Schlossallee
Schlossallee
1| 2012
Nr. 1/2012 | Januar/Februar| 3,50 Euro |
www.schlossallee.com
Das Regionale Lifestyle Magazin für Münster und das Münsterland
Franz Lauter: Der malernde Koch vom Schloss
Karneval: Zu Besuch bei den „Bösen Geistern“
Martina Sieger Erfolgsfaktor Rosa
Lüdinghausen: Die Dreiburgenstadt entdecken
Liebe Leserinnen und Leser, Neulich abends, bei Pasta und einem Glas Wein, kam mir eine Idee: Vielleicht sollte ich einfach mal mit einer roten Pappnase ins Büro kommen. Es ist kein Geheimnis, dass kurz vor Drucklegung eines Magazins in der Redaktion eine eher hektische Stimmung herrscht – eine rote Pappnase, so dachte ich, könnte da für Erheiterung sorgen, zumindest für einen Moment. Ob vielleicht das der wahre Grund für Karneval ist? Mal ehrlich – die vielzitierten bösen Geister vertreibt heute niemand ernsthaft mehr, allenfalls noch unter dem Bett seines Kleinkindes. Aber den bösen Stimmungsgeistern, denen wird effektiv für einige tolle Tage der Garaus gemacht! Und erst die Vorfreude: Seit Mitte November (also genau dem 11.11. um 11:11 Uhr) befinden sich die Jecken wieder in ihrer Lieblingsjahreszeit und treffen sich regelmäßig, um an ihren Umzugswagen zu basteln, schrauben und dekorieren (mehr dazu übrigens ab Seite 33). Ist das nicht großartig? Einmal im Jahr wird in ganz Münster zusammen gefeiert, ob Alt oder Jung, Arm oder Reich, Cowboy oder Indianer. Vom Hindenburgplatz durch die Innenstadt über den Prinzipalmarkt und wieder zurück vors Schloss rollen die bunten Wagen, wer da nach Köln oder Düsseldorf fährt, ist selbst schuld! Man kann, als kühler Hanseat etwa, den Karneval albern finden oder lediglich als Anlass nehmen, einmal richtig über die Stränge zu schlagen. Ein Blick in die Nachbarstadt Osnabrück zeigt: Ganz verkehrt ist das ja nun auch nicht. Aber wenn Geschäftsmänner, die üblicherweise bis zu 16 Stunden täglich in Nadelstreifen verbringen, plötzlich in ein Prinzenkostüm steigen und das Zepter in die Hand nehmen – dann muss doch etwas dran sein am Phänomen Karneval! Karneval, Fastnacht oder Fasching feiert man auf der ganzen Welt, vom Zuckerhut in Rio über Trinidad und Tobago bis nach Venedig und eben ins Münsterland. Ich mag derartige kleine Auszeiten von der Vernunft. Man sollte sie sich im Alltag viel häufiger gönnen. Ob nun mit Pappnase oder ohne. Ich wünsche Ihnen viel Freude mit der vorliegenden Ausgabe und noch mehr Spaß beim Karneval. Münster Helau! Ihre
Svenja Dierker Redaktionsleitung
Schloss Inhalt Ausgabe 1 Januar/Februar 2012 | 2. Jahrgang | Seite 4
Szene
Theater Titanick
Ein Bilderbuch, das sich immer wieder neu öffnet – das ist das Theater Titanick. Und eine echte Münsteraner Institution! Mit spektakulären Inszenierungen hat sich das Team um Clair Howells und Uwe Köhler international etabliert. Ein Blick hinter den Vorhang. Seite 22
Aktuell
Wohnen
Das Neueste aus der Region
Tischkultur
Münster Helau!...........................................
6 8 Women in Business.................................... 13 Porsche Präsentation ................................ 14
Der Esstisch ............................................. 36
Kurzmeldungen..........................................
Facelift fürs Haus
Szene Portrait Martina Sieger: Mode und ganz viel Lebensfreude................................ 18
Reise Mit allen Sinnen durch Barcelona............... 70
Neuer Garten – alter Charme .................... 43
Schloss Nordkirchen
Genuss Wintergemüse Back to the Roots .................................... 46
Spektakel mit den Elementen..................... 22
Restaurant
Region Lüdinghausen Von Drosten, dem Papst
Kultur
Garten: Aufbruchstimmung
Rezepte .................................................... 48
Mode: Zeitlos schön.................................... 26
Ewig dein, ewig mein ................................ 67
Sanierung der Bestandsimmobilie ............. 40
Theater Titanick: Klassiker
Hochzeit
Z.mann‘s ................................................. 50 Restaurantkritik Villa Medici, Münster .............................. 52 Vor Ort Feinbrennerei Sasse ............................... 54
Leben
Hart aber herzlich...................................... 72 Termine Kultur in der Region................................... 78 Kolumne: Spinnengewebe ........................ 81 Vorschau / Impressum .............................. 82
Anzeigen Bettenhaus Schründer .......................................
10
MeVitus..............................................................
12
Althoff Wohnkultur..............................................
16
Feinkost Hansen.................................................
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und ganz viel Wasser.................................. 28
Wellness & Beauty
Helios Klinik........................................................
57
Erlebnis
Fit ins neue Jahr........................................ 58
Aqua Vitalis .......................................................
61
Karneval: Hoch auf
Gesundheit
Kleinsman Dental Center ....................................
62
dem bunten Wagen.................................... 33
Orthopädie: Von Kopf bis Fuß ................... 64
Insidertipps: Firmen empfehlen sich ....................
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Titelfoto: Nicole Frohne
allee
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Genuss
Feinbrennerei Sasse
Wer denkt, dass Korn immer klar und scharf sein muss, der kennt den Münsterländer Lagerkorn nicht! Destilliert in der Feinbrennerei Sasse in Schöppingen, ist er schon nach 15 Jahren ein regionales Traditionsprodukt. Wir haben ihn probiert! Seite 54
Klassiker
Mode Schon Coco Chanel sagte: „Ich bin gegen Mode, die vergänglich ist.“ Und tatsächlich gibt es Kleidungsstücke, die absolut zeitlos sind: das kleine Schwarze gehört ebenso dazu wie Trenchcoat oder Jeans. Seite 26
Wohnen TischKultur Vier Beine, eine Platte und rundherum Stühle: Ein Tisch ist etwas Simples! Und dabei doch so viel mehr … Eine Übersicht. Seite 36
Garten
Aufbruchstimmung Ob Neuanlage oder Bestandsgarten: Das heimische Grün verträgt dann und wann eine Erfrischungskur. Wer dabei die Herausforderung meistert, das alte Flair mit neuen Ideen aufzuwerten, schafft einen einmaligen Schatz. Seite 43
Aktuell Das Neueste aus der Region | Seite 6
Münster Helau! Ob Karneval, Fasching oder Fastnacht: Seit dem 11. November um 11:11 Uhr befinden sich Jecken in ganz Deutschland wieder in der fünften Jahreszeit! Mainz, Köln, Düsseldorf – die närrischen Hochburgen kennt jeder. Doch wer einmal den Münsteraner Karneval gefeiert hat, der weiß: Was die Rheinländer können, das können die Westfalen schon lange!
Ausnahmezustand allerorts Genaugenommen seit dem 14. Jahrhundert: Schon im frühen Mittelalter gaben sich die Münsteraner zur Fastnacht mit Inbrunst karnevalistischen Festen und Gelagen hin. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Wer sich für das närrische Treiben nicht begeistern kann, sollte frühzeitig die Stadt, oder, noch besser, das ganze Münsterland verlassen, denn auch in Warendorf, Greven, Coerde & Co. übernehmen in der Fastnachtswoche die Jecken das Zepter.
Rosen, Tulpen, Nelken Die Tagesnamen dieser Woche übrigens außergewöhnlich „duftend“: Von der Weiberfastnacht über den Nelkensamstag, den Tulpensonntag, den Rosenmontag bis zum Fastnachtsdienstag, auch Veilchendienstag genannt. Mit den Blumen haben die Tage jedoch weniger zu tun, denn der Rosenmontag verdankt seinen Namen zum Beispiel der Raserei und dem tollwütigen Eifer, mit dem das Volk diesen Tag begeht. An diesem Montag und dem vorangehenden Tulpensonntag finden vielerorts die Karnevalsum-
züge statt. Am Veilchendienstag wird dann noch einmal kräftig zugeschlagen, ehe am Aschermittwoch – zumindest sollte es so sein … – die Fastenzeit beginnt. Zu den traditionellen Speisen am „Fetten Dienstag“ gehören Fettgebackenes, Pfannkuchen und Fisch.
Schinken-Schützen und Schrumpfhusaren Insgesamt rund 40 Karnevalsgesellschaften sind es, die sich im Bürger ausschuss Münsterscher Karneval (BMK) organisieren und seit dem 11.11. fleißig an ihren Wagen basteln: Neben der KG „Freudenthal“ von 1833, den „Bösen Geistern“ oder den „Paohlbürgern“ finden sich auch stimmungsvolle Namen wie die „Fidelen Bierkutscher“, die „SchweineSchinken-Schützen“ oder die „Sendener Schrumpfhusaren“ unter den Vereinen.
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Ob´s warm, ob´s kalt, in jedem Fall viel Narren gibt’s im Karneval! Karnevalstermine der Region (Auswahl): Freitag, 10. Februar Damensitzung , Kongress-Saal, Halle Münsterland, 19:00 Uhr Samstag, 11. Februar Karnevalsparty mit Anna-Maria Zimmermann, Greven 20:11 Uhr 3. Karnevalsumzug in Hiltrup, 14:11 Uhr Montag, 13. Februar
Großer Karnevalsumzug , Münster/Wolbeck, 14:11 Uhr
Ball der Schweine , Halle Münsterland, 20:00 Uhr
Weiberfastnacht , 16. Februar Altweiberrundgang mit der Lady Carneval, Amelsbüren, 8:30 Uhr
Altweiber , Marktplatz Warendorf, 17:00 Uhr Weiberkarneval , Bevergern, 14:33 Uhr
Tulpensonntag , 19. Februar Karnevalsumzug , Greven 13:11 Uhr Schlüsselübergabe , Prinzipalmarkt/ Stadtweinhaus, 11:11 Uhr Rathaussturm , Warendorf, 21:11 Uhr
Rosenmontag , 20. Februar Rosenmontagszüge: Münster , Prinzipalmarkt, 12:11 Uhr Nottuln , 14:11 Uhr Gievenbeck , 11:00 Uhr Warendorf , 14:11 Uhr Bevergern , 10:11 Uhr Emsdetten, 14:11 Uhr
Veilchendienstag , 21. Februar Schlüsselrückgabe , Rathaus Coesfeld, 15:30 Uhr
Aktuell Das Neueste aus der Region | Seite 8
Neues Logo für Warendorf
„Löffelübergabe“
Warendorf wird als Stadt der Pferde bezeichnet – das spiegelt sich nun auch in dem Logo der Warendorfer wider! Die Werbeagentur Cosa entwarf ein schlichtes @-Zeichen, das in der Mitte einen Pferdekopf darstellt. Zusammen mit dem Slogan: „Warendorf – Die Pferdestadt“ positioniert sich die Stadt deutlich und zeigt, dass Tradition und Moderne vereinbar sind. Das bekannte @-Zeichen als Kommunikationscharakter und das Pferd setzen einen Kontrastpunkt zum altertümlichen Stadtwappen.
bei Bröker Catering & Event Wolfgang Stein, Küchenchef der Bröker Catering & Event GmbH in Coerde, war 15 Jahre lang als Küchenleiter des Unternehmens tätig und bereitete zwölf Mal in Folge den Grünkohl für das Kramermahl zu. Nun geht der 67-Jährige in den Ruhestand. Den Kochlöffel übernimmt nun Marc Pargmann aus Oldenburg. Durch die enge Verbundenheit mit dem gesamten Unternehmen steht Stein auch weiterhin beratend zur Seite. Die offizielle Löffelübergabe findet am 3. März im Speicher No. 10 in Münster statt.
Schaltschränke als F i n a n z e n
Positive Entwicklungen
Im
Jahre 2011 sorgte die Euro Schuldenkrise für starke Turbulenzen an den Kapitalmärkten. Die Aktienmärkte verzeichneten wegen der politischen Unruhen in Nordafrika, das starke Erdbeben in Japan mit nuklearer Katastrophe und der negativen Konjunkturentwicklung einen starken Abwärtstrend. Für 2012 gehen die Analysten nun für europäische Aktien von einem Anstieg der Gewinne von ca. 10 % aus. (Quelle: Goldmann /Sachs) Vor allem die US-Wirtschaft überrascht in den letzten Wochen mit positiven Entwicklungen. In wirtschaftlicher Hinsicht konnten die USA eine Rezession vermeiden und teilweise positive Impulse setzen. Leider stehen diesen Entwicklungen die weiterhin entstehenden erheblichen Risiken der anderen Volkswirtschaften gegenüber. Die Staatsschuldenproblematik in Europa bleibt ungelöst und hält die Märkte unter Druck. Besonders bei Unternehmen aus dem Versicherungs- und Finanzsektor können Gewinneinschätzungen bezüglich neuer regularischer Vorgaben und höherem Kapitalbedarf nur unter großer Unsicherheit vorgenommen werden. Andererseits sind die Bewertungsmaßstäbe auf Basis der berichteten Gewinne und die Kennzahlen, basierend auf Gewinnerwartungen, auf sehr geringem Niveau, so dass sich sicherlich hier ein Einstieg für mutige Anleger mit einer Stop Order rechnen kann. Für die kommenden Monate ist weiterhin mit hoher Marktvolatilität zu rechnen, wobei sich die Anlegerstimmung an den Kapitalmärkten etwas stabilisiert hat. Die europäische Politik Autor Guido Röwekamp guido_roewekamp@ scheint auf eine umfassendere und lang- gothaer.de fristige Lösung der Schuldenproblematik zuzusteuern. Bleibt abzuwarten, ob dies ausreicht, um die Sorgen des Marktes zu besänftigen.
Kunstwerke
Schaltschränke sind nicht schön. Oftmals werden sie als Plakatwand missbraucht oder beschmiert. Jetzt ist im Bahnhofsviertel Münster Schluss damit! Die Immobilien- und StandortgemeinMit beschmierten Schaltschaft Bahnhofsviertel Münster schränken ist es im Bahnhofsviertel bald vorbei! e.V., kurz ISG, wird in Kooperation mit der Stadt 69 dieser Schränke auf 10,4 Hektar umgestalten. Dabei sollen sie nicht einfach bemalt werden, sondern auf Sculptura-Ebene in Szene gesetzt. Für das „Kunstprojekt Schaltschränke“ konnte der renommierte Künstler Tobias Rehberger gewonnen werden. Das Projekt (Budget: 500.000 Euro) ist spektakulär und soll auf höchstem Niveau von statten gehen. Beginn der Realisierung soll im Spätsommer 2012 und Fertigstellung spätestens im Frühjahr 2013 sein. www.bahnhofsviertel-muenster.de
Küchen Pohl – jetzt auch in Münster Seit Dezember hat Küchen Pohl seine Tore in der Hafenstraße geöffnet. Der neue und moderne Showroom befindet sich unweit der Innenstadt und verfügt über eigene Parkplätze direkt vor dem Haus. Auf Sascha und Stefanie Pohl knapp 250 qm zeigen Stefanie und Sascha Pohl die neuesten Küchen-, Geräte- und Zubehörtrends von vielen hochwertigen Herstellern wie etwa Warendorf, Rational, Miele oder Gaggenau. Aber auch das kleinere Küchen-Budget kann mit interessanten Alternativen abgedeckt werden. Besonderes Augenmerk legt Küchen Pohl auf die individuelle und persönliche Beratung und das Rund-Um-SorglosPaket. Hierbei profitiert der Kunde von der über 30-jährigen Erfahrung im Familienunternehmen. www.kuechenpohl.de
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Mit seinem Hengst „Carinja“ sicherte sich „Vossi“ den Sieg. (Foto: Lafrentz)
Thomas Voß gewinnt Großen K+K Preis Der 53-Jährige Holsteiner Thomas Voß gewann mit dem Hengst Carinjo den Großen K+K Preis in der Halle Münsterland. Platz zwei ging an Florian Meyer zu Hartum aus Herford. So richtig glücklich war die drittplatzierte Jana Wargers aus Greven: Das Jungtalent legte mit Coolio, den sie erst seit wenigen Wochen unter dem Sattel hat, zwei tolle Runden in der Halle Münsterland hin. Auch Turnierleiter Bernd Schulze Brüning, der den Vorsitz im Reiterverband Münster und die Turnierleitung in jüngere Hände geben wird, war mehr als zufrieden mit dem Turnierverlauf: „Sein“ K+K Cup hat mit knapp 33.000 Zuschauern eine Rekordmarke erreicht. Schulze Brüning: „Ich hab ja immer gesagt – geht nicht, gibt’s nicht. Aber jetzt haben wir wohl wirklich die Grenze erreicht.“
Markus Schabel (Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Münsterland Ost) überreichte Monika Schlattmann (Vorsitzende des Familienhauses am Universitätsklinikum Münster) und Dr. Margit Baumann-Köhler (Verantwortliche Oberärztin des Brücken-Teams) (v.l.) die Einnahmen aus dem Kartenverkauf vom Benefizabend.
Gelungener Benefizabend Alle Jahre wieder: Was als kleines Konzert im Jahre 1993 in einer Schalterhalle begann, ist mittlerweile aus dem vorweihnachtlichen Musikprogramm in Münster nicht mehr wegzudenken: der Benefizabend der Sparkasse. Mitte Dezember war es wieder soweit: Im ausverkauften Großen Haus der Städtischen Bühnen begeisterte nicht nur die mehrfach ausgezeichnete A-cappella-Formation „Sonic Suite“ des Münsteraner Ex-Sechszylinders Tilo Beckmann das Publikum, auch das Freie Musical-Ensemble Münster sorgte für gute Stimmung. Zwei musikalische Dauer-Gäste des Benefizabends waren auch in der 19. Ausgabe wieder dabei: Uwe Koch am Klavier und Martin Bierhoff am Schlagzeug. Die Einnahmen von 10.000 Euro sowie die Saalspende von fast 5.000 Euro wurde an die Verantwortlichen des Familienhauses am Universitätsklinikum Münster überreicht: Mit dem Geld wird ein Neubau finanziert, in dem sich das Brücken-Team der Uni-Kliniken um Angehörige von schwerkranken Kindern und Jugendlichen kümmert.
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Sonntag ist Schautag
Eine gute Gelegenheit – auch für Berufstätige – die großzügige Ausstellung im Bettenhaus
Schründer an der Weseler Straße 77 in Münster zu entdecken, bietet der Schautag am Sonntag von 11 bis 18 Uhr. Dann allerdings ohne Beratung und Verkauf. Gerne informiert das Team um Gerd Schründer im Rahmen der Öffnungszeiten: montags bis freitags von 10 bis 19 Uhr und samstags von 10 bis 18 Uhr. Beratungsgespräche können unter Tel. 0251 - 7132613 vereinbart werden.
Boxspringbetten vereinen anmutige Eleganz mit einzigartigem Schlafkomfort. Die jüngste Generation der Boxspringbetten garantiert ein Luxusambiente, das sonst nur Fünf-Sterne-Hotels bieten. Fotos: Schramm
„Meine Nacht hat 5 Sterne“ Schramm: Exklusiver Schlafkomfort Das Zwei-Matratzen-System überzeugt mit einmaligem Wohlfühlfaktor, besonderer Ästhetik und exklusivem Schlafkomfort
info
Die jüngste Generation der Boxspringbetten sorgt für ein Luxusambiente, das sonst nur Fünf-Sterne-Hotels bieten. Dabei sind die Betten der Manufaktur Schramm in ihrer handwerklichen und funktionalen Konsequenz, ihrer natürlichen Flexibilität und ihrem unvergleichlichen Bettklima wegweisend. Erlebbar wird der exklusive Schlafkomfort im Schramm-Studio in der großzügigen Ausstellung des Bettenfachgeschäftes Schründer an der Weseler Straße 77 in Münster. „Schlaf ist die wichtigste Regenerationsquelle für Kopf und Körper, das Kraftwerk für Kreativität und die Batterie für Lei-
Bettenhaus Schründer Weseler Straße 77 | 48151 Münster Telefon: 0251 - 7 13 26 13 E-Mail: info@schruender.de www.schruender.de
stungsfähigkeit, die sich nächtlich auflädt“, weiß Geschäftsführer Gerd Schründer. Das optimale Schlafsystem, das die BettenManufaktur Schramm in handwerklicher Tradition und Perfektion aus veredelten Federkernen oder per Hand eingenähten Taschenfedern fertigt, besteht aus zwei Elementen, die gemeinsam das Dream-Team des guten Schlafs bilden: Die punktuell reagierende, auf individuelle Maße und Schlafgewohnheiten abgestimmte Obermatratze bettet den Körper in eine ideale anatomische Lage. Die stabile Untermatratze federt indes jede Bewegung des Schlafenden sanft und punktuell ab und bildet so die stützende Basis für optimale Regeneration. Eine gute Obermatratze schmiegt sich dem Körper mit möglichst gleichmäßiger Druckverteilung auf kleinstem Raum an und aktiviert so den Stoffwechsel. In Kombination mit der abfedernden Untermatratze ergibt sich die perfekte Wirkungseinheit. „Beim Zwei-Matratzen-System kann zwischen den Federn ungehindert Luft zirkulieren und die Feuchtigkeit mitnehmen“,
Gerd Schründer und Christiane Winterhoff freuen sich auf ihre Gäste.
erklärt Geschäftsführer Axel Schramm, der das Traditionsunternehmen in vierter Generation führt. Bei der Suche nach einem neuen Boxspringbett haben die Kunden die Wahl sowohl zwischen Modellen in Polsteroptik als auch Massivholzlösungen. Ganz nach Geschmack kann eine Vielfalt an ausdrucksvollen Farben und Formen kombiniert werden. Alle Stoffe sind abnehmbar und dadurch leicht zu reinigen. Für zusätzlichen Top-Komfort sorgt eine optionale Motorisierung. Dort steuert die Fernbedienung auf Knopfdruck einzeln Höhe und Neigung sowie Kopf-, Rücken-, Ober- und Unterschenkelteil. Bei der Auswahl des Traumbettes steht das Kompetenzteam um Gerd Schründer und Christiane Winterhoff beratend zur Seite.
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Lange erwartet, von vielen ersehnt:
SC Preußen Fan-Shop wurde eröffnet! Im Dezember wurde er feierlich im Souterrain des Geschäftsstellengebäudes am Fiffi-Gerritzen-Weg 1 eröffnet: Der Fan-Shop des SC Preußen 06 e.V. In seiner Eröffnungsrede sprach Carsten Gockel allen Mitwirkenden seinen Dank aus und freute sich über die gelungene Arbeit des Architekten Erich Varnhagen (plan.werk architekten). Im Shop gibt es Fanartikel für jeden Geschmack: Bekleidung wie Trikots, T-Shirts und Caps für ein waschechtes Fan-Outfit, Wohnaccessoires, u.a. einen Preußenbriefkasten, Outdoorfahnen, signierte Poster und etliche Dekorationsartikel mit dem SC Preußen Logo. Auch exklusiver, handgefertigter SCP Schmuck für Sie und Ihn von der Goldschmiedemeisterin Kristin Garritzmann (Kronjuwelchen) ist dort erhältlich. Carsten Gockel verriet uns, dass er die Fahrradklingel mit dem Adler am originellsten findet: „Die gehört zu einer Stadt wie Münster einfach dazu!“ www.scpreussen-muenster.de/fanshop
Liebesschlösser erobern den Aasee Es war nur eine Frage der Zeit, wann das Ritual des „auf ewig“ verschlossenen Liebesbeweises in Münster ankommen würde: Jetzt haben sich bereits rund zwei Dutzend Paare an der kleinen Brücke vor dem Naturschutzgebiet des Aasees verewigt, vereinzelt auch an der neuen, schwimmenden Brücke. Die Schlösser sind verziert mit eingravierten oder aufgemalten Namen, manchmal auch nur mit den Initialen. Mit dieser romantischen Geste haben sich Münsteraner Paare ewige Liebe geschworen und einen Trend in die Stadt gebracht, der von Südeuropa aus mittlerweile die ganze Welt erobert – angeblich sogar bis zur Großen Mauer in China. Seinen Ursprung soll er in Italien haben. Dort wurden einst die Schlösser der Schul-Spinde von Absolventen einer Akademie an Laternen der Milvischen Brücke am Tiber in Rom gekettet.
Manfred Wermers, Leiter der Niederlassung Merck Finck & Co, Münster
Professionell anlegen trotz Staatsschulden Die Betreuung durch Privatbanken ist ein hochexklusives Geschäft. Dabei sollte man doch meinen, alle Vermögenden wollen, dass gut auf ihr Geld aufgepasst wird. Wo liegen denn da die Feinheiten in der Beratung?
Die wichtigste Entscheidung muss jeder Anleger selbst treffen: Soll das Vermögen möglichst schnell wachsen – auch wenn ich damit ein erhöhtes Verlustrisiko in Kauf nehme? Oder soll es langfristig verlässlich erhalten bleiben? In der Vergangenheit haben zahlreiche Banken den Renditewunsch der Anlegern überschätzt und ihnen riskante Anlagen „verkauft“. Hohe Rendite und „sicheres“ Investieren schließen sich faktisch aus. Daher analysieren wir im Vorfeld sehr genau das individuelle Sicherheitsbedürfnis und die persönliche Risikoneigung unserer Kunden. Rendite und Risiko stehen in dem Verhältnis, das am Besten zu un-
seren Kunden passt. Langfristig sind aber die meisten unserer Anleger konservativ ausgerichtet. Ist man denn nicht gerade dann auf der sicheren Seite, wenn man sich jetzt für Liquidität entscheidet?
Man kann sich natürlich für ein Tagesgeld entscheiden und damit inflationsbereinigt Geld verlieren. Für uns bedeutet Sicherheit: Unterm Strich bleibt das Kapital erhalten. Über die langfristige Wertentwicklung eines Depots entscheiden zwar auch Wirtschaftstrends, aber mehr noch das Können eines Beraters. Welche Vorteile bringt das? Man möchte ja nicht jede Woche vom Berater angerufen werden und sein Portfolio umschichten…
Ganz genau. Gerade in wechselhaften Zeiten empfiehlt sich eine Vermögensver-
waltung: Innerhalb des gemeinsam besprochenen Rahmens kann ein Betreuer auch Entscheidungen im Sinne des Kunden treffen, wenn dieser im Urlaub ist. Dabei stützt er sich auf das Expertenwissen von Analysten. Das Rundum-sorglos-Paket also?
Ich würde das nicht so salopp ausdrücken. Jeder Kunde kann entscheiden, wie oft er informiert werden möchte. Denn persönliche Nähe ist unseren Kunden besonders wichtig. Viele Anleger haben einen langfristigen Anlagehorizont. Ein Jahr wie 2008 schmerzt einen dann zwar, lässt sich aber durch aktives Handeln wieder ausgleichen: Gerade in solchen Zeiten werden mehr Transaktionen durchgeführt als sonst. Durch die Wahl aus verschiedenen Vergütungsmodellen findet sich auch hier jeder Anleger wieder.
M e r c k F i n c k & C o, P r i va t b a n k i e r s Johanniterstr. 1 | 48145 Münster | Telefon (0251) 87 12 20 | Fax (0251) 8 71 22 44
Anzeige | Seite 12
Mit Sicherheit gut beraten! Kaum ein Feld ist so umfangreich wie das der Krankenversicherung. Der Markt ist voll mit Produkten, deren Inhalte nicht immer relevant sind. Und genau deshalb kommt es hier auf eine ausführliche, individuelle, persönliche, vertrauensvolle und bedarfsgerechte Beratung an. Die MeVitus GmbH aus Münster hat sich genau diese kompetente Beratung mit Schwerpunkt Krankenversicherung auf die Fahnen geschrieben.
Individuelle Sicherheitskonzepte Jeder Mensch ist anders – und somit auch der Bedarf und der Anspruch an sein persönliches Krankenversicherungs- und Sicherheitspaket. Was der eine möchte, muss noch längst nicht das Richtige für den anderen sein. Deshalb ist das Leistungsspektrum der unabhängigen MeVitus GmbH besonders umfangreich. Es umfasst insbesondere die Private Krankenversicherung, Berufsunfähigkeit, Dread Disease, Private Altersvorsorge und Betriebliche Altersvorsorge für Privatpersonen, Familien und Unternehmer. Dabei setzt MeVitus auf eine langjährige Erfahrung im Bereich der Krankenversicherungen, was für die Kunden höchste Kompetenz und schnelle Erfolge bedeutet. Ein echter Mehrwert: MeVitus lässt seine Kunden durch das Dickicht in Versicherungsfragen blicken und schärft den Fokus für das Wesentliche, nämlich für die individuellen Bedürfnisse. Die Beratung wird besonders großgeschrieben, ebenso die Offenheit, Ehrlichkeit und die Transparenz im Umgang mit Informationen. „Dabei zählt die unkomplizierte, unbürokratische Abwicklung ebenso zu unseren Stärken wie Motivation und Zuverlässigkeit“, sagt Geschäftsführer Dipl.-Ing. Siegmund Panitz. Und weiter: „Unsere Dienstleistungen sind selbstverständlich von der Beratung (auch vor Ort) über die Antragsvermittlung bis hin zu laufenden Informationen über Ihre Versicherung völlig kostenfrei. Wir können auch im Lebens- und Sachversicherungsbereich weiterhelfen.“
Leistungsspektrum Private Krankenversicherung: Die Private Krankenversicherung besteht aus über 870 Einzelkriterien und lässt sich schon deshalb nicht über den Beitrag vergleichen. Die Auswahl, was zu versichern
ist und was nicht, können Menschen dann treffen, wenn sie ausführlich informiert wurden, was es am Markt zur Auswahl gibt und was erfahrungsgemäß im Laufe des Lebens benötigt wird. Berufsunfähigkeit: Arbeitskraft sichert Einkommen und damit die Lebensplanung. So wie der Motor das Auto antreibt, so ist die Arbeitskraft, besser deren Erhalt, unverzichtbar für ein planbares Leben. Ziele, Wünsche und Notwendigkeiten können nur dann berücksichtigt werden, wenn das regelmäßige Einkommen gesichert ist. Der Markt ist voll von Produkten, die mit Eigenschaften werben, die eher sekundär sind. Dread Disease: Die Dread Disease dient zur Absicherung bei schweren Krankheiten wie Krebs, Herzinfarkt oder Schlaganfall. Besonders wichtig sind die Definition der Erkrankungen und die damit verbundene Nachweisbarkeit als Grundlage der Leistungspflicht. Hier ist der Berater in der Regel mehr als überfordert, der Fachmann aber besonders gefragt. Private Altersvorsorge: Die gesetzliche Rente reicht nicht aus, wenn man seinen bisherigen Lebensstandard beibehalten möchte. MeVitus bietet verschiedene Lösungen zur Privaten Altersvorsorge und berät, welche Versicherung den höchsten Sicherheitsstandard bietet. Betriebliche Altersvorsorge: Um sich nicht nur auf die gesetzliche Rente verlassen zu müssen, sollte man diese sowohl durch private als auch durch eine betriebliche Altersversorgung ergänzen. Ein Arbeitnehmer hat ein gesetzlich verbrieftes Recht auf Entgeltumwandlung, das genutzt werden sollte.
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Aktuell Das Neueste aus der Region
Seite 13
Oberbürgermeister Markus Lewe im Gespräch mit Unternehmerinnen
Alle Jahre wieder Text
Barbara Rottwinkel-Kröber, Fotos
Münster View/Tronquet
Schon zum achten Mal trafen sich Mitte Januar die Ge-
Karin Reismann und Magdalena Münstermann
schäftsfrauen des Münsterlandes zum W.I.B.-Women in Business Dinner. Neben dem gemeinsamen Essen stand dort der Festvortrag von Magdalena Münstermann, ihres Zeichens frisch gekürte Preisträgerin des NRW Wirtschaftspreises, im Mittelpunkt. Sie sprach stellvertretend für die erkrankte Festrednerin Anja Krusel. Münstermann stellte in ihrem Vortrag das sogenannte „Telgter Modell“ vor, bei dem Jugendliche schon frühzeitig für den Betrieb begeistert werden. Interessiert hörten die knapp zweihundert Geschäftsfrauen zu und genossen den gemeinsamen Abend
Gräfin Alice von Schwerin und Annelore Brüggemann
mit einem hervorragenden Menü vom Café Grotemeyer.
Bianka Ganser, Gabriele Kahlert-Dunkel, Dr. Agnes Klein
Gerda Schlötke, Jutta Gödeke-Niedt, Katja Dreps und Margot Rittmeier
Eva-Maria Mevenkamp, Jeanette Wüller, Gabriele Ostermeier und Dr. Ritta Coenen
Petra Pfaffinger und Renate Bratz-Nigmann
Aktuell Das Neueste aus der Region | Seite 14
Porsche Zentrum
Vorweihnachtliches Get Together Die Premiere des neuen Porsche 911 stand Anfang Dezember an – und alle Fans des sportlichen Flitzers kamen ins Porsche Zentrum in Münsters Süden. Begleitet von kulinarischen Köstlichkeiten aus Carmelo Caputos Küche, Livemusik und einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm, nutzten die Gäste die Einladung, um das neue Auto zu inspizieren. PZGeschäftsführer Dr. Stefan Mühlenkamp freute sich über den regen Zuspruch, der weit über die Grenzen Münsters reichte.
Text und Fotos
Barbara Rottwinkel-Kröber
PZ-Geschäftsführer Stefan Mühlenkamp (rechts) freute sich mit Michael Martin-Boes und Cornelia Kipp de Martin über die zahlreichen Gäste
Porscheenthusiasten beim Fachsimpeln
v.l.n.r.: Michael Kleist und Andrea Saabe, Günter Sommer (rechts) mit Sohn
Ehepaar Schollmeyer
Mit dabei: Das Team der Parfümerie Meyer zur Heyde, rechts die Inhaberin Dr. Ulrike Meyer zur Heyde Selbst die jüngsten Porschefans waren begeistert
v.l.n.r.: Anja und Christian Ahlert zusammen mit Dr. Martin Funcke und Julia Ruhs
v.l.n.r.: Markus Zöller, Ehepaar Suzanne und Anno Lederer, Tatjana Zöller mit Vater sowie die Eheleute Daniela und Malte Flieger
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Seite 16 | Anzeige
v.l.n.r.: Renate Post, Innenarchitektin, Thomas Leufkes, Geschäftsführer, Michael Nubbemeyer, Radio- und Fernsehtechniker, Margret Damberg-Mevenkamp, Raumausstatterin, Olaf Althoff, Geschäftsführer, Michael Warnke, Monteur, Winfried Tecklenborg, Schreiner, Karin Schubert, Einrichtungsfachberaterin, Ingrid Langkamp, Bürokauffrau, Ulrich Langkamp, Geschäftsführer, und Sabine Steffko, Raumausstatterin
Mit Althoff in die Moderne Das alteingesessene Münsteraner Möbelhaus Althoff existiert bereits seit über 90 Jahren, doch auf der Tradition ruht sich hier niemand aus. Das Motto des Familienunternehmens: Anspruchsvolle Möbel für moderne Wohnkultur. Jetzt hat Inhaber Olaf Althoff sein Geschäft mit einem einzigartigen Konzept umgestaltet und frisch neu eröffnet.
Mehr als ein „einfaches“ Möbelhaus Schöne Möbel sind das eine – eine perfekte Präsentation das andere! Olaf Althoff möchte beides, und hat deswegen in den letzten Wochen seine Ausstellung grundlegend verändert und erweitert. „Wir haben neue Hersteller aufgenommen, etwa Girsberger mit seinen Massivholztischen“, betont der Unternehmer. Auch die Wände, Böden und Decken wurden aufwändig neu und modern gestaltet. „Wir haben Wohnräume geschaffen, wie sie die Kunden zu Hause auch vorfinden können“, erklärt er sein Konzept. Dass dabei nur die exklusivsten Materialien zum Einsatz gekommen sind, versteht sich für den passionierten Einrichter von selbst. Seit 2010 gehört das Münsteraner Möbelhaus außerdem zu Gruppe Einz, ein exklusiver Zusammenschluss von High-Class-Einrichtern Deutschlands. Um seine Kunden in sämtlichen Fragen der Raumgestaltung bestmöglich betreuen zu können, arbeitet Althoff nicht nur mit hauseigenen Innenarchitekten, sondern auch dem Raumausstatter Raum&Design, Ulrich
Text
Jana Schulte, Fotos
Althoff
Langkamp, zusammen, der sogar einen Teil der Ausstellungsfläche für seine Deko-Stoffe und Beschattungslösungen für sich nutzt. Ganz nach dem Motto: Bei Althoff bekommt man alles unter einem Dach! Das Team hilft dabei, die optimale Einrichtung für die eigenen vier Wände zu finden. Auf eine ausführliche Beratung folgt die Planung, auf die Planung schließlich die wunschgemäße Realisierung. Dazu gehören Maßanfertigungen in der Schreinerei ebenso wie Modernisierungen in der eigenen Polsterei und natürlich der Liefer- und Montageservice durch eigene Monteure.
„Wir haben Wohnräume geschaffen, wie sie die Kunden zu Hause auch vorfinden können.“
Ein Plus an Technik Zusätzlich wird die Zusammenarbeit mit dem Radio- und Fernsehtechniker Radio Television Leufkes intensiviert und ab sofort eine noch größere Auswahl angeboten. „In der heutigen Zeit ist es wichtig, dass die Möbel an die elektronischen Begebenheiten, wie Fernseher oder eine Surround-Anlage, angepasst werden“, erklärt
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Dank der exklusiven Auswahl, die Althoff Wohnkultur bietet, sind individuelle Einrichtungs- und Hifi-Lösungen hier selbstverständlich. Links: Programm „Alea“ von Kettnacker; rechts: Programm „Jalis“ von COR.
Familienunternehmen seit über 90 Jahren
Althoff. Ob der auf Knopfdruck herausfahrbare Flatscreen im Sideboard oder ganze Heimkinolösungen im eigenen Wohnzimmer: Für jedes Problem gibt es eine Lösung, und Möbel lassen sich durch die richtige Planung harmonisch mit HiFi kombinieren.
Seit 1919 verkaufen Althoffs qualitativ hochwertige Möbel für den Schlaf-, Wohn- und Essbereich. Das Familienunternehmen wurde von Gustav Althoff gegründet und wird heute in Auf 1.000 qm Ausstellungsfläche in bester Innenstadtlage präsentiert Olaf Althoff hochwertige Möbel. vierter Generation von Olaf Althoff geführt. „Einrichten Kundenbetreuung in den eigenen vier Wänden war schon immer unsere Passion“, so der Familienunternehmer. Durch die Kombination aus Planung, qualitativer Mit den neuen Partnern und dem vollstänMöbelauswahl, Technik und Betreuung wird im dig kundenorientierten Konzept werden am Hause Althoff anspruchsvoller Stil mit moder4. Februar die Umbauarbeiten beendet und mit nen Standards kombiniert. Zusätzlich bietet das einem Sektempfang die Neueröffnung gefeiert. Möbelfachgeschäft noch einen weiteren Service Am 5. Februar, von 13 bis 17 Uhr, ist schließlich an: Auf der Homepage werden die jeweils akTag der offenen Tür. tuellen Ausstellungsstücke zum reduzierten Preis angeboten. Das sorgt nicht nur für eine ständige Rotation in der Ausstellung; Kunden können sich so auch frühzeitig Neuheiten reservieren lassen.
„Einrichten war schon immer unsere Passion.“
Hochwertig & komfortabel Althoff Wohnkultur Verspoel 7-9 / Windthorststraße 35 | 48143 Münster Telefon: 0251 - 48475-0 www.moebel-althoff.de
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Auf 1.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche in bester Innenstadtlage wird weiterhin eine große Vielfalt geboten. Auf hochwertige Materialien und viel Komfort braucht der Kunde dabei natürlich nicht zu verzichten. Ob die klaren Linien der interlübke Möbel oder die funktionale Zeitlosigkeit, wie Möbel von cor sie bieten: Die Auswahl bleibt groß und dem persönlichen Geschmack sind (fast) keine Grenzen gesetzt!
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Martina Sieger:
Mode und ganz viel Lebensfreude Martina Sieger ist das, was man eine Power-Mama nennt. Sie hat drei Kinder, ist Gründerin von „Rosa Princess“ und engagiert sich für soziale Projekte. Wir haben sie besucht – in ihrer Jugendstilvilla in Münster.
Text
Sonja Kuhmann-Junge, Fotos
Nicole Frohne
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In Gold gerahmt: Die Spitzenschuhe der drei Töchter.
Jugendstilvilla mit Ambiente Willkommen bei Familie Sieger, wo jeder Tag ein besonderer Tag ist! Houston, der Familienhund, begrüßt uns zusammen mit seiner Besitzerin Martina Sieger an der Tür der Jugendstilvilla freundlich und zeigt uns seinen Platz vor dem großen Kamin direkt im Eingangsportal. Nach und nach, während wir uns bei einem Tee in dem schönen, stilvollen Ambiente gemütlich unterhalten, trudeln drei quirlige Mädchen ein. Martina Sieger lacht: „Ich versuche die Mittagszeit irgendwie zusammen zu fassen, aber die Kleine ist noch in der Grundschule, die beiden Großen auf den weiterführenden Schulen. Aber der Nachmittag gehört uns und unserem gemeinschaftlichen Hobby, den Pferden.“
„Rosa Princess ist rein zufällig entstanden“
Exklusiv und detailverliebt Martina Sieger ist nicht nur eine vielbeschäftigte Mama, sondern auch Gründerin von „Rosa Princess“, einer erfolgreichen Marke für exklusive, detailverliebte Mode und Accessoires. 2005 gründete die damalige Hausfrau und Mutter zusammen mit ihrer Freundin, Mirja Rohmann, die Firma. „Rosa Princess“ ist rein zufällig entstanden“, erzählt Martina Sieger. Inspiriert wurde sie auf den vielen Trend- und Modemessen, die sie zusammen mit ihrem Mann, Christian Sieger, besuchte. Immer wieder brachte sie schöne und einzigartige Sachen mit in ihre Heimatstadt. Die Münsteraner Frauen waren begeistert und wollten diese gerne erwerben: Siehe da – die Idee zu „Rosa Princess“ war geboren!
So ein Prinzessinnen-Leben! Auch durch die große Unterstützung ihres Mannes Christian und ihres Schwagers, Michael Sieger (beide Sieger Design), aus dessen Feder das Logo entstand, wurde „Rosa Princess“ zu dem, was es heute ist. Zunächst verkaufte Martina Sieger ihre Mode auf Events, die bis vor wenigen Jahren zweimal im Jahr auf Schloss Harkotten stattfanden. Hier befindet sich der Agentursitz von Sieger Design.
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Gerade diesem Schloss ist der Name „Rosa Princess“ zu verdanken: „Ich fuhr nach einem anstrengenden Tag auf das Schloss zu. Da kam mir der Gedanke: So ist ein Prinzessinnen-Leben!“, erinnert sich Martina Sieger. Hinzu kam, dass die Farbe Rosa durch die drei hier lebenden Mädchen die vorherrschende Farbe in der Familie war. Rosa wirkt außerdem bekanntlich positiv und lebensbejahend, so dass der Firmenname zu „Rosa Princess“ wurde.
Nichts als schöne Dinge Mittlerweile kann man ihr Geschäft im Kreuzviertel im Souterrain des Wohnhauses Sieger besuchen. Ein Besuch lohnt sich wirklich, da man nicht nur tolle Mode anschauen, sondern auch einen Tee mit Martina Sieger trinken kann. Ganz ohne Kaufzwang ergeben sich dabei interessante Gespräche. Die Kundin soll sich nicht nur mit schönen Dingen umgeben, sondern auch über schöne Dinge sprechen können. Auch die sonst übliche Floskel „Wie geht es Dir?“ wird von Martina Sieger im wahrsten Sinne ernst genommen. Vielleicht ist Rosa Princess auch eine Begegnungsstätte der besonderen Art? Zitat einer Kundin: „Das ist einfach ein Stück Lebensfreude!“ Hier wird nur das verkauft, was den beiden Inhaberinnen auch persönlich gefällt und am Herzen liegt.
Der Reitstall als Rückzugsort Als hätte Martina Sieger nicht schon genug um die Ohren, engagiert sich die gebürtige Münsteranerin noch ehrenamtlich für ihre Organisation Qualifighting e.V., die sie mit ins Leben gerufen hat. Außerdem ist sie Präsidentin des Inner Wheel Clubs Münster Aasee. Fragt man Martina Sieger, wie sie das alles unter einen Hut bekommt, antwortet sie mit strahlenden Augen: „Das Reiten
ist mein absoluter Ausgleich, bei dem ich wieder Kräfte sammle und kreative Gedanken fasse.“ Dann erzählt sie, dass ihre drei Mädchen auch reiten: „Ich sehe es als ein Geschenk an, dass ich ein Hobby habe, das ich mit meinen Kindern teilen kann.“ Wie wichtig sie die Reiterei auch für die Erziehung findet, erzählt sie dann weiter: „Die Kinder lernen Verantwortung zu übernehmen, diszipliniert Sport zu treiben, sind häufig in der Natur und lernen in der Mannschaft, Mitglied in einem Team zu sein. Diese Werte mitzugeben, auch wenn eines der Kinder mal einen Misserfolg bei Turnieren zu verzeichnen hat, bedeutet für mich, die Kinder für das Leben stark zu machen.“ Auch wenn das natürlich nicht ganz ohne Durststrecken verlaufen kann. „Ich sage oft: Das Leben ist kein Ponyhof“, erzählt Martina Sieger mit einem Lächeln und erinnert sich daran, dass ihre 13-jährige Tochter ihr letztes Jahr zum Geburtstag ein kleines Sprüche-Buch mit genau diesem Titel schenkte. „Ich dachte mir, okay, es ist also angekommen!“ Auch in der Reiterei hat die Familie sowohl traurige als auch sehr schöne Erfahrungen gemacht. „Vergangenen Sommer haben wir unser erstes Fohlen bekommen, Carlo heißt das neue Familienmitglied. Wir waren alle so aufgeregt, als würde ein Geschwisterchen kommen.“
Jeder Tag ist anders Wenn man Martina Sieger so erlebt, wird einem sehr schnell klar, wie gut organisiert ein Tag bei ihr abläuft. Am frühen Morgen managt sie das gemeinschaftliche Frühstück – das ist die Basis –, bevor alle Familienmitglieder auf den Weg gebracht werden. Dann geht es raus auf die Promenade mit Houston, dem Golden Retriever der Familie. Anschließend ist es für sie sehr wichtig, mit dem täglichen Training, wie Pilates und Yoga, zu beginnen. Das gibt
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Inner Wheel Inner Wheel ist eine der größten internationalen Frauen-Vereinigungen. Soziales Engagement ist Verpflichtung. Im Mittelpunkt steht das persönliche Einbringen in die verschiedensten Bereiche wie etwa das Projekt „Momentmal“. Dies bedeutet Zeit zu spenden für gemeinsame Zoo-, Theater-, Kino- oder Museumsbesuche mit Patienten, die mit einer Essstörung in der Münsteraner Uniklinik stationär behandelt werden. Ein Projekt liegt der dreifachen Mutter besonders am Herzen: Das MCRC-Addis-Projekt in Äthiopien. Hier wird Kindern und Eltern durch medizinische Hilfe, Essensgabe und Schulbildung geholfen. www.iwc-muenster-aasee.de
Qualifighting e.V.
ihr die nötige Energie für die anstehenden Aufgaben des Tages. Dieser kann sehr unterschiedlich aussehen: Von Besprechungen mit „Rosa Princess“-Partnerin Mirja Rohmann über Vorbereitungen neuer Kollektionen, Wareneingangskontrolle oder Entwicklung von Marketingstrategien bis hin zu Treffen mit externen Businesspartnern ist alles möglich.
Reisen zur Inspiration Eine große Inspirationsquelle sind eindeutig die vielen Reisen rund um den Globus. Auch die zahlreichen Einrichtungsdetails im Hause Sieger zeigen die Einflüsse aus den verschiedensten Ländern, wie Frankreich, Marokko oder den USA. Dank Handy und Internet ist Martina Sieger jederzeit erreichbar, so dass eine Kundin gerne anrufen kann, um auch einen ungewöhnlichen Termin zu vereinbaren. Mit ihrem Mann bespricht sie sich sogar mehrfach täglich über Handy: „Das hat sich einfach über die Jahre durch die Reisetätigkeit meines Mannes so ergeben. Es kommt sogar vor, dass
Die Organisation nimmt sich benachteiligter Kinder und Jugendlicher aus Münster an, um mit ihnen durch gezielte Förderung selbstständig einen Lebensentwurf zu entwickeln und ihn auch umzusetzen mit Hilfe von sportlicher Aktivität. Die Konsequenz, Kontinuität und Disziplin, die den Sportlern abverlangt wird, lässt sich auch auf die Einstellung zum Lernen übertragen. Wenn Kinder und Jugendliche im Projekt Verlässlichkeit erleben und erlernen, dass sie ernst genommen werden, und ein ausgeglichenes Verhältnis von Rechten und Pflichten erfahren, dann motiviert sie dies, und sie können die angebotene Unterstützung auch wirklich annehmen und etwas daraus machen. www.facebook.com/pages/Qualifighting-eV
wir uns bis zu zwanzig Mal am Tag anrufen. So können wir unsere Gespräche trotz räumlicher Trennung immer aufrechterhalten.“ Um sich beim Arbeiten auch wirklich wohl zu fühlen, dekoriert Martina Sieger alle Räume mit vielen Blumen: „Ohne Blumen kann die Seele nicht glücklich sein“, ist sich die Powerfrau sicher. Und meistens haben sie die Farbe Rosa …
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Theater Titanick:
Spektakel mit den Elementen
Foto: Matthias Ahlke
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Foto: Sven Döring
„Ein Bilderbuch, das sich immer wieder neu entfaltet, heiliges Theater mit Bildern, die einem Gemälde über das Jüngste Gericht ähneln“ – mit diesen flammenden Worten beschreibt der italienische Theaterautor und LiteraturNobelpreisträgers Dario Fo eine echte Münsteraner Institution: das Theater Titanick! Und ergänzt: „Beim Zuschauen kommt man aus dem Staunen nicht heraus.“ Doch wer sind die handelnden Personen? Was macht das Theater Titanick so besonders? Schauen wir hinter den Vorhang! Text
Wind, Wasser & Feuer
Sabine Helmsing-Thiel, Fotos
siehe Auszeichnung
Staatstheaters Wiesbaden, „ist ein Gesamtkunstwerk, bei dem die Elemente des Bildnerischen, des Materials, der Optik, des Lichts, die Elemente Feuer und Wasser eine genauso wichtige Rolle spielen wie die sensationelle Musik, die Schauspielerei, die Choreografie, die Pantomime, der Tanz und die Sprache. Was soll ich anderes sagen: ein hinreißendes Gesamtkunstwerk eben.“
Überall an den Wänden hängen Poster und Ankündigungen von internationalen Festivals, ergänzt mit Fotoaufnahmen und Presseartikeln aus aller Welt. Herzlich begrüßen mich Clair Howells und Uwe Köhler zum Interviewtermin in ihrem Büro in Münster. Uwe Köhler ist künstlerischerer Leiter und gehört mit seiner Frau Clair Clair Howells und Uwe Köhler gehören zum Konzeptteam. Howells und vier weiteren Personen aus Foto: Sabine Helmsing-Thiel Münster und Leipzig zum Konzeptteam von Theater Titanick. Das ist sie also, die Keimzelle, die Komman- Inspiration im Tretboot dozentrale der mehrfach international prämierten Theatergruppe. Kennengelernt haben sich die gebürtige Australierin Clair Howells Mittendrin: Das Buch zum 20-jährigen Jubiläum, das letztes Jahr und der Münsteraner Uwe Köhler in Paris beim Schauspielstudium im Coppenrath Verlag erschienen ist und einen Querschnitt der Auf- an der Philippe-Gaulier-Schauspielschule. Nach einem anschlieführungen aus zwei Jahrzehnten mit über drei Millionen Besuchern ßenden Studium in Rom kehrten sie als Theaterleute in seine Heizeigt. Theater Titanick – das sind große Open-Air-Spektakel mit den matstadt zurück. 1989 forderte die Stadt Münster die freien TheaUrelementen Wind (wer je bei einer Aufführung neben der Windma- tergruppen auf, Konzepte für Theaterstücke anlässlich des Festivals schine saß, weiß, was ich meine), Wasser (Setzen Sie sich nie in „Stadtklang“ zu entwickeln. Sie sollten während der Festspieltage an die erste Reihe!) und Feuer (die Techniker sind ebenso berühmt für besonderen Orten in Münster aufgeführt werden. Uwe Köhler reserleisen Funkenregen wie für laute Explosionen). „Eine Aufführung von vierte sich daraufhin sofort einen seiner Lieblingsplätze: den Aasee. Theater Titanick“, so Manfred Beilharz, Intendant des hessischen Im gemieteten Tretboot ließ er sich gemeinsam mit seinem Freund
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Foto: Matthias Ahlke
100 Jahre Untergang Und nun, über 20 Jahre später, kommt der Ritterschlag: Zum 100. Gedenktag des Untergangs des legendären Passagierdampfers „Titanic“ soll das Stück an dem Ort aufgeführt werden, an dem das Schiff gebaut wurde: in der Werft von Harland & Wolff Ltd. im irischen Belfast, damals eine der bedeutendsten Schiffswerften Europas. In genau der Nacht, in der es untergegangen ist und über 1.500 Passagiere mit in den Tod riss. Ein sicher sensibles Thema – da ist es gut, zu wissen, dass Cliff Ismay, Neffe des ehemaligen Direktors der Titanic-Reederei White Star Line, Bruce Ismay, das Stück bereits gesehen hat und davon begeistert war! Sicher wird er auch unter den Zuschauern sein, wenn Titanick die Ehre haben wird, das Stück am 15. April 2012 anlässlich des Höhepunktes der Feierlichkeiten aufzuführen.
Krieg & Frieden: Troja & Pax Mit dem Erfolg am Aasee ließen die Folgeaufträge nicht lange auf sich warten: Das Kriegsszenario „Troja“ wurde ebenfalls nahe am Aasee aufgeführt, auf der Wiese neben dem Wewerka-Pavillon. Es setzte sich mit den aktuellen Kriegszuständen in Serbien und Kroatien auseinander. Nach dem Thema Krieg kam dann 1998 der Frieden: die Jubiläumsfeier zu „350 Jahre westfälischer Friede.“ Konfettiparade vor dem Flugwettbewerb Münster und Osnabrück wollten die Feierlichkeiten mit einem großen Kulturereignis krönen. Bereits zwei Jahre zuvor war Theater Titanick aufgefordert, hierzu ein Konzept zu entwickeln. Mit dem Stück PAX übertrumpften sie sich wieder einmal selbst: Sie und späteren Titanick-Gründungsmitglied, dem Schauspieler Stony schlugen eine Parade durch die Münsteraner Innenstadt vor, um Assmann, inspirieren, welches Thema sich für ein Theaterstück am auf diese Weise möglichst vielen Münsteranern die Möglichkeit zu und auf dem Aasee anbietet. Das anschließende Brainstorming mit geben, an der Darbietung teilzunehmen. Vom Kulturamt gab es beClair, die wegen ihrer Schwangeistert grünes Licht, diese Idee gerschaft doch lieber an Land umzusetzen. Erstmals wurde die blieb, brachte das Resultat und Stadt selbst zur Bühne, sollte wurde der rote Faden bis heute: das Iduna-Hochhaus ebenso Es sollte eine Geschichte über bespielt werden wie die EinClaus Steinrötter, Galerist den Untergang der Titanic werkaufsstraßen und der Domplatz. den, über den sich auch in den Die Giebel des Prinzipalmarkts späteren Stücken immer wiederholenden Kreislauf von Geburt, Le- waren farbig illuminiert, der Lambertikirchturm „brannte“ und Solben und Tod. Dieses Konzept begeisterte die Stadt Münster: Sie daten marschierten auf dem Prinzipalmarkt. Das sind die für Titaförderte das Stück und legte damit den Grundstein für die Entste- nick typischen, großartigen Bilder, die im Gedächtnis bleiben. Auch hung der Theatergruppe Titanick. Dank einem Kulturaustausch, der ohne Werbung sahen das Stück bereits bei der Generalprobe 3.000 damals zwischen Münster und Leipzig bestand, lernten die drei die Menschen. Am ersten Tag der Aufführung waren es dann 15.000, freie Gruppe „Theater aus dem Hut“ kennen, die die Mannschaft am zweiten Tag 20.000 Besucher. Dem standen 200 Aktive gegenkomplett machte. Gemeinsam entwickelten sie das Stück „Titanic“ über: das Theater-Ensemble, 35 Sänger, 20 Helfer und – als Premiweiter und probten die ersten Szenen auf dem westfälischen Was- ere – 90 Amateure. Gewöhnliche Münsteraner vom Studenten über serschloss Haus Stapel in Havixbeck. Die Sonntagsspaziergänger den Handwerker bis hin zum Kaufmann. Eine besondere Erfahrung, staunten nicht schlecht über die schrillen Aktionen in der Schloss- wie auch Thomas Kuhnert vom Titanick-Team Leipzig weiß: „VisuGräfte. Die Premiere wurde dann im Rahmen von „Stadtklang“ am elles Theater in großen Räumen verlangt eine Ausstrahlung und 4. August 1990 am Aasee gefeiert. Nach Überarbeitungen in den körperliche Präsenz, die über das hinausgeht, was im GuckkastenFolgejahren erhielt das Stück 1994 den ersten Preis des Theater- theater oder Film erwartet wird.“ Die Idee ging auf: Eine großartige Festivals in Belgrad. Dies war der Anfang des Siegeszuges durch Inszenierung für alle Beteiligten. Auf diese Erfahrung wird seitdem die ganze Welt: Titanic wurde in vielen Ländern aufgeführt, sogar zurückgegriffen: Bei vielen Auftritten in anderen Städten wird den vor dem Opernhaus in Sydney. Bürgern die Möglichkeit gegeben, mitzuwirken.
„Ich finde es großartig, wie Theater Titanick das Münsterland rund um die Welt so positiv vertritt.“
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Mit Firebirds um die ganze Welt
In Münster zuhause Wenn man viel unterwegs ist, schätzt man es, nach Hause zu kommen. Münster ist die Heimat von Clair Howells und Uwe Köhler. Hier fühlen sie sich kulturell gut aufgenommen, hier können sie auf eine optimale Zusammenarbeit mit allen Beteiligten setzen – von den Ämtern über Institutionen bis zur Münsteraner Wirtschaft, was eine Voraussetzung für außergewöhnliches Theater ist. Im Sommer letzten Jahres hatte Titanick zuletzt ein Heimspiel: Sie waren nicht
Foto: Thilo Beu
Theater Titanick hatte nicht viel Zeit, den grandiosen Erfolg von PAX zu feiern: die Expo 1998 in Lissabon wartete. Inzwischen mit zu den bekanntesten Open-Air-Theatern weltweit gehörend, war Titanick bereits ein Jahr zuvor aufgefordert worden, einen künstlerischen Beitrag zu liefern. Das Team aus Münster und Leipzig schuf in einem kreativen Prozess als Antwort die „Message in a bottle“ – eine 12 Meter lange, stählerne Ameise, die von den Technikern und dem Bühnenkünstler Andre Böhme aus Leipzig so perfekt konstruiert wurde, dass sie lediglich mit Pedalantrieb über das Expo-Gelände bewegt werden konnte. Dieses Gefährt wurde in den Folgejahren umgebaut zum „Insect“ – ein Stück über den Traum vom Fliegen, bis jetzt bereits in 40 Städten in 11 Ländern geträumt wurde. Ebenfalls weltweit im Einsatz sind die „Firebirds“, tollkühne Piloten, für die die Techniker von Titanick verrückte, fantasievolle Fluggebilde zusammengeschweißt haben. Mit Benzinantrieb und/oder Propeller rasen sie funkensprühend durch die Stadt. Das macht insbesondere Robert Schiller als technischen Leiter von Titanick stolz: „12.000 km nach Costa Rica. Aber du kannst 20.000 Zuschauer auf einmal glücklich machen!“ Mit den Stücken „Treibgut“, „Odyssee“ und „Unter Strom“ beglückte Titanick auch in Deutschland viele Menschen. Letzteres Stück wurde nach der Premiere 2008 in der Schweiz – eine Auftragsarbeit zum 100-jährigen Jubiläum der Elektrizitätswerke Zürich – für die Stadtwerke Münster umgeschrieben und mit sehr großem Erfolg mehrmals auf dem Hafenplatz aufgeführt.
oben: Pyrotechnik und sehr viel Wasser: Die Katastrophe als Groteske; rechts: Der Kampf um den Rettungsring
Foto: Ursula Gossens
nur Organisatoren, sondern auch Mitwirkende des Festivals „Flurstücke 011“ in Münsters Innenstadt. Tausende sahen alleine ihre Aufführung „Sonnambulo“ auf dem Gelände des alten Zoos an der Himmelreichallee. Titanick verzauberte auch hier wieder mit der live gespielten Musik des Titanick-Komponisten Gundolf Nandico. Auch an kleineren Events haben sie Spaß, so veranstalteten sie etwa im Jahr 2000 das Feuerfest auf Schloss Harkotten für den Designer Dieter Sieger. Als öffentliche Personen sind sie inzwischen Kulturbotschafter für Münster. Aber sie sind genauso auch ganz normale Münsteraner, leben mit ihren beiden Söhnen in Mauritz in einem Haus am Kanal, treffen sich mit ihren Freunden und besuchen ihre Lieblingsplätze in Münster: den Markt am Dom, den Bonibuger Wald und natürlich – den Aasee. Sie wissen jetzt, warum …
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Klassiker: Mode
Zeitlos schön
„Ich bin gegen Mode, die vergänglich ist. Ich kann nicht akzeptieren, dass man Kleider wegwirft, nur weil Frühling ist“, sagte bereits die legendäre französische Modeschöpferin und Stilikone Coco Chanel. Und tatsächlich gibt es Kleidungsstücke, die niemals aus der Mode kommen: das kleine Schwarze gehört ebenso dazu wie der Trenchcoat oder
Das Etuikleid:
www.anitahass.de
Stilsicheres Must-have
Wer erinnert sich nicht an die Szene in „Frühstück bei Tiffany‘s“, in der Audrey Hepburn mit sehnsuchtsvollem Blick an den Schaufenstern des Nobel-Juweliers Tiffany‘s vorbeiflaniert. Damit machte sie das Etuikleid weltberühmt. Heute gilt es als DAS Sinnbild zeitloser Mode überhaupt. Mit seinem figurbetonten, engen Schnitt setzt es die weibliche Silhouette vorteilhaft in Szene und durch seine gute Kombinierbarkeit ist es zu jedem Anlass tragbar. Eng verwandt mit dem Etuikleid ist das kleine Schwarze. Entworfen wurde es bereits in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts von Coco Chanel. Vor allem der klassisch-elegante Schnitt, der niemals über das Knie reicht, macht das kleine Schwarze zum wunderbaren Basic.
www.maendler.com
die Jeans.
Text
Johanne Uphoff, Fotos
fotolia, siehe Auszeichnung
Die Marlenehose:
Gestern noch skandalös – heute schon ein Modeklassiker
Als Marlene Dietrich die Hose in ihrem Film „Marokko“ trug, löste sie einen wahren Skandal aus. Schließlich hatte Frau bis dato Rock zu tragen, eine Hose war undenkbar! Erst „die Dietrich“ befreite die Frauen aus diesem Kleiderzwang. Heute gilt die Marlenehose als absoluter Modeklassiker. Ihr eleganter Schnitt macht sie vielfältig einsetzbar: ob als glamouröse Alternative zum kleinen Schwarzen oder als bürotaugliches Outfit im Alltag. Charakteristisch sind der hoch geschnittene Bund und die Betonung der Taille. Absolutes Must zur Marlenehose sind hohe Schuhe, sonst sieht es schnell aus, als würde man darin versinken. Aber: Ganz gleich wie hoch der Absatz ist – die Hose muss immer zum Boden reichen.
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Der Trenchcoat: Auch in Zeiten des Friedens heiß begehrt
www.snobdenoblesse.com
Ein Evergreen ist der Trenchcoat. Erfunden wurde er gegen Ende des 19. Jahrhunderts von Thomas Burberry. Dessen erste Ausführungen waren aus wasserabweisendem Material und damit besonders geeignet als witterungsbeständige Kleidung für die Armee. Daraus resultierte auch sein Name „Trenchcoat“ (engl.: Trench = Schützengraben). Aber erst Humphrey Bogart machte ihn so richtig bekannt! Inzwischen ist der Mantel kaum noch aus der Mode wegzudenken. Die klassischen Farben sind Schwarz, Beige und Blau.
Die Jeans:
Salonfähige Arbeitskleidung Hugo Boss
Diese Hose ist nicht nur Kultobjekt, sondern ein absoluter Modeklassiker: die Jeans. Einst als langlebige Arbeiterhose vom Auswanderer Levi Strauß erfunden, ist sie heute salonfähig geworden. Die klassische Jeans ist die Five-Pocket. Sie besitzt zwei Gesäßtaschen und zwei Fronttaschen. In der rechten Fronttasche ist zusätzlich die Coin Pocket aufgenietet. Inzwischen gibt es jedoch unzählige Variationen: Ob knallenge Skinny-Jeans, tief sitzende Hüftjeans, super-trendige BoyfriendJeans oder weite Baggy Pants, für jeden ist das Passende dabei. Diverse Marmorierungen, Waschungen oder Verzierungen lassen die Jeans zu jeder Zeit modisch und topaktuell erscheinen.
Die weiße Bluse Klassisches Allround-Talent
Ob offen oder geschlossen getragen: Die weiße Bluse ist ein echtes Allround-Talent und sollte in jedem Kleiderschrank zu finden sein. Der Klassiker kann nämlich alles sein: sexy, frech, lässig, elegant. Zu Blazer ist die weiße Bluse perfekt fürs Büro, mit lässiger Jeans hingegen optimal für die Freizeit. Mit Rüschen und Schleifen wirkt sie romantisch, transparent und verführerisch, Manschettenärmel geben ihr DandyFlair. Mit Accessoires lässt sich der gewollte Effekt sogar verstärken – ein echter Style-Evergreen!
Das Farbthema „Bright Summer“ aus der aktuellen Frühjahr/Sommer Kollektion von Fior Da Liso kombiniert klassische Eleganz mit leuchtend schönen Farben. Floral bedruckte Innenfutter und Ellbogenpatches sind liebevoll ausgewählte Details, die für das gewisse Etwas sorgen. www.fior-da-liso.com
Region Lüdinghausen | Seite 28
Von Drosten, dem Papst und ganz viel Wasser
Lüdinghausen
Lüdinghausen oder das „Klein-Venedig des Münsterlandes“, wie es liebevoll von seinen Einwohnern genannt wird, überrascht. Womit? Eigentlich mit allem, denn die Dreiburgen-Stadt im südwestlichen Münsterland steht für Lebensqualität und bietet vielfältigste Genüsse. Mehr darüber weiß Kultur- und Weinliebhaber Michael Oberhaus und zeigt uns bei spannenden Geschichten Lüdinghausens schönste Ecken.
Genießen an der Stever Wir treffen Michael Oberhaus in seinem Gasthaus in der Sendener Straße. Das „Ri-
cordo“ ist eine Kombination aus Weinmarkt, Restaurant und Kulturbühne: einfach ein Ort zum Genießen! Schon hier zeigt sich Lüdinghausen bei bestem Wetter von seiner schönsten Seite: Schaut man aus dem Fenster des Restaurants, blickt man direkt auf die Stever. Der Zufluss verläuft mit drei Armen durch Lüdinghausen und erfordert deshalb so viele Brücken, dass diese Stadt auch „das Klein-Venedig des Münsterlandes“ genannt wird. Am hauseigenen Anleger werden Verkostungen der besonderen Art angeboten: drei Stunden Weinproben im Kanu! „Es ist wohl schon mal vorgekommen, dass dabei der ein oder andere ins Wasser gefallen ist“, erzählt Oberhaus mit
Text
Jana Schulte, Fotos
Svenja Dierker
einem Lächeln. Doch zur Beruhigung sei gesagt: Das ist eher die Ausnahme!
Geschichtsträchtige Filmkulisse Unsere erste Station führt uns zur Burg Vischering. Schon der Weg dorthin macht Lust auf mehr: Wir laufen um einen kleinen See, der schon jetzt, Mitten im Januar, erahnen lässt, wie es sich in der warmen Sommerluft, umringt von grünen Bäumen, hier anfühlen muss. „Wenn es noch etwas länger friert, kann man hier hervorragend Schlittschuhlaufen“, informiert uns unser Stadtführer, der sich wahrlich gut auskennt: Spaziergänger und Jogger, die uns
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Michael Oberhaus öffnet uns die Türen zu den Schätzen Lüdinghausens.
entgegenkommen, werden von ihm freundlich begrüßt. Über eine Brücke gelangen wir schließlich zur Burg. Burg Vischering gehört zu den ältesten und besterhaltenen so genannten Ringmantelburgen im nordeuropäischen Raum. Sie ist noch immer im Privatbesitz der Familie Graf Droste zu Vischering, aber dennoch der Öffentlichkeit zugänglich, da der Kreis Coesfeld sie gepachtet hat. Der Innenhof der Burg ist klein, doch sehr gemütlich, und diente schon mehrfach als Filmkulisse: Im Jahr 1919 war es „Der Knabe in Blau“, der die Burg in Beschlag nahm – leider gelten die Filmrollen als verschollen. „Der Arzt ohne Gewissen“ machte die Burg in den 50ern zum Sanatorium, zur Festung des Bösen wurde sie schließlich in den 80ern im Film mit dem klangvollen Namen „Der Sommer des Samurai“. „Den Film ‚Der Arzt ohne Gewissen‘ habe ich mit
Die alten Gemäuer der Burg Vischering sind Kultur- und Naturdenkmal.
Region Lüdinghausen | Seite 30
Geschichtsträchtige Köpfe: Wichtige Personen Lüdinghausens säumen den Kapitelweg.
Kultureller Treffpunkt: Burg Lüdinghausen Papst Alexander VII. kam noch als Fabio Chigi in die Stadt.
einem Freund in Wiesbaden wiedergefunden“, erzählt Oberhaus, nicht ohne ein Fünkchen Stolz in seiner Stimme. Heute beherbergt die Wasserburg keine Filmschauspieler mehr, stattdessen ein Café und das Burgmuseum. Der große Rittersaal dient kulturellen Veranstaltungen, in erster Linie Konzerten.
Versteckspiel mit Nonnen Auf dem Weg in die Innenstadt kommen wir am Antoniuskloster der Franziskanerinnen vorbei. Es wurde im Jahr 1895 errichtet und war Kloster, Töchterschule, Haushaltungs- und Industrieschule für Fabrikarbeiterinnen in einem. Später diente das Kloster abermals als Schule, genaugenommen als neusprachliches Mädchengymnasium. Ab 1975 durften auch männliche Schüler dort am Unterricht teilnehmen. „Anfangs waren es nur ein paar Jungs. Sie fühlten sich verständlicherweise ganz wohl“, erinnert sich Michael Oberhaus. „Wir anderen sind dann immer heimlich in den Klostergarten geschlichen. Doch man musste aufpassen, nicht erwischt zu werden – die Nonnen waren ziemlich gewitzt!“
Unsere kleine Reise führt uns über den Kapitelweg, auf dem uns viele Berühmtheiten aus der Geschichte Lüdinghausens begegnen. Die zahlreichen Büsten ehren die ehemaligen Drosten, Ritter und Burgherren und machen sie damit unvergesslich. Eine der letzten Figuren ist die Büste des Papstes Alexander VII. Seine Geschichte führt im wahrsten Sinne des Wortes mitten durch Lüdingshausen: Als päpstlicher Nuntius Fabio Chigi wurde er im Frühjahr 1644 – in Deutschland tobte der Dreißigjährige Krieg – nach Münster geschickt. Auf dem Wege dorthin machte er Rast in der Stadt der Wasserburgen. Hier wurde ihm Pumpernickel vorgesetzt, „ein Brot, das er verabscheute“, so Michael Oberhaus. „Ihm zu Ehren produzieren wir im Ricordo heute das ‚Pannero‘, eine süße, dunkle Köstlichkeit.“ Rund fünf Jahre blieb er in Münster, bis schließlich1648 der Westfälische Frieden geschlossen wurde. Im Jahr 1655 wurde er zum Oberhaupt der katholischen Kirche gewählt, so dass Lüdinghausen heute stolz von sich behaupten kann, schon einmal einen Papst beherbergt zu haben. Weiter geht’s zur Burg Lüdinghausen, dem persönlichen Lieblingsplatz von Michael Oberhaus. Erbaut vom Ritter von Lüdinghausen im 12. Jahrhundert, ist sie seit 1879
Die Burg Lüdinghausen ist vor allem als kulturelle Stätte bekannt.
Eigentum der Stadt. Im Innenhof hängt noch immer eine alte Preistafel: Sie stammt aus dem Jahr 1574 und zeigt, in Stein geschlagen, die damaligen Lebensmittelpreise. Seit einigen Jahren ist die Burg ein kulturelles Zentrum: In den alten Gemäuern befinden sich ein Museum für zeitgenössische Kunst, die Volkshochschule und das KAKTuS Kulturforum Lüdinghausen e.V.. Oberhaus ist Mitbegründer des Vereins und bis heute im Beirat.
Unsichtbare Burgen und ein Armenhaus Nachdem der geschichtliche Teil abgeschlossen ist, machen wir uns auf in die Innenstadt. Auch hier treffen wir immer wieder auf gute Bekannte des Lüdinghauser Originals. Es wird gegrüßt und in Schaufenster gewunken, was das Zeug hält, und uns wird klar: Oberhaus ist bekannt wie ein bunter Hund! An einer Kreuzung bleibt unser prominenter Stadtführer stehen: „Das ist die Burg Wolfsberg.“ Zunächst sind wir etwas verwirrt, da keine Burg zu sehen ist. Doch Oberhaus klärt uns schnell auf: Die Burg besteht nur noch aus einem Flügel, dadurch erkennt man sie nicht mehr als solche. Schräg gegenüber liegt das heutige Hake-Haus. Es wurde von seinem letzten Besitzer den Armen vermacht und beherbergte seinerzeit zwölf Personen. Heute ist das älteste Haus
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Das Hakehaus ist mit einem Alter von über 350 Jahren das älteste Haus der Stadt.
Das Herz der Stadt Die Preistafel im Burginnenhof stammt aus dem Jahr 1574.
der Stadt eine Begegnungsstätte für Alt und Jung. Ganz in der Nähe steht auch die bekannte St. Felizitas Kirche: Die Hallenkirche stammt aus dem Jahr 1507 und wurde aus Sandstein errichtet. Die zwei größten Säulen haben einen Umfang von 7,42 Metern und gelten als die dicksten, massiven Sandsteinsäulen Europas.
Ein paar Schritte weiter erreichen wir die Hermannstraße mit ihren kleinen, urigen Häusern, die ihr einen charmanten Reiz verleihen. In der Künstler-Straße reiht sich Glaserei an Goldschmiede, Galerie an Handwerksbetrieb. Einmal kurz links abgebogen, gelangt man zum Marktplatz. Der riesige, futuristische Tannenbaum in seiner Mitte wirkt zwar im Januar etwas fehl am Platz; ansonsten gibt es hier alles, was ein Stadtmittelpunkt braucht: Boutiquen, Cafés, ein Marktbrunnen mit der Statue Kaiser Ottos II., der Lüdinghausen 947 das Markt- und
Von der Wolfsburg im Zentrum der Stadt steht heute nur noch ein Flügel.
Münzrecht verliehen hat, und natürlich Kunst im öffentlichen Raum in Form eines großen, blauen Bogens. „Aus Schrott“, wie Oberhaus bestätigt. Das Objekt mit dem Namen „Eisenkraut“ markiert den Eingang zum Marktplatz. „Ich finde es wichtig, dass eine Stadt ein Zentrum hat“, erzählt Oberhaus. „Es gibt ja auch Städte, durch die man einfach hin-
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Die Lüdinghausener Innenstadt besticht durch viele kleine, urige Häuser.
durchfahren kann – da ist das hier doch eine ganz andere Atmosphäre!“ Die Lüdinghauser sind nicht nur stolz auf ihre Stadt, sondern auch auf deren Bewohner. Das zeigt sich bestens am „Stritzken“ – einer Statue der Künstlerin von Annette Wittkamp-Fröhlich, die von den Rotariern gestiftet wurde. Sie zeigt das Lüdinghauser Original Wilhelm Schiefenhövel, „der gehörte auf dem Marktplatz schon zum Inventar!“
Kultur & Konzerte Zum Abschluss unserer kleinen Reise durch die Stadt der Wasserburgen kehren wir auf eine heiße Schokolade bei dem kalten Winterwetter ins DAINER‘s ein, das ebenfalls von Oberhaus betrieben wird. In dem
Galerien und Kunsthandwerk findet man in der Hermannstraße.
urigen Café erhält man selbstgemachte Spezialitäten und kann die Seele baumeln lassen. Wir erfahren von Michael Oberhaus schließlich noch ein wenig mehr über Lüdinghausen, und sein Leben in dieser schönen Stadt im Münsterland. Spätestens jetzt steht für uns fest: Nach Lüdinghausen kommen wir bestimmt noch einmal wieder! Denn eine Stadt, die so viel Kultur, Künste und Geschichte bietet, ist immer einen Besuch wert. Zum Beispiel bei dem Konzert von Michael Fitz? Der ehemalige Tatort-Kommissar stellt am 9. März seine neue CD „Wenn I schaug...“ im Ricordo vor.
Wissenswertes: Ostermarkt Burg Lüdinghausen am 24. und 25. März von 11-18 Uhr Wenn auf Burg Lüdinghausen der Ostermarkt seine Tore öffnet, ist es Frühling! In der reizvollen Renaissance-Kulisse präsentieren 50 Hobbykünstler alles Schöne rund um Ostern. Die individuellen Arbeiten garantieren ein hochwertiges Sortiment, das den Abstecher in die Drei-BurgenStadt lohnt: Eierkunst, Filzdeko, Floristik, Holzspielzeug, Keramik, Malerei, Schmuck, Tiffany, Patchwork etc. – Ostern kann kommen! www.luedinghausen-tourismus.de.
Dem Lüdinghauser Original „Stritzken“ wurde auf dem marktplatz ein Denkmal geschaffen.
Region Erlebnis
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Immer wieder samstags … Die „Bösen Geister“ treffen sich zum Werkeln an den Karnevalswagen.
Hoch auf dem bunten Wagen … Der Höhepunkt der närrischen Jahreszeit steht kurz bevor: der Rosenmontagsumzug. In den letzten Zügen brüten die Wagenbauer der hiesigen Karnevalsgesellschaften über ihren mächtigen Kreationen auf vier Rädern. Wer hat den schönsten Wagen im Münsterlande? Wir durften vorab schon mal in die heilige Kreativhalle der „Bösen Geister“ luken. Text und Fotos
Das Zepter in der Hand Ein schmaler gepflasterter Weg führt von der Wolbecker Straße ab durch die Bauernschaft direkt ins Kreativzentrum der „Bösen Geister“. Roter Klinker, schlichte Bauweise – die Scheune macht von außen nicht gerade den Eindruck, als ob es hier Ideen spukt. Einzig an dem Schild am Eingangstor ist zu erahnen, dass hier unheimliche Dinge vor sich gehen: Die „Bösen Geister“ haben in dieser Halle das Zepter in der Hand. Das Tor zur Halle ist heute weit geöffnet, es ist Samstag und samstags ist hier im Winter Geister-Treff. Seit 65 Jahren gibt es sie schon, die Karnevalsgesellschaft „Böse Geister“. Böse sehen sie allerdings so gar nicht aus. Beste Laune ist an diesem Tag angesagt. Schließlich sind es nur noch wenige Wochen, bis das närrische Treiben auf seinen Höhepunkt zusteuert: den Rosenmontagsumzug. Früher hatten die „Bösen Geister“ nur einen Wagen, mit dem sie sich in den „Lindwurm der Freude“ einreihten. Heute haben sie neben einem Standwagen Am Drubbel für die Gattinnen der Obergeister, Präsidenten und der Elferrats-Männer drei fahrende Wagen, die sie ins Rennen
Karolin Leszinski
vom Hindenburgplatz durch die Innenstadt über den Prinzipalmarkt und wieder zurück vors Schloss schicken.
Alles hat seinen Platz Nach dem Rosenmontagsumzug im vergangenen Jahr waren die drei Wagen noch bis in die Poren und letzten Ecken gereinigt worden. Doch jetzt hat der Staub die meterhohen Kolosse auf Rädern mit einer feinen Schicht eingehüllt, Spinnen haben auf leisen Sohlen das Karnevals-Regiment übernommen, Spinnweben zieren die Gerüste. In vorderster Reihe steht der mächtigste aller drei Wagen der „Bösen Geister“: Der Wagen der Obergeister. Dahinter haben die Geisterdamen geparkt und neben ihnen wiederum das Vehikel, auf dem in wenigen Wochen Präsidium und Elferrat ihre festen Plätze nehmen werden. So ein Wagen ist selbst ohne Deko ein ausgetüfteltes System: Der Platz für Getränke, Fressalien, natürlich die Bonbons und die Musikanlage ist genau geplant. Auf dem Obergeister-Wagen sind sogar an den Innenwänden rote Plastik-Boxen angebracht, wie man sie aus dem Baumarkt zur
„Jeder steuert etwas dazu bei, deshalb macht Karneval
so viel Spaß.“
Region Erlebnis | Seite 34
Hier kommt Farbe ins Spiel: Die überdimensional großen Mützen werden lackiert. Im Hintergrund steht der mächtige Wagen der Obergeister noch in der Verkleidung des Vorjahres. Das Motto 2012? Top Secret!
Schrauben-Aufbewahrung kennt. Handys, Schlüssel und Portemonnaies können hier verstaut werden. Hinten im Wagen geht’s ein paar Stufen hinunter, dort können sich die Jecken zurückziehen. Ach ja, eine Toilette gibt es dort natürlich auch, bei den Frauen ist es die Dixi-Klo-Version, auf den Männer-Wagen geht’s luxuriöser zu. „Die haben ihr Klo sogar gefliest!“, erzählt Martina Pieper, Sprecherin der Damengeister, „aber wir Mädels haben ja eh nur so einen kleinen Bollerwagen. Wir sind halt bescheiden.“
Männerspielplatz Es riecht nach Lack in der Wagenhalle – und sieht aus wie auf einem Männerspielplatz: Werkbank, Farbtöpfe, Bierkästen. Antialkoholisches gibt’s natürlich auch. Schließlich ist man zum Arbeiten hier. Eine Trennwand der Halle ist mit einem überdimensional großen Bühnenbild der „Bösen Geister“ dekoriert. Es sieht aus, als beobachteten die aufgemalten bunten Geister auf dieser Wand vergnügt das Werkeln in der Scheune. Nach und nach trudeln an diesem späten Vormittag die Karnevalisten in Arbeitsklamotten ein. Hauptsächlich Männer. Einzig Martina Pieper hält heute die Fahne für die Damengeister hoch. Man(n) spricht sich ab, packt an, wo’s was zu tun gibt, hin und wieder ein kleiner Plausch – Eile mit Weile, stressig wird es immer erst zum Schluss. Und bis dahin ist noch Zeit. „Vier, fünf Leute sind mindestens immer samstags hier“, erzählt Feldmann, „das ist der harte Kern.“ Meist sind es mehr, wie heute. Der Zusammenhalt ist groß und zwar das ganze Jahr über, sagt Martina Pieper. Alle vier Wochen trifft man sich, zum Stammtisch, im Sommer zu Grill- und Schützenfesten und über Winter ist Karnevals-Session – „alle werkeln zusammen, jeder steuert etwas dazu bei. Deshalb macht Karneval auch so viel Spaß“, so Pieper. Allzu eng gesehen wird hier sicher nichts, schließlich ist selbst
Axel Feldmann und seine Schwester Martina Pieper blicken zurück auf frühere närrische Zeiten. Eine Herzensangelegenheit, denn „bei uns liegt Karneval in der Familie“.
der Wagenbau ein Freizeitvergnügen. Aber ernst genommen wird er allemal. Immerhin haben besonders die „Bösen Geister“ einen guten Ruf zu verlieren: Der Bürgerausschuss Münsterscher Karneval (BMK), die Dachorganisation der jecken Münsteraner, kürt jedes Jahr den schönsten Wagen des Umzugs. Inklusive Wanderpokal und einer Prämie von 2.000 Euro. „Wir sind fast jedes Jahr mit einem unserer Wagen vorne mit dabei“, berichtet Anton „Tönne“ Egger stolz. Er ist der Präsident der „Bösen Geister“. Natürlich will man sich auch in diesem Jahr nicht lumpen lassen – „die Menschen, die am Straßenrand stehen, wollen doch etwas Schönes zu sehen bekommen, da muss man sich schon Mühe geben“, sagt Axel Feldmann und blickt guter Dinge in die Zukunft.
Geheime Pläne und Spione Bereits im Oktober fangen die „Bösen Geister“ an, sich erste Gedanken über ihre Wagen-Dekoration zu machen. „Wir besprechen
Bei der Bastelarbeit geht’s schon mal chaotisch zu.
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Böse-Geister-Präsident Anton Egger und Elferrat-Mitglied sowie Wagenbaumeister Axel Feldmann stehen auf ihrem leeren Wagen. 14 Paletten Kamellen verteilen sie jedes Jahr.
Der Wagen der Damengeister ist unschwer an den handgebundenen Röschen an der Front zu erkennen.
dann den Start der Session, überlegen, welches Motto zu uns des künftigen Prunkwagens sind nun in einem satten Rot lackiert. passen könnte, was politisch aktuell ist – wir wollen ja keine al- Vorne auf der Werkbank liegt ein Stapel goldener Sterne. Die Halsten Kamellen an den Wagen bringen“, erklärt orden der Karnevalsgesellschaft sollen daraus „Wenn man von der Axel Feldmann. Ab dann weiß jeder, dass es nachgeahmt werden, sie werden an die Seiten samstags keine Langeweile mehr gibt. Wie so Ludgeristraße auf den des Wagens montiert. Ein paar „Böse Geister“ ein Karnevalswagen am Ende auf die Straße haben bereits die Lacktöpfe geöffnet und zur Prinzipalmarkt fährt, da Farbrolle gegriffen. Sie lackieren die überrollt, bleibt bis zuletzt geheim. Selbst innerhalb geht‘s mit einem durch dimensionalen Karnevalsmützen aus Spandes Geisterclans gilt Geheimhaltungsstufe rot – naja, meistens. Natürlich gibt es Spionageplatten. An jeden Balkon kommt eine solche und durch.“ Angriffe auch bei den „Bösen Geistern“. „Ganz Mütze, Axel Feldmann grübelt noch über die geheim halten kann man es sowieso nicht, ein bisschen muss man Beschriftung. Das Publikum soll doch wissen, wer da oben steht. sich untereinander schon absprechen, nicht dass man sich am Ende „Vorname, Dienstgrad – ich muss noch drüber nachdenken“, brumnoch zu sehr ähnelt“, sagt Martina Pieper. Natürlich steht auch bei melt er, „jedes Jahr ein kleines i-Tüpfelchen mehr zu setzen, das den Damengeistern schon fest, wie der Wagen heuer durch Münsters ist unser Plan.“ Feldmann zeigt auf die Front des Wagens, sie ist gute Stube rollen soll. „Es gab da ja diese Diskussion um die Umben- in den Münster-Farben gestrichen, darauf sind zwei Geister zu seennung des Hindenburgplatzes, aber die Details verrate ich selbst- hen. Der Kinderprinz-Orden soll sich noch dazwischen gesellen. So verständlich nicht“, erzählt Pieper mit einem Augenzwinkern. Der wie der leibhaftige Kinderprinz Jan Louis I. am Rosenmontag hoch Damengeisterwagen wird unter der Oberaufsicht von Elke Kramer oben auf dem Prunkwagen der „Bösen Geister“ stehen und den gebaut. Sie sammelt die Ideen und entscheidet am Ende, was wie Menschen am Boden – jedes Jahr sind es um die 100.000 – ein umgesetzt wird. Nun steht sie neben ihrem Bruder Axel Feldmann. kräftiges „Helau“ zurufen wird. Ihr Blick fällt argwöhnisch auf das Zeitungspapier, mit dem die Seite seines Wagens abgeklebt ist. „Was wollt ihr denn mit der Zeitung, ist Große Gefühle in der guten Stube das eure Dekoration?“, spottet sie, „und daneben kann dann jeder Am Rosenmontag werden morgens um neun die Wagen der „Böseinen Leserbrief schreiben, oder wie?“ Kleine Frotzeleien gehörten sen Geister“ hinter die Trecker gespannt, dann setzt sich das Trio in Bewegung Richtung Hindenburgplatz. Wie im Autorennen muss einfach dazu, sagt Pieper. Die jecke Gesellschaft kann das ab. dort jede Karnevalsgruppe, ob mit Wagen oder zu Fuß, ihren Platz Zwischen Prunk und Politik einnehmen. Über 100 Nummern vergibt der BMK jedes Jahr. Einige „Dieses Jahr gehen wir gar nicht auf die politische Schiene, wir befestigen vor dem Schloss noch letzte Konstruktionen am Wagen. machen einfach einen prächtig geschmückten Prunkwagen“, verrät Dann ist es endlich geschafft. Durchatmen und genießen ist danach Feldmann. Mittlerweile sind Elefanten, Adler und Co. abmontiert die Devise. „Wenn man von der Ludgeristraße auf den Prinzipalmarkt und stehen angelehnt am benachbarten Damengeister-Wagen. fährt“, erzählt Feldmann, „da geht es mit einem durch und durch. Beim letzten Rosenmontagsumzug war der Elefantenpark im All- Das ist ein Wahnsinnsgefühl. Wenn man all diese Menschen sieht, wetterzoo noch das Motto auf dem Wagen von Elferrat und Präsidi- wie sie da stehen, dicht an dicht.“ So manche Träne soll hier schon um. Davon ist am Wagen selbst nichts mehr zu sehen. Die Balkone vor Rührung geflossen sein.
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TischKultur:
Der Esstisch
Vier Beine, eine Platte und rundherum Stühle: Ein Tisch ist wirklich etwas Simples! Und dabei doch so viel mehr: Am Esstisch kommt die ganze Familie zusammen, er ist quasi das Zentrum der Kommunikation, um ihn dreht sich das Leben! Nicht nur, dass hier gemeinsam gegessen und gespielt wird: Der Tisch übernimmt auch repräsentative Aufgaben an Festtagen oder wenn Gäste kommen, oder er wird kurzerhand zum Schreibtisch für die Hausaufgaben oder zum Home-Office, wenn es die Arbeit zulässt. Bei all den Anforderungen soll er natürlich auch noch gefallen und sich harmonisch in den Wohnraum einfügen. Ganz schön viel für einen Tisch! Text
Innenarchitekt Franz Thies, Svenja Dierker, Fotos
siehe Auszeichnung
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Renaissance des Essplatzes
Das Material macht den Stil
Betrachtet man Bilder und Gemälde aus vergangenen Epochen, so fällt auf, dass der Esstisch immer eine wichtige Rolle gespielt hat: Hier versammeln sich die Familienmitglieder zum Plauschen und natürlich zum gemeinsamen Essen. In den letzten Jahrzehnten hat das Möbelstück allerdings ein wenig an Bedeutung eingebüßt – die Küche wurde zum Zentrum des Wohnens und der Esstisch rückte mehr und mehr in den Hintergrund. Jetzt geht der Trend wieder in eine andere Richtung: Der Essplatz feiert Renaissance! Allerdings nicht in Form von separaten Esszimmern, sondern als Teil des aktiv genutzten Wohnraums und häufig sogar direkt in der Küche. Egal wo – der Essplatz sollte an einem hellen, offenen, großzügigen Ort geplant werden, damit er tatsächlich der zentrale Ort in der Wohnung werden kann. Ob für eine große Familienfeier oder das Essen mit vielen Freunden: Er sollte keinesfalls zu klein ausfallen! Gerade sehr große Esstische verleihen dem Wohnraum feudales Flair.
Holz, Glas, Naturstein oder Metall: Tische gibt es in den unterschiedlichsten Materialien und in den verschiedensten Stilrichtungen. Von elegant bis rustikal, vom Landhausstil zum Loft – so einfach die Grundkonstruktion eines Tisches, so vielfältig doch die Möglichkeiten! Holztische bekommt man in der Regel in vielen Abmessungen und aus wiederum verschiedenen Holzarten. Die erste Macke tut noch weh, bei der zweiten lernt man schon, dass gerade das Unperfekte den Charme eines „echten“ Holztisches ausmacht. Und wenn es zu viel wird, kann man bei Massivholz immer noch zum Schleifgerät greifen! Tische aus Stein sind wahre Schwergewichte, bei denen unter Umständen sogar ein Statiker zu Rate gezogen werden muss, ehe man sich für einen solchen entscheidet. Kalkgesteine wie Marmor und Travertin werden durch eine Oberflächenbehandlung vor Flecken geschützt. Ebenso wie Steinplatten haben auch Glasplatten eine eher kühle Ausstrahlung.
Sehr große Esstische verleihen dem Raum feudales Flair.
Ein Meter Minimum Für die Mindestgröße des Tisches ist die Anzahl der Personen, die üblicherweise an ihm sitzen, ausschlaggebend. Pro Gedeck rechnet man in der Regel 60 Zentimeter Breite und 40 Zentimeter Tiefe. Dazu kommen etwa 20 Zentimeter, die man in der Mitte des Tisches für Töpfe und Schüsseln benötigt. Eine Breite von einem Meter sollte ein Tisch also minimal haben. Um nicht von den Stühlen „eingezwängt“ zu sein, sollte zusätzlich zur Stuhltiefe ebenfalls zirka ein Meter Platz bis zur nächsten Wand sein. Dunkle Tische wirken größer; hier sollte man etwas mehr Raum geben. Da die meisten Tische ausziehbar sind oder die Möglichkeit der Vergrößerung bieten, etwa durch Einlege- oder Ansteckplatten, gibt es auch bei einer großen Runde keine Probleme. Hier sind Tische mit einem Mittelfuß optimal, da bei der Unterbringung eines zusätzlichen Gastes ohne Probleme eine Sitzgelegenheit dazugestellt werden kann.
Kein Tisch ohne Stuhl Die richtigen Stühle machen den Esstisch erst perfekt! Ob man dabei Exemplare mit oder ohne Armlehne wählt, ist abhängig vom Platz, der zur Verfügung steht, und vom Komfortanspruch. Immer beliebter werden moderne Sitz- oder auch Eckbänke, die mehr Bequemlichkeit bieten als Stühle. Viele Möbelhersteller bieten besonders für Küchen Sitzbänke ohne Rückenlehne an; diese geben dem Raum zusätzliche Sitzmöglichkeiten, die an die lockere und unkomplizierte Atmosphäre in einem Biergarten erinnern. Wesentlich repräsentativer dagegen wirken die wieder neu aufgelegten „Essplatz- Sofas“ mit einer erhöhten Sitzfläche. Mit einer nahezu kopfhohen Rückenlehne bieten diese Platz und viel Bequemlichkeit für ein gepflegtes Essen oder ein erlesenes Glas Wein mit netten Freunden.
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Der repräsentative Massivholztisch in ovaler Form wirkt exklusiv und hochwertig. (Foto: DONGHIA; www.donghia.com)
Einfach verlängerbar ist dieser Tisch mit Natursteinplatte und Edelstahlfuß. (Foto: DRAENERT; www.draenert.de)
Dunkel, klar und edel: Holztisch „Trias“ (Foto: Scholtissek; www.scholtissek.de)
Absolut modern und trotzdem bequem: die puristische Ledereckbank „Together“. (Foto: Walter Knoll; www.walterknoll.de)
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Oben: Rustikal und geradlinig, reines Massivholz (gesehen bei: Tischlerei Marcus Ahlers, www.ahlers-polster.de); rechts: rund und fein strukturiert, Materialmix mit Edelstahl. (Foto: Scholtissek)
Futuristisch und farbenfroh kommt dieser Tisch daher. (Foto: KFF; www.kff.de)
Glastische haben eine eher k端hle Ausstrahlung. (Foto: DRAENERT; www.draenert.de) Bilden eine geschlossene Einheit: Tisch Magnum mit Eckbank Primus (gesehen bei: Sensa; www.sensa.de)
Wohnen Facelift fürs Haus | Seite 40
Teil 1: Sanierung der Bestandsimmobilie Teil 2: Moderne Innenraumgestaltung Teil 3: Anbauten/Wintergärten Teil 4: Das Dach Teil 5: Fassade, Fenster & Türen Teil 6: Technik 2.0
Neue Serie: Facelift fürs Haus
Der Lack ist ab – und jetzt? Warum sich die Sanierung einer Bestandsimmobilie gleich mehrfach auszahlt Sie prägen nahezu jede bebaute Region in Deutschland – die guten alten Bestandsimmobilien aus den 1960er und 1970er Jahren. Doch leider ist auch eine Vielzahl von ihnen in die Jahre gekommen. In der neuen SchlossalleeSerie „Facelift fürs Haus“ erfahren Sie, welche Herausforderungen Bauherren bei der Modernisierung eines rund 40 bis 50 Jahre alten Hauses beachten müssen. Im ersten Teil erläutern wir, welche Gründe dafür sprechen, das alte Schätzchen hinsichtlich Optik und Energiebilanz aufzuwerten. Text
Klima schonen – Energiebilanz verbessern Aus Sicht der Bundesregierung wird die Sanierung von Wohngebäuden vorrangig zum Schutz des Klimas vorangetrieben, denn alte Bestandsimmobilien sind wahre Klimakiller und daher in den vergangenen Jahrzehnten zunehmend ins Visier der Politik gerückt. Dabei sind Ressourcenschonung und CO 2-Einsparungen die maßgeblichen Ziele, um dem Klimawandel nachhaltig entgegenzuwirken. In Deutschland sind mehr als die Hälfte der Bestandswohngebäude vor der ersten Wärmeschutzverordnung in
Eva-Maria Lammers, Fotos
fotolia
den 1970er Jahren erbaut worden. Hier liegt das Einsparpotenzial also entsprechend hoch. Aus diesem Grund werden Eigentümern Pflichten auferlegt, um die Energiebilanz ihrer Immobilien dauerhaft zu verbessern. Geregelt wird dies nicht zuletzt durch die Energieeinsparverordnung, die regelmäßig novelliert und somit in ihren Anforderungen weiter erhöht wird. Aber nicht nur das Klima wird geschützt, auch der Geldbeutel des Eigenheimbesitzers wird langfristig geschont, wenn der Energieverbrauch und damit die Kosten für Strom, Wasser und Heizung gesenkt werden kön-
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Vor (rechts) und nach der Sanierung (oben).
nen. Durch den Einsatz moderner Baustoffe und dank neuer Technologien kann der Energiebedarf um bis zu 80 Prozent gesenkt werden. Bei stetig ansteigenden Energiepreisen ein Argument, das sich spätestens bei der jährlichen Nebenkostenabrechnung bemerkbar macht.
Durch den Einsatz moderner Baustoffe und dank neuer Technologien kann der Energiebedarf um bis zu 80 Prozent gesenkt werden. Optische Hingucker Nicht nur hinsichtlich ihrer Energiebilanz stehen sie im Schatten eines jeden Neubaus, auch in Bezug auf ihre Optik können viele Bestandsimmobilien nicht mithalten. Und sie haben es schwer, denn an ihnen nagt eindeutig der Zahn der Zeit. Versprühen sie nun wahrlich nicht den Charme einer Altbauvilla, fristen sie ihr Dasein in der grauen und tristen Mitte zwischen modernen Neubauten und historischen Gebäuden. Doch das muss nicht so bleiben. Mit ganzheitlichen Modernisierungsmaßnahmen kann man sie gekonnt in Szene setzen. Eine neue Fassade, ein neues Dach und der Austausch von Fenster- und Türelementen sorgen zumindest äußerlich für eine spürbare Verjüngungskur. Und auch im Innenraum lässt sich einiges verändern.
Modernen Lebensraum schaffen Der Grundriss von rund 50 Jahre alten Häusern ist klassischerweise funktional ausgerichtet worden. Im Erdgeschoss befinden sich die allgemein genutzten Räume für die ganze Familie, die man zumeist einzeln und zentral über den Hausflur erreicht. Das Obergeschoss beherbergt Schlafräume und Badezimmer. Dementsprechend ist auch der Gestaltungsspielraum stark eingeschränkt. Der Trend heute bewegt sich jedoch hin zu Lebensräumen, also weit entfernt von den damaligen Funktionszonen. Charakteristisch sind beispielsweise offene Wohnräume. Küche, Essbereich und Wohnzimmer sind nicht mehr strikt voneinander getrennt, sondern gehen fließend ineinander über und sind häufig nicht mal durch Türen voneinander abgetrennt. Klarer Vorteil gegenüber Altbauten aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts: Grundrissveränderungen können relativ einfach vorgenommen werden. Sie haben weniger tragende Wände, Wohnraumverschmelzungen sind zumeist realisierbar und ermöglichen die Umsetzung individueller Gestaltungswünsche.
Mit Weitblick planen: Barrierefreiheit Wer im Inneren des Hauses an Modernisierung denkt, sollte auch die Zukunft im Blick haben und dem Thema Barrierefreiheit bei der Planung besondere Aufmerksamkeit schenken. Denn im Alter werden andere
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Anforderungen an eine Immobilie gestellt. So sollten Schwellen beseitigt und Türen vergrößert werden, um die Mobilität auch später sicherzustellen. Das Badezimmer sollte zudem ausreichend Bewegungsfreiheit bieten und so gestaltet sein, dass es später nur weniger Umbaumaßnahmen bedarf, um es mit einem Rollator begehen zu können. Dazu zählt unter anderem eine Duschwanne mit minimaler Einstiegshöhe beziehungsweise eine ebenerdige Dusche, ein WC, das gut zugänglich ist und ein Waschtisch, der gegebenenfalls später durch Wegnahme des Unterschranks mit einem Rollstuhl genutzt werden kann.
Warum nicht einfach abreißen? Mit Sicherheit, die hier in kurzer Form aufgelisteten Maßnahmen, um aus einem alten Schätzchen ein richtiges Schmuckstück zu machen, sind kostenintensiv. So mancher Eigentümer stellt sich vielleicht die Frage stellen: Warum nicht einfach abreißen und wieder aufbauen? Gewiss ist dies immer eine Einzelfallentscheidung, die unter anderem von der baulichen Grundsubstanz beeinflusst wird. In den meisten vielen sind
die Bestandsgebäude jedoch geprägt von einer soliden Bauweise und demnach noch vollkommen intakt. Darüber hinaus werden die Kosten für Abriss und Entsorgung der vielfach unterschätzt. Zusammen mit dem Bau eines neuen Hauses übersteigen sie leicht die Kosten einer umfassenden Sanierung. Nicht zuletzt, weil immer auch geprüft werden sollte, inwieweit für die Sanierung, sofern sie energetische Maßnahmen umfasst, Fördermittel in Anspruch genommen werden können.
Zu guter Letzt Immobilien sind eine langfristige Kapitalanlage, für viele sogar Teil der Altersvorsorge. Wer darüber nachdenkt, sein Eigentum eines Tages zu veräußern, wird am Markt durchaus andere Preise erzielen, wenn er sein Haus hinsichtlich Energiebilanz, Optik und modernen Wohnraums den heutigen Standards angepasst hat. Mit der kontinuierlichen Modernisierung geht auch eine Wertsteigerung einher. Darüber hinaus erhöht sich zudem der Wohnkomfort. Allein durch die Isolierung verändert sich spürbar das Wohnraumklima und Behaglichkeit stellt sich ein.
Tipp
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Baustoff für Individualisten Naturstein ist ein Material für Individualisten: natürlich, grenzenlos vielfältig, einzigartig und prädestiniert dafür, eine dauerhafte Wertsteigerung der Immobilie zu erzielen – im Innen- wie im Außenbereich. So sind zum Beispiel auch die Bodenplatten aus Kalkstein „Royal Beige“ der Kollektion „Avantgarde“ von NGR in Rheine von dauerhafter Qualität. Ihre Oberfläche wird je nach Material geschliffen oder gebürstet, um die Farben und Strukturen des Gesteins zu betonen, ohne dabei einen intensiven Glanzeffekt zu erzeugen. Darüber hinaus steht bei dem Rheiner Natursteinriesen eine breite Palette an unterschiedlichsten Materialien, Formaten, Oberflächen- und Kantenbearbeitungen zur Verfügung, die keinerlei Wünsche offen lässt. NGR Natursteingesellschaft mbH, Kanalstraße 52-62, 48432 Rheine, www.steine-aus-rheine.de
Wohnen Garten
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Aufbruchstimmung:
Neuer Garten – alter Charme Alte, hochgewachsene Bäume, eine Mauer, die Geschichten ihrer Besitzer erzählen würde, könnte sie sprechen, und dichtgerankter Wein: Alte Gärten haben eine ganz besondere Atmosphäre, die man so leicht mit keinem Neubau hinzaubern kann. Stetig der Witterung ausgesetzt, verträgt jedoch auch ein Bestandsgarten dann und wann eine Erfrischungskur. Die Kür ist dabei, das alte Flair mit neuen Ideen aufzuwerten – wer diese Herausforderung meistert, schafft einen einmaligen Schatz! Text
Jana Schulte, Fotos
Für viele Garten- und Landschafsbauer steht es längst fest: Wer auf der Suche nach einer neuen Immobilie ist, sollte mindestens genauso gründlich auf den Garten schauen. Denn während man am Haus nahezu alles verändern kann, ob baulich oder durch einen neuen Anstrich, bleibt ein baumloser Garten eben ein baumloser Garten – zumindest für die nächsten Jahre, denn bis ein Baum wirklich statthaft gewachsen ist, dauert es eben seine Zeit. Ob ehemaliger Pool, der weder dem Geschmack seiner Besitzer noch der modernen Technik gerecht wird, oder eine Hecke, an der der Zahn der Zeit bereits genagt hat: Für fast alle Herausforderungen im alten Garten gibt es gestalterische Ideen, die dafür sorgen, dass der Charme gewachsener Dinge erhalten bleibt, ohne dass auf Ästhetik und Modernität verzichtet werden muss.
fotolia, Daldrup
Für alle Herausforderungen im alten Garten gibt es gestalterische Ideen.
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Eine ungepflegte und vernachlässigte Landschaft (rechts) wird mit etwas Arbeit zu einem wohlstrukturierten Garten, in den sich die Bäume wunderbar einfügen. (Fotos: Daldrup – Gärtner von Eden)
Schwimmteich statt dunklen Lochs Ein ehemaliger Pool hinterlässt ein tiefes Loch im Garten. Die alten Fliesen brechen langsam aus den Wänden und das Ganze wird nicht nur zu einer Gefahrenstelle, sondern auch zu einem optischen Stolperstein. Dieses Problem kann jedoch gelöst werden: Aus dem schon vorhandenen Loch kann ein Schwimmteich errichtet werden, der sich optimal in die alten Gegebenheiten einfügt. Mit ein paar schönen Wasserpflanzen umrandet, einem kleinen Springbrunnen oder einem eingebauten Wasserfall in Miniaturformat und – je nach Größe – einer kleinen Brücke entsteht ein eigener Wellnessbereich. Wer reist da noch in die Ferne?
Wunderschön, um eine alte Hecke aufzuwerten: ein hölzernes Tor lockert sehr hohe Hecken auf.
und alles wieder in Form geschnitten wurde, gibt es ein paar Tricks, die Hecke optisch aufzuwerten: So können etwa in regelmäßigem Abstand kleine Blumenbündel gepflanzt werden, je bunter, desto auffälliger. Dies lenkt von den kleinen Schwächen ab und peppt die Pflanzenwand farbig auf. Natürlich kann man der Hecke auch einen besonderen Schnitt geben. Wie wäre es mal mit einem gewagten Schwung?
Blumenbündel lenken von kleinen Schwächen ab. Individuelles Gewächshaus mit
Outdoor-Lounge hinter alten Mauern Eine Mauer sorgt dafür, dass die neugierigen Nachbarn nicht ständig in den Garten schauen können. Doch so nützlich sie auch ist, besonders ansehnlich ist der Sichtschutz nicht und die Ecke birgt ein dunkles Nichts. Nun gibt es zwei Möglichkeiten: Die alte Mauer wird abgerissen, womit jedoch auch Erinnerungen an vergangene Zeiten verloren gehen, oder man nutzt das schattige Plätzchen und verwandelt es in eine charmante, romantische Outdoor-Lounge. Mit rankenden Pflanzen lassen sich wunderbar diverse Löcher stopfen, und schöne Büsche, in einem Halbkreis angeordnet, schaffen einen geschlossenen Raum. Als Eingang wird einfach Platz für einen Rosenbogen gelassen. Am Ende noch alte, wetterfeste Möbel hinstellen und schon ist der ideale Platz für heiße Sommertage fertig.
Blumenschmuck für optische Highlights Hecken brauchen Pflege, ob regelmäßiges Schneiden oder hochwertiges Düngen. Doch was tun, wenn die Hecke vernachlässigt wurde und lückenhaft, stellenweise bräunlich und aus der Form geraten ist? Nachdem die Heckenschere ihr Werk verrichtet hat
altem Charme
Gartenhütten sollen schön und nützlich sein, doch irgendwann ist auch bei diesen der Lack ab. Wenn sich aus dem alten Schuppen schon eine kleine Ruine entwickelt hat, Efeu und anderer Wildwuchs die Wände hochranken und das Dach schon nicht mehr vorhanden ist, dann sind das eigentlich optimale Voraussetzungen für ein ganz individuelles Gewächshaus! Eventuelle Dachreste werden entfernt und ein Gewächshaus passgenau in die bestehenden Mauern gesetzt. In die Mauern selber werden große Fenster geschlagen, damit genug Helligkeit ins Innere gelangen kann. Nun steht einem eigenen schmackhaften Gemüsegarten mit der persönlichen Note nichts mehr im Wege!
Entspannen zwischen alten Bäumen Ein wunderschöner Fachwerkhof lebt vor allem durch die Geschichte, die er erzählt. Liebhaber schätzen vor allem das alte Ständerwerk, die alten Holzdielen und die alte Scheune. Doch oftmals besteht der Garten aus großen, alten Bäumen, die nicht viel Licht und Platz auf den Rasen des Grundstücks lassen. Aber genau das kann man sich zu Nutze machen: Wie wäre es zum Beispiel mit einem eigenen kleinen Park mit den verschiedensten Sitzecken? Zwischen zwei alten Bäumen lässt sich zum Entspannen eine Hängematte platzieren. Wo lässt es sich besser ein spannendes Buch lesen als auf einer Bank unter einem schattigen Baum? Wer auf
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Brücken sind nicht nur praktisch – sie sorgen auch für optische Abwechslung.
Unansehnliche Wände erhalten durch Rosengitter und Lavendelbüsche südländischen Charme.
Design steht, kann echte Luxus-Schaukeln an den dicken Ästen befestigen und so alt und neu perfekt verknüpfen. Mit einem kleinen angelegten Teich oder einem Wasserspeier dazwischen lässt sich ein Ort zum Verweilen und Träumen schaffen. Denn eins steht fest: Nichts verleiht einem Garten so viel Flair und Charakter wie ein statthaft gewachsener Baum, mit dem jede Generation ihre eigenen Erlebnisse verbindet. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Es muss nicht immer der englische Rasen sein, mit einem Blumenbeet und Steinweg. Ein Garten, der eine eigene Geschichte erzählt und liebvoll individualisiert wurde, ist wesentlich interessanter. Anzeige
Alte Bäume sind gelebtes Leben Alle Gartenstile können mit alten Bäumen geplant und gestaltet werden Die bereits vorhandenen Pflanzen auf einem Grundstück bestimmen den Charakter und die Stilrichtung mit. Auch in einem modernen Designgarten kann eine alte Baumskulptur zum Kunstwerk werden, wenn sie z. B. im Zentrum des Gartens herausragend in Szene gesetzt wird. Sei es ein alter, schiefer Apfelbaum, eine knorpelige Esche oder eine bizarre Magnolie aus den 70er Jahren. All diese Pflanzen verdienen es, dass ihr ganz eigener Charakter durch Schnitt und Gestaltung des Umfeldes herausgearbeitet wird. Gerade in Landhausgärten wird so die Harmonie oder im Designgarten der Kontrast erzielt. Harmonie und Kontrast zwischen Haus und Baum, das kann immer auch eine Spiegelung der Spannung sein, der wir im gelebten Leben begegnen. Daldrup Gärtner von Eden, Burg Hülshoff, Schonebeck 6, 48329 Havixbeck, www.daldrup.de
Genuss Wintergemüse | Seite 46
Back to the Roots Von Wurzeln und anderen Gemüsen Wie viele Gemüsearten fallen Ihnen spontan ein? Zehn? Zwanzig? Auf 10.000 kommen Sie sicher nicht! Wirklich wahr: Das ist die Anzahl der im EU-Sortenkatalog gelisteten Gemüsesorten. Dass nur wenige davon tatsächlich den Weg in die heimische Küche finden, liegt daran, dass sich sowohl Händler als auch Landwirte vor allem auf die „gängigen“ Arten konzentrieren. Kein Wunder, dass da so manche Köstlichkeit in Vergessenheit gerät! Wir stellen auf den folgenden Seiten vier Gemüsesorten vor, die vor allem im Winter schmackhaft und einfach mal etwas anderes sind – inklusive Rezeptideen!
Text
Svenja Dierker, Fotos
fotolia
Nicht schön, aber lecker:
Die gesunde „Erdbirne“:
Knollenziest
Topinambur
Zugegeben: Appetitlich aussehen tun sie nicht, die handgroßen asiatischen Knollen. Eher wie fette weiße Raupen oder das sprichwörtliche Michelin-Männchen. Die Wurzeln glänzen perlmutta rtig und haben eine knackige Konsistenz, im Geschmack erinnern sie an eine Mischung aus Artischocke und Blumenkohl. In Europa wurde der Knollenziest erstmals Ende des 19. Jahrhunderts angebaut, und zwar in dem kleinen französischen Dorf Crosne. Die „Crosnes du Japon“ wurden schnell populär, allerdings sank nach 1920 das Interesse genauso schnell wieder, wie es aufgekommen war. Die Zubereitung ist simpel: Einfach ungeschält mit einer Prise Salz und einem Stich Butter in sehr wenig Wasser kochen. Nach etwa 15 Minuten ist der Knollenziest gar. Alternativ können die kleinen Knöllchen auch in Fleisch- oder Gemüsebrühe gekocht werden – diese erhält dann ein ganz besonders köstliches Aroma. Zum Würzen eignen sich Basilikum, Petersilie, Koriander, Thymian oder Muskat.
Schön wie eine Sonnenblume – so leuchten im Herbst die goldgelben Blüten des Topinambur. Kein Wunder, gehören die beiden Pflanzen doch zur selben Gattung der Korbblütler. Allerdings spielt auf dem Teller weniger die Blüte eine Rolle: Gegessen werden nur die teilweise bizarr geformten, faustgroßen Knollen. Da Frost ihnen nichts ausmacht, können sie auch im Winter erntefrisch genossen werden. Dennoch: Die „Erdbirne“, die bereits bei den Indianern bekannt war und im Mittelalter nach Europa kam, wurde im Laufe des 18. und 19. Jahrhunderts in Europa fast vollständig von der – kalorienreicheren – Kartoffel verdrängt. Topinambur enthält viele Vitamine und Mineralstoffe und soll nicht nur gegen aufziehende Erkältungen helfen, sondern auch Leber, Galle und Nieren unterstützen. Das perfekte Wintergemüse also! Für Diabetiker ist sie geradezu eine Wunderknolle, da sie 16 Prozent Insulin enthält. Topinambur ist sehr kalorienarm und hat einen langanhaltenden Sättigungseffekt – ideal für Diäten und Kuren! Zubereitet werden die Knollen grundsätzlich wie Kartoffeln, allerdings sollte auf das Schälen verzichtet werden, da die dünne Pelle die wertvollen Inhaltsstoffe schützt. Roh hat Topinambur ein
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süßlich-nussiges Aroma. Ein Schuss Pflanzenöl verzögert die braune Verfärbung. Will man auch gegart den vollen Geschmack erhalten, sollte man Topinambur statt zu kochen besser dünsten oder schmoren – nur dann bleibt das typische Aroma erhalten.
In Übersee eine Delikatesse:
Pastinake „Hammelmöhre“ – der Spitzname der Pastinake ist nicht gerade schmeichelhaft! Und das, obwohl das Gemüse in England und in den USA eine echte Delikatesse ist. In Deutschland fristete die würzige Wurzel lange Zeit eher ein trauriges Dasein; war lediglich ab und an im Bund Suppengemüse anzutreffen. Optisch ein wenig an Rettich erinnernd, ist die Pastinake mittlerweile bei Feinschmeckern und Naturkostfreunden jedoch wieder auf dem Vormarsch! Ähnlich wie dem Grünkohl sagt man auch ihr nach, dass sie nach dem ersten Frost am besten schmeckt – wintertauglich ist sie also allemal. Trocken und kühl gelagert bleibt sie sogar bis in den Frühling frisch. Ihre ätherischen Öle regen die Verdauung an und wirken wassertreibend. Verzehrt werden kann die Pastinake sowohl roh als auch gekocht, gedünstet oder püriert. Hat man die Wahl, sollte man eher bei den kleinen, harten Wurzeln zugreifen, da die großen leicht holzig werden können.
Statt Spinat: Mangold Auch ein anderes Gemüse erfährt derweil eine Renaissance: der Mangold. Schon im 2. Jahrhundert v. Chr. war das aus der Familie der Gänsefußgewächse stammende Gemüse im Mittelmeerraum bekannt. Rasch breitete es sich auch im übrigen Europa aus und war in Deutschland zeitweise sogar beliebter als Spinat. Der Mangold ist übrigens kein Kohl und auch keine Spinatart, wie mancher vermutet, sondern verwandt mit der Roten Beete und der Zuckerrübe. Das Vorurteil, Spinat sei besonders gesund und eisenhaltig, hat der Karriere des Mangolds geschadet: Eigentlich ist das Gemüse sowohl eiweißreicher als auch nahrhafter. Zubereitet wird Mangold wie Spinat: geputzt, gedünstet und dann abgeschmeckt. Auch sein Aroma ist spinatähnlich, aber intensiver und herb-erdig. Mangold wird ebenfalls durch Frost noch edler – während man in den Wintermonaten bei Spinat also nur auf Tiefkühlkost zurückgreifen kann, kommt der Mangold frisch auf den Tisch! Erhältlich sind die alten Gemüsesorten üblicherweise auf Wochenmärkten oder in gut sortierten Gemüseabteilungen.
Genuss Wintergemüse | Seite 48
Küchlein von Topinambur und Ziegenfrischkäse auf buntem
Mangold und einer Soße von Sellerie und Ahornsirup Rezeptidee von Markus Hinse, Landgasthof Pleister Mühle
Zutaten für den Teig: 100 g Mehl, 50 g Butter, 1 Ei ,Salz Backformen, Pergamentpapier Hülsenfrüchte fürs Blindbacken (beim Blindbacken wird die eigentliche Füllung erst nach dem Backen eingesetzt, die Hülsenfrüchte dienen nur dem Formerhalt und werden nach dem Blindbacken wieder entfernt)
Zutaten für die Füllung: 100 g Topinambur, gekocht 50 g Crème fraîche oder Schmand 50 kg Ziegenfrischkäse, gewürfelt 2 g Schnittlauch 1 Ei, Salz, Pfeffer, Muskat
Zubereitung Küchlein: Topinambur schälen, in Salzwasser kochen und auskühlen lassen. In der Zwischenzeit aus Mehl, Butter, Ei und Salz einen Mürbeteig rühren und zur Kugel geformt im Kühlschrank 30 Minuten
Tipp:
ruhen lassen. Die Topinambur würfeln, mit Crème fraîche, Ziegenfrischkäse und allen anderen Zutaten mischen und abschmecken. Den Mürbeteig dünn ausrollen, die gefetteten Backformen damit auslegen, mit Backpapier und den Hülsenfrüchten füllen und im Ofen bei 180°C ca. 12-15 Minuten blindbacken. Nach dem Auskühlen die Hülsenfrüchte und das Pergament entfernen. Die Topinamburmasse in die ausgekühlten Tartelettformen füllen, mit Ziegenkäse bedecken und bei 180°C nochmals 15-20 Minuten im Ofen backen. Bunter Mangold: Mangoldblätter mit Strunk gründlich waschen und die Blätter vom Stiel trennen. Die Blätter in grobe Stücke und die Stiele in fingerlange Streifen schneiden. Im Topf die Butter auslassen und die Schalottenwürfel glasig schwitzen, nun die bunten Mangoldstiele dazugeben und mitgaren. Nun gibt man die Blätter dazu und würzt mit Salz, Pfeffer und eine Prise Muskat.
Bunter Mangold 400 g bunter Mangold 100 g Butter 100 g feine Schalottenwürfel Salz, Pfeffer und Muskat
Sellerie-AhornsoSSe 300 g geschälter Sellerie 100 ml Wasser 300 ml flüssige Sahne 100 ml Milch 100 ml Ahornsirup Salz, Zitrone
Soße: Sellerie in kleine Stücke schneiden mit Wasser und wenig Salz weich kochen mit Sahne und Milch auffüllen und nochmals kochen lassen. Mit dem Zauberstab pürieren und auf Soßenkonsitenz bringen. Abschmecken mit Salz, Ahornsirup und einem Spritzer Zitrone.
Weingut Dr. Bürklin-Wolf
Wie ein Wein nach Westfalen kam
von Gerhard Leve, Sommelier im Hotel-Restaurant „Im Engel“, Warendorf
„Das Weingut Dr. Bürklin-Wolf ist Kennern der Weinszene nicht nur ein Begriff, sondern, was große Rieslinge in Deutschland anbetrifft, ein Aushängeschild im nationalen Weinanbau. Inhaberin Bettina Bürklin-von-Guradze versteht es mit ihrem Kellermeister Fritz Knorr in beispielhafter Weise, die Weine klar und die Bodenstruktur entsprechend zu vinifizieren. Der malerische Ort Wachenheim ist die Wiege nicht nur für fantastische Rieslingweine, sondern auch für Weiß- und Spätburgunder. Die Initiative ‚Westfälisch Genießen‘ entschied sich auf Grund des hohen Qualitätsstrebens, diese Weine nach Westfalen zu holen. Ein Cuvée aus Silvaner, Weißburgunder, Riesling und etwas Chardonnay vereinen sich im ‚Weißen Westfalen‘, ein Cuvée aus Dornfelder, Spätburgunder und etwas Sangiovese sind die Grundweine für den ‚Roten Westfalen‘. Unter dem Anspruch ‚Easy Drinking‘ haben diese Weine mittlerweile eine Sonderstellung in Westfalen eingenommen. In vielen Restaurants der Initiative ‚Westfälisch Genießen‘ , so auch im Hotel-Restaurant „Im Engel“ in Warendorf, kann man jetzt diese Weine probieren.“ Sommelier Gerhard Leve
Weinlese www.hotel-im-engel.de
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Krosses Zanderfilet auf pikantem Mangold
mit gerösteten Pastinakenpüree „à la Brandade“ und einem Basilikum-Noilly-Pratschaum Rezeptidee von Anka & Uwe Aust, Aust – das Landhotel
Zubereitung
Zutaten für 4 Personen 4 Zandermedaillons à 150 g 800 g Pastinaken (für die Zubereitung etwas Butter, Sahne, Hühnerbrühe, Sherry, Sardellen und Thymian) 1 großer Mangold (für die Zubereitung etwas Butter, Olivenöl, Schalotten und eine Chilischote) 200 ml Fischgrundsauce Noilly Prat (frz. Vermuth) und Basilikum Zum Abschmecken: Salz, Pfeffer und Muskatnuss
Pastinaken gründlich waschen (nicht schälen) und in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden. Butter bei mittlerer Hitze in einem größeren Topf auslassen, die Pastinaken zugeben und ca. 30 Minuten goldbraun rösten. Zwischendurch den Röstansatz am Topfboden mit Hühnerbrühe löschen und weich schmoren (die komplette Flüssigkeit muss verdampft sein), anschließend Knoblauch, Thymian, Sardellen und kalte Butter zugeben. Mit einem Stabmixer die Menge cremig pürieren und mit Muskatnuss, Pfeffer und Salz abschmecken. Außerdem dem Püree noch etwas Sahne zugeben und mit Sherry verfeinern. Mangold putzen, den Stiel in feine Streifen schneiden und ebenso wie die Blätter blan-
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chieren. In einer Pfanne das weiche Mangoldgemüse mit Butter, Olivenöl, kleinsten Schalottenwürfeln und einer halbierten Chilischote (Kerne vorher entfernen) anschwitzen. Vor dem Anrichten mit Salz und Muskatnuss würzen. Das geschuppte und entgrätete Zandermedaillon auf der Hautseite vorsichtig einschneiden, salzen, in Mehl wenden und auf der Hautseite in einer sehr heißen Pfanne in Olivenöl kross anbraten. Dann die Pfanne für ca. 5 Minuten in den Backofen (160 °C) schieben, nach 4 Minuten den Zander auf die Grätenseite wenden. Den pikanten, heißen Mangold anrichten, das Pastinakenpüree in Nockenform abstechen und das krosse Zanderfilet auf das Gemüse setzen. Als Sauce empfehle ich eine aufgeschäumte Basilikum-Noilly-Pratsauce.
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Marlon Weßels und Rita L. Zimmermann vor dem „Z.mann’s“ in Havixbeck.
Vom Porzellan, über die Stühle und Tische bis hin zur Deko kann hier alles gekauft werden.
Was das Herz begehrt Ein Ort, der schön und heimelig ist, gemütlich, aber nicht altbacken, elegant, aber nicht zu modern – das ist das Z.mann’s. Ihre Gäste sollen sich einfach wohlfühlen, sagt Rita L. Zimmermann. Ganz egal, ob sie hier ein Stück Kuchen genießen, eine Hochzeit feiern oder im Shop nach schicken Sachen für Zuhause stöbern. Es ist schon eine irre Geschichte, auf die Rita L. Zimmermann mit ihrem „Z.mann‘s“ zurückblickt. Die Erinnerungen an die ersten Wochen nach Eröffnung reichen bereits, um ein Buch mit kuriosen Anekdoten zu füllen – von der heiß laufenden, dampfenden Kaffeemaschine, den überfüllten Bon-Büchern und den umkämpften Tabletts. Was haben ihr die Leute die Bude eingerannt, als sie den traditionsreichen Gasthof Annegarn im Herzen von Hohenholte wieder zum Leben erweckte. Hier hat die Geschäftsfrau vor gut zwei Jahren einen Platz geschaffen, an dem ihre Gäste die Seele baumeln lassen können. Die Idee kam Rita L. Zimmermann auf Reisen: „Wir waren immer auf der Suche nach schönen Plätzen, wo wir einkehren konnten und uns wohlfühlten.“ Aus diesem Anspruch entstand das Z.mann‘s. Zunächst im kleinen Stil. Es war ein niedliches Sandsteinhäuschen in Havixbeck, das sie nach ihren Wünschen zu einem Café mit Shop umbaute. Die Gäste genossen die heimelige Atmosphäre. Das Sandsteinhäuschen, „ja, das war schon ein kleines Herzensstück“. Doch nach knapp vier Jahren wurde der Platz schlichtweg zu klein.
Mit Liebe zum Detail Als die gebürtige Havixbeckerin dann hörte, dass der Gasthof Annegarn in Hohenholte frei sei, war ihre Phantasie kaum mehr zu bremsen. Sie pachtete die Gaststätte, modernisierte und deko-
Text
Karolin Leszinski, Fotos
Manon N. Zimmermann
rierte sie mit feinem Gespür. Heute findet man vereinzelt Stücke aus den Tagen, als „Tante Else“ Annegarn selbst noch hinter dem Tresen stand und ihre Hohenholter mit Aprikosenkuchen versorgte. Rita L. Zimmermann hat diese Raritäten stilvoll und mit viel Liebe zum Detail in ihr elegantes Interieur der Gegenwart eingearbeitet. Neben Frühstück und selbstgebackenem Kuchen gibt es jetzt eine Tages- und Abendkarte. Marlon Weßels ist seit einem Jahr Küchenchef und sorgt für die kulinarischen Gaumenfreuden. Frische und Kreativität stehen für ihn im Vordergrund. Die Idee des „aktiven Showrooms für die Produkte, die wir verkaufen“, ist geblieben. Vom Porzellan über die Stühle und Tische bis hin zur Dekoration und dem Blumenschmuck „können Sie hier alles kaufen, außer es bewegt sich und hat zwei Beine. Meine Mitarbeiterinnen gebe ich nicht ab“, lacht Rita L. Zimmermann. Floristik und Mode gibt es im Laden direkt neben dem Restaurant. Auf knapp 400 Quadratmetern hat Rita L. Zimmermann nun genügend Platz, um Gesellschaften zu empfangen und ihnen zum Beispiel für Hochzeiten, Geschäftsessen oder private Feierlichkeiten bis 130 Personen ein Rundumsorglos-Paket zu schnüren. Künstler nutzen das Ambiente, um ihre Bilder auszustellen. Und regelmäßig finden hier Events, wie Lesungen, Themenabende oder Konzerte, statt. Im Z.mann‘s gibt es eben so ziemlich alles, was das Herz begehrt.
Z.mann‘s, Roxeler Straße 1, 48329 Havixbeck-Hohenholte, www.zmanns.de
Anzeige | Seite 51
Die Fleischerei mit Qualität & Tradition 100 Jahre Tradition – darauf kann die Fleischerei Hansen zurückblicken. Seit 1904 steht die Fleischerei in der Steinstraße in Telgte für Qualität, Wertigkeit und Fachkompetenz bis in die heutige vierte Generation. Doch Tradition bedeutet nicht Stillstand: So hat die Fleischerei vor Kurzem eine neue Filiale in Warendorf eröffnet.
Haugemachte Köstlichkeiten Bei der Fleischerei Hansen können die Kunden auf höchste Qualität zählen. Sämtliche Wurst- und Schinkenvariationen stammen aus eigener Produktion oder sind Importe aus handwerklich-traditionellen Betrieben. Durch ein eigenes Zuchtprogramm in Zusammenarbeit mit dem Hof Hüttemann aus Ostbevern ist neben einer artgerechten Tierhaltung unter garantiertem Ausschluss von Antibiotika und Leistungsförderern gewährleistet, dass kürzeste Distanzen beim Transport zum Schlachtbetrieb eingehalten werden.
Feinkost, Käse und Wein Über die Stadtgrenzen hinweg ist das Fachgeschäft der Familie Hansen-Börste inzwischen aber nicht nur für die hervorragende Fleisch- und Wurstwaren bekannt. Wie in allen Firmenbereichen herrschen auch bei den Feinkostprodukten strenge Qualitätsmerkmale, die sich eigentlich schon zur Geschäftsphilosophie etabliert haben: traditionelle handwerkliche Produktion, beste Rohstoffe und viel Liebe zum Produkt. Einen Schwerpunkt im Feinkostbereich bilden dabei leckere hausgemachte Salate in zahlreichen Variationen, dazu kommt eine große Auswahl an feinsten Hart-, Schnitt-
oder Weichkäsen aus kleinen, Käsereien in Frankreich und Italien, die bevorzugt mit Rohmilch arbeiten. Wer Wurst oder Käse kauft, bekommt danach das Brot zum Aufschnitt gleich mit, denn Tollkötters Brotspezialitäten, Münsters Backstube Nr.1, ist mit einer großen Brottheke im Laden vertreten. Darüber hinaus wurden feinste Spezialitäten und Süßwaren aus der ganzen Welt für die Kunden zusammengetragen, so dass man beim Stöbern durch die Regale immer wieder kulinarische Überraschungen entdecken kann. Erlesene Weine aus verschiedenen Anbaugebieten runden das Angebot ab.
Bester Service auch außer Haus Alle Köstlichkeiten werden zudem als Präsentkörbe angeboten. Verschiedene Geschenkideen zu jedem Anlass stehen hier zur Auswahl. In der gesamten Region ist die Fleischerei inzwischen auch für einen ausgezeichneten Party-Service bekannt. Egal ob Frühstücksbuffet, Canapés und Fingerfood, Suppen und Salate, westfälische oder mediterrane Buffets, für jede Art von Festlichkeit gibt es das passende Angebot. „Hansens Heiße Theke“ bietet zudem wöchentlich wechselnd leckere Mittagsmenüs.
Fleischerei Hansen Filiale Telgte Steinstraße 3 | 48291 Telgte | Tel. 02504 / 16 25 | Filiale Warendorf Heumarkt 1 | 48231 Warendorf | Tel. 02581 / 783 03 37 www.fleischerei-hansen.de
Genuss Restaurantkritik | Seite 52
Ristorante Villa Medici Ostmarkstraße 15 48145 Münster Tel. 0251-34 21 8
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Einer der besten Italiener Deutschlands Unsere Bewertung:
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Gesamtbewertung Im Detail Erster Kontakt Ambiente Qualität und Speisen Getränke Service Erläuterung TOP – eines der besten Restaurants hervorragendes Restaurant sehr gutes Restaurant gutes Restaurant ambitioniertes Restaurant
Im Norden Münsters, in einer ehemaligen Eckkneipe in der Ostmarkstraße, hat Carmelo Caputo eine besondere Adresse für Feinschmecker geschaffen. Mehrfach hochkarätig ausgezeichnet (aktuell eine Empfehlung im Varta Führer 2012) inszeniert Caputo hier seit über zwanzig Jahren die italienische Küche in perfekter Form! Keine Frage also – die Villa Medici ist ein Muss für alle Feinschmecker!
Die Gäste werden verwöhnt Schon die Reservierung ist sehr freundlich und wir werden herzlich begrüßt, selbstverständlich auch vom Chef persönlich. Die perfekt eingedeckten Tische in dem eher überschaubaren Restaurant wirken einladend. Kaum haben wir Platz genommen, wird schon Brot gereicht. Als Aperitif wählen wir einen Bellini-Prosecco (Pfirsichmark mit Prosecco) sowie einen Limoncello-Prosecco. Ruckzuck wird beides serviert und schmeckt, perfekt gekühlt, köstlich. Das kompetente und freundliche Servicepersonal lässt uns jede Minute spüren, dass sie uns heute Abend verwöhnen möchten.
Ganz besondere Speisen Jeden Monat wechselt Carmelo Caputo sein Degustationsmenü, das er zudem mit 49 Euro zu einem höchst attraktiven Preis anbie-
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tet. Heute Abend interessiert uns aber nicht das Menü, sondern wir möchten lieber à la carte essen. Als Vorspeise wählen wir ein „getrüffeltes Pastinaken Süppchen“ sowie ein „pikantes Schaumsüppchen von roten Linsen mit Lammschulteragnolotti“. Für das Hauptgericht haben wir ein „Pot au Feu von Edelfischen mit Krustentiersauce und Safrantaglierini“ sowie „Rochenflügel in Nuss-Kapernbutter mit Zitronenpüree“ gewählt. Wer selbst regelmäßig den Markt besucht, weiß, wie schwierig Rochenflügel mitunter zu besorgen sind. Wir freuen uns also auf Gerichte, die schon etwas Besonderes sind. Begeistert sind wir, als unsere Servicekraft uns frühzeitig und äußerst kompetent auf die passende Weinauswahl anspricht.
Italienische Weinkarte Überhaupt, die Weinkarte. Sie enthält konsequent nur italienische Tropfen – und das auf höchstem Niveau. Für unsere Speisen empfiehlt uns unsere Servicekraft einen 2006 Capitel Croce, einen im Barrique gereiften Weißwein Garganega-Chardonnay aus Venetien. Ein alles andere als alltäglicher Wein! Wir sind gespannt – und werden nicht enttäuscht. Insbesondere zu unserer Speisenauswahl passt der Wein hervorragend. Der Weinkarte sieht man an, dass Caputo diese mit Sachverstand zusammengestellt hat.
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Porzellan, Besteck, Deko – alles passt
mit vielen kleinen Zucker- und Schokoladenspiralen serviert. In wunderschönen, modernen Tellern und vor allem heiß serviert Optisch in Bestform angerichtet, lassen Panna Cotta, Crème uns das Villa Medici-Team wenig später die Süppchen. Sie sind Brûlée, Cassis- und Sternanis-Parfait und Co. keine Wünsche nicht nur ein optischer Genuss, sondern schmecken auch hervor- offen. Gut, dass wir uns das Dessert zu zweit teilen! Es wäre ragend. Eine perfekte Einstimmung auf das, was noch folgen wird. sonst gar nicht zu schaffen gewesen. Ein schöner Abend geht zu Sicherlich liegt es auch daran, dass an diesem Dienstagabend nur Ende, der kulinarisch keine Wünsche offen ließ. Beeindruckend vier weitere Tische besetzt sind, aber wir sind beist die Freundlichkeit und Zuvorkommenheit des eindruckt davon, wie zügig wir bedacht werden. ZuVilla Medici-Teams, das immer den Gast und sein dem vergeht kein Augenblick, in dem das Personal Wohlergehen im Auge hat. Schade, dass wir an nicht im Blick hat, ob ein Wasserglas leer ist oder diesem Dienstagabend um halb zehn leider schon ein Wein nachgeschenkt werden sollte. Ein Service, die einzigen Gäste in diesem schönen Ambiente Empfehlung 2012 der längst nicht überall selbstverständlich ist. Züsind, das seinerzeit übrigens von Dieter Sieger gig, aber nicht schnell, werden die Hauptgerichte entwickelt wurde, nun aber droht, in die Jahre zu serviert. Schon von weitem riecht es nach frischem geraten. Carmelo Caputo ist dennoch einer der beFisch. Optisch ein Hingucker, scheint dem Koch beim Pot au Feu sten Italiener Deutschlands! von Edelfischen lediglich die Sauce ausgegangen zu sein, denn hier hätten wir doch etwas mehr Krustentiersauce erwartet. Der Sonstiges Neben der Villa Medici führt Carmelo Caputo noch das Caputo‘s in Rochenflügel hingegen ist schlichtweg sensationell! der Königstraße und bietet einen umfangreichen Catering Service. Dessert als Kunstwerk Außerdem kann man bei ihm einzelne, hochwertige, italienische Was wählen wir zum Dessert? Die separate Karte bietet alle Mög- Lebensmittel erwerben wie erstklassiges „Olivenöl der Langobarlichkeiten! Wir entscheiden uns schließlich für die „Dessert Varia- den“, „Crema di Olive“, „Aceto Balsamico“, „La Centenara Gappa tion Villa Medici“. Wenig später bekommen wir fast ein Kunstwerk Gran Riserva“ sowie italienischen Kaffee.
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Genuss Vor Ort | Seite 54
Ernst Sasse, Seniorchef der Feinbrennerei, entwickelte vor 15 Jahren den Münsterländer Lagerkorn.
„Jede Flasche ist ein Fass“ Ein Münsterländer Genussabend in der Feinbrennerei Sasse Ein Korn ist klar, brennt im Hals und wird am besten eiskalt getrunken! Sicher? Im Münsterländischen Schöppingen entsteht ein Kornbrand, der nicht nur als einziger Deutschlands das Prädikat V.S.O.P trägt, sondern auch zahlreiche Preise gewonnen hat: der Münsterländer Lagerkorn. Er ist das Aushängeschild der Feinbrennerei Sasse. Wir haben einen Blick hinter die Kulissen geworfen.
Edler Korn statt „Remmi Mateng“
Text und Fotos
Svenja Dierker
das sogenannte Filet, schafft es schließlich in die großen EichenEines sei vorweg gesagt: Der Münsterländer Lagerkorn ist mit dem fässer. Und das ist das dritte Geheimnis des Lagerkorns: In alten typischen „Klaren“ aus dem Tankstellenregal nicht zu vergleichen. Cognacfässern reift der Korn mindestens drei Jahre, bis er nach Nicht mal ansatzweise! Das wird auch dem Nicht-Kenner schon langwierigen Proben schließlich in Flaschen abgefüllt wird. Vom beim Begrüßungsschluck im repräsentativen Besucherraum der Senior-Chef Ernst Sasse erfahren wir: Am liebsten verwenden sie Feindestillerie klar. Der weiche und aromaRemy Matin-Fässer, oder „Remmi Mateng“, Worin früher tische Geschmack hat drei Ursachen: Grund wie der Westfale spricht. Worin also früher eins entspringt in hundert Metern Tiefe. „Das edler französischer Cognac reifte, lagert französischer Cognac Wasser bestimmt das Produkt“, erklärt Margit reifte, lagert heute Korn heute Korn aus dem Münsterland. Bis zu vier Rammacher, die uns heute durch die Räumaus dem Münsterland. Mal werden die Fässer verwendet; wenn der lichkeiten in Schöppingen führt, „schließlich Korn heller wird, werden sie ausgetauscht. macht es bei Bränden einen Anteil von bis zu So erhält der Lagerkorn sein typisches Aro60 Prozent aus.“ Während in vielen Brennereien mit destilliertem ma. „Süß muss er schmecken“, bestätigt der Chef, „und nach Wasser gearbeitet wird, verwendet man bei Sasse ausschließlich Barrique.“ Edelbrände von Sasse bestehen aus hundert Prozent frisches Wasser aus der eigenen Quelle in den Baumbergen. Der reinem Destillat, das heißt Alkohol und Aromen werden aus ein und zweite Grund ist die Liebe zum Produkt, mit der bei Sasse destilliert demselben Grundprodukt hergestellt. „Bei Naturprodukten kann wird. Der in einem ersten Brennvorgang gewonnene Rauhbrand, man nichts überspielen“, so Sasse. Während man etwa Likör mit der für einen gewöhnlichen Korn schon ausreichen würde, wird der Zugabe von Zucker durchaus etwas, nennen wir es einmal, hier ein zweites Mal destilliert. Nur der Mittellauf des Feinbrands, korrigieren, kann, ist beim Lagerkorn „alles ehrlich“. Den perfekten
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Bild rechts: Aus dem Rauhbrand wird in der alten Rohbrandkolonne von 1870 nach und nach der Feinbrand hergestellt. Dieser wird während des Destillierens bis zu 20-mal am Tag probiert, bis sämtlicher Fusel entwichen ist.
Geschmack zu entwickeln war alles andere als ein Kinderspiel: Zehn Jahre Probieren, Kritisieren und Verändern gingen hier dem Genießen voraus. 1997 schließlich verließ der erste „Münsterländer Lagerkorn V.S.O.P.“ nach altem Rezept die Sasse-Hallen.
Viel Übung und noch mehr Leidenschaft Wie die Sasses es heute hinbekommen, dass wirklich jede Flasche ihres Edelkorns annähernd gleich schmeckt? „Das ist ganz viel Übung“, erklärt Ernst Sasse mit einem Funkeln in den Augen: „Jedes Fass ist eine Flasche, und jedes Fass ist Leben!“ Was diese leidenschaftlich gesprochenen Worte meinen: Während der Lagerung verhält sich jedes Destillat anders, und nur die richtige Zusammenstellung ergibt am Ende das perfekte Ergebnis. Dabei geht es nicht nur um den Geschmack, sondern auch um den Geruch: Die Nase kann Hunderte und teilweise sogar Tausende Nuancen unterscheiden, während man mit der Zunge nur vier Geschmacksrichtungen schmeckt – süß, sauer, salzig und bitter. „Wenn mir etwas nicht Wenn Ernst Sasse von „seinem“ Lagerkorn spricht, beginnen die Augen zu leuchten. Das Probieren und Zusammenstellen ist kein gefällt, dann probiere ich so Kunststück, sondern viel Übung. lange herum, bis es entweder schmeckt, oder es kommt eben weg.“ Ernst Sasse macht keine Abstriche in der Qualität seines Lieblingsproduktes. Dabei kann schon einmal ein ganzes Fass „durchfallen“: „Wenn es überlagert ist, kann man ihn nicht mehr retten“, konstatiert der Kenner trocken. Allerdings, mit dem Wegkippen ist das so eine Sache:
Genuss Vor Ort | Seite 56
„Ein guter Korn kann nur aus der Maische von Weizen, Roggen, Gerste und Brennschrot gewonnen werden“, erklärt Margit Rammacher im Besucherraum der Feindestillerie.
Wie in einem Chemielabor: Nicht selten tüftelt Ernst Sasse bis spät in die Nacht an seinem Lieblingsprodukt herum.
Denn nicht nur Genießer eines guauf der Zunge! Neben den Bränden ten Digestifs interessieren sich für werden in Schöppingen auch Liköre die Feinbrennerei Sasse, sondern und Geiste hergestellt, mit hohem auch der Zoll! „Wir werden genauAnspruch und dementsprechend in estens kontrolliert“, erklärt Ramkleinen Mengen. So ist es Rüdiger macher, „sogar unsere Decke ist Sasse gelungen, aus heimischen verplombt.“ Und zwar von unten: Wacholderbeeren aus der Grafschaft Wer einmal drin ist, kommt unentBentheim einen Kräuterwachholder deckt nicht mehr heraus! Auch auf zu gewinnen, der so ganz anders die Alkoholmenge in den Flaschen (und so viel besser …) schmeckt hat der Zoll ein Auge: Jeder Liter Zum Wohl: Wie könnte eine Brennereibesichtigung anders zu Ende als der, den man bislang kannte. des gewonnen Alkohols aus den gehen, als mit einer ausführlichen Verkostung? Anlässlich der 700-Jahr Feier der Brennvorgängen läuft über eine Gemeinde Emlichheim, ebenfalls in Zähl-Uhr; der Brennkessel an sich der Grafschaft, wird aktuell ein Hoist ebenfalls verplombt. Pro Liter werden bis zu 13 Euro allein an lundergeist hergestellt – aus von Einwohnern geernteten Früchten! Alkoholsteuer fällig und so wird der Alkohol aus dem überlagerten Doch zurück zum Münsterland und seinem Lagerkorn: Getrunken Korn wieder herausdestilliert und kommt erneut ins Fass für wei- wird dieser natürlich bei Zimmertemperatur, denn Kenner wissen: tere vier Jahre! Je schlechter der Schnaps, desto kälter sollte man ihn servieren! „In Kneipen liegen meist ja sogar die Gläser im Gefrierfach“, erzählt Ein Korn als bester Whisky Magit Rammacher und legt die Stirn in Falren. Ernst Sasse stimmt Die Feinbrennerei Sasse ist nach über 300 Jahren noch immer in ihr zu: „Das war den Münsteranern wirklich schwer klarzumachen: Familienbesitz und einer der letzten noch verbliebenen voll integ- dass sie unseren Schnaps warm trinken sollten!“ Am Ende ist es rierten Brennereibetriebe im Münsterland, der früheren Hochburg ihnen gelungen. Und wer einmal den Lagerkorn aus dem Hause der Kornbrennereien in Deutschland. In dem ehemaligen land- Sasse probiert hat, der weiß, dass alles andere eine Sünde wäre! wirtschaftlichen Betrieb wurde jahrelang lediglich Alkohol gekauft und veredelt, die Qualität kam dabei meist zu kurz. Ernst Sasse war es schließlich, der dieses Prinzip zum Kippen brachte: Er Die Feinbrennerei Sasse ist Teil der „Münsterland Botschaft“, ein setzte auf Klasse statt Masse und führte 1978 die alte Technik Zusammenschluss ausgewählter Produkte, die für Nachhaltigkeit des Barriqueausbaus für seine Kornbrände als Versuchsausbau für und Naturverbundenheit, gleichzeitig aber auch für münsterläneinen Edelkorn wieder ein – mit den alten Eichenfässern seiner dische Qualität und Innovationskraft stehen. Wer die FeinbrenUr-Großmutter! Dieser Schritt hat sich gelohnt: Die Produkte aus nerei Sasse kennenlernen möchte, hat dazu bei verschiedenen der Feinbrennerei sind mehrfach preisgekrönt. Die wohl interes- Führungen die Möglichkeit. Bei einem „Münsterländer Genusssanteste Auszeichnung hat der „Ciagar“ erhalten: Eigentlich ein abend“ (49,50 Euro) etwa wird die Besichtigung mit einem saiKorn, wurde er unlängst zum „Besten Whisky Kontinentaleuropas“ sonalen Vier-Gänge-Menü, etwa im Hotel Tietmeyer oder im Landgekürt. „Oh my dear“ würden da wohl die Insulaner sagen, doch gasthof Penz, abgerundet. Kleiner Tipp: Eine Zimmerreservierung die hatten zum Glück kein Mitspracherecht. Und tatsächlich: In lohnt sich, denn wer einmal auf den Geschmack gekommen ist, der Bourbon-Fässern gereift, entfalten sich klassische Whisky-Aromen sollte das Auto besser stehen lassen! www.sassekorn.de
Wissenswertes
Leben Fit ins neue Jahr | Seite 58
Keine Chance dem
Schweinehund! Fit und gesund ins neue Jahr starten Weihnachtszeit ist Schlemmerzeit! Neben Rotkraut, Gans und Klößen locken die vielen verführerisch süßen Leckereien. Das Resultat: Nach den Festtagen machen sich bei den meisten von uns kleine Rundungen bemerkbar. Dazu wurde vielleicht noch geraucht und getrunken, kurz: die ein oder andere Sünde begangen. Pünktlich am Silvesterabend werden dann gute Vorsätzen gefasst: mehr Sport, gesündere Ernährung, Rauchentwöhnung, um nur die gängigsten zu nennen. Die guten Absichten verfliegen jedoch leider allzu oft wieder genauso schnell, wie sie gefasst wurden. Hier einige Tipps, wie sich die Pläne in die Tat umsetzen lassen und man langfristig am Ball bleibt! Text
Weniger ist mehr Warum verfliegen die meisten guten Vorsätze zum neuen Jahr nur oft genauso schnell wie die Böller und Raketen, die zur Begrüßung im Himmel verrauchen? Die Erklärung dafür ist ganz einfach: Man nimmt sich zu viel vor, die Ziele sind unerreichbar. Sämtliche im alten Jahr gefassten Vorsätze werden bis in die Silvesternacht hinausgezögert und sollen im neuen Jahr, am besten alle auf einmal, verwirklicht werden. Stellt sich die Menge an Plänen dann als unrealisierbar heraus, ist Frustration vorprogrammiert. Man setzt sich ganz schön unter Druck und das ist alles andere als gesund. Besser ist, seine Vorsätze unter einen Überbegriff zu stellen und dabei Schritt für Schritt zu realisieren. Niemand ist so standhaft und kann von heute auf morgen auf alles verzichten. Tastet man sich aber allmählich heran, führt das immer wieder zu kleinen, aber wichtigen Erfolgserlebnissen. Das steigert die Motivation und der Rest klappt fast von alleine!
Die Ernährung macht den Unterschied Langfristig fit und gesund bleibt man am besten mit einer ausgewogenen Ernährung. Einige Menschen assoziieren damit häufig negative Begriffe wie Verzicht, Einschränkungen oder Genuss-Abstinenz. Aber mal ehrlich: Tagtäglich Fastfood zu sich zu nehmen hat ebenso wenig mit Genuss zu tun, sondern ist häufig lediglich
Johanne Uphoff, Fotos
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eine Ersatzlösung aus Mangel an Zeit und zu viel Stress. Wer viel Obst und Gemüse, mehr Ballaststoffe, dafür weniger Fett und Zucker zu sich nimmt, isst nicht nur gesünder, sondern fühlt sich auch so. Das Immunsystem wird gestärkt, wir sind energiegeladener, unsere Konzentration wird besser und unser Bewegungsdrang größer. Statt Einschränkungen gewinnt der Speiseplan stattdessen an Vielfalt. Obst, Gemüse, selbstgemachter Käse, Wurst und selbstgebackenes Holzofenbrot – allein das Erlebnis, das ein Gang über den Markt bietet, macht den ersten Schritt, um „gesund und fit“ ins neue Jahr zu starten, gar nicht so schwer. Obst und Gemüse sind wertvolle Energie- und Vitaminlieferanten und sind roh verzehrt besonders gesund. In der Regel sind schonend zubereitete, frische Lebensmittel, die gerade Saison haben, Fertigprodukten vorzuziehen. Bei tierischen Lebensmitteln sollte man darauf achten, mageres, am besten helles Fleisch, Fisch und fettarme Milcherzeugnisse zu sich zu nehmen. Daneben sollte auf eine ausreichende Zufuhrt von Kohlenhydraten und Ballaststoffen geachtet werden – sie stoppen den Heißhunger und sättigen länger. Getreideprodukte und Hülsenfrüchte sollten deshalb regelmäßig den eigenen Speiseplan bereichern. Fett dagegen sollte nach Möglichkeit reduziert werden, egal ob beim Braten in der Pfanne oder auf dem Butterbrot.
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Da der menschliche Körper jedoch ein Mindestmaß an Fett benötigt und einige Vitamine ausschließlich fettlöslich sind, sollte man beim Braten oder für den Salat zumindest auf Pflanzenöle mit ungesättigten Fettsäuren zurückgreifen. Ein kleiner Tipp: Magerquark ist ein alternativer und gesunder Brotaufstrich. Ganz besonders wichtig ist genügend Flüssigkeit. Deshalb sollte man möglichst viel trinken, vor allem wenn es sich um Mineralwasser, Tees, verdünnte Frucht- oder Gemüsesäfte handelt. Generell gilt jedoch: Man sollte sich nichts verbieten – selbst hin und wieder Süßigkeiten oder Fastfood in geringen Mengen sind erlaubt. Und auch Alkohol ist nicht verboten, wenn er in Maßen genossen wird. Wie jeder weiß, beginnt ein guter Tag mit einem guten Frühstück. Ein Müsli, aufgepeppt mit den eigenen Lieblingsobstsorten und Nüssen, sorgt bereits morgens für mehr Vitalität, Kraft und Energie. Und weil stressfreies Genießen zur Ausgewogenheit ebenso dazugehört, sollte man im Anschluss daran den weiteren Tagesplan so strukturieren, dass man an der Zeit zum Essen nicht sparen muss. Ein Spaziergang im Anschluss an eine gehaltvollere Mahlzeit tut gut und stärkt das Immunsystem.
Bewegung nach Plan Sport gehört neben einer gesunden Ernährungsweise definitiv dazu, wenn jemand langfristig fit werden oder bleiben will. Am besten fängt man damit gleich an, so lange die Vorsätze noch ganz frisch sind. Am Anfang sollte jedoch immer ein Check beim Hausarzt stehen – er zeigt an, ob bestimmte Sportarten aus Gesundheitsgründen nicht ausgeübt werden dürfen. Gibt es keine Einschränkungen, sollte man die Sportart an den persönlichen Vorlieben ausrichten. Für diejenigen, die schon in der Schule dem Laufen nichts abgewinnen konnten, ist es wenig sinnvoll, jetzt mit Jogging zu beginnen. Stattdessen schwingt man sich lieber aufs Rad oder probiert es mit Gymnastik. Auch hier ist es sinnvoll, einen bestimmten Plan zu verfolgen und festzulegen, wie oft und an welchen Tagen man die Zeit für Sport findet. Dabei sollte man ehrlich zu sich sein und sich auch der „Stör-Faktoren“, die vom Sport abhalten könnten, bewusst werden. So kann man sie auch einfacher ausschalten. Ein Trainings-Tagebuch, in das man Aktivität, Datum, Zeit und Dauer und das Gefühl bei Sport einträgt, sorgt zudem für eine Extraportion Motivation: Schließlich führt es einem die eigenen Erfolge vor Augen und mit der Zeit findet man ganz von alleine sein persönliches, optimales Fitness-Programm heraus.
Die neuesten Fitnesstrends für 2012 Noch mehr Lust auf die tägliche Bewegung sollen auch die neuesten Fitnesstrends machen. So bittet das US-Institut „The American College Sports Medicine” Fitness-Profis, Sportärzte, Trainer und Athleten alljährlich weltweit um ihre Meinung, was im kommenden Jahr
Leben Fit ins neue Jahr | Seite 60
Gesundes Abnehmen – fünf goldene Regeln zu viel vor! 1. Nehmen Sie sich nicht chslungsreich! 2. Ernähren Sie sich abwe kleinen Portionen! 3. Essen Sie bewusst und in zu spät! 4. Essen Sie abends nicht 5. Trinken Sie viel!
die Trends in der Fitness-Szene sein werden. Dabei hat sich gezeigt, dass funktionelles Fitness-Training eine immer größere Bedeutung erhält. Während funktionelle Fitness bei der Umfrage im letzten Jahr noch auf den unteren Rängen im 20er Bereich rangierte, schaffte es dieses Jahr den Sprung in die Top 10. Die Fitness-Profis sind sich einig, dass der ganzheitliche Ansatz in Zukunft die beherrschende Trainingskultur sein wird. In den USA ist diese Trendwende der Trainingsphilosophien in vielen Fitness-Studios bereits erkennbar – und klassische Bodybuildingmaschinen mussten inzwischen Kletterseilen und Kettlebells Platz machen. Nach wie vor auf dem obersten Platz der Fitness-Trend-Hitparade finden sich wieder Tanzworkouts wie Zumba. Daneben wird nach Ansicht der Fitness-Profis auch die Nachfrage nach kompetenten Trainern und Ernährungsberatern weiter steigern. Da immer mehr Medien wie Lifestyle-Magazine Informationen zum Thema Gesundheit und Fitness bieten, wollen die Trainierenden einen kompetenten Ansprechpartner haben. Das amerikanische Arbeitsamt geht sogar so weit zu prognostizieren, dass mittelfristig in der Fitness- und Gesundheitsbranche mehr Arbeitsplätze geschaffen werden als in jeder anderen Branche. Im deutschen Sprachraum fallen die Prognos en ähnlich aus.
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„Bewegung ist unser Leben“ Im ehemaligen Rehazentrum Klarastift in MS-Mauritz ist seit nunmehr drei Jahren das aqua vitalis ansässig: Die erste promovierte Physiotherapie-Praxis Münsters von Dr. rer. med. Erhard Schacht sowie Schwimmschule für Baby-, Kinderschwimmen und AquaFitness, geleitet von Inhaberin Ulla Kramwinkel (eine der ältesten privaten Schwimmschulen Deutschlands). Dr. rer. med. Erhard Schacht und Inhaberin Ulla Kramwinkel
sowie das qualifizierte Behandlungs-Team des aqua vitalis setzt seine Schwerpunkte im krankengymnastischen Bereich, beim Personal-Training, bei hochqualifizierten Sportkursen in kleinsten Gruppen, im Training am Gerät, bei der Stressbewältigung durch Achtsamkeit (MBSR) und den außergewöhnlichen Wellness- und Entspannungsmassagen. Alle Räume sind nach Prinzipien des Feng Shui eingerichtet und in ihrer Farbgebung und Gestaltung sehr ansprechend. Bewegung heilt und körperliche Aktivität wirkt oftmals genauso gut wie Medizin. Moderater Sport verlängert das Leben, man bleibt länger geistig fit und agil – die besten Voraussetzungen für mehr Lebensqualität! Unter dem Motto „Bewegung ist unser Leben“ wird schon bei den Kleinsten angefangen: Ob Baby-, Kleinkinder- und Kinderschwimmen oder Yoga für Mutter und Kind. aqua vitalis, das ist • Fitness auf höchstem Niveau • individuelle Gesundheitskonzepte
• ganzheitliches Personal-Training • Schwangeren-Special • AquaFitness + AquaPower • schnell erholt im DaySpa • Floating-Sessions im warmen Wasser • Wellnessmassagen • Beratung und Seminare • Mode natürlich und exklusiv • Fundgrube für Badenixen …
Tag der offenen Tür im aqua vitalis 3. März von 13.00 bis 18.00 Uhr Otmar Alt Bilderausstellung und Signierstunde (15.00 Uhr) | Verschiedene Gesundheitsvorträge | Infostände der Kooperationspartner | MBSR zum Kennenlernen | Probetrainings | Führungen | Schnupper-Massagen | Waffelbäckerei | Kinderschminken
aqua vitalis Andreas-Hofer-Straße 72-76 48145 Münster Telefon 0251-13 23 100 www.aqua-vitalis.eu
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In wunderschönem Ambiente bringen die vielfältigen Gesundheitskonzepte im aqua vitalis die Gäste auf neue Wege. Mit oder ohne Rezept. Die einmalige Symbiose von Sport und Bewegung, Physiotherapie und Rehakursen sowie einem Schwimmbad mit 32°C Wassertemperatur ist etwas ganz Besonderes und in ihrer Form einmalig. Moderne Medizin setzt heutzutage auf ganzheitliche Behandlungsmethoden. Leben und Gesundheit beruhen nach Meinung der aqua vitalis-Experten auf dem grundlegenden Verständnis, dass allem ein energetischer Prozess zugrunde liegt und dass durch die räumliche Umgebung, die zwischenmenschlichen Beziehungen und die geleistete Anwendung der energetische Zustand der Patientin oder des Patienten gezielt verbessert werden kann. Die Angebote im aqua vitalis basieren auf der nunmehr 30-jährigen Erfahrung von Dr. rer. med. Erhard Schacht und Ulla Kramwinkel. Die Sportmediziner, Sportlehrer, Aquapädagogen und Physiotherapeuten
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v.l.n.r. Bertho Kleinsman, Babak Varzideh, Ludger Schlütter, Richard Kleinsman
Wartebereich der Praxis
Ganzheitliche Zahnmedizin in besonderer Atmosphäre unter einem Dach Gleich beim Betreten der Praxis werden Patienten den Unterschied spüren: Mit Leidenschaft wird bei Kleinsman daran gearbeitet, dass Sie sich wohl fühlen! Das ist nur ein wesentlicher Aspekt des Erfolgskonzeptes der Praxis. Angeboten wird das gesamte Spektrum der modernen Zahnmedizin unter einem Dach – und noch viel mehr. Denn von der ersten Begegnung an steht hier der Patient mit seinen Fragen und Bedürfnissen im Mittelpunkt. Deshalb wird den Kunden ein Höchstmaß an persönlicher Aufmerksamkeit geschenkt.
Versorgung auf modernstem Niveau
Spezialisten wird allen Patienten ein persönlicher Ansprechpartner zur Seite gestellt, damit sie jederzeit wissen, an wen sie sich mit ihren Fragen wenden können.
Mit diesem Anspruch ist die Praxis Kleinsman vor 20 Jahren im Herzen Bocholts gestartet. Und er gilt bis heute. Schon damals wurde ein ganzheitliches BeVielfältige Behandhandlungskonzept verfolgt. Dielungsmethoden ses wurde in den Folgejahren Dabei wird das „ganzheitliche bis heute stetig weiterentwickelt. Behandlungskonzept“ von mehreDank neuer, bahnbrechender Erren Säulen getragen. Da ist zum kenntnisse, die immer wieder Beispiel das „Kleinsman Dental in den Praxisalltag eingeflossen Center“. Seit vielen Jahren ist sind, kann heute eine Versorgung das Kleinsman Dental Center euauf modernstem Niveau angeboropaweit Spitze auf dem Gebiet ten werden. Ganz gleich, ob die der ästhetischen Zahnheilkunde. Patienten aus kosmetischen oder Die Experten Richard und Bertho regulären zahnmedizinischen Jedem Patienten wird für Fragen und Beratung ein persönlicher AnsprechKleinsman sowie Dr. Babak VarziGründen in die Praxis kommen. partner zur Seite gestellt. deh führen die Patienten mit geDie sechs Zahnärzte und 45 weizielten Behandlungsmethoden zu teren Mitarbeiter, darunter zwölf qualifizierte Zahntechniker, garantieren eine komplette Rundum- einem unauffällig schönen Lächeln. Vom ersten Beratungsgespräch Betreuung unter einem Dach. Neben der Behandlung durch die bis hin zum fertigen Ergebnis sorgen die Experten dabei für eine
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Christian Budde und Yvonne Funke
vertrauensvolle Atmosphäre. Gerne nehmen sich die Fachmänner der Praxis Zeit für ein ausführliches Beratungsgespräch über die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten, in denen man mehr erfahren kann über den Zahnersatz durch hochwertige Implantate oder die „KL 2 Top Veneers“ – hauchdünne Keramikschalen für eine die Zahnsubstanz schonende Korrektur von Zahnfehlstellungen. Die Experten beraten auch über alle Möglichkeiten der Zahnfleisch-Chirurgie zur Behandlung freiliegender Zahnwurzeln und zum metallfreien Zahnersatz sowie der Behandlung unter Vollnarkose. Ein solches Gespräch kann der erste Schritt auf dem Weg zu einem neuen und befreiten Lächeln sein.
Lounge
die ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt. Gleichzeitig wird die gesamte Bandbreite der kieferorthopädischen Behandlung im Hause Kleinsman angeboten. Ganz gleich, ob es sich um die Frühbehandlung von Fehlstellungen, die Erstellung von Knirscherschienen oder einen Sportmundschutz, die Kiefergelenkdiagnostik oder die Erstellung und Anpassung von herausnehmbaren oder festen Zahnspangen für Kinder, Jugendliche oder Erwachsene handelt – bei Dr. Michaela Koerdt sind die Patienten in den besten Händen.
Das ganzheitliche Behandlungskonzept wird von mehreren Säulen getragen.
Spezialisierung auf Angstpatienten und Kinder
Eine weitere Säule der Rundum-Versorgung bilden die KL 2 Zahnärzte. Das Team um Yvonne Funke und Christian Budde bietet im Rahmen der allgemeinen Zahnheilkunde auch eine gezielte Behandlung von Patienten mit Zahnfleisch- und Knochenerkrankungen (Parodontitis), schonende Therapien bei Zahnwurzelproblemen, das gesamte Spektrum der Chirurgie und Implantologie sowie für den Zahnersatz an. Dabei hat sich Yvonne Funke auf die Behandlung von Angstpatienten und Kindern spezialisiert. Mit Hypnose oder dem Einsatz von Lachgas stehen ihr verschiedene Wege zu einer angst- und schmerzfreien Therapie dieser Patienten zur Verfügung. „Gemeinsam finden wir für jeden die individuell abgestimmte richtige Behandlung“, verspricht Funke.
Seit Oktober 2011 verstärkt zudem Dr. Michaela Koerdt als ausgewiesene Expertin auf dem Gebiet der Kieferorthopädie das KL 2 Zahnärzte-Team. Damit wurde eine Lücke im Angebot geschlossen. Selbstverständlich wird auch auf dem Gebiet der Kieferorthopä-
Als vierte Säule setzt das KL 2-Team schließlich noch auf das hauseigene zahntechnische Speziallabor Kleinsman & Partner. 2011 konnte ein Techniker im Team den weltweit ausgeschriebenen Wettbewerb „das goldene Parallelometer“, der in Fachkreisen „Oskar der Zahnmedizin“ genannt wird, gewinnen. International ausgebildete Zahntechniker arbeiten mit höchster Präzision an der Gestaltung der Zähne. Dabei suchen sie stets den vertrauensvollen Kontakt zu den behandelnden Ärzten und den Patienten. Nur so kann ein hervorragendes Ergebnis der Therapie auf höchstem Niveau gewährleistet werden – und das alles in herzlicher Atmosphäre. Dafür steht das gesamte Klinik-Team!
Kleinsman Dental Center Casinowall 1-3 | 46399 Bocholt Tel.: 02871 17477 | info@kleinsman.de www.kleinsman.de
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Kieferorthopädie schließt Lücke
Hauseigenes Speziallabor
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Von Kopf bis Fuß – das wundersame Gerüst unseres Körpers „Sitzen zwei Patienten im Wartezimmer eines Orthopäden. Sagt der eine…“. Mit Beginn des Witzes werden unterschiedlichste Assoziationen wach: der schmerzende Rücken nach dem Aufstehen, der Tennisarm während der letzten Saison, die neue Knieprothese des Kollegen oder der angeborene Hüftschaden des Patenkindes. Alle Erkrankungen finden sich in einem der breitesten medizinischen Fachgebiete wieder – Statistiken sagen, dass jeder Zweite von uns bereits einen Orthopäden zu Rate gezogen hat.
Aus etwa 206 Knochen besteht der menschliche Körper, die Zahl kann variieren, da unterschiedlich viele Kleinknochen im Fuß und der Wirbelsäule sein können. Der Facharzt für Orthopädie – meist in Kombination mit Unfallchirurgie – ist dabei nicht nur auf die Vielzahl der unterschiedlich gebauten Knochen und ihrer Gelenke spezialisiert, sondern besitzt zudem alle Kenntnisse über das komplexe Zusammenspiel zwischen Bändern, Sehnen und Muskeln, dem Gerüst unseres Körpers!
Arthrose: Was man schmerzhaft spürt Fünf Millionen Menschen leiden in Deutschland an einer Arthrose. Damit ist sie eines der häufigsten Krankheitsbilder in der orthopädischen Praxis. Bei der Erkrankung baut sich nach und nach der Gelenkknorpel ab. Bislang gibt es keine Therapie, die diesen Prozess stoppen kann. Entgegen der weitverbreiteten Meinung, Arthrose sei eine altersbedingte Verschleißkrankheit und entstehe durch Abrieb oder Abnutzung, ist der Beginn viel simpler. Zu Anfang findet sich meistens eine einmalige Schädigung des Gelenkknorpels etwa durch Entzündungen oder einen Unfall. Von diesem Schaden bis zu den ersten spürbaren Symptomen der Arthrose vergehen dann viele Jahre. Unter anderem ein Grund, warum eine Früherkennung so schwierig ist. Und jeder weiß: je früher erkannt, desto besser behandelt! Bislang gibt es keine konservative (also nicht-operative) oder chirurgische Möglichkeit, Arthrose zu stoppen; derzeit beschränkt sich die Therapie weitestgehend auf Schmerzlinderung
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Nicole Bongard, Fotos
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und Erhalt der Gelenkbeweglichkeit. Bei fortgeschrittener Erkrankung benötigen viele Patienten ein Kunstgelenk.
Die Gelenke altern mit Für nahezu jedes große Gelenk gibt es mittlerweile Prothesen, denn die Implantation künstlicher Gelenke ist eines der erfolgreichsten Operationsverfahren, das den Menschen ihre Selbstständigkeit erhält. Vor allem an Hüfte und Knie: Allein im letzten Jahr wurden etwa 209.000 Hüft- und 175.000 Knie-Endoprothesen eingesetzt, wofür die Krankenversicherungen drei Milliarden Euro ausgegeben haben. Dennoch wird immer wieder von Problemen berichtet, die den Gelenkersatz in Zweifel ziehen und die Patienten verunsichern. Ein Frühwarnsystem zu Einsatz und Komplikationen muss her, wie es in anderen Ländern schon existiert und in Deutschland von der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie seit Langem gefordert wird.
Ein Zeh tanzt aus der Reihe Höllische Schmerzen und wochenlange Immobilität, all dies verbinden Patienten mit der Behandlung eines Ballenzehs bzw. Überbeins oder, medizinisch korrekt, Hallux Valgus. Durch ein neues Verfahren ist die Operation des Überbeins am großen Zeh ein schonender Eingriff geworden. Für diesen benötigt der Operateur zum Einführen der Operationsinstrumente einen 3 mm
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langen Stich – dies entspricht der Größe eines Reiskorns! Denkt man und erworbenen Erkrankungen des Haltungs- und Bewegungsappazudem bei dem Begriff der Fräse an eine große Bau- oder Schnee- rates im Kindes- und Jugendalter. Zu diesen zählen angeborene oder räummaschine, so täuscht man sich: Die Fräsen des Orthopäden erworbene Fehlhaltungen, Entwicklungsstörungen an Füßen und Arsind lediglich 2 mm breit. Selbst auf diesem kleinen Raum können men, Fehlanlagen von kindlichen Hüftgelenken und Veränderungen sie noch unterschiedlich rotieren und so an der Wirbelsäule. Diese Erkrankungen unterscheiden Knochen abtragen. Die Vorteile lasden sich wesentlich von jenen im Erwachsenenalter, Über 30 Millionen Men- da sich die Bewegungsorgane von Kindern und Jusen sich kompakt zusammenfassen: kosmetisch fast nicht mehr sichtbare Narbe, schen leiden an Erkran- gendlichen im Wachstum befinden. Die Behandlung kleinere Wundflächen und damit gerin- kungen des Haltungs- und zielt neben den aktuellen Beschwerden vor allem geres Infektionsrisiko, kaum Schmerzen, darauf ab, Spätschäden im Erwachsenenalter zu verBewegungsapparates. eine schnellere Wundheilung und damit meiden. einhergehend die frühere Belastungsmöglichkeit. Der aus der Reihe tanzende Zeh ist die häufigste Fehl- Zahlen, die nachdenklich stimmen stellung der Zehen. Dabei weicht der große Zeh erst nach außen Auf dem Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie im ab und dreht sich dann selbst nach innen. Die benachbarten Ze- Oktober diesen Jahres berichteten die Experten, dass in Deutschland hen werden verdrängt. Durch die Fehlstellung kommt es zu Abnut- bereits über 30 Millionen Menschen an Erkrankungen des Haltungsund Bewegungsapparates zungserscheinungen im Gelenk, häufig in leiden – Tendenz schmerzhafter Kombination mit Schleimsteigend. beutelentzündung und Arthrose. Im Bereich des Ballens lagert sich zusätzlicher 27 Knochen befinden sich in einer Knochen an. Bei fortgeschrittenem Hallux Hand – in beiden Händen zusamValgus kann das Tragen von normalen men steckt also ein Viertel der geSchuhen für den Betroffenen nahezu unsamten Knochen des Körpers. Die möglich werden, da der Schuh zusätzkomplexen Funktionen, die unter lich zu den ohnehin schon vorhandenen anderem durch diese Vielzahl an Schmerzen an der Verdickung am Ballen Knochen, dazugehöriger Gelenke drückt und reibt. und Muskulatur ermöglicht werden, Keine Spätschäden bei werden von dem Gesunden oftmals Kindern unterschätzt und erst bei einer StöAls Spezialgebiet der Orthopädie befasst rung offensichtlich. So wie bei der sich die immer wichtiger werdende KinDaumen-Sattelgelenksarthrose, der derorthopädie mit der Erkennung, Verhühäufigsten Arthrose der Hände. tung und Behandlung von angeborenen
Die Hand
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Expertentipp von Michael Möller, Möller Orthopädie-Schuh-Technik „Manchmal können die richtigen Schuhe die Rettung sein: Schmerzende Füße finden Linderung durch bequeme Schuhe und individuelle, passgenaue Einlagen. Bei uns werden die Wünsche und Bedürfnisse unserer Kunden wahrgenommen und daraus Schuhversorgungen entwickelt, die höchsten Gehkomfort bieten und gut aussehen. Ob Schuhe, Einlagen oder Schuhveränderungen – wir beraten kompetent und setzen Wünsche handwerklich um. Bei dauerhaften Bewegungsbeschwerden und Schmerzen im Alltag oder beim Sport ist es wichtig, eine schnelle und effektive Ursachensuche einzuleiten. Auch bei Beschwerdefreiheit ist es sinnvoll, die Bewegungsabläufe zu hinterfragen und gegebenenfalls präventive Maßnahmen zu ergreifen. Dazu kann unsere Bewegungsanalyse einen großen Beitrag leisten. Drei digitale Kameras dokumentieren die verschiedenen Bewegungsphasen auf dem Laufband. Neben Tipps zur Rehabilitation, zur Trainingsanpassung und zum geeigneten Laufschuh erhält man individuelle, an die Bewegung angepasste orthopädieschuhtechnische Versorgungsvorschläge. Auch die Spieler des SC Preußen Münster werden von uns orthopädieschuhtechnisch versorgt.“ Möller Orthopädie-Schuh-Technik, Johann-Krane-Weg 40, 48149 Münster, Telefon 0251-2891920 und Dorfstraße 41, 48308 Ottmarsbocholt, Telefon 02598-206
Die großen Volkskrankheiten wie Rückenschmerzen, Gelenkerkrankungen, Osteoporose sowie Sport- und Unfallverletzungen machen bereits heute 40 Prozent aller Arbeitsunfähigkeiten und Frühberentungen aus. Das sehr komplexe Gerüst unseres Körpers ist eben auch sehr störanfällig und trotz vieler moderner Therapieverfahren der Fachspezialisten wird die Vorbeugung der Erkrankungen immer wichtiger. Eine ist die angemessene Bewegung – also raus an die frische Luft oder in die Sporthalle. Und nicht auf die Pointe des Orthopädenwitzes warten!
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Münster 1/2012
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Leben Hochzeit
Ewig dein, ewig mein... Schöner als mit diesem Zitat Ludwig van Beethovens kann man den Schwur ewiger Treue wohl kaum ausdrücken! Was gibt es schließlich Schöneres als zwei Menschen, die sich entschließen, fortan gemeinsam durchs Leben zu gehen? Kaum verwunderlich also, dass eine Hochzeit immer noch als eines der wichtigsten Ereignisse gilt und der Hochzeitstag entsprechend oft mit einem rauschenden Fest im Kreise der Familie und Freunden gefeiert wird – Traditionen, Bräuche und Etikette sind dabei von einer Bedeutung wie kaum irgendwo anders. Damit der schönste Tag im gemeinsamen Leben eines Paares ein unvergessliches Erlebnis im besten Wortsinn wird, ist es ratsam, bereits frühzeitig mit der Planung zu beginnen.
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Johanne Uphoff, Fotos
Den Bund fürs Leben schließen Der Rest des gemeinsamen Lebens beginnt mit einem wichtigen Termin – dem Termin des Hochzeitstages. Erst wenn die Zeremonie vollzogen ist, gilt man als rechtmäßig verbundene Eheleute. Für die standesamtliche Hochzeit ist die Anmeldung zur Eheschließung erforderlich. Diese kann frühestens ein halbes Jahr vor der eigentlichen Trauung erfolgen. Viele Standesämter bieten jedoch inzwischen einen besonderen Service. Bereits ein Jahr vor dem entscheidenden Schritt kann man sich den Termin reservieren lassen – besonders bei beliebten Zahlenkombinationen, wie dem 12.12.2012, ist dies sehr zu empfehlen. Die Anmeldung zur Eheschließung schließlich erfolgt bei einem Standesbeamten, in dessen Amtsbezirk einer der beiden Brautleute seinen Haupt- oder Nebenwohnsitz hat. Bei diesem Termin müssen einige Dokumente vorgelegt werden: Neben dem Personalausweis oder Reisepass, einer aktuellen Meldebescheinigung, der Abstammungsurkunde oder dem Familienbuchauszug ist auch der Nachweis über akademische Grade zu erbringen, falls diese in die Heiratsurkunde eingetragen werden sollen. Wenn ein Partner bereits geschieden ist, kommen noch Heiratsurkunde und rechtsgültiges Scheidungsurteil hinzu.
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Leben Hochzeit | Seite 68
Ja, mit Gottes Hilfe Rein rechtlich gesehen genügt die standesamtliche Trauung vollkommen. Die kirchliche Hochzeit hat aber auch heutzutage für viele Paare wesentlich mehr Bedeutung. Voraussetzung ist, dass mindestens einer der Brautleute Mitglied in der Kirche ist. Vor der kirchlichen Trauung findet ein Gespräch mit dem Pfarrer statt. Dabei werden die Details des Gottesdienstes besprochen. Unter anderem geht es um den Ablauf im Allgemeinen, um den Trauspruch, die Lesungen und Lieder.
Profis am Werk Paare, die bereits geheiratet haben, wissen es – ein schönes Hochzeitsfest will gut geplant sein. Und je mehr persönliche Träume man verwirklichen möchte, desto mehr Arbeit steckt in der Hochzeitsplanung. Wer sich auf das Wesentliche konzentrieren möchte, muss bei einer großen Hochzeit gut delegieren können. Oder einen Profi beauftragen. Das Stichwort lautet hier: Hochzeitsplaner! Was in den USA bereits seit Langem Trend ist, schwappt allmählich auch nach Deutschland rüber. Die Profis rund um den schönsten Tag im Leben eines Paares organisieren eben diesen – ob nun komplett oder teilweise, bleibt dabei ganz dem individuellen Geschmack des Brautpaares überlassen. Das Honorar hängt in der Regel von den Gesamtkosten der Feier ab. Generell sollte man zehn bis 15 Prozent der Kosten für die komplette Organisation einplanen. Oft kennen Hochzeitsplaner jedoch entsprechende Dienstleister und überraschen die Zukünftigen mit Sonderkonditionen. Die professionelle Organisation einer Hochzeit muss also nicht unbedingt mehr Kosten verursachen.
Trend: die Hochzeitshomepage Ein weiterer Trend ist die sogenannte Hochzeitshomepage. Dort können nicht nur alle wichtigen Eckdaten der bevorstehenden Hochzeit veröffentlicht werden – ein Foto der Location löst bei vielen Gästen zudem schon die Frage nach der Kleiderwahl. Und wer seine Geschenkliste immer aktualisiert ins Netz stellt, erspart den Gästen Zeit und unnötige Telefonate. Für Seufzer der Erleichterung bei den Gästen dürfte auch eine Anfahrtsskizze zum Downloaden und Ausdrucken sorgen: Im größten Stress findet am Tag der Tage wohl noch kaum jemand die Wegbeschreibung, die vor zwei Monaten zusammen mit der Einladung per Post kam, wieder. Aber auch die Anmeldung zur Hochzeit per Mail geht viel schneller und wird ebenfalls immer beliebter. Im Anschluss an die Hochzeitsfeier kön-
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nen außerdem die schönsten Bilder auf diesem Wege veröffentlicht werden – eben die etwas andere Erinnerung an den schönsten Tag im Leben!
Orte in Münster, an denen man sich traut
Ausgefallene Hochzeitsorte in der Region: Billerbeck
Historisches Rathhaus | Kolvenburg | Standesamt Billerbeck | Tel. 02543/ 73-0 | www.billerbeck.de
Steinfurt
Standesamt Stadthaus 1 Klemensstraße 10 | 48127 Münster | Telefon: 0251/ 492 3401 E-Mail: standesamt@stadt-muenster.de | www.muenster.de
Historischer Speicher | Kreislehrgarten | altes Rathaus | Heimathaus Borghorst | Bagno-Konzertgalerie | Standesamt Steinfurt | Telefon: 02552/ 925-0 | www.steinfurt.de
Coesfeld
Haus Loburg | Heimathaus Lette | Standesamt Coesfeld | Tel. 02541/ 939-4001 | www.coesfeld.de
Mögliche, besondere Orte: • Im Lotharinger Kloster • Im Freichlichtmuseum Mühlenhof • Im Drostenhof zu Münster-Wolbeck • Münster besitzt einen Hochzeitswald in dem eine mittelalterliche Tradition fortgeführt werden kann: Braut und Bräutigam können einen Baum pflanzen. Der Wald befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum barocken Haus Rüschhaus.
Emsdetten
Hof Deitmar | Standesamt Emsdetten | Tel. 02572/ 922-302 | www.emsdetten.de
Nottuln
Im Speicher des Fachwerkhofes Schutze Freuking | Kapelle des Marienhofes Baumberge | Gemeindeverwaltung im Äbtissinnenzimmer | Standesamt Nottuln | Tel. 02502/ 942324 | www.nottuln.de
Tipps zur Hochzeit Trauringe selbst gestalten Trauringe sind für die Ewigkeit und deshalb sollten sie sorgfältig ausgewählt werden. Auf der sicheren Seite ist man, wenn die Ringe vom Brautpaar selber entworfen und gestaltet werden. Barbara Kämereit bietet entsprechende Workshops an. Vorab wird besprochen, wie die Ringe aussehen sollen: Weißgold oder Gelbgold? Eher schmal oder breit? Anhand eines Silbermodells lernen die Teilnehmer das Werkzeug und die Arbeitsgänge kennen und fertigen einen Probering an. Danach werden die Originalringe aus dem entsprechenden Material gefertigt. Gravuren oder Steinbesatz kann noch nachträglich eingearbeitet werden. Die Kosten des Kurses belaufen sich auf 98 Euro, die Materialkosten beginnen bei 300 Euro pro Ring. Barbara Kämereit, Goldschmiedemeisterin, Annette-von-Droste-Hülshoff-Straße 14, 48161 Münster-Roxel
Farbenfroh und elegant
Frisuren für den besonderen Tag
Was wäre der schönste Tag im Leben ohne den perfekten Brautschmuck? Dieses Collier aus der Goldschmiede Gabriele Gote ist aus 750/ -Gelbgold und Farbsteinen wie Smaragd, rotem und grünem Turmalin, Amethyst, Mondstein, Peridot und Rosenquarz gefertigt und als Wendekette von beiden Seiten zu tragen. Die eine Seite wirkt durch die verschiedenen Edelsteine in einem wohl abgestimmten Farbenspiel, während die Rückseite eher von zurückhaltender Eleganz ist und das Gold in den Vordergrund rückt. Ein Collier, welches sich mit zwei unterschiedlichen Optiken der Stimmung der Trägerin individuell anpassen lässt. Goldschmiede Gabriele Gote, Münsterstraße 8, 48727 Billerbeck, www.goldschmiede-gote.de
Ob lange oder kurze Haare, am Hochzeitstag möchte jede Braut mit einer perfekt sitzenden Frisur vor den Altar treten. Dabei gibt es eine Menge zu beachten, denn nicht jedes Haar verhält sich gleich. Ob es ein klassischer Chignon, eine romantische Flechtfrisur oder auffallend mit extravagantem Schmuck sein soll – es gibt viele Möglichkeiten und eine Braut sollte sich schon im Voraus Gedanken über ihre besondere Frisur machen. Damit auch alles am Tag O hayla S aba der Tage perfekt sitzt, ist es sinnvoll, einen Beratungs- und Probetermin zu vereinbaren. Experten auf diesem Gebiet, die den werdenden Bräuten mit kompetenter Beratung, viel Leidenschaft und Kreativität zur Seite stehen, sind kokoon-Friseure in Münster. Mit Ohayla und Saba verfügt kokoon über zwei erfahrene Brautstyling-Spezialisten. kokoon, Friedrich-Ebert-Straße 135-137, 48153 Münster, www.kokoon-frisuren.de
Kultur Reisetipp | Seite 70
Mit allen Sinnen durch
Barcelona
Dynamisch und modebewusst – das ist Barcelona. Künstler, Weltenbummler und Modeschöpfer fühlen sich von dem Zauber der Stadt angezogen, die jung und spritzig daherkommt, aber in der auch Tradition und Kultur ein fester Bestandteil sind. Kaum eine Metropole hat so viele Gesichter wie die Hauptstadt Kataloniens!
Text
Jana Schulte, Fotos
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Unterkunft der Extraklasse
Gaudi, Picasso und Miro
Ein besonderer Städtetrip beginnt schon bei der Wahl der Unterkunft. Ein echter Tipp für Anspruchsvolle ist das W Hotel. Es liegt direkt am Strand und hat einen hauseigenen Zugang. Besonders die Sonnenaufgänge sind ein Genuss! Da das Hotel nahe dem historischen Stadtkern liegt, kann die Lust auf das spanische Leben direkt gestillt werden: Zur Innenstadt ist es zu Fuß nur ein Spaziergang von rund 40 Minuten. Beim W handelt sich um ein Designhotel vom Architekten Ricardo Bofill. Mittlerweile ist das Haus durch seine moderne Form und Inneneinrichtung zu einem Symbol der Stadt geworden. Bofill hat durch seine silbern spiegelnden Glasfronten und sein luxuriöses und vielfältiges Erscheinungsbild einen Ort der Extraklasse geschaffen.
Besonders stolz sind die Einheimischen auf die Spuren, die weltberühmte Künstler hinterlassen haben. Einer von ihnen ist Antoni Gaudi, einer der bedeutendsten katalanischen Architekten vergangener Zeiten. Sein Lebenswerk und gleichzeitig das bekannteste ist die Basilika Sagrada Familia, die Welterbe der UNESCO ist. Auch Maler wie Picasso und Miro haben Barcelona maßgeblich geprägt. Neben Joan Miros selbst eröffnetem Museum lässt sich eine seiner Arbeiten auch auf der Flaniermeile Les Rambles als Pflastermosaik bewundern. Das Picasso-Museum ist schon an sich ein Kunstwerk: Es befindet sich in fünf zusammenhängenden Stadtpalästen, allesamt gotische Häuser aus dem 13. bis 15. Jahrhundert. Nicht nur Berühmtheiten bereichern Barcelonas kulturelles Leben.
Das W Hotel gehört zu den exklusivsten Unterkünften in Barcelona: Es bietet eine Cocktailbar, einen großzügigen Spa-Bereich sowie luxuriöse Zimmer.
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Etliche Straßenkünstler, Kunstgalerien und Musikfestivals sorgen für immer neue Erlebnisse.
Nicht jeder interessiert sich für Kultur und Architektur. Doch auch für „Kulturmuffel“ hat Barcelona spannende Ecken zu bieten: Ein Highlight ist der große Markt Mercat de la Boqueria direkt an der Rambla St. Josep. In der Markthalle kann man kaufen, was das Herz begehrt: Süßigkeiten, Käse, Honig, Öl, Obst, Gemüse und Fleisch. In der Mitte des Marktes überrascht die Besucher ein Rondell, in dem sich verschiedene, lebende Meerestiere befinden. Besonders viele davon lassen sich übrigens im Ozeanarium bewundern. Es liegt in der Moll d´Espanya del Port Vell Straße und ist eines der größten Aquarien der Welt. Natürlich darf in einer ModeMetropole das Shopping nicht vergessen werden. Hochwertige, internationale Marken wir Chanel, Armani und Cartier sind am Placa Catalunya, Passeig de Gràcia oder Diagonal zu finden. Wer neugierig auf neue Labels und Jungdesigner ist, sollte durch die engen Gassen von El Born schlendern.
liegen nicht nur wunderschöne Parks mit einer vielseitigen Fauna und Flora, sondern auch das Olympiastadion mit einem Museum über die Olympischen Spiele aus dem Jahr 1992. Weitere Hochgenüsse, nicht nur im kulinarischem Sinne, birgt das Restaurant El Xalet de Montjuic in sich. „Wer einmal den Ausblick über Barcelona erlebt hat, wird ihn nicht mehr vergessen“, so Svenja Halverscheid, Barcelona-Expertin im FIRST Reisebüro Lückertz. Der Tibidabo ist mit einer Höhe von 512 Metern um einiges größer als der Montjuic. Die älteste Straßenbahn Barcelonas, die Tramvia Blau, bringt Touristen zur Talstation der Seilbahn, die wiederum weiter auf den Berg führt. Die Tramvia Blau ist eine Attraktion für sich, da die Wagons noch original aus dem Eröffnungsjahr 1901 stammen. Selbst die blaue Farbe als Namensgeber ist über die Jahre beibehalten worden. Auch in diesen Höhen lässt es sich vorzüglich speisen. Das Mira Blau bietet wie das El Xalet de Montjuic einen atemberaubenden Blick auf Barcelona und weiter bis hin zum Meer. Barcelona – eine Stadt, in der alle Sinne berührt werden.
Eine Genussreise zum Hausberg
Lust auf Barcelona? Svenja Halverscheid vom
Ein Ort, an dem sich Touristen und Einheimische treffen, ist der Montjuic, der 173 Meter hohe Hausberg der Stadt. Auf diesem Berg
FIRST Reisebüro Lückertz kennt jede Menge weitere Insider-Tipps für Ihre persönliche Städtereise.
Sehenswertes für „Kulturmuffel“
FIRST Reisebüro Lückertz | Salzstraße 36 | 48143 Münster Tel. 0251/4815-0 | www.first-reisebuero.de/muenster1 Sie finden uns auch in Telgte, Warendorf, Emsdetten und Lüdinghausen
Kultur Schloss Nordkirchen | Seite 72
Sternekoch, Künstler und leidenschaftlicher Tänzer: Franz L. Lauter
Hart aber herzlich In seiner Brust schlägt ein großes Herz. Es schlägt für seine Malerei und seine Kochkunst – und natürlich für seine Frau. Franz L. Lauter ist ein Mann voller Leidenschaft, täglich lebt er sie in vollen Zügen aus. Es ist, als hätte er den Begriff Leidenschaft erfunden, er, der „malende Koch“ vom Schloss Nordkirchen. Text und Fotos
Lauter mit Leib und Seele Manchmal setzt er ihn noch ab, seinen Strohhut. In seiner Freizeit. Doch das passiert selten, weil Franz L. Lauter viel arbeitet und wenig frei hat. Und zum Arbeiten, so sagt er, braucht er den Hut. Er ist sein Markenzeichen, dieser Strohhut ohne Deckel. Franz L. Lauter sitzt in seinem Restaurant im Schloss Nordkirchen. Er hat im Venus-Saal einen Platz am Fenster gewählt. Nachdenklich blickt er nach rechts über die Wassergräfte in die Parklandschaft. Herrlich schön ist es hier, obwohl es regnet und große Regentropfen unaufhörlich in den nahen Wassergraben platschen. „Der Strohhut, ja das war eine verrückte Idee. Um anders als andere zu sein“, sinniert Franz Lauter, „meine Idee war, mir statt wie Vincent van Gogh das Ohr anzuschneiden, den Deckel vom Hut abzuschneiden.“ Der Gedanke gefällt ihm noch heute sehr gut. Lauter denkt gerne in Extremen, er, der Künstler und Starkoch, der Kulturpreisträger und „erste Michelin-Sternekoch aus dem Osten und bisher
Karolin Leszinski
der Einzige“, wie er stolz berichtet. Zahlreiche seiner Bilder, die in seinem Atelier zu Hause in Werne entstanden sind, hängen hier in den prachtvollen Räumen seines Restaurants. Sie machen es komplett. Das Restaurant ist Franz Lauter mit Leib und Seele.
Der erste Tanz mit Hanna Franz L. Lauter wurde 1947 im polnischen Bromberg geboren, er stammt aus einer preußischen Familie. Als er vier war, starb sein Vater an den Folgen des Zweiten Weltkriegs, später heiratete seine Mutter ein weiteres Mal. „Der Stiefvater ersetzt den Vater nicht. Er war kein schlechter Mensch, aber ich habe immer lieber mit mir selbst gerechnet, mich auf meine eigenen Kräfte verlassen“, erzählt Franz Lauter. So habe er sich bereits in jungen Jahren mit allen möglichen Arbeiten seinen ersten Zloty verdient. Auch mit Kunst. „Ich war schon als Junge mit fünf Jahren so schlau und hatte einen Galeristen“, denkt er lachend zurück, „das war mein
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„Bei uns darf man mit Hund kommen, ich bin bekannt dafür, dass ich alle möglichen Tieraktionen und Kinder unterstütze. Ich bin gesund und schaffe viel – dann muss ich auch teilen.“ Franz Lauter mit seiner Frau Hanna.
Kollege und Nachbar, er war so alt wie ich. Er hat mein erstes Bild, das ich auf dem Dach eines Schuppens gemalt habe, in der Nachbarschaft für einen Zloty verkauft.“ Später verdiente Lauter deutlich mehr als einen Zloty mit dem Verkauf seiner Gemälde. Katzen waren die Motive seiner ersten erfolgreichen Bilder. „Katzen haben für mich eine große Bedeutung, sie sind für mich ein Symbol für Freiheit. Sie sind Individualisten.“ So wie er – nur ist ihm Teamgeist nicht weniger wichtig. „Ich brauche meine Mannschaft, ohne sie funktioniert das alles hier nicht“, sagt er. Die Initiale „L“ in seinem Namen steht für Leonardo – wie Leonardo da Vinci, „mein größtes Vorbild“. Auch er sei ein Tausendsassa gewesen, habe auf vielen Hochzeiten gleichzeitig getanzt. Wie Franz Lauter. „Beides, Kochen und Malen, professionell zu machen, das grenzt schon an Verrücktheit“, lacht er. Aber Franz Lauter kennt es auch gar nicht anders, als an die Grenzen zu gehen. Er hat immer „malocht“, wie er es nennt, hat sich mit Fenster- oder Treppenputzen neben der Schule ein bisschen Geld verdient. Und so hat er das Herz seiner großen Liebe Hanna erobert. Zu Schulzeiten hat Franz Lauter seine heutige Frau kennengelernt. „Ich war zehn Jahre alt, als ich mit Hanna das erste Mal getanzt habe. Das war ein Krakauer-Tanz und da gibt es eine Figur, in der man sich die Hände hält. Das war für mich immer wie Ostern und Weihnachten auf einmal, wenn ich Hannas Hand halten durfte.“ Erinnerungen, die ihn sichtlich rühren, werden wach. Er lächelt, ein wenig beschämt und mit feuchten Augen blickt er hinaus in die Gräfte.
„Wir sind nur Gäste auf dieser Erde. Wir sollten uns nicht so wichtig tun.“
Kultur Schloss Nordkirchen | Seite 74
„Das Einzige, was mir fremd ist, ist Angst. Ich habe mein Leben korrekt gelebt – ich brauche vor niemandem zu zittern“, sagt Franz Lauter.
Atemberaubendes Ambiente: Es ist angerichtet in der ersten Etage, die lange Tafel im Jupiter-Saal ist gedeckt und festlich geschmückt.
Nach dem Abitur besuchte Lauter die Kunstakademie in Thorn. Franz Lauter hat auch zu dieser Zeit den steinigen Weg nie gescheut, hat sich durchgebissen, ist mit der Politik angeeckt, musste umziehen. Weil er sich immer treu blieb. Vier Jahre später stellte er erstmals seine Bilder aus. Gleichzeitig eröffnete er ein Künstlerbistro in Kattowitz und feierte dort seine ersten kulinarischen Erfolge. „Im betrunkenen Polen habe ich eine alkoholfreie Zone eingerichtet. Ich habe Säfte produziert. Das Bistro existiert heute noch, das Konzept ist mit kleinen Änderungen geblieben.“ Seine Kochlehre dauerte gerade mal ein halbes Jahr. Jahre später wurde Franz Lauter der erste Michelin-Stern verliehen. Da war er gerade mal zwei Jahre im Schloss Schwansbell in Lünen, Westfalen. Dass er in Lünen gelandet ist, war reiner Zufall. In einer Nacht-und-Nebel-Aktion hatte er mit seiner Familie – seine Tochter Kamilla ist heute 41, Sohn Andreas 30 – Polen verlassen. Er habe sofort die polnische Staatsangehörigkeit abgelegt, erzählt er, man müsse immer gerade gehen. Auf Gerad-
linigkeit legt er größten Wert – bei sich, bei seinen Angestellten. „Wir sind damals über Nürnberg nach Unna-Massen gereist. Dann schickten sie einen dorthin, wo der Rest der Familie ist. So sind wir nach Lünen gekommen“, blickt Lauter zurück, „wir haben damals sofort eine Anzeige geschaltet, dass wir ein gastronomisches Objekt suchen. Schloss Schwansbell wurde damals gerade renoviert.“ Das passte. Lauter eröffnete in dem Schloss sein erstes Restaurant auf deutschem Boden. Dem Stern im Guide Michelin folgten zahlreiche weitere Auszeichnungen in Restaurantführern für sein Tun in der Küche, im Schlemmer Atlas, Gault Millau, Bertelsmann, Feinschmecker und VIF Gourmet Journal. 2004 zog er schließlich mit seinem Team in das Schloss Nordkirchen. „Ich tendiere zu Schlössern. Ein Prolet möchte auch etwas Besonderes sein“, habe er mal augenzwinkernd einem Journalisten erklärt. Lauter liebt die Selbstironie. „Wir sind doch nur Marionetten, nur Gäste auf dieser Erde. Wir sollten uns nicht so wichtig tun“, sagt er.
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„Jeder Gast ist unser Gast“ Fleiß und Schweiß haben Franz L. Lauter dort hingebracht, wo er heute steht: erfolgreich als Maler und Koch in einem prachtvollen Schloss. Er ist eine Institution in Nordkirchen und weit, weit darüber hinaus. Er war mit seinem Küchen-Team in Tokio, Aserbaidschan, Singapur, Moskau, er hat Hannelore Kohl, Franz Beckenbauer und Champions-League-Mannschaften bekocht. Er war in Bonn, um die Polit-Prominenz zu verköstigen, die Offiziellen waren im Schloss Nordkirchen, um hier bei Lauter zu speisen. Die passenden Promi-Schnappschüsse sucht man übrigens vergeblich in Lauters Restaurant. Protzen, nein, das liege ihm nicht. Und ob der Gast prominent ist oder nicht, das steht für Lauter nicht im Vordergrund. „Durch unsere Geburt in Polen haben wir die polnische Gastlichkeit kennengelernt. Wir betrachten unser Restaurant als ‚unser Haus‘. Jeder Gast ist unser Gast. Aber er soll sich auch als Gast benehmen. Egal ob er prominent ist.“ Lauter legt Wert auf Werte, Tugenden – und auf Tradition. Auch in seiner Küche. „Viele junge Damen haben vergessen, ihre Mutti nach den Rezepten zu fragen. Das ist schade. Ich mache nur Sachen mit Tradition und Essenskultur, dafür kämpfe ich hier seit 30 Jahren in dieser Region – genau damit haben wir Erfolg“, sagt Lauter. Das mag auch daran liegen, dass er stets persönlich für seine Gäste da ist. „Auch ein Starkoch gehört ins Restaurant“, ist er überzeugt. Diese Erkenntnis habe er über die Jahre gewonnen. Seitdem sei er Tag für Tag hier. Oft kommt er am späten Nachmittag ins Restaurant, schmeckt in der Küche Saucen ab und nimmt draußen Gäste in Empfang. Dann übernimmt Küchenchef Norbert Parzych, er genießt Lauters vollstes Vertrauen am Herd. Er ist durch seine Schule gegangen. Eine strenge Schule, die auch seine heutigen Lehrlinge zu spüren bekommen. Als Chef sei er hart, aber herzlich und vor allem gerecht.
Ballett mit 40 „Wir waren immer wohlhabende Menschen, weil wir hart gearbeitet haben“, erzählt Franz Lauter, „in Werne steht mein Haus, dort leben wir seit 20 Jahren und darauf bin ich stolz.“ Hanna, seine große Liebe, ist noch heute an seiner Seite. Sie ist die Frau im Hintergrund, kümmert sich um die administrativen Belange des Ge-
Lauters Küchen-Weisheiten: „Der Chef ist immer der Dirigent. Er steht am Pass, mit einer Flasche Wodka. Die ist nicht zum Trinken da, sondern um den Tellerrand sauber zu machen.“
schäfts. In Polen hatte sie Jura studiert und mit der Note Eins abgeschlossen. Sie unterstützt beratend ihren Mann in vertraglichen Angelegenheiten und kümmert sich darum, dass sich Franz Lauter nicht mal wieder um Kopf und Kragen redet, beruhigt ihn, findet die richtigen Worte. Franz Lauter ist ein Temperamentsbolzen. „Aber Hanna passt auf mich auf“, sagt er. Und immer, wenn er von seiner Hanna spricht, bekommen seine Augen ein besonderes Leuchten. „Sie ist die gute Seele in diesem Geschäft, ohne sie würde ich nicht diesen Erfolg haben. Das, was wir geschaffen haben, ist mehr meine Frau. Ich kann nur malochen bis zum Umfallen. Sie stoppt mich rechtzeitig. Deshalb bin ich auch in einem so guten Zustand.“ Zur Erholung fahren Lauters schon mal in Sauerland für ein paar Tage. Klassisches Ballett stand auch lange Zeit als Ausgleich neben der Malerei und dem Kochen auf dem Programm. Hanna tanzt seit eh und je Ballett. Franz Lauter fing mit 40 Jahren an! 14 Jahre lang sorgte er in seiner Ballettgruppe in Werne für reichlich Unterhaltung. „Das ist vielen nicht bewusst, aber man braucht für Ballett eine enorme innere Ruhe“, erklärt er. 90 Kilo und Pirouetten – das ging irgendwann dann doch auf den Körper. Also hörte er auf. Heute fährt er Rollerblades und Ski oder geht mit Hanna in den Zumba-Kurs. Ohne Strohhut versteht sich. Und manchmal, zu später Stunde, tanzen Franz Lauter und seine Hanna nochmal den Krakauer. Und halten sich dabei an den Händen. So, wie sie es seit 55 Jahren tun.
Insidertipps Anzeigen | Seite 76
Insidertipps Geburtstagsfeier mit Otmar Alt Aqua Vitalis wird drei Jahre alt. Grund genug, am 3. März eine Feier mit besonderen Highlights zu veranstalten! Mit dabei ist der Künstler Otmar Alt, der einige seiner Bilder ausstellen und um 15 Uhr eine Signierstunde abhalten wird. Später am Nachmittag wird eines seiner Bilder versteigert; der Erlös kommt dem JohannesHospiz in Münster zugute. Zum Kennenlernen präsentieren sich Kooperationspartner mit einem Stand und besonderen Angeboten. Es wird zu interessanten Vorträge zu Themen wie Rückenproblemen, Feng Shui und Magnetfeldtherapie eingeladen. Als besonderes Special bietet aqua vitalis ein Fitness-Angebot zum Kennenlernen an: ein individuelles Personal-Training, inklusive fünf Massagen, für 499 Euro. Aqua vitalis, Andreas-Hofer-Straße 72-76, 48145 Münster, www.aqua-vitalis.eu
Combi Plus – schonend schön Heidi Roer Cosmetics bietet eine schonende Alternative zu kosmetischen Eingriffen. Combi Plus heißt das Programm: eine Kombination aus Kavitation und Radiofrequenz. Kavitation ist ein neues Verfahren, um Fettzellen zu eliminieren. Ultraschall- und Druckwellen werden überlagert und bringen die Zellen zum Vibrieren, woraufhin die Membran durchlässig und das Fett abtransportiert wird. Diese Technik ist schonender und ebenso nachhaltig wie eine Fettabsaugung. Der zweite Schritt ist die Radiofrequenz. Hierbei wird mit hochfrequentem elektrischem Strom Wärme im Körpergewebe erzeugt und es entstehen thermische Energien in tieferen Hautschichten. Die Sauerstoffversorgung wird angekurbelt und der Zellstoffwechsel angeheizt, was zu einer ebenmäßigen Haut führt. Für die Kunden von Heidi Roer Cosmetics heißt das im Ergebnis: Schonend Fett verlieren und eine straffe Haut mit Combi Plus – was will man mehr? Heidi Roer Cosmetics, Von-Vincke-Straße 5-7, 48143 Münster, Telefon: 0251-39650196
Buchtipp Viktoria von dem Bussche: „Ich träume von einem Küchengarten“ | Die schönsten Inspirationen für das eigene Paradies Eine alte Tradition wird neu entdeckt, denn Küchengärten sind gerade der Trend! Stichworte wie Nachhaltigkeit, Selbstversorgung und Unabhängigkeit spielen vor allem beim Kochen und der bewussten Ernährung eine immer wichtigere Rolle. Der Trend bewegt sich hin zu frischen Zutaten, die ohne Bedenken verarbeitet und verzehrt werden können. Was liegt also näher, als Kräuter, Obst und Gemüse selbst anzubauen? Viktoria von dem Bussche, Besitzerin eines riesigen Küchengartens auf Schloss Ippenburg, zeigt in diesem Buch ihre liebsten Gärten. Über Schollen in Luxemburg, Stone House in England bis hin zu Saint Jean de Beauregard und Versailles in Frankreich, nimmt sie den Leser mit auf eine Reise zu den schönsten Küchengärten Europas. Die Kombination aus Inspirationsband und Ratgeber macht diesen Titel zu etwas ganz Besonderem. Die Autorin selbst ist leidenschaftliche Gärtnerin, die ihre Gärten von Schloss Ippenburg zu einer vielbeachteten Gartenanlage umgewandelt hat. Ihre Gartenfestivals bekommen jedes Jahr größeren Zulauf. 176 Seiten, ca. 250 Farbfotos | Auslieferung: März 2012 | ISBN: 978-3-7667-1954-6
Jeannette Wüller – ein Jahr am neuen Standort Versicherungsmaklerin Jeannette Wüller startete vor 17 Jahren mit der Arbeit im Versicherungsgeschäft. Vor acht Jahren machte sie sich selbstständig und seid einem Jahr hat sie ihren Sitz in der Adam-Stegerwald-Straße in Lüdinghausen. Dort berät sie ihre Kunden in allen Lebenslagen. Ob Altersvorsorge, Investmentfonds, Krankenzusatz-, Sach- Kfz-oder Berufsunfähigkeitsversicherung – Wüller findet für jeden Kunden eine individuelle Lösung. Nach einer Analyse der bestehenden Versicherungen wird überprüft, ob der Kunde über-, unter-, oder zu teuer versichert ist. Mit Rat und Tipps stehen Jeannette Wüller und ihr Team den Versicherten zur Seite und kümmern sich um die optimalen Versicherungen. Jeannette Wüller, Adam-Stegerwald-Straße 1, 59348 Lüdinghausen, www.versicherungen-wueller.de
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Privat versichert, aber richtig! Die Gesundheit gilt als das wichtigste Gut des Menschen. Die richtige Krankenversicherung zu finden ist allerdings eine Herausforderung. Die Private Krankenversicherung, oftmals in ihre Komplexität unterschätzt, besteht aus über 870 Einzelkriterien. Jeder Versicherte muss selbst entscheiden, welche Schwerpunkte ihm wichtig sind. Die Beratung darf nicht auf wenige Sachverhalte reduziert werden. Sie muss umfassend sein, und anfallende Kosten vollständig abgedeckt. Absicherung hat allein die Aufgabe, das zu zahlen, was im Leistungsfall für den Betroffenen unbezahlbar ist und seine Existenz bedroht. Was man selber kaufen kann, braucht man nicht zu versichern. Eine Auswahl kann man allerdings nur nach ausführlicher Information treffen; darüber, was es am Markt gibt und was erfahrungsgemäß im Laufe des Lebens benötigt wird. Die MeVitus Experten unterstützen in diesem Punkt gern! MeVitus GmbH, Hansestraße 51, 48165 Münster, www.mevitus.de
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Insidertipps Termine | Seite 78
Termine Kultur in Münster und im Münsterland Ausstellung | Münster | Goldene Pracht Ab dem 26. Februar, Landesmuseum Münster Kostbare Goldschmiedekunst von internationalem Rang kommt im Frühjahr 2012 zur Ausstellung „Goldene Pracht“ nach Münster. Die umfangreiche Schau im LWLLandesmuseum und in der Domkammer beinhaltet mehr als 240 mittelalterliche Exponate von internationalen und nationalen Leihgebern. Die Ausstellung würdigt erstmals die Pracht westfälischer Goldschmiedekunst, die lange im Verborgenen schlummerte. Im Vergleich mit den internationalen Spitzenwerken wird sich dem Publikum ihr hohes Niveau erschließen. www.lwl.org
Reliquienstatuette der heiligen Agnes, um 1520/25, Domkammer der Kathedralkirche St. Paulus, Münster (© Bistum Münster, Foto Stephan Kube)
Sonstiges | Münster | Münster kocht!
Bühne | Coesfeld | Fahrenheit 451 27. März, Konzert Theater Coesfeld Bücher sind böse. Sie werden von der Feuerwehr verbrannt und Leser werden von „mechanischen Hunden“ verfolgt oder getötet. Jedes Buch könnte das System gefährden. Ein System, welches das Denken und Handeln der Menschen kontrolliert. Die Gesellschaft wird abhängig, anonym und unmündig gehalten. Der Feuerwehrmann Guy Montag ist ein Höriger des Systems, bis seine Welt ins Wanken gerät und er das System infrage stellt. Er sucht neuen Halt und stöbert in Büchern. Aus dem Jagendem wird der Gejagte. www.konzerttheatercoesfeld.de
09. bis 11. März, Messe + Congress Centrum Halle Münsterland Münster kocht – und zwar mit drei Köchen. Im Rahmen der Messe Bauen & Wohnen stehen drei Deutschlands bekanntester Köche hinterm Herd: Mario Kotaska, Ralf Zacherl und Stefan Marquard lassen sich auf die Finger schauen. Am 9. März stehen Kotaskas Künste für zwei Shows im Mittelpunkt. Am 10. März zeigt Zacherl, was er in der Küche zaubern kann, und am 11. März lässt sich Marquard bei den ZuMario Kotaska und Ralf Zacherl in Aktion bereitungen kulinarischer Köstlichkeiten beobachten. Moderiert werden die Shows von Alfred Biolek und Tetje Mierendorf. www.halle-muensterland.de
Musik | Ahlen | The 12 Tenors 07. Februar, Stadthalle The 12 Tenors sind wieder on tour. Die charmanten Sänger beeindrucken durch farbenstarke Tenorstimmen. Eine zweistündige Show wird mit Choreografien, Moderationen und Lichtarrangements zur puren Unterhaltung. Unterstützung erhalten die Tenöre von 10 Sopranistinnen. The 10 Soprans werden als Gäste einige Lieder gemeinsam mit den Männern singen. Das internationale Ensemble gibt sowohl Oper und Operette als auch Schlager, Volkslieder und Popsongs zum Besten. Die Texte sind in verschiedenen Sprachen, doch schaffen die Sänger es, die Inhalte gefühlvoll zu vermitteln. www.stadthalle-ahlen.de
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Sonstiges | Münster | Frühjahrsend 10. bis 18. März, Hindenburgplatz Es ist wieder so weit: Send – die größte Kirmes im Münsterland wird das erste Mal im Jahr 2012 eröffnet. Schausteller quer aus Deutschland sorgen für gutes Essen und spannende Action. Ob neue oder nostalgische Fahrgeschäfte, der Münsteraner Send bietet für jeden Geschmack etwas. Es gibt einen Kindertag, ein großes Feuerwerk und einen Topfmarkt, so dass Langeweile gar nicht erst aufkommt. www.muenster.de
Literarisches Kabarett | Warendorf | „Liebe … ist eine besondere Form der Geisteskrankheit“ 12. Februar | Hotel im Engel Sven Görtz spricht, spielt, singt und schlüpft spielerisch in die unterschiedlichen Rollen seiner illustren Gäste. Dabei kommt er zu dem Schluss, dass Liebe genau die Art von Wahnsinn ist, den unsere Welt dringend nötig hat. Charmant und mit sprühendem Witz präsentiert Sven Görtz ein geistreiches und unterhaltsames Programm und beweist, dass Literatur auch jenseits von Comedy und politischem Kabarett Spaß und Heiterkeit vermitteln kann. Im Eintrittspreis von 45 Euro ist ein 3-Gänge-Liebesmenü mit begleitenden Weinen, Mineralwasser und Aperitif bereits enthalten. www.hotel-im-engel.de
Sonstiges | Bad Essen | Tulpenschau 31. März bis 1. April, Schloss Ippenburg Gudrun Gosmann, die humorvolle und weit über die Grenzen des Osnabrücker Landes bekannte Floristin aus Osnabrück zeigt zum Narzissenfest in der Remise von Schloss Ippenburg ihre Inszenierung „Tulpomania – oder die Kunst der Tulpe“! Das Narzissenfest ist der Auftakt einer kreativen und phantasievollen Gartensaison rund um Schloß Ippenburg, dem Gartenparadies im Osnabrücker Land. Über 80 Aussteller bieten rund um das Ippenburger Schloss Osterdekorationen, Accessoires für Haus und Garten, Rosen, Stauden, Baum und Strauch, Kunst, Schmuck, Mode und die für Ippenburg charakteristischen ländlichen Delikatessen – handgemacht, regional aber auch international! www.ippenburg.de
Comedy | Recklinghausen | Hennes Bender 29. März, Vest Arena Die Welt ist dumm und ungerecht – das muss man nicht hinnehmen! Dieses Motto verfolgt Hennes Bender auch in seinem neuen Soloprogramm „Erregt“. Der Schauspieler, Musiker und Comedian übernimmt stellvertretend für die ganze Bevölkerung einen anstrengenden Job: das Aufregen. Ob es um das nicht vorhandene Geld geht oder auch um die Frage, ob eine Anti-Milchbesteuerung-Bewegung auch gleich eine Laktoseintoleranz mit sich zieht – Hennes Benders Adrenalin und sein Puls steigen stetig. www.vest-arena.de
Bühne | Tecklenburg | Howard Carpendale 27. August | Freilichtspiele Tecklenburg Howard Carpendale präsentiert zusammen mit seiner Band sein aktuelles Programm „Das Alles bin ich“. Dieses Konzert wird in diesem Sommer exklusiv das einzige im Umkreis von 200 km sein. Im Frühjahr 2011 stellte er sein neues Album „Das Alles bin ich“ vor, das – für ihn maßgeschneidert – seine Gefühle und die Höhen und Tiefen seines Lebens beschreibt. „Wir haben einige Monate gebraucht, um den Auftritt in Tecklenburg zu sichern“, so Intendant Radulf Beuleke und Stefan Kaumkötter (Leiter des künstlerischen Betriebsbüros), „und wir sind sehr stolz, dass wir in unserem Angebot 2012 zwischen Musical , Oper und dem Auftritt Neuer Deutscher Welle einen absoluten Stargast präsentieren können.“ Karten sind in der Geschäftsstelle der FreilichtSpiele oder telefonisch unter 05482-220 erhältlich. www.buehne-tecklenburg.de
Insidertipps Termine | Seite 80
Kabarett | Emsdetten | Jochen Malmsheimer 09. Februar, Emshalle „Wenn Worte reden könnten oder: 14 Tage im Leben einer Stunde“ – der Name ist Programm. Der Kabarettist Jochen Malmsheimer hebt die Grenzen zwischen Unsinn und Poesie auf. Er spielt in seinen Vorträgen leidenschaftlich gern mit der deutschen Sprache. www.ems-halle.de
Musik | Ochtrup | Kathy Kelly 11. März, St. Marien Kirche Kathy Kelly, bekannt als Sängerin der Kelly Familie in den neunziger Jahren, tourt mit einem neuen Liveprogramm. Die langjährige Produzentin und Sängerin gibt zahlreiche Evergreens, gefühlvolle Balladen, Gospels, Spirituals und Traditionals aus Deutschland, Spanien und Irland zum Besten. Die ausgebildete Opernsängerin startete ihre Solokarriere schon im Jahr 1999 und singt nur noch sporadisch mit der Familie zusammen. www.kathykelly.de
Musik | Münster | Der Familie Popolski 31. März, Messe + Congress Centrum Halle Münsterland Der Familie Popolski geht weiter auf Tour der Gerechtigkeit – Gerechtigkeit gegenüber des alten Opa Popolski, der um die Jahrhundertwende 1900 etliche Popsongs geschrieben hat, die ihm geklaut wurden und nun von verschiedenen Stars dargeboten werden. Um den gebührenden Ruhm für Opa einzufordern, geht Der Familie Popolski mit neuen Songs auf Tour. Popsongs à la Polka und eine bizarrkomische Show versprechen einen unterhaltsamen Abend. www.halle-muensterland.de
Musik | Münster | Ina Müller & Band 10. Februar, Messe + Congress Centrum Halle Münsterland Ina Müller ist ein wahres Multitalent. Als Musikerin, Kabarettistin, Buchautorin und Fernsehmoderatorin hat sie immer etwas zu tun. Momentan steht sie, nach einem Ausflug auf die Plattdeutschen Bühnen, wieder mit einem Hochdeutschen Programm vor ihren Fans. www.inamueller.de
Bühne | Rheine | Chinesicher Nationalcirus 09. März, Stadthalle Der Chinesische Nationalcircus ist mit seiner „Seidenstrasse“ auf Tour. Sie verspricht Akrobatik am Puls der Menschheit. Posen und Figuren, die physikalisch unmöglich erscheinen, sind hier an der Tagesordnung: Eine Artistin schafft es mit zehn Tellern zu jonglieren, sich um die eigene Achse zu drehen und dabei eine Rose mit dem Mund aufzuheben. Das Publikum wird auf eine Reise ins Reich der Mitte mitgenommen, ummantelt von Akrobatik der Spitzenklasse. Leidenschaft, Humor und Staunen werden als menschliche Gemeinsamkeiten der Völker greifbar. www.chinesischer-nationalcircus.com
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Spinnengewebe
in Berlin. Schließlich mit dem Gauleiter der Repräsentant des Nazistaates. Alles Institutionen, die im ebenso katholischen wie bürgerlichen Münster niemals so recht heimisch wurden. Kein Wunder also, dass der große Schlaun’sche Entwurf nie zu Ende gebaut wurde. Der Raum zwischen der Stadt und den ungeliebten Herren blieb eine historische Wüste, ein geistiger Graben. Mag sein, die friedliche Verwendung des restaurierten Schlosses als Universität und der lustige Send schufen hier unlängst ein bisschen Frieden. Obwohl ich es lieber einen Waffenstillstand nennen möchte. Schließlich hatte die Neugestaltung Münsters zusätzlich eine vielbefahrene Straße als aggressive Sperrlinie zwischen Stadt und Schloss eingezogen. Wenn also der Platz (wie immer er auch heißen mag) bebaut werden soll, dann muss vorher die ganze Stadt Münster klären, ob sie sich das Schlossterrain nach fast 250 Jahren endlich einverleiben will. Was dort letztlich stehen wird (Bauten, Grün oder Wasserbecken), ist nicht so wichtig wie der Wille, die eigene Geschichte anzunehmen und weiterzudenken. Ist dieser Wille erst einmal da, kommen die Pläne von selbst.
Der Hindenburgplatz ist kein Platz, sondern ein Graben.
Burkhard Spinnen wurde 1956 in Mönchengladbach geboren. Nach dem Abitur studierte er Germanistik und promovierte 1989. Seit 1995 ist er freier Schriftsteller. 1997-2000 war er Vertreter einer Professur für Literarische Ästhetik am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Seit 2000 gehört er der Jury beim Ingeborg-Bachmann-Preis in Klagenfurt an, seit 2008 ist er deren Vorsitzender. Burkhard Spinnen hat bislang u.a. 18 Bücher verfasst. Er schreibt regelmäßig über aktuelle Kultur und Politik für Zeitungen und Rundfunk. Er ist Mitglied des deutschen PEN und der Akademie der Wissenschaften und Künste des Landes Nordrhein-Westfalen. Spinnen lebt seit 1976 in Münster, ist verheiratet und hat zwei Söhne. Foto: Hermann Köhler, Münster
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an kann alles nüchtern sehen. Das heißt, man kann alle komplexen Probleme auf Geld- und Privatinteressen, wie heißt es so unschön: herunterbrechen. Soll zum Beispiel irgendwo gebaut werden, dann kann man fragen: Wer profitiert davon und wer nicht, ist infolgedessen dafür oder dagegen? Man kommt dann meistens zu einfachen Antworten, die im Hier und Jetzt zu gelten scheinen. Man kann es aber auch anders machen. Man kann zum Beispiel nach der Geschichte fragen, nach Mustern und Traditionen, kurz, nach dem, was bereits vor allen Interessen und Meinungen existiert. Sorry, soviel Theorie musste sein. Jetzt wird’s konkret. Es geht mir um den Hindenburgplatz in Münster. Eine Initiative der Kaufmannschaft will jetzt nach dem Scheitern des Musikhallenprojektes die Diskussion um seine Bebauung wieder beleben. Das ist ihr auch durchaus gelungen: Zeitungsartikel, Leserbriefe und unzählige Privatgespräche sind bereits die Folge. Politisches und finanzielles Meinen wogt hin und her, ästhetische Ansichten kreuzen sich oder prallen aufeinander. Ich will es hier einmal anders versuchen, mit einem Blick in die Geschichte. Denn bevor gebaut wird, wüsste ich gerne: wo eigentlich? Ich schicke das Resultat meiner Recherchen und Überlegungen vorweg: Der Hindenburgplatz ist kein Platz, sondern ein Graben. Ende des 17. Jahrhunderts war an der Westseite der Stadt (und eigentlich außerhalb) das Schlaun’sche Schloss errichtet worden, als Sitz der Fürstbischöfe. Die aber waren keine Lieblinge der Münsteraner; ganz zu Recht wurden sie von den Bürgern und Kaufleuten als Fremdkörper empfunden, zumal wenn sie anderswo (z.B. in Bonn) residierten. Doch die Regierung der Fürstbischöfe ging bald darauf zu Ende. 1803 fiel Münster an Preußen. In das Schloss zogen jetzt andere, freilich ebenfalls nicht sonderlich geliebte Herren: zuerst die Stellvertreter des protestantischen Königs (später des Kaisers)
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Das erwartet Sie in der nächsten Ausgabe der Schlossallee: Ab dem 21. März 2012 im Zeitschriftenhandel!
Spezial: Modefrühling
Genuss: Kaffee Schlossallee erscheint in Lizenz des Verlags Rottwinkel-Kröber GmbH 2. Jahrgang, www.schlossallee.com ISSN 2192-3094
Klassiker: Möbel
Region: Emsdetten Redaktion Svenja Dierker, s.dierker@verlagkroeber.de Jana Schulte, j.schulte@verlagkroeber.de Johanne Uphoff, j.uphoff@verlagkroeber.de
Anzeigen Nicola Deneke-Szabo, n.deneke-szabo@verlagkroeber.de Angelika Mehl, a.mehl@verlagkroeber.de Dennis Klippel, d.klippel@verlagkroeber.de Carlfritz Meyran, c.meyran@verlagkroeber.de Stefanie Wollbrink, s.wollbrink@verlagkroeber.de
Impressum
Herausgeber Barbara Rottwinkel-Kröber (ViSdP) Verlag Rottwinkel-Kröber GmbH An den Speichern 4 | 48157 Münster Tel. 0251 / 239 49 20 | Fax 0251 / 239 49 12
Brückenort 15 | 49565 Bramsche Tel. 05461 / 94 02 10 | Fax 05461 / 94 02 20 www.verlagkroeber.de
Weitere Mitarbeiter: Nicole Bongard, Sabine Helmsing-Thiel, Sonja Kuhmann-Junge, Eva-Maria Lammers, Karolin Leszinski, Burkhard Spinnen Gestaltung Katrin Gloggengiesser, André Hukriede
Druck Druckerei Silber, Niestetal
Abonnement Jahresabonnement (6 Ausg.) 24,- Euro inkl. 7% MwSt., inkl. Versand im Inland.