Tracklist CD: Ein skeptischer Sympathisant Vergleichbare Persönlichkeiten Das letzte Glied Was da ist, ist da Kosten sparen Zornig Das Tabu Etten Gott rutscht etwas heraus Vorsätze Hochzeitsglocken Das Klassentreffen Dehydrierung Der frühe Vogel Schöne Gefühle Wir packen an und schmeißen weg Das Oberhaupt Das Hintertürchen Spiegelfechten Das Gerüst Stimmigkeiten Papierverschwendung Die Antwort weiß ganz allein der Wind Zieht eure T-Shirts aus Stein Hinter dem Berg Hartz IV Abgespeichert Gefährliche Kleidung Man hat ja Prinzipien Händchen halten Christen Durchschnitt Die Milch wird knapp Lug und Trug Die Flamme der Revolution
SINGLES
Zum Anhören: – – – – – –
Ein skeptischer Sympathisant Das Tabu Gott rutscht etwas heraus Schöne Gefühle Zieht eure T-Shirts aus Die Flamme der Revolution u. v. a.
Auf der beiliegenden MP3- CD kann man alle Zwiegespräche aus dem Buch in den von Radio Eins bekannten Fassungen anhören. www.ahne-international.de www.voland-quist.de
EUR 14,90 (D) ISBN 978-3-938424-41-4
Ahne
Mit einem schicken Vorwort von Jakob Hein
Neue Zwiegespräche mit Gott
Foto: Tim Jockel
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MIT MP3-CD Seit der erste Band der „Zwiegespräche mit Gott“ veröffentlicht wurde, ist auf der Welt eine Menge passiert: Skrupellose Heinzelmännchen brachen eine schlimme Krise vom Zaun, Kerstin und Karin verliebten sich ineinander, Barack Obama wurde neuer US-Präsident und Vera Wollenberger-Lengsfeld verabschiedete sich von einem ihrer Nachnamen. Nordkorea qualifizierte sich für die Fußball- WM, genauso übrigens wie Südkorea, der Fleischer in der Schönhauser Allee machte dicht, viel Eis schmolz und Bombay heißt jetzt Twix. Ob Gott dazu eine Meinung hat, ob sein Gesprächspartner ihm zustimmt, was zuerst da war, Farbe oder Ton oder gar Karl Marx, was Dostoprimelschatjelnosti auf Deutsch heißt oder auch anderes, vollkommen Entgegengesetztes, das kann man erfahren, wenn man dieses Buch hier aufschlägt. Falls man es nicht aufschlagen sollte, bleibt das Buch eben zu. Gruselig, oder?
Ahne Neue Zwiegespräche mit Gott
Zwiegespräche mit Gott – heute:
Ahne, 1968 in Berlin-Buch geboren, ist gelernter Offset-Drucker. Die Wende war für ihn ein Glücksfall: Er wurde arbeitslos und Vater. Jeden Sonntag liest er bei der Reformbühne Heim & Welt im Kaffee Burger, er war überdies etliche Jahre bei den Surfpoeten aktiv. Seine Geschichtensammlungen „Wie ich einmal die Welt rettete“ und „Ich fang nochmal von vorne an“ wurden bei KiWi veröffentlicht. Bei Voland & Quist erschienen die „Zwiegespräche mit Gott“ und „Was war eigentlich morgen“. Ahne ist einer der bekanntesten Lesebühnenautoren der Welt.
Zwiegespräche mit Gott | heute: Das Tabu A: Na Gott. G: Na. A: Na. Die Eckkneipe stürbt aus. G: Spricht ooch keena mehr Dialekt. A: Bisschen übatrieben, wa? G: Dit die Eckkneipe ausstürbt, is ja wohl ooch ’n bisschen übatrieben. A: Stümmt. Schreiben aba die Gazetten. G: Sommaloch. A: Herbstloch meinste. G: Is ditselbe. Bloß größa jeworden wegen den Ozon. A: Aba stümmt, watte sagst mit die Eckkneipen, Gott. Ick wah ja neulich in Neukölln, und da kann, also von Aussterben der Eckkneipen kann da echt keene Rede sein. G: Is in’n Wedding jenauso. A: Und in Lichtenberg. G: In Hannova ooch. A: Würkich? G: London, Dabblin, Basel, Detschin, keene Sorge, die Eckkneipe stürbt schon nich aus. A: Da wahste schon übaall inne Eckkneipe, Gott, in die janzen Städte? G: Ick bin Gott. A: Is dit nich jefährlich? Ick mein’, würd man da nich schnell zun Alkoholika? G: In London? A: In die Eckkneipen. Wenn de die alle frequentierst, so oll ower se wörld, denn, ick meine, ick kenn’ dit ja lediglich aus de „Barrikade“ inne Buttmannstraße in’n Wedding, also da kommste nich eha wieda raus, als wenn de nich wenichstens ’n Schnaps 32
jekippt hast. Und neulich habick ’n Fülm jesehn, ja, in’n Kino, Gott, der hieß „Willkommen bei den Sch’tis“, der Fülm, und da musste een Briefträja übaall, woa wat abjejeben hat, ’n Kurzen nehm. Dit, also uff die Daua … hauch ma ma an, Allmächtija. G: Du weeßt, wat passiert, wennick dir anhauche? A: Wat passiert ’n denn? G: Schon ma wat von die Druckwelle jehört, die ufftritt, wenn ’ne Atombombe explodiert? A: Also denn hauch mir ma lieba nich an, Gott. Ick will ja noch leben. Ick will ja noch nich sterben. Ick hab ja noch so ville vor. G: Wat haste denn vor? A: Zun Beispiel willick noch zun Zahnahzt jehn, nachher, weil meen Zahnfleisch zurückjeht. Wär übrijens ooch ma ’n Tipp für dich. G: Meen Zahnfleisch jeht nich zurück. A: Dit villeicht nich. Aba wenn de so’n Mundjeruch hast, dit kommt ja meistens vonne Zähne her, also manchma ooch von’n Magen, manchma is dit ooch anjeboren, erblich bedingt, hatten deine Eltan villeicht ooch Probleme mit …? G: Tabu! A: Wat? G: Du berührst grade ein Tabu. A: Ick berühre … wat? Ick kann janüscht berührn, Gott, weilick meine Hände nämich inne Hosentaschen hab. G: Eltan von mir ist gleich Tabu, ist gleich redet man nich drüba. A: Wahn die so scheiße, deine Eltan, hamse dir jehauen? G: Dit jehört zu den Tabu dazu. A: Vastehe. Denn is wahscheinlich dringlicha als der Zahnahztbesuch, eine Stippwisite bein Psüchoklempna, wa Gott. ’ne schicke Therapie mit Stuhlkreis und so, Familjenuffstellung, die janze Palette. G: Ick will dit ma so ausdrücken, wattick mache und wat nich, 33
dit besprechick mit mir selba, is schön, ditte dir Sorgen machst, aba, fallsick ma dir zur Abwechslung ’n Tipp jeben dürf, mach dir ma lieba Sorgen um deine Sorgen. Um deine Ehe, zun Beispiel. A: Ick bin janich vaheiratit, Gott. G: Trotzdem. A: Ziemlich billijet Ablenkungsmannöwa, findste nich ooch? G: Oda aba prima aus de Affäre jezogen. A: Hmm. Manche behaupten ja, hinta die Tresen von die Eckkneipen stünden die besten Psüchaterinnen mit großen I vonne janzen Welt. Weeßt sicha, watte tust, Gott. Nur für den Fall, ditte doch ma drüba reden willst, ick hab imma ’n offenit Ohr. Meen Vata hat sich ja ooch nich jekümmat, ick weeß wie dit is. G: Janüscht weeßte. A: Oda so. Tschüss Gott. G: Tschüss. A: Ach …, Gott? G: Ja? A: Nur, falls de Lust hast, 1. Dezemba 19 Uhr, Solidaritätssaufen im „Willy Bresch“. Ick würd ma freuen, wenn de kommst. G: Binnick bein Frisör. Aba villeicht stoßick späta noch dazu, denn.
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Zwiegespräche mit Gott | heute: Vorsätze A: Na Gott. G: Na. A: Wieda ’n Jahr jeschafft, wa? G: Hmm. A: Ick nehm mir ja nüscht vor, Gott, für dieset Jahr. G: Hmm. A: Hat ja sonst ooch nüscht jebracht. Bringt ja bei den meisten nüscht. Erst, da halten se sich noch an die Vorsätze, so lange wie se noch vakatat sind, da saufen se ja würkich wenija, aba denn, so baldit ihnen wieda bessa jehn tut, sollst ma sehn, denn holn se allet nach. Meistens sind se denn soja dicka als wie vorher. G: Hmm. A: Is ja nich so, dittick mir keene Jedanken mache, Gott, so isset ja nich. Ick mach mir schon Jedanken, oda gloobste etwa, dittick mir keene Jedanken mache? G: Hmm. A: Wie meinste? G: Nee. Nee, nee, du machst dit schon richtich. A: Is ja ooch nich einfach, dit Leben. Wie soll man dit denn übahaupt allet schaffen? Freundlich sollste sein, weeßte, roochen sollste nich, saufen sollste nich …, und denn sollste ooch noch freundlich sein. G: Hmm. A: Ick bin doch keen Robota, Gott! G: Nee. A: Ick meine, dit passt doch ooch janich zu die Jesellschaft hier dazu. Wenn de hier, in diesa Jesellschaft, ja Gott, imma freundlich sein würdist, denn würdiste ja eha heute als wie morgen inne Gosse landen, mitten Jesicht nach unten, so siehts doch aus, oda etwa nich? 41
G: Wat? A: Wattick jesacht hab eben. G: Ach so, doch, wahscheinlich, hmm. A: Ick meine, klah hat meene Olle recht, wennick jetz nich so ville saufen würde, denn würdick wahscheinlich würkich mehr uff Reihe kriegen, da hat se uff jeden Fall recht, obwohl, dit is ja manchma ooch janz jut, so’n Vollsuff. Da komm eim ja jute Ideen. G: Hmm. A: Die sind denn zwah oft ooch wieda weg, die juten Ideen, aba man entspannt ja ooch, bein jemütlichen Beisammensein. Da lässt man ma die Seele baumeln, zun Beispiel, da schüttet man ma sein Herz aus, dit is ja praktisch, als ob man inne Mediatjon sitzt, kamman fünwe grade sein lassen, Jefühle offen zeigen, ooch ma heulen wie’n Schlosshund oda zuhörn. Wo hört eim denn heutezutage noch jemand zu? G: … A: Gott? G: Ja? A: Ick hatte jefracht, wo einen heutzutage noch jemand zuhört? G: Uff jeden Fall, uff jeden Fall. A: Dit meinick. Jenau dit. Und deshalb mussick einfach ab und zu inne Kneipe und mir da zulöten. Weilick ansonsten die janzen Anforderungen vonne Jesellschaft, von diese Leistungsjesellschaft hier, janich bewältijen könnte. Dit issen Ausgleich ja praktisch. Aba dit vasteht sie ebend nich, weil sie ja die Probleme ooch nich hat wie icke. G: Hmm. A: Ick meine, ick als Mann, ja, ick soll heute stahk sein, aba ooch jut aussehn, ick soll Jefühle zeigen, aba mir ooch Jefühle ankieken. Ick soll Vaantwortung übanehmen, mit die Kinda spielen, den Müll runtabringen, abwaschen, die Zeitung wegräumen, wenn42
ick se jelesen hab, ick soll Glühbürnen wechseln, mir rasiern, intelligent sein, aba ooch Humor ham, ick soll uff ihre Bedürfnisse achten, dabei aba ooch dit Wesentliche nich außen Augen valiern, ick soll Beschütza sein und Fußabtreta, Spielmacha und Ballhola, und denn sollick ooch noch sexy sein dazu! Dit is doch nich leicht! G: Hmm. A: Dit habick ihr nämich ooch jesacht. G: So. A: Wommitick nich behaupten will Gott, dit sie janüscht tut. Dit nich. Die hattit schon ooch nich leicht. Ick sag ja zun Beispiel ooch, dit ruhich sie ma wegjehn soll. Donnastach, zun Beispiel, wenn Fußball in’n Fernsehn kommt, oda jeden zweeten Sonnahmd könntick mir durchaus vorstelln zu Hause zu bleiben, aba, denn sacht sie wieda, dit sie dit janz andas jemeint hat, aba wie sie dit jemeint hat, dit nu wiederum sacht sie nich. Oda sie sacht dit schon, aba dit kann keen Mensch vastehn, keen normala. Uff jeden Fall nehmick mir dieset Jahr einfach ma nüscht vor. Dit steht fest, soviel steht fest. So. Jetz mussick aba langsam ma jehn. Hat ma jefreut Gott, klah, aba ick kann ja nich ewich hier mit dir quatschen. Is intressant, sicha, aba dit Leben jeht ja weita, wa? Wie Lenin so schön sachte. Früha hatta dit ma jesacht. G: Hmm. A: Also, tschüss Gott. G: Tschüss. A: Ach, Gott? G: Nee. Reicht langsam, wa?! A: Ick wollt’ dir doch nur noch ’n jesundet Neuet wünschen, Gott. Nur ’n jesundet Neuet.
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Tracklist CD: Ein skeptischer Sympathisant Vergleichbare Persönlichkeiten Das letzte Glied Was da ist, ist da Kosten sparen Zornig Das Tabu Etten Gott rutscht etwas heraus Vorsätze Hochzeitsglocken Das Klassentreffen Dehydrierung Der frühe Vogel Schöne Gefühle Wir packen an und schmeißen weg Das Oberhaupt Das Hintertürchen Spiegelfechten Das Gerüst Stimmigkeiten Papierverschwendung Die Antwort weiß ganz allein der Wind Zieht eure T-Shirts aus Stein Hinter dem Berg Hartz IV Abgespeichert Gefährliche Kleidung Man hat ja Prinzipien Händchen halten Christen Durchschnitt Die Milch wird knapp Lug und Trug Die Flamme der Revolution
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Ahne Neue Zwiegespräche mit Gott
Zwiegespräche mit Gott – heute:
Ahne, 1968 in Berlin-Buch geboren, ist gelernter Offset-Drucker. Die Wende war für ihn ein Glücksfall: Er wurde arbeitslos und Vater. Jeden Sonntag liest er bei der Reformbühne Heim & Welt im Kaffee Burger, er war überdies etliche Jahre bei den Surfpoeten aktiv. Seine Geschichtensammlungen „Wie ich einmal die Welt rettete“ und „Ich fang nochmal von vorne an“ wurden bei KiWi veröffentlicht. Bei Voland & Quist erschienen die „Zwiegespräche mit Gott“ und „Was war eigentlich morgen“. Ahne ist einer der bekanntesten Lesebühnenautoren der Welt.