Verkehrshaus Magazin 18/32

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Neuigkeiten aus dem Verkehrshaus der Schweiz

FOKUS DIE

SCHWEIZ FLIEGT! INTERVIEW DER HEIMLIEFERSERVICE IN MOTION ELEKTROBOOTE

März 2018 | Nr. 32


INHALT

6 PLANETARIUM

Wie entsteht eine Mondfinsternis? Fliegen Sie mit! Der Traum vom Fliegen ist so alt wie die Menschheit. Flugzeuge ermöglichen es heute den Menschen wie Vögel über der Landschaft zu schweben und in kurzer Zeit grosse Distanzen zurückzulegen. Das Verkehrshaus der Schweiz widmet dem Thema «Die Schweiz fliegt!» in den kommenden zwei Jahren eine umfassende Sonderausstellung. Attraktive Objekte auf der Arena und in der neu inszenierten Halle Luft- und Raumfahrt kombiniert mit überraschenden Erlebnistagen runden das vielfältige Programm ab. ­H eben Sie ab und tauchen Sie in die faszinierende Welt der Luftfahrt ein!

7 ENTDECKT

Flugzeug Marke Eigenbau Das bei unseren Gästen sehr beliebte Wasserbecken in der Arena bleibt auch 2018 in Betrieb. Leise Elektroboote laden zum Selberfahren ein. Erleben Sie das Verkehrshaus auf dem Wasser.

Neben dem attraktiven Museum bieten auch das Filmtheater, das Planetarium und die weiterentwickelte Media World spannende Lern- und Unter­h altungs­ möglichkeiten. Auch die sympathische Verkehrshaus-Gastronomie bietet in ihren Restaurants neue, «gluschtige» Angebote für jedes Preissegment. Kommen Sie nach Luzern in Ihr Verkehrshaus der Schweiz und erleben Sie einen unvergesslichen Tag. Das Verkehrshaus-Team freut sich auf Sie.

8 INTERVIEW

Coop@home-Chauffeur Jakob Looser Herzlich willkommen!

Martin Bütikofer, Direktor

10 FOKUS

Luftfahrt total

IMPRESSUM Herausgeber Verkehrshaus der Schweiz, Lidostrasse 5, 6006 Luzern Mitarbeiter dieser Ausgabe André Küttel (Gesamtverantwortung & Anzeigen), Andrea Pfister (Redaktionsleitung) Texte Martin Bütikofer, Robert Zingg, Olivier Burger, Nando Schoch, Marc Horat, Lorenz von Felten, Damian Amstutz, Sascha d’Angelo Layout aformat.ch, Luzern Titelbild Roger Hofstetter Bildquellen ppr media relations, Nando Schoch, Damian Amstutz, Lindt & Sprüngli, Red Bull Media House, SBB, Swiss, Zentralbahn, Grove Boats, Wikipedia, VA-59077_Fig134, VA-59077_Titel, VA-58348_Blatt2_Pou-Du-Ciel Übersetzung Apostroph Group, Lausanne Korrektorat typo viva, Ebikon Druck LZ Print, Luzern Auflage 23 000 Ex. WEMF-Auflage 17 408 Ex. Erscheinung 4× jährlich Gründung /Jahrgang 2005/4 Preis CHF 4.50/Ex., CHF 18.– pro Jahr Kontakt magazin@verkehrshaus.ch, 041 370 44 44

Offizielle Partner

16 IN MOTION

Vom Dampf- zum Elektroschiff


FILMTHEATER

AGENDA FILMTHEATER

Der graue Riese Das Verkehrshaus Filmtheater zeigt auf der grössten Leinwand der Schweiz faszinierende Tierfilme. «Wild Africa 3D» nimmt den Zuschauer auf eine spannende Reise mit. Zu Besuch beim Afrikanischen Elefanten.

25. MÄRZ – 1. APRIL 2018 JIM KNOPF UND LUKAS DER LOKOMOTIVFÜHRER Die Neuverfilmung der Abenteuergeschichte. 31. MÄRZ 2018 | 18.55 UHR OPERA LIVE Così fan tutte Mozarts Opera buffa, live aus New York. 8. APRIL 2018 | 17.00 UHR BALLETT Giselle 13. APRIL 2018 | 19.30 UHR BERLINER PHILHARMONIKER LIVE Kirill Petrenko und Yuja Wang 14. APRIL 2018 | 18.30 UHR OPERA LIVE Luisa Miller 28. APRIL 2018 | 18.30 UHR OPERA LIVE Cendrillon 29. APRIL 2018 | 9.15 UHR FILM-BRUNCH Abenteuer Grand Canyon

WILD AFRICA 3D Der Dokumentarfilm im Verkehrshaus Filmtheater zeigt die eindrücklichen Naturschauplätze und die vielfältige Tierwelt Afrikas.

M

27. MAI 2018 | 9.15 UHR FILM-BRUNCH Amazonas 10. JUNI 2018 | 17.00 UHR BALLETT LIVE Coppelia 20. JUNI 2018 | 19.30 UHR BERLINER PHILHARMONIKER LIVE Abschiedskonzert von Sir Simon Rattle Das letzte Konzert des Chefdirigenten mit Werken von Gustav Mahler.

AUTOR ROBERT ZINGG

it einer Schulterhöhe von bis zu 3,3 Metern und einem Gewicht von drei bis sieben Tonnen ist der Afrikanische Elefant das grösste Landsäugetier. Er ernährt sich je nach Saison von verschiedenen Pflanzen und Pflanzenteilen wie Gräsern, Kräutern, Blättern und Zweigen vo n S träu c h e r n u nd B äu m e n, Fr ü c hte n, ­R inde und Wurzeln. Stets auf Wanderschaft, verbringt er gegen achtzehn Stunden pro Tag mit der Nahrungssuche und frisst dabei rund 200 Kilogramm frisches Pflanzenmaterial. Vielfältig sind die Lebensräume, die sich der Afrikanische Elefant erschlossen hat. Man trifft ihn im dichten Wald, in buschbestandenen und of fenen Savannen, Grasländern und gar in der sehr trockenen Namib-Wüste. Er steigt dabei von der Küstenregion bis in Höhenlagen von gegen 5000 Metern über Meer auf. Auch wenn er ein paar Tage ohne

13. MAI 2018 | 9.15 UHR FILM-BRUNCH MUTTERTAG Delfine

zu trinken auskommen kann, ist er auf regelmässigen Zugang zu Wasser angewiesen. Um den täglichen Wasserbedarf zu stillen, braucht er etwa 100 bis 150 Liter. Elefanten kennen das Matriarchat. Sozial sind sie in matrilinearen Gruppen organisiert: Die Töchter bleiben bei ihren Müttern, die Söhne wandern aus und sind im for tpflanzungsfähigen Alter als Einzelgänger unterwegs. Die Beaufsichtigung der Jungtiere ist eine gemeinschaf tliche Aufgabe. Die Gruppen werden von der ältesten, erfahrensten Kuh angeführt. Sie weiss, wo es je nach Saison geeignete Futterplätze und Wasserstellen gibt. n Dr. Robert Zingg ist Senior Curator im Zoo Zürich

24. JUNI 2018 | 9.15 UHR FILM-BRUNCH Faszination Korallenriff AKTUELLES TAGESPROGRAMM Wild Africa 3D Eine Reise quer durch Afrika. Hurricane Ein zerstörerischer Wirbelsturm. Wale 3D Auf den Spuren der Buckelwale. Wild America Ein Abenteuer durch Amerikas Naturparks. Rocky Mountain Express Mit einer Dampflokomotive durch die Rockies. Änderungen vorbehalten.

PROGR AMMTS UND TICK E .ch rshaus ww w.verkeh 75 75 375 Telefon 041

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VERKEHRSHAUS

HANS ERNI MUSEUM

Erni trifft Jaray Der Maler Hans Erni und der Stromlinienpionier und Aerodynamiker Paul Jaray waren Nachbarn und Freunde. Drei stromlinienförmige «Tatras» aus den 1930er-Jahren, deren Bauweise auf Jarays Errungenschaften zurück­ zuführen sind, präsentieren wir neu im Hans Erni Museum.

LINDT BOUTIQUE

Osterhasen kreieren Der legendäre goldige Hase aus Schokolade ist auch im Verkehrshaus präsent. Der Maître Choco­ latier von Lindt lädt Sie oder Ihre Kinder in der Lindt Boutique im Verkehrshaus Shop ein, selbst unter kundiger Leitung einen Schoko­ hasen zu kreieren. Verzieren Sie diesen nach Ihren eigenen ­Vorstellungen. Das Angebot läuft bis und mit 1. April 2018, täglich ab 13 Uhr. Der Preis pro Hase beträgt 12 Franken. Die Anmeldung erfolgt vor Ort im Verkehrshaus Shop oder via verkehrshaus.ch/tickets. Die Platzzahl ist beschränkt.

NEUER TAGESPASS

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er Traum vom Auto der Zukunft ist so alt wie das Auto selbst. Erste Versuche mit fliessenden oder aerodynamischen Autoformen noch im 19. Jahrhundert machten oft eher Geschwindigkeit sichtund spürbar, als dass sie eine von Ingenieuren getriebene Optimierung des Wagens umsetzten.

Tatra: Das Ingenieur-Auto Im Umfeld des einsetzenden Funk­ tionalismus beschäftigten sich Aero­ dynamiker in verschiedenen Ländern mit dem Automobil und es entstanden unzählige Prototypen und Kleinserien von Stromlinienautos. Paul Jaray, ein österreichischer Ingenieur mit Schweizer Pass, übertrug seine Erfahrungen aus den Zeppelin-Werken auf das Automobil und wurde zu einem der wichtigen Stromlinienpioniere. In Zusammenarbeit mit Jaray wa g te d e r t s c h e c h o s l owa k i s c h e Hersteller Tatra ab 1932 unter seinem 4

Leiter und Konstrukteur Hans Ledwinka die erste Serienherstellung von Stromlinienwagen. Die Ingenieuridee hinter der heute noch futuristisch anmutenden Form d e r Ta t r a- S t ro m l i n i e nwa g e n wa r durchaus vielfältig. Gerade im Umfeld eines Windkanals ist man geneigt, in der Minimierung des Luftwiderstandes primär den Versuch zu sehen, eine höhere Geschwindigkeit zu erreichen. Ein weiterer Grund für die Stromlinienform waren die Strassenverhältnisse der damaligen Zeit. Die meisten Strassen waren Schotteroder Staubpisten. Diese Strassen führ ten bei jedem vorbeifahrenden Automobil zu beträchtlichen Staubwolken. Eines der Ziele von Tatra war es, durch Minimierung des Luftwider­ standes die Luftverwirbelungen an der Karosserie zu verringern und ­d amit auch die Staubplage zu reduzieren. n

Das gesamte Verkehrshaus erkunden Seit dem 1. Januar ist mit dem ­Tagespass ein neues attraktives Angebot erhältlich. Der Tagespass umfasst den Eintritt ins Museum sowie ins Planetarium, Filmtheater, Swiss Chocolate Adventure und in die Media World. Mit dem Tagespass haben Sie neu die Möglichkeit, alle Angebote unter dem Dach des Verkehrshauses während Ihres Besuchs so oft wie Sie wollen zu nutzen. Zur Auswahl ­s tehen die Kategorien Erwachsene, Studenten/Lehrlinge (unter 26 Jahre), Kinder (unter 16 Jahre) und Kleinkinder (unter 6 Jahre). Kein Anstehen an der Kasse mit unseren Online-Tickets: www.verkehrshaus.ch/tickets


AGENDA VERKEHRSHAUS

PANTHEON BASEL

100 Jahre Elektromobilität Die nationale Verkehrsmittel­ sammlung des Verkehrshauses der Schweiz verfügt über eine um­ fassende Kollektion an elektrisch angetriebenen Strassenfahrzeugen der vergangenen 100 Jahre. Die vom Verkehrshaus inszenierte Gastausstellung «Unter Strom» im Pantheon Basel erzählt die ­G eschichte von den Anfängen der Elektromobilität geprägt vom Schweizer Unternehmen A. Tribelhorn bis zum modernen Tesla Roadster im 21. Jahrhundert. Erinnern Sie sich noch, als der Milchmann die Milch bis an die Haustür brachte? Um die schweren

28. MÄRZ 2018 | 10.00–18.00 UHR MUSEUM Eröffnung «Die Schweiz fliegt!» Die Sonderausstellung zur Luftfahrt in der Schweiz.

Milchkannen sicher und mühelos zu transportieren, brauchte er ein geeignetes Fahrzeug. Die Schweizer Firma Elektrische Fahrzeuge AG stellte solche praktischen Milch­ wagen her. Es handelte sich dabei um kleine Elektromobile, die schmal und geräuschlos besonders für den Verkauf in Wohnquartieren beliebt waren. Diese elektrischen Fahrzeuge verströmten keine Abgase und konnten sehr schwere Lasten transportieren.

13.–15. APRIL 2018 | 10.00–18.00 UHR MUSEUM Road Days Drei Tage lang steht das Automobil im Verkehrshaus im Fokus. An den «Road Days» findet ein Dreikampf in den Disziplinen ­S eifenkiste, Go-Kart und Tret-Scooter statt. Ausserdem stellen Partner, Vereine und ­befreundete Museen Projekte rund um den Strassenverkehr vor. 15. APRIL – 14. OKTOBER 2018 10.00 –17.30 UHR PANTHEON BASEL Unter Strom Das Verkehrshaus präsentiert in Basel Fahrzeuge aus hundert Jahren ­Elektromobilität. 27. APRIL 2018 | 10.00 –18.00 UHR MUSEUM Eröffnung «Medizinische Hilfe aus der Luft» Neue Ausstellung in Zusammenarbeit mit der Rega. 2. JUNI 2018 | 10.00 –11.30 UHR ARENA Fantastic Plastic Automobile Träume aus Kunststoff ­präsentieren sich in der Arena des Verkehrshauses. 22.–24. JUNI 2018 | 10.00–18.00 UHR MUSEUM Rail Days Thementage rund um den Schienenverkehr. 23. JUNI 2018 | 10.00 –18.00 UHR MITGLIEDERTAG und Mitgliederversammlung Mit attraktivem Programm für die Mitglieder des Vereins Verkehrshaus der Schweiz. DAS VERKEHRHAUS UNTERWEGS

MEDIA WORLD

Digitaler «Escape Room» In der Media World bietet Red Bull Mind Gamers neu die Möglichkeit, in Viererteams und unter Zeitdruck anspruchsvolle Logik-Aufgaben wie in einem «Escape Room» zu lösen. Hier reservieren: redbull.com/mediaworld

Retro Classics in Stuttgart 22.–25. MÄRZ 2018 Oldtimer- und Teilemarkt in Fribourg 24.–25. MÄRZ 2018 Muba in Basel 20.–29. APRIL 2018 Swiss Classic World in Luzern 26.–27. MAI 2018 Änderungen vorbehalten.

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PLANETARIUM

AGENDA PLANETARIUM

Halbschatten

AKTUELLES PROGR AMM

Mondumlaufbahn

Kernschatten

Erdumlaufbahn

PHANTOM DES UNIVERSUMS Die Geschichte der Dunklen Materie.

PLANETEN Eine Expedition in unser Sonnensystem.

Der rote Mond 01:28

00:19

DORT DRAUSSEN Die Luzerner Eigenproduktion.

POLARIS Ein Eisbär und ein Pinguin beobachten die Sterne. VON DER ERDE ZUM UNIVERSUM Eine inspirierende Reise durch das Universum.

23:13 22:21 21:30

SAVE THE DATE 20:24

19:14

Themenabend zur Mond­finsternis: 27. Juli 2018, im Verkehrshaus

Aus astronomischer Sicht findet das Hauptereignis des Jahres 2018 am Abend des 27. Juli statt. Wir können dann von Europa aus eine totale Mondfinsternis bewundern. Auch im Verkehrshaus Planetarium wird der rote Mond gezeigt.

STELLA NOVA Antworten auf die Frage nach unserem Ursprung. AUTOR MARC HORAT

PLANETARIUM LIVE Himmelsereignisse live kommentiert. ERDE, MOND UND SONNE Ein Kojote erklärt die Astronomie. MARS-INVASION Die Erforschung des Roten Planeten. ZODIAK Eine Wanderung durch die Sternenbilder. Änderungen vorbehalten.

27. JULI 2018 EVENT Themenabend Die Mondfinsternis im Planetarium. 6

PROGR AMMTS UND TICK E .ch rshaus ww w.verkeh 75 75 375 Telefon 041

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ie einzige Lichtquelle im Sonnensystem ist unser Stern, die Sonne. Alle anderen Körper wie Planeten und Monde werfen daher einen Schatten in den Weltraum hinaus, der von der Sonne weg zeigt. Bei einer Mondfinsternis bewegt sich nun der Mond auf seiner Umlaufbahn durch den Schatten der Erde. Da hierfür der Mond, von der Sonne aus gesehen, genau hinter der Erde stehen muss, passiert dies nur zu Vollmond. Zudem tritt der Mond nur ungefähr zwei Mal pro Jahr auch wirklich in den Erdschatten und verfinstert sich. Ob eine Mondfinsternis sichtbar ist, hängt auch vom geografischen Standort des Beobachters ab. Rötliche Verfärbung Auf fällig ist, dass sich der Mond beim Durchgang durch den Erdschatten rötlich

verfärbt. Dies rührt daher, dass der rote Anteil des Sonnenlichts von der Erdatmosphäre abgelenk t wird und so noch auf den Mond scheinen kann, obwohl er sich eigentlich im Schatten befindet. Dies ist von Auge oder auch mit einem kleinen Fernrohr oder Feldstecher sichtbar. Mondfinsternis beobachten Im Juli wird dieses Phänomen regelmäs­ sig Thema im Planetarium sein. Mit unser e m H i m m e l s s i m u l a to r l ä s s t s i c h d i e Mondfinsternis unserem Publikum wunderbar bereits im Voraus zeigen. Weiter wird es am Abend des 27. Juli einen Themenabend im Verkehrshaus geben, wo die Mondfinsternis bei schönem Wetter vor Ort beobachtet werden kann und ein interessantes Rahmenprogramm angeboten wird. n


ENTDECKT

Wenn Läuse fliegen lernen AUTOR LORENZ VON FELTEN

I

n der Halle Luft- und Raumfahrt werden im Rahmen der Sonderausstellung «Die Schweiz fliegt!» neue Objekte präsentiert. Weit oben hängt schon lange eine alte Bekannte: das kleine Eigenbau-Flugzeug «Pou-duCiel» oder zu Deutsch «Himmelslaus». Roland Py-Guignard aus Orient VD hat dieses Kleinflugzeug von 1969 bis 1971 gebaut. Dazu benutzte er die Konstruk tionsanleitung des Franzosen Henri Mignet (1893–1965). Dieser hat Anfang des 20. Jahrhunderts die «Himmelslaus» entwickelt, bis 1933 die endgültige Version HM-14 feststand. Diese zeigte der stolze Kons­ trukteur 1934 sogar am 14. Luftfahrt-Salon in Paris. Im selben Jahr veröffentlichte Mignet das Buch «Le sport de l’air. Pourquoi et comment j’ai construit le Pou-du-Ciel» und widmete das Werk «à tous ceux qui rêvent d’avoir des ailes…». Darin gibt er Amateuraviatikern genaue Anweisungen, wie eine «Himmelslaus» zu konstruieren sei, inklusive Pläne, Fotoanleitungen, Materiallisten und Einkaufsmöglichkeiten. Selbst verständlich handelt der

letzte Buchteil vom Pilotieren des «Pou-du-Ciel». So ist es nicht verwunderlich, dass die «Himmelslaus» mehrere hunder t Male nachgebaut wurde. Auch in der Schweiz. Übrigens zog man den Flugapparat einfach mit dem Motorrad zu einem geeigneten Startplatz. n Im Dokumentationszentrum sind Mignets Buch sowie eine ­F otosammlung erhalten und können gegen Voranmeldung von Dienstag bis Freitag zwischen 14 und 17 Uhr studiert werden.

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1 U mschlag des Buches «Le sport de l’air».

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2 D ie «Himmels­ laus» auf einer Waldwiese. 3 P lan für den Steuerknüppel des «Pou-duCiel». 2

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ZUR PERSON

JAKOB LOOSER

Der Coop@home-Chauffeur ist zusammen mit hundert anderen Kollegen täglich auf der ­S trasse unterwegs. Jakob Looser ist 50 Jahre alt und mag in seiner Freizeit Mountainbiken, die Natur und das Meer. Einloggen, Warenkorb füllen, Liefertermin wählen – so einfach funktioniert der Online-­ Supermarkt Coop@home mit der schweizweit grössten Produktauswahl im Online-Lebens­ mittelhandel. Bestellungen werden persönlich und stundengenau bis vor die Wohnungstüre ­g eliefert – auf Wunsch sogar noch am selben Tag – oder können an einer von über 350 Pick-upStationen abgeholt werden. Mit dem Smartphone kann über die Mobile-App auch ganz bequem von unterwegs bestellt werden. www.coopathome.ch

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INTERVIEW

Bis zur Wohnungstüre Jakob Looser beliefert für den Online-Supermarkt Coop@home täglich Dutzende Kunden mit Frischprodukten, Wein oder Haushaltsartikeln. Seinen Arbeitsalltag verbringt der erfahrene Chauffeur auf den Schweizer Strassen. Mit seinem Kleinlastwagen ist er in verschiedenen Regionen unterwegs und sorgt dafür, dass die Bestellungen pünktlich beim Kunden ankommen.

AUTOR NANDO SCHOCH

Welche speziellen Fähigkeiten braucht ein Chauffeur eines Online-Supermarktes? Ich muss kommunikativ, zuverlässig und pünktlich sein. Ein gepflegtes Äusseres ist aufgrund des Kundenkontakts unentbehrlich. Zudem ist Freude an der Arbeit eine wichtige Voraussetzung. Die Kunden spüren, ob jemand Spass an der Arbeit hat. Ich mache meinen Job sehr gerne. Was mögen Sie besonders an Ihrem Beruf? Ich schätze die Selbständigkeit und Eigenverantwortung sehr. Auch der direkte Austausch mit den Kunden macht die Arbeit sehr speziell. Gibt es auch Aspekte, die Ihnen weniger gefallen? Die gibt es nicht. Mir macht die Arbeit grossen Spass. Dieser Job kann körperlich manchmal auch anstrengend sein. So sind Rücken- oder Knieprobleme natürlich keine gute Voraussetzung dafür. Es kommt schon mal vor, dass Waren 80 Treppenstufen nach unten oder nach oben getragen werden müssen. Das heisst, Sie liefern die Ware nicht nur an eine Adresse, sondern bis an die Haustüre? Nicht nur an die Haustüre, sondern bis an die Wohnungstüre. Es gibt Kunden, die wohnen im 9. Stock und haben keinen Lift, trotzdem erhalten sie die Waren von uns bis an die Türe geliefert. Wie sieht ein typischer Tagesablauf aus? Bevor es mit dem Kleinlastwagen auf die Strasse geht, belade ich diesen mit der bereits für den einzelnen Kunden gepack ten Ware. Jeder Kunde kann online stundengenau angeben, wann er seine Ware geliefert haben möchte. Wir halten diesen Liefertermin dann mit einer Toleranz von plus/minus maximal 30 Minuten ein. Der Kunde soll nicht auf uns warten müssen. Wie stellen Sie sicher, dass diese Zeitspanne ­e ingehalten werden kann? Pünktliches Wegfahren am Morgen ist sehr wichtig. Wenn ich auf der Strasse unterwegs bin, gibt es allerdings auch Situationen, die ich nicht beeinflussen kann. Verspätungen aufgrund von Staus oder Unfällen melden wir rechtzeitig unserem Pikettdienst, der dann die Kunden benachrichtigt. Welche Routen fahren Sie? Ich fahre täglich zwei Touren, nachmittags und abends. Ich bin oft in der Region Luzern unterwegs und beliefere

während einer Tour rund zwölf Kunden. Die Touren werden aufgrund der Adresse und des Lieferzeitpunk tes berechnet. Die Planung übernimmt zum grössten Teil eine Software, die Feinabstimmung ein Tourenplaner im Ver teilzentrum. Jeden Morgen erhalte ich zusammen mit der Ware die geplante Tour auf Papier und auf einem speziellen Smartphone. Dieses Telefon dient mir auch als Navigationssystem. Welche Arbeiten fallen nach der Auslieferung an? Nach der Rückkehr ins Verteilzentrum folgt der Recycling-Prozess. Unsere Kunden haben die Möglichkeit, kostenlos Papiertüten, Karton, PET-Flaschen aus den vorhergehenden Bestellungen dem Chauf feur wieder mitzugeben. Können Sie einen typischen Coop@home-Kunden beschreiben? Das ist schwierig zu sagen. Wir beliefern sowohl ältere als auch jüngere Menschen, Familien und Alleinstehende: Personen, die aus irgendeinem Grund nicht aus dem Haus können, sei es wegen des hohen Alters oder wegen einer Grippe. Von unserem Service profitieren auch berufstätige Personen. Gibt es typische Produkte, welche sehr oft bestellt werden? Häufig sind dies Artikel, die bei einem Einkauf in einem herkömmlichen Supermarkt schwer zu schleppen sind: Getränke in Sechserpacks oder Toilettenpapier. Auch Wein wird sehr oft bestellt und immer öfters auch Bioprodukte. Welche Produkte müssen bei einer Lieferung ­b esonders behandelt werden? Zum einen sind das die Tiefkühlprodukte, die in einem gekühlten Bereich im Lieferfahrzeug gelagert werden. Die gefrorenen Artikel werden in speziellen Boxen und Taschen transportiert, damit diese auch tiefgekühlt beim Kunden ankommen. Dann gibt es noch Produk te, die beim Transport vorsichtig behandelt werden müssen – ich denke da beispielsweise an Torten oder Fasnachts­ chüechli. Haben Sie bei Ihrer Tätigkeit schon mal eine spezielle Situation erlebt? Eigentlich nicht. Natürlich hat jeder Kunde andere Vorstellungen. Diese versuchen wir zu er füllen. Denn der Kunde steht bei uns immer im Zentrum. 9


FOKUS Das Werbeplakat der neuen Sonderausstellung.

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H C S ! E I D EGThrshaus. I FLu im Verke Ne

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Die Schweiz fliegt! 2018 und 2019 steht das Verkehrshaus der Schweiz ganz im Zeichen der Luft- und Raumfahrt. Unter dem Motto «Die Schweiz fliegt!» sind ab dem 28. März 2018 Sonder­ausstellungen, Events und eine neu inszenierte Ausstellung zu sehen.

AUTOR DAMIAN AMSTUTZ

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reue Besucherinnen und Besucher haben sicher bemerkt, dass sich in der Halle Luft- und Raumfahrt in letzter Zeit viel getan hat. In aufwendigen Arbeiten wurden Originalflugzeuge ausgetauscht, ergänzt oder an einer anderen Stelle aufgehängt. Neu bilden Pionierflugzeuge, Gebirgs- und Rettungsflugzeuge sowie E xperimental- und Trainingsflugzeuge jeweils eine eigene Gruppe im Luf traum der Halle. Daneben wird auch der Bereich «Leichter als Luft» erneuert und ein neuer Bereich zum Thema «Historische Flughäfen» eingerichtet. Die «Timeline», eine Vitrinenreihe, die sich mit der Geschichte der Luf tfahr t befasst, konnte um neue, attraktive Flugzeugmodelle im Massstab 1:40 ergänzt werden. Partner beflügeln Partnerfirmen und -organisationen des Verkehrshauses engagieren sich in der Halle Luft- und Raumfahrt besonders stark. Auch deshalb entwickelt sich die permanente Ausstellung sehr dynamisch. Nachdem im Oktober 2017 10

Das Austauschen und Umhängen der Flugzeuge ist eine Präzisionsarbeit.

Demnächst in der Arena zu bestaunen: ein alter Flugzeugschlepper von Swissport.


Neue Originalflugzeuge wurden aufgehängt.

Ankunft der Originalgondel des Zeppelins NT «Baden-Württemberg» im Verkehrshaus.

06.03.18 13:58

Die Douglas DC-3 der Swissair in der Arena.

Forschungsmission mitnimmt. Ab Oktober 2018 steht auch das Untergeschoss der Halle wieder ganz für die Luft- und Raumfahrt zur Verfügung. Um insbesondere den fliegerischen Nachwuchs zu begeistern, werden dort viele bestehende und auch neue Simulatoren platziert.

bereits der Bereich «Flugsicherung» von Skyguide eröffnet werden konnte, erneuert auch die Fluggesellschaft Swiss wesentliche Teile ihrer Ausstellung. In Zusammenarbeit mit Pratt & Whitney hat das Verkehrshaus einen Bereich zum Thema «Flugzeugantriebe» entwickelt und nimmt dies zum Anlass, einzigartige Flugmotoren aus seiner Sammlung auszustellen. Das Swiss Space Office ermöglichte ein neues Exponat in der Raumfahrtausstellung, und am 27. April wird in Zusammenarbeit mit der Rega ein neuer Ausstellungsteil zum Thema «Medizinische Hilfe aus der Luft» eröffnet. Neuer Zeppelin-Simulator Bei interaktiven Exponaten hat das Verkehrshaus stets die Nase vorn. Den Besucherinnen und Besuchern werden Interaktionen geboten, die sie nicht zu Hause am PC oder auf dem Smartphone spielen können. Zusammen mit innovativen Projek tpar tnern entwickelte das Verke h r s h a u s d e s h a l b vo n G r u n d a u f e i n e n Ze p p e l i nNT-Flugsimulator, der die Spieler auf eine spannende

Bekannt Pilotinnen Wie immer zeigt sich das Schwerpunktthema auch im Freigelände. Mit einem Flugzeugschlepper sowie Gepäckwägelchen und einem Förderband wird das bestehende Passagierflugzeug Convair CV-990A «Coronado» in einer Abfer tigungssituation inszenier t. Unter dem Patronat der Organisation «Women Pilots» wird ein dem Pionierflugzeug «Wright Flyer» nachempfundenes Flugobjekt in Betrieb genommen, zudem zieren Porträts von bekannten Pilotinnen die Umrandung des Wasserbeckens in der Arena des Verkehrshauses. Events und weitere Ausstellungselemente Spezielle Events und Vorführungen sind nicht nur für die jährlich im Oktober stattfindenden «Air & Space Days» vorgesehen, sondern werden über die gesamte Dauer des Schwerpunktthemas verteilt stattfinden. So werden beispielsweise vom 17. bis 19. August 2018 alpine Rettungshunde in Anwesenheit eines Rega-Helikopters ihr Können unter Beweis stellen. Weitere Events, aber auch zusätzliche Ausstellungselemente werden laufend hinzukommen. «Die Schweiz fliegt!», steigen Sie ein und heben Sie mit uns ab. n 11


EDUCATION

SBB-Schul- und Erlebniszug im Verkehrshaus

Der SBB-Schul- und Erlebniszug ist das schweizweit einzige Klassenzimmer auf Schienen. Darin lernen Schülerinnen und Schüler Wissenswertes über Sicherheit im öffentlichen Verkehr, Energienutzung, Mobilität und Berufswahl. Der Zug macht vom 17. April bis 9. Mai halt im Ver­ kehrshaus der Schweiz – dieses Jahr neu auch mit Mobile-Schulungen speziell für Erwachsene.

AUTOR NANDO SCHOCH

W

as hat Sicherheit mit Verantwor tung zu tun? Wie sieht das Reisen von Tür zu Tür in Zukunft aus? Wie kann ich im Alltag Energie sparen? Was sind meine Talente und welcher Beruf passt zu mir? Antworten auf diese und viele weitere Fragen erleben und erarbeiten Schülerinnen und Schüler im Schul- und Erlebniszug der SBB.

niert: digital, haptisch, in Gruppenarbeiten oder individuell. Betreut und durch den Zug geführ t werden die teilnehmenden Schulklassen von einem Schulmoderatoren-Team, das aus verschiedenen Berufsleuten besteht. Am Ende der rund zweistündigen Führung durch den Zug sind die Jugendlichen motiviert, das Gelernte in den Alltag zu integrieren.

Verantwortung übernehmen D a s g e s a mte Le r n a ng e b ot im «K l a s se nzim m e r au f Schienen» steht unter dem Motto «Verantwortung» und richtet sich an Jugendliche zwischen 11 und 16 Jahren. An konkreten Beispielen wird aufgezeigt, was Verantwortung in den Bereichen Sicherheit, Energie, Mobilität und Berufswahl bedeutet. Die Sensibilisierung in diesen vier Bereichen ist der SBB ein besonderes Anliegen. Das Ziel des Unterrichts im Schul- und Erlebniszug ist es dann auch, die Schülerinnen und Schüler mit verschiedenen Praxisbeispielen zu animieren, selber etwas zu bewegen.

Mobile-Schulung Bereits seit über zehn Jahren begrüsst der Schul- und Erlebniszug Kinder und Jugendliche aus der ganzen S c hwe i z. R u n d 12 0 0 0 S c h u l k l a s s e n m i t m e h r a l s 230 000 Schülerinnen und Schülern haben schon am Projekt der SBB teilgenommen. Neu bietet das Programm für Erwachsene auch kostenlose SBB-Mobile-Schulungen inklusive Rundgang durch den SBB-Schul- und Erlebniszug an. Interessier te Personen lernen direk t im Zug, wie die SBB-App funktioniert und wie beispielsweise ein Billett gelöst oder der Fahrplan abgefragt werden kann. n

Dreidimensionale Lernumgebung In fünf aneinandergehängten Eisenbahnwagen und über zehn verschiedene Abteile verteilt werden die vier Themen dreidimensional und vielfältig vermittelt und insze12

Eine Führung für Schulklassen dauert rund zwei Stunden und ist kostenlos. Details zum Angebot und Anmeldung unter verkehrshaus.ch/schuldienst oder sbb.ch/schulen. Informationen zur Schulung für Erwachsene unter sbb.ch/schulzug


HABEN SIE

GEWUSST,

DASS … … die neue 10-Franken-Note das Schweizer Bahnnetz abbildet? Die Note zeigt laut der Nationalbank die Schweiz von ihrer organisierenden Seite. Eines der Hauptmotive … der hellste bisher bekannte Stern auf der Rückseite ist eine Spalt­ rund acht Millionen Mal heller strahlt weiche bei Ferden im südlichen Teil als unsere Sonne? des Lötschberg-Basistunnels. Die Bauform dieser Weiche ist techDer Stern «R136a1» wurde 1960 in nisch sehr aufwendig und erlaubt der Grossen Magellanschen Wolke, einen Spurwechsel mit einer Geder grössten Begleitgalaxie unserer schwindigkeit von bis zu 180 km/h. Milchstrasse, entdeckt und gilt nicht Auf dem Sicherheitsstreifen auf nur als leuchtkräftigster, sondern der Vorderseite sind zudem das auch als schwerster Stern. Er ist Schweizer Bahnnetz und eine Liste vermutlich mehr als 300 Mal so der längsten Eisenbahntunnels schwer wie unsere Sonne, aber nur des Landes abgebildet. etwa 35 Mal so gross. … ein Tesla Roadster … der erste Bügelskilift der Welt um die Sonne fliegt? in Davos stand? Das Elektrofahrzeug befindet sich Der Skilift eröffnete am 24. Dezember 1934 auf dem Übungsgelände an Bord einer Trägerrakete, die in Bolgen in Davos. Der Doppel­b ügel ­e inem elliptischen Orbit um die war 37 Jahre im Einsatz, ­b evor er ­S onne kreist. Das amerikanische durch eine neue Anlage ­e rsetzt Unternehmen SpaceX, verantwortlich für den Bau der Rakete, wird wurde. Bereits 1909 patentierte allerdings der Schwarzwälder Gastvon Tesla-Gründer Elon Musk geleitet. hofbesitzer Robert Winter­h alter eine «Transporteinrichtung zum … die Rega einmal an der NordseeErmöglichen des Bergwärtsfahrens küste Luftrettungen durchführte? mit Schlitten und Schneeschuhen». Am 1. Februar 1953 liess eine Es handelte sich um e ­ inen «Paternosterzug». Sturmflut die niederländischen ­D eiche brechen und hunderte von Dörfern überfluten. Das nieder­ ländische Rote Kreuz bat die Schweizerische Rettungsflugwacht daraufhin um Unterstützung bei der Erstversorgung. Mit einem ­g emieteten Helikopter standen ­P iloten und Fallschirmspringer der Rega während dreier Tage und Nächte im Dauereinsatz.

GESCHICHTEN AUS DER

LUFT

In dieser neuen Rubrik berichten Personen von ihren fliegerischen Erlebnissen im Beruf oder in der Freizeit. AUTOR SASCHA D’ANGELO (SWISS FIRST OFFICER)

An einem sonnigen Nachmittag genossen wir aus dem Cockpit die herrliche Aussicht auf die Schweizer Alpen, als wir einen absolut nicht alltäglichen Funkspruch hörten: «You will be intercepted by Swiss Air Force Jets, come up on Frequency 121.5 (internationale Notfrequenz)!» Solche Worte lassen den Pilotenpuls gleich etwas höherschlagen, denn dies bedeutet, dass die Schweizer Luftwaffe zum Einsatz kommt. Es dauerte nur einige Sekunden, bis wir zwei F/A-18 Hornets auf unserer Linken Seite parallel fliegen sahen mit dem Ziel, uns fortan zu eskortieren. Um unsere Aufmerksamkeit vollständig auf sich zu ziehen, wackelten die Jets mit den Flügeln. Als jedoch offensichtlich weiterhin kein Kontakt zwischen uns und den Flug-lotsen hergestellt werden konnte, kam die nächste Stufe zum Einsatz: das A ­ bwerfen von Flares (Leuchtspurkörper). Das eindrückliche Spektakel war für uns gleichzeitig das vereinbarte Zeichen, uns auf der angegebenen Frequenz beim Fluglotsen zu melden und das Abfangmanöver damit zu beenden, denn: Die ganze Aktion war selbstverständlich minutiös von Swiss und der Luftwaffe geplant und sollte für unsere Gäste an Bord eine spannende Demonstration der S ­ chweizer Luftfahrtpräzision sein. In Zusammenarbeit mit Sphair (Ausbildungsplattform der Schweizer Luftwaffe für den fliegerischen Nachwuchs) hatten wir die erfolg­r eichen Absolventen der «Sphair»Kurse auf diesen Rundflug eingeladen. So konnten sie die Übung in der Kabine des Bombardier C Series aus nächster Nähe beobachten. Es war für alle Beteiligten mit Sicherheit ein ­N achmittag, der in Erinnerung bleiben wird.

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Wer das E-Paper nicht liest, hat unter wegs nichts zu sagen. Täglich informiert inklusive «Zentralschweiz am Sonntag»!

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Über News zu berichten, ist unser Job. Mit klaren Worten komplexe Zusammenhänge verständlich zu machen, unsere Passion. Und so eröffnen wir Ihnen mit fundiert recherchierten Artikeln überraschende Einblicke in die Welt – und Ihre Region. Der Grund, warum unsere Leserinnen und Leser immer etwas zu sagen haben. Mehr Infos unter abo.luzernerzeitung.ch oder 041 429 53 53.

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Mit historischem Rollmaterial nach Stansstad abschnitt der ehemaligen LSE-­ Strecke mit einer historischen ­Pendelkomposition, gebildet aus ­e inem Triebwagen BDeh 140 005 und einem Steuerwagen ABt 923.

Mitglieder des Verkehrshauses erleben am 21. April 2018 eine Extrafahrt mit historischem Rollmaterial der LSE (LuzernStans-Engelberg-Bahn) von Luzern nach Stansstad und retour. Höhepunkt der Reise ist die Besichtigung der Zentralbahn-Werkstatt. Die Mitgliederreise in diesem Jahr führt in Zusammenarbeit mit der «zb Historic» von Luzern bis nach Stansstad. Befahren wird der Teil-

Werkstattbesichtigung mit Apéro Die Fahrt führt direkt in die Werkstätten der Zentralbahn, in der ­I nstandhaltungsarbeiten und Reparaturen an Zügen des LuzernEngelberg-Express und der S-Bahn durchgeführt werden. Vor der Rückfahrt nach Luzern wird ein reich­h altiger Apéro mit Nidwaldner Spezialitäten serviert. Die Reise dauert von 13.15 Uhr bis 16.30 Uhr und kostet pro Person CHF 82.– (inklusive Apéro und Getränke). JETZT ANMELDEN UNTER www.verkehrshaus.ch/mitgliederreise oder telefonisch unter 041 375 74 36. Anmeldeschluss ist der 7. April 2018. Teilnehmerzahl beschränkt.

Mit «Classic Bodensee» in fünf Museen Der Classic-Bodensee-Freizeitpass ist ein Muss für Liebhaber von ­s eltenen Fahrzeugen aus dem Rennsport, edlen Sportwagen, Dampfloks oder von Flugzeuglegenden wie Hunter und Mirage. Der Pass ­b erechtigt zum freien Eintritt in fünf Museen der Bodenseeregion: ­L ocorama Eisenbahn-Erlebniswelt, Saurer-Museum, Rolls-Royce-­ Museum, Fliegermuseum Altenrhein und in die Autobau-Erlebniswelt. Verkehrshaus-Mitglieder erleben dieses Jahr die spannende Industrieund Technikgeschichte rund um den Bodensee für CHF 15.– statt CHF 25.–. Einfach online den Promo-Code «VHSMitglied2018» und Ihre Mitgliederadresse ­e ingeben und profitieren. Der Pass ist ein Jahr lang gültig. MEHR INFORMATIONEN www.classic-bodensee.ch 15


IN MOTION

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Erlebnis Elektroboot Die Elektromobilität auf der Strasse und auf dem Wasser gewinnt an Bedeutung. Leise und ohne Abgase: Elektroautos und -schiffe sind nicht mehr aus dem Verkehr wegzudenken. Im Verkehrshaus laden auf dem Wasserbecken ab April Elektroboote zum Fahren ein. Schiff ahoi!

AUTOR OLIVIER BURGER

S

olartechnik und der elektrische Antrieb von Fahrzeugen ist heute in aller Munde. Das Projekt «Solar Impulse» hat gezeigt, dass es möglich ist, mit einem Elektroflugzeug, das nur von Solarenergie gespeist wird, einmal um die Welt zu fliegen. Auf dem Wasser hat das Zeitalter der elektrischen Mobilität definitiv begonnen. Strengere Abgasvorschriften für Sportboote und die kommerzielle Schifffahrt sowie örtliche Einschränkungen bei der Verwendung von Verbrennungsmotoren begünstigen die Verbreitung von Elektrobooten. Premiere in Russland Am 13. September 1839 gelangen dem deutschen und russischen Physiker und Ingenieur Moritz Hermann von Jacobi auf den Kanälen von St. Petersburg erste erfolgreiche Versuche mit einem umgebauten, elektrisch angetriebenen Ruderboot. Es war weltweit das erste funktionsfähige Elektroboot. Jacobi unternahm in der Folge weitere Versuchsfahr ten. Er verbesser te den Gleichstrommotor und verwendete die von Sir William Grove entwickelten galvanischen Zellen zur Strom­p roduktion. Damit erreichte er eine Geschwindigkeit von 4 km/h. Grove hat mit der Erfindung der Brennstoffzelle zur Gewinnung elektrischer Energie massgeblich zur Entwicklung der Elektroboote beigetragen. Neue Akkutechnologie In den 1970er-Jahren nahm das Interesse an Elektrobooten aufgrund der Energiekrise wieder zu. Dazu beigetragen hat auch die Möglichkeit, Akkus mittels Solarzellen aufzuladen. Damit konnte die Reichweite merklich vergrössert werden. Das erste funktionstüchtige Solarboot wurde vermutlich 1975 in England gebaut. Bei allen elektrisch betriebenen Fahrzeugen schränkt die Batterieleistung und -grösse die Verwendbarkeit ein. Schnelle Fahrten und Wasserskifahren waren erst mit

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der leistungsfähigeren Lithium-­ Akkutechnologie machbar. Für den Antrieb stehen je nach Bauart und Grösse des Elektroboots Inbord- und Aussenbordmotoren im Einsatz. Fahrten auf dem Wasserbecken Der Name des Schweizer Unternehmens Grove Boats stammt vom bereits genannten Physikochemiker Sir William Grove. Die Firma hat sich auf Elektroboote für touristische Zwecke und den öffentlichen Verkehr spezia­ lisiert: kein Lärm, keine Abgase, keine Vibrationen. Die Boote sind geeignet für den Einsatz auf Seen, Flüssen, Kanälen, in Häfen und entlang von Küstenregionen. Im Verkehrshaus der Schweiz werden ab April zwei Elektro­ boote auf dem Wasserbecken in der Arena im Einsatz stehen. Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, mit einer Maximalgeschwindigkeit von 7 km/h die Elektro­ mobilität auf dem Wasser zu entdecken. Das 3,85 m ­lange und 1,9 m breite Boot «ACE» wiegt 270 kg (inklusive Batterien) und bietet Platz für fünf Personen. Das Luxusmodell Das Modell «Bruce 22» ist ein Elektroboot der Luxusklasse, benannt nach dem kanadischen Segler und Unternehmer Ian Bruce. Das Antriebssystem verfügt über die gleichen Batterien wie die Elektroautos der Marke Tesla. Das Äussere des Boots ist im klassischen, zeit­ losen Stil gebaut, das Innere ist Spitzentechnologie vom Feinsten. Die ma ximale Geschwindigkeit beträgt 65,9 km/h. Im Luxusboot haben fünf Personen Platz. n


1 D as komfortable Modell «Sensas» ist ein ideales Freizeitboot. 2 A uf dem Wasser­b ecken im ­Verkehrshaus lädt das Modell «ACE» zum Fahren ein.

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3 D as Modell «Bruce 22» wird mit Batterien der Elektroautomarke Tesla angetrieben. 4 M oritz Hermann von Jacobi unternahm 1839 als Erster Versuchs­ fahrten mit einem Elektroboot. 5 A usflug auf dem See mit einem Elektroboot.

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KURZINTERVIEW

Wie sieht dein Arbeitsalltag aus? Nebst Beratung und Verkauf gehören auch der Einlass ins Filmtheater und Planetarium sowie die Arbeiten am ­Reservations- und Informationstelefon zu meinen Aufgaben. Zudem bin ich auch in der Media World und in der Arena beim Sky jumper anzutreffen.

nach

gefragt

Franziska Hansen Mitarbeiterin Verkaufsservices

Weshalb arbeitest du im Verkehrshaus? Nach meiner Matura suchte ich für ein Zwischenjahr eine Beschäftigung. Ich fand diese als Tourismusprakti­ kantin im Verkehrshaus. Weil es mir sehr gefallen hat, arbeite ich nun ­während meines Studiums weiter im Verkehrshaus.

Was gefällt dir an deiner Arbeit besonders? Mir gefällt vor allem die Vielfältigkeit. Jeder Tag sieht anders aus, da ich ­andere Dienste habe und neue ­Menschen antreffe. Im Verkehrshaus arbeiten viele engagierte Persönlichkeiten verschiedenen Alters. Dies ­bereichert die Arbeit zusätzlich. Welches war bisher dein schönstes Erlebnis? Es freut mich jedes Mal, wenn die ­Besucher freudestrahlend aus dem Museum herauskommen. Besonders freut es mich, wenn Kinder vorbei­ kommen und ihre mit viel Hingabe ­gezeichneten Bilder bringen oder von ihren Erlebnissen schwärmen.

NEU IM SHOP Trocken und chic durch den Frühling Der neue Verkehrshaus-Regenschirm zeigt die berühmte blaue Fassade der Halle Strassenverkehr mit ihren zahlreichen Verkehrsschildern. Übrigens: Der Verkehrshaus Shop hat 365 Tage im Jahr für Sie geöffnet.

Welche Fähigkeiten sind bei deiner T ­ ätigkeit besonders gefragt? Freundlichkeit, Flexibilität und ­Spontaneität sind besonders wichtig.

Welches Angebot im Verkehrshaus schätzt du persönlich am meisten? Der neue Tagespass ist eine super ­Sache. Der Besucher kann sich ein ­tolles Programm mit sämtlichen ­Angeboten zusammenstellen. Hast du einen Lieblingsort im Verkehrshaus? Im Museum mag ich den Space Transformer am liebsten. Schon als Kind war ich von der Raumfahrt begeistert und wollte Astronautin werden. Leider hat es nicht ganz geklappt. Welche neue Attraktion im Museum würdest du gerne entwickeln? Virtuelle Realität hat viel Potenzial. Eine VR-Ausstellung zur Abenteurer­ familie Piccard fände ich eine tolle Idee: zum Beispiel mit dem U-Boot «Mésoscaphe» auf Tauchfahrt gehen.

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Pro Haushalt ist nur eine Person teilnahmeberechtigt, Mitarbeitende vom Verkehrshaus der Schweiz sind ausgeschlossen. Der Gewinner wird schriftlich benach­r ichtigt. Eine Barauszahlung des Preises ist nicht möglich. Es wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Lösungszahl der Ausgabe 31 lautete 56556. Die Eintritte in den Zoo Zürich haben gewonnen: Valentina Camenzind, Martin Gerster und Ulrich Zellner.

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