Gekocht wird jeweils zu zweit, wobei jedes Team für einen Gang verantwortlich ist. Jedes Kochpärchen ist also einmal Gastgeber und zweimal Gast. Franziska und Marwane sind für die Vorspeise eingeteilt. Was sie in der Küche zaubern, haben die beiden ganz spontan entschieden. Da sie keinen Veganer als Gast erwarten – die jeweiligen Präferenzen, wie auch eventuelle Nahrungsmittelunverträglichkeiten der Teilnehmer, hat Christian Reich jedem Gastgeber-Pärchen mit auf den Weg gegeben –, sind sie in der Wahl ihres Gerichts nicht eingeschränkt. Außer: vegetarisch muss es sein – aber das versteht sich natürlich von selbst. Nach einem kurzen Blick auf einschlägige Rezeptseiten im Internet ist die Entscheidung gefallen: Sie kreieren ein „Ei im Glas mit frischem Gemüse“, dazu
Ein 3-Gänge-Menü ist nichts Ungewöhnliches. Dabei jeden Gang in anderer Gesellschaft zu genießen, aber schon. Genau das haben die Teilnehmer des ersten „Veggie Dinners“ in Düsseldorf erlebt.
DINNER UNTER FREMDEN: Obwohl sich die Teilnehmer vorher nicht kannten, herrschte beim „Veggie Dinner” schnell eine freundliche Atmospähre
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Vegetarisch Fit
ünktlich um 15 Uhr klingelt es an der Tür. Franziska öffnet. Vor ihr steht Marwane. Den gebürtigen Marokkaner hat sie nie zuvor gesehen. Nur einmal haben die beiden kurz telefoniert – und sich überlegt, was sie zusammen kochen wollen. Der Grund: Sie haben sich für Düsseldorfs erstes „Veggie Dinner“ angemeldet. „Und wer das alleine macht, bekommt einen Kochpartner zugewiesen“, erklärt Initiator Christian Reich, dessen Aktion den
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Genuss eines 3-Gänge-Menüs und das Erlebnis, nette Menschen kennenzulernen, auf geniale Art zusammenbringt. Die Idee einer solchen Veranstaltung, bei der jeder Gang in einer anderen Wohnung serviert wird, ist nicht neu. Der Unterschied beim „Veggie-Dinner“: hier wird ausschließlich vegetarisch gekocht. Christian Reich, selbst seit einem halben Jahr Vegetarier, will zeigen, wie schmackhaft die fleischlose Küche ist. Angesprochen sind nämlich nicht nur
DIE VEGGIE-KÖCHE DES ABENDS: Nadine und Oliver wurden für ihre Kürbissuppe mit Kokos und Koriander von Organisator Christian Reich (Mitte) als Siegerteam ausgezeichnet
Fotos: Daniela Güldenpfennig / www.DanielaDai.de
MIT LIEBE ZUM DETAIL: Beim Zubereiten und Anrichten der Speisen haben sich die Teilnehmer viel Mühe gegeben
selbstgebackenes Brot und Ajoli. Und auch ihre Mitstreiter sind kreativ. In einer anderen Gruppe wird eine Kürbissuppe mit Kokos und Koriander als Vorspeise gereicht, als Hauptgerichte landen unter anderem ein Kichererbsen-Schnitzel an Kräuterrahmsoße oder Spaghetti mit veganer Bolognese-Sauce auf den Tellern. Und als Dessert kredenzen die Teams beispielsweise ein Schoko Soufflé mit Vanillesoße oder Schoko-Muffins mit selbstgemachten Zimteis.
Ausgelassene Atmosphäre Das „Veggie Dinner“ startet um 18 Uhr. Aber nicht nur Franziska und Marwane, auch die anderen Teams treffen sich schon am frühen Nachmittag. Der Grund: Zwischen den Gängen bleibt am Abend nicht genügend Zeit, erst dann alle Vorbereitungen zu treffen. Schließlich wollen auch die Tische einladend dekoriert und Getränke bereitgestellt werden. Und der Ehrgeiz, gute Gastgeber zu sein, ist bei allen groß. Schließlich geben die Gäste für jeden Gang eine Bewertung ab, sodass am Ende des Dinners das „Veggie Team“ des Abends gekürt werden kann. Fotos: Daniela Güldenpfennig / www.DanielaDai.de
Kreative Köche
Foto: Thinkstock
Bewusst leben Veggie Dinner
Drei Gänge mit einer Prise Erlebnis
Veganer und Vegetarier, sondern auch neugierige Fleischesser. „Hier soll niemand in Bezug auf seine Ernährung bekehrt werden“, so der 30-Jährige. „Aber viele wissen einfach nicht, wie abwechslungsreich man auch ohne Fleisch kochen kann.“ Und seine Idee kommt an. Die 18 Plätze für die erste Veranstaltung waren im Nu vergeben. Zwölf Frauen und sechs Männer haben sich angemeldet, darunter fünf Vegetarier, drei Veganer und zehn Fleischesser.
Zwischen Gemüse schnippeln, Teig vorbereiten und Sauce kreieren herrscht eine lockere Atmosphäre. Schließlich liefert allein die gemeinsame Leidenschaft für das Kochen reichlich Gesprächsstoff und schlägt Brücken. Gegessen wird schließlich immer zu sechst, das heißt bei jedem Gang lernen Franziska und Marwane vier neue Gesichter kennen. Und auch dabei scheint das anfängliche Gefühl, mit Fremden an einem Tisch zu sitzen, im Nu zu verfliegen. Schnell wird kreuz und quer miteinander geredet, diskutiert und nicht zuletzt miteinander gelacht. Besonders viel Zeit bleibt allerdings nicht zum Kennenlernen. Schließlich wartet immer der nächste Gang – in einer anderen Wohnung versteht sich. Nachdem die Nachspeisen verzehrt sind, kommen die Teilnehmer in einer Düsseldorfer Bar zusammen, wo ein erlebnisreicher Abend seinen Ausklang findet. Zwischen ausgelassenen Unterhaltungen wird die Siegerehrung fast zur Nebensache. Denn auch wenn Franziska und Marwane es mit ihrem „Ei im Glas“ nicht zum Veggie-Team des Abends geschafft haben, haben sie nicht nur lecker gegessen, sondern auch viele neue Leute kennengelernt – und das ist doch immer noch der schönste Gewinn. Laura Kathrein Müller
Dinieren mal anders:
Das „Veggie Dinner“ Die Idee: Gemeinsam kochen macht Spaß, gemeinsam neue Gerichte auszuprobieren und neue Leute kennen zu lernen, noch mehr. Das Besondere beim Veggie-Dinner: hier wird ausschließlich vegetarisch gegessen. Der Ablauf: Wer sich allein anmeldet, dem wird ein Kochpartner zugeteilt. Die Vorspeise, der Hauptgang und das Dessert werden jeweils in einer anderen Wohnung serviert. Einen Tag vor dem Kochabend wird bekannt gegeben, wer welchen Gang zubereitet. Gekocht wird immer im Zweier-Team. Jedes Gastgeber-Paar empfängt vier Gäste zum Essen. Nach jedem Gang wird die Wohnung gewechselt, wo wiederum vier neue Leute warten. Nach dem Essen treffen sich alle Teilnehmer in einer Bar, um den Abend gemeinsam ausklingen zu lassen. Weitere Termine und Anmeldung unter: www.veggie-dinner.de Vegetarisch Fit
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