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Brauereihalle in Kirchheim unter Teck
In einer »Brauerei auf Zeit« wird unter der Burg Teck am Rande Kirchheims Bier gebraut. Nicht in einem typischen Backsteinbau, sondern in einer dem umliegenden Gewerbemischgebiet angepassten und dennoch gefälligen Industriehalle, in der sich Tradition, Zweckmäßigkeit und anspruchsvolles Design stilvoll ergänzen. Das Backsteingebäude mit Schriftzug einer Biermarke sucht der Besucher ebenso vergebens wie den hohen, gemauerten Schornstein, der sich sonst über traditionelle Brauereien erhebt.
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Straßenfront des »ländlichen« Industriebaus © Sebastian Schels
Erscheinungsbild
Das lokale Architekturbüro mehr* architekten stellte im schwäbischen Kirchheim unter Teck Anfang 2021 einen länglichen Industriebau fertig, bei dem nur ein kleiner Biergarten mit klassischen Sitzbankgarnituren und
Brauereigebäude mit kleinem Biergarten © Sebastian Schels
Produktionsanlagen und Lagerflächen im Halleninneren © Sebastian Schels
Grundriss EG © mehr* architekten
Konstruktion aus Stahlträgern © mehr* architekten
Sonnenschirme auf eine Brauerei mit Bierverkauf und kulturellem Angebot hinweisen. Die Brauerei liegt am Rande Kirchheims, abseits des alten Stadtkerns. Die Aufgabenstellung bestand im Bau einer Industrie-/Gewerbehalle ähnlich den Industriebauten der Nachbarschaft. Anstelle einer Brauerei sind zukünftig auch andere Nutzungsformen der Halle denkbar. Alle für den Brauereibetrieb notwendigen Anlagen sind deshalb rückbaubar. Seit der Fertigstellung ist das junge Unternehmen »Braurevolution« Mieter auf unbestimmte Zeit.
Kubatur und Bauweise
Während der Grundriss des Gebäudes funktional gehalten ist, besticht das einfache Volumen mit einem eigenwilligen Satteldach. Die asymmetrische, an einen Schornstein erinnernde Dachform gibt dem Projekt seine unverkennbare Kubatur. Statt Backsteinmauern bilden kostengünstigere Betonteile die Giebelwände des Stahlträgerbaus. Durch die überhöhte Bauweise und den Materialwechsel hin zu Sichtbeton »werden die Vorder- und Rückseiten, zwischen denen sich der mit Profilitverglasung verkleidete Stahlbau aufspannt, deutlich erkennbar«, so die Projektbeschreibung von mehr* architekten. Für gleichmäßiges Tageslicht und eine angenehme Arbeitsatmosphäre im ca. 750m² großen Halleninnenraum sorgt ein über dem First aufgesetztes Lichtband aus Profilglas.
Erschließung und Innenraum
Den Eingangsbereich auf der Ostseite der Betonfassade bilden eine über-
Betonteile als Giebelwände © Sebastian Schels »Schaulager« bei Dunkelheit © Sebastian Schels
Schnitt © mehr* architekten
große runde Fensteröffnung und eine Doppelflügeltür. Die Anlieferung erfolgt durch ein massives Industrietor mit Vordach an der Hallensüdseite. Den Innenraum prägen die Giebelwände mit der Dachgaube. Die Halle mit den eingestellten Elementen wurde unterteilt in den Bar- und Bürobereich und gegenüber den charakteristischen Braukesseln. Weiße Stahlträger, transluzentes Profilglas und helle Holztöne bilden die Hülle für die handwerkliche, bodenständige Braukunst. Im nur mäßig inszenierten Innenraum wurden die Materialien schlicht und industriell gehalten. Auf Stahlstützen, losgelöst von der Bodenfläche, steht der rückbaubare, holzverschalte Bürobereich. Ebenfalls zurückgebaut werden kann ein eingestellter Baukörper, in dem Nebenräume und das Kühllager untergebracht sind. Der WC- und Küchenkubus mit technischen Anlagen ist nicht rückbaubar.
»Schaulager« mit Anspruch
Wie eine Art Schaulager wirkt das architektonische Bild der neuen Brauereihalle. Die Produktion der Biersorten, die Lagerung von Hopfen und Malz sind ebenso zu sehen, hören, riechen und schmecken wie der Akt des Brauens in den Kesseln und die Verkostung am Ort des Geschehens. Im großen Hauptraum mit der offenen Theke können die Besucher zwischen silbernen und kupfernen Braukesseln und Lagertanks Platz nehmen. Die Atmosphäre im nördlichen Bereich des Innenraums wird durch den unverbauten Blick auf die Dachkonstruktion und den ungehinderten Einfall von Tageslicht unterstrichen. Naturfarbene Platten aus Holzwolle kleiden die beiden Giebelseiten aus und wirken sich positiv auf Akustik und Raumklima aus. Gut einsehbar lagern Kisten und Flaschen an der Schmalseite des Gebäudes in einem massiven Industrieregal. Die Halle ist funktional, industriell mit ästhetischem Anspruch: An der nördlichen Längsseite des Baus steht die Flaschenwaschanlage – eine hellgrüne Maschine, deren Farbton sich in der Eingangstür wiederfindet. Gleichzeitig ist, wie vorgegeben, die architektonische Hülle losgelöst von ihrem Innenleben und könnte auch für andere Zwecke genutzt werden.
wEItErE InfOrMatIOnEn mehr* architekten Brodbeck, Rössler, van het Hekke Partnerschaft mbB D-73230 Kirchheim unter Teck Tel.: +49 (0)7021/8073822 info@mehrarchitekten.de www.mehrarchitekten.de
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