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Pläne mit der Plane
Wasim Jahr 2017 auch im Vinschgerwind unter dem Titel „Adlerschiss“ zu Spott geführt hat, bedarf einer Nach frage. Es geht um das „Snow farming“, also um das Horten von Schnee über den Sommer. Am Watles wurde unter dem damaligen Päsidenten Gün ther Bernhart eine rund 60.000 Euro teure Plastikplane ange kauft und darunter ein Haufen Schnee über den Sommer ge rettet. Man wollte am Watles Kitzbühel sein. Bernhart hat damals die Rechnung so aufgestellt, dass man sich mit dem „Snowfarming“ rund 70.000 Euro an Kunstschneeproduktion erspare.
In Martell macht man es anders. Dort wird Schnee für die Langlaufloipe durch Abdecken mit Hackschnitzel über den Sommer gerettet. Seit 2012 betreiben die Marteller ein anfangs belächeltes Projekt mit Erfolg. Ganz ohne Vlies kommt aber auch Martell nicht aus. In Martell hat man heuer sogar aus
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Vinschgau der Not eine Tugend gemacht. So heißt es in einer Presseaus sendung: „Durch das „Snowfar ming“ kann die Öffnung einer Teilstrecke der Loipen bereits Anfang November erfolgen. Ein Marteller Erfolgskonzept, um die Saison früh zu eröffnen. Der Schnee liegt den Sommer über bestens geschützt unter einer 25 cm dicken Schicht aus Hackschnitzeln. Der Clou: für die Isolierung sorgt in diesem Jahr erstmals das Schadholz, das aufgrund von starkem Borkenkäferbefall aus den Wäldern im Tal entnommen werden
Puni und Etsch als „Abfallkübel“
Esspottet jeder Beschreibung, was so alles in Puni und Etsch entsorgt wird. Da schwimmen Heuballen-Netze (siehe Fotos) Netze von Plasikzäunen, Nylonfolien von SilageBallen, Styroporpflanzkästen, Plastikflaschen, Plastiktaschen und einiges mehr. Das meiste kann der Landwirtschaft zugeordnet werden - entsorgt wohl nach dem Motto: Aus den Augen aus dem Sinn. Fliegenfischer sind im Gebiet der Schludernser Auen regelmäßig damit beschäftigt, den Müll herauszufischen. Und sie ärgern sich über die Müllfrevler und möchten ihnen bewusst machen, dass ihre Müllsünden der Umwelt und speziell dem Ökosystem der Flüsse schadet. Die illegale Entsorgung jeglichen Unrats ist zu verurteilen, weil es ja die Möglichkeit der legalen Entsorgung gibt. (mds) der Biathlon-Schießstand in der Örtlichkeit „Zellaua“ adaptiert mit würde sich eine geeignete Stelle für das „Snowfarming“
Die Gemeinde Mals hat erst kürzlich die Umgebung um den Schießstand als „Sportzone“
Angerer, der Zuständige für das Langlaufsportzentrum in Schlinig, hat Pläne mit der Plane, natürlich in Richtung „Snowfarming“. Vorerst muss allerdings
Vom wind gefunden
Diderot-Effekt
griff genommen werden kann. Veit will und kann noch keinen Zeitraum nennen, innerhalb den der Umbau abgeschlossen und das „Snowfarming“ begonnen wird. (eb)
Der Diderot-Effekt ist ein Begriff aus der Konsumforschung und der Werbepsychologie. Er beschreibt, wie Menschen, nachdem sie einen Gegenstand bzw. ein Kleidungsstück gekauft haben, in den Zwang geraten können, weitere Käufe zu tätigen, um ein passendes Gesamtbild zu schaffen. Die Aufwertung eines Details, z. B. eines Kleidungsstücks führt zu einer Unzufriedenheit mit einem oder mehreren anderen Details und kann somit eine KonsumKettenreaktion auslösen. Jemand kauft zum Beispiel einen neuen Sessel, der farblich nicht zu den vorhandenen Sesseln in seiner Wohnung passt. Dadurch gerät er in den psychologischen Zwang, auch die vorhandenen restlichen Sessel durch ins Gesamtbild passende zu ersetzen. Auch der Schrank oder die Vorhänge fügen sich nicht mehr ins Gesamtbild ein und auch diese müssen ersetzt werden. Umgekehrt kann dieses Problem auch der Grund für eine Kaufzurückhaltung sein. Der Begriff geht auf den französischen Philosophen Denis Diderot (1713 – 1784) zurück. In der Geschichte „Gründe, meinem alten Hausrock nachzutrauern“, beschreibt er, wie er für einen Gefallen ein feines, scharlachrotes Luxuskleid bekommen hat. Dieses neue Kleidungsstück gefiel Denis Diderot so gut und war so edel, dass dieses nicht mehr zu seinen anderen Besitztümern passte. Anschließend überfiel ihn ein regelrechter Kaufzwang und der französische Philosoph erwarb immer mehr Dinge, die der Robe würdig waren. Diderot: „Ich war ganz und gar Herr meines alten Hausrocks, ich bin zum Sklaven meines neuen geworden.“ (hzg)