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Interview mit Andrea Meichtry

Mit diesem Interview startet die Serie in der langjährige Kolleginnen und Kollegen ihre Sicht der Dinge im Wandel der Zeit schildern. Frau Meichtry berichtet als erste über die Anästhesiepflege aus ihrem Blickwinkel, kurz vor ihrem wohlverdienten Übergang in die Pensionierung.

SERIE

Warum haben Sie den Beruf der Anästhesiepflege gewählt?

Nach zehn Jahren Rettungsdienst wollte ich mich nochmals beruflich verändern. Mich faszinierte die Teamarbeit mit den Anästhesiefachpersonen und den Chirurgen, alles zum Wohle des Patienten.

Was schätzen Sie am Beruf der Anästhesiepflege?

Das selbständige Arbeiten, die übertragene Verantwortung und die Betreuung und Begleitung der Patienten in Ausnahmesituationen. Das unregelmässige Arbeiten war für mich immer sehr attraktiv, wurde aber mit den Jahren auch belastend.

Was hat sich während Ihres Berufslebens in der Anästhesiepflege positiv verändert?

Da ich «nur» 17 Jahre in der Anästhesie gearbeitet habe, habe ich von Kolleginnen, die schon länger in diesem Beruf tätig waren, vieles gehört, was ich mir gar nicht hätte vorstellen können. Früher war das Pulsoxymeter, die Kohlendioxid-Messung nicht bei jedem Patienten kontinuierlich messbar, eine heutzutage unvorstellbare Situation. Ich habe die Videolaryngoskopie als neues Sicherheitsinstrument kennengelernt. Das routinemässige Einsetzen des BIS ist sicherlich auch als AwarenessProphylaxe eher neu. Die Durchführung der Anästhesie ist insgesamt besser überwacht und so viel sicherer geworden.

Was hat sich innerhalb Ihres Berufslebens in der Anästhesiepflege negativ verändert? Was wünschen Sie sich für die Zukunft für die Anästhesiepflege?

Der «jüngeren Generation» von Anästhesiepflegenden muss beigebracht werden, dass neben den neuen technischen Möglichkeiten wie Beatmungsgeräten der neueren Generation, den vielfältigen Monitorings und weiteren unterstützenden Geräten wie Perfusoren, Cellsaver usw. beigebracht werden, dass neben all dem Instrumentarium die Patienten und die direkte klinische Überwachung als weiteres wichtiges Kriterium nicht vergessen werden dürfen. Interview Des Weiteren finde ich, im Vergleich zu anderen Berufen entspricht die finanzielle Entschädigung nicht den Anforderungen und der Verantwortung, welche die dipl. Expertin Anästhesiepflege NDS HF übernimmt.

Wieder ein bisschen mehr Zeit für den Patienten. Ich wünsche mir, dass die Arbeit und Verantwortung anerkannt und honoriert werden, sodass viele junge, motivierte Menschen diese Weiterbildung machen werden.

Was denken Sie über die kontinuierliche Entwicklung in der Anästhesiepflege und diesbezüglich zu Pflegeexperten/innen in der Anästhesiepflege?

Da ich in einem kleinen Spital gearbeitet habe, ist von dieser Entwicklung wenig bemerkbar gewesen. Ausser, dass es Usus war, sich als Frau X vorzustellen und nicht mehr als Anästhesieschwester.

Andrea Meichtry

dipl. Exp. Anästhesiepflege NDS HF

Kontakt über:

maria.castano@siga-fsia.ch

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