Verkehrshaus Magazin 19/39

Neuigkeiten aus dem Verkehrshaus der Schweiz

FOKUS DIE

RACINGWELT INTERVIEW DER SEILBAHNER PLANETARIUM MISSION ERDE

Dezember 2019 | Nr. 39

INHALT

6 PLANETARIUM

Neue Show «Mission Erde» Mission Erde: Klima und Wetter Das Klima ist aktuell in aller Munde. Schülerinnen und Schüler sowie ein zunehmender Teil der Bevölkerung machen sich sorgen um die ­Z ukunft unseres Planeten. Unsere neue Show «Mission Erde», eine weitere Eigenproduktion des Verkehrshaus Planetariums, schildert die Beobachtung der Erde aus dem All im Dienste der Klimaforschung.

7 ENTDECKT

Der Knie-Wagen

Das Programm dient zusammen mit einer interaktiven Wetterstation der Meteo Schweiz als Augenöffner und Interessewecker für die MINTDisziplinen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik).

Das dazugehörende Unterrichtsmaterial für Schulklassen stärkt das Verkehrshaus als wichtiger, ausserschulischer Lernort.

Der öffentliche Verkehr wird oft mit Bahn und Bus gleichgesetzt.

Dass auch Seilbahnen dazugehören, ist noch wenig bekannt.

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Fredy von Moos von der Firma Garaventa beschreibt im Interview das weltweit grösste Seilbahnnetz im bolivianischen La Paz. Was erwartet Sie im Museum 2020? Der Wirtschafts- und Lebensraum Schweiz funktioniert dank leistungsfähigen Logistik-, Kommunikations- und Transportsystemen; global, national und lokal.

Das Verkehrs­h aus und die Stiftung Logistik arbeiten derzeit an der

INTERVIEW

Fredy von Moos, Leiter Produktion und Montage

neuen Schwerpunkt-Ausstellung «Logistik erleben!». Ab Ostern 2020 werden die Themen «Logistik», «Warenverkehr» und «Supply Chain»

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mit Attraktionen und Events im Museum präsentiert sein.

Suchen Sie noch ein attraktives Weihnachtsgeschenk? VerkehrshausMitgliedschaften sind beliebt und garantieren 365 Tage im Jahr erlebnis­r eiche Momente im Museum.

Auf jeden Fall wünscht Ihnen, liebe Magazin-Leserinnen und -Leser, das ganze Verkehrshaus-Team eine wunderschön funkelnde Adventszeit und entspannende, geruhsame Weihnachtszeit und nur das ­A llerbeste im neuen Jahr.

FOKUS

Faszination «Racing» Herzliche Grüsse

Martin Bütikofer, Direktor

IMPRESSUM Herausgeber Verkehrshaus der Schweiz, Lidostrasse 5, 6006 Luzern Mitarbeiter dieser Ausgabe André Küttel (Gesamtverantwortung & Anzeigen), Olivier Burger (Redaktionsleitung) Texte Nando Schoch, Olivier Burger, Marc Horat, Claudia Hermann, Manuel Huber, Fabian Hochstrasser, Natalie Strüber, Raffaela Stelzer Layout aformat.ch, Luzern Titelbild Scherrer Medien, Berg Bildquellen Verkehrshaus, Garaventa, Red Bull Content Pool, Flughafen Zürich, Lindt & Sprüngli, E&S, VA-60202x, freepik.com Übersetzung Apostroph Group, Lausanne Korrektorat typo viva, Ebikon Druck LZ Print, Luzern Auflage 23 000 Ex. Wemf-Auflage 17 408 Ex. Erscheinung 4× jährlich Gründung/Jahrgang 2005/4 Preis CHF 4.50/Ex., CHF 18.– pro Jahr Kontakt magazin@verkehrshaus.ch, 041 375 75 75

Offizielle Partner

16 IN MOTION

Winterdienst am Flughafen

FILMTHEATER

AGENDA FILMTHEATER

Aschenbrödel Sie gehört zu Weihnachten wie Tannenbaum, Adventskalender und Guetzli: die romantische Geschichte von Aschenbrödel und ihren drei magischen Haselnüssen. Der Film wurde 1973 veröffentlicht und in der Tschechoslowakei und der DDR produziert. Drei Fakten zum kultigen Weihnachtsfilm.

OPERA LIVE 11. JANUAR 2020 | 18.55 UHR Wozzeck 1. FEBRUAR 2020 | 18.55 UHR Porgy and Bess 29. FEBRUAR 2020 | 18.55 UHR Agrippina BALLETT LIVE 12. DEZEMBER 2019 | 16.00 UHR Der Nussknacker 26. JANUAR 2020 | 16.00 UHR Giselle 23. FEBRUAR 2020 | 16.00 UHR Schwanensee KLASSIKKONZERT 31. DEZEMBER 2019 | 17.00 UHR Berliner Philharmoniker live SPIELFILME 19. DEZEMBER 2019 | 19.30 UHR The Rise of Skywalker Star-Wars-Premiere mit Schauspieler und der Swiss Garrison.

23.−26. DEZEMBER 2019 | 10.30 UHR Drei Haselnüsse für Aschenbrödel 23. DEZ.−1. JANUAR 2020 | 16.00 UHR (AUSSER 31. DEZEMBER 2019 ) Der kleine Prinz FILM-ZMORGE 29. DEZEMBER 2019 | 9.15 UHR Der junge schwarze Hengst

AUTOR NANDO SCHOCH

Geschichte «Drei Haselnüsse für Aschenbrödel» ist ein tschechisches Märchen der Schriftstellerin Božena Ně mcová. Es entstand in der Mitte des 19. Jahrhunder ts. Als Vorlage diente das Märchen «Aschenputtel» der Gebrüder Grimm. Im tschechischen Original heisst die Geschichte «Tř i oř íšk y pro Popelku». Der Film sollte ursprünglich im Sommer spielen – zur winterlichen Kulisse kam es lediglich, weil die Filmstudios im Sommer bereits ausgelastet waren.

Musik Karel Svoboda kreierte die Musik zum Film.

Svoboda komponier te auch den Soundtrack für die Zeichentrickreihen «Wickie und die star ke n Männe r», «Bie ne Maja» ode r «Nils Holgersson». Eingespielt wurde die Musik durch das Symphonieorchester Prag.

In d e r ts c h e c h is c h e n Ve r s i o n d e s F ilm s ­b egleitet Karel Gott einige Passagen gesanglich.

Schauspieler L i b u š e Š a f r á n ková ( A s c h e n b rö d e l ) u n d ­P avel Trávníč ek (der Prinz) heissen die beid e n H a u ptd a r s te l l e r. Š af r á n ková w u rd e mehr oder weniger durch Zufall ausgewählt: Der Regisseur erinner te sich nach einem ­e r folglosen Casting mit über 2000 Bewerbe r inne n a n e in M ädche n, das e r f r ühe r ­e inmal in einem Fernsehfilm gesehen hatte. ­Z ufälliger weise konnte Šafránková gut mit Pferden umgehen und war so die perfekte Besetzung.

Aschenbrödel im Filmtheater Vom 23. bis 26. Dezember zeigen wir «Drei Haselnüsse für Aschenbrödel» auf der gros­ s e n Le i n wa n d. F i l m s t a r t i s t j e we i l s u m 10.30 Uhr. n

TAGESPROGRAMM Kuba Dokumentarfilm über das Herz der Karibik.

Apollo 11 – First Steps Edition Die Dokumentation zur ersten Mondlandung.

Oceans 3D Eine Odyssee durch die Ozeane.

Wild Africa 3D Einmal quer durch Afrika. Änderungen vorbehalten.

PROGR AMMTS UND TICK E .ch rshaus ww w.verkeh 75 75 375 Telefon 041

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MUSEUM

HALLE STRASSENVERKEHR

MEDIA WORLD

Autos und Mode Der dritte Teil der Ausstellungstrilogie «Italo-Design» zeigt ausgewählte Fahrzeuge aus der Collezione Lopresto zusammen mit Kreationen der italienischen Modeschöpferin Mila Schön (1916−2008). Die präsentierten Automobile italienischer Herkunft sind Unikate, die durch ihre Klasse und Vielfalt überzeugen.

Mountainbike Red Bull Rampage: Diese drei ­Wörter stehen für die Evolution im Mountainbike Freeriding. Gefragt sind G ­ eschicklichkeit und mentale Härte. Am Rennen dürfen nur die 21 weltbesten Mountainbike-­Fahrer auf E ­ inladung teilnehmen. Die Fahrer ­h aben acht Tage Zeit, um eine perfekte Strecke zu bauen. Der Höhenunterschied zwischen Start und Ziel beträgt 238 Meter. In der Media World lernen die B ­ esucher diese E ­ xtremsportart kennen.

Achtung, fertig, los!

Ein weisser Lancia Flaminia Coupé Speciale mit Mode von Mila Schön.

D

urch den Bankrott ihres österreichischen Ehemanns und ihre Scheidung mittellos geworden, konnte sich Mila Schön keine teure Pariser Mode mehr leisten und gab nach deren Vorbild eigene Kreationen bei Mailänder Schneiderinnen in Auftrag, zunächst nur für sich selbst. Doch bald interessierten sich andere Frauen dafür und 1958 eröffnete Mila Schön ihr eigenes Modeatelier.

Prominente Kundinnen 1966 folgte der erste eigene Laden und ab 1967 wurden ihre Kleider sogar in den USA und später auch in Japan verkauft. Ab 1971 schuf Mila Schön auch Mode für Männer. Sie entwarf die Uniformen von zwei Fluggesellschaften (Alitalia und Iran Air) sowie der italienischen Athletinnen und ­A thleten an den Olympischen Spielen in Barcelona 1992. Zu ihren prominentesten Kundinnen gehörten Jacqueline Kennedy und die damalige ­i ranische Kaiserin Farah Diba Pahlavi.

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Streng geometrische Formen Unter dem Einfluss der modernen Kunst, die Mila Schön sammelte, waren ihre Kreationen oft von streng geometrischen Formen geprägt und manche sagen, dass sie den Kubismus auf die Mode übertragen habe. Wie bei ­M odekreationen ist das Design auch bei Automobilen und Motorrädern ­s tilbildend und ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal, doch abgesehen vom Zeitgeist und der italienischen Herkunft gibt es keinen direkten ­Z usammenhang zwischen den ausgestellten Kleidern und Fahrzeugen.

VERKEHRSHAUS

Abenderlebnis Das Filmtheater und das Planetarium ­l aden am ersten Freitagabend im Monat zu ­e inem Spezialprogramm ein. Zudem laden geführte Rundgänge zum Entdecken des Museums nachts und des Hans Erni ­M useums ein: ein Erlebnis mit Unter­ haltungswert hoch drei, dank dem Abendpass. Die nächsten Veranstaltungen finden am 6. Dezember 2019 und am 3. Januar 2020 statt.

ABTEILUNG TOURISMUS

Spenden sei Dank!

Der Tourismusflipper in der Abteilung Tourismus im Verkehrshaus begeistert seit 35 Jahren täglich Gross und Klein. Die Kugel des Riesenflipperkastens unternimmt eine Reise durch die Schweiz, fasziniert und zieht die Besucherinnen und Besucher in i­ hren Bann.

Unterwegs ist sie mit der Luftseilbahn, dem Zug, dem Postauto und dem Schiff und entdeckt dabei zahlreiche schweizerische Sehenswürdigkeiten.

Der 35 Jahre alte Tourismusflipper musste revidiert und die Steuerung ersetzt werden. Dank Spenden unserer Mitglieder in der Höhe von 24 000 Franken konnte der Flipper fit für die Zukunft gemacht werden. Dafür gebührt ein herzlicher Dank!

AGENDA RUBRIK VERKEHRSHAUS 1. – 24. DEZEMBER 2019 SHOP

Lindt-Teddybären giessen Süsse Schoggi zum Anbeissen 6. – 8. DEZEMBER 2019 VERKEHRSHAUS Flohmarkt Sammlerobjekte, Bücher, Modelle 7. DEZEMBER 2019 MEDIA WORLD Red Bull Itemania 2019 Finale Red Bull Gaming World von Logitech G 22. DEZEMBER 2019 MUSEUM Nachts im Museum Nächtliche Führung mit Taschenlampe 28. DEZEMBER 2019 MEDIA WORLD

Nintendo-Labo-Erlebnis Karton vereint mit Technik WEIHNACHTEN

Freude bereiten

BIS AUF WEITERES HANS ERNI MUSEUM Serge Brignoni Gemälde, Zeichnungen, Plastiken 1. FREITAG IM MONAT VERKEHRSHAUS Erlebnis hoch 3 Filme, Shows, Führungen Änderungen vorbehalten.

NDE R E VENTK ALhaEus.ch rs ww w.verkeh M RE SE UN MIT

ER NE WSLFEDETMTLA UF ENDE N

ST ET S AU ewsletter rshaus.ch /n ww w.verkeh

Unter dem Weihnachtsbaum hat es für Ihre Liebsten ganz viel Platz für Geschenke aus dem Verkehrshaus. Ob im Shop vor Ort in Luzern oder online, es warten zahlreiche ­M odelle, Spielwaren, Bücher und süsse K ­ reationen aus der Lindt-Boutique. Sehr beliebt sind Gutscheine für e ­ inen Verkehrshausbesuch im Museum, im Planetarium oder im Film­t heater. Die Gutscheine können mit einem passenden Geschenk k­ ombiniert werden.

Zur Auswahl stehen ein Malbuch, ein Taschen­m esser oder eine Schokoladenschachtel.

Für das ultimative Erlebnis ist auch ein Tagespass ein willkommenes Geschenk.

Siehe www. verkehrshaus.ch/schenken

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PLANETARIUM

AGENDA PLANETARIUM TAGESPROGRAMM Mission Erde Ausblick auf unseren Heimatplaneten.

Aurora Geheimnisvolle Lichter des Nordens.

Planeten Expedition ins Sonnensystem.

Planetarium Live Aktuelle Himmelsereignisse, live kommentiert.

Mit Apollo zum Mond – Capcom go!

Die Show zu den Apollo-Missionen.

Erde, Mond und Sonne Lehrreiche Animationsshow für Kinder.

Polaris Das Rätsel der Polarnächte.

WEIHNACHTSPROGRAMM D’WIEHNACHTSGSCHICHT AB 1. DEZEMBER 2019

Ein animiertes Bilderbuch erzählt die ­G eschichte von Maria und Josef.

MÄRCHEN FÜR ERWACHSENE 7. DEZEMBER 2019 | 17.00 UHR Sternenstaub und Mondgeflüster 14. DEZEMBER 2019 | 17.00 UHR Wenn der Mond sich blutrot färbt «SCHTERNENFEISCHTER» MIT ANDREW BOND 28. DEZEMBER 2019 | 17.00 UHR Kinderkonzert unter der Kuppel 29. DEZEMBER 2019 | 17.00 UHR Kinderkonzert unter der Kuppel 4. JANUAR 2020 | 11.00 UHR Kinderkonzert unter der Kuppel ASTRONOMISCHE JAHRESVORSCHAU 18. JANUAR 2020 | 19.00 UHR Änderungen vorbehalten.

PROGR AMMTS UND TICK E .ch rshaus ww w.verkeh 75 75 375 Telefon 041

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Der Blick auf die Erde Vor gut zwei Jahren erhielt das Planetarium des Verkehrshauses den Zuschlag, mit Mitteln der schweizerischen Akademie der Wissenschaften ein Projekt zum Themengebiet MINT umzusetzen.

MINT bedeutet Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik und bezieht sich auf einen Förderschwerpunkt in der Schulausbildung junger Menschen.

AUTOR MARC HORAT

S

chnell wurde klar, dass dieses vorgegebene Thema mit Wetter, Klima, Klimaveränder u n g sow i e d e m Ve ra r b e i te n vo n wissenschaftlichen Daten dazu ideal bespielt werden kann. Entstanden ist die Show «Mission Erde».

Eine Show für eine Planetariumskuppel zu produzieren, ist aufwendig und anspruchsvoll. Die involvierten Bildauf­l ösungen sind viel höher, d i e G e sta l tu n g, d i e Ko m p o s i ti o n und der Schnitt unterscheiden sich grundlegend von einer Produk tion für Fernsehen oder Kino. Mit der Firma Pixcube aus dem thurgauischen Berg haben wir einen kompetenten Par tner gefunden, der die visuelle Umset zung des Drehbuchs überna hm. Fac hlic h e r hie lt d a s Te a m d e s Pl a n et a r i u m s U nte r s tü t zu n g durch das Oe schger-Zentrum für Klimaforschung (OCCR) der Universität Bern.

Eigene Shows haben Tradition Die Produk tion eigener Shows hat im Verkehrshaus Planetarium eine

50-jäh­r ige Tradition. Der Technolog i e s c h u b i n die se m Ze itraum ist enorm: Vom Text­vortrag über die automatisierte Multidiaschau hin zum bewegten Bild der hochaufgelösten Vollkuppelvideoprojektion; von der Gestaltung von didak­t ischen ­B ildern über die Computerani­m ation der ersten Stunde hin zur naturgetreuen virtuellen Realität mit ­Terabytes an Date n vo n h e u te. G e bli e b e n ist d e r Anspruch, mit interessanten und berührenden ­G eschichten das Publikum zu fesseln; seit 1969.

Wetterstation neu in der Arena Als Ergänzung zur Show im Planetarium stellt Meteo Schweiz dem Verkehrshaus eine mobile Wetterstation in der Arena zur Ver fügung. Diese wurde durch interak tive Elemente und weitere Informationen ergänzt, so dass die Besucher selber erleben können, wie die Daten und Mess­ reihen gewonnen werden, welche die G r undlage für die Prognose n ­b ilden. n Siehe auch Seite 12.

ENTDECKT

Knie und Louis Favre AUTORIN CLAUDIA HERMANN

D

er Anschriftentext beim KnieDirektionswohn­w agen in der Halle Schienenverkehr weckte die Skepsis unserer Besucher: «Dieser Wagen diente ab 1919 dem Zirkusdirektor Friedrich Knie und seiner Frau Margrit als Wohnung. … Schon in den 1870er-Jahren h ­ atte der Unternehmer Louis Favre diesen Wagen beim Bau des Gotthard-Eisenbahntunnels genutzt.» Gegen diese Aussagen sprechen folgende Fak ten: D i e Tunnelbauarbeiten begannen 1871/72. Louis Favre starb 1879. Der Gotthardtunnel wurde 1882 eröffnet, der Nationalzirkus Knie erst 1919 gegründet.

Mit schriftlichen Dokumenten lässt sich die Herkunft des Wohnwagens nicht be­l egen: Zirkus-Unternehmen besassen in ihrer Frühzeit kaum eigene Archive, aber die mündliche

Überlieferungstradition ist auch nicht zu unterschätzen. Könnte die Familie Knie also einen Wohnwagen von Favre gekauft haben?

Plakat als Quelle?

Abbildungen von Wohnwagen bei der Gotthard-Tunnelbaustelle sind nicht überliefer t, zudem befand sich das Baubüro von L. Favre & Cie in Altdorf.

Sollte der Wohnwagen wirklich von der Baustelle stammen, wäre er wohl nach Favres Tod bis zur Fertigstellung d e s Tu n n e l s 18 8 2 d o r tg e b l i e b e n.

In der gleichen Zeit baute die nach dem Deutsch-Französischen K rieg (1870/71) mittellose Zirkus-Dynastie Knie ihr Unternehmen gerade wieder auf. Sie könnte daher einen Occasionswagen von der Gotthardbaustelle gekauft haben.

Direktionswohnwagen des Schweizer National-Circus Knie, in deren ­G ebrauch von etwa 1919 bis 1974.

Eine andere Möglichkeit der Herkunft des Wagens ­e rschliesst sich über ein Plakat aus der Zeit von 1896 bis 1901: Der sich als erster «Grand Cirque National S ­ uisse» bezeichnende Zirkus von Lorenz Schmid und Léon Mar tin hat das Zelt und zahlreiche Wohnwagen vor dem neuen Bahnhof Luzern aufgestellt. Da dieser Zirkus 1912 s e i n e n B e tr i e b e i n s te l l te, wä re eine Übernahme von Material durchaus denkbar. n verkehrshaus.ch/dokuzentrum

Der erste Schweizer National-Circus, von Lorenz Schmid und Léon Martin, vor dem Bahnhof Luzern, wohl 1896 – 1901.

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ZUR PERSON

FREDY VON MOOS Seit 2009 bei Garaventa, jahrelang Leiter Produktion und ­M ontage und heute zuständig für Spezialprojekte. In dieser Funktion organisiert Fredy von Moos auch die Erlebnisse von Garaventa an den ersten «Tourism & Ropeway Days» vom 15. bis 17. Mai 2020 im Verkehrshaus der Schweiz.

Die Doppelmayr/Garaventa-Gruppe entstand 2002 durch den Zusammenschluss der beiden Unternehmen. Gemeinsam ­h aben sie bisher 15 000 Anlagen in 95 Ländern gebaut.

Die Gruppe beschäftigt weltweit knapp 3100 Mitarbeitende. www.garaventa.com

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INTERVIEW

Clevere Seilbahnen Grösser und steiler, aber auch digitaler und urbaner. Seilbahnen werden immer mehr zum Erlebnis und täglichen Verkehrsmittel. Garaventa hat an vielen Weltrekorden mitgearbeitet und beantwortet im Mai 2020 im Verkehrshaus jene Frage, die sich früher oder später alle stellen.

AUTOR MANUEL HUBER

Seilbahnen – eine Erfindung der Schweiz?

Ja, das war vor knapp 150 Jahren. Bevor die Berge ­e rschlossen wurden, ging 1866 die erste Seilbahn der Schweiz am Rheinfall bei Schaffhausen in Betrieb. Dies war gleichzeitig die erste Schwebeseilbahn der Welt.

Die Schweiz gilt als Seilbahnnation.

Aus gutem Grund. In der Schweiz gibt es rund 2486 Seilbahnen. Alleine in der Zentralschweiz sind über 350 Seilbahnen in Betrieb. Aufgrund der Topografie ist die Schweiz prädestinier t für Seilbahnen. Viele wegwei­ sende Projekte sind von Garaventa, etwa die Rotair auf den Titlis oder die Cabrio-Bahn aufs Stanserhorn.

Sie bauten auf der ganzen Welt Seilbahnen.

Welche Projekte blieben besonders in Erinnerung?

In Singapur bauten wir die Mittelstation einer Seilbahn in den 14. Stock eines Hochhauses. Speziell war auch der Bau der Seilbahn über die Halong Bay in Vietnam, die gleich zwei Weltrekorde hält: Sie verfügt über die weltweit grössten Pendelbahnkabinen mit Platz für je 230 Personen und weist mit 188,88 Metern die welt weit höchste Seilbahnstütze auf.

Bricht die Doppelmayr/Garaventa-Gruppe ­r egelmässig Weltrekorde?

Ja, auch in Europa. Unter anderem bauten wir auf die Zugspitze die Seilbahn mit dem längsten Seilfeld von 3,2 Kilometern. Den jüngsten Rekord realisierten wir mit der neuen Standseilbahn auf den Stoos mit der steilsten Steigung von 110 Prozent.

Welchen Einfluss hat die fortschreitende ­D igitalisierung?

Sie ist unter anderem ein wichtiger Treiber von Inno­ vation und betrifft alle Bereiche. Unser Ansatz «SMART Ropeway» bündelt die digitalen Möglichkeiten, die den Alltag unserer Kunden und Mitarbeitenden noch ef fi­ zienter machen. Das bedeutet etwa, dass die Monteure auf den Baustellen Daten direk t auf einem Tablet ab­ rufen und verarbeiten können.

Sind selbstfahrende Seilbahnen ein Thema?

Das ist bereits Realität. In Frankreich sind zwei Gondelbahnen mit bedienerlosem Fahrgastbetrieb in Betrieb.

Automatisch betriebene Standseilbahnen gibt es schon länger, ihr Betrieb ist einfacher. Ein Beispiel führt auf den Zugerberg.

Seilbahnen erobern immer mehr den urbanen Raum.

Wo insbesondere?

Vor allem in Südamerika ist die Akzeptanz dafür gross.

Beispielsweise haben wir in La Paz in Bolivien das weltweit grösste Seilbahnnetz gebaut, das heute ein wichtiges Verkehrsmittel für die lokale Bevölkerung ist.

Was heisst das in Zahlen?

Das Seilbahnnetz von La Paz in Bolivien ist rund 33 Kilometer lang und besteht aus 10 Linien mit 26 Stationen und rund 1396 Kabinen. Täglich sind darauf 300 000 Personen unterwegs. Eine Studie zeigte, dass die Pendler der einen Hauptlinie «Linea Amarilla» bis zu 17 Tage pro Jahr einsparen, weil sie nicht mehr im Stau stehen.

Und in der Schweiz?

In Schweizer Städten gibt es eine Vielzahl von Seilbahnp ro j e k te n, e t wa vo m B a h n h of S te t tb a c h z u m Zo o ­Z ürich, in Baden, Genf oder Sion. In der Schweiz haben Seilbahnprojekte in Städten einen schwierigen Stand.

Wenn man über Häuser baut, sind Einsprachen fast ­s icher. In Schweizer Städten sind viele Standseilbahnen im Einsatz. Ich denke da an die Standseilbahn beim Bahnhof Lugano, an die Marzilibahn in Bern oder die ­Polybahn in Zürich.

Für welche Städte machen Seilbahnen Sinn?

Grundsätzlich gibt es in vielen Städten Potenzial. Ideal sind hügelige Städte wie La Paz, wo eine U-Bahn keine Option ist. Zudem sind Seilbahnen ökonomisch und ökologisch. Sie brauchen kaum Fläche und nutzen die dritte Dimension, also den Luftraum.

Im Mai 2020 finden die ersten Seilbahntage im ­Verkehrshaus statt. Was zeigen Sie? Wir beantworten vor allem jene Frage, die sich alle stellen: Wie genau werden die Seil-Enden bei einer Seilbahn zusammengemacht? Dabei müssen uns die Besucherinnen und Besucher helfen, denn der «Knoten» gelingt nur gemeinsam.

Was heisst das konkret?

Wir werden etwa 30 Meter Seil aufdrehen und wieder zusammendrehen, unterstützt von einem Spleiss-Spezialisten. Dafür braucht man rund 20 Personen. Zudem stellen wir unsere Lehrberufe vor und zeigen, was es für den Bau von Seilbahnen braucht.

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FOKUS

NEU

Der Formel-1-Rennfahrer Max Verstappen auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya in Spanien.

IN DER G AU S S T EL L U N

Rennen um die Welt Die Römer Wagenrennen im Circus Maximus in Rom waren legendär. Die Beliebtheit von Rennen ist immer noch gross.

Ob die Formel 1 auf den weltweit bekanntesten Renn­ strecken oder Rallyes abseits von Strassen, die Art von Rennwettbewerben ist vielfältig. In der Halle Strassen­ verkehr werden in der Ausstellung «RB World of Racing» Rennfahrzeuge der Red-Bull-Teams in Szene gesetzt.

AUTOR OLIVIER BURGER

A

m 31. Januar 1907 lancierte die Pariser Zeitung «Le Matin» die Idee eines Autorennens Peking− Paris für Automobile. Es meldeten sich 40 Teilnehmer für das 16 0 0 0 K ilometer lange Rennen an, ­w ovon einzig fünf Teams die Schif fsüber fahr t nach ­P e k ing schaf f te n. Für das Re nne n gab e s keine r lei ­R egeln. Wer als Erster Paris erreicht, gewann eine Magnum-Flasche Mumm-Champagner. Die Leidenschaft für Rallyes ist bis heute ungetrübt. Ein anderes spektaku­ läres Rennen war das von Paris nach Dakar. Die Rallye galt als die bedeutendste Langstrecken- und WüstenRallye der Welt. Von 1978 bis 2007 fand sie einmal jährlich hauptsächlich auf dem afrikanischen Kontinent stat t. We ge n e ine r Te r rordrohung folgte 20 0 8 e ine ­A bsage und die Rennen wurden 20 09 bis 2019 aus ­S icherheitsgründen in Südamerika durchgeführ t. Die Dakar-Rallye ist eine Langstrecken-Rallye, die nicht auf Strassen und Pisten, sondern im Gelände ausgetragen wird. Es nehmen nicht nur Autos (meist Geländewagen und Buggys), sondern auch Motorräder und geländegängige Lastwagen oder Quads teil. In der Ausstellung wird ein VW Touareg ­D akar und ein KTM Dakar Bike präsentiert.

Rennfahrzeuge mit 1970er-Technologie D ie Nasc a r-Re nne n in de n USA sind le ge ndä r. D e r Natio­n al Association for Stock Car Auto Racing (Nascar) ist ein grosser Motorsportverband mit Sitz in Daytona Beach. Der Name «Stock Car» bedeutet Serienfahrzeug.

Ursprünglich waren nur modifizierte Grossserienfahrzeuge für die Re nne n zugelasse n. A k tuell komme n streng reglementierte Rennfahrzeuge mit Touren­w agenSilhouetten über Gitterrohrrahmen zum Einsatz. Sie ­ä h n e l n d e n S e r i e n m o d e l l e n n u r ä u s s e r l i c h . D a s ­A ntriebskonzept, ein 5,7 Liter grosser V8-Motor mit zentraler Nockenwelle und Hinterradantrieb, stammt aus den frühen 1970er-Jahren. Die Besucher werden in der Ausstellung einen Toyota Nascar vorfinden.

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Ein VW Touareg auf der Dakar-Rallye.

Rallye der Königsklasse Die FIA World Rally Championship (WRC) wurde 1973 gegründet. Sie umfasst 13 Rennen auf vier Kontinenten.

O b ve re iste S tra s se n in S c hwe d e n, ste inig e Pa s s­ strassen in Argentinien oder holprige Asphaltstrassen in deutschen Weinbergen: Die Rennfahrer sind unterschiedlichen Strassen- und Wetterverhältnissen ausgesetzt. Gefahren wird zu zweit: Der Fahrer wird von einem Begleitfahrer assistiert. Das Fahrzeug in der Ausstellung ist ein V W WRC Polo. D ie WRC-Re nnse r ie wird als ­Königsklasse des Rallyesports bezeichnet. Sie stellt die höchsten technischen, fahrerischen, aber auch finan­ ziellen Anforderungen an Fahrer und Konstruk teure.

Fahrzeuge, die wegen technischem Defekt oder Unfall ausscheiden, aber repariert werden können, dürfen am nächsten Tag mit einer Zeitstrafe wieder starten. n

Teilnahme eines VW Polo R WRC an der World Rally Championship in Schweden.

Ein KTM Dakar Bike unterwegs an der Atacama-Rallye in Chile.

Ein Nascar-Rennauto auf dem Red-Bull-Ring in Spielberg in Ă–sterreich.

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EDUCATION

Neues Unterrichtsmaterial Mit dem Projekt «Mission Erde» wird das Verkehrshaus als ausserschulischer Lernort noch attraktiver. Die neue Show «Mission Erde» im Planetarium und die interaktive Wetterstation in der Arena ermöglichen auch Schulklassen eine erlebnis- und lehrreiche Auseinandersetzung mit gleich zwei sehr aktuellen und relevanten Bildungsthemen: Naturwissen­s chaften und Klima.

AUTOR FABIAN HOCHSTRASSER

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as Klima ist aktuell in aller Munde. Schülerinnen und Schüler machen sich sorgen um die Zukunft unseres Planeten und verschaf fen sich durch Streiks und Demonstrationen Gehör in der Gesellschaft und in der Politik. Der Schweizer Wirtschaft fehlt es an qualifiziertem Nachwuchs in den MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik), weshalb im Bildungsbereich entsprechend Projekte auch im Verkehrshaus vom Bund gefördert werden.

Digitales Lernbuch An der interaktiven Wetterstation können sie mit Wetterphänomenen experimentieren sowie Zusatzinforma­ tionen oder Klima- und Wetterdaten über die Monitore abrufen. Für den Schulunterricht wurden, basierend auf dem Lehrplan 21, dazu ausführliche Unterrichtsunter­

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lagen konzipiert. Diese sind kostenlos als digitales Lernbuch für Smar tphones oder als PDF ver fügbar. Dies sorgt für nachhaltige Exkursionen, denn die pädago­ gischen Begleitmaterialien ermöglichen nach dem Besuch im Verkehrshaus eine Nachbearbeitung im Schulz i m m e r. D a b e i w e r d e n d i e J u g e n d l i c h e n f ü r d i e Klimaforschung sensibilisiert. Sie setzen sich intensiv mit den Themen Wetter und Klima auseinander – immer unte r A nwe n d u n g d e r M I N T- Ko m p e te n ze n. D i e A u f­ gabenstellungen umfassen die Themen Mathematik, Datenerhebung und Statistik. Für Lehrpersonen, die sich in diesem Bereich weiterbilden möchten, bietet das Verkehrshaus zudem Lehrerweiterbildungen zum ­P rojekt «Mission Erde» an. Der Lernort Verkehrshaus ist bereit für die Zukunft. n Siehe auch Seite 6.

HABEN SIE

GEWUSST,

DASS …

Hans G. Wägli und Peter Karl Steiner

… ab dem 16. Jahrhundert Silberschiffe eine Spezialität der deutschen Silberschmiede waren.

Mit diesem edlen Tafelschmuck wurde bereits 200 Jahre vorher in Frankreich bei feierlichen Anlässen der Platz des Königs geschmückt.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden dann auch für die bürger­ liche Stube Nachahmungen nach ­b arocken Vorbildern erstellt.

… bei der heute gebräuchlichen, modernen Bahnhofsuhr eine ganze Umrundung des roten Sekundenzeigers 58 Sekunden … am 3. August 1913 beim Bahnhof dauert und dieser deshalb bei der Kandersteg der Ballon vollen Minute kurz stehen bleibt?

Ab 1947 entwarf SBB-Ingenieur «Sirius» aufgestiegen ist?

Auf der Wiese vor dem Hotel VictoHans Hilfiker diese klassische Uhr ria Ritter startete der Ballonpionier mit dem auf Striche reduzierten Eduard Spelterini seine sechsein­Z iffernblatt. Jede volle Minute wird halbstündige Fahrt von Kandersteg die Zeitanzeige zudem durch einen über die Alpen nach Alagna im Val elektrischen Impuls präzise gerichtet.

Sesia/Italien. Im Verkehrshaus ­D okumentationszentrum in Luzern befindet sich das kolorierte Glasdia, … die weltweit steilste Standseilbahn auf dem Stoss die unglaubliche das den Start dieses Reisespektakels zeigt, welches viele Zuschauer Steigung von 110 Prozent durch die verfolgten. trommelartigen Kabinenabteile ausgleicht? … ein Flugzeugbauer den Die Passagiere stehen dadurch immer horizontal und kommen sicher Bodenflieger «Messerschnitt KR mit der neuen Standseilbahn mitten 200» 1956 gebaut hat?

Beim Fahrzeug handelt es sich um im Dorf Stoos an. Mit 48 Prozent einen Kabinenroller mit zwei VorderSteigung verkörpert die Pilatusbahn rädern und einem Hinterrad, was im Vergleich die weltweit steilste das Platznehmen ungewöhnlich Zahnradbahn. machte. Bis 1964 wird das Modell von der Firma FMR weitergebaut und gilt als eines der erfolgreichsten Fahrzeuge seiner Art.

IN MEMORIAM Mit grossem Bedauern haben wir die Nachricht vom Tod unseres Ehrenmitglieds Hans G. Wägli und unseres ehemaligen Vorstandsmitglieds Peter Karl Steiner vernommen. Bereits 1972 war Hans G. Wägli als Vertreter der SBB im Verkehrshaus tätig und arbeitete mit bei der neuen Ausstellung «Moderne Eisenbahn». Ein zweiter Schwerpunkt wurde mit der Erweiterung der Schienenverkehrsausstellung im Jahre 1982 erreicht, als eine eigentliche Fahrzeugschau der SBB in den nun vollständig gedeckten Schienenhallen präsentiert werden konnte.

Als jahrelanger Präsident des «Leitorgans Schienenverkehr» verhalf uns Hans G. Wägli im Jahre 1997 zu einer modern inszenierten Ausstellung mit multimedialen Elementen, der Passerelle in zwei Hallen und mit der allseits beliebten Gotthardtunnelschau.

Jederzeit durften wir Hans G. Wägli bei fachlichen Fragen um ­U nterstützung bitten und er verhalf dem Verkehrshaus auch zu einer einmaligen Partnerschaft mit den SBB. Peter Steiner war von 2004 bis im Juni 2019 als Mitglied des Vorstandes vom Verein ­Verkehrshaus der Schweiz tätig. Als Baufachmann hat er sich bei allen grossen Bauprojekten unseres Museums sehr aktiv und kompetent eingebracht. Wir danken ihm posthum für sein grosses Engagement und seine Unterstützung ganz herzlich.

Den Angehörigen sprechen wir unsere ­g rosse Anteilnahme aus und wünschen ­i hnen viel Kraft und Zuversicht in dieser schweren Zeit.

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TEMPERAMENTVOLLES KUBA INSEL – RUNDUMBLICK

AB CHF 4595 RUNDREISE MIT 16 REISETAGEN SCHWEIZER REISELEITUNG FREIE TAGE IN CAYO SANTA MARIA FIESTA CUBANA Havanna

«Die schönste Insel, die Menschenaugen jemals erblickten» schrieb Kolumbus nach seiner Entdeckung der Karibikinsel. Auf unserer Reise rund um das von Kolonialherrschaft, Sklaverei und Unabhängigkeitskriegen geprägte Kuba überzeugen wir uns selbst von seiner Schönheit.

Direktflug von Zürich nach Havanna. Besichtigung von Alt-Havanna mit ihren wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Abends Tanzshow der Havanna Queens. Sie erhalten ebenfalls einen Einblick in Hemingways Leben Nahe Havanna. Freier Nachmittag. Entlang der Tabakroute nach Vinales, Fahrt in die grünste Provinz, Pinar del Rio. Auf dem Weg nach Cienfuegos Fahrt vorbei an der historischen «Schweinebucht» in Guama und Bootstour auf dem Rio Hatiguanico. In Cienfuegos Besichtigung des Palacio del Valle. Weiter nach Trinidad mit Stadtrundgang und Besuch einer Honiglikör-Bar. Weiterreise nach Camagüey. Einblick in die Schweizer Kinderhilfsorganisation Camaquito. Unterwegs Besuch des Denkmals von Che Guevara.

Weiterfahrt nach Cayo Santa Maria. Erholsame Tage am karibischen Sandstrand. Transfer auf die Halbinsel Varadero. Freier Tag. Zurück in Havanna Besuch einer Zuckerfabrik. Anschliessend Fiesta Cubana mit Live-Musik. Ankunft in Zürich.

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Öffentliche Weihnachtsführung in Luzern, jeweils Samstags um 16.00 Uhr. www.luzern.com/weihnachtsfuehrung Luzern Tourismus | Tourist Information | Zentralstrasse 5 | CH-6002 Luzern Tel. +41 (0)41 227 17 17 | luzern@luzern.com | www.luzern.com

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KIDS

Ganz schön was los bei so einem Boxenstopp.

Doch leider haben sich im Bild rechts vier Fehler eingeschlichen. Bist du schneller im Fehler finden als der Rennwagen auf der Strecke?

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IN MOTION

Schnee in der Luft Der Flughafen Zürich ist ein wintererprobter Flughafen und war noch nie infolge Schnees geschlossen. Seit Oktober ist der Winterdienst startklar für die diesjährige Schnee- und Eiszeit. Minutiöse Vorarbeit ist Pflicht.

AUTORIN RAFFAELA STELZER

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reunde des Winters schwärmen von den weissen F l o c ke n, d e m k n a r r e n d e n L a u t vo n f r i s c h e m S c h n e e, d e r s a nf t u nte r dic ke n W inte r sti efe ln nachgibt, weissen Weihnachten und dem gold-glitzernden Weihnachtsgewand des Flughafens Zürich. Aber so schön eine verschneite Winterlandschaf t auch sein mag, für einen Flughafen bedeutet die weisse Pracht in erster Linie eines: «Störfall».

Schneefreie Pisten Allen Launen der Natur zum Trotz dauert der Winter am Flughafen von Mitte Oktober bis Anfang April. So ist der Winterdienst auch dieses Jahr trotz den letzten, beinahe sommerlichen Herbstwochen bereit, winterlichen Überraschungen schnell und ef fizient entgegenzu­t reten.

Während der Schnee- und Eiszeit sorgen über 150 Mitarbeitende der Flughafenbetreiberin und rund 200 externe Hilfskräfte für einen reibungslosen Flug­b etrieb, in Spitzenzeiten stehen bis zu 80 Mitarbeitende auf 80 Spezialfahrzeugen gleichzeitig im Einsatz. Den Schneeräumungsrekord haben die Einsatzkräfte am Flughafen Zürich im Dezember 2014 aufgestellt, als 116 Stunden ununterbrochen geräumt wurde und an ­e inem einzigen Tag das gesamte Pistensystem 17 Mal vom Schnee ­b efreit werden musste. Umso erstaun­l icher, dass der W i n te r f l u g p l a t z m i t te n i n Eu r o p a n o c h n i e w ­ egen

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Schnee geschlossen war. Dies dank der Kombination aus äusserst erfahrenen, hoch motivierten und rund um die Uhr einsat zbereiten Mitarbeitenden, modernem Equipment, einem gut funktionierenden Einsatzsystem und regelmässigen Trainings.

Schnee-Komitee entscheidet Ein Schneetag im Januar 2020, um zwei Uhr nachts wird das Snow Commitee, bestehend aus Ver tretern von Sk yguide, Airlines, Meteodiensten und der Flughafen Zürich AG, entscheiden, dass aufgrund der prognos­ tizierten Schneefälle noch in der Nacht mit den Pisten­ räumarbeiten begonnen werden muss. Das Snow Commitee hat den Wetterdienst stets im Auge und kann so gewährleisten, dass der Winterdienst zwei Stunden vor den ersten Schneeflocken auf dem Flughafen bereit ist,

FACTS UND ZAHLEN − 356 im Winterdienst tätige Personen − Rund 40 Schulungen −4 1 Grossfahrzeuge (Kehrblasgeräte, ­S chneeschleudern, Radlader, Verladefräsen) − 8 Traktoren − Rund 300 Tonnen Auftausalz

Fünf Schneepflüge ­g leichzeitig im Einsatz.

Ein Kehrblasfahrzeug befreit das Flugfeld vom Schnee.

dem Schnee den Meister zu zeigen. Denn hat sich der Schnee erst einmal auf den Pisten und Rollwegen festgesetzt, wird die Arbeit massiv erschwert. Die Mitarbeitenden werden in jener Januarnacht 2020 genau bis 6.04 Uhr Zeit haben, um Pisten und Vorfeld zu räumen.

Eine Minute später wird das erste Flugzeug aus Mumbai auf Piste 34 landen.

Oben: Auf zur Arbeit im Team.

Schnee verfrachten Oder wo Schnee geräumt wird, entstehen Schnee­ maden. Per Schneeschleuder werden die Unmengen von Schnee auf Lastwagen verladen, welche die weisse Pracht anschliessend auf vorbestimmten Abladeflächen auf dem 80 0 Hek tare umfassenden Flughafenare al ­d eponieren. Je nach Temperatur müssen die Pisten und Vo r f e l d e r n a c h e r f o l g r e i c h e r S c h n e e r ä u m u n g m i t Spezial­f ahr zeugen zusät zlich enteist werden. Auch sämtliche Flugzeuge werden von Schnee und Eis b ­ efreit, diese Leistung wird im Auf trag der Airlines von zwei Dritt­f irmen erbracht.

Unten: Pflügen, blasen, enteisen.

Damit der Flugbetrieb trotz Wintereinbruch möglichst reibungslos verläuft, ist minutiöse Vorbereitung Pflicht.

Der Winterdienst am Flughafen Zürich ist für die kalte Saison gerüstet. n 17

KURZINTERVIEW

Wieso arbeitest du im Internet- und Multimedia-Bereich?

Die Kombination von Technik und Kreativität finde ich extrem spannend.

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gefragt

Bruno Arnold Internet und Multimedia

Warum arbeitest du im Verkehrshaus?

Die Zusammenarbeit im Team sowie übergreifend mit den unterschiedlichen Stellen macht Spass. Der Arbeitsort ist zudem enorm inspirierend. Als kleiner Bub hätte ich mir nicht träumen lassen, dass das Verkehrshaus einmal mein Arbeitsort sein würde.

Seit wie vielen Jahren arbeitest du schon im Verkehrshaus?

Ich bin nun seit gut zwei Jahren im ­Verkehrshaus tätig.

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Welche Aufgaben gehören zu ­d einer täglichen Arbeit?

Neben dem Internetauftritt gehören die Weiterentwicklung unserer App sowie die Medienproduktion für die Bereiche Marketing und Ausstellung zu meinen Aufgaben. Zudem beschäftige ich mich mit der Digitalisierung des Verkehrshauses.

Welche Fähigkeiten braucht man in deinem Beruf?

Ich habe mir eine kindliche Neugier erhalten und begeistere mich für Neues.

Ich habe permanent mehrere Projekte in der Entwicklung und Umsetzung, die manchmal auch sehr kurzfristig auf dem Tisch landen. Das erfordert Flexibilität, gute Selbstorganisation und eine gesunde Portion Gelassenheit.

Was ist dein Arbeitsmotto?

«Unmögliches wird sofort erledigt, Wunder dauern etwas länger.»

Was gefällt dir an deiner Arbeit am meisten?

Kein Tag ist wie der andere: Unterschiedliche Themen und immer wieder neue Herausforderungen warten auf mich. Ich mag keine repetitiven Arbeiten.

Welche Attraktion bereitet dir am meisten Freude?

Das Planetarium! Die unglaublich komplexe Technik im Hintergrund und das enorme Wissen unserer PlanetariumVorführer bieten ein immersives Erlebnis erster Klasse.

Was macht deine Arbeit spannend?

Mein beruflicher Werdegang ist stark technisch geprägt. Meine Stelle gehört zum Bereich Marketing und Verkauf. Die verkäuferische Sicht finde ich sehr spannend und erweitert ­meinen Horizont stark.

Welche neue Attraktion würdest du gerne im Museum entwickeln?

Mich würde es reizen, einen EscapeRaum zu entwickeln.

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Pro Haushalt ist nur eine Person teilnahmeberechtigt, Mitarbeitende vom Verkehrshaus der Schweiz sind ausgeschlossen. Die Gewinner werden schriftlich benach­r ichtigt. Eine Barauszahlung des Preises ist nicht möglich. Es wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Lösungszahl bis am 31. Dezember 2019 einsenden an: Verkehrshaus der Schweiz, Sudoku, Lidostrasse 5, 6006 Luzern, oder magazin@verkehrshaus.ch

Die Lösungszahl der Ausgabe 38 lautete 18178.

Gutscheine für eine Stadtführung in Luzern haben gewonnen: Adrian Rey, Daniel Oertli, Margrit Baumann und Miranda Brügger.

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