[Umrisse] 3/2014

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Leichtbausysteme Kindertagesstätten in Frankfurt am Main Multifunktionsstadion in Nizza Stadtarchiv Karlsruhe »Zentralmassiv« in Bochum Metropol-Theater in München Einstiegsbauwerk in Augsburg und …

[Umrisse] Zeitschrift für Baukultur


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»Der Stuhl begann umzufallen, umzukippen, zusammenzubrechen, jedoch nicht im wahrsten Sinne des Wortes zusammenzuklappen. Streng genommen bedeutet zusammenklappen, die Klappen von etwas zusammenzulegen. Nun, von einem Stuhl wird man nicht behaupten wollen, er habe Klappen, doch falls er etwas Derartiges hätte, zum Beispiel diese seitlichen Stützen für die Arme, so würde man sagen, die Armlehnen des Stuhls seien abgebrochen, und nicht, sie seien zusammengeklappt. Außer Zweifel aber steht, dass ein Mensch plötzlich zusammenklappt, das möchte ich auch erwähnen, beziehungsweise schon jetzt daran erinnern, damit ich mir nicht selbst in die Falle gehe: Könnten dann nicht, wenn ein Mensch plötzlich gesundheitlich zusammenbricht, was nur auf eine andere Art und Weise dasselbe bedeutet, auch Stühle zusammenklappen, selbst wenn sie gar keine Klappen haben? Wenigstens um der dichterischen Freiheit willen? Wenigstens um der harmlosen Kunstfertigkeit eines Sagens willen, das sich zum Stuhl erhebt? Man lasse also zu, dass Stühle zusammenklappen, obwohl es vorzuziehen wäre, dass sie einfach nur umfallen, umkippen oder zusammenbrechen. Zusammenklappen möge hingegen, wer auf diesem Stuhl gesessen hat, besser, schon nicht mehr darauf sitzt, sondern umkippt, wie es der Fall ist, und so kann der Stil sich des ganzen Reichtums an Wörtern bedienen, die im Grunde nie dasselbe aussagen, strengt man sich auch noch so sehr an.«

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Im Unterschied zu anderen Möbelstücken, den meisten Schränken und Schrankwänden, Couch- und Sofagarnituren, Küchen-, Ess- und Schreibtischen oder Arm- und Lehnsesseln verfügen Stühle in der Regel über ein eher geringes Gewicht, was ihnen in vieler Hinsicht (erkennbare) Vorteile verschafft. So lassen sie sich beispielsweise mehr oder minder problemfrei durch sämtliche Räume einer Behausung tragen, immer wieder um- oder neuplatzieren und letztlich überall dort ab- oder aufstellen, wo ihre Funktion benötigt oder ihr Erscheinungsbild gewünscht wird. Dennoch oder eben gerade deshalb erwecken sie mitunter den Eindruck des Fragilen, ja des Instabilen oder sogar Zerbrechlichen, werden sie daher oft und gerne zu jenen (reparaturanfälligen) Einrichtungsgegenständen gezählt, die maximal ein bis zwei Büro- oder Wohnungsumzüge schadlos zu überleben vermögen. Dass es sich bei dieser Annahme um eine beinahe klassisch zu nennende Fehleinschätzung handelt, verdeutlicht bereits ein kurzer Blick in einschlägige Statistiken oder aber, wesentlich sinnstiftender, der Besuch eines Antiquitätengeschäftes, da er einen fast unweigerlich mit der Realität konfrontiert – der Werthaltigkeit wie den Wertsteigerungspotentialen eines »Gebrauchsgutes«, das trotz hoher und bisweilen höchster Beanspruchung(en) nur selten seine originäre Form verliert und infolgedessen über Jahre bis Jahrzehnte relativ bequem, überwiegend mühelos und zudem stets flexibel nutzbar bleibt.

Der stark verbreitete Irrglaube, Elemente, Strukturen und Systeme in Leichtbauweise seien per se weniger dauerhaft, würden keine größeren Belastungen oder, korrekter, Einwirkungen verkraften und bedürften auch insofern häufiger(er) Überprüfungen, Aus- und Nachbesserungen, sollte im Grunde also schon seit langem als widerlegt gelten. In direkter Anknüpfung an das zuvor Gesagte bzw. Geschriebene bieten sich hier als ein erstes Indiz selbstredend (solche) Stühle an, die nicht einfach zusammenklappen und nicht, wenn überhaupt, anfangen »umzufallen, umzukippen, zusammenzubrechen«, sobald der Zahn der Zeit an ihnen zu nagen beginnt: Obwohl sie in ihren Dimensionen natürlich kaum an kleine Gebäude und mitnichten an großvolumige Bauwerke oder weitgespannte Konstruktionen heranreichen, zeigt sich an ihnen de facto ein Prinzip von fundamentaler Relevanz, vergegenwärtigen sie doch explizit, warum Lösungen, die durch Qualität überzeugen, im Vorfeld auf einem schlüssigen Konzept beruhen (müssen), sie in Planung und späterer Gestaltwerdung generell Kompetenz und Sorgfalt bedingen – genau wie die in diesem Heft dokumentierten Entwurfsresultate von zweifelsohne exemplarischem Charakter. Wer im Übrigen wissen will, zu welch anregenden, Geist und damit Phantasie durchaus herausfordernden Verwicklungen die sprachmächtige Auseinandersetzung mit Analogien führen kann, findet in José Saramagos außerordentlich amüsanter Erzählung namens »Stuhl« mannigfaltige Orientierungshilfen, die Minimierung (mancher) Mehrdeutigkeiten quasi en passant veranschaulichend. Michael Wiederspahn

[ Editorial

Minimierung von (manchen) Mehrdeutigkeiten

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] Inhalt

Editorial

Minimierung von (manchen) Mehrdeutigkeiten Michael Wiederspahn

Forum Baukultur

Leichtbausysteme

4]

3

6

Qualitätsgewinn durch Modularität Ferdinand Heide

10

Leuchtendes Vorbild für Nachhaltigkeit Susanne Jacob-Freitag

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Vertikaler Abschluss als Erweiterung Peter Eisemann

20

»Zentralmassiv« mit neuer Auskragung Thomas Stark

26

Verbindung von Kontrast und Reminiszenz Petra Piloty

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Wegmarke in zweifacher Hinsicht Regina Schineis

34

[Umrisse]


[ Inhalt

[Umrisse]

Außer der Reihe

Antike Hochhausstelen in Axum Hasso Hohmann

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Aktuell

14. Symposium Brückenbau in Leipzig Siegfried Löffler

40

Rubriken

Immobilienmarkt

44

Produkte und Projekte

45

Software und IT

52

Nachrichten

54

Termine

64

Bücher

66

Impressum

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] Forum Baukultur Notkirchen als Weltkulturerbe Der nicht selten kommerziell motivierte, aus eher oder sogar rein wirtschaftlichen Interessen resultierende Wunsch mancher Bundesländer, Städte und Dörfer, für vermeintlich besonders schutzwürdige oder aus irgendwelchen anderen Gründen als singulär erachtete (Stadt-)Quartiere, Bauwerke oder Landstriche den UnescoWeltkulturerbe-Status erlangen zu wollen, scheint trotz des Dresdner Negativbeispiels weiterhin ungebrochen, ja wird wohl auch kaum einzubremsen sein und führt deshalb mitunter zu höchst bizarr anmutenden Neu- und Umgewichtungen bei der entsprechenden Verfahrensausgestaltung, wie sich nicht zuletzt am Fall der Wiesbadener Bewerbung(en) und deren wechselnden, unliebsame Fachexpertisen gerne ausklammernden Argumentationsketten oder, besser, -versuchen ablesen lässt. Eine erfreuliche Ausnahme bildet hier die Initiative der Otto-Bartning-Arbeitsgemeinschaft Kirchenbau e.V. (OBAK), zumal sie sich um Transparenz bemüht und ihr Ziel nicht alleine zu verfolgen gedenkt. So hat sie erst vor kurzem 87 Kirchengemeinden in Deutschland sowie zwei im Ausland angeschrieben, um mit ihnen gemeinsam den Welterbe-Antrag formulieren und, passend zum Reformationsjubiläum 2017, einreichen zu können. Es geht ihr also zunächst darum, »eine repräsentative Auswahl solcher Notkirchen zu finden, die möglichst authentisch erhalten sind und deren Gemeinden den Welterbestatus als Teil eines einzigartigen Ensembles der Erinnerung mit herausragender architektur-, kultur- und kirchengeschichtlicher Bedeutung bewusst anstreben«.

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Über den (bau)historischen Rang der von Otto Bartning (1883–1959) realisierten Notkirchen sollte es ohnehin keinen Zweifel geben, drückt sich in ihnen doch genau das aus, was die sogenannte Wiederaufbauzeit in vieler Hinsicht prägte – nämlich das Ringen um Qualität, ergo die Intention, trotz des Fehlens von Material und Maschinentechnik angemessene, ästhetisch wie funktional überzeugende Lösungen zu verwirklichen. Und insofern darf oder muss man sie tatsächlich als nachgerade exemplarisch und zugleich als einzigartig bezeichnen, im Übrigen ebenso wie die Situation, der sie ihre Entstehung verdanken: Um den Mangel an gottesdienstlichen Räumen, der durch die Zerstörung zahlloser Kirchen und den Zuzug von Flüchtlingen erwachsen war, mit schnellen und einfachen Mitteln zu beseitigen, entwickelte Bartning nach Ende des Zweiten Weltkriegs als (damaliger) Leiter der Bauabteilung des Evangelischen Hilfswerkes in Neckarsteinach zwei »Serienkirchenprogramme«. Auf das von ihm erarbeitete Konzept für die Stahlkirche auf der PressaAusstellung in Köln (1928) zurückgreifend, entwarf er nun, ziemlich exakt zwei Jahrzehnte später, ein Basismodell in Leichtbauweise aus vorgefertigten Elementen, das sich in drei Gebäudetypen mit unterschiedlich angeordneten Altarräumen aufgliederte und bestimmte (Grundriss-)Ab-

weichungen beinhaltete, damit neben der bisweilen unabdingbaren Verwendung von Trümmersteinen vor allem die von ihm geforderte Einfügung in den jeweiligen örtlichen Kontext stets gewährleistet blieb. Von den ursprünglich 48 geplanten Notkirchen, jene des zweiten Programms nicht eingerechnet, wurden schließlich 43 errichtet, wobei die meisten von ihnen bis heute existieren, als Sakralbauten in Benutzung und als solche zu erkennen sind, wie etwa die Bethanienkirche in Frankfurt am Main oder die Schweizer Kirche in Emden. Die Initiative der OBAK ist zudem keine Idee einzelner Personen oder von (profitorientierten) Lobbyisten, sondern knüpft im Prinzip an das von der Europäischen Union zwischen 2010 und 2012 im Rahmen einer, wie es so schön heißt, Lernpartnerschaft geförderte Projekt »Otto Bartning in Europa« an, das offenbar für ein gewisses Fundament sorgte und derart quasi den entscheidenden Impuls lieferte. Dass die jetzt beginnende, finale Etappe auf dem eingeschlagenen Weg zum Weltkulturerbe wiederum von der Europäischen Kommission finanziert wird, macht daher einigen Sinn. Zusätzliche Unterstützung ist dennoch hochwillkommen: Unter www.otto-bartning.de finden sich sämtliche Informationen, die man oder frau benötigt. S. L.

Bethanienkirche in Frankfurt am Main © Gaki64/www.wikipedia.org

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Schritte zum Open Access gerlich in einen für alle verbindlichen oder wenigstens in einen von allen zu akzeptierenden Mindeststandard münden dürfte oder sogar muss, bleibt doch anzumerken, dass es nicht nur wegen des Internets inzwischen an der Zeit ist, über neue Modelle nachzudenken: Das bisher übliche »Verfahren«, dem Steuerzahler zuerst die Kosten für Forschung(en) aufzubürden und ihn danach ein zweites Mal zur Kasse zu bitten, von ihm zusätzlich Geld für Einzelhefte, (Buch-)Reihen oder Abonnements einzufordern, damit er die Ergebnisse der von ihm finanzierten Arbeiten nachzulesen vermag, wird auf Dauer nicht mehr funktionieren (können), weil es auf einem fragwürdigen, gesellschaftlich wie ökonomisch längst überholten Prinzip beruht und zudem, wesentlich gravierender, den Fortschritt im Grunde eindeutig zu behindern beginnt. Zwei lobenswerte Initiativen sollen deshalb nachfolgend vorgestellt werden – als ein Hinweis, eine Anregung und, natürlich, als ein Aufruf, sich an ihnen ein Beispiel

nehmen. So werden etwa, basierend auf einem genau definierten Ziel, die »Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen« seit kurzem in gedruckter Form und zeitgleich (!) im Internet zum kostenfreien Download angeboten: »Mit dieser parallelen Veröffentlichungsart strebt die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) eine schnelle und weite Verbreitung und damit auch eine rasche Umsetzung ihrer Forschungsergebnisse an.« Ähnliches gilt für die Akademie für Raumforschung und Landesplanung (ARL), da sie unter anderem die einzelnen Kapitel bzw. Artikel des »Handwörterbuchs der Raumordnung« komplett in barrierefreie pdf-Dokumente überführt und insofern ein elementar zu nennendes Nachschlagewerk unbeschränkt verfügbar gemacht hat. Zu finden sind die beiden Open-Access-Vorreiter unter www.bast.de und www.arl-net.de, sämtliche Ausgaben der [Umrisse] im Übrigen unter www.umrisse.de.

[ Forum Baukultur

Als Open Access wird gemeinhin der freie, ergo »offene« Zugang zu wissenschaftlicher Literatur und anderen Materialien im Internet bezeichnet. Das heißt, ein unter Open-Access-Bedingungen publiziertes Dokument beinhaltet per se die Erlaubnis, und zwar für jedermann, es zu studieren, herunterzuladen, zu speichern, zu verlinken und zu drucken, es im Endeffekt also entgeltfrei zu nutzen. Diese Art des Veröffentlichens gewinnt nun seit einigen Jahren an Beliebtheit, ja auch zusehends an Verbreitung, wie sich nicht zuletzt an der entsprechenden Praxis einer wachsenden Zahl von Forschungsinstituten und Wissenschaftsorganisationen erkennen lässt. In Architektur und Bau(ingenieur)wesen sind solche Tendenzen hingegen kaum anzutreffen, wird bis dato fast ausschließlich der konventionelle, für manche Verlage sicherlich sehr einträgliche Weg gewählt. Ohne hier über Sinn und Unsinn, die Vorzüge und Nachteile einer Entwicklung philosophieren zu wollen, die früher oder später wohl unwei-

S. T.

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WIR HABEN DAS DACH NICHT ERFUNDEN. ABER BESSER GEMACHT. 100 Millionen Quadratmeter Rhepanol sind bis heute verlegt worden. Weltweit! Die Idee, aus Polyisobutylen (PIB) Dachabdichtungen zu formen, war vor 75 Jahren ein Novum. Der Effekt ist bis heute geblieben: höchste Langlebigkeit. Darum ist das Kunststoff-Dachbahnsystem Rhepanol millionenfach langzeitbewährt und vielfach ausgezeichnet. Mit EPDs und Bestnoten für Ökologie. So viel Qualität gibt es als Rhepanol fk mit Dichtrand und Klettsystem, als fk SR mit Schweißrand und hg fürs Gründach. Abdichten mit dem Original.

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] Forum Baukultur 8]

Lexikon der Great Engineers Ingenieurgrößen und technisch orientierte Baumeister der Zeit- und Weltgeschichte sind das zentrale Thema des Projektes »Great Engineers«, welches im Jahre 2008 am Lehrstuhl Bautechnikgeschichte und Tragwerkserhaltung an der ehemaligen Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus (heute: BTU Cottbus-Senftenberg) entstanden ist. Aus der intensiven Beschäftigung mit individuellen Konstrukteuren und visionären Konzeptionären, mit ihrem Leben ebenso wie mit ihren Werken, soll das Verständnis für die konstruktive Ingenieurwissenschaft geweckt und gefördert werden: »Aus dem Seminarraum ins Internet«, auf diese Kurzformel lässt sich das Gesamtvorhaben bringen, einzusehen auf der gleichlautenden Internetseite www.great-engineers.de, deren selbsterklärter Anspruch es ist, ein fortzuschreibendes »Internetlexikon der Bauingenieure« zu sein. An dem in regelmäßigem Turnus wiederkehrenden Seminar »Great Engineers« nehmen pro Semester ca. 20 Studenten teil, und zwar aus den Studiengängen Architektur, Stadt- und Regionalplanung, Architekturvermittlung, Bauen und Erhalten, Bauingenieurwesen und Wirtschaftsingenieurwesen. Derzeit richtet sich das Seminar vor allem an Architektur-Bachelor-Studenten des fünften Semesters, unter Master- und Diplom-Studenten stößt es aber ebenso auf größtes Interesse. Einzeln, in Zweier- oder maximal Dreiergruppen nähern sich die Studenten historischen Ingenieurgrößen und erarbeiten dann detaillierte Porträts, bei denen die Person und ihr Œuvre gleichermaßen betrachtet werden. Neben Vorschlägen aus dem Lehrkörper bleibt es den Studierenden hier überlassen, auch eigene Themen einzubringen. Die nach einer klar strukturierten, dem Aufbau der Internetseite entsprechenden Vorgabe zu erstellenden Übersichten über Werk und Person werden im Rahmen von Seminaren präsentiert und diskutiert.

Wichtig im Kontext der Lehre ist es zudem, über die Einzelperson und ihre Projekte hinaus auch Bezüge zu den zeitgenössischen technischen Entwicklungen und zum allgemeinen Zeitgeschehen zu beleuchten und sie angemessen zu würdigen. Der Vergleich mit anderen im Seminar erarbeiteten Ingenieurgrößen hilft dabei, den eigenen Untersuchungsgegenstand besser zu verstehen und ein Gefühl für bautechnikgeschichtliche Aspekte zu entwickeln. Nur die umfassendsten und besten Beiträge finden später allerdings, nach einem weiteren Lektorat, ihren Weg ins Netz. Diese Möglichkeit einer ersten Publikation wird nach Bekunden der Verantwortlichen von vielen Studierenden als großer Leistungsansporn gesehen. Seit Beginn des Projektes und dem Umbau der ersten Onlineversion stehen so mittlerweile insgesamt 17 Beiträge abrufbereit zur Verfügung; weitere 14 Porträts aus den vergangenen Seminaren warten noch darauf, nach einem Lektorat eingepflegt zu werden. Schon an diesen ersten Dokumentationen wird die Bandbreite des Vorhabens ablesbar. Bislang ältester »Great Engineer« ist der 1180 verstorbene Wilhelm von Sens, der Erbauer des gotischen Chors der Kathedrale von Canterbury, mit dem die Gotik von Frankreich nach Großbritannien kam. Auch der osmanische Hofbaumeister der Sultane, Mimar Sinan (1490–1588), von dem viele bis heute das Stadtbild von Edirne und Istanbul prägende Moscheen stammen, ist hier zu entdecken. Schwerpunktmäßig liegt die Betrachtung aktuell jedoch (noch) auf dem europäischen Raum sowie dem 19. und 20. Jahrhundert, vertreten unter anderem durch Robert Maillart, Ulrich Müther, Heinz Ilser oder Ulrich Finsterwalder und Fritz Leonhardt. Einen Ove Arup sucht man also bis dato vergebens, im Übrigen genauso wie beispielsweise Edmund Happold, Gustave Eiffel, Fazlur Khan, Joseph Paxton oder Friedrich Zollinger. Ein Brückenbauer wie Johann August Röbling wartet ebenfalls noch auf seinen Eintrag, nicht zu vergessen die lebenden Größen wie Jörg Schlaich oder Christian Menn. Die Internetseite selbst überzeugt durch einen professionellen, sehr durchdachten Auftritt sowie eine übersichtliche Menüführung und weist damit Ansprüche auf, die ebenso wie die Inhalte in ihrer Qualität

weit über eine studentische Seminarleistung hinausreichen. Solcherlei Kontinuität würde man sich auch von nicht wenigen anderen Bauwerks-, Architekten- und Ingenieurdatenbanken wünschen. Über die fünf Auswahlmöglichkeiten »Porträt«, »Leitbauwerk«, alphabetische, topgraphische und zeitliche Suche kann der Nutzer nach Ingenieuren suchen und sich dann den einzelnen Beiträgen widmen: Selbige sind stets in die sieben gleichbleibenden Unterpunkte »Biographie«, »Projekte«, »Erfindungen«, »Publikationen«, »Würdigung«, »Literatur« und »Verfasser« gegliedert und warten neben ausführlichen Bibliographien mit mannigfaltigen Einblicken in das jeweilige Leben auf, welche nicht unbedingt zum Standardwissen gehören. Dass es sich um ein etwas anderes Projekt handelt, wird spätestens bei den Verfasserangaben deutlich, denn außer nüchtern sachlichen Kurzdaten beinhalten sie mitunter auch persönliche Statements zu den Interessengebieten und weiteren Vorlieben der Generation Twitter und Facebook, wie etwa den Hinweis auf die eigene Lieblingsspeise (Hackepeterbrötchen) oder auf Pilates als Hobby. In allen Fällen geben sich die Nachwuchsforscher in ihren kurzen oder längeren Biographien aber als Ingenieurbegeisterte zu erkennen. Und darin liegt nicht zuletzt der Reiz eines Unterfangens, bei dem, statt WikipediaFast-Info anzubieten, größter Wert auf eine wissenschaftliche, durch Belege untermauerte sehr konservative Forschung gelegt wird, die sich und die Autoren freilich in einem ansprechenden zeitgenössischen Format präsentiert. Gesucht werden noch Kooperationspartner und Ideengeber, um das ehrgeizige Vorhaben weiterzuführen. Da sein Schwerpunkt auf der seminaristischen Erarbeitung der Themen basiert, könnten dies in erster Linie wohl weitere Hochschulen sein, aber auch für andere Kooperationen sind die Verantwortlichen um Werner Lorenz und Stefan Giese offen. Noch ist www.great-engineers.de eindeutig eine kleine, feine Angelegenheit, realisiert mit hohem Engagement und geringen Mitteln – und überzeugendem (Zwischen-)Resultat. S. T.

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Architektur(en) im Modell Das Deutsche Architekturmuseum (DAM) verfügt, man mag es angesichts mancher Wechselausstellungen kaum glauben, über eine große und international angelegte Sammlung von Zeugnissen bedeutender Architekten, primär aus dem 20. Jahrhundert, die sich laufend erweitert, bisher auf etwa 50 Werkarchiven, Vor- wie Nachlässen gründet und derart mit mehr als 200.000 Plänen und Zeichnungen, ca. 35.000 Photographien und (annähernd) 1.300 Modellen aufwartet. Letztere lassen sich durchaus als eigenständige (Unter-)Sammlung bezeichnen, handelt es sich bei ihnen doch um dreidimensionale Exponate, die in einer Archiv-Dependance eingelagert sind und deshalb nur selten bis nie das Licht der Öffentlichkeit erblicken. Und das ist ausgesprochen bedauerlich, zumal hier Arbeiten von Rem Koolhaas, Frei Otto, Rob Krier, Gottfried Böhm, Aldo Rossi, Oswald Mathias Ungers und vielen anderen einer (Wieder-)Entdeckung harren. Überwiegend inventarisiert und über eine lediglich intern zugängliche Datenbank erschlossen, hatten (externe) Nichtwissenschaftler bis dato also fast keine Chance zur Betrachtung oder eben Auseinandersetzung mit jenen »Urformen« späterer Gebäude. Diese wenig erfreuliche Praxis einer Nutzungsbeschränkung gehört nun der Vergangenheit an – dank der Einrichtung einer Schausammlung, die es einem erlaubt, den immerhin 1.289 Einzelposten umfassenden Fundus zumindest via Internet kennenzulernen. Wer sich für Architektur interessiert, sollte infolgedessen nicht zögern und sich (jetzt) auf einen virtuellen Rundgang begeben, der einiges an Informationen vermittelt und zudem Vergnügen bereitet, wobei sich zunächst ein bisschen »Stöbern« empfiehlt: Trotz einer relativ einfachen, schlüssig strukturierten »Suchmaske« macht es sicherlich am meisten Spaß, wenn man unvermutet auf wahre Schätze, ja Inkunabeln stößt, wie beispielsweise auf Yona Friedmanns Ville Spatiale, die sogenannten Hängehäuser von Heinz Rasch, Erich Mendelsohns Einsteinturm oder Air Hab von Archigram – allesamt Klassiker oder, im besten Sinne, Kleinode, die auf dem einen oder anderen Rechercheweg unter www.archiv.dam-online.de zu finden sind. S. L.

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Qualitätsgewinn durch Modularität Kindertagesstätten als Baukastensystem in Frankfurt am Main

(Erstes) Gebäude nach Fertigstellung © Frank Heinen/Architekturbüro Ferdinand Heide

Die Entwurfsidee

Das Projekt Das Projekt »Kindertagesstätte in Modulbauweise« ist aus dem Wunsch des Evangelischen Regionalverbandes Frankfurt am Main entstanden, auf zahlreichen eigenen Gemeindegrundstücken im Stadtgebiet von Frankfurt dem Bedarf nach neuen Kindertagesstätten bzw. Kinderkrippen nachzukommen. Das Anliegen des Bauherrn war, jeweils das Grundstück einzubringen. Das umfassende Bauvolumen konnte aber nur angegangen werden, wenn es gelänge, einen Entwurf zu erarbeiten, dessen Realisierungskosten inklusive Außenanlagen ausschließlich durch die zur Verfügung gestellten öffentlichen Fördermittel gedeckt sind.

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Aus der Erfahrung konventioneller Kindertagesstätten-Neuerrichtungen unter anderem für den gleichen Bauherrn war uns bewusst, dass sich dieses Ziel lediglich durch eine Optimierung aller Faktoren erreichen ließ. Unser Vorschlag war, über ein modulares Baukastensystem nachzudenken, das durch eine konzeptionelle Planung, wirtschaftlichere Herstellung und eine effizientere, schnelle Umsetzung eine solch ambitionierte Forderung einlöst. Immerhin ging es gegenüber einer vergleichbaren »konventionellen« Kindertagesstätte um notwendige Einsparungen von über 30 %.

Grundlage für die Entwurfsstudie, mit der wir 2012 beauftragt wurden, war das vom Evangelischen Regionalverband (ERV) übergebene Raumprogramm, das sich an den Empfehlungen des Landesjugendamtes Hessen sowie den Nutzungs- und Ausstattungsanforderungen der ERVPädagogen orientierte. Entsprechend dem Bedarf in den jeweiligen Stadtteilen nach neuen Plätzen und den zur Verfügung stehenden Grundstücksflächen sollten Einrichtungen mit mindestens zwei- und maximal sechsgruppigem Betrieb geschaffen werden. Uns war bewusst, dass die Effizienz der Neubauten ganz wesentlich von drei Faktoren abhängig ist: der Typologie, der Konstruktion, der baulichen Umsetzung. Daher haben wir eine Typologie vorgeschlagen, die auf der modularen Ausbildung immer gleicher Grundrisseinheiten beruht.

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Entwurf mit heller Stülpschalung © Architekturbüro Ferdinand Heide

Die architektonische Gestalt Das Grundmodul ist eine kompakte Rechteckfigur aus einem Gruppenraum, einem Differenzierungs-(Ruhe-)Raum und der dazugehörigen Sanitäreinheit. Als »bedientem« Element wird ihm ein weiteres, ein dienendes Grundmodul zugeordnet, das entweder aus zwei oder drei kleinen Nebenräumen bzw. aus einem großen Sonderraum (Mehrzweckraum, Küche etc.) besteht. Diese beiden Basismodule werden dann in zwei »Schienen«, einer dienenden und einer bedienten, linear so addiert und gestapelt, dass sich eine zweibis sechsgruppige Einrichtung ergibt. Das dienende Rückgrat verfügt über zwei jeweils seitlich angeordnete notwendige Außentreppen und wird so weit von der bedienten Schiene abgerückt, dass zwischen ihnen ein großzügiges und teilweise zweigeschossiges Foyer Platz findet. Alle von Kindern genutzten Räume haben einen direkten Zugang nach draußen oder auf den Balkon, der beide Treppenräume miteinander verbindet. Die Geometrie und alle Abmessungen der vorgenannten Module folgen dem Ziel einer einfachen Konstruktion. Die Spannweiten der Decken und die Dimensionierung der Wände wurden planerisch für eine Leichtbauweise ausgelegt. Einbauteile wie Fenster- und Fassadenelemente wurden zudem vereinheitlicht und in ihrer Geometrie und Fügung in zahlreichen Überarbeitungen optimiert. Statische, bauphysikalische, herstellungstechnische sowie transportrelevante Gesichtspunkte wurden ebenso gegeneinander abgewogen und optimiert.

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Die modulare Typologie und das Konstruktionsprinzip prägen die architektonische Gestalt. Das dienende Rückgrat, das einen eher geschlossenen Charakter hat, findet in dem mächtigen aufgelegten Flachdach eine Fortsetzung. Es bildet einen kraftvollen »Winkel«, unter dem, durch den weiten Dachüberstand deutlich zurückgesetzt, die großflächig verglasten Module der Gruppenräume stehen. Der auskragende Balkon bindet die Elemente wiederum zusammen. Die Ausrichtung der Grundrissfigur und ihre architektonische Ausformulierung bieten eine große städtebauliche Flexibilität:

Sowohl mit der Schmalseite, über die der Zugang direkt in das zweigeschossige Foyer erfolgt, als auch über die bauliche Kante des geschlossenen Rückgrats kann auf variierende städtische Situationen geantwortet werden. Denn trotz aller Bemühungen um Optimierung standen selbstverständlich die Belange der Architektur und der wechselnden Orte gleichermaßen im Mittelpunkt unserer Überlegungen. Bisher erwies sich die Reihung der Module als ausreichend robust, um eine Einfügung auf recht unterschiedlichen Grundstücken zu ermöglichen.

»Winkel« aus Rückwand und Flachdach © Frank Heinen/Architekturbüro Ferdinand Heide

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Ansichten: Längs- und Schmalseite © Architekturbüro Ferdinand Heide

Erdgeschoß © Architekturbüro Ferdinand Heide

Obergeschoß © Architekturbüro Ferdinand Heide

Reihung der Module

Grundmodule

Nebenraum

Nebenraumschiene

Gruppenraumschiene Gruppenraum

Typologie der Module © Architekturbüro Ferdinand Heide

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Flurzone und Treppenaufgang © Frank Heinen/Architekturbüro Ferdinand Heide

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Die Realisierung Die Generalunternehmer-Ausschreibung der ersten drei Häuser erfolgte auf Basis einer Planung, die in Form von Leitdetails vieles vordachte, aber dennoch hinsichtlich der Konstruktion recht offen gehalten wurde. Um optimale Voraussetzungen für die Realisierung einer Systembauweise zu schaffen, konnte vom Bieter zum Beispiel bei Konstruktion und Bauteilabmessungen von der vorgeschlagenen »Lösung« abgewichen werden, um eventuell eigene, zusätzlich optimierte und kosteneffiziente Systeme anzuwenden. Möglich waren sowohl Leichtbauweisen wie etwa Holzrippen-, Rahmen- und Skelettstrukturen als auch Fertigteilbauweisen. So wurde vom Generalunternehmer bei der im Februar 2014 fertiggestellten Kindertagesstätte das Wandsystem wie geplant mit großformatigen Holztafeln errichtet, die Zwischendecke jedoch als Stahlbetonflachdecke ausgeführt. Die Decken und die tragenden Wände erfüllen dabei gemäß Brandschutzgutachten die Anforderung F30-B. Die Konzeption von Bodenplatte und

Umlaufender Balkon als verbindendes Element © Frank Heinen/Architekturbüro Ferdinand Heide

Gründung wurde hingegen nicht vorgegeben, da sie individuell vom Baugrund und damit den Kennwerten der jeweiligen Bodengutachten abhängig ist. Die Konstruktionsidee oberhalb der Bodenplatte basiert auf einer größtenteils vorgefertigten Holzständerbauweise mit aussteifender Beplankung und Holzbalkendecken. Die Wände werden innenseitig mit einer aussteifenden Holz- und Gipskartonverkleidung versehen, außenseitig komplettiert um eine feuchtigkeitsbeständige Mehrschichtplatte. Die Dämmung liegt zwischen den Ständern, die Fassadenverkleidung ist als zusätzliches hinterlüftetes Bauteil konzipiert. Diese Struktur der Wände erlaubt eine Zweigeschossigkeit. Außenliegender Sonnenschutz an der Vorderfront © Frank Heinen/Architekturbüro Ferdinand Heide

Alle Fenster werden in Holz ausgeführt. Die Module der Gruppenräume sind mit vorgefertigten, geschoßhohen und großflächig verglasten Fensterelementen ausgestattet, in die jeweils nur eine Fluchttür mit Oberlicht integriert ist. Ein außenliegender Sonnenschutz bietet ergänzend zum Dachüberstand eine Verschattung.

Farbgestaltung im Inneren © Frank Heinen/Architekturbüro Ferdinand Heide

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Bauherr Evangelischer Regionalverband Frankfurt am Main Architekt Ferdinand Heide Architekt BDA, Frankfurt am Main Haustechnik IBG Ingenieur- und Sachverständigenbüro Dipl.-Ing. W. Gernet, Oberursel

Orientierung zum begrünten Außenbereich © Frank Heinen/Architekturbüro Ferdinand Heide

Brandschutz Endreß Ingenieurgesellschaft mbH, Frankfurt am Main

Ein Resümee Das Gebäude inklusive der Haustechnik unterschreitet hinsichtlich des Energiebedarfs die Energieeinsparverordnung (EnEV) 2009 um 15 %. Alle Räume sind mit einer unterstützenden Lüftung ausgestattet: Die Lüftungsanlage dient der Bereitstellung des hygienisch erforderlichen Luftwechsels. Sie ist aber nur während der Heizperiode oder zur Nachtkühlung in Betrieb, ansonsten wird über die Fenster gelüftet. Die Wärmeversorgung erfolgt über eine gasbefeuerte Brennwertanlage, die Beheizung der Räume über eine Fußbodenheizung.

Die Kindertagesstätte in Modulbauweise fand durch ihre wirtschaftliche und schnelle Umsetzung unter Beibehalt eines Qualitätsanspruchs bei der Architektur in der Stadt Frankfurt am Main große Aufmerksamkeit. Aktuell planen wir für das Stadtschulamt den Bau von sechs neuen Einrichtungen. Die oben beschriebenen Qualitäten und Prinzipien werden im Wesentlichen übernommen, gleichwohl findet eine Anpassung statt: Für die Barrierefreiheit auch des oberen Geschosses der städtischen Einrichtung wird ein Aufzug integriert, und hinsichtlich der Energieeffizienz wird geprüft, wie weit man, ohne einen Passivhausstandard anzustreben, durch eine Optimierung der Außenhülle an dessen energetische Qualitäten heranreichen kann.

Generalunternehmer Terhalle Objektbau Bauträger GmbH, Ahaus

Ferdinand Heide Architekt BDA, Frankfurt am Main

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Erscheinungsbild des Plusenergie-Stadions bei Dunkelheit © Allianz Riviera/Milène Servelle

Leuchtendes Vorbild für Nachhaltigkeit Das Multifunktionsstadion »Allianz Riviera« in Nizza Formfindung und Finanzierung

Einleitung Seit September 2013 hat die Stadt Nizza eine Attraktion mehr: das neue Multifunktionsstadion »Allianz Riviera«. Konzipiert für 35.000 Zuschauer, liegt es ca. 10 km vom Stadtzentrum und ca. 5 km vom internationalen Flughafen entfernt. Hauptnutzer ist der Fußballverein OGC Nizza, 2016 wird es zudem einer der Austragungsorte der Fußballeuropameisterschaft sein. Das als Plusenergie-Bauwerk errichtete Stadion ist das erste realisierte Projekt des Raum- und Stadterschließungsvorhabens »Éco-Vallée Plaine du Var« und gilt infolgedessen als Vorzeigebeispiel in Sachen Nachhaltigkeit.

[Umrisse]

Nach einem geladenen Wettbewerb unter drei Generalunternehmen, die jeweils mit einem Architekten- und einem Ingenieurbüro in Arbeitsgemeinschaft angetreten sind, beauftragte die Stadt Nizza 2009 das Siegerteam aus Vinci Concessions zusammen mit Wilmotte & Associés und Isosis et Egis Bâtiment mit dem Bau. Die Idee einer organisch geschwungenen Gestalt, die einerseits das Spielfeld luftig umschließt und andererseits die Hügelketten des angrenzenden Var-Tals in ihrer Form aufnimmt, war bald geboren. Dank 3-D-CAD-Programmen ließ sich diese Modellierung auch relativ einfach generieren, doch die eigentliche Arbeit begann erst danach: In den verschiedenen Schritten der Entwurfsplanung waren die konstruktiven Überlegungen mit den geometrischen Anforderungen nach und nach so in Einklang zu bringen, dass nach mathematischen Grundsätzen eine Reihe gleicher Bauelemente in einer geordneten Gesamtstruktur entwickelt werden konnte.

Im Oktober 2010 präsentierte Nizzas Bürgermeister dann erstmals der Öffentlichkeit die Pläne für das Stadion. Finanziert von einer öffentlich-privaten Partnerschaft, kostete die Allianz Riviera die Investorengruppe Nice Éco Stadium sowie die Errichter und Betreiber 243,50 Millionen Euro, 69 Millionen Euro stammten darüber hinaus von Zuschüssen für die Kommunen.

Entwurfskonzept © Wilmotte & Associés

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Entwicklung der Tragstruktur

Gliederung in Sockel, Tribünen und Dachkonstruktion © Allianz Riviera/Milène Servelle

Kombination von Materialien Der Vorschlag aus dem Planungsteam, für das Tragwerk (auch) Holz zu verwenden, erschien den Architekten nicht gleich als die beste Wahl, überzeugte sie schließlich aber, bot der nachwachsende Baustoff doch drei entscheidende Vorteile: seine Nachhaltigkeit (Stichwort: Reduzierung des CO2-Fußabdrucks), eine hohe Druckfestigkeit im Verhältnis zum Eigengewicht und die Verringerung des Eigengewichts der Gesamtstruktur, was sich positiv auf die zu berücksichtigende Erdbebensicherheit des Bauwerks auswirkt – denn Nizza liegt in einer Erdbebenzone. Als Resultat entstand ein Konzept aus Sockelbau, Tribüne und einer netzartigen Dachkonstruktion aus zwei Ebenen, die sich aus einem Holzgitter und einem räumlichen Stahlfachwerk zusammensetzt und von einer Membran überspannt wird: In

Eindeckung: Folie plus Photovoltaikmodule © Allianz Riviera/Milène Servelle

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den Sockel aus Stahlbeton ist die dreirangige Tribüne eingebettet und das Ganze mit dem auskragenden Holz-Stahl»Gewölbe« überdacht. Als Abdeckung fungiert eine transparente ETFE-Folie, die im senkrechten Bereich den Charakter des Dachtragwerks durchscheinen lässt und zudem den Einfall von (Sonnen-)Licht erlaubt. In den waagrechten auskragenden Abschnitten dagegen kam als Außenhaut eine weiße PVC-Folie zum Einsatz, die den Zuschauern Schatten spendet. Rundherum verlegte 8.500 m² Photovoltaikpaneele sorgen hier darüber hinaus für einen Teil des benötigten Stroms. In puncto Technik und Material erfüllt diese an Nachhaltigkeitskriterien orientierte Lösung die Anforderungen des Performance-Standards Haute Qualité Environnementale (HQE).

Weil das Stadion in einer Erdbebenzone der Kategorie 4 liegt, zielte der Entwurf auf ein leichtes und weiches Tragwerk ab, das im Erdbebenfall horizontale Kräfte abfangen kann. Heraus kam ein geschwungenes Dach aus 60 gewölbten Halbrahmen mit einem Innenbogen aus gekreuzten Brettschichtholz-(BS-)Balken zur Aufnahme von Druckkräften und einem gekrümmten Bogenrücken aus Stahlrundrohr zur Ableitung der Zugkräfte. Kombiniert wurde die Konstruktion mit Stahlrohren, die in ihrer Anordnung Pyramiden umschreiben und den Bogenrücken mit den gekreuzten Holzbalken als räumliches Fachwerk zusammenspannen: In Ebene des Holzgitters bilden je zwei Stahlrohre die Basis der Pyramiden und verbinden die Endpunkte der Kreuze. Die Lücken der auf Abstand nebeneinandergesetzten Halbrahmen werden dabei mit einzelnen BS-Kreuzen, hier ohne »Stahlüberbau«, geschlossen, so dass sich in der Gesamtschau eine Gitterstruktur aus Holz mit aufgeständerter Membran ergibt. In einer Höhe von 30 m über der Rasenfläche kragen diese Holz-Stahl-Rahmen 46 m weit über die Tribünen aus, wobei sie sich lediglich auf deren Krone sowie unten, vor den Tribünenwänden, ca. 2,50 m über dem Vorplatzniveau abstützen. Als Auflager dienen ihnen zwei das Stadion umgürtende Stahlträger: Der untere, 800 m lange »Stahlgürtel« ruht auf V-Stützen, die im Sockelbau verankert sind und die Halbrahmen dorthin zurückspannen. Horizontale Stahlträger, die in die Betonwände einbinden, halten den Gurt zusätzlich. Zur Aufnahme von seismischen Kräften im Falle eines Erdbebens wurde der Betonsockel mit den Tribünen in 14 Blöcke unterteilt. Das heißt, sie sind entkoppelt, würden also separat »schwingen« und dadurch die Erdbebenlasten für das Dachtragwerk abschwächen, das am oberen Auflager außerdem über ein Gleitlager gelenkig angeschlossen ist. Letztlich wurden die Tribünen an allen vier Stadienseiten überhöht ausgeführt, damit sich möglichst viele Sitzplätze unterbringen lassen. In den

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Eckbereichen, wo man weniger gut sieht, wurde ihre Höhe hingegen zurückgenommen. Daraus resultiert die geschwungene Linie der Tribünenkrone, die mit der des Daches korrespondiert. Diese veränderliche Höhe verläuft zwar in den gegenüberliegenden Stadienhälften der beiden Hauptachsen ebenfalls symmetrisch, schlug sich aber auch in der Geometrie jedes Dachrahmens nieder. Die genaue Untersuchung und Verifizierung des Tragwerksmodells erfolgten primär mittels einer parametrischen Software, mit der sich das Tragwerk als ein zusammenwirkendes Ganzes simulieren ließ, und zwar ähnlich einem neuronalen Netz. Das heißt, bei Änderung eines Parameters passte das Programm automatisch alle anderen an. Als äußere Last war hier vor allem Wind maßgebend. Insgesamt haben die Ingenieure dazu 18 Millionen Lastfälle am Computer durchgerechnet und davon 232 der pessimistischsten Windszenarien ausgewählt, um die Extremfälle zu berücksichtigen. Hinzu kam eine weitere Schwierigkeit, welche die Berechnungen verkomplizierte: Die Verbindungsknoten des Holzgitters sind nicht starr, sie haben »Spiel«.

Zur Aufnahme der Axialkräfte dienen nun blockverklebte BS-Balken unterschiedlicher Dicke, die sich kreuzen. Dabei erhielt der höhere Querschnitt eine »Aussparung« in Balkenmitte, durch die der andere, schlankere hindurch-»gefädelt« werden konnte; ein Bolzen verbindet sie im Kreuzungspunkt. Die einzelnen Balken mit einer variablen Länge zwischen 7 m und 10 m stabilisieren sich derart gegenseitig und halbieren so ihre Knicklänge. Bereits durch den Auflagerdruck der Holzkreuze ergeben sich jedoch Druckkräfte auf die Balken und damit Scherkräfte zwischen den äußeren und inneren Bereichen. Wichtig war also letzten Endes, die Scherkräfte richtig zu dosieren, indem man die Balkenquerschnitte entsprechend dimensionierte. So sind die 58 cm breiten »Durchfädel-Balken« beispielsweise zwischen 16 cm und 23 cm dick, während die dazugehörigen Balken mit Aussparung bei gleicher Breite Dicken zwischen 34 cm und 50 cm aufweisen. Um diese Netzstruktur aus Stahl- und Holzelementen realisieren können, hat das Holzbauunternehmen Fargeot ein schmetterlingsförmiges Stahlanschlussblech in Kombination mit einer Stahlrohr-»Pfette« entwickelt, das ermöglicht, je vier Holzbalken über eingeschlitzte Bleche sowie die Stahlpyramiden in einem Knotenpunkt zu stoßen.

Ausbildung der Knotenpunkte © Allianz Riviera/Milène Servelle

Montage vor Ort Bei der Vormontage wurden die Halbrahmen in Abschnitten vorgefertigt, also in den vertikalen und den oben aufliegenden Teil, quasi das Dach, sowie den Überstand gegliedert. Die Montage der drei räumlichen Fachwerke erfolgte zunächst am Boden. Per Lkw zum Einbauort gefahren, hob sie danach ein 800-t-Kran mit Hilfe eines Positionierungsgeräts an die richtige Stelle. Dies war zum einen notwendig, um die ersten Rahmenteile vorläufig in definierter Lage zu halten, bis die anderen Elemente angeschlossen waren. Zum anderen war das auch erforderlich zur exakten geometrischen Justierung der Elemente, da sie alle in unterschiedlichen Neigungswinkeln anzuordnen waren.

Raumfachwerk aus Stahl- und Holzelementen © Allianz Riviera/Serge Demailly

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Längsschnitt © Wilmotte & Associés

Vorplatz-Niveau © Wilmotte & Associés

Axonometrie der Baukörperstruktur © Wilmotte & Associés

Level 1 © Wilmotte & Associés

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Level 2 © Wilmotte & Associés

Level 3 © Wilmotte & Associés

Level 4 © Wilmotte & Associés

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Aufgrund der Symmetrie des Bauwerks über die beiden Hauptachsen kommen alle Holz- und Stahlbauteile des Dachtragwerks viermal vor. Ein minutiös geplanter Ablauf und detaillierte Positionspläne halfen hier beim Zusammenfügen, wobei nach der Montage der Teile 1 und 2 deren Ausrichtung von einem Vermessungsingenieur überprüft und etwaige Maßtoleranzen durch Feinjustierung millimetergenau ausgeglichen wurden. Danach schloss man die Lücken mit den Verbindungskreuzen

ohne »Stahlüberbau«. Die Holzkreuze lassen sich aufgrund des Spiels im Kreuzungspunkt bis zu einem gewissen Grad wie ein Fächer um eben jenen Drehpunkt »zusammenklappen«. Das hatte den Vorteil, dass die Füllkreuze problemlos zwischen den Halbrahmen platziert und die Anschlussbleche durch »Aufklappen« der Schenkel einfach in die der Rahmen hineingedreht und verbunden werden konnten.

Straßenfront mit transparenter Hülle © Allianz Riviera/Milène Servelle

Resümee Das Stadion mit seiner komplexen Geometrie und so vielen Elementen und Anschlussknoten ist das Ergebnis einer optimalen Zusammenarbeit zwischen allen Planungs- und Baubeteiligten – in Kombination mit modernster Software und vor allem auch einem Ingenieursverstand, der sie sowohl richtig einzusetzen weiß als auch die jeweiligen Resultate des iterativen Annäherungsprozesses zu deuten versteht. Dank Holz und den Tausenden Gelenkverbindungen erreichten die Planer hier das gewünschte leichte und weiche Tragwerk. Dipl.-Ing. (FH) Susanne Jacob-Freitag Freie Journalistin, Karlsruhe

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Bauherr Stadt Nizza Projektentwicklung Adim Côte-d’Azur, Nizza Generalunternehmer Vinci Concessions Rhône-Alpes, Rueil-Malmaison Cedex Architekten Wilmotte & Associés SA, Paris Tragwerksplanung Isosis et Egis Bâtiment, Guyancourt Cedex

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Vertikaler Abschluss als Erweiterung Aufstockung des Stadtarchivs Karlsruhe

1987 fiel die endgültige Entscheidung, das Gebäude zu erhalten und für das Stadtarchiv umzubauen, das bis dahin unbefriedigend im technischen Rathaus untergebracht war. Für die ehemalige Pfandleihe sprachen die Nähe zum Stadtzentrum sowie die Raumstruktur, welche für ein Kommunalarchiv sehr gut geeignet war. Der Magazinflügel wurde im Rahmen des Umbaus komplett entkernt und erhielt neue hochbelastbare Decken und Stützen. Da sich das Gebäude aufgrund der durch die Altstadtsanierung weggefallenen Straße mittlerweile als Solitär in einem Innenhof, umschlossen von zwei Gewerbeschulen, wiederfand, wurde der öffentliche Zugang auf die Nordseite verlegt. Das bis 1990 realisierte Konzept stellt eine ausreichende Magazinkapazität für die folgenden 15–20 Jahre sicher, ein Mehrstufenplan mit weiteren Umbauten und Ergänzungen sichert Kapazitätsreserven für die nächsten knapp drei Jahrzehnte.

Ergänzung und Aufwertung des historischen Gebäudes © Dirk Altenkirch

Geschichte des Gebäudes Das heute unter Denkmalschutz stehende Gebäude des Karlsruher Stadtarchivs wurde 1906 als städtische Pfandleihe errichtet. Die funktionalen Anforderungen ähnelten denen von Archivbauten, so dass dieser Typus als Vorbild diente. Bei Fertigstellung Teil einer Blockrandbebauung, war der öffentliche Gebäudeflügel mit einer repräsentativen Fassade und einem Satteldach traufständig zur Straße orientiert, der Magazintrakt hingegen wurde in Material und Detail einfacher ausgeführt, er lag rückwärtig von der Straße, war nicht einsehbar und wies ein flach geneigtes Dach auf.

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Die Pfandleihe wurde 1942 geschlossen und das Gebäude bis zum Kriegsende von der NSDAP genutzt. Obwohl es im Zweiten Weltkrieg kaum Schaden nahm, fand sich zunächst keine geeignete Verwendung. Deshalb war in den 1960er Jahren im Zuge des teilweisen Abrisses der Karlsruher Altstadt und der folgenden Stadtteilsanierung auch mehrmals der Abbruch der ehemaligen Pfandleihe erwogen worden. Die Nutzung durch die benachbarte Gewerbeschule sowie das in den 1980er Jahren einsetzende Umdenken im Umgang mit historischer Bausubstanz verhinderten dies.

Lageplan © Peter Eisemann

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Fassade (noch) ohne Tonnendach © Dirk Altenkirch

Bauaufgabe und Lösung Wesentliche Maßnahme im Rahmen des Mehrstufenplans war eine Aufstockung des Gebäudes um zwei Etagen auf dem Magazinflügel. Darin sollten die Büros der Mitarbeiter untergebracht werden, welche bislang ihren Platz im zweiten Obergeschoß dieses Bauwerkstrakts hatten. Und das erlaubte wiederum die Erweiterung der Magazinfläche um 130 m² bzw. 1.400 lfm Regalfläche. Die Vorgaben der Aufstockung waren: – Der Eingriff in die historische Bausubstanz unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes ist zu begrenzen. – Es sollen Büro- und Besprechungsräume mit einer Gesamtfläche von etwa 126 m² Platz finden. – Die Räume erhalten eine Vollklimatisierung zum Schutz des bearbeiteten Archivguts. – Die Rückkühlgeräte der Klimaanlage zur Temperierung der Archive müssen in der Aufstockung untergebracht werden. – Betrieb und Klimatisierung müssen während der Bauphase aufrechterhalten werden. – Durch die Innenhofsituation steht wenig Platz für Baustelleneinrichtung und Materiallagerung zur Verfügung.

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Die vom Architekturbüro Eisemann im Rahmen eines beschränkten Wettbewerbs vorgeschlagene Lösung wurde zur Weiterbearbeitung ausgewählt. Sie sieht die Unterbringung der beiden Geschosse unter einem halbtonnenförmigen Dach vor. Der aufgrund der ehemals straßenabgewandten Lage architektonisch nachrangig behandelte Magazintrakt wird damit als Baukörper nach oben zum Abschluss gebracht. Gleichzeitig wird das gesamte Gebäude seiner solitären Rolle im Blockinnenhof entsprechend aufgewertet. Der Baukörper der Aufstockung setzt sich in Form und Material von der historischen Substanz ab und ergänzt sie maßstäblich: Er nimmt eine selbstverständliche Rolle als lange Zeit vermisster Komplementär des bis dato unvollendet wirkenden Magazintrakts ein. Während als Material der Dachdeckung Titanzink als prägender Baustoff des Bestands aufgegriffen wurde, lässt die geometrische Form des Tonnendachs auf eine gänzlich abweichende Konstruktion schließen. Die Eingriffe in die Substanz wurden dennoch so gering wie möglich gehalten. So wurde die Dachtraufe mit fein ausgeführtem Gesims aus leicht versetzten Klinkern bewahrt und besetzt nun die Schnittstelle von Alt zu Neu. Auch die cha-

rakteristisch abgetreppten Giebelwände blieben erhalten, die Glasfassaden an den Stirnseiten des Tonnendachs passen sich ihnen an.

»Anschluss« von Alt zu Neu © Daniel Vieser

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Konstruktion aus Stahl Aufgrund der begrenzten Tragfähigkeit der Gebäudesubstanz wurde die Aufstockung nicht als Massivbau, sondern als leichter Stahlbau entwickelt. Er besteht aus einem Stahlskelett mit Trapezprofiltafeln als Tragschale für Dach und Zwischendecke. Dabei sind die einachsig leicht verformbaren Trapezprofiltafeln für die Form des Tonnendachs besonders geeignet. Zur Verkürzung der Bauzeit wurden sämtliche Elemente der Stahlkonstruktion im Werk vorgefertigt und mit einer robusten Pulverbeschichtung versehen, die auch ohne aufwendigen Schutz während der Errichtungsphase ihre Qualität behielt. Der östliche Bogenbinder wurde vor dem Beschichten feuerverzinkt. Das (Haupt-)Dachtragwerk umfasst fünf Bogenbinder HEB 220, gewalzt auf einen Radius von 4.850 mm, die mittels durchgehender, in Längsrichtung angeordneter Stahlrohre gekoppelt sind. Über ihnen befinden sich Trapezblechprofiltafeln als tragende Schale. Verschraubte gebogene Brettschichtholzträger in der Dämmebene verbinden die äußere Dachschale mit diesem tragenden Trapezblech zug- und druckfest und dienen der Ableitung des Dachschubs.

Siebtes Obergeschoß © Peter Eisemann

Sechstes Obergeschoß © Peter Eisemann

Sonnenschutz am Giebel © Dirk Altenkirch

Querschnitt © Peter Eisemann

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Stahlskelett als Tragstruktur © Peter Eisemann

Baukörperkonzept: Isometrie © Peter Eisemann

Die Zwischendecke liegt auf sechs Stützen HEA 120 auf und setzt sich aus Profilen HEB 180 und IPE 180 mit tragender Trapezblechschale zusammen. Die Deckenverbände wurden als Zugstabsystem aus Stahl S355J2 feuerverzinkt ausgeführt. Vier Kragstützen HEM 200, jeweils zwei an den Stirnseiten, gewährleisten hier die Verformungsbegrenzung und die Stabilisierung der Bogenbinder, ihre Aussteifung erfolgt über Wandverbände.

Erschließung und Längsaussteifung © Dirk Altenkirch

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Die Binder und Stützen in den Achsen 1–4 stehen auflagernah über den vorhandenden Mauerwerkspfeilern auf der Stahlbetondecke über dem fünften Obergeschoß, die vier Innenstützen der Zwischendecke auf der des Bestandes, wozu diese mit vier Abfangträgern HEM 240 auf acht Stützen U 200 ertüchtigt wurde.

Die geradläufige trogartige Treppe aus vollverschweißtem Stahlblech sorgt darüber hinaus nicht nur für die Erschließung des siebten Obergeschosses, sondern übernimmt auch die Längsaussteifung des gesamten Baukörpers der Aufstockung.

Verstrebung der Treppe © Daniel Vieser

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Arbeitsräume auf zwei Ebenen © Daniel Vieser

Qualitäten im Innenraum Das gesamte Tragwerk ist im Inneren sichtbar. Es prägt maßgeblich Gestalt und Qualität der hochwertigen Büroflächen der Stadtarchivare und macht die Konstruktion selbsterklärend. Die werkseitige Beschichtung wurde als Endbeschichtung in Sonderfarbe Signalweiß (RAL 9003) ausgeführt und trägt damit zu dem Eindruck von gut belichteten Arbeitsräumen bei. Für den Schallschutz wurden schon im Stahlbau Detaillösungen entwickelt, die der verspringenden Geometrie der Trapezbleche Rechnung tragen. Dabei wurden die Tafeln zur Schallentkopplung zwischen

den Räumen als Einfeldträger ausgebildet. Die Trapezbleche sind mit einer Steglochung versehen und sorgen in Kombination mit mineralischen Sickenfüllern für eine gute Raumakustik in allen Bereichen der neuerrichteten Aufstockung. Die Sicken der Trapezbleche wurden zudem für die Installation der Zuleitungen zu den Deckengeräten wie Leuchten und Brandmelder genutzt. Die Grundbeleuchtung wurde mit Leuchten realisiert, die objektspezifisch entwickelt und in die Hochsicken des Trapezprofils eingepasst wurden.

Charakteristika der Fassade In der glatten, mit Titanzinkblech ausgeführten Dachhaut sitzen zwölf Fenstergauben, die plastisch in die Dachform eingeschnitten wurden. Sie bestehen aus einer innen- und einer außenliegenden Zarge, durch das Fensterelement thermisch getrennt. Die Zarge im Außenbereich wurde im Werk aus 12 mm dickem Stahlblech vorgefertigt, spritzverzinkt und fertig beschichtet. Die Absturzsicherung, eine Blende für die Sonnenschutzmarkise und Tropfkanten zur Ableitung von Schlagregen sind darin integriert. Die Giebelseiten sind in Pfosten-RiegelKonstruktion verglast, auf der Westseite wurden zusätzlich verstellbare Großlamellen aus Aluminium als Sonnenschutz montiert. Zur Unterbringung der Außengeräte der Klimaanlage wurde die östliche Giebelfassade im siebten Obergeschoß zurückversetzt: Die Zwischendecke ist in diesem Bereich mit Gitterrosten ausgebildet und dient gleichzeitig als Fluchtweg. Peter Eisemann Dipl.-Ing. Freier Architekt BDA, Karlsruhe

Gruppenbüro im obersten Geschoß © Daniel Vieser

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Bauherr Stadt Karlsruhe, Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft Nutzer Stadtarchiv Karlsruhe Architekt und Bauleitung Peter Eisemann, Dipl.-Ing. Freier Architekt BDA, Karlsruhe Tragwerksplanung Schumer + Kienzle, Ingenieurbüro für Bauwesen, Karlsruhe Haustechnik Ingenieurbüro Gent + Gent, Karlsruhe Elektrotechnik b.i.g. bechtold Ingenieurgesellschaft mbH, Karlsruhe Akustik Dr. Josef Kubena, Ingenieurbüro für Bauwesen, Ettlingen Aufzugsplanung Hochmuth + Beyer GmbH & Co. KG, Karlsruhe Stirnseiten mit großflächiger Verglasung © Daniel Vieser


Gebäude nach Umgestaltung und Aufstockung © Stark Design

»Zentralmassiv« mit neuer Auskragung Überbauung eines ehemaligen Bunkers in Bochum Als unsere Besuchergruppe näher kam, standen uns 25.000 t grauer und stark verwitterter Stahlbeton gegenüber. Das Innere des Gebäudes erforderte zudem eine besondere Orientierungsbegabung – dank schier unergründlicher Flure und Gänge. Eine Unzahl von später eingefügten Räumen sowie Umbauten zeigte deutlich, welche Historie jener Gigant vollzogen hatte. Kurzum, wir waren alle ernüchtert. Obwohl die Vorstellungskraft für eine neue Nutzung zunächst noch fehlte, war es das

Dach des Bunkers, das mit 700 m² Fläche für die vorherige Enttäuschung letztlich entschädigte. Ein mehr als ausgedehnter und unverbauter Ausblick in alle Himmelsrichtungen bis weit nach Essen und Dortmund hellte unsere Gemüter schließlich zur Gänze wieder auf. Klar war, dass man hier eine Aufstockung realisieren kann. Und das war dann auch der erste Gedanke und ein Grund, über den Ankauf des Stahlbetonkolosses nachzudenken.

Erste Begegnung »Faszination Bunker« ist das Stichwort der Bundesanstalt für Immobilien auf der hauseigenen Internetseite des sicherlich größten Bunkereigentümers in Deutschland: Hiermit wirbt der Bund für den Ankauf dieser doch sehr speziellen Immobilien. An einem trüben und kalten Novembertag im Jahr 2008 hielt sich unsere Faszination für Bunker indes in Grenzen. Der stadtbekannte Schandfleck auf dem Springerplatz in Bochum war durch den umgebenden Baumbestand kaum wahrzunehmen. Der ganze Stadtteil wirkte verschlafen und schien kein Potential für neue Architektur zu haben.

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Orientierung zum (angrenzenden) Platz © Stark Design

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Resultat: Strukturwandel Exakt fünf Jahre später, also im November 2013, ist der Stadtteil um das sogenannte Zentralmassiv nicht mehr wiederzuerkennen. Das Zentralmassiv dominiert, als ehemaliger Bunker, städtebaulich den Platz. Das umgestaltete Bauwerk bietet dem weltweit aufgestellten SAE Institute auf über 1.200 m² Fläche eine neue Heimat. Darüber erheben sich drei Vollgeschosse – mit insgesamt vier Wohnungen der ganz besonderen Art über Bochum. In gestaffelter Form über das bisherige Dach des Gebäudes auskragend, bildet die Aufstockung das Kontrastprogramm zur Anmutung des Hochbunkers darunter.

Mittelpunkt eines wiederbelebten Stadtviertels © Stark Design

Eine echte Herausforderung, wenn man bedenkt, dass wir von der Ursprungskonzeption nicht zurückrudern wollten. Nachdem der Prüfstatiker ebenfalls zugestimmt hatte, konnte die Errichtung in leichter Bauweise beginnen: Leicht insofern, als für die neue, quasi aufgesattelte Nutzung lediglich sehr schmale, in ihren Dimensionen minimierte Betonwände zur Ausführung kamen, die im Vergleich zu den

darunterliegenden 2,10 m dicken Betonwänden beinahe wie Papiertiger wirken. In Summe hat die aufgestockte Konstruktion daher ein Gewicht von »nur« 110 t. Nach Laservermessung des Neubaues wissen wir inzwischen auch, dass alle Bauteile und Überkragungen sich so gesetzt haben, wie die Ingenieure und wir das angenommen haben.

»Dachüberstand« © Stark Design

Knapp 800 m² Wohnfläche sind auf dem Dach entstanden. Wohnungen, die im Ruhrgebiet, und hier speziell in Bochum, zunächst eher Kopfschütteln als Begeisterung auslösten: »Was um Himmels willen wird denn da gebaut?« Wir waren schnell das Stadtgespräch im Hinblick auf die Realisierung neuer Architektur in Bochum. Davon haben wir uns, genau wie unser Bauherr sich, aber nicht abschrecken lassen. Wir waren eher damit beschäftigt, den doch recht kühnen Entwurf zusammen mit den Ingenieuren unter statischen bzw. tragwerksplanerischen Aspekten zu konkretisieren und infolgedessen zu lösen.

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Impressionen: Innenräume im unteren Teil © Stark Design

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Drittes Obergeschoß © Stark Design

Zweites Obergeschoß © Stark Design

Sechstes Obergeschoß © Stark Design

Fünftes Obergeschoß © Stark Design

Erstes Obergeschoß © Stark Design

Viertes Obergeschoß © Stark Design

Erdgeschoß © Stark Design

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Erscheinungsbild bei Dunkelheit © Stark Design

Nun nach fünf Jahren ist das Projekt vollständig abgeschlossen – und das Zentralmassiv aus dem ehemals braven Stadtteil kaum mehr wegzudenken. Das SAE Institute hat mit 250 Studenten die volle Auslastung erreicht und würde bereits jetzt gerne in Bochum expandieren. Alle vier Wohnungen sind zudem verkauft, und die letzten Ladenlokale im Erdgeschoß, die zu Anfang der Entwurfsphase noch eher stiefmütterlich als zukünftige Abstellräume von uns eingeschätzt wurden, sind ebenso ausgebaut und vermietet.

Neues Leben ist in den Stadtteil eingekehrt. So hat sich vor dem Gebäude ein Abendmarkt etabliert, der jeden Freitagnachmittag mit besonderen Speisen und Getränken eine Vielzahl von Bochumern in den Griesenbruch lockt. Alle am Projekt Beteiligten dürfen also den Strukturwandel eines Stadtteiles miterleben. Die neue Kraft am Springerplatz hat sich mittlerweile entfaltet. Wir freuen uns, als Architekturbüro einen Teil dieser positiven Veränderung mitentwickelt zu haben. Weitere Bunker sind bei uns in Planung. Wir wissen ja nunmehr besser, dass kalte und trübe Novembertage und alter grauer Stahlbeton kein Hindernis für die Umsetzung kühner Ideen darstellen (müssen). Dipl.-Ing. Thomas Stark Stark Design, Bochum

Bauherr Zentralmassiv Baumanagement GmbH, Bochum Mieter und Nutzer SAE Institute GmbH, München Café Treibsand, Bochum Diverse Privatpersonen Architekten Stark Design, Bochum Tragwerksplanung Ingenieurbüro Schülke Wiesmann, Dortmund Haus- und Elektrotechnik Ingenieurgesellschaft Klaus Drücke GmbH & Co. KG, Dortmund Brandschutz Ingenieurbüro Teschke GmbH, Bochum Schallschutz Schwetzke & Partner GbR, Dortmund Vermessung Vermessungsbüro W. Dominicus, Bochum Baugrundgutachten GLB Grundbaulabor Bochum, Ingenieurgesellschaft für Bauwesen, Geologie und Umwelttechnik mbH, Bochum SiGeKo Zerna-Schutte GmbH, Gelsenkirchen

Längsschnitt © Stark Design

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Verbindung von Kontrast und Reminiszenz Foyererweiterung des Metropol-Theaters in München

Zum Theater Seit Oktober 1998 befindet sich das private Metropol-Theater in dem Gebäude – einem ehemaligen Kino, das 1949 errichtet wurde. Eine gemeinnützige GmbH hat es sich zum Ziel gesetzt, mit dem Betreiben dieses Hauses der Kreativität der freien Kulturszene der Landeshauptstadt München ein neues, außergewöhnliches Feld zu erschließen. Im Internetlexikon Wikipedia heißt es über das Metropol-Theater: »Der Spielplan setzt sich hauptsächlich aus eigenen Stückentwicklungen, Filmadaptionen und Musiktheaterstücken zusammen. Neben diesen haben dort aber auch eine ganze Reihe an Uraufführungen stattgefunden, durch die dem Theater bundesweit anerkannte Auszeichnungen zukamen – unter anderem die Verleihung des Bayerischen Theaterpreises 2002 sowie die Nominierung zum besten Theater im deutschsprachigen Raum in ›Theater heute‹. Was das Theater besonders auszeichnet, ist die intensive Nähe der Schauspieler zum Publikum. Daneben bildet auch die Atmosphäre des ehemaligen Alten Kino Freimann in authentisch erhalten gebliebener 50er-Jahre-Ästhetik einen nicht nachahmbaren Rahmen.«

Gebäude vor dem Umbau © Jakob Piloty

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Entwurfsskizze von 1998 © Werner Lederer-Piloty

Zur Planungsgeschichte Das ehemalige Kino-Foyer war sehr beengt und hatte nur wenige Sitzplätze zu bieten. Eine Erweiterung dieses Raumes sollte nun einerseits die dringend erforderlichen zusätzlichen Einnahmen aus der Gastronomie ermöglichen und andererseits als zweite Spielstätte dienen, wenn die Hauptbühne durch Probenarbeit besetzt ist. Bereits 1998, seit Bestehen des Theaters, war also klar: Sobald genügend Geld gesammelt worden ist, wird seine Ausführung erfolgen. Schon damals hat Werner Lederer-Piloty anhand einer Skizze dargestellt, wie ein solcher Anbau aussehen könnte.

Erst zehn Jahre später war es aber so weit, dass man mit konkreteren Planungen beginnen konnte. So wurde ein Antrag auf Vorbescheid eingereicht und genehmigt. Bis zur Realisierung sind dann weitere fünf Jahre vergangen. Pünktlich zum 15-jährigen Jubiläum im Herbst 2013 wurden schließlich der Anbau und das umgebaute Foyer nebst erweiterten und völlig neugestalteten Toilettenanlagen eingeweiht. Eine zweite Besonderheit ist die Finanzierung: Die Baukosten in Höhe von insgesamt ca. 400.000 € wurden zur Gänze über kleine und teilweise große Spenden finanziert bzw. von den Betreibern des Theaters mit Schauspielern und vielen Helfern aus dem Theater und der Nachbarschaft durch Eigenleistung aufgebracht.

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Entwurf und Konstruktion Das »Alte Kino Freimann« von 1949 ist ein einfacher rechteckiger Baukörper mit Satteldach. Die organische, schwingende Form des vorgesetzten Foyeranbaus knüpft an die Architektursprache der 1950er an und bildet gleichzeitig einen modernen, »dynamischen« Kontrast zum schlichten, eher konservativ-statischen Ausdruck des Hauptgebäudes. Die gläserne Erweiterung wirkt einladendleicht und ermöglicht durch ihre Transparenz das erwünschte Sehen-und-gesehenWerden. Besonders am Abend signalisiert die Geste des erleuchteten Baus auch nach außen: Hier ist ein Theater. Unter dem Fußboden, den Bohlen des ehemaligen Bühnenbodens im Münchner Residenztheater, befindet sich ein 1,20 m hoher Lagerkeller für Kulissen und dergleichen, der über herausnehmbare Felder von oben bestückbar ist. Im Zuge der Aushubarbeiten für den Anbau musste das vorhandene Gebäude daher abschnittweise abgefangen werden. Auf einer Stahlbetonbodenplatte wurde danach die Kelleraußenwand bzw. der massive wärmegedämmte Sockel mit Spezialschalung in der geschwungen Grundrissform mit eingelegten Luftschläuchen für Lüftung und Heizung betoniert.

Geschwungene Glasfront als Charakteristikum © Jakob Piloty

Entwurfskonzept © Lederer-Piloty Architekten

Der Sockel ist im Inneren als umlaufende gepolsterte Sitzbank ausgebildet, wobei sich durch die Vielzahl der groß dimensionierten Lüftungsschläuche eine geräuscharme Beheizung und Belüftung des Raumes erreicht ließ: Die Luft strömt hinter dem Sitzpolster an den Glasfassadenelementen nach oben und unter dem Polster über schmale Luftschlitze nach vorn ins Innere des Anbaus – eine Lösung, die sowohl unsichtbar bleibt als auch Komfort gewährleistet.

Heutiges Erscheinungsbild des Hauses bei Dunkelheit © Jakob Piloty

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Längs- und Querschnitt © Lederer-Piloty Architekten

Fassadenstruktur © Lederer-Piloty Architekten

Grundriss © Lederer-Piloty Architekten

Neugeschaffener Foyerraum mit Gastronomie © Jakob Piloty

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Die geschwungene Glasfront ist als tragende Holz-Pfosten-Riegel-Fassade konstruiert und mit auskragenden Stahlkonsolen im Stahlbetonsockel verankert. Das zum Haupthaus hin geneigte Dach besteht aus einer Brettschichtholz-Stapeldecke mit Foliendichtung und Begrünung. Die Last dieser elementierten Dachplatte wird auf die Pfosten der Fassade abgetragen, am Bestandsgebäude lagert sie auf einer durchgehenden Stahlschiene auf. Das 75 cm weit auskragende Dach schützt die Außenhaut und den Innenraum vor der steilstehenden Sommersonne. Für die Verglasung des Anbaus wurden zudem hochwirksame Schall-, Sonnen- und Wärmeschutzscheiben gewählt.

Möglichkeit von Ein- und Ausblicken © Jakob Piloty

Maßnahmen im Bestandsgebäude Das vorhandene Foyer im Hauptbau wurde im Stil der Zeit erweitert und dabei insgesamt in seinem ursprünglichen Charakter belassen. Die großzügige Öffnung in der ehemaligen Außenwand und der Übergang zum neuen Anbau haben allerdings erhebliche Eingriffe und Abfangmaßnahmen im und am Bestandgebäude erfordert. Im Zuge der Umsetzung dieses Konzepts wurde auch die komplette marode und zu kleine Sanitäranlage erneuert und umgebaut, das heißt, um eine zusätzliche Damensowie eine Behindertentoilette ergänzt. Alle Toiletten wurden zudem auf einen zeitgemäßen technischen Standard gebracht und einem Theater angemessen atmosphärisch gestaltet.

Zur Zukunft

Umgestaltung der Toilettenanlage © Jakob Piloty

Um während der Vorstellungen im Anbau den mit dem historischen Türelement neugeschaffenen seitlichen Eingang ins alte Foyer auch in der kalten Jahreszeit nutzen zu können, ist noch ein zusätzlicher Windfanganbau mit Behindertenrampe und Café-Terrassendeck geplant. Wie lange es dauern wird, bis für die Realisierung dieses Vorhabens wieder genügend Spendengelder gesammelt sind, steht noch in den Sternen.

Bauherr Metropoltheater gGmbH, München, vertreten durch Prof. Jochen Schölch Architekten Lederer-Piloty Architekten, München Werner Lederer-Piloty, Jakob Piloty, Petra Piloty Tragwerksplanung Ingenieurbüro Burges + Döhring, Bayreuth Haustechnik Ingenieurbüro Haff Lyssoudis, München Außenanlagen Hautum Infrastruktur GmbH, München

Petra Piloty Lederer-Piloty Architekten, München

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Wegmarke in zweifacher Hinsicht Zugang zu einem Regenwasserrückstaubecken in Augsburg

Gestalt als Metapher

Kubus aus Stahl und Glas © Eckhart Matthäus

Über dem betonierten Treppenabgang in die Unterwelt der Stadt Augsburg angeordnet, besteht die Einhausung von Licht und Wasser aus einem Edelstahlskelett, das eine Haut aus Glaselementen trägt. Punktweise verbunden mit der wetterfesten Glashülle sind Paneele aus Alusion – eine Verkleidung aus recyceltem Aluminium, aus dem das Silikon beim Erhitzen herausgeschmolzen wird. Aus diesem Prozess resultiert die spezifische Ornamentik der Oberfläche. Das Material Alusion oder geschäumtes Aluminium repräsentiert hier das fließende Wasser, sichtbar gemacht in Metall, und ist Sinnbild für den Kubus, die Verbindung zum Regenrückstaubecken, in dem sich viel Wasser ansammeln kann.

Aufgabe und Funktion

Lageplan © Hiendl Schineis

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Ein unterirdisches Regenwasserrückstaubecken braucht einen Wartungszugang, der direkt an einem neuen zentralen Kreisverkehr vor dem sogenannten Innovationspark der Stadt Augsburg an die Oberfläche tritt. An diesem Verkehrskreisel befindet sich nun ein ca. 6,50 m langer, 3 m hoher und 1,50 m breiter transluzenter Quader: ein profanes Einstiegsbauwerk, der Abgang zu einem Becken der Stadtentwässerung. Entstanden ist hier ein Infrastrukturbau, der in seiner Materialwahl auf Innovation und Technik verweist, somit ein stadträumliches Zeichen für Innovation ist.

Ornamentik als Sinnbild © Eckhart Matthäus

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Längs- und Querschnitt © Hiendl Schineis

Grundriss © Hiendl Schineis

Bei Dunkelheit erhellt eine Spiegelkugel den nach außen abstrahlenden Lichtkörper, der als Wegmarke an der Einfahrt zu den Forschungsinstituten des Augsburger Innovationsparks tagsüber transparent ist und in der Sonne glitzert, nachts hingegen

von innen leuchtet: immer in Bewegung, im Fluss, als Metapher für das Wasser, vielschichtig und lebendig. Regina Schineis Architektin, Stadtplanerin, Augsburg

Bauherr Stadt Augsburg, Stadtentwässerung Architekten Hiendl Schineis Architektenpartnerschaft, Passau und Augsburg Tragwerksplanung Kiffer Metallbau GmbH, Türkenfeld

(Nächtlicher) Leuchtkörper am Kreisverkehr © Eckhart Matthäus

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Antike Hochhausstelen in Axum Darstellung, Funktion und Vorbilder

Lage und Ursprung Im Norden Äthiopiens in der Provinz Tigray auf ca. 2.100 m Seehöhe liegt Axum, die Hauptstadt des axumitischen Reiches, das weit in die arabische Halbinsel reichte, das aus der altsabäischen Kultur hervorging und vom 2.–7. Jahrhundert nach Christus dauerte. Die auffälligsten Objekte der axumitischen Kultur sind spätantike Steinstelen über Gräbern in der Hauptstadt, die seit 1980 zum Unesco-Weltkulturerbe gehören. Die höchste dieser Stelen, Stele 1, ist umgestürzt und war höher und schwerer als die höchsten und schwersten Obelisken des alten Ägypten. Das Alter der Hochhausstelen wird leicht variierend mit 1.600–2.000 Jahre angegeben. Es dürfte sich um »Totentürme« für Verstorbene aus Herrscherfamilien handeln. Im 4. Jahrhundert wurde Äthiopien christianisiert, danach hat man kaum noch heidnische Hochhausstelen aufgestellt. 1937 verschleppte Italien Stele 2 als Beutestück nach Rom. Erst 2005 wurde sie an Axum zurückgegeben, wo sie sich seit 2008 wieder an ihrem ursprünglichen Aufstellungsort befindet. In der Zwischenzeit stand in Axum nur Stele 3 noch aufrecht. Sie neigte sich aber stark zur Seite. Um den ca. 24,60 m hohen Monolithen langsam in eine senkrechte Position zu bringen, befestigte man eine riesige Spannkonstruktion an ihm. Die Stelen 1, 2 und 3 stehen bzw. standen auf einer etwa ostwestgerichteten Linie im axumitischen Friedhof, die umgestürzte Stele 1 im Westen, Stele 3 im Osten. Weitere, weniger hohe Hochhausstelen liegen umgestürzt weiter östlich, sie haben zwischen vier und sechs Geschosse.

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Zerbrochene Stele 1: rechts der Sockel, links die Ostwand mit Axum-Mauerwerk © Hasso Hohmann

Stele 1 Stele 1 dürfte die jüngste in Axum sein. Manche vermuten, dass sie von König Remhai im 3. Jahrhundert nach Christus errichtet wurde. Heute liegen fünf der ursprünglich wohl sechs großen Segmente der umgestürzten und zerbrochenen Stele im Stelenpark südlich ihres ursprünglichen Aufstellungsortes. Das sechste Segment repräsentierte die schlankere Stelenspitze, Teile davon wurden als Spolien in Häusern gefunden. Sie war ähnlich geformt wie bei Stele 2 und 3. Reste einer Metallscheibe belegen, dass zumindest eine der Stelen an der Spitze ein Gesicht und eine Inschrift trug. Setzt man die Teile von Stele 1 zusammen, so ergibt sich eine Gesamtlänge von ca. 33,50 m. Das Fundament ist ca. 2,85 m lang bzw. tief, die sichtbare Länge der Stele betrug also etwas mehr als 30 m. Im Sockelbereich misst der Stelenquerschnitt 3,84 m x 2,35 m, bei allen Stelen wird das Profil nach oben jedoch schlanker. Stele 1 wog mehr als 520 t. Ihre vier Ecken werden durch Risalite stabilisiert und betont, zwischen denen die Regelfassaden zurückweichen. Das Erdgeschoß ist fensterlos und zeigt an der Nord- und Südfront je eine Tür. Die süd-

Ostfassade auf Segment 3: runde Balkenköpfe und Fenster mit T-Teilung © Hasso Hohmann

Segmente 4 und 5: Fenster des 12. und 13. Geschosses mit Gittern © Hasso Hohmann

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Fenstergitter von Geschoß 12 © Hasso Hohmann

liche verfügt über einen Klopfring, bei der nördlichen wurde ein solcher sauber abgemeißelt. Das zweite Geschoß hat eine geringere Raumhöhe als die folgenden und weist quadratische Fenster mit Vierfelderteilung auf. Alle anderen Fenster haben stehende Formate und meist eine T-Teilung. Unter dem Sturz lässt sich an allen Fenstern sämtlicher Stelen eine feine Profilierung erkennen, die vielleicht eine faltbare aufgezogene Jalousie darstellt. In den beiden unteren Geschossen von Stele 1 sind die Wände so reliefiert, dass man sie als Axum-Mauerwerk interpretieren kann. Sie entsprechen weitgehend dem Wandaufbau in der Kirche von Debre Damo ca. 70 km nordöstlich von Axum aus dem 6. Jahrhundert. Das heißt, es wurden hier unregelmäßig geformte Bruchsteine zu einer relativ brüchigen Mauer zusammengesetzt, die unter vertikalem Druck dazu neigt, sich in die Breite zu verformen. Die lagenweise eingebrachten horizontalen Balkenroste halten die Wände dabei zusammen und stabilisieren sie. Die Roste reichen durch das Mauerwerk von der Außen- bis zur Innenfassade. Um den auf Zug beanspruchten Querhölzern an den Knotenpunkten ausreichend »Vorholz« zu bieten, stehen sie außen und innen vor und ergeben die sogenannten Affenköpfe. In den Geschossen 11–13 umfassen die zurücktretenden Regelfassaden im Norden und Süden statt der je drei nebeneinander angeordneten hochformatigen Fenster mit T-Teilung nur noch zwei sowie im Osten und Westen statt der zwei nur noch ein breiteres Fenster. Die Eckrisalite haben auf jeder Seite weiterhin jeweils ein Fenster.

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Maueröffnung mit Stützrahmen in typisch axumitischer Konstruktionsweise © Hasso Hohmann

Die Fenster dieser Stockwerke beinhalten flächige Gitter aus Stein oder Holz statt der T-Teilung, sind im Format kleiner als die Maueröffnung und liegen tiefer in der Laibung als die Fenster in den unteren Geschossen. Sie halfen also vor allem, das Licht von außen zu reduzieren. Die einzelnen Gitteröffnungen haben starke Ähnlichkeit mit dem 1.000 Jahre jüngeren Zeichen für Lalibela. In Axum bestehen sie jeweils aus einem Rundbogen oben, einer Einschnürung darunter und einer etwa kreuzförmigen Erweiterung unten. Alle in Stein dargestellten Maueröffnungen der drei Stelen warten in den Eckpunkten mit vortretenden quadratischen Balkenenden auf. Sie ergeben zusammen mit den vertikalen Elementen der Maueröffnungen rechts und links einen je aus vier rektangulierten Hölzern gebildeten Stützrahmen,

der bis zur Innenseite der Mauer reicht, das Mauerwerk entlastet und den Sturz trägt. Die gleichen Architekturelemente finden sich an allen Maueröffnungen der ca. 1.000 Jahre jüngeren Monolithkirchen von Lalibela und an der Kirche von Debre Damo, einer Holz- und Steinkonstruktion aus dem 6. Jahrhundert. Bei Stele 1 wird dieses »Axum-Mauerwerk« ab dem drittem Geschoß aufwärts modifiziert, indem danach lediglich die Deckenbalken aus den Fassaden herausragen. Man ging offenbar davon aus, dass die Mauern der einzelnen Stockwerke durch die vielen Stützkonstruktionen an den Fenstern ausreichend entlastet werden. Die Wandflächen sind als verputzte Mauerflächen ausgeführt und treten daher leicht in den Fassaden vor.

Kirche von Debre Damo © Bernhard Hohmann

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Stele 2 Stele 2 ist 24,60 m lang und misst über der Erde 21 m. Ihr Profil erstreckt sich an der Basis über 2,32 m in Ostwest- und über 1,26 m in Nordsüdrichtung. Sie hat ein Fundament von 2,90 m Tiefe, wiegt ca. 170 t und stellt ein Hochhaus mit elf Geschossen dar. Nur an den Breitseiten im Norden und im Süden finden sich je zwei Risalite, im Osten und Westen hingegen nicht. Im Erdgeschoß existierte im Norden und Süden je eine Eingangstür mit je einem Klopfring. Das zweite Geschoß ist wieder niedriger und zeigt Fenster mit quadratischem Format und Vierfelderteilung. In den Regelgeschossen zwischen drittem und elftem Geschoß gibt es jeweils zwei Fenster an der Ost- und der Westfassade wie auch in den Regelfassaden. In den vier vortretenden Fassadenstreifen an der Südund der Nordseite ist jeweils ein Fenster anzutreffen. All diese Fenster verfügen über stehende Formate und eine T-Teilung. Der Wandaufbau bei Stele 2 ist im Gegensatz zu Stele 1 über die gesamte Höhe in Axum-Mauerwerk ausgeführt. Stele 2 könnte daher die älteste sein, zumal das Weglassen der Holzroste bei den Stelen 1 und 3 in den meisten Geschossen auf eine Weiterentwicklung hindeutet.

Süd- und Ostfassade von Stele 3 © Hasso Hohmann

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Süd- und Westfassade von Stele 2 © Hasso Hohmann

Tür an der Nordseite mit Klopfring © Hasso Hohmann

Stele 3 Stele 3 hat über der Erde eine Höhe von 20,60 m, dazu kommt noch ein Fundament von angenommenen 3 m Höhe bzw. Tiefe. Der Monolith ist also ca. 23,60 m lang und misst an der Basis 2,65 m in Ost-West- und 1,18 m in Nord-Süd-Richtung. Ihr Gewicht wird auf ca. 160 t geschätzt. Die Stele stellt ein Hochhaus mit zehn Geschossen an der Ost-, Süd- und Westseite dar, die Nordseite ist bis auf ein Relief im Kopfstück glatt.

Eingangstür an der Südseite © Hasso Hohmann

Im Gegensatz zu Stele 1 und 2 ist bei dieser Stele das Axum-Mauerwerk nur im Erdgeschoß anzutreffen. Die Eingangstür an der Südseite zeigt ein rechteckiges Schloss mit einem Riegel, der bis in die Laibung reicht. Im zweiten und zehnten Geschoß finden sich im Osten und Westen nur je ein Fenster: Die niedrigen im zweiten verfügen über ein quadratisches Format mit Vierfelderteilung, die im zehnten haben

Südfassade des zweiten bis vierten Geschosses © Hasso Hohmann

[Umrisse]


drei stehende Flügel, darüber zwei liegende Oberlichter. An der Regelfassade im Süden des zehnten Geschosses ist ein ähnliches Fenster vorhanden, alle anderen haben hingegen ein stehendes Format mit T-Teilung. Das Schloss auf der Tür der Stele erinnert an die heutigen hölzernen Fallenschlösser der nahen Hochhäuser in Shibam im Jemen. Dort sind allerdings die Riegel etwas weiter unten durch das Schloss geführt, weil oben Platz für die kleinen hölzernen Fallen gebraucht wird. Ob der Bildhauer hier den Riegel nur versehentlich etwas zu hoch angeordnet hat oder ob es sich um ein anders konstruiertes Schloss handelt, wird man wohl nicht

Analogien und Entstehung Manche Forscher vermuten, dass es einen Zusammenhang zwischen den Axum-Stelen und den Hochhäusern von Shibam gibt. Indizien sprechen für eine ca. 2.000-jährige Bautradition bei den Lehmhochhäusern von Shibam, wobei diese Bauten alle ca. 300 Jahre erneuert werden müssen. Zwischen den Hochhäusern in Shibam und den Stelen von Axum besteht allerdings ein markanter konstruktiver und gestalterischer Unterschied: Die Lehmfassaden in Shibam sind glatt und verfügen über keine Risalite, während es sich bei den Stelen von Axum um eine Kombination aus verputztem Steinmauerwerk und horizontalen stabilisierenden Holzrosten mit hölzernen Stützrahmen bei den Öffnungen handelt. Anzumerken ist zudem, dass Hochbauten in Axum-Konstruktion in einer Klimazone mit ausgeprägter Regenzeit nicht sehr lange zu überleben vermochten, da die vortretenden Holzköpfe kaum gegen Schlag-

Höhe über Erde Fundament Höhe inklusive Fundament

Fallenschloss an einem Hochhaus in Shibam, Jemen © Hasso Hohmann

regen geschützt waren. Vielleicht gab es aber pro Stockwerk überstehende Dächer zum Schutz des Holzes, die sich in Stein nicht darstellen ließen. Die drei riesigen Felsblöcke aus Syenit für die drei Stelen wurden ehedem im ca. 4 km entfernten Steinbruch mit Treibhölzern gebrochen. Der Transport dieses harten Tiefengesteins erfolgte über einen längeren, ebenen, befestigten Weg mit Hilfe vieler Baumstämme als Rollenlager. Am Aufstellungsort mussten die Monolithe dann jeweils über eine Rampe mit weniger als der halben Höhe der Stelenlänge gezogen werden, damit sie, um ihren Schwerpunkt gedreht, in eine vertikale Position gebracht werden konnten. In allen Publikationen über Axum wird vermutet, dass Stele 1 bei ihrer Aufstellung bereits umstürzte. Das verwundert, da das sehr differenzierte Hochhausrelief mit seinen Vor- und Rücksprüngen bei Transport und Aufstellung hinderlich gewesen und wohl auch beschädigt worden wäre.

Stele 1

Stele 2

Stele 3

30,65 m

21,70 m

20,60 m

2,85 m

2,90 m

3,00 m

33,50 m

24,60 m

23,60 m

Querschnitt in Ost-West-Richtung

3,84 m

2,32 m

2,65 m

Querschnitt in Nord-Süd-Richtung

2,35 m

1,26 m

1,18 m

520 t

170 t

160 t

13

11

10

2 Geschosse

11 Geschosse

1 Geschoß

Gewicht Stockwerke Axum-Mauerwerk

Übersicht: Abmessungen und Struktur © Hasso Hohmann

[Umrisse]

Außerdem waren die Steinmetzarbeiten an den Stelen von Gerüsten aus viel einfacher als am liegenden Monolithen auszuführen, und das Stockwerksdesign hätte Sollbruchstellen beim Hantieren mit den Stelen ergeben. Daher dürfte Stele 1 erst deutlich nach ihrer Aufstellung durch ein Erdbeben, das Einsinken des Fundamentes oder durch feindliche Einwirkung umgestürzt und zerbrochen sein. Der unglaubliche Aufwand für den Bau der drei höchsten Grabstelen war ein Beweis technischen Könnens und diente vor allem der Schaffung eines Wohnortes für die Verstorbenen. Vergleicht man die Stelen mit den Hochhäusern in Shibam, so sind die Erdgeschosse vermutlich als Stallungen, die zweiten Geschosse für Vorräte genutzt worden. Da es immer mehr Tote als Lebende eines Clans gab, wurden die Totenhäuser mit mehr Geschossen ausgestattet als die Häuser für die damals Lebenden. Universitätsdozent Dipl.-Ing. Dr. techn. Hasso Hohmann Institut für Stadt- und Baugeschichte Technische Universität Graz

Literatur 1 Breyer, Francis Amadeus Karl: Das Königreich Aksum. Geschichte und Archäologie Abessiniens in der Spätantike. Darmstadt 2012. ² Hohmann, Hasso: Mediterranes Ökosystem. Kultur- und Naturlandschaften der Griechischen Insel Tinos. Graz 2012. ³ Wallis-Budge, Ernest Alfred Thompson: A History of Ethiopia, Nubia and Abyssinia. Oosterhout 1928. 4 Wenig, Steffen: Im Kaiserlichen Auftrag. Die Deutsche Aksum-Expedition 1906 unter der Leitung des deutschen Orientalisten Enno Littmann. Band 1: Die Akteure und die wissenschaftlichen Unternehmungen der DAE in Eritrea. Berlin 2005.

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14. Symposium Brückenbau in Leipzig

Aktuell

]

Ausgezeichnete Veranstaltung der Verlagsgruppe Wiederspahn

Symposium mit Tradition In bewährter und damit gewohnter Tradition hatte die Verlagsgruppe Wiederspahn mit MixedMedia Konzepts auch in diesem Jahr nach Leipzig eingeladen. Und wiederum waren ihrer Einladung fast 200 Brückenbauexperten aus dem In- und Ausland gefolgt – zum inzwischen 14. »Symposium Brückenbau« am 11. und 12. Februar 2014. Die Teilnehmerzahl blieb also auf bekannt hohem Niveau: ein überaus eindrucksvolles Indiz für das große Renommee eines Ingenieurtreffens, das von jeher durch die Qualität seines Vortrags- wie des Rahmenprogramms zu überzeugen wusste. Eine weitere Tradition, die selbige Veranstaltungsreihe seit Anbeginn auszeichnet, ist das sogenannte Referentenessen am Vorabend, das eine erste Gelegenheit zu Dialogen wie Diskussionen bietet und dementsprechend stets regen Anklang findet. Mehr als die Hälfte der angemeldeten Brückenbauspezialisten, darunter eine Gruppe von Mitarbeitern eines Planungsund Forschungsinstituts aus Sankt Petersburg, reiste daher bereits am 10. Februar an, um sich in zwangloser Atmosphäre auszutauschen, neue Kontakte zu knüpfen oder aber um bestehende zu vertiefen.

Intensive Gespräche während der Pausen © Sabine Meyer/Verlagsgruppe Wiederspahn

Verteilt auf die beiden Veranstaltungstage, umfasste das Fachprogramm in Summe 21 Vorträge und insofern ein erfreulich breitgefächertes und zudem international ausgerichtetes Spektrum, das 2014 im Übrigen mit zwei Neuerungen aufwartete – mit einer Simultanübersetzung aller Vorträge wegen der großen Zahl an ausländischen Teilnehmern sowie dem »Gastland Österreich« als einem (besonderen) Schwerpunkt. Und so vermochte es, ebenfalls schon traditionell, sämtlichen Anwesenden mannigfaltige Ein- und Ausblicke zu vermitteln.

Lösungen aus Deutschland Den offiziellen Auftakt bildete die Begrüßung durch Dipl.-Ing. Michael Wiederspahn am Dienstagmorgen, der genau wie in den Jahren zuvor als Moderator fungierte und

Abbruch der alten und Errichtung der neuen Talbrücke Bräubach © Autobahndirektion Nordbayern

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nach ein paar einleitenden Sätzen zu Ablauf und Themenwahl unverzüglich die ersten Referenten ankündigte: Dipl.-Ing. Uwe Heiland von Eiffel Deutschland Stahltechnologie und Dipl.-Ing. (FH) Daniel Naab von Strabag International, die Konzept und Konkretisierung der Botlek-Hubbrücke in Rotterdam erläuterten, wobei sie nicht zu erwähnen vergaßen, dass es sich bei dieser Stahlstruktur um eine der größten ihrer Art zumindest in Europa handelt. Eine aus anderen Gründen sehr bemerkenswerte Lösung präsentierte danach Dr.-Ing. Stefan Franz, DEGES, indem er am Beispiel eines Pilotprojektes beleuchtete, warum die Feuerverzinkung als Korrosionsschutz auch beim Bau von Straßenbrücken zur Anwendung kommen könnte und sollte. Über einen ähnlich zukunftsweisenden Charakter verfügt ein Verfahren, das Ministerialrat Dipl.-Ing. Karl Goj, Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern, unter dem Titel »Planungsdialog Echelsbacher Brücke« vorstellte, dient(e) es doch zur Entwicklung von Perspektiven für eine in vieler Hinsicht schadhafte, zugleich aber landschaftsprägende und unter Denkmalschutz stehende Talquerung, die ehedem nach dem MelanSpangenberg-System konstruiert wurde und sich deshalb ohne Zustimmung diverser Behörden und betroffener Gemeinden nicht einfach abwandeln oder sogar abreißen lässt.

[Umrisse]


Lower Hatea Crossing in Whangarei © Patrick Reynolds/Knight Architects

Künftige Süderelbebrücke Moorburg © schlaich bergermann und partner/WTM Engineers/Dissing + Weitling

Über ein durchaus exemplarisch zu nennendes Vorhaben informierten hingegen Dipl.-Ing. Markus Wagner, Autobahndirektion Nordbayern, und Dr.-Ing. Peter Kosza, Leonhardt, Andrä und Partner, denn der von ihnen beschriebene Ersatzneubau für die südöstlich von Würzburg an der Bundesautobahn (BAB) A 7 gelegene Talbrücke Bräubach symbolisiert zweifelsohne eine jener Aufgaben, die es zum funktionsgerechten Erhalt des deutschen Fernstraßennetzes inzwischen immer häufiger zu bewältigen gilt. Tragwerke von, im besten Sinne, raumgreifenden Dimensionen werden natürlich nicht nur außerhalb geschlossener Ortschaften saniert und realisiert, wie Dipl.-Ing. Peter Kowalski vom Amt für Straßenbau und Erschließung der Stadt Frankfurt am Main nachfolgend betonte, mit neuer Osthafen- und historischer Honsellbrücke ein Ensemble veranschaulichend, dessen (jetzige) Gestalt aus zwei zuvor ausgelobten Ingenieurwettbewerben resultierte. Welche Herausforderung es bedeutet, eine ca. 1.000 m lange Überführung an der BAB A 45 ersetzen, also einen Ersatzneubau für die bisherige Lennetalbrücke verwirklichen zu müssen, präzisierten wiederum Dr.-Ing. Gero Marzahn, Landesbetrieb Straßenbau NordrheinWestfalen, und Dipl.-Ing. Peter Sprinke, Schüßler-Plan Ingenieurgesellschaft,

die in dem Zusammenhang Aspekte der Neu- wie der geordneten Rückbauplanung vertieften und gerade Letztere als äußerst komplex einstuften.

Internationale Großprojekte Mit »Performance-based seismic design of Bitlis River Viaduct« begann der zweite Vortragsblock, den Professor Murat Dicleli Ph. D. P. Eng. vom Department of Engineering Science der Middle East Technical University in Ankara quasi einläutete. Nach seinen Ausblicken, die auf einer Reihe von Untersuchungen und experimentell gewonnenen Testergebnissen beruhten, widmete sich dann Dipl.-Ing. Martin Lechner, Waagner-Biro Bridge Systems, primär Fragen der Montage, und zwar am Fall des Puente Continental, einer Hängebrücke in Puerto Maldonado, Peru, deren Vollendung aus politischen Gründen über 30 Jahre dauerte. Wie ein Neubau mit konventionellem Widerlager ohne Fahrbahnübergänge auszubilden ist, zeigte nun die »Integrale Brücke im Zuge der Umfahrung Oberwart«, mit deren Berechnung und Bemessung in Theorie wie Praxis sich Dipl.-Ing. Dr. Helmut Hartl vom Amt der Burgenländischen Landesregierung hier eingehend beschäftigte. Für ungeteiltes Interesse sorgte darüber hinaus eine Klappbrücke im neuseeländischen Whangarei,

Entwurf der Skurubridge bei Stockholm © Dissing + Weitling/Leonhardt, Andrä und Partner AG

zumal sich in ihrer durchaus ungewöhnlich anmutenden, an das Motiv des Fischhakens erinnernden Formensprache die lokal vorherrschende Kunst und Kultur der Maori-Stämme widerspiegeln, was laut Bartlomiej Halaczek, Knight Architects, eine der Prämissen für ihre Planung war. Realisierungswettbewerbe für Ingenieurbauwerke sind bis dato eher selten, so dass den beiden nachfolgenden Betrachtungen schon fast unweigerlich höchste Aufmerksamkeit gebührte: Während Dipl.Ing. Bernd Rothe, DEGES, Anlass, Ablauf und Juryentscheidung thematisierte, ergo über ein Gesamtprozedere aufklärte, das man in Hamburg gewählt hatte, um ein überzeugendes Konzept für die künftige Süderelbebrücke Moorburg zu erzielen, konzentrierten sich der Architekt Steen Savery Trojaborg, Dissing + Weitling, und Dipl.-Ing. Erik Sagner, Leonhardt, Andrä und Partner, auf den von ihnen erarbeiteten ersten Preis im Entwurfsverfahren für die neue Skurubridge bei Stockholm, welche die bereits vorhandene, ca. 100 Jahre alte Meerengenquerung ergänzen und ab 2016 vom Verkehr entlasten wird.

Fachausstellung mit ausgewählten Anbietern von Produkten und Systemen für den Brückenbau © Sabine Meyer/Verlagsgruppe Wiederspahn

[Umrisse]

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] Aktuell

Beim Bau einer Brücke über die Moldau sind mitunter Rand- oder Rahmenbedingungen zu erfüllen, die einerseits den Schwierigkeitsgrad in puncto Errichtung merklich steigern, andererseits jedoch den Fortschritt befördern, weil sie zur Entwicklung von Lösungen an der Grenze des technisch Machbaren anregen, wie Dipl.Ing. Günther Dorrer von Bilfinger MCE als nächster Referent schilderte. Die passende Abrundung boten anschließend Dipl.Ing. Peter Walser, Leonhardt, Andrä und Partner, und Dipl.-Ing. Jochen A. Stahl, Fast + Epp, da sie mit der »Fußgängerbrücke in Anaklia, Georgien« eine in Holzbauweise ausgeführte Fachwerkstruktur von rekordverdächtiger Länge vorstellten, die in zwei Widerlagerabschnitte, sechs Regelfelder und einen zentral angeordneten Schrägseilbereich mit Pylon gegliedert ist – und nur durch den Einsatz eines wenige Monate zuvor patentierten Montagestoßes problemfrei zu realisieren war. Der offizielle Teil des ersten Symposiumstages war damit beendet, das Programm sah jetzt, wie stets beim Leipziger Ingenieurtreffen, eine kurzweilige Abendveranstaltung in einer exquisiten »Lokalität« für sämtliche Teilnehmer und Gäste vor.

Exemplarische Bauwerke Den Anfangs- oder Auftaktvortrag am Mittwochmorgen zu übernehmen ist sicherlich keine geringe Herausforderung, die Dipl.Ing. Volkhard Angelmaier von Leonhardt, Andrä und Partner aber mit »Bau der Filstalbrücke« vortrefflich meisterte, die detaillierte Planung für eine (Tal-)Querung im Zuge der Eisenbahnneubaustrecke Wendlingen–Ulm erläuternd, deren Formfindungsprozess er hier schon 2004, das heißt beim vierten Symposium, skizziert hatte. Warum es anwendungs- oder bisweilen einzelfallorientierter Forschung bedarf, erhellte hingegen Dipl.-Ing. Raad Hamood, Maurer Söhne: in Vertretung von Mohammed A. Al-Hashimy P. Eng. MA SC, United Arab Emirates (UAE) National Railway, der kurzfristig verhindert war und seine Präsentation mit dem Titel »Embracing MSM material with AREMA requirements: A railway project in UAE« dem Leipziger Auditorium dankenswerterweise nicht vorenthalten wollte.

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Abendveranstaltung in exquisitem Rahmen © Sabine Meyer/Verlagsgruppe Wiederspahn

Vier der in Summe sieben Referate aus dem Gastland Österreich reihten sich nun aneinander, wobei sie durchwegs Bauwerke für den Schienenverkehr zum Thema hatten. Das erste von ihnen bestritten Dipl.-Ing. Manfred Fischer und Dr. Dipl.-Ing. Hannes Kari, ÖBB Infrastruktur, die eine zwischen St. Margarethen in der Schweiz und Lustenau in Österreich den Rhein kreuzende Kombination aus Betontrogund Stahlverbundbogenbrücke vorstellten. Mit einer Art von Verbindung oder, korrekter, Koppelung warteten auch Dipl.-Ing. Norbert Friedl und Ing. Christian Trummer, ÖBB Infrastruktur, auf, indem sie die beiden Netzwerkbogenkonstruktionen charakterisierten, die in unmittelbarer, in Längsrichtung lediglich durch einen Stahlbetonrahmen getrennter Abfolge zur zweigleisigen Überführung des Zentralschiebebahnhofs Wien-Kledering dienen. Über die Ersatzneubauten für die Strecke Linz– Selzthal informierte wiederum Dipl.-Ing. Dr. Thomas Petraschek, ÖBB Infrastruktur, der im Übrigen nicht minder darlegte, wann und weshalb sich Ertüchtigungen oft nicht mehr lohnen. Ing. Helmut Mosheimer, ÖBB Infrastruktur, blieb es danach überlassen, mit der, wie er sagte, vierten Generation der Ötztaler Achbrücke in Tirol ein

Projekt zu beschreiben, das unter anderem die Auslobung eines geladenen Ingenieurwettbewerbs umfasste und sich darüber hinaus durch eine (reine) Bauzeit von nur acht Monaten auszeichnete. Dass sich »Planung und Bau der Waschmühltalbrücke« als fachlicher Schlusspunkt hervorragend eignete, bewahrheitete sich relativ rasch, konnte Leitender Baudirektor Dipl.-Ing. Bernd Winkler doch die Spezifika einer Lösung erörtern, die aus einem Realisierungswettbewerb als siegreich hervorgegangen war und deren Vorgeschichte zudem, genau wie im Fall der Filstalbrücke, bereits früher in Leipzig Erwähnung gefunden hatte. Mit einem gemeinsamen Mittagessen endete dann dieses außerordentlich interessante und gelungene 14. Symposium, das den Anwesenden mit Nachdruck bestätigte: Baukultur im Brückenbau ist gelebte Praxis. Und wie in jedem Jahr liegen sämtliche Vorträge zusätzlich in gedruckter Form vor – als Ausgaben 1/2 ∙2014 und 3 ∙2014 der Zeitschrift »Brückenbau«, also in Form von Doppel- und Einzelheften, die 28 € bzw. 14 € kosten und in jeder gut sortierten Fachbuchhandlung oder eben direkt über den Veranstalter zu erwerben sind. Siegfried Löffler Fachjournalist, München

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Tagungsbände … © Verlagsgruppe Wiederspahn

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Ausgabe 1/2 . 2014

14. Symposium Brückenbau in Leipzig Ausgabe 3 . 2014

14. Symposium Brückenbau in Leipzig Teil zwei der Vorträge

www.verlagsgruppewiederspahn.de

ISSN 1867-643X

Special: Neuinszenierung der Aachener Königsbrücken

18:27

www.verlagsgruppewiederspahn.de

ISSN 1867-643X

[Umrisse]


nladung Brückenbau Einladung Brückenbau E ng Brückenbau Einladung dung Brückenbau Einlad d ladung Brückenbau Einladung Brückenbau E ckenbau Einlad Einladung Brückenbau Einlad Einladung Br nladungSymposium Brückenbau rückenbau Einladung Brückenbau E ng Brückenbau enbau Einladung Brückenbau Einlad d Bau von Gehund Radwegbrücken ladung Brückenbau ückenbau Einladung Brückenbau b E ckenbau Einladung Brückenbau Einladung Br ckenbau nladung Brückenbau Einladung Brückenbau E ng Brückenbau Einladung Brückenbau B Einlad l d ladung Brückenbau Einladun Ei l d Einladung Brückenbau E ckenbau Einladung Brückenbau Brücken Einladung Br nladung Brückenbau Einladu Einladung Brückenbau E ng Brückenbau Einladung Brückenbau B Einlad l d ladung Brückenbau Einladun Ei l d Einladung Brückenbau E ckenbau Einladung Brückenbau Brücken Einladung Br nladung Brückenbau Einlad nlad Einladung Brückenbau E Einladu ng Brückenbau Einladung Brückenbau B Einlad l d ladung Brückenbau Einladung Ei l dV E R L A G Brückenbau E SGRUPPE W I E D E R SEinladung PAHN ckenbau Einladung Brückenbau Br Zum zweiten Mal lädt MixedMedia Konzepts

für die VERLAGSGRUPPE WIEDERSPAHN zum

am 21. Oktober 2014 nach München ein.

Mit der Landeshauptstadt München, Baureferat, Hauptabteilung Ingenieurbau, werden Geh- und Radwegbrücken von Planern, ausführenden Unternehmen und Bauherren aus dem Inland sowie dem europäischen Ausland erläutert und vorgestellt.

Auch neue Verfahren und Erkenntnisse, wie z.B. das Feuerverzinken, werden thematisiert und die gerade für Fuß- und Radwegbrücken erforderlichen Brückenbeleuchtungen an diversen Beispielen gezeigt. Eine Exkursion zu einigen Münchner Brücken ist geplant.

Selbstverständlich wird auch diese Veranstaltung mit einem Tagungsband begleitet. Die Möglichkeit, ihre Produkte einem interessierten Fachpublikum zu präsentieren, wird der Zulieferindustrie geboten. Wir freuen uns über Ihr Interesse und stehen für Fragen gerne zur Verfügung.

Nähere Informationen und Erläuterungen zu Projektvorschlägen, Referenten, Veranstaltungsort und -kosten finden Sie in Kürze auf unserer Website www.mixedmedia-konzepts.de unter Veranstaltung Geh- und Radwegbrücken 2014 – und erhalten Sie sofort nach Fertigstellung auf dem Postweg, wenn Sie für die Anforderung das rückseitige Fach-Formular einsenden. Für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Hochschulen und der Verwaltung bieten wir besondere Konditionen. Vermerken Sie dies bitte gegebenenfalls im Formular. Ihre Ansprechpartner im Hause:

Carmen Seelbach kontakt@mixedmedia-konzepts.de und Elisabeth Wiederspahn kontakt@verlagsgruppewiederspahn.de

Weitere Informationen und Anmeldungen

mit MixedMedia Konzepts

Biebricher Allee 11 b 65187 Wiesbaden Tel.: +49/611/98 12 920 Fax: +49/611/80 12 52 kontakt@verlagsgruppewiederspahn.de www.verlagsgruppewiederspahn.de www.mixedmedia-konzepts.de


Airportcity St. Petersburg

Immobilienmarkt

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Verkauf von Bürotürmen (auch) durch CA Immo Die ZAO Avielen A.G., ein Joint Venture der österreichischen Immobilienentwickler Warimpex (55 %), CA Immo Group (35 %) und UBM (10 %), konnte ein Term-Sheet für den Verkauf von zwei Bürotürmen der Airportcity St. Petersburg mit einem russischen Pensionsfonds abschließen. Stillschweigen vereinbart. Die beiden Gebäude namens »Jupiter 1« und »Jupiter 2« verfügen über insgesamt ca. 16.800 m² Fläche und sind seit rund einem Jahr an Tochterbzw. Zweiggesellschaften eines großen russischen Energiekonzerns vermietet. Die Airportcity St. Petersburg wird von der Projektgesellschaft ZAO Avielen A.G. entwickelt und befindet sich in unmittelbarer Nähe zum internationalen Flughafen St. Petersburg »Pulkovo 2«. Sie ist das erste Businesscenter der Premiumklasse an diesem Standort und ein bedeutendes Infrastrukturprojekt im Gebiet rund um den Flughafen, einem der am schnellsten wachsenden Wirtschaftsräume St. Petersburgs. Erst im August 2013 war es dem österreichischen Joint Venture unter der Federführung von Warimpex gelungen, mit einer lokalen Bank eine Einigung zur Refinanzierung eines 60-Millionen-EuroKredites für die Airportcity St. Petersburg zu erzielen.

Fertiggestellte Gebäude in Flughafennähe © CA Immobilien Anlagen AG

Neben einem Viersternehotel Crowne Plaza sind drei moderne Bürogebäude mit einer vermietbaren Fläche von insgesamt ca. 31.000 m² entstanden. Die beiden Türme »Jupiter 1« und »Jupiter 2« der ersten Bauphase wurden bereits eröffnet und sind voll vermietet. Kurz nach der Inbetriebnahme des Crowne-Plaza-Hotels und des JupiterBusinesscenters erhielt die ZAO Avielen A.G. im Übrigen zwei Auszeichnungen der Commercial Real Estate Awards für das beste multifunktionale Projekt und den

besten Developer in der Region. Der dritte Turm, »Zeppelin« getauft und ca. 14.800 m² aufweisend, ist Teil der zweiten Bauphase und befindet sich in Fertigstellung. Für die Vermietung wurde schon ein Letter of Intent mit einem renommierten Mieter unterzeichnet. Weitere Bürogebäude sind auf dieser Liegenschaft zudem in Planung. www.caimmo.com

Großbritannien als weiterer Länderschwerpunkt Zusammenschluss von GVA und Bilfinger Real Estate Der Weg für den Zusammenschluss von Bilfinger Real Estate und der britischen Immobilienberatung GVA ist frei: Nach der Zustimmung zu dem von Bilfinger Real Estate vorgelegten Kaufangebot durch 99 % der knapp 300 Anteilseigner der GVA unterzeichneten die Geschäftsführer beider Gesellschaften im Juni die entsprechenden Verträge. Damit liegen nun 100 % der GVA-Anteile bei Bilfinger Real Estate.

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Aydin Karaduman, Vorsitzender Geschäftsführer von Bilfinger Real Estate: »Der Zusammenschluss mit der GVA ist ein Meilenstein in der Geschichte unseres Unternehmens und etabliert Bilfinger Real Estate als feste Größe unter Europas führenden Immobiliendienstleistern. GVA zählt zu den Topunternehmen auf dem britischen Immobilienmarkt, arbeitet hochprofitabel und verfügt über ein differenziertes Leistungsbild, das unser eigenes gut ergänzt. Gemeinsam mit GVA werden wir die Immobilien unserer international investierten Kunden noch besser länderübergreifend betreuen können. Und wir gewinnen mit den rund 2.800 Kunden der GVA und der Nähe zu international tätigen Investoren am Finanzplatz London sehr gute Ansatzpunkte für das Neugeschäft.«

Im Geschäftsjahr 2012/2013 erwirtschaftete GVA mit 1.300 Mitarbeitern, verteilt auf den Unternehmenssitz in London sowie zwölf Regionalbüros, einen Umsatz von rd. 190 Millionen Euro. Zu den Kunden der GVA zählen Fonds, Family Offices, der öffentliche Sektor sowie große Corporates wie unter anderem BMW und BASF. www.realestate.bilfinger.de

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Advertorial

Kindertagesstätte in Karlsruhe Symbiose aus Ästhetik und Funktionalität dank Liapor

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Wie sich Ästhetik und Funktionalität ideal zusammenbringen lassen, zeigt die neue Kindertagesstätte »KinderUniversum« in Karlsruhe. Der monolithische Gebäudekorpus in Sichtbetonoptik des Berliner Architekten José Gutiérrez Marquez bietet jede Menge Platz zum Spielen und Entdecken. Die Ausführung mit Liapor-Leichtbeton ermöglichte zudem, alle statischen und energetischen Vorgaben optimal umzusetzen. Ein schlichter Quader in dezentem Farbton, der gleichzeitig Massivität und Kompaktheit ausstrahlt – das war einer der Grundgedanken von José Gutiérrez Marquez beim Entwurf des »KinderUniversums«. Genauso wichtig war es aber auch, den Kindern mit dem Bau eine Vielzahl von Freiräumen zum Spielen, Lernen und Entdecken zur Verfügung zu stellen. Realisiert wurde der Neubau mit seinen 115 Betreuungsplätzen als viergeschossiger Kubus in monolithischer Ausbildung und heller Sichtbetonqualität, wobei seine Errichtung aus ca. 800 m² Liapor-Leichtbeton LC 12/13 mit den Hauptbestandteilen Liapor-Körnung 0/4 und 4/8 mm sowie Liapor-Sand erfolgte – innerhalb von nur fünf Monaten zwischen April und Oktober 2012; zum 1. Januar 2014 waren alle Stockwerke bezugsfertig. »Die massive Konstruktion ist als einfacher, eigenständiger Quader konzipiert und beinhaltet nur wenige Materialien und zurückhaltende Farben«, so Simon Davis vom Architekturbüro Bruno Fioretti Marquez, der zusammen mit Judith Mampe das Projekt leitete. »Die Ausführung in Sichtbeton passt ideal zur monolithischen Bauweise und sorgt für das gewünschte schlichte, aber dennoch raue Erscheinungsbild. Gleichzeitig ließen sich mit dem Liapor-Dämmbeton auch alle statischbauphysikalischen Anforderungen sowie die Vorgaben gemäß EnEV 2009 erfolgreich umsetzen.«

Monolithischer Neubau aus Leichtbeton © Liapor GmbH & Co. KG

Der Liapor-Leichtbeton kam für die Errichtung der 24 cm dicken Innen- und der 40 cm mächtigen Außenwände zum Einsatz. Außen sorgt die helle Fassade in SB2Sichtbetonqualität für das charakteristische Erscheinungsbild der Kindertagesstätte. Zusätzliche Akzente resultieren aus dem großformatigen Fugen- und Ankerraster, das mit Hilfe von 2,40 m x 3,30 m messenden Schaltafeln erzeugt wurde. Und: Dank des gewählten Liapor-Leichtbetons konnte das Gebäude quasi am Stück ohne bautechnisch kritische Stoßfugen verwirklicht werden. Ein weiterer Pluspunkt liegt im geringen Gewicht des Liapor-Leichtbetons, das heißt, er ist gegenüber Normbeton um ein Vielfaches leichter und verfügt dennoch über eine

höhere Festigkeit bei geringerer Dichte, eine besondere Widerstandsfähigkeit gegen Wasser und Frost sowie über eine weitaus effizientere Wärmedämmung. Das Erscheinungsbild der Fassade prägen neben dem Sichtbeton die vielen unregelmäßig angeordneten Fenster und Loggien. Die mit Aluminimum-Lochblechen verkleideten Fensterlaibungen kontrastieren dabei mit der markanten Betonoberfläche, trotzdem wirkt das gesamte Gebäude kompakt und einheitlich. Als massiver, monolithischer Korpus veranschaulicht das neue KinderUniversum also einmal mehr die mannigfaltigen baulich-architektonischen Gestaltungsmöglichkeiten mit Liapor-Leichtbeton. www.liapor.com

Innen- und Außenwände in Sichtbetonqualität © Liapor GmbH & Co. KG

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Kindertagesstätten in Bielefeld und Gütersloh

Produkte und Projekte

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Realisierung von elf Gebäuden in Passivhaus-Modulbauweise durch MBN Noch immer besteht ein hoher Bedarf am Ausbau und der Qualitätsverbesserung des Angebots an Einrichtungen für Kinder. Die BGW Bielefelder Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft mbH hat deshalb ein modulares Konzept in Systembauweise zur Erstellung von zukunftsweisenden Kindertagesstätten entwickelt – und MBN realisiert als Generalunternehmer elf solcher Kindertagesstätten in Bielefeld und Gütersloh schlüsselfertig. Dieses Konzept ermöglicht öffentlichen und privaten Bauherren eine kostengünstige und nutzeroptimierte Verwirklichung, die gleichzeitig den hohen Ansprüchen an den Passivhausstandard gerecht wird: Der Nutzer stellt die Einrichtung im Baukastenprinzip nach seinen individuellen Anforderungen und mit kompetenter Beratung durch den Bauherrn selber zusammen, wobei sich beispielsweise Größe und Anordnung für die Funktion als Kindertagesstätte, -krippe oder -hort bestimmen lassen. Kunden erhalten so in kurzer Zeit ein auf ihre Wünsche zugeschnittenes Gebäude zum Festpreis. Und: Durch eine bereits vorhandene Typenstatik kann der Bauantrag innerhalb von 14 Tagen eingereicht werden. Die Grundkonstruktion besteht aus einer Stahlbetonbodenplatte mit einer Tragstruktur in Holzrahmenbauweise. Die Raumgrößen sind auf den Betrieb als Kinderbetreuungseinrichtung abgestimmt, die Fassaden und die Inneneinrichtung werden nach den Angaben der Nutzer individuell gestaltet. Je nach Grundstücksgröße können Module miteinander kombiniert werden, um die geforderte Fläche zu erreichen. Neben Kindertagesstätten für drei Gruppen mit einer Nutzfläche von 560 m² hat die MBN Bau AG auch solche für fünf Gruppen mit einer Nutzfläche von ca.

Tragkonstruktion in Holzrahmenbauweise © MBN Bau AG

1.000 m² erstellt. Darüber hinaus realisiert MBN an der Bielensteinstraße in Bielefeld eine dreigruppige Kindertagesstätte auf dem Grundstück einer Ganztagsschule. Diese Weiterentwicklung erlaubt es, eine Frischküche zur gemeinsamen Nutzung zu integrieren. Durch das Baukastensystem lässt sich das Gebäude bei Entwicklungsbedarf auch nach Jahren an neue Ansprüche anpassen. Durch den einheitlichen Bau der Kindertagesstätten werden zudem Skaleneffekte und damit geringere Produktionskosten erzielt. Dank der Holzrahmenbauweise arbeitet MBN mit einem hohen Maß an Vorfertigung, wodurch sich sehr kurze Bauzeiten von etwa sechs Monaten ergeben. Das Gebäude im Passivhausstandard benötigt ≤ 15 kWh/m²a. Der Restenergiebedarf wird mit Fern- bzw. Nahwärme oder Gasbrennwertthermen in Kombination mit Solarthermie gedeckt. Großer Wert wird auf die Nutzung von NaturePlus-zertifizierten Dämmstoffen gelegt. Außerdem sind nur kleine Grundstücke mit einer Fläche

Gebäude mit zwei Geschossen © MBN Bau AG

von ca. 1.350 m² notwendig, da die Kindertagesstätten zweigeschossig gebaut werden. Um den erforderlichen Solarertrag für den Passivhausstandard zu erreichen, müssen sie in Nord-Süd-Ausrichtung liegen. In den letzten 14 Monaten wurden bereits sieben Kindertagesstätten fertiggestellt, unter anderem Am Rabenhof und in der Kopernikusstraße in Bielefeld sowie »Leonardo« in Gütersloh. www.mbn.de

Baukörperanordnung nach individuellen Nutzeranforderungen © MBN Bau AG

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Apartmenthaus in Panningen Demontierbares Gebäudesystem von Neptunus

Möglichkeit des kurzfristigen Auf- und Abbaus © Neptunus GmbH

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Die ausgeklügelten Neptunus-Strukturen, ursprünglich für Events und Ausstellungen konzipiert, haben sich mit der Zeit weiterentwickelt und decken inzwischen fast jeden erdenklichen Nutzungszweck ab. So hat der Spezialist für temporäre und zudem flexible Lösungen in den vergangenen Jahren unter anderem Einkaufszentren, Flughafen-Terminals, Theater und Turnhallen realisiert. Jüngstes Produkt ist ein zukunftsweisender Apartmentblock, der sich weder in puncto Atmosphäre noch in seiner Qualität von einem »festen« Gebäude unterscheidet – sich aber innerhalb kürzester Zeit ab- und andernorts wieder aufbauen lässt: überall dort, wo kurzfristig Wohnraum benötigt wird. Im niederländischen Panningen steht jetzt das erste Apartmenthaus dieser Art, für dessen Errichtung Neptunus gerade einmal 14 Wochen gebraucht hat. Es verfügt über 16 Zwei- und vier Drei-Zimmer-Wohnungen, die alle komplett ausgestattet sind. Entwickelt wurde es als ein Projekt für »Wohnen auf Zeit« der Gemeinden Peel und Maas sowie der sogenannten Wonen Limburg Housing Association, wobei die Intention war, dass sämtliche Wohnungen innerhalb weniger Wochen an Menschen vermietet werden können, die dringend eine alternative Unterkunft benötigen.

Wiederverwertbare Materialien als Basis © Neptunus GmbH

Das Neptunus-Flexolution-System hat eine Lebenszeit von über 20 Jahren und basiert auf vollständig wiederverwert- und -verwendbaren Materialien. So wurden für

Panningen auch eine ökologische Bodenisolierung sowie eine Außenverkleidung aus Holz gewählt, auf dem Dach befindet sich zudem eine Solaranlage. www.neptunus.de

IIn n die Z Zukunft ukunfft in investiert vestiert Die MBN Bau AG AG ist ein mitt mittelständisches elständisches Bau- und Immobilienunternehmen Immobilienunternehmen mit sieben bundesweiten bundesweiten Standorten Standorten und drei drei Niederlassungen Niederlassungen im Ausland. Ausland. Seit Seit mehr als 40 Jahr Jahren en leist leistet et MBN hohe Qualität Qualität in sämtlichen sämtlichen Bereichen Bereichen des Bauwesens Bauwesens und über den gesamten gesamten Lebenszyklus Lebenszyklus einer Immobilie. Immobilie. Mit Mit über 350 Mitarbeitern Mitarbeitern biet bietet et das Un Unternehmen ternehmen Komplettlösungen für das schlüsself schlüsselfertige ertige Bauen, den Hoch- und IIngenieurbau, ngenieurbau, den M Metalletall- und FFassadenbau assadenbau und das Gebäudemanagement. Gebäudemanagement. MBN Bau Aktiengesellschaft Aktiengesellschaft Beekebreite Beekebreite 2 - 8 · 49124 Georgsmarienhütte Georgsmarienhütte · Tel. Tel. +49 5401 495-0 · FFax ax +49 5401 495-190 · inf info@mbn.de o@ mbn.de · w www.mbn.de ww.mbn.de


Exzenterhaus in Bochum

Produkte und Projekte

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Hochwertige Dachabdichtung von FDT Bis dato fristete der 1942 erstellte Hochbunker in der Universitätsstraße in Bochum ein eher tristes Dasein – was sich nun aber geändert hat, denn nach den Plänen des Berliner Architekten Dipl.-Ing. Gerard Spangenberg wurde auf den bisher siebengeschossigen Rundbau aus Beton, der quasi als hohes Fundament fungiert(e), ein Hochhaus mit 15 plus drei Geschossen aufgesetzt. Der Aufbau gliedert sich in drei Abschnitte zu je fünf Geschossen, die in ihrer ovalen Grundrissform gegeneinander verdreht sind, wobei ein mittlerer runder Kern das gesamte Gebäude durchzieht, der zur Erschließung dient und die Haustechnik wie zwei Sicherheitstreppenhäuser aufnimmt. Die Abdichtung des Hauptdaches und zweier Zwischendächer auszuführen war hier keine leichte Aufgabe, da kaum wirklich »gerade« Flächen existieren und sich zu den üblichen Anforderungen des Hauptdaches in 84 m Höhe neben der Windsogsicherung ein schon vorhandenes verschobenes und unterschiedlich geneigtes Gegengefälle sowie der teilweise mit erheblichen Höhenunterschieden ausgebildete Dachrand gesellten. Relativ früh

Hochhaus-Charakter nach Aufstockung © FDT FlachdachTechnologie GmbH & Co. KG

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Widerstandsfähigkeit mit Ökobilanzierung © FDT FlachdachTechnologie GmbH & Co. KG

Heutige Gestalt des ehemaligen Hochbunkers © FDT FlachdachTechnologie GmbH & Co. KG

stand daher fest, dass die insgesamt 730 m² umfassenden Dächer mit einer hochwertigen und vollflächig verklebten Kunststoffabdichtung auf Basis von Polyisobutylen (PIB) versehen werden sollten. Zur Anwendung kam die bewährte Premiumdachbahn Rhepanol® fk der Mannheimer FDT FlachdachTechnologie GmbH & Co. KG, die sowohl über ein integriertes Kunststoffvlies als auch über einen industriell vorgefertigten Dichtrand verfügt – und sich dank ihrer rohstoffspezifischen Zusammensetzung in nahezu jeder Situation realisieren lässt. Rhepanol®-fk-Dachbahnen eignen sich deshalb in gleicher Weise für Sanierungen wie für Neubauten und damit für die erstmalige Abdichtung der unterschiedlichsten Gebäude. Mit einer Kälteflexibilität bis -60 °C vereinfacht sie zudem die Verarbeitung deutlich und bleibt sogar bei ungewöhnlichen Wetterkapriolen äußerst stabil und widerstandsfähig. Und: Alle auf dem Flachdach üblichen Aufbauten sind problemfrei integrierbar, und im Dachsystem erfüllt sie die geforderte Widerstandsfähigkeit gegen Flugfeuer und strahlende Wärme.

»Verschneidungen« auf allen Ebenen © FDT FlachdachTechnologie GmbH & Co. KG

In ihrem ökologischen Profil zeigt sich die dauerhaft UV- und alterungsbeständige Kunststoff-Dachbahn frei von Weichmachern und halogenen Brandschutzmitteln. Nach dem Ergebnis einer Ökobilanzierung nach ISO EN 14040-49 durch das unabhängige Institut C.A.U. GmbH, Dreieich, Gesellschaft für Consulting und Analytik im Umweltbereich, gehen weder von den Rohstoffen noch von der Produktion oder der Verarbeitung und langjährigen Nutzung der Rhepanol® fk besondere Umweltbelastungen aus. Und selbst nach der Nutzungsphase ist sie zu 100 % recycelbar. Darüber hinaus liegt für die Rhepanol® fk eine Umwelt-Produktdeklaration EPD vom renommierten Institut Bauen und Umwelt (IBU), Königswinter, vor. www.fdt.de

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Außenhülle als Energieproduzent Zielorientierte Fassadenssanierung bei Maurer Söhne

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Am Frankfurter Ring in München befindet sich der Stammsitz von Maurer Söhne, ein funktionelles Gebäude, das 1971 errichtet wurde und die heutigen energetischen Ansprüche nicht mehr erfüllen konnte, weshalb die Fassade bis Anfang 2014 komplett saniert wurde, und zwar bei laufendem (Büro-)Betrieb. Im Zentrum stand dabei die Energieeinsparung: Die alten Fenster wurden gegen neue, dreifach verglaste, ausgetauscht und die alte Blechhaut komplett entfernt, um auf dem Dach und allen vertikalen Flächen eine 180 mm dicke Wärmedämmung anzuordnen. Die Südfront erhielt zudem eine »Eindeckung« mit Photovoltaikmodulen aus monokristallinen Solarzellen, deren 200 m² eine Leistung von 30 kWp haben und infolgedessen jene Strommenge liefern, die im Innern für Beleuchtung verbraucht wird. Die gedämmten Bereiche wurden darüber hinaus mit silbergrauen Blechen verkleidet, in deren Ebene jetzt sogenannte Prallscheiben montiert sind. Diese Glasscheiben schaffen nicht nur eine flächige, moderne Optik, sondern gewährleisten auch, dass sich der Sonnenschutz windgeschützt herunterfahren lässt, was bisher nicht möglich war. Und sie dienen dem Schallschutz, reduzieren den Verkehrslärm vom Frankfurter Ring also ganz wesentlich.

Zeitgemäßes Erscheinungsbild … © Maurer Söhne GmbH & Co. KG

Zwischen Fassade und Prallscheiben sind im Übrigen auch vertikale orange und damit die Firmenfarbe widerspiegelnde Schallschotts eingebaut, welche die Schallübertragung zwischen den einzelnen Büros bei geöffneten Fenstern verhindern. Alle Maßnahmen zusammen sorgen für ein erheblich verbessertes Wohlbefinden im gesamten Haus: weniger Verkehrslärm, weniger Blendung durch die Sonne, weniger Temperaturschwankungen im Sommer wie Winter und eine thermische Behaglichkeit selbst bei niedrigeren Raumtemperaturen. Und in Zahlen ausgedrückt: Mit

einer Investition von ca. 2,50 Millionen Euro wurden die Transmissionswärmeverluste um 60 % und der Endenergiebedarf um 45 % gesenkt. In Kombination mit der 2012 erfolgten Heizungsumstellung von Erdöl auf Fernwärme sind das erhebliche Schritte zur Verkleinerung des CO2-Fußabdrucks von Maurer Söhne, immerhin einem Weltmarktführer bei Bauwerksschutzsystemen. www.maurer-soehne.de

Prallscheiben und (orange) Schallschotts © Maurer Söhne GmbH & Co. KG

Südfront mit Photovoltaikmodulen © Maurer Söhne GmbH & Co. KG

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Bestätigung der schalldämpfenden Wirkung

Produkte und Projekte

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Multifunktionales Flächenheizsystem von Schütz Energy Systems

Untersuchungsaufbau … © Schütz GmbH & Co. KGaA

Funktionsweise von airConomy © Schütz GmbH & Co. KGaA

Nun ist es endlich amtlich und vom Fraunhofer-Institut für Bauphysik in Stuttgart offiziell bestätigt: Das Flächenheizsystem airConomy, das lüften und, auf Wunsch, auch kühlen kann, kommt ganz ohne zusätzliche Schalldämpfer aus. Das heißt,

von Strömungs- und Lüftungsgeräuschen bis hin zu Stimmen aus dem Nachbarraum dämpft es sämtliche Geräusche. Der zusätzliche Einbau eines Schalldämpfers ist bei dieser Anlage also nicht erforderlich. Und: Bei der Standardkonfiguration liegt die Durchgangsdämpfung bei ca. 40 dB. Für Volker Böhm, Technischer Leiter von Schütz Energy Systems, waren die Vorurteile nicht neu und daher für den Untersuchungsauftrag ausschlaggebend: »Die Problematik der extremen Lüftungslautstärke bei herkömmlichen Anlagen ist Installateuren und Nutzern bekannt. Einziger Ausweg für das Dilemma dieser Anlagen ist die zusätzliche Installation von großen, kostenintensiven und platzraubenden Schalldämpfern. Die geräuschdämpfende Wirkung unseres airConomySystemmoduls, das vollständig im Bodenaufbau verschwindet und somit keinen zusätzlichen Platzbebenötigt, wurde bisher oftmals unterschätzt. Nun freuen wir uns umso mehr über das hervorragende

offizielle Testergebnis, das für uns keineswegs überraschend ist.« Dem Nutzer bietet die schalldämmende Wirkung des airConomy-Moduls einen weiteren Vorteil, denn der Platz für einen großen Schalldämpfer im Technikraum, der bisher bereitgestellt werden musste, ist damit nicht mehr erforderlich, so dass sich die entsprechenden Flächen für andere Zwecke wesentlich sinnvoller einsetzen lassen. AirConomy vereint die drei Funktionen Heizen, Lüften und Kühlen, denen jetzt ein weiteres, viertes positives Attribut hinzugefügt werden kann – die Schalldämpfung. Neben störenden Geräuschen haben aber auch Keime, Bakterien, Schmutz und Co. in diesem multifunktionalen Flächenheizsystem keine Chance, denn es liefert zusätzlich »1A Raumluft«, wie das schon im Vorjahr verliehene Gütesiegel des HygieneInstituts des Ruhrgebiets in Gelsenkirchen eindrucksvoll bestätigt. www.schuetz.net

Lösung (auch) für Böden und Flachdächer Erweitertes Hochleistungsdämmspektrum von Isover

Plattenverlegung am Boden © Saint-Gobain Isover G+H AG

Vakuum-Isolationspaneele: Komplettprogramm © Saint-Gobain Isover G+H AG

Bei gleicher Dämmleistung sind VacuPadModernisierungsplatten etwa drei- bis fünfmal schlanker als herkömmliche Materialien – und infolgedessen die ideale Lösung für Einsatzbereiche, in denen

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konventionelle Konstruktionen aus Platzmangel nicht in Frage kommen. Seit der Markteinführung kontinuierlich weiterentwickelt, bietet Isover sie jetzt auch für die Dämmung von Böden, Flachdächern und Terrassen an. Ihre Funktionsweise beruht auf den wärmedämmenden Eigenschaften eines künstlich erzeugten Vakuums: ein Prinzip, dessen sich die Thermoskanne seit mehr als 100 Jahren bedient. Mit ihrer minimalen Dicke erzielen sie sogar bei extrem begrenztem Raum einen sehr guten Effekt, haben die die Vakuum-Isolationspaneele dank ihres neuartigen Dämmkerns doch eine Wärmeleitfähigkeit von 0,007 W/mK und damit den derzeit besten Bemessungswert der Wärmeleitfähigkeit. Sie sind zudem universell einsetzbar und überall dort ideal, wo in jeder Hinsicht Effizienz gefordert ist. Für alle Platten gilt: Sie sind bereits während der Verarbeitung begehbar und beidseitig mit 4 mm Polyesterfaserplatten

kaschiert, die für einen robusten Schutz sorgen, wobei ein elastisches Dicht- und Schutzband an den Kanten zusätzlich die Entstehung von Wärmebrücken verhindert. Anders als bei herkömmlichen Dämmmaterialien ist ein Zuschnitt von VakuumDämmpaneelen aber nicht möglich, da sonst ihr empfindlicher (Vakuum-)Kern zerstört werden würde. Ihre Verwendung muss also in den vom Hersteller vorgegebenen Formaten erfolgen, was eine exakte Planung samt Anfertigung eines Verlegeplans bedingt. Dazu hat Isover das kostenlose Hilfsprogramm VacuSoft konzipiert. Diese Software errechnet, wie viele Paneele in welchem Format für die zu dämmende Fläche benötigt werden, und macht einen Vorschlag für die Anordnung der Platten. Darüber hinaus »liefert« Isover technische Beratung und Unterstützung via Internet und einer (telefonischen) Hotline. www.isover.de

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Beste Verbindungen zu Metallen Verlässliche Fügetechnologie von Ruderer Klebetechnik

Sortiment an Strukturklebstoffen © Ruderer Klebetechnik GmbH

Anwendung im Leichtbau © Ruderer Klebetechnik GmbH

Gerade technicoll® mit seinem speziellen Sortiment bildet hier jedoch die positive Ausnahme, denn die Traditionsmarke bietet mit ihrem umfangreichen Sortiment an 2-K-Strukturklebstoffen ein qualitativ anspruchsvolles Portfolio, mit dem sehr viele Bauteile sicher gefügt werden können. Je nach Anwendung basieren die Rezepturen dieser Strukturklebstoffe auf Epoxidharz (EP), Polyurethan (PUR) oder Methylmethacrylat (MMA), erhältlich sind sie in unterschiedlicher Konsistenz und mit verschiedenen Topf- und Verarbeitungs-

zeiten sowie Fugeneigenschaften. Außerdem umfasst die technicoll®-94er-Reihe spezielle Produkte, die sogar Anforderungen wie hoher Temperaturbelastung oder chemischer Beständigkeit gerecht werden, wobei ihre Aushärtung stets schonend bei Raumtemperatur erfolgt. Die Verarbeitung aus üblichen Doppelkammerkartuschen mit einem statischen Mischrohr erlaubt darüber hinaus eine sichere und saubere Applikation und ist zugleich sehr benutzerfreundlich. www.technicoll.de www.ruderer.de

[ Produkte und Projekte

Klebstoffe beim Leichtbau mit Metallen? Ob im Maschinen-, Apparate- und Gerätebau, ob in der Elektrotechnik, der Medizintechnik oder eben der Bauindustrie: leichte Bauteile gewinnen mehr und mehr an Bedeutung – und damit auch die Klebstoffe, die als »leichteste Fügetechnologie« perfekt ins (Leichtbau-)Konzept passen. Nur mit einer durchdachten und konsequenten Leichtbauweise lassen sich Gewicht und Elementdicken reduzieren und so Energieressourcen und Materialkosten sparen. Ein solches Ziel realisieren zu wollen bedingt nicht selten eine Kombination aus Metallen und anderen Werkstoffen, was per se besondere Anforderungen an die Verbindungstechnik stellt. Das heißt, vielfach müssen dünnwandige Bleche, empfindliche Oberflächen, dreidimensional verformte Strukturen oder kleinste Einheiten unsichtbar, materialund wärmeschonend gefügt werden. Konventionelle Methoden wie Schrauben, Nieten oder Schweißen sind dafür nicht geeignet, manche Klebetechniken entfallen aber nicht minder.

Gipsplatte als Latentwärmespeicher »Intelligentes« Temperaturmanagement dank BASF Warmes oder gar heißes Sommerwetter bringt bisweilen einige Probleme mit sich, denn Innenräume können sich stark aufheizen, was Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit der in ihnen lebenden und arbeitenden Menschen beeinträchtigt. Eine Alternative oder Ergänzung zu Strom verbrauchenden Klimaanlagen bieten nun Produkte auf Basis von Micronal® PCM von BASF, wie etwa die Gipsplatte »Comfortboard 23« des Herstellers Knauf.

[Umrisse]

Bei steigender Temperatur wird Micronal PCM in der Platte aktiv. Das heißt, das mikroverkapselte Phasenwechselmaterial absorbiert und speichert überschüssige Wärme bedarfsgerecht – und die Raumtemperatur bleibt länger im Wohlfühlbereich: Der Paraffinwachskern der mikroskopisch kleinen Micronal-PCM-Polymerkapseln schmilzt bei ca. 23 °C, wodurch Wärme aufgenommen und der Temperaturanstieg des Raumes verhindert wird. Sinkt die Raumtemperatur, zum Beispiel in der Nacht durch Lüftung, wird die gebundene Wärme wieder freigesetzt. Der Kern des Latentwärmespeichers Micronal PCM kühlt ab, erstarrt und ist bereit, am folgenden Sommertag die nächste Temperaturspitze zu egalisieren. Micronal PCM ermöglicht also ein »intelligentes« Temperaturmanagement, und zwar ohne den Einsatz von energie- und

Einsatzmöglichkeiten in (fast) allen Räumen © BASF SE

wartungsintensiven Klimageräten. Aufgrund seiner geringen Teilchengröße lässt sich Micronal PCM mitsamt seinem Latentwärmespeicher-Effekt in nahezu alle Baustoffe integrieren. www.micronal.de www.basf.com

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Finite Elemente, BIM und CAD

Software und IT

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Neue Versionen von SOFiSTiK Die Version 2014 der SOFiSTiK-Software enthält zahlreiche neue Features und Verbesserungen. Besonders im Fokus der Entwicklung stand die Unterstützung eines 100 % durchgängigen BIM-Workflows in der Bauplanung, ohne den Anwender in seinen Möglichkeiten einzuschränken. Dazu gehört auch, jederzeit auf die positionsweise Bearbeitung der Statik bzw. 2-D-Konstruktions- und Bewehrungsplanung zurückgreifen zu können: BIM ist kein Produkt, sondern intelligente Planung mit dem passenden Werkzeug. Seit Beginn des Jahres bietet die SOFiSTiK AG die aktuellen Versionen ihrer Produktlinien zum Download an. Neben den klassischen Feldern Finite Elemente und CAD haben sich in den letzten Jahren Produkte zur produktiveren BIM-Planung etabliert. Als Autodesk®-Industry-Partner unterstützt SOFiSTiK AutoCAD® 2012–2015 und Revit® 2014 und 2015 (nur 64-Bit). Darüber hinaus kann SOFiSTiK zwei Produkte mit OEMKernen, powered by Autodesk-Technologie, anbieten. Eine Schnittstelle zum Programm Rhinoceros® von McNeel rundet das Portfolio ab. Im Zentrum der Entwicklung steht die Erkenntnis, dass Planungsprozesse in der Tragwerksplanung erhöhten Qualitätsansprüchen bei gleichzeitig steigendem Zeit- und Kostendruck zu genügen haben. Außerdem muss auf vorhandene und etablierte Arbeitsabläufe Rücksicht genommen werden: Wer moderne Planung mit der Anwendung eines 3-D-Programms zur Gebäudedatenmodellierung gleichsetzt, vergisst, dass transparente und prüfbare Tragwerksplanung auch immer Dimensionsreduktion und Vereinfachung heißt.

Bearbeitungsphasen in der Tragwerksplanung © SOFiSTiK AG

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Bewehrungsplan einer Stütze in Revit © SOFiSTiK AG

Die SOFiSTiK-Software soll deshalb die Bearbeitungsphasen in der Tragwerksplanung umfassend und ohne Einschränkungen unterstützen. Je mehr Leistungsphasen in einem Büro bewältigt werden können, desto einfacher ist es, einen durchgängigen BIM-Workflow zu implementieren. Das erklärt auch, warum gerade Generalplaner oder größere Ingenieurbüros die Ersten sind, die über erfolgreiche BIM-Planung berichten, wohingegen kleinere Büros eher skeptisch reagieren, denn Schnittstellenprobleme und vermeintlich starke Umstellungen der Arbeitsabläufe sind hier stärker wahrnehmbare Kosten- und Produktivitätsrisiken. Dies gilt vor allem am Ende der Wertschöpfungskette, der Planerstellung. Gerade deshalb sollte der Mehrwert für 3-D-Planung eher bei der konsistenten und einfacheren

(Plan-)Ableitung für Schal- und Bewehrungsplanung gesucht werden. SOFiSTiK bietet derzeit mit den BIM-Tools ein kostenloses Paket zur effektiveren Planerstellung sowie mit Reinforcement Detailing ein Werkzeug zur Ableitung von 2-D-Bewehrungsplänen mit Stahllisten aus 3-D-Bewehrung nach deutschem Planungsstandard für Autodesk Revit an. Natürlich lässt sich SOFiCAD ebenso zur klassischen Planerstellung verwenden, mit Version 2014 ist auch ein deutschsprachiges SOFiCAD-OEM verfügbar. Um die Umstellungen bei den Arbeitsabläufen bestmöglich zu unterstützen, offeriert die SOFiSTiK-Tochter BiMOTiON GmbH umfangreiche Schulungsleistungen aus unabhängiger Expertenhand für alle BIM-Interessierten, egal ob Generalplaner oder Konstruktionsbüro.

Vorspannungseditor in SOFiPLUS © SOFiSTiK AG

[Umrisse]


[ Software und IT

Die SOFiSTiK-Finite-Elemente-(FE-)Software unterstützt optimal die Ableitung von FE-Systemen mit automatischer Vernetzung für die Berechnung und Bemessung in allen Bereichen des Bauingenieurwesens. Von der parametrischen Eingabesprache CADINP über den AutoCAD-Aufsatz SOFiPLUS bis zur Revit- und Rhinoceros-Schnittstelle reicht hier die Auswahl der Systemeingabeprogramme: Die Rhinoceros-Schnittstelle beinhaltet in der aktuellen Version die Möglichkeit, Netze manuell zu bearbeiten, aus Rhino Meshes abzuleiten und mit automatisch vernetzten Flächen zu mischen. Als neues Feature umfasst SOFiPLUS die graphische Eingabe der Stabvorspannung mit interaktiver Geometrievorschau, ein neuer Element- und Lastfall-Filter erlauben zudem die effizientere Bearbeitung selbst größter Systeme.

Viele Verbesserungen bei den Berechnungsmodulen erweitern darüber hinaus den Leistungsumfang und steigern zugleich die Nutzbarkeit. Dazu gehören – mehr Lastfälle, mehr Bauphasen sowie ZTV-ING-Rahmen und Lastgruppenüberlagerung nach EN 1991-2 für den Brückenbau, – Offshore-Wellenlasten nach verschiedenen Ansätzen, zum Beispiel Airy, Stokes, cnoidal, Jonswap, Spektrum, – Knicklängenbeiwerte an Strukturlinien für Stahlbaunachweise, – Mehrphasenmodell für Baugrund (Porenwasserüberdruck) für 2-D-FEM in der Geotechnik, – Arbeitslinien mit M-N-Interaktion für implizite FE-Stabgelenke, – neuer Pushover-Workflow und neue Dynamik-Pakete, – Parallelisierung der Solver für nichtlineare QUAD- und BRIC-Elemente.

Zusätzlich wurden die Programme »Column« und »Footing« in den Structural Desktop integriert, um in Zukunft besser bei Nachweisen für Gesamtmodelle verwendet werden zu können. Die Heißbemessung für Stützen und andere Querschnitte wird weiterhin durch leistungsfähige Dialoge unterstützt, zudem ließ sich nun auch DIN EN 1997 für Fundamentnachweise umsetzen. Nicht zuletzt durch größere Modelle und komplexere Berechnungen steigt der Leistungsanspruch an die Dokumentation und graphische Plot-Erstellung. SOFiSTiK hat mit der parametrischen Plot-Erstellung daher schon seit langem optimale Voraussetzungen geschaffen, um diesen zeitaufwendigen Arbeitsschritt zu vereinfachen. Die tabellarische Ausgabe mit schaltbaren Legenden in der Text- und Bildausgabe sowie der Result Viewer, ein neues Programm zur tabellarischen Ausgabe von FE- und allen graphischen Querschnittsergebnissen, komplettieren im Bereich Post-Processing jetzt jene Neuerungen. www.sofistik.de

Großformate in höchster Qualität Neue (Druck-)Technologiestandards von HP Die tintenstrahlbasierte HP-PageWideTechnologie wird jetzt auch für Großformatdrucker genutzt – und ermöglicht so einen noch schnelleren und preiswerteren Druck in hoher und höchster Qualität. Dank mehr als 200.000 Düsen, die auf einem fixierten, über die gesamte Seitenbreite reichenden (Druck-)Balken montiert sind, wird die gesamte Seite in einem Durchgang gedruckt, was den Produktionsablauf deutlich beschleunigt. Das bietet Anwendern die Möglichkeit, vielfältige Erzeugnisse in Farbe oder Schwarzweiß zu produzieren, wie etwa Visualisierungen, Präsentationspläne, Zeichnungen, Landkarten oder Poster. Seit über 30 Jahren hat HP im Tintenstrahlmarkt eine Spitzenposition inne, weil das Unternehmen konsequent in die Forschung und Entwicklung von Druckköpfen und

[Umrisse]

Optimierung des gesamten Workflows © Hewlett-Packard GmbH

Tinten investiert. Aufbauend auf dem Erfolg der HP-PageWide-Technologie in der industriellen Fertigung und dem Einsatz in kleinen und mittelständischen Firmen, werden nun auch zuverlässige und wirtschaftliche Lösungen für die Erstellung hochwertiger Großformatdrucke angeboten. Die HPPageWide-Technologie ist sicherlich ein Meilenstein in der Fortentwicklung der Drucktechnik und wird infolgedessen den Markt verändern, auf dem bis dato Monochrom-LED-Drucker den Standard bilden. HP erweitert darüber hinaus sein aktuelles Großformat-Portfolio um entsprechende

Geräte: Der HP Designjet T3500 Production eMultifunction Printer (eMFP) zum Beispiel ist der produktivste Großformat-MFP seiner Kategorie. Ausgestattet mit dem Softwareprogramm HP Designjet SmartStream, hilft er, den kompletten Druck-Workflow zu optimieren – und ist zudem in der Lage, das Volumen und die unterschiedlichen Anforderungen von Architektur- und Ingenieurbüros, Bauunternehmen und Designagenturen ebenso zu erfüllen wie die von Behörden und kleineren bis mittleren Repro-Firmen. www.hp.com

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Preis des Deutschen Stahlbaues 2014

Nachrichten

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Auszeichnung für herausragende Architektur(en) Das Büro Glass Kramer Löbbert BDA, Berlin, gemeinsam mit Prof. Uta Graff Architektin BDA ist der diesjährige Gewinner beim Preis des Deutschen Stahlbaues. Ihr Projekt »:envihab Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. in Köln-Porz überzeugte die Jury durch seine städtebauliche Qualität mit einem Kubus von großer Klarheit und einem im Inneren verborgenen Stahlfachwerk, das »kraftvoll« den Grund überspannt und eine weitestgehende Nutzungsflexibilität ermöglicht (Bauherr: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V., Köln; Ingenieure: IDK Kleinjohann GmbH & Co. KG, Köln; Stahlbau: C+P Industriebau GmbH & Co. KG, Angelburg). Für das Ovaldach am Tor Nord der Messe Frankfurt am Main erhält das Büro Ingo Schrader, Berlin, den Sonderpreis des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Die Jury würdigte hier die Leichtigkeit der Stahlkonstruktion und die enorme Ressourceneffizienz bei einem markanten Orientierungspunkt mit hohem Wiedererkennungswert, zu dessen Realisierung eine parametrisierte Entwurfsstrategie

diente (Bauherr: Messe Frankfurt Venue GmbH, Frankfurt am Main; Ingenieure: B+G Ingenieure Bollinger und Grohmann GmbH, Frankfurt am Main; Stahlbau: Prebeck Stahlbau GmbH, Bogen). Insgesamt wurden 69 Bauwerke eingereicht, neun von ihnen bedachte die Jury darüber hinaus mit Auszeichnungen: Schaustelle München; Ölhafenbrücke, Raunheim; Baakenhafenbrücke, Hamburg; Porsche Pavillon, Autostadt Wolfsburg; adidas Laces, Herzogenaurach; Archäologische Vitrine, Aachen; Pumpenhaus Bochum; Dongguan Basketball Stadion, China; Dorfhaus in Kist. Die Verleihung aller Preise und Auszeichnung erfolgt auf dem sogenannten Tag der Stahl.Architektur am 30. Oktober 2014 in

Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin in Köln-Porz © Christian Gahl

Hannover im Rahmen eines umfangreichen Festprogramms, zu dem auch die entsprechende Wettbewerbsdokumentation erscheinen wird. www.bauforumstahl.de

Ovaldach am Tor Nord der Messe Frankfurt © Ingo Schrader Architekt

World Infrastructure Award 2014 Erster Preis für Zechner & Zechner Der internationale Preis für herausragende und innovative Projekte im Infrastrukturbereich wurde in diesem Jahr an ein Projekt in Österreich vergeben: Die Jury zeichnete die Nahverkehrsdrehscheibe Europaplatz am Hauptbahnhof Graz mit dem ersten Preis im Sektor Verkehr aus und würdigte damit die hohe gestalterische Qualität der neuen Straßenbahnstation, deren Integration in den urbanen Kontext und die Verknüpfung der unterschiedlichen Verkehrsträger Straßenbahn, Bus und Bahn. Von den Wiener Architekten Zechner & Zechner gemeinsam mit IKK ZT GmbH als Verkehrsplaner sowie den Büros Schimetta und Zenkner als Tragwerksplanern entwickelt, konnte sich das Bauwerk hier unter anderem gegen die Oakland Bay Bridge in San Francisco oder den International Cruise Terminal in Shanghai durchsetzen.

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Die Neugestaltung dieses Verkehrsknotens wurde seitens der Holding Graz Linien und der Stadt Graz in Auftrag gegeben, um den steigenden Passagierzahlen am Hauptbahnhof gerecht zu werden. Die neue Haltestelle ist im Gleisbereich nach oben offen und in den Warteflächen überdacht, wobei der Stationsraum wie aus der Erde »geschnitten« wirkt. Signifikantestes Element am Vorplatz ist die Überdachung, eine ovale, ringförmige Scheibe, die einen witterungsgeschützten Ring zur Bahnhofshalle und den Bushaltestellen aufspannt – wie sich auch in Ausgabe 1· 2007 der [Umrisse] nachlesen lässt, in der das Projekt ausführlich dokumentiert ist. www.zechner.com

Neue Haltestelle am Hauptbahnhof Graz © Zechner & Zechner ZT GmbH

Verknüpfung aller Verkehrsträger © Zechner & Zechner ZT GmbH

[Umrisse]


Räumliche Analyse von Stahlstrukturen Preis für Studierenden der Universität des Saarlandes

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In Brücken, Windrädern und nicht wenigen Gebäuden wird viel Stahl verbaut, so sind derzeit auch ca. 5.000 Stahlsorten auf dem Markt. Doch worin unterscheiden sie sich? Saarbrücker Materialforscher haben jetzt eine äußerst exakte Analysetechnik entwickelt, die im passenden Maßstab die inneren Strukturen von Stahl abbildet. Das Ergebnis ist ein räumliches Computermodell, in dem sich die Wissenschaftler im Bereich von wenigen Mikrometern bewegen können: Es macht sichtbar, wie das innere Gefüge von Stahl durch den Produktionsprozess verändert wird. Johannes Webel, der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik an der Universität des Saarlandes studiert, hat für diese neue 3-D-Analysetechnik auf Basis der Lichtmikroskopie den zweiten Preis des Dörrenberg Studien Award, immerhin die bundesweit wichtigste Auszeichnung für Bachelorarbeiten zum Thema Stahl, erhalten. Der junge Materialforscher konzentrierte sich auf die Lichtmikroskopie, weil sie bisher schon in der Stahlindustrie zum Einsatz kommt, dort aber bei klassischer Anwendung nur zweidimensionale Bilder liefert. Und: Die Stahloberfläche muss bei konventionellem Vorgehen zuerst mit einer ätzenden Flüssigkeit behandelt werden, damit sie überhaupt Strukturen zeigt. »Bei diesem Ätzvorgang können kleine Temperaturunterschiede und leichte Abweichun-

Spektrum an Untersuchungstechniken © Universität des Saarlandes

gen in der Zusammensetzung der ätzenden Substanz die Mikroskop-Bilder schon völlig verändern. Es kommt auch sehr auf das Geschick des Laboranten an, welche Strukturen im Stahl nachher sichtbar werden«, so Johannes Webel. Er konstruierte deshalb eine eigene Apparatur, bei der in einem Durchgang die Stahlprobe exakt geschnitten, poliert, geätzt und mikroskopiert wird. Anschließend werden die Aufnahmen aus dem Lichtmikroskop im Computer zu einem dreidimensionalen Modell zusammengefügt, das die detaillierte Stahlstruktur erkennbar macht. Diese räumliche Vernetzung ließ sich mit den herkömmlichen Bildern aus Lichtmikroskopen nicht darstellen, weil man aus den zweidimensionalen Aufnahmen nicht auf das 3-D-Modell schließen konnte. www.uni-saarland.de www.mec-s.de

Modell eines Dualphasenstahls © Universität des Saarlandes

Sieger beim Industriepreis 2014 Auszeichnung für Voigt & Schweitzer Der aktuell gewonnene Preis der Voigt & Schweitzer GmbH & Co. KG ist ein weiterer Baustein in einer Reihe von Auszeichnungen. So setzte man sich jetzt in der Kategorie Zulieferer gegen die übrigen Nominierten durch und bekam den von der Initiative Mittelstand verliehenen Industriepreis 2014 für besonders innovative Unternehmen zugesprochen. Damit wird Voigt & Schweitzer nicht nur als herausragendes Industrieunternehmen, sondern auch für fortschrittliche Produkte und Lösungen gelobt. Mit niedriger Schichtdicke und geringem Gewicht sowie hoher Kosteneffizienz in Leistungsfähigkeit und Umweltfreundlichkeit konnte microZinq®

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hier überzeugen und durch seinen ökologischen, wirtschaftlichen und technologischen Nutzen profitieren – und wurde deshalb von einer Jury aus Fachmitgliedern, Wissenschaftlern, Branchenvertretern und Fachjournalisten zum Sieger gewählt. Darüber hinaus erhielt Voigt & Schweitzer derart eine zusätzliche Bestätigung für seine nachhaltige und zukunftsorientierte Geschäftsstrategie – und nach dem Materialica Award und dem deutschen Rohstoffeffizienz-Preis im letzten Jahr eine weitere positive und zudem öffentlichkeitswirksame Resonanz auf microZinq®. Lars Baumgürtel, geschäftsführender Gesellschafter der Voigt & Schweitzer GmbH & Co. KG:

»Auch in Zukunft setzt Voigt & Schweitzer auf langlebigen und umweltfreundlichen Korrosionsschutz von Stahl mit individuellen Lösungen für Anwendungen mit höchsten Ansprüchen. Dafür setzen sich unsere Mitarbeiter mit aller Kraft ein. Schön, dass dies in der Öffentlichkeit wahrgenommen und wertgeschätzt wird.« www.zinq.com

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Leo-von-Klenze-Medaille 2014

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Anerkennung von besonderen Leistungen

Innen- und Bauminister Joachim Herrmann mit Christiane Thalgott, Fritz Auer, Fritz Sailer und Dr. Kurt Stepan © Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr

Leo von Klenze war der erste Leiter der 1830 von König Ludwig I. gegründeten Obersten Baubehörde in Bayern – und nach ihm ist deshalb eine Auszeichnung benannt, die für herausragende Leistungen in der Architektur, im Städte- und Wohnungsbau und in der Ingenieurbaukunst vom Freistaat Bayern verliehen wird. In diesem Jahr ging die Leo-von-KlenzeMedaille an Prof. Dipl.-Ing. Architektin Christiane Thalgott, Prof. Dipl.-Ing. Architekt Fritz Auer, Dipl.-Ing. Fritz Sailer und Dr.-Ing. Kurt Stepan. Prof. Dipl.-Ing. Christiane Thalgott hat in ihren 15 Jahren als Stadtbaurätin in München wichtige Weichen gestellt, die die Stadt bis heute maßgeblich prägen: Es wurden unter anderem neue Stadtquartiere auf der Theresienhöhe, dem alten Flughafengelände in Riem und entlang der Bahnachse zwischen Hauptbahnhof und

Pasing entwickelt. Außerdem entstand mit der »Perspektive München« ein strategisches Stadtentwicklungskonzept und wurde die »Sozialgerechte Bodennutzung« etabliert: Das Instrument hat sich zu einer wahren Erfolgsgeschichte entwickelt und in weiteren Städten inzwischen »Nachahmer« gefunden. Prof. Dipl.-Ing. Architekt Fritz Auer ist als Architekt und Hochschullehrer weit über die Grenzen Bayerns und Europas hinaus anerkannt und hoch geschätzt. Sein bauliches Werk, das er in Partnerschaft mit Carlo Weber geschaffen hat, überzeugt durch konstant herausragende Leistungen. Schon als junger Architekt und Partner im Architekturbüro Behnisch & Partner war Auer am Entwurf und an der Realisierung eines der größten und innovativsten Projekte seiner Zeit, der Bauten und Anlagen der Olympischen Sommerspiele in Mün-

chen 1972, wesentlich beteiligt. 1980 gründete Auer gemeinsam mit Carlo Weber sein eigenes Büro Auer + Weber + Assoziierte, in dem er bis heute wirkt. Dipl.-Ing. Fritz Sailer wurde im Alter von nur 23 Jahren zusammen mit Kurt Stepan Gesellschafter im »Büro Sailer und Stepan« – wie es fortan hieß. Sein besonderes Interesse gilt bis heute den Aufgabenstellungen im Bereich der Denkmalpflege. Ein sehr gelungenes Beispiel sind dabei die Sanierung und der Ausbau der Cadolzburg für Museumszwecke. Dr.-Ing. Kurt Stepan war bereits während seines Studiums freier Mitarbeiter bei Karl Sailer, dem Vater von Fritz Sailer. 1966 trat er dann ins Büro ein und wurde gemeinsam mit Fritz Sailer Gesellschafter. Bei seinen Tragwerksentwürfen legt Stepan besonderes Augenmerk auf die Einbeziehung ästhetischer und wirtschaftlicher Aspekte. Zahlreiche Auszeichnungen, wie der BetonPreis, der Preis des Deutschen Stahlbaues und der Deutsche Holzbaupreis, zeigen die hohe Qualität der Arbeiten von Sailer und Stepan, und zwar im In- wie Ausland. www.stmi.bayern.de

Anerkennung für Valery Ivanovich Telichenko Verleihung der Ehrensenatorwürde durch die Technische Universität Berlin Die Technische Universität Berlin hat Prof. Dr. habil. Valery Ivanovich Telichenko, Präsident der Staatlichen Bauuniversität Moskau, die Würde eines Ehrensenators verliehen. Geehrt wurde er aufgrund seiner herausragenden Verdienste im Rahmen der engen Zusammenarbeit der beiden Universitäten im Bereich der Wissenschaft, der Ausbildung und der Forschung. Bereits seit 1969 besteht eine Kooperation zwischen der Staatlichen Moskauer Bauuniversität (MSUCE) und der Technischen Universität Berlin. Prof. Dr. Telichenko engagiert sich seit 1996 intensiv im Rahmen dieser Zusammenarbeit. Die Schwerpunkte der Partnerschaft liegen auf Computeranwendungen im Bauwesen, den Gebieten der Bauwirtschaft, des Siedlungswasserbaus sowie auf dem Forschungsgebiet der Bauinformatik. Besonders die Einbindung

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der Studierenden beider Universitäten war ihm hier von Anfang an ein wichtiges Anliegen. Er hat erreicht, dass 2008 ein Doppeldiplomabkommen zwischen beiden Universitäten, verbunden mit der gegenseitigen Anerkennung von Studienleistungen, geschlossen wurde, und somit den regelmäßigen Austausch von Studierenden und Lehrkräften ermöglicht. Prof. Dr. Valery Ivanovich Telichenko ist seit 1991 Leiter des Lehrstuhls »Bauen von Wärme- und Atomkraftwerken« an der MSUCE. Im Jahr 1996 wurde er zum Vizerektor der MSUCE ernannt, 2004 schließlich zum Rektor. Unter seiner Leitung hat sich die Staatliche Bauuniversität Moskau zu einer der führenden technischen Universitäten in der Russischen Föderation entwickelt. Dank seines Einsatzes wurde sie 2010 zudem als einzige

Bauuniversität in Russland zur nationalen Forschungsuniversität ernannt und damit der Grundstein für die weitere internationale Zusammenarbeit in der Bauforschung gelegt. www.tu-berlin.de

Dankesrede beim Festakt © Technische Universität Berlin

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Oberste Baubehörde unter neuer Leitung Feierliche Amtsübergabe mit Bayerischem Innen- und Bauminister Reform der Staatsbauverwaltung. So sei Poxleitner als Leiter der Obersten Baubehörde in eine sehr turbulente Zeit gestartet. Es galt, die gesamte Verwaltung erheblich umzuorganisieren und aus 51 Hoch-, Straßen-, und Universitätsbauämtern 22 Staatliche Bauämter zu schaffen. Gleichzeitig wurden 1.000 Stellen abgebaut. »Trotz der Umstrukturierung und des Stellenabbaus hat es unsere Bauverwaltung geschafft, qualitativ stärker zu werden«, lobte Herrmann. Darüber hinaus sei es Poxleitner gelungen, wichtige Zukunftsthemen rechtzeitig in Angriff zu nehmen, so zum Beispiel das Public Private Partnership. Als bundesweit erstes (derartiges) PPP-Projekt im Straßenbau konnte die A 8 zwischen Augsburg und München ausgebaut, im Hochbau die Justizvollzugsanstalt München errichtet werden. Herrmann bezeichnete Poxleitner zudem als Vorreiter beim energieeffizienten Bauen, habe er doch bundesweit als innovativ geltende Vorhaben angestoßen, zum Beispiel den Passivhausstandard für neue staatliche Verwaltungsgebäude etabliert. Zum neuen, 26. Leiter der Obersten Baubehörde, Helmut Schütz, sagte Herrmann: »Mit Ihnen haben wir wieder einen passionierten Bauingenieur als Leiter der Obersten Baubehörde gewonnen. Mit Ihrer

Ministerialdirektor Josef Poxleitner © Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr

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Ende Juni hat der Bayerische Innen- und Bauminister Joachim Herrmann bei einem Festakt in der Münchner Residenz den langjährigen Leiter der Obersten Baubehörde, Ministerialdirektor Josef Poxleitner, in den Ruhestand verabschiedet: »Als 25. Nachfolger von Leo von Klenze, dem ersten Leiter der Obersten Baubehörde, haben Sie seit 2003 die Staatsbauverwaltung als ideenreicher Lenker mit Faszination und Verantwortung geleitet und zukunftsfest gemacht.« Herrmann dankte Poxleitner im Namen der gesamten Bayerischen Staatsregierung für sein außergewöhnliches Engagement für das Planen und Bauen in Bayern und betonte zugleich, dass Helmut Schütz als neuer Leiter die Oberste Baubehörde auf ihrem erfolgreichen Kurs weiterführen wird: »Zu Ihrer anspruchsvollen Aufgabe wünsche ich Ihnen viel Kraft und Erfolg sowie das Quäntchen Fortune das selbst der Tüchtigste braucht.« Poxleitner hatte seit 2003 die Geschicke des gesamten staatlichen Planens und Bauens gelenkt und mit seinen ca. 11.000 Mitarbeitern zahlreiche Straßen, Brücken, Tunnel, Universitäten, Museen, Klinika und vieles mehr in Bayern realisiert. Der Innenminister würdigte in seiner Rede besonders die Verdienste Poxleitners um die

Ministerialdirektor Helmut Schütz © Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr

fachlichen Kompetenz, Ihrem Fingerspitzengefühl und Ihrer guten Vernetzung werden Sie die weiteren Zukunftsfelder der Obersten Baubehörde gut bestellen und das Haus auf seinem erfolgreichen Kurs weiterführen.« www.stmi.bayern.de

Wechsel in (zwei) Vorständen Veränderungen bei bauforumstahl und Deutscher Stahlbau-Verband Dipl.- Ing. Alain Witry, Geschäftsführer von ArcelorMittal Commercial Long Deutschland GmbH, wurde neu in den Vorstand von bauforumstahl e.V. berufen, und zwar als stellvertretender Vorsitzender, da Dipl.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Marc Blum ausgeschieden ist. Außerdem wurde Dr. Armin Franke, Josef Gartner GmbH, zum neuen Präsidenten des Deutschen StahlbauVerbandes DSTV gewählt und damit ebenfalls zum stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstands von bauforumstahl e.V. ernannt. Er löst turnungsgemäß Dipl.-Ing. Ralf Luther ab, der als DSTV-Vizepräsident auch weiterhin dem bauforumstahl-Vorstand angehört. Weitere Vorstandsmitglieder von bauforumstahl sind unverändert:

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Dr.-Ing. Roger Schlim als Vorsitzender sowie Dr.-Ing. Rolf Heddrich, Dr.-Ing. Falko Schröter, Dipl.-Kfm. Hans-Christian vom Kolke und Dr.-Ing. Rolf Wendler. Für sein verbandliches Engagement hat sich Alain Witry viel vorgenommen: »Lösungen in Stahl werden allzu oft technisch hochstilisiert. Der Markt für Stahllangprodukte liegt in geradlinigen, gut durchkonstruierten Lösungen. Wir müssen unseren Kunden aber auch vermehrt die gestalterischen Merkmale und die emotionale Ausstrahlung von Stahlbauten vermitteln.« Für Dr. Armin Franke steht die Faszination des Baustoffes ebenfalls im Mittelpunkt: »Mein besonderes Interesse gilt stets den herausragenden Projekten des architek-

tonischen Stahlbaus, und es macht immer wieder Freude, die Visionen weltbekannter Architekten mit Stahl und Glas zu realisieren.« www.stahlbau-verband.de www.bauforumstahl.de

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Mehr Arbeitsschutz im Straßen- und Brückenbau

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Hinweise der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft

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Allein um Straßen und Brücken in gutem Zustand zu erhalten, sind künftig viele Baustellen zu erwarten. Wie wichtig es ist, mögliche Gefährdungssituationen vorausschauend zu beurteilen und die Vorschriften zum Arbeitsschutz einzuhalten, zeigt schon ein Blick auf die Zahlen: Rund 15.000 Arbeitsunfälle von Beschäftigten im Straßenbau registrierte die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau) jeweils in den Jahren 2012 und 2013. »Die Folgen sind Leid für die Betroffenen und hohe Kosten für die Gemeinschaft der versicherten Unternehmen«, so Frank Werner, Abteilung Prävention der BG Bau. Nach einem schweren Arbeitsunfall entstehen regelmäßig erhebliche Aufwendungen für Heilbehandlung und medizinische sowie berufliche Rehabilitation. Die Kosten können im sechsstelligen Bereich liegen. Oft müssen Beschäftigte auf Straßenbaustellen unmittelbar neben dem fließenden Verkehr arbeiten. Dort werden sie durch zu hohe Geschwindigkeiten, zu enge Fahrstreifen oder unbeabsichtigte Lenkbewegungen der Autofahrer stark gefährdet. »Dabei haben auch die Beschäftigten im Straßenbau ein Anrecht auf sichere Arbeitsplätze. Für qualitativ hochwertige Arbeit benötigen sie genügend Platz und einen zusätzlichen Sicherheitsabstand zum vorbeirauschenden Verkehr«, so Horst Leisering, Leiter des Sachgebiets Tiefbau der BG Bau.

Brückenerrichtung im Freivorbau © Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft

Eine im Dezember 2013 vom Ausschuss für Arbeitsstätten (ASTA) beschlossene Technische Regel für Arbeitsstätten (ASR A5.2) »Straßenbaustellen. Anforderungen an Arbeitsplätze und Verkehrswege auf Baustellen im Grenzbereich zum Straßenverkehr« setzt nun Standards fest – und enthält unter anderem die erforderlichen Maßangaben zum seitlichen Abstand zwischen Arbeitsplätzen und vorbeifließendem Verkehr sowie Mindestbreiten von Arbeitsplätzen und Verkehrswegen, und zwar in Abhängigkeit von der zulässigen Höchstgeschwindigkeit und den eingesetzten Arbeitsmitteln und -verfahren. Mit der neuen Regel wird den am Straßenbau beteiligten Unternehmen, Planern und Behörden also ein Hilfsmittel an die Hand gegeben, um Straßenbaustellen künftig sicherer planen und ausführen zu können. »Mit häufig schweren Verletzungen der Beschäftigten oder sogar tödlichem Ausgang sind außerdem einstürzende Traggerüste, umfallende Konstruktionen und kollabierende Tragsysteme verbunden. Speziell im Straßen- und Brückenbau ist aufgrund exponierter Höhen-Arbeitsplätze die Gefahr eines Absturzes von Mensch und Material überdurchschnittlich hoch«, so Dr. Marco Einhaus, Leiter des Sachgebiets Hochbau der BG Bau. Betonierarbeiten an Schalungen mit anschließen-

der Betonverdichtung werden in der Praxis beispielsweise noch immer von unsicheren Standplätzen ausgeführt. Bei solchen Tätigkeiten sind sicherheitstechnische Aspekte schon von vornherein in die Planung einzubeziehen und die Unternehmen in der Pflicht, die sicherheitstechnischen Anforderungen zu beachten. »Dem präventiven Arbeitsschutz dient auch der Sicherheits- und Gesundheitsschutzplan (Si-Ge-Plan), den Bauherren oder von ihnen beauftragte Dritte für Baustellen erstellen müssen, wenn dort Beschäftigte mehrerer Arbeitgeber tätig werden oder besonders gefährliche Arbeiten anfallen«, so Frank Werner. Im SiGe-Plan werden nicht zuletzt die räumliche und zeitliche Zuordnung der Arbeitsabläufe und die Maßnahmen geregelt, mit denen Gefährdungslagen verringert werden sollen, generell ergänzt durch eine Baustellenordnung, die den störungsfreien Bauablauf unterstützt. Für den Fall, dass trotz aller Maßnahmen Unfälle eintreten, muss ein funktionierendes Rettungskonzept vorhanden sein. Dazu Werner: »Durch die Dynamik von Straßen- und Brückenbaustellen können sich die Bedingungen ständig verändern. Daher sind die Konzepte im Rahmen des SiGePlans regelmäßig zu überprüfen und bedarfsgerecht anzupassen.« www.bgbau.de

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Pavillon aus Bambus und Lehm »Reales« Studentenprojekt an der Fachhochschule Münster Ein Modell anzufertigen und Massen bzw. Mengen abzuschätzen waren die ersten vorbereitenden Maßnahmen, an die sich die eigentlichen Bauarbeiten anschlossen. Dazu gehörte, die Bambusrohre zu spalten, die Kanten abzuschleifen, die knotenartigen Verdickungen, die sogenannten Nodien, abzuklopfen und mit der Axt Dübel abzutrennen. Auf einer Unterkonstruktion befestigten die Studierenden danach die gebogenen Bambuslatten mit Hilfe von Seilen. Der Lehm für den Fußboden und die Wandverkleidung musste hingegen gestampft werden, um ihn aufbringen zu können – als letzte Etappe auf dem zur Errichtung des ca. 2,10 m hohen und 5,00 m langen Bauwerks, dessen Fertigstellung alle Beteiligten mit Gästen und afrikanischer Livemusik dann feierten. www.fh-muenster.de

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Ein filigranes, tunnelartiges Bauwerk aus Bambus und Lehm namens »Mereti« zierte zu Jahresanfang das Foyer der Bibliothek für Architektur, Design und Kunst am Leonardo-Campus: »Mereti« ist auf Amharisch, der meistgesprochenen Sprache Äthiopiens, das Wort für Erde. Geplant und mit eigenen Händen errichtet haben den Pavillon Masterstudierende des Fachbereichs Architektur der Fachhochschule Münster, der münster school of architecture (msa). Im Wahlmodul »Naturell: Baukultureller Dialog Münster– Addis Abeba« beschäftigten sie sich ein Semester lang intensiv mit den natürlichen Baustoffen Bambus und Lehm, wobei sie im Labor des Lehrbeauftragten Arne Thönißen vom Berliner Büro Roswag Architekten zunächst die Beschaffenheit der Materialien in praktischen Experimenten kennenlernten, bevor sie in Münster zur Tat schritten.

Errichtung des Bauwerks © Fachhochschule Münster

Entwicklung von »programmierbaren« Materialien Erste Forschungsresultate an Empa und ETH Zürich Forschern der Empa und der ETH Zürich ist es gelungen, den (ersten) Prototyp eines schwingungsdämpfenden Materials herzustellen, der die Welt der Mechanik für immer verändern dürfte: Der Stoff der Zukunft kann auf Knopfdruck nicht nur Schwingungen komplett dämpfen, sondern auch gezielt bestimmte Frequenzen weiterleiten. Noch funktioniert dieses »programmierbare« Material lediglich in einer eindimensionalen Modellkonstruktion, doch die hat ihre ungewöhnlichen Fähigkeiten bereits bewiesen. Ein gewichtiger Schritt auf dem Weg zu mechanischen Bauteilen mit frei programmierbaren Eigenschaften ist damit getan. Das Arbeitsmodell, das die Forscher nutzen, besteht aus einer 1 m langen und 1 cm breiten Aluminiumplatte von 1 mm Dicke – ein Blechstreifen, der in verschiedenen Frequenzen zu schwingen vermag. Um die Wellenausbreitung zu kontrollieren, sind auf ihm zehn kleine Aluminiumzylinder (7 mm dick, 1 cm hoch) befestigt, wobei zwischen Blech und Zylindern jeweils Piezo-Scheiben sitzen, die sich elektro-

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nisch anregen lassen und dann blitzschnell ihre Dicke verändern. Aus dem (simplen) Aluminiumstreifen ist dadurch ein sogenannter adaptiver phononischer Kristall geworden, also ein in seinen Eigenschaften verstellbarer Werkstoff. Es ist nun realisierbar, die Piezo-Steuerung so einzustellen, dass in einem gewissen Frequenzspektrum die Wellen getilgt werden können. Und diese Dämpfung ist variierbar, denn die (Piezo-)Elemente sind in der Lage, in Bruchteilen von Sekunden ihre mechanoelastischen Eigenschaften zu ändern, und zwar von weich federnd bis zu völlig steif. Ein solches »Metamaterial« ist von durchaus revolutionärem Charakter und kaum zu unterschätzender Bedeutung, musste man bisher doch die gewünschten Schwingungseigenschaften bereits bei der Auswahl des Materials festlegen. In Zukunft könnte das Material hingegen auf aktuelle Messwerte von Vibrationen reagieren und seine Schwingungseigenschaften blitzschnell anpassen. Eine derartige Anlage wäre wesentlich stabiler und zugleich leichter zu konstruieren.

Beim Forschungsprojekt »Phononic Crystal with Adaptive Connectivity« kooperierte Empa-Wissenschaftler Andrea Bergamini mit der Arbeitsgruppe von Paolo Ermanni an der ETH Zürich, beteiligt war außerdem Massimo Ruzzene vom Georgia Institute of Technology. www.empa.ch

Prototyp des schwingungsdämpfenden Blechs © Empa/ETH Zürich

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Betonkuppel zum Aufblasen

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Patentiertes Bauverfahren der Technischen Universität Wien Große Schalenbauten aus Beton oder Stein werden heute kaum noch errichtet, was daran liegt, dass man für die Herstellung von Kuppeln normalerweise aufwendige, teure Stützkonstruktionen aus Holz benötigt. An der Technischen Universität Wien wurde nun jedoch ein neues Bauverfahren entwickelt, das ganz ohne Gerüst auskommt: Eine Betonplatte wird flach am Boden ausgehärtet, danach bläst man ein Luftpolster unter ihr auf – und der Beton krümmt sich in kurzer Zeit zu einer belastbaren, stabilen Schale. Ganze Veranstaltungshallen lassen sich mit dieser inzwischen patentierten »Pneumatic Wedge Methode« realisieren. »Man kann sich das so ähnlich vorstellen wie eine Orangenschale, die man regelmäßig einschneidet und dann flach auf dem Tisch ausbreitet«, so Prof. Johann Kollegger. »Wir machen es eben umgekehrt, wir beginnen in der Ebene und stellen daraus eine gekrümmte Schale her.« Johann Kollegger und Benjamin Kromoser, Institut für Tragkonstruktionen an der Technischen Universität Wien, entwickelten die neue Schalenbautechnik, die jetzt in den Aspanggründen in Wien mit großem Erfolg getestet wurde. Sie funktioniert folgendermaßen: Zunächst wird mit gewöhnlichem Beton eine ebene Fläche gegossen, wobei die geometrische

Herstellung des Schalenbauwerks © Technische Universität Wien

Form genau stimmen muss. Die Platte ist daher in mehrere Segmente gegliedert, außerdem werden bei ihrer Herstellung, abhängig von der zu erzielenden Form, exakt passende keilförmige Stücke ausgespart. Wenn die Betonplatte ausgehärtet ist, wird ein darunterliegender Pneu aus zwei miteinander verschweißten Kunststofffolien aufgepumpt und zugleich ein außen um die Platte verlaufendes Stahlseil zusammengezogen, so dass der Beton innen gehoben und außen zusammengedrückt wird. Um zu gewährleisten, dass sich alle Plattenteile gleichmäßig heben, sind die Segmente mit Metallschienen verbunden. Im Experiment an der Technischen Universität Wien war dieser Arbeitsschritt nach ca. 2 h abgeschlossen, die Betonschale hatte dann eine Innenhöhe von

2,90 m. Im Versuchslabor wurde mittlerweile auch getestet, wie sehr sich Beton im Extremfall mit ebenjener Methode verformen lässt: Lokale Krümmungsradien von nur 3 m sind problemfrei machbar. www.tuwien.ac.at

Erscheinungsbild im »Rohbau« © Technische Universität Wien

Kunststoff auf Tomatenbasis Forschungskooperation von H. J. Heinz und Ford Auf den ersten Blick scheint es, dass Tomaten und Autos nichts Gemeinsames haben. Doch die Ford Motor Company und der Ketchup-Hersteller H.J. Heinz Company sehen Potentiale für eine innovative Kooperation: Ingenieure beider Unternehmen untersuchen derzeit die Verwendung von Tomatenfasern bei der Entwicklung nachhaltiger Verbundwerkstoffe, wie etwa den Einsatz von getrockneten Tomatenschalen in Kabelhalterungen und Innenraumablagen. Vor fast zwei Jahren begann eine Zusammenarbeit von Ford mit Unternehmen wie Heinz, Coca-Cola, Nike und Procter &

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Gamble mit dem gemeinsamen Ziel, einen Kunststoff (PET) auf 100%iger Pflanzenbasis zu entwickeln. Das neuartige BioMaterial soll sich unter anderem auch als Verpackung eignen und dank seiner universellen Eigenschaften die Verwendung von erdölbasierten Produkten drastisch zu reduzieren helfen. Bei der H.J. Heinz Company erkennen Forscher nun die Perspektive, jene Schalen, Stängel und Samen zu nutzen, die bei der Verarbeitung von jährlich mehr als 2.000.000 t Tomaten anfallen. Das Thema Recycling ist Teil der globalen Nachhaltigkeitsstrategie von Ford, um den ökologischen Fußabdruck des gesamten

Unternehmens spürbar zu verringern – ebenso wie die kontinuierliche Optimierung von Fahrzeugtechnologien zur Senkung des Kraftstoffverbrauchs weltweit. Alleine in den vergangenen Jahren nahm die Berücksichtigung von Recyclingmetall und Bio-Materialien bei Ford im Rahmen der Fahrzeugfertigung zu. Beispiele hierfür sind zellulosefaserverstärkte Konsolenkomponenten, kokosbasierte Verbundwerkstoffe, Recycling-Baumwollmaterial für Teppichböden und Sitzbezüge sowie Soja-Schaumstoffe für Sitzpolster und Kopfstützen. www.ford.de

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Ressourcenschonender Materialeinsatz als Ziel (Forschungs-)Projektunterstützung durch Paschal Ein europäisches Forschungsprojekt widmete sich der Erprobung von ressourcenschonendem Materialeinsatz freigeformter Betonkonstruktionen und -flächen. Dieser Machbarkeitsstudie nahmen sich insgesamt 14 Partner, darunter auch PaschalDanmark A/S in Århus, an. Auf dem firmeneigenen Werksgelände wurde dazu eine Skulptur von 24 m Länge, 6 m Höhe und 6 m Breite errichtet – um nicht zuletzt zu hinterfragen, wie durch robotergestützte Leistungen Schalungsarbeiten und -formen sowie die Bewehrungserstellung doppelt gekrümmter Betonbauwerke und -gebilde effizient und ressourcenschonend zu verwirklichen sind, damit sie sich in der Praxis besser, schneller und wirtschaftlicher einsetzen lassen. Anwendung fand hier druckfestes Polystyrol: Aus Polystyrolblöcken fräste ein Roboter, zuvor mit CAD-Daten »gefüttert«, sowohl die untere als auch die obere Form.

Betonskulptur nach Fertigstellung © Paschal-Werk G. Maier GmbH

Die entsprechende Bewehrung wurde ebenfalls von einem Industrieroboter gebogen, die Verbindung der sich kreuzenden Bewehrungsstäbe erfolgte dabei maschinell. Die gesamte Konstruktion wurde zudem mit dem Schalungssystem Logo.3 »eingerahmt«, einer Membrane versehen und mit Traggerüsten von Paschal gestützt.

Schalung und Rüstung als »Rahmen« © Paschal-Werk G. Maier GmbH

»Nach erfolgreichem Abschluss dieses Demonstrationsprojektes kann Paschal sich vorstellen, an der Weiterentwicklung mitzuwirken, um diese Schaltechnik beispielsweise im Betonbrückenbau einzusetzen«, so der Geschäftsführer von Paschal-Danmark A/S, Michael Støvelbæk. www.paschal.de

Neue Schwerpunkte in der Bauforschung Kooperation von Bauwirtschaft und Universität Siegen »Womit und wie bauen wir morgen?« Das ist eine der Herausforderungen, die es generell zu lösen gilt. Eine Forschungsplattform soll nun neue Schwerpunkte setzen: Als Initiative der Universität Siegen und der Bauwirtschaft Südwestfalen, eines Verbunds aller wichtigen Akteure in der Region, geht deshalb das Forschungsinstitut für innovative Baustoffe und Bauwerke (FiBB) an den Start. Das FiBB ist eine wissenschaftliche Einrichtung der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät der Universität Siegen und bietet zugleich eine neue Perspektive in der wie für die Forschung: »Es ist ein Novum, dass sich so viele Firmen daran beteiligen. Moderne Lehre ist nur möglich, wenn man in den modernsten Dingen forscht. Diese Symbiose ist deshalb so nützlich und wichtig, weil Projekte und Konzepte für die Zukunft im Bereich der Bauforschung geprüft und entwickelt werden können«, so Dekan Prof. Dr. Ullrich

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Gründungspartner des Instituts © Universität Siegen

Pietsch. Sechs Firmen der Bauwirtschaft haben sich bereit erklärt, eine Stelle für einen wissenschaftlichen Mitarbeiter über einen Zeitraum von drei Jahren zu finanzieren. Die Fakultät ihrerseits wird für eine zweite wissenschaftliche Mitarbeiterstelle als eine Art Anschubfinanzierung sorgen. Neben den sechs »Start-Mitgliedern«, der Bauunternehmung Günther GmbH & Co. KG, der Benno Drössler GmbH & Co.

Bauunternehmung KG, der Hering Unternehmensgruppe, der Otto Quast GmbH & Co. KG, der Runkel Fertigteilbau GmbH und der W. Hundhausen Bauunternehmung GmbH haben bereits weitere Firmen der Bauwirtschaft Südwestfalen ihr Interesse an diesem Forschungsinstitut bekundet und dessen Unterstützung in Erwägung gezogen. www.uni-siegen.de

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Ingenieurpreis des Deutschen Stahlbaues 2015

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Zweite Auslobung durch bauforumstahl bauforumstahl lobt in Zusammenarbeit mit der Bundesingenieurkammer als ideellem Partner zum zweiten Mal den »Ingenieurpreis des Deutschen Stahlbaues« aus. Alle zwei Jahre ausgeschrieben, wird er vergeben für besondere Ingenieurleistungen in den Kategorien Hochbau und Brückenbau. Prämiert werden dementsprechend neben herausragenden Neubauten und Lösungen für das Bauen im Bestand auch Berechnungsstrategien, Fertigungsverfahren, Montagekonzepte sowie Details oder Einzelelemente, die seit 2012 erstellt und in der Praxis angewendet bzw. realisiert worden sind.

Teilnahmeberechtigt sind die geistigen Urheber der eingereichten Ingenieurleistungen: Ingenieure und Ingenieurgemeinschaften, Arbeitsgemeinschaften aus Ingenieuren und Architekten sowie Stahlbaufirmen. Die Wettbewerbsteilnahme ist ausschließlich online möglich, die zugehörigen (Auslobungs-)Unterlagen stehen ab sofort zur Verfügung. Einreichungsende ist der 5. November 2014, die Verleihung der Preise und Auszeichnungen erfolgt auf der Messe BAU am 20. Januar 2015 in München auf dem Gemeinschaftsstand von bauforumstahl. www.ingenieurpreis.de www.bauforumstahl.de

Logo der Würdigung © bauforumstahl e.V.

Ulrich Finsterwalder Ingenieurbaupreis Umbenennung »zu« Beginn der Auslobung Zum inzwischen 14. Mal lobt der Verlag Ernst & Sohn den Ingenieurbaupreis aus, der seit 1988 alle zwei Jahre für herausragende Leistungen im Konstruktiven Ingenieurbau an ein Projektteam für ein bzw. das ausgezeichnete Bauwerk vergeben wird. Früher kurz und bündig »Ingenieurbaupreis« betitelt, ist er jetzt in »Ulrich Finsterwalder Ingenieurbaupreis« umbenannt worden. Das heißt, in Kooperation mit den Nachkommen Ulrich Finsterwalders wird so die ursprüngliche Gründungsidee dieser Würdigung, nämlich den Berufsstand der Bauingenieure in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit zu stärken, fortgesetzt und gleichsam aufgewertet. Die Teilnahmebedingungen haben sich hingegen nicht geändert:

Auszeichnung mit neuem Logo © Verlag Ernst & Sohn

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Die Ingenieurleistung muss innerhalb Deutschlands, Österreichs oder der Schweiz erbracht worden sein. Der Standort des zu prämierenden Bauwerks ist regional nicht eingeschränkt, sondern kann sich weltweit befinden. Das Bauwerk muss zwischen August 2012 und August 2014 fertiggestellt worden sein. Teilnahmeberechtigt sind Personen, die für Entwurf und/oder Ausführung verantwortlich waren.

Die Beurteilungskriterien lauten (traditionell) folgendermaßen: Die gesamte Baumaßnahme wird nach funktionalen, technischen, wirtschaftlichen und gestalterischen Gesichtspunkten bewertet, wobei eine besondere Ingenieurleistung erkennbar sein muss. Zur Einschätzung der eingereichten Vorschläge werden also letztlich die Aspekte Konstruktion, Innovation, Interdisziplinarität, Ästhetik und Nachhaltigkeit betrachtet. Einsendeschluss ist der 19. September, die Jury-Sitzung soll im November 2014, die Preisverleihung im Februar 2015 durchgeführt werden. Die Anmeldeunterlagen stehen im Internet zum Download zur Verfügung. www.ingenieurbaupreis.de

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(Bayerischer) Ingenieurpreis 2015 Achte Auslobung der Ingenieurekammer

Thema und Dotierung © Bayerische Ingenieurekammer-Bau

Eingereicht werden können sämtliche aus den Fachbereichen der Ingenieurwissenschaft und -praxis im Bauwesen hervorgegangenen Projekte ohne Größen- und Umfangsregularien, wobei kleine Detailideen ebenso berücksichtigt werden wie größere Vorhaben und deren Intention. »Viele Ingenieurleistungen sind in ihrem Bereich genial – auch wenn dies Außenstehenden nicht immer ins Auge sticht. Umso mehr sieht es die Bayerische Ingenieurekammer-Bau als ihre Aufgabe an, das Genie im Ingenieur sichtbar zu machen. Wir freuen uns wieder über zahlreiche Bewerbungen aus allen Disziplinen des Ingenieurwesens im Bereich Bauen«, so Dr.-Ing. Heinrich Schroeter, Präsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau. Die Bewertung der eingereichten Arbeiten obliegt einer Jury, der folgende Personen angehören:

Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Markus Aufleger, Universität Innsbruck, – Prof. Dr.-Ing. Michael Pötzl, Hochschule Coburg, – Dr.-Ing. Heinrich Schroeter, Bayerische Ingenieurekammer-Bau, – Dr.-Ing. Kurt Stepan, Sailer Stepan und Partner GmbH, – Dipl.-Ing. Karl Wiebel, Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr, – Dipl.-Ing. Michael Wiederspahn, Verlagsgruppe Wiederspahn mit MixedMedia Konzepts, – Dipl.-Ing. (FH) Ralf Wulf, Landeshauptstadt München und Bayerische Ingenieurekammer-Bau. Die Auslobungsbroschüre mit den ausführlichen Teilnahmebedingungen steht ab sofort im Internet zum Download zur Verfügung. www.bayika.de

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Die Bayerische Ingenieurekammer-Bau lobt den Ingenieurpreis 2015 aus. Mit 10.000 € dotiert, lautet das (diesjährige) Thema: »Ingenieure setzen Maßstäbe.« Zur Teilnahme zugelassen sind alle Projekte und Konzepte, die nach dem 1. Januar 2009 begonnen wurden und bis zum Zeitpunkt des Bewerbungsschlusses am 24. Oktober 2014 abgeschlossen sind. Die Bayerische Ingenieurekammer-Bau vergibt »ihren« Ingenieurpreis bereits zum achten Mal für Ingenieurleistungen, Projekte und Bauwerke, die zum Beispiel durch ihre Bauweise, technisch anspruchsvolle Konstruktionsprinzipien oder den Einsatz neuer Baustoffe und wegweisender Techniken überzeugen. Ausdrücklich erwünscht sind auch zukunftsorientierte Lösungen, die sich durch ein besonders ressourcenschonendes Planen und Bauen, eine herausragende Energieeffizienz oder den konsequenten Einsatz erneuerbarer Energien und nachwachsender Rohstoffe auszeichnen: Gewürdigt werden mit dem Preis fortschrittliche technische Ingenieurleistungen, die Funktionalität, Wirtschaftlichkeit, Innovation und Ästhetik bei der Planung, Errichtung und Nutzung von Bauwerken vereinen und durch ihren Entwurf, ihre technisch-konstruktive Durchbildung oder ihre exzellente Ausführung einen hohen Standard repräsentieren.

Brückenensemble in Frankfurt am Main Ausstellung im Deutschen Architekturmuseum Die Stadt Frankfurt am Main kann auf eine lange, jahrhundertelange Brückenbaugeschichte zurückblicken, die vor allem von den Flussquerungen bestimmt wurde und wird. Die jüngste dieser Verbindungen über den Main schließt nun ein Ensemble aus Alt und Neu: Die (neuerrichtete) Osthafenbrücke bildet zusammen mit der historischen, vor kurzem erst sanierten bzw. ertüchtigten Honsellbrücke nicht nur ein höchst anspruchsvolles (Bau-)Projekt, sondern auch einen Brückenschlag zwischen den Jahrhunderten.

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Selbiges zeigt jetzt eine Präsentation im Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt am Main – anhand »technischer« Schwarzweißfotografien von Klaus und Elke Malorny, die das Werden und Wandeln der beiden Bauwerke aus nächster Nähe dokumentieren und so durchaus einmalig zu nennende Einblicke in die Details des Konstruktionsprozesses gewähren. Abgerundet werden ihre zweifellos eindrucksvollen Aufnahmen durch Beschreibungen und Hintergrundinformationen zu einem Gesamtprojekt, dessen vorzügliches Resultat nicht zuletzt durch einen zuvor ausgelobten (Ingenieur-)Wettbewerb ermöglicht wurde.

Einladung zur Begutachtung © Deutsches Architekturmuseum

Wer sich für Brückenbau und Brückenbauwerke interessiert, sollte also bis spätestens 24. August 2014 die mit »Brückenschlag Ostend« betitelte Ausstellung auf- oder eben besuchen. www.dam-online.de

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Mies van der Rohe Award Ausstellung im Architekturzentrum Wien bis 15. September; täglich 10–19 Uhr. Architekturzentrum Wien Museumsplatz 1, A – 1070 Wien Tel.: 00 43/1/5 22 31 15

Termine

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Ausstellungen Landschaft im Dekolleté. Fenster als Element und Metapher Ausstellung in den sogenannten Opelvillen in Rüsselsheim bis 20. Juli; Mi 10–18 Uhr, Do 10–21 Uhr, Fr–So 10–18 Uhr.

Hans Hollein. Alles ist Architektur

Kollegialität und Kontroverse. Josef Hoffmann und die Architekten der Mährischen Moderne

Ausstellung im Museum Abteiberg in Mönchengladbach bis 28. September; Di–Fr 11–17 Uhr, Sa–So 11–18 Uhr.

Ausstellung im Österreichischen Museum für angewandte Kunst in Wien bis 26. Oktober; Di 10–22 Uhr, Mi –So 10–18 Uhr.

Städtisches Museum Abteiberg Abteistraße 27, 41061 Mönchengladbach Tel.: 0 21 61/25 26 37

Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen Ludwig-Dörfler-Allee 9, 65428 Rüsselsheim Tel.: 0 61 42/83 59 07

MAK Österreichisches Museum für angewandte Kunst Stubenring 5, A – 1010 Wien Tel.: 00 43/1/7 12 80 00

Hollein Bauen mit Luft Ausstellung im Luftmuseum Amberg bis 27. Juli; Di–Fr 14–18 Uhr, Sa–So 11–18 Uhr. Luftmuseum e.V. Eichenforstgäßchen 12, 92224 Amberg Tel.: 01 72/9 64 52 28

MAK Österreichisches Museum für angewandte Kunst Stubenring 5, A – 1010 Wien Tel.: 00 43/1/7 12 80 00

Fritz Haller. Architekt und Forscher

Bernard Zehrfuss 1911–1996

Ausstellung im Schweizerischen Architekturmuseum in Basel bis 24. August; Di–Mi 11–18 Uhr, Do 11–20 Uhr, Fr 11–18 Uhr, Sa–So 11–17 Uhr.

Ausstellung in der Cité de l’architecture et du patrimoine in Paris bis 13. Oktober; täglich 11–19 Uhr.

Schweizerisches Architekturmuseum Steinenberg 7, CH – 4001 Basel Tel.: 00 41/61/2 61 14 13

Mähren. Bauten, Menschen, Wege Ausstellung im Ausstellungszentrum im Ringturm in Wien bis 5. September; Mo–Fr 9–18 Uhr. Wiener Städtischer Versicherungsverein Schottenring 30, A – 1010 Wien Tel.: 0043/50/3 90-0

Das Prinzip Kramer. Design für den variablen Gebrauch Ausstellung im Museum Angewandte Kunst in Frankfurt am Main bis 7. September; Di, Do–So 10–18 Uhr, Mi 10–20 Uhr. Museum Angewandte Kunst Schaumainkai 17, 60594 Frankfurt am Main Tel.: 0 69/2 12-3 40 37

Konstantin Grcic. Panorama Ausstellung im Vitra Design Museum in Weil am Rhein bis 14. September; täglich 10–18 Uhr. Vitra Design Museum Charles Eames Straße 1, 79576 Weil am Rhein Tel.: 0 76 21/7 02 32 00

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Ausstellung im Österreichischen Museum für angewandte Kunst in Wien bis 5. Oktober; Di 10–22 Uhr, Mi –So 10–18 Uhr.

La Cité de l’architecture et du patrimoine 1, place du Trocadéro et du 11 Novembre, F – 75116 Paris Tel.: 00 33 /1/58 51 52 00

Mission: Postmodern. Heinrich Klotz und die Wunderkammer DAM

Form follows Nature. Natur als Inspirationsquelle für Architektur und Kunst Ausstellung im Kunsthaus Kaufbeuren bis 16. November; Di–So 10–17 Uhr, Do 10–20 Uhr. Kunsthaus Kaufbeuren Spitaltor 2, 87600 Kaufbeuren Tel.: 0 83 41/86 44

Fashion Talks. Mode und Kommunikation Ausstellung im Gewerbemuseum Winterthur bis 8. März 2015; Di–So 10–17 Uhr, Do 10–20 Uhr. Gewerbemuseum Winterthur Kirchplatz 14, CH – 8400 Winterthur Tel.: 00 41/52/2 67 51 36

Ausstellung im Deutschen Architekturmuseum (DAM) in Frankfurt am Main bis 19. Oktober; Di–So 11–18 Uhr, Mi 11–20 Uhr. Deutsches Architekturmuseum Schaumainkai 43, 60596 Frankfurt am Main Tel.: 0 69/2 12-3 88 14

Messen expo real 2014

The good Cause: Architecture of Peace Ausstellung im Architekturmuseum der Technischen Universität München in der Pinakothek der Moderne in München bis 19. Oktober; Di–So 10–18 Uhr, Do 10–20 Uhr. Architekturmuseum der Technischen Universität München in der Pinakothek der Moderne Arcisstraße 21, 80333 München Tel.: 0 89/2 38 05-0

17. Internationale Fachmesse für Immobilien und Investitionen in München vom 6. bis 8. Oktober; Auskünfte und Anmeldung: Messe München GmbH Messegelände, 81823 München Tel.: 0 89/9 49-1 13 58

glasstec 2014 Internationale, weltweit größte Fachmesse der Glasbranche und ihrer Zulieferer in Düsseldorf vom 21. bis 24. Oktober; Auskünfte und Anmeldung: Messe Düsseldorf GmbH Messeplatz, 40474 Düsseldorf Tel.: 02 21/45 60-01

[Umrisse]


Tagungen Essener Membranbau Symposium 2014 Zweite Tagung zum Thema »Membranbau« mit dem Ziel des vertieften Austauschs zwischen Fachleuten aus Forschung, Planung und Ausführung an und von der Universität Duisburg-Essen in Essen am 26. September; Auskünfte und Anmeldung: Universität Duisburg-Essen Institut für Metall- und Leichtbau Universitätsstraße 15, 45141 Essen Tel.: 02 01/1 83-38 73

Evangelischer Kirchbautag 2014 28. derartige Tagung mit dem (diesjährigen) Titel »Evangelisch präsent. Kirche gestalten für die Stadt« in München vom 9. bis 12. Oktober; Auskünfte und Anmeldung: EKD-Institut für Kirchenbau und kirchliche Kunst der Gegenwart Philipps-Universität Marburg Lahntor 3, 35032 Marburg Tel.: 0 64 21/2 82 64 14

Bau von Geh- und Radwegbrücken Zweites Symposium zum Bau von Gehund Radwegbrücken in München am 21. Oktober; Auskünfte und Anmeldung: Verlagsgruppe Wiederspahn mit MixedMedia Konzepts Biebricher Allee 11 b, 65187 Wiesbaden Tel.: 06 11/98 12 92-0

Plastic Heritage Tagung mit dem (Unter-)Titel »Forum Kunststoffgeschichte 2014« in Berlin vom 22. bis 24. Oktober; Auskünfte und Anmeldung: Deutsche Gesellschaft für Kunststoffgeschichte e.V. Grüner Baum 32, 95448 Bayreuth

Deutscher Stahlbautag 2014 Tagung unter dem Motto »Stahl! Modern und nachhaltig bauen« in Hannover vom 29. bis 30. Oktober; Auskünfte und Anmeldung: bauforumstahl e.V. Sohnstraße 65, 40237 Düsseldorf Tel.: 02 11/67 07-8 12

ladung Brückenbau Einla u Einladung Brü Brückenbau bau E inladung nladung Brückenbau n Zum zweiten MalBrückenb lädt MixedMedia KonzeptsEin für die VERLAGSGRUPPE WIEDERSPAHN zum kenbau Einladung Brücke Einladu Veranstaltungen uSymposium Einladung dung Brückenbau B Bau Geh- und Einla ladung dungvon Brücke Brückenbau Tage der Industriekultur 2014 Radwegbrücken Zwölfte derartige Veranstaltung mit Ausung Brückenb Brückenbau Einladu stellungen, Besichtigungen, Führungen, am 21. Oktober 2014 nach München ein. Vorträgen und Diskussionen im gesamten Brückenbau Einladung Ein Br Rhein-Main-Gebiet vom 18. bis 27. Juli; Mit der Landeshauptstadt München, Baureferat, Auskünfte und Anmeldung: Ingenieurbau, Geh- und gHauptabteilung Brückenbau Brüc auwerden Einladung Radwegbrücken von Planern, ausführenden Unternehmen und Bauherren aus dem Inland sowie dem ckenbau Einladung dung Brüc europäischen Ausland erläutert und vorgestellt. Auch neue Verfahren und Erkenntnisse,Brücken wie z.B. das enbau enba Einladung nladung Biennale Architettura 2014 Feuerverzinken, werden thematisiert und die gerade 14. Internationale Architekturausstellung Fuß- und Radwegbrücken erforderlichen Brückenu fürbeleuchtungen Einladung dung Brückenbau an diversen Beispielen gezeigt. in Venedig bis 23. November; Auskünfte und Anmeldung: Eine Exkursion zu einigen Münchner Brücken Brücken ist Brückenbau nbau Einladung geplant. dung Brückenbau Einladu Einlad Selbstverständlich wird auch diese Veranstaltung mit einem Tagungsband begleitet. Die Möglichkeit, Brückenbau enbau Brücken ihre ProdukteEinladung einem interessierten Fachpublikum zu präsentieren, wird der Zulieferindustrie geboten. u Wir Einladung Brückenbau freuen uns über Ihr Interesse und stehen für Fragen gerne zur Verfügung. nbau Einladung Brücken Wettbewerbe Brückenbau Nähere Informationen und Erläuterungen zu Projektvorschlägen, Referenten, Veranstaltungsdung Brückenbau Einladu ort und -kosten finden Sie in Kürze auf unserer Ulrich Finsterwalder Website www.mixedmedia-konzepts.de unter enbau Brücken VeranstaltungEinladung Geh- und Radwegbrücken 2014 – Ingenieurbaupreis 2015 Brückenbau und erhalten Sie sofort nach Fertigstellung Würdigung von herausragenden Leisdem Postweg, wenn Sie u auf Einladung Bfür die Anforderung Brückenbau tungen im Konstruktiven Ingenieurbau, das rückseitige Fach-Formular einsenden. Einsendetermin ist der 19. September; Brückenbau nbau Ei lad Einladung Einladun Für Mitarbeiterinnen und MitarbeiterBrücken aus Auskünfte und Anmeldung: Hochschulen und der Verwaltung bieten wir dung Brücken Einladu besondereBrückenbau Konditionen. Vermerken Sie dies bitte gegebenenfalls im Formular. Brückenbau enbau Einladung Einladu Brücken Ihre Ansprechpartner im Hause: Deutscher Ziegelpreis 2015 Seelbach Brückenbauu Carmen Einladung B Brückenbau Prämierung »herausragender Architektur kontakt@mixedmedia-konzepts.de und aus energetisch vorbildlichen und gestalBrückenbau nbau Ei l d Einladung Einladun Brücken Elisabeth Wiederspahn terisch überzeugenden Ziegelbauten«, kontakt@verlagsgruppewiederspahn.de Abgabetermin ist der 22. September; dung Brückenbau Brücken Einladu Auskünfte und Anmeldung: enbau Einlad Einladung Brücken Einladu Brückenbau u Einladung Brückenbau B Bayerischer Ingenieurpreis 2015 Weitere Informationen und Anmeldung Brückenbau nbau Einladung Brücken Auszeichnung für Ingenieure unter dem (diesjährigen) Motto: »Ingenieure setzen dung Brückenbau V E R L A G S G R U Einladu PPE Maßstäbe«, Bewerbungsschluss ist der W I E D E R Smit MixedMedia P A Konzepts HN 24. Oktober; Auskünfte und Anmeldung: KulturRegion Frankfurt RheinMain gGmbH Poststraße 16, 60329 Frankfurt am Main Tel.: 0 69/25 77-17 00

La Biennale di Venezia Ca’ Giustinian, San Marco 1364/A, I – 30124 Venedig Tel.: 0039/041/5 21 87 11

Verlag Ernst & Sohn Rotherstraße 21, 10245 Berlin Tel.: 0 30/4 70 31-0

Ziegel Zentrum Süd e.V. Beethovenstraße 8, 80336 München Tel.: 0 89/74 66 16-0

Bayerische Ingenieurekammer-Bau Nymphenburger Straße 5, 80335 München Tel.: 0 89/41 94 34-0

[Umrisse]

Biebricher Allee 11 b 65187 Wiesbaden Tel.: +49/611/98 12 920 Fax: +49/611/80 12 52 kontakt@verlagsgruppewiederspahn.de www.verlagsgruppewiederspahn.de www.mixedmedia-konzepts.de


Bücher

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Denkmalpflege in der DDR

Frauen planen und bauen … Unter eben jenem Titel erschien Ausgabe 5/6 · 2013 der [Umrisse] und damit ein Heft, in dem überwiegend jüngere, ja ausschließlich lebende und ihrem Beruf (weiterhin) tätige Architektinnen und Bauingenieurinnen vorgestellt wurden. Dass wir bei der Konzeption unserer Veröffentlichung ganz bewusst auf die Berücksichtigung eines (historischen) Rückblicks verzichtet haben, ändert indessen nichts an der Tatsache eines bis dato vorherrschenden Defizits: »Baumeisterinnen« in und aus früheren Zeiten finden kaum Beachtung, erfahren im Unterschied zu ihren männlichen Kollegen nur sehr selten eine angemessene Würdigung, werden also bis heute durchaus stiefmütterlich behandelt. Und insofern darf und muss man wie frau sich zweifelsohne über ein Buch freuen, das sich Biographie wie Werk von Adelheid Gnaiger, immerhin der ersten Architektin Vorarlbergs, widmet. Wer die insgesamt 192 Seiten nun ein bisschen genauer studiert, stößt fast unweigerlich auf ein Œuvre von hoher bis höchster Qualität, das keinerlei Vergleiche zu scheuen braucht, sich in manchen Fällen sogar durch nachgerade vorbildliche, der sogenannten Moderne verpflichtete und daher im besten Sinne herausragende Lösungen auszeichnet. Dass sich ein Großteil der von ihr realisierten Entwürfe (dennoch!) nicht mehr antreffen lässt, weil die Gebäude entweder, wie das ÖGB-Haus in Bregenz, abgerissen oder irgendwann überformt und derart ihrer originären Gestalt komplett beraubt worden sind, ist letztlich ein zweiter, nicht minder gewichtiger Grund, weshalb sich die Lektüre dieser außerordentlich verdienstvollen Publikation uneingeschränkt empfiehlt. Michael Wiederspahn Ingrid Holzschuh (Hrsg.): Adelheid Gnaiger 1916–1991. Die erste Architektin Vorarlbergs. Park Books, Zürich 2014. 192 S., 178 Abb., geb., 34 €.

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Zum Thema »Denkmalpflege und DDR« mögen die ersten Assoziationen eher solche von heruntergekommenen Bauten, von Straßenzügen im Berliner Osten sein – gleichermaßen zerstört durch Gewehrkugeln wie nachfolgende Vernachlässigung, wie sie nach der Wende in vielen Dokumentationen zu sehen waren: meist zügig übernommen von Investoren, saniert und als Renditeobjekt angepriesen – oder Bilder von Kulturstätten, die in der Folgezeit kostenintensiv und oft öffentlichkeitswirksam nach erfolgter Instandsetzung wieder übergeben wurden; dies gelegentlich mit leicht gönnerhaften Anklängen, so als hätte der sozialistische Parallelstaat es nicht vermocht, seine eigene und die vorab gemeinsame Geschichte zu bewahren. Dass in der DDR Denkmalpflege auf hohem fachlichem Niveau und mit internationaler Anerkennung betrieben und es als notwendig angesehen wurde, trotz sozialistischer Mangelwirtschaft Bauwerke und damit baukulturelles Erbe zu erhalten, ist über einen kleinen Expertenkreis west- und ostdeutscher Fachleute hinaus jedoch vielfach bis heute ebenso unbekannt wie die Umstände, unter welchen Denkmalpfleger dort Vorhaben gelegentlich realisierten oder realisieren mussten. Seinen 41. Band zur Denkmalpflege in Berlin hat das Landesdenkmalamt Berlin deshalb nun diesem Thema gewidmet. Es ist, wie Jörn Haspel und Hubert Staroste in ihrer Einleitung anmerken, keine erste Übersicht. Publikationen zum Denkmalgeschehen in der DDR gab es schon mehrfach; und mit zunehmender zeitlicher Distanz werden einzelne Aspekte derselben immer häufiger von Nachwuchswissenschaftlern als lohnenswerte Themen für Forschungsprojekte unterschiedlicher Art, vorzugsweise auch als Promotionsvorhaben, entdeckt. Dennoch darf diese Publikation für sich wohl in Anspruch nehmen, die umfassendste zu sein, was unter anderem darin begründet ist, dass sich in ihr eine Mischung aus wissenschaftlicher Darstellung einzelner Projekte, Erläuterungen zur Struktur des damaligen Instituts für Denkmalpflege und dessen Wirk- und Aktionsradius sowie Erfahrungsberichte vieler Akteure jener Zeit finden.

Haspel als Landeskonservator und Staroste, im Landesdenkmalamt verantwortlich für den Fachbereich Denkmal-Inventarisation und -Vermittlung, haben der unbekannten Seite der Denkmalpflege in der DDR nachgespürt, die seinerzeit Agierenden dazu gebracht, ihre auch subjektiven Erinnerungen aufzuschreiben und ihre Erfolge zu dokumentieren. Gegliedert ist die Dokumentation in eine Darstellung der Struktur und Organisation der institutionellen Denkmalpflege und ihrer Tätigkeitsbereiche, ergänzt von zahlreichen Beispielen aus der Praxis. In neuer Kenntnis der dort ehemals denkmalfeindlichen Tendenzen, des Wissens um begrenzte Haushaltsmittel und bürokratische Zuständigkeitsrangeleien lesen sich die Erfolgsgeschichten sowie Teilerfolge in neuem Licht. Denn Denkmalpflege, Denkmallisten und die Entscheidungen, was aus welchen Gründen als erhaltenswert eingestuft und welcher Art die zu erhaltenden Objekte sein sollten, hatten sehr viel mit dem Geschichtsbild der politisch Verantwortlichen zu tun – das zudem einem kontinuierlichen Wandel unterlag. Ob Übersichtsbeitrag zu städtischen Erhaltungskonzepten oder Detailbericht, wie beispielsweise zur jüngeren Restaurierungsgeschichte des Güstrower Schlosses, ob bekannte Projekte oder Neuentdeckungen – der kompakte Überblick über die Leistungen der Denkmalschützer nötigt zumindest im Nachhinein großen Respekt ab. In einzelnen Beiträgen klingen in den manchmal mit Anekdoten angereicherten Erzählungen die teilweise absurden Probleme an, denen sich die Denkmalpflege ausgesetzt sah. Dadurch gewinnen die vielen kreativen Einzelleistungen innerhalb und am Rande des Systems eine zusätzliche Bedeutung. Wer sich von Umfang (576 Seiten), Format (21,00 cm x 29,70 cm) und Gewicht (2,585 kg) nicht schrecken lässt, hat mit diesem einzigartigen Band also eine Fachliteratur vor sich, die kein pflichtgemäßes Durchlesen erfordert, sondern auch als gelegentliche Lektüre neben Erkenntnisgewinn Lesegenuss bereitet. Elisabeth Plessen Jörg Haspel, Hubert Staroste, Landesdenkmalamt Berlin (Hrsg.): Denkmalpflege in der DDR. Rückblicke. Nicolaische Verlagsbuchhandlung, Berlin 2014. 576 S., 400 Abb., geb., 49,95 €.

[Umrisse]


[Umrisse] Zeitschrift für Baukultur ISSN 1437 - 2533 14. Jahrgang Ausgabe 3·2014 www.umrisse.de

Herausgeber Chefredaktion Verlag

Dipl.-Ing. Michael Wiederspahn Vorstandsmitglied AIV Wiesbaden Dipl.-Ing. Michael Wiederspahn mwiederspahn@verlagsgruppewiederspahn.de

VERLAGSGRUPPE W I E D E R Smit MixedMedia P A Konzepts HN Biebricher Allee 11 b 65187 Wiesbaden Tel.: 06 11/84 65 15 Fax: 06 11/80 12 52 www.verlagsgruppewiederspahn.de

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Druck Erscheinungsweise und Bezugspreis

Monika Kriester Zur Zeit gilt die Anzeigenpreisliste vom Januar 2014. Christina Neuner Multifunktionsstadion in Nizza © Allianz Riviera/Milène Servelle Multifunktionsstadion in Nizza © Allianz Riviera/Milène Servelle Multifunktionsstadion in Nizza © Wilmotte & Associés Einstiegsbauwerk in Augsburg © Eckhart Matthäus Stadtarchiv Karlsruhe © Daniel Vieser Stadtarchiv Karlsruhe © Daniel Vieser Metropol-Theater in München © Werner Lederer-Piloty Metropol-Theater in München © Jakob Piloty Kindertagesstätte in Frankfurt am Main © Frank Heinen/Architekturbüro Ferdinand Heide Kindertagesstätte in Frankfurt am Main © Architekturbüro Ferdinand Heide »Zentralmassiv« in Bochum © Stark Design »Zentralmassiv« in Bochum © Stark Design Kindertagesstätte in Karlsruhe © Liapor GmbH & Co. KG Apartmenthaus in Panningen © Neptunus GmbH Airportcity St. Petersburg © CA Immobilien Anlagen AG Exzenterhaus in Bochum © FDT Flachdach Technologie GmbH & Co. KG Kindertagesstätte in Bielefeld © MBN Bau AG Schmidt printmedien GmbH Haagweg 44, 65462 Ginsheim-Gustavsburg [Umrisse] Zeitschrift für Baukultur erscheint 6 x pro Jahr. Einzelheft: 9,50 € Doppelheft: 19,00 € Jahresbezugspreis: 57,00 € Abonnement Ausland: 63,00 €

[ Impressum

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form reproduziert oder in eine von Maschinen verwendbare Sprache übertragen werden. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages strafbar.



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