Viertelvor Ausgabe 12

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VIERTELVOR

Das Heft f端rs Nauwieserviertel

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12 07/2011 kostenlos

Nauwieserfest-Programm im Innenteil


Was guckst du? Das neue Wahl-Abo: 6 x Theater – alle Produktionen, alle Spielstätten* ..................................................................................................................................................

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Nina Schopka, fotografiert von André Mailänder | *Ausgenommen Gast-, Gala- und Sondervorstellungen


Zeichnungen von Ekkehart Schmidt-Fink

Willkommen zur 12. Ausgabe von VIERTELVOR!

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ieviele Leute leben eigentlich im Viertel? Und wie alt sind die? Und wo kommen die her? Diese und noch einige andere interessante statistische Fragen zum Nauwieserviertel beantworten wir in dieser Ausgabe. Ein interessantes Detail dabei ist, dass es bei der Geschlechteraufteilung der Bewohner genau EINE weibliche Person mehr gibt als männliche. (Bitte melde dich!) Ansonsten ist bei einigen Beiträgen eine gewisse Affinität zum Rock’n’Roll bemerkbar, die sich als subtiler roter Faden durch das Heft zieht. Auch unser Nachschlag besitzt einen solchen Charakter. Da wir nun schon viele Jahre vergeblich auf die Currywurstbude warten, soll das Motto sein: Hilfe zur Selbsthilfe. Wir hatten jedenfalls viel Spaß beim Ausprobieren. Beim Kochen AC/DC nicht vergessen! Im Zweifel zu Erwerben im Rock’n’Roll-Geschäft „Rex Rotari“, wo wir uns mit den Inhabern Andreas und Markus zum Plaudern getroffen haben. Ebenfalls einen kleinen Einblick in sein bewegtes Leben gab uns der gute Kai Orth, seines Zeichens Paketpostmann und Original. Dabei kam die ein oder andere Anekdote zum Vorschein und man wird den Eindruck nicht los, dass das erst die Spitze die Eisbergs war... Eine absolute Bereicherung fürs Viertel, der Mann. Viel Vergnügen! Ralf Leis & Falk Kuckert

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Inhalt

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zahlen bitte von Miriam Hoffmann und Falk Kuckert

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schick im viertel Fotografien von Axl Klein und Matthias Wittekindt / dogtreatpix

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im rocknroll-geschäft Interview mit Andreas und Markus von Rex Rotari, von Ralf Leis und Mazze Gaspers

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programm nauwieserfest Das Fest der Feste

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postmann unseres vertrauens Interview mit Kai Orth, von Ralf Leis und Falk Kuckert

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lee|lou von Hans Gerhard, Illustrationen von Joni Marriott

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gerücht-o-mat von Miriam Hoffmann, Falk Kuckert, Joni Marriott

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durch raum und zeit von Véronique Verdet, Stefan „Ede“ Grenner, Ralf Leis

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impressum WerWieWas

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nachschlag präsentiert von Mazze Gaspers, Falk Kuckert, Ralf Leis

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Textcredits: Hans Gerhard, Foto: Stefanie Baehr

Kurzes

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Ach, unser Viertel,

voller Fehler, aber liebenswert, oder?

Nauwieserviertel Saarbrücken

NAUWIESERFEST 2011 SONNTAG, 31. JULI, 18:30 FREE JAZZ MIT DEM TRIO UHL

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Ga s t h a u s B i n g e r t täglich geöffnet ab 17.00 Uhr

Nauwieserviertel

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66111 Saarbrücken

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Nauwieserviertel // Cecilienstraße 31 // 66111 Saarbrücken // 06 81-3 55 33 Reklame

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„Tante“ Frieda Fischer 1. August 1921 – 20. Dezember 2010

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0681 / 39 80 37 0681 / 37 26 42 E-Mail: visavis.sprachinstitut@t-online.de Internet: www.visavis-sprachinstitut.de Tel:

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zahlen bitte Text von Miriam Hoffmann, Grafiken von Falk Kuckert

n diesem Jahr findet in Deutschland die Volkszählung statt, denn Zahlen regieren die Welt und es interessiert die Regierenden sehr, was zählbar ist: „Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde“ – so steht’s schon in der Bibel (Lukas 2, 1). Diese Volkszählung war übrigens der Grund, weshalb Jesus in einem verranzten Stall in Bethlehem geboren wurde und nicht im aufgeräumten heimischen Schlafzimmer in Nazareth. Schon hier zeigte sich also: Statistik bedeutet den puren Stress für alle Beteiligten. Der/die eine oder andere wird sehr wahrscheinlich von freundlichen Volkszählenden heimgesucht worden und über dieses und jenes aufs Genaueste befragt worden sein, zum Beispiel, ob die hiesige Wohnung die Führung eines eigenen Haushalts ermöglicht (hä?!).

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Da dachten wir, es wäre doch mal interessant, das Viertel durch Zahlen und Statistiken erfassbar zu machen – natürlich in Kategorien, die unserer Lebenswelt entsprechen und in Grafiken, die gut aussehen UND stressfrei verständlich sind. Schließlich interessiert es mich nicht, was meine Nachbarin verdient oder wieviele der jetzigen Viertler vorher in Wanne-Eickel gewohnt haben, sondern brennende Fragen wie die Anzahl der Viertelkinder, die sich die Rutsche auf dem Spielplatz teilen müssen! Also, zahleninteressierte Statistikfans mit angegriffenem Nervenkostüm: Was wirklich wichtig ist fürs Nauwieser Viertel, das steht hier!

Vielen Dank an Jürgen Renner, Eva Ecker, Horst Sander und Herrn Appel vom LKA für die Bereitstellung des diversen Datenmaterials.


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Öffnungszeiten: Mo-Fr 16.00 - 1.00 Uhr Sa- So 18.00 - 1.00 Uhr Reklame

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2 gute Gründe vom 29. bis 31. Juli zu feiern... ...Nauwieser Viertelfest und 48 Monate spielbar! Reklame

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schick

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im viertel

Was trägt der gemeine Viertler heutzutage? Was ist der angesagte Viertel-Style? Gibt es so was wie Fashion im Viertel überhaupt? Diesen Fragen sind wir nachgegangen... Fotografien von Axl Klein und Matthias Wittekindt / dogtreatpix Fotografiert wurde hinter dem ehemaligen Kater Karlos in der Dudweiler Straße

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Jan tr채gt Schuhe von FRED PERRY, Hosen von NUDIE, Pulli von SOLID JEANS, Schal: gefunden

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Houryar tr채gt Schuhe von ADIDAS, Hosen von AIR JORDAN, Hoodie und T-Shirt von ECKO UNLIMITED

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Fatima tr채gt Schuhe von NIKE, Hosen von QUELLE, Longsleeve von KIK, Ohrringe von TEDI, Bolero-Weste ausm Secondhand-Laden

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Mihà trägt Schuhe von VANS, Hosen, T-Shirt, Socken von H&M, Tattoos sind von Wilma und der Gürtel ist handgemacht von Sean

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Tommy tr채gt Hosen von ZARA, und ein Shirt von AMANN, Schuhe: unbekannt

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Katha tr채gt Schuhe von VIVIENNE WESTWOOD, Hosen, Shirt von H&M, K채ppi ist secondhand aus London, Tattoos sind von Jojo

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auf ein stück kuchen mit... ... Andreas Eid und Markus Cremer, den beiden Besitzern des CD- und Schallplatten-Ladens Rex Rotari in der Nauwieserstraße. Seit 1995 existiert der Laden nun schon im Viertel und bietet seitdem tapfer den immer stärkeren Krisen im Tonträgergeschäft die Stirn. Aufgezeichnet von Mazze Gaspers und Ralf Leis, Fotos von Falk Kuckert

im rocknrollgeschäft d

ie Welt der Popmusik ist kompliziert geworden. In den vergangenen Jahrzehnten entwickelten sich unzählige neue Stile und Unterstile bis hin zu feinsten Verästelungen, die kein Mensch mehr wirklich überblickt. Vorbei die Zeiten, in denen Fans der Rolling Stones die Fans der Beatles ins Höllenfeuer wünschten, Rocker und Mods sich gegenseitig verprügelten, Punkrockfans bei Pink Floyd das kalte Grausen bekamen und umgekehrt. Die Definitionen sind aufgeweicht und die Rebellen domestiziert. Zwischen Postpunk, Cold Wave, Neofolk, Crustcore, Liquid Funk und Ghetto Tech findet nun jeder seine ganz persönliche individuelle Ecke. Diese Entwicklung und die Möglichkeit des verlustfreien Kopierens von Musik sowie die übermächtige Konkurrenz des Internets macht es den klassischen Plattenläden nicht gerade leicht, zu überleben. Aber es gibt sie noch. Man kennt sie aus Nick Hornbys „High Fidelity“. Wo der Musikfreund seine Liebe mit dem scheinbar veralteten Produkt „Schallplatte“ befriedigt. Mit seinesgleichen bei einem Heißgetränk „Gut“ und „Böse“ unterscheidet. Oder sich einfach beim Plattenblättern inspirieren lässt. So wie im Rex Rotari...

Andreas, Markus, es gab Zeiten mit fünf, sechs Plattenläden hier im Viertel oder zumindest in der Peripherie. Ihr seid immer noch da. Wieso? Andreas: Mit dem alten Programm wärs nicht mehr gegangen. Ganz früher waren wir ziemlich Hardcore, Punk, Metal, aber mittlerweile haben wir halt auch die Rock-PopKlassiker, bisschen die Kundschaft vom Udo übernommen aus dem Gimmix ... Markus: Das Wegfallen der anderen Läden hat uns natürlich auch wieder einen Schwung an Publikum gebracht. Wir haben dann versucht, uns nach dieser Klientel auch ein bisschen besser auszurichten. A: Gut, aber die Frage war ja, warum wir nicht vorher weggefallen sind. Also, beim Udo, der war zu lange da und hat keine Lust mehr auf Neuware gehabt. Das ist halt anstrengend und an der verdient man am wenigsten. Man denkt eigentlich, dass die neuen Sachen am besten gehen? M: Verkaufen tut sich das gut. Aber die Gewinnspanne ist, bezogen auf das, was du an Arbeit damit hast, geringer. Eure jugendkulturelle Einbindung war also stärker als bei anderen Läden, die sich 27


auf die Klassiker beschränken und eher oldschool daherkommen? A: Am Anfang ganz bestimmt. Da haben wir selber viele Konzerte organisiert und sind auch viel rausgegangen, waren halt mit den Leuten unterwegs mit unserer Musik. Hattet ihr nicht auch mal auf dem offenen Kanal eine Radiosendung? A: Ja, das war der Vorlauf vom Plattenladen. Mitte/Ende der Achtziger als ich meine Kisten im Juz in Homburg verkauft habe. Mit ein paar anderen Plattensammlern hatten wir angefangen, mal ne Sendung auf dem offenen Kanal zu machen. Sehr dilettantische, schöne Musik... Was war das für eine Richtung? A: Ziemlich Hardcore-Punk. Da gabs rechts und links nicht viel... Wie behält man mittlerweile die Übersicht über die ganzen Verästelungen im popkulturellen Bereich? Treibt ihr da viele Recherchen? A: Also, Idealist bin ich immer noch, und ich habe immer noch Spaß dran, dahinter zu sein und vieles rauszufinden. Aber die Halbwertzeit von irgendwelchen Hypes wird ja immer kürzer. Da den Überblick zu behalten ist doch bestimmt schwierig? A: Ich behaupte ja noch nicht mal, dass wir den Überblick haben ... M: Es kommen ja immer mehr Platten raus in kleineren Stückzahlen. Wo man früher von zehn Bands zehn Artikel verkauft hat, hat man jetzt von hundert Bands einen Artikel, um die Breite abzudecken. Die großen 100er-Stückzahlen, das ist lang vorbei, bei zehn Einheiten 28

bist du ja schon fast eine Kommerz-Band. Ist es mühsam, sich mit Genres auskennen zu müssen, die man aus persönlicher Sicht vielleicht schon längst hinter sich gelassen hat? A: Klar, vieles hat man natürlich hinter sich gelassen. Aber man kann es einordnen, sagen wir mal als gut gemacht oder originell. Eine Angestellte, die jetzt zwei Jahre hier war, die war 18 damals. Das merkt man, das ist schon eine andere Baustelle. Klar, die bringen natürlich einen anderen Input mit. Wir sind mit unserer Clique älter geworden und haben vielleicht schon ein bisschen den Bezug zu den Jüngeren verloren. Dann tut sowas schon ganz gut. Aber man merkt, dass da auch die Wichtigkeit bei den Jüngeren ganz anders ist. Was sagt ihr der Oma, die hier für den Enkel eine, sagen wir mal, Tina-Turner-Platte kaufen möchte? M: Hätts jetzt grad Tina Turner sein müssen? Ich will es jetzt ungern sagen, aber die haben wir vielleicht da. Dann finden wir die unten in der Krabbelkiste... A: Ja, also, die wird freundlich bedient. Was habt ihr für ein Einzugsgebiet? Kommen die Jugendlichen mit dem Mofa aus Lebach gefahren, um sich hier mit Rock’n’Roll einzudecken? M: Einzugsgebiet Saarland besteht definitiv. Luxemburg, Frankreich auch. A: Aus Holland kommen welche ein, zwei Mal im Jahr, weil sie wissen, dass sie hier was finden. Und die Bands, wenn sie hier spielen. Der Jello Biafra z.B. ist ein Fan, der kommt jedes Mal hier vorbei, wenn er hier auftritt.


Was ist der Unterschied zwischen dem Rex-Rotari-Käufer und dem Amazon-Klicker? M: Es gibt Leute, die sich die Zeit nehmen, bei einem Kaffee oder einem Kaltgetränk in ein paar Sachen reinzuhören, auch mit einem reden wollen über Musik, so dass es richtigen Austausch gibt. Das unterscheidet den definitiv von dem Amazon-Klicker oder vom Supermarkt-Einkäufer. Es ist klar, dass wir mit den Ketten nicht mithalten können, wo die CD ein, zwei Euro billiger ist. Da muss man vielleicht einfach was anderes bieten. A: In letzter Zeit ist mir auch vermehrt aufgefallen, dass Leute, die hier kaufen, den Einzelhandel unterstützen wollen, das sagen sie dann ganz am Schluss noch dabei. Der weiß, dass die CD hier etwas teurer ist, aber er fühlt sich trotz der allgemeinen Informationsflut hier vielleicht besser beraten. Wie seht ihr die Zukunft von Vinylplatten? M: Ich denke, Vinyl wird es länger geben als die CD. Dass man vermehrt zum Vinyl einen Download-Code oder die CD gleich kostenlos noch mit dazu kriegt, ist eine gute Strategie. Für kleine Bands ist das natürlich ne Kostenfrage, noch zusätzlich Vinyl rauszubringen... A: Gerade gestern war ein ganz Junger da, 15, 16 Jahre, der hat sich hier einen gebrauchten Plattenspieler gekauft und gleich noch ne Bob-Marley-Platte dabei. Da bin ich dann immer ganz froh... Wie oft kommt es vor, dass ihr hier jemand an der Theke stehen habt: „lalalalalala, wisst ihr was das ist? Es ist von ner Frau gesungen und irgendwie saugeil! Habt ihr das?“

A (lacht): Klar, das kommt vor... M: Es gibt eine Dame, die hier gern ihre Flippers-Lieder trällert. Die kann dir auch die ganzen Geschichten erzählen, wie alt die sind, wer mit wem verheiratet ist, wann sie mal Pause gemacht haben. Die kommt dann mit ihrem Wägelchen rein und bestellt sich ab und zu mal ne CD. Von den Flippers? Hier bei euch? A: Roland Kaiser hat sie auch schon bestellt. Die ist immer sehr freundlich und ab und zu, wenn es sie überkommt und sie sich zu wohl fühlt, dann fängt sie an, zu singen. ...und ihr seid ihre Flippers- und RolandKaiser-Dealer? A: Ja, hier kannste alles bestellen. Dann ruft ihr dort an‚… Hallo Frau Dings, ihre „Zeit der Zärtlichkeit“ ist da? A: Richtig, ja. M: Warum nicht? Die geht sonst in einen anderen Laden, und die machen genau das Gleiche. A: Nee, die machen das nicht so gut, sonst wär sie nämlich dageblieben. Die wurde nicht überall so freundlich behandelt, glaub ich. Das find ich super, wenn die Flippers-Oma hier genauso gern verkehrt wie die Wollmützenkids. M: Ach, die unterhält sich dann auch mit denen, das ist schon witzig. Für uns ist es manchmal so, dass man denkt, jetzt ist aber auch gut, aber wenn du das mal als junger Kunde erlebst, ist das ja ne lustige Anekdote. Also, sie wird nicht ausgelacht oder so, ganz im Gegenteil. 29


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Draußen am Laden steht glaub ich „CDs und mehr“‚ stimmts? Da haben wirs doch! „...und mehr“! Dann ist da ja mal Inhalt dahinter! Gibts eigentlich auch den etwas, ich sag’ mal, politisch noch nicht so gefestigten Jugendlichen, der hier mit Bands ankommt, wo euch die Haare ausfallen? So aus dem rechten Spektrum? M: Nach „Landser“ wirst du schon ab und zu mal gefragt. A: Aber die wissen eigentlich schon, dass sie es hier nicht kriegen. Also meistens sag ich bei Onkelz nur „Nee, dafür haben wir kein Fach“. So diesen ganzen Schwanz, das ist mir einfach zu viel Zeit, so ganz beauftragt seh ich mich da nicht mehr. Noch ein paar Anekdoten...? A: Da gibts den aus Russland, der immer nur so gut Deutsch kann, wie er es verstehen will. Wenn er was will, kann er relativ gut Deutsch, wenn ich sag, das geht nicht: … hä? Der leiht sich auch ab und zu Geld und bringt dann irgendwann Schallplatten dafür. Gestern hat er 70 Cent für Eier gebraucht. Weil er zwei Packungen Wachteleier verschenken wollte und er nur Geld hatte für eine Packung. Der leiht sich bei euch Geld und bringt irgendwann einen Gegenwert vorbei? Das ist ja auch mal interessant. A: Genau. Kreditinstitut, Pfandleihhaus. Nenn es, wie du willst. Ja, über Anekdoten könnt man auch ein Buch schreiben. Und ein Film wie „Smoke“ wär von der Thematik her gar kein Problem. Obs dann halt als Film so

authentisch käme, ist aber die Frage. Wie oft haben wir gesagt, jetzt hier der Fußschalter, da die Kamera. Ungeschnitten. Perfekt. Da stehst du da und willst innerlich applaudieren. Das ist halt ein bisschen der Lohn, der am Monatsende fehlt... Ich glaub da kann jeder ein Lied von singen, der hier einen Laden hat. A: Das ist auch branchentypisch. Ich kenn den Martin aus’m Antiquariat, der hat die Gleichen. Die sozial Vernachlässigten, die dann ein bisschen Anschluss suchen. A: Wenn es am Monatsanfang Geld gibt, hat man so welche, die sich sonst gar nichts leisten können. Da kann man die Uhr nach stellen. Neulich hat mir einer ne Rotweinflasche mit Drehverschluss mitgebracht, so halb voll. Wollt er mir was Gutes tun, weil er sich ab und zu hier die Heftchen mitnehmen darf. Da haben wir gesagt: Die Heftchen kosten eh nix. „Ne, ne, ihr seid immer so nett. Do hasche mo e Troppen.“ Also 1,99 wär teuer gewesen. Da dachte ich schon, nette Geste, stellst sie mal unter die Theke. Eine Woche später hat mich das Ding genervt – ich hätt ihn eh nie getrunken – wollt ich ihn auskippen, bevor ich die Flasche in den Müll werfe. Da hab ich den Grund erfahren, warum ich sie bekommen habe: Der Verschluss war so fest zu, der hat das Ding einfach nicht mehr aufbekommen. Hab ich gedacht: Oh du Geiler‚…! ♠

Mehr unter: www.rexrotari.de

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programm nauwieserfest Grußwort

Willkommen beim Nauwieser Fest 2011

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om 29. bis 31. Juli findet es wieder statt, das Nauwieser Fest – für viele das schönste und ausgefallenste Stadtteilfest an der Saar. Ich habe gerne wieder die Schirmherrschaft dafür übernommen, denn gerade diese Veranstaltung ist Jahr für Jahr ein Spiegel der kulturellen Vielfalt unserer Stadt. Seit Jahren arbeiten wir daran, das Nauwieser Viertel in seiner Grundsubstanz zu bewahren und zu verschönern und gleichzeitig die Fortentwicklung der Wohnnutzung voranzutreiben. Die neu gestalteten Straßen und kleinen Plätze, der Kirchgarten an der Johanniskirche, der neu gestaltete Landwehrplatz und aktuell die Verschönerung des Umfeldes der Alten Feuerwache sind Beispiele dieser erfolgreichen Bemühungen. Auch die Hausbesitzer, die Geschäftsleute und viele Bewohnerinnen und Bewohner haben dieses Viertel hervorragend mitgestaltet. Ich bin immer wieder begeistert von der Vielfalt im Nauwieser Viertel. Die Besucherinnen und Besucher des Nauwieser Festes erwartet auch diesmal ein anspruchvolles Bühnen- und Straßenmusikprogramm mit vielen renommierten Künstlern und Gruppen, aber auch mit vielen jungen Musi32

kerinnen und Musikern aus der Saarbrücker Nachwuchs-Szene, die sich gerne einem großen Publikum präsentieren. Erneut wird es ein Kinderprogramm geben. Ich bedanke mich sehr herzlich bei den Organisatoren des Nauwieser Festes, die sich immer wieder der Herausforderung stellen, den unterschiedlichsten Kunst- und Kulturformen „eine Bühne zu geben“ und damit mit großer Treffsicherheit ein Fest der besonderen Art schaffen, ein Fest, das die spezifische Lebensart des Viertels widerspiegelt und gleichzeitig unsere Stadt von einer besonders liebenswerten Seite zeigt. Allen Besucherinnen und Besuchern wünsche ich viel Spaß und interessante Unterhaltung beim Nauwieser Fest 2011. Saarbrücken, im Juni 2011

Charlotte Britz Oberbürgermeisterin


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programm Freitag 29.07.11

Samstag 30.07.11

hauptbühne max-ophüls-platz:

hauptbühne max-ophüls-platz:

p 19.00 Uhr

p 19.00 Uhr

Fractical Illusion

Baby Lou

Melodischer Punkrock von der Saar

False Metal und Punkrock-Tradition lagen selten so dicht beieinander

p 20.00 Uhr

Thee Cherylinas

p 20.15 Uhr

Bühnencomeback der Power Beat Ladies

The Fogs

p 21.15 Uhr

Fünfköpfiger Indie-Rock aus Saarbrücken

Spy vs. Spy

p 21.15 Uhr

Sample-Soaked-Secret-Agent-Surf-Punk

Bronson Norris

p 22.30 Uhr

Pop-Punk und Alternative Rock

Buster Shuffle

p 22.30 Uhr

Ska, Pop und Rock’n’Roll aus East-London

Gary Indie-Rock mit Schauspieler Robert Stadlober

luckystyle, nauwieserstr: bleistift, nauwieserstr: p 18.00 Uhr

Open Mic

p 16.00 Uhr

Wer akustisch ein paar Lieder singen oder spielen möchte, ist herzlich eingeladen

Caine

antiquitätenladen, nauwieserstr:

p 20.00 Uhr

p 19.00 Uhr

Power Blues aus dem Saarland

Rock'n'Rollfunk aus Saarbrücken

Millers Crossing

Memphis Rock und Pop-Covers auf der Akustik-Gitarre

bleistift, nauwieserstr: p 20.00 Uhr

Crippled Flower Garden Eigenes und Covers von Punk bis Psychedelic

luckystyle, nauwieserstr: p 18.00 Uhr

Open Mic Wer akustisch ein paar Lieder singen oder spielen möchte, ist herzlich eingeladen

antiquitätenladen, nauwieserstr:

karateklub meier, nassauerstr:

p 19.00 Uhr

p 21.00 Uhr

Überraschungskonzert

Die Fahrt von Holzminden nach Oldenburg

Künstler wird noch bekanntgegeben.

Trio-Coverband, legendär & kultig!

karateklub meier, nassauerstr: p 21.00 Uhr

Minor Flag Spielen trotz Übergewicht sehr schnell...

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Von links: Crippled Flower Garden, Die Fahrt von Holzminden nach Oldenburg, Baby Lou


nauwieserfest Sonntag 31.07.11 hauptbühne max-ophüls-platz: p 15.30 Uhr

Hexeschuss Irishfolk aus Saarbrücken

p 18.00 Uhr

Song Or Suicide

sonstiges: Bücherflohmarkt Samstag von 14.00 Uhr bis 19.00 Uhr im Hinterhof des Buchladens in der Försterstraße. Die Plätze sind bereits ausgebucht, Anmeldungen sind nicht mehr möglich.

Junger Singer/Songwriter aus dem Saarland

p 19.00 Uhr

Glazed Finish Indierock in hochdosierter Form

CD- und Schallplattenbörse Samstag und Sonntag ab 13.00 Uhr CD- und Schallplattenbörse auf dem Max-Ophüls-Platz. Infos/Anmeldung: andreas.porger@rocketmail.com

p 20.15 Uhr

Ghost Of A Chance

Kinderfest / Kinderbetreuung

Songwritertum zw. Altern. Country, Folk & Blues

Während die Eltern das Fest besuchen, führen die Mitarbeiter/-innen des SOS-Kinderdorfs mit Kindern im Alter von 3 bis 10 Jahren eine „Kinderolympiade“ durch. Im Innenhof zwischen Seilerstraße und Nauwieser Platz (Eingang 9) stellen die Kinder am Samstag von 14.00 – 20.00 Uhr und Sonntag von 13.00 – 18.00 Uhr ihre sportlichen Fähigkeiten unter Beweis. Auch in diesem Jahr wird zudem „Tausch und Plausch“ in der Nauwieserstraße 50 geöffnet sein. Die Kinder können sich schminken lassen und am Glücksrad drehen. Wer Spielsachen tauschen möchte, kann dies selbstverständlich auch tun.

p 21.30 Uhr

Tim Neuhaus & The Cabinet Mit das Beste, was Deutschland an Singern/Songwritern zu bieten hat

luckystyle, nauwieserstr: p 18.00 Uhr

All Star Formation From Dizzy Thang To VoodooJack and Friends Classic Rock’n’Blues mit verschiedenen bekannten Musikern von der Saar

kurze eck, nauwieserstr: p 18.30 Uhr

Uhl Bebop trifft Metal

cafe kostbar, nauwieserstr: p 19.00 Uhr

Außerdem natürlich wie jedes Jahr ein großes und abwechslungsreiches Angebot an Essens-, Getränke-, Schmuck- und sonstigen Ständen auf dem Max-Ophüls-Platz, in der gesamten Nauwieserstraße und einem Abschnitt der Cecilienstraße.

Dreist Klassischer Rock erster Güte von und mit drei Urgesteinen der saarländischen Musik-Szene

bleistift, nauwieserstr:

schirmherrschaft: p Charlotte Britz, Oberbürgermeisterin der Landeshauptstadt Saarbrücken und p Christa Piper, Bezirksbürgermeisterin

p 20.00 Uhr

Little Town Blues Band Eric Clapton, Stevie Ray Vaughan, Gary Moore

karateklub meier, nassauerstr: p 21.00 Uhr

Power Rock meets Post Punk meets Powerpop Dreist, Little Town Blues Band

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programm nauwieserfest Grußwort Zehntausende Gäste werden am letzten Wochenende im Juli ins Nauwieser Viertel strömen und drei Tage lang ausgiebig feiern. Die Menschen, die im Viertel wohnen, sehen diesem Großereignis mit Gelassenheit entgegen: „es ist ja nur dieses Wochenende, wo es so hoch her geht – wir freuen uns, wenn es den Besuchern gefällt.“ Auch für mich als Bezirksbürgermeisterin und Bewohnerin des Nauwieser Viertels ist das Fest eine lieb gewordene Tradition. In diesem Jahr haben die „Macher“ mit viel Engagement ein Musikprogramm zusammengestellt, in dem wir Traditionsgruppen aber auch neue Bands kennenlernen können: Punk, Rock, Blues, Folk oder Country – auf den vielen Bühnen im Viertel dürfte für alle Besucher etwas Spezielles dabei sein. Zum Viertelfest gehören aber auch die CD- und Schallplattenbörse ebenso wie der Bücherflohmarkt und natürlich die bunten Kinderangebote, für die SOS sorgt. Der Bezirksrat Mitte unterstützt das Fest seit Jahren und immer wieder gern, steht es doch für kulturelle Vielfalt, soziales Engagement und tolerantes Miteinander. Ich freue mich auf das Fest und bin gerne dabei! Ihre Christa Piper, Bezirksbürgermeisterin

Fractical Illusion Die Musik der vier Punkrocker ist alles andere als glatt gebügelter Einheitsbrei, sondern zeigt durchaus Ecken und Kanten. Die Songs der Band durchlaufen die unterschiedlichsten Genres der Rockmusik und tragen zugleich eine unverwechselbare und einzigartige Handschrift. Infos: www.fi-rock.de Fr, 19.00 Uhr, Hauptbühne Max-Ophüls-Platz

Thee Cherylinas Thee Cherylinas geben nach 15 Jahren ihr Bühnencomeback. Das Repertoire der Power Beat Ladies reicht von eigenen Songs bis hin zu Klassikern von The Who und The Yardbirds. Ready Steady Go. Infos: www.myspace.com/cherylinas Fr, 20.00 Uhr, Hauptbühne Max-Ophüls-Platz

Spy vs. Spy Neben eigenen Songs besteht der Stil der Band in der sehr speziellen Interpretation und Umwandlung bekannter Filmund Fernsehmelodien aus den Genres Krimi, Geheimagenten und Spionage. Dabei werden die Originalmelodien und -rythmen dem unverwechselbaren Surfstil der Band angepasst und mit Samples untermalt. Infos: www.spyvsspy.org Fr, 21.15 Uhr, Hauptbühne Max-Ophüls-Platz 36


Buster Shuffle Buster Shuffle aus East-London entwickeln sich nicht nur aufgrund ihrer erfolgreichen Tour im Vorprogramm der Broilers immer mehr zur festen Größe auf europäischen Bühnen. Ska, Pop und Rock’n’Roll, vorgetragen mit dem typischen CockneyAkzent. Und dazu absolut partytauglich. Wer Madness mag, wird Buster Shuffle lieben! Infos: www.bustershuffle.co.uk Fr, 22.30 Uhr, Hauptbühne Max-Ophüls-Platz

Bronson Norris Eine wilde Mixtur aus Pop-Punk und Alternative Rock mit einem klitzekleinen Schuss Indie. Das Quartett aus Saarbrücken bewegt sich stilistisch zielsicher irgendwo zwischen den Foo Fighters, der Bloodhound Gang, Motörhead oder Queens Of The Stoneage. Infos: www.bronson-norris.de Sa, 21.15 Uhr, Hauptbühne Max-Ophüls-Platz

Gary Knackiger Indie-Rock mit Schauspieler Robert Stadlober und Rasmus Engler von der Band „Herrenmagazin“. Das Repertoire ist voller eingängiger Gitarrenpop-Perlen mit geschickten und dreisten Reminiszenzen an Teenage Fanclub, Guided By Voices und The Lemonheads. Infos: www.myspace.com/onkelgary Sa, 22.30 Uhr, Hauptbühne Max-Ophüls-Platz

Caine Caine sind vier Musiker aus Saarbrücken: Ben Di Bernardo am Mikrofon, Klaus Stocker an der E-Gitarre, Sebastian M. Schmitt am Bass und Micky Meyer am Schlagzeug. Ihr Sound? Sie vereinen knackige funky Grooves mit klassischem Rock. Kein Funkrock. Sondern Rock’n’Rollfunk! Sa, 16.00 Uhr, Bleistift

Hexeschuss Die saarländische Band Hexeschuss hat sich dem Irishfolk verschrieben. Sie schlagen den Bogen von traditionellen irischen Fiddletunes über Folkstandards mit Mitsingcharakter von Interpreten wie Dubliners, Poques und Battlefield Band, Paddy Goes To Holyhead und High Kings bis zu Adaptationen von Hooters bis Jethro Tull. Infos: www.hexeschuss.de So, 15.30 Uhr, Hauptbühne Max-Ophüls-Platz 37


programm nauwieserfest Song Or Suicide Dahinter verbirgt sich David Egler, 18 Jahre alt, aus Eppelborn. Akustik-Pop-Lovesongs mit einem Hauch von Rock, gepaart mit gefühlvollen Vocals. Mehr muss man nicht wissen. Live davon überzeugen! Infos: www.songorsuicide.com So, 18.00 Uhr, Hauptbühne Max-Ophüls-Platz

Uhl Die Band bedient sich in multistilistischer Manier bei vielen Genres. Elemente von Jazz, Punk, Surf, Folk und Metal finden sich in den Kompositionen von Johannes Schmitz (Gitarre) und Lukas Reidenbach (Bass). Katalysiert werden die Stücke durch den Schlagzeuger Martial Frenzel, der in bester Tradition der Bebop-Drummer stets die Fäden in der Hand hält. So, 18.30 Uhr, Kurze Eck

Glazed Finish Das ist Indie-Rock aus Saarbrücken in hochdosierter Form. Zum Durchspülen von Gehörgängen aller Anhänger gitarrenlastiger Rockmusik. Infos: www.glazedfinish.de So, 19.00 Uhr, Hauptbühne Max-Ophüls-Platz

Ghost Of A Chance Seit knapp 3 Jahren erzählt Tobias Heiland unter diesem Pseudonym in seinen Songs von kleinen und größeren Katastrophen und Triumphen. Songwritertum zwischen Alternative Country, Folk & Blues. Fans von Chuck Ragan & Co kommen bei Ghost Of A Chance aus Mainz voll auf ihre Kosten. Infos: www.myspace.com/aghostofachance So, 20.15 Uhr, Hauptbühne Max-Ophüls-Platz

Tim Neuhaus & The Cabinet Tims Lieder leben von ihren getragenen Flächen, viel Percussion und einer Prise Melancholie, die nie lethargisch wirkt. Er fesselt mit Songs, die sich nie aufdrängen oder anbiedern. Auf der Bühne wird Tim von einer 5-köpfigen Band mit zwei Drumsets unterstützt, die Songs werden mehrstimmig von allen Bandmitgliedern begleitet. Infos: www.tim-neuhaus.de So, 21.30 Uhr, Hauptbühne Max-Ophüls-Platz

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wünscht allen viel Spaß auf dem Nauwieser Fest. Feiern, wo Saarbrücken ganz besonders ist.

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auf ein paket mit... ... Kai Orth, allen bekannt als der Mann, der die Päckchen bringt und im Viertel nicht mehr wegzudenken. Dass da noch ganz andere Fähigkeiten in dem Herrn mit der Sonnenbrille stecken, war uns immer schon klar. Also Kai, dann pack mal aus... Aufgezeichnet von Falk Kuckert und Ralf Leis, Fotos von Falk Kuckert

postmann unseres vertrauens Kai, du bist als Paketpostmann im Viertel eindeutig eine Person des öffentlichen Lebens... Ja, ich kenn halt viele Leute auch privat hier. Wohnst du hier im Viertel? Nee. Ich wohn in Malstatt, aber ich kenn hier ja jedes Haus. Egal wo ich zustelle, hab ich immer Assoziationen, Geschichten. Bist du gebürtiger Saarbrücker? Ja. Burbacher. Wir hatten früher das Café Orth. Mein Opa war Innungsmeister der Konditoren und hat z. B. den Schubert ausgebildet. Und hier im Viertel warst du schon immer unterwegs? Im Viertel war ich privat immer unterwegs. Mit 15 schon. Ich hab viel Fussball gespielt und halt Kurzes Eck, als noch viel Konzerte dort liefen. Das war so die Zeit mit meinem besten Freund, der vor ein paar Jahren gestorben ist, dem Gregor Braun von Repa Druck. Wir waren damals ein Kopf und ein Arsch. Und große David-Bowie-Jünger. Ich hab ja selbst Musik gemacht früher. „Three Lung Cars“ hieß die Band. Mit Christoph Schmitz, der heute als Dozent an der HBK arbeitet. 42

Was war das für Musik? Das war so Indie-Rock. Ich hab gesungen und Gitarre gespielt. Musik, Literatur und Kunst war immer so meins. Bücher – logischerweise als gelernter Buchhändler. Du hast eine Buchhändler-Ausbildung? Hast du nach der Lehre dann auch noch in dem Beruf gearbeitet? Ja, jahrelang. Ich war in Saarlouis, Buchhandlung Wagner. Geile Buchhandlung. Gutes Publikum. Mondän. Reich. Auch die Jungen, angehende Abiturienten bei drei Gymnasien in Saarlouis. Die waren alle sehr wissbegierig. Ich hatte so‘n Faible für Dadaismus und Surrealismus. Und dann hab ich den Jungs das beigebracht, die bedanken sich teilweise heute noch. Natürlich auch alles schon erwachsene Leute. Ich werd ja auch schon 48... Ja, und danach kam eine Zäsur und ich war mal ein paar Jahre weg. Jamaika, Venezuela… Da hab ich mal eine Auszeit genommen. In Jamaika war ich der „Crazy German“, weil ich nur Bier getrunken und nicht gekifft hab. Ganja vertrag ich nicht.


ÂťVielleicht kĂśnnte man mich als linken Wertkonservativen bezeichnenÂŤ 43


Wann bist du dann wieder zurück nach Deutschland? So 1990, 1991. Es waren so zwei Jahre mit Unterbrechungen halt. Danach war ich in Berlin… Ich muss zwischendurch mal das Fenster aufmachen, eine rauchen. Geht das? Ja, und 1993 kam mein Sohn Arvid auf die Welt. Ich bin dann von Berlin immer öfters nach Saarbrücken gependelt, als die Beziehung gekriselt hat. Der Arvid war ein Wunschkind von mir, der ist irgendwann gezielt konstruiert worden, im Zelt in Mecklenburg-Vorpommern. Beim Bruder von Wolf Biermann. Architekt. Guter Bekannter von der Mutter meines Sohnes. Die kommt ja aus‘m Ossiland. Komische Geschichte alles, und seit ‘94 bin ich eben alleinerziehend. Machst du jetzt noch Musik? Privat mit Akustikgitarre, sonst nix. Ich bin auch nicht mehr der Partygänger. Emerit. Bin also abends eher zuhause. Bücher lesen, Filme schauen, ganz banal. Filme sind auch ein großes Hobby von mir. Ich hab früher selbst mit Freunden Super-8-Filme gedreht und war ständig im Camera-Kino an der Berliner Promenade. Tagsüber in der Buchhandlung, danach umziehen, mit Bärbel und Gregor ab ins „Ei“ in die Sulzbachstraße. Da hat der Erwin Fuhrmann aufgelegt. Punkrock, Ultravox, Depeche Mode, Iggy Pop. Und ich hab in Riegelsberg gewohnt bei meinen Großeltern, da bin ich mit Rollschuhen nachts heimgefahren. Und am nächsten Morgen wieder in die Buchhandlung schaffen gegangen. Und dann halt wieder Ei, Kurzes Eck oder Camera... Du hast ständig mit allen Leuten aus‘m Viertel zu tun. Was bekommst du für Feedback? Das Positive für mich ist, dass ich bei der Zustellung gleichzeitig meinen Sozialkontakten frönen kann. Ich treffe Leute, die ich mag, bin akzeptiert. Ich kenne halt auch viele Alteingesessene. Dirk Blank ist noch ein guter Bekannter von mir, kenne die Leute aus dem Gasthaus Klein. Ich hab eine Benachrichtigungsquote wie auf dem Land. Du bist ja durchaus auch eine integrative Person, weil du so gut vernetzt bist. Der Pino vom Salon Valente zum Beispiel, 44

der hat in Burbach neben unserem Café gewohnt, und als ich dann im Viertel in Postfunktion als Stammfahrer da war, nahm der auch Pakete an für die ganzen Leute. Ich hab dann versucht, im Viertel so‘n Netzwerk aufzubauen. Humpty, Spielbar, dann brauchen die Leute nicht mehr zur Post zu gehen. Bei der Sabine im Käseladen. Da geht einer Käse kaufen und kann grad die Pakete abholen. Das meinte ich mit integrativ... Ich musste die ersten Jahre auch rumkrebsen, weil wir haben halt auch Leute, die sind bisschen anders drauf. Da musst ich mich schon durchbeißen. Die waren eifersüchtig, weil ich, auch wenn ich Springer war, oft beliebter war als die damaligen Stammfahrer. Ob das jetzt in Auersmacher war auf‘m Land… egal, wo. Und ich hab einfach festgestellt, der Job macht mir Spaß. Zurück zu deinem Lebenslauf. Berlin... Genau, das war die Zeit in Berlin und vorher halt – da waren immer Unterbrechungen. Ich bin z.B. mit einem schwulen Cousin vom Gregor, der hat bei Pan-Am gearbeitet – so‘n Typ wie der Joop – durch die Welt gezogen. Ich hab bei Gregor gearbeitet, und da hat der gesagt „Guck mol, Kai, das ist mein schwuler Cousin, der sucht eine Begleitung, der hat Freiflüge für die ganze Welt.“ Da haben wir Dinger erlebt. In Panama damals zwei Tage Militärputsch. Auf‘m Flughafen. Und mit dem war ich auch in Venezuela, da hab ich auch ihn (hält seinen Ché-Guevara-Anhänger hoch) damals machen lassen. In Caracas, damals während der Ölkrise. Und das Credo war, dass ich nicht schwul bin, dass da nix läuft. Und irgendwann hat’s ihn dann übermannt, er wollte mir doch an die Wäsche, und dann war’s das. Dann bin ich halt mit einem Pan-Am-Flug trotzdem noch zurückgeflogen, so kulant war er noch. Und da hab ich eine Berliner Stewardess kennengelernt. Von New York erster Klasse zurükkgeflogen nach Berlin, und so bin ich halt in Berlin gelandet. Das war der Anfang von der Entstehung meines Sohnes. In Berlin war ich oft auch durch Leute vom Kurzen Eck. Das war wie eine zweite Heimat.


Aber das Saarland hat dich trotzdem nie losgelassen... Ja, ich hab viele Großstädte kennengelernt, aber Großstadt ist für mich eine Anhäufung von Dörfern. Ist halt größer. Aber im Endeffekt bewegt man sich trotzdem immer nur in seinem Kiez. Also, ich hab in Berlin Leute kennengelernt, die wohnen seit 50 Jahren in Spandau, die waren in ihrem Leben vielleicht dreimal am Ku‘damm. Trotz Weltstadt auch nur‘n Radius wie ein Bierdeckel. Genau. Ich bin halt in Berlin alles abgefahren mit dem Fahrrad. Hab ‘n Taxischein gemacht nach der Wende. In Prenzlberg gewohnt. Und dann, wie gesagt, back to the roots. Das Saarland ist halt schön. Wie bist du dann bei der Post gelandet? Ich war nebenbei Kurierfahrer beim Wochenspiegel, und irgendwann hatte ich über einen Bekannten die Möglichkeit, bei der Post unterzukommen. Das war vor ca. zehn, elf Jahren. Ich hab ein fotografisches Gedächtnis, ein eidetisches eher. (Anm. d. Redaktion: „Eidetik“ bedeutet in der Philosophie das Wesen als anschauliche Gegebenheit. Eidetisches Gedächtnis ist ein Synonym für das Phänomen des fotografischen Gedächtnisses). Da hab ich damals schon auch Tests mitgemacht. Posttechnisch gesehen war das natürlich von Vorteil. Ich kenne sehr viel Touren bei der Post. Du kannst mich jetzt nach 10 Jahren nach Hanweiler schicken und anhand der Türklingel hätte ich dann noch eine Erinnerung, wie ich damals dort gefahren bin. Das ist so. Ja, und bevor ich Stammfahrer war, hab ich viele Touren gemacht, alles durchgemacht bei der Post. Innendienst teilweise, Tresordienst, alles Mögliche. Und bleibst du jetzt hier im Saarland? Anscheinend hast du ja Hummeln im Hintern. Wenn ich mit Mitte Fünfzig was bekommen würde auf irgendeiner ostfriesischen Insel als Briefträger, könnt ich mir das durchaus vorstellen. Bei der Post zu bleiben, ist ziemlich logisch. Ein gemütlicher Briefträgerjob ginge wohl auch nicht so auf die Knochen wie Pakete...

Paketpostmann, Kosmopolit, Menschenfreund, Philosoph

Ja, aber wenn ich meine Tour behalte, ist es auch ok, ich kenn hier alle Laufwege. Und fühlst dich ja offensichtlich heimisch... Ich hab auch so Assoziationen. Ich freu mich, dass da mal so einer in ne WG in der Schmoller 1a gezogen ist, der dann ein Paket bekommt. Weil ich da damals beim Olli Neuhauss gehaust hab und wilde Parties gefeiert hab. Da kommen dann so Erinnerungsstücke hoch... Wie gesagt… es ist mir auch nicht lästig. Die Leute begrüßen mich meist freundlich, mit Respekt. Der Gemballa vom Kurzen Eck, auch guter Postkunde, sehr sympathischer Typ, der hat auch gesagt, komm doch nochmal ins Eck. Das mach’ ich auch irgendwann mal wieder. Ist ja auch nicht so, dass ich da drin fehl am Platz wäre, die Musik hat sich ja nicht so stark verändert. Ist ja nicht so, dass ich jetzt Claudia Jung höre oder so. 45


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Aber so Kneipenmäßig bist du hier gar nicht mehr präsent. Kaum. Kein Bock mehr drauf. Diskontoschenke bin ich jetzt öfters. Da kostet‘s Stubbi wenig, man kann gut essen, man kann rauchen. In der Raucherlounge. Und ich erzähle gerne mit älteren Leuten. Schon als junger Mensch war ich immer mit älteren zusammen. Das hat sich wahrscheinlich fortgesetzt. Warum? Keine Ahnung. Wahrscheinlich weil ich meine beiden Großväter früh verloren hab. Der Café-Opa ist in meinem Beisein gestorben, vorm FC-Spiel. Herzinfarkt. Und mein Eisenbahner-Opa auch ganz früh. Wahrscheinlich hab ich immer einen Vaterersatz gesucht. Psychologische Komponente. Von älteren Leuten kann man auch mehr lernen. Ja, ich war immer wissbegierig. Ich war neunmalklug. Das hat mein Sohn auch von mir. In seinem Freundeskreis sind auch alle paar Jahre älter. Neunmalklug ist falsch. Aber wissbegierig. Und politisch interessiert. Bin ich aber heute nicht mehr, in dieser Hinsicht bin ich total desillusioniert. Als „Linken Wertkonservativen“ könnte man mich vielleicht bezeichnen. Der Hubert Ulrich wollte mich auch nochmals zu den Grünen holen, als der in der Bahnhofstraße ein Büro hatte. Aber ich hab „nein“ gesagt. Ich hab ja den Gründungsparteitag der Grünen mitgemacht in Karlsruhe 1980. Zusammen mit Wilfried Osterkamp (erster SaarGrünen-Vorsitzender. Anm. d. Red.). Da war ich Delegierter. Das war ein Kuddelmuddel damals in Karlsruhe! Die Grünen waren für mich am Anfang… ich hab das alles mitgemacht. Und da war es sogar ein Vorteil für mich, dass ich in der Jungen Union groß geworden bin. Weil, ich hab die Konservativen geschnallt und dieses ganze Spektrum. Mittlerweile blick’ ich da nicht mehr durch. Junge Union?? DU warst in der jungen Union?

Burbach. Das war normal. Katholischer Jugendclub. Rainer Hück, war‘n guter Typ. Ich war nicht lange dabei. „Der Kopf ist rund damit das Denken seine Richtung ändern kann.“ Einer meiner Lieblingssprüche von Francis Picabia, einem meiner Lieblings-Dadaisten. Renault-Erbe, hat gute Sachen gemacht in seinem Leben. Und geile Bücher geschrieben. A propos Bücher, deine LieblingsSchriftsteller? Thomas Pynchon, Marcel Proust und James Joyce. Ich finds übrigens gut, dass es im Viertel auch noch so einen Buchladen wie in der Försterstraße gibt. Alles in allem blickst du ja schon auf ein sehr abwechslungsreiches Leben zurück. Wir denken also über ein Sonderheft nach! Ja, ich hab genug erlebt. Ich hab auch viel Glück gehabt. In Jamaika zum Beispiel… Ich hab da auch als Buchhändler gearbeitet und am Schluss bei so zwei kanadischen Lesben im Naturschutzpark gewohnt. Ziemlich teuer. 25 Euro die Nacht. Aber so einen Traum hab ich noch nie erlebt. Nebendran Amerikaner, Militär. Genau gegenüber Kuba. In Negril, das ist so, als wenn man die Pyrenäen hochfährt, und dann oben mit Riff. 20 m konnte man runterspringen, Tiefseetauchen. Und da gab es in den Hütten entweder Petroleum oder elektrisches Licht. Ich habe elektrisches Licht bevorzugt, war mir sympathischer als Petroleum. Das war aber auch das Verhängnis. So‘n Rastamann hat einen Fehler gemacht mit der Elektrik, und das ganze Ding ist in die Luft gegangen. Ich hab knapp überlebt, ich hab noch Bilder. Aber plötzlich war ich fünf Tage im Knast, weil die dachten, ich hätte das vorsätzlich gemacht. Und wurde dann rausgeboxt. Ich war ja eigentlich Opfer! Aber die Woche im Knast in Jamaika, das war schon ein bisschen heftig für mich. Danach hab ich gesagt: Nee, jetzt fahre ma hemm. Das wars. ♠

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Hans Gerhard, von der Stadt Saarbrücken zum Stadtteilautor des Nauwieser Viertels bestellt, beendet am 31. Juli 2011 seine einjährige Amtszeit. Hier ein Auszug aus seinem Schaffen. Mehr von Hans Gerhard: nauwieserwasserstand.blogspot.com Illustration von Joni Mariott

lee|lou e

r wird mir verzeihen müssen, dass ich ihn als Vorlage hernehme, wahrscheinlich wird er mit einem gewissen Recht murren, dass ich ihn ja gar nicht kenne – wie auch, wir haben kaum etwas miteinander zu tun, nichts über Smalltalk hinaus. Wir kennen unsere Wohnungen nicht, wir haben uns noch nie bewusst getroffen, lediglich zufällig, immer an der Bar, in einer der dunkelsten Kneipen in der Gegend, dem Nauwieser Viertel. Das mit der Dunkelheit kommt mir persönlich sehr zupass, ich bin meistens betrunken, er meistens genervt, ebenfalls auf jeden Fall mit Recht. Wobei, er würde sagen, das ist der Job, er ist ein bisschen masochistisch, was das angeht, mit Gästen, die inzwischen aber wirklich seine Kinder sein könnten und die oft gar nicht wissen, what he is all about, oder aber vielleicht doch – ein Griff zum i-Phone, ein Blick ins Netz und alle können seine Songs hören und seine Texte lesen. Aber ich, der ich ihn live gesehen habe, 1992 (glaube ich), ich bin zumindest am Rande dort gewesen, habe diese Zeit erlebt, 1992, ohne Stützräder, und nehme mir mithin heraus, über ihn zu schreiben, da muss er durch, wie gesagt, auch das hat mit seinen Berufen zu tun. Was Lou Reed angeht, der ist natürlich eine Kunstfigur, der ist inzwischen Popkultur und Allgemeingut, der kann es sich erst recht nicht aussuchen. Wenn ich ihn benutzen will, dann mache ich das, und während ich neben dem Wasserkocher stehe und versuche, an dem Sound zu erkennen, wie weit er schon ist, wird mir klar, dass das auf jeden Fall über die Gegend etwas aussagt. Wenn ich an Lou Reed denke, dann denke ich an Paul Auster, der einen Viertelbeweihräuche48

rungsfilm, eigentlich sogar zwei, gemacht hat, und zwar über Brooklyn. Da tritt Lou Reed auf, der wohl aus Brooklyn kommt oder wenigstens da wohnt oder mal gewohnt hat und erzählt etwas, merken muss man sich nur den Satz I get scared in places like Sweden und dass es letztlich um etwas geht, das er Lou’s Views nennt. Lou’s Views. View heißt eigentlich Ansicht oder Meinung, aber hier ist es eine Brille, deren Gläser man hochklappen kann. Das Patent ist angeblich schon angemeldet. Ansonsten hat Lou keine richtigen Ansichten, außer über Baseball, aber Sportgedanken sind selbstverständlich kein Standpunkt, wenn man die Maßstäbe des deutschen Feuilletons zugrundelegt, und andere hat man ja nicht und will sie auch nicht, weil man immer spürt, dass man nicht so locker ist wie die Feuilletons anderer Kulturkreise. Also, Lou Reed hat keinen Standpunkt. Mit Lee, er wird mir verzeihen, ist das auch so – er vertritt keinen Standpunkt, nur manchmal wendet er sich zum Zapfen ab, schneidet eine Grimasse und sagt so etwas wie, Was soll ich dazu sagen, ich bin nur der Bartender (er sagt nie -keeper), klar, könnte ich dann antworten, ein Bartender, der zehnmal so viele Bücher und Platten verkauft hat wie ich, aber ich wende mich dann beschämt ab. Wie können es sich diese blöden Amis eigentlich leisten, so überhaupt keinen Standpunkt zu vertreten, sondern einfach nur ihren Job zu machen, das frage ich mich. Aber mit Künstlern ist das überall so – die guten brauchen keinen Standpunkt, keine Aussage, keinen Furor. Die machen ihre Arbeit, und das ist es dann auch. Ihre Ansichten sind eine Brille ohne Gläser oder wie bei Lee, sorry, volle Gläser unter


Brillen, unter meiner zum Beispiel. 1992 habe ich die Spermbirds live gesehen, in meiner Heimatstadt, ein paar Jahre später betrinke ich mich an der Theke des Leadsängers. Darüber kann man nachdenken, aber man sollte es nicht zu lange tun, so wie vor, als auch hinter der Theke, weder der eine noch der andere. Lee kommt nicht aus New York, aber auch aus den USA, das reicht für die Analogie. Lee. Lou. We are Americans, Honey, our names don’t mean shit. Das ist von Quentin Tarantino, und Bruce Willis sagt es. Pulp Fiction. Ist das auch mal im Karateklub gelaufen? Ich glaube nicht, es wäre auch ein Schritt in die falsche Richtung. Als Nächstes käme dann die Pulp Fiction Party, und dann wäre alles aus. Lee würde das auch zu verhindern wissen. Our names don’t mean shit. Das ist so gut und so wahr, dass man Angst bekommt. Dafür muss Jonathan Frantzen achttausend Seiten schreiben, um das so hinzubekommen. Lee braucht für so etwas auch nur einen Satz.

Oder ein Wort. Den Namen eines Wrestlers, zum Beispiel. Oder den Songtitel Sweet Home und so weiter. Lee Hollis. Und jetzt beweihräuchere ich das Viertel, in dem er lebt. Amerikaner, so sagt man ja, machen eher und konsequenter ihr Ding als andere Leute. Das Streben nach Glück ist zunächst mal eine fiese Metapher, ein Monsterklischee, aber es ist etwas dran – solange man nicht darüber nachdenkt, während man es versucht. Ob man an der Bar steht oder an einem Mikrofon, beides ist so weit weg von zu Hause, dass es schon wieder egal ist. Wenn man weit genug weg ist, dann ist es überall gleich, ich glaube, dass Lee in Brooklyn (man sagt ja auch Saarbrooklyn) genauso leben würde wie hier, und das tröstet uns, also mich, wenn ich nachts dann in meine Wohnung schleiche und mich ärgere, dass ich irgendwie nicht in mir ruhe, so wie jemand, der immer unterwegs ist. Der Wasserkocher ist fertig. Die Musik ist Punk, über zwanzig Jahre alt, ich bin jetzt fast 49


vierzig und meine Anlage tut so, als würde ich mich noch über irgendwas aufregen. Wenn meine Gleichgültigkeit Gelassenheit wäre, dann wäre ich weise, tatsächlich aber bin ich abgestumpft. Ich könnte mir jetzt ausdenken, was Lee dazu sagen würde, aber eigentlich könnte ich ihn auch direkt fragen. Nur, was mache ich dann, wenn er mich verunsichert? Dann doch lieber selber weiterspinnen. Von Lou Reed stammt der schöne Satz (nicht als Viertelbeweihräucherer, sondern als Künstler): You know that women never really faint and that villains always blink their eyes. Man kann schwerlich mehr über das Leben sagen, und große Kunst, wie auch Lee sie macht, variiert immer dasselbe Thema. Ich muss das R-Wort bemühen, und ja, es passt hierher. Rockstars. Sie werden älter, das wissen wir, aber was sagt das über uns? Meine CDs und ich werden auch immer älter, zusammen werfen wir Falten und kleine Bläschen, und wenn ich mir hochmodern etwas runterlade, dann ist das trotzdem alt, alt, alt. Neue Musik? Ich kenne Kinder, die Musik machen, hier im Viertel, und ich finde das auch süß. Ich war vor ein paar Monaten wegen der Kinderband auf einem ihrer ersten Konzerte im Kleinen Club der Garage. Die anderen Besucher, wenn sie mich ansahen, wussten nicht, was ich da wollte, ob ich sie jetzt gleich anmachen oder nach dem Ausweis fragen würde oder beides. Einige wollten die Polizei rufen, ich hätte es ihnen nicht verübelt. Die Eltern, alle so in meinem Alter, haben gefilmt, mit Videokameras und Telefonen; ich habe mich irgendwann daneben gestellt und verzweifelt so getan, als wäre ich Produzent oder Journalist oder so was. Gibt es überhaupt noch Produzenten? Ich muss Lee fragen, der immerhin macht ja wirklich noch Platten und gibt Konzerte. Und eigentlich soll es ja um ihn gehen, am Rande um Lou Reed, und klar, natürlich auch um mich. Aber ich verplaudere mich schon wieder. Lee Hobson Hollis also. Schriftsteller, Punkrocklegende und Bartender. Er ist der wichtigste Künstler des Nauwieser Viertels (wenn man jetzt 50

mal die bildenden ausklammert, um die ich mich später kümmern werde) und kommt aus Alabama in den USA. Haben andere Städte in Deutschland auch so einen? Ich glaube fast nicht, aber wahrscheinlich doch. Aber das ist nicht wichtig, entscheidend ist, dass ich keinen anderen irgendwoanders kenne. Es ist wirklich so – egal, wo ich in Deutschland hinkomme (über den Schrumpeldaumen zwei, drei andere Städte), jeder kennt Lee und beneidet das Nauwieser Viertel darum, dass Lee dort lebt. Klar, natürlich müssen wir den Finger in die Wunde legen, müssen darüber reden, dass wir alle nicht jünger werden, wenn auch nicht so alt wie Lou Reed. Das geht gar nicht. Ich beginne am besten bei den Drogen und komme dann elegant auf die Musik und die Literatur zu sprechen. Lee, Lou und ich erscheinen dann noch mal am Schluss. Mit Keith Richards und seinem penetranten Weiterleben fing es wohl an, und es werden immer mehr, auch und gerade in meinem Bekanntenkreis. Kiffende Greise, Leute, die mein Vater sein könnten und vielleicht auch sind, berichten leuchtenden Auges von den ganzen Trips, auf denen sie nackt durch das Köllertal gerannt sind. Alles, was wir über Drogen wissen, haben wir von unseren Eltern. An unsere eigenen Trips können wir uns nicht mehr erinnern, dafür haben wir sie ja gemacht. Man redet nie über die Trips, nur über die Zeit, in der man sie unternahm, also über damals. Über Drogen wird eigentlich nur noch geredet. Das relativiert alles, insbesondere den Kick. Lee würde das als Betroffener im Sinne der Trends nicht so sehen, aber ich, der Hörer? Durch Zeitablauf ist alles immer undeutlicher geworden. Mit Musik ist das auch so, denn die Musik ist aus meinem Zeitfenster gerutscht. Man spricht ja gerne von Zeitfenstern, um auszudrücken, dass man bald tot ist. Ein Jegliches hat sein Zeitfenster, steht schon in der Bibel. Auf Musik trifft das ganz besonders zu – nicht, dass mich Musik heute grundsätzlich stören würde, aber sie ist mit den Jahren einfach in den Hintergrund


getreten, immer leiser geworden, ist nicht mehr so wichtig – eigentlich sogar vollkommen wurschtegal. Das geht nicht allen so. Vielen Leuten ist Musik schon noch wichtig und bedeutet etwas, nicht nur Erinnerungen, sondern durchaus auch modernes Leben. Aber ich bin der Auffassung, es ist ihnen nur so wichtig wie vielleicht eine gute Zugverbindung oder dass das Sofa zu den Buchrücken passt. Das ist ja fast noch trauriger. Mir ist Musik inzwischen absolut Latte, das ist wenigstens ehrlich. Ich habe mein Glas abgesetzt und beobachte Lee, wie er neben mir kassiert. Ich bin mir nicht sicher, ob er mich eben verstanden hat, denn natürlich habe ich Englisch gesprochen, wie es so meine Art ist, wenn ich mit Lee rede, ich weiß gar nicht genau, warum ich das tue, denn es fühlt sich immer falsch an. Wenn ich jetzt dasselbe noch einmal auf Deutsch sage, dann ist es noch peinlicher. Der Mann ist am Arbeiten, verdammte Scheiße. Wobei – ich bin nicht der Einzige, der Englisch mit ihm redet, vielleicht ist es ganz natürlich, mit einem Orakel redet man ja auch immer anders als normal und mit einem Weisen, den man auf einem Berggipfel antrifft (weil er im Reiseführer steht), mit dem natürlich auch. Im Karateclub wird immer noch geraucht; ich zwinge mich dazu, mich nicht gestört zu fühlen. Lee raucht, aber er würde nie darüber reden, sondern es einfach nur tun, denn alles, was er tut, ist selbstverständlich, anders geht es nicht, auch und gerade Kunst nicht. Wie gesagt, die Amerikaner haben keine Haltung. Die analysieren nicht rum und bewerten. Führen keine Kunstdiskurse. Just do it, ganz besonders Kunst. Lee ist auch so. Deswegen fühle ich mich auch immer wie ein Idiot, wenn ich an seinem Tresen stehe und versuche, ihn in ein Gespräch zu verwickeln. Eigentlich will ich, dass er mir erklärt, warum alles so gekommen ist und warum mir Musik früher so wichtig war und mir heute am Arsch vorbeigeht. Meine Kindheit in einem deutschen Neubaugebiet, und natürlich Punkrock. Ich hatte nie auch nur einen Ohrring oder

so was. Bei Lee bin ich nicht sicher, und hier, im Karateclub Meier, ist es viel zu dunkel. Das Bier hilft. Ich denke weiter über Musik nach. Lee macht sie, und er zapft. Lou macht schon lange keine Musik mehr, glaube ich, ich muss das durch das Internet verifizieren. Obwohl – selbst, wenn er in den letzten Jahren zweihundert Platten gemacht haben sollte, dann wäre das trotzdem unwichtig, denn, ich schrieb es bereits, Musik bedeutet mir nichts mehr. Lees Musik hat mir mal etwas bedeutet, radebreche ich jetzt auf Englisch, aber, honestly, you know – nur ein paar Sekunden lang, diejenigen Augenblicke des Konzerts, an die ich mich noch erinnere. Die winzige Bühne, ein kleiner Mann, der ausrastet, schwere Brocken aus Lärm. Der Laden heißt inzwischen anders. Lee kann sich an that particular show nicht mehr erinnern, hat er mir mal gesagt. Von The Velvet Underground habe ich sogar noch eine CD irgendwo, aber natürlich nur eine greatest hits Mistscheibe, so alt bin ich noch nicht, aber so cool offensichtlich auch nicht. Neulich habe ich mir alles von The Velvet Underground runtergeladen, noch dazu legal, drei Minuten, Kreditkarte, fertig, Lee könnte mir die Spermbirds rüberschicken, wenn ich ihn anschnorren würde, aber das ist auch asi, also kaufe ich noch ein paar Tracks von der berühmtesten Band ever aus Lautern dazu, Kreditkarte, fertig, ich habe sie immer noch nicht gehört, und wenn doch, ist es mir nicht aufgefallen. Große Künstler können dir die Musik nicht zurückbringen, wenn du sie verloren hast, beziehungsweise, die Lust daran. Gut, dass Lee auch schreibt. Literatur bedeutet mir schon noch etwas. Gehört nicht hierher. Er ist ein großer Künstler, und er ist ein weiser Mann. Ich treffe ihn nicht zu oft, um die Aura zu erhalten, das hilft. Es ist nicht die Aura des Viertels, aber ein Supergimmick. Obwohl, okay, egal – es ist schon auch ein bisschen die Aura des Viertels. Hier lebt Lee. Mindestens genausogut wie Lou, und der ist immerhin Brooklyn. Und ich wohne ganz in der Nähe. ♠ 51


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durch zeit und raum Eine Fotoreportage, getarnt als Bilderrätsel. Ähnlichkeiten mit realen Orten und lebenden Personen sind durchaus möglich... von Véronique Verdet, Ede Grenner und Ralf Leis

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➊ Mazze Gaspers, Held der Siebziger ➋ Nauwieserstraße 38a, beheimatet heute die Brunchbox ➌ Berthold K. in den Siebzigern, großkariert ➍ Fremde Kulturen zu Gast (Bretonen im Eck, 90er) ➎ Miniplaybackshow 1983 („Foreveryu Ceauçescu“, 7. Platz): Rodica W. in Galati, Rumänien ➏ Immer schon ein Heim für Blechschäden: Hinterhof Nassauerstraße vor „Toms Garage“ ➐ Ein Bewohner des Pflegeheims Anfang der 90er ➑ Micha J. als Cleaner ➒ Noch mit Ohrläppchen: James B., in den Achtzigern ➓ Flashmob-Training: Junkies vor der ehemaligen Stadtbücherei

➓ ➒ ➐ ➏


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➊ Nicolás Galiana de la Rosa de la Fertilidad y Procastinacion ➋ Nauwieser 19, Innenhof (vor der Gentrifizierung, in den Achtzigern) ➌ Volker Schütz, ca. 20 n. Chr. ➍ „Was ich mal werden will“: Stefan Ede G., 1968 ➎ Nauwieser 19 von vorne, in den Achtzigern ➏ Nochmal Nauwieserstraße, ohne Verkehr ➐ und ➑ Auf der Ecke Nassauer/Försterstraße

stand tatsächlich einmal ein Juz.

➑ ➐ ➍ ➎ ➊ ➋ ➌


NATÜRLICH Bäckerei Sander GmbH Försterstraße 29, 66111 Saarbrücken Tel: 06 81-3 59 16 Fax: 06 81-9 38 68 99 E-Mail: baeckerei-sander-gmbh@t-online.de Reklame

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a u sg e z e ic h n e t m it d sa a rl ä n e m d S ta a ts p is ch e n re is fü r D e si g n 2005

impressum Herausgeber, Gestaltung, Chefredaktion: Ralf Leis & Falk Kuckert Schmollerstraße 5 66111 Saarbrücken info@leisundkuckert.de www.leisundkuckert.de Redaktion: Stefanie Baehr, Mazze Gaspers, Stefan „Ede“ Grenner, Miriam Hoffmann, Kati Morlok, Volker Schütz, Véronique Verdet Fotos und Illustrationen: Stefanie Baehr, Joni Marriott (jonimarriott.de), Falk Kuckert, Ralf Leis, Axl Klein, Matthias Wittekindt (www.dogtreatpix.de), Ekkehart Schmidt-Fink Lektorat: Stefanie Baehr Auflage: 7.500 Druck: repa druck, Ensheim

Für Anzeigenschaltung fordern Sie bitte unsere Mediadaten an: 0681-965 23 28 oder info@leisundkuckert.de Die bereits erschienenen Ausgaben von VIERTELVOR sind kostenlos erhältlich im buchladen in der Försterstraße – solange Vorrat reicht! Außerdem gibts alle Ausgaben zum Durchblättern unter: leisundkuckert.de Danke Anna+Jakob+Henri, an die Models Pia, Tommy, Fatima, Katha, Hourya, Jan, Mihà, für Bildmaterial: Berthold, Purk, Volker, Spuli, Sabina, Mazze, Nico, Rodica, Micha, James, Ursel, für die Interviews Andreas, Markus, Kai Ebenso bedanken wir uns bei unseren Anzeigenkunden, die dieses Projekt ermöglicht haben. Alle Rechte vorbehalten. Abdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Autoren oder des Herausgebers.

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Foto: fotolia.de / Andres Rodriguez

Freiwilliges Soziales Jahr FSJ PARITÄTischer Wohlfahrtsverband Landesverband Rheinland-Pfalz/Saarland e.V. Freiwilliges Soziales Jahr

Tel. Fax E-Mail Internet

Försterstraße 39 66111 Saarbrücken 0681 / 3885-289 0681 / 3885-294 freiwilliges@soziales-jahr.info www.soziales-jahr.info

Das Freiwillige Soziale Jahr wird gefördert mit Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Foto: fotolia.de / AKS

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„Ich helfe gerne – Sie mir auch?“ Wunsch-Tausch-Börse und Wander-Akademie für freiwillig engagierte Menschen und Menschen, die Hilfe brauchen

Der PARITÄTISCHE Landesverband Rheinland-Pfalz/Saarland e.V. Paritätisches Servicecenter für Vermittlung ((PSV) Wunsch-Tausch-Börse + Wander-Akademie

Das Projekt wird aus Mitteln der GlücksSpirale gefördert.

Tel. Fax E-Mail Internet

Försterstraße 39 66111 Saarbrücken 0681 / 3885-293 0681 / 3885-294 freiwilligendienste@paritaetischer-service.de www.paritaetischer-service.de

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Nachschlag von Mazze Gaspers und Falk Kuckert, Foto von Ralf Leis

currywurst

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10 Bratwürste 3 Zwiebeln 100g Tomatenmark ½ Paprika, gewürfelt 500g Ketchup 3 EL Curry 1 TL Cayenne-Pfeffer 2 TL Honig 0,4 l Wasser 15 Spritzer Tabasco

Zwiebeln fein würfeln und in Olivenöl glasig dünsten. Tomatenmark hinzufügen, leicht anbraten und mit ca. 200ml Wasser ablöschen. Die restlichen Zutaten hinzufügen und etwa eine Stunde einkochen lassen. Bei Bedarf Wasser dazugeben, um die gewünschte Konsistenz zu erhalten. Währenddessen die Bratwurst knusprig braten oder noch besser: grillen! Dazu passt: AC/DC oder Motörhead.

Tipp

Geht die Wurst zur Neige… Einfach die Currysauce mit einem Doppelweck stilecht als „Gammler“ servieren!

* siehe auch Seite 15

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Auto-Service

BUCHER KFZ-Meisterbetrieb

Inh. Norbert Gerwert e.K. Grünstraße 11-13 66111 Saarbrücken Tel: 06 81 / 3 49 74 Fax: 06 81 / 3 90 54 68 Reklame



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