Wandern Trekking Via Claudia Augusta

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ReutteLokal

Makaberer Rechtsstreit

Ein Lienzer klagte seinen Cousin, weil dieser das gemeinsame Familiengrab aufgelassen hatte. Seite 35 Symbolfoto: iStock

NACHRICHTEN AUS DEM AUSSERFERN

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Donnerstag, 5. Juli 2018 Nummer 182-RE

Musikfest wird zur „Truppenparade“

Das Außerferner Bundesmusikfest steht heuer ganz im Zeichen österreichischer Militärmusik. Alle Kapellen stellen sich dieser Herausforderung. Sie haben eigens dafür altösterreichische Märsche einstudiert. Lechaschau – Am nächsten Wochenende, 13. bis 15. Juli, findet das 69. Außerferner Bundesmusikfest in Lechaschau statt. Dieses ist nicht nur das größte in Tirol, es wartet heuer beim großen Festumzug mit einer neuen musikalischen Facette auf. Alle 40 Kapellen mit ihren insgesamt knapp 1700 Musikanten haben sich zum heurigen 100-Jahr-Jubiläum der Republik Österreich einem ganz besonderen Musikstil verschrieben: den altösterreichischen Märschen. Die Idee dazu hatte der Obmann des Außerferner Musikbundes (AMB), Horst Pürstl. Gemeinsam mit Bezirkskapellmeister Harald Beyrer, dessen Stv. Bernhard Rainer sowie Bezirksstabführer Roland Hohenrainer wurde die Sache angegangen. Beim Museumsverein Reutte wurde mit dem ehemaligen Musikschuldirektor Franz Walcher noch ein kompetenter Partner mit ins Boot geholt. Er gab kulturhistorische Einblicke in die Entwicklung der Militärmusik und schon konnte es losgehen. Immerhin galt es zu-

Die Außerferner Musikkapellen stellen sich der Herausforderung und werden ein besonderes Musikgut vor den Vorhang holen. erst eine Liste von Märschen aus dieser Zeit zu beschaffen und die heimischen Kapellen von der Idee zu überzeugen. Pürstl erinnert sich an die erste Besprechung: „Am Anfang herrschte teils schon Skepsis. Auch nicht ganz un-

begründet, denn die Märsche sind in kleinen Besetzungen gespielt worden und bieten den einzelnen Instrumentengruppen nur wenig Pausen. Zudem liegt das Marschtempo bei 102 bis maximal 108 Schlägen pro Minute, ist also

langsamer als die gewohnten 108 bis 116 Schläge. Das wiederum heißt, dass das straffe Rhythmische voll zur Geltung kommt und ganz sauber gespielt werden muss.“ Inzwischen sei die Skepsis in Motivation umgeschwenkt.

Foto: Licht-Klick

Pürstl: „Es ist echt interessant, dass alle Kapellen so mitziehen. Mein Wunsch war es, dass beim Musikfest viele verschiedene Märsche zu hören sind.“ Sein Wunsch wurde gehört. 15 unterschiedliche Stücke werden beim großen

Per pedes über die Römerstraße

Mit AK auf den Nachzipf lernen

10.000 Fernwanderer werden pro Jahr an der Via Claudia gezählt – Tendenz steigend.

Außerfern – Radfahrer mit Packtaschen sind entlang der Via Claudia Augusta längst ein gewohntes Bild. Neben den 40.000 Touren-Radreisenden zählt die Via Claudia Augusta auch rund 10.000 Fernwanderer jährlich, die weniger auffallen, weil sie sich kaum von anderen Wanderern unterscheiden. „Der Großteil der Fernwanderer, die der transeuropäischen Route folgen, wandert diese stückweise, zum Beispiel den Nordtiroler Teil entlang der Berghänge oder den Südtiroler Teil über die Waalwege durch die Obstgärten. Viele wandern dann in den Folgejahren weitere Abschnitte“, berichtet Christoph Tschaikner, Geschäftsführer der Via Claudia Augusta Transnational und als solcher auch für den Tourismus an der Römerstraße verantwortlich. Mehr und mehr Fernwanderer entdecken auch den bayerischen Teil, der von

Landsberg am Lech über Schongau und vorbei am Forggensee nach Füssen führt. Tschaikner: „Es gibt immer mehr Anfragen, ob man nicht die Fernwanderroute von Landsberg bis zur Donau verlängern könnte. Diese Ver-

längerung ist schon gefunden und wird bald auch in einem Reiseführer aufbereitet sein.“ Zu Fuß ist die Art undWeise, wie auch die meisten Römer auf der Via Claudia Augusta reisten, die originale Art der Fortbewegung also. Die meis-

Paul Iacob, Vorsitzender der Via Claudia Augusta Transnational (l.), traf bei einem Spaziergang zufällig einen Fernwanderer, dessen Plan es ist, die ganze Route in einem Stück zu erlaufen. Foto: Via Claudia Augusta

Reutte – Einen eindringlichen Appell, die Sharrows – also jene auf dem Asphalt aufgebrachten Piktogramme, die den Radfahrern in der Mitte des Fahrstreifens Platz einräumen – auch zu nützen, richtet Reuttes Bürgermeister Alois Oberer an alle Radfahrer. „Es ist viel gefährlicher, äußerst rechts zu fahren“, mein-

so finden sie

KURZ ZiTieRT

ZAHL des TAGes

Grenzgänger

Als mein Mandant den Grabstein nicht mehr vorfand, war seine Verärgerung groß.“

600

„Der Bär aus Pfunds hat sich anscheinend wieder aus’m Staub g’macht. Bei ins schlafen und Bienenstöck’ mampfen und in der Schweiz arbeiten. A klassischer Grenzgänger halt.“

Herbert Weichselbraun

Der Lienzer Anwalt zum Fall eines plötzlich aufgelassenen Familiengrabes.

Reutte – Die AK Tirol bietet auch in Reutte heuer wieder von 6. bis 31. August Nachhilfekurse in Deutsch, Mathematik, Latein, Englisch, Französisch, Italienisch und Rechnungswesen an. Infos und Anmeldung unter Tel. 05672/72728. Anmeldeschluss ist am 20. Juli. Für Kinder von AK-Mitgliedern kostet der Kurs für ein Fach 195 €, für zwei Fächer 295 € (sonst 275 bzw. 395 €). (TT)

ten Römer verfügten nicht über ein Reittier oder gar einen Wagen. Insbesondere die Legionäre marschierten zum Limes oder wieder retour. Heute sind es andere Motive, welche die zu Fuß Reisenden bewegen. Was schon für die Touren-Radfahrer gilt, nämlich dass sie die Landschaften und Orte langsamer durchqueren und somit intensiver erleben, gilt für den Fernwanderer noch mehr. Aber was bewegt einen, alle 30 Tages-Etappen in einem Stück zu laufen? „Ich mach’ das das erste Mal. Ich muss erst sehen, wie es mir dabei geht. Es war aber schon lange Zeit ein Vorhaben von mir“, erzählt der Wanderer, den Vereinsvorsitzender Iacob zufällig in der Ehrenberger Klause traf. Er startete sein Abenteuer in Augsburg, war beim Aufeinandertreffen mit Iacob bereits eine Woche unterwegs und noch immer bester Dinge. (TT, fasi)

Toni

Bewohner. Nach einem

Wasserrohrbruch in der Burghard-Breitner-Straße waren 600 Bewohner ohne Wasser.

Festumzug zu hören sein. Kurzer Rückblick: Im Jahr 1741 ordnete Kaiserin Maria Theresia an, dass jedes Regiment seine eigene Kapelle haben sollte, um die Truppen zur Parade zu führen. Im selben Jahr wurde zur Geburt Joseph II. die erste Parade mit einer Deutschmeister-Kapelle in Mailand abgehalten. 1781 stationierte Kaiser Joseph II. die Deutschmeister in Wien – hier konnten sie ihren unvergleichlichen Wiener Klang kreieren. Diese beiden neu gegründeten Musikkapellen markierten den Beginn eines musikalischen Werdeganges, der Österreichs Militärmusik zur Weltgeltung brachte, weil sich alle Einflüsse zu etwas Neuem, zur unverkennbaren altösterreichischen Militärmusik vermischten. Diese erlebte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine erste Blütezeit. Pürstl abschließend: „Altösterreichische Märsche sind ein unschätzbares Kulturgut unserer Heimat, welches Aufmerksamkeit und Pflege bedarf.“ Dem werden sich die Außerferner Kapellen am 15. Juli in höchstem Maß widmen. (fasi)

Piktogramme für Radler werden ausgeweitet

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te er unlängst. Die Sharrows, die bisher nur im Obermarkt getestet wurden, sollen nun in die Mühler Straße erweitert werden. Auch eine Weiterführung in der Lindenstraße sei angedacht gewesen, die Idee dann aber wieder verworfen worden, da die Radler über die Bräuhouse-Passage ausweichen können. (fasi)

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