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Jahre Hospiz

Jahre Hospiz

Schluderns

„Alte Mühle“ wird adaptiert

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Das Alten- und Pflegewohnheim in Schluderns soll umgebaut und erweitert werden. Um die 15 Millionen Euro ist der Gesamtkostenvoranschlag dafür. Während der Umbauphase müssen die Einwohner in ein Ausweichquartier umziehen. Dafür ist das Hotel „Alte Mühle“ vorgesehen und das muss entsprechend hergerichtet werden. Der Gemeindeausschuss hat für die Adaptierung der „Alten Mühle“ ein vom Malser Ingenieur Ronald Patscheider ausgearbeitetes Ausführungsprojekt mit Gesamtkosten von rund 680.000 Euro genehmigt. Nun werden konkrete Schritte eingeleitet. Denn am 12. September hat der Ausschuss beschlossen, Arbeiten für einen Ausschreibungsbetrag von rund 470.000 Euro zu vergeben. Der Betrag wurde in Gewerke unterteilt, so dass für Umbauarbeiten 312.000 Euro und für die Elektroarbeiten rund 95.000 Euro vorgesehen sind. Diese beiden Gewerke werden mittels Verhandlungsverfahren vergeben werden. Die „Schwesternrufanlage, Brandmeldeanlage und Evakuierungsanlage“ zu 36.000 Euro werden direkt vergeben, ebenso die „Sanitär-, Küchen- und Waschanlagen“ zu 25.000 Euro. Vom Verfahrensverantwortlichen Christian Messner werden demnächst alle Vergaben über das Vergabeportal abgewickelt werden. Seit 1. September 2022 ist die Gemeinde Pächter des „Alten Mühle“. Ziel ist es, wie BM Heiko Hauser (Bild) sagt, die Arbeiten über den Winter bis in den Frühling hinein zu machen, um im Sommer 2023 mit den Senior:innen umziehen zu können. (eb)

Foto: Erwin Bernhart

„Stilz, seine Schof und die Leit, friar und heint“

Die Filmfreunde Prad & Stilfs veranstalten am 7. Oktober 2022 im Stilfser Kutlurhaus einen Filmabend. Gezeigt wird der neue Film von Peter Grutsch aus Stilfs mit dem Titel „Stilz, seine Schof und die Leit, friar und heint“. Der Film ist eine Collage von Aufnahmen zum Thema Schafzucht und Beweidung und deren Entwicklung aus den letzten 30 Jahren. Die Thematik ist somit aktueller denn je. Die Vorführung beginnt um 20,00 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Bozen soll sich rühren

Rabland - Mit einer Demonstration am vergangenen Samstag für eine rasche Verkehrslösung wird der Druck auf die Landesregierung größer. Die Gemeinderät:innen der Neuen Bürgerliste und der Freiheitlichen haben die Kundgebung initiiert und organisiert und die SVP-Räte haben sich dem Protest angeschlossen. Es ist ein unüberhörbarer Weckruf an die Landespolitik.

Protest in Rabland: „Die Landesregierung soll und muss rasch handeln.“

von Erwin Bernhart

Wie angekündigt haben die Partschinser Gemeinderät:innen in einer gemeinsamen Protestaktion öffentlich auf die unzumutbare Verkehrssituation in Rabland und auf der Töll aufmerksam gemacht. Am Samstag, den 17. September wurden von mehr als 100 Bürger:innen aus der Gemeinde Partschins und darüber hinaus der Verkehr in Rabland lahmgelegt. Friedlich sind die Leute über die drei Zebrastreifen gegangen, von den Ordnungshütern der Carabiniere und der Ortspolizei, begleitet. Von 10 bis 11 Uhr ging nichts mehr und es bildeten sich kilometerlange Staus.

Danach versammelten sich die Teilnehmer dzu einer Schlusskundgebung auf dem Schotterparkplatz in Rabland. Die einhellige Forderung der Redner:innen, darunter Jutta Pedri und Benjamin Schupfer von der Neuen Bürgerliste, Sabine Zoderer von den Freiheitlichen und auch von BM Luis Forcher und den Gemeindereferenten Ulrich Schweitzer und Hartmann Nischler: Es muss endlich und rasch etwas weitergehen bei der Umfahrung von Forst-Töll-Rabland. Nur reden, reden, reden gehe nicht. Schließlich liege in Bozen seit längerem eine Machbarkeitsstudie vor, die von der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt in Auftrag gegeben worden ist. Dieser Forderung schloss sich auch der Freiheitliche Landtagsabgeordnete Andreas Leiter Reber an. In einer Wortmeldung bei der Schlusskundgebung wurde betont, dass der dauernde Verkehrsstau auf der Töll und in Rabland nicht nur die Rablander Bevölkerung betreffe, sondern den Verkehrsfluss im gesamten Vinschgau.

BM Forcher fand sich in der Situation wieder, sich bei den Organisatoren, der Neuen Bürgerliste und den Freiheitlichen, für die Aktion zu bedanken. Bei den Bürger:innen sei die Aktion sehr gut angekommen, sagt ein Teilnehmer.

Dass sich tags zuvor Vertreter der Gemeinden Partschins, Algund, Marling, Plaus und Naturns mit Bezirkspräsident Luis Kröll in Partschins zu einem Meeting zusammengefunden haben und dabei betonten, den Druck auf das Land in Bezug auf die großräumige Umfahrung erhöhen zu wollen, hat dann eher einem „mea culpa“ im Sinne von zu wenig Druck und Durchsetzungskraft geglichen.

Innerhalb der Bürgerschaft in der Gemeinde Partschins ist man sich einig, dass diese Art von Protest nicht die letzte gewesen sein soll, wenn sich das Land nicht rasch bewege und Lösungen auf allen Ebenen anstrebt, präsentiert und in die Umsetzungsphase gehe.

Schlanders

Unkoordinierte Schlanderser Wirtschaft

In Schlanders ist von Seiten der Wirtschaftstreibenden, von Seiten der Gastwirte und vereinzelt von Seiten der Geschäftsinhaber, der Ruf nach einer Tiefgarage unterm Kapuzineranger zwar da, aber offensichtlich unkoordiniert. Allein Tausendsassa und SVPWirtschaftsbezirksobmann Karl Pfitscher musste die Forderung nach einer Tiefgarage nach der Besichtigung des Kapuzinerangers an den Diskussionstischen äußern. Diesen Forderung wurde in den Diskussionen im Kulturhaus Schlanders die kälteste Schulter gezeigt. Der Schlanderser BM Dieter Pinggera und sein Gemeindeausschuss sind da taffer, schneller und koordinierter (sh. Seite 18 „Kapunzineranger als Ruheoase“). Der Anger, derzeit eine zwar biologische aber intensiv genutzte Obstanlage, soll eine öffentlich zugängliche Streuobbstwiese, eine Oase der Ruhe werden, so die Devise aus dem Ausschuss und der Wunsch auch vieler Schlanderser Bürger:innen. Mühle zu.

Trotzdem: Mit dem Ausweich- und Beruhigungsversprechen, eine Tiefgarage unter dem Parkplatz beim Krankenhaus in Richtung Finanzkaserne machen zu wollen, geben sich viele Wirtschaftstreibende nicht zufrieden. Denn das Parken unterm Kapuzineranger wäre, so die Argumentation, nahe am Zentrum und damit praktisch für die Kunden und für die Wirtschaftstreibenden. Auf die Tiefgarage drauf, so Stimmen in Schlanders, könnte man ja trotzdem eine öffentlich zugängliche Parkanlage anlegen. Außerdem sind Wunsch und Pläne einer Tiefgarage in Schlanders beinahe so alt, wie BM Dieter Pinggera Lenze zählt: unterm Kapuzineranger oder unterm Stainerparkplatz. Gesegnet war und ist Schlanders von Parkplätzen nicht. Die Parkplätze in den Grübeln und der Schwaltnparkplatz sind verschwunden. Jedenfalls beginnen sich in Schlanders so langsam die Wirtschaftstreibenden zu formieren. Big HGV-Chef Manfred Pinzger, wenn’s brennt zur Stelle, soll involviert worden sein, um vorerst in den eigenen Reihen koordinierend einzuwirken, bevor Wunsch und Forderungen in der Gemeindestube deponiert werden.

Auf der anderen Seite stützt sich VizeBM und Wirtschaftsrefernt Manuel Trojer auf Aussagen und Diskussionen im Gemeindewirtschaftsausschuss. Dort sind Vertreter aller Sparten vertreten und dort ist der Ton ein anderer. Wenn es die Alternative im Osten, also eine Tiefgarage unterm Sanitätsparkplatz samt Ärztehaus gebe, dann könne man beim Kapuzineranger durchaus zurückstehen. Trojer sagt, dass man in den Verhandlungen zwischen Sanität, Gemeinde und Investoren auf einem guten Punkt sei. Allerdings ist der dortige Deal noch nicht in trockenen Tüchern. (eb)

Foto: Erwin Bernhart

ViezBM und Wirtschaftsreferent Manuel Trojer: „Die Alternative im Osten von Schlanders, eine Tiefgarage unterm KH-Parkplatz, ist auf gutem Wege.“

Rabland/Töll/Bozen

Das dürfte wohl kein Zufall sein

Gerade ausgeschrieben wurde von der Landesabteilung Tiefbau die Planung für den neuen Kreisverkehr in Partschins, der den Verkehr flüssiger und sicherer lenken soll.

Foto: „Wind“-Archiv

Geplant ist auch, den Radübergang an der Töll neu zu gestalten, um den Verkehrsfluss sicherzustellen. „Schließlich geht auch die Planung der Umfahrung Forst–Töll–Rabland mit Nachdruck weiter“, sagt der Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider (Bild).“ Dies ist einer Pressmitteilung vom 16. September zu entnehmen. Das dürfte wohl alles eher als ein Zufall sein. Denn für den Tag darauf war die Kundgebeung in Rabland (sh. Seite 4) angekündigt, die zum Ziel hatte, dem Landesrat und der Landesregierung in Sachen Umfahrung Fortst-Töll-Rabland Feuer unter dem Arsch zu machen. „Das Unbehagen der Menschen, die an viel befahrenen Hauptachsen leben, kann ich absolut verstehen, denn ich wohne selbst an einer viel befahrenen Straße - umso wichtiger ist es, dass wir an Lösungen arbeiten, die langfristig Lebensqualität schaffen, dazu braucht es allerdings auch Ressourcen“, betont der Mobilitätslandesrat.

Aus dem Umfeld des Mobilitätslandesrates ist allerdings zu hören, dass mit einer Umsetzung des Kreisverkehres auf der Töll und eines neuen Radüberganges wohl frühestens 2025 zu rechnen sein werde. (eb)

Vom wind gefunden

Klimaplan Südtirol 2040

Südtirol soll bis 2040 klimaneutral sein, zehn Jahre früher als von der Europäischen Union vorgegeben. Das ist die Kernaussage des Allgemeinen Teils des Klimaplans, der am 6. September vorgestellt wurde. Das +1,5 °C-Ziel und das dazugehörige Nettonull-Ziel sind nur unter großer Kraftanstrengung noch realistisch zu erreichen. Der Klimaplan 2040 sieht fünf übergeordnete Ziele, sechs Hauptstrategien und insgesamt 16 Handlungsfelder vor. Die fünf übergeordnete Ziele: Reduktion der CO2-Emissionen von 2019 bis 2030 um 55 Prozent und bis 2037 um 70 Prozent mit dem Ziel bis 2040 klimaneutral zu sein. Der Anteil erneuerbarer Energie soll von derzeit 67 Prozent bis zum Jahr 2030 auf 75 Prozent und auf 85 Prozent im Jahr 2037 steigen. Treibhausgasemissionen, also speziell N2O und Methan, sollen bis 2030 um 20 Prozent und bis 2037 um 40 Prozent reduziert werden gegenüber dem Stand von 2019. Der Anteil der Südtiroler Wirtschaft an den durch die Klimawende wachsenden und neu entstehenden Märkten soll sich deutlich überproportional entwickeln. Trotz der notwendigen Anpassung von Gesellschaft und Wirtschaft soll der Anteil der armutsgefährdeten Bevölkerung bis 2030 um zehn Prozentpunkte gegenüber dem Stand von 2019 (Stand 2019 rund 18 %) sinken. Bis spätestens Juni 2023 soll auch der „Spezifischen Teil“ zum Klimaplan erarbeitet werden. Südtirol will Klima-Vorzeigeland werden und erhofft sich dadurch längerfristig einen Standortvorteil. Der Klimawandel betrifft alle Lebensbereiche, somit ist die Nachhaltigkeit ein sektorenübergreifendes Querschnittsthema. Gefordert sind alle: die Zivilbevölkerung, die Privatwirtschaft und die Politik. Die Ziele sind ambitioniert, entscheidend ist das Handeln. (hzg)

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