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VORDENKER
Österreich: 10,20 € Benelux: 10,40 € - Schweiz: 15,30 sfr
3. Jahrgang – ISBN 978-3-933452-35-1 – Ausgabe 01_09 – 8,90 Euro – www.vordenker-welt.de
Die Kraft der Nähe
I
VORDENKER
DER
OLIVER W. SCHWARZMANN
Die
Kraft
Zukunftsfaktor Beziehungen
Nähe der
II
Die Kraft der nähe
Keine Lust mehr auf immer gleiche Nachrichten? Mitdenker lesen VORDENKER.
Lust auf Inspiration?
2. erweiterte Auflage Format 22 x 17 cm 240 Seiten Softcover-Buch EUR 19,90
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Vordenker-Medien - Bley und Schwarzmann AG Im Raisger 29 – 71336 Waiblingen – Telefon 07151-6040939
2. erweiterte Auflage Format 22 x 17 cm 240 Seiten Softcover-Buch EUR 19,90
Die Kraft der Nähe
Die ersten Worte:
Noch näher ran. Jeder von uns wandelt in einem Universum aus Beziehungen. Familie, Beruf, Freizeit, Neigungen – das Eingebundensein in diese Welt bewegt sich zwischen persönlicher Entfaltung und äußeren Anforderungen. Wobei es immer schwieriger wird, die Balance in Richtung Selbstverwirklichung zu finden. Die äußeren Notwendigkeiten erscheinen turmhoch, Tendenz steigend. Viele Beziehungen sind zudem empfindlich gestört – vor allem unseren Bezug zu Geld und Wirtschaft werden wir neu überdenken müssen. Heißt: Die Kultur unserer Ansprüche steht zur Disposition. 2009 – die Zukunft zeigt sich nun nicht mehr als gut ausgebaute und weithin überschaubare Wachstums-Trasse, sondern im Gewand ebenso gewaltiger wie grundlegender Veränderungen. Doch wir sollten nicht verharren, bis die Veränderungen uns verändern, sondern wir selbst sind aufgefordert, neue Trassen in eine unbekannte Landschaft zu bauen. Jetzt haben wir die Chance, wieder Entdecker zu werden, Neues zu erkunden und auszuprobieren, doch leider riecht es überall nach verbranntem Gummi. Die Wirtschaftswelt bremst.
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Die Kraft der nähe
Die Kraft der Nähe Zukunftsfaktor Beziehungen
Seite Beginn
Die ersten Worte: Noch näher ran.
01
Editorial: Im Zusammenspiel der Beziehungen
18
Expedition Zukunft
Die Kraft der Nähe I – Zwischenruf
22
Die Kraft der Nähe II – Bezüglich unserer Beziehungen zur Welt
25
Die Kraft der Nähe III – Bezüglich der Liebe in der Ökonomie
57
Die Kraft der Nähe IV – Bezüglich unserer Zukunft
67
Zukunftsfaktor: Verkauf Begegnung mit der Evolution
28
Zukunftsfaktor: Qualität Anatomie eines Ideals
38
Zukunftsfaktor: Kommunikation Hommage an die Vorstellungskraft
50
Zukunftsfaktor: Marketing Die Philosophie des guten Gewissens
58
Zukunftsfaktor: Produkte Manifestation des Fantastischen
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Die Kraft der Nähe
Statt neue Trassen in unbekannte Landschaften zu bauen, stehen wir im Stau auf einer Straße, die nicht weiterführt. Das Warten auf die Rückkehr des Gewohnten wird zur aussichtslosen Praxis. Und selbst die Wenigen, die durch den staatlichen Pannendienst abgeschleppt werden, landen wahrscheinlich auf einem Parkplatz, weit entfernt von einer neuen Pole Position. Niemand wagt derzeit, etwaige Risiken einzugehen. Niemand wagt derzeit, Neues zu denken, Perspektiven zu ändern, die eigene Sichtweise für eine aktive Zukunft zu öffnen.
Aber ist es nicht die Vision, die den Weg zu neuen Realitäten weist?
Seit nunmehr über fünfzehn Jahren widme ich mich Fragen der ökonomischen Zukunftsforschung und beschäftige mich in einem meiner Arbeitsschwerpunkte mit der Beobachtung von internationalen Entwicklungen an den Finanzmärkten. Als Ex-Banker bin ich mit den Strukturen des globalen Geldgeschäfts eng vertraut. Und fürwahr – der Finanzmarkt hat in den letzten drei Jahrzehnten ein fulminantes Wachstum hingelegt. In den 1980er Jahren ging es damit los, dass immer mehr finanzdienstleistungsfremde Unternehmen Kapital aus Rationalisierungs- und Geschäftserträgen an den Börsen investierten. Kein Wunder: Die Gewinnaussichten an den Finanzmärkten waren oft besser als die Erwartungen am heimischen Markt. Die Investitionsströme wanderten also vom eigenen Businessmodell ins Investmentbanking. Zu einem ersten Superhöhepunkt der Börseneuphorie kam es gegen Ende der 1990er Jahre, als die New-Economy-Blase ihren Zenit erreichte. Der anschließende Zusammenbruch des Neuen Marktes im April 2000 wühlte viel Staub auf und es wurde schon damals Besserung in Sachen Hochleistungsbanking gelobt. Heute, 9 Jahre später, stehen wir wieder inmitten einer Finanzkrise, die sich – im Unterschied zum New-Economy-Crash – in einem atemberaubenden Tempo zu einer spektakulären Vertrauenskrise ausgewachsen hat. Wie ist das möglich?
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Die Kraft der nähe
Die Welt ergründen wir nicht mittels Berechnung, sondern durch Berührung.
© ToGoPhoto - fotolia
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R e c h e n f e h l e r
Die Kraft der Nähe
Stimmte vielleicht schon zuvor etwas nicht im Gebälk der globalen Ökonomie? Der Gedanke liegt nahe: Das Übergreifen der Subprimekrise auf die Realwirtschaft ist in der Hauptsache ein psychologischer Effekt – nach den damaligen Marktindikatoren zu urteilen, wäre die globale Konjunkturentwicklung ohne diesen massiven Vertrauensverlust lediglich in eine leichte Abschwächungsphase geraten. Aber:
Krisen sind deshalb Krisen, weil sie es verstehen, Ängste zu solidarisieren.
Natürlich, es wurde Geld vernichtet; die Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers hat zu großen internationalen Verlusten geführt und der weltweite Absturz der Börsen ist eine Wertezäsur, die ihresgleichen sucht. Dennoch reden wir hier über Aktienkurse und Spekulationen, nicht über die Realität eines Firmenwertes oder über Substanz und Potenzial unternehmerischer Produktivität. Und bei genauem Hinsehen wurde im Blick auf die Finanzressourcen der globalen Wirtschaft bisher ein nur verschwindend geringer Bruchteil der tatsächlichen Investitions- und Kaufkraft zerstört. Heißt: Es ist nach wie vor genügend Geld vorhanden – es ist nur nicht dort, wo es produktiv wirken könnte. Auch die Banken assoziieren mit dem Wort Zukunft nur noch unüberschaubare Risiken. Was zudem große Probleme macht, sind die sich abrupt verschlechternden Absatzerwartungen und die damit verbundenen Generalbremsmanöver der Unternehmen bei ihren Investitionen. Doch:
Krisen verändern die Welt nicht über Nacht, sondern sie verstärken und beschleunigen bereits seit Langem in Gang gekommene Veränderungsprozesse.
Der Globus wandelte sich im Schatten des vergangenen Expansionsbooms tief greifend. Das Ende des quantitativen Wachstums hatte sich bereits angekündigt. Doch kaum
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