Typisch Designer

Page 1

Viola Möller

Typisch Designer

TYPISCH DESIGNER R E M M I N O H C S U D SAW E IS R E B Ü TSAH TETU M R EV E I S E IW D N U D N I S H C ILK R IW

Typisch Designer Sie tragen schwarze Brillen, sind nikotin- und koffeinabhängig, kreativ, jung und dynamisch.

»Designer leben nicht, sie überleben.« (Anonymer Befragter)

Viola Möller

Soweit die Klischees, aber wie sind sie wirklich? Was geht in ihren Köpfen vor und wie sehen ihre Schreibtische aus? Haben sie ein Leben neben der Arbeit, und wenn ja, was fangen sie damit an?


Typisch Designer – Special-Issuu © Viola Möller, 2012


typisch designer

»Was macht einen Designer aus ?« lautet die zentrale Frage. Die Antworten gleichen sich meistens, der Tenor: schwarz ge­ kleidet, dunkle Brille, sitzt den ganzen Tag mit einem Laptop im Café und verdient mit ein paar guten Ideen eine Menge Geld. Einleuchtend, dass diese Klischees selten bis nie zutref­ fen. Aber wie sind sie denn nun wirklich, diese Designer ? Was essen sie, was lesen sie, wo arbeiten sie und tragen sie wirk­ lich immer schwarz ? Auf diese und einige andere Fragen gibt es hier Antwort. Also: viel Spaß beim Wandern durch die faszinierend normale Welt der Designer.


2 Allgemeines zu Anfang: Gebrauchsanweisung

gebrauchsa zum vollständigen Verständnis

»Typisch Designer« besteht aus zwei Teilen: in »Kli­schees« geht es darum, wie Designer in der Öf­ ent­­lich­­­keit wahr­ge­nommen werden. »Die Wirklichkeit« zeigt, was nahe liegt, die Wirk­ lich­­­­keit der Be­reiche Äußeres, Arbeits- und Privat­ leben. Die Ergebnisse beruhen auf einer Umfrage. Über hun­dert Designer und Design­stu­den­ten ver­ schie­­de­nen Al­ters aus ganz Deutsch­land haben einen Frage­bogen be­ant­wortet. Es handelt sich hier also um keine repräsentativen Erkenntnisse, eine Tendenz lässt sich aber auf jeden Fall ablesen. Zudem habe ich circa zwanzig Designer inter­viewt, ihre Antworten finden sich thematisch zu­­sammen­ gefasst oder als komplettes Interview wieder. Grafiken und Bildunterschriften sind so zu verste­ hen: Magenta steht für weiblich, Cyan für männlich. Abstufungen dieser beiden Farben definieren das Alter: Weiblich 20 – 25 Jahre Männlich 20 – 25 Jahre Weiblich 25 – 30 Jahre Männlich 25 – 30 Jahre Weiblich 30 – 40 Jahre Männlich 30 – 40 Jahre Weiblich 40 – 60 Jahre Männlich 40 – 60 Jahre Gibt eine Grafik Ergebnisse für Männer und Frauen an, wird ein Grauton in der Helligkeit des Alters ver­ wendet. Erklärungen und über die Grafik hinausreichende Er­kenntnisse stehen in den begleitenden Texten. Da Mehrfachantworten möglich waren, ergibt die Summe der Prozente manchmal mehr als hundert.


anweisung

Geographische Verteilung der Befragten


4 Allgemeines zu Anfang: Inhaltsverzeichnis

designergenerated content Klischees

Zu Anfang

1 Vorwort 2 Gebrauchs­anweisung 4 Inhaltsverzeichnis

6 8 10 14 16 18 20 22 24 26 30

32 34 36 38 40

Klischees: Einleitung Erkennungs­merkmale Normale Designer Stardesigner   Stefan   Erik   Andreas   Fons   Luigi Ein Lied über Designer Interview mit   dem Songschreiber Must-have Accessoires   Rollkragenpullover   Brille   Freitagtasche   Moleskine   Apple


Die Wirklichkeit 42 44 46 48 50 52 56 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 84 98 100 106 108 110 112 114

Äußeres: Einleitung Frisuren Brillen Bärte Make-up Selbstportraits Hände Farben Schuhe Arbeitsleben: Einleitung Berufsdefinition Verkehrsmittel Durchschnittliche Arbeitszeit Traumberuf Negative Aspekte Berufsalternativen Studenten Professoren über Studenten Arbeitsplätze Tag- oder Nachtarbeit Screenshots Bürostühle Terminorganisation Kalender Ethische Bedenken Zukunftsvisionen

116 118 122 124 126 128 130 132 134 136 138 140 142 144 146 148 150 156 158 160 162 164 166 168

Privatleben: Einleitung Fenster Entspannen Beziehungsstatus Kinderwunsch Wohn­gemein­schaften Haustiere Kochen Speisen Getränke Alkohol und Zigaretten Sonstige Interessen Sport Musikgeschmack Fernsehen Lesegewohnheiten Bücher Neue Sichtweisen Elektronik Geldbeutel Schlüsselbunde Autos Kafeekränzchen Urlaub

Zum Schluss 170 Fazit 172 Danksagungen


6 Klischees: Einleitung

klischees klischees klis


Sofort entsteht ein Bild im Kopf, wenn man sich einen De­ signer vorstellen soll. Es wird gepflegt von den Me­ dien, die bekannte Kli­schees wie­der­holen und von den grossen »Stars« der Szene, die als Vor­bild fung­ieren. Sie werden ebenso vor­ge­stellt wie der »normale De­signer von der Straße«, dazu die ul­ti­­ ma­­tiven Accessoires, die man braucht, wenn man für einen Designer gehalten werden will. Es folgt: Der schöne Schein im Design.

s schees klishcees


8 Klischees: Erkennungsmerkmale

schwarz . schwarz ! schwarz ? »An den komischen Bril­len, die alle an­ha­ben. Ein De­sig­ner will sich von der Masse ab­he­ben, in­di­vi­dual­is­ tisch sein, das er­kennt man dann. Wenn man zum Bei­spiel das ›Schick ­& ­Schön‹ in Mainz nimmt, da kamen alle in­di­vi­duell ge­klei­det rein und wenn man sie dann ne­ ben­ein­an­der gesehen hat, hatten alle die gleichen Schuhe, Hosen, Jacken, Frisuren. Das ist eben so.«

Freier Mitarbeiter | 29 Jahre:

»Designerinnen sind oft auf eine sty­lische Art un­ge­stylt, sie wirken läs­sig, aber es passt dann doch alles ir­­gend­­­ wie zu­sammen. Ent­­we­der wer­den Kla­ motten kla­s­sisch kom­bi­niert oder so, dass es neu wirkt. Dann er­­kennt man sie an De­tails, he­raus­ ­­ stech­en­den Far­ben oder klei­nen Acces­ soires. Bei Männern gibt es die ganz klassi­ schen, die sind viel­leicht am Aus­ster­ben, und die läs­sigen. Man greift auch schnell neue Trends auf oder kombiniert ganz wild Muster und Farben.« Selbständige | 29 Jahre:

Freie Mitarbeiterin | 33 Jahre: »An der meist schönen schwar­zen Brille. Kom­plett schwarz tra­gen heute eher die Äl­teren, die Jün­geren sind oft Fa­sh­ion Vic­tims, sehr trendy. Vor allem er­kennt man sie an den müden Augen, was dann auch mit zu­nehmen­dem Al­ter die Brille erklärt.«

»An der Freitagtasche, der dicken Brille, den ge­gel­ten Haaren und dem Roll­kragen­pulli. Bei Frauen ist es schwieriger, viel­leicht an der Hand­tasche.«

Grafikerin | 26 Jahre:

s. a. S.46

s. a. S.60

»Das ist so klischeehaft: ganz in schwarz mit schwarzer Brille. So würde ich das nicht sagen wollen, aber man sieht schon, ob je­mand im Büro ar­bei­ tet und Kun­den­kontakt hat oder nicht. Viel­ leicht kleiden sich Designer ein bisschen in­di­vi­dueller als jemand, der BWL studiert hat.«

Junior AD | 30 Jahre:

s. a. S.46

»Ich möchte das jetzt nicht so klischeehaft be­nennen, es ist mehr so ein Ge­spür, das man durch die Leute, die man an der FH und in Agenturen sieht, entwickelt.«

Designerin, jetzt Flugbegleiterin | 27 Jahre:

s. a. S.36

s. a. S.32

»Es gibt Designer, die man erkennt, aber das sind meistens nicht die guten. Die richtig guten brauchen keine Star­allüren, da spricht die Arbeit für sich.« Selbständiger | 43 Jahre:

s. a. S.46


Senior AD | 42 Jahre: »Designer ver­bindet ein Hang zum Nar­ziss­­mus, sie gestalten nicht nur ih­re Ar­­beit, son­dern auch sich sel­bst. Da wird eine be­stimmte Art von Kla­motten ge­kauft, da­mit das Ge­samt­­pro­fil stimmt. In den Acht­zigern hat man sie noch an den schwar­zen Ho­sen, schwar­zen Hem­den und schwar­zen Jacken er­kannt. Heute gilt ja ›any­thing goes‹, da sieht ein Designer viel­ leicht aus wie ein Stein­metz und man er­ kennt gar nicht mehr, was er macht. Diese schwar­ze Ein­ tönig­keit ist auf je­den Fall vor­bei. Lu­stig ist es, dass Leute ver­suchen, wie De­sig­ner auszu­sehen. Der Stein­metz­ lehr­­ling trägt die Jacke, von der er denkt, dass sie ihn nach De­sig­ner aus­sehen lässt. Woran das liegt, weiß ich nicht, es hat wahr­­­schein­lich mit unserer me­dialen Um­ welt zu tun, die uns diese Bil­der vor­­lebt.«

Woran erkennt man einen Designer ?

»Es gibt dieses Klischee, dass sie schwarz tragen, die schwarze Hornbrille auf­­haben, eher verschlossen sind und nicht so gerne reden. Das ist teilweise auch so das sind schon ganz andere Menschen als die Werber. Die sind total extro­ver­tiert und Designer eher introvertiert. Wir haben aber auch ein Problem mit unserem Image. Man redet unter­ein­ander immer nur mit De­sign­ ern, das wird oft als elitär wahrgenommen. Die Werbung hat es geschaft, dass auch fach­­­fremde Leute über Fern­seh­wer­bung re­ den und eine Meinung dazu haben. Es wäre schön, wenn irgendwann auch mal über De­ sign so diskutiert werden würde.«

AD | 30 Jahre:

s. a. S.46


10 Klischees: Normale Designer

Designstudentin | oder ?

Designstudentin | oder ?

Designstudentin | oder ?

Designerin | oder ?

Designer | oder ?

Designer | oder ?

Designer | oder ?

Designer | oder ?


Designerin | oder ?

Designerin | oder ?

Designerin | oder ?

Designstudent | oder ?

Designer | oder ?

Designer | oder ?

Designer | oder ?

Designer | oder ?


12 Klischees: Normale Designer

Studentin Sprachwissenschaften

Lehrer

Studentin Theaterwissenschaften

Apotheker

Studentin Psychologie

Apothekenhelferin (PKA)

Designer

Hochbauingenieur


Bibliothekarin

Pressesprecherin

Floristin

Student Soziologie

Krankenpeger

Lehrer

Jurist

Hochschulprofessor


14 Klischees: Stardesigner

Sie sind die »Stars« der Szene, weil sie sich ständig in Szene setzen. Schon ein konsequent getragenes Accessoire ver­rät dem Bran­chen­kundigen, wer vor ihm steht. Zweifels­ohne haben diese »Helden« ihre Lor­beeren nicht nur für ihr Aussehen ver­ dient: was wäre das Design ohne die Meta, die AIGA-Plakate, das Logo der Deutschen Bahn, die Uniformen der Hamburger Po­lizei ? Doch lassen sich die Arbeiten schwer von den Per­so­ nen dahinter trennen und genau das macht den Reiz und Ruhm dieser De­signer aus. Wir wollen diesen Personenkult ja zelebrie­ ren, lassen uns be­­ein­drucken von ihrer Me­ dien­präsenz, obwohl wir wissen, dass diese Stars auch nur mit Wasser kochen. Was auffällt: Es fehlen die Frauen. In meiner subjektiven Aus­wahl der großen Designer, die man an Äußerlichkeiten sofort erkennt, fin­ det sich keine einzige Frau. Woran liegt das ? Sicher nicht daran, dass Frauen kein groß­ar­t­ iges De­sign machen würden. Sie drän­gen sich nicht so sehr in den Vor­der­grund, in­szen­ieren sich nicht als Ge­samt­kunst­werk. Nein, es gibt in Deutschland keine weib­lichen Ikonen des De­ signs. Also por­trait­­­ieren die fol­genden Seiten nur die männli­ chen Su­per­stars des deut­schen Grafik­designs: man kennt sie, man liebt sie, man schätzt ihre Ar­beit (oder auch nicht) und man nennt sie beim Vor­namen.



16 Klischees: Stardesigner Stefan

Von einem, der auszog, sich auszuziehen. Er kommt weder aus Deutschland, noch ar­beitet er hier, trotz­dem darf er in der Reihe der Selbst­dar­steller nicht fehlen. Von keinem Designer kennt man so viele ana­tomische Details wie von dem österreichischen Wahl-New Yorker. Sein Hang zum Exhibitionismus wirft die Frage auf: Ist das noch Gesellschaftskritik in irgend­einer Form oder bringt es ihm einfach ›Satis­ faktion‹, die (Design-) Welt über seine Penis­länge spekulieren zu wissen ? Das Nacktsein wurde sein Markenzeichen, auch wenn er das leugnen mag. Sein Logo, das S im Kreis, eignet sich einfach zu gut als Brandzeichen. Stefan Sagmeister | 45 Jahre



18 Klischees: Stardesigner Erik

Erik dampft in allen Gassen Er bloggt, spricht auf Konferenzen, schreibt in Zeit­ schrif­ten: an Erik kommt man nicht vorbei. Dabei wirkt der Vor­zeige­de­sig­ner eigen­tlich un­schein­ bar. Er strahlt die sympathische Un­auf­ge­regt­heit eines Mathe­lehrers aus, der auch in seiner Frei­zeit gerne Inte­ grale berech­net. Tatsächlich erfordert das Type­design diese Prä­zision und Hart­näckig­keit, um wirklich dauer­ haft zu sein. Aber Erik kann auch anders: durch seine freundliche John-Lennon-Brille wird sein Blick unerbittlich, wenn ihm etwas gegen den Strich geht. Nicht umsonst kari­ kiert ihn die »form« als Superhelden, der unermüdlich den Kampf gegen Ignoranz und schlechte Gestaltung be­ streitet. Er ist ein Hard­liner und macht sich mit seinen Thesen nicht nur Freunde. So bezeichnet er zum Bei­ spiel Kurt Weidemann ironisch als Angeber, weil dieser das Logo der Deutschen Bahn in nur zwanzig Minuten gestaltet haben soll. Trotzdem ist Eriks Kompetenz un­ umstritten; wenn er in den Wald ruft, schallt garantiert etwas wieder heraus. Erik Spiekermann | 59 Jahre



20 Klischees: Stardesigner Andreas

der a s k e t

Schaffe, schaffe, Häusle baue.

Vielleicht liegt es daran, dass er eigentlich Archi­tekt ist, denn er entspricht dem Arche­typ eines Designers so genau, dass man kaum glauben kann, dass er wirklich exis­tiert. Das än­dert sich be­­ruhig­en­der­weise, wenn er den Mund auf­macht. Wer würde er­war­ten, dass dieser schmächtige Glatz­kopf in Schwarz schwäbisch schwätzt ? Sofort wischt der Dia­lekt diese hanse­atisch kühle Aus­strah­lung weg und übrig bleibt ein sym­ pathisch charmanter Mann, der einfach ein bisschen weniger schläft, mehr arbeitet und gründ­licher über stringente Konzepte nach­denkt als andere. Andreas Uebele | 46 Jahre



22 Klischees: Stardesigner Fons

Der Fussbal Mit Häkelnadeln und Plakaten für den Welt­frieden Nichts ist bei ihm so, wie es scheint. Schon sein Name, Fons, wirkt besonders, als hät­te er eine tie­fere Be­deu­tung als nur selt­sam zu klin­ gen. Seine Ar­beiten sind nicht nur ein­fache Ge­staltung, son­dern Bot­schaf­ten an die Welt, die es zu ent­schlüsseln gilt (was oft un­mög­lich ist). Der ver­hin­der­te Welt­ver­bes­serer kulti­ viert Ber­lin als hippe Metro­pole und Borussia Dort­mund als das neue St. Pauli. Meistens ist er mit einem schwarz-gelben Schal (oder selbst­ ge­häkelten Topflappen) anzutrefen, auf den sein überlanger Kinnbart wie ein Pfeil deutet. Fons Hickmann | 40 Jahre


ll h ippie


24 Klischees: Stardesigner Luigi

dEr VISIONÄ Kann er wirklich von dieser Welt sein ? Er spukt durch die Köpfe, soll man an einen deut­ schen Designer denken. Trotz italienischem Namen ist er nämlich Ber­liner. Seit Jahr­zehnten stets in weiß gekleidet, wandelt er wie eine Licht­ge­stalt durch die Medien, erregte durch seine futur­is­tischen Flug­objekte Auf­sehen. Wenn schon mal jemand von Außer­ir­d­ischen ent­führt wurde, dann sicher er. Die weiße Klei­dung trägt er übrigens aus rein prak­tischen Grün­den: sie wird bei seiner Arbeit mit Gips und Styro­por weniger auffällig schmutzig. Sein zweites Erkennungs­merkmal ist sogar preis­gekrönt. 2005 erhielt er den »Belle Moustache« für seine seit Jahren gepflegte Bart­pracht. Luigi Colani | 79 Jahre


ÄR


26 Klischees: Ein Lied über Designer

„STÄNDIG NUR CANNES HINSTREBEN Fünf Jahre bei der Werbe­agen­ tur Grey in Düsseldorf hinter­ lassen Spuren.


R NACH

N“

Advertising Superstar, Style Apostel wunderbar Hochglanz-Spread und coole Preise Das bringt Fame, Fortune, reihenweise So bin ich das, was andere träumen Ich darf fette Awards abräumen Ich bin der Chief of Ad Division Die Creative Super Waste Decision Der Deputy Supervision Master Der First Chief of your Brand Desaster

Werbetexter bin ich eigentlich Auf Englisch hat das mehr Gesicht Als Copywrite Conceptionist Creative Text Executive Schreib’ ich entspannt und angesagt Die Line, die aus der Masse ragt Die Bodycopy schnell agreed Mit sehr viel Speed, Sie adressed ein Need Das alte Lied, die Headline fehlt Der Insight zählt, Das Deutsch gequält Bis zum Schluss mein Award feststeht Coolness steht an erster Stelle Klamottenmäßig auf der Welle Je enger meine Trainingsjacke Desto hipper in der Textbaracke Mit Sonnenbrille in die Nacht Was mich besonders lässig macht Turnschuh’ sind ja vollstens out Ich trag nur Sneakers auf der Haut In Berlin würd’ ich ganz gerne wohnen Da kann man mich nur nicht entlohnen Drum bleib’ ich easy, hip und krass In Düsseldorf und werde was Was andere Reklame nennen Mach ich voll cool zum Geldverbrennen

Martin Oetting hat diese Zeit hinter sich und ver­ar­beitet sie in seinem Song »Ad­ver­tising Superstar«, der gnadenlos mit der Werbe­bran­che abrechnet.


28 Klischees: Ein Lied über Designer

„der vollversi müslifresser Art Director nennt man mich Ich bin der Berater hier Als Graphic Artist fühle ich Im Anzug und mit viel Papier Hab fett Design und Style studiert Positionings und Merchandising Damit mir jetzt die Welt gehört Power Point und ständig reisen Auch wenn ich verkappter Künstler bin Brand Essence muss ich definieren Die funky Looks hab’ ich ohnehin Bizarre Wortgehülse schmieren Muss ich erstmal Commercials retten Das Brand Portfolio komplettieren Und Brands in coole Sites einbetten Die Marke ehrlich inszenieren Mein Mac und ich, wir sind ein Paar Die Mediaplanung integrieren So wie vorher noch keines war Mit Haarshampoos die Welt regieren. Vector Graphics krass gepfuscht Jetzt sitz ich hier, sie schrein’ mich an Pixel ohne Sinn gepusht Am Telefon der Kunde dran Lesen können muss man nicht Danach dann gleich der Copywriter Solange ich den Look hinkrich Abgedrehter Phrasenreiter Stock Photos sind das halbe Leben Er brüllt und schimpft und flucht und lallt Ständig nur nach Cannes hinstreben Kommt gar nicht klar, ist durchgeknallt Es kann schließlich nur einen geben Der AD ist auch nicht besser Beim Global Dot Creative Beben Der vollversifte Müslifresser Ich fahr ’n Mini Cooper S Der seinen Mac ins Bett mitnimmt Geiles Teil, 163 PS Und ständig und verstimmt erklärt Die Dickrandbrille ist von Armani ›Ich kann so nicht arbeiten !‹ Kost’ irre viel, kauft mir mein Daddy Ihr seid doch alle nicht normal Denn mein Gehalt bleibt noch im Keller Ey, wisst Ihr was: Ihr könnt mich mal ! Dann kommt auch die Karriere schneller Was andere Reklame nennen Mein Creative Star strahlt noch heller Mach ich voll cool zum Geldverbrennen Ich guck’ nie über meinen Teller rand, der diese Welt umgibt Ich liebe diesen Ego-Trieb Was andere Reklame nennen Mach ich voll cool zum Geldverbrennen


ersiffte resser“ ›Hi there ! This is Cindy from the New York oIce. Your Global Executive Chief Creative Division Group Head of Brand Detriment Coordination. Just to say ›Thank you‹ for really pulling together as a team. That was an amazing group efort. We really had an amazing spirit going on. You really showed an amazing amount of team spirit. On the global shoe polish pitch - Amazing ! Oh, and by the way, I am really sorry, but we have to close your oIce and lay everyone Texof.‹ und Musik: Martin Oetting, 2006 (advertisingsuperstar.de)


30 Klischees: Interview mit dem Songschreiber

„die realität ist Völlig unglamo Wie bist Du auf die Idee gekommen, so ein Lied zu machen ?

Ich habe die Werbe­bran­che ein paar Jahre lang erlebt und da na­tür­­­lich ei­ nige Beob­ach­tungen ge­macht. Jetzt bin ich aus der klas­sischen Werbe­agen­tur­ land­schaft aus­ge­stiegen und wollte da aus zwei Grün­den noch mal was drüber machen: Zum einen gibt es viele Leute, die die Werbe­szene zu verklärt sehen und zum anderen er­forsche ich virale Wer­be­efekte im Inter­net, also haben wir einen Song über die Branche on­line ge­stellt, um zu sehen, welche Reak­ tionen ent­stehen. Das klassische Bild des Werbers ist ja, dass diese Leute wüssten, was cool ist und das in eine Bot­schaft ver­packen, die den Kon­su­menten dann zum Kau­fen des Pro­duktes anregt. Bei viraler Kommuni­ kation funktio­niert das ganz anders, da geht es um Mund-zu-Mund-Pro­pa­gan­da und ums Mit­machen. Dieses von-obenherab-Predigen der Werber wird hier ad ab­sur­dum geführt.

Welche Resonanz gab es denn ? Es gab mehrere tausend Down­loads, das wurde wohl auch in Agen­turen rum­ge­ schickt. Von ein bisschen Lob ab­gesehen gab es eine Ein­ladung von der Pop­aka­ demie in Mann­heim, dort einen Work­ shop zu machen.

Gibt es wirklich solche Werber, wie Du sie besingst ? Diese krassen Bei­spiele gab es in den Ag­en­­­turen, in denen ich war, nur sel­ ten, aber auf Branchen­events und Preis­ ver­leih­ungen trift man solche Leute tatsächlich. Kürz­lich habe ich auf einem Kon­gress einen Wer­ber da­rüber sprechen hören, dass Wer­bung nicht nur eine Show für Krea­tive sein sollte, son­dern verkaufen müsse. Was er an Ar­beiten gezeigt hat, war aber genau das: In­sider­witze für Wer­ber, die am Kon­su­menten to­tal vor­ bei gingen. Diese Selbst­be­weih­räuche­rung und das Ko­ket­tieren mit dem Label ›ich bin krea­ tiv‹ gibt es also immer noch, aber durch die veränderten Medien­ge­wohn­heiten wird das immer absurder.


ität

ourös“

Martin Oetting verrät, ob Wer­­ber wirklich so sind, wie er sie be­ singt. Und dass Beigbeder an allem Schuld ist.

Setzen sich diese Werber nur auf solchen Events in Szene oder sind sie immer so ?

Hat die Öfentlichkeit ein falsches Bild vom Leben der Kreativen ?

Ge­rade in den kreativen Agen­turen geht das gar nicht anders, da muss man sich die Woch­en­­enden um die Ohren schla­ gen, sich aus­beuten lassen. Dann braucht man zu­mindest das Ge­ fühl, zu den krea­tiven Trend­settern zu ge­hören, um das durchzu­halten.

Das kann ich nicht genau sagen, ich kenne ja die Werbe­branche nur von in­ nen und selbst die kann von der Menta­li­ tät her wieder ganz anders sein als zum Beispiel die in Design­büros. Die Leute ar­ beiten knüppel­hart, weil meistens auch ein enormer Per­fekt­ionis­mus ge­fordert wird. Es stimmt natür­lich, dass man Ideen nicht am Schrei­btisch er­zwingen kann, aber das führt ja dazu, dass die Leute eigentlich immer arbeiten. Wenn man zum Bei­spiel ›39,90‹ von Beig­ beder liest, muss man ja denken, dass nur koks­ende Freaks in der Wer­bung ar­­beiten und das wird der Mehr­heit der Werber nicht ge­recht.

Ge­rade Be­rufs­an­fän­ger haben da viel­ leicht noch eine falsche Vor­stellung, manche legen die nie ab, aber die meis­ ten mer­ken schnell, dass die Reali­tät mit schlechter Be­zahlung und in­kompe­ tenten Kun­den völlig un­glamourös und ein­fach nur anstreng­end ist. Ich will die Wer­­bung nicht schlecht ma­chen, aber wenn man ein so einfach ge­stricktes Bild von der Branche hat, dann muss man es eben diferenzieren. Mein Lied ist ja eine Satire und keine Lobeshymne. Vielen Dank.


32 Klischees: Must-have Accessoire Rollkragenpullover

Rollkra rules!


agen

Haben Designer besonders hässliche Hälse ? Warum verstecken sie ihren Hals im Rollkragenpullover ? Vielleicht soll der Kopf durch ihn betont, qua­si auf ein Po­dest aus Stof ge­ stellt werden. Viel­leicht sind De­signer auch ge­ ne­rell an­fällig für Hals­schmerzen und wollen ihn vor Zug­luft schüt­ zen. Das würde auch die steigende Zahl von Schals (auch im Sommer, meistens gestreift und mind­estens so lang wie man groß ist) erklären. Es versteht sich von selbst, dass den klassischen Roll­kragen­pull­ over kein Elch­muster ziert: er ist schwarz (auch anthr­azit wäre noch ver­tret­bar) und aus Kasch­ mir. Wenn es schon im Hals kratzt, soll das von außen wenigs­ tens ver­mieden werden.


34 Klischees: Must-have Accessoire Brille

Designer tragen Designerbrillen. Mit dem Etikett »Designer-« werden heute viele Pro­dukte versehen, die diesen Na­men nicht an­nähernd ver­dienen. Auch »Designer­ brillen« gibt es zu­hauf, manchmal bezeich­ nen sie tatsächlich ex­klusive Seh­hilfen, manch­mal aber auch nur profane WC-Sitze in Aquariumsoptik. Sicher ist: kein Accessoire geht so mit dem Kli­schee des Designers Hand in Hand wie die dick um­randete Brille. Er sitzt ja auch den ganzen Tag am Com­puter, muss also schlechte Augen haben. Warum ist es dann aber nicht mit einer unauffälligen, randlo­ sen Brille getan ? Als verhinderter Künstler will man seinem Äußeren durch die Brille einen intellektuell-avantgardistischen Touch geben, der trotzdem noch hip wirkt. Die Brille schreit förmlich »Seht her, ich bin ein Designer !« (oder will ein Designer sein).



36 Klischees: Must-have Accessoire Freitagtasche


Die Tasche ohne Boden: da geht alles rein. Der Designer hat meistens großes Ge­päck da­bei : Lap­­ top, Mole­s­kine, Copics, iPod und so wei­ter wollen ir­ gend­­wo ver­­staut werden. Da eignet sich die ge­räumige Ku­rier­tasche her­vor­ ragend. Aus LKW-Pla­nen ge­­schnei­dert, ist sie stra­pa­ zier­fähig und ab­­wasch­­bar. Das Ori­ginal der Mar­ke Frei­­tag kommt aus der Schweiz und kostet circa ein­ hun­dert­fünf­zig Euro. Da­für be­kommt man ein Uni­ kat. Viele Pro­­du­zenten sind mittler­weile auf den Zug auf­ge­sprungen und ver­kaufen ähnliche Taschen aus Segel­tuch, Pla­stik­­tisch­decken und eben LKW-Planen. Doch kein Imi­tat ver­bindet In­di­vi­duali­tät mit Nut­ zen und Schön­heit so wie die echte Freitag­tasche.


38 Klischees: Must-have Accessoire Moleskine

ohne Moleskine kein kreativ denkender Designer. Verliert ein Designer sein Skiz­zen­­buch, würde höchst­wahr­schein­lich eine Welt für ihn zu­sammen­brechen, denn es ist ein Ven­ til, seine Ideen aus dem Kopf zu lassen, um später wieder darauf zurück­greifen zu kön­ nen. Wer weiß, viel­leicht ist das un­sinnige Ge­schmiere von vor zwei Jahren genau das Richtige für ein aktuelles Pro­jekt. Den ideellen Wert seines Büch­leins kann man oft vorne angeben, als Finder­lohn im Falle des tragischen Verlustes. Man ist auf keine bestimmte Form des Notiz­buches festgelegt, meistens ist es aber hand­lich und von oben genanntem Hersteller. Das schlichte, schwarze Moleskine passt ein­fach perfekt zum De­signer. Ob­jektiv be­ trachtet ist es nicht besser als jedes andere.

Aber das Moleskine ist mehr. Steht man doch mit seiner Be­nutzung in der Tra­dition gros­ ser Schrift­steller und Künst­ler, wie einen die mit­ge­lieferte Bro­schüre aufklärt. Wer im Café sein Mole­skine zückt, prä­sen­tiert sich als krea­tiver Kopf, ganz egal, ob er nun tat­ säch­lich Kreatives hin­ein schreibt oder nur Kringel und Käst­chen malt (was ja auch un­ge­ heuer kreativ sein kann). Essen­tiell für dieses Ri­tual ist es, gelegent­lich an­ge­strengt ins Leere zu schauen, die Tasse Kafee zum Mund zu führen, um sie abrupt wieder ab­zu­setzen und hastig etwas auf­zu­schreiben. Dabei gibt man vor, seine Mit­menschen voll­kommen zu igno­rieren, während man ihre Reak­tionen (»Guck mal, der hat bestimmt gerade eine tolle Idee gehabt« oder »Guck mal, der tut so, als hätte er gerade eine tolle Idee gehabt«) im Augenwinkel beobachtet.


Charakteristisch für ein Moleskine sind die ab­ ge­rund­eten Ecken, das Gummi­band, das da­mals namens­gebende Ein­band­mate­rial und die Ein­ steck­tasche. Der Markt wird mittler­weile von un­ zähl­igen Me-too-Produkten über­schwemmt, doch das schwarze Original bleibt nach wie vor das Must-have-Accessoire für den Designer schlecht­ hin.


40 Klischees: Must-have Accessoire Mac

Ohne Jobs wären alle Designer arbeitslos.­ Zugegeben, ein Apple Computer ist für ei­ nen Designer tatsächlich nicht unwichtig, doch haupt­sächlich dient ein lässig im Café auf­ge­stelltes iBook doch dazu, sich von der Masse ab­zu­heben und als kreativer In­di­vi­ dualist zu präsentieren. Die Marke Apple, obwohl selbst ein Mil­li­arden­konzern, ver­ körpert noch immer den Gegen­ent­wurf zur langweiligen Windows-Büro­welt. Kein Designer würde sich öfentlich mit ei­nem Aldi-PC zeigen, und wenn, höchstens um zu teste, wie die gestaltete Internet­seite vom Rest der Welt gesehen wird. Wie gut, dass Apple nun ein duales Betriebs­system anbietet und so zumindest die Nut­zung un­­schöner Standard­hard­ware über­flüssig macht.



42 Wirklichkeit | Äußeres: Einleitung

die wirklich Genug der abgedroschenen Klischees, jetzt kommt die ungeschönte Wahrheit: so sehen Designer wirklich aus, so arbeiten sie, so leben sie.


hkeit. äuSSeres Sie sind hässlich und kaufen Klamotten vom Wühl­tisch. Nein, so schlimm ist es nicht, aber was macht ihr Äußeres aus? Sie werden von Kopf bis Fuß beäugt, von der Fri­sur über Brille, Make-up oder Bart zu Kleiderfarben und Schuhen. Außer­­dem legen sie die Hände auf den Tisch und zeichnen, wie sie sich selbst sehen.


44 Wirklichkeit | Äußeres: Frisuren

ewig nicht b Friseur 53 % 10 % 37 % Studenten

6 %

11%

22% Designer

61%


beim

11%

Betont lässig gibt sich der De­sign­ stu­dent: in bester Britpop­manier fallen ihm die Haare ins Gesicht. Wer nicht mit pflegeleicht glatter Haar­pracht ge­segnet ist, trägt sie lieber kurz und hat ein Pro­blem weniger, über das es nachzuden­ ken gilt. Gleiches gilt für die älte­ ren Designer, der Wuschel­look wirkt ab 35 eher lä­cher­lich und bei dem einen oder an­deren ver­ ab­­schie­den sich die Haare auch schon: dann lieber gleich eine Glatze.

52 %

26 %

11%

Die Frisur ist auch eine Form des Aus­­drucks der Per­sön­lich­keit, ganz in­di­vi­duell also. Trotzdem haben fast neun­zig Pro­zent der Stu­dent­innen lange Haare ! Na­tür­ lich in Varia­tio­nen, aber etwas mehr Trend­setter­tum hätte man doch erwartet. Da haben ihnen die Designer­innen etwas voraus: sie haben auch mal eine freche Kurz­­haar­frisur (mit der sie auch als Ge­schäfts­führerin er­kannt und nicht mit der Sekre­tärin ver­ wechselt werden).

Studentinnnen

Designerinnnen

28% 15%

25%

20%

12%


46 Wirklichkeit | Äußeres: Brillen

60 %

21 %


Die dick umrandete Brille gehört zur Standardausstattung. Weit gefehlt ! Fast zwei Drittel tragen überhaupt nie ei­ne Bril­le (oder Kon­takt­lin­sen). Unter den Bril­len­trä­gern gibt es zwei Typen: die einen be­vor­zugen das de­zente rand­ lose Mo­dell, die anderen stehen zu ihrer Seh­schwäche und sehen die auf­fällige Bril­le (meist mit schwar­zem Ge­stell) als Ac­ces­soire. Es soll sogar Designer geben, die eine Brille ohne op­t­ische Glä­ser tra­ gen, der Optik wegen. Wenn das keine optische Täuschung ist.

11 %

8 %


48 Wirklichkeit | Äußeres: Bärte

48 %


Textzeile aus »Drei Tage Bart« von den Ärzten (Text: Farin Urlaub)

Mann legt Wert auf ein gepflegtes Äußeres.

22 %

Zumindest im Gesicht. Fast die Hälfte aller Be­­fragten ra­sieren sich täglich. Kommt man vor lauter Ar­beit nicht dazu, sprießt schnell ein Drei­tage­bart. Das wirkt lässig und kernig männ­lich. Ein Voll­bart sollte es dann aber doch nicht werden. Es gilt: Ganz oder gar nicht. Modischer Schnick­schnack wie Kinn­bärtchen (siehe Fons Hick­mann, S.22), Koteletten oder ver­längerter Oliba (siehe Luigi Colani, S.24) sind eher Rand­ erscheinungen.

15 % 10 % 5 %


50 Wirklichkeit | Äußeres: Make-up

Gibt’s den Lippenstift auch in Pan Weniger ist mehr !

Die natürliche Schönheit soll betont und nicht zugeschmiert werden. Deshalb wird auch eher selten Make-up verwendet, De­ sign­er­innen fin­den ihr dezent ge­schmink­ tes Ge­sicht ein­fach schöner.

63 %

18 %

15 % 20 – 25 Jahre 8 %

Die jüngeren Frauen benutzen hauptsächlich Wimperntusche und Lidschatten, um die Augen hervorzuheben. Lippenstift wird kaum »appliziert«.


ntone 19 0 5 ? 44 %

44 %

11 %

40 – 60 Jahre

Fast umgekehrt ist es bei den »reiferen« Frauen, sie ver­wenden gar keinen Lid­schatten, dafür Lippen­stift in rauen Mengen, genauso wie Wimperntusche.


52 Wirklichkeit | Äußeres: Selbstportraits

Selbständi

ger | 28 Jah

re


hre

iger | 26 Ja

Selbständ

Selbständig

er | 28 Jah

hre

Grafiker | 29 Ja

re

Student | 23 Jahre


54 Wirklichkeit | Äußeres: Selbstportraits

e | 32

dig stän

Selb

Art Dir

ector | 3

1 Jahre

Art Director | 40 Jahre

Geschäftsführer | 35

Jahre

e

Jahr


Selbst

ändig

e | 33

Jahre

5 Jahre

rerin | 3

sfüh Geschäft

r | 46 Jahre

Selbständige

Selbständiger | 56 Jahre


56 Wirklichkeit | Äußeres: Hände

von wegen dreck unter Student | 22 Jahre

Studentin | 23 Jahre

Student | 25 Jahre

Grafikerin | 25 Jahre


r den finger Studentin | 24 Jahre

Studentin | 24 Jahre

Student | 27 Jahre

Selbst채ndige | 27 Jahre


58 Wirklichkeit | Äußeres: Hände

nägeln Selbständige | 27 Jahre

Selbständige | 28 Jahre

Geschäftsführerin | 35 Jahre

Selbständige | 41 Jahre


AD | 29 Jahre

Selbst채ndige | 32 Jahre

Gesch채ftsf체hrerin | 44 Jahre

Selbst채ndiger | 46 Jahre


60 Wirklichkeit | Äußeres: Farben

schwarz ist das neu schwarz.

Nie schwarz zu tragen ist eine Todsünde.

Bevorzugte Farben der Kleidung


ue

Es ist unauffällig, macht schlank und ist in un­end­lich vielen Nuan­cen er­hältlich: Schwarz, die Far­be des De­signers. Manch­mal darf die Klei­ dung auch in Braun-­und Beige­tönen ge­hal­ten sein und Jeans sind na­tür­ lich blau. Fühlt man sich mal ganz ver­rückt, wird sogar ein knall­rotes oder oranges Teil aus dem Kleider­ schrank gezaubert. Designer mögen eben Kontraste: schwarz und bunt heben sich am Deutlichsten von der meist gräulich blassen Hautfarbe ab.


62 Wirklichkeit | Äußeres: Schuhe

Schuhe kann eine F viele haben

66 %


rau nie zu n Blahniks oder Sneakers: die Tagesform entscheidet

Frauen lassen sich nicht auf einen Typ festlegen: hoch­ hackige Pumps finden sich in ihrem Schuh­ regal ge­ nauso wie ausgelatschte Sneakers. Natürlich sind die Pfennig­ absätze für einen zehnstündigen Arbeitstag eher un­ge­eig­net, aber wenn es der An­ lass verlangt, quält man sich eben in das neue Paar »Sitzschuhe«.

34 %


64 Wirklichkeit | Arbeitsleben: Einleitung

die wirklich Arbeitsl Designer arbeiten nat端rlich den ganzen Tag und auch in der Nacht.


hkeit. leben Wie kommen sie zur Arbeit, wie sieht’s auf ihrem Moni­tor und auf ihrem Schreib­­tisch aus ? Wie lange und wann ar­ beiten sie ? Ist es wirklich ihr Traum­beruf und was planen sie für die Zu­ kunft ?


66 Wirklichkeit | Arbeitsleben: Berufsdefinition

Der Apple f채llt nicht weit vom Stamm und ein Flyer sagt mehr als tausend Worte.


Senior AD | 42: »Das

Freie Mitarbeiterin | 33 Jahre: »Meistens

Selbständige | 29 Jahre: »Meine Eltern haben bis heute nicht verstanden, was ich eigentlich studiert habe.«

Selbständiger | 40 Jahre: »Mein

ist nicht so einfach. Ich vergleiche unseren Be­ruf gerne mit dem eines Archi­tekten, der das Haus planen, mauern und im Not­fall auch den Dachstuhl alleine draufsetzen können muss. Er muss jedem Hand­werker sagen können, was er will. Der Ver­gleich ist ganz gut, da er deut­ lich macht, wie viele Fertig­keiten man aus­ serhalb seines eigentlichen Spezial­gebietes haben muss.«

»Meine Mutter weiß mittlerweile ganz gut, was ich mache. Mein Bruder ist außerdem auch Designer.« Geschäftsführerin | 32 Jahre:

zeige ich ihr die Sachen, die ich gemacht habe. Wenn man das sieht, ist es besser, als zu erklären. Ansonsten sage ich, dass ich analysiere, was Leute brauchen – also fast ein bisschen Soziologie – und dann versuche, diese Dinge so zu gestalten, dass sie besser werden. Meine El­tern sind sehr entspannt, beide Lehrer, und haben mich machen lassen. So­ lange ich mir mein eigenes Geld verdiene, sind sie zufrieden und stolz auf mich.«

Großvater war Ma­ ler, das lag also in der Familie, wo­bei ich mehr Ta­lent für Foto­grafie und Typo­grafie als für die Malerei habe. Meine Eltern ha­ ben mich da immer unterstützt.«

»Ich sage, dass ich Werbung mache. Meistens zeige ich ihr aber Sachen, an denen ich arbeite; das versteht man bes­ ser, als wenn man nur erklärt.«

Junior AD | 30 Jahre:

»Meine Mutter ist selbstän­ dige Architektin und weiß deshalb so unge­ fähr, was ich mache.«

Grafikerin | 26 Jahre:

CD | 46 Jahre: »Ich

nehme sie mit in den Super­ markt und zeige ihr Produkte, die ich ge­macht habe. Oder ich sage, dass ich Wer­ bung mache, da kann sie auch etwas mit anfangen.«


68 Wirklichkeit | Arbeitsleben: Verkehrsmittel

die letzten fussgänger Wer den ganzen Tag sitzt, läuft lieber heim.

s.a. S.164

s.a. S.142

Um zur Arbeit zu kommen, wer­den die öfentlichen Ver­kehrs­mittel am selt­ensten ge­nutzt. Wer ein Home OIce hat, dessen Fuß­weg ist natürlich kurz. Doch auch die Fest­an­ge­stellten und Stu­ den­ten laufen ger­ne zum Bü­ro. Wer ein Auto sein Ei­gen nennt, be­­nutzt es na­­tür­lich. Noch lieber fährt man aber mit dem Fahr­rad.


r

24 % 20 %

26 % 22 %

7 %

13 % 9 %

14 %

36 %

29 %


70 Wirklichkeit | Arbeitsleben: Durchschnittliche Arbeitszeit

40 %

24 %

24 %

12 %

35 – 40 Stunden

40 – 45 Stunden

Durchschnittliche Arbeits­zeit in Wochenstunden

45 – 50 Stunden

über 50 Stunden


20 %

20 %

35 %

35 – 40 Stunden

40 – 45 Stunden

Designer sind Arbeitstiere. Wochenendund Nacht­schichten sind natürlich die Aus­ nah­me, aber die er­­schreckende Regel ist, dass zu­mindest die Männer über fünfzig Stunden die Woche arbeiten. Da bleibt für ein Privatleben nicht mehr viel Zeit.

25 %

45 – 50 Stunden

über 50 Stunden

Frauen arbeiten »nur« vierzig bis fünf­und­ vierzig Stunden in der Woche, vor zwanzig Uhr sind sie also auch nicht zu Hause. Bleibt nur zu hofen, dass es wirklich ein Traum­job ist, sonst droht früher oder spä­ ter das gefürchtete Burn-out-Syndrom.


72 Wirklichkeit | Arbeitsleben: Traumberuf

Theoretisch könnte man auch etwas komplett anderes machen … wenn man etwas anderes kann. »Design ist nur eine Form der Krea­ti­vi­tät. Wenn man kreativ ist, fin­det man Wege, sich aus­zudrücken. Da ist Design genauso gut wie Dich­t­ung, Kunst, Musik. Ob ich mein ganzes Leben Design machen werde, weiß ich nicht. Das ist ein ständiger Pro­zess, aber im Mo­ ment macht es mir viel Spaß, viel­leicht mache ich später aber auch etwas ganz anderes. Die wirt­schaft­liche Lage ist ja un­ berechenbar, da plant man nicht so lang­ fristig und das Free­­lancer­denken kommt mir da sehr zu Gute.«

Freier Mitarbeiter | 29 Jahre:

s. a. S.114

»Ja, ich würde schon sagen, dass das mein Traumberuf ist.«

Junior AD | 30 Jahre:

Selbständiger | 40 Jahre:

»Eigentlich ja.« »Den absoluten Traumberuf würde ich wahrscheinlich gar nicht er­ kennen, wenn ich ihn sehen würde, aber Designer zu sein macht mir eine Menge Spaß.« CD | 46 Jahre:

Selbständiger | 46 Jahre: »Ja, ich denke schon. Ich kann auch nichts anderes.«

»Ja, auf jeden Fall. Sonst könnte ich auch nicht so viele Stun­ den arbeiten, ohne dass es mich nerven wür­de. Ich bin da sehr privilegiert mit meinem Beruf, weil ich morgens gern zur Ar­beit gehe und mir das Ganze Spaß macht: das haben nicht sehr viele Leute.« Geschäftsführerin | 32 Jahre:

»Ich kann mir auch etwas an­ deres vorstellen, man macht seinen Job heute ja auch nicht mehr 30 Jahre, aber im Moment macht es mir viel Spaß, weil bei unserer Agentur auch viel passiert.« AD | 30 Jahre:


»Nein. Es ist ein schö­ ner Beruf, der auch Spaß macht, aber ich kann mir auch andere Dinge in meinem Leben vorstellen. Ich finde Design span­ nend, weil es die Möglichkeit bietet, mit vielen unterschiedlichen Thematiken in Berührung zu kommen.«

Geschäftsführerin | 39 Jahre:

»Der Beruf macht mir sehr viel Spaß und man ver­dient Geld damit. Als Traum­beruf würde ich ihn aber trotz­dem nicht bezeichnen. Weil ich immer gern ge­­malt habe, schwebte mir danach ein Studium der freien Kunst vor, meine Mappe wurde aber nicht ange­ nommen. Deshalb bin ich eigentlich beim Design gelandet.« Grafiker | 37 Jahre:

AD | 40 Jahre: »Wenn man im Alltag steckt, ist kein Be­ruf ein Traum­beruf. Das kommt auch da­rauf an, wo man ar­beitet. Vielleicht habe ich meinen richtigen Platz auch noch nicht gefunden. Heut­zu­tage, wo eigentlich jeder Laie ein Design am Computer zu­ sammen­schustern kann, muss man sich als Designer auch neu po­sitionieren, mehrglei­ sig fahren, um überhaupt ernst genommen zu werden. Das wird immer schwieriger.«

s. a. S.126

Senior AD | 42 Jahre: »Traumberuf würde ja be­ deuten, dass er all das ist, was man jemals wollte. Das verändert sich aber im Laufe der Zeit. Mein erster Job war zum Beispiel sehr hart, ich habe fast jedes Wochenende gearbeitet. Das war zwar interessant, aber manchmal eher ein Alptraumberuf. Man hatte mit Leuten zu tun, die außer der Ar­beit kein Leben hatten, während ich da­ mals schon eine Familie hatte: das hat sich meistens nicht gut vertragen. Trotzdem hat es mir im Rückblick viel gebracht.«

»Das glaube ich nicht, aber ich habe auch keinen Traumberuf.«

Grafikerin | 26 Jahre:

»Momentan nicht, aber ich werde garantiert wieder darauf zurückkommen.«

Designerin, jetzt Flugbegleiterin | 27 Jahre:


74 Wirklichkeit | Arbeitsleben: Negative Aspekte

»Es nervt, wenn der Kunde noch Än­derungen hat, die Sachen aber schon bei der Druck­er­ei sind und man gerne schon ins Woch­en­­ende gegangen wäre. Oder wenn Kunden die Entwürfe Senior AD | 42 Jahre: »Die Wertschätzung der Kun­den ist ein Prob­lem, da sie oft denken, nicht begreifen, man macht sich stunden­ lang Mühe und der Kun­de kann oder will Designer zu sein wäre gar kein Beruf, da man viel Geld bekommt, um Spaß zu haben. einen nicht verstehen.« Bei Archi­tekten ist das anders, da wird das Hand­werkliche auch geschätzt. Wenn es Geschäftsführerin | 32 Jahre: »Hin und wieder stört zur Ge­schmacks­diskussion zwischen Kunde mich na­tür­lich schon das lange Ar­beiten. und Designer kommt, wird es schwierig. Und die­se gan­zen ad­mi­ni­stra­ti­ven Auf­ga­ Es gibt auch positive Beispiele, wenn ein ben in einem kleinen Büro, wie An­gebote Kunde begeistert von unserer Arbeit ist. ein­holen und schrei­ben, nerven, wenn Meistens sind das aber nicht die Projekte, man des­halb we­ni­ger Zeit fürs Design hat. die am besten bezahlt werden.« Manch­mal macht es aber auch Spaß.« Selbständiger | 40 Jahre:

»Ich mag es nicht, wenn zum Beispiel unnöti­ger Termindruck auf­ge­baut wird und man deshalb die Arbeit nicht so or­dentlich beenden kann, wie man das sonst gemacht hätte.«

Grafikerin | 26 Jahre:

CD | 46 Jahre: »Mich stört die mangelnde Pro­ fes­siona­li­tät von Agentur- und Kunden­ seite und dass die Dienst­leistung, die wir machen, nämlich Ideen zu pro­duzieren, schwer zu kalkulieren und mit Geld zu be­ werten ist.«

»Es ist ein heiß um­ kämpf­ter Markt, sehr gute Leute wer­den mit Pra­ktika hin­ge­hal­ten, ob­wohl sie mehr als ihr Bestes geben. Wenn über­haupt, gibt es aller­höch­stens Ein­jahres­ver­träge, mei­ stens nur Drei­monats­ver­träge oder so wie bei mir Pro­jekt­arbeit. Das ist zwar spannend, weil man viele ver­ schie­de­ne Pro­jekte macht, aber man kann eben nie wissen, ob man ein neues Pro­jekt be­kommt und seine nächste Miete noch zahlen kann.«

Freie Mitarbeiterin | 33 Jahre:

s. a. S.70


»Mich stört eigentlich nichts. Wie üb­ er­all ist es eb­en üb­lich, dass man viel arbei­ tet, aber das macht man ja auch gerne.« AD | 30:

s. a. S.126

Selbständiger | 46 Jahre: »Ich wollte das ja so, dass ich alleine arbeite, und das schon seit 14 Jahren. Ich habe nur freie Mitarbeiter. Am Anfang hat mich ziemlich bedrückt, dass man nie Feierabend hat. Da ich mein Büro direkt gegenüber dem Wohnhaus habe, ist man im Kopf immer noch bei der Arbeit. Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt. Manchmal gehe ich auch fast an dem Ter­ mindruck kaputt. Ich habe zwei Söhne und der eine will jetzt auch Designer werden. Da sage ich ihm, dass er lieber etwas An­ständiges ler­nen soll, wo er mor­gens um 8 Uhr an­fängt und um 5 auAört. Ich fahre auch wirtschaftlich volles Risiko. Als ich mich mit Anfang 30 selb­st­ändig ge­macht habe, habe ich über nichts nach­ ge­dacht. Jetzt, wo ich älter werde und Fa­milie habe, überlegt man schon, ob das immer alles gut geht. Diese Sicherheit hat man allerdings auch nicht, wenn man ir­ gendwo fest angestellt ist.«

Geschäftsführerin | 39 Jahre: »Ich

finde es schade, dass das Design manchmal von einer Ober­ flächlichkeit be­lastet wird. Lange Arbeits­ zeiten stören mich zum Beispiel nicht, das ist mittlerweile in vielen Berufen selbstver­ ständlich und wenn man selbständig ist so­ wieso. Ich wäre gern mehr draußen an der frischen Luft. Man ist auch durch das In­ter­ net nicht örtlich ungebunden, muss sich mit Kunden per­sönlich treffen und viel am Com­puter sitzen. Das Ganze mit der Tech­ nik könnte ich mir anders vorstellen, ich hasse zum Bei­spiel jegliche Art von Kabel, wenn es das mal nicht mehr gäbe, das wäre toll.« »Der ständige Konkurrenzdruck ist schlimm, man muss immer die neu­sten Trends kennen, da kann man nicht sagen ›so, jetzt ist Feierabend‹ und ich be­schäftige mich mit etwas ganz an­de­rem. Durch meine Praktika habe ich auch die Aus­beute von Studenten mitbekommen, das finde ich un­möglich. Auf Kommando Ideen zu pro­duzieren, ist auch sehr schwierig.«

Designerin, jetzt Flugbegleiterin | 29 Jahre:

»Es gibt Dinge, die mich an mir selbst stören. Das sind Disziplin­fragen und meine Un­geduld, wenn es zum Bei­spiel um das Er­lernen von neuen Pro­grammen geht. Die Be­schäftigung damit wird wegen des Zeit­mangels meistens recht oberflächlich, das ärgert mich.« AD | 40 Jahre:


76 Wirklichkeit | Arbeitsleben: Berufsalternativen

„  And Now fo Something C Different  “ »Ich habe schon während des Stu­diums gemerkt, dass Design nicht hun­dert­pro­zen­tig mein Ding ist, wollte aber wenig­stens noch den Ab­schluss machen. Des­halb habe ich mich da­nach erst mal anders orien­tiert. Ich habe auch ehr­lich ge­sagt ein bisschen Angst vor dem Agen­tur­all­tag, auf Knopf­ druck Ideen zu pro­duzieren, sich jeden Tag wieder neu be­weisen zu müssen, von mor­ gens bis abends vorm Rechner sitzen. Da brauche ich auch kör­per­lich mehr Action. Ich wollte als Kind schon Stewar­dess wer­ den, meine zwei Tanten machen das auch und wir wohnen hier ja auch nah an Frank­ furt. Natür­lich kommt auch ein bisschen Fern­weh dazu. Ich habe im Mo­ment das Ge­fühl, dass ich Geld be­komme für etwas, das für mich keine Arbeit ist, weil es so viel Spaß macht; das hatte ich beim Design nie. Und vom Ge­halt gibt es sich nicht viel, wobei die Karriere­chancen natür­lich beim Fliegen nicht so groß sind, aber das ist mir gerade auch nicht so wichtig.«

Designerin, jetzt Flugbegleiterin | 27 Jahre:

»Ich bin ge­lernte Reise­ver­ kehrs­kauf­frau und habe danach an­ge­ fangen, Design zu studieren.«

Junior AD | 30 Jahre:

Geschäftsführerin | 32 Jahre: »Ich hätte auf jeden Fall etwas Kreatives gemacht. Vielleicht in Richt­ung Bühnen­bild, Schmuck­- oder Mode­ design, eventuell aber auch Schneiderin oder Friseuse.«

»Ich hatte Biologie und Sport als Leistungs­kurs, also wäre ich viel­leicht Physio­thera­peutin oder Gen­ forscherin (dafür war ich aber zu schlecht in Chemie) geworden oder Mode­designerin. Eine Schneiderlehre habe ich ja schon, aber dieser ganze Zirkus hat mir keinen Spaß gemacht.«

Freie Mitarbeiterin | 33 Jahre:

»Architektur hätte mich in­teres­siert, Land­schafts- oder Garten­ architektur oder Journalistik.«

Geschäftsführerin | 39 Jahre:


or Completely Berufsalternativen oder »Was wäre, wenn … «

Sketchserie von »Monty Python’s Flying Circus« (1971)

Selbständiger | 35 Jahre: »Meine In­teressen sind sehr viel­fältig, da wäre alles denkbar gewe­ sen.« Selbständiger | 40 Jahre: »Das weiß ich nicht, ich hatte als Kind nie einen speziellen Berufs­ wunsch. Der Wechsel von der Foto­grafie zum Grafik­design war für mich eine logi­ sche Ent­wicklung, weil man mehr Möglich­ keiten hat.« AD | 40 Jahre: »Ich habe schon vor dem Stu­ dium mit der Schau­spielerei an­ge­fangen, während­dessen ist das aber etwas ein­ge­ schlafen. Das ist aber nur ein Hobby, da bin ich realist­isch. Ich habe das ja nicht ge­lernt, da gibt’s schon tech­nische De­fi­zite. Talent allein reicht eben nicht.«

»Ich wollte mal vom Malen leben, habe dann aber ein­ge­sehen, dass andere das besser können. Der Be­ruf des Designers lebt ja von der Kombi­nation von fremder Kunst: ich nehme die Schrift, die ein anderer geschnitten hat, das Bild, das ein anderer fotografiert hat und füge das zu etwas Neuem zusammen.« Senior AD | 42 Jahre:

Selbständiger | 43 Jahre: »Ich wollte eigentlich zu­ erst In­du­strie­design machen, aber die Mög­ lich­keiten im Grafik­design schienen mir vielschichtiger.«

»Früher wäre ich gerne Architekt geworden oder hätte mich in der Kunst ver­ sucht.« CD | 46 Jahre:

Selbständiger | 46 Jahre: »Ich wollte schon immer De­signer werden. Ich hätte fast eine Schrei­ ner­lehre gemacht, habe aber keine Stelle be­kommen. Dann wäre ich vielleicht in Richtung Bühnen­bild gegangen. Aber da es mit der Be­werbung an der FH geklappt hat, war das keine Frage mehr.«


78 Wirklichkeit | Arbeitsleben: Studenten


nicht im stillen k sitzen Sie studieren Kommuni­kations-, Medien-, Foto-, Industrie- oder Mode­design. Doch eins verbindet sie: sie wollen Designer werden, trotz eher niedriger Bezahlung, viel Arbeit, Stress und unsicherer Zukunft.

Über zwei Drittel ver­dienen sich schon neben dem Stu­dium etwas dazu. Zwi­schen zehn und zwan­zig Stunden in der Woche ar­beiten die meisten Studenten in einer Ag­ en­­tur und sammeln erste Berufs­­ er­­fahr­ungen. Eben­falls be­liebt sind Jobs in der Gastro­nomie und im Ver­kauf, hier lassen sich die Schichten flexi­bel legen und mit den Schlaf­gewohnheiten abstim­ men.

Auf den folgenden Seiten berich­ ten zwei Designpro­fes­soren der FH Mainz, wie sie die Studenten im Laufe der Jahre er­lebt haben und welche Ver­änderungen fest­ zustellen sind.


80 Wirklichkeit | Arbeitsleben: Professoren über Studenten

nicht im llen kämmerl zen bleiben Frau Prof. Simons, welche Veränderungen gibt es bei den Designstudenten ?

Ich kann während des Studiums keine großen Ver­änderungen feststellen, außer dass Men­schen zwischen 19 und 25 eben er­ wachsen werden, aber das ist nicht un­be­dingt am Äußeren zu sehen, natür­lich hat das aber Ein­fluss auf das Ver­halten und die innere Haltung. Am Ende des Studiums haben sich die ein­ zelnen Per­sön­lich­keiten ausgebildet, die manchmal, aber nicht bei allen, schon im An­fang zu erkennen waren. Deutlicher wird über die vielen Jahre, die ich unterrichte, dass es andere Schwer­punkte gibt. Es gab eine Zeit, in der Studierende schon im ersten Se­mester als fertige Art Directors auf­traten, sehr gestylt, mit Sam­sonite Akten­kofern. Das war aber nur eine kurze Phase. Dann gab es eine große Welle ökologisch Orientierter. Da wur­de dis­kutiert, welche Farb­stifte umweltver­träg­lich sind, welche Rolle die Werbung in der Ge­sell­schaft spielt. So etwas steht heute nicht mehr im Vordergrund. Jetzt gibt es wie üb­er­all eine große Freiheit und Viel­falt der Meinungen und Haltungen.

Äußerlich sehen die Studierenden unter­schiedlich aus, aber mei­stens nicht be­sonders auf­fällig. Die Eigen­heiten erkennt man nur an De­tails, die zeigen, dass sie sich mit Ge­staltung auseinander­setzen. Die er­kennt man aber auch nicht auf den er­sten Blick, denn alle tragen Jeans und Sachen von H & M, nur die Accessoires verraten mehr Ge­staltungs­bewusst­sein. Gibt es Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Studenten ?

Eigentlich nicht. Manche Männer legen mehr Wert auf Stil­ is­ierung. Männliche Designer erkennt man eher als solche, bei Frauen herrscht auch in anderen Studien­gängen ein größeres Bewusst­sein für die äußere Selbst­dar­stellung. Gibt es Typen, die in einem Semester besonders herausstechen ? Manche fallen durch eine besondere äußerliche Sti­li­sie­rung auf: der Gruftie, der Rapper, das Mädchen mit den Rastas. Das hat einen Vor- und Nachteil: man wird immer bemerkt. Andere fallen durch ihr Ver­halten auf, sie sind besonders wach und aufmerksam, bringen sich besonders ein, zum Bei­ spiel in der Fach­schaft.


lein Haben die dann beruflich mehr Erfolg ? Das glaube ich nicht. Einige, von denen ich weiß, dass sie Kar­ riere ge­macht haben, sind mir im Stu­dium schon auf­ge­fallen. Andere, an die ich mich gut er­innere, hatten eine ganz nor­ male Karriere. An­zu­merken ist auch noch: Der Beruf der Designerin gibt den Frauen und na­tür­lich auch Männern, die Mög­lich­keit, ihn, wenn sie das wollen, mit Familie zu ver­ein­baren, durch Teil­ zeit oder Pausen, wobei sie dann mög­licher­weise nicht mehr un­be­dingt die Spitzen­po­si­tionen er­reichen. Ist das der Grund für den Frauenüberschuss bei den Design­ studenten ? Es ist ein Beruf mit Karriere­chancen, bei dem man auch Kin­ der haben kann. Frauen wird tra­di­tio­nell das Künstlerische in der Gesellschaft zugewiesen, des­halb, glaube ich, studieren auch mehr Frauen Design als Männer. Bei den Medien­de­sig­n­ ern sind jedoch die Frauen in der Minderheit.

Wer ni denkt Welche Werte wollen Sie den Studenten, abgesehen von fachli­ chem Know-how, vermitteln ? Die Studenten sollen mit­einander und von­einander lernen, nicht nur von den Pro­fessoren. Das entspricht auch der be­ruf­lichen Rea­li­tät, jeder bringt et­­was ein, im Aus­tausch mit­einander ent­stehen die richtig gu­ ten Arbeiten. Nicht das einzelne Genie trägt. Manche denken, sie könnten es alleine im stillen Kämmer­lein schafen (anders als in der freien Kunst), dabei muss man ak­zep­tieren, dass der eine besser illu­strieren kann, der andere or­ganisieren, der dritte ein Computer-Ass ist und so weiter. Ich will ein Gefühl für Bildung und für die Wichtig­keit von Bildung in der Gesellschaft vermitteln, die Studenten sollen ofen für neue Eindrücke sein und bleiben. Vielen Dank.


82 Wirklichkeit | Arbeitsleben: Professoren über Studenten

nicht präzise kt auch nicht Herr Prof. Osterspey, welche Veränderungen gibt es bei den Designstudenten ? Zuerst muss man sagen, dass die Beurteilung der Stu­denten sub­jektiv ist und mit zu­nehmendem Alter mis­anthrop­ischer wird, da sich alles wiederholt. Ich glaube, es gibt keine grundlegenden Ver­ände­run­gen, aber ich habe mich verändert, bin ungeduldiger geworden, stelle An­sprüche, die ich eigentlich nicht stellen sollte. Zum Aussehen: heute sehen die Studenten normaler aus als früher, angepasster. Ab und zu gibt es noch Leute, die bewusst gegen den Standard verstoßen, das gab es früher öfter. Wie man sich als Designer ver­steht, wechselt von Zeit zu Zeit, mal ist das mehr alternativ und rebellisch, mal weniger. Männer definieren sich über das Aussehen mehr als Designer als Frauen. Vielleicht fällt mir das aber auch nur ver­stärkt auf, weil es wesent­lich weniger Männer gibt als Frauen, die hier studieren. Wichtig ist der Unterschied von Grund- zu Haupt­stu­dium. Am Anfang des Studiums kann man besonders bei den Frauen sehen: das sind noch Mädchen; am Ende des Studiums sind es dann Frauen. Das ent­wickelt sich rapide. Mit der Ge­stalt­ ungsqualität und dem Engagement hat das aber nichts zu tun.

Welche Unterschiede gibt es zwischen männlichen und weibli­ chen Studenten ? Frauen sind meistens ofener, fleißiger, eigentlich den Männern überlegen. Einige Spitzenklasseleute gibt es immer bei beiden Geschlechtern. Bleiben diese Unterschiede auch im Beruf noch bestehen ? Zu unserem Beruf gehört mehr als Fleiß und Ofen­heit, näm­ lich auch ›Ellenbogen‹. Da haben Frauen manch­mal Probleme. Deshalb kann man nicht sagen, dass der Berufserfolg vom Erfolg in der Hochschule abgeleitet werden kann. Manche Männer hier haben dieses Durch­setzungs­ver­mögen, vielen männlichen Studenten fehlt das aber auch, da sind die Frauen dann auch wieder besser. Größere Aggressivität bedeu­ tet größeren Erfolg, das ist einfach so. Frauen haben weichere Erwartungen an den Beruf als Männer, es wollen zum Bei­spiel sehr wenige Frauen in die Wer­ bung, sondern lieber in kleinen De­sign­studios schönes Design machen. Die aggressiven Leute gehen dann in die Werbung. Man sieht auch, dass sich Beruf und Familie schwer kom­bi­nie­ ren lassen. Es geht, aber Männer haben da einen Vor­teil. Zum Glück gibt es in unserer Branche aber keine Vor­be­halte gegen Frauen, was die fachliche Qualität angeht.


ise spricht, nicht präzise Haben männliche und weibliche Studenten unterschiedliche Startbedingungen und Erwartungen an das Designstudium ? Ich finde es gut, dass die Studentinnen meistens jünger sind, wenn sie anfangen zu studieren. Ich habe mit 18 angefangen und war mit 22 fertig. Da ist man noch lern­fähiger und noch nicht so fest­ge­fahren. Die meisten Männer bei uns sind zu alt, wenn sie ihr Diplom haben. Wenn einer mit 30 oder noch älter erst in den Be­ruf kommt, ist mit 40 seine Halt­bar­keit schon überschritten. Welche Werte wollen Sie den Studenten, abgesehen von fachli­ chem Know-how, vermitteln? Wenn ich nach 25 Jahren an der Hoch­schule zurück blicke, ist die Dis­krepanz zwischen dem, was ich hätte machen wollen und der Rea­li­tät leider manchmal sehr groß gewesen. Das liegt aber auch an den Studenten. Wissen ist zum Beispiel eine äußerst be­frie­di­gen­de An­gelegen­heit, aber die meisten Stu­denten wollen dumm bleiben: das stört mich ! Sie gucken zu wenig in die Bibliothek, ins Museum, wissen nichts über moderne Kunst, was da pulsiert. Das muss man ja nicht gut fin­den, aber sich eine Mei­nung da­zu bil­den und da­raus et­was für sich selbst ziehen, das ist wichtig. Man sollte versuchen, nicht das Gleiche zu machen wie die anderen und keine »Metoo« Men­tal­i­tät entwickeln. Diese einzig­artige Sicht­weise kann man aus seiner Per­sön­lich­keit her­aus­ziehen.

Eine wichtige Sache ist auch, Kriterien zu ent­wick­eln, um Ar­ beiten rational zu be­urteilen. Wie wirkt die Arbeit nicht nur auf mich, der sie gemacht hat und auf die Ziel­gruppe, son­dern auch im sozialen Um­feld, in der glo­balen Design­szene, im histo­rischen Kon­text ? Schlimm ist, dass bei den Studenten Sprache und Schrift so verschlu­dern. Wer nicht präzise spricht, denkt auch nicht präzise. Prä­zi­sion in den Ge­danken ist wichtig, da kann man sich viel Ge­schwätz sparen. Ich weiß nicht, ob man da­ge­gen etwas tun kann. Wenn die Leute mal hin­ter ihrem Mac her­­vor­kommen und mit Kunden reden, da müssen sie for­mu­lieren können. Das übe ich auch mit den Studenten, wenn eine Prä­sen­tation vor Externen ansteht. Da gehört dann auch Kleidung und Körper­ hal­tung dazu, das ten­diert hier an der Hochschule so zu einer Form­losig­keit, da wird das Rück­grat nicht gespannt. Das än­ dert sich im Be­ruf mit den höheren An­forderungen aber sehr schnell. En­gagement ist mir natürlich auch wichtig, da war ich auch Vorbild, aber das muss aus einem selbst herauskommen. Vielen Dank.


84 Wirklichkeit | Arbeitsleben: Arbeitsplätze

platz für

Die lieben Lieben Fotos von Freunden und Familie erinnern während der Arbeit daran, dass man auch noch ein Privatleben hat. Oder hatte.

Niesfest und nasenweich Zwei Packungen Taschentücher, aufeinander: Doppelt hält besser.

Im rechten Winkel Das Ausrichten von Ge­gen­­ständen an der Tischkante ist ein weit verbrei­tetes Phänomen.

Student | 22 Jahre


Gesundheit ! Schon wieder zwei Packungen Taschentücher

Eigenmotivation Gliederpuppen erinnern an die kün­st­lerische Aus­ bildung, die man genossen hat. Und daran, dass man mal wieder etwas zeichnen will. Demnächst.

Student | 22 Jahre

Alles recycelbar Buntstifte aus dem Buntstiftkoffer sind eine ökologisch vertretbare Alternative zum Copic Marker.

Doppelte Unterlage Die Schneidematte als Mousepad zu be­­­nutzen ist eine praktische Zweitverwertung.

Student | 22 Jahre


86 Wirklichkeit | Arbeitsleben: Arbeitsplätze

Scribblekönig Die Deluxe-Ausstattung an Copic Markern, vermutlich größtenteils unbenutzt.

Vierlagig saugfest

Student | 26 Jahre

Taschentücher sollte man immer griffbe­ reit haben, wenn man mit nachfüllbaren Markern arbeitet.

Frischer Wind Klimaanlage: Fehlanzeige. Manchem Konzept tut es ganz gut, versehentlich durcheinander gepustet zu werden.

Junior AD | 25 Jahre


Stereophotoshopie Besonders bei der Bildbearbeitung ist ein Zweit­monitor praktisch.

Grafikerin | 24 Jahre

Kritzeleien Bei Telefonnotizen kann der Krea­ti­vi­tät freier Lauf gelassen werden.

Pictoplasma

Pretty in pink

Lustige Spielfiguren, je schriller, desto besser.

Einheitsmobiliar wird von Designern gerne personalisiert

Apfel Z ?! Die wichtigsten Shortcuts auf einen Blick. Man kann sich ja nicht alle merken.

Junior AD | 26 Jahre


88 Wirklichkeit | Arbeitsleben: Arbeitsplätze

Geheimplan Zellophan Schon wieder eine Packung Taschentücher. Vielleicht existiert eine geheime Kooperation zwischen Designern und der Taschen­tücher­industrie.

Hier unter­ schreiben ! Designer ziehen den guten, alten Überweisungsträger dem unsinnlichen On­ line­banking vor.

Grafikerin | 27 Jahre

Nach mir die Sintflut Man soll viel trinken und Markenwasser ist da sicher eine gute Wahl. Die Flasche offen in der Nähe eines Computers stehen zu lassen ist allerdings gefährlich.

Ca. 50 Kcal/Stück Schokolade für den Energieschub zwischendurch

Grafiker | 28 Jahre


Hand hoch ! Ungewöhnlicher und leicht unpraktischer Mouse­pad­ersatz.

Selbständige | 27 Jahre

Sprühkleber Nasenspray gegen die bestimmt bald aufziehende Erkältung

Ständiger Begleiter Praktisch: das iBook kann einfach

Strippenzieher

in die Mittagspause mitgenommen

Nichts eignet sich besser für eine Geduldsprobe als das Entwirren eines Kabelsalates.

werden.

AD | 28 Jahre


90 Wirklichkeit | Arbeitsleben: Arbeitsplätze

Zigarettenpause Die Hunger bekämpfende Wirkung von Nikotin kommt vielbeschäftigten Designern sehr gelegen.

AD | 28 Jahre

Schalldämpfer Sehr gut geeignet, wenn man seine Ruhe haben will: Der Kopfhörer.

Mal wieder Halsweh Hustenbonbons gegen die nahende Erkältung

AD | 29 Jahre


Must have Katalog Das Verlagsprogramm des Hermann-Schmidt-Verlages weckt die Kauflust

AD | 28 Jahre

Must have Standardwerke zu Programmen und Typo­grafie sollte man immer grifbereit haben.

Giftstoffe Der Designer ist ein Genussmensch. Er nimmt die Gefährdung seines Körper durch Zucker, Koffein, Nikotin und Alkohol gerne in Kauf.

Triefnase Eine fast leere Packung Taschen­tücher. Ver­mut­ lich eine chronische Er­kältung.

Junior AD | 29 Jahre


92 Wirklichkeit | Arbeitsleben: Arbeitsplätze

Hallo ? Idee ?!

Ach, runter damit !

Die fertigen Ideen können über das indivi­

Wasser mit Strawberry-Flavour. Designer sind neu­gierig

dualisierte Telefon kommuniziert werden

und probieren alles, was man ihnen hinstellt.

CD | 30 Jahre

… Weniger ist mehr. Wer Ideen produziert, muss ihnen auch genügend Raum geben.

Nur zehn Tropfen Homöopathische Tropfen zur Prophylaxe. Even­tuell stimmungsaufhellendes Johanniskraut.

Grauzone Schwarze Maus und weiße Tastatur: man schwankt zwischen den Extremen.

AD | 32 Jahre


Tee ? … Tee ?? Kaffeetasse. Morgens geht es einfach nicht ohne Koffein. Nachmittags auch nicht. Nachts erst recht nicht.

Grafiker | 31 Jahre

Hand im Feuer Das Portemonnaie am Arbeitsplatz liegen zu lassen zeugt von großem Vertrauen in die Kollegen.

Nägel ? Pah ! Eine ADC-Bibel als Monitorunterlage zu be­ nutzen zeugt von geistigem Revoluzzertum.

Selbst ist die Frau Kneifzange für den Fall, dass der Techniker krank ist.

Geschäftsführerin | 32 Jahre


94 Wirklichkeit | Arbeitsleben: Arbeitsplätze

Die Vorwahl weiß ich Falls man die eigene Telef onnummer vergessen hat, ist sie auf der eigenen Visitenkarte nachzulesen.

Geschäftsführerin | 32 Jahre

Gehst Du dran !? Schnurloses Telefon zum Mitnehmen. Neigt beim blinden Griff danach zum geräuschvollen Umfallen

Bleistiftstummel Hier wird alles bis zur Erschöpfung genutzt und nichts weggeworfen

Strahlendetektor Der Rosenquarz bündelt (bei ausreichender Größe im Ver­ hältnis zur Quelle) die elektromagnetische Strahlung des Monitors.

Museumsreif Fast schon nostal­ gisch ist diese AppleMaus. Wer braucht schon ein Scrollrad?!

Geschäftsführerin | 35 Jahre


An apple a day … Wer sich montags fünf Äpfel auf den Tisch legt, sollte freitags den letzten essen. Sonst muss auf Kapern zurückgegriffen werden.

Freie Mitarbeiterin | 33 Jahre

Selbst ist die Frau 2 Eine Bohrmaschine sollte man immer irgendwo haben, vielleicht nicht unbedingt auf den Schreibtisch.

Sicher ist sicher Zweitmaus und Zweittastatur (älteres Modell), falls man Wasser auf die andere Garnitur schüttet oder einen schwarzen Tag hat.

Yogi Teebeutel. Ver­mutlich ein Ge­sund­ heitstee zur Vorbeugung von Erkältungs­ krank­heiten.

Grafiker | 37 Jahre


96 Wirklichkeit | Arbeitsleben: Arbeitsplätze

Pantone

Upside down

Der Farbfächer: teuer,

Die Stifte stehen alle auf dem Kopf: das gewährleistet einen steten Tintenfluss.

aber unerlässlich.

Selbständiger | 40 Jahre

Business Class Der Geschäftsführerin ist der leistungsfähige G5 vorbehalten.

Bretterklasse Dies ist vermutlich der Praktikanten­arbeits­ platz mit Scanner und dem langsameren G4.

Pantone 2 Der Farbfächer ist ein unverzichtbares Arbeitsutensil

Geschäftsführerin | 44 Jahre


Schneebesen Dieses Kopfmassagegerät eignet sich

Designermonokel

hervorragend zur Entspannung wäh­

Zur Beurteilung eines Proofs sehr hilfreich: Der Fadenzähler

rend der Arbeit.

Selbständige | 41 Jahre

Im rechten Winkel 2 Ausrichtung des Bleistiftes an der Tastatur

Standardsortiment Mehr Stifte braucht ein Designer nicht: Druck­ blei­stift für Scribbles, Fineliner zum Schreiben, roter Fineliner zum Anstreichen und Edding zum Durchstreichen.

Im rechten Winkel 3 Ausrichtung des Blattes an der Tastatur: hier herrscht (von den Kabeln abgesehen) Ordnung.

Selbständiger | 46 Jahre


98 Wirklichkeit | Arbeitsleben: Tag- oder Nachtarbeit

nachteulen und frühau steher

Erst nachts, wenn nie­­ mand mehr stört, be­ ginnt ihr Ar­beits­tag. Oder ganz früh mor­ gens, wenn noch nie­ mand stört.

Selbständiger | 24 Jahre: »Gearbeitet wird bei mir meist spät abends, weil dann mehr Ruhe ist. Tags­über geht es zwar auch, das ist nur nicht immer so an­ge­ nehm, weil häufiger das Te­le­fon klingelt als in der Nacht.«

»Ich schlafe bis zehn oder elf Uhr und arbeite bis in die Nacht. Dann habe ich den Kopf frei, die Kunden schlafen und das Telefon ruht.«

Selbständiger | 29 Jahre:

»Ich arbeite fast immer abends oder in der Nacht. Wenn ich tagsüber an Jobs ar­ beite, gehe ich gerne in mein Stamm­café, und ma­ che drei bis vier Stunden ohne Pause durch.«

Selbständiger | 27 Jahre:

»Ich schlafe nachts erst, wenn das Pro­jekt so­weit ab­ge­schlossen ist, wie ich mir das vorstelle. Ansonsten grübele ich, bis ich eine Idee habe. Kreative Phasen muss und sollte man nutzen, diese sind bei mir meist erst ab 16 Uhr und gehen dann recht lange, was ein Problem ist, da das Büro späte­ stens um 21 Uhr zu ist. Also fange ich dort an und arbeite dann zu Hause weiter daran, dabei vergisst man jegliche Zeit.«

AD | 37 Jahre:


n uf-

»Ich brauche geregelte Arbeitszeiten: um 9 an­zu­fangen ist die per­fekte Zeit für mich. Wich­tig sind auch nette Kollegen, mit denen man zwischen­durch mal schwätzen kann. Ich hasse es, bis in die Nacht zu arbeiten und fange dann lieber früher an. Manch­mal geht es aber nicht anders, dann hilft auch Musik, meistens mit Kopfhörern, um die Umgebung nicht zu belästigen.«

Selbständige | 24 Jahre: s.a. S.70

»Ich arbeite von 9 bis 18 oder 19 Uhr. Mittags versuchen wir so oft wie möglich selbst et­ was zu kochen, gegessen wird ge­mein­sam am Tisch. Ein relativ geregelter Tages­ab­lauf in­klu­sive Ar­beits­ zeiten ist uns wichtig geworden.« Selbständiger | 33 Jahre:

s.a. S.132

»Ich arbeite von 9 bis 18 Uhr und versuche, diese Zeit auch strikt ein­zu­halten, was mir auch wirk­lich fast immer ge­lingt. Wenn eine wichtige Prä­sentation ansteht, ist es selbst­ver­ständ­lich, dass man auch mal etwas länger da ist. Das kommt aber nicht so oft vor. Meistens trefe ich mich mit ein paar Kollegen um Punkt 18 Uhr am Firmen­kicker, wo dann noch ein paar Matches gezockt werden. Da kann man auch ganz gut den Stress des Tages raus­ lassen. Bis 19 Uhr bin ich dann meistens mit dem Rad zu Hause.« AD | 31 Jahre:

s.a. S.68

Selbständiger | 35 Jahre: »Am liebsten arbeite ich am Tag. Da sind die Ideen am frischesten. Von 18-StundenTagen halte ich gar nichts, ab einer gewissen Grenze ist das nur kon­tra­pro­duktiv. Als freier Ge­stalter klappt dies aber nicht immer so gut, denn Agen­turen kontakt­ieren mich meist erst, wenn es schon brennt. Immerhin: Dabei habe ich fest­ge­stellt, dass das nächt­liche Radioprogramm das tägliche um Längen schlägt. So manche klassische Nacht hat mich vor dem Ab­drehen bewahrt.«


100 Wirklichkeit | Arbeitsleben: Screenshots

apfel shift drei

Studentin | 22 Jahre

Junior AD | 25 Jahre

Studentin | 24 Jahre

Student | 25 Jahre


Studentin | 23 Jahre

Studentin | 24 Jahre

Student | 25 Jahre

Junior AD | 25 Jahre

GraďŹ kerin | 25 Jahre


102 Wirklichkeit | Arbeitsleben: Screenshots

Selbst채ndige | 27 Jahre

Studentin | 27 Jahre

Junior AD | 29 Jahre


Grafikerin | 28 Jahre

Selbständige | 27 Jahre

AD | 31 Jahre

Selbständiger | 30 Jahre


104 Wirklichkeit | Arbeitsleben: Screenshots

Selbst채ndige | 34 Jahre

CD | 42 Jahre


Selbst채ndige | 41 Jahre

Selbst채ndiger | 42 Jahre

Selbst채ndige | 45 Jahre

Selbst채ndiger | 46 Jahre


106 Wirklichkeit | Arbeitsleben: Bürostühle

Student | 22 Jahre

Studentin | 23 Jahre

Junior AD | 25 Jahre

Selbständige | 33 Jahre

Geschäftsführerin | 35 Jahre

Selbständige | 41 Jahre


Junior AD | 26 Jahre

Selbständige | 28 Jahre

AD | 28 Jahre

Geschäftsführerin | 44 Jahre

Geschäftsführerin | 45 Jahre

Selbständiger | 46 Jahre


108 Wirklichkeit | Arbeitsleben: Terminorganisation

irgendwo müsste es s

22 % 38 % Wo werden Termine notiert ? Im Kalender, auf Zetteln, im Computer, im Organizer, im Handy oder gar nicht (6 %).

16 %


stehen

Gedächtnis wie ein Teesieb

s.a. S.110

s.a. S.158

10 %

8 %

Eine Hand voll Befragter vertraut auf ihr Ge­dächtnis und schreibt Ter­mine nicht auf. So mancher De­sig­ner hat mit der Ter­ min­plan­ung aller­dings Pro­bleme, da wird schnell eine No­tiz in den Ka­len­der oder auf einen Klebe­zettel ge­schrieben, um sofort wieder ver­gessen zu werden. Ein Or­ga­nizer lässt ei­nen un­ge­heuer be­schäftigt wirken; am be­sten sagt man »Mo­ment, da muss ich erst in meinem Timer nach­sehen«. Prak­tisch sind die auto­ma­tischen Er­in­ne­ rungs­­funk­tionen in Com­puter und Handy. Sie werden aber mei­stens nur zur Si­cher­ heit ge­nutzt, schließlich hat man den schö­ nen Ka­lender ja nicht gekauft, um nichts hi­nein z­ u­schrei­ben.


110 Wirklichkeit | Arbeitsleben: Kalender

keine termine: Deadlines Grafikerin | 26 Jahre

Junior AD | 30 Jahre Selbständige | 32 Jahre

Selbständige | 41 Jahre

Geschäftsführerin | 42 Jahre

Selbständige | 27 Ja


Selbständige | 28 Jahre

ahre

AD | 29 Jahre

Selbständige | 33 Jahre

Selbständige | 33 Jahre

Geschäftsführerin | 44 Jahre

Selbständiger | 46 Jahre


112 Wirklichkeit | Arbeitsleben: Ethische Bedenken

„ nun sag, wie hast du’ der ethik? “ Geld oder Seelenfrieden: Was ist wichtiger ?


’s mit

Frei nach Goethes Faust (und nein, es heißt nicht: ›Wie hälst Du’s‹)

»Ich würde zum Bei­ spiel keine Ziga­retten­werbung machen wollen. In der Werbung muss man wahr­ scheinlich eher Zugeständnisse machen, ich per­sönlich bin noch nicht in die Ver­ legen­heit gekommen. Wenn man seine Miete zah­len oder eine Fa­ milie er­nähren muss, nimmt man auch mal Auf­träge an, bei denen schreckliche Sachen herauskommen, das ist dann eben so. Wir müssen ja Geld verdienen wie jeder andere. Aber wenn man wirk­lich will, kann man meistens einen ak­zeptablen Weg finden.«

Freier Mitarbeiter | 29 Jahre:

»Für die Militär­in­du­ strie würde ich zum Bei­spiel nicht arbeiten wollen. Ich hatte auch schon mal einen Fall, da habe ich den Auftrag dann nicht angenommen.«

Geschäftsführerin | 32 Jahre:

CD | 46 Jahre: »Zigarettenwerbung würde ich nicht machen. Ich hätte mal in ein Marl­ boro­team einsteigen können, habe das aber abgelehnt.« Selbständiger | 40 Jahre: »Das fragen Studenten immer ganz gerne. Die schwierigen Kunden sind manch­mal interessanter, wenn man sich rein­arbeiten muss. Da stehen dann auch größere Bud­gets dahinter, man kann ja nicht jeden Tag das Greenpeace-Magazin gestalten. Ich gucke mir natürlich die Kunden vorher an, aber ganz komische Vögel sind mir bis­ her auch nicht unter­gekommen.«

»Bisher kam ich noch nicht in die Verlegenheit, mich entschei­ den zu müssen.«

Geschäftsführerin | 39 Jahre:


114 Wirklichkeit | Arbeitsleben: Zukunftsvisionen

»Der berühmte Fünf­ jahresplan, der alle zwei Jahre wieder ver­ schoben wird, sieht so aus: Zwei Kinder, ei­gentlich nicht viel später als mit 35, also bald. Ich wünsche mir für ein paar Jahre das Rundumsorglospaket in einer Agen­tur mit funktionierendem Drucker und Telefon und würde mich dann irgend­wann mit den richtigen Leuten und genügend Know-how gerne selbständig machen.«

Freie Mitarbeiterin | 33 Jahre:

s. a. S.126

»Ich habe noch mehr vor als hin­ ter mir. Es gibt aber keine kon­kreten Pläne, das lasse ich mir lieber ofen. In dieser Ag­ en­tur stehe ich auf der höchsten Stufe, die ich er­reichen will, das werde ich noch so lange machen, wie ich mich mit der Firmen­ vision identifizieren kann und das Ge­fühl habe, noch aktiv mit­gestalten zu können.« CD | 46 Jahre:

Grafiker | 37 Jahre: »Mir

wäre es lieb, wenn sich nichts ändern würde. Man muss natürlich flexibel bleiben, wer weiß, wie es nächstes Jahr aussieht, aber im Moment bin ich ganz zufrieden.« »Man kann nicht langfristig planen, das hat Vor- und Nachteile. Eine Fir­ma kann in ein, zwei Jahren pleite sein oder auch doppelt so groß, da ist zwischen Be­förde­rung und Ent­lassung alles drin. Ein stabiler Job würde mich aber nicht so for­dern, dass ich zufrieden wäre, deshalb stört mich diese Ungewissheit nicht. Das Team­playing liegt mir mehr als die Selbst­ ändigkeit, das habe ich schon ausprobiert. Ich drehe am Rad, wenn ich den ganzen Tag alleine in meinem Home OIce sitze.« Senior AD | 42 Jahre:

»Irgendwann wäre Selbst­ än­digkeit natürlich gut, aber ich will erst noch ein paar Jahre Know-how sammeln. Manche machen sich ja direkt nach dem Studium selbständig, das wäre nichts für mich gewesen.«

Grafikerin | 26 Jahre:


Geschäftsführerin | 32 Jahre: »Irgendwann

will ich Kinder haben, ich habe schon oft mit mei­ nem Mann da­rüber ge­sprochen, wir wissen aber noch nicht, wie das konkret laufen soll. Das wird bestimmt nicht einfach, da ich meinen Beruf sehr liebe. Ich habe einige Freundinnen, die festan­ge­stellte De­ signer waren und ein paar Monate nach der Geburt wieder ar­beiten wollten, dann aber doch zu Hause ge­blieben sind, weil ihnen das Kind wichtiger war. Das kann man vor­ her eben nicht planen.«

s.a. S.126

Selbständige | 29 Jahre: »Ich denke, dass ich mein Leben lang selbständig arbeiten werde, aber eine Agentur zu grün­den wäre nichts für mich. Ich habe was gegen Chefs. Im Mo­ ment bin ich zwar festangestellt, aber nur drei Tage die Woche, da geht das noch. Ich habe eben gerne eigene Projekte, wo mir nie­mand reinreden kann und für die ich selbst voll verantwortlich bin.«

»Ich möchte natürlich eine ganz er­folgreiche Designerin werden, grös­ sere Projekte machen. Aber im An­satz ist es genau das, was ich machen möchte.«

Selbständige | 35 Jahre:

»Ich bin jetzt nicht mehr fest an­ gestellt, son­dern frei, das ist schon mal der erste Schritt, weil ich dann auch zwei Tage die Woche eigene Sachen ver­­wirklichen kann. Ich berate die Firma meines Bruders in Mar­keting­fragen und trainiere regel­ mäßig ein Mädchen im Tennis, weil ich das früher auch mal semi­professionell gemacht habe. Es gibt ja dieses schöne Wort ›worklife balance‹, da will ich hin, dass ich un­ ab­hängig von einem Arbeitgeber bin und eigene Projekte durchziehen kann.« AD | 30 Jahre:

»So lange meine Auf­trag­ geber mich haben wollen, arbeite ich. Wahr­ scheinlich werde ich noch lange müssen, mal bestimmt bis über 60. Diese Branche ist aber so ju­gendlich, ob mich dann noch je­ mand haben will, weiß man eben nicht.« Selbständiger | 46 Jahre:

»Mit 33 hätte ich gerne ein Kind, da muss man dann mal sehen, ob man vielleicht von zu Hause im Designbereich arbeiten kann oder bei der Flug­gesellschaft in der Verwaltung. Ich wür­de aber auf jeden Fall nach der Geburt schnell wieder einsteigen wollen.«

Designerin, jetzt Flugbegleiterin | 27 Jahre: s.a. S.126

AD | 40 Jahre: »Im Moment läuft es ganz gut mit der Frei­beruflichkeit, ich ar­beite auch da­ ran, zusätzliche Kontakte aufzutun, wobei das im Tages­geschäft manch­mal untergeht. Von Blindbewerbungen halte ich nicht viel, da sollte man eher auf Empfehlungen von Leuten reagieren, die man kennt.«


116 Wirklichkeit | Privatleben: Einleitung

die wirklich privatle Ein inspirierender Event jagt den nächsten im vollge­ stopften Freizeitterminplan. Spannend, hip, edgy, sexy, immer wieder neu, nie lang­ weilig: so ist das Privatleben eines Designers.


hkeit. eben Wer es genau wissen will: Wie sieht sein Leben nach Feier­abend aus ? Mit wem teilt er seine Wohn­ ung, welche Hobbys hat er, welche Musik mag er, welche Bücher liest er und welche Kreditkarten hat er in seinem Geldbeutel?


118 Wirklichkeit | Privatleben: Fenster

Student | 22 Jahre

Student | 22 Jahre

Junior AD | 25 Jahre

AD | 26 Jahre


Studentin | 24 Jahre

Student | 25 Jahre

AD | 26 Jahre

Student | 26 Jahre

AD | 28 Jahre


120 Wirklichkeit | Privatleben: Fenster

Student | 28 Jahre

Selbst채ndige | 41 Jahre

Selbst채ndige | 28 Jahre

Gesch채ftsf체hrerin | 44 Jahre


Selbständige | 28 Jahre

Geschäftsführerin | 45 Jahre

Geschäftsführerin | 32 Jahre

Geschäftsführerin | 35 Jahre

Selbständiger | 46 Jahre


122 Wirklichkeit | Privatleben: Entspannen

abschalten »Bei manchen Jobs hat man Routine, muss nicht mehr viel überlegen, da geht man nach acht Stunden nach Hause und denkt an etwas anderes. Projekte, die kon­zept­ioneller sind, wo man noch Ideen ent­wickelt, trägt man länger mit sich herum, da kann ich mich nicht morgens um neun hin­setzen und darauf warten, dass mir etwas einfällt. Dafür wa­ che ich vielleicht nachts auf und habe eine Idee, die ich mir dann aufschreibe.«

Freier Mitarbeiter | 29 Jahre:

s. a. S.70

»Ich habe zum Glück eine har­monische Fa­milie, da ist die Ar­beit dann ganz woanders. Ein wichtiger Aus­ gleich zur Com­puter­ar­beit ist das Fahr­rad­ fahren. Früher war ich öfters unter­wegs, bei Druckabnahmen, Shootings, aber jetzt mache ich alles vom Schreibtisch aus, da braucht man zusätzliche Bewegung.« Senior AD | 42 Jahre:

»Ich nehme ganz be­wusst nichts mit nach Hause, ansonsten kann ich mich zum Beispiel beim Joggen sehr gut entspan­ Selbständiger | 40 Jahre: »Ich mache nur solche Pro­ nen.« jekte, die mir Spaß machen. Meine Fa­milie hat am Wochen­ende und abends einen fes­ Selbständiger | 46 Jahre: »Wenn ich zehn Stun­den ten Platz, wobei das Zeit­manage­ment als gearbeitet habe, was eigentlich normal ist, selb­st­ändiger Grafiker manchmal schwierig dann kann ich danach schon abschalten. ist. Bei großen Pro­jekten stehe ich dafür aber Auch der Aus­tausch mit Kol­legen von an­ nachts im Bett, das ist dann schwierig.« deren Be­reichen ist wichtig, da kommt man mal aus seinem eigenen Saft heraus.«

s. a. S.142

CD | 46 Jahre:

s. a. S.142

s. a. S.70


n !

»Beim Sport, ich spiele Fuß­ ball, das ist gut zum Austoben. Ich lese gern und höre Musik.«

Grafikerin | 26 Jahre:

»Wenn ich abends lange in der Agen­­tur war, gucke ich zu Hause nur noch pas­siv Fernsehen oder spiele Nin­ ten­do DS. Ich versuche, einmal die Woche schwimmen zu gehen und will demnächst einen Yogakurs anfangen.«

s. a. S.142 s. a. S.148 s. a. S.144

Selbständige | 29 Jahre:

mache Sport, Laufen und Yoga; trefe mich mit Freunden, das ist mir wichtig. Da nehme ich auch den Stress vom Büro nicht am Wochen­ende mit nach Hause.«

s. a. S.146 s. a. S.158

Junior AD | 30 Jahre: »Ich

s. a. S.142

»Mit Freun­den trefen und kochen, oder lesen, shoppen. Ganz un­ terschiedlich.«

s. a. S.132

Geschäftsführerin | 32 Jahre:

»Mein Freun­des­kreis be­steht fast gar nicht aus Krea­ti­ven, das ist dann eine ganz andere Welt, da haben auch viele schon Kinder. Ich mache viel Sport, koche und backe gern und gehe viel spa­zieren.«

Freie Mitarbeiterin | 33 Jahre:

s. a. S.142


124 Wirklichkeit | Privatleben: Beziehungsstatus

54 % 46 %

Beziehungsstatus der 20 – 25-jährigen und 40 – 60-jährigen


10 % 32 %

58 %

Kreativer Chaot, jung, dynamisch, sucht ... niemanden. In jungen Jahren bleibt über die Hälfte der Designer lieber solo. Mit dem Ein­stieg ins Ar­beits­leben sind gut fünf­und­sieb­zig Pro­ zent ver­ge­ben, denn die meisten Liebes­be­ ziehungen ent­wickeln sich ja be­kannt­lich im Büro. Wer sich einen De­signer zwischen Dreißig und Vierzig angeln will, kann lange war­ ten: In diesem Alter hat man fest­ge­stellt, dass Arbeit nicht der einzige Lebens­in­halt sein sollte und klammert sich an den Part­ ner. Drei Vier­­tel haben eine Be­­zie­hung, die an­de­ren sind schon ver­heiratet. Erst bei den über 40  -  jährigen gibt es wieder Sing­les (ver­mutlich ge­schieden), wenn die Er­kennt­ nis er­langt wurde, dass auch der Part­ner nicht der Sinn des eigenen Lebens ist.


126 Wirklichkeit | Privatleben: Kinderwunsch

Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach. Kind und Karriere unter einen Hut zu bringen ist schwierig, nur etwa zwanzig Prozent haben zum Zeitpunkt der Befragung den stein­ igen Weg ge­wählt. Da­bei wollen die mei­sten ei­gent­lich schon Kin­ der ha­ben, am lieb­sten zwei. Die Fa­milien­­pla­nung wird aber (auch an­ge­sichts der oft fi­nanziellen Un­ sicher­heit) auf später verschoben. Man­che bereuen das hinterher, hätten gerne Kinder gehabt, sind mittlerweile aber zu alt.

18 %

8 %


58 %

16 % Kinderwunsch: Kein Kind, eins, zwei oder mehr Von allen Befragten sind 78 % kinderlos. 22 % haben Kinder.


128 Wirklichkeit | Privatleben: Wohngemeinschaften

42 %

27 %


Geteilte Wohnung ist die hal­be Miete. s.a. S.124

s.a. S.130

Designer leben nicht gern allein. Nur etwa dreißig Prozent werden von niemandem erwartet, wenn sie nach Hause kommen (außer vielleicht von ihrer Katze). Ist ein Partner vorhanden, leben die meisten mit die­sem zu­sammen, aber auch die WG ist beliebt. Nur sechs Pro­zent (in­klusive der Studenten) schätzen die kosten­günstige Voll­pension im Hotel Mama. Designer woh­ nen eben nicht, sie leben schon.

25 % 6 %

Wohnen mit dem Partner alleine in einer WG bei den Eltern


130 Wirklichkeit | Privatleben: Haustiere

freunde? ic doch meine katze Fische sind langweilig, Hun­de dumm und ge­ gen den Rest ist man aller­gisch: Haustiere sind unbeliebt.

7 % 4 %

7 %

11 %

71 %


ch habe

e

Das ist angesichts des Fulltimejobs kein Wunder, wenn es um Hun­de geht, denen man viel Zeit wid­men muss. Aber nicht ein­mal für einen pfle­ge­leichten Fisch lassen sich De­ signer begeistern. Wenn schon ein Tier, muss es eine Katze sein. Be­son­ders selb­ständig ar­beitende De­signer fühlen eine Seelen­ver­wandt­schaft mit dem un­ ange­passten Charak­ter des Stu­ben­ tigers. Bleibt festzuhalten: Der Hund mag vielleicht der beste Freund des Men­ schen sein, die beste Freun­din des Designers ist jedoch die Katze.


132 Wirklichkeit | Privatleben: Kochen

Viele Köche verder­ ben den Brei nicht zwangsläufig. s.a. S.128

Natürlich zaubert man sich nicht jeden Ab­ end ein Drei-Gänge-Menü, aber die meisten stehen fast jeden Tag am Herd. Wer all­ein lebt, kocht natur­gemäß auch all­ein, wer ei­ nen Part­ner hat, ver­donnert diesen zumin­ dest zum Gemüse schnippeln. Was vor ei­ nigen Jahren noch völlig absurd geklungen hätte, ist längst sa­lon­fähig ge­wor­den: man lädt Freun­de nicht nur zum Essen, sondern schon zum Ko­chen ein. Das ist we­ni­ger Ar­ beit, macht mehr Spaß und am Schluss ist man nicht alleine Schuld, wenn es nicht schmeckt. Und wer keine Freun­de hat, kann sich auf www.alleine-kochen-ist-doof. de mit Koch­par­tnern zum per­fekten Dinner verabreden.

43 %


29 %

28 %

Mit wem wird gekocht ? Alleine, mit Freunden oder mit dem Partner ?


134 Wirklichkeit | Privatleben: Speisen

20 % essen Fast Food

Fertiggerichte kom­ men ihnen nicht auf den Teller. Und den Frauen auch kein Fleisch.

32 % essen Obst

40 % essen Selbstgekochtes

8 % essen mittags nichts


Fleischesser und Vegetarier

60 %

Wenn schon kochen, dann richtig. Bleibt von abends noch etwas übrig, kann man das am nächsten Tag noch essen. Für eine ausgiebige Mittags­­ pause bleibt selten viel Zeit, des­­halb muss das Essen schnell gehen. Da ist es na­tür­lich prak­­tisch, wenn man sich Selbst­­ge­kochtes wärmen kann. An­sonsten greifen die meisten auf Obst zurück, der Pizza­­service und Drive-in-Schalter wird eher selten genutzt. Frauen nehmen mehr Rücksicht auf Ihre Umwelt und ihre Gesund­heit. Deshalb ver­­zichten sechzig Pro­zent auf (cholesterin­haltiges) Fleisch (von kuschligen Tieren). Als Mann Vegetarier zu sein, wirkt noch im­ mer etwas un­cool. Immer­hin zehn Prozent der Designer ist das egal, sie essen eben kein Schnitzel.

40 %

10 %

90 %


136 Wirklichkeit | Privatleben: Getränke

Der Mensch besteht zu circa siebzig Prozent aus Wasser. Bei ihrem angeblich so hohen Kaffee­kon­sum müsste das bei Designern eigentlich anders sein. Tatsächlich wird gar nicht so viel Kafee ge­trunken. Wer mor­gens mit zwei Tassen an­ge­fan­gen hat, bekäme bei der drit­ten ver­mut­lich Herz­rasen und greift lieber zur Was­ser­flasche. Auch Tee ist nicht un­be­liebt, aller­dings fast nur bei den Frauen. Man­che Exoten trin­ken gerne ein Glas Soja­ milch, Si­rup oder Wein. Wohl bekomm’s !

45 %


35 %

20 %


138 Wirklichkeit | Privatleben: Alkohol und Zigaretten

Im Dunstkre schwörung

40 %

29 % 26 %

53 % 25 %

19 %

48 % 26 %

16 %

Alkoholkonsum: Bier, Cocktails und Wein (Differenz zu 100% = kein Alkohol)

Guter Jahrgang Studenten wissen guten Wein wohl noch nicht zu schätzen, die Männer bestellen lieber Bier, die Frauen Cocktails. Nur wenige sind immer nüchtern.

Bei den fertigen Designern ergibt sich ein ganz anderes Bild: zehn Prozent der Frauen trinken über­ haupt keinen Al­kohol und wenn doch, ist es Wein. Die Männer konsumieren zwar im Ver­hältnis mehr Bier als die Frauen (wenig verwunderlich), doch ein guter Wein ist trotzdem die erste Wahl.


eis der Ver­ gs­theorien 81 % 19 %

Raucher und Nichtraucher

»Haste mal Feuer ? Für die Kerze natürlich.« 50 % 38 %

8 %

Über achtzig Prozent rauchen über­haupt nicht. Un­ter den rauch­enden zwanzig Pro­zent befin­ den sich zwar tatsächlich einige Ketten­raucher (die das auch schon seit mehreren Jahren sind), die mei­sten fallen aber eher unter den Begrif »Party­raucher«. Es handelt sich um eine kollek­ tive Täu­schungs­aktion: Ist man als De­signer iden­ ti­fi­ziert, zündet man sich eine Alibi-­Ziga­­rette an, um ge­­sagt zu be­kommen, dass »ihr De­­­signer ja alle wie die Schlote raucht«. Der blaue Dunst verbreitet also (ne­ben Ge­stank) auch eine Aura des In­teressanten um den Designer. Wer das frag­ würdige Ver­gnügen hat, »auf einem Ziga­retten­Etat« zu arbeiten, tut so­wieso besser daran, sich nicht als Nicht­raucher zu outen.


140 Wirklichkeit | Privatleben: Sonstige Interessen

Was sie sonst noch interessiert

»Mode. Ich lese auch gerne gute Bücher. Mu­ sik höre ich gerne, habe aber nicht so richtig viel Ahnung davon. Fa­ milie und Freun­de sind mir sehr wich­tig, da ich schon mal ein Jahr in Ame­ri­ka war und in Lon­­don stu­diert und ge­­ar­bei­tet habe und man da erst merkt, dass sie einem feh­len. Mein Mann kann sich gut vor­stellen, spä­ter ins Aus­land zu ziehen, für mich würde das nicht mehr in Frage kommen.« Geschäftsführerin | 32 Jahre:

s. a. S.148


»Mit meiner sehr guten Freun­din unternehme ich fast jedes Wochen­ende etwas. Wir sind aber mittlerweile schon so alt, dass wir nicht mehr ständig auf Partys gehen. Letztens haben wir zum Beispiel eine Blind­wein­ ver­kostung bei mir zu Hause ge­ macht. Oder wir kochen ein­fach zu­sammen oder gehen mal in eine Kneipe. Außer­dem be­schäftige ich mich in meiner arbeits­freien Zeit mit Themen, wie ich mein Geld am besten anlege, was mit der Rente ist und so weiter. Viele meiner Alters­genossen sagen zwar immer, dass sie sich mal darum kümmern müssten, machen es dann aber nicht.« Selbständige | 29 Jahre:

»Musik, da habe ich aber leider zu wenig Zeit für. Die Hobbys meiner Kinder sind mir auch wichtig, an­ge­fangen vom Musik- über den Reit­unter­richt, Schul­auf­führungen und so wei­ ter. Ich ver­suche, Aus­stellungen zu be­suchen und andere Städte, um neue Ideen zu bekommen. Manchmal reicht dafür auch ein Besuch im Einrichtungshaus.« Selbständiger | 40 Jahre:

»Ich lese sehr viel, Krimis oder Lebens­ weis­heits­bücher manch­mal. Ich ver­suche auch, das aktuelle Ge­ schehen mit­zu­bekommen. Mich mit Freunden zu trefen ist mir sehr wichtig, weil jetzt für viele ein neuer Lebens­ab­schnitt an­fängt, da ist es be­son­­ders in­­te­ ressant, was die so erzählen.«

Designerin, jetzt Flugbegleiterin | 27 Jahre:

s. a. S.138

s. a. S.132

Freier Mitarbeiter | 29 Jahre: »Mit

normalen Leuten zu reden ist wichtig. Ich versuche, Designern aus dem Weg zu gehen, da sich die Ge­spräche da meistens im Kreis drehen. Man darf eben nicht abheben. Im Kom­ muni­kations­design muss man mit allen Leuten aus­kommen können und sich auch mal in ein Thema rein­arbeiten, von dem man gar keine Ah­nung hat. Ich in­teres­ siere mich stark für Po­li­tik und Ge­schichte, Musik.«


142 Wirklichkeit | Privatleben: Sport

Ein sportlicher Designer ? Wie paradox.

30 %

28 %

Radfahren

Joggen

Fitness


s.a. S.68

Zugegeben, in der Regel sind Designer schlank, aber man vermutet eher, dass sie zu wenig essen und schlafen und zu viel Stress haben, um trotz des lan­gen Sitzens nicht zu­zu­nehmen. Dabei treiben sie Sport ! Am prak­tisch­sten ist Rad­fahren, das kann man mit dem Weg zur Arbeit verbinden. Auch Jog­gen, der Gang ins Fit­ness­studio und Schwimmen sind beliebt. Ganz im Ge­ gen­satz zu Mann­­schafts­­sport­arten. Selbst für (aktiven) Fuß­ball können sich nur sehr wenige be­geistern. Dabei könnte man doch an­nehmen, dass De­signer ihre im Beruf ge­ forderten Team­­player­qualitäten auch im Sport einbringen würden. Nein, Sport ist kein Spiel, sondern ein not­wendiger Aus­ gleich zum Arbeits­leben und den verschaft man sich eben alleine. Erfreulich immerhin, dass sich nur zwan­ zig Prozent gar nicht von der Couch aufraf­ fen können.

25 %

17 %

Schwimmen

Sportmuffel: 21 % Sportskanonen: 79 %


144 Wirklichkeit | Privatleben: Musikgeschmack

7 % 24 %

11 %

16 % 12 % 15 % 15 %


In grenzenloser Toleranz beschallt er sein Trommel­­ fell mit allem, was ent­ fernt nach Musik klingt.

s.a. S.142

Allerdings merkt er schnell, was ihm ge­fällt und was nicht. Rock und el­ekt­ro­nische Mu­sik sind be­ son­­ders bei den Jün­g­eren beliebt, wäh­rend die Äl­teren lie­ber Pop und Jazz hö­ren. Mu­sik ist stimmungs­ab­hän­gig, vie­le ha­ben ver­schiedene iTunes­Play­listen: eine zum Wach­werden, eine zum Ar­beiten, eine zum Jog­ gen. Es ver­steht sich na­tür­lich von selbst, dass man nicht nur charts­­ taug­lichen Main­­stream hö­rt, son­ dern auch die ganz un­be­kannten Un­der­ground­bands kennt. Man ist ja Trend­setter.


146 Wirklichkeit | Privatleben: Fernsehen

mit den erst beiden sieht man b Oder man sieht besser nichts.

s.a. S.148

Natürlich schauen die jüngeren mehr Fern­ sehen als die älteren Befragten, schließlich sind sie damit auf­ge­wachsen. Er­freu­lich ist aber, dass die »seri­ösen« Sen­der fast ge­ nau­so oft ein­ge­schal­tet wer­den wie die »bö­ sen« Privaten. Natür­lich gibt es nie­mand gerne zu, abends lieber Stefan Raab als die Tages­themen zu gucken. Da er­zählt man lieber, man hätte auf arte eine un­heim­lich in­teres­sante Doku­men­ta­tion über ein Kün­ stler­kollektiv in Us­be­ki­stan ge­sehen. Was ja stimmen mag. Aber ge­rade De­sig­ner soll­ten doch wissen, was der rest­lichen Be­völke­ rung ge­fällt und da gehört eine Por­tion Super-Nanny und »Die hun­dert nerv­igsten Sommer­hits« ge­nau­so da­zu wie die Lek­türe der Bild­zeitung. Vielen ist aber ihre kost­ bare Zeit zu schade für diese Niede­rungen der Massen­un­ter­haltung, sie schauen über­ haupt nie TV.

18 %

28 % 31 %

Bevorzugte Sender der 20 – 25-jährigen und der


ten 5 %

4 %

9 %

8 %

esser 9 %

15 %

15 %

27 % 31 %

40  – 60-jährigen


148 Wirklichkeit | Privatleben: Lesegewohnheiten

Bücher angucken und nur die Klappentexte lesen. Wann findet ein Designer schon mal Zeit und Muße, sich in einen span­n­enden Ro­man zu ver­tiefen ? Eher selten. Die meisten schafen ein Buch im Mo­nat. Ob das ein Tau­send­­sei­ten­wäl­zer, ein Bilder­ buch aus dem Gestalten Verlag oder ein Ge­dicht­bänd­chen war, ist nicht be­­kannt. Es le­sen fast ge­nau­so viele kein Buch im Monat (nämlich 17 %) wie es flei­ßige Le­ser gibt. Sie sind also keine Lese­ver­wei­ge­rer, aber als Bü­cher­wür­mer kann man sie auch nicht bezeichnen.


9 %

19 %

Der innere Schweinehund hindert auch zwei Drittel der Be­frag­ten daran, re­gel­mäßig eine Zei­tung zu le­sen. Man kann nur hofen, dass sie die Infor­ma­tio­ nen über andere Ka­näle auf­neh­men und nicht ge­ nerell kein In­ter­esse am Zeit­ge­schehen haben. Bei den Zeit­ungs­lesern ist »die Zeit« am be­lieb­te­sten (wo­bei zu be­zwei­feln ist, dass sie kom­plett durch­ge­ le­sen wird, so viel Zeit hat ja nie­mand), da­nach die »Süddeutsche« und die »taz«. Re­gionale Zeit­ungen werden na­tür­lich auch ge­lesen. Was für die Deut­schen im All­gemeinen gilt, trift auch auf Designer zu: die Bildzeitung liest niemand !

56 %

40 % 18 % 18 % 16 % 8 %


150 Wirklichkeit | Privatleben: Bücher

Designer kaufen Bücher oft genug nur we­ gen ihres Aus­sehens. Hat es ein schönes Cover, ist es gut gesetzt und auf schönem Papier gedruckt ? Kommt dann noch ein in­teressanter Inhalt dazu, schlägt des De­ sig­ners Herz höher. Sorg­fältig reihen sich in den meisten Regalen die Standard­werke der Gestaltung aus dem Hermann Schmidt, Gestalten oder Taschen Verlag. Die Bücher laden zum Blättern ein, wenn man In­spira­ tion sucht und sind un­heimlich reprä­sen­ ta­tiv. Welcher Designer hätte noch nicht, wenn er »Detail­typografie« in der Bib­lio­ thek eines Kol­legen entdeckt hat, dieses he­raus genommen, zärt­lich über die Seiten ge­strichen, die zwei Lese­bänd­chen gerade gezogen und dabei im Hinter­kopf gehabt, dass er einen Gegen­wert von fast hun­dert Euro in den Händen hält ? Neben der Berufsbibliothek lesen sie aber auch belletristische Bücher. Hier lässt sich keine Be­sonder­heit ausmachen, Bestseller wie »Sa­krileg« und »Herr der Ringe« wer­ den auch von Designern gelesen.

Ein Bücherregal oder gar eine ganze Biblio­ thek gehört zum repräsentativen Teil der Wohnung. Gerne lässt man den Blick über die Buchrücken streifen, entfernt vielleicht ein unpassend erscheinendes Buch, bevor Gäste kommen (in diesem Fall lässt man auch lieber die »wallpaper« scheinbar zu­ fällig auf dem Tisch liegen als die »Gala«). Doch es gibt Aus­nahmen. Eine habe ich ge­ trofen: Die ganze Wand des Arbeits­zim­mers bis an die Decke voll mit Büchern und alle stan­ den mit dem Rücken zur Wand. Das kann wirk­lich nur einem Designer ein­fallen, der sich durch die un­zähligen Buch­titel ab­ge­ lenkt fühlt und lieber nur den Buch­block sieht. Die ver­schie­de­nen Pa­pier­far­ben und Ver­ gilbungs­sta­dien erga­ben einen reiz­vollen Farb­teppich, hier und da unter­brochen von einem Buch mit Gold­schnitt. Wie schön hätte dort »Fraktur, mon amour« ausgese­ hen !


Gesch채ftsf체hrerin | 32 Jahre

AD | 28 Jahre


152 Wirklichkeit | Privatleben: B체cher

Student | 27 Jahre

Selbst채ndiger | 40 Jahre


AD | 28 Jahre

Selbst채ndiger | 40 Jahre


154 Wirklichkeit | Privatleben: Bücher

AD | 26 Jahre

Grafikerin | 44 Jahre

Grafikerin | 25 Jahre

Grafikerin | 27 Jahre


Grafikerin | 27 Jahre

Selbständige | 41 Jahre

Geschäftsführerin | 32 Jahre


156 Wirklichkeit | Privatleben: Neue Sichtweisen

Sie sehen die Welt mit anderen Augen und teilen es jedem mit.

Selbständige | 29 Jahre: »Als ich am An­ fang meiner Lehre zum er­sten Mal das Wort ›Unter­schneidung‹ gehört habe, dachte ich bei jeder zwei­stelligen Haus­nummer, dass ich die un­ter­schneiden müsste. Oder man er­tappt sich im All­tag dabei, dass man ›Apfel Z‹ denkt, wenn etwas nicht ge­klappt hat. Man nimmt optisch viel mehr wahr und kann sich auch später besser daran er­innern, sieht die Welt irgendwie bunter als an­ dere.«

»Man sieht, dass man Sachen so ver­­än­dern kann, dass sie schöner wirken, als sie eigent­lich sind. Der Ho­ri­zont hat sich in­so­fern er­weitert, dass man nicht alles glaubt, was man sieht.« Junior AD | 30 Jahre:


Geschäftsführerin | 32 Jahre: »Das hat im Studium schon angefan­gen, da lief man noch über­all he­r­­um und hat Schriften iden­ti­fiziert. Das mache ich mittler­weile nicht mehr, aber man guckt sich Sachen ge­nauer an, auch wenn es nur ein Sticker an der Wand ist. Ich inter­essiere mich auch sehr für ak­tuelle Mode­ trends.« Grafiker | 37 Jahre: »Ich achte zum Bei­ spiel mehr auf die Ge­stal­tung oder auf Recht­­schreib­fehler. Es geht aber nicht soweit, dass ich zu Hause die Platz­deckchen in den rech­ten Winkel rücke.«

»Jeder Beruf beeinflusst einen, das ist bei ei­ nem Arzt bestimmt auch so und das ist ja auch normal. Zu Beginn des Studiums ist man sicher ofe­ ner für alles, irgendwann wird es dann Routine, aber man kann auch besser beurteilen, was man gut oder schlecht findet.«

Geschäftsführerin | 39 Jahre:

AD | 40 Jahre: »Das ist ein langer Pro­ zess, der bei mir schon in der Schule anfing, da habe ich Kari­ ka­turen für die Schüler­zeitung gezeichnet. Man wächst aber noch in diese Designer­rolle hin­ ein. Andere Berufe färben aber auch ab, Men­schen mit sozialen oder kaufmännischen Berufen sind ganz anders drauf als wir Kreativen.«

Selbständiger | 43 Jahre: »Firmen verken­ nen oft, dass gutes Design sehr wichtig ist und wir als Designer müssen ständig Auf­klärungs­arbeit leisten, dass sich Design auch in der Bi­lanz po­sitiv aus­wirken kann.«

»Das Auge wird be­wert­ ender. Ich lasse mich von guter Wer­bung in­spi­rieren, aber auch von Din­gen rechts und links des Weges, deren Ziel­gruppe ich ei­ Senior AD | 42 Jahre: »Man liest in Zeit­ ungen nicht mehr den In­­halt, son­­ gentlich nicht bin. Man muss im­ mer am Puls der Zeit bleiben.« dern guckt auf die Bil­­der und die Ge­­stal­tung. Das ist wie ein Ve­x­ier­ bild, erst sieht man das eine, dann Selbständiger | 46 Jahre: »Da ist man be­ das andere und dann geht es nicht rufs­­krank. Früher habe ich meine mehr zurück. Schwierig wird es, Frau immer gefragt, in wel­cher wenn man ein Buch lesen möchte Schrift die Speise­karte im Re­stau­ und denkt ›Da hätte ich aber eine rant gesetzt ist. Das hat sie aber so andere Schrift genommen, wer ge­nervt, dass ich das mittler­weile hat denn den Um­­schlag gemacht ?‹ lasse. Man sieht überall Sachen und auch bei Plakaten gucke ich und beurteilt sofort, ob sie einem sofort, wer es gemacht hat.« gefallen oder nicht.« CD | 46 Jahre:


158 Wirklichkeit | Privatleben: Elektronik

99 %

60 %

50 %


Von wegen !

60 %

30 % s.a. S.146 s.a. S.144

8 %

Wenn sich Elektro­smog negativ auf die Ge­ sund­heit aus­wirkt, steht es schlecht um die De­sig­ner. Kommt ein neues »Gadget« auf den Markt, wird der De­­signer un­ter den er­ sten Käu­fern sein. Wenn es von Apple ist, steht er schon vor La­den­öf­nung vor der Tür. Man könnte meinen, dass jeder Designer ei­ nen Mac be­sitzt. Dem ist nicht so, es sind nur et­wa sech­zig Pro­zent. Noch viel ver­ wun­der­lich­er ist, dass fast ge­nau­so viele einen Win­­dows­­­rech­ner ihr Ei­gen nennen (und das auch zu­geben). Ent­weder geht der Trend zum Zweit­com­puter oder man hat an ei­nem Ar­beits­tag so lange da­vor ge­sessen, dass man zu Hau­se keinen mehr braucht. Nur et­wa die Häl­fte der Be­frag­ten be­sitzt einen DVD-Pla­yer. Kein Wunder, da ja fast drei­ßig Pro­zent so­wieso nie TV schauen. Nur ein Drit­tel hört Mu­sik auf einem iPod (oder anderen mp3-Playern). Für Spiele­kon­ solen bleibt wenig Zeit, nur acht Prozent sind bekennende »Daddler«.


160 Wirklichkeit | Privatleben: Geldbeutel

geld und sc gehören in Das »kleine Schwarze« ist der stän­dige Be­glei­ter eines De­sign­ers. Wie­­viel Bar­­geld man, wenn über­­ haupt, da­rin hat, ist wohl Pri­vat­sa­che. Sicher ist aber: es finden sich darin eine Menge Karten, ob das nun die Bank-, Ver­­­sich­er­ten- oder Ikea-Club­­ karte ist. Auch schöne Vi­si­ten­­karten werden ger­ne ge­sammelt.

Student | 22 Jahre Studentin | 23 Jahre

Selbständige | 27 Jahre Grafikerin | 26 Jahre

Geschäftsführerin | 35 Jahre

Selbständige | 35 Jahre


chlüsselbun die hosentas Junior AD | 25 Jahre Studentin | 24 Jahre

Junior AD | 26 Jahre

AD | 29 Jahre Selbständige | 27 Jahre

Grafiker | 37 Jahre

Junior AD | 30 Jahre

Selbständige | 41 Jahre

Geschäftsführerin | 42 Jahre


162 Wirklichkeit | Privatleben: Schlüsselbunde

d sche

Zeig mir Deinen Schlüsselbund und ich sage Dir, wie Du lebst. An einem Schlüsselbund lässt sich viel able­ sen: Hängt er an einem Schlüssel­band (Key­ lace), um schnell aus der Ta­sche ge­zogen wer­den zu kön­nen, oder ver­zichtet der Be­ sit­zer da­rauf und nimmt sich die Zeit, ihn aus dem tief­sten Win­kel seiner Tasche zu kra­men oder muss er schlicht in die Ho­sen­ tasche pas­sen ? Be­schränkt man sich auf das We­sent­liche, den Haus­tür­schlüssel, oder kommen neben Auto-, Brief­kasten-, Keller-, Haus­tor-, Fahr­ rad­schloss- und Büro­schlüssel noch di­ver­se wei­tere daran, deren Fun­ktion man gar nicht mehr weiß ? In die Kate­gorie der rational un­nötigen Dinge, die das Ge­wicht des Schlüssel­bundes er­höhen, ge­hören auch Schlüs­sel­an­hänger. Manche mögen als Glücks­bringer oder zur Wie­der­er­kennung dienen, mit zu­nehm­ en­dem Al­ter lässt sich aber eine Ten­denz zur Re­du­zierung aus das Wich­tigste, den Schlüssel, er­kennen und da haben (meist stark verschmutzte) Plüsch­tierchen keinen Platz mehr.

Student | 22 Jahre

Grafikerin | 26 Jahre

Selbständige | 33 Jahre

Selbständige | 41 Jahre


Studentin | 23 Jahre

Studentin | 24 Jahre

Junior AD | 26 Jahre

Selbständige | 27 Jahre

Selbständige | 28 Jahre

Junior AD | 30 Jahre

Selbständige | 32 Jahre

Geschäftsführerin | 35 Jahre

Grafiker | 27 Jahre

AD | 40 Jahre

Selbständige | 41 Jahre

Selbständige | 42 Jahre

Geschäftsführerin | 42 Jahre

Geschäftsführerin | 44 Jahre

Student | 22 Jahre

Geschäftsführer | 45 Jahre


164 Wirklichkeit | Privatleben: Autos

Nur jeder Zweite ist überhaupt motorisiert. s.a. S.68

Es gibt Wichtigeres im Leben eines De­sig­ners als sein Auto und zur Arbeit geht er so­wie­so lieber zu Fuß. Steht man als Stu­dent noch mehr auf rot, setzt sich später silber als beliebteste Auto­ farbe durch. Frauen be­vor­zugen den kleinen »City­flitzer« (der lässt sich ja auch leich­ter ein­ parken), für Männer muss ein Auto aber mind­ estens vier Tü­ren haben, um diesen Namen auch zu ver­dienen.

30 % 17 %

60 %


70 %


166 Wirklichkeit | Privatleben: Kafeekränzchen

aus dem nähkästch Hast Du einen Putzfimmel ? Selbständige | 29 Jahre: »Ich habe es schon gerne auf­­ge­­räumt. Bevor ein neues Pro­jekt an­ fängt, räume ich erst­mal die Wohn­ung auf, da­mit alles Stö­rende weg ist. Manch­mal ist aber auch keine Zeit dafür, dann räume ich nicht auf und es herrscht eben mal Chaos.«

Würdest Du auch noch weiter arbeiten, wenn Du im Lotto gewinnst ? »Daran habe ich ge­dacht, als der Jack­pot so hoch war. Ich habe jetzt vier Tage die Woche frei, das ist eigent­lich genau richtig. Wenn man nach dem Diplom nichts zu tun hat, fällt man erst­mal in ein Loch. Je län­ ger man frei hat, desto schwerer werden schon kleinere Dinge. Wenn man morgens überlegen muss, ob man außer einkaufen zu gehen noch etwas anderes schaft, sollte man etwas ändern. Müßig­gang ist aller Laster An­fang. Ich finde es aber auch schlimm, wenn sich Leute vor lau­ter Ar­beit gar nicht mehr um ihr Leben kümmern. Ich komme mit re­lativ wenig Geld aus, deshalb kann ich mir das leisten, nur drei Tage in der Woche arbei­ ten zu gehen.

Wenn ich im Lotto gewinne, würde ich mir viel­leicht ein bisschen mehr Alltags­luxus gönnen als ich das im Moment kann. Vielleicht würde ich auch ein halbes Jahr verreisen. Aller­dings nicht als Back­packer, ich habe schon gern ein richtiges Bett und muss mich nicht im Schlamm wälzen. Es sollte auch ein bisschen wärmer sein, vielleicht über Asien nach Aus­tra­lien und Neu­see­land. Eine kleine Welt­reise also. In­ dien und Amerika wären auch toll.«

s.a. S.168

Selbständige | 29 Jahre:

Ist Dein Freundeskreis eher groß oder klein ? »Meine beste Freundin ist mir wichtiger als meine Fa­milie. Ich habe auch einen Studien­freund zu uns in die Agen­tur geholt, das macht das Ar­beiten we­ sent­lich an­ge­neh­mer. Auf die beiden kann ich mich immer verlassen und der Rest ist eher sporadisch.« Selbständige | 29 Jahre:

Vernachlässigt man seine Freunde für die Arbeit ? Selbständiger | 46 Jahre: »Manch­­mal kommt das Pri­vate etwas zu kurz, aber viele meiner Freunde be­finden sich in ähn­lichen Si­tua­ tionen. Trotz­dem wäre es schön, wenn man Zeit hätte, ein­fach mal in eine Kneipe zu gehen. Aber mit Fa­milie ist man doch in anderen Zwängen. Da muss die Arbeit eben gemacht werden.«

s.a. S.126


hen

Geschichten vom Lotto, von Weltreisen und Massagegeräten.

Würdest Du noch weiter arbeiten, wenn Du im Lotto gewinnen würdest ?

Was hast Du Dir zu Deinem letzten Geburtstag gewünscht ?

Selbständiger | 46 Jahre: »Ja,

ich würde das verheim­ Designerin, jetzt Flugbegleiterin | 27 Jahre: »Ich wünsche lichen, meine Schulden bezahlen, irgend­ mir von meinen Eltern immer Geld. Eine etwas Wohl­tätiges tun und trotz­dem weiter elektrische Zahnbürste.« ar­beiten. Ich könnte auch gar nicht anders, ich mache ja das, was ich immer machen Geschäftsführerin | 32 Jahre: »Bücher, mal wieder. wollte. Das ist ja eigentlich auch schön.« Klamotten.« Gibt es einen Ort auf der Welt, den Du gerne sehen würdest ? s.a. S.168

Selbständiger | 46 Jahre: »Ja, viele. Ich würde gerne viel mehr reisen, habe aber höchstens zwei Wochen Urlaub im Jahr.«

Könntest Du Dir auch vorstellen, woanders hin zu ziehen ? Selbständiger | 46 Jahre: »Schon, aber dann müsste ich dort ja wieder bei Null beginnen. Wenn ich meine Auf­trag­geber mit­nehmen könnte, würde ich das auf jeden Fall ma­ chen. Man sagt ja immer, dass auch alles per Internet geht, das stimmt aber nicht. Der per­sönliche Kon­takt ist nach wie vor wichtig und da muss ich eben hier sein.«

s.a. S.148

»Mir ist nichts einge­ fallen, ich habe aber tolle Sachen bekom­ men, näm­lich ein Design­radio von meinem Freund (der gar nicht designaIn ist) und so ein Massage­ding, das aussieht wie ein s.a. S.97 Schnee­besen. Das drückt man sich auf den Kopf: super ent­spannend. Gar nicht gut ge­ staltet, aber trotzdem un­glaublich toll !«

Freie Mitarbeiterin | 33 Jahre:

Selbständige | 35 Jahre:

»Eine Espressomaschine.«

Selbständiger | 40 Jahre:

»CDs.«

s.a. S.144


168 Wirklichkeit | Privatleben: Urlaub

Warum also in die Ferne schweifen ?

s.  a. S.124

Wenig verwunderlich, dass Städte­reisen in­ner­halb Euro­pas am be­liebtesten sind: man ist schnell da, braucht höchstens ein Wochenende und interessant ist es auch. Selbst die deutschen Metropolen sind einen Kurztrip wert. Zur Not auch alleine. Am liebsten fährt man aber mit Partner oder Familie in den Ur­laub. Hat man das nicht, dann eben mit Freunden. Stehen kom­plette zwei Wochen zur Ver­fü­gung, geht es ganz kon­ven­tio­nell an den Strand. Besonders Ver­ we­gene ziehen auch in Back­packer­manier durch Asiens Reis­felder. Allein mit dem Winter­urlaub wird der De­signer nicht rich­ tig warm: Alpin, Aprés-Ski und Apple­fa­na­ tiker ge­hen eben nur selten zusammen.

24 % Berlin, Hamburg und Mün­chen oder gar die Lüneburger Heide sind ja auch ganz nett. Von den fünfundsiebzig Pro­zent, die in Europa Urlaub machen, bleibt fast ein Drittel lieber gleich in Deutschland.

7 % Ich war noch niemals in New York. Das stimmt nur bedingt. Wer schon über den großen Teich gekommen ist, der war hier. Oder in der Karibik.


Für Urlaub bleibt wenig Zeit.

75 %

8 %

Eine Nacht in Paris, London oder Mailand: Billig­airlines machen es möglich. Zu­dem lässt es sich in Mittel­meer und At­lantik hervorragend baden.

Von Russland bis Thai­ land gibt es viel zu se­ hen. Schon die fremden Schriftzeichen wären eine Reise wert.

3 % Auf die Südhalbkugel verschlägt es nur we­ nige. Es sei denn, man dreht einen Fern­seh­ spot in Brasilien. Aber das wäre ja dann eine Dienstreise.

3 % Zu heiß und zu weit weg. Der Charme von Schlitt­schuh­bah­nen in der Wüste erschließt sich den meisten nicht.

3 % Viel zu weit weg. Zwei Tage im Flugzeug, um ein Känguru zu sehen ? Nein, danke.


170 Allgemeines zum Schluss: Fazit

der weishei vorletzter


it schluss

Was lässt sich zusammenfassend über sie sagen, die Designer ? Einige Klischees haben sich bestätigt, die meisten aber nicht. Ja, Designer arbeiten viel und lange (aber nicht nur in der Nacht), denn sie haben Spaß an dem, was sie tun. Da­bei in­teres­sieren sie sich aber kei­nes­wegs nur für ihr Fach­gebiet, sondern schauen auch links und rechts des We­ges. Sie rauchen und trinken nicht viel, schauen wenig Fern­sehen, essen Obst und treiben viel Sport: ungefähr das Ge­gen­teil dessen, was man sich vorstellt. Die »Exemplare«, die ich kennen gelernt ha­be, waren weder sozio­phobe Ein­zel­gänger noch Rampen­säue, sondern allesamt sympathisch und umgänglich.

Designer sind die besseren Menschen. Amen.


172 Allgemeines zum Schluss: Danksagungen

Danke

... an alle Designer, die meinen Fragebogen ausgefüllt haben und an die, bei denen ich fotografieren und die ich interviewen dürfte. ... an Professor Pape für die intensive Betreuung trotz oIzieller Ab­wesen-­ heit wegen eines For­schungs­se­me­sters ... an meine Eltern für die moralische Unterstützung, die Excel­nachhilfe und das Korrekturlesen ... an Anna, Vera, Patricia und Christine für Feedback und Ab­lenkung ... an Prof. Riedel, Prof. Daum und Prof. Nitsch für methodische Tipps und thematische Anregungen ... an Stephan Kahl für die Denkanstöße und die unkomplizierte Ur­laubs- gewährung ... an die Internetplattformen studivz, xing, youtube und myspace für die Netzwerk- und Recherchemöglichkeiten

Druck und Bindung: Index Digital, Wiesbaden Papier: BVS Bilderdruck 170 g/m² und Munken polar 120 g/m² Schriften: Berthold Akzidenz Grotesk, New Baskerville, Eure­ka, Eureka Sans, verschiedene Akzentschriften Entstanden im Wintersemester 06/07 als Diplomarbeit von Viola Möller im Fach Design an der FH Mainz


Typisch Designer – Special-Issuu © Viola Möller, 2012


Viola Möller

Typisch Designer

TYPISCH DESIGNER R E M M I N O H C S U D SAW E IS R E B Ü TSAH TETU M R EV E I S E IW D N U D N I S H C ILK R IW

Typisch Designer Sie tragen schwarze Brillen, sind nikotin- und koffeinabhängig, kreativ, jung und dynamisch.

»Designer leben nicht, sie überleben.« (Anonymer Befragter)

Viola Möller

Soweit die Klischees, aber wie sind sie wirklich? Was geht in ihren Köpfen vor und wie sehen ihre Schreibtische aus? Haben sie ein Leben neben der Arbeit, und wenn ja, was fangen sie damit an?


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.