Zeitschrift des VCP | Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder 1 P 1963 Nr. 1/2016 | ISSN 1651-2441
anp Gemeinschaft
Leben
Abenteuer
Besinnung
auf neuem Pfad
Wir schaffen das!
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Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Einsendeschluss 30.05.2016
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VORNEWEG
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Zugegeben, das war eher eine leichtere Herausforderung: Die anp-Redaktion hebt DIE MAUS in den Himmel. (Foto: Thomas Kramer)
Impressum ISSN 1615-2441 anp (seit 1921) ist die Zeitschrift des Verbandes Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP). anp erscheint vier Mal im Jahr.
Anschrift: VCP-Bundeszentrale Wichernweg 3 D-34121 Kassel Tel.: 0561/7 84 37-10, Fax: 05 61/7 84 37-40 E-Mail: anp@vcp.de, Internet: www.vcp.de Verleger: Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) e. V. Herausgegeben im Auftrag des Vorstandes von Hanno Terbuyken Chefredaktion: Diane Tempel-Bornett Ständige Redaktionsmitglieder: Christian van den Boom (Kellertreppe), Sören Bröcker, Jascha Buder (Illustrationen und Sippe Braunbär), Peter Diehl (Online-Redakteur), Marc Forkmann, Sandra Grünewald (KrimsKrams), Rebecca Haugwitz, Verena Kunberger, Johannes Malinowski, Lena Simosek, Andreas Witt, Lukas Zintel Satz und Layout: Miriam Lochner, Agentur elfgenpick, Augsburg Druck: Druckerei Strube, Felsberg Anzeigenverwaltung: Dirk Rumpff Mit Namen gekennzeichnete Artikel geben nicht immer die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich die Kürzung von Artikeln und Leserbriefen vor. Die Redaktion behält sich in Einzelfällen unter Berücksichtigung der gesetzlichen Grundlage entsprechende Bearbeitungen von Veröffentlichungen vor. Der Umwelt zuliebe wird anp auf 100 % Recyclingpapier gedruckt, das mit den Umweltzeichen „Blauer Engel“ und „Nordischer Schwan“ ausgezeichnet ist. Wir bedanken uns für die freundliche Unterstützung und Förderung unserer Arbeit.
Liebe Pfad finderinnen und Pfadfinder, liebe Leserinnen, liebe Leser, „wir schaffen das“, haben wir über diese anp geschrieben. Rund um uns h erum gibt es ganz viele Beispiele, dass Menschen etwas schaffen – etwas, was spon tan auf sie zukam; etwas, was sie immer für unmöglich gehalten haben; oder etwas, sie schon immer mal machen wollten. „Wir schaffen das“ – diese Worte haben gerade in diesen Tagen, in denen Angela Merkel damit den Umgang mit Geflüchteten in Deutschland beschrieben hat, eine neue Stärke gewonnen. Eine Stärke, die sich übrigens auch in der Botschaft des Osterfestes wiederfin det, das kurz bevor steht. Jesus Christus hat sein Kreuz getragen, buchstäblich und sprichwörtlich. Zwischen Karfreitag und dem Ostermorgen liegen nicht ganz drei Tage. Es sind Stunden, in denen Jesus von der größtmöglichen Ver zweiflung bis zur größtmöglichen Erlösung findet. Das Osterfest hat nicht nur eine ganz entscheidende Bedeutung für den Glau ben von Christen in aller Welt. Es hat auch in der Welt, die wir alltäglich erle ben, eine unerschöpfliche Botschaft der Hoffnung: Wie schlimm es auch kommt und wie vergeblich alles sein mag, selbst wenn einen der G laube auf dem Höhepunkt des Leids verlässt – es gibt einen ewigen Grund zum O ptimismus. Die Geschichte von Passion, Kreuzigung und Auferstehung ist die extrems te Variante dieser Achterbahn der Gefühle. Gottseidank ist das allermeiste, was wir in unseren Leben erleben, nicht so dramatisch. Schon daraus lässt sich eine gehörige Portion Optimismus schöpfen. Deswegen holt tief Luft, wenn euch das nächste Mal etwas Unerreichbar erscheint. Bittet um Unterstützung, im Gebet und bei euren Mitmenschen – und macht aus dem „Ich schaffe das nicht“ ein „Wir schaffen das“. Wir wünschen euch Frohe Ostern – und natürlich viel Spaß beim Lesen
Titelbild: Foto: Andreas Kläger – Schaffen wir das?
Hanno Terbuyken, Herausgeber
Diane Tempel-Bornett, Chefredakteurin
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RÜCKBLICK /AUSBLICK
Beten und Feten 2016 30.9. – 03.10. (Montag ist Feiertag) Büchen zwischen Hamburg und Lauenburg „Unterwegs“ Unterwegs sein ist eines der Kernthemen von Pfadfinden. Wir laden ein, „unterwegs sein“ aus ganz verschiedenen Blickwinkeln zu sehen, zu erleben, auszuprobieren, zu durchdenken. Vom Sammeln und Jagen, Ausprobieren von Fahrzeugen und Verkehrsträgern, biblischen Reisegeschichten, Besichtigungen, soziale Aspekte ... Das Feten kommt dabei nicht zu kurz. Erwachsene VCPerinnen und VCPer (und deren Freunde und Familien) sind eingeladen. Die Veranstaltung ist für Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer geeignet, alle weiteren Bedarfe bitte bei der Anmeldung angeben, damit wir vorbereiten können. Kosten: 45 Euro (Unterkunft, Verpflegung, Programm). Reisekosten werden entsprechend der VCP-Reisekostenordnung erstattet. Heiße Quellen. Schwarze Steine. Reißende Wasserfälle. Das Moot 2017 in Island ruft! Mehr dazu im nächsten Stammesversand, anp 2/2016 und unter www.vcp.de/moot
Bei Fragen etc. wendet euch bitte an Jürgen Trojahn und Ulrike Hanebeck fg.pma@vcp.de
MANFRED GRÖNINGER AU S P F U N G S TA D T ( H E S S E N ) : „Ich unterstütze die Evangelische Stiftung Pfadfinden, weil für mich das Pfadfindersein ein ganz wichtiger Eckpunkt in meinem Leben war und ist.“
Foto: privat
Manfred Gröninger hat die Evangelische Stiftung Pfadfinden zu Weihnachten mit dem Geld bedacht, das in anderen Jahren für die Weihnachtsgeschenke für Kunden/Mitarbeiter ausgegeben wurde. Diese Idee finden wir klasse!
vcp aus dem Verband
Foto: Peter Mestel
RÜCKBLICK
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EINE GELUNGENE BEGEGNUNG: SIMBABWISCHE PFADIS ERLEBEN DEN WINTER VON THERESE ZIMKOWSKY, WOLFSBURG
FABIENNE SCHWARTZ IST DIE NEUE BUNDESLEITUNGSREFERENTIN FÜR BILDUNG
Seit Januar ist es offiziell: Fabienne Schwartz ist das neue Mitglied in der Bundesleitung und zuständig für das Referat Bildung.
Foto: Therese Zimkowsky
Das heißt: Fabienne ist zuständig für für Fortbildungen auf Bundesebene. Stichworte: train the trainer, die AustauschBar und das Woodbadge-Training, die Fachgruppen Schulung und achtsam & aktiv und für pädagogische und methodische Bausteine auf Bundesveranstaltungen. Fabienne kommt aus dem VCP-Stamm Alfons Beil Heidelberg und ist seit rund 15 Jahren Pfadfinderin im VCP. Sie studiert Gebärdensprach- und Audiopädagogik (ein Lehramt für gehörlose und schwerhörige Kinder und Jugendliche) in Berlin. Habt ihr Fragen oder Anregungen? Schreibt mir: fabienne.schwartz@vcp.de. Ich freue mich auf die nächsten zweieinhalb Jahre mit euch!
go.vcp.de/vcp-afrika
Mit elf Gästen aus Harare verlebten Wolfsburger Pfadis eine ganz außergewöhnliche Zeit. Nach anfangs milden Temperaturen in Wolfsburg fiel in der ersten Nacht in St. Andreasberg im Harz endlich der ersehnte Schnee und lud zum Rodeln, Schneemann bauen und natürlich den unvermeidlichen Schneeballschlachten ein. Zurück in Wolfsburg waren die afrikanischen Pfadis fasziniert davon, wie das weiße Winterkleid die Stadt und den Jugendzeltplatz komplett verwandelt hatte. Es gab unendlich viele Highlights: Schlittschuhlaufen in der Wolfsburger Autostadt, Begegnungen mit den Wolfsburger Pfadis, viele Exkursionen, den Empfang in Rathaus, abendliche Feiern feiern, aber auch die „schwereren Themen“. Es war eine eindrückliche Begegnung. Im Blog könnt ihr unseren ausführlichen Bericht lesen.
Links: Erste Schritte auf dem Eis Rechts: Tanzen beim gemeinsamen Abend
VON CHRISTA UND EGINHARD MÜLLER, N IEDERWERRN
Foto: privat
AUS FREMDEN WERDEN FREUNDE: WIE EINE INTERNATIONALE PFADIGRUPPE ENTSTEHT
Eine tolle Gruppe: international und inklusiv
EIN CAFÉ FÜR ALLE … Im August 2015 entstand in Niederwerrn in der Nähe von Schweinfurt das „Wern-Cafe“. Das ist nicht einfach ein Café, sondern ein internationaler Treffpunkt für neue und alteingesessene Bürgerinnen und Bürger, die dort die Chance haben, sich kennenzulernen. Und hier kam die VCPerin Christa Müller auf die Idee, etwas Sinnvolles für die Kinder der Asylsuchenden und Geflüchteten anzubieten. So entstand das Konzept „Fremde werden Freunde“ mit pfadfinderischem Hintergrund. Christa und Eginhard Müller besprachen die Idee mit der Gemeindepfarrerin und dem Kirchenvorstand, die davon angetan waren. Auch der Kontakt zur Schule war erfreulich. Die Beauftragte für Integration und auch die Bürgermeisterin signalisierten Zustimmung.
DER VCP GEHT IN DIE SCHULE … Nun kam der VCP ins Spiel. Gemeinsam mit Gerhard Kofer, Geschäftsführer des VCP-Bayern und Edith Wendler, der Referentin für Öffentlichkeitsarbeit wurde das Projekt“ Fremde werden Freunde“ auf den Weg gebracht und mit Plakaten und Flyern beworben. Zu Beginn des neuen Schuljahres konnten wir in fünf Schulklassen unsere Arbeit den – toll vorbereiteten – Schülerinnen und Schülern vorstellen.
INTERNATIONAL UND INKLUSIV … Nun haben wir eine Gruppe von sieben bis acht Kindern, Mädchen und Jungs, Einheimische und Flüchtlinge. Davon sind zwei Mädchen auf den Rollstuhl angewiesen – ganz nebenher sind wir eine inklusive „Pfadfinden mit allen“- Gruppe. Da sich die Kinder schon aus der Schule kennen, harmonisiert sich die Gemeinschaft sehr gut und die Hilfsbereitschaft ist einfach toll.
Wir konnten mit unserer Gruppe vier Aktionen in der Vorweihnachtszeit gestalten: Am 3. Advent haben wir das Friedenslicht am Würzburger Bahnhof abgeholt und am 4. Adventssonntag in die evangelischen Gottesdienste von Niederwerrn und Oberwerrn gebracht. Montags brachten wir das Licht in das Seniorenheim der AWO, Dienstags in das Flüchtlingsaufnahmelager in den ehemaligen Conn-Barracks nach Gelderheim und am Mittwoch wurde das Jahr gemeinsam mit den Eltern in einer Gruppenstunde beschlossen. Da gab es einiges vorzubereiten, so wurden Papiersterne gefaltet und geklebt, Holzsterne haben die Kids durch Schmirgeln und Polieren zur vollendeten Schönheit gebracht, Texte und Lieder haben wir gemeinsam geprobt. Alles hat prima funktioniert. Und am schönsten ist: die Gemeinschaft wächst!
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vcp aus dem Verband
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AUSBLICK
Wie viel Internet verträgt der VCP? VON JOHANNES MALINOWSKI, BERLIN
Seit letztem Sommer wird im VCP leidenschaftlich über ein Thema diskutiert, das die Atmosphäre auf pfadfinderischen Veranstaltungen verändern könnte. „Pfadfinden und Internet“ schlägt besonders in den sozialen Medien hohe Wellen.
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in Auslöser war die Diskussion in der Facebook-Gruppe „VCP Öffentlichkeitsarbeit und Internet“, ob es möglich und sinnvoll ist, auf dem Bundeslager 2017 ein W-LANNetz anzubieten. Aber es wurde schnell grundsätzlicher: Wie geht der Jugendverband zukünftig mit digitalen Medien um? Und – welche Rolle sollen sie in der pfadfinderischen Arbeit des Verbandes spielen?
Dazu haben sich im Kern zwei Positionen gebildet. Beiden Seite argumentieren mit teils vernünftigen, aber auch emotionsgeladenen Begründungen … Auf der einen Seite stehen die Traditionalisten, die tendenziell eher ein bündisches Verständnis von Pfadfinden haben. Pfadfinden be-
deutet für sie Entschleunigung und ein Rückzugsort vom Alltag. Sie sehen die individuelle Mediennutzung innerhalb einer Pfadfindergruppe sehr kritisch. Ihr Hauptargument ist die Ablenkung vom Gruppengeschehen und eine mögliche Schädigung der Gruppendynamik. Dieser Meinung stehen die Befürworter einer stärkeren Einbindung digitaler Medien in die Pfadfinderarbeit gegenüber. Ein sinnvoller Einsatz von Smartphones und neuer Kommunikationsmethoden könne VCP-Veranstaltungen und Programme bereichern und neue Möglichkeiten eröffnen. Es sei utopisch zu glauben, dass die pfadfinderische Arbeit im VCP vom digitalen Wandel unbeeinflusst bleiben könne. Sie teilen die Bedenken nicht, dass Jugendliche nur noch mit starrem Blick aufs Smartphone über den Lagerplatz laufen und sich dadurch vom eigentlichen Lagergeschehen isolieren. Dem kann, so sagen sie, mit einem attraktiven Programm, das die Nutzung digitaler Medien aufgreift, entgegengewirkt werden. Ein anderes Gegenargument sind die Bedenken, ob der VCP bei den bündischen Jugendverbänden noch als authentischer Pfadfinderverband gelten wird. Ist die Nutzung digitaler Medien unpfadfinderisch? Aber wer entscheidet, was pfadfinderisch ist und was nicht? Die Diskussion zu diesen Themen wird auf allen Ebenen und in vielen Bereichen des Verbandes geführt. Facebook bietet da nur einen Ausschnitt. Deshalb fragen wir euch: Was meint ihr dazu? Schreibt uns eure Meinung: anp@vcp.de
Ausschnitte aus der Diskussion der Facebook-Gruppe „VCP Öffentlichkeitsarbeit und Internet“ Ich bin nicht gegen die Nutzung neuer Medien auf Lagern, ich bin nur gegen Vollversorgung für ein ZELTLAGER.
W-Lan auf dem BULA, sehr geil. Freifunk für Alle. *G*
Wenn alle ihre Erlebnisse vom Bula direkt posten könnten und alle Timelines voll mit Pfadi-Bildern wären – wäre doch super!
Im Hintergrund steht die Frage, wohin sich der VCP entwickelt.
Handlyladestationen auf dem Bula sind mir nicht wichtig, pfadfinderische Inhalte mit digitalem Hintergund sind mir wichtig.
Ich habe das Gefühl, dass einige Angst davor haben, dass der VCP zu digital wird.
vcp aus dem Verband
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AUSBLICK
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Wer wir sind? Wir sind der Bundesversammlungsvorstand (BVV) und leiten die Bundesversammlung (BV). Was machen wir? In der Bundesversammlung sitzen Delegierte aus allen VCP- Ländern und treffen wichtige Entscheidungen, z. B. wie sich der Verband entwickeln wird, wie alt man sein muss, um zum Bundeslager zu fahren oder wie hoch die Mitgliedsbeiträge im VCP sein müssen. Vor der Bundesversammlung ist es unsere Aufgabe, mit der Bundeszentrale die Veranstaltung zu planen, Themen festzulegen, die Einladung zu schreiben und ein passendes Abendprogramm zu organisieren. Auf der BV moderieren wir, müssen auch mal „für Ordnung“ sorgen und auf die Einhaltung des Zeitplanes achten. Dabei ist es uns wichtig, dass sich alle eine eigene Meinung bilden können, bevor ein Thema abgestimmt wird. Nach der BV achten wir darauf, dass alle getroffenen Entscheidungen auch umgesetzt werden, wofür wir z.B. am Bundesrat teilnehmen. Für den Herbst 2016 planen wir eine Schulung für andere Versammlungsleitungen (z.B. LVVs) um unser Wissen weiterzugeben. Rechtzeitige Infos dazu folgen.
Martin Krüger
34 Jahre, VCP Rheinland-Pfalz/Saar Ich bin … Pfadfinder, seit ich 8 bin seit 2010 im BVV wegen der wunderbaren Kollegen und weil ich hoffe den Delegierten verständlich zu machen, über was sie so abstimmen. Im „realen“ Leben bin ich Wissenschaftler in der freien Wirtschaft.
Eva Will
27 Jahre, VCP Westfalen Ich bin … Pfadfinderin, seit ich 13 bin seit 2015 im BVV, weil es mir Spaß macht die BV aktiv mitzugestalten und neue Ideen einzubringen. Im „realen“ Leben studiere ich Erziehungswissenschaft und gebe Workshops für Studierende zu z.B. Selbstorganisation.
Katharina „Kathi“ Saße
Peter „flip“ Keil
31 Jahre, VCP Berlin-Brandenburg
31 Jahre, VCP Schleswig-Holstein
Ich bin … Pfadfinderin, seit ich denken kann seit 2012 im BVV, weil ich gerne den Überblick habe und Spaß am Organisieren und Leiten der Versammlung habe. Im „realen“ Leben bin ich Lehrerin und studiere nebenher Sonder pädagogik.
Ich bin … P fadfinder seit Grenzenlos '92 seit 2015 im BVV, weil in unserem neuen VCP e. V. auch immer der Blick für das pfadfinderische, das jugendbewegte und das bündische im Verband möglich bleiben muss. Im „realen“ Leben studiere ich Soziale Arbeit & Diakonie und arbeite mit unbegleiteten, minderjährigen Flüchtlingen.
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VON ESTHER KOCH, KASSEL
Ich bin traurig. Über das tote Kind am Strand vor der Türkei, ertrunken auf der Flucht vor dem Krieg in seinem Heimatland. Über die vielen entführten Frauen, verschleppt von der IS. Über die Tausenden jungen Männer, die auf gefahrenvoller Fluch ihr Leben riskieren, weil sie für sich und ihre Familien sonst keine Perspektive sehen.
Ich bin wütend. Über Regierungen Europas, die die Grenzen dicht machen und die Flüchtlinge unter unwürdigen Verhältnisse in überlaufenen Lagern ausharren lassen. Über meine Mitmenschen, denen scheinbar jedes Mitgefühl fehlt, die gegen Flüchtlinge Stimmung machen und deren Unterkünfte angreifen.
Ich bin hilflos. Über die Situation in Syrien und in anderen Ländern der Welt. Es scheint so aussichtslos die Lage zu befrieden. So vergebens sich für eine bessere Welt einsetzen zu wollen. Wo bist du, Gott? Höre ich den Sprecher fragen. Ja, wo bist Gott? Frage auch ich klagend. Wo bist, du? Bist du bei den Hungernden in den eingekesselten Städten Syriens? Bei den Opfern der IS? Bei den Toten der Ukraine? Wo bist du? Bei mir, die nach Antworten sucht?
Ich bin unterwegs. Auf dem ökumenischen Kreuzweg der Jugend. Mit etwa 30 jungen und älteren Menschen aus meiner Gemeinde laufe ich den vorbereiteten Weg und wollte eigentlich mitbeten, mitsingen, den Leidensweg Jesu gedenken. Aber mit den Gedanken bin ich ganz woanders… Ich denke an das Leid, die Krisen, Kriege und vertanen Chancen dieser Welt.
Wo bist du? Höre ich nun meine Mitbetenden singen. Wo bist du auf meinem Weg? Ich glaube und hoffe: Du bist. Mir fällt es manchmal schwer zu glauben. Zu glauben, dass es Gott gibt. Dass er uns liebt und nur das Beste für uns will. Wenn es Gott doch gibt, warum lässt er all das Leid zu? Doch stimme ich bald in das Lied mit ein. Denn wo sollte ich sonst hin mit all meinen Fragen, meiner Trauer, meiner Wut und Zweifeln hin, wenn nicht zu Gott? Wo bist du auf meinem Weg: Ich glaube und hoffe: Du bist
Wo bist du, Mensch, wenn man dich braucht? Ich höre auf. Wer hat das gesagt? Wer ist gemeint? Bin ich angesprochen? Wo bist du, Mensch, wenn man dich braucht?
Bilder: Stationen des Kreuzweges, der Via Dolorosa in Jerusalem – von Matthias Wähner
Wo bist du?
vcp christliches Leben
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Ich? Was sollte ich schon tun? Mitgefühl und Nächstenliebe fängt schon im Kleinen an, höre ich. Sehe ich, wenn meine Mitschülerin oder mein Nachbar mich braucht? Werde ich hoffen, dass jemand anders einschreitet? Ich bin nun mit meiner Aufmerksamkeit beim Kreuzweg. Ich höre von Jesus, wie er gezwungen wird, sein Kreuz selbst zu tragen, wie er unter der Last stürzt, wie er geschlagen und gedemütigt wird und wie ihm auch noch seine Kleider genommen werden. Jesus selbst hat gelitten. Auch er hatte Angst. Auch er rief nach Gott. Im Nacherleben und Nachempfinden des Kreuzweges ist uns Jesus ganz nahe. In den verzweifelten Ruf Jesu nach Gott, können wir mit einstimmen und unseren Schmerz und unsere Fragen legen. Ich höre aber auch, dass von Gott ein Ruf zurückkommt. Dass er nach uns Menschen, nach mir persönlich fragt.
Wo bist du, Mensch? Wo bist du mit deiner Verantwortung für die Welt? Wo bist du mit deine Stärken und Fähigkeiten? Wo bist du mit deinen Ideen, deinem Mut und deinem Tun? Versteckst du dich in der Masse? Sollen die anderen doch etwas tun? Versteckst du dich hinter deiner Resignation? Es hat ja doch alles keinen Sinn? Oder siehst du hin und versuchst die Welt ein bisschen besser zu machen? In seinem Leiden und Tod am Kreuz zeigt sich die Liebe Gottes für uns. Er will sich von uns finden lassen. Ich kann darauf vertrauen, dass er bei uns ist. Wir sind am Ende unseres Weges angelangt. Ich zünde ein Teelicht an und lege es auf das Holzkreuz, das wir auf dem Weg mitgetragen hatten und das nun vor uns liegt. In Gedanken formuliere ich nochmals, was mich bewegt. Diesmal aber in der Gewissheit: Gott ist da!
Ökumenischer Kreuzweg Der Leidensgeschichte Jesu nachzugehen, aber auch die Menschen überall auf der Welt und uns selbst in den Blick zu nehmen, dazu lädt der Ökumenische Jugendkreuzweg ein. Wie jedes Jahr wurde hierfür wieder Texte, Lieder, Bilder, Ideen und Vorschläge entwickelt und vorbereitet, die es Jugendlichen ermöglicht, selbst einen Jugendkreuzweg vorzubereiten und durchzuführen. Dieses Jahr steht der ökumenische Kreuzweg der Jugend unter dem Motto: „Wo bist du!“. Die Bilder des Kreuzweges sind diesmal von dem Künstler Matthias Wähner. Seine Fotos zeigen Stationen der Straße Via Dolorosa in Jerusalem, jenem Weg, den auch Jesus vor seiner Kreuzigung bis zum Hügel Golgatha gehen musste. Unter www.jugendkreuzweg-online.de findet ihr alle Materialien bzw. könnt sie dort bestellen, die ihr braucht um einen Kreuzweg bei euch vorzubereiten und durchzuführen.
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Sehnsucht nach Freiheit Spirituals, die oft auch als „worksongs“ während der harten Arbeit auf den großen Plantagen gesungen wurden, geben – quasi als Ventil für die schmerzhaften Gefühle der Unfreiheit und Unterdrückung - einen tiefen Einblick in die Träume, Hoffnungen und Zweifel der farbigen Sklaven: So erzählen die meisten Spirituals von der Sehnsucht nach Freiheit. Die Sprache der Spirituals ist zum Großteil Englisch. Denn die afrikanischen Sklavinnen und Sklaven konnten sich in der Regel nicht in ihren jeweiligen Muttersprachen miteinander verständigen, da sie aus verschiedenen afrikanischen Volksstämmen stammten. Was sie aber einte war – neben ihrer Hautfarbe – ihre Musik. Es gibt viele Berichte über traurige, sehnsuchtsvolle, aber auch Mut machende Lieder, die auf den Schiffen der Sklaventransporte gesungen wurden. Die weißen Sklavenhalter in den USA waren schon früh bestrebt, die farbigen Sklaven in ihrem Sinne zu „zivilisieren“, indem sie sie zum christlichen Glauben bekehrten. Vermutlich übernahmen die schwarzen Sklaven die christliche Religion der Weißen – wegen der biblischen Verheißung der Freiheit und Gleichberechtigung.
VON ANDREAS WITT, HAMBURG
Glaube, Liebe und Hoffnung – diese christlichen Grundwerte bilden die theologische Basis der Gospels und Spirituals. Allerdings sind Gospels und Spirituals nicht dasselbe. Während Spirituals auf den großen Baumwoll- oder Zuckerplantagen in den Südstaaten der USA im 18. und 19. Jahrhundert als Sehnsuchts- und Hoffnungslieder der unterdrückten farbigen Sklavinnen und Sklaven entstanden sind, haben Gospels nach dem Ende der Sklaverei als „Lieder der frohen Botschaft“ im Norden der USA ihren Ursprung.
Foto: The Old Plantation (anonymous folk painting)/wikimedia
Singen, um zu überleben: Spirituals als Sehnsuchts- und Hoffnungslieder
Identifikation mit dem Volk Israel Die afrikanischen Sklaven identifizierten sich mit dem Volk Israel, das im Laufe seiner bewegten Geschichte oft in Unfreiheit lebte. Die Spirituals „Go down Moses“ und „Wade in the water“ erzählen von der Befreiung aus der Sklaverei in Ägypten (vgl. insbesondere 2. Mose 5) und dem Zug durch das Schilfmeer. (2. Mose 14) Doch diese biblischen Liedtexte waren nicht nur Glaubenszeugnisse, sondern thematisierten oft auch die politische und soziale Situation der unterdrückten Sklaven. Ägypten wurde mit den Südstaaten, das gelobte Land Kanaan mit den amerikanischen Nordstaaten, in denen es keine Sklaverei gab, gleichgesetzt. „Wade in the water“ forderte dazu auf, einen Teil der Flucht im Wasser zurückzulegen, um die Verfolger mit ihren Hunden abzuschütteln. Auch die Hoffnung auf ein besseres, ewiges Leben im Jenseits, die in vielen Spirituals wie zum Beispiel „Swing low“ oder „Michael rows the boat ashore“ besungen wird, wurde auch als reale Hoffnung auf ein Leben in Freiheit in den Nordstaaten verstanden. Der Jordan als Bild für die Grenze zwischen Diesseits und
Jenseits wurde mit dem Grenzfluss Ohio, der die Süd- von den Nordstaaten trennte, gleichgesetzt. Doch auch die Sklavenhalter verstanden diese politischen Botschaften: So war es den Sklaven auf vielen Plantagen verboten, das Lied „Go down Moses“ zu singen, insbesondere, nachdem sich Nat Turner als von Gott zum Propheten „Moses“ berufen fühlte, und 1831 einen Sklavenaufstand anführte.
Gospels haben andere Wurzeln und Themen Im Gegensatz zu den Spirituals haben Gospels ihre Wurzeln hauptsächlich in den Liedern der amerikanischen Pfingst- und Heiligkeitskirchen. Die persönliche Beziehung zu Jesus Christus als Heiland stellt die Botschaft der meisten Gospels dar, wie zum Beispiel in „Oh Happy Day, when Jesus washed my sins away!“ Gospels als komponierte und getextete Lieder verdanken ihre Popularität oft auch ihren jeweiligen Interpreten - wie zum Beispiel Mahalia Jackson. Von Spirituals hingegen sind in der Regel keine Komponisten oder Texter bekannt: Sie entstanden
oft ad hoc aus dem Wechselgesang zwischen Prediger und versammelter Gemeinde auf den sogenannten „Camp-Meetings“ der schwarzen Sklaven, die nicht an den Gottesdiensten der Weißen teilnehmen durften. Für das gemeinsame Singen der Spirituals gilt vermutlich das, was schwarze Südafrikaner 1994 nach dem Ende der Apartheid sagten: „Wir haben während der Zeit der Apartheid nicht deshalb gesungen, weil wir glücklich gewesen wären. Wir haben auch dann gesungen, wenn wir weinten. Wir haben gesungen, um uns nicht zerbrechen zu lassen. Wir haben gesungen, um zu überleben!“*
* Zitiert nach: W. O. Deutsch, Spirituals und Gospels sind nicht dasselbe, in: Thema Gottesdienst 27/2007, S. 48)
! s a d n e ir sc ha f f
B R E I TG E T
RETEN
c he n ren inzw is h O n e h c n a , in m eine, achen sollte was w ir all , m t ir u w M n e h s ic is tl er s w es Großlag f, der eigen Pfadfinder u in r d e f n u u u a A b n r f e e u s n v iel A in kling t die nendlich u Wer je den n Pfadfinder . e n ls m e a n m e n o d ö Vielleicht k a k r n e n u nd s chaf fen iese, dan üht. Aber g r Zeit Kohte d, ch leere W emeinsam g o te s n etwas bem ir e g z w a r s T ü a k n w e lb n in a besser, h Zauberha zweifeln. E n da innerh rc t e u h s d h a b er n o c h ic c t n a h n w ic a n n r n en . a w ird d eschieht sg am zupack nen u n d d a ie s la d in P d e e n z m erlebt hat, U r e a . g n w ände, die n o d er z u tr uk tione lz und sch r zu pilger rch v iele H u hsten Kons Stangenho te c d e li n m n r o e u il d ta K n s o r L a sst r te – s en e schreiben. en: Hunde so scheint b u l a z Jur ten in d a h h t m c f h u f c B a n h a da s m auch ein CPer gesc au c h w e n n meln oder nen u n d V m a in s r e u P z C V ld e s a ,G Lest hier, w flüchteten zu helfen e G das! t m f u f , a h fahren gen. Ihr sc ti u m r e n o e uc h d av
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Ehrenpreis fürs Klimapilgern
Zwei Ehrenpreise wurden vergeben: Einer davon ging an die Stadtteilschule Hamburg-Stellingen für Aktion: „Plastik war gestern“. Der zweite Ehrenpreis wurde für die Beteiligung an der Aktion „Geht doch! Ökumenischer Pilgerweg für Klimagerechtigkeit“ vergeben. Wolfgang Zarth war als einziger der Gruppe den kompletten Pilgerweg von Flensburg bis nach Paris vom 13.9.–27.11. 2015 gegangen. Das Interview ist im Blog www.vcp.de/pfadfinden zu lesen.
anp: Wolfgang, ganz herzlichen Glückwunsch zu diesem Ehrenpreis. Wie hast du dich gefühlt, als du ihn entgegennehmen durftest. Das war ziemlich cool. Ich habe mich total gefreut. Aber da waren ja noch viele andere beteiligt. Zum Glück waren noch die VCPerinnen und VCPer aus Flensburg da, die konnte ich dann mit aufs Podest holen. Die haben uns in Schleswig-Holstein begleitet und ganz toll verköstigt. Und die Giraffe… (lacht) ja, die steht jetzt erstmal bei mir zuhause. Wie geht’s jetzt weiter? Ich mache jetzt mal eine kleine Pause und dann gibt es erstmal ein Auswertungstreffen in Kleve. Da treffen sich die Leute von der Organisation und einige Pilger. Wir suchen auch wieder neue Projekte. Gibt es schon Pläne? Ja, einige wollen wieder pilgern. Ich stelle mir vor, dass wir von Dresden über das Braunkohletagebaugebiet der Lausitz nach Berlin bis zum Bundeskanzleramt gehen. Dort könnten wir mal mit Frau Merkel, Herrn Gabriel und Frau Hendricks darüber reden, was die weitere Verstromung der Kohle in der Umwelt anrichtet. Sicher betrifft das auch Arbeitsplätze und den Menschen, die ihr Geld im Tagebau und mit fossilen Energien verdienen, muss geholfen werden. Aber was die Verbrennung von Kohle in der Atmosphäre anrichtet, das kann man einfach nicht mehr gut machen. Die K osten, um für die Folgen des langfristigen CO2-Ausstoßes in die Atmosphäre aufzukommen, sind um ein Vielfaches höher als was der Ausstieg aus der Kohle kosten würde. Und unsere Kernfrage ist und bleibt: Was können die Kirchen – die evangelische und die katholische für den Klimaschutz tun? Danke Wolfgang – und weiterhin viel Erfolg. Für den Eine-Welt-Preis der Nordkirche waren 52 Projekte nominiert und neben der goldenen, silbernen und bronzenen Giraffe wurden auch zwei Ehrengiraffen vergeben. Beim Ehrenpreis fürs Klimapilgern wurden als Beispiele für die Zusammenarbeit verschiedenster Organisationen und Personen speziell das ehrenamtliche Engagement von drei Gruppen gewürdigt: das der Pilgernden, die nach Paris gegangen sind, das des VCPs, der die Aktion mit Jugendlichen auf vielfältige Weise unterstützt hat und das der Kirchengemeinde Alveslohe, die als gute Gastgeber sich das Thema für ihre Gemeinde zu eigen gemacht haben ... Insgesamt waren beim Klimapilgern während den ersten zwei Wochen auf dem Gebiet der Nordkirche an verschiedenen Stellen etwa 40 Personen aus dem VCP beteiligt. PS: Die Evangelisch- Lutherische Kirche in Norddeutschland verlieh ihnen dafür noch einen Ehrenpreis. à go.vcp.de/anp1601klimapilgern
Foto: Silke Ross
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olfgang Zarth erhält stellvertretend für die Klimapilger aus der Nordkirche den Ehrenpreis auf dem Eine-Welt-Preis-Fest in Hamburg. Mit dem Eine-Welt-Preis werden Gruppen und Einzelpersonen ausgezeichnet, die sich für mehr Gerechtigkeit in der Welt einsetzen. Der Preis wird seit 1994 alle zwei Jahre von der Ev.-Luth. Kirche in Norddeutschland vergeben. Der erste Preis ging an das Hamburger Projekt: „Flüchtlingscafé Refugio“, der 2. Preis an die Schweriner Petrusgemeinde, die sich für Flüchtlinge in sozialen Brennpunkten engagiert und der dritte Preis an die Partnerschaften Luther-Melanchton Gemeinde in Lübeck und ihre Partnergemeinde in Mwika, Tansania sowie an die FH Lübeck für Projekte zur Wasserversorgung.
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Gemeinsam haben wir es geschafft:
VCP sammelte für palästinensische Pfadis VON SUSANNE HEINRICH, MONHEIM
Foto: Annette von Stockhausen
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eim World Scout Jamboree 2015 in Japan dabei sein zu können, war für 469 VCPerinnen und VCPer das Highlight des Jahres. Ein Land zwischen Tradition und Moderne mit seinen erstaunlichen und für uns nicht selten merkwürdigen Sitten, sengende Hitze mit enormer Luftfeuchtigkeit, ein nicht zu überblickender Lagerplatz – und rundherum 34.000 Pfadis, die sich genauso wie wir freuen, dabei zu sein. Zwölf Tage weltweite Gemeinschaft, friedvoll, lachend, neugierig und bunt. Unter ihnen sind auch neun Pfadis und zwei Betreuer aus Beit Jala in Palästina von den Talitha Kumi Scouts, mit denen der VCP seit mehr als 20 Jahren partnerschaftlich verbunden ist. Sie bilden mit den Teilnehmenden aus dem VCP Baden einen Trupp und erleben diese ereignisreichen Tage gemeinsam. Aus eigener Kraft hätten die „Talithas“ aufgrund der prekären politischen und wirtschaftlichen Situation in Palästina die Reise nach Japan nicht finanzieren können. Seit vielen Jahren bevorzugt der VCP die Variante, konkrete Partnergruppen direkt zu finanzieren und mit ihnen das Jamboree gemeinsam zu erleben, anstatt einfach Geld in einen „anonymen“ Spendentopf zu geben, mit dem WOSM Jamboree-Teilnehmende aus finanzschwachen Regionen unterstützt. Die Kosten für das Jamboree und die Flüge wurden daher durch das VCP-Kontingent getragen. Wie bitte? Die Japanreise war doch für jeden VCPer – egal, ob jugendlich oder erwachsen – ohnehin teuer genug! Und da „spendieren“ wir noch irgendwem das Ticket? Ja, das haben wir gemacht – und es hat geklappt! In der Kalkulation des Beitrags waren pro Person knapp 50,- Euro für die Solidaraktion mit eingerechnet – nicht ganz 1,5% des Gesamtbeitrages. So war die Planung. Gleichzeitig haben wir verschiedene Aktionen ins Leben gerufen, um die erwartete Summe von knapp 19.000 Euro auf anderen Wegen zusammen zu bekommen. Jeder Euro, den wir dadurch eingenommen haben, „entlastete“ die Kalkulation, bzw. wurde in das Budget für die Programmgestaltung umgewidmet. Tatsächlich sind
für die Unterstützung unserer palästinensischen Freunde insgesamt etwa 22.000 Euro erforderlich geworden. Auf der anderen Seite haben wir innerhalb von zwei Jahren insgesamt fast 16.000 Euro einwerben können. Das war nur möglich, weil ganz viele VCPerinnen und VCPer (und nicht nur die Jamboree-Beteiligten), Eltern, Freunde, Kollegen uns in unseren Aktionen unterstützt haben. Was haben wir gemacht? Wir waren auf dem Spendenportal www.betterplace.org gelistet und haben um direkte Spenden geworben. Auf dem Bundeslager 2014 hat „Darumas Teekanne“ japanische Snacks, Getränke und Programm angeboten Auch hier kam einiges zusammen. Beim ING-Diba Spendenwettbewerb haben wir zweimal tausend Euro abgeräumt, weil wir genügend Stimmen beim Online-Voting zusammentragen konnten. Wer gerne online einkauft, konnte über die Plattform www.bildungsspender. de unser Projekt auswählen. Für den eigenen Einkauf zahlte man nicht mehr, aber in unserer Kasse landeten dadurch fast 2.200,Euro. Mehrere hundert „Operation Talitha Cards“ waren im Umlauf und sammelten geldwerte Punkte beim täglichen Einkaufen (3.623,- Euro). Eine Tombola mit japanischen Gewinnen auf der Bundesversammlung 2015 brachte weitere 210,- Euro. Darüber hinaus erreichte uns eine großzügige Spende, die für internationale Verständigung und Friedensarbeit verwendet werden sollte. Am Ende des Tages waren durch das VCP-Kontingent „nur noch“ ca. 6.600,- Euro zu tragen. Der einzelne (Online-)Einkauf hat konkret nur wenige Cent bewegt – aber auf die Dauer und über die Masse sind beachtliche Summen zusammengekommen. Beim ING-Diba-Spendenwettbewerb hätten wir mit einer kleinen Gruppe Aktiver nicht viel bewegen können. Auch hier hat die „Bewegung der Masse“ zum Erfolg geführt. Der Dank gilt an dieser Stelle nicht nur dem gesamten Jamboree-Kontingent, sondern allen Beteiligten, Unterstützerinnen und Gönnern, die uns bei unseren steilen Vorhaben geholfen haben. Wir haben das gemeinsam geschafft! Zusammen mit den Scouts aus Talitha Kumi sagen wir: DANKE – THANKS – ARIGATO – SHUQRAN!
Wir wollten ihnen den Weg etwas erträglicher machen. Viele VCPerinnen und VCPer engagieren sich für geflüchtete Menschen. Philipp Marx und Sophia Poremski vom Stamm Nikolaus Graf von Zinzendorf fuhren in ein Flüchtlingscamp im slowenischen Grenzgebiet. Mit dabei: w aren Sophia Poremski, 20, Kinderkrankenschwester, Sindy Nguyen, 18, Annika Schwarz, 16 und Philipp Marx, 17, sie besuchen das Max-Planck-Gymnasium. Nicht zu vergessen: Bernd Schwarz, Vater von Annika. Philipp berichtet anp von seinen Erfahrungen vor Ort.
go.vcp.de/vcp-fluechtlingshilfe
anp: Wie seid ihr dazu gekommen, zum Flüchtlingscamp zu fahren und dort zu helfen? Philipp: Sophia und ich haben uns zunächst überlegt, mit unserem Stamm Flüchtlingsarbeit in Ludwigshafen zu machen und haben einen Spielenachmittag im Flüchtlingsheim „Rampenweg“ organisiert. Während wir das organisiert haben, trafen wir auf Dolly el-Ghabour, die schon mehrere Konvois in Richtung Balkan vorbereitet hat. Sie hat uns erklärt, was alles zu machen ist und so haben wir hektisch angefangen, bei uns an der Schule und im Pfadistamm sowie in der Gemeinde Kleider- und Geldspenden zu sammeln. Der Aufwand, dorthin zu fahren ist ja deutlich größer als vor Ort zu helfen … Warum habt ihr das auf euch genommen? Es ist wichtig, den Flüchtlingen hier zu helfen, aber sie müssen ja erst einmal hier herkommen. Unterwegs erfahren sie so viel Leid, Elend und Ablehnung. Nasse Schuhe, keine warme Kleidung, nicht genug zu essen und – wie geht es den Kindern? Wir wollten ihnen diesen Weg etwas erträglicher machen. Erzähl doch mal von der Fahrt … Wir waren vom 2.1. bis zum 8.1. in Dobova (Obrezje) an der slowenischen Grenze zu Kroatien. Die ersten vier Nächte waren wir in einem Hostel in der kroatischen Hauptstadt Zagreb untergebracht, später haben wir in einem Hostel in Breschize (Slowenien) geschlafen. Dann haben wir das Flüchtlingscamp besucht.
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Hier werden die Geflüchteten untergebracht.
Fotos: privat
Wie sah eure Arbeit im Camp aus? An jedem der fünf Tage dort hatten wir 8-Stunden-Schichten, die ersten zwei von 7 bis 15 Uhr und die drei letzten von 15 bis 23 Uhr. Am ersten Tag haben wir alle Kleiderspenden abgeliefert. An den restlichen Tagen haben wir von den Spendengeldern das eingekauft, was am dringendsten gebraucht wurde, d. h. warme, wasserfeste Herrenschuhe, Handschuhe, Babyflaschen, Schokoriegel. Vor Ort waren drei große weiße Zelte mit leichter Beheizung und Holzfußboden aufgebaut. In die passten jeweils rund 1000 Menschen. Die Zustände waren menschenunwürdig, alles klebt, alles stinkt und es zieht aus allen Richtungen. Die Flüchtlinge kamen mit Zügen an den HBF und von dort aus per Bus zum Camp. Dort bekamen sie ein kleines Lunchpaket, wurden in einem Zelt gesammelt, registriert und dann auf die beiden anderen Zelte aufgeteilt. Nach vier bis sechs Stunden wurden sie wieder mit Bussen abgeholt und sie fuhren weiter nach Österreich oder wieder zurück nach Kroatien. Auf dem ganzen Weg haben sie keine Freiheit. Überall steht Polizei und Militär. Deshalb waren wir für sie als freiwillige Helfer die einzigen Ansprechpartner, mit denen sie normal reden konnten, bei denen sie keine Angst haben mussten, vielleicht was Falsches zu sagen. Wir haben ihnen Essen und Klamotten gegeben, sie zum Ärztezelt begleitet und ihre Fragen beantwortet. Sie waren immer sehr freundlich, herzlich und dankbar, obwohl sie so geprägt von den Erlebnissen ihrer Flucht waren … Ich d urfte sogar ein kleines Baby tragen, als die Mutter ganz erschöpft zum Arzt musste. Außerdem mussten wir die Zelte immer komplett reinigen, die Decken zusammenlegen (es gab keine Liegen) und Dinge von A nach B tragen. Wie wurde euer Hilfsdienst organsiert? Wir waren bei der slowenischen Organisation „Slowenska Philantopia“ angemeldet. Von dieser Organisation waren in jeder Schicht insgesamt 10 Freiwillige in jeder Schicht da. Die meisten aus Slowenien und Kroatien, aber auch aus Belgien, den Niederlanden, den USA und Österreich. Jedes Mal hat uns ein Koordinator gesagt, was zu machen ist. Es war aber alles sehr locker, alle waren freundlich und viele waren überrascht davon, dass wir so einen weiten Weg auf und genommen und alles selbst geplant und uns das getraut haben. Andere kamen, weil sie ihre Familie besuchen oder in der Nähe arbeiteten. Alle haben sich für unsere Geschichte interessiert und ein Amerikaner, mit dem ich heute noch Kontakt habe, hat sich vor-
Warme, wasserfeste Schuhe wurden dringend benötigt.
genommen, dasselbe in seiner Heimat New York zu machen. Seine Eltern kamen aus Slowenien. Auch das Militär und die zum Teil ausländische Polizei waren zumindest zu uns freundlich und hilfsbereit. Wir konnten jederzeit in ein warmes Zelt vom Roten Kreuz gehen, dort essen, uns aufwärmen und Energie tanken. Am Schluss habe ich die restlichen 150 € (von insgesamt ca. 1600 €) Spenden in der Hauptzentrale von „Slowenska Philantopia“ in der Hauptstadt Ljublijana persönlich überreicht. Und wie geht es euch jetzt damit? Zusammenfassend war die ganze Reise zwar körperlich sehr anstrengend, aber eben auch sehr erfüllend. Wir haben gesehen, dass das, was wir machten etwas Gutes war und es auch ankam. Das Lachen von fremden Kindern und Erwachsenen zu sehen, war wirklich unbeschreiblich. Das Flüchtlingscamp wurde von vielen deutschen Online-Medien oft hart angegangen. Ich finde zu Unrecht ... Es fehlt einfach an Geld. Der Staat versorgt das Camp kaum, aber die sehr hart arbeitenden Engagierten können nichts dafür, sie geben ihr Bestes. Aber natürlich werden sie durch diese Kritik in Mitleidenschaft gezogen. Philipp, würdest du bzw. würdet ihr das wieder machen? Auf jeden Fall! Zwar nicht in nächster Zeit, aber vielleicht wieder Ende des Jahres! Je nachdem, wie die Situation dann aussieht ...
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Maximilian „Maxl“ Randelshofer hat ein Buch veröffentlicht. Wie es dazu kam und wie er es geschafft hat, erzählt er in anp. anp: Wie bist du auf die Idee gekommen, ein Buch zu schreiben? Maxl: Es war keineswegs eine Idee von mir. Eine Literatur-Agentur aus München ist durch meinen Blog „Schwarz-Rot – der FC Ingolstadt-Fan-Blog“* auf mich aufmerksam geworden und hat mich gefragt, ob ich nicht über den FC Ingolstadt 04 ein Buch schreiben möchte. Ich habe natürlich nicht lange gezögert und zugesagt. Mit 21 bekommt man nicht alle Tage die Möglichkeit, sein eigenes Buch zu veröffentlichen.
Um was geht es darin? Im Buch sind 111 Gründe aufgelistet, warum man den Fußball-Bundes ligisten FC Ingolstadt 04 lieben sollte. Es ist ein Streifzug durch die junge Geschichte des Vereins, die Abstiegskämpfe, persönliche Geschichten und natürlich des Bundesliga-Aufstieges im vergangenen Jahr. Aber gewiss schwere Kost für Menschen, die nicht viel mit Fußball und den Verein anfangen können. Hast du schon einen Verlag? Das Buch erschien im Schwarzkopf & Schwarzkopf-Verlag. Dort erschienen schon zahlreiche Bücher im Format „111 Gründe…“
Wie hast du so eine aufwendige Arbeit in deinen Alltag eingebaut? Wie lange hast du gebraucht. Die 250-Buch-Seiten haben etwa ein halbes Jahr in Anspruch genommen. Ich habe meistens abends oder an Wochenenden am Buch gearbeitet.
“ . s a d f f a h c s „Ich Fotos: privat
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iele Inhalte konnte ich aus meinem Gedächtnis speisen, weil ich den VerV ein schon seit der Gründung 2004 begleite. Aber natürlich musste ich auch viele Fakten recherchieren. Das war in der Tat teilweise sehr aufwendig. Man kann in einem Buch ja nicht irgendetwas behaupten, was nicht ganz stimmig ist. Zeitweise gab es sehr lange Schreibpausen, weil das Amt als Regionsvorsitzender natürlich viel Zeit und Arbeit in Anspruch nahm. Da ging der VCP manchmal vor.
War das schon immer ein Wunsch von dir? Ich würde lügen, wenn ich Nein sagen würde. Wenn man journalistisch unterwegs ist, träumt man heimlich schon davon, mal ein Buch zu ver öffentlichen. Aber es war nie so ein großes Bedürfnis von mir, dass ich dieses Vorhaben ernsthaft verfolgt hätte.
Auch wenn wir damit schon fast bei deinem Buch sind - was ist das Besondere bei diesem Verein? Der FC Ingolstadt 04 wurde erst 2004 gegründet. Das heißt, ich konnte schon als kleiner Junge den Verein begleiten. Der FC Ingolstadt 04 ist trotz Bundesliga-Zugehörigkeit klein und familiär geblieben. Alle Schritte, die nötig waren, um finanziell und strukturell zu wachsen, wurden vorsichtig gemacht, auch wenn es anfangs Rückschläge und viel Kritik gab. Erfolg kann man nur mit Maß und Ziel erreichen. Mit der Brechstange hat man selten etwas Sinnvolles erreicht.
Hattest du mal das Gefühl, du schaffst es bis zur Abgabefrist nicht? Jeder kennt dieses Phänomen. Wenn die Frist noch weit weg, denkt man sich: „Ja, das hat noch Zeit. Das schaffe ich locker.“ Aber genau das ist ja das Tückische. Je näher der Abgabetermin kam, desto knapper wurde es. Ich hatte noch effektiv acht Tage zu arbeiten und musste aber noch 14 Gründe schreiben. Ich habe mir dann einen Plan gemacht, in dem ich mir klare Ziele gesetzt habe. Ich hab dann sogar auf der Bundesversammlung, wenn es möglich war, für das Buch geschrieben. Natürlich habe ich aber trotzdem aufgepasst… (lacht). Ich hätte früher strukturierter arbeiten sollen, dann hätte ich am Ende nicht so einen Stress gehabt. Aber am Ende ist man immer schlauer.
Wie fühlst du dich als Buchautor? Wurdest du darauf schon angesprochen? Bei Fernsehjournalisten oder bekannten Printjournalisten kennt man oft den Namen oder das Gesicht. Mich kennen ja nicht so viele Leute. In meinem beruflichen Umfeld und von Fans wurde ich schon auf das Buch angesprochen, weil davon auch in Zeitungen zu lesen war. Aber dass ich jetzt eine bekannte Persönlichkeit bin, das doch eher nicht … Ich bin stolz auf
das was ich erreicht habe. Aber deswegen bin ich immer noch der gleiche Typ, der ich vor einem Jahr war. Außer dass ich jetzt „Buch-Autor“ in meiner Vita stehen habe.
Wie fanden deine Freunde und deine Familie das? Meine Freundin, Familie und Eltern waren natürlich sehr stolz auf mich. Meine Freunde mussten mich oft entbehren in der Zeit, als das Buch entstand. Aber jetzt sehen sie ja das Ergebnis. Ich würde super unterstützt bei der Schaffung des Buches und auch insbesondere bei meiner Lesung, die ich im Oktober gab. Das war natürlich für alle sehr neu, für mich selbst und mein Umfeld.
Wirst du Geld damit verdienen? Oder musst du erst einmal Geld investieren? Wenn man ein Buch schreibt, erhält man ein Grundhonorar und einen gewissen Anteil pro verkauftem Buch. Man geht also nicht in Vorleistung und hat somit auch ein sehr geringes Risiko. Denn das trägt in diesem Fall der Verlag. Reich wird man aber nicht.
Und dein nächstes Buch heißt dann hoffentlich: 111 Gründe, den VCP zu lieben? Darauf haben mich schon einige im Verband angesprochen. Denkbar. Ich könnte mir schon vorstellen, darüber zu schreiben. Aber aktuell ist es nicht geplant. Mir fehlt noch ein Verlag, der das veröffentlichen würde. Aber sag niemals nie. * www.schwarzrot-blog.de
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BREITGETRETEN Das ist er: der innere Schweinehund. Enttarnt und gezeichnet von Jascha Buder.
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m Stammesheim tanzen die Wollmäuse, der Zahnarzt freut sich auf deinen Besuch und – bitte entschuldige: Dein Bauch sollte doch seit Neujahr strandtauglich werden. So viele attraktive Herausforderungen und doch ist die Tafel Schokolade viel stärker: ein klarer Fall von Aufschieberitis. Zum Glück gibt es die anp – die Fachzeitschrift für aufmunternde, nachhaltige Produktivität – mit ihren sieben Geheimtipps für deinen Erfolg.
Tipp Nr. 1: Smartphone ausschalten! Unser treuester Gefährte ist zugleich das schlimmste Ablenkmittel – weit vor den schönen Gesichtern auf der Straße. Tante Erna kann mal eine Stunde auf deinen Rückruf warten und deine Follower lesen lieber Erfolgsmeldungen. Ach ja, und die Erde dreht sich auch weiter. Smartphone ausschalten und ab in den Nachttisch. Ablenkung vermeiden ist oberstes Gebot!
Tipp Nr. 2: realistische Ziele setzen! Rom wurde nicht an einem Tag erbaut. Dies wäre auch vom ambitioniertesten Stadtplaner zu viel verlangt. Stellst du fest, dass dein Ziel nicht erreicht wird, macht sich Frustration breit und die Kapitulationsfördernde Couch-Anziehungskraft nimmt überhand. Ein gutes Ziel soll dich fordern, aber nicht überfordern. Also nicht gleich 10 kg abnehmen wollen, sondern erst mal 2 kg. Sobald sich Routine einstellt, kannst du das Pensum leicht steigern.
Tipp Nr. 3: Unangenehmes zuerst erledigen! Die richtige Priorisierung der Aufgaben ist der Schlüssel zum Erfolg. Mache dir einen Aufgabenplan für den Tag und platziere die unangenehmsten Frondienste ganz nach vorne. Dein Selbstbewusstsein freut sich darüber, dass das Schlimmste überstanden ist.
Tipp Nr. 4: Gestärkt an die Arbeit! Akademische Nachteulen wissen: mit leerem Magen studiert sich nicht gern. Selbiges gilt auch für die Vertreter des Proletariats. Nur wenn der Körper mit ausreichend Nährstoffen versorgt ist, kann er die nötige Energie für die heutigen Herausforderungen aufbringen. Aber bitte kein üppiges Mahl, sonst macht sich Müdigkeit breit.
Tipp Nr. 5: Erfolge feiern! Den Zahnarzttermin überstanden und das Referat fristgerecht abgegeben? Wenn das nicht ein Grund zum Feiern ist? Lade deine beste Freundin ins Café ein und gönnt euch ein leckeres Eis. Kleine Belohnungen machen fit für das nächste Projekt.
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Tipp Nr. 6: Routine entwickeln! Spülen, putzen, lüften ... all das fällt regelmäßig an. Warum erstellst du nicht deinen persönlichen Fahrplan? Am Montag wird die Wäsche gewaschen, am Dienstag die Bude geputzt ... Du wirst schnell merken, dass mit Routine beim Anpacken der unangenehmen Aufgaben vieles leichter fällt. Und nach ein paar Wochen packst du das, ohne dir vorher Gedanken darüber zu machen.
In der Tat gibt es tausend und einen Grund die anstehende Arbeit liegen zu lassen. Es ist zu heiß oder zu kalt, der Hamster ist schwanger oder dein Horoskop rät davon ab. Alle diese Argumente sind nur vorgeschoben und lassen deinen inneren Schweinehund Freudentänze aufführen. Also am besten gleich mit der Arbeit anfangen – ist erst mal der Stein ins Rollen gekommen, läuft der Rest wie von selbst.
Foto: © Annett Seidler/Fotolia.com, © Jabu
Tipp Nr. 7: Anfangen! Jetzt!
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? s a d n e f f a h c s r i W Hör bloß auf … RL IN MA LIN OW SK I, BE VO N JO HA NN ES
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ibt es so etwas wie Streber-Pfadfinder? Ich glaube schon. Stellen wir uns eine Pfadigruppe mit einer Handvoll Leuten vor, wie in jedem Jahr auf Sommerfahrt, natürlich mit einer angemessenen Wanderung. In jeder Pfadfindergruppe gibt es einige Stereotype. Da gibt es den Mitläufer (im wahrsten Sinne des Wortes), der dabei ist, weil alle sagen, wie toll so eine Wanderung ist. Das Zelt muss getragen werden? Der Mitläufer murrt nicht groß rum, nimmt gerne ein paar Planen. Er stellt sich nicht in die erste Reihe und jammert auch nicht rum, wenn sein Fuß weh tut. Er ist einfach nur da, atmet und trinkt allen den Tee weg, so fies das auch klingt.
Dann gibt es den Gemütlichen. Sein Proviant ist nach zwei Stunden futsch. Er möchte keinen Preis für Schnelligkeit gewinnen, fünf Kilometer Wanderung am Tag reichen völlig aus. Immerhin ist es weiter als der Weg zuhause vom Bett zum Kühlschrank. Zu viel Bewegung kann nicht gesund sein, sonst hätte der liebe Gott ihn schließlich als Auto geschaffen. Der nächste im Bunde ist der Genervte. Er ist im Grunde nur dabei, weil seine Mutter mal wieder ein paar Tage alleine mit ihrem neuen Freund verbringen möchte. Eigentlich möchte er lieber zuhause am Computer sitzen und gleichzeitig die letzte Staffel Breaking Bad gucken, aber er hat Mama versprochen, ihr mal etwas Ruhe zu gönnen. Im Gegenzug bekommt er zum Geburtstag das neue FIFA 16 für die PlayStation geschenkt. So ist der Deal.
Und dann, ja lieber Streber, dann gibt es dich. Du bist der Detlef D! Soost aller Naturliebhaber. Pam! Motivation ist dein zweiter Vorname. Dein Kollege jammert, weil es noch zwanzig Kilometer sind? Du motivierst ihn! Der Gemütliche ist während der letzten Pause nach einer Packung Prinzenrolle eingeschlafen und liegt jetzt sabbernd auf seinem Rucksack? Du weckst ihn auf und versuchst, ihn aufzumuntern. Die nächsten zwanzig Kilometer gemütlich wandern? Langweilig! Eigentlich joggst du lieber, gerne auch mit zwanzig Kilo Lagergepäck auf dem Rücken. Deine Mitwanderer sind tierisch genervt von dir. Du redest ihnen ein, dass sie nur an sich glauben müssen. Mit etwas Pech steckt gleich ein Opinel-Messer in deinem Rücken. Das für Kinder. Stumpf.
Wenn ihr dann am Ziel angekommen seid und einen Platz fürs Zelt gefunden habt, muss es zackig weiter gehen. Generalstabsmäßig versuchst du, den Aufbau zu koordinieren. Mit Parolen wie „Wir schaffen das!“ und „Wir sind ein Team!“ gehst du deinen Kameraden gehörig auf den Senkel. Der Genervte hat kurzerhand den Gemütlichen gepackt und ihn mit einer neuen Prinzenrolle zur nächsten Bushaltestelle gelockt. Dort futtern sie jetzt in Ruhe Kekse und nehmen den Bus in den nächsten Ort. Der Mitläufer liegt im Gras und schläft. Und du, Streber? Googelst nach dem Busfahrplan. Glückwunsch!
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Kiwi-Pfadi VON FABIAN LOSKE, STUTTGART
Fabian Loske kommt aus dem Stamm Allemannen, Sonthofen und hat nach einem Auslandssemester in Australien seinen ersten Job in Neuseeland gefunden.
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ellington, Neuseeland. Glaubt man dem „Lonely Planet“, ist Wellington die coolste kleine Hauptstadt der Welt. Doch nach 24 Stunden Flug und wenig Schlaf falle ich im Hostel dann trotzdem erstmal erschöpft ins Bett. Nach dem Frühstück am anderen Ende der Welt lässt ein erster Rundgang durch die Stadt erahnen, dass der Lonely Planet nicht Unrecht hat. Eigentlich bin ich für den ersten Job nach dem Studium nach Wellington gekommen, aber natürlich habe ich auch Kluft und Halstuch im Gepäck. Man weiß ja nie, ich habe gehört, Pfadis gibt es auf der ganzen Welt. Die erste Woche im Hostel vergeht mit der Suche nach einer Wohnung für das nächste Jahr. Die Resultate sind zunächst demotivierend und auf Dauer im Hostel wohnen ist dann doch etwas zu teuer. Nach dem Motto „Wenn etwas nicht mehr weiter geht, frag jemand, der dir helfen kann“, schreibe ich die neuseeländische Rovergruppe auf Facebook an. Und siehe da, eine halbe S tunde später habe ich ein Zimmer in der WG einer Pfadfinderin und eine Einladung zum nächsten Treffen der „Victoria Rover Crew Wellington“. Die Roverstufe in Neuseeland ist etwas anders aufgebaut als im VCP. Nach der Pfadfinderinnen- und Pfadfinderstufe ist die Zeit von Pfadfinden erst einmal beendet. Man muss sich bewusst entscheiden, einer Rovergruppe beizutreten und wird erst nach einer
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Fotos: Fabian und Moritz Loske
Anfangsphase aufgenommen, wenn die Gruppe und man selbst entscheiden, dass man zusammen passt. In Neuseeland sind Rover Frauen und Männer im Alter von 18 bis 26 Jahren. Das ist anders als bei uns: da sind Rover männlich und höchstens 20 Jahre alt. Die neuseeländische Rovergruppe wählt sich eine eigene Leiterin oder einen Leiter, die oder der die Gruppentreffen plant und die Gruppe vertritt. Die Zeit bei den Rovern ist geprägt von gemeinsam geplanten Aktivitäten und sogenannten „Services“, in deren Rahmen man sich ehrenamtlich engagiert. Dabei engagieren sich die Rover in allen möglichen gesellschaftlichen Bereichen. Für diese Services bekommt man Punkte, die am Ende eines jeden Rover Jahres auf dem Rover Moot mit allen anderen Rovergruppen aus Neuseeland verglichen werden. Das Rover Moot ist ein jährliches Lager nur für Rover, das als Belohnung für ein erfolgreiches Roverjahr gesehen wird. Neben einem brasilianischen Pfadfinder und einem Kontingent aus Australien durfte ich als internationaler Gast mit „meiner“ Rovergruppe teilnehmen. Das diesjährige Rovermoot fand in der Nähe von Auckland statt und stand unter dem Motto „She’ll be right“ was so viel heiß wie „Wird schon passen“. Die Atmosphäre auf dem Lager war dementsprechend auch sehr entspannt. Es gab viele Aktivitäten, wie Skydiven, Höhlenwandern, Baden in heißen Quellen,
Mountain biken und sogar einen Ausflug zu den Hobbithöhlen! Es gab zwar auch einen Servicetag, bei dem ein Pfadfinderplatz renoviert wurde, den man aber ganz gut verkraften konnte, auch, weil es jeden Abend eine andere Motto-Feier gab. Den Abschluss des Lagers bildete die Auszeichnung und Würdigung des Engagements der Rovergruppen in verschiedensten Bereichen und die Verleihung von Ehrenpreisen für langjähriges Engagement. Über das Rover Moot hinaus konnte ich mit meiner Rovergruppe noch einiges unternehmen und habe so Gegenden in Neuseeland sehen und Eindrücke gewinnen können, die ich als „normaler Backpacker“, also ohne die internationale Verbundenheit durch Pfadfinden höchstwahrscheinlich verpasst hätte. Aber auch ohne ortskundige pfadfinderische Begleitung perfekt für alle, die Neuseeland bereisen und die beeindruckende N atur erleben wollen, sind die Great Walks: atemberaubende Mehrtageswanderungen an pazifischen Stränden, im Gebirge und um aktive Vulkane und mehrtägige Kanu- und Kajakfahrten auf Seen, Flüssen oder dem Ozean. Neuseeland und seine unvergleichliche Natur sind zugegeben nicht leicht erreichbar, aber allemal die Reise wert. Und als Pfadfinderin oder Pfadfinder kann man sich s icher sein: Freunde sind schon da.
go.vcp.de/anp1601kiwi
Großes Bild auf der linken Seite: In einer Höhle, da wohnte ein Hobbit... Rechts oben/unten: Atem beraubende Landschaften Kleines Bild: Rover Moot-Badge
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e der gerad , t g n Da fä n zuhause icht? n n ma s e ruppe wird ennt der G chon n “ s i ! wer k l d r i r a n , Ap an u r sog April ers! April chule ode ten: „ ird es and r S o r e W n w e ein in d r s d h e mit oraus ses Ja - stund elegt. Die n Schritt v rimkrams K ng ne n i i e e e r d t n e h f h au alle rsuc alles t ihr e. Ve Dami t sich cherz ahlreichen h S e r a d t, ng hem it z könn das T sel m nleitu n um uzworträt ie Gruppe e t i e S d re am K r legt . euch n ode rz herein e g a r e f z h im r c s e l Sch aß be Apri ge Sp inem n e e t i M m eine habt wie, l a g E . ökern Schm
tem Scherz l E rnst zugrunde. iegt Novalis (1772–1801)
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Scherzspiel: Tellerhypnose Du brauchst: 2 Teller, 1 Kerze, 1 Spiegel So geht’s: Präpariere vorher einen Teller mithilfe der Kerze mit Ruß. Suche dir aus deinem Publikum ein „Hypnoseopfer“ aus. Dieser Mitspieler wird mithilfe eines Tellers „hypnotisiert“. Das Wichtige ist, dass dieser die ganze Zeit in deine Augen schaut und nachmacht, was du ihm zeigst und sagst. Ein Helfer gibt dem Opfer den Teller mit Ruß in die Hand. Zunächst soll dein Mitspieler mit der Hand auf der Telleroberseite kreisende Bewegungen machen, dann auf der Tellerunterseite. Nun soll er sich mit der Hand über das Gesicht fahren, die Stirn, Nase, die Wangen, aber so, dass er bei der Bewegung die Hand nicht sieht. Wenn die Hypnose zu Ende ist, darf er sein Gesicht im Spiegel betrachten. Und stellt fest, dass er sich offensichtlich verändert hat …
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SCHUBS IN DEN APRIL
Klebe die optische Computermaus unten mit Tesastreifen zu.
Streue etwas Salz auf die Zahnbürsten deiner Familie.
Stellt alle Uhren eine halbe Stunde vor – das fällt nicht so auf.
Kauft eine Großpackung Toilettenpapier und ordnet sie hübsch direkt auf der Fußmatte eures Nachbarn an.
Ändert euren Facebook-Beziehungsstatus in „Es ist kompliziert“ und taggt einen eurer Freunde.
Wenn ihr in einen Fahrstuhl einsteigt, stellt euch demonstrativ mit dem Rücken zur Tür und schaut alle, die es nicht tun, kopfschüttelnd und unver ständig an.
KRIMSKRAMS
Illustrationen: Miriam Lochner (elfgenpick), © master1305/Fotolia
Kreuzworträtsel
1. Welcher Hahn kann nicht krähen, nicht laufen und lebt noch nicht mal auf dem Bauernhof? 2. Welcher Bus überquerte als erstes den Ozean? 3. Was hat keine Füße und läuft trotzdem? 4. Welches Tier versteckt sich im Kaffee? 5. Welcher Stuhl bewegt sich den ganzen Tag auf und ab? 6. Welches Brot kann man nicht zum Frühstück essen? 7. Wer lebt von der Hand in den Mund? 8. Lückenfüller: Ein kleiner Vierbeiner mit Schwanz? 9. Wer hört alles und sagt nichts? 10. Welche Bilder kann man nur im Dunkeln sehen? 11. Wer geht mit mir baden und wird nicht nass? 12. Was hat keinen Anfang aber zwei Enden? 13. Welcher Fall tut nicht weh? 14. Was ist sauber vor und schmutzig nach dem Waschen?
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Lösung
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Umlaute wie ä, ü, ö werden im Kreuzworträtsel als ae, ue und oe geschrieben.
Das Lösungswort aus 04|15 war: „RAEUCHERMANN“
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Der
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man den Witz auch nicht n n a k m u bei ar D . s u itz set a r zt immer ein Publikum vo
Wieso gibt es eigentlich den Brauch, unsere Mitmenschen am 1. April hereinzulegen? Eine genaue Antwort gibt es nicht, aber ein paar Theorien dazu … Vielleicht hat das Wetter im April ei nen Teil dazu beigetragen… April, Ap ril, der macht, was er will. Wenn am Morgen noch die Sonne scheint, kann es schon mal am Mittag schneien und am Abend nass und windig sein. Wer fühlt sich da nicht vom Wetter veräp pelt?!
Eventuell stammt der Aprilscherz aber auch aus Frankreich. Im Jahr 1564 fei erte man das neue Jahr nämlich noch am 1.April. Erst König Karl IX setzte eine Kalenderreform durch, ab da an fing das Jahr am 1. Januar an, so wie heute. Einige hatten damit jedoch Pro bleme, weil sie es sich nicht merken konnten und feierten weiter am 1.Ap ril. Sie wurden von der Bevölkerung als „Aprilnarren“ bezeichnet und mussten sich mit Lügengeschichten hinters Licht führen lassen.
WISSENSWERTES
Vielleicht ist aber auch die Göttin Aphrodite Schuld. Sie ist nämlich nicht nur Göttin der L iebe und der Schönheit, sondern auch die Göttin der Scherze.
WITZE Ein Schüler schläft im Unterricht. Der Lehrer weckt ihn: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass das der richtige Platz zum Schlafen ist!“ Darauf der Schüler: „Ach, es geht schon. Sie müssen nur leiser sprechen!“
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Der Lehrer fragt Fritzchen wo denn seine Hausaufgaben seien. Fritzchen: „Ich sollte doch mein Zimmer beschreiben oder?“ Lehrer: „Ja genau. Wo sind denn nun deine Hausaufgaben?“ Fritzchen: „Nun als ich die erste Wand voll geschrieben hatte, kam Mami und hat mir die Stifte weggenommen!“
Was springt über das Gras und ist total gut drauf? Eine Freuschrecke.
Was hat einen Sprachfehler und liegt am Strand? Eine Nuschel.
Max: „Hältst du mich für dumm?“ Manuela: „Gleich, ich muss nur schnell noch das Einhorn füttern!“ Max: „OK, ich warte.“
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REZEPT FÜR DEN 1. APRIL :
RÄTSEL
Häufchenkekse
Lest euch die unten stehenden Fakten einmal durch. Was glaubt ihr? Stimmen sie oder binde ich euch einen Bären auf? Die Lösungen gibt’s auf Seite 31! 1. Heringe kommunizieren in einem Schwarm miteinander, in dem sie pupsen.
Damit kannst du deine Freunde reinlegen und sie zugleich beglücken. Ihr braucht: 250 g Zucker, 500 g Mehl, 1 Ei, 1 Pkg Backpulver, 1 Pkg Vanillezucker, 250 g Butter, 5 EL Kakaopulver, Schüssel und einen Spritzbeutel mit großer Öffnung So geht’s: Schütte alle Zutaten in die Schüssel und knete alles zu einer geschmeidigen Kugel. Jetzt stelle den Teig für 30 Minuten in den Kühlschrank. Nimm danach den Teig wieder aus den Kühlschrank und fülle ihn in den Spritzbeutel. Damit kannst du nun ein rundliches Häufchen auf ein Backblech mit Back papier spritzen. Wenn du keinen Spritzbeutel hast, kannst du auch einfach lange Würstchen drehen und ein Häufchen formen. Die Kekse musst du dann bei 170° für 15–20 Minuten im Backofen lassen. Lass sie daraufhin auf einem Backblech ab kühlen. Jetzt sind die Häufchen fertig. Wer sich wohl da dran traut …
2. In Texas darf man außerhalb seiner Wohnung nicht im Pyjama herum laufen. Sofern aber eine Pyjamaparty anmeldet, kann man dafür eine Ausnahmeregelung erhalten. 3. Eine Giraffenzunge ist so lange, dass sie sich damit ihre Ohren putzen kann.
Illustrationen: Miriam Lochner (elfgenpick), © silviemiskova, © Juulijs / beide Fotolia.com
4. An Silvester ist es in Russland Brauch, dass Ba bys, die gerade noch im abgelaufenen Jahr geboren wurden, ein Glas Wodka eingeflößt bekommen 5. Bei den Olympischen Spielen 1896 ist ein deutscher Sportler im 800 Meter-Rennen angetreten und verlor schon im Vorlauf. Da raufhin kaufte er sich einen Tennisschläger und gewann gemeinsam mit einem Iren das olympische Herrendoppel.
Geldborger Für Weilitszaem,und ist eesnnh sie uns unangemeldet w raschen. über –1856)
1797 Heine ( Heinrich
Und noch was...
im letzten Ja hr wurden di e Einsendung das Kreuzwor en für trätsel immer weniger. Gefallen euch die Krimkrams-S eiten nicht meh Oder ist das Kr r? euzworträtsel zu schwer? Ode wir die falsche r haben n Themen? W as würdet ihr gerne lesen? Bitte schreibt mir doch eine EM ai l oder einen Br oder eine Kart ief e, was ihr gern e auf euren Kr Seiten lesen w imskrams- ollt – egal ob es ein Thema bestimmte Ru ist oder eine brik. Ein Satz reicht mir, damit ich weiß, wie ich spannend gest diese Seiten alten kann. Die Adresse ke nnt ihr ja scho n vom Kreuzw anp@vcp.de orträtsel: Ich freue mich , von euch zu lesen,
Eure Sandra
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vcp Pfadfinden
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KELLERTREPPE
u t e s, hrt. r m de s M o F Erfolg fü e n m i e u z t s d i n s u u t O p t i m i s m e n i n a nde re g i b u a r die Vert ll
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Robert Ba
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as Waldgebiet Hinterlandswald ist die einsamste Ecke des Taunus, die sich sozusagen auf der Rückseite, der Taunusnordseite des Rheingaus versteckt. Wer für eine Wochenendfahrt oder auch ein paar Tage mehr mitten in Deutschland ein Mittelgebirge mit viel Wald sucht, in dem man die reelle Chance hat, tagelang niemanden zu treffen, der ist hier genau richtig. Auch wenn man das an Grenze zum Rhein-MainGebiet definitiv nicht vermuten würde, gibt es hier – dank der Lauffaulheit der meisten Spaziergänger – genau das. Es gibt einsame Lichtungen, einen wunderschönen vielseitigen wildreichen Wald, haufenweise Ruinen, kurz Natur pur. Ein tolles Fahrtengebiet zu allen Jahreszeiten. Etwas südlich, aber natürlich nicht halb so einsam liegt der Rheingau, mit schönen Wegen durch die Weinberge, Blick auf den Rhein und vielen Straußwirtschaften zum Einkehren.
VON LARS DOHSE, FRANKFURT
Wer auf den Wegen entlang der großen Bäche bleibt, hat es mit einem sehr einfachen Gebiet zu tun. Wer ein wenig davon ab geht, findet teilweise dichten Wald mit einigen Höhenmetern, in dem man dann nicht mehr so schnell vorankommt. Als Startpunkt bietet sich an, vom Auto aus dem Wispertal oder einem der Waldparkplätze loszulaufen (siehe auf der zitierten Karte). Ohne Auto kann man mit der Bahn in einen der Rheingauorte fahren und muss dann aber erstmal auf den Taunuskamm hochochsen oder nach zum Beispiel Stefanshausen trampen. Dafür breiten sich Hattenheim, Oestrich-Winckel, Geisenheim oder Rüdesheim (sehr touristisch) aus. Sie liegen auf der rechtsrheinischen Regionalbahnstrecke Wiesbaden-Koblenz. Die Karte „Rheingau TF 25-1“ des hessischen Landesvermessungsamtes ist für dieses Fahrtengebiet ideal.
go.vcp.de/anp1601fahrtentipp
Bilder: Lars Dohse
Der Hinterlandswald im Taunus
vcp Pfadfinden
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KELLERTREPPE
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Bild: Eginhard Müller
Heute: internationale Begegnung Wenige gesellschaftliche Themen nehmen derzeit solch einen großen Stellenwert ein wie die Frage der Flüchtlingsintegration in Deutschland. Es gibt bereits viele Stämme und Gruppen, die sich in der Flüchtlingshilfe aktiv engagieren und eine gemeinsame Zukunft gestalten. Frei nach dem Motto: „Wir schaffen das!“ Habt ihr euch schon einmal darüber Gedanken gemacht, inwiefern wir als Pfadfinderinnen und Pfadfinder internationale Begegnungen vor Ort zwischen Kindern und Jugendlichen ermöglichen können? Oder wie bereichernd es wäre, geflüchtete Menschen aus unterschiedlichen Ländern beim Gruppenabend, auf Fahrt und Lager oder bei Gemeindefesten zu treffen? Man muss nicht immer in ferne Länder fahren, um anderen Menschen und Kulturen zu begegnen. Es kommen täglich Hunderte von Menschen nach Deutschland, die auf Begegnungen mit uns angewiesen sind.
Heute: Was ist eigentlich ein Flüchtling? Oft werden in der Öffentlichkeit die Begriffe Flüchtling, Asylbewerber oder Migrant in einen Topf geworfen. Dennoch ist ein Flüchtling per Definition kein Asylbewerber und kein Migrant. Laut Genfer Flüchtlingskonvention von 1951 ist ein Flüchtling durch äußere Umstände dazu gezwungen sein Heimatland zu verlassen, da es ihm keinen Anspruch auf Schutz mehr bieten kann. Menschen, die aus eigenem Antrieb ihr Land verlassen, gelten als Migranten und Asylbewerber wurden in ihrem Heimatland in ihrer Menschenwürde verletzt und politisch verfolgt. Bei uns ist die Wortendung „ing“ nicht unumstritten. Deswegen sprechen wir lieber von Geflüchteten.
Illustrationen: © jabu | Jascha Buder
DER SIPPENABEND
Bild: © Flügelwesen / photocase.de
FRAGEN AUS DER GRUPPE
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vcp Pfadfinden
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BUCHECKE
Sarah Crossan Eins
Anna Kuschnarowa Djihad Paradise
Marc Kranjc Evangelisch für Dummies
mixtvision Verlag, München 2016
Beltz Verlag, Weinheim 2015
Wiley Verlag, Weinheim 2016
Tippi und Grace sind Schwestern. Zwillinge. Doch es verbindet sie noch viel mehr, als die Tatsache, dass die eine das perfekte Spiegelbild der anderen ist: Sie sind an der Hüfte zusammengewachsen und damit ist keine der beiden jemals allein. Sie sind immer und überall zu zweit. Und dabei tun sie ganz normale Dinge wie alle Teenager. Sie gehen zur Schule, finden Freunde, schwänzen den Unterricht, verlieben sich. Bis sich plötzlich alles ändert, ihre kleine Welt droht, in sich zusammenzubrechen und die beiden stehen vor einer Entscheidung, die alles verändern wird. Die Geschichte der siamesischen Zwillinge wird aus der Ich-Perspektive von Grace erzählt. Durch ihren poetischen und in Gedichtform verpackten Erzählstil hebt Sarah Crossan ihren Roman auf eine ganz neue emotionale Ebene. Man kann das Buch kaum aus der Hand legen und fühlt, wie man von der inneren Zerrissenheit der Hauptfigur selbst gepackt wird. Die Autorin versucht ihr Publikum so gut wie möglich in die Situation der Schwestern zu versetzen und zeigt damit auf, dass es keinen „So verhalte ich mich richtig“-Leitfaden für derartige Situationen und Lebensumstände gibt. Das ist aber auch überhaupt nicht schlimm, denn siamesische Zwillinge wissen das. Man merkt, dass Crossan sehr viel Zeit und Energie in eine umfassende Recherche gesteckt hat, um eine möglichst realistische Geschichte abzubilden. Ich würde nicht behaupten, dass es Spaß macht, das Buch zu lesen, aber es ist trotzdem eine ganz wunderbare Erfahrung, die man sich nicht entgehen lassen sollte.
Romera und Julian, das ist die Liebesgeschichte zweier Berliner Teenager. Romera, hübsch, gescheit und begabt ist 16 und Tochter einer Anwältin und eines Architekten, sie lebt im schönen Charlottenburg. Die wohlhabenden Eltern versuchen alles, ihre Töchter zu fördern – Chinesisch schon ab Kindergarten, rhythmische Sportgymnastik … doch Romera widerstrebt das Leben im Hamsterrad und der ständige Blick auf die zukünftige Karriere… In der Schule lernt sie Julian kennen, zwei Jahre älter und genau ihr Gegenstück. Seine Mutter hat die Flucht ergriffen, sein Vater ist als arbeitsloser Trunkenbold bekannt. Das Geld reicht von vorne bis hinten nicht. Julians größte Leidenschaft ist seine Hip-HopBand. Er gibt gerne den Gangsta-Rapper. Da die Tantiemen aber nicht reichen, schlägt er sich mit Drogenhandel und Einbrüchen durch. Kein Wunder, dass er – wie in seiner Zunft üblich – im Knast landet. Dort trifft er auf Murat, einen streng gläubigen Salafisten. Murat lädt ihm zum gemeinsamen Gebet ein und so lernt er die Faszination des Islams kennen. Für Julian steht jetzt fest: Er will zusammen mit Romera ins Paradies. Die Autorin beleuchtet in diesem gut recherchierten Roman Facetten und Auslegungen des Islam. Sie begleitet Julian auf seinem Weg von einem orientierungslosen Teenie zum Muslim mit panischer Angst vorm Teufel. Und sie zeigt, wie ratlos Romera darauf reagiert. Das Buch ist spannend geschrieben, die Autorin und lässt abwechselnd Romera und Julian sprechen. Doch die künstlerische Unsitte, am Buchanfang ein Blick aufs Ende der Geschichte zu werfen, nimmt dem Werk die Spannung. Schade. Tipp: Das erste Kapitel überspringen.
Was passiert in einem evangelischen Gottesdienst? Wie ist die Pfingstbewegung entstanden? Und warum gibt es eigentlich so viel Streit um die Taufe? Antworten auf solche und ähnliche Fragen bietet „Evangelisch für Dummies“. Das Buch beginnt mit einem breiten Abschnitt über die Geschichte der Reformation und die Zeit danach. Ausführlich beschreibt Kranjc, wie die unterschiedlichen evangelischen Strömungen entstanden sind. Dabei geht es dem Autor vor allem darum, zu zeigen, was die Reformatoren und wichtigen Akteure der evangelischen Kirchengeschichte antrieb. Mit geschichtswissenschaftlichen Debatten hält sich Kranjc dabei nicht auf. So gehört für ihn zum Beispiel der Wittenberger Thesenanschlag selbstverständlich zur Geschichte der Reformation, was unter Historikern durchaus umstritten ist. Dem Teil über die Geschichte folgen Abschnitte über evangelisches Leben, evangelischen Glauben und über die unterschiedlichen Kirchen und Gemeinschaften. Häufig liest man Sätze wie: „Das kann man nicht auf einen Nenner bringen.“ Der evangelische Glaube lässt sich eben nur an wenigen Stellen vereinheitlichen, und es finden sich kaum Merkmale, die auf jede evangelische Gemeinde zutreffen. Kranjc behilft sich, in dem er dem Leser wenigstens Anhaltspunkte zur Verfügung stellt. Der große Wert dieses Buches besteht in seinem praktischen Nutzen. Kranjc hilft seinen Lesern in verständlicher und humorvoller Sprache, sich einen Überblick über die evangelische Landschaft zu verschaffen.
vergibt Rebecca Haugwitz
vergibt Marc Forkmann
vergibt Irmela Büttner von evangelisch.de
Bilder: Verlage
Vollständige Fassung: http://www.evangelisch.de/node/131499
Wollt ihr eure Lieblingsbücher mal vorstellen oder uns alle vor purer Zeitverschwendung warnen? Dann schickt eure Buchvorstellungen an anp@vcp.de .
Die Eselsohren: 1 = absoluter Schrott! 2 = naja! 3 = ganz nett! 4 = echt gut! 5 = Das müsst ihr lesen!
vcp Pfadfinden
STÄMME VOR ORT
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Stamm Alemannen VORGESTELLT VON SÖREN BRÖCKER
Fotos: privat
Hier mit unser Partnergruppe aus Lateinamerika
Unsere junge Leiterrunde besteht aus vielen kreativen Köpfen, die stets bemüht sind, unseren Gruppenkindern ein buntes Programm und tolle Stammeslager anzubieten. Da einige unserer Dinos nach aktiver Leiterrundenzeit immer noch nicht genug vom Pfadfinden haben, sind viele im Land Baden oder auch auf Bundesebene aktiv. Besonders gern verbringen wir unsere Wochenenden auf unserer urigen Schaubhütte im Herzen des Schwarzwaldes. Ohne Elektrizität und fließendem Wasser erleben unsere Gruppen hier eine spannende Zeit fernab der Zivilisation und deren Alltag. Jede und jeder hat hier früher oder später das Beil oder einen Farbeimer in die Hand. Das Highlight unseres Stammes ist die seit 2012 bestehende Partnerschaft zu costa-ricanischen Pfadfindern und Pfadfinderinnen. Nach einer ersten Begegnung im Jahr 2012 fand 2014 ein Rückbesuch
statt. Dieses Jahr wird wieder eine Partnergruppe zu uns kommen und unseren Sommer bereichern. Gemeinsam mit ihnen wollen wir unsere Region erkunden, eine Kanutour erleben und am diesjährigen Landeslager teilnehmen. Der interkulturelle Austausch sowie viele zusammenschweißende Aktionen machen unseren Stamm zu einer ganz besonderen zweiten Familie für jeden Pfadfinder und jede Pfadfinderin in unserem Stadtteil und ganz Freiburg. Falls du noch mehr über uns wissen willst, schau doch mal auf unserer Homepage vorbei: www.stamm-alemannen.de.
go.vcp.de/anp1601stamm
I
n der wohl sonnenreichsten Stadt Deutschlands, Freiburg im Breisgau, sind wir vom Stamm Alemannen zu Hause. Nach langer Reise durch nahezu alle Freiburger Stadtteile findet man uns seit dem Jahr 2000 im jungen, familiären und kinderreichen Stadtteil im Freiburger Westen. Vor der Haustüre gibt es einige Baggerseen und ein großes Naturschutzgebiet. Dieses wird von unseren fünf Gruppen erobert und bald schon von einer neuen sechsten Gruppe neu erforscht. Unsere Gruppenstunden verbringen wir nicht selten tief im Wald und feiern alle gemeinsam Lagerfeuerabende an unserem Bauwagen. Falls es doch einmal in fünf Jahren regnen sollte, haben wir einen gemütlichen Raum in der exotisch anmutenden ökumenischen Maria-Magdalena-Gemeinde (ja, beide Konfessionen unter einem Dach – das geht!) nach unseren Vorstellungen gestaltet.
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vcp aus dem Verband
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SERVICE
Wir trauern um Bernhard Bischoff
Foto: privat
Er war ein begnadeter Pädagoge, Lehrer und Pfadfinder, war vielen ein wichtiger Begleiter und Ratgeber, voller Humor, verlässlich, zugewandt und klug. Bernhard, geprägt vom CVJM, fand als junger Student zur Christlichen Pfadfinderschaft, wurde Gauführer in Bremen und von 1971 bis 1974 ein engagiertes Mitglied im Team der Landesleitung. Sein Lehrerberuf und die Hochzeit mit Ruth Rosemeier (EMP) brachten ihn nach Hannover. Bernhard und Ruth gründeten gemeinsam den VCP-Stamm Stephanus in Berenbostel, er blieb dem Stamm mitverantwortlich und beratend hochgeschätzt und unverzichtbar. Aus der Stammesarbeit entwickelte sich ein Eltern- und Freundeskreis (e. V.) der bis heute den Stamm nachhaltig unterstützt. Verantwortung im VCP nahm er als Woodbadge-Beauftragter wahr. Von 1986 bis 1993und zum Lesebuch der „Geschichte der Christlichen Pfadfinder in Deutschland von 1909 bis 1972 – Kreuz und Lilie“ schrieb er zwei wichtige Beiträge zur pfadfinderischen Pädagogik und zum Weg des Einzelnen im Bund. In der Stephanus-Gemeinde übernahm er die Leitung der Partnerschaftsarbeit mit der kath. Gemeinde San Blas in Chichigalpa, Nicaragua. Regelmäßige gegenseitige Besuche und ihre finanzielle Unterstützung für die er einen Freundeskreis gewonnen hatte, waren wichtiger Teil seiner Arbeit im Ruhestand. Wir verlieren mit Bernhard nach vielen Jahren persönlicher Verbundenheit einen liebenswerten Freund und herausragenden Pfadfinderbruder. Bernhard starb im achtzigsten Lebensjahr am 26. Dezember 2015 in Berenbostel. Friedrich-W. Siggelkow (Fitti)
Leserbrief GUTE UND WENIGER GUTE ERFAHRUNGEN GEMACHT… Ursula Kuttler-Merz (Aki), Rottenburg
Beitragsmarke 2016
Beitragsmarke 2016
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Beitragsmarke 2016
Auf neuen Pfaden
Auf neuen Pfaden
Auf neuen Pfaden
Auf neuen Pfaden
Auf neuen Pfaden
Sieben Jahre später fingen wir nochmal bei Null an: Inzwischen war ich volljährig (!), wir mussten aber die Kinder erst mal wieder „großziehen“. Und heute? Da sind motivierte, fähige, kreative junge Stammesmitglieder, doch die meisten studieren/arbeiten weit weg. Wegen G 8 gehen sie jetzt schon mit 18 – genau zu dem Zeitpunkt, wenn sie offiziell Verantwortung übernehmen könnten. Dennoch müssen es nicht unbedingt Pfarrer, Gemeindemitarbeiter oder Eltern sein, die als „Nicht-Pfadfinder“ einen Stamm leiten bzw. die jungen Mitarbeitenden unterstützend begleiten: Vielleicht klappt es mit Ehemaligen, die sich etwa um Finanzen, Rechtsfragen, Öffentlichkeitsarbeit, Schulung und Verwaltung kümmern und so gemeinsam mit der jungen Pfadfindergeneration zum Gelingen der Stammesarbeit beitragen können.
Auf neuen Pfaden
Jugend führt Jugend" (anp 04/15 S. 16) stammt aus der Bündischen Jugend/ Deutschen Jugendbewegung. Die Pfadfinder – je nach Bund/Verband – haben das teilweise übernommen und sowohl gute wie auch weniger gute Erfahrungen gemacht. Ich selber habe als Minderjährige einen Pfadfinderinnenstamm gegründet: Faszinierend das Aufbauen und Zusammenwachsen der Gruppen zu einer tollen Gemeinschaft, die als großes Glück die Zugehörigkeit zu einer weltweiten Jugendbewegung leben und erleben durfte. Die pädagogische, juristische und finanzielle Verantwortung war für mich als ganz junge „Gründerin“ aber eine große Herausforderung. Nach 20 Jahren hörte der Stamm auf zu bestehen: Die jungen PfadfinderInnen zogen fort zum Studium; es gab viele interessierte Kinder und Jugendliche, aber keine Gruppenleiter mehr und keine Stammesleitung.
Beitragsmarken
2016
Auf neuen Pfaden: Dazu nutzt der VCP jetzt in seinem Auftritt die Waldläuferzeichen.
vcp aus dem Verband
SERVICE/REAKTIONEN
Vorschau anp 2/16
Termine Wann?
Veranstaltungen
Ort
„Abbruch“ ist das Thema der nächsten Ausgabe.Dabei
08.04.–10.04.
Bundesrat II
Burg Rieneck
überlegten wir, was alles so abbrechen kann oder abgebrochen wird: Fingernägel? Beziehungen? Ein Fussballspiel, ein Studium, ein Hajk? Ein Lager?
15.04.–16.04.
1. Vernetzungstreffen Prävention und Intervention
Bundeszentrale
22.04.–24.04.
Fachgruppentagung 02
Burg Rieneck
22.04.–23.04.
VCP–Redaktion 1602
Bundeszentrale
29.04.–01.05.
Bundesleitung 03
Bundeszentrale
04.05.–08.05.
Vater-Kind-Zelten
Jugendzeltplatz Wildpark
06.05–08.05.
Overture Network Meeting
Burg Rieneck
20.05–22.05.
2. Kontingentsvorbereitungstreffen Roverway 2016
Westernohe
Warum brechen wir Freundschaften ab? Ist der Abbruch immer das Ende? Oder der Beginn von etwas Neuem? Schreibt uns, was ihr dazu denkt. Wir freuen uns über eure Post an anp@vcp.de
Ostergruß
30.05. – 01.06. Hauptberuflichenkonferenz 01 Wir sind mit vollem Herzen dabei, ob beim Singen oder Beten, beim Wandern und Spielen, beim letzten Knoten machen für die große Jurtenkonstruktion oder beim Diskutieren in einer Gremiensitzung. Herzblut! Ja, das trifft auf uns Pfadfinderinnen und Pfadfinder bei vielen Aktivitäten zu. „Großes Herz! Sieben Wochen ohne Enge“ liegen hinter all denjenigen, die sich in diesem Jahr der Fastenaktion der evangelischen Kirche angeschlossen haben. Doch das große Herz sollten wir uns auch außerhalb der Fastenzeit bewahren. Schon Lord Robert Baden-Powell sagte: „Welch einen Unterschied macht es aus, wenn ihr etwas aus Liebe zur Sache tut.“ Das Herz öffnen, Platz machen für Neues, Platz schaffen für Andere: Einfach mal jemanden einladen, den wir noch nicht kennen – in die Gruppenstunde oder nach Hause. Wenn wir einander mit Neugier und ohne Vorbehalte begegnen, wenn wir teilen, was da ist, und erleben, dass es für alle reicht, dann merken wir: Es ist noch Platz da, wenn jemand hinzukommt. Das kennen wir auch von der abendlichen Runde am Lagerfeuer: Ein Gitarrist, eine Sängerin, ein stiller Zuhörer – für sie ist immer Platz. Das kennen wir von vielen Projekten, die im VCP mit und für Geflüchtete laufen: Ein aufeinander zu gehen und voneinander lernen hat seinen Platz im Pfadfinden.
Bild: Freepik / www.flaticon.com
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Gerade an Ostern wird uns bewusst: Die Gemeinschaft ist es, die uns trägt. Wir wünschen Euch ein erholsames und besinnliches Osterfest mit Herzöffnern und Herzschmeichlern.
Eure Bundesleitung
Bad Nauheim
10.06.–12.06.
46. Bundesversammlung
Burg Rieneck
16.06.–21.06.
Europakonferenzen
Oslofjord
08.07.–10.07.
Bundesleitung 04
Bundeszentrale
03.08.–14.08.
Roverway
Frankreich
02.09.–04.09.
Sitzung der Ringe-Bundesleitungen
02.09.–03.09.
VCP–Redaktion 1603
Bundeszentrale
09.09.–11.09.
Fachgruppentagung 03
Burg Rieneck
23.09.–25.09.
Bundesrat III
Burg Rieneck
30.09.–03.10.
Beten und Feten
Haus Hannah, Büchen
14.10.–16.10.
Jamboree-on-the-Air / Internet (JOTA–JOTI)
an jedem Ort
14.10.–16.10.
Bundesleitung 06
Bundeszentrale
14.10. 16.10.
Woodbadge-Kurs 2016 Nr. 59 – Teil 2
Burg Rieneck
21.10.–23.10– VCP–Redaktion 1604 22.10.
Bundeszentrale
AUFLÖSUNG KRIMSKRAMS-RÄTSEL SEITE 25 1. Heringe: wahr | 2. Pyjama in Texas: falsch | 3. Giraffenzunge: wahr 4. Silvester in Russland: falsch | 5. Olympische Spiele: wahr
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Adress-Etikett bitte hier anbringen
Wir schaffen das!
Inhalt
Foto: Therese Zimkowsky
V
AUS DEM VERBAND
VORNEWEG MOOT IN ISLAND ������������������������������������������������������������������� 04 AUS FREMDEN WERDEN FREUNDE? �������������������������������������� 05 W-LAN IN JEDER KOHTE? ������������������������������������������������������ 06 WAS MACHT DER BUNDESVERSAMMLUNGSVORSTAND? ���� 07
C
CHRISTLICHES LEBEN
HIMMELSLEITER
Foto: Matthias Wähner
DER ÖKUMENISCHE KREUZWEG DER JUGEND ������������������� 08 SINGEN, UM ZU ÜBERLEBEN ������������������������������������������������ 10
P
PFADFINDEN
BREITGETRETEN: WIR SCHAFFEN DAS! EHRENPREIS FÜR KLIMAPILGER ����������������������������������������������� 12
„Ich bin wütend. Über Regierungen Europas, die die Grenzen dicht machen und die Flüchtlinge unter unwürdigen Verhältnisse in überlaufenen Lagern ausharren lassen. Über meine Mit menschen, denen scheinbar jedes Mitgefühl fehlt, die gegen Flüchtlinge Stimmung machen und deren Unterkünfte angreifen.“ Aus: E. Koch: Wo bist du, Gott? S. 8 „Nach vier bis sechs Stunden wurden sie wieder mit Bussen abgeholt und sie fuhren weiter nach Österreich oder wieder zurück nach Kroatien. Auf dem ganzen Weg haben sie keine Freiheit. überall steht Polizei und Militär. Deshalb waren wir für sie als freiwillige Helfer die einzigen Ansprechpartner, mit denen sie normal reden konnten, bei denen sie keine Angst haben mussten, vielleicht was Falsches zu sagen. Wir haben ihnen Essen und Klamotten gegeben, sie zum Ärztezelt begleitet und ihre Fragen beantwortet.“ Aus: P. Marx: „Wir wollten ihnen den Weg etwas erträglicher machen“ S. 14
EHRENPREIS FÜR KLIMAPILGER ��������������������������������������������� 13 WIR WOLLTEN IHNEN DEN WEG ETWAS ERTRÄGLICHER MACHEN ������������������������������������������� 14 Foto: privat
ICH SCHAFF DAS! ������������������������������������������������������������������ 16 AUFSCHIEBERITIS ADÉ ������������������������������������������������������������ 18 GLOBUS KIWI-PFADI ����������������������������������������������������������������������������� 19 KRIMSKRAMS ������������������������������������������������������������������������� 22 KELLERTREPPE… �������������������������������������������������������������������� 26 BUCHECKE ������������������������������������������������������������������������������ 28 STÄMME VOR ORT: DER STAMM ALLEMANNEN AUS FREIBURG ��������������������������� 29 SERVICE/REAKTIONEN/BEITRAGSMARKEN ���������������������������� 30 TERMINE/VORSCHAU ������������������������������������������������������������ 31
„Die Roverstufe in Neuseeland ist etwas anders aufgebaut als im VCP. Nach der Pfadfinderinnen- und Pfadfinderstufe ist die Zeit von Pfadfinden erst einmal beendet. Man muss sich bewusst entscheiden, einer Rover gruppe beizutreten und wird erst nach einer Anfangsphase aufgenommen, wenn die Gruppe und man selbst entscheiden, dass man zusammen passt.“ Aus: F. Loske: Kiwi-Pfadi. S. 20