© Oliver W. Schwarzmann - www.oliver-schwarzmann.de
Oliver W.
Schwarzmann
KOLUMNE Wenn eine Katastrophe zur Politikmacherin wird Der Wahlsonntag ist vorbei, die Schicksalswahlen entschieden. In Baden-Württemberg ist der Politikwechsel gekommen, in Rheinland-Pfalz verliert der bisherige Ministerpräsident die absolute Mehrheit. Und, ja, überall erstrahlt das Grün. Gewonnen haben allerdings nicht die Grünen, gewonnen hat die Angst vor Atomkraft. So ist doch alles irgendwie Wahltaktik. Auch die Mehrheitsverhältnisse sind nichts anderes als Taktik. So geht die stärkste Einzelkraft in Baden-Württemberg in die Opposition. In Rheinland-Pfalz bleibt ein Ministerpräsident trotz großer Verluste an der Macht. Es geht in der Politik um nichts anderes, als um Mehrheiten. Mehrheiten sind die Legitimation der Macht. Um Macht soll es aber nicht gehen, heißt es doch immer … Freilich, Mappus hat die Ängste im Ländle unterschätzt, war sich seiner Sache zu lange zu sicher. Man darf sich halt nicht täuschen: Hinter der bürgerlich-konservativen Fassade wohnt eine sensible Seele. Auch selbige hat Angst vor Atomkraft und mag keine Schlagstöcke und Pfeffersprays. Und Glaubwürdigkeit sollte nie einem Zweck geopfert werden. Empörung auch nicht. Die neuen Gewinner treten in Baden-Württemberg ein großes Erbe an. Das Musterländle rangiert bei den Wirtschaftsdaten ganz vorne, es lässt sich dort gut leben, die Menschen sind Tüftler und Cleverle, glauben an Tradition, lieben ihre Bodenständigkeit und Gemütlichkeit. Aus Protestfähigkeit muss Regierungsfähigkeit werden, dann kann eine neue Musterphase im Ländle beginnen. Eindeutigste Verliererin ist die FDP. Gerade in Baden-Württemberg, das Land des Mittelstands. Und die Urquelle der Liberalen. Für sie ist die Wahl ein echtes Schicksal. Sie wird sich neu erfinden müssen, um zu alter Stärke zurückkehren zu können.
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Oliver W.
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KOLUMNE Ängste dürfen keine politische Kraft sein, sondern ihre Auflösung. Zumindest. Im besten Fall steht ihre Verhinderung im Vordergrund. Die Krisen zeigen, welche Verantwortung der Mensch trägt. Es geht nicht um irgendwelche Mehrheiten, sondern um die Zukunft. Also um die Verbesserung der Welt. Das sollte die Taktik sein. Von jedem.