Neuigkeiten aus dem Verkehrshaus der Schweiz
LOGISTIK ERLEBEN! INTERVIEW MAT REBEAUD IN MOTION DER CENERI-TUNNEL FOKUS
Juli 2020 | Nr. 41
INHALT
6 «Logistik erleben!» Zwei, drei Klicks am Computer und schon ist das neue Fahrrad bei
PLANETARIUM
e inem Händler in China bestellt. Aber wie kommt nun eigentlich
Shows für Familien
d ieses aus dem fernen Asien zu mir nach Hause? Dank der inter nationalen Mobilität und der kompetenten Schweizer Logistikbranche findet das Fahrrad den Weg in die Zentralschweiz. Wollen Sie mehr wissen zu diesem hochaktuellen Thema? Dann lade ich Sie herzlich zu unserer interaktiven Schwerpunktausstellung 2020/21 «Logistik erleben!» nach Luzern ein. Zusammen mit innovativen Unternehmen zeigen wir in der Arena und der Halle Strassenverkehr spannende Einblicke in den Wirtschafts
7 ENTDECKT
Die Erfolgspalette
zweig und die Berufswelt «Logistik» und somit in die Planung und Steuerung des Warenverkehrs rund um den Globus. Ziel der Logistik ist es, dass die richtige Ware in der richtigen Menge, in der richtigen Qualität, zum richtigen Zeitpunkt, am richtigen Ort und zu den r ichtigen Kosten zur Verfügung steht.
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Auch in der Halle Schienenverkehr gibt es eine Neuheit. Ergänzend zum Modell des Gotthard-Basistunnels im Massstab 1:1000 kann nun auch der Schwesterbasistunnel durch den Ceneri im gleichen Massstab bestaunt werden. INTERVIEW
Für Kunstinteressierte bietet auch das teilsanierte Hans Erni Museum neue Einblicke in das umfassende Schaffen von Hans Erni. Zudem
Mat Rebeaud, Motocross-Freestyle-Fahrer
zeigt der Zürcher Künstler Michael Günzburger (*1974) in einer E inzelausstellung erstmals den kompletten Werkzyklus seiner ein drücklichen Tierabdrucke. Das Team des Verkehrshauses der Schweiz freut sich, Sie in den kommenden Sommermonaten willkommen zu heissen. Geniessen Sie eine inspirierende Auszeit vom herausfordernden Alltag. Freuen Sie
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Faszination «Logistik erleben!»
sich auf die Themenwelt «Mobilität» und unsere Gastfreundschaft. Herzliche Grüsse
Martin Bütikofer
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Direktor Verkehrshaus der Schweiz IMPRESSUM Herausgeber Verkehrshaus der Schweiz, Lidostrasse 5, 6006 Luzern Mitarbeiter dieser Ausgabe André Küttel (Gesamtverantwortung & Anzeigen), Olivier Burger (Redaktionsleitung) Texte Olivier Burger, Lorenz von Felten, Jean-Luc Rickenbacher, Simon Müller Layout aformat.ch, Luzern Titelbild Nando Schoch Bildquellen AlpTransit Gotthard AG, Red Bull Content Pool, Olivier Burger, Verkehrshaus, Schweizerischer Baumeisterverband, E&S, VA-38787, VA-52975, VA-48328 Übersetzung Apostroph Group, Lausanne Korrektorat typo viva, Ebikon Druck LZ Print, Luzern Auflage 23 000 Ex. WEMF-Auflage 17 408 Ex. Erscheinung 4× jährlich Gründung/Jahrgang 2005/4 Preis CHF 4.50/Ex., CHF 18.– pro Jahr Kontakt magazin@verkehrshaus.ch, 041 375 75 75
Offizielle Partner
IN MOTION
Der Ceneri-Basistunnel
FILMTHEATER
Neue Kinowelt Das Verkehrshaus Filmtheater rüstet sich für die Zukunft. Mit dem Einbau einer Bühne mit Lift und einer neuen Vorführtechnologie wird das Grossleinwand-Kino neue Massstäbe für Events setzen.
VORGESCHICHTE Von der Idee 1976 bis zur Eröffnung des IMAX Filmtheaters am 1. Juli 1996 vergingen 20 Jahre. Der für 1989 vorgesehene B aubeginn war vier Jahre lang durch Einspra chen blockiert. Unvergesslich ist die Eröffnungsvorführung des Dokumentarfilms «Blue Planet» g eblieben. Die Erde, gefilmt aus dem Weltall, tauchte aus der D unkelheit langsam auf, um sich schliesslich formatfüllend auf der Grossl einwand zu p räsentieren. Der Abend e ndete mit einem Feuer werk über der neuen A ttraktion des Verkehrshauses. Die Imax Corporation, gegründet im Jahr 1967 mit Hauptsitz in Missis sauga (Kanada), gilt als Pionier und führendes Unternehmen im Bereich Riesenleinwand. Das Engagement von Imax Corp. auf dem Gebiet der Unterhaltung ist breit gefächert und schliesst ein: Gestaltung, Verleih, Marketing und Betrieb von IMAX-Theatersystemen, Filment wicklung, Filmproduktion, Postpro duktion und Verleih, Konstruktion und Herstellung von Kameras und Projektoren. AUTOR OLIVIER BURGER
U
nter dem Dach des Verkehrshauses der Schweiz wurde 1996 das IMA X Filmtheater eröffnet. Ziel war es ge wesen, den Besucherinnen und Besuchern zusätzlich zum Planetarium eine themati sche Bereicherung als Ergänzung zum Mu seumsbesuch anzubieten. Das Filmtheater umfasste 400 Plätze und eine Leinwand von 19 × 25 m, die schweizweit einzigartig war. Das riesige Bildformat bot den Zuschauern ein Bilderlebnis bis an den Rand des peri pheren Sehfeldes. Der IMA X-Besucher war somit mitten im Geschehen. Die Vorführan lage wurde im Jahr 2012 mit einem digitalen Projektor erweitert.
Rundum-Erneuerung Nach 24 Jahren ist es nun Zeit, die Infrastruk tur zu erneuern und mit der Laserprojektion eine neue Vorführtechnologie einz uführen. Im Rahmen des Umbaus und der Renovation wird das Verkehrshaus Filmtheater mit einem neuen Projektionssystem inkl. der Tonanla ge, einer neuen Leinwand, neuen Lichtmo dulen, neuen Sitzen und einem neuen Tep pich ausge stat tet. Zus ät zlich zur neue n Infrastruktur wird eine Eventbühne eingebaut mit einem Lif t, der auch Fahrzeuge heben kann. Dies wird es künftig erlauben, einzig ar tige Veranstaltungen, wie zum Beispiel Produktpräsentationen, durchzuführen. Das Verkehrshaus Filmtheater bleibt auch künftig ein Grossleinwand-Kino. n
Das IMAX-System hat seinen U rsprung auf der EXPO 67 in Montreal (Kanada), wo Multi-Lein wand-Filme als Sensation der Ausstellung galten. Drei k anadische Filmemacher und Unternehmer, die mehrere d ieser erfolgreichen Filme produziert hatten, beschlos sen, ein neua rtiges System zu konzipieren, in dem ein einzelner starker Projektor verwendet werden sollte anstelle der damals üblichen, schwer zu handhabenden m ultiplen Projektoren. R esultat war das IMAX-Filmprojektorensystem, das die Grossleinwand-Filmind ustrie revolutionierte.
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MUSEUM
MEDIA WORLD
World of Racing 300 Quadratmeter Motorsport mit Geschichte – zum Staunen, Träumen und selbst Erleben. Die neue Sonderausstellung «Red Bull World of Racing» mit ausg ewählten motorisierten Original-Exponaten in der Halle Strassenverkehr ist bis Mitte Dezember zu sehen. Ein neuer Rennsimula tor bietet das ultimative Rennerlebnis. Vom Toro-Rosso-Rennauto des Jahrgangs 2008, wie es einst Sebastian Vettel zu seinem ersten Sieg in der Formel 1 pilotierte, über den mächtigen, jahrelang u nbesiegten VW Touareg der Rallye Dakar bis hin zum aktuellen Rennwagen von Aston Martin Red Bull Racing: Sämtliche Exponate der Red Bull World of Racing haben Geschichte geschrieben und waren so noch nie in der Schweiz zu sehen.
HANS ERNI MUSEUM
Tierabdrucke Nach mehrmonatiger Renovation hat das Hans Erni Museum zum Sommeranfang mit zwei neuen Wechselausstellungen und einer Neupräsentation seiner Samm lung wieder geöffnet. Neu wird das Werk von Hans Erni auch durch einen kostenfreien Audioguide erschlossen. Erstmals zeigt der Künstler M ichael Günzburger (*1974 Bern; lebt und arbeitet in Zürich) bis am 4. Oktober 2020 den kompletten Werkzyklus seiner Tierdrucke im zweiten Obergeschoss. Zusam men mit dem Zürcher Druckatelier Wolfensberger schuf Günzburger, der von der Zeichnung und der Performance kommt, in aufwendi ger Technik Ganzkörperabdrucke vom Schaf, Kalb und Wolf bis zum Eisbären.
IN DER AUSSTELLUNG Formel-1-Rennwagen Red Bull Racing RB14 Red Bull Racing RB12 Toro Rosso STR3 Toro Rosso STR10 NASCAR-Rennauto Red Bull Toyota NASCAR mit 850 PS Rallye-Fahrzeuge VW Polo WRC VW Race Touareg Motorrad KTM 450 Rally Factory
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Das Interesse an ungewöhnlichen Drucktechniken, die in enger Z usammenarbeit mit dem Druck atelier Wolfensberger entstehen, mit dem auch Erni zusammen gearbeitet hat, eint den Zürcher Michael Günzburger und den L uzerner Hans Erni. Günzburger wird neben der Serie von Tier abdrucken auch ältere und neue Arbeiten zeigen, wodurch der g esamte Schaffensprozess a nschaulich wird. Im Erdgeschoss werden als Neu erwerbung vier monumentale Wandteppiche gezeigt, die Hans Erni 1969/70 im Auftrag der PTT für die Eingangshalle am Sitz der Generaldirektion in Bern entwarf und die die Post CH AG der HansErni-Stiftung im vergangenen Jahr geschenkt hat.
AGENDA RUBRIK VERKEHRSHAUS 13.07.−13.08.2020 WWF-PANDAMOBIL Wanderausstellung in der Arena 21.−23.08.2020 SWISS DRONE LEAGUE Drohnenrennen in der Arena 29.08.2020 TAG DER ELEKTROMOBILITÄT Ausstellung in der Arena BAUEN IN DER ZUKUNFT
Tour d’horizon Wie soll die Schweiz der Zukunft aussehen? Eine Umfrage im Tour d’horizon, der in der Arena steht, gibt darauf antworten. Der Schweizeri sche Baumeisterverband (SBV) tritt mit dem mobilen Turm in einen Dialog mit den Besucherinnen und Besuchern, den Bestellern öffentlicher Bau aufträge, um zu erfahren, wie künftig gebaut werden soll. Der mobile Turm ist Teil einer Aktion zum 125-Jahr-Jubiläum, das der SBV im Jahr 2022 begehen wird. Er wird während zweier Jahre an verschiedenen O rten der Schweiz aufgestellt. Die ersten Auswertungen einer Umfrage h aben aufgezeigt, dass sehr viele der Befragten sich für ein Homeoffice aussprachen, um den Pendelverkehr künftig zu reduzieren.
19.09.2020 BMW-TREFFEN 1. Internationales BMW-7er-Treffen 02.–04.10.2020 ELMAR-EXPO für zukunftsweisende Mobilität 04.10.2020 HELLO FAMILY DAY Coop-Familientag 09.−11.10. 2020 AIR AND SPACE DAYS Thementage Luft- und Raumfahrt 30.10.−01.11.2020 BOBRUN-WOCHENENDE Erlebnis Bobrun St. Moritz Änderungen abhängig von den Vorgaben des BAG vorbehalten.
NDE R E VENTK ALhaEus.ch rs ww w.verkeh M RE SE UN MIT
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ST ET S AU ewsletter rshaus.ch /n ww w.verkeh
LUFTFAHRT
Flugzeugmotor geborgen Am 19. Mai 1940 stürzte ein Aufklärungs- und Erdkampfflugzeug der Schweizer Flugwaffe vom Typ K+W C35 mit der Immatrikulation C-173 bei Zug beim Murfpli in den Zugersee. Die beiden Besatzungsmitglieder kamen ums Leben. Das Verkehrshaus der Schweiz hat zusammen mit der Firma D ivework den Motor mit der Bezeichnung Hispano-Suiza HS-77 und den Propeller geborgen. Gegründet wurde die Firma Hispano-Suiza 1904 in Barcelona unter der Federführung des 1878 in Genf geborenen Schweizer Konstrukteurs Marc Birkigt. Die Geschäftstätigkeit erstreckte sich anfangs auf den Bau von hochwertigen Automobilen. Mit Beginn des Ersten W eltkrieges kamen auch Flugmotoren in das Programm. 5
PLANETARIUM
AGENDA PLANETARIUM TAGESPROGRAMM Mission Erde
Ausblick auf unseren Heimatplaneten Planeten
Expedition ins Sonnensystem Planetarium live
Aktuelle Himmelsereignisse, live kommentiert Dort draussen
Die Suche nach fremden Welten
Ab ins Weltall Mit zwei Wiederaufnahmen spricht das Programm im Planetarium speziell das Familienpublikum an. Der Klassiker «Das Geheimnis der Kartonrakete» und die weltweit erfolgreiche Show über Rosetta und Philae sorgen für Abenteuer pur im Weltall.
Stella Nova AUTOR OLIVIER BURGER
I Geburt und Tod von Sternen Rosetta und Philae Eine Reise zu einem Kometen Das Geheimnis der Kartonrakete Ein Flug durchs Sonnensystem Änderungen vorbehalten.
PROGR AMMTS UND TICK E .ch rshaus ww w.verkeh 75 75 375 Telefon 041
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m Film «Die Abenteuer von Rosetta und Philae» für Kinder und Familien geht’s um eine der spek takulärsten Missionen im Weltraum: die Rosetta-Mission. Die Raum sonde Rosetta flog mit dem Landeroboter Philae ins All und schickte ihn auf den Ko meten 67P/ Tschurjumow-Gerassimenko, kurz Tschuri. Der Film bringt Kindern und Erwachsenen die spannende Rosetta-Mis sion einfach und verständlich näher. Dank den Charakteren im Film und ihren Emotio nen erhalten die Besucherinnen und Besu cher einen nachhaltigen Eindruck über die Herausforderungen und Errungenschaften der Mission. Die Produktion wurde auf Initiative des Ver ke hr shaus Pla netar iums und mit Unte r stützung des «Swiss Space Office» auf die g rosse Kuppel gebracht. Am Projekt waren 18 weitere Planetarien aus sieben Ländern
beteiligt. Die Show, speziell für 360-GradProj e k ti o n e n au f b e re i tet, w ird we l t we i t g ezeigt. Ziel des Projektes ist es, die junge Generation für die Erforschung des Weltalls zu begeistern. Das Geheimnis der Kartonrakete Ein ganz und gar ungewöhnliches Familien abenteuer im Planetarium nimmt seinen Anfang in einem gewöhnlichen Garten vor einem gewöhnlichen Haus. Zwei K inder basteln sich aus einem Pappkar ton eine Weltraumrakete und star ten in derselben Nacht damit zu einem atemberaubenden Flug durch unser Sonnensystem. Glückli cherweise haben die zwei Freizeitastronau ten ein animiertes Astronomiebuch in ihrem Gepäck, das sie sicher begleitet und ihnen viel Wissenswertes über unsere kosmische Nachbarschaft erzählt. n
ENTDECKTENTDEKENTDECKT
Die PalettenGeschichte
Werbefilm «Die SBBStandardpalette».
AUTOR LORENZ VON FELTEN
M
it einem Artikel über die B edeutung der Stan dardpalette lancierten die SBB im Februar 1951 die Diskussion über die Standardisierung und Technis ierung des Warenflusses. Dies geschah nicht ganz freiwillig: In den 1950er Jahren intensivierte sich europ aweit der Wet tbewerb z wischen Schiene und Strasse. Die Bahnen brauchten dringend ein «Kampf mittel», um konkurrenzfähig zu bleiben. Im Auf trag des «Bureau international des containers» o rganisierte im April 1951 der «Verein Verkehrshaus der Schweiz» in Zürich die Intern ationale Container-Ausstel lung für den Erfahrungsaustausch. Sie bot einen Über blick über den «gegenwär tigen Stand des Behälter-, K übel- und K istenverkehrs», wie später im SBB-Nach richtenblatt zu lesen war. Inspiriert von der Ausstellung führten die SBB bereits im Sommer 1951 in ihren Güter hallen von Bern, Luzern und Zürich Versuche mit der Palette durch.
SBB produzieren Werbefilm Um den standardisier ten Warentranspor t durchzu set zen, rühr ten die SBB k räf tig die Werbetrommel. Kernstück der Kampagne war der selbst produzier te Film «Die SBB-Standardpalette». Darin sieht man die Verkettung von Produktion, Lagerung und Transpor t. Mit rollenden Zügen, kur venden Gabelstaplern sowie geschick ten Angestellten mit Paletten-Rollis wird ein Bild vom stetigen Warenfluss inszenier t. Die Anstren gungen der SBB waren er folgreich: 1953 zirkulier ten 16 000 Paletten in der Schweiz; 1962 waren es bereits eine Million! Im Dokumentationszentrum sind der Film sowie Foto grafien, das Nachrichtenblatt und viele weitere Doku mente und Literatur zum Thema vorhanden. Sie können auf Voranmeldung von Dienstag bis Freitag zwischen 14 und 17 Uhr studiert werden. n SBB-Werbefilm anschauen unter: www. verkehrshaus.ch/paletten
Auch die Schweizer Zuliefererindustrie profitierte: G abelstapler von Oehler beim Warenumschlag.
Aus ganz Europa waren Aussteller an die Internationale Container-Ausstellung angereist und präsentierten ihre Lösungsansätze.
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ZUR PERSON
MAT REBEAUD Mat Rebeaud ist seit 20 Jahren das Gesicht des FreestyleM otocross in der Schweiz. Der 37-jährige Westschweizer RedBull-Athlet war Weltmeister, Gesamtsieger der Red Bull X-Fighters und gewann sieben Medaillen an den X-Games. Seit mittlerweile zehn Jahren ist Rebeaud Profi auf der FreestyleMotocross-Tour und kann an der Weltspitze mithalten. Er fährt ein E -Motorrad und trainiert in Payerne. Mat Rebeaud ist Vater von zwei Kindern. Die Sprünge im Verkehrshaus der Schweiz sind auf Youtube zu sehen.
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INTERVIEW
Das Sprungtalent Freestyle-Motocross ist so spektakulär wie gefährlich. Der Waadtländer Athlet Mat Rebeaud springt weltweit an der Spitze mit. Als erster und bisher einziger Profi-Freestyle-Motocross-Fahrer fliegt er mit einer Maschine mit Elektromotor.
AUTOR OLIVIER BURGER
Wann haben Sie das Motorrad entdeckt? Ich stamme aus einer Motorrad-Familie. Bereits mein Grossvater und mein Vater waren Motocross-Fahrer. Mit 4 Jahren habe ich mein erstes Motorrad geschenk t b ekommen. Damit fuhr ich auf dem Rasen vor dem Haus meiner Eltern. Mit 6 Jahren erhielt ich ein neues Modell und 10-jährig fuhr ich die ersten Motocross-Rennen. Sind Sie auch Motorfahrrad gefahren? Nein. Wenn ich von A nach B fahre, benutze ich das Auto. Ich besitze bis heute keinen Führerschein für Mo torräder. Ich fahre ausschliesslich an Veranstaltungen, dafür brauche keinen Führerschein. Welches waren die Gründe für den Wechsel vom Motocross-Rennsport zum Freestyle- Motocross (FMX)? Ich habe gemerkt, dass mir die Sprünge besser liegen als das schnelle Fahren in den Kur ven. Mit 18 Jahren habe ich deshalb entschieden, die Disziplin zu wech seln. Freestyle-Motocross ist so spektakulär wie g efährlich. Welches sind die Herausforderungen? Ich habe genau 1 Minute und 30 Sekunden Zeit, um die Kampfrichter von meinen Sprüngen zu überzeugen. Ein hoher Schwierigkeitsgrad sowie ein perfekter Stil und eine tadellose Ausführung sind ausschlaggebend für die maximale Punktzahl. Wenn ich neue Sprünge entwickle, kann ich die Kampfrichter überraschen und zusätzlich punkten. Sie springen mit einem E-Motorrad. Warum haben Sie vom Benzinmotor Abschied genommen? Anfänglich war ich mit 2-Takt- und 4-Takt-Motoren un terwegs. Seit 2018 habe ich mich für ein E-Motorrad mit einem amerikanischen Elektromotor entschieden. Der Umstieg war gewöhnungsbedürftig. Insbesondere der Schub ist völlig anders. Doch der grosse Vorteil ist die Lautlosigkeit des Motors. Ich kann zu jeder Tageszeit auf meinem Trainingsgelände trainieren. Niemand ruft die Polizei wegen Lärmklagen an. Hat der Elektromotor weitere Vorteile? Das Motorrad hat weder Gänge noch eine Kupplung. Das Drehmoment des Motors ist extrem hoch und des sen Leistung sehr konstant.
Wie läuft ein Sprung ab? Beim FMX springen die Fahrer über eine Sprungschan ze. In den wenigen Sekunden zwischen Absprung und Landung werden die Manöver in der Luft ausgeführt. Mit der Bremse, dem Gashebel und der Gewichtsverlage rung des Körpers wird die Sprungabfolge gesteuert. Die Sprünge sind nicht selten mehr als 10 Meter hoch und 30 Meter weit. Je nach Wettbewerb werden ein einzel ner Sprung oder eine Reihe von Sprüngen bewertet. Der Fahrer mit der höchsten Wertung gewinnt. Wie bereiten Sie sich auf einen Wettkampf vor? Kraf t, Beweglichkeit und Schnelligkeit sind wichtig. D iese körperlichen Anforderungen trainiere ich regel mässig. Mental muss ich den Ablauf der Sprünge verin nerlichen. Fährt die Angst auch mit? Die Angst ist eine Absicherung. Sie weist mich in die Schranken und lässt mich meine Grenzen spüren. Am Wet tka mpf se lbst dominie r t die Konze ntration, die Furcht ist dann weg. Sie hatten immer wieder Unfälle. Wie gehen Sie damit um? Siege, Verlet zungen und Niederlagen gehören zum Spor t. In London stürzte ich einmal wegen eines ge platzten Reifens und verletzte mich schwer. Auch hatte ich schon mehrere Knochenbrüche. Null Risiko gibt es nicht. Wie schützen Sie sich? Haben Sie eine Versicherung? Teil meiner Ausrüstung sind ein Helm sowie Protektoren für den Rücken, die Knie und die Fussknöchel. Risiko sportarten sind in der Schweiz schwierig zu versichern. Für eine komplette Deckung musste ich mich im Aus land versichern lassen. Sie sind Profisportler. Wie verdienen Sie Ihr Geld? Ich nehme an Wettkämpfen und Showveranstaltungen teil. Zu meinen Einnahmen gehören Preis- und Sponso ringgelder sowie Beiträge aus Shows. Freestyle-Moto cross ist und bleibt mein Traumberuf. Meine grosse E rfahrung kommt mir zugute. n
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FOKUS
Logistik erleben!: So heisst die neue Schwerpunktausstellung im Verkehrshaus, die in den nächsten zwei Jahren präsentiert wird. Die Besucherinnen und Besucher werden in die Welt des Warenverkehrs, der Beschaffungskette und der Transp ortsysteme eintauchen. Realisiert wurde die Ausstellung in Zusammena rbeit mit der Stiftung Logistik Schweiz sowie diversen Logistikverbänden und -firmen.
Logistik erleben!
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H ochregale vor der Fassade der Halle Strassenverkehr. 2 G emütlicher Unterstand aus Holzpaletten. 3 H ubstapler sind für den Warenumschlag unverzichtbar. 4 B ananen auf Reise: von der Staude bis ins Verkaufsregal. 5 E in Miniaturmodell erklärt, wie Logistik funktioniert.
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selbst als Ausstellungsräume inszenier t. Auf takt zum Aufbau des Containerparks war ein 40-Fuss-Bananen container. Seit Ok tober 2019 macht er die Reise der B anane von Südamerika in die Schweiz interaktiv erleb bar, Bananenduft inklusive.
AUTOR JEAN-LUC RICKENBACHER
S
ei es eine Bestellung im Internet, ein humanitärer Einsatz in einem Krisengebiet oder die Organisa tion eines Grossevents: Überall steckt viel Logis tik dahinter. Die Werbung im Fernsehen vermittelt den Eindruck, ein bestelltes Produk t könne bereits nach wenigen Sekunden beim Endkunden angeliefer t wer den. Doch was muss alles zusammenspielen, damit die bestellte Ware am richtigen Ort, in richtiger Menge und zur richtigen Zeit geliefert wird? Auf diese Frage gibt die Logistikbranche in der Schwerpunk tausstellung Ant wort. Wer etwas bestellt, der löst etwas aus Wer in Basel an den Rheinhäfen beim Verladen der Schiffe zuschaut, gerät ins Staunen. Täglich werden an der wichtigsten Drehscheibe des Im- und Exports in der Schweiz unzählige Container verschoben. Dies zeigt eindrücklich: Wer etwas bestellt, der löst etwas aus. Heute sind die Güter global im Umlauf und ohne Logistik bewegt sich nichts mehr auf der Welt. Wurden Güter frü her als Stückgut in Jutesäcken transpor tier t, sind die Transportbehältnisse heute standardisiert. Die Normie rung der Container im globalen Warenverkehr sind ein Beispiel dafür. In der Verkehrshaus-Arena wird das Potenzial der metallenen Behälter genutzt: Sie werden
Logistik in ihrer ganzen Vielfalt erleben Das Verkehrshaus wird für die Schwerpunktausstellung in eine Logistikwelt verwandelt. Prominenten Auftritt er hält etwa die Palette, die wie der Container genormt ist. Beim Wasserbecken können die Besucher von einem Palettenhafen in Pedalos einsteigen und auf ihnen die we l t we i t g rö s s te n C o nt a i n e r h äfe n a n s te u e r n. D a s Kunstwerk wurde aus 1832 Paletten aus Schweizer Holz ge baut. Eine Ur ban- G arde ning-A k tion ve r le iht de n Bemühungen um Nachhaltigkeit in der Logistik Nach druck. Bevor die Waren zum Kunden oder in den Laden gelangen, müssen sie gelagert werden. Hochregale vor der Fassade der Halle Strassenverkehr zeigen die ein drücklichen Dimensionen der Lagerinfrastruktur. Was draussen in der Arena in Grossformat gezeigt wird, vermittelt im Innenbereich die Themeninsel «Logistik» im Kleinformat. Ein automatisches Kleinteilelager, eine interaktive Medienwand, ein animiertes Miniaturmodell, Virtual-Reality-Reisen, Scan- und Kommissionierstatio nen sowie diverse Originalobjekte machen den Besuch zu einem Erlebnis. Ein Ort der Bildungs- und Nachwuchsförderung Die Logistik ist eine innovative Branche. Vom Lastwa genführer über die Zollfachfrau und die Automatikerin bis zum Blockchain-Manager bietet sie attraktive Mög lichkeiten der Aus- und Weiterbildung. Ausbildungs kurse vor Ort bieten direkten Einblick in die Berufsbilder. Logistik beinhaltet viel mehr als nur Transport, Lagerung und Warenumschlag. n 11
VERKEHRSHAUS PLAY
Auf zum Planeten Mars AUTOR SIMON MÜLLER
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as Verkehrshaus mal anders erleben? Mit «Ver kehrshaus Play» kann das meistbesuchte Muse um der Schweiz auf spielerische Art und Weise entdeck t werden. Integrier t in die of fizielle Verkehrs haus-App bietet die neue Funktion verschiedene Par cours, durch welche die Ausstellung mit Hilfe des eige nen Smar tphone s zur Spielwie se wird. Neben dem eigenen Smar tphone und der kostenlosen Verkehrs haus-App benötigt der Besucher lediglich einen Muse umseintritt, um mit dem Rätsellösen zu beginnen. Mission Mars Ideal für Freunde und Bekannte eignet sich «Mission Mars». In dieser kniffligen Schnitzeljagd helfen Sie der Astronautin Claudia Nicollia bei der Vorbereitung zur al lerersten Marsmission. Beim Testen der Navigationsge räte, dem Freischalten der Steuerungssoftware bis hin zum schnellen Astronautentraining gibt es nicht immer ganz einfache Rätsel und Aufgaben zu lösen, Spuren zu folgen und Hinweise zu finden. «Mission Mars» eignet sich am besten für Kleingruppen von drei bis fünf Perso nen und ist ab 16 Jahren empfohlen. Machen Sie sich auf den Weg, Claudia Nicollia bei den Vorbereitungen zu helfen, und begeben Sie sich auf eine humor volle Schnitzeljagd.
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Unterwegs mit Papa Moll Für unse r jüng e re s Publik um e ignet sic h hing e g e n «Papa Moll im Verkehrshaus». Die beliebte Schnitzeljagd für Kinder führt durch alle Ausstellungshallen, wo nicht nur Rätsel gelöst werden, sondern auch Interessantes über einige ausgewählte Objek te zu er fahren ist. Ein Werkzeugbund hilft dabei, einige versteckte Hinweise und Aufgaben zu finden, Kisten zu öffnen und geheime Mechanismen zu ak tivieren. Entdecken Sie jetzt das Verkehrshaus mit Papa Moll, seiner Familie und dem Hund Tschips. n Jetzt die Verkehrshaus-App auf das Smartphone laden und mit Freunden oder der Familie das Museum neu erleben!
HABEN SIE
GEWUSST,
DASS … Alfred Waldis und Werner Latscha (rechts)
IN MEMORIAM
… die Alpenpässe erst Mitte des 19. Jahrhunderts befahrbar gemacht worden sind? 1842 fuhr die erste Postkutsche über den Gotthardpass. Die Kutschen transportierten nicht nur Postsendungen, sondern auch Passagiere, und waren bis ins 20. Jahrhundert sehr beliebt. Zu Spitzenzeiten überquerten 72 000 Kutschenreisende im Jahr den Gotthardpass.
…Monteverdi auch Karts herstellte? Der Schweizer Peter Monteverdi entdeckte auf einer Reise in die USA erstmals den kleinen, offenen Renn wagen. Zuhause konstruierte er s eine eigenen Go-Karts und ver kaufte diese später sehr erfolgreich.
… mit dem Bau des Gotthardtunnels 1872 die Mechanisierung des Tunnelbaus begonnen hat? Mit der Entwicklung des automati schen Vortriebs schaffte es der Werkstattchef Gustave Seguin, die über kilometerlange Leitungen g eführte Pressluft effizient für die Schlagbohrmaschinen einzusetzen. Dabei wurde der Anpressdruck mit einer Stahlfeder anstelle kom primierter Luft erzeugt.
… der neumodische «Peda 2000 Legend»-Roller aussieht wie ein klassischer Motorroller der 1960er-Jahre? Der in Italien entwickelte und in C hina produzierte Elektroroller kam 2018 in die Schweiz. Seine Batterie ist schnell entfernbar und hat eine Aufladezeit von fünf bis sieben Stunden. Der Akku ist über eine e infache Haushaltsteckdose auf ladbar.
… früher Autos wie Mode präsentiert wurden? Die 1950er- und 1960er-Jahre wa ren die Blütezeit der italienischen Karosserieschmieden. Zahlreiche handgefertigte Autos von damals wurden zu Ikonen. Die prachtvollen Einzelstücke wurden, wie heute Haute-Couture-Kleider, der Öffent lichkeit präsentiert.
Werner Latscha war von 1990−1998 P räsident des Vereins Verkehrshaus der Schweiz. Für seine grossen Verdienste w urde er nach seiner Präsidialzeit zum E hrenmitglied ernannt. Als Eisenbahn fachmann hat er das Verkehrshaus vor a llem in den Fragen des Schienenverkehrs beraten. Sein Engagement und sein N etzwerk haben dem Museum ein solides finanzielles F undament beschert. Latscha wuchs als Sohn eines Wagenfüh rers der VBZ in Zürich auf. Er absolvierte dort eine kaufmännische Lehre und arbeite te verschiedentlich als kaufmännischer A ngestellter. 1947 absolvierte er die Matura und studierte bis 1952 Rechtswissen schaften in Zürich und Genf. Sein Studium schloss er mit einem Doktorat ab. Er war von 1974 bis 1984 Generaldirektor der Schweizerischen Bundesbahnen und von 1984 bis 1990 Präsident der Generaldirekti on. Damals waren der Generaldirektion drei Kreisdirektionen direkt unterstellt – in L ausanne, Luzern und Zürich. Latscha g estaltete die Debatte um den Ausbau der Bahn und die Einführung des HalbtaxAbonnements für den öffentlichen Verkehr grundlegend mit. Benedikt Weibel schreibt in einem Nachruf über den Verstorbenen in der «Neuen Z ürcher Zeitung»: «Werner Latscha war ein nüchterner, gradliniger, dossierfester und jederzeit präsenter Bahnchef. Seine Stärke waren Argumente, nicht die grossen G esten. Dieser Stil führte auch im Parlament und beim Bundesrat zu einer hohen G laubwürdigkeit.»
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Highlights der Reise • Boeing-Werk in Seattle – die grösste Fabrikhalle der Welt • National Air and Space Museum in Washington D.C. mit der weltweit grössten Sammlung an Luft- und Raumfahrzeugen • Technisches Operationszentrum von Delta Airlines • NASA Johnson Space Center – ehemalige Wirkungsstätte von Claude Nicollier • NASA-Weltraumbahnhof, Cape Canaveral
Luft- und Raumfahrtreise in die USA
5.–15. November 2020
KANADA Seattle
© Manuel Bauer
Mit Claude Nicollier (Astronaut, Astrophysiker) und Martin Bütikofer (Direktor Verkehrshaus der Schweiz)
Washington D.C.
Atlanta Houston Cape Canaveral MEXIKO
Go l f v o n M ex i ko
Miami
Preis pro Person in CHF bei 15–25 Personen KUBA Bei Doppelbelegung CHF 10 860.– Einzelzimmerzuschlag CHF 1260.– Kleingruppenzuschlag (10–14 Personen) CHF 1550.– Inbegriffene Leistungen – Alle Flüge in Economy Class inkl. Taxen und Gebühren – Unterkunft in sehr guten Mittel- bis Erstklasshotels – Halbpension – Expertenbegleitung: Claude Nicollier und Martin Bütikofer Reiseroute: Zürich–Seattle–Washington D.C.–Atlanta– Houston–Cape Canaveral–Miami–Zürich
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MITGLIEDER
MITGLIEDEREINLADUNG Am 10. Oktober 2020 laden wir die Verkehrshaus-Mitglieder im Rahmen der Air and Space Days zu einem Anlass mit Spezial programm ein. Reservieren Sie sich das Datum. Mehr Informationen gibt es in der nächsten Ausgabe des Verkehrshaus-Magazins.
DATUM VO R M E R K E N 10. Oktober 2
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IN MOTION
Ab in den Süden! Mit der Inbetriebnahme des Ceneri-Basistunnels im Dezember 2020 wird eine Verkehrsvision aus dem Jahre 1947 Wirklichkeit. Die von der AlpTransit Gotthard AG gebauten Basis tunnels revolutionieren den transalpinen Personen- und Güterverkehr. In der Schienenhalle ergänzt neu das Modell im Massstab 1:1000 des Ceneri-Basistunnels das Modell des Gotthard-Basistunnels.
AUTOR OLIVIER BURGER
D
ie Idee eines Basistunnels durch die Alpen stammt aus dem 20. Jahrhundert. 1947 skizzier te Carl Eduard Gruner, Ingenieur und Verkehrs planer aus Basel, die visionäre Idee eines Gotthard- Basistunnels als Teil eines Schnellbahnsystems. 1963 set z te der Bund die Kommission «Eisenbahntunnel durch die Alpen» ein. Sie evaluierte verschiedene Basis tunnel-Lösungen und empfahl 1970 den Bau eines Gott hard-Basistunnels von Erstfeld nach Biasca.
Zehn Jahre Bauzeit am Ceneri Am 27. September 1992 stimmte das Schweizer Volk dem Bundesbeschluss über den Bau der schweizeri schen Eisenbahn-Alpentransversale mit 64% zu. Damit ist die Grundlage für die Planung und den Bau der NEATA c h s e n G ot t h a rd u n d L öts c h b e r g g e l e g t wo rd e n. 24 Jahre später er folgte die feierliche Eröf fnung des Gotthard-Basistunnels am 1. Juni 2016. Teil der Flach bahn durch die Alpen ist auch der Ceneri-Basistunnel, der im Dezember 2020 in Betrieb gehen wird. Die erste Sprengung für dieses Bauwerk er folgte am 10. März 2010. Von der Installationskaverne Sigirino aus wurden die beiden Röhren je Richtung Norden und Süden aus
gebrochen. Um Punk t 12.00 Uhr er folgt der Durch schlag in der Weströhre des Ceneri-Basistunnels mit grosser Präzision am 21. Januar 2016. Seitlich betrug die Abweichung 2 cm, in der Höhe 1 cm. Fünf Tage spä ter war auch die Oströhre durchgeschlagen.
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1 M odell des Ceneri-Basistunnels in der Halle Schienenverkehr. 2 Verzweigung Sare im Ceneri-Basistunnel. 3 E inbau einer Weiche beim Nordportal. 4 L uftaufnahme des Südportals von Vezia. 5 Testfahrt mit dem Hochgeschwindigkeits zug ICE S der Deutschen B undesbahn. 2 3 4
FACTS UND ZAHLEN – Tunnellänge 15,4 km – A usgebrochenes Material 7,9 Mio. t – Beschäftigte 175 Personen – Kupferkabel 900 km – Notrufsäulen 100 Stück
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wurden 66,6 km Schienen verlegt. In den beiden Tunnel röhren sind Deckenstromschienen installier t worden. Ein N ov u m g e g e nü b e r d e m G ot th a rd- B a s istu n n e l. Im Gegensatz zu einer konventionellen Fahrleitung mit Kettenwerk hat dieses neue System mehrere Vorteile: Erstens entfallen Nachspanneinrichtungen für Fahrdraht und Tragseil. Zweitens ist die Stromtragfähigkeit der Deckens tromschienen höher ( Verstärkungsleitungen entfallen). Und drittens hat der in der Deckenstromschie ne eingelegte Fahrdraht eine längere Lebensdauer.
Innovative Deckenstromschiene Die Arbeiten für den Einbau der Bahntechnik im 15,4 k m l a n g e n C e n e r i - B a s i s t u n n e l z w i s c h e n Camorino und Vezia begannen im Juli 2017. Die bahntechnischen Installationen umfassen die Fahr bahn, Fahrleitung, Bahnstrom- und Stromversor gungsanlagen, Telekommunikations- und Siche rungsanlagen sowie die Leit technik. Insgesamt
Inbetriebnahme im Dezember Die Feierlichkeiten zur Eröffnung des Ceneri-Basistun nels und zur Fertigstellung werden aufgrund der Corona- Pandemie deutlich kleiner ausfallen als ursprünglich ge plant. Auf die Einladung von Gästen wird verzichtet und das Treffen mit den Verkehrsministern soll per Videokon ferenz durchgeführ t werden. Die Inbetriebnahme des Ceneri-Basistunnels ist nach wie vor für Dezember 2020 vorgesehen. Mit der Fer tigstellung der NE AT können mehr Güterzüge über die Gotthardachse verkehren. Z udem verkürzen sich die Fahrzeiten, und das Tessin er hält eine S-Bahn. n 17
KURZINTERVIEW
schendurch drucke ich im Büro O nline-Bestellungen aus, bearbeite diese und bringe die Pakete ins Post büro. Zudem bediene und berate ich Kundinnen und Kunden und b eantworte Besucherfragen.
nach
gefragt
Brigitte Graf Stellvertretende Shop-Leiterin
Weshalb arbeitest du im Verkehrshaus? Weil es ein einmaliger Arbeitsplatz ist: offen, herzlich, hell. Er bietet mir per sönlich die Gelegenheit meine Spra chen anzuwenden. Die 50%-Stelle ermöglicht mir zudem, meinen Alltag sehr abwechslungsreich zu gestalten. Wie sieht dein Arbeitsalltag aus? Am Morgen öffne ich den Shop, stau be ab, mache Notizen der fehlenden Artikel und fülle die Regale auf. Zwi
Welches ist dein Lieblingsprodukt im Shop? Die Rega-Helikopter und die Flug zeuge. Welches war bisher dein s chönstes Erlebnis mit Besuchern? Als ein Kunde wieder umkehrte, in den Shop kam und sagte: «Vielen Dank, hier wurde ich von Anfang an überall freundlich und zuvorkommend bedient. Das hat sich bis am Schluss gehalten, ich komme wieder.» Wie erlebst du die Verkehrshaus-Besucher? Die meisten kommen am Ende des Besuches in den Shop und kaufen ein Souvenir. Für die kleinen Kinder ein Auto, eine Lok oder ein funkeln des Flugzeug. Sehr begehrt sind H elikopter. Die Eltern entdecken die vielen Globibücher, die sie aus ihrer
Jugend kennen. Manchmal gibt es auch Tränen, weil die Kinder nicht das gewünschte Spielzeug erhalten. Wie sieht das Shop-Angebot aus? Der Kunde sieht genau, wo Züge, Autos, Flugzeuge, Weltraumartikel, Schiffe zu finden sind. Wir versuchen auch immer, zu aktuellen Ausstellun gen Artikel im Shop anzubieten. Zum Beispiel einen Knie-Eisenbahnwagen von Märklin. Wie würdest du einem aus ländischen Besucher das Verkehrshaus beschreiben? Als einen Ort, wo die verschiedenen Transportmittel der Schweiz zu erle ben sind. Zudem kann im Planetari um das Weltall entdeckt werden und das Filmtheater sorgt für eindrückli che Erlebnisse. Und zu guter Letzt lädt das Swiss Chocolate Adventure auf eine süsse Reise ein. Welchen neuen Shopartikel w ürdest du gerne anbieten? Einen «Anti-das-gibt-es-nicht- Artikel», welcher keine Tränen mehr fliessen lässt.
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Lösungszahl bis am 31. August 2020 einsenden an: Verkehrshaus der Schweiz, Sudoku, Lidostrasse 5, 6006 Luzern, oder magazin@verkehrshaus.ch
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Pro Haushalt ist nur eine Person teilnahmeberechtigt, Mitarbeitende vom Verkehrshaus der Schweiz sind ausgeschlossen. Die Gewinner werden schriftlich benachr ichtigt. Eine Barauszahlung des Preises ist nicht möglich. Es wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Lösungszahl der Ausgabe 39 lautete 84888. Tageseintritte für das Alpamare haben gewonnen: Alexandra Hartmann und Janine Stampfli.
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