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Zeitschrift des VCP | Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder 1 P 1963 Nr. 2/2016 | ISSN 1651-2441

anp Abenteuer

Leben

Besinnung Gemeinschaft

auf neuem Pfad

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Stellenanzeige

Freiwilliges soziales Jahr für den Zeitraum 1.08.2016 – 31.07.2017 oder 01.09. 2016 – 31.08.2017 Stelle in der Pfadfinderbildungsstätte des VCP-Bezirk ­Oldenburg (Nds) zu besetzen

Weitere Informationen bei/ Bewerbungen an:

Wir würden die Stelle gerne mit einer Pfadfinderin oder einem Pfadfinderin besetzen.

Pfadfinderbildungsstätte

Aber wir freuen uns auch über alle anderen Bewerbungen.

Sager Schweiz

Die Unterkunft ist auf dem Gelände der Pfadfinderbildungsstätte.

Dirk von der Heide Sandhopskämpe 1

Aufgaben/Schwerpunkte · Organisation und Begleitung von ­Freizeiten und Seminaren des VCP auf Landes- und Bezirksebene. · Betreuung von Gastgruppen der Pfad­ finderbildungsstätte · Hauswirtschaftliche, verwaltungstechnische und handwerkliche Unterstützung · Einbindung in die inhaltliche Arbeit des VCP auf Bezirksebene

Arbeitsort Pfadfinderbildungsstätte Sager Schweiz Sandhopskämpe 1 26197 Sage Sonstiges · Unterkunft vorhanden · Bereitschaft zur Arbeit an Wochenenden · Führerschein wünschenswert · Begleitung und Betreuung durch die Mitarbeiterinnen und ­Mitarbeiter des ­Diakonischen Werkes und des VCP-Bezirk ­Oldenburg

26197 Sage

Tel: 04435 / 970235 info@pfadfinder-bildungsstaette.de www.pfadfinder-bildungsstaette.de www.facebook.com/ Pfadfinderbildungsstaette

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vcp aus dem Verband

VORNEWEG

Impressum

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Da gehen sie … Marc Forkmann und Hanno Terbuyken

anp erscheint vier Mal im Jahr.

Anschrift: VCP-Bundeszentrale Wichernweg 3 D-34121 Kassel Tel.: 0561/7 84 37-10, Fax: 05 61/7 84 37-40 E-Mail: anp@vcp.de, Internet: www.vcp.de Verleger: Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) e. V. Herausgegeben im Auftrag des Vorstandes von Hanno Terbuyken Chefredaktion: Diane Tempel-Bornett Redaktionsmitglieder: Christian van den Boom (Kellertreppe), Sören Bröcker, Jascha Buder (Illustrationen und Sippe Braunbär), Peter Diehl (Online-Redakteur), Marc ­Forkmann, Sandra Grünewald (KrimsKrams), Rebecca ­Haugwitz, Verena Kunberger, Johannes Malinowski, Lena Simosek, Andreas Witt, Lukas Zintel Satz und Layout: Miriam Lochner, Agentur elfgenpick, Augsburg

nehmen Abschied von der anp. Im Hintergrund winkt die Redaktion.

Foto: Peter Mestel

ISSN 1615-2441 anp (seit 1921) ist die Zeitschrift des Verbandes Christlicher ­Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP).

Liebe Pfadfinderinnen, liebe Pfadfinder, liebe Leserinnen, liebe Leser, wir leben in aufregenden Zeiten. Vielleicht wäre es schöner, wenn sie nicht ganz so aufregend wären. So hat es Stephan Groschwitz gesagt, VCPer und dbjr-Vorsitzender, in seinem Grußwort auf unserer Bundesversammlung. Die Delegierten haben das ganz ähnlich gesehen: Die BV 2016 war eine der politischeren Bundesversammlungen der letzten Jahre – und auch eine der längsten. Der VCP hat sich klar gegen Extremismus, dumpfe Parolen, Rechtspopulismus und Rassismus positioniert.

Druck: Druckerei Strube, Felsberg Anzeigenverwaltung: Dirk Rumpff Mit Namen gekennzeichnete Artikel geben nicht immer die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich die Kürzung von Artikeln und Leserbriefen vor. Die Redaktion behält sich in Einzelfällen unter Berücksichtigung der gesetzlichen Grundlage entsprechende Bearbeitungen von Veröffentlichungen vor. Der Umwelt zuliebe wird anp auf 100 % Recyclingpapier gedruckt, das mit den Umweltzeichen „Blauer Engel“ und „Nordischer Schwan“ ausgezeichnet ist. Wir bedanken uns für die freundliche Unterstützung und Förderung unserer Arbeit.

Titelbild: Foto: Andreas Kläger: If we had a hammer ...

Nun müssen wir damit etwas machen. Viele von uns engagieren sich schon länger für Geflüchtete. Jetzt geht es darum, dass wir in Zeiten, in denen ­Ängste geschürt werden und einfache Lösungen Wählerstimmen anziehen, noch mehr Mut haben, gemeinsam stark zu sein und aktiv Gesicht zu zeigen gegen alle, die Fremdenfeindlichkeit und Abgrenzung propagieren. Macht mit! Abbruch heißt diese Ausgabe. Wir haben uns dem Thema mit großer Begeisterung gewidmet und dann in der Redaktionssitzung festgestellt, dass Abbruch auch Abschied bedeutet. Das fiel uns schwer und tat weh. Nach 14 Jahren als Redakteur, Schreiber, Buchrezensent, Korrekturleser und Fotograf verlässt uns Marc Forkmann. Soviel Schokolade wie er für seinen Einsatz verdient hätte, (das ist die übliche anp-Währung) könnte er in den nächsten zehn Jahren gar nicht essen. Auch Hanno Terbuyken gibt die Herausgeber-Rolle ab. Sein Rat und seine Kompetenzen werden uns fehlen. Einige Abschiede und Abbrüche findet ihr in dieser Ausgabe. Aber keine ­Sorge, das ist kein trauriges, sondern ein aufregendes Heft. Und es gibt noch viel mehr darin zu lesen. Wir nehmen euch mit nach Südafrika, stellen euch ein neues Bundesleitungsmitglied vor, berichten vom Engagement für Geflüchtete in RPS und noch vieles mehr. Wir wünschen euch viel Freude und Spaß beim Lesen.

Hanno Terbuyken, Herausgeber

Diane Tempel-Bornett, Chefredakteurin


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vcp aus dem Verband

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AUSBLICK

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www.vcp.de/bibel

Die Bibel neu entdecken VON ESTHER KOCH, KASSEL

Die Bibel ist ein unglaublich spannendes, vielseitiges und immer noch hoch aktuelles Buch. So prall gefüllt mit Geschichten, die von Ängsten, Zweifeln und Zuversicht, von Hass und Liebe, von Zerstörung und Neubeginn, von Gewalt und Frieden berichten. Es erzählt von Menschen, ihren Problemen, Konflikten, Ängsten, aber auch ihrer Freude, Erfolgen, Hoffnungen und ihren Glaubenserfahrungen mit Gott. Es ist ein Buch mit überraschenden Wendungen und Lösungen. Ein Buch, das seit seiner Entstehungsgeschichte nichts an Aktualität verloren hat und uns in unserm Alltag noch immer anspricht. Um die Bibel möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen, wurde sie bereits vielfach übersetzt und publiziert. Die Bibel ist heute das meist gedruckte, am häufigste übersetzte und weitest verbreitete Buch. Für den deutschsprachigen Raum ist es vor allem der Übersetzung von Martin Luther zu verdanken, dass die Menschen Zugang zur Bibel fanden. Seine Arbeit war damals so sensationell wie bahnbrechend: Er übersetzte die Bibel nicht nur. Er interpretierte sie auch und deutete sie in den Alltag seiner Mitmenschen. Dabei bewies er eine bemerkenswerte Sprachgewalt. Luther erfand etliche griffige Formulierungen, Wortbilder und Ausdrücke, mit denen er gleichermaßen die deutsche Sprache bereicherte wie er die Bibel für alle verständlich machte. 1522 erschien die erste Auflage des Neuen Testaments und wurde sofort zum Bestseller. Innerhalb von drei Monaten war die erste Übersetzung ausverkauft. Aber heute – fast 500 Jahre später – hat sich Sprache und Alltag der Menschen verändert. Wie müsste heute eine Bibel aussehen, damit ihr sie mit Interesse und Begeisterung lest? Und ihr euch daran macht, die Ideen und Hoffnungen darin zu entdecken und für euch neu zu interpretieren?

Wir wollen es wissen und legen die Bibel neu aus. Macht mit und beteiligt euch an der VCP-Bibel! Übernehmt eine Bibelstelle und gestaltet sie: gg auf der Bühne, als Schauspiel, Gottesdienst oder ­Ausstellung. gg in der bildenden Kunst, als Malerei, Foto, Plastik oder Graffiti. gg in der Literatur als Tweet, Fortsetzungsgeschichte oder Gedicht. gg in der Musik als Instrumental oder eigenes Lied. gg auf der Leinwand als Video, Brickfilm oder Bildershow. Eurer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Und so funktioniert es: 1. Meldet euch unter www.vcp.de / bibel an 2. Setzt die Bibelstelle kreativ um. 3. Schickt eure Ergebnisse an bibel@vcp.de. Die Einzelergebnisse werden zu einer VCP-Bibel zusammengetragen. Alle, die mitmachen, bekommen als kleines Dankeschön den VCPReformationsbadge. Bei Fragen meldet euch bei bibel@vcp.de. Oscar Hoffmann, Fachgruppe Christliches, hat bereits eine Bibelstelle bearbeitet. Ihr findet seine Rätsel im VCP-Blog. Wir freuen uns auf eine bunte und lebendige VCP-Bibel. • Fotos: Esther Koch

Mach mit!


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moot.vcp.de

2017 wird ein heißkalter Sommer VON JOBST LIEBAU

Der VCP fährt im Sommer 2017 zum WordScout-Moot nach Island Der Eyjafjallajökull legt den Flugverkehr in Europa lahm. Banken bringen das Land an den Rand des Abgrunds und Panamapapiere den Premierminister um seinen Job. Gletscher und Geysire, Schafsköpfe als Nationalgericht. Das ist ­Island! Wirklich? Wir fahren hin, um es herauszufinden. Und wir laden dich ein, uns bei diesem Abenteuer zu begleiten.

Wer? Wie? Was? Was: Fahrt zum Moot 2017 auf Island inkl. ­­Vor- und Nachtour Wer: Alle, die zum Moot zwischen 18 und 25 Jahre alt sind Älter? Kein Problem: Komm als IST mit Wann: 21.07. – 12.08.2017 +/- 2 Tage Kosten: 2300 €

Das Moot Wenn du dabei sein willst, musst du komplizierte Namen lernen: Es verschlägt uns nach Úlfljótsvatn, Island. Im Sommer 2017 findet dort das 15. World Scout Moot statt. Das Moot, ein internationales Pfadfindertreffen für Ranger und Rover, gibt’s schon seit 1931. In Island werden 6 000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 80 Ländern erwartet.

Expeditions und Althingi

Anmeldeschluss: 30. September 2016

Gemeinsam und international sind die Stichwörter. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden in Patrols aufgeteilt, also kleine gemischte Gruppen. Das Moot startet mit 4 Tagen auf Expedition. Was man dabei entdeckt, hat man vorher gewählt: Kultur oder Natur, Gesellschaft oder Outdoorleben. Im Anschluss geht es dann zum Althingi ins Úlfljótsvatn Scout Center. Althingi, wer denkt da nicht an wackere Isländer, die sich nach langer Reise versammeln, um zu beraten, Probleme zu lösen, zu prahlen und zu buhlen. Und darum in etwa geht es dann auch bei der 2. Hälfte des Moots: Umwelt, Gesundheit, Geschichte, Kunst, Innovation, Internationalität. Große Themen sollen beackert werden, aber natürlich kommen Spaß und Outdooraktivitäten nicht zu kurz.

Mehr Infos und Anmeldung: www.vcp.de/moot, moot2017@vcp.de

Vor- und Nachtour Wir wollen vor und nach dem Moot das Land erkunden. Darum planen wir eine 4-tägige Vortour, im Anschluss an das Moot wollen wir dann die gewaltigen Landschaften Islands entdecken. Das genaue Format kannst du mitbestimmen.

Fotos: www.iceland.is/press-media, André Jörg

Ich will mit! Was tun? Um am Moot teilnehmen zu können, musst du zwischen dem 02.08.1991 und dem 25.07.1999 geboren sein. Falls du zu alt bist, kein Problem. Es werden Freiwillige für das International Service Team (IST) gesucht. Wir sind etwa vom 21.07.–12.08.2017 unterwegs. Der genaue Zeitraum kann leicht variieren. Am Vorbereitungstreffen im Frühjahr 2017 sollten alle Mitfahrenden teilnehmen. Anmelden kannst du dich online auf www.vcp.de/moot. Habt ihr Fragen zum Programm, Vorschläge für die Nachtour, Kritik an den Finanzen oder brennt euch irgendetwas anderes unter den Nägeln? Dann schreibt uns eine Mail an moot2017@vcp.de. Euer WorldScoutMoot-Team: Fridjof, Jobst, Max und Vigo • Oben: Der isländische Nationalpark Thingvellir Links: Internationale Party auf dem Moot


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vcp aus dem Verband

AUSBLICK

Ein göttlicher Chor

Die Burg ist der Olymp VON BETTINA SCHABSCHNEIDER

Die IMWe bietet jedes Jahr eine neue Themenwelt, die das Rahmenprogramm vorgibt. So folgten die Teilnehmenden den Spuren Sherlock Holmes, retteten die Erde vor einer Supernova und eroberten den Wilden Westen. Dieses Jahr erklommen sie den göttlichen Olymp und die IMWe 2017 wird sie auf ein ruchloses Piratenschiff entführen ...

Auf dem Piratenschiff ins Abenteuer segeln ... Dann kommt 2017 zum ImwE!

Das Thema der IMWe zieht sich durch die gesamte Woche mit aufwendiger Dekoration, passenden Workshops und einer Spielgeschichte, die fast jeden der Programmpunkte beeinflusst und von allen Teilnehmenden in selbst kreierten Kostümen und Beiträgen mitgestaltet wird. Das Konzept der musischen Bildung durch gemeinsames kreatives Gestalten und voneinander lernen besteht in dieser Form bereits seit 60 Jahren, doch hatte die IMWe zu Beginn noch verschiedene Projektnamen. Durch eine wachsende Zahl an Teilnehmenden aus dem Ausland vor rund 40 Jahren wurde 1975 die Internationalität auch dem Veranstaltungstitel hinzugefügt. Sie ist seither ein bestimmendes Element der IMWe, weshalb die gemeinsame Sprache Englisch ist. Die Begegnung auf kreativer Ebene über Landesgrenzen hinweg ist für das Wirken der IMWe von besonderer Bedeutung, da so vor allem Offenheit und Respekt, aber auch die Neugier gegenüber anderen Kulturen gefordert sind. Auf dem International Evening, dem Campfire Evening oder dem Scouting Café sind die Teilnehmenden eingeladen, ihre kulturellen Bräuche und pfadfinderischen Traditionen zu präsentieren. So entsteht eine Gemeinschaft, die auf Verständnis, Vertrauen und Freimütigkeit beruht, und in der Sprachbarrieren anspornen, auf kreativere Art zu kommunizieren: Sei es beim Erlernen des afrikanischen Gumboot-Tanzes, dem berüchtigten S­ lovenian Kissing Game oder am internationalen Buffet bei der Querverkostung deutscher Curry-Wurst, norwegischem Fisch und isländischer Lakritze – natürlich alles auf dem selben Teller!

Durch die Interessensgruppen (IG) können die Teilnehmenden sich einbringen und ihre eigenen Workshops anbieten. Zur Idee der IMWe gehört gerade das Mitgestalten des Programms, auch wenn ein bestimmtes Talent erst auf der IMWe entdeckt wird. Unerfahrene wie erprobte Sänger verleihen dem Konzert am Ende der Woche mit selbstgeschriebenen Songs, alten Klassikern oder witzigen Interpretationen eine besondere Atmosphäre. Es geht auf der IMWe vor allem um das Machen, sich Zutrauen und das einander Ermutigen, nicht um Perfektion. Für kreative Entfaltung ist im Programm mit viel Abwechslung gesorgt, so findet jeden Tag zusätzlich noch eine Musik-IG statt. Und nachts im Gewölbekeller wird durch Gesang und Gespräche der Grundstein für so manche Freundschaft und vor allem für den unerbittlichen Schlafentzug während der IMWe gelegt ... Zugegeben müde, aber voller Ideen und Erinnerungen verlassen die Leitenden und Ranger und Rover die Burg Rieneck, um im nächsten Jahr als Piraten wiederzukehren. Und wir freuen uns schon auf 2017! AAARRRRR ... you up for adventure? Das internationale Organisationsteam besteht aus 14 Mitgliedern, die aus Lettland, Deutschland, Slowenien, Österreich, Kroatien, Island und Finnland stammen. Mehr Infos: www.imwe.net •

Foto: Niklas Tüpker

Mit dem ersten Frühlingserwachen k­ ommen jährlich rund 100 Ranger und Rover, ­Leite­­r­innen und Leiter aus der ganzen Welt auf die Burg Rieneck und beleben mit ihren Instrumenten, Spielideen und heimischem Brauchtum die Internationale Musische Werkstatt (IMWe), die hier während der ­Osterwoche mit einer wechselnden Rahmengeschichte über die Bühne geht.


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Gastfreundschaft leben: Wir unterstützen euch 2015 flüchteten viele Menschen aus Kriegsund Krisengebieten nach Deutschland. Nachdem im vergangenen Jahr vor allem die Erstversorgung der Geflüchteten im Mittelpunkt stand, beginnt nun die wichtige Aufgabe der Integration der Angekommenen, die aus der Gesellschaft heraus geleistet werden muss. Hier können wir als Pfadfinderinnen und Pfadfinder einen wichtigen Beitrag leisten. Der VCP plädiert für eine Willkommenskultur. Viele Gruppen sind schon länger aktiv, machen verschiedene Angebote, integrieren Kinder- und Jugendliche in Gruppenstunden und nehmen sie mit auf Zeltlager. Wir möchten euch dabei unterstützen. Die Ringeverbände (rdp) bieten finanzielle Hilfen, aber vor allem Seminare an.

Alle, die Programme mit Geflüchteten durchführen oder diese planen, bekommen dort Informationen, Ideen und Beratung. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, sich mit anderen Gruppen und Stämmen zu vernetzen. Inhalte der Seminare · Bedeutung Integration · Interkulturelles Lernen · Zusammenarbeit mit Behörden und Institutionen · Sensibilisierung für die Zielgruppe · Teilhabe von Flüchtlingen · Persönliche Fürsorge · Rechtliche Grundlagen · Hilfe im Info-Dschungel: Materialien, Plattformen, Förderungen · Vernetzung

Foto: Elgin Hornbostel

Woher kommt unser Geld? Das Treffen der Stiftungen im Ring Ende Februar trafen sich die Vorstände der Stiftungen der Ringverbände PSG, DPSG, BdP und VCP auf der Burg Rieneck zum Austausch über die Situation in den Stiftungen. Zu Gast waren auch Vertreter der World Scout Foundation und der E­ uropean Scout Foundation. Es ging um mögliche Strategien am Kapitalmarkt sowie die zentralen Fragen: Woher kommt und wohin geht das Geld? Es war ein gelungenes Wochenende mit offenen Gesprächen und vielen wertvollen Tipps, die zur Weiter­arbeit anspornen. • Im Blog berichtet Elgin Hornbostel ausführlich dazu: go.vcp.de/anp1602stiftung

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Foto: Tobias Kupek

AUSBLICK

Mehr dazu auf

www.vcp-stiftung.de

Die Seminare in Hamburg und Bayern haben zum ­Erscheinungstermin dieser Ausgabe bereits stattgefunden, bzw. der Anmeldeschluss ist vorüber. 4.– 6. November 2016 Bundeszentrum der DPSG in Westernohe, Westerwald Anmeldeschluss: 21.10.2016 Kosten Die Kosten für das Seminar betragen € 20,00. Die Fahrtkosten innerhalb Deutschlands können ihr euch auf Grundlage der Reisekostenordnung des rdp e.V. erstatten lassen. Mehr Informationen sowie Berichte über Aktionen findet ihr hier: http://go.vcp.de/1TLelcV Im Ringebüro in Berlin kann euch Janina Bauke eure Fragen beantworten: Janina.bauke@rdp-rdp.de •


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LESERBRIEFE

Wie viel Internet verträgt der VCP? Smartphones auf den Lagern sind völlig ­unangebracht Ich bin Wiebke (14 Jahre) vom Stamm Nimrod. Der Artikel „Wie viel Internet verträgt der VCP?“ im anp 01|16 war sehr interessant, und da ich mich selber schon mal mit diesem Thema auseinander gesetzt habe, würde ich mich gerne dazu äußern. Grundsätzlich finde ich die Arbeit mit Medien (speziell Internet) nicht schlecht und sie wird ja auch in vielen Bereichen des VCP effektiv genutzt (z. B. bei der Organisation von Lagern etc. oder als Community für alles Mögliche). Zum „In Kontakt bleiben“ ist das super!!! Allerdings finde ich Smartphones usw. auf Lagerfahrten völlig unangebracht.

Ich meine, man will doch eigentlich raus und was erleben, neue ­Leute kennenlernen und S­ achen lernen, die man n ­ ormalerweise nicht lernt. Das ist es doch, was Pfadfinden von Anfang an a­ usgemacht hat. Raus zu kommen aus dem Alltag. Auch finde ich die Bedenken, dass die Gruppendynamik dadurch, dass alle nur noch auf das Handy gucken, geschädigt werden könnte, absolut verständlich. Und zwar nicht unbegründet ... Das beste Beispiel sind meiner Meinung nach die Schulfreunde. Man trifft sich, unternimmt vielleicht gerade sogar was und parallel laufen immer die Handys. Anstatt mit dem anderen zu reden, wird hier eine Nachricht getippt und da ein Audio versendet. Aber Schule und Freizeit sind nicht die einzigen Bereiche, wo dieses „Phänomen“ auftritt. Mir ist es auch schon auf VCP-Veranstaltungen (Bsp.: Landesversammlung), wo Handys „erlaubt“ sind, aufgefallen. Einige sind vollkommen auf ihr Handy fixiert. Während was besprochen wird, während der Pausen, wenn man sich auch unterhalten könnte und sogar beim gemeinsamen Essen. Ich glaube nicht, dass sich durch das Einbinden der Handys ins Programm etwas ändern würde. Außerdem kommt an dieser Stelle hinzu, dass ja vielleicht gar nicht alle ein internetfähiges Handy besitzen (dieses Argument ist absolut realistisch). Ich kenne einige Leute in meinem Alter, auf die das zu trifft.). Was ist denn mit denen? Sind die dann außen vor? Ich sehe Handys auf Lagerfahrten als ziemlich großen Störfaktor an, und denke, dass sie sich erheblich negativ auf die Atmosphäre auswirken würden. Außerdem würde ich es schade finden, wenn das was Pfadfinden ursprünglich ist und das learning by doing durch Handy-Nutzung auf Lagern angegriffen und teilweise vielleicht sogar zerstört würde. Abgesehen davon ist es ja wohl auch ohne Handys möglich, ein cooles Lager zu haben, und gerade das ist es ja auch, was viele am Pfadfinden so toll finden. Bilder posten kann man auch noch hinterher! Gut Pfad, Wiebke


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vcp aus dem Verband

LESERBRIEFE

Diese Frage stellte Johannes Malinowski in der letzten Ausgabe. Vorausgegangen war eine Diskussion, die schwerpunktmäßig auf Facebook stattfand und sich vordergründig darum drehte, ob auf dem nächsten Bundeslager ein WLAN-Netz für die Nutzung ­entsprechender inhaltlicher Angebote sinnvoll wäre. Im Hintergrund geht es aber um mehr: Werden ­Jugendliche ohne Smartphones ausgeschlossen? Verändert sich ein Bundeslager durch die ständige Verfügbarkeit und Nutzung des Internets? Wir veröffentlichen hier zwei Leserbriefe, die uns dazu erreichten.

Jegliche Neuerungen sind eine Herausforderung Die Pfadfinderei ist doch eine Weltanschauung und niemals eine rückwärtsgewandte Philosophie, jeglichen Neuerungen und Bequemlichkeiten abhold! Ja, in der Öffentlichkeit und auch in diversen Presse-, Rundfunk- und Fernsehberichten geistert immer wieder der hoffnungslos rückständige und unmodisch gekleidete Waldschrat auf. Warum denn nur? Hier wäre dringend Öffentlichkeitsarbeit nötig! Das Wirken Martin Luthers mit seinen ganz enormen Randfolgen für die allgemeine Volksbildung war nur durch die gleichzeitige Erfindung von Gutenbergs Buchdruckerkunst möglich. Diesen Quantensprung vergleiche ich mutig mit unserer heutigen digitalen Entwicklung. Heftige Gegner gab es damals und sogar Kriege! Ja, in Deutschland traf etwa zeitgleich die Pfadfinderei mit dem Aufbruch der „bündischen Jugend“ Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts zusammen. Viel mitreißender Schwung ging von ihr aus, was sich besonders im Liedgut ausdrückte. Noch in den fünfziger Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg zehrten wir wegen der langen Unterbrechung davon. Erst in den sechziger Jahren wandelte sich das dann. Auch die Idee der Jugendherbergen geht auf diese Ursprünge zurück. Niemand schläft dort heute noch auf Strohsäcken oder wird nur als echter „Wanderer“ mit Rucksack eingelassen (das Auto verschämt ein paar Straßen weiter geparkt). Fast wie Hotels mauserten sie sich und Geschirr abtrocknen oder Stube ausfegen sind schon lange dort abgeschafft. Ja, bei uns Pfadis gab es gewisse Stilfragen wie Lederhose, alternativ ausschließlich nur die blaue Cordsamthose vom Rüsthaus, dessen grauer Anorak (später dann die Juja) und dazu natürlich das achteckige Barett! Luftmatratze? Jeans? Nur Nieten trugen Nietenhosen! Gas- und Spirituskocher? Oder gar Mädchen – na so was! Wegen dieser Frage spaltete sich unser „Bund“ gar in den siebziger Jahren. Unsere amerikanischen Freunde nageln derweil bedenkenlos alles zusammen, was wir zünftig mit Stricken binden.

Foto: © ginton, © K.-U. Häßler (beide Fotolia.com)

Nein, liebe Pfadfinderfreundinnen und -freunde, jegliche Neuerungen sind immer eine ­Herausforderung auch an uns Pfadfinder. Eine behutsame wohlüberlegte Skepsis, nenne ich es auch konservatives Abwägen, ist immer angebracht und sogar Pflicht. Aber es passt einfach zu uns und unserer weltweiten Idee, alle modernen Entwicklungen positiv und optimistisch zu begleiten. Die „Bündischen“? So ganz reinrassig im Nerother-Sinn mit Burg-Waldeck- oder Hoher-Meißner-Flair war unser Bund nie. Mein Herz schwingt trotzdem beim Singen des Liedes von der „blauen Blume“. Ja, auch das gehört zu unserer Entwicklung und wir sollten stolz darauf sein. Ein verächtliches Lächeln darüber offenbart ebenso engstirnige und damit unpfadfinderische Intoleranz wie das u ­ nreflektierte Ablehnen aller gesellschaftlichen Entwicklungen. Ich bin 76 Jahre alt, Woodbadge-Träger, anp+Kreuzwacht-Leser und eifriger Computerund Internet-User inklusive Smartphone. Gut Pfad, Jürgen

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vcp aus dem Verband

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RÜCKBLICK

Scoutlab – der VCP-Hackathon VON PETER MESTEL

„Kennt ihr das? Am Lagerfeuer kann man sich mal wieder nicht auf das nächste Lied einigen und gesungen wird dann der Wunsch der ­Person, die am des lautesten ist.”

S

o simpel beginnt ein Hackathon. Dafür trafen sich zwölf Pfadfinderinnen und Pfadfinder am 20. Mai in den Räumen der evangelischen Hochschulgemeinde in München und überlegten zunächst, was sie am bevorstehenden Wochenende, gemeinsam mit acht Pädagogik-Studentinnen und -Studenten der Hochschule München, programmieren wollten. Wichtigstes Kriterium bei der Ideenfindung: Kann die Idee auch gemeinsam in einer Gruppe von vier oder mehr Personen umgesetzt werden? Denn wenn Pfadfinderinnen und Pfadfinder etwas anpacken, geht es darum, gemeinsam an praktischen Lösungen zu arbeiten, und da ist das Programmieren keine ­Ausnahme. Das Scoutlab wurde von der Fachgruppe „Neue Medien. Die Netzstecker“ vorbereitet. Um den Einstieg für alle Teilnehmenden möglichst einfach zu machen, kamen ein „Arduino“ – ein kleiner preiswerter Mini-Computer, der auch mit Batterien betrieben werden kann – und die grafische Programmieroberfläche „Node-RED” zum Einsatz. Zusammen mit einer Box voller Sensoren, Kabel, Schaltern, Motoren etc. war es so möglich, alle Scoutlab-Projekte – und später auch eigene, ganz individuelle Ideen in der Gruppenstunde oder als Lagerworkshop – selbst umzusetzen.

Von wegen Nerds: Pfadfinden und Pädagogik ergeben tolle Projekte

Am Samstag ging es dann in den Räumen der Hochschule München, gemeinsam mit den Studierenden an die Umsetzung. Für die eigentlichen Projekte hatten die Teilnehmenden rund neun Stunden Zeit. Viel davon nahmen das Kennenlernen der Programmieroberfläche und das Tüfteln an der richtigen Verkabelung von Sensoren und dem Arduiono ein. Dann ging es aber meist ganz schnell – sogar so schnell, dass eine Gruppe ihr Projekt am Sonntagmorgen, innerhalb von nur eineinhalb Stunden, optimierte und ein zweites Mal neu programmierte.

ein Hackathonort, sch und öpfung aus „Hack“

Ein Hackathon (W darum geht, e Methode, bei der es ­„Marathon“) ist ein nützliche, n me sam immten Zeit zu innerhalb einer ­best grammier-Ideen ame ­Bastel- oder Pro lts ha ter un n er od ve kreati tation einer perfekte dabei nicht die Präsen ist n l Zie llte . ste zen ge t set bs zu sel um an einem gemeinsame ­Arbeit en ell du ivi nd i ­ en Lösung, sondern die ihr t er mi h alle Team-Mitglied ­Problem, bei dem sic h diese Methode sic ss Da . en nn kö en t, Fähigkeiten einbring d Jugendlichen eigne Arbeit mit Kindern un die für d ter en un ag ” orr ckt erv ha ­h gend dene Projekte, z. B. „Ju haben schon verschie Beweis gestellt.

Ein digitales Geländespiel Eine Sammlung von vier kleinen Spielen, die von einer Gruppe in kurzer Zeit selbst gebaut und programmiert werden können und dann bei einem Postenlauf absolviert werden müssen. Wetterstation Eine Wetterstation, die auf Basis verschiedener Sensoren das aktuelle Wetter anzeigt und, z. B. über die Messung des Luftdrucks, auch Vorhersagen treffen kann. „PfaDJ“ Ein Pfadfinderlieder-Zufallsgenerator.

Fotos: Peter Mestel // Icon made by Freepik from www.flaticon.com

Entstanden sind an dem Wochenende vier Projekte: „Twister-Pong“ Ein Spiel, bei dem zwei Mannschaften über das Schlagen auf farbige Felder gegeneinander „Pong” spielen.


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go.vcp.de/anp-scoutlab Der PfaDJ hat das Problem aus der Singerunde gelöst: Sobald der große gelbe Button gedrückt wird, zeigt das Display die Seitenzahl und den Namen des nächsten Liedes an - zufällig und unabhängig von der Lautstärke der Beteiligten. Wie bei allen Projekten gibt es allerdings auch hier schon erste Ideen zur Weiterarbeit: Mit einer Fernbedienung, die in den Scoutlab-Boxen enthalten ist, sollen dem PfaDJ bestimmte Kategorien, z. B. ein englischsprachiges Lied, vorgegeben werden können. •

AUSSTELLUNG #PFADFINDENSHOTS

Eure virtuellen Bilder gedruckt! VON PETER MESTEL

Pfadfinderinnen und Pfadfinder sind immer auch Geschichten­erzähler. Ob am Lagerfeuer oder in der Gruppenstunde, die gemeinsamen Erlebnisse, die Bilder vom Lagerfeuer oder mit Halstuch und Tracht ­verbinden und schaffen eine ­gemeinsame Identität.

Fotos: lilliblonda, vaniii_lustig_tralala, rheimhuber, leonie_engel

Das ist in der kleinen Gruppe so, klappt aber auch prima auf ­öffentlichen Plattformen wie z. B. Instagram. Dort gibt es Hunderte, wenn nicht Tausende von Bildern von Hajks, Lagerfeuerabenden, Singerunden und großen Fahrten. Über 300 dieser Bilder finden sich unter dem Hashtag #igerspfadfinden auf Instagram. Wir haben euch vor Pfingsten dazu aufgerufen, eure vorhandenen und natürlich auch neue Bilder damit zu taggen. „Igers“ steht dabei für „Instagrammer“. Knapp 100 Bilder haben wir auf unserer #pfadfindenShots-Ausstellung im Dicken Turm der Burg Rieneck auf unserer Bundesversammlung im Juni gezeigt. Vielen Dank an alle, die mitgemacht haben! Und wir freuen uns natürlich weiterhin über jede ­Menge tolle Bilder aus dem Fahrtensommer und von euren ­Landeslagern! •


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RÜCKBLICK

Ausdauernd, engagiert, ­diskussions-­ freudig, ­eindeutig: die Bundes­ versammlung Die 46. Bundesversammlung wirft einen Blick in die ­Gegenwart und die Zukunft des VCP VON HANNO TERBUYKEN

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it einem klaren Statement gegen Diskriminierung und Nationalismus macht sich die 46. Bundesversammlung des VCP für eine vielfältige und offene Gesellschaft stark. Die „pfadfinderischen Grundsätze lassen sich mit Rechtspopulismus, Radikalismus, Nationalismus, Intoleranz und Diskriminierung nicht vereinbaren“, heißt es in der Erklärung „Auf gute Nachbarschaft“, die von den Delegierten auf der Bundesversammlung mit großer Mehrheit beschlossen wurde. Pfadfinderinnen und Pfadfinder werden darin aufgerufen, „aktiv, lautstark und friedlich“ gegen diese gesellschaftlichen Entwicklungen zu protestieren. Neben der Zukunft der Gesellschaft beschäftigten sich die Delegierten aber auch mit der Zukunft des Verbandes. Bundesleitung und Bundesrat hatten für die Bundesversammlung Vorschläge für eine Strategie des VCP für die nächsten zehn Jahre vorgelegt. Die Bundesversammlung hat den Bundesvorstand beauftragt, diese Strategie mit „konkreten Zielen und Maßnahmen“ umzusetzen.

Mehr dazu auf

www.vcp.de/vcpbv16

Kapitalist und Kaffeebauer, Rassist und Näherin – alle sind meine Nächsten Einige Gedanken aus dem Gottesdiensttext von Clara Gross möchten wir an euch weiter geben … „Warum ‚Jeden Tag eine gute Tat‘? Warum dem AfDler nicht mal aus Maul haun? Warum Fairer Kaffee und keine Klamotten bei Primark? Weil ich nicht mehr wert bin, als der Kaffeebauer und die Näherin und ich ihnen Respekt schulde. Weil sie meine Nächsten sind, die ich lieben soll, wie mich selbst. Und das nicht erst, wenn sie als Geflüchtete vor meiner Tür stehen. Weil der Andersdenkende mir und anderen auch ohne Gewalt begegnen soll. Ich bin es ihnen schuldig, ihnen mit Respekt entgegenzutreten. Auch dem Rassisten oder Homophoben oder Kapitalisten oder Kommunisten habe ich nichts an Wert vo-

raus und soll ihnen mit Respekt begegnen. Nicht ihrer Meinung, da gehöre ich selbst eher zu den Polemischen. Aber vor dem Leben muss ich Respekt haben. Ich glaube, dass sie ihr Leben dem Gleichen verdanken wie ich. Demütig können wir anerkennen, dass wir nicht mehr wert sind als andere oder jedes andere Lebewesen. Das ist aber keine „Ich bin so schlecht-Demut“, keine, die mich zwingt, stillzuhalten und mich zu geißeln. Sondern eine Demut, die mich auffordert und herausfordert, alles mit liebenden Augen zu betrachten und j­eden Menschen mit Respekt zu behandeln …“


Fotos: Sandra Grünewald, Lukas Zintel

Deutlich näher als zehn Jahre liegt das 500. Reformationsjubiläum, das der VCP als größter evangelischer Pfadfinderinnen- und Pfadfinderverband natürlich mitfeiern wird, unter anderem beim Deutschen Evangelischen Kirchentag. Neals Nowitzki, Abteilungsleiter Helferdienste beim DEKT und Mitglied der VCP-Bundesleitung stellte die Planungen des DEKT für den Reformationssommer 2017 vor. Helferinnen und Helfer werden nicht nur in der DEKT-Stadt Berlin gebraucht, sondern auch in den Nachbarstädten bei den „Kirchentagen auf dem Weg“ und beim großen Festwochenende in Wittenberg mit dem Abschlussgottesdienst am 28. Mai. Für den VCP, der bei den vergangenen Kirchentagen das größte Helferkontingent stellte, ist es eine besondere Aufgabe, diese starke Präsenz auch in den Nachbarstädten rund um Berlin zu ­schaffen. Neben den Helferdiensten, VCP-Ständen und Andachten beim DEKT wird der VCP außerdem mit einem eigenen Programm unter dem Motto „500.frei.will.ich“ das Reformationsjubiläum 2017 feiern. Das große Bundeslager „Weitblick“ wird im August 2017 parallel zu den ‚Konfi‘- und Jugendcamps voraussichtlich 5.000 Pfadfinderinnen und Pfadfinder nach Wittenberg bringen. Schirmherr des Lagers ist der Ratsvorsitzende der EKD und bayrische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. Gemeinsam mit der aej (Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend) ist der VCP auch bei der Weltausstellung der Reformation in Wittenberg dabei. Am Reformationstag 2017 präsentiert der VCP dann eine „VCP-Bibel“, die das Jahr über entstehen wird. Alle Mitglieder sind aufgerufen, Bibelstellen kreativ zu gestalten: als Theaterstück oder als Lied, als Bild oder als Video. Auch an der Struktur der Mitgliedsbeiträge hat die Bundesversammlung gearbeitet. Die Beiträge sollen transparenter und gerechter werden. Ab 2018 wird es daher auf Bundesebene nur noch einen Standardbeitrag und einen ermäßigten Beitrag geben, der dann auch die jeweiligen Anteile für Länder und (in Einzelfällen) weitere Regionen enthält. Wie hoch diese Beiträge sein sollen, wird bis dahin in den entsprechenden Versammlungen diskutiert. Für ihre eigene Zukunft hat die Bundesversammlung Kathi Saße (Berlin) und Eric Plagge (Niedersachsen) auf zwei Jahre in den Bundesversammlungsvorstand gewählt, die gemeinsam mit Eva Will und Peter „flip“ Keil die Versammlung leiten werden. Und ein letzter Blick auf das, was noch kommt: Der VCP wird in guter Tradition am Roverway 2018 und am World Scout Jamboree 2019 teilnehmen. •

Diesen Antrag hat die 46. BV verabschiedet.

Auf gute Nachbarschaft – der VCP: weltoffen, tolerant und gegen Diskriminierung! Der VCP stellt sich bewusst gegen jede Form von Diskriminierung und Rechtspopulismus, insbesondere gegen Parteien und Vereinigungen, die solche Inhalte propagieren und leben. Wir rufen daher alle aktiven und ehemaligen Pfadfinderinnen und Pfadfinder, gleich welchen Verbandes, welcher Religionszugehörigkeit oder Herkunft und alle Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger in Kirche, Gesellschaft, Wirtschaft und Politik dazu auf, Position gegen diese gesellschaftliche Entwicklung zu beziehen. Hierunter verstehen wir aktiven, lautstarken und friedlichen Protest. Für uns bedeutet das zuerst: » Wir werden aktiv! Als Bundesversammlung ermutigen wir alle Pfadfinderinnen und Pfadfinder in Tracht und mit Banner friedlich in der Öffentlichkeit gegen Diskriminierung und Rechtspopulismus und für eine vielfältige, offene und solidarische Gesellschaft einzustehen. » Auseinandersetzung mit den Inhalten Rechtspopulismus, Radikalismus, Nationalismus, Intoleranz und Diskriminierung stehen Werten entgegen, für die wir als Pfadfinderinnen und Pfadfinder stehen. Wir setzen uns kritisch mit diesen Inhalten sowie Vereinigungen und Parteien, die diese propagieren, auseinander. Christliche Pfadfinderinnen und Pfadfinder setzen sich für Frieden ein und lösen Streit ohne Gewalt. Sie nehmen Rücksicht und achten ihre Mitmenschen und tragen zur Freundschaft aller Pfadfinderinnen und Pfadfinder auf aller Welt bei. Diese pfadfinderischen Grundsätze lassen sich mit Rechtspopulismus, Radikalismus, Nationalismus, Intoleranz und Diskriminierung nicht vereinbaren. Eine Mitgliedschaft oder Engagement in einer Partei oder Gruppierung, die solche Inhalte propagiert, lässt sich nicht mit den pfadfinderischen Grundwerten und einer Mitgliedschaft im VCP vereinbaren.


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AUSBLICK

Vom ­ Allgäu in die ­große weite Welt Fabian Loske ist das neue ­Mitglied in der VCP-Bundes­ leitung. Gemeinsam mit ­Oliver Mahn ist er für das Referat Internationales ­zuständig. anp hat ihm einige Fragen gestellt.

Wann bist du der Internationalität das erste Mal begegnet? Im VCP, aber auch im anderen Leben? Wenn man im tiefsten Allgäu am Fuße der Alpen aufwächst, ist ja schon fast die Teilnahme am Grundkurs eine internationale Begegnung … Spaß beiseite, tatsächlich war der erste intensivere internationale Kontakt schon auf Stammesebene. Wir hatten einen Austausch mit einer polnischen Pfadfindergruppe organisiert, der vier Begegnungen umfasste und uns auch zweimal nach Polen geführt hat, inklusive des polnischen Jamborees im Jubiläumsjahr 2007. Weitere Highlights waren die Teilnahme an einer Leaders‘ Delegation des VCP Bayern nach Israel und die Teilnahme am Rovermoot 2010 in Afrika mit anschließender Nachtour durch Kenia, Tansania und Sambia.

go.vcp.de/anp1602fabian

Meine erste große Reise in meinem anderen Leben hat mich für ein Auslandssemester nach Australien geführt, wo ich dank der vorherigen Teilnahme am Rovermoot in Afrika schon ein paar australische Pfadis kannte und in Sydney und Canberra besuchen konnte. Meine letzte große Reise hat mich dann auch wieder in die gleiche Ecke geführt, nämlich nach Neuseeland worüber ihr alles in der ANP 01/16 nachlesen könnt! Dein erster Einsatz als IC beginnt mit den Europakonferenzen: Was erwartest du? Ich freue mich darauf auf den Konferenzen, die Vertreterinnen und Vertreter der europäischen Länder kennen zu lernen und zu erleben, wie vielfältig Pfadfinden in Ländern gelebt wird, die eigentlich gar nicht so weit von uns entfernt liegen. Weil die Planung der deutschen Ringe-Delegation (PSG, DPSG, BdP und VCP) über Skype, Telefon, E-Mail und WhatsApp abläuft, freue ich mich auch, die anderen Mitglieder der deutschen Delegation kennen zu lernen! Wie sehen deine Pläne für die Amtszeit als IC aus? Ich teile mir das Amt des IC ja mit Olli, der für den Kontakt zu WOSM zuständig ist, während ich mich schwerpunktmäßig um WAGGGS kümmere. Hier werde ich Programme und In-

  Das ist nicht im Allgäu, sondern in Neuseeland ...

halte, die von WAGGGS angeboten werden, in den Verband zu bringen und für die Mitglieder erlebbar zu machen. Außerdem bin ich für die Fachgruppe Afrika zuständig, die in diesem Jahr einige internationale Begegnungen auf unseren Landeslagern mit afrikanischen Pfadis ermöglicht. Da werde ich mit der Fachgruppe gemeinsam überlegen, wie man sie stärken, bekannter machen und neue begeisterte Mitglieder gewinnen kann. Vielleicht gibt es dann im nächsten Jahr noch mehr internationale Begegnungen. Bringst du besondere Sprachkenntnisse oder sonstige hilfreiche Kompetenzen mit? Neben Deutsch und Englisch kann ich noch ein bisschen Spanisch für den Hausgebrauch. Ein paar unausgegorene Dialektkenntnisse aus den Regionen in Deutschland, in denen ich bisher gelebt habe kann ich auch vorweisen. Außerdem kann ich ungefähr 4 Akkorde und mindestens eineinhalb Lieder auf der Gitarre spielen, was im internationalen Bereich ja auch ab und zu ganz hilfreich ist, nachdem Musik ja von allen die universellste „Sprache“ ist. Fabian, vielen Dank für das Interview, alles Gute für dein Amt, viel Freude und Erfolg dabei! •

Fotos: Peter Hanne

Seit wann bist du Pfadfinder? Ich bin seit 1996 beim VCP und zwar im Stamm Alemannen in Sonthofen im schönen Allgäu.

Mehr über die Europa­konferenzen auf


Warum hat­­ Pfadfinden Stufen? VON LUKAS ZINTEL, MAINZ

Was machen Stufen-Fachgruppen? Um das zu erklären, nehmen wir euch auf Burg Rieneck mit.

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n einem Sonntagvormittag sitzt eine kleine Runde Pfadfinderinnen und Pfadfinder im Rittersaal und unterhält sich bei Süßigkeiten, Kaffee und Tee angeregt über ihre Erlebnisse im VCP. Ganz verschiedene Gründe haben sie auf die Rieneck geführt. Einige kommen schon viele Jahre zum Fachgruppentreffen und andere sind heute das erste Mal dabei: Was machen diese Leute im VCP? Wer sind sie? Hier sitzen die Mitglieder der Fachgruppen Kinderstufe, Pfadfinderinnen- und Pfadfinderstufe und Ranger/Rover-Stufe zusammen. Sie tauschen sich über ihre Arbeit aus. Was genau machen die drei Fachgruppen auf Bundesebene? Ganz klar: Die pfadfinderischen Methoden orientieren sich an Altersstufen. Dafür gibt es die Stufenkonzeption. Natürlich ist allen klar, dass Pfadfinderinnen und Pfadfinder mit neun Jahren andere Sachen machen wollen als Sechzehn-

jährige. Deshalb haben die Stufenfachgruppen den Auftrag, eben solche Angebote zu entwickeln. An diesem Sonntag ist es ein eher kleinerer Kreis. Denn in der Fachgruppe Ranger/Rover findet gerade ein Umbruch statt. Die geplanten Handreichungen sind umgesetzt und veröffentlicht. Jetzt müssen weitere Methoden für die Stufe entwickelt werden. Neue Ideen und neue Mitarbeitende sind gewünscht. Eine Neue sitzt schon da und bringt frischen Wind von der Landesebene … In der Kinderstufe werden gerade Handreichungen für die Spielidee Dschungelbuch erarbeitet. Erste Ideen für den Methodenkatalog wurden entwickelt und dort eingepflegt. Nachdem die Kinderstufe die Mitglieder spielerisch an Pfadfinden herangeführt hat, übernimmt die Pfadistufe und führt zu den Praktiken im Pfadfinden. Diese Fachgruppe arbeitet gerade intensiv an weiteren Handreichungen zum

Deine Gruppenstunde für den VCP: www.vcp.de/programm Wir freuen uns, wenn auch ihr euch beteiligt! Stellt eure erprobten Methoden zur Verfügung. Schickt eure Vorschläge und Ideen für eine Gruppenstunde an neals.nowitzki@vcp.de. Seid ihr an der Mitarbeit interessiert? Dann w ­ endet euch an die Ansprechpartnerinnen und -­partner. Wir freuen uns über eure Mitarbeit. Und Kekse gibt es auch! •

Fachgruppe Kinderstufe

Fachgruppe Pfadfinderinnenund Pfadfinderstufe

Fachgruppe Rangerund ­Roverstufe

Die fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben die jüngsten aktiven Mitglieder des Verbandes im Blick: die Sieben- bis Zehnjährigen. Derzeit beschäftigt sich die Fachgruppe intensiv mit dem Dschungelbuch und erarbeitet Gruppenstunden und Arbeitshilfen für diese Altersstufe.

Die Fachgruppe erarbeitet anhand der Stufenkonzeption Inhalte, Methoden und Handreichungen für die Gruppenleitungen der Pfadfinderinnen- und Pfadfinderstufe. Das sind Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 16 Jahren. Wir freuen uns über neue Mitglieder und Menschen, die mitreden, mitdenken und mitarbeiten möchten. Du kannst dich bei uns auch gerne für einzelne Projekte einbringen.

Mehr als Abenteuer: Die Mitglieder der Fachgruppe entwickeln Ideen, Projekte und Schulungsmethoden für die Ranger-und-Rover-Stufe. Neue Mitstreiterinnen und Mitstreiter sind herzlich willkommen. Die Fachgruppe bietet derzeit die Chance, neue Aufgabenfelder zu gestalten. Wir wollen uns neu erfinden. Sei dabei.

Sprecherin: Meike Brosi E-Mail an meike.brosi@vcp.de

Sprecher: Lukas Zintel E-Mail an lukas.zintel@vcp.de Foto: Antje Zelmer

Thema Fahrt, Lager und Methoden und wird den Methodenkatalog weiter füllen. Ihr kennt den Methodenkatalog nicht? Es ist ein Online- Angebot für alle Gruppenleitungen im Verband. Wer für seine Gruppenstunden vor Ort noch Ideen, Themen oder Methoden sucht, soll hier schnell fündig werden. Der Methodenkatalog wird weiterentwickelt.

Kontakt: Neals Nowitzki E-Mail an neals.nowitzki@vcp.de


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Was kann nicht alles abbrechen… Fingernägel und Fußballspiele, Zeltlager und Hajks, aber auch Freundschaften und Liebesbeziehungen.

Manche Abbrüche sind einfach nur ärgerlich – wenn ein Weg sich im Gestrüpp verliert und man umkehren muss. Manche sind schwerwiegend: wenn ein Studium, eine Karriere oder eine innige Beziehung abbricht, von der man glaubte, sie sei unzerstörbar. Ein Abbruch ist häufig mit schlechten Gefühlen verbunden. Doch in den allermeisten Abbrüchen steckt ein Wendepunkt und häufig auch ein Neubeginn.

Collage unter Verwendung von Zoli Plosz/freeimages.com und Pixabay

Die vorliegende Ausgabe von anp-markiert gewissermaßen ebenfalls einen Abbruch. anp wird einem Relaunch unterzogen. Aber wie die neue anp aussehen soll – dabei könnt ihr mitbestimmen. Mehr dazu im nächsten Heft. Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen.


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Brechen oder bewahren:

Der Stamm Korntal feierte seinen 90. Geburtstag. Wie hält der Stamm es mit Traditionen? Welche sind abgebrochen, welche wurden gepflegt? anp fragte den ehemaligen Stammesführer Walter Schmälzle und die aktuelle Stammesleitung Kenzia (Keni) Wagner und Luca Reimann.

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alter Schmälzle wurde 1956 Stammesführer. Er kam Anfang 1950 zum CP–Stamm Korntal und wurde drei Jahre später Sippenführer. Von 1956 bis 1959 und von 1962 bis 1964 war er Stammesführer. Luca Reimann und Kenzia (Keni) Wagner ­leiten nun den Stamm Korntal.

Was habt ihr hauptsächlich gemacht? Schwerpunkte waren pfadfinderische Tätigkeiten wie Knoten, Waldläuferzeichen, morsen, Kompass lesen, Zelt- und Kothenbau, Natur-, Pflanzen- und Tierkunde. Damals gab es noch Probenbüchlein. Wir haben natürlich viele Fahrten und Lager und auch Radtouren gemacht.

anp: Walter, wie sah der Stamm in den 50er Jahren aus? Walter Schmälzle: Es gab 1950 noch keinen CVJM, wodurch wir die einzige Organisation waren, die Jugendarbeit machte. Wir hatten in den 50er-Jahren acht Sippen und eine Jungenschaft. Der gesamte Stamm hatte über 100 Mitglieder.

Welche Themen haben euch beschäftigt, wie sahen eure Pläne aus? Eine der Hauptaufgaben war, die Jugendlichen zur Selbstständigkeit zu führen. Wir wollten die Jugend auch zum Glauben an Jesus Christus führen, durch das Mitgestalten von Gottesdiensten, Jugendgottesdiensten und durch das eigene Vorleben, wie die gute Tat. Welche gesellschaftlichen Entwicklungen haben euch damals als Pfadfinder berührt? Gesellschaftlich engagierten wir uns zum Beispiel durch Briefe an den Bundeskanzler und den Präsidenten der USA, Dwight Eisenhower, zur Rückführung der restlichen deutschen Kriegsgefangenen nach Hause. Walter, was hat dir die Pfadfinderei gegeben? Mich haben die Christliche Pfadfinderarbeit und die Grundsätze der CP zu dem gemacht, was ich wurde und heute noch bin: Lebenspfadfinder. Bis heute bestehen noch sehr viele und gute Freundschaften, wofür ich sehr dankbar bin. • Fotos: VCP-Archiv; privat

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Luca und Keni, wann seid ihr Stammes­ leitung geworden? Wir wurden im September 2014 Stammesleitung, da unsere Vorgänger aus verschiedenen Gründen nicht mehr zur Verfügung standen und wir unseren so alten Stamm weiterführen wollten. Besonders viel Motivation hierfür hat uns die Evakuierung auf dem Bundeslager 2014 gegeben. Wir haben uns um unseren Gau gekümmert und konnten auch viele Erfahrungen sammeln. Welche Themen beschäftigen euch gerade? Wir bereiten gerade unser Pfingstlager vor und wünschen uns, einige schöne Tage mit unserem Gau zu haben. Außerdem beschäftigen wir uns momentan sehr mit dem Anwerben von neuen Mitgliedern und Mitarbeitern, da unser Stamm in den letzten Jahren leider stark geschrumpft ist.

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Wenn ihr, Keni, Luca und Walter gemeinsam darüber nachdenkt … Wie hat sich Pfadfinden in eurem Stamm verändert? Während unseren Gesprächen ist uns immer wieder aufgefallen, dass wir als Pfadis immer mehr Wert auf politische und gesellschaftliche Themen legen. Stärker ausgeprägt war früher die Hierarchie zwischen Sippen sowie zwischen Leitern und Stammesführer. Die Arbeit der Stammesleitung, die heute auf zwei Schultern verteilt wird, wurde damals nur von einer Person bewältigt. Weil heute viele Leute so viele verschiedene Sachen machen, sind sie nicht mehr so spontan wie früher. Gibt es so etwas wie „Meilensteine“ in der Tradition eures Stammes? Ein sehr wichtiger Meilenstein sind für uns Großlager. Darunter natürlich auch die vielen Jamborees, auf denen wir meist mit vielen Pfadis vertreten sind.

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Was ist euch heute wichtig? Wir legen sehr viel Wert auf Zusammen­arbeit und das Wertschätzen der Arbeit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wichtig ist uns außerdem, Kindern und Jugendlichen die Grundsätze der Pfadfinderei näher zu bringen. Uns gefällt das Prinzip learning by doing. Als wir damals Stammesleitung wurden, hatten wir noch keine Erfahrung und haben uns daher sehr viel selbst erarbeitet. Welche Pläne habt ihr für euren Stamm? Wir möchten den Stamm mit vielen Kindern, Jugendlichen und Mitarbeitern stärken und am Ende unserer Amtszeit einen harmonischen und zufriedenen Stamm an unsere Nachfolger weitergeben. Meint ihr auch, Pfadfinden prägt für das ganze Leben? Ja natürlich, Einmal Pfadi – immer Pfadi. Deutlich wurde dies besonders bei unserer Jubiläumsfeier im November letzten Jahres. Es waren sehr viele Altpfadfinder da, die sich immer noch mit Pfadfinderei verbunden fühlen. •

Wie seht ihr die Zukunft eures Stammes? Eigentlich gut – auch durch viele motivierte Menschen, die bei uns mitarbeiten. Trotzdem, es wird immer schwerer, neue Kinder für die Sippen zu finden. Von welchen Traditionen habt ihr euch verabschiedet? Früher waren die Pfadfinder sehr militärisch geprägt, das sind wir heute nicht mehr. Im Laufe der Zeit hat sich auch der religiöse ­Aspekt in unserer Pfadfinderarbeit verändert, da dieser früher durch die Brüdergemeinde geprägt war. Welche Traditionen habt ihr übernommen? Was war euch wichtig? Heute ebenso wie früher, macht niemand etwas allein, sondern hat immer Unterstützung von anderen. Nur gemeinsam schafft man es, große Lagerbauten zu bauen. Auf keinem unserer Lager darf eine Nachtwanderung fehlen. Das ist eine gute Tradition bei uns. •


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Kein Abr iss,

sondern Umbau …

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Ende eines Hajks VON LUKAS ZINTEL, MAINZ

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ast jeder hat es schon erlebt: Aus ganz verschiedenen Gründen muss eine wunderschöne Fahrt, ein gemütliches Lager oder eine Veranstaltung abgebrochen werden. Oft sind es weniger schöne Ereignisse, die dazu führen. Aber manchmal kann dies auch ein Beginn sein, ein Impulsgeber oder eine Motivation für etwas Neues. Auf meinem ersten Sommerlager mit dem VCP vor vielen, vielen Jahre ging es los auf den ersten Hajk. Wir wollten auf schönen Wegen durch die schottischen Highlands rund um das Loch Lomond laufen. Wir waren noch recht unerfahren, was Hajken betrifft, aber wir wollten los und viel erleben. Erlebt haben wir dann unseren ersten Hajkabbruch. Wir scheiterten am schottischen Moor und dem aufziehenden Nebel. Ein paar Mal ging es im Kreis um den – wie wir vermuteten – Gipfel des Ben Lomond. Nach einiger Zeit, versinken im Moor, klatschnassen Klamotten und Rucksäcken entschied unser Gruppenleiter, dass wir doch besser wieder zurücklaufen. Mitten im Nirgendwo, das nächste bewohnte Haus kilometerweit weg. Die Stimmung war am Boden, die Mücken fielen über uns her und wir waren am Ende der Kräfte. Zum Glück trafen wir auf einen Waldarbeiter, der uns mit seinem Satellitentelefon (damals waren Mobiltelefone noch nicht verbreitet) telefonieren ließ. Wir erreichten niemanden auf dem Lagerplatz und riefen schließlich die Polizei, die uns dann zurück auf den Lagerplatz brachte. Für uns war dieser Hajk-Abbruch ein wahres Abenteuer: Nach einer erholsamen Nacht in der trockenen Kohte wollten wir mit neuer Energie direkt am nächsten Tag wieder weiter und zogen davon Richtung Schwimmbad.

Fotos: Lars Dohse

Nicht nur damals erlebte ich einen Abbruch bei pfadfinderischen Aktionen. Auch in den folgenden Jahren gab es immer wieder Gründe, die einen Abbruch notwendig machten. Sei es wegen Rückenproblemen beim Wandern, Neuschnee im Gebirge, Unwetter während einem Geländespiel oder auch das Aufgeben eines Amtes. Aber all dies ist oftmals der Anfang für Neues, Anderes und auch Abenteuerliches. •

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Aufbruch mit Abbruch: Der Bildersturm in Wittenberg VON ANDREAS WITT, HAMBURG

In den monotheistischen Religionen Judentum und Islam gilt ein strenges Verbot, Gott bildlich darzustellen – im Gegensatz zum Christentum. Hier wurde und wird in den unterschiedlichen Konfessionen immer wieder darüber gestritten, wie das biblische Bilderverbot (2. Mose 20,4) auszulegen sei. Einen Höhepunkt dieses Bilderstreits stellten die verschiedenen „Bilderstürme“ der Reformationszeit dar.

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uf dem Wittenberger Marktplatz: Aufgebrachte Männer mit Stöcken und Spaten bewaffnet wollen die Schlosskirche erstürmen. Sie schreien: „Nieder mit dem Klerus! Nieder mit der Kirche! Nieder mit dem Papst!“ Steine fliegen, Heiligenbilder zerbrechen, ein bemaltes Kirchenfenster zersplittert. Schnitt: Luther sitzt in einer Dachkammer auf der Wartburg, übersetzt die Bibel. Stopp: Wir spulen den Film ein wenig vor und sind wieder auf dem Marktplatz von Wittenberg: Flammen lodern. Die Tür der Schloss­kirche brennt. Der radikale Karlstadt stachelt die Menge auf. Schnitt: Luther – als Junker Jörg verkleidet – galoppiert auf einem Pferd zu dramatischer Musik über einen staubigen Feldweg, er kommt auf den Marktplatz, stößt zwei Männer zur Seite und ergreift


Doch darüber, was wirklich im Frühjahr 1522 in Wittenberg geschah, streiten Theologen und Historiker. So wird die allgemein bekannte Version des Bilder­ sturms der Geschichtsbücher von der neueren Forschung in Frage gestellt, ob wirklich eine Menschenmenge – angestachelt durch eine Predigt Karl­ stadts gegen die Anbetung von „Ölgötzen“ – in die Stadtkirche von Wittenberg eindrang, um dort Bilder aus den Altären zu reißen und Heiligenfiguren zu zerstören. Historisch gesichert ist, dass nach Luthers Entführung auf die Wartburg seine Vertrauten ­Philipp Melanchthon und Andreas zu Bodenstein von Karlstadt – genannt Karlstadt – die Geschicke der Reformation in Wittenberg leiteten. Der Theologieprofessor Karlstadt führte dabei sehr zügig kirchliche Reformen durch: Er hielt die heilige Messe in Alltagskleidung statt im Messgewand und feierte das Abendmahl „in beiderlei Gestalt“, d. h. auch die Laien empfingen Brot und Wein. Um das Gebot „Du sollst Dir kein Bildnis noch Gleichnis machen, (...)!“ (2. Mose 20,4.) konsequent umzusetzen ließ er – mit Zustimmung des Rates der Stadt Wittenberg – ­Altäre und Bilder aus den Kirchen entfernen. Über alle diese revolutionären Reformen kam es zu Streit und Unruhe unter den Gläubigen. Man bat Luther von der Wartburg nach Wittenberg zurückzukehren und zu schlichten.

Auszug aus Luthers Dritter Invokavit-Predigt (gehalten am Dienstag nach dem Sonntag ­„Invokavit“ 1522 (= 11. März 1522) Luther gelang es durch seine acht vom 9.–16. März 1522 gehaltenen „Invokavit-­Predigten“, die streitenden Parteien zu beruhigen. Er kritisierte dabei weniger die Inhalte der Reformen als vielmehr die Radikalität deren Umsetzung. Die rigorose Entfernung der Bilder lehnte Luther allerdings ab. Seiner Meinung nach müssten nicht die Abbilder in den Kirchen, sondern die Götzenbilder in den Herzen der Menschen bekämpft werden. Daraufhin kam es zum Bruch zwischen den einstigen Weggefährten Luther und Karlstadt, so dass letzterer 1523 ­Wittenberg verließ. Luther hatte aber durch die Macht des Wortes seiner „Invokavit-Predigten“ wieder die Führungsrolle der Reformation in Wittenberg übernommen.

Nicht die Abbilder in den Kirchen, sondern die Götzenbilder in den Herzen der Menschen bekämpft werden. Im weiteren Verlauf der Reformationsgeschichte teilten jedoch in der Bilderfrage andere Reformatoren die Ansichten Karlstadts – wie Ulrich Zwingli und Johannes Calvin. In Regionen, wo diese Reformatoren wirkten, wurden aus den Kirchen bildliche Darstellungen entfernt: Entweder geordnet, wie zum Beispiel im schweizerischen Zürich (1524), oder tumultartig wie in Basel (1525), Bern (1528) oder Ulm (1531). Manche Statue mit abgeschlagenen Kopf zeugt noch heute vom reformatorischen Bilder­ sturm. In evangelisch-reformierten Kirchräumen gibt es auch heutzutage keine Bilder oder Kruzifixe, stattdessen schmücken dort bisweilen Bibelverse die Wände. Das Phänomen des Bildersturms als symbolhafte Handlung für einen Abbruch gibt es auch heute noch in unterschiedlichen – politischen, religiösen oder persönlichen Zusammenhängen. 2001 inszenierten die islamistischen Taliban in Afghanistan die Sprengung der monumentalen Buddhastatuen von Bamiyan. Aber auch im Privaten gibt es das Phänomen „Bildersturm“: wenn jemand nach dem Zerbrechen einer Liebesbeziehung sämtliche Fotos wütend zerreißt oder in den virtuellen Papierkorb wirft … •

VON BILDNISSEN (…) Hier müssen wir doch bekennen, dass man Bilder haben und machen darf, aber anbeten sollen wir sie nicht, und wenn man sie anbetet, dann sollte man sie zerreißen und abschaffen, wie es der König Hiskia 2.Kö.18,4 tat, als er die von Moses aufgerichtete Schlange zerbrach. (...) [zitiert nach: K. Bornkamm / G. Ebeling (Hrsg.), Martin Luther – Ausgewählte Schriften I, Frankfurt a. M. 1990, S. 284 ff. (gekürzt)]

Illustration: Miriam Lochner / elfgenpick

heldenhaft eine Fackel. Vor der brennenden Tür der Schlosskirche kommt es zum heftigen Disput zwischen Luther und Karlstadt. Luther verjagt Karlstadt schließlich mit den Worten: „Dies ist niemals mein Wort! Verschwinde, bevor ich Dich hinausprügel!“ Von Luthers Machtwort ergriffen lässt das vorher so aufgebrachte Volk die Waffen sinken. Der bekannte Lutherfilm (mit Joseph Fiennes in der Hauptrolle) aus dem Jahr 2003 inszeniert den Wittenberger Bildersturm von 1522 mit dramatischen Bildern und verknüpft ihn mit den von Thomas Müntzer angeführten Bauernkriegen. Dies ist clevere Filmdramaturgie in künstlerischer Freiheit, aber aus historischer Sicht so nicht richtig!


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Warum eigentlich … Wittenberg? Stefanie Schulz beantwortet für anp Fragen rund um das Bundeslager 2017.

Wo findet das Bundeslager statt? In Wittenberg. 1517 brachte der Mönch Martin Luther 95 kritische Thesen an der Kirchentür in Wittenberg an. Da fragte er zum Beispiel, warum der reiche Papst nicht die Kirche in Rom von seinem eigenen Geld baut. Wittenberg war sozusagen der Geburtsort der Reformation. Deshalb passt es für uns als evangelischer Jugendverband gut, wenn wir dort unser Bundeslager veranstalten. Ein Lager am Stadtrand, geht das? Das geht! Der Lagerplatz liegt tatsächlich direkt am Stadtrand von Wittenberg und nur 2 km von der Innenstadt entfernt. Auch wenn Wittenberg keine Großstadt ist, ergeben sich so viele außergewöhnliche Möglichkeiten. Aber auch Lagerromantik wird selbstverständlich nicht zu kurz kommen. Was geht sonst noch so in Wittenberg? Ganz schön viel. Auch der Abschlussgottesdienst des Kirchen­ tages 2017 wird dort stattfinden. Die evangelische Kirche, konkreter gesagt, der Reformationsjubiläum 2017 e. V. organisiert in Wittenberg eine Weltausstellung, die alle Teilnehmerinnen und ­Teilnehmer des Bundeslagers kostenlos besuchen können.

Wird das Bundeslager ein religiös geprägtes Lager? Der VCP ist Teil der evangelischen Kirche, hat darüber hinaus aber viele weitere Traditionen und Einflüsse. Auch wenn das Bundeslager anlässlich des Reformationsjubiläums im Jahr 2017 stattfindet, wird der Gedanke des Aufbruchs weit gefasst und für Jugendliche interpretiert. Das Lager steht – wie alle Angebote im VCP – allen Pfadfinderinnen und Pfadfindern, gleich welchen Glaubens oder Konfession offen und wird sich nicht auf kirchliche Themen beschränken. Wer kann an dem Bundeslager teilnehmen? Zielgruppe des Bundeslagers sind Pfadfinderinnen, Pfadfinder, Ranger und Rover, daher ist auch das Programm auf die Interessen und Fähigkeiten der ca. 13–20-jährigen abgestimmt. Ob jüngere Pfadfinderinnen und Pfadfinder in ihren Gruppen teilnehmen können, liegt im Ermessen der jeweiligen Gruppenleitungen. Wer nicht im Teilnahmealter ist, kann bei der Organisation des ­Lagers mithelfen oder sich in einem der zahlreichen Programmzentren einbringen. „Weitblick“ – was bedeutet das Motto des Bundeslagers? „Weitblick“ beschreibt den Mut, den Menschen wie Martin Luther und viele andere hatten, Probleme zu erkennen, die sich trauten, sie zu benennen und Lösungen vorzuschlagen – und diese auch umzusetzen. Auf dem Bundeslager wollen wir versuchen, uns an diesen Menschen ein Beispiel zu nehmen. Wird sich also die Spielidee mit Martin Luther ­beschäftigen? Martin Luther und die Reformation spielen am Rand der Spielidee eine Rolle. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden mit auf eine Zeitreise ins Jahr 2517 genommen. Und wenn ich noch mehr wissen will? Dann schau mal hier … www.weitblick2017.de

Oben: Lagerplatz mit Blick auf Wittenberg Unten: Die Reformation bewegt die Welt(kugel)

Fotos: Peter Staab, Friederike Maus

Das Bundeslager des VCP, was ist das? Ein riesiges Zeltlager. Unser Verband organisiert regelmäßig ein Zeltlager für Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus ganz Deutschland und für internationale Gastgruppen. Das nächste Bundeslager findet vom 27.07.2017 bis zum 05.08.2017 statt. Wir erwarten über 4.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Mitarbeitende und Gäste.


vcp christliches Leben

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BUNDESLAGER

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Das Bundeslager führt dich in die Zukunft. Für den Bereich Spielidee und Programm Lisa Juhr und Sören Köpke

Illustration: Andreas Plautz

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s ist ein angenehmer Tag im Monat Juni des Jahres 2517. Natürlich ist es ein angenehmer Tag – das Klima in deinem Sektor ist durchgängig reguliert, und schlechtes Wetter oder gar Unwetter gibt es seit dem 23. Jahrhundert nicht mehr. Begriffe, die du nur aus alten Bildtondokumenten kennst. Wie so vieles … Den ganzen Tag und die halbe Nacht hast du dich mit deinen Freunden getroffen. Nicht tatsächlich, sondern durch das Okular – das Gerät, das deinen persönlichen Avatar und den Rest der bewohnbaren Welt miteinander verbindet. Du hast mit Freundinnen und Freunde aus anderen Sektoren interagiert, ihr habt kommuniziert, gespielt, zusammen musiziert. Jetzt fühlst du dich erschöpft und lehnst dich in deinem schwebenden Sessel zurück. Du überlegst, ob du gleich mal eine Dosis Chillaxis nimmst, um einschlafen zu können. Vielleicht aber kommt der Schlaf heute auch ohne künstliche Hilfe, denn du bist wirklich müde. Du schaltest deinen Avatar ab und bereitest dich auf das Einschlafen vor.

Der schwebende Sessel hüllt dich in angenehme Düfte und beruhigende Musik, als das Okular sich erneut bemerkbar macht. Du hörst eine Stimme. Du kennst sie, kannst sie aber nicht zuordnen. Du merkst nur, dass sie nicht von einem Avatar, sondern von einem „realen“ Menschen stammt. Direkte Kontaktaufnahme, wie unhöflich! Du hörst dieser dünnen, jungen Stimme zu. Zu wem gehört sie? Vielleicht deiner Schwester, die in der Wohnwabe nebenan wohnt? „Hallo? Haaaallo? Seid ihr da?“ Du bist jedenfalls wieder wach. Ob da noch andere sind – keine Ahnung. „Wir haben doch neulich darüber gesprochen, wie es früher war. Was damals geschehen ist, und wie anstrengend, unvorhersehbar und gefährlich alles gewesen sein muss.“ Du erinnerst dich an das Gespräch; aber nicht so genau daran, wer alles dabei gewesen ist. Oder worum es eigentlich ging. Du hattest gleichzeitig eine Tridimfilm gesehen, der äußerst spannend war.

„Also, ich hab dann noch weiter geforscht nach diesen … Dingen von früher. Und bin ganz tief in alte Bereiche des Visioversums eingedrungen. Dort, wo wir noch nie interagiert haben. Und dann ist mir etwas begegnet … oder vielleicht auch jemand… eine Anomalie.“ Plötzlich wirst du hellhörig. Das klingt aufregend. Auch wenn du kompliziertes Gerede nicht magst, ein Abenteuer zu erleben wie im Tridim, das wäre eine willkommene Abwechslung. „Was bedeutet das?“ fragst du interessiert. „Das weiß ich nicht genau. Das ist etwas, was ich alleine nicht verstehe. Ich trau’ mich auch nicht ohne euch anderen.“ „Und jetzt?“ „Ich glaube … wir sollten uns treffen!“ Was meint sie (oder vielleicht auch er) – wir sollten uns treffen? Etwa persönlich? Die Sache hört sich langsam echt verrückt an. Also ganz nach deinem ­Geschmack. •

In der nächsten anp könnt ihr lesen, wie es weitergeht ...


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BUNDESLAGER

Man macht nicht mehr so viel Feuer Was macht die hauptberufliche Projektmanagerin für das ­Bundes­lagers? Luzia Teinert beantwortet anp einige Fragen. Luzia kam als 14-jährige durch ihre Freundin zum VCP. Sie studierte Kunst- und Kulturmanagement in ­Karlsruhe an der Karlshochschule und arbeitet seit dem 1.2.16 in der VCP-Bundeszentrale.

Und jetzt – wie geht’s dir als hauptberufliche ­Büropfadfinderin? Da macht man natürlich nicht mehr so viel Feuer – es ist ein bisschen die andere Seite. Man unterstützt die anderen, damit sie im übertragenen Sinne Feuer machen können. Was erwartest du vom Bundeslager? Neue Leute kennenzulernen, Spaß zu haben und ­tolle Projekte zu unterstützen.

Was ist das Besondere an diesem Bundeslager? Für mich erstmal, hinter die Kulissen und in viele andere Bereiche schauen zu k­ önnen, selbst dabei zu sein und etwas auf die Beine zu stellen. Und natürlich finde ich es spannend, wie das historische Thema Reformation für Jugendliche greifbar umgesetzt werden kann. Was waren bis jetzt deine interessantesten ­Aufgaben? Am interessantesten war bisher die Kommunikation mit der Firma, die jetzt vorerst für das Bundeslager die Anmeldesoftware entwickelt. Es gibt so viel zu durchdenken. Man muss sich in jede Person reinversetzen, die sich theoretisch anmelden würde, damit die Software alles abdeckt. Dabei an alles zu denken und das dann noch richtig durch die Firma umsetzen zu lassen ist wirklich eine spannende Herausforderung. •

Foto: Diane Tempel-Bornett

anp: Luzia, was hat dir im VCP gefallen? Luzia: Erstmal Musik machen, Gitarre spielen und singen. Draußen schlafen, Feuer machen – dieses back to the roots, aber natürlich auch das Zusammensein mit allen, die Gemeinschaft.

Fichtenmopped oder Schweißgerät – kein Hexenwerk VON HEDDA STRAEHLER-POHL

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er Umgang mit technischem Gerät macht großen Spaß, sollte aber gelernt sein. Deshalb lud das Team der Bundeslagertechnik zum Oster­ wochenende Interessierte zur Technikschulung in die Bundeszentrale in Kassel ein. In Workshops konnten sie sich in den verschiedenen Bereichen, die auf großen Lagern gebraucht werden, weiterbilden. Damit die Bundeslager weiterhin unfallfrei ablaufen, haben alle etwas über Arbeitsund Ladungssicherheit sowie die Verwendung von Kränen zum Heben schwerer ­Lasten gelernt. Im Workshop „Schweißen“ hat Jonas die Grundlagen erklärt und die Teilnehmenden fleißig üben lassen. Hätte es die Zeit hergegeben, dann wären lauter nützliche und sicher schöne Dinge entstanden. Im Motorsägen-Workshop haben alle Wichtiges über das Pflegen und Instandhalten von Sägen gelernt und natürlich wurde auch gesägt, um verschiedene Schnitttechniken zu üben. Im Workshop „Bühnentechnik“ wurden u. a. Tipps gegeben, worauf beim Ausleihen von benötigter Technik ge-

achtet werden muss. Charly hat nützliches Wissen über Elektrik auf Lagern vermittelt und mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Aderendhülsen und Kabelschuhe gequetscht. Hedda thematisierte Wasserverbrauch und Abwasserbehandlung allgemein, aber auch um die Umsetzung der Versorgung auf Lagern. Im Workshop Kommunikationstechnik wurden Grundlagen erklärt und möglicherweise auftretende Schwierigkeiten auf Bundeslagern diskutiert. Sven und Frank klärten ihre Teilnehmer über den Stand des Bundesmaterials auf und legten eine Ideensammlung zur Optimierung der Materialien an. Natürlich wurden auch Ostereier gesucht und gut gegessen. Wer also Lust hat, auf dem nächsten Bundeslager in der Technik mitzuarbeiten, meldet sich einfach bei: technik@bundeslager.vcp.de •

Foto: Frank Schmaljohann

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! n i e s i e Mitmachen statt nur dab Ein VCP-Bundeslager mit 5000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern – da sind viele Menschen gefragt, die sich an der Vorbereitung und Durchführung beteiligen wollen. Es gibt viele Aufgaben vor und ­natürlich auf dem Lager selbst, die es zu meistern gilt. Dabei brauchen wir ­Unterstützung kreativer Köpfe und viele fleißige Hände. Egal, ob 18 oder 48, schon immer im VCP aktiv oder Karteileiche mit Ambitionen, wir hätten euch gern dabei.

Durch euer Mitwirken tragt ihr zum Gelingen des ganzen Lagers bei, macht einzigartige Erfahrungen, teilt wunderbare Augenblicke mit großartigen Menschen und erlebt herrliche Sommertage. Lust bekommen?! Oder sogar schon eigene Ideen, wo du mitmachen möchtest? Ob ja oder nein: Wenn du dir vorstellen, mitzuarbeiten, melde dich einfach unter mitarbeitende@bundeslager.vcp.de.

Betreuung der internationalen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Der Bereich Mitarbeitende des VCP Bundeslagers 2017 sucht einen ­engagierten Menschen für die Betreuung internationaler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (IST – International Service Team). Du organisierst, motivierst und betreust die verschiedenen internationalen Mitarbeitenden vor, während und nach dem BuLa. Außerdem koordinierst du in Abstimmung mit der Bereichsleitung die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten vor Ort, denn Unterstützung wird in vielen Bereichen des Lagers benötigt. Du solltest über gute Englischkenntnisse verfügen. Dich erwartet eine unvergessliche Zeit mit vielen Menschen aus dem In- und Ausland. Du knüpfst internationale Kontakte, sammelst einzigartige Erfahrungen und erhältst jede Menge Raum für eigene Ideen und Engagement! Melde dich unter mitarbeitende@bundeslager.vcp.de.

Stab: Gesundheit

Foto: © underdogstudios,© Kaesler Media (beide Fotolia.com)

VCP BUNDESLAGER 2017

Der Stab Gesundheit des Bundeslagers kümmert sich um die medizinische Versorgung aller Lagerteilnehmerinnen und –teilnehmer und betreibt hierfür im Bula-Hospital eine Ambulanz, zwei Bettenstationen sowie einen Rettungswagen im Drei-Schicht-System. Außerdem sind wir beratend und präventiv für die Hygiene auf dem Bula zuständig. Zur Unterstützung unseres Teams suchen wir noch Ärzte sowie nicht-ärztliche medizinische Fachkräfte (wie MFAs, Medizinstudenten, RS/RA oder Pflegekräfte). Wenn du dich auf dem Bula in einem Team hochmotivierter Pfadi-Mediziner engagieren und praktische Medizin mal von einer ganz erfrischend anderen Seite kennen lernen willst, melde dich bitte unverbindlich bei Michael Römer per Mail unter gesundheit@bundeslager.vcp.de oder telefonisch unter 0160/97842574. Übrigens: Die Referate Großveranstaltungen, Koordination Spielidee, Teil­lagerkoordination und Leitung Großspiel suchen ebenfalls noch ambitionierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. •


Her mit euren Ideen !

Hallo ihr Lieben, vielen Dank, dass ihr mir nach der letzten Ausgabe von anp mitgeteilt habt, wie wir gemeinsam die Krimskrams-Seiten etwas verändern können. In den nächsten ­Ausgaben werde ich versuchen, das umzusetzen. Ich freue mich aber weiterhin über eure ­Rückmeldungen. Schreibt mir an:

anp-krimskrams@vcp.de Dieses Mal gibt's die Krimskrams-Seiten nochmal wie gewohnt …­ zum Thema Labyrinth.

de e d n i F

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Viel Spaß beim Lesen, Schmökern und Rätseln.

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Eure Sandra

D a g e h t ’ s l os !


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We

ist rw en t ohl am s l schnel

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Spiele Labyrinth im Dunkeln

Stein-Labyrinth

Bevor ihr mit dem Spiel loslegen könnt, müsst ihr zunächst mit einigen Hindernissen einen kleinen Irrgarten bauen. Im Haus könnt ihr dafür Stühle, Kartons oder andere – eher unempfindliche - Gegenstände nutzen. Draußen nutzt ihr für das Labyrinth einfach Büsche, Baumstümpfe, Steine oder auch Gartenstühle. Wichtig ist, dass die „Hindernisse“ keine Verletzungsgefahr darstellen.

Stein-Labyrinth: Besorge eine Stopp­ uhr und lege mit Kieselsteinen ein Muster in Form eines Labyrinths ins Gras. Lege einen Eingang und einen Zielpunkt des ­Labyrinthes fest. Denk daran, dass du dein Labyrinth so groß legst, dass deine Mitspieler darin herum laufen können.

Das Spiel: Bildet Paare mit Spielern A und B. Nun trennen sich die Paare und stellen sich an den beiden Seiten des Labyrinths auf. Den Spielern der Gruppe „B“ werden nun die Augen verbunden. Sie müssen mit Hilfe von Zurufen ihrer Partners der „A“-Gruppe den Weg durch das Labyrinth finden. Am besten versucht ihr mit den Richtungswörtern „Rechts“ oder „Links“ bzw. „Stopp“. Damit es kein Kuddelmuddel gibt, sollten die „A“-Spieler vor jedem Kommando den Namen ihres Spielpartners rufen.

Das Spiel: Alle Mitspieler stellen sich nach und nach in den Eingang des Labyrinths und müssen zum Ziel des Labyrinths und wieder zurück finden, während die Zeit läuft. Dabei muss jedoch darauf geachtet werden, dass man nicht auf die Steinbegrenzungen tritt. Passiert dies, muss derjenige von vorn beginnen, während die Zeit weiter läuft. Gewonnen hat die oder der Schnellste.

Illustrationen: Miriam Lochner (elfgenpick) unter Verwendung von © macrovector, © djama (beide Fotolia.com)

Ac h t u n g vo r g r i m m i gen

Basteln

Nur die Geduld!

Das Labyrinth im Ballon

Murmellabyrinth

Du brauchst: einen Luftballon, etwas Wasser, einen wasserfesten Stift

Du brauchst: einen Kartondeckel (z. B. Schuhkarton) mit einem min. 2–3 cm hohem Rand), einen Bogen festen Karton, Schere, Holzleim, Wasser- oder Plakafarbe

Das ist ein schönes Geduldsspiel, das du im Freien spielen kannst. Fülle zunächst etwas Wasser in den Luftballon. Es muss nur ganz wenig sein. Jetzt blase ihn auf und verknote ihn. Zeichne mit einem wasserfesten Stift ein Labyrinth auf die Außenhaut des Ballons. Lege dich nun auf den Rücken ins Gras oder auf einen Liegestuhl und halte den Ballon ins Sonnenlicht, aber pass unbedingt auf, dass du dabei nicht direkt in die Sonne schaust! Jetzt kannst du die Wassertropfen durch das aufgezeichnete Labyrinth rollen lassen, indem du den Ballon in den Händen bewegst.

Schneide den Karton in ca. 2 cm breite Streifen. Aus den Streifen formst du Gänge eines Labyrinthes. Sie sollen komplizierte Gänge, Sackgassen oder Tunnel darstellen. Du kannst die Streifen biegen, knicken oder ineinander stecken. Diese klebst du dann mit Holzleim auf dem Kartondeckel fest. Wenn der Leim getrocknet ist, kannst du das Labyrinth bunt anmalen. Wenn die Farbe trocken ist, kannst du eine Murmel am Start ins Labyrinth legen und mit beiden Händen den Kartondeckel so manövrieren, dass sie zum Ziel gelangt. Viel Spaß dabei!

Ty p e n !


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Witze

Experiment

Eine Gruppe Fledermäuse ruht sich in einer alten Scheune aus. Alle hängen kopfunter – bis auf eine – die sitzt aufrecht auf dem Balken. Die älteste Fledermaus fliegt zu ihr rüber und fragt besorgt: „Ist irgendwas nicht in Ordnung mit dir?“–„Alles bestens, ich mache Yoga.“

Du brauchst: Schuhkarton mit Deckel, 1 Papierbecher, 3 rote Bohnensamen, Blumenerde, Karton, Schere, ­Klebeband

Alle Kinder kommen aus dem Labyrinth, nur … nicht Klaus, der findet nicht heraus.

Warum wanderte Moses 40 Jahre durch die Wüste? Weil er nicht nach dem Weg fragte.

Eine Sängerin und ein Musiker verirren sich im Urwald und werden von Kannibalen gefangen. Sagt der Häuptling: „Bevor ihr in den Topf kommt, habt ihr einen letzten Wunsch frei.“ Sagt die Sängerin: „Ich will noch ein letztes Mal singen.“ – „Oh je“ sagt der Musiker, „bitte esst mich vorher auf!“

Stecke die drei Bohnen ca. ½ cm tief in den mit Pflanzen­ erde gefüllten Papierbecher. Feuchte die Erde etwas an und warte ab (das kann schon ein bisschen dauern), bis die Keimlinge ein paar Zentimeter aus der Erde gewachsen sind. Aus dem Karton kannst du jetzt zwei Streifen Pappe zurechtschneiden, die in den Schuhkarton geklebt werden, damit es wie ein kleiner Irrgarten aussieht. In den Deckel des Schuhkartons musst du noch ein Loch schneiden. Stelle nun den Becher an das Ende des Labyrinths und lege den Deckel so auf den Schuhkarton, dass das Loch am anderen Ende ist. Jetzt musst du einmal am Tag deine Bohnen gießen. Was passiert? Nach einigen Tagen, werden die Bohnen den Weg durch den Karton zum Licht gefunden haben und aus dem Loch wachsen. Warum? Pflanzen wachsen immer in Richtung Licht. Dies liegt an einer Chemikalie namens Auxin, die in den Pflanzenzellen vorkommt. Sie regt die Zellen zum Wachstum an. Das Auxin befindet sich jedoch nur auf der Seite des Stängels, die im Dunkeln liegt, damit wächst der Stängel dort stärker und schiebt die Pflanze in Richtung des Lichts.

Wissenswertes die das Wort Labyrinth mit dem Wort ­Labrys (mögliche ursprüngliche Bedeutung: [­ Doppel]-Axt) und der Ortsendung -inthos in Verbindung gebracht hat. Man vermutet, dass die Griechen den Palast von Knossos auf Kreta aufgrund seiner zahlreichen Abbildungen von Doppel­ äxten im Palast Labyrinth nannten („das Haus der Doppeläxte“). Einen Irrgarten gab es im Palast jedoch nicht. Das Wort bekam dann erst später die Bedeutung Irrgarten.

We r b r aucht

schon 2 Äxte, ka n n ? wenn e r 3 Köpfe haben

Das älteste bekannte Labyrinth, das sich in einer christlichen Kirche befindet, ist in Reparatus in El Asnam (Wilaya de Chlef, Algerien) gefunden worden. Es ist ein Spiralmuster mit elf Umgängen. In mittelalterlichen Kathedralen gibt es Fußbodenlabyrinthe. Sie dienten dazu, dass Büßende auf Knien rutschend dem ­Muster folgen und an bestimmten Stationen G ­ ebete sprachen. Das Labyrinth war ein Symbol für den Weg der Seele zur Erlösung und die Pilgerfahrt nach Jerusalem. Labyrinthe mit sieben Umgängen waren zwischen 431 bis 67 v. Chr. auf kretischen Münzen abgebildet.

Illustrationen: macrovector, © Farinoza (beide Fotolia.com)

Es gibt eine alte Theorie,


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KRIMSKRAMS

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Rätsel

Zitate

Dieses Mal gibt es kein Kreuzworträtsel. Das heißt aber nicht, dass ihr auf ein ­Gewinnspiel verzichten müsst.

„Und wer des Knäuels zartes Ende hält, der schlingt sich wohl durchs Labyrinth der Welt.“ Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832)

Beschäftigt euch einmal mit der griechischen Sage über den ­Minotaurus und beantwortet mir die nächsten vier Fragen:

1. Welchem Tier ähnelt der Minotaurus? 2. W ohin wurde der Minotaurus

v­ erbannt? 3. W ie viele Jünglinge und Jungfrauen wurden in den V ­ erbannungsort des ­Minotaurus geschickt werden? 4. W as gab die kluge Ariadne Theseus mit, damit er den Minotaurus besiegen könne? Schickt die Antworten an anp-krimskrams@vcp.de oder die VCP-Bundeszentrale | Redaktion anp | Wichernweg 3 34121 Kassel Wichtig ist euer vollständiger Namen, eure Adresse und euer Alter. Vielleicht findet dann ein kleiner Gewinn den Weg zu euch nach Hause.

„Das eben geschieht den ­Menschen, die in einem ­Irrgarten hastig werden: Eben die Eile führt immer tiefer in die Irre.“ Seneca d. J.(4 v. Chr.–65 n. Chr.)

„Kein Unten kein Oben, keine Sonne kein Wind. Alle Wege ­verwoben, ich stolpere blind durch dein Labyrinth.“ Songtext „Labyrinth“ von „Wir sind Helden“

„Im Labyrinth verliert man sich nicht. Im Labyrinth findet man sich. Im Labyrinth begegnet man nicht dem Minotauros. Im Labyrinth begegnet man sich selbst.“ Herrmann Kern (1838­–1912)

Gruppenstunde Konstruiert und baut ein Jurtenlabyrinth Besucht ein Escape-/Exitgame Legt ein Steinlabyrinth an Besucht im Sommer ein Mais- oder ­Sonnenblumenlabyrinth Sät ein Sonnenblumenlabyrinth Zeichnet Labyrinthe und tauscht sie untereinander aus

g es p r Klug

ochen!


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vcp aus dem Verband

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KELLERTREPPE

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Weite Landschaften laden zum Wandern ein

Heute: Montenegro

VON PHILIP CHINERY (CHIP), BARMSTEDT

2006 konnte man erfahren, dass Montenegro unabhängig geworden und der Staatenbund ­Serbien und Montenegro aufgelöst worden sei. Doch was steckt hinter dem kleinen, noch ­jungen europäischen Staat? Wir haben es 2013 erkundet. Unbedingt sehenswert ist auch die schöne Hafen- und Handelsstadt Stadt Kotor, die an einer Meeresbucht liegt. Auch dort im Küstengebirge kann man für ein paar Tage auf Fahrt zu gehen. Für die Anreise stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Der internationale Flughafen der Hauptstadt Podgorica ist von zahlreichen deutschen Flughäfen, evtl. mit Umsteigen in Wien, gut erreichbar. Fernbusse fahren von Deutschland nach Sarajevo in Bosnien und Herzegowina und nach Dubrovnik in ­Südkroatien. Trotz unserer geringen Sprachkenntnisse konnten wir uns fast immer gut mit der sehr netten und gastfreundlichen Bevölkerung verständigen. Im Vergleich zu anderen Länder dieser Region ist Montenegro von den Balkankriegen der 1990er Jahren verschont geblieben. Somit besteht keinerlei Gefahr durch Landminen. •

Foto: Philip Chinery

Das gebirgige Land eignet sich gut für eine Fahrt mit einer Ranger/­Roverrunde. Fast überall im Land gibt es relativ gut markierte Wanderwege, der Umgang mit Karte und Kompass kann jedoch erforderlich sein. Meist sollte man auch Essen für mindestens 5 Tage dabei haben. Die Gebirgsregionen im Landesinneren bieten euch sehr gute, jedoch abenteuerliche Fahrtengebiete. Im Nordwesten befindet sich die über 1 300 Meter tiefe Tara-Schlucht, die tiefste Schlucht in Europa. Es gibt einen 164 km langen Fernwanderweg mit dem Namen CT-1 von Verusa nach Zabljak. Ihr solltet dafür wegen des schwierigen Geländes mindestens 11 Tage einplanen. Wenn ihr in Zabljak seid, ist eine Tour zur Ledena Pecina, einer sehr großen Eishöhle, lohnenswert. Auch der Bobotov Kuk, der mit 2522 Metern als höchster Berg Montenegros gilt, kann von dort noch gut bestiegen werden.


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AUS DEM HORDENTOPF

Heute: Kartoffel-HackRotkohl-Auflauf

750 g Hackfleisch 3 Eier 1,5 EL Senf 1,5 kg Kartoffeln 3 Gläser Rotkohl

1 Becher Schmand Sahne Brühe Paprikapulver Schnittlauch

DAS PFADING

Heute: Light My Fire –

Swedish FireSteel Scout 2.0® Feuerstein

Die Kartoffeln werden geschält, in Scheiben gehobelt und in etwas Brühe gekocht. In der Zwischenzeit das Hackfleisch mit Eiern, Senf und den Gewürzen vermengen und krümelig anbraten. Dann alles in den gefetteten Hordentopf schichten – Kartoffeln, Hackfleisch, Rotkohl und wieder von vorn. Den Schmand mit ein klein wenig Sahne (damit es streichfähiger wird) verrühren und oben drauf streichen. In der Restglut des Feuers ca. 30 Minuten backen. Prijatno!

Dieser schwedische Feuerstahl lässt die Funken sprühen. Absolute Premiumqualität. Er erzeugt Funken mit bis zu 3.000° C und entzündet so Grills, ­Lagerfeuer oder Kocher. Er fällt nicht unter die Transportbestimmungen für gefährliche G ­ üter, und ist auch wegen der kompakten Form und der Unempfindlichkeit gegen Feuchtigkeit leicht und sicher zu transportieren. Wegen der großen Effizienz ist er auch als Leuchtsignal zu nutzen. Mit ca. 3.000 Zündungen und eingebauter Signalpfeife der perfekte Feuerstein für die Hosentasche.

Hinweis: Der kleine Tierfreund nimmt statt 750 g Hack 400 g Sojagranulat und lässt es 15 Minuten lang in heißer Gemüsebrühe aufquellen. Dann gut abtropfen lassen und wie Hackfleisch weiter verwenden. •

Gesehen auf http://sport.ladenzeile.de/camping-light-my-fire/ Feuerstahl gibt’s auch unter der Artikelnummer 565950 bei Freizeit-und Fahrtenbedarf www.fahrtenbedarf.de. •

Illustrationen: © jabu | Jascha Buder

An kühlen, verregneten Sommertagen empfehlen wir euch diesen leckeren Auflauf, der die Stimmung hebt und neue Energie für Fahrt und Lager freisetzt. Ihr benötigt hierfür


Kontiki in Kapstadt – Möge die Macht mit dir sein! VON LEAH KLEMM, Z.Z. KAPSTADT

S

eit 39 Jahren kommen jedes Jahr Hunderte Pfadfinderinnen und Pfadfinder vom ganzen Westkap zusammen, um gemeinsam am großen Floßbau-Wettbewerb teil zu nehmen. Auch dieses Jahr fand das Pfadfindercamp „Kontiki“ vom 8. bis zum 10. März statt, wobei tausende von Pfadis, teilweise mit Unterstützung der Eltern in ihren Gruppen zum Thema „Star Wars“ einzigartige Flöße bauten. Und ich durfte dieses große Ereignis miterleben! Die Flöße wurden aus Ölkanistern, Holzstangen, Seilen und Brettern zusammengebaut und mussten eine Küche, getrennte Schlafzimmer und eine separate Toilette haben. Da wurde die pfadfinderische Geschicklichkeit geprüft. Gleichzeitig mussten Floß und die Outfits der Pfadis zum Thema passen. So sah man Darth Vader, Luke Skywalker, Prinzessin Leia und die Sturmtruppen auf an ihren schön bemalten „Raumschiff-Flößen“ arbeiten. Aber das Floß zu bauen reichte nicht aus. Die fertigen Flöße wurden zu Wasser gelassen und nun mussten je sechs Pfadis 24 Stunden lang auf ihrem Floß leben, kochen, schlafen und bekamen Aufgaben gestellt: beispielsweise ein Go Kart in Form eines X-Wings bauen oder einen Kuchen in Form von Prinzessin Leia kreieren, um diesen den Leitern zum Frühstück mit dem Kajak an Land zu bringen.

Doch nicht nur die Pfadfinderinnen und Pfadfinder auf den Flößen beteiligten sich dem Wettbewerb. An Land wurden ein Volleyballtournier, Hinderniskurse, Tauziehen und Orientierungsläufe rund um das Grundstück der Seepfadfinder angeboten. Eltern konnten sich an einem Kochwettbewerb zum Thema „Star Wars“ beteiligen. Kontiki ist sicher eines der aufregendsten Pfadfindercamps in Kapstadt. „Dieses Jahr hatten wir wieder so viel Spaß“, so der Hauptveranstalter Robbie Owen. „Die Herausforderungen waren größer und besser und die Stimmung war unglaublich gut! Neben den 150 Pfadis auf den Flößen haben 340 weitere an den Wettwerben an Land teilgenommen. Insgesamt waren einschließlich Eltern und Besucher ungefähr 4000 Menschen im Laufe des Wochenendes auf dem Camp. Es war unglaublich!“ Auch für mich war es unglaublich spannend, bei diesem Camp dabei zu sein. Beeindruckt vom Können der Pfadis versuchte ich, meine Knotenkenntnisse beim Floßbau mit einzubringen. Außerdem wurde ich eingeladen, auf verschiedenen Flößen einmal ins Innere des „Hauses“ zu schauen, einschließlich der imposanten Floßtoilette ... Wie toll es doch wäre, wenn wir so ein Camp auch in Deutschland hätten! •

Links: Floßtoilette Rechts: Letzte Arbeiten am Raumschifffloß

Mehr dazu auf

go.vcp.de/vcp-afrika

Bilder: Leah Klemm

Globus


vcp christliches Leben

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Bilder: Verlage

BUCHECKE

Stephany Tromly Digby #01

Johanna Nilsson Hass Gefällt mir

Oetinger. Hamburg 2016

Beltz & Gelberg, Weinheim Basel 2016

„Am Anfang mochte ich Digby erstmal nicht“. So beginnt Zoe, die Erzählerin. Als Leserin ging es mir ähnlich. Erst wollte ich das Buch gar nicht lesen, schon das Cover hat mich genervt. Aber dann ging es mir wie Zoe. Ich konnte nicht mehr aufhören. Digby ist ein schräger Vogel, ein echter Nerd im schwarzen Anzug, spindeldürr und dabei gefräßig wie eine Raupe, kombiniert mit einem messerscharfen Verstand und völliger Respektlosigkeit. Zoe ist mit ihrer Mutter von Brooklyn ins New Yorker Hinterland gezogen. An der neuen Schule wird sie misstrauisch als arrogante Städterin beäugt. Sie findet keine Freunde, schon gar keine Freundinnen, aber da ist immer mal wieder Digby. Protagonisten der Story sind unter anderem: der schöne heldengleiche Henry, in den sich Zoe ein bisschen verguckt, das ebenso reiche wie attraktive Biest Sloane, mit der Henry leider verbandelt ist, ein schleimiger und gefährlicher Frauenarzt, ein Vertrauenslehrer, dem man nicht vertrauen sollte, trottelige und bösartige Lehrer, zwei erstaunlich kooperationsbereite Polizeibeamte, eine schaurige Weltuntergangssekte, saufende Väter, verzweifelte Mütter und die übliche Schulgemeinde aus Fieslingen und Opfern, Cliquen und Groupies. Mit diesem Personal begibt man sich auf eine rasante Reise ins Chaos mit irrsinnig witzigen Dialogen und ständigen Wendungen. Dabei hat Digby eigentlich eine ernste Mission: Er sucht nach einem verschwundenen Mädchen und hofft dabei möglicherweise etwas über seine vor vielen Jahren verschwundene kleine Schwester zu erfahren … Eine Achterbahnfahrt zwischen Tragödie und Komödie, Schul- und Teeniestory, Krimi, Klamauk und Slapstick. Gegen Ende überzieht es die Autorin leider ein bisschen mit dem Kampf auf Leben und Tod und der grotesken Auflösung des Ganzen. Trotzdem – witzig, aufregend und unbedingt lesenswert.

Die Geschichte spielt an einer Schule einer schwedischen Kleinstadt. Vorrangig geht es um die besten Freundinnen Jonna und Gloria, zwei ganz unterschiedliche Persönlichkeiten. Jonna, analytisch, klug, wenig an Äußerlichkeiten interessiert, Gloria, schön, auf der Suche nach Liebe, unglücklich. Nach einer Party kursiert im Internet ein Sex-­ Video von Gloria. Gloria ist am Boden zerstört und lässt sich wochenlang in der Schule nicht blicken. Jonna versteht die Welt nicht mehr. Was ist passiert? Und steckt eventuell Robin dahinter? Hat er sie erpresst? Jonna will ihrer Freundin helfen, doch die schweigt. Gleichzeitig taucht ein „Hass die Hure“-Chat auf, in dem Hasstiraden auf Gloria geschrieben werden. Jonna beschließt, ihre Freundin zu rächen. Sie startet einen Rachefeldzug gegen Robin, doch das hat ungeahnte Folgen ... Die Autorin thematisiert Mobbing in dieser Geschichte nicht nach dem üblichen Muster, sondern bietet überraschende Wendungen Sie lässt Opfer zu Tätern werden und zeigt, wie weitreichend die Folgen von Cyber-Mobbing sind. Die Sprache ist kühl und sachlich und es fällt schwer, für die Figuren Empathie zu empfinden. Denn alle haben Schuld: Alle, die mitmachen. Alle, die was sagen. Alle, die nichts sagen. Alle, die zuschauen. Alle, die wegschauen. Keine leichte Kost.

vergibt Sandra Grünewald

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Hrsg: Carolin Eichenlaub und Beatrice Wallis Neu in der Fremde. Von ­Menschen, die ihre Heimat ­verlassen. Beltz & Gelberg, Weinheim Basel 2016 Wie fühlt sich das an, neu an einen fremden Ort zu sein? Manche Menschen, die hier zu Wort kommen, hatten viel Gepäck dabei, sie waren voller Erwartungen auf ein neues besseres Leben. Andere haben nichts mehr. Einige sind gerade angekommen, manche sind schon seit vielen Jahren da. Einige engagieren sich für Geflüchtete, andere berichten von ihrer Flucht. Scharajeg wurde in Deutschland geboren, trotzdem hatte sie es als Kind iranischer Flüchtlinge schwer in der Schule, da ihr niemand zuhause helfen konnte. Tanzen half ihr, ein Selbstbewusstsein zu entwickeln. Trotz Hauptschulempfehlung schaffte sie ihr Abitur, studierte und arbeitet heute im Bremer Senat. Die Hamburgerin Christiane zog als Zehnjährige nach der Scheidung ihrer Mutter nach Frankreich. Ihre Schwester ging nach einem Jahr zurück nach Deutschland. Wie sie den neuen Freund der Mutter, die Trennung von Vater und Schwester, die neue Umgebung erlebte, das macht deutlich, wie hart es für Kinder ist, ihre Heimat zu verlieren, egal aus welchen Gründen. Aboud aus Syrien, Hessam aus Ägypten, Ena aus Bosnien – sie alle erzählen Geschichten, die teilweise fassungslos machen. „Ha – das isch a Flüchtling“. Andrea, inzwischen über 60, wurde zwar auf der Schwäbischen Alb geboren, aber ihre Eltern waren Flüchtlinge aus Ostpreußen. So ging der Flüchtlingsstatus auch auf sie über. Auch wenn sie deutsch sprach – sie sprach einen fremden Akzent. Sie war einfach anders. Die Geschichten – teilweise tragisch, teilweise auch mit Witz erzählt, zeigen: Die Geschichte wiederholt sich. Wer sich heute sicher fühlt, muss morgen vielleicht schon flüchten. Deshalb können wir aus diesem Buch lernen, wie wichtig Menschlichkeit und Gastfreundschaft ist. •

vergibt Diane Tempel-Bornett vergibt Diane Tempel-Bornett

Wollt ihr eure Lieblingsbücher mal vorstellen oder uns alle vor purer Zeitverschwendung ­warnen? Dann schickt eure Buchvorstellungen an anp@vcp.de .

Die Eselsohren: 1 = absoluter Schrott! 2 = naja! 3 = ganz nett! 4 = echt gut! 5 = Das müsst ihr lesen!


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vcp christliches Leben

RÜCKBLICK/AUSBLICK

„Ihr Ehrgeiz hat mich beeindruckt“ Der Stamm Lohengrin aus Nieder-Olm (bei Mainz) hat rund 60 Mitglieder und engagiert sich an zwei verschiedenen Orten für geflüchtete Menschen. Fünf bis sieben Ranger/Rover ­zwischen 15 und 25 Jahren sind hier schwerpunktmäßig aktiv. Alina Büttner erzählt von ­Begegnungen mit Geflüchteten.

W

ir besuchen regelmäßig das Café International in Nieder-Olm bei ­ Mainz. Das Café bietet Kontaktmöglichkeiten für geflüchtete Familien und Einheimische. Dort knüpfen wir Kontakt zu Kindern, die wir dann auf pfadfinderische Veranstaltungen einladen. Der Spielenachmittag am Fastnachtsdienstag war ein echter Erfolg. Daran nahmen zehn Kinder und Jugendliche aus Afghanistan teil und hatten Spaß beim Kreppel essen, Luftschlangen pusten und Spiele spielen.

Als Clearinghaus bezeichnet man die Erstaufnahmestelle für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Sie verbringen dort ihre ersten Monate in Deutschland, bis geklärt ist, wo sie danach dauerhaft untergebracht werden. Das Besondere an diesen Häusern ist, dass dort ausschließlich Jugendliche unter 18 Jahre untergebracht werden. Im Schnitt wohnen dort 25–30 Jugendliche gemeinsam in einer Art WG.

Der Aufhänger für die Arbeit mit geflüchteten Jugendlichen war das Landesführerlager in Rheinland-Pfalz/Saar (RPS) letztes Jahr im November. Es stand unter dem Motto: „Helping by doing“. Am Samstag fuhren wir in zwei Clearinghäuser, um dort geflüchtete Jugendliche kennenzulernen. Das hat uns – als Stamm – so viel Spaß gemacht, dass wir danach noch öfters samstags ins Saarland gefahren sind und einen Tag mit den Jungs dort verbracht haben. Wir spielten oder bastelten zusammen, machten eine Wanderung und zum Abschluss gab es Stockbrot und Tschai.

Bei unseren späteren Besuchen haben wir keine großen Aktionen geplant. Einmal haben wir z. B. gemeinsam Plätzchen gebacken oder einen Ausflug gemacht. Meist haben wir nur unsere Spielekiste eingepackt und den Jungs einen Samstag lang unsere Zeit geschenkt und etwas Abwechslung in ihren Alltag gebracht. Kontakt zu den Jungs aufzunehmen war überhaupt kein Problem, viele können schon ein bisschen Deutsch bzw. Englisch, ansonsten verständigten wir uns mit Händen und Füßen immer ganz gut. Und im Zweifelsfall gab es noch die Möglichkeit per google translate Fragen zu stellen.

Viele können schon ein bisschen Deutsch oder Englisch.

Oben und unten: Das Lagerleben macht allen Freude.


Israelische Pfadfinder treffen syrische Flüchtlinge VON ANDREAS NICK

Obwohl Israel und Syrien auf der Weltkarte Nachbarn sind, kommen die Menschen beider Länder normalerweise kaum miteinander in Kontakt. Jahrzehntelange Konflikte führten dazu, dass die Menschen beiderseits der Grenze sich kaum kennenlernen können.

Fotos: Patrick Franz oto: XXXXXXXX

Fotos: Peter Gras

D

as änderte sich kürzlich für elf israelische Pfadfinderinnen und Pfadfinder, die im Rahmen einer Leadersdelegation nach Deutschland kamen. Die Begegnung mit dem VCP stand unter dem Thema Migration und Flüchtlinge – eine Aufgabe, die für Israel genauso wie für Deutschland aktuell eine große Bedeutung hat. Entsprechend intensiv setzen sich die Teilnehmenden während der neuntägigen Begegnung mit dem Thema auseinander. So stand zum Beispiel der Besuch einer Erstaufnahmeeinrichtung und eines ehrenamtlich betriebenen Begegnungscafés auf dem Programm. In einer Flüchtlingsunterkunft wurde zusammen mit den Geflüchteten für alle Bewohner gekocht. Die 22-jährige Maya war zunächst unsicher, wie die Flüchtlinge wohl auf den Besuch aus Israel reagieren würden. Diese Unsicherheit wich allerdings ganz schnell der Freude am gemeinsamen Kochen. Das Gericht war für die meisten „Köche“ allerdings neu. Unter fachmännischer Anleitung von Peter Gras, VCP Boppard wurden Kartoffeln geschält, Gemüse gewaschen und Frikadellen gebraten. Im Begegnungscafé war dann Zeit für eine Runde „Five!“ – ein Spiel, das extra für die Arbeit mit Flüchtlingen entwickelt wurde und im Internet übrigens kostenlos bezogen werden kann. Spätestens als sich dabei herausstellte, dass der 24-jährige George in seiner Heimat Syrien ebenfalls Pfadfinder war, war das Eis gebrochen und die sonst so präsenten Konflikte spielten keine Rolle mehr. Sowohl für die Syrer als auch für die Israelis war diese Begegnung eine völlig neue Erfahrung. Die teilnehmenden VCPerinnen und VCPer waren sich einig, dass dies nicht der letzte Besuch der Unterkunft war und dass sie sich auch weiterhin für die Geflüchteten engagieren ­wollen. •

Das Ganze haben wir in Absprache mit den Mitarbeitenden in unserem Landesbüro gemacht. Sie haben uns dann gefragt haben, ob wir nicht Lust hätten, einige Jungs mit unser Landeslager zu nehmen. Da haben wir natürlich nicht lange gezögert und zugesagt. Der Kontakt war inzwischen so gut, dass wir keine Bedenken hatten, fünf Jungs aus Afghanistan nach Hauenstein einzuladen. Die Jungs (Bashir, Seraj, Ghaffar, Hasan und Reza; 16 bzw. 17 Jahre) waren reguläre Teilnehmer in unserem Stamm, geschlafen haben sie in einer Kohte und auch am Programm haben sie in ihrer ­Kleingruppe teilgenommen. Dadurch, dass sie mittlerweile schon ziemlich lange in Deutschland leben und auch zur Schule gehen, kann man sich auf Deutsch gut mit ihnen unterhalten und ihnen die Spiele und Aufgaben erklären. Ansonsten haben wir ihnen das einfach direkt gezeigt, bzw. vor gemacht wie es geht. Mich hat vor allem ihr Interesse an den abendlichen Singerrunden überrascht und gefreut, besonders ihr Ehrgeiz, bei den Liedern mitzusingen, auch wenn das nicht immer leicht war. Umso schöner fand ich es zuzusehen, wie viel Spaß sie an leichten Refrains hatten.

Das Landeslager hat allen ziemlich viel Spaß gemacht und die Jungs haben schon angefragt, wie man denn Pfadfinder werden kann. Ich habe ihnen Ansprechpartner aus den Stämmen in Saarbrücken vorgestellt, sie haben ihre Nummern ausgetauscht und werden die Jungs, denke ich, zu kommenden Veranstaltungen einladen. Darüber hinaus wollen wir jetzt auch weiterhin Geflüchtete auf unsere Lager mitnehmen. Als nächstes steht bei uns das Stammes-Sommerlager an. Außerdem würden wir gerne den Kontakt zu geflüchteten Jugendlichen in unserer Nähe verstärken. Vielleicht bekommen sie dann auch Lust darauf, regelmäßig in unsere Sippenstunden zu kommen.

Die Jungs haben schon angefragt, wie man denn Pfadfinder werden kann. Auf Landesebene wurde parallel eine Projektgruppe gegründet, die das Thema nun aktiv in der Öffentlichkeit und im Land RPS ansprechen möchte. Die Projektgruppe setzt sich aus Ranger/Rovern, Teilen der Landesführung und Menschen aus dem

Oben und unten: Gemeinsam kochen macht Spaß und verbindet

Landesbüro zusammen. Unsere ersten Ideen sind: vor Ort mit Stämmen aus unserem Land Aktionstage für Geflüchtete zu organisieren, Arbeitshilfen zu verfassen und die Öffentlichkeit über die Arbeit mit Geflüchteten aufzuklären, umso als VCP-Land Rheinland-Pfalz/Saar Zeichen für Toleranz und gegen Fremdenfeindlichkeit zu setzen. • Mehr dazu im Blog:

go.vcp.de/vcp-fluechtlingshilfe


38

vcp Pfadfinden

anp 02|16

RUBRIK

Ortsgruppe „Wilke Steding“ Cloppenburg VON SYLKE TEMPEL, CLOPPENBURG

Namensgeber unserer Gruppe ist Wilke Steding. Er lebte von 1500 bis 1570 und kam ursprünglich aus dem Stedinger Land bei Cuxhaven. Wie die meisten Adeligen des Niederstifts Münster gehörte er dem neuen Bekenntnis evangelisch-lutherisch an. 1539 wird er Drost von Cloppenburg und Vechta. Die Aufgaben eines Drostes kann man mit den Aufgaben eines Bürgermeisters oder eines Landrates vergleichen, war aber eher noch eine Kombination

aus kirchlichen und weltlichen Aufgaben. In diese Zeit fiel dann auch die Einführung der evangelischen Kirchenordnung 1543 in Cloppenburg. 1549 legte ­Wilke Steding alle seine Ämter nieder und zog sich auf sein Landgut nach Stedingsmühlen zurück, wo er 1570 starb. Er ist in einer Gruft unter der Andreaskirche in Cloppenburg begraben. Zurzeit haben wir etwa 30 aktive Pfadfinderinnen und Pfadfinder: eine Sippe mit (Jung)-Pfadfinderinnen und Pfadfindern und eine Gruppe im Kinderstufenalter (Meute mit Wölflingen sowie 6 Gruppenleiterinnen und -leitern). Unsere jungen Gruppenleitungen werden durch den Bezirk Oldenburg unterstützt und nehmen an vielen Aktionen des Bezirkes teil. Unsere Gruppenräume sind im Schwedenheim, dem Gemeindehaus der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde. Wir freuen uns, dass zurzeit das

Gelände, der sogenannte Schwedenheim-Park erneuert und umgestaltet wird und wir dabei unsere Wünsche und Vorstellungen mit einbringen dürfen. In Cloppenburg nehmen wir an Aktionen der Kirchengemeinde (Frühjahrsputz, „Midsommarfest“ und Adventsbasar) und der Stadt Cloppenburg (Freizeitmesse der Grundschüler, Ferienpassaktion und Familientag auf dem Mariä-Geburtsmarkt) teil. In der Adventszeit verteilen wir in der Kirchengemeinde und an einem Stand auf dem Weihnachtsmarkt in der Stadtmitte das Friedenslicht in Cloppenburg. •

Foto: Sylke Tempel, Johannes Malinowski

I

m Bezirk Oldenburg sind wir die einzige Ortsgruppe. Diese Bezeichnung ist uns sehr wichtig. Die erste Gründung einer Pfadigruppe in Cloppenburg in den 1920er Jahren hat schon als Ortsgruppe stattgefunden. Seit 1985 gibt es in Cloppenburg Pfadfinden – ohne Unterbrechung. An Pfingsten feierten wir unser 30-jähriges Jubiläum mit vielen (auch ehemaligen) Cloppenburger Pfadfinderinnen und Pfadfindern.


vcp christliches Leben

SERVICE /REAKTIONEN

Termine Wann?

Veranstaltungen

Ort

03.08.–14.08.

Roverway

Frankreich

02.09.–04.09.

Bundesleitungs – Klausur

Immenhausen

AUGUST

Und was ­passiert in anp 3/16? Abenteuer­liches … „Wir brechen auf!“ Wohin? Lasst euch überraschen …

Gisela Tidow 11.06.1938 – 04.04.2016 Gisela Tidow, geb. Pöhlmann war für den EMP im Bereich der Landeskirche Hannover und auch auf Bundesebene des EMP tätig. Ihre Zeit als Pfadfinderin in der EMP Schar St. Michael in Hildesheim war für sie wohl eine stark prägende Zeit. Sie wurde Gemeindehelferin und arbeitete von 1962 – 1966 als hauptamtliche Referentin des EMP im Bereich der Landeskirche Hannover im Landesjugendpfarramt.

Fotos: Leonie Engel, privat

Ihr Ideenreichtum, ihr Witz, ihre Spontanität, ihre Fröhlichkeit und ihre klare, eindeutige Haltung zum Auftrag und Ziel des EMP brachten in die Pfadfinderinnenarbeit im Land viel Schwung und Begeisterung. Als Delegierte in der Bundeskonferenz – vor allem in der Zeit der letzten Neuformulierung der Bundesordnung, und später dann bei den Diskussionen zur Frage der Fusion waren nicht nur Giselas Gedanken und Beiträge hilfreich, sondern auch ihre Fähigkeit, diese zu formulieren. Sie überzeugte durch sachlich fundierte Argumentation. Später half Gisela bei dem Findungsprozess für eine EMP Dokumentation entscheidend mit. Aktiv tätig im VCP war sie nur noch selten, es war ihr aber wichtig, Kontakt zu halten. Ich habe jede Begegnung mit ihr als Bereicherung empfunden und werde sie vermissen. Gisela Bögershausen

SEPTEMBER

02.09.–03.09.

RdP/RDP gemeinsame BL-Sitzung = BL 05

Burg Rieneck

02.09.–04.09.

VCP–Redaktionssitzung 3

Bundeszentrale

09.09.–11.09.

Treffen 50+

Neudietendorf

09.09.–11.09.

Fachgruppentreffen 3

Burg Rieneck

23.09.–25.09.

Treffen erweiterte Bundeslagerleitung

Wittenberg

23.09.–25.09.

Bundeslager Vorbereitungstreffen

Burg Rieneck

30.09.–03.10.

Bundesrat III

Burg Rieneck

14.10.–16.10.

Beten und Feten

Büchen

14.10.–16.10.

Bundesleitung 06

Bundeszentrale

14.10.–16.10.

Woodbadgekurs 59 Teil 2

Burg Rieneck

15.10.–16.10.

Ranger/Rover–Treffen FG Afrika

Kronberg/Ts

21.10.–22.10.

Jota–Joti

29.10.–30.10.

VCP–Redaktionssitzung 4

Bundeszentrale

07.11.–09.11.

Singebauhütte

Felsberg

18.11.–20.11.

Hauptberuflichenkonferenz II

Bundeszentrale

18.11.–20.11.

AustauschBar

Bundeszentrale

Bundesrat IV mit International Team Friedenslicht

n.n.

OKTOBER

NOVEMBER

DEZEMBER

18.12.

39


anp 02|16

Adress-Etikett bitte hier anbringen

Abbruch

Inhalt

V

AUS DEM VERBAND

Foto: Niklas Tüpker

VORNEWEG DIE BIBEL NEU ENTDECKEN �������������������������������������������������� 04 HEISSKALTER SOMMER: DAS WORLD SCOUT MOOT IN ISLAND ���������������������������������� 05 DIE BURG IST DER OLYMP ����������������������������������������������������� 06 WILLKOMMENSKULTUR LEBEN! RDP-SEMINARE HELFEN DABEI ��������������������������������������������� 07 WIEVIEL INTERNET VERTRÄGT DER VCP ������������������������������� 08

„Auf dem Wittenberger Marktplatz: Aufgebrachte Männer mit Stöcken und Spaten bewaffnet wollen die Schlosskirche erstürmen. Sie schreien: ,Nieder mit dem Klerus! Nieder mit der Kirche! Nieder mit dem Papst!’ Steine fliegen, Heiligenbilder zerbrechen, ein bemaltes Kirchenfenster zersplittert.“ Aus: A. Witt: Aufbruch mit Abbruch. S. 22

SCOUTLAB – DER VCP-HACKATHON ������������������������������������� 10 AUSSTELLUNG #PFADFINDENSHOTS ������������������������������������� 11 BUNDESVERSAMMLUNG 2016 ���������������������������������������������� 12 VOM ALLGÄU IN DIE WEITE WELT ������������������������������������������ 14 WARUM HAT PFADFINDEN STUFEN? ������������������������������������ 15

Foto: Peter Mestel

P

PFADFINDEN

BREITGETRETEN: ABBRUCH BRECHEN ODER BEWAHREN �������������������������������������������������� 18 KEIN ABRISS, SONDERN… ����������������������������������������������������� 20 ENDE EINES HAJKS ���������������������������������������������������������������� 21

C

CHRISTLICHES LEBEN

HIMMELSLEITER AUFBRUCH MIT ABBRUCH: DER BILDERSTURM IN WITTENBERG ����������������������������������� 22

Foto: Leah Klemm

„Der schwebende Sessel hüllt dich in angenehme Düfte und beruhigende Musik, als das Okular sich erneut bemerkbar macht. Du hörst eine Stimme. Du kennst sie, aber kannst sie nicht zuordnen.“ Aus: Nacht in Sektor IV. S. 25

BUNDESLAGER… WARUM EIGENTLICH WITTENBERG? ������ 24 NACHT IN SEKTOR IV ����������������������������������������������������������� 25 MAN MACHT NICHT MEHR SOVIEL FEUER �������������������������� 26 MITMACHEN STATT NUR DABEI SEIN ���������������������������������� 27 KRIMSKRAMS … ����������������������������������������������������������������� 28 KELLERTREPPE ���������������������������������������������������������������������� 32 GLOBUS: KONTIKI IN KAPSTADT ������������������������������������������� 34 BUCHECKE ���������������������������������������������������������������������������� 33 IHR EHRGEIZ HAT MICH BEEINDRUCKT �������������������������������� 36 ORTSGRUPPE WILKE STEDING, CLOPPENBURG �������������������� 38 SERVICE/NACHRUF ��������������������������������������������������������������� 40

„Der Spielenachmittag am Fastnachtsdienstag war ein echter Erfolg. Dran nahmen zehn Kinder und Jugendliche aus Afghanistan teil und hatten Spaß beim Kreppel essen, Luftschlangen pusten und Spiele spielen.“ Aus: Alina Büttner: Ihr Ehrgeiz hat mich beeindruckt. S. 36


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