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Vier europäische Longslider
L.A.R. Grizzly im Kaliber .50 Action Express: Bärenst ark
Bärenst ark
Manche Pistolen wirken sehr wuchtig, verschießen aber trotz des martialischen Aussehens nur gängige Kaliber. Die Pistolen des Typs L.A.R. Grizzly sehen vergleichsweise unspektakulär aus und liegen noch halbwegs normal in größeren Händen. Bis der Hammer fällt. Was danach passiert, das lesen Sie jetzt:
Neue 6mm ARC-Patrone für lange Distanzen aus AR-15-Systemen Dauerläufer
Einige Entwicklungen neben der .223 Remington haben das ballistische Spektrum der AR-15 Systeme erweitert – in eher kleinen Bereichen. Warum die neue 6mm Advanced Rifle Cartridge (ARC) einen größeren Fortschritt darstellen könnte und wie ihre Ballistik aussieht, lesen Sie jetzt:
Eine typische Plattformwaffe und neue Munition – von einer Plattform. Tut das not ...? Wer beim AR -15 Alternativen zur .223 Remington oder beim M 4 anderes als die 5,56 x 45 mm NATO sucht, der hört seit 2011 oft Martialisches, etwa: .300 AAC Blackout. Deren 7,62-mm-Geschoss sitzt auf der Basis einer Hülse .223 Remington – fertig. Was einfach scheint, hat wie viele simple Lösungen einige Überlegungen gefordert: Denn Magazine des M 4 respektive des AR-15 und der Verschluss(kopf) lassen sich weiternutzen. Getauscht wird nur das Rohr. Je nach Lau änge feuert ein so umgerüsteter Schütze um 1800 Joule ab.. Damit erreicht er in etwa die Leistung einer 5,56 mm x 45 NATO. Damit stellt sich auch die Frage: Was soll der
Geradzugrepetierer in .30-06: Das Wesentli che
Der Look der Strasser-Waffen ist unverwechselbar. Es gibt keinen Kompromiss. Muss es auch nicht, denn jeder Jäger ist ja seines eigenen Glückes Schmied. VISIER warf einen Blick auf die Evolution-Spielart der RS 14 mit integrierter Picatinny-Montageschiene. Zudem ging es auch mit dem neuen Zweibein und dem Kohlerfaserschaft auf den Stand und ins Revier.
Das Wesentli che
Die Waffenmanufaktur HMS Präzisionstechnik GmbH aus Österreich onstechnik GmbH aus Österreich macht grundsätzlich auch keine macht grundsätzlich auch keine Kompromisse; es zählt Präzision, die ZuKompromisse; es zählt Präzision, die Zufriedenheit der Kunden und das damit friedenheit der Kunden und das damit verbundene Vertrauen – fertig. Mathias verbundene Vertrauen – fertig. Mathias und Herbert Strasser leiten die Geschiund Herbert Strasser leiten die Geschicke der Firma. Die Strassers wissen, wocke der Firma. Die Strassers wissen, worauf es ankommt, denn sie sind selbst rauf es ankommt, denn sie sind selbst der Passion Jagd verfallen. In Eugendorf der Passion Jagd verfallen. In Eugendorf bei Salzburg liegt das Hauptaugenmerk bei Salzburg liegt das Hauptaugenmerk der Fertigung auf absoluter Präzision, der Fertigung auf absoluter Präzision, denn Sicherheit und Zuverlässigkeit sind denn Sicherheit und Zuverlässigkeit sind das A und O. Der zur Verfügung gestellte das A und O. Der zur Verfügung gestellte Geradezugrepetierer ist die RS14 EvoluGeradezugrepetierer ist die RS14 Evolution im Kaliber .30-06 Spring eld. Das tion im Kaliber .30-06 Spring eld. Das Markenzeichen von Strassers ModellreiMarkenzeichen von Strassers Modellreihe Evolution ist die ins Systemgehäuse he Evolution ist die ins Systemgehäuse integrierte Picatinny-Montageschiene. integrierte Picatinny-Montageschiene. Das Design wirkt modern und ist alles Das Design wirkt modern und ist alles andere als ligran. Beim ersten Anfasandere als ligran. Beim ersten Anfassen ist man schon gleich „schwer“ be beeindruckt und weiß, dass es sich um eine eindruckt und weiß, dass es sich um eine hochwertige Waffe handelt. Wem die hochwertige Waffe handelt. Wem die normale Garantie nicht ausreicht, der normale Garantie nicht ausreicht, der hat bei der RS 14 die Möglichkeit, diese hat bei der RS 14 die Möglichkeit, diese auf zwölf Jahre zu erweitern.
Eine Innovation aller Strasser-GeradEine Innovation aller Strasser-Geradzügler ist die Verriegelung im Lauf. Diezügler ist die Verriegelung im Lauf. Diese wird durch das Einspreizen von vier se wird durch das Einspreizen von vier RS-Radialelementen aus massivem verRS-Radialelementen aus massivem vergütetem Stahl erreicht. Die gesamte gütetem Stahl erreicht. Die gesamte Verriegelungs äche ist dadurch viel Verriegelungs äche ist dadurch viel größer als etwa beim 98er System von größer als etwa beim 98er System von Mauser. Das Einspreizen erfolgt zwangsMauser. Das Einspreizen erfolgt zwangsgesteuert und lässt nur bei hundertprogesteuert und lässt nur bei hundertprozentiger Verriegelung überhaupt eine zentiger Verriegelung überhaupt eine Schussabgabe zu. Hier erzielt Strasser Schussabgabe zu. Hier erzielt Strasser ein Höchstmaß an Sicherheit, welches ein Höchstmaß an Sicherheit, welches auch besonders hohen Gasdrücken noch auch besonders hohen Gasdrücken noch standhält. Der Kammergriff legt beim standhält. Der Kammergriff legt beim Repetieren einen ungewöhnlich kurzen Repetieren einen ungewöhnlich kurzen Weg zurück. Um weder absetzen zu müsWeg zurück. Um weder absetzen zu müssen noch verkanten zu können, wurde sen noch verkanten zu können, wurde eine Carobronze-Führung im Systemeine Carobronze-Führung im Systemkasten eingebaut. Ganz egal, in welcher kasten eingebaut. Ganz egal, in welcher Position man die RS 14 öffnet oder Position man die RS 14 öffnet oder schließt, der Verschluss gleitet stets schließt, der Verschluss gleitet stets angenehm üssig. Der Lauf ist schwarz plasmaoxidiert, den Verschluss, seinen Kopf sowie den Kammerstengel schützt eine schwarze Plasmanitrierung. Die Kugel des gekröpften Kammerstängels besteht aus schwarzem Kunststoff. Das hochwertig verarbeitete Einsteckmagazin kann mit drei Patronen bestückt werden. Wem das zu wenig ist, der kann mit einem Drückjagd-Magazin aufrüsten. Dann nimmt die Strasser sechs Patronen im Magazin auf, zu denen sich eine Patrone im Lager gesellt.
Der Hinterschaft der Büchse bietet einen geraden Rücken und schließt mit einer Schaftkappe aus Gummi ab. Der Pistolengriff steht fast gerade, bietet einen handfüllenden Palmswell und wirkt insgesamt sehr massig. Für die Haptik bieten Vorder- und Hinterschaft eine feine, akkurat geschnittene Fischhaut. Die Sicherung im Schlösschen wirkt klassisch wie beim 98er System auf die Schlagbolzenmutter. Ob die Waffe gespannt ist, darüber informiert ein kleiner, sicht- und fühlbarer roter Punkt auf dem Oberteil des Verschlusses. An dessen Ende ist der Sicherungsschieber verbaut. Um die Sicherung zu betätigen, drückt man den Schieber nach unten. Das geht lautlos von der Hand, wenn man dabei noch den kleinen, integrierten Druckknopf betätigt.
Bekannt sind die Geradzugrepetierer von Strasser für ihr einmaliges TakeDown-System, das natürlich auch einen unkomplizierten Kaliberwechsel ermöglicht. Man fühlt sich ein bisschen wie bei einer Schatzsuche: Der Startpunkt liegt beim Verschluss. Diesen gilt es herausnehmen und dann im Schlitten des Verschlusses ein kleines Häkchen zu ziehen. Dies gibt die als Modul konstruierte Abzugsgruppe frei. Darin sitzt ein Inbusschlüssel, mit dem man den Vorderschaft lösen kann. Im Vorderschaft angelangt, ndet sich ein kleiner Hebel. Diesen steckt man auf die dafür vorgesehene Aufnahme links neben dem Lauf. Mit dem Umlegen des Hebels wird die Klemmung des Laufes freigegeben und der Lauf lässt sich entnehmen.
Die Titan 6 von Rößler ist über den hauseigenen Konfigurator in zahlreichen Varianten zu haben. Wie schlägt sich der österreichische ZylinderverschlussRepetierer im Kaliber .308 Winchester als führige Variante mit kanneliertem Lauf und Carbon-Schaft?
Rößler Austria ist ein kleiner, familiengeführter Waffenhersteller, vor einem Vierteljahrhundert gegründet. Kern der heutigen Produktion in Kufstein ist die Repetierbüchse Titan 6, die Erich Rößler gemeinsam mit seinem Sohn Walter entwickelte. Die Baureihe Titan basiert auf einem aus Stahl gefertigten Zylinderverschluss mit 60-GradÖffnungswinkel, die Warzen verriegeln direkt im Lauf. Für den geringen Öffnungswinkel sorgt die Anordnung der Warzen, bei der Titan 6 sind es drei Warzenpärchen, jeweils in Doppelreihe. Die Auszieherkralle der Titan 6 sitzt in einer der drei oberen Verriegelungswarzen, der gefederte Ausstoßer ndet sich im Stoßboden. Zwei Schrauben sorgen für die Klemmverbindung zwischen Systemhülse und Lauf. Für einen Kaliberwechsel braucht es dann im Idealfall auch nur das Ausschäften des Systems über die beiden Systemschrauben und das Austauschen der Läufe nach dem Lösen der Klemmverbindung. Ansonsten kommt halt wie üblich je nach Wechselkaliber noch ein passendes Magazin und eventuell auch ein entsprechender zweiter Verschluss hinzu. Und dann muss man freilich auch verschiedene Laufkonturen im Auge behalten: Ein bulliger MatchLauf mit 19-mm-Mündungsdurchmesser wird nicht in einen für einen gertenschlanken Jagdlauf ausgestochenen Vorderschaft passen. Umgekehrt ginge es schon, aber dann bleibt halt viel Luft zwischen Schaft und Lauf. Die Schiebesicherung auf dem Kolbenhals blockiert Abzug, Abzugsstollen und den Verschluss. Hinsichtlich des Korrosionsschutzes hat der österreichische Hersteller jüngst nachgelegt: Die samtmatt keramikgestrahlten Läufe schützt nun eine Nitrierung vor Rost und Kratzern, die Leichtmetall-Systeme eine farblich passende Harteloxierung.
Ballistik-Test: .338 Federal
Das Kaliber .338 Federal kam als Joint Venture von dem Gewehrhersteller Sako und dem Munitionshersteller Federal, ist seit anderthalb Jahrzehnten auf dem Markt, vereint konstruktiv die Elemente zweier bekannter Gewehrkaliber – und ist immer noch recht unbekannt. Was die Patrone leistet, sollte der Blick auf sechs Jagdlaborierungen klären.
Schüsse in die Simulanz
Eine Repetierbüchse STL-Hunter, Zeiss-Zielfernrohr Victory 4 – 16 x 50 und kurzem 420-mm-Lauf im Kaliber .338 Federal.
Schüsse in die Simulanz
Schnitte der sechs Testlaborierungen in .338 Federal, von links gemäß Text und Tabelle. Im Aufbau ähneln sich die bleihaltigen Deformationsgeschosse der Nummern 2, 3 und 4 sehr.
Manfred Schmitt, Inhaber der Firma STL (kurz für: Schmitts Technische Lösungen) im erzgebirgischen Niederlauterstein – klar, präzise BenchrestBüchsen. Aber eben nicht nur: Mit der STL-Hunter-Serie spricht Schmitt auch Jäger an. Dass ihm das Thema sehr am Herzen liegt, zeigen nicht nur seine hochwertigen und präzisen Jagdbüchsen, sondern auch die Entwicklung eigener Jagdgeschosse. So stattete er für die weiteren Abschüsse in Brandenburg die Kaliber .270 und .300 WSM erfolgreich mit seinem Geschoss STL-KJG aus. Seit einigen Jahren verwendet Schmitt unter anderem die in Deutschland noch recht unbekannte .338 Federal zur Jagd – und die hat VISIER auf seine Anregung hin mit Blick auf die zielballistische Leistung ausprobiert.
Das Konzept hinter der .338 Federal ist klar: Man kombiniere zwecks Einsatz in Kurzsystemen Geschosse des 338er Spektrums (so wie in .338 Lapua Magnum) mit einer Hülsenlänge von 51 Millimetern, wie von der Patrone .308 Winchester bekannt und folglich hier als Mutterhülse benutzt. Der 308er Hülsenhals wurde auf .338 aufgeweitet, was zu den metrischen Abmessungen von 8,6 x 51 mm führte. Entwickelt und vorgestellt von Federal und Sako ist die .338 Federal seit 15 Jahren am Markt und auch seitens der CIPKommission gelistet. Bislang produziert aber nur Federal Fabrikpatronen, auch wenn der Wiederlademarkt alle Komponenten zum Selbermachen bereithält. Manfred Schmitt schießt die .338 Federal mit seinem nur 140 Grains schweren STLKJG-Geschoss aus einer STL-Hunter mit Carbonschaft und kurzem 420-mm-Lauf. Zum VISIER-Test stellte Großhändler und Importeur Helmut Hofmann fünf jagdliche Federal-Laborierungen zur Verfügung. Darunter normale Bleikern-Teilmantel, gebondete Bleikern-Teilmantel und ein bleifreies Kupfer Solid. Zusammen mit der STL-KJG war das halbe Dutzend vollständig.
Das Testmedium:
Um das zielballistische Verhalten von Geschossen in einem Weichziel darzustellen, verwendet man sogenannte Simulanzien. Anerkannt für direkten Beschuss sind ballistische Gelatine und ballistische Seife. Zwecks reproduzierbarem Verhalten von Geschossen unter stets gleichen Versuchsbedingungen nutzt man für ballistische und forensische Untersuchungen nur zerti zierte Simulanzien. Sprich: Deren Hersteller muss die dazu geforderten chemischen, physikalischen und technischen Parameter erfüllen. Das stellt in engen Grenzen eine gleichbleibende Qualität sicher – die Basis für reproduzierbare Beschussergebnisse. Zur Prüfung dieser sechs Jagdlaborierungen
Swarovski-Zielfernrohr mit digitalen Funktionen: Sma rtes Zielen
Das Zielfernrohr Swarovski dS 5 – 25 x 52P nach zwei Tagen bei minus 18 Grad: Alle Verstellungen funktionieren leichtgängig. Im Test kam das Swarovski dS 5 – 25 x 52P auf eine Rößler Titan 6 in .308 Winchester und HauskenSchalldämpfer JD151 XTRM.
Das allgegenwärtige Schlagwort „smart“ hat auch den Weg in die Welt der Jagd gefunden. Übersetzen lässt es sich mit „intelligent“, „klug“ und „schlau“ – doch was haben die Attribute mit einem Zielfernrohr zu tun? Der österreichische Optikhersteller Swarovski stellte VISIER sein smartes „Flaggschiff“ in Form des Modells dS 5-25x52 P der neuesten Generation für einen Test zur Verfügung.
Sma rtes Zielen
Ende der 1980er Jahre – bereits da integrierte Swarovski erstmals einen Laser-Entfernungsmesser in ein Zielfernrohr (ZF). Das Modell „LRS“ maß bis zu 600 Meter Distanz und blendete den Messwert im Sehfeld ein. Die konsequente Weiterentwicklung bei der Elektronik zeigt nun das Modell dS der neuesten Generation. Doch zunächst die Daten zur konservativen Technik des Glases: Eine Länge von etwas über 400 mm, ein Mittelrohrdurchmesser von 40 mm und ein Gewicht von rund 1,2 kg in der Version mit Schiene ergeben ein recht massives, wuchtig wirkendes ZF. Das Werk beziffert die Lichttransmission auf 83 Prozent, das Sehfeld beträgt 7,3 bis 1,5 Meter, bezogen 100 Meter Distanz. Die 5- bis 25-fache Vergrößerung bei einem Objektivdurchmesser von 52 mm erlaubt universellen jagdlichen Einsatz. Die optischen Linsen sind hochwertig gefertigt und vergütet. Die Zoom-Verstellung erfolgt über einen grif gen Ring vor dem drehbaren Okular, dieses ermöglicht die Schärfeeinstellung von -3 bis +2 Dioptrien. Mittig sitzt oben drauf der Batterieturm mit Schraubdeckel, neben der CR123-Batterie ndet sich dort das Werkzeug zum Verstellen des Absehens. Die dazu nötige Mechanik be ndet sich unkonventionell im Objektivbereich, geschützt durch zwei ache Aluminium-Schraubdeckel. Sind diese durch den Vielzahnschlüssel aus dem Mittelturm geöffnet, ist der Weg frei zum Verstellen. Das geht nur per Stellschlüssel (auch im Mittelturm; der Lieferumfang umfasst einen weiteren, größeren, ergonomisch angenehmeren Schlüssel). Die Stellskalen sind leicht und klar zu lesen, die Klicks rasten sauber. Ein Klick verstellt Absehen respektive Zielpunkt um 7 mm bei 100 Meter Entfernung. Seitlich mittig am ZF sitzt die Parallaxen-Einstellung von 50 Meter bis Unendlich, eine Raste de niert die 100-Meter-Einstellung. Der gasgefüllte ZF-Körper besteht aus einer hochwertigen, schwarz beschichteten Alu-Legierung.
Das Herzstück des dS ...
... ist die smarte Elektronik, bedient über drei Tasten oben auf dem Okular. Mittig ndet sich eine Drucktaste zum Einschalten des Entfernungsmessers. Dann erscheint eine Zielmarkierung als Leuchtkreis, nach dem Messen sieht das Auge die ermittelte Entfernung sowie die ballistischen Daten ins Absehen eingespiegelt. Bei den ballistischen Daten kommt die Smartphone App ins Spiel, über sie erhält das ZF die benötigten Daten der verwendeten Munition. In der App nden sich ballistische Daten zu nahezu jeder Art Fabrikmunition, von A wie „A-Square“ bis W wie „Wolf“. Neben diesen Fabrikdaten lassen sich auch frei erstellte und / oder gemessene ballistische Daten etwa von handlaborierten Patronen einp egen. Im noch weitergehenden Expertenmodus können auch Werte zu Temperatur, Luftdruck und weiteren Parametern einbezogen werden. Sind die Munitionsdaten via Bluetooth im ZF, kann der ballistische Rechner das Herzstück der Funktion ansteuern – die auf Grundlage der gemessenen Distanz berechnete und ins Absehen eingespiegelte Zielmarke. Außer der Distanz basiert die Berechnung auch auf dem Geländewinkel, wichtig nicht nur bei der Bergjagd. Der integrierte Entfernungsmesser misst von 30 bis 1375 Meter, die Haltepunktkorrektur erfolgt auf bis zu 1025 Meter. Neben der eingespiegelten Zielmarke lassen sich
Schneiden, Wic keln, Kleben ...
... diese Liste an Handgriffen hört sich so ähnlich an wie ein Auftrag beim Damenfrisör. Aber jetzt geht‘s nicht um Haarmode, sondern ums Anfertigen von Papierpatronen für Vorderladerwaffen mit gezogenen Läufen – sowohl mit Blick aufs Historische wie auf den experimentellen Nachbau dieser alten Ladungen.
Studiert man die Originalmaße der Geschosse für hochentwickelte gezogene Militärvorderlader wie das österreichische Lorenz-Gewehr, das bayerische Podewils-Gewehr oder das württembergische Vereinsgewehr M.1857, staunt man: Bei einem Laufkaliber von 13,9 mm hatten die Geschosse Durchmesser zwischen nur 13,5 und 13,6 mm. Schaut man genauer nach, registriert man mit noch größerem Erstaunen, dass es damals weit höhere Anfangsgeschwindigkeiten gab als heute möglich erscheinen. Des Rätsels Lösung: Das Militär nutzte in diesen Gewehren Papierpatronen, die Geschoss und Ladung enthielten. Um die geht es im Folgenden – und um deren Rekonstruktion.
Geschichtliches und Technisches:
Büchsen sind Gewehre mit gezogenen Läufen, dies zwecks Steigerung von Schussgenauigkeit und Stabilisierung des Geschoss uges. Derlei war seit Beginn der Neuzeit in Sport und Jagd gängig. Aber beim Militär nutzten lange nur sogenannte Schützen und Jäger solche Vorderlader, zu laden umständlich-langwierig per Pulverhorn und mit gep asterten Rundkugeln. Hingegen führte die Infanterie jahrhundertelang die als „Musketen“ bekannten glattläu gen Gewehre. Die erlaubten schnelles Laden und Feuern. Anders als Büchsen überforderten sie Soldaten nicht mit der P ege, zumindest glaubte das die Generalität. Jedoch strebten die Militärs mit Einführung der Perkussionszündung im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts danach, durch andere Geschosse und Läufe die ballistische Leistung der Infanteriegewehre zu steigern. Als erster kam der