Verkehrshaus Magazin 12/5

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Ausgabe Num m er

Oktober 20 12

Ungeschliffene Diamanten auf Reisen Interview Nummer 1, ein Geschenk verkehrshaus Das Filmtheater heizt ein FoKus

Texte franรงais AU VERSO

Neuigkeiten aus dem Verkehrshaus der Schweiz

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Inhalt  3

Entdeckt

Luftschiffstation Luzern – vom Modell bis zur Eishalle

Schweizer Mobilitätsgeschichte in 3D In unserer Sammlung lagern über 8000 Objekte. Jedes Sammlungsstück erzählt und dokumentiert einen wichtigen Abschnitt der schweizerischen Wirtschafts- und Mobilitätsgeschichte. Sei es ein in der Schweiz entwickeltes und gebautes Auto, eine Lokomotive, das «Landi-Velo» von 1939 oder ein Teil eines Raumanzuges. Alle diese wertvollen Zeitzeugen sind uns wichtig, da sie die Basis für zukünftige Ausstellungen mit Originalobjekten bilden. In einer dreiteiligen Reportage informieren wir Sie über den spannenden, aber sehr aufwendigen Umzug unserer gesamten Samm-

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Ungeschliffene Diamanten auf Reisen

lung der 3D-Objekte in das neue Zentrallager. «Film ab»: Auch in unserem einzigartigen Filmtheater bewegt sich einiges. So zeigen wir neu auf der grössten Leinwand der Schweiz ausgewählte Disney-Filme und ab Oktober exklusiv den eindrücklichen Eisenbahnfilm «Rocky Mountain Express». Das Verkehrshaus der Schweiz bietet Ihnen an 365 Tagen im Jahr ein umfassendes, unverwechselbares Programm mit grosser interaktiver Ausstellung, Planetarium, Filmtheater, Hans Erni Museum und einer ausgezeichneten Gastronomie. Ein echtes Erlebnis für Gross und Klein.

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in terview

Nummer 1, ein Geschenk

Wann planen Sie Ihren nächsten Tagesausflug ins Verkehrshaus nach Luzern? Wir freuen uns auf Sie.

Martin Bütikofer Direktor

Impressum Herausgeber Verkehrshaus der Schweiz, Lidostrasse 5, 6006 Luzern Mitarbeiter dieser Ausgabe Jacqueline Schleier (Gesamtverantwortung & Anzeigen), Jasmin Trochsler (Redaktionsleitung), Martin Bütikofer, Fabian Eschmann, Claudia Hermann, Fabian Hochstrasser, Manuel Huber, Max Huwyler, This Oberhänsli, Bianca Schwarz, Lorenz von Felten, Alfred Waldis, Blandina Werren, Kurt Zihlmann Layout aformat.ch, Luzern Bildquellen Archiv Verkehrshaus der Schweiz, Damian Amstutz, This Oberhänsli, Photopress, Stefan Wäfler Übersetzung TransDoc SA, Crassier Korrektorat typo viva, Ebikon Druck Neue Luzerner Zeitung AG, Luzern Auflage 20 000 Ex. Erscheinung 5 × jährlich Gründung /Jahrgang 2005/4 Preis CHF 4.50/Ex., CHF 18.– pro Jahr Kontakt magazin@verkehrshaus.ch, 041 370 44 44

Offizielle Partner

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in motion

Aus dem Tagebuch vor 100 Jahren

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Education

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Verkehrshaus

Teachers Day 31. Oktober 2012

Das Filmtheater heizt ein


Luftschiffstation Luzern – vom Modell bis zur Eishalle

Entdeckt

Simulation von Einwirkungen auf die Hallenstruktur: Neun Kinder dienten als Gewicht. 1910.

Luftschiffhallenmodell von Zimmermeister Sieber. Ausgestellt im Verkehrshaus. Bau der Luzerner Luftschiffhalle. Das Holzgerippe verdeutlicht die Nagelbindertechnik. 1910.

Au t or Lorenz von Felten

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or 100 Jahren wurde der Luftschiffbetrieb in Luzern eingestellt. Dies bedeutete auch den Anfang vom Ende der imposanten Luftschiffhalle. Heute erinnert noch ein Modell im Verkehrshaus an den Giganten. Die Luzerner Genossenschaft Aero unterzeichnete im Februar 1910 einen Vertrag mit der Pariser Compagnie Générale Transaérienne über die Lieferung eines Luftschiffs. Im April erteilte der Luzerner Stadtrat die Baubewilligung für eine Luftschiffhalle. Noch im gleichen Monat begann der Bau. Bereits am 24. Juli erfolgte die Eröffnung der «ersten schweizerischen Luftschiffstation». Für die hölzerne Luftschiffhalle wurde eine neuartige Nagelbindertechnik eingesetzt. Hierbei handelte es sich um eine Baukonstruktion aus ebenen Fachwerken, bestehend aus reinen Zug- und Druckstäben, verbunden durch Laschen und Nägel. Zur Überprüfung der Statik baute der Luzerner Zimmermeister Sieber ein Modell. Es umfasste drei der insgesamt zwölf Bogenträger. Bei verschiedenen Belastungstests bewies die Konstruktion ihre Tauglichkeit. Leider erfüllten weder das 1910/1911 eingesetzte französische Astra- noch das deutsche Parseval-Luftschiff von 1912 die kommerziellen Erwartungen. Ende September 1912 stellte die Genossenschaft den Luftschiffbetrieb ein. Die Luftschiffstation diente bis zu ihrem Abriss 1921 als Strohlager und Eishalle. Nach mehrmaligem Besitzerwechsel gelangte das Modell fast 80 Jahre später ins Verkehrshaus. Es ist ein faszinierender Zeitzeuge für die nur drei Saisons dauernde Luftschiffära in der Innerschweiz. n

St at ikmodel l der Lu ft schiffhal l e Lu zern, 1910 M assst ab: 1:20. Be st ehend aus 3 Boge nt räge rn m i t Längs- und Di agonal v e rbänden. Di e nt e de r S i m ul at i on v on Ei nwi rkungen auf die Hallenstruktur durch Eigengewicht, Schne e l ast und Wi nddruck. Neuart i ge Nage l bi ndert echni k wurde am M ode l l nachv ol l zoge n und auf i hre Taugl i chke i t übe rprüft . Be l ast ungsprobe n m i t u.a. 9 Ki ndern ode r 560 kg M aue rst ei nen.

Gebau t e Lu ft schiffhal l e, 1910 (abgerissen 1921) M asse: 96 m Länge, 46 m Brei t e, 30 m Höhe . P l at z für 2 P ral l -Luft schi ffe. S t andort i m Tri bschenm oos, Luze rn. Insge sam t 12 Bogent räge r aus Tannenhol z m i t ei se rnen Zugst ange n. 6000 m 2 Bret t e rschal ung für Dach und Wände . Wege n schl e cht e n Baugrundes wurden 2500 Laufm et er Hol zpfähl e für di e Fundat i on der Haupt pfost en ei ngeram m t . Bauzei t : 107 Tage m i t 240 Arbe i t ern.

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Fokus

Ungeschliffene Diamanten auf Reisen Seit einem Jahr befindet sich die Sammlung des Verkehrshauses der Schweiz in Aufruhr. Viele unserer Sammlungsobjekte begeben sich auf eine Reise. A ut o r This Oberhänsli

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ie Objekte einer Sammlung haben immer zwei Heimatorte. Den einen, sichtbaren Heimatort in der Ausstellung im Museum. Und den anderen, unsichtbaren im Magazin. Dort im Magazin entfaltet sich der Reichtum einer Sammlung allein schon durch die grosse Anzahl und Breite der gesammelten Zeitzeugen. Im Sammlungslager haben die technischen Kulturgüter kaum eine klare und spezielle Geschichte. Es sind nicht nur für den Besucher verborgene Schätze, sondern oft auch für die Kuratoren und Ausstellungsmacher. Wie ungeschliffene Diamanten haben diese noch keinen speziellen Glanz. Erst die Ausstellung mit der Geschichte über das Objekt und den Geschichten rund um das Objekt legen diesen speziellen Wert frei. Diese ungeschliffenen Diamanten also erhalten ein neues Magazin und müssen gezügelt werden. Verborgene Schätze sind Ausstellungen von morgen Seit einem Jahr sind wir an den Vorbereitungen und an der Umsetzung der Zügelaktion von insgesamt wohl fast 8000 Objekten. Erstmals in der Geschichte des Verkehrshauses erhalten die Objekte eine gemeinsame Einlagerungsstätte. Erstmals sehen auch wir den nicht ausgestellten Teil unserer Sammlung im Überblick. Viele der Sammlungsstücke aus über 50 Jahren Sammlungstätigkeit erhalten erstmals eine Erkennungsfotografie und einen definierten Standort. Für das privatwirtschaftlich geführte Verkehrshaus ist dies ein musealer Meilenstein. Nur die Sammlung ermöglicht eine dauernde Erneuerung der Ausstellung. Unter ganz verschiedenen Blickwinkeln halten die Objekte aus der Technikgeschichte immer wieder neue Geschichten unseres Lebens bereit. Die Sammlung des Verkehrshauses ist die Seele einer spannenden und abwechslungsreichen Ausstellung.

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Ein heikles Unternehmen Die ganze Zügelaktion, und damit nicht nur der Transport von A nach B, dauert zwei ganze Jahre. Gerade auch der Transport hat so seine Tücken. Da hat man beispielsweise einen alten Elektromotor vor sich. Das Inventar gibt Auskunft, ein früher Trammotor aus Basel von 1895! Aber nein, über das Gewicht erhält man aus dem Inventar keine Information. Welche Grösse an Gabelstapler und an Fahrzeug braucht es nun für den Transport? Rein von den Massen her passt der Motor in jeden VW-Bus, aber das

kommt wohl nicht gut. So liegt das historische Stück vorerst immer noch auf seinem Palett, bis eine klare Gewichtsbestimmung vorliegt. Ganz anders stellen sich die Aufgaben bei der grossen Bandbreite von Modellen; hier finden sich Kuriosa, Halbmodelle, Vollmodelle, Funktionsmodelle, Schnittmodelle, in Landschaftsdioramen integrierte Modelle oder Modelle verschiedener Verkehrsträger in den unterschiedlichsten Massstäben. Natürlich gibt’s in der Sammlung auch den schön polierten und nahezu fahrfähigen Oldtimer, welcher auf den ersten Blick wenig Zügelprobleme bietet. Ganz in der Nähe liegt jedoch das unscheinbare und ebenso fragile wie sperrige Flügelfragment vom letzten Dufauxflieger. Der Schweizer Flugpionier Henri Dufaux wollte mit diesem motorlosen Schlagflügler in hohem Alter noch in die Luft. Einige Objekte haben einen grossen Markt- und Sammlerwert, andere sind auch ohne teuren Versicherungswert ein ganz ausserordentliches Zeitdokument von hohem Belegswert. Etlichen Artefakten der Sammlung sieht man die hohe Meisterschaft des handwerklichen und konstruktiven Könnens an. Umgekehrt lassen einige Industrieprodukte kaum erkennen, welche Probleme sie alle zu lösen vermochten. Sowohl an den Transport wie vor allem auch an den Einlagerungsort stellen die Materialien der Kulturgüter hohe Anforderungen, welche durch ihren Mix oftmals auch gar nicht optimal gelöst werden können. «Reichtum» im öffentlichen Dienst Sammeln, Aufbewahren, Aufarbeiten und Vermitteln, das sind unsere Aufgaben für die Schweiz. Oder wie es der Luzerner Altregierungsrat Anton Schwingruber einmal sagte: «Das Verkehrshaus ist das Rütli der Technik.» Der Aufwand für die Ausstellungen, aber auch für die Sammlung, deren Inventar und deren Aufbewahrung sind lohnenswert. Raddampfer, Eisenbahnen, Postautos, Swissairflugzeuge oder Luftseilbahnen, das sind ganz wesentliche Teile unserer Schweizer Geschichte, unseres Selbstverständnisses, unserer Identität und unserer Lust, hier zu leben. Im Rahmen der Möglichkeiten lohnt es sich deshalb, den Reichtum der Sammlung zu bewahren und die Reise ins neue Magazin so umsichtig wie möglich zu gestalten. Die Reise unserer ungeschliffenen Diamanten geht weiter, achten Sie in den folgenden Ausgaben des Verkehrshaus Magazins auf die Reportagen zur ungewöhnlichen Zügelaktion sowie zum neuen Lagerstandort. n


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1 Parkingmeter 1950–1980: Sie sind nicht nur als Zeitzeugen des Strassenverkehrs, sondern auch als sprechende Designobjekte ihrer Zeit interessant. 4

2 Brettspiel, ca. 1920: Die Faszination der Verkehrsmittel spiegelt sich in dieser Reise mit dem Würfel durch die Schweiz. 3 Stempel, ca.1880: Ein Zeuge des Kohlezeitalters; von der Nordostbahn 1852– 1902 ist eine ganze SiegelstempelGarnitur in der Verkehrshaus-Sammlung.

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4 Ballonmodell, 1976: Die Lenkbarkeit von Jules Vernes Ballon «Victoria» aus den «Voyages extraordinaires» von 1867 ist eine weitere Verkehrsmittelvision. 5 Truhe, ca. 1870: Auch mit diesem Geldschrank trieb der Ingenieur Louis Favre den Bau des Gotthardtunnels voran. 6 Scheinwerferaufsatz, 1940: Um nicht von Flugzeugen entdeckt zu werden, galten im Krieg die Verdunkelungsvorschriften auch für Automobile.

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7 Flugzeugstrebe, 1919: Eine Tragflächenstrebe des Nieuport 23, mit dem der Schweizer Flugpionier Oskar Bider tödlich verunglückt ist. 8 Dampfkolben 1895: Hätten Sie’s erkannt? Dampfschiffe verfügen über grosse, aber schmale Kolben (Sulzer-Maschine DS Pilatus). 9 Schnittmodell, ca. 1950: Die Faszination der Mechanik dieses Schraubenladers von Saurer ist erlebbar. 10 Lokführerschuhe, ca. 1920: Die luftgefüllten Sohlen helfen gegen Vibrationen und Kälte im Lokführerstand. 11 Wer kennt dieses Zeichen, seine Bedeutung, sein Einsatzjahr? Bitte beim Verkehrshaus melden. 12 Bootsmotor, ca. 1900: Der Lastwagenhersteller Saurer konstruierte zu Beginn auch Schiffsmotoren mit Druckluftanlasser.

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zur Person Bild oben: Swissair-Direktionspräsident Armin Baltensweiler, General James A. Doolittle und Verkehrshaus-Direktor Alfred Waldis bei der Übergabe des letzten noch existierenden Exemplars des anno 1931 schnellsten Verkehrsflugzeugs Lockheed Orion.

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Alfred Waldis

Geboren 1919 in Luzern. Mitbegründer und erster Direktor des Verkehrshauses der Schweiz (1957 bis 1979). Nach der Eröffnung des Verkehrshauses 1959 war Alfred Waldis massgeblich am Ausbau beteiligt, u.a. bei der Halle Luft- und Raumfahrt sowie bei der Halle Schifffahrt, er initiierte das erste Planetarium der Schweiz sowie das Hans Erni Museum. In nationalen sowie internationalen Organisationen wirkte er als Präsident und Vorstandsmitglied mit, verfasste zahlreiche Publikationen und wurde für seine Verdienste mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Ehrendoktor der Universität St. Gallen. Alfred Waldis ist Ehrenbürger der Stadt Luzern und seit 1990 Ehrenpräsident des Verkehrshauses.


Interview

Nummer 1, ein Geschenk In einer halben Stunde eine Sondermarke initiieren oder auf einer Wanderung genau zuhören. Mit seinem wachen Verstand, seinen Visionen und besten Beziehungen hat Alfred Waldis als erster Verkehrshaus-Direktor die Sammlung entscheidend beeinflusst.

Au t or MANUEL HUBER

Herr Waldis, gibt es so etwas wie «das erste Verkehrshaus-Objekt»? Ja, die Spanisch-Brötli-Bahn. Aus Anlass des 100-JahrJubiläums der Schweizer Eisenbahn wurde sie 1947 originalgetreu nachgebaut. Diese Nachbildung wurde dem Verkehrshaus geschenkt. Als Eisenbahner lag mir die Spanisch-Brötli-Bahn immer besonders am Herzen. Welche anderen Objekte sind auch nach 50 Jahren unvergessen? Da gibt es viele. Bei den Flugzeugen ist es vor allem die Coronado. Ein Geschenk der Swissair, das mit Hilfe der Armee auf dem Seeweg nach Luzern kam. Aber auch die Nieuport 28 oder die Lockheed Orion gehören dazu. Und natürlich bleibt auch die Rettung des «Rigali» vor der Verschrottung unvergessen. Beginnen wir mit dem «Rigali». Wie kam das Verkehrshaus zum ältesten Dampfschiff der Schweiz? Zufällig erfuhr ich, dass die «Rigi» verschrottet werden sollte. Ich dachte: «Das darf nicht sein!» und nahm mit der Schifffahrtsgesellschaft Kontakt auf. Aber die «Rigi» war bereits verschenkt worden. Sie liessen sich jedoch umstimmen und wir hatten nur den Schrottwert von 950 Franken zu bezahlen. Das war auch der Anfang der Erhaltung der Dampfschiffe und der Dampferfreunde. War oft Zufall im Spiel? Sehr oft sogar, etwa bei der Nieuport. Bei einer Wanderung machte ich die Bekanntschaft mit einem Lehrer aus Dietikon. Er erzählte mir von einem alten Flugzeug auf dem Estrich ihres Schulhauses. Es stellte sich heraus, dass es sich um ein wertvolles Nieuport-Flugzeug von 1917 handelt. Zufall war auch bei der Orion im Spiel, weil ich nebenbei von der Auktion erfuhr. Wir konnten das Flugzeug schliesslich 1977 für 150 000 Franken erstehen. Darauf bin ich heute noch stolz. Geld wird oft eine Rolle gespielt haben. Wir erhielten viele Angebote, unentgeltliche sowie gegen Bezahlung. Wir waren aber nicht gerade mit Geld gesegnet. Manchmal sind Anschaffungen an den Finanzen gescheitert. Ich habe immer abgewogen, ob die Objekte den Preis wert waren.

Und wenn sie den Preis wert waren, wie wurden Mittel beschafft? Auch hier war oft Zufall und Glück im Spiel. Aber wir kamen auch durch kreative Ideen an Geld. Etwa mit einer Sonderbriefmarke und einer Medaille von Hans Erni zur Eröffnung des Planetariums 1969. Dieses Projekt habe ich übrigens in einer halben Stunde auf dem Flug nach Moskau eingefädelt, inklusive dem Segen des Bundesrates. So etwas geht nicht ohne gute Beziehungen, richtig? Ja, meine persönlichen Beziehungen zu wichtigen Leuten waren sehr wertvoll und ermöglichten vieles. Ich denke da etwa an Philipp Keller, mit dem ich seit 1959 befreundet war. Er setzte das Verkehrshaus in seinem Testament als Alleinerben ein und vermachte uns sein Anwesen «Krämerstein» mit Häusern, wertvollen Schiffsmodellen und einer Bibliothek. Daraus konnten wir 6 Mio. Franken lösen und die Halle Schifffahrt realisieren. Wie entstanden diese Beziehungen? Unter anderem durch meine Tätigkeit als Präsident und Vorstandsmitglied in nationalen und internationalen Organisationen sowie von Veranstaltungen. Aber auch meine über 1000 Vorträge und ebenso viele Reportagen erhöhten die Bekanntheit des Verkehrshauses. Gab es auch Rückschläge? Die gab es. Etwa hatten wir Pläne für eine Schifffahrtshalle rund um das Dampfschiff Unterwalden, das uns die Schifffahrtsgesellschaft geschenkt hatte. Doch dann erfuhr ich, dass auch die «Dampferfreunde» die «Unterwalden» wollten. Es wäre ein Unsinn gewesen, gegeneinander zu kämpfen. Was halten Sie von der geplanten Inventarisierung und Zügelaktion von fast 8000 Objekten? Da stehe ich voll dahinter. Ich finde es eine Selbstverständlichkeit und gut, dass die technischen Möglichkeiten ausgeschöpft werden. Wir hatten noch alles von Hand nummeriert und in ein Heft eingetragen. Diese Zeiten sind nun definitiv vorbei. n

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IN MOTION

Aus dem Tagebuch vor 100 Jahren A ut o r Max Huwyler

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ie Zeit um die Jahrhundertwende 1900 war geprägt von positiver Zukunftssicht. Fortschritt verstand sich im Wortsinn als Gang zum Besseren. Die technische Entwicklung war rasant. Mein Vater Gottfried, Jahrgang 1898, war aufgewachsen in Cham neben der Anglo Swiss Milk Compagny, der späteren Nestlé, das Industriegleis vor der Haustüre. Aus seinen Erinnerungsnotizen liest sich seine Begeisterung für die Zeichen seiner Zeit: «1904: Mitternachtsgottesdienst: Erstes elektrisches Licht in Cham. – 1904: Beim Bau der Schlossstrasse erste Dampfwalze gesehen. – 1907: Erster Zeppelin über dem Zugersee – 1908: Ersten Kran gesehen – 1909: Geleiseanschluss der Nestlé – 1910: Erster Flugtag mit Wasserflugzeugen in Zug – 1912: Erstes Auto in Cham. Frau Page. Es ist nicht verwunderlich, dass Gottfried am Sonntagnachmittag, 4. August 1912, zum Schaufliegen auf die Zuger Allmend lief. Der Verkehrs- und Verschönerungsverein hatte René Grandjean und Emilio Taddeoli nach Zug eingeladen. Ihre beiden Apparate waren auf dem Stierenmarktareal ausgestellt, zudem Grandjeans «Hydravion» auf der Schützenmatt. Der Ingenieur Grandjean hatte seinen Eindecker mit Schwimmern ausgerüstet und so zum «Hydroplan» gemacht, der später zum «Wasserflugzeug» eingedeutscht wurde. Nach den Sommerferien hat der Sekundarschüler Gottfried einen Aufsatz geschrieben «Ein Feiertag». Die technischen Details hatte er in Vorschauen gelesen. Die romantischen Verschönerungsbilder mit den satten Adjektiven entsprachen weniger seinem Temperament als dem zeitgeistigen Schulschreibstil.

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«Ein Ferientag (Nach freier Wahl)» Der letzte Feriensonntag war mit günstiger Witterung angelangt, und das geplante Schaufliegen im lieblichen Städtchen am See konnte ausgeführt werden. Viel Volk von fern und nah strömte dorthin. Als Schauplatz war der Ausstellungsplatz gewählt. Es erschienen die kühnen Schweizerflieger René Grandjean, ein Waadtländer, und der Tessiner Taddeoli. Ersterer hatte seinen Apparat selbst montiert. Sein Eindecker hat eine Flügelspann-

weite von 9,2 Metern, eine Länge von 8,8 Metern und ein Tragflächenareal von 20 m 2. Zur Herstellung wurde Eschenholz und gummierter Baumwollstoff verwendet. Die kühnen Luftsegler begannen ihre gefährliche Arbeit um ¼ vor 4 Uhr und schlossen um 6 Uhr. Grandjean war Eröffnungsflieger. Ein spannender Augenblick war der Moment des Aufstieges. Als sich die Propeller in Bewegung setzten, entstand ein heftiger Windstoss, sodass die Leute in den ersten Plätzen die Hüte halten mussten. Zwei Personen taten dies nicht, und sie mussten denselben nachlaufen. Nachdem der Apparat etwa 20 bis 30 Meter auf dem Boden gefahren war, begann er langsam zu steigen und überflog in drei prächtigen, gelungenen Flügen das obst- und waldreiche Zuger- und Baarerbiet. Er führte die schärfsten Kurven wie ein Vogel aus und landete mit der gleichen Sicherheit und Grazie, wie er aufstieg. Weniger Glück hatte Taddeoli mit seinem Fahrzeug. Schon der Aufstieg war nicht «bock». Er musste infolge Motordefekts, der wegen Heisslaufens desselben entstanden war, ausserhalb des Flugplatzes landen und auf weitere Flüge verzichten. Ein Jahr später war Gottfried Schüler im Welschland. Er notiert: 1913: Handelsschule in Neuenburg. Anfang Juli grosser Empfang von Flieger Oskar Bider nach seiner Alpentraversierung Bern – Mailand. Mit Schule grosse Manöver mit den ersten Militärfliegern Bider und Borren im Berner Seeland. – Der Begriff Militärflieger war neu. Ab November 1912 befasste sich eine eidgenössische Aviatikkommission mit der Frage nach der Tauglichkeit des Flugzeuges als Waffe. Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges brachte durch bundesrätliche Verordnung die Schaffung einer Fliegerabteilung. Zu Kriegsbeginn wurden die Flieger mit ihren privaten Maschinen aufgeboten: zehn Piloten mit acht verschiedenen Apparatetypen. Dieser «Grosse Krieg» und dann die Weltwirtschaftskrise brachen die Aufbruchstimmung und änderten nachhaltig die Weltsicht meines Vaters. n


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1 Flugapparat Grandjean als Hydroplan auf der Schützenmatt in Zug. Bild: Foto Grau. Ansichtskartensammlung Oskar Rickenbacher, Zug. 2 René Grandjean mit seinem Eindecker auf dem Stierenmarktareal in Zug. Bild: Foto Grau. Ansichtskartensammlung Oskar Rickenbacher, Zug. 4

3 Zeitungsinserat. 4 Faksimile-Ausschnitt aus dem Aufsatz von Gottfried Huwyler: «Ein Ferientag»

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education

Teachers Day 31. Oktober 2012

A ut o r Fabian Hochstrasser

Dieser Tag steht ganz im Zeichen der Bildung. Unter kompetenter Führung werden die spannendsten Ausstellungsbereiche für Schulen vorgestellt. Lehrpersonen lernen die passenden Unterrichtsmaterialien kennen und erfahren Tipps zur Vorbereitung und für den Besuch mit Schülerinnen und Schülern. Die verschiedenen Ausstellungsbereiche werden in Workshops zu unterschiedlichen Zeiten am Nachmittag präsentiert. Selbstverständlich darf das Museum am Teachers Day auch auf eigene Faust erkundet werden. Das Verkehrshaus öffnet wie gewohnt um 10 Uhr seine Tore. Gerade bei den für Schulen sehr interessanten Ausstellungsbereichen zu Informatik (i-factory), Medien-

Mit Unterstützung von:

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bildung (Media-Factory) und Berufsbildung (TalentParcours) ist der Besuch eines Workshops sehr empfehlenswert. Neben den verschiedensten Workshops können auch die diversen Programme im Planetarium besucht werden. Zum Abschluss zeigen wir zusätzlich einen aktuellen Film im Verkehrshaus Filmtheater. Ein Besuch am 31. Oktober 2012 lohnt sich für Lehrpersonen also auf jeden Fall! Das ganze Angebot ist für amtierende Lehrpersonen kostenlos, Anmeldung obligatorisch. Weitere Informationen und Anmeldung unter: www.verkehrshaus.ch/schuldienst n


«Sonne bewegt» Die Sonderausstellung 2012 legt den Fokus auf nachhaltige Mobilität – vom Elektro- oder Solarmobil bis hin zu wendigen Segways. Überraschende Objekte zeigen die Rolle der Sonne als vielseitige Energiespenderin. 7 . O ktober 2 0 1 2 / 9 – 1 2 U hr / F ilmtheater

Film-Brunch mit «Ride around the World» Geniessen Sie mit der ganzen Familie einen Sonntagmorgen. Ein reichhaltiges Frühstücksbuffet erwartet Sie als Einstimmung zu einem grandiosen Filmerlebnis. Reservation erforderlich.

2 8 . O ktober 2 0 1 2 / V erkehrshaus

1 0 . O ktober 2 0 1 2 / V erkehrshaus

agenda

B is 2 1 . O ktober 2 0 1 2 / V erkehrshaus

Fokusevent Unfall – was tun?

6. Lucerne Marathon

Ein Unfall ist ein dramatisches Ereignis, umso wichtiger ist es, in einer solchen Situation richtig zu reagieren. Im Rahmen der Aktion «Ritter der Strasse» organisiert der ACS am 10. Oktober interaktive Demonstrationen von Unfallsituationen.

Das Verkehrshaus empfängt die Zieleinläuferinnen und Zieleinläufer des 6. Lucerne Marathon mitten im Herzen des Verkehrshauses und feiert Tag der offenen Tür. 4 . N ovember 2 0 1 2 / 9 – 1 2 U hr / F ilmtheater

Film-Brunch mit «Rocky Mountain Express»

Geniessen Sie mit der ganzen Familie einen Sonntagmorgen. Ein reichhaltiges Frühstücksbuffet erwartet Sie als Einstimmung zu einem fantastischen Filmerlebnis. Reservation erforderlich. 9 . - 1 1 . N ovember 2 0 1 2 / V erkehrshaus

Themenwochenende «Archivierung und Dokumentation» Das Verkehrshaus, befreundete Museen, Vereine, Sammler und Partner präsentieren ausgewählte Schätze aus ihren Sammlungen zum Thema Archivierung und Dokumentation. Freuen Sie sich auf ein Wochenende voller Attraktionen, spannenden Begegnungen und einmaligen Erlebnissen. 1 0 . N ovember 2 0 1 2 / 1 8 . 5 5 – 2 2 . 2 5 U hr , F ilmtheater 1 2 . - 1 4 . O ktober 2 0 1 2 / V erkehrshaus

Opera live mit «The Tempest»

Themenwochenende «Luft- und Raumfahrt» Das Verkehrshaus, befreundete Museen, Vereine, Sammler und Partner präsentieren ausgewählte Schätze aus ihren Sammlungen zum Thema Luft und Raumfahrt. Freuen Sie sich auf ein Wochenende voller Attraktionen, spannenden Begegnungen und einmaligen Erlebnissen. 2 1 . O ktober 2 0 1 2 / 1 7 . 0 0 – 1 9 . 3 0 U hr , F ilmtheater

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Ballett live mit «Schwanensee»

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«Schwanensee»; eine auserlesene Ballettinszenierung 6aus1dem 9 mit herrlicher Musik in einer Live-Übertragung Bolschoi-Theater, Moskau. Reservation erforderlich.

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Ballett live mit «La Fille du Pharaon» «La Fille du Pharaon»; eine auserlesene Ballettinszenierung mit herrlicher Musik in einer Live-Übertragung aus dem Bolschoi-Theater, Moskau. Reservation erforderlich.

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«Otello» von Giuseppe Verdi in einer 8 6 2Live-Übertragung aus der Metropolitan Opera, New York; inklusive Blick hinter 7 2 die «Met»-Kulissen. Reservation1erforderlich. Änderungen vorbehalten. Den aktuellen Veranstaltungskalender finden Sie jeweils auf www.verkehrshaus.ch

2 5 . N ovember 2 0 1 2 / 1 6 . 0 0 – 1 8 . 5 5 U hr , F ilmtheater

Sudoku-Lösung

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2 7 . O ktober 2 0 1 2 / 1 8 . 5 5 – 2 2 . 2 0 U hr , F ilmtheater

1 Opera live mit «Otello»

«The Tempest» von Thomas Adès in einer Live-Übertragung aus der Metropolitan Opera, New York; inklusive Blick hinter die «Met»-Kulissen. Reservation erforderlich.

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Verkehrshaus

Das Filmtheater heizt ein

Neu

A utorin B l andina We r r e n

Die Dampflokomotive CPR 2816 Empress ist eingeheizt und erwacht auf Grossleinwand in ihrer ganzen Pracht zum Leben. In einer Wolke aus Dampf stampft die Maschine mit einem angehängten klassischen Set an Personenwagen in den pazifischen Morgen – bereit für die Rockies. Die Filmreise von West nach Ost zeigt einerseits faszinierende und atemberaubende Landschaften entlang der Route, andererseits erfährt der Zuschauer die aussergewöhnliche Geschichte zum Bau der ersten transkontinentalen Eisenbahnstrecke Kanadas. Der Film «Rocky Mountain Express» folgt der Originalstrecke der Canadian Pacific Railway des 19. Jahrhunderts. 50 Jahre fristete die Empress ein trauriges, vor sich hin rostendes Dasein, bevor ein enthusiastisches Team sich der Restaurierung annahm und sie wieder für die Schiene flottmachte. Und nun zeigt der Film die spannende und geschichtsträchtige Route der Canadian Pacific Railway (CPR) von Vancouver an der Pazifikküste bis nach Montreal an der Ostküste, wo die CPR 2816 Empress im Jahr 1930 ursprünglich gebaut wurde. Spektakuläre Luftaufnahmen wechseln sich ab mit atemberaubenden Bildern, aufgenommen auf und aus der Dampflokomotive. Der Zuschauer erlebt die vielen wechselnden Landschaften – von den hohen Wänden des Fraser Valley, entlang grosser Seen und Flusskehren, durch Wälder, tiefe Schluchten und weite Täler, über hohe Pässe und nicht zuletzt die gewaltige und imposante Bergwelt der Rockies. «Rocky Mountain Express» zeigt aber auch die Aspekte der Geschichte, indem während der Fahrt ein direkter Bezug von der zu sehenden Landschaft zum damaligen Streckenbau aufgezeigt wird – erzählt und untermalt mit eingeblendeten historischen Fotografien und Karten. So erlebt der Zuschauer nicht nur die Schönheit einer

gewaltigen Natur, er erfährt gleichzeitig von den schier unlösbaren Herausforderungen für die Bauherren, Vermesser und die vielen tausend Gleisbauer – sei es für das Überwinden der Schluchten und Pässe, den Bau von Tunnelanlagen, die Sicherungen vor Lawinenniedergängen oder den spektakulären Brückenbau. Jeder Streckenkilometer hatte seinen eigenen Charakter und musste der Natur abgerungen werden, unter zum Teil schwersten Bedingungen für Mensch und Maschinen. Der ursprüngliche und abenteuerliche Bau der CanadianPacific-Railway-Strecke startete im Jahr 1881 und endete mit über 4666 Kilometern am 7. November 1885 mit einem symbolischen «Letzten Nagel» in Craigellachie (Provinz British Columbia). Autor und Regisseur von «Rocky Mountain Express» ist Stephen Low, einer der erfahrensten Filmemacher von Grossformatfilmen (u.a. «The Ultimate Wave Tahiti 3D» oder «Legends of Flight 3D»). Er lässt seine Visionen zum Geschichtenerzählen und ein Verständnis für die Sprache in die Arbeit einfliessen und nutzt die enormen Möglichkeiten für Filmproduktionen in 2D und 3D auf Grossleinwand. Zitat Stephen Low zu «Rocky Mountain Express»: «I always wanted to do this film regarding the single greatest Canadian story. I wanted to tell it in IMAX because when you get up in a helicopter and look down, you say, ‹Holy cow! How could they have done that in the 1880s?› So every single shot is an illustration of the courage of these workers, in my view. They overcame incredible difficulties, the workers. There were a lot of deaths, from blasting and avalanches. In the end, the thesis of the film is that those difficulties made possible the things we treasure the most in Canada.» Täglich 13.00 Uhr und 16.00 Uhr

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In Gedenken an Neil A. Armstrong (1930–2012) A utorin C l a u di a H e rm a nn

Weder dem Mond noch dem Mars gilt der ernste Blick des US-Astronauten Neil A. Armstrong, sondern der für ihn fremden Technik im Loksimulator des Verkehrshauses. Auf Einladung des damaligen Direktors Alfred Waldis hatte er am Tag zuvor 1972 die Halle Luft- und Raumfahrt im Verkehrshaus der Schweiz eröffnet, seine einzige Museumseinweihung. Selbst an der Eröffnung des Air & Space Museum in Washington 1976 war Neil Armstrong nur zu Gast. Der am 25. August 2012 verstorbene Armstrong, Kommandant der Apollo 11, hatte am 20. Juli 1969 als erster Mensch den Mond betreten.

Spannende Begegnungen A utor K u rt Zih l m a nn , B e t re u e r

Meistens abwechslungsreich und interessant sind die Tätigkeiten als Betreuungsperson im Verkehrshaus. Hier eine kleine erwähnenswerte Episode. Spontan kam ein Herr im mittleren Alter an den Infodesk und es stellte sich heraus, dass er aus den USA stammt und hier in Luzern Ferien machte. Vor 24 Jahren war er schon einmal hier in Luzern und logierte zusammen mit seinen Eltern für ein paar Tage in einem Hotel. Eines Nachmittags war sein Vater spurlos verschwunden. Niemand wusste, wo er steckte. Abends kam sein Vater dann glücklich ins Hotel zurück und schwärmte von einem Transportmuseum, das er besucht hatte. Sein Vater meinte nur, dieses einmalige Transportmuseum müsse er unbedingt auch besuchen, dies sei sehenswert, interessant und sehr eindrücklich. Zu einem Besuch kam es damals jedoch nicht mehr, weil sie am nächsten Tag die Heimreise antraten. Heute, Ende August 2012, sei dieser Tag Tatsache geworden. Er könne jetzt seinen Vater gut verstehen, meinte er. Und mit einem schalkhaften Blick himmelwärts bemerkte er: «Ja, Pa, du hattest wirklich recht, ich danke dir.» Ob seine Frau auch unwissend im Hotelzimmer auf 13 ihn gewartet hat, entzieht sich meinem Wissen.


HABEN SIE

GEWUSST

DASS … … sich im europäischen Raum der Rhein zur wichtigsten Wasserstrasse entwickelt hat? Etwa 7 Millionen Tonnen Güter und 100 000 Container werden jährlich in den schweizerischen Rheinhäfen umgeschlagen.

… das Geburtsland der Bahnpost 1838 England war? In der Schweiz wurden erstmals 1857 Bahnpostwagen bei der Schweizerischen Nordostbahn auf der Strecke Zürich–Brugg eingesetzt.

… die Vitznau-Rigi-Bahn im Jahr 1875, vier Jahre nach Inbetriebnahme, fast 110 000 Personen beförderte? Damit war sie die erfolgreichste Bergbahn und verhalf dem Erfinder Niklaus Riggenbach zu Weltruhm.

… in der Arena sechs Helikopter landen oder über 1500 Motorräder parkieren können?

… die «Rigi Nr.7» die älteste noch erhaltene Zahnraddampflokomotive der Welt ist? Nebenbei ist sie auch die letzte noch betriebstüchtige Lok mit stehendem Kessel.

… im Hans Erni Museum über 230 Bilder ausgestellt sind? Das Hans Erni Museum gibt es übrigens bereits seit 33 Jahren.

… das Verkehrshaus-Team aus 187 Mitarbeitern besteht?

… das älteste noch fahrbare Auto «La Marquise» aus Frankreich kommt? Trotz ihres stolzen Alters von 128 Jahren legt sie noch bis zu 61 Kilometer pro Stunde zurück.

… früher Benzin und andere Treibstoffe nur in der Apotheke oder im Grosshandel erhältlich waren? Die ersten Tankstellen entstanden zu Beginn der 1920er Jahre. 14

... der «rote Pfeil» das schnellste Schienenfahrzeug der Schweiz war?

… die Schweiz über eines der dichtesten Bahnnetze Europas verfügt? Mit 5200 km Gleise geniesst die Eisenbahn einen hohen Stellenwert in der Schweiz.

… die Fassade der Halle Strassenverkehr aus 344 Signaltafeln besteht?

… die Rega bereits 4 Jahre nach der Gründung im Ausland tätig war? 1956 kollidierten zwei Verkehrsflugzeuge über den Rocky Mountains in den USA. Um die Leichen aus der 1200 Meter tiefen Felsschlucht zu bergen, wurde die Rega zu Hilfe geholt.


aktuell

Herbstaktion 3 Monate gratis Sie sind noch nicht Mitglied unseres Vereins? Dann lohnt sich jetzt ein Beitritt ganz besonders! Profitieren Sie vom kostenlosen Eintritt bis Ende 2012 (Oktober, November und Dezember sind gratis), Ihr Beitrag gilt bereits für das Jahr 2013. Detaillierte Informationen und Statuten unter www.verkehrshaus.ch/member

Ihre neue Ansprechperson im Mitgliederdienst Wir freuen uns, Ihnen mitzuteilen, dass Raffaela Gagliardi nach dem Weggang von Anita Steiner Ihre neue Ansprechperson im Mitgliederdienst ist. Ab sofort können Sie sich mit Ihren Fragen und Anliegen direkt an Frau Gagliardi wenden. Sie ist von Montag bis Freitag zu Bürozeiten erreichbar und freut sich über Ihre Kontaktaufnahme:

Studienreise 2012 10. – 11. November 2012 Nach der erfolgreichen Studienreise 2011 nach Mulhouse nimmt Sie das Verkehrshaus der Schweiz dieses Jahr mit in die Technikmuseen Sinsheim und Speyer. Freuen Sie sich unter anderem auf diese Highlights: exklusive Führungen, Europas grösste Raumfahrtausstellung, begehbare Flugzeuge wie eine Boeing 747 sowie die OriginalConcorde der Air France, ein voll zugängliches U-Boot U9 und vieles mehr. Details zum Programm und Anmeldung zur Reise über: Heusser Touristik, Roland Heusser E-Mail: info@heusser-touristik.ch Telefon: +41 44 931 12 31

Raffaela Gagliardi Fachspezialistin Mitgliederdienst/Fundraising Telefon direkt: 041 375 75 32 E-Mail: raffaela.gagliardi@verkehrshaus.ch

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