Neuigkeiten aus dem Verkehrshaus der Schweiz
FOKUS DIE
NACHTARBEITER INTERVIEW DIE EINSATZLEITERIN IN MOTION DIE RENNFAHRER
Juli 2018 | Nr. 33
INHALT
3 PLANETARIUM
Reise ins Universum
Nachts auf Schienen Nach Betriebsschluss wird es in den Bahnhöfen und auf dem Schienennetz ruhig. Einzig vereinzelte Güterzüge durchqueren die Schweiz. Dann, wenn die meisten Leute schlafen, werden die Bahntechniker aktiv. Sie sorgen dafür, dass die Fahrwege, Weichen und Fahrleitungen erneuert und unterhalten
7 ENTDECKT
Modellbahnanlage Dietschiberg
werden. Oft erfolgen diese Arbeiten in der Nacht. Zusammen mit dem Bahn technikunternehmen Sersa Schweiz hat das Verkehrshaus in der Schienen halle eine neue Themeninsel inszeniert. Aufgezeigt wird unter anderem die Vielfalt der Berufe, die sich mit B ahntechnik beschäftigen. Im Jahr 1954 erfolgte zum letzten Mal ein Grand Prix für Automobile und Motorräder in der Schweiz. Die spektakulären Rennen fanden in Bern auf der Bremgarten-Rundstrecke statt. Am 26. August 2018 lebt die Schweizer Renngeschichte am 3. Grand Prix Suisse Berne Memorial wieder auf. Der Anlass ist als Unesco-Veranstaltung «Lebendige Traditionen» einget ragen. Mit dabei ist auch das Verkehrshaus. Unter unseren Mitgliedern verlosen wir 50 Tickets (siehe Seite 17). Im Filmtheater erleben Sie die Geheimnisse der Weltmeere im neuen
8 INTERVIEW
Rega-Einsatzleiterin Helikopter Véronique Sax
Dokumentarfilm «Oceans 3D», und im Planetarium zeigen wir die neue Show «Reise ins Universum», die bereits weltweit Millionen von Zuschauern begeistert hat. Die Sommerferien stehen vor der Tür. Ob bei Sonnenschein oder Regen, das Verkehrshaus ist jederzeit eine Reise wert. Wir freuen uns auf Sie.
Herzlich willkommen!
10 FOKUS
Themeninsel Bahntechnik
Martin Bütikofer, Direktor
IMPRESSUM Herausgeber Verkehrshaus der Schweiz, Lidostrasse 5, 6006 Luzern Mitarbeiter dieser Ausgabe André Küttel (Gesamtverantwortung & Anzeigen), Andrea Pfister (Redaktionsleitung) Texte Olivier Burger, Marc Horat, Nando Schoch, Alice Eymard-Duvernay, Claudia Hermann, Michael Staub, Helene Rapold, Bruno Meyer, Markus Gygax Layout aformat.ch, Luzern Titelbild Nando Schoch Bildquellen ppr media relations, Rega, Sersa, Geissmann & Roos, Alpine Rettung Schweiz, Nando Schoch, Bruno Arnold, Markus Gygax, VA-59278, VA-59289.17, VA-59289.26, VHS-5517.014_20111109 Korrektorat typo viva, Ebikon Druck LZ Print, Luzern Auflage 23 000 Ex. WEMF-Auflage 17 408 Ex. Erscheinung 4× jährlich Gründung /Jahrgang 2005/4 Preis CHF 4.50/Ex., CHF 18.– pro Jahr Kontakt magazin@verkehrshaus.ch, 041 370 44 44
Offizielle Partner
16 IN MOTION
Grand Prix Suisse Bern Memorial
PLANETARIUM
Legendäre Space-Show aus New York NEU
im Planet ariu
AGENDA PLANETARIUM AKTUELLES PROGR AMM PLANETEN
m:
«REISE INS M» UNIVERSU
Eine Expedition in unser Sonnensystem. POLARIS
Ein Eisbär und ein Pinguin beobachten die Sterne. PLANETARIUM LIVE Himmelsereignisse live kommentiert. REISE INS UNIVERSUM Eine Reise von der Erde an den Rand des Universums.
Wo ist unser Platz im Kosmos? Diese Frage beantwortet eine neue Show im Planetarium. Mit ultrahochauflösenden Bildern zeigt die legendäre Space-Show die Weiten des Universums. «Reise ins Universum» wurde vom renommierten Hayden Planetarium in New York produziert und hat auf der ganzen Welt bereits Millionen von Zuschauern begeistert.
27. JULI 2018 MONDFINSTERNIS LIVE Am Freitag, 27. Juli 2018, ist von Europa aus eine Mondfinsternis zu beobachten. Ob bei schönem oder schlechtem Wetter, im Verkehrshaus wird sie auf jeden Fall zu sehen sein. Entweder auf der Kuppel des Planetariums oder draussen auf der Lidowiese. Das Verkehrshaus bietet an diesem Abend ein Spezialprogramm zum Thema «Mond und Mars» im Filmtheater und Planetarium. In der Raumfahrtausstellung finden spezielle Führungen statt. Tickets
AUTOR MARC HORAT
K
ommen Sie mit auf eine Reise von der Erd e a n d e n R a n d d e s b e k a n nte n Universums. Hochak tuelle Wissen schaf t liefer t die Grundlage für dieses u nvergessliche Erlebnis. Den Zuschauern werden Bilder geboten, die mit bisher uner reichter Genauigkeit und Realismus die ge waltigen Ausmasse des Kosmos erahnen las se n. De r e nglische n Ve rsion leiht de r b ekannte Schauspieler Tom Hanks seine Stimme, die deutsche Fassung wird von sei nem deutschen Synchronsprecher unter malt. Als eine mitreissende Einführung in die Kosmologie ist «Reise ins Universum» für alle Alterss tufen (ab 8 Jahren) geeignet; relevant, informativ und faszinierend! Seit der Premiere im Hayden Planetarium in New York im Jahr 2001 haben sich Million en
von Zuschauern auf die «Reise ins Univer sum» begeben – aber noch nicht so wie jetzt! Mit neuen wissenschaftlichen Daten wurde die Show im Dezember 2017 komplett und von Grund auf überarbeitet und dem heutigen Kenntnisstand angepasst. Ultrahochauflö sende Visualisierungen lassen das Publikum in die Weiten des Universums eintauchen wie niemals zuvor. Planeten, Sterne, die Milch strasse und Myriaden von anderen G alaxien ziehen auf der riesigen Planetariumsk uppel vorbei. Alles so d etailgetreu, wie es uns die Wissenschaf t e rlaubt. Und doch sind wir Menschen etwas Besonderes im Kosmos, denn all diese E rkenntnisse haben wir mit unserem Verstand erarbeitet. n Informationen zum Mondfinsternis-Live-Event vom 27. Juli 2018 finden Sie in der rechten Spalte.
Erwachsene (Vorverkauf* CHF 28.–) Studenten (<26 Jahre) (Vorverkauf* CHF 19.–) Kinder (<16 Jahre) (Vorverkauf* CHF 10.–)
CHF 32.– CHF 22.– CHF 12.–
Kaufen Sie Ihr Ticket direkt vor Ort oder bequem online unter www.verkehrshaus.ch/mond *Profitieren Sie bis am 22. Juli 2018 vom Vorverkauf. Für alle Verkehrshaus-Mitglieder gelten ebenfalls die Vorverkaufspreise.
Mehr Informationen unter: www.verkehrshaus.ch/mond Änderungen vorbehalten.
PROGR AMMTS UND TICK E .ch rshaus ww w.verkeh 75 75 375 Telefon 041
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VERKEHRSHAUS
ARENA
Hund rettet Mensch
SHOP
VerkehrshausGeschichten
Seit 1943 werden Lawinenhundeteams in der Schweiz systematisch ausgebildet. Zu Beginn eine Aufgabe der Armee, übernahm später die Alpine Rettung Schweiz (ARS) die Verantwortung für diesen Zweig der Bergrettung. Das 75-Jahr-Jubiläum des alpinen Rettungswesens mit Hunden wird vom 18. und 19. August 2018 auch im Verkehrshaus gefeiert.
François Loeb, Alt Nationalrat und passionierter Autor von Kurz geschichten, begegnete im Verkehrshaus der Schweiz Besu cherinnen, Besuchern, aktiven wie ehemaligen Mitarbeitenden, Jung und Alt. Er sprach Menschen an, erkundete tagelang die Hallen und Ausstellungen, verweilte bei Attraktionen, im Planetarium oder Filmtheater. Aus diesen Erlebnissen hat er spannende Geschichten komponiert, die jetzt als Lese delikatesse nach einem Verkehrs hausbesuch genossen werden dürfen, garniert mit Fotoeindrücken. Das Buch ist im Verkehrshaus Shop e rhältlich.
HALLE LUFTFAHRT
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it einem Film zur Entstehungs geschichte der Lawinenh un deausbildung in der Schweiz und Präsentationen von Rettungs teams wird die ARS die Hundeaus bildung vor Ort in der Arena zeigen. Ein Helikopter der Rega wird bei guten Wetterverhältnissen vorführen, wie die L awinenhunde das Mit f liegen lernen. Anfänge der alpinen Rettung Bis Mitte des 19. Jahrhunderts wur den die Berge vor allem aus wissen schaftlichen Motiven bestiegen. Das änderte sich, als die Engländer den Alpinismus entdeckten: Bergsteigen wurde zum Sport. Die breite Bevölke rung – nicht nur in der Schweiz – lehnte dies aber ab und war gegenüber den Rettungen verunglückter Bergsteiger durch die ö ffentliche Hand negativ e i n g e s te l l t. D e s h a l b b e g a n n d e r
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Schweizer Alpen-Club (SAC) 1901 ein clubinternes Rettungswesen aufzu bauen. Er gründete Rettungsstatio nen – 1910 gab es bereits 49 Hauptund sieben Nebenrettungsstationen –, bildete Retter aus, engagierte sich in der Prävention und legte weiterhin gross en Wer t auf die Kameraden rettung. Das Rettungswesen blieb jahrzehn telang eine clubinterne Sache, ob wohl immer mehr Nichtmitglieder gerettet wurden. D i e s e i n e r ze i t m e i s t l a n g e n Au f stiegsmärsche zu den Unfallplätzen liessen selten auf Lebendbergun gen hoffen. Es war naheliegend, die Zeit zwischen der Alarmierung und der eigentlichen Suche zu verkür zen; das Zeitalter der Flugrettung begann. Im Jahr 20 05 gründeten der SAC und die Rega die Stif tung Alpine Rettung Schweiz. n
F-5 Tiger Im Rahmen der Ausstellung «Die Schweiz fliegt!» hängt neu ein Northrop F-5 «Tiger» unter dem Dach der Halle Luftfahrt. Die Leihgabe der Schweizer Flugwaffe war zuletzt am Militärflugplatz Emmen stationiert. Nach dem Transport wurde der «Tiger» im Verkehrshaus zusammengebaut und in den rot-weissen Farben der Patrouille Suisse, der Schweizer Kunstflugstaffel, beklebt.
AGENDA VERKEHRSHAUS 27. JULI 2018 | 18.00–23.00 UHR PLANETARIUM Mondfinsternis live Das Verkehrshaus bietet an diesem Abend ein Spezialprogramm zum Thema «Mond und Mars» im Filmtheater und Planetarium. In der Raumfahrtausstellung finden spezielle Führungen statt. Mehr Informationen in der Agenda auf Seite 3.
PILOTENFÜHRUNG
AviatikAnekdoten In der Halle Luftfahrt bietet das a ktuelle Schwerpunktthema «Die Schweiz fliegt!» echte Höhen flüge und packende Geschichten: Wollten Sie schon immer einmal wissen, wie ein Flugzeug funktio niert, wie sich das Lenken eines Fliegers anfühlt oder was sich hinter verschlossenen Cockpittüren alles abspielt? Jeweils am ersten Sonntag des Monats erzählen ehemalige P iloten spannende G eschichten
4.–12. AUGUST 2018 ARENA Verkehrs-Präventionsparcours
und Geheimnisse rund um die uftfahrt. Die Führungen sind im L M useumseintritt inbegriffen und starten jeweils um 14 Uhr (Treff punkt: Eingang der Halle Luftfahrt).
17.–19. AUGUST 2018 ARENA 75 Jahre Lawinenhundewesen in der Schweiz Anlässlich des Jubiläums stellen die L awinenrettungshundeteams ihre Arbeit im Verkehrshaus der Öffentlichkeit vor. 12.–14. OKTOBER 2018 MUSEUM
Jetzt Online-Tickets kaufen unter www.verkehrshaus.ch/tickets
Air & Space Days Das Verkehrshaus der Schweiz präsentiert an den Air & Space Days zusammen mit befreundeten Museen, Vereinen, Sammlern und Partnern ausgewählte Projekte und Objekte aus der Welt der Luft- und Raumfahrt. DAS VERKEHRHAUS UNTERWEGS BIS 14. OKTOBER 2018 | 10.00–17.30 UHR PANTHEON BASEL
Unter Strom Das Verkehrshaus präsentiert in Basel Fahrzeuge aus hundert Jahren Elektromobilität. Scale Weltmeisterschaften, Meiringen 6.–8. JULI 2018 Red Bull Alpenbrevet, Sarnen 21.–22. JULI 2018 SKY JUMPER
Hüpfen im Freien Perfekt für heisse Sommertage: In der Open-Air-Arena stehen die «Sky Jumper», vier Trampoline mit Bungee-Seilen, bereit. Der Spass kann losgehen. Jetzt anschnallen und loshüpfen! CHF 8.–. Für Personen bis maximal 75 Kilogramm. Betrieb witterungsabhängig.
GP Suisse Berne Memorial, Bern 26. AUGUST 2018 URI18 – «Wir bringen den Stier zum Fliegen», Altdorf 6.–9. SEPTEMBER 2018 Änderungen vorbehalten.
NDE R E VENTK ALhaEus.ch rs ww w.verkeh M MIT UN SE RE
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FILMTHEATER
AGENDA FILMTHEATER 25. JULI 2018 | 18.00 UHR BAYREUTHER FESTSPIELE LIVE
Richard Wagners Oper «Lohengrin» live aus dem Bayreuther Festspielhaus. 27. JULI 2018 | AB 19.00 UHR MONDFINSTERNIS LIVE Passendes Programm im Filmtheater. Unter anderem mit «Fly me to the moon» (Kinderfilm). Weitere Informationen in der Agenda Seite 3.
Geheimnisse der Weltmeere Neue Technologien und Forschungsergebnisse erlauben einen faszinierenden Einblick in die Tiefen der Weltmeere. «Oceans 3D» entführt Sie von den flachen Untiefen der Küste bis hin zu tiefen, geheimnisvollen Welten.
29. JULI 2018 | 9.15 UHR FILM-BRUNCH
Magic of Flight 26. AUGUST 2018 | 9.15 UHR FILM-BRUNCH Faszination Planet Erde 30. SEPTEMBER 2018 | 9.15 UHR FILM-BRUNCH
OCEANS 3D
AUTORIN ALICE EYMARD-DUVERNAY
Pandas AKTUELLES TAGESPROGRAMM Oceans 3D Eine Odyssee durch die Ozeane. Wild Africa 3D Eine Reise quer durch Afrika. Hurricane Ein zerstörerischer Wirbelsturm. Wild America Ein Abenteuer durch Amerikas Naturparks. Rocky Mountain Express Mit einer Dampflokomotive durch die Rockies. Änderungen vorbehalten.
PROGR AMMTS UND TICK E .ch rshaus ww w.verkeh 75 75 375 Telefon 041
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Der neue Dokumentarfilm im Verkehrshaus Filmtheater zeigt die vielfältige U nterwasserwelt in den s ieben Weltmeeren.
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ehr als zwei Drittel der Fläche un se re s Pla nete n ist mit Was se r bedeckt, und rund 97 Prozent des gesamten Wassers befinden sich wieder um in den Meeren. Die Ozeane versorgen uns mit Nahrung, produzieren Sauerstoff, regulieren das Klima und beherbergen e inen riesigen A r tenreichtum. Sowohl kleinste Bakterien als auch das grösste und schwerste Tier der Erde – der bis zu 33 Meter lange und 200 Tonnen schwere Blauwal – leben in den Ozeanen. Mehr noch: Es wird geschätzt, dass etwa 90 Pro zent der Arten in den Meeren noch nicht einmal entdeckt sind! I n s b e s o n d e re d i e T i ef s e e we i s t n o c h z a h l re i c h e M y s te r i e n a u f. D i e d u rc h schnittliche Tiefe unserer Ozeane liegt zwar bei 3800 Metern, das Sonnenlicht taucht allerdings nur bis etwa einen Kilo meter unter dem Meeresspiegel vor. Des wegen produzieren viele Tiefseebewohner ihr Licht quasi selbst. Bis zu 90 Prozent der Arten können nämlich leuchten – auch
Biolumineszenz genannt – und locken damit Beute oder Partner an. Schätzun gen besagen, dass erst etwa ein Prozent der Tiefsee erforscht wurde. Wir wissen also mehr über unseren Mond als über die tiefsten Gebiete unserer Meere. Nicht zuletzt haben die Ozeane auch für uns Menschen eine immense Bedeutung. Für rund 800 Millionen Menschen sind sie die wichtigste Nahrungs- und Einkom mensquelle. Zudem produziert die Mee re sf lora ungefä hr 70 Proze nt unse re s Sauerstof fs, den wir Menschen täglich einatmen. Die Meere sind also U rsprung des Lebens – und deswegen eines der wichtigsten Tätigkeitsfelder des WWF. n Alice Eymard-Duvernay ist Meeresexpertin WWF Schweiz. www.wwf.ch
ENTDECKT
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Die Modellbahnanlage vom Dietschiberg Luzern
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AUTORIN CLAUDIA HERMANN
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iele vor 1980 Geborene erinnern sich an die impo sante Modellbahnanlage auf dem Dietschiberg in Luzern. Arthur Oswald jun. (1902–1991) hatte sie zwischen 1932 und 1951 geplant und im Massstab 1:10 erbaut. Sie nahm ein Grundstück von ungefähr 150 m × 140 m e in. Das G e lä nde war auf de m Hüge l oberhalb der grossen Quai-Hotels gelegen. Eine Stand seilbahn führ te hinauf auf den Dietschiberg, dem Be trachter bot sich oben der Ausblick auf das Alpenpano rama, und ein Restaurant machte den Standort zu einem idealen Ausflugsort. 1932, in der Krisenzeit vor dem Zweiten Weltkrieg, fand der Elektroingenieur Arthur Oswald jun. keine Erwerbs arbeit mehr, weshalb er seinen Traum einer grossen M odellbahnanlage nach dem Vorbild der Schweizer Alpenb ahnen zu verwirklichen begann. Dafür überliess ihm sein begüterter Vater das notwendige Gelände und
stellte ihm landwir tschaf tliche Mitarbeiter zur Ver fügung. Die Doppelspuranlage mit einer 220-Volt-Ober leitung besass zwei Kehr tunnels von 98 bzw. 121 m Länge. Sie zog Familien und Touristen an, Laien wie Fachleute. An Sonntagen besuchten bis zu 500 Schau lustige die Bahn. Altershalber verlor Oswald in den 1980er-Jahren das Inte resse an der Anlage und gab sie auf. Die Gleise über wucher ten mit Unkraut, die Lokomotiven und Wagen rosteten in den Tunnels dahin. Die verwahrloste Bahn konnte nicht mehr in Betrieb genommen werden, aber 1990 wurden das Rollmaterial, weitere mobile Güter und Dokumente von Arthur Oswald und seinem Bruder Rudolf dem Verkehrshaus geschenk t. In einer auf wendigen A k tion bargen die Verkehrshaus-Mitarbeitenden das Material. Für eine Präsentation müssen die eingelagerten Objek te konser vier t und ausstellungsfähig gemacht werden. Dazu wurde kürzlich ein Konser vierungsprojek t angestossen, wofür das Verkehrshaus der Schweiz auf Ihre finanzi 3 elle Unterstützung angewiesen ist. n JETZT SPENDEN Verkehrshaus der Schweiz 6002 Luzern, CH61 0900 0000 6000 4735 3 Stichwort Dietschibergbahn
1 A ufwendige Bergung der Wagen und der 200 kg schweren Elektrolokomotiven (1990). 2 D ie Elektrolok Ae 6/6, Nr. 11416, Glarus, der SBB (Zustand 2011). 3 H inter dem Zaun geschützt vor dem 220-Volt-Fahrdraht bestaunte die Autorin 1964 die Anlage.
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ZUR PERSON
VÉRONIQUE SAX
Die 43-jährige Zürcherin begann ihre Berufslaufbahn auf einem Reisebüro und wechselte später zum Crossair-Bodenpersonal. Sie stiess 2001 zur Rega und arbeitet seither als E insatzleiterin. Ausgleich und Entspannung findet sie in der Natur, beim Sport und mit Familie und Freunden. Seit 1952 steht die Rega für rasche medizinische Hilfe aus der Luft. 2017 organisierte ihre Einsatzzentrale mehr als 15 000 Einsätze. Zur Flotte gehören 17 Rettungshelikopter sowie drei Ambulanzjets. Die neue Verkehrshaus-Ausstellung «Medizinische Hilfe aus der Luft» gibt faszinierende Einblicke in die Welt der Rega.
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INTERVIEW
Hellwach und begeistert Véronique Sax ist Einsatzleiterin Helikopter bei der Rega. Dank grosser Erfahrung und gutem Bauchgefühl bewahrt sie auch in heiklen Situationen den Überblick. Neben Pilot, Notärztin und Rettungssanitäter ist sie gewissermassen das vierte C rewmitglied im Helikopter, auch wenn sie in der Einsatzzentrale sitzt.
AUTOR MICHAEL STAUB
Was sind Ihre wichtigsten Aufgaben als Heli-Einsatzleiterin? Zusammen mit meinen Kolleginnen und Kollegen organi siere und koordiniere ich die Helikoptereinsätze der R e g a u n d d i e B o d e n e i n s ät ze d e r A l p i n e n R et tu n g Schweiz. Wir halten Kontakt mit allen Partnerorganisa tionen wie beispielsweise mit den Sanitätsnotrufzentra len oder mit der Polizei und organisieren Personal und Material für die Einsätze. So braucht es etwa nach einem Lawinenniedergang nicht nur unsere Helikopter-Crews, sondern auch Lawinenhundeführer und weitere Rettungs mittel vor Ort. Alle diese Personen müssen vernetzt und koordinier t werden, weitere Akteure kommen im Lauf des Einsatzes dazu. Wenn der Patient im Helikopter ist, kümmern wir uns auch um die Anmeldung der Patienten im Spital.
Wie behalten Sie den Überblick? Wir haben ein gutes Einsatzleitsystem, das sehr viele I nformationen transparent und einfach auf mehreren Bildschirmen darstellt. Ich sehe zum Beispiel mit einem Blick, ob der Helikopter von der Basis Samedan frei oder besetzt ist und wo genau er sich gerade befindet. Auch das aktuelle Flugwetter, die Namen der Crewmit glieder und viele weitere Daten werden uns angezeigt. So kann man mit etwas Übung auch mal zwei bis drei Einsätze parallel koordinieren. Was muss man mitbringen, um Einsatzleiterin oder Einsatzleiter zu werden? Man muss einen kühlen Kopf bewahren und das Multi tasking beherrschen. Mit einem Ohr bin ich immer bei meinen Kolleginnen und Kollegen und höre, welche E insätze bei ihnen anstehen. So können wir uns gegen seitig helfen, etwa indem ich den Helikopter, den ich g erade disponiere, der Kollegin abgebe, die gerade e inen dringenden Lawineneinsatz übernommen hat. Z udem müssen Einsatzleiter ihre Arbeit in Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch erledigen können. Neben einer soliden Ausbildung und genügend Erfah rung braucht es zudem Intuition. Mein Bauchgefühl hat mich bis jetzt noch nie getäuscht. Wie lange dauert die Rega-interne Ausbildung? Der offizielle Teil mit zahlreichen Theorie- und Praxis blöcken dauer t ein Jahr. Während der ersten Monate
wird man 1:1 von einem «Götti», also einem erfahrenen Einsatzleiter, betreut. Bis man wirklich sattelfest ist, dauert es aber gut zwei Jahre. Gibt es in Ihrem Beruf einen typischen Tagesablauf? Nein, genau das macht es so spannend. Manchmal b leiben die Telefone stundenlang still, und plötzlich kommen die Notrufe im Minutentakt rein: Unfälle, Evaku ationen, medizinische Notfälle – wie wenn ein Schalter umgelegt würde. Da muss ich von einer Sekunde auf die andere hellwach sein und richtig entscheiden. In der Einsatzzentrale fällen Sie zahlreiche Entscheidungen, die Helikopter-Crews hören Sie nur über den Funk. Wie funktioniert die Zusammenarbeit? Wir kennen uns alle. Das schafft gegenseitiges Vertrauen, und das ist zentral, gerade bei anspruchsvollen Einsät zen, wie etwa in der Nacht. Ich bin dann sozusagen das vierte Crewmitglied neben Pilot, Notarzt und Rettungs sanitäter. Auch wenn ich nicht an Bord bin, sondern hier in der Einsatzzentrale vor dem Funk sitze. Wie leicht fällt Ihnen die Abgrenzung? Wer neu in diesen Beruf einsteigt, will unbedingt an den Einsätzen dranbleiben und kann meistens kaum los lassen, wenn die eigene Schicht zu Ende ist. Man muss lernen, am Feierabend die Einsätze zu übergeben und heimzugehen. Ab und zu frage ich nach, wie ein be stimmter Einsatz ausgegangen ist. Das interessiert mich schon. Aber wir brauchen auch die Erholung und den Ausgleich. Denn wir müssen fit sein, um in der nächsten Schicht wieder Menschen zu helfen. Was motiviert Sie für die tägliche Arbeit? Viele arbeiten heutzutage ausschliesslich, weil sie Geld verdienen müssen. Als Einsatzleiterin kann ich Menschen helfen und sie in schlimmen Situationen unterstützen, das ist eine unmittelbar sinnvolle Arbeit. Dieses Privileg schätze ich sehr, und deshalb bin auch schon so lange dabei. n
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FOKUS
Bahnbau macht mobil Als Komplettanbieter in sämtlichen Bereichen des Baus und Unterhalts von Bahnin frastrukturen sowie in der Logistik trägt das Bahntechnikunternehmen Sersa Schweiz bereits seit 70 Jahren massgeblich zur Mobilität der Schweiz bei. Sersa-Mitarbeitende in verschiedensten Berufsgattungen setzen sich Tag und Nacht dafür ein, dass die Schweiz mobil, sicher und pünktlich bleibt.
AUTORIN HELENE RAPOLD
Fahrleitungsmontage bei Nacht.
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ie Sersa Schweiz hat mit ihren Innovationen über Jahrzehnte zur umweltfreundlichen und effizien ten Schienenmobilität der Schweiz beigetragen. Auch in Zukunf t setz t sie sich dafür ein, dass diese Mobilität erhalten bleibt. Eine dieser Innovationen war seinerz eit die neu in der Halle Schienenverkehr prä sentier te Schotterreinigungsmaschine Wieger. Über 40 Jahre war sie schweizweit auf unzähligen Baustellen im Einsatz, vor allem wenn es um die Gesamterneuerung von Weichen ging. Nun hat sie das Feld der jüngeren Generation, der innovativen Systemlösung W+, überlas sen und ist in den wohlverdienten Ruhestand getreten. Die interessante Themeninsel «Bahnbau macht mobil!» zeigt den Besuchern, wie die Infrastruktur auf Schienen gebaut und unterhalten wird. Partner der Bahnunternehmen Das Unternehmen Sersa – eine Abkürzung für «Soudage électrique des rails S.A.» – wurde im Jahr 1948 im Kan ton Neuenburg gegründet und 1979 von Arnold Schnyder er worben. Bis zur Übernahme der Geschäf tsführung durch seinen Sohn Konrad Schnyder konzentrierte sich das Unternehmen als Par tner der Bahnen auf Unter h a l t s a r b e i te n i n d e r R e g i o n Z ü r i c h s ow i e a u f d e n Bereich Schienenschweissen in den Regionen Zürich bis Chur und Neuenburg. Das änder te sich 1986, als Konrad Schnyder das Unternehmen mit immer neuen Aktivitätsfeldern zu einer allseits geachteten Partnerin der schweizerischen Eisenbahnunternehmen entwickelte. Die Sersa Schweiz ist heute Teil der international aufge stellten Rhomberg Sersa Rail Group.
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Die Nachtarbeiter Ob im Normal- oder Schmalspurbereich, in Tunnels oder auf Brücken, die Anforderungen an die infrastrukturelle Bahntechnik sind hoch. Damit die Bahnen in der Schweiz sicher im Takt und auf Minute fahren können, arbeiten Sersa-Mitarbeitende verschiedener Berufsgattungen oft in der Nacht, wenn der Fahrbetrieb eingestellt ist und die Gleise gesperr t sind. Zu den Hauptaufgaben gehören die Erneuerung und Instandhaltung von Fahrwegen und Weichen sowie der Fahrleitungen auf offener Strecke, in Tunnels oder Bahnhöfen. Oberstes Ziel ist es, dass die Fahr wege nach Erneuerungs- und Instandhaltungs arbeiten im Interesse der Passagiere sicher und pünkt lich wieder dem Bahnverkehr übergeben werden. Sicherheit im Fokus Die Berufe der Spezialisten in der Bahntechnik sind nicht nur einem fortgesetzten Wandel ausgesetzt, son dern sind vor allem auch anspruchsvoll und setzen ein grosses Verantwortungsvermögen voraus. Die Sicher heit der Mitarbeitenden und Passagiere muss jederzeit gewährleistet sein. Die interessanten Berufsperspekti ven haben sich im Laufe der Zeit weitaufgefächert. Es sind neue, interessante Berufe für Menschen entstan den, die sich persönlich weiterentwickeln und an einem nationalen und internationalen Verkehrsnetz teilhaben wollen. n
BERUFE BEI DER SERSA Ingenieur Bauführer Zugbegleiter Fahrleitungsmonteur Gleisbauer Kranführer Lokführer B100 Maschinenführer Gleisbau Sicherheitswärter Schweisser/Schmirgler Vermesser Zweiwege-Baggerführer
Vorbereitungen fĂźr Schweissarbeiten.
Ă&#x153;berfuhr auf der Bernina-Linie: Schotterreinigungsmaschine Capricorn RM 76.
Altschotteraushub mit dem System W+.
Letzter Einsatz der Schotterreinigungsmaschine Wieger, die neu in der Halle Schienenverkehr ausgestellt ist.
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EDUCATION
Best of Verkehrshaus für Schulklassen Interessant und abwechslungsreich präsentiert sich das Verkehrshaus den Schulklassen aus der ganzen Schweiz. Die faszinierende Entwicklung des Verkehrs und der Mobilität auf Strasse, Schiene, Wasser, in der Luft und im Weltall laden die S chülerinnen und Schüler auf eine lehrreiche Entdeckungsreise ein. Kommunikation, Informatik und Astronomie bereichern das breite Spektrum. AUTOR BRUNO MEYER, PRIMARLEHRER (PRAKTIKANT «SEITENWECHSEL» IM VERKEHRSHAUS
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ie Möglichkeiten, das Verkehrshaus als ausser schulischen Lernort zu nutzen, sind sehr vielfältig. Es lassen sich eine Fülle von Unterrichtsinhalten aller Schulstufen in einer besonderen Umgebung thema tisieren, die im Schulzimmer in dieser Form nicht reali sierbar sind. Dabei sind einzelne Höhepunk te – aus e inem breitgefächerten und faszinierenden Angebot für Schulkassen – besonders zu erwähnen. Medien und Informatik hautnah erleben Aushängeschilder im Bereich Medien und Informatik, neues Unterrichtsmodul an den Volksschulen seit der Ein führung des Lehrplans 21, sind die «i-factory» und die Media World. Mit Hilfe von interaktiven Spielfeldern und topmo dernen Medientischen erfahren Schülerinnen und Schüler in der Ausstellung «i-factory» die Grundprinzipien der In formatik. In der Media World stehen Regiepult und Kame ras bereit, um die eigene Klassensendung zu produzieren. Destination Schweiz oder Universum? Mit Filzpantoffeln wird das grösste und gestochen schar fe Luf tbild der Schweiz auf einer Fläche von 20 0 m 2
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überschritten. Jede Kleinigkeit ist darauf zu erkennen. Die Schülerinnen und Schüler erleben die «Livemap Switzerland» spielend, aktiv und interaktiv: ihre wohl an schaulichste und nachhaltigste Geografie-Lektion! Ist ein entfernterer Ort im Universum gefragt, dann ist ein Besuch des Planetariums unerlässlich. Mit den aktuellen und eindrücklichsten Aufnahmen aus der Raumfahr t tauchen die Lernenden beim faszinierenden und belieb ten Thema Weltraum wortwörtlich in die Welt der Sterne und Planeten ein. Mit allen Sinnen erleben In einer Kakaotasse fahrend werden die Schülerinnen und Schüler auf die Reise vom Anbau der Kakaobohne bis zum Vertrieb des Fertigprodukts mitgenommen. Im Swiss Chocolate Adventure taucht man sprichwörtlich in die süsse Welt der Schokolade ein. Auf dieser Entde ckungsreise werden alle Sinne a ngesprochen. n Eine umfangreiche Sammlung an Unterrichtsideen und Arbeitsblättern zu sämtlichen Themen und Bereichen aus dem Verkehrshaus stellt der Verkehrshaus Schuldienst auf der Website zur Verfügung.
HABEN SIE
GEWUSST,
DASS …
GESCHICHTEN AUS DER
LUFT
Die Fliegerei fasziniert den Menschen seit J ahrtausenden. Er will es den Vögeln gleichtun. Lange war ihm die Eroberung der Lüfte verwehrt. Heute hat er es geschafft. AUTOR MARKUS GYGAX, GLEITSCHIRMPILOT
… Bern bis heute die einzige Formel-1-Stadt der Schweiz ist? Von 1934 bis 1939 und nach dem Zweiten Weltkrieg von 1947 bis 1954 fanden auf dem Stadtrundkurs «Bremgartenring» in Bern Formel-1- … der Name «Rega» aus Rennen statt. Die Originalstrecke «Zungenbrechern» entstanden ist? Bis 1979 lautete der offizielle Name existiert nur noch in Fragmenten. der Rega auf Deutsch «Schweize Die legendäre GP-Geschichte findet rische Rettungsflugwacht», ab heuer beim «3. Grand Prix Suisse gekürzt SRFW, auf Französisch Berne Memorial» in Bern-Westside, «Garde Aérienne Suisse de Sauve Frauenkappelen, ihre Fortsetzung. tage», kurz GASS, und auf Italie … die «Symphony of the Seas» das nisch «Guardia Aerea Svizzera di grösste Kreuzfahrtschiff der Welt ist? Soccorso», ebenfalls GASS. Die Be Das Kreuzfahrtschiff bietet Platz zeichnungen waren Zungenbrecher für etwa 6800 Passagiere und und uneinheitlich. Die Lösung 2100 Besatzungsmitglieder. Sie ist brachte schliesslich ein zusammen gesetzter Name, der bislang als für eine amerikanische Reederei im Einsatz, fährt aber unter der Funkrufname gedient hatte: Rega Flagge der Bahamas mit Heimat aus RE (von «REttungsflugwacht») hafen Nassau. und GA (von «Garde Aérienne» oder «Guardia Aerea»). … die Venus mal Abendstern, … die erste Bergbahn Europas mal Morgenstern ist? Als Abendstern und Morgenstern auf die Rigi führte? Ingenieur Niklaus Riggenbach wird das nach Sonnenuntergang liess seine Erfindung, Züge mittels oder vor Sonnenaufgang hellste Z ahnrad und Zahnstange über sichtbare Gestirn nebst dem Mond S teigungen zu führen, 1863 in bezeichnet. Meistens ist dies der Frankreich patentieren. Acht Jahre Planet Venus. Die Umlaufbahn der später, im Mai 1871, wurde die erste Venus befindet sich zwischen Erde Bergbahn Europas von Vitznau und Sonne. nach Rigi-Staffelhöhe festlich e ingeweiht. Eine Rigi-Dampfloko motive aus der Zeit, die Nr. 7 von 1873, steht heute in der Halle S chienenverkehr im Verkehrshaus.
Was genau will er, der Mensch? Hindernis frei sich von A nach B verschieben? Oder von oben nach unten gleiten, ohne Anstren gung? Oder nur den Überblick gewinnen? Vielleicht auch nur die Aussicht geniessen, wie sonst kaum möglich von einem Turm oder Berg aus? Spannend waren meine 5000 Militärflug stunden: zwischen 0 und 1500 Metern über Meer oder mit Geschwindigkeiten bis 2400 km/h (Mach 2+). Aber auch der engste Formationsflug mit der Patrouille Suisse und die Luftkämpfe (Dogfights) waren f aszinierend. Nur, Vögel wurden gemieden. Ja nicht gegen sie fliegen. Und heute ist es berauschend, es mit ihnen zu tun. Dieses Erlebnis, dieser Moment, diese Sicht, mit denjenigen zu fliegen, die es seit Jahrtausenden professionell tun. Das erlebt kein Wanderer, kein Kletterer, kein Falkner, kein Segelflieger, kein Ballon-, Heli-, Motoroder Jetpilot. Nur der Gleitschirmflieger kreist mit einem Adler im gleichen Thermik schlauch: Minuten lang, auf wenigen Metern Distanz. Ich schaue ihm in die Augen. Der eine arbeitet, er ist auf Nahrungssuche. Der andere entspannt. Der Arbeitende hat keine Zeit, lange auf sein Gegenüber, sein Darunter oder Darüber zu achten. Er ist froh, wenn der Gleitschirmpilot die gleiche Drehrichtung wählt. Dieser hat auch Zeit, sich dem Prozedere des Königs der Lüfte anzupassen, und ist überwältigt vom Anblick dieses perfekt designten Naturaviatikers. «Vol libre»: der mit dem Adler kreist. In der Halle Luftfahrt bietet der Gleitschirm simulator den Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit, liegend das G efühl des Gleitschirm fliegens nachzuempfinden. Partner ist der Schweizer Hängegleiter-Verband.
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Nach dem schneereichen Winter spriessen die Alpenblumen. Wanderungen über frühlingshafte Bergmatten und durch lichte Wälder locken in die Natur. Die Zentralschweizer Ausflugsziele sind mit frischen Ideen in die neue Saison gestartet. Ob mit der Familie auf kinderwagentauglichen Wegen oder anspruchsvolle Touren, ob mit dem Bike, der Kletterausrüstung oder gar dem Gleitschirm – wir haben die Infos, Tipps und Sommerhits. Der Berg ruft!
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FLIEGEN WIE EI N PILOT ODER EINE PILO TIN
Wolltest du schon imm er mal einen Jet, einen Zeppelin oder einen Rega-Helikopter sel ber steuern? Im Verkehrshaus kannst du jetzt an verschiedenen Simulator en selber ausprobieren, wie sich «fliegen» anfühlt.
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Der Mythos lebt Das hat es mal in Bern gegeben: Grand-Prix-Rennen um die Weltmeisterschaft für Formel-1-Boliden und Motorräder. Bis zu 100 000 Schaulustige pflegten an den Trainingsund Renntagen in den Bremgartenwald zu pilgern. Am 26. August 2018 lebt die Schweizer Renngeschichte am GP-Memorial wieder auf.
AUTOR OLIVIER BURGER
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uf der Bremgarten-Rundstrecke auf dem Berner Stadtgebiet wurden ab 1931 auf einer Rundstre ckenkombination, die aus normalen Strassen be stand, Motorradrennen ausgetragen. 1934, nachdem der Circuit an diversen Stellen ausgebaut worden war und eine grosse permanente Tribüne sowie eine Boxen anlage mit breitem Vorplatz errichtet worden waren, gin gen auch die Automobile an den Start. Die Grossen jener Epoche fanden sich zum Start auf dem 7,28 km langen «Bremer» ein: Hans Stuck, Achille Varzi, Tazio Nuvolari, Rudolf Caracciola, Bernd Rosemeyer und Hans Herr mann waren die berühmtesten Namen der Vorkriegs ze it. Me rce de s-Be nz, Auto Union, A lfa Rome o und M aserati waren die Spit zenmarken. Bei den Motor rädern gaben die Norton, Velocette, Moto Guzzi, AJS, DKW und NSU den Ton an. Nach dem Krieg, von 1947 16
bis 1954, gehör ten die Alfa Romeo, Maserati, Ferrari und Mercedes-Benz zu den Top-Fahrzeugen. Die Sieger hiessen Jean-Pierre Wimille, Graf Carlo Felice Trossi, A lberto Ascari, Nino Farina, Piero Taruffi und Juan Manuel Fangio. Letzte Austragung 1954 Die Veranstalter seien sich ihrer Verantwortung bewusst, schreibt das «Berner Tagblatt» im Vorfeld des Grand Prix für Automobile und Motorräder 1954. Das Gesamtbud get ist um 100 Prozent angestiegen, die Startgelder sind dreimal höher als vor zwanzig Jahren. Der Grand Prix ist für den Kanton und die Stadt Bern zum wichtigsten jährlich wiederkehrenden Grossanlass angewachsen, mit einem Gesamtumsatz von 2 Millionen Franken. Die Veranstalter bemühen sich um Verbesserungen an der
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TICKETS GEWINNEN 1 A chille Varzi auf Alfa Romeo (1934). 2 D er Grosse Preis der Schweiz vom 18. Mai 1952 in Bern. 3 R ennautos und M otorräder sind Teil der Schweizer Grand-PrixGeschichte. 4 V ier Mercedes-Benz W25C werden zum Start geschoben (1936). 5 A lberto Ascari auf Ferrari in Siegerpose (1949).
Piste und um die Sicherheit der Fahrer und Zuschauer. Für die Rennen von 1954 wird das wichtige Teilstück nach der Tribüne mit einem grif figen Belag versehen. Sturzräume sind nicht vorhanden: Zweifach aufeinander geschichtete Strohballen und kilometerlange Staketen zäune genügen. Nach der Katastrophe am 24-StundenRennen von Le Mans 1955, bei dem 85 Menschen ums Leben kamen, war Schluss mit Rundstreckenrennen in der Schweiz. Diese wurden gesetzlich verboten.
Wir verlosen unter unseren Mitg liedern 50 Tickets für den 3. Grand Prix Suisse Berne M emorial vom 26. August 2018. Beantworten Sie online folgende Frage: In welchem Jahr fand zum letzten Mal der Grand Prix für Automobile und Motorräder in Bern statt? www.verkehrshaus.ch/gpbern Gewinner werden durch das Los e rmittelt. Der Rechtsweg ist a usgeschlossen. Teilnahmeschluss ist der 5. August.
und abgesperrten Rundkurs werden historische Rennund Sportwagen antreten und für echte Rennatmosphäre vergangener Tage sorgen. Bis zu 30 000 Besucher wer den am Veranstaltungstag erwartet. Die Originalstrecke, auf der von 1934 bis 1954 die Grand-Prix-Rennen aus getragen wurden, existiert nur noch in Fragmenten. Die neue Strecke hat sich für die Veranstaltung vollauf be währt. Das Teilnehmerfeld umfasst rund 300 verschie dene Fahrzeuge und Motorräder. n
Tradition lebt weiter Die legendäre GP-Geschichte von Bern findet in den GP-Me morials eine For tset zung. De r A nlass ist als Unesco-Veranstaltung «Lebendige Traditionen» einge tragen. Nach 2009 und 2012 findet 2018 wieder eine Austragung statt (gp-suisse.ch). Auf einem 8 km langen 17
KURZINTERVIEW
Weichen gereinigt und geschmiert. Am meisten Arbeit bereitet mir die Dampflok. Sie wird vom Russ befreit, geölt, geschmiert, mit Kohle aufge heizt und auf Herz und Nieren geprüft, bevor ich mit ihr die Runden drehen kann. Schmutzige Finger gehören dazu.
nach
gefragt
Hanspeter Schmid Gartenbahnfahrer und Depotchef
Weshalb arbeitest du im Verkehrshaus? Ein Jahr nach meiner Pensionierung hatte ich das Bedürfnis, wieder etwas anzupacken. Das Verkehrshaus bot mir die Möglichkeit, mit der Garten bahn zu fahren.
Wie sieht dein Arbeitsalltag aus? Am Morgen werden die Gleise und
Was gefällt dir an deiner Arbeit besonders? Es ist eine Freude, in die fröhlichen K inderaugen zu blicken, wenn sie ungeduldig am Bahnhof warten, bis der Zug einfährt. Welche Fähigkeiten sind bei deiner Tätigkeit besonders gefragt? Es braucht handwerkliches Geschick und eine grosse Portion Leidenschaft fürs Bahnfahren. Ein tolles Team unterstützt mich bei Reparaturen und den Arbeiten im Hintergrund. Mit welcher Lok fährst du am liebsten? Das ist die Dampflok «Climax». Sie steht schon über 45 Jahre im Einsatz und ist aus dem Verkehrshaus
nicht mehr wegzudenken. Es fasziniert mich, mit Kohle, Wasser und Feuer zu spielen und dabei den Dampfdruck im Auge zu behalten. Welche Leute sprichst du mit der Gartenbahn an? Alle! Die Gartenbahn fasziniert Gross und Klein. Welche Attraktion im Verkehrshaus schätzt du persönlich am meisten? Das ist schwer zu sagen. Das Verkehrs haus beinhaltet viele tolle Attraktionen. Aus Sicht der Gartenbahn darf beim Museumsbesuch eine Fahrt mit uns nicht fehlen (lacht). Welche neue Attraktion im Museum würdest du gerne entwickeln? Ich wünsche mir eine neue Remise für Dampflok, E-Lok, Feldbahn und Wagen inklusive Werkstatt, alles am gleichen Standort. Äusserst attraktiv wäre ein Lok-Depot hinter Glas, so dass die Besucher uns beim Aufheizen der Dampflok und bei den Unterhalts arbeiten zuschauen könnten.
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DIE ERSTEN SCHRITTE IM STRASSENVERKEHR Aller Anfang ist schwer, aber nicht so sehr … Natürlich gibt es kein Mindestalter, ab welchem Rollsportgeräte benutzt werden dürfen. Je nach Alter und Fähigkeit kann ein Kind einen Scooter, ein Skateboard oder ein Velo fahren. Ganz wichtig dabei ist, das Kind am Anfang nie ohne Aufsicht fahren zu lassen! Vor allem kleine Kinder sind im Strassen verkehr oftmals überfordert. Das Beherrschen eines Rollsport-Gerätes ist gerade zu Beginn anspruchsvoll – insbesondere das Bremsen. Wir empfehlen dir deshalb, mit deinem Kind zuerst auf Spiel- oder Hausvorplätzen zu üben. Ist Schutzausrüstung Pflicht? Wir empfehlen, eine gute Schutzaus rüstung anzuschaffen. Wie man landläufig so schön sagt: «Kluge Köpfe schützen sich.» Helm, Handgelenk-, E llbogen- und Knieschützer können die Folgen eines Sturzes oder Unfalls enorm
mindern. Ein Sturz kann das Vierfache an Kraft des eigenen Körpergewichts freisetzen. Eine Schutzausrüstung kann 70% dieser Kraft auffangen. Nachts und bei erschwerten Sichtverhältnissen s ollte am Rollsportgerät oder an dir selbst zwingend ein Licht angebracht sein.
Wo darf ich mit meinem Kick-Scooter, Skateboard, Longboard oder Inline Skates fahren und welche Verkehrs regeln sind einzuhalten? Wenn du mit einem Rollsportgerät u nterwegs bist, gelten die gleichen Verkehrsregeln wie für Fussgänger. Du solltest jederzeit in der Lage sein, die Geschwindigkeit und die Fahrweise den Umständen und Gegebenheiten a npassen zu können. Auf Fussgänger muss Rücksicht genommen werden und diesen soll auch immer der Vortritt g ewährt werden. Wo dürfen diese Geräte nicht gefahren werden? Auf Hauptstrassen und jeder anderen vielbefahrenen Strasse darfst du nicht fahren. Sowie bei einem allgemeinen Fahrverbot und natürlich dort, wo den Fussgängern ebenfalls der Zutritt u ntersagt ist.
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Zu gewinnen: 2× Tickets für die ganze Familie für einen Ausflug aufs Brunni (4 Personen) Auf dem Brunni in Engelberg gibt es Wellness für die Füsse auf dem Kneipppfad rund um den Härzlisee. Im Ristis warten eine Sommerrodelbahn und Globis Alpenspielplatz auf die kleineren Gäste. Wer es actionreich mag, wagt sich auf einen der vier Klettersteige im Gebiet. www.brunni.ch Lösungszahl bis am 31. August 2018 einsenden an: Verkehrshaus der Schweiz, Sudoku, Lidostrasse 5, 6006 Luzern, oder magazin@verkehrshaus.ch
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Pro Haushalt ist nur eine Person teilnahmeberechtigt, Mitarbeitende vom Verkehrshaus der Schweiz sind ausgeschlossen. Der Gewinner wird schriftlich benachr ichtigt. Eine Barauszahlung des Preises ist nicht möglich. Es wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Lösungszahl der Ausgabe 32 lautete 64529. Die Eintritte in den Europa-Park hat gewonnen: Ines Zumkemi
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