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Hinten im Korn live im KUZ/Mainz Frühling lässt sein blaues Band flattern wieder durch die Lüfte (Mörike reloaded) live im Grend/Essen
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Muckefuck live im KuZe/Potsdam Die Brockenzunge Der Täucher live im Grend/Essen Als ich mal den Herrn Hitler im Schwimmbad getroffen hab Pustekuchen live im Bastard/Berlin Erste & Zweite Kar te an den Berliner Wald live im Grend/Esse n
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Ode an den Berliner Wald live im KuZe/Potsdam Der Pornohans Im Haarstudio Kadaver live in der Werkstatt/Witten Rein vom Sinn live im Festsaal Kreuzberg/Berlin Im Schwitzkasten von Mike Deter live im KFZ/Marburg Die Nacht im Blutbett des Schwagers – die Slam-Version Will Kacheln live im KFZ/Marburg
MIT AUDIO-CD
8424 -19 -3 ISBN 978-3 -93 ) EU R 12 ,80 (D
»Will Kacheln« vereint die Greatest Hits von Klötgens Bühnentexten: 34 Poems, Skits & Storys im Buch, 15 Tracks auf der CD. Zum Hören:
– Will Kacheln – Hinten im Korn – Die Brockenzunge – Der Täucher – Im Haarstudio Kadaver u. v. a.
Gesamtspielzeit: 75 min
SINGLES
W ill Kacheln
Tracklist:
www.hirnpoma.de www.voland-quist.de
Frank Klötgen
Mit Frank Klötgen meldet sich einer der sprachgewaltigsten deutschen Bühnenliteraten zu Wort und »kachelt« drauflos zu einer wahrhaft atemberaubenden Tour de Farce voll Sprachwitz und ungebändigter Formulierlust. Abstruse Begegnungen mit Berühmtheiten, abenteuerliche Grotesken über KörperteilTransformationen und beklemmende Erfahrungen bei Zahnarzt- und Frisörbesuchen – innerhalb weniger Sätze sattelt der Leser auf zu abseitigen Streifzügen.
Frank Klötgen, 1968 in Essen geboren. Slam-Poet und Netz-Literat sowie seit mehr als 20 Jahren und 13 CDs Sänger und Texter bei Marilyn’s Army. 1998 für die Hyperfiction »Aaleskorte der Ölig« von der ZEIT mit dem »Pegasus«-Preis für Internet-Literatur ausgezeichnet. 2004 erschien mit »Spätwinterhitze« der erste deutschsprachige Hyperfiction-Roman auf CD-ROM (Verlag Voland & Quist); 2005 feierte sein Online-Musical »Endlose Liebe/Endless Love« Premiere. Permanent auf Lese-Reise und mit dem Tanzorchester Baron von Kurz in der Republik unterwegs. Lebt in Berlin und ist zu finden auf www.hirnpoma .de.
Rein vom Sinn Dichte in den Zeiten unreiner Reime – jetzt mit 20% Rap-Extension!
0 — 2 Fremdkot, der auf Zedern federt Bräudurchbraust und derb durchädert Und niemand, der von Fehlern zetert Die die Schönheit hier begeht hat Es scheint die Welt mit sich im Reinen Doch nicht in Reimen, nicht in Reimen! Teigig spei ick Bronchienbrei ’s grützt im Leib sich Allerlei dass Grind und Gilb aus allen Poren … äh, jetzt hab’ ich den … Dings verloren Wo war ich? Wo bin ich? Ich mein’: Wollt ihr denn noch? Denn sonst macht’s kein Sinn hier, ich glaub’ aber doch. Ja? OK, wo war’n wir steh’ngeblieben? Ich hab’ mir das zwar aufgeschrieben … … nt die Welt mit sich im Reinen, doch nicht in Reimen Nicht in Reimen!
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Fremdkot, der auf Weiden schwingt Was ja beiden gar nix bringt (rein vom Sinn her kacke klingt) Doch hier durch reinsten Reim besticht ’s merkt nur mancher Dichter nicht Reimt die da auf nie da (ich hätt’ da noch Flieder) »Cool, wieder’ne Line klar! Ey, du bist der Hit, Mann Brauchst nie mehr’n Mietwag’n Weil alle drauf abfahr’n Wie deine Rhymes durchstart’n’n’n!« Ach, ewiges Irren im Akzentuieren Nur einer der Irren statt einer der Ihren Es scheint die Welt mit sich im Reinen Doch nicht in Reimen, nicht in Reimen! Fremdkot, der vom Vorzelt protzt Im Permafrost der Nachwelt trotzt Und ungedichtet unverrichtet planlos durch die Plane rotzt Und drin’n der Dichter: denkt und glotzt Doch scheint die Welt mit sich im Reinen Und ganz ehrlich: stört auch keinen!
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Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte Morike reloaded
0 — 5 Knospen knistern, Knaben knuspern Am Backfischgeschwärme vom letzten Jahr Flügel flüstern, Winde wispern: Er ist’s! Er ist’s! Wie wunderbar! Frühling lässt nun Staub erblüh’n Leiber im Hormonstau glüh’n Ditt kleenste Fleuchzeuch Wachstum wittern Den tumbsten, dumpfsten Stumpf erzittern Frühling, du bist’s! Wir haben dich vernommen Bienvenue, welcome und herzlich willkommen Hi, du Hallodri! Hallo, du Hai, du Witzka, du Kapitän, du Sudokupfiffikus, du Racker! Tauchst in Tau und Birkengrün Verdörrtes Land und fingerst kühn Dem winterhart gestockten Boden Am keimbereiten Sämlingshoden Da wölbt sich Mother Nature’s Bauch Im erdigwarmen Frühlingshauch Da girrt und gurrt es, summt und surrt es, sirrt und schwirrt es, ja, nun wird es Frühling! Wieder wehen traulich
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Deine Flatterbänder blau sich Erde weicht sich, Kälte schleicht sich Und das Maienglöckchen zeigt sich Mörike, dich hör’ ick trapsen Nachtigallen, Amseln, Spapsen Holder Dolden Blütenpracht ’s hat er wieder schön gemacht! Und in all dem Blüh’n, da Welkst nur du Schaust dir selbst beim Altern zu Ahnst beim Anblick erster Falten Da is’ nix mehr aufzuhalten Dieser Bauch wird niemals Brett mehr Deine Haarpracht nicht komplett, sehr Schade ist das, keine Frage Doch du hattest deine Tage Schlitterst nun mit letzter Klarheit Von der Ist-Zeit in die War-Heit Ziehst und zerrst an Körperstellen Wo sich nur noch Dellen wellen Denkst zurück an letztes Jahr Da das auch nicht anders war Doch dachtest du, das lässt sich richten Mit irgendwas, mit … ja, mitnichten Blaukraut bleibt Blaukraut Und White Stripes bleibt White Stripes Nur ich soll ergrau’n, wenn sich alles in Grün zeigt? Mein lieber Lenz, du, leck mich doch! Wie lange war ich dein Verfechter In deinem Sinne Worteschlächter Nun frag ich mich: Kennst du mich noch? Wer wärst du ohne Lyrikstütze Und wem dein Grün und Blüh’n zunütze? Wir haben dir Anmut angedichtet Manch’ Abart dir per Vers gerichtet
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Hidden Track: Will Kacheln
Ich will Kacheln. Dieses Tapetengeklebe und Raufasergetue macht mich krank, dieses Bahnengewichse und Kleistergeschiss. Dieses Erfurter»nicht an der falschen Stelle sparen«-Genöle der Zollstockzappelphilippinos, diese Metylan-Kleisterejakulat abspeichelnden Quast-Kasper! Baumarktfrischlinge! Pack! Was packt ihr denn, he? Wollt ihr nicht auch mal am Zentner streicheln? Wie wär’s? Wollt ihr nicht auch mal den Kachelstapel packen, euch ’n Bruch heben, das schwarze Stapelband in der Handfläche zwirbeln lassen und lauschen, wie die weiß anlaufenden Fingerspitzen nach Blutzufuhr japsen, lauschen, ob es vielleicht Plopp macht, wenn sich unter der Last euer Bauchnabel nach außen stülpt und wie das klingt, wenn der Leistenbruch im Hüftgelenk schmirgelt? Und dann daheim die Kacheln, den stolzen Stoff, an die Wände werfen! Ignorieren, dass sich links oben das frisch Gekachelte wieder von der Wand zu lösen beginnt, bis uns dann, irgendwann, die komplette, schweineschwere Kachelwand entgegenstürzt, wir mitsamt Tretleiter rücklings auf die Tischkante krachen, auf den Bodenbohlen bluten mit offenem Oberschenkelhalsbruch und denken »Boah, Alter!«. Ich will Notarztwagen, ich will Blaulicht in den Straßen, ich will Nachbarnasen an den Fensterscheiben, ich will Nachbarn, die nachfragen: »Was ist denn da passiert?« »Ich glaub, der wollte tapezieren oder so …« Von wegen!
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Hinten im Korn live im KUZ/Mainz Frühling lässt sein blaues Band flattern wieder durch die Lüfte (Mörike reloaded) live im Grend/Essen
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Muckefuck live im KuZe/Potsdam Die Brockenzunge Der Täucher live im Grend/Essen Als ich mal den Herrn Hitler im Schwimmbad getroffen hab Pustekuchen live im Bastard/Berlin Erste & Zweite Kar te an den Berliner Wald live im Grend/Esse n
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Ode an den Berliner Wald live im KuZe/Potsdam Der Pornohans Im Haarstudio Kadaver live in der Werkstatt/Witten Rein vom Sinn live im Festsaal Kreuzberg/Berlin Im Schwitzkasten von Mike Deter live im KFZ/Marburg Die Nacht im Blutbett des Schwagers – die Slam-Version Will Kacheln live im KFZ/Marburg
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8424 -19 -3 ISBN 978-3 -93 ) EU R 12 ,80 (D
»Will Kacheln« vereint die Greatest Hits von Klötgens Bühnentexten: 34 Poems, Skits & Storys im Buch, 15 Tracks auf der CD. Zum Hören:
– Will Kacheln – Hinten im Korn – Die Brockenzunge – Der Täucher – Im Haarstudio Kadaver u. v. a.
Gesamtspielzeit: 75 min
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W ill Kacheln
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www.hirnpoma.de www.voland-quist.de
Frank Klötgen
Mit Frank Klötgen meldet sich einer der sprachgewaltigsten deutschen Bühnenliteraten zu Wort und »kachelt« drauflos zu einer wahrhaft atemberaubenden Tour de Farce voll Sprachwitz und ungebändigter Formulierlust. Abstruse Begegnungen mit Berühmtheiten, abenteuerliche Grotesken über KörperteilTransformationen und beklemmende Erfahrungen bei Zahnarzt- und Frisörbesuchen – innerhalb weniger Sätze sattelt der Leser auf zu abseitigen Streifzügen.
Frank Klötgen, 1968 in Essen geboren. Slam-Poet und Netz-Literat sowie seit mehr als 20 Jahren und 13 CDs Sänger und Texter bei Marilyn’s Army. 1998 für die Hyperfiction »Aaleskorte der Ölig« von der ZEIT mit dem »Pegasus«-Preis für Internet-Literatur ausgezeichnet. 2004 erschien mit »Spätwinterhitze« der erste deutschsprachige Hyperfiction-Roman auf CD-ROM (Verlag Voland & Quist); 2005 feierte sein Online-Musical »Endlose Liebe/Endless Love« Premiere. Permanent auf Lese-Reise und mit dem Tanzorchester Baron von Kurz in der Republik unterwegs. Lebt in Berlin und ist zu finden auf www.hirnpoma .de.