Ardèche und Cevennen mit Kindern

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Regina Stockmann ⁄ Stefanie Holtkamp

ARDÈCHE UND

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50 Wander- und Entdeckertouren zwischen Ardèche, Chassezac, Tarn und Gardon

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CEVENNEN MIT KINDERN

NATURZEIT Reiseverlag Reiseverlag NATURZEIT

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Inhalt

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Ardèche und Ardèche undCevennen Cevennenmit Kindern Klima und Reisezeit ..................... 8 Cenennen aktiv ......................... 11 Wandern in den Cevennen .......... 15 Wandern mit Kindern ................. 15 50 Wander- und Entdeckertouren An Ardèche und Chassezac........ 22

❱ Tour 1: ................................ 28 700 Stufen in die Unterwelt Ein Besuch in der Tropfsteinhöhle Aven d‘Orgnac (ab 6 Jahre, 1 h)

Von Stalaktiten und Stalagmiten.... 31 oder wie ein Tropfstein entsteht

❱ Tour 2: ................................ 32 Der Uferweg von Sauze Ein Blick in die Schlucht der Ardèche (ab 6 Jahre, 2 h 15,  88 m)

❱ Tour 3: ................................ 36 Sentier de la Grosse Pierre Botanischer und historischer Lehrpfad an der Grotte Saint-Marcel (ab 4 Jahre, 1 h 15,  65 m)

Pflanzen im mediterranen Wald... 39

❱ Tour 4: ................................ 40 Badestrand und Wasserfall Die Wanderrunde auf dem Sentier Saut du Loup (ab 6 Jahre, 2 h 45,  300 m)

❱ Tour 5: ................................ 44 Cirque de Gaud Abstieg ins Herz der Ardècheschlucht (ab 10 Jahre, 3 h 15,  350 m)

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❱ Tour 11: .............................. 70 Zum Dolmen von Saint-Alban Kleine Wanderrunde auf dem Plateau de Gras (ab 4 Jahre, 1 h 30,  85 m)

❱ Tour 12: .............................. 74 Die Ruinen von Chastelas Rundweg durch ein verlassenes Dorf

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(ab 4 Jahre, 1 h 15,  120 m)

❱ Tour 6: ................................ 49 Caverne du Pont d‘Arc Die Bilderwelt der Steinzeit (ab 6 Jahre, 2 – 3 h)

Kunst in der Steinzeit ............... 51 Die Techniken der Höhlenmalerei

❱ Tour 7: ................................ 52 Die Ardèche mit dem Kanu Auf dem Wasser zwischen Pont d‘Arc und Dent Noir (ab 8 Jahre, 5 – 7 h)

❱ Tour 8: ................................ 58 Dorfidylle am Fluss Die Ardèche bei Balazuc (ab 6 Jahre, 2 h 45,  150 m)

❱ Tour 9: ................................ 62 Felsenweg hoch über der Beaume Labeaume und die Gorges de la Beaume (ab 6 Jahre, 1 h 30,  71 m)

❱ Tour 10: .............................. 66 Cascade de Beaumicou Eine Wanderrunde rund um Vernon (ab 4 Jahre, 1 h 30,  135 m)

❱ Tour 13: .............................. 77 Grotte de Saint-Arnaud Romantischer Höhleneingang und aufregende Unterwelt (ab 6 Jahre, 1 h,  40 m)

❱ Tour 14: .............................. 80 Cirquit de la Grotte du Renard Im Felsenchaos hoch über dem Chassezac (ab 6 Jahre, 1 h,  90 m)

❱ Tour 15: .............................. 84 Cirque d‘Endieu Wanderpfad durch die Gorges du Chassezac (ab 6 Jahre, 2 h,  180 m)

❱ Tour 16: .............................. 88 Sentier de la Vièrge Entdeckungstour im Märchenwald des Bois de Païolive (ab 4 Jahre, 1 h,  65 m)

❱ Tour 17: .............................. 91 La Corniche im Bois de Païolive Durch einen Feenwald hoch über der Schlucht des Chassezac (ab 6 Jahre, 1 h 30,  100 m)

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Inhalt ❱ Tour 18: .............................. 94 Grotte des Protestants Zu einer Fluchthöhle der Kamisarden (ab 6 Jahre, 2 h,  230 m)

❱ Tour 19: .............................. 99 Mini-Bergtour mit großer Aussicht Aufstieg zur Chapelle de SaintSebastien

❱ Tour 26: .............................138 Au Pays des Menhirs Spaziergang durch die Vergangenheit im »Land der Menhire« (ab 6 Jahre, 2 h,  185 m)

Menhire und Dolmen ................141 Relikte aus der Zeit der großen Steine

(ab 4 Jahre, 45 min,  100 m)

Tarn, Jonte und die Causses.....142

❱ Tour 20: .............................108 Die Schlucht des Chassezac bei La Garde-Guérin In den Schlupfwinkel des Teufels

❱ Tour 27: .............................148 Hoch über Florac Auf dem Rand der Causse Méjean

(ab 6 Jahre, 2 h 30,  230 m

❱ Tour 28: .............................151 Das Chaos von Nîmes-le-Vieux Von Felslabyrinth, Wanderwirtschaft und Wildwiesen

Rund um den Mont Lozère .......102

❱ Tour 21: .............................112 Cevennen intensiv Drei Tage unterwegs mit Urso dem Esel (ab 6/10 Jahre, 4 – 5 h,  ca. 500 m)

Robert Louis Stevenson – ........123 ein Outdoor-Pionier

❱ Tour 22: .............................124 Von Felgerolles zur Pont du Tarn Entlang unterschiedlicher Wasserwege am Mont Lozere (ab 8 Jahre, 3 h 45,  180 m)

❱ Tour 23: ..............................129 Sentier Mas Camargues Zwischen Bauernland und Wildnis (ab 4 Jahre, 1 h 15,  60 m)

❱ Tour 24: .............................132 Sommet de Finiels Durch grüne Hügel am Mont Lozère (ab 6 Jahre, 2 h,  200 m)

❱ Tour 25: .............................136 Cascade de Runes Ausflug zum Wasserfall (ab 4 Jahre, 45 min,  90 m)

(ab 6 Jahre, 1 h 30,  70 m)

(ab 6 Jahre, 3 h,  200 m)

❱ Tour 29: .............................156 Im Reich der wilden Pferde Die Przewalskipferde von Villaret (ab 6 Jahre, 2 h 15,  125 m)

❱ Tour 30: .............................160 Chapelle de Saint-Côme In den Hügeln der Causse Méjean (ab 4 Jahre, 1 h 30,  60 m)

❱ Tour 31: .............................163 Ein Dorf ohne Straßen Auf dem Tarnuferweg von La Malène nach Hauterives (ab 8 Jahre, 3 h,  135 m)

❱ Tour 32: .............................166 Mit dem Kanu auf dem Tarn Flotte Wildwasserfahrt für sportliche Kanuten (ab 8 Jahre, 3 – 5 h)

❱ Tour 33: .............................170 Ferme Caussenarde d‘Autrefois Leben auf den Causses im letzten und in diesem Jahrhundert (ab 4 Jahre, 1 – 2 h)


INHALT

❱ Tour 43: ..............................212 Sentier de Traces du Mufflon Das Leben der Mufflons (ab 6 Jahre, 1 h,   80 m)

Causses und Gorges................ 173

❱ Tour 34: ..............................174 Arcs de Saint-Pierre Mystische Felsformationen in stillem Wald (ab 4 Jahre, 1 h 30,   130 m)

❱ Tour 35: ..............................178 Unter Geiern Mit dem Auto durch die Gorges de la Jonte und zum Info-Zentrum Maison des Vautours (ab 8 Jahre, ½ Tag)

Geier in den Cevennen..............180

❱ Tour 36: ..............................182 Eremitage Saint-Michel Zu Fuß durch die Gorges de la Jonte (ab 10 Jahre, 4 h 15,   600 m)

❱ Tour 37: ..............................187 Auf dem Tarnuferweg Von Le Rozier in die Gorges du Tarn (ab 6 Jahre, 2 h 30,   120 m)

❱ Tour 38: ..............................191 Kletterpfade und Felsgestalten Im Chaos de Montpellier-Le-Vieux (ab 4 Jahre, 1 h 30,   125 m)

❱ Tour 39: ..............................194 Ausritt zu den Bisons Weite wilde Landschaft und mächtige Wildrinder (ab 10 Jahre, 1 – 3 h)

Täler und Berge der Cevennen...196

❱ Tour 40: ..............................202 Panoramaweg am Mont Aigoual Eine Miniwanderung mit aufregender Wegvariante (ab 6 Jahre, 1 h,   70 m)

❱ Tour 41: ..............................205 L‘Hort de Dieu Zum Arboretum am Mont Aigoual (ab 8 Jahre, 2 h 15,   300 m)

❱ Tour 42: ..............................209 Abîme de Bramabieu Vom Verschwinden und Auftauchen eines Flusses (ab 4 Jahre, 1 h,   140 m)

Der Mufflon.............................215 Kletterkünstler mit Kringelhörnern

❱ Tour 44: ..............................216 Vom Bergbach zum See Durch den Foret du Lingas zum Lac de Pises (ab 4 Jahre, 2 h,   65 m)

❱ Tour 45: ..............................220 Sentier de l‘Escale Aus einem Cevennental auf die einsamen Höhen (ab 10 Jahre, 4 h,   360 m)

❱ Tour 46: ..............................224 Corniche des Cévennes Mit dem Auto quer durch die Cevennen (ab 4 Jahre, 1 – 5 h)

Seidenraupe und Maulbeerbaum..... 230 Seidenherstellung in den Cevennen

❱ Tour 47: ..............................232 Sentier de Rocs de Galta Schieferplateau mit Weitblick (ab 6 Jahre, 2 h 15,   200 m)

❱ Tour 48: ..............................235 Pic d‘Arbousse Von Bäumen und Weitsicht (ab 4 Jahre, 1 h 45,   200 m)

❱ Tour 49: ..............................238 Grotte de Valaurie Höhlenentdeckung und aussichtsreiche Höhenrunde (ab 8 Jahre, 2 h 30,   200 m)

❱ Tour 50: ..............................242 Dolmen de la Grande Pallière Relikte der Megalithkultur, versteckt im knorrigen Wald (ab 4 Jahre, 1 h 15,   110 m)

Reiseinformationen Anreise in die Cevennen.............246 Autofahren in den Cevennen.......247 Unterkunft und Übernachtung.....248 Register..................................257 Autorinnen..............................258 Impressum...............................259

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Reiseziel Ardèche und Cevennen Das Tal der Ardèche und der Nationalpark Cevennen liegen am südöstlichen Rand des französischen Zentralmassives. Im Osten grenzt die Region an das Rhônetal. Die nächsten größeren Städte sind Montélimar, Nîmes und Avignon. Das Tal der Ardèche Die Landschaft zwischen Ardèche und Chassezac liegt am Rand der Cevennen. Das Klima und die Landschaft sind hier lieblicher als im Cevennen-Nationalpark. Die Ardèche ist im Sommer ein besonders beliebtes und gut besuchtes Ziel zum Kanufahren. Der Fluss selbst ent springt in den Kastanienwäldern des Nationalparks Monts d‘Ardèche und fließt bei PontSaint-Esprit in die Rhône. Der mit dem Kanu befahrbare Abschnitt durch die berühmte Schlucht »Gorges de l‘Ardèche« befindet sich kurz vor der Mündung zwischen den Orten Vallon-Pont-d‘Arc und Saint-Martin-d‘Ardèche [› Tour 7]. Auch der Chassezac schlängelt sich durch eine beeindruckende Schlucht, ist aber etwas sanfter als die wilde Ardèche. An seinem Ufer gibt es besonders viele schöne Campingplätze mit kindertauglichen Badeplätzen.

Parc National des Cévennes Die Bergregion der Cevennen steht seit 1970 unter Schutz. Der Parc National des Cévennes mit den rauen, einsamen Bergmassiven des Mont Lozère und des Mont Aigoual umfasst ein Gebiet von 3200 Quadratkilometern. Das Informationszentrum des Nationalparkes befindet sich in der Kleinstadt Florac-Trois-Rivières, die im Zentrum des Parkes liegt und so ein wichtiger Orientierungspunkt für unsere Reise werden könnte. Hier finden wir zwischen den Bergregionen nicht nur Informationen, sondern auch so nützliche Dinge wie einen Supermarkt, eine Bank oder eine Tankstelle. Nördlich des Ortes liegt mit dem Mont Lozère der höchste Gipfel der Cevennen. Die Landschaft um den Pass am Sommet de Finiels [› Tour 24] ist von karger Schönheit. Felsen sprenkeln die Wiesenlandschaft in den höheren Lagen und etwas weiter unten blüht im Frühsommer ein gelbes Ginstermeer. Besonders gut gefallen haben uns die beiden Touren am Oberlauf des Tarn. [› Tour 22 und 23] Der Name »Florac-Trois-Rivières« (Florac an den drei Flüssen) kommt nicht von ungefähr: In


ARDÈCHE UND CEVENNEN der wasserreichen Stadt fließen Tarnon und Mimente in den Tarn. Auch sonst ist Was­ ser in den Cevennen allgegenwärtig, was einen guten Teil ihrer besonderen Attraktivität für Reisende ausmacht. Die Flüsse Tarn, Jon­te, Dourbie, Chassezac, Beaume und Ardèche haben über die Jahrhunderte tiefe Schluch­ ten in den Kalk­ ­ stein gefressen. Zwischen den Flusstälern mit ihren beeindruckenden Steilwänden liegen windzer­ zauste, nur dünn besiedelte Hoch­ebe­nen – die Causses. Die Causse Méjean zwischen Tarn und Jonte ist die größte von ihnen. Hier ist es einsam genug, dass in den Steilwänden der Abbruchkan­ten Gänsegeier brüten. Auf der Hochebene weidet außerdem eine kleine Herde der als Urpferderasse geltenden Prze­wals­ki­­pferde. [› Tour 29 und 35].

Namen. Am weitesten nördlich fließt der Gardon d‘Alès, in dessen Tal auch die am besten ausgebaute Straße der Region verläuft. Sie verbindet Alès mit Florac. Etwas südlicher ist der Gardon-de-Saint-Croix oder auch Gar­don-de-Mialet zu finden und am südlichsten sprudeln die Fluten des Gardon-deSaint-Jean, der nahe des Mont Aigoual entspringt. Diese Region ist der unzugänglichste Teil der Ceven­nen. Die Dörfer in den Bergen sind winzig, sehr abgelegen und nur über schmale Sträßchen erreichbar, die Auto­f ahrer mit wenig Berg­ erfah­rung schnell an ihre Gren­ zen bringen werden. Einen guten und stressfreien ersten Eindruck bekommen wir auf der gut ausgebauten Höhenstraße »Corniche« [› Tour 46], die mitten durch die grünen Berge führt.

Südlich der Causse Méjean liegt die kleinere Causse Noir zwischen den Flüssen Jonte und Dourbie. Wichtigstes Touris­ten­ ziel ist dort das Felsenchaos Montpellier-Le-Vieux [› Tour 38], mit vielen bizarren Steinforma­ tionen. Ansonsten ist auch diese Hoch­ebene recht einsam.

Fauna und Flora

In den Tälern zwischen den Causses und Anduze fließt das Wasser von Westen nach Südosten. Alle Flüsse sind Quellflüsse des Gardon, der bei Avignon unter der alten Römerbrücke Pont du Gard hindurchrauscht, und sie tragen auch hier oben schon diesen

Das Landschaftsbild der Ceven­ nen ist vielfältig und umfasst unterschiedliche Klima­ zonen. Entsprechend artenreich sind auch Flora und Fauna. In den Cevennen wachsen über 2000 Pflanzenarten. Grundlage dafür sind einerseits die unterschiedlichen Böden (Schiefer, Granit, Kalkstein) und anderer­ seits die vielfältigen klimati­ schen Einflüsse in Höhen zwischen 300 und 1700 Metern, sowie die geografische Ausrich­ tung zum Mittelmeer oder zum Landesinneren. In den Tälern gedeihen Wälder und Moore mit

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Reiseziel Ardèche und Cevennen fleischfressenden Pfl anzen wie dem Sonnentau. Vierzig Orchideenarten sind in den Cevennen heimisch, und auf den südlichen Hängen findet man mittelmeertypische Vegetation mit Steineichen und Buchsbaum, aber auch Buchen- und Nadelwälder. In den Höhenlagen dominieren Bergheide und Wacholder. Im 13. Jahrhundert begann man, Esskastanien zu pfl anzen. Sie waren über Jahrhunderte ein Hauptnahrungsmittel der Menschen, da die steilen Hänge kaum Ackerbau zulassen. Im Winter 1709 erfror ein Großteil der Bäume mit der Folge einer großen Hungersnot. Aufgeforstet wurde nach 1709 oft mit den aus Asien stammenden Maulbeerbäumen für die Seidenraupenzucht. Eine weitere botanische Besonderheit wächst in Anduze. Hier wird Safran angebaut, eine im Herbst blühende Krokusart. Seine Blütenfäden sind eines der teuersten Gewürze der Welt. Zu den besonders geschützten Tieren im Nationalpark zählen Auerhuhn, Ginsterkatze, Biber, Steinbock und Mufflon. Auf den Causses konnte man auch zwei der vier europäischen Geierarten wieder ansiedeln [› Seite 180].

2011 wurde der Nationalpark von der UNESCO als Welterbe der Menschheit anerkannt, vor allem wegen der Transhumanz, der dort immer noch betriebenen Wanderweidewirtschaft. Ein Blick in die Geschichte Besiedelt ist die Region schon seit der Altsteinzeit. In der Grotte Chauvet an der Ardèche wurden 1994 hunderte von Malereien entdeckt, die auf ein Alter von etwa 30.000 Jahren geschätzt werden. Die Tierdarstellungen, gemalt mit Holzkohle, Ocker und Lehm, beeindrucken durch ihre Detailgenauigkeit und lebendige Wirkung. Zum Schutz der einmaligen Werke ist die Höhle nicht zugänglich. Kopien der Zeichnungen sind jedoch in einem Nachbau der Grotte zu sehen, der als »Caverne du Pont d’Arc« oder neuerdings »Chauvet 2« bezeichnet wird. [› Tour 6]. Etwa 5000 Jahre alt und damit aus der Jungsteinzeit sind die Dolmen und Menhire, denen wir auf unseren Wanderungen begegnen. [› Tour 3, 11, 26, 49, 50] Wichtige Gebäude aus der römischen Zeit sind ganz in der Nähe unseres Tourengebietes in Nîmes und Avignon zu sehen. Besonders hervorzuheben wären da das Amphithea-


ARDÈCHE UND CEVENNEN ter in Nîmes und der dreistöckige Aquädukt Pont du Gard. Im Mittelalter war das Gebiet der Ardèche katholisch geprägt, das der Cevennen aber evangelisch. Die Religionskriege und die Verfolgung der Hugenotten hinterließen die Cevennen verwüstet und fast menschenleer. [› Tour 18] Im zweiten Weltkrieg wurden die schlecht zugänglichen Berge zum Rückzugsgebiet für die Resistance. [› Tour 5, 21, 46]. Wichtige Wirtschaftszweige der Cevennen waren der Anbau von Esskastanien und seit dem 14. Jahrhundert die Produktion von Seide [› Seite 230] sowie die Wanderschäferei [› Tour 28]. Außerdem spielte der Bergbau mit dem Abbau von Metallerzen und Stein­kohle eine Rolle. Mit der Industrialisierung und dem Ende der Seidenherstellung ver­loren die Cevennen erneut einen Großteil ihrer Bevölkerung. Erst in den 1980ern entwickelten sich Tourismus und extensive Landwirtschaft. Klima und Reisezeit Am mildesten ist es an der Ardèche, die schon ziemlich nahe am Rhônetal fließt. Hier kann man schon an Ostern recht warme Sonnentage erwischen. Weiter in den Bergen beginnt die angeneh­me Wander- und Reisezeit Anfang Mai und reicht bis in den Oktober. Die Cevennen liegen zwar in Südfrankreich, haben aber durch

die bergige Struktur mit Gipfeln bis zu 1700 Metern Höhe kein echtes Mittelmeerklima. Von Mitte Juni bis in den September sind die Flüsse warm genug zum Baden. Mitte Juli wird es dann mit dem Beginn der französischen Sommer­ferien voll an den Flussufern, und auf dem Wasser schwimmen viele bunte Kajaks. Für eine Reise während der Sommerferien sollten Sie alle Unterkünfte, auch Cam­pingplätze, rechtzeitig im Voraus buchen. Im Hochsommer ist es meist heiß und trocken, nur in den Bergregio­ nen um Mont Aigoual und Mont Lozère bleiben die Temperaturen gemäßigt. Im Winter liegt hier regelmäßig Schnee. Außerhalb der trockenen Sommermonate sind die Cevennen bekannt für ihr recht extremes Wetter. Wenn es hier einmal regnet, dann regnet es oft sehr ergiebig. Ein kräftiger Gewitter­ guss setzt schnell mal eine Straße unter Wasser und in den sonst so lieblichen Flüssen brodeln braune Wassermassen. Auf allen Campingplätzen, die direkt am Flussufer liegen, stehen Warnschilder. Hat man ein­mal beobachtet, wie schnell das Wasser bei heftigen Regenfällen steigt, wird man diese durchaus ernst nehmen. Oberhalb der Ardèche entwässern Chassezac und Beaume, zwei liebliche kleine Flüsschen, eine ganze Bergregion und geben das gesammelte Wasser direkt an die Ardèche weiter.

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Aktivitäten mit Kindern

Kanutouren

Baden Viele saubere Flüsse, in denen man gut baden kann, machen die Ardèche und Cevennen zu einem attraktiven Sommerreise­ ziel. Manchmal reicht das Wasser nur für ein Fußbad und ist perfekt zum Planschen für die Jüngsten – an einigen Stellen gibt es aber auch tiefe Gumpen, in denen man richtig schwimmen kann. Auch der ein oder andere Sprung von den Uferfelsen ins tiefe Wasser ist möglich. Viele Campingplätze der Region liegen direkt am Fluss­ufer und haben eigene Badestellen mit Kies- oder Sandufer.

Die schönen Wildflüsse der Ce­ vennen sind ein beliebtes Kanuund Kajak­ revier, eignen sich aber nur begrenzt für Anfänger im Paddeln. Im Frühjahr, wenn die Ardèche viel Wasser führt und wild schäumt und sprudelt, treffen sich hier die Wild­was­ser­ fahrer zum Training. Es gibt an Ardèche, Chassezac und Tarn aber auch viele Verleihstatio­ nen und im Sommer, bei moderatem und niedrigem Wasserstand, lässt man jedermann auf den Fluss. Verliehen werden fast ausschließlich die flachen Sit-onTop-Kajaks, die sehr stabil im Wasser liegen und bei einer Kenterung nicht volllaufen und sinken. Das ist wichtig, denn ohne unfreiwillige Schwimm­ einlage schafft es wohl kaum ein Anfänger durch die Stromschnellen. Vor allem an den Wochenenden ist im Sommer or­ dent­ lich was los auf dem Wasser und das Gewühle aus


ARDÈCHE UND CEVENNEN manövierunfähigen Kajaks an den markanten Passagen macht die Sache nicht unbedingt einfacher. In der Hochsaison stehen an einigen Stellen Helfer am Flussufer, trotzdem kommt es in der Schlucht der Ardèche immer wieder zu Unfällen. Besser geeignet für Familien mit wenig Kanuerfahrung sind die untere Etappe des Tarn und der Chassezac. Sie sind einfacher zu fahren, und die Paddelstrecke ist nicht so lang. Aber auch auf diesen Flüssen sind Sie im leichten Wildwasser unterwegs. Wenn Sie bereits in der Lage sind, ein Kanu zu lenken und ihre Kids sicher schwimmen und keine Angst vor Wasser haben, ist die Fahrt durch eine Schlucht aber natürlich ein nachhaltig beeindruckendes Erlebnis – vor allem, wenn man unterwegs auch noch übernachtet, wie es in der ArdècheSchlucht möglich ist. Genauere Informationen über die befahrbaren Flussabschnitte finden sie bei [› Tour 7 und 32].

Canyoning Canyoning ist eine besonders abenteuerliche Art, ein Flusstal oder eine Klamm zu entdecken. Ganz nah dran an der Natur folgt man dem Fluss oder Bach weglos in seinem Bett. Dort wo das Wasser über Felsstufen fällt, werden diese mit Abseilen überwunden. Fortgeschrittene nutzen Felsrinnen zum Rutschen und tiefere Pools für Sprünge vom Felsen in die Wasserbecken. Beim Canyoning trägt man einen Neoprenanzug. Zur Ausrüstung gehören außerdem Klettergurt und Helm. In weniger schroffen Schluchten werden auch Touren für Familien mit Kindern ab sechs Jahren angeboten. Diese einfachen Flusswanderungen werden in Frankreich als »Randonneé aquatique« bezeichnet. Geeignete Schluchten findet man in den abgelegenen Cevennentälern. Auf den einfachen Aqua Randos werden zum Beispiel die Gorges du Soucy oder die Gorges du Valmale durchquert. Etwas schwieriger, aber

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Aktivitäten mit Kindern

immer noch für Einsteiger geeignet sind die Routen durch die Gorges du Tapoul und an den Cascades d‘Orgon. Die Adressen der Anbieter finden Sie bei den einzelnen Regionen. Klettersteige Eine Sportart zwischen Klet tern und Wandern, die für bergbegeisterte Familien mit größeren Kindern interessant wird, ist das Begehen von Klet tersteigen. Hier läuft man gesichert Der Einsteigerparcours der Via Ferrata von Villefort ist durchaus anspruchsvoll.

mit Helm, Klettergurt und in eine Draht seilführung eingehängten Sicherungsseilen über präparierte Berg»wege«. Via Ferrata werden Klettersteige auch manchmal genannt: Eisenstraße. Neben den Draht seilen sind die Wege mit Metallbügeln und Leitern begehbar gemacht. Auf einfacheren Steigen hat man auf stark ausgesetzten Pfaden mit Klet terstellen meistens noch Boden unter den Füßen, während die schwierigeren Klet tersteige auch mal senkrecht an Felswänden hin-


ARDÈCHE UND CEVENNEN auf­f ühren. Die Grund­lagen und den richti­gen Umgang mit der Aus­ rüs­ tung muss man sich, genau wie das richtige Klet­tern, zeigen lassen. In den Cevennen sind es fast immer die gleichen Anbieter, die neben Canyo­ning auch Kletter­ steigtouren anbieten. Anfänger­ taugliche Klettersteige gibt es zum Beispiel in Thaurac, in Rousses, in Villefort und am Chaos von Montpellier-Le-Vieux [› Tour 38]. In Anduze ist eine weitere Via Ferrata für Einsteiger im Entstehen. Am Chassezac bei Casteljau gibt es außerdem eine Via Corda, einen Klettersteig, der mit Seilsicherung auf Felssimsen entlangführt. Angeboten wird diese Tour für Familien mit mutigen Kids ab zehn Jahren von La Maison de l‘Aventure in La Garde-Guérin. Hochseilgarten In Frankreich heißen die schaukelnden Parcours zwischen den Bäumen »Parcours Aventure« und sind überall weit verbreitet. Ein Ausflug in einen Hochseilgarten sorgt für Spaß und Action und schult den Gleichgewichtssinn. Allerdings sollten alle Familienmitglieder weit­­ gehend schwindelfrei sein. Auch die Eltern, denn Kinder unter zwölf Jahren dürfen auch in Frankreich nur in Begleitung zwischen die Bäume. Bei den Ausflugszielen haben wir auch einige Hochseilgärten vorgestellt.

Fahrradtouren Große Teile der Region sind zum entspannten Radfahren zu steil und zu kurvig. Da Radfahrer sich enge Straßen mit Autos teilen, ist dies auch aus Sicherheitsgründen mit Kindern nicht empfehlenswert.

Reiten Die einsamen Hochebenen und die schwer zugänglichen Berge der Cevennen lassen sich mit ortskundiger Führung auch vom Pferderücken erleben. Durch das anspruchsvolle Reitgelände eignen sich diese Ausritte aber eher für etwas größere Kinder mit solider Reiterfahrung. Für einen einstündigen Ausritt zahlt man etwa € 20, längere Ritte haben einen entsprechend günstigeren Stundenpreis. Ein besonders schönes Ziel für ihre Ausritte hat Randals Bisons zu bieten. Sie führen zu den Wei­ den der farmeigenen Bisonherde, die auf der Causse Noir ein Zuhause gefunden hat. [› Tour 39] Weitere Adressen für Ausritte finden Sie bei den einzelnen Regionen.

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Aktivitäten mit Kindern

Eselwandern Viel aufregender als ein Ausflug auf den Ponyhof sind Ausflüge mit einem Esel in die Berge. Esel sind bestens geeignet für solche Touren: Sie sind freundlich, besonnen und besonders trittsicher. Auch ängst­ liche Kinder fassen schnell Vertrauen zu den sanften Lang­ohren. Esel wurden früher in vielen Bergregionen Frankreichs zum Transport von Waren eingesetzt. Die Idee, die

sympathischen Vierbeiner auf Wan­derungen beim Gepäck­trans­ port helfen zu lassen, lag nahe. Für Familien ergeben sich so ganz neu Perspektiven: Plötz­­lich ist eine mehr­ t ägige Wandertour auch mit kleineren Kindern ein umsetzbares Vorhaben. Die Motivation des Nach­ wuch­ses ist jedenfalls kein Thema mehr. Kleinere Kinder können unterwegs streckenweise auf dem Esel reiten, größere dürfen ihn während der Wanderung selbstständig führen. [› Tour 21] Märkte Die bunten Wochenmärkte gehören einfach zum fran­ zösischen Lebensgefühl und ein gemütlicher Spaziergang über den Markt kann zu einem sehr entspannten Familienausflug werden. Die wichtigsten Markttage sind bei den Ausflugszielen angegeben. Außerdem können Sie nach Ihrem Urlaubsort suchen in www.jours-de-marche.fr.


ARDÈCHE UND CEVENNEN

Wandern mit Kindern Kinder wandern anders Wer mit Kindern unterwegs ist, muss umdenken. Erwachsene lau­ fen zielorientiert. Kinder begeistern sich nicht für das Laufen an sich. Sie wollen beim Wandern spielen und klettern und alles bestaunen, anfassen und einsammeln, was rechts und links am Wegrand wächst oder krabbelt. Will man sich nicht ärgern, sollte man sich einlassen auf diesen besonderen Zauber der Kinderwelt. So verändert sich dann für uns Erwachsene nicht nur das Wandertempo, sondern auch der Blickwinkel. Auf Kinderart zu wandern, braucht Zeit. Vor allem mit den Jüngsten geht es eher gemächlich vorwärts. Die Wanderstrecke darf daher erst einmal nicht zu lang sein und gefährliche Strecken sind für die Kleinsten zunächst tabu.

Von breiten Wegen und schmalen Pfaden Kinder langweilen sich auf breiten, ebenen Forstwegen – ein schmaler steiniger Pfad weckt dagegen schnell neue Lebensgeister. Felspassagen, an denen man klettern kann, kleine Treppchen oder enge Durch­gänge zwischen Fel­sbrocken spre­chen Spieltrieb und Fan­tasie an und

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Ausflugsziele für Familien Chassiers

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Die Region zwischen den Ausläufern des Massif Central und dem ebe­ nenBessèges Rhonetal ist karstig und durchlöchert wie ein Schweizer Käse. Kaum irgendwo anders kann man so viele Höhlen besuchen. Die meis­ ten sind üppig geschmückt mit Tropfsteinen, in einer Höhle entdeckte man im Jahr 1994 Gammal aber auch Zeichnungen aus der Steinzeit.St.Deren Saint Ambroix Jean-deMaruéjolsoriginalgetreue Kopie kann man seit 2016 in einem Nachbau sehen.

Ba

et-Avéjan

Landschaftlicher Höhepunkt sind die tief St.eingeschnittenen Victor-de-Malcap Schluch­ St. Florentsur-Auzonnet ten der Ardèche, des Chassezac und der Beaume. Auf der Nordseite Mages der Gorges de l'Ardèche Le verläuft eine Straße mit mehreren Aus­ sichtspunkten, von denen man die mächtigen Flussschleifen mit Allègres-lesihren fast 300 Meter hohen Wänden aus der Vogelperspektive be­ D904 mbe Fumades trachten kann. Vor dieser ungewöhnlichen Kulisse entfaltet sich im Sommer ein buntes Freizeitspektakel. Ardèche und Chassezac gehö­ St. Julien-lesrenRosiers zu den beliebtesten Paddelrevieren Frankreichs und Kanus wer­ Salindres den an jeder Ecke verliehen. Die Flüsse eignen sich aber auch gut artin-de-Valgalgues zum Baden, in den Felsen kann man klettern, es gibt ein gut mar­ kiertes Netz an Wanderwegen und an den Flussufern liegen etliche St. Privatdes-Vieux schöne Campingplätze. ALÈS

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Brouzet-lès-Alès

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Pont-Saint-Esprit St. Laurent-de-Carnols 2 Pont d‘Arc N86 Méjannes-le-Clap Am breiten Kiesufer vor dem Pont 1 Sauze d‘Arc ist immer was los. Auf der Laund RoqueMichel-d‘Euzet Malerische Uferfelsen kleine Kies­ rechtenSt. Seite kämpfen die Kanuten mit sur-Cèze buchten machen den Badeplatz am der Stromschnelle des Charlemagne unteren Ende der Gorges de l‘Ardèche und am linken Rand der Kiesbank Vénéjan besonders attraktiv. Die besten Bade­ spannt sich der imposante Steinbogen plätzchen befinden sich direkt unter­ über den Fluss, und den möchte halb des Parkplatzes oder ein Stück schließlich jeder mal gesehen haben. flussaufwärts weiter hinten in der Der Platz ist Bagnols-sur-Cèze zudem gut erreichbar: Schlucht [› Tour 2]. Am Ufer gibt es Oben an der Straße gibt es einen Lussan D6 zwei Restaurants und den großen großen Parkplatz und ein gepflegter, N580 St. MarcelCamping des Gorges. breiter Fußweg führt durch parkähn­ de-Careiret

Baden


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Ausflugsziele für Familien

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liche Wiesenlandschaft in wenigen Minuten zum Wasser. 3 Labeaume Die alten Steinhäuser von Labeaume staffeln sich malerisch vor einem schroffen Felsen am Hang. Ein Spa­ ziergang durch die Gassen lohnt ebenso wie die Einkehr in eines der Restaurants am Dorfplatz. Hier befin­ det sich auch der längere Teil des Kiesstrandes, der aus zwei Buchten besteht. Der zweite, ruhiger gele­ gene Badeplatz ist ein kleines Stück weiter flussaufwärts auf Höhe des großen Parkplatzes am Dorfrand zu finden. Meist ist das Wasser der Beaume allerdings nicht sehr tief. Ein Wanderweg führt von hier aus in die Schlucht hinein. [› Tour 9] 4 In der Schlucht des Chassezac Bei Casteljau, wenige Kilometer öst­ lich von Les Vans, zieht sich eine große breite Kiesbank um eine Fluss­ kurve in der Schlucht. Von der Brücke am Camping Mazet Plage (an der D252 zwischen Les Vans und Maison Neuve) ist sie gut erreichbar. Direkt hinter der Brücke links bei GPS N 44°23‘46.0, E 4°11‘45.5“ befindet sich ein großer Parkplatz (maximale Höhe 2,20 m, einige Plätze davor am Straßenrand). 5 Pont de Nassier Diese Badestelle findet sich wenige Kilometer nordwestlich von Les Vans. Oberhalb der Brücke erweitert sich der Chassezac zu einem Pool, um dann eine Felsrutsche hinunterzuflie­

ßen, ober- und unterhalb gibt es ei­ nen Kiesstrand. Von Les Vans auf die D 10 Richtung Saint Laurent les Bains, bei Chambo­ nas vor der Chassezac-Brücke gerade­ aus, durch die Ansiedlung Mar­vignes fahren. Bei GPS N 44°25‘26.5“, E 4° 6‘34.4“ hinter einem Trafohäus­chen sowie auf der anderen Seite des Chas­ sezac befinden sich Parkplätze. Über den Fluss geht es auf einem schma­ len, aber befahrbaren Asphalt­steg.

Ausflugsziele 5 Markt in Joyeuse Der Markt in der Kleinstadt Joyeuse mit ihrem hübschen mittelalterlichen Ortskern ist mit etwa 400 Ständen ei­ ner der größten und schönsten der Region. Im Café »Le Grain de Malice« kann man anschließend in fast tropi­ schem Flair am kleinen Teich sitzen. 6 Tour de Brison Auf einer Höhe von 781 Meter auf einem Höhenzug gelegen, überwacht der Turm die Ortschaften Vernon, Beaumont und Sanilhac. Seine Ge­ schichte ist unbekannt, wahrscheinlich gehörte er zu einem Burgen­komplex, der zugunsten einer kom­fortableren Burg aufgegeben wurde. Heute befin­ den sich hier Picknickbänke und laden ein, einige Stunden die grandiose Aussicht zu genießen. Der Turm wird als Ausguck für Brandmelder genutzt. Einen Kilometer nördlich von Joyeuse auf der D 303 nach Sanilhac, nach elf Kilometern links ab Richtung »Tour


AN ARDÈCHE UND CHASSEZAC de Brison« (kleines Schild), weitere drei Kilometer aufwärts bis zum Parkplatz am Ende der Straße bei GPS N 44°32’41.6‘‘ E 4°13’01.7‘‘. 7 Grotte de la Cocalière In dieser an Höhlen reichen Gegend bewirbt sie sich als eine der schöns­ ten Grotten Frankreichs. Ein kleiner Teil des 30 Kilometer langen Höhlen­ netzes ist für Führungen erschlossen. Teils farbig angeleuchtete Tropfsteine in unterschiedlichsten Formen, stille Wasserbecken und die Nachbildung einer prähistorischen Szene erwarten den Besucher. Nach der Besichtigung erfolgt der Rückweg mit einem klei­ nen Zug. Oberirdisch kann der Besuch mit einem Spaziergang auf einem Lehrpfad durch ein Felsenlabyrinth ergänzt werden. Die Temperatur in der Höhle liegt konstant bei 14°C, an entsprechende Kleidung denken! Geöffnet Mitte März bis November 10 – 12 und 14 – 17 Uhr, Juli und August 10 – 18 Uhr. Eintritt € 11,50, Kinder 6 – 12 Jahre € 8, Tel. +33 (0)4 66 24 34 74. www.grotte­cocaliere.com 8 Randa Ardesca Archeosite Auf dem Gelände von Randa Ardesca bei Saint­Alban­Auriolles entsteht ein gallisches Dorf. Ein engagiertes Team von Freiwilligen baut es mit den Techniken, Werkzeugen und Mate­ rialien, die schon unsere Vorfahren vor über 2000 Jahren verwendeten, jedes Jahr ein Stück weiter auf. Zurzeit gibt es eine Töpferei, eine Glashütte, eine Holzschnitzerei, eine Weberei und natürlich auch eine Taverne. Gebaut wird an einem Oppi­

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dum, einer gallischen Festung aus dem Jahr 500 vor unserer Zeitrech­ nung. In allen Werkstätten arbeiten Handwerker in gallischer Kleidung und demonstrieren die uralten Hand­ werkstechniken. Die Keramik wird im Feuer gebrannt und das Glas mit der Hitze des Feuers geschmolzen – auch gekocht wird über dem Feuer. Besucher erfahren, wie die Gallier Kleidung herstellten und was sie ge­ gessen haben. Das Freilichtmuseum Randa Ardesca ist sozusagen gelebte Archäologie. Geöffnet von April bis Oktober. Zeitweise ist das Dorf aber wegen Bauarbeiten geschlossen. Die aktuellen Termine und Öffnungszeiten finden Sie nur auf der Website. Eintritt € 7, Kinder 6 – 18 Jahre € 6 inkl. Führung auf Französisch. Infomaterial auch auf Englisch und Deutsch. Tel. +33 (0)6 40 210 214. randaardesca.fr 9 Indy Parc Familienorientierter Hochseilpark im Wald südlich von Vallon­Pont­d‘Arc, der alleine fünf kleine Parcours für Kletteraffen zwischen vier und acht Jahren anbietet. Vier weitere fanta­ sievoll angelegte Strecken eignen sich für Kids ab acht Jahren. Indy­Pitchoun Parcours für die Kleinsten € 16 für 2 h, ansonsten € 16 pro Parcours (etwa 1 1/2 h), Tel. +33 (0)4 75 37 97 84. www.indy­parc.com 10 Balazuc Die Häuser von Balazuc staffeln sich am Hang über einer Kiesbucht an der Ardèche. In der Antike verschanzten sich in hier die Gallier, um den Inva­ soren aus Rom entgegenzutreten. Marschieren wir heute durch die

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350 m

Tour 5: Cirque de Gaud

Tour 5: Cirque de Gaud Abstieg ins Herz der Ardècheschlucht

8,5 km

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ab 10

Wir nähern uns der Ardèche vom weniger touristisch erschlossenen Süden und erleben ihre beeindruckende Schönheit auf auch im Sommer relativ einsamen Wegen. Voller wird es erst am Fluss, auf dem in der Hochsaison viele Kanuten unterwegs sind. Auf abwechs­ lungsreichen Pfaden geht es von der Hochebene in die Schlucht hinunter, wobei wir die Größe dieses Naturwunders wirklich intensiv erleben – zuerst an der Höhe der uns überragenden Felswände und im Anschluss beim schweißtreibenden Anstieg aus der Schlucht. Wanderung: Vom Parkplatz aus wenden wir uns nach rechts und wandern auf Asphalt an den alten Häusern des Weilers »Les Crottes« vorbei. Nach den Häusern wechselt der Belag zu Schot­ ter. Wir passieren ein privates Wiesengrundstück mit drei Hütten zur Rechten. An dessen Ende und nach insgesamt gut 500 Metern beschreibt unser Fahrweg eine leichte Linkskehre 1 und wir verlassen ihn geradeaus auf einem mit verfallenen Mau­ ern gesäumten Fußweg. An einer Kreuzung 300 Meter weiter wenden wir uns nach links und gehen auf dem jetzt teilweise sehr gerölligen Weg bergab. Er führt durch dichten, märchen­ haften Wald. Bäume und Steine sind mit Moos bewachsen und mit Flechten behangen. Wir folgen dem Pfad immer in direkter Nähe des Talgrundes, ignorieren eine Verzweigung nach rechts nach 1,1 Kilometern und treten 400 Meter weiter aus dem Wald hinaus an das Ufer der Ardèche 2 .


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Nur knappe 250 Meter links von uns befindet sich die Furt, an der der Ardèche­Uferweg an einer fl achen Stelle mitten durch den Fluss führt. Wir aber wenden uns nach rechts auf den gelbweiß markierten Uferweg, der hier meist knapp oberhalb der Ardèche durch den beginnenden Uferbewuchs führt. Nur 200 Meter weiter blicken wir auf den Rapide de la Dent Noire 3 , eine der vielen kleineren Stromschnellen der Ardèche, über der sich beeindruckende Felswände auftürmen. Ein Ausflug auf die weite Sand­Kiesbank in der Flusskehre ist hier lohnenswert. Im Sommer stehen Rettungskräfte im Wasser und versuchen, den Kanuten den richtigen Weg zu weisen. Unser Weg führt auf der Böschung weiter durch lichten Wald, dann über eine breite, von

TOUREN-STECKBRIEF Anfahrt: Von Labastide­de­Virac kom­ mend auf der D 217 in Richtung Süden fahren. Nach 800 Metern links abbiegen in ein kleines Sträßchen in Richtung »Hameau des Crottes« (Schild ist bei Anfahrt aus südlicher Richtung nicht zu sehen), dann immer der Beschilderung »Hameau des Crottes« folgen: nach 250 Metern rechts, 1,7 Kilometer weiter an der Y­Verzweigung links, 700 Meter wei­ ter rechts zum Parkplatz (Durchfahrt ge­ radeaus nur für Anwohner) bei GPS N 44°21’18.7‘‘, E 4°25’58.5‘‘. Anspruch und Charakter: Aufgrund der felsigen Passagen in der Schlucht nicht bei Nässe gehen! Überwiegend schmale Pfade, teils steinig­geröllig, in der Schlucht kurze Etappen über Fels, mit Haltestangen gesichert. Für trittsichere

Kinder eine spannende, abwechslungs­ reiche Tour. An­ und Abstiege im Schat­ ten, ansonsten nur teilweise Schatten. Unterschätzen Sie den Rückweg nicht: Ab Verlassen des Flusses liegen noch 3,7 Kilometer Wegstrecke vor Ihnen mit einem Anstieg von 200 Höhenmetern auf dem ersten Kilometer und 1,6 Kilo­ meter schattenlos auf Asphalt. Nehmen Sie reichlich Trinkwasser mit, in der Schlucht kann es im Sommer sehr warm werden! Badesachen nicht vergessen. Highlights: Wenig gegangene Runde durch Wälder und am Ufer der Ardèche, kurze klettersteigähnliche Abschnitte (einfach), Bademöglichkeiten. In der Nähe: Hochseilgarten Indy Parc, Aiguèze mit mittelalterlichem Ortskern.


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Tour 5: Cirque de Gaud

Die Geschichte von Les Crottes Der Ort trägt den traurigen Beinamen Märty­ rerdorf. Am 27. Februar 1944 floh eine Gruppe von Widerstandskämpfern vor den Gefechten in der Nähe von Labastide-de-Virac nach Les Crottes. Die Einwohner des kleinen Dorfes versorgten die völlig geschwächten Männer trotz ihrer eigenen äußerst geringen Mittel. Am 2. März zog die deutsche SS in Richtung des Weilers, die Widerstandskämpfer warnten die Bewohner und flohen. Die Ein­ wohner von Les Crottes jedoch wollten ihr weniges Hab und Gut nicht aufgeben. Am 3. März wurden 15 Einwohner von Les Crottes im Alter von 15 bis 73 Jahren brutal von der SS ermordet. Ein Gedenkstein erin­nert an diese barbarische Tat und an die Toten.

Felsen überragte Wiesenfläche. Schon in der nächsten Links­ kehre verändert sich die Um­ ge­ bung, denn der Uferpfad verläuft jetzt in einem steilen Felshang. Für etwa 30 Meter geht es auf einem Felsband über dem Fluss entlang, Metall­ stangen dienen als Sicherung. In der Folge müssen eine Lei­ ter und einige Metallstufen überwunden werden, dann folgt noch ein kurzes mit Haltestangen gesichertes Fels­stück. Schließ­ lich erreichen wir an einem großen ebenen Platz unter einem Felsüberhang 4 einen idealen schattigen Rastplatz. Anschließend führt der Weg unter Bäumen kurz steil bergauf und wird dann wieder zu einem guten Pfad im Wald, der teils hoch über dem Fluss entlang führt. Dann folgen wir den Markierungen hinunter auf eine breite Kiesbank 5 , an der wir gut baden können. Ab jetzt wandern wir auf einem holprigen Pfad über Felsen und Steine, der immer ein kleines Stück oberhalb der Ardèche bleibt. In der folgenden langen Linkskehre führt uns der Pfad auf Klip­ pen oberhalb des Flusses und erreicht dann wieder die Wasser­ höhe. Nach insgesamt vier Kilometern kommen wir an einem schönen Badeplatz 6 für größere Kinder vorbei. Vorsicht: Die Felsen im Wasser sind hier sehr rutschig, dafür aber ist der Badespaß im tiefen Wasser vor den Felsen umso größer!


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Wir laufen jetzt auf einem sehr breiten Felsband, während auf der anderen Flussseite die be­ eindruckenden Felswände des Cirque de Gaud in den Himmel ragen. Kurz vor der Rechtskehre bringt uns unser Weg noch ein­ mal hoch zu den Klippen und wieder hinunter an den Kies­ strand. Auf den folgenden 300 Metern, bis wir den Fluss ver­ lassen, finden sich schöne Plätze am breiten Kiesstrand mit fl achem Zugang zum Was­ ser. Wir folgen dem Uferpfad noch einmal kurz in den Wald, ignorieren dort eine Abzweigung nach rechts und erreichen einen weiten Sandstrand 7 . Erst wenn die markante Felswand der nächsten Linkskehre des Flusses sichtbar ist, biegen wir auf einem deutlichen Pfad rechts in den Wald ab. Das weiß-gelbe Kreuz an den dicken Stämmen eines ersten Busches zeigt an, dass wir jetzt den Ardèche­Ufer­ weg verlassen. Parkplatz

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Cevennen - Tour 05 - Ansgar Jöbkes - 12.01.2019

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Tour 5: Cirque de Gaud

Nach 100 Metern erreichen wir ein verfallenes Haus. An diesem ge­ hen wir links vorbei und steigen über Felsstufen bergauf. Der gute Weg führt uns in Serpentinen im schattigen Wald bergauf. Nach weiteren 700 Metern passieren wir einen Durchgang zwischen Felsen und haben den Anstieg jetzt fast geschafft. Nur 100 Meter weiter er­ reichen wir eine schmale Straße. Hier befindet sich rechts eine alte Lasten­­­seilbahn 8 . Wir wenden uns nach links und hal­ ten uns an der direkt folgenden Verzweigung rechts. Für die folgen­ den 1300 Meter folgen wir der Straße noch kurz aufwärts, dann immer leicht abwärts. Bei einem Stromkasten geht es geradeaus und bei Stromleitungen um eine Rechtskehre. Dann erreichen wir eine Querstraße unter­ halb des schon seit längerem sichtbaren Sendemastes 9 . Wir wenden uns nach rechts und verlassen die Straße 300 Meter weiter in einer Linkskehre geradeaus in den Wald 10 auf den GR 4. Im Schatten des Waldes wandern wir zuerst auf Kies, dann Fels und Erde, und halten uns an einer Kreuzung sowie einer Verzweigung jeweils geradeaus. Schließlich treffen wir auf die Häuser von Les Crottes. Der Pfad vor den Häusern nach links führt zum Denkmal für die Ermordeten von Les Crottes. Wir ge­ hen vor den Häusern nach rechts und direkt nach links zu einem gemauerten Durchgang, der uns auf die Zufahrtstraße des Ortes bringt. Unser Parkplatz befindet sich 100 Meter links.


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© Caverne de Pont d'Arc, SYCPA

AN ARDÈCHE UND CHASSEZAC

Tour 6: Caverne du Pont d‘Arc

2 –3 h

Die Bilderwelt der Steinzeit Die Wände der Grotte Chauvet, einer Höhle in der Steilwand einer inzwischen ausgetrockneten Schleife der Ardèche, wurden vor etwa 30.000 Jahren mit Pferden, Mammuten, Auerochsen und anderen Tieren bemalt. Die Künstler der Steinzeit verwendeten dazu Holz­ kohle und Ocker. Wie auch in anderen Höhlen in Südfrankreich sind die Tiere sehr naturalisisch und mit vielen Details so auf die Höhlen­ wände gezeichnet, dass durch die natürliche Struktur des Felsens eine räumliche Wirkung entsteht. So ziehen im flackernden Licht des Feuers äußerst lebendige Tierherden am Betrachter vorbei.

ab 6

TOUREN-STECKBRIEF Anfahrt: Der Nachbau zur Höhle liegt östlich von Vallon-Pont-d‘Arc und ist aus dem Ort über die im Norden von Vallon nach Saint Remèze führende D4 zu erreichen. Das Museum ist gut be­ schildert. Der riesige Parkplatz befindet sich an einem Kreisel bei GPS N 44°24‘21.6“, E 4°25‘53.1“. Museum: Ganzjährig geöffnet. Die Zeiten sind sehr aufwändig gestaffelt und im Detail auf der Website nachzusehen. Von Mai bis Okto­ber ist jedoch minde­ stens von 9 – 18.30 Uhr geöffnet, im Juli und August sogar bis 21 Uhr und an den Donnerstagen in der Hochsaison bis 23 Uhr. Im Hochsommer gibt es auch

Führun­ gen auf Deutsch. Eintritt € 15, Kinder 10 – 17 Jahre € 7,50 (Ticket bein­ haltet Besuch der Cité Préhistorique der Aven d’Orgnac innerhalb von 7 Tagen) cavernedupontdarc.fr Anspruch und Charakter: In der nach­ gebauten Höhle entsprechen selbst Luft­ feuchtigkeit und Temperatur dem Origi­ nal, sodass sich das Ganze mehr nach Höhlenbesuch als nach Museum anfühlt. Allerdings ist die Zeit für die Führungen recht knapp bemessen, die nächste Grup­pe folgt in kurzem Abstand. Highlights: Die beeindruckenden Zeich­ nungen aus der Steinzeit. In der Nähe: Badeplatz am Pont d‘Arc.


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Tour 6: Caverne du Pont d‘Arc

Führungen mit Audioguide Es empfiehlt sich den Besuch im Museum zu planen, um eine Führung in der passenden Sprache zu bekommen. Reichen Ihre franzö­ sischen Sprach­kenntnisse nicht aus, versu­ chen Sie, einen Platz in einer englischspra­ chigen Führung zu reservieren. Das geht auch online. Führungen auf Deutsch gibt es nur in der Hochsaison. Alternativ bietet man Ihnen am Eingang einen deutschsprachigen Audio­ guide an. Davon raten wir jedoch ab: Der deutsche Text vom Band entspricht nämlich nicht dem, was der Guide gerade zeigt und erklärt und das irri­ tiert total. Leider können Sie unterwegs auch nicht einfach auf die Original­führung um­ steigen, da alle Besucher den Erklärun­gen über Kopfhörer lauschen. Es befinden sich oft mehrere Gruppen in der Höhle, sodass die Guides nur leise sprechen und ohne Kopf­ hörer kaum zu verstehen sind.

In der riesigen Höhle wurden bisher etwa 400 Wandbilder mit über 1000 Tieren erfasst. Viele von ihnen sind mit Holz­ kohle gezeichnet, was die un­ gefähre Bestimmung ihres Al­ ters mit der Radio-Carbon-Me­ thode möglich macht. Es wur­den dabei Daten zwischen 37.000 und 28.000 Jahren ermittelt, womit die Tierzeichnungen in der Grotte Chauvet zu den äl­ testen Kunstwerken der Welt gehören. Dass die Bilder heute noch in einem so guten Zu­ stand sind, haben wir einer Naturkatastrophe zu verdanken. Vor etwa 22.000 Jahren während der Würm-Eiszeit brach ein riesiger Felsbrocken über dem Ein­ gang ab und verschloss den Zugang zur Höhle. Erst im Dezember 1994 wurde die Höhle von drei französischen Speläologen unter der Leitung von Jean Marie Chauvet, nach dem die Grotte anschließend auch benannt wurde, neu entdeckt. Da man zu dieser Zeit schon auf Erfahrungen in anderen Höhlen wie zum Beispiel Lascaux zurückblickte, wo die uralten Werke durch die Veränderung des Höhlenklimas in Mitleidenschaft ge­ zogen wurden, war Chauvet nie für die Öffentlichkeit zugänglich. 2015 wurde jedoch einige Kilometer von der Originalgrotte ent­ fernt ein Nachbau der wichtigsten Höhlenräume fertiggestellt, die Caverne de Pont-d‘Arc oder Chauvet 2, wie das Museum neuer­ dings genannt wird. Neben dem Nachbau der Höhle informiert die Galerie de L‘Aurignacien über das Leben unserer Vorfahren und die Tierwelt in der Steinzeit.


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Kunst in der Steinzeit Die Techniken der Höhlenmalerei In Frankreich sind etwa 200 Höhlen, in Spanien 150 Höhlen mit Fels­zeichnungen registriert. Besonders bekannt ist die Höh­ le von Altamira in Kantabrien, die bereits 1868 entdeckt wurde. Die Motive ähneln sich in allen Höhlen: Dar­ge­stellt sind Tiere, nur sehr selten auch stilisierte menschliche Figuren. Die ältesten Zeichnungen sind etwa 40.000 Jahre alt. Eine genaue Datierung ist jedoch nicht ganz einfach, da die dazu übliche C14-Metho­de die Exis­ tenz von Kohlenstoff voraussetzt, was nicht in allen Höhlen gegeben ist. Bei vielen Motiven sind die Umrisse des Tieres mit einem Feuer­steinwerkzeug in den Stein geritzt und dann mit Farbe ge­ füllt. Ihre Farben stellten die Steinzeitkünstler aus Ocker, Metall­oxiden oder Holzkohle her. Das Pigmentpulver wurde mit Fett oder Wasser vermischt und so in einen vermalbaren Zustand gebracht. Aufgetragen hat man die Farbe mit den Fin­ gern, mit Pinseln oder Tupfern aus Tierhaar oder zerfaserten Zweigen. Auch das Aufsprühen der flüssigen Farbe durch ein Röhrchen war eine gängige Tech­ nik. Dabei verwendete man die Hände oder Schablonen, um klar umrandete Kanten zu erzeugen. Schaut man genauer hin, ist zu erkennen, dass die Tiere nicht zufällig platziert wurden. Vor­ sprünge in der Felswand bilden

die plastische Rundung eines Bauches oder einer Kruppe. Räumliche Wirkung wurde aber auch durch die Anordnung der Tiere in Gruppen, übereinander oder neben­einander erzielt.

Typische Pferdedarstellungen aus dem Museum am Nachbau der Höhle von Lascaux.

Der Zweck der kunstvoll ausge­ statteten Höhlen ist Gegen­ stand wissenschaftlicher Spe­ kulation. Sicher ist, dass die Menschen nicht ihr Jagdwild malten und dass die Höhlen nicht als Behausung dienten. Man vermutet vielmehr, dass die Höhlen spirituelle Orte waren, sozusagen die tief im Bauch der Mutter Erde liegenden Ka­ thedralen der Vorzeit. Anson­ sten gibt es auch heute noch mindestens so viele Fragen wie halbwegs gesicherte Antwor­ ten. Warum malte man in der Steinzeit nur Tiere und keine Menschen? Warum waren es gerade diese Tierarten? Und was bedeuten wohl die ge­ heimnisvollen Zeichen, die in allen Höhlen neben den Tier­ zeichnungen ge­ f unden wur­ den? Die Antworten auf diese und andere Fragen werden wohl auf ewig ungewiss bleiben.


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Tour 9: Felsenweg hoch über der Beaume

71 m

Tour 9: Felsenweg hoch über der Beaume Labeaume und die Gorges de la Beaume

4 km

1 h 30

ab 6

Die Schlucht des Flüsschens Beaume kann es in Sachen Schönheit locker mit ihrer großen Schwester an der Ardèche aufnehmen. Der Uferweg, der sich im Dorf Labeaume beginnend in die Felsen frisst, ist wirklich spektakulär, erfordert aber schon ein wenig Trittsicher­ heit. Schöne Felsen­Badeplätze am Fluss und der Besuch des bild­ hübschen Ortes Labeaume machen diese Tour zu etwas ganz Beson­ derem.


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Wanderung: Der Weg zum Fluss beginnt an der oberen langen Seite des Parkplatzes. Schon nach wenigen Schritten führt ein erster Abstecher links zur Beaume und zu einem besonders schönen Badeplatz mit Sandstrand 1 . Unser Uferweg führt hier gera­ deaus weiter. Es ist dabei egal, ob wir auf dem breiten Weg am Wiesenrand laufen oder auf dem etwas zugewachsenen Pfad im Uferwald, wie die gelb­weiße Markierung es vorschlägt. Bald treffen beide Wege aufeinander und ein gut erkennbarer Pfad führt uns durch einen dichten grünen Urwald mit hohen Bäumen. Dann lichtet sich der Wald und kurz darauf spazieren wir auf Felsplatten einige Meter über dem Fluss entlang. Der Blick ins Tal ist schon hier grandios. Der Weg steigt an und wird schmaler, bis wir auf einem gut einen Meter breiten Felssims hoch über

TOUREN-STECKBRIEF Anfahrt: In Ruoms halten wir uns in Richtung Labeaume, überqueren die Ardèchebrücke und biegen direkt dahin­ ter erst links und dann wieder rechts nach Labeaume ab. Die schmale Straße ist gut befahrbar, aber für Wohnmobile und Gespanne gesperrt. Wohnmobile dürfen in Labeaume auch nicht parken, was außerhalb der Saison von Fahrern kleinerer Mobile ignoriert wird. Parkplatz am Ortsrand bei GPS N 44°26‘52.5“, E 4°18‘23.8“. Anspruch und Charakter: Sehr eindrucks­ volle Kurzwanderung in der Steilwand

der Beaume­Schlucht. Der Weg ist gut angelegt und im Prinzip einfach zu lau­ fen, führt aber zeitweise nahe am Ab­ grund entlang, sodass Trittsicherheit er­ forderlich ist und Kinder entsprechend beaufsichtigt werden müssen. Labeaume ist bildhübsch und im Sommer immer gut besucht. Highlights: Aufregender Weg und schöne Rastplätze am Wasser, grandioser Blick in die Schlucht, sehr schönes kleines Dorf. Einkehr: Restaurants in Labeaume. In der Nähe: Randa Ardesca Archeosite, Kanuverleih Balazuc.


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Tour 9: Felsenweg hoch über der Beaume

dem Tal entlangwandern. Der Weg bleibt immer breit genug für ein sicheres Gefühl, trotzdem ist hier Trittsicherheit gefragt und einigermaßen schwindelfrei sollten wir auch sein. Kinder gehö­ ren hier auf jeden Fall unter Aufsicht. Am Ende des Felsplateaus 2 zweigt im Wald der gelb-weiß markierte Pfad rechts ab. Hier können wir später zu einer schmalen Straße hinaufsteigen, die auf dem kürzesten Weg nach Labeaume zurückführt. Zuerst verlassen wir jedoch den markierten Weg und steigen links hinunter. Gleich darauf haben wir wieder be­ sten Blick in die Schlucht. Besonders gut ist er von der kleinen Steinterrasse mit Mäuerchen 3 in der ersten Kurve. Kurz da­ rauf geht es rechts am Tor eines Privatgrundstückes vorbei und dann an der nächsten Kreuzung links hinunter. Der Weg ist mit Steinmännchen markiert. An einer Hausruine, von der nur noch die Grundmauern zu sehen sind, heißt es aufpassen. Geradeaus geht es direkt zum Fluss hinunter. Wir biegen hier rechts ab und wandern am Hang entlang weiter. Der Weg ist streckenweise leicht zugewachsen. Er endet auf einem weiteren Felsplateau, diesmal auf Flusshöhe 4 . Die Felsplatten bilden angenehme Stufen, die bis ins Wasser reichen und in tiefe Wasserbecken führen. Ist die Strömung nicht zu stark, haben hier gut schwim­ mende Kinder ihren Spaß. Zum Planschen ist die Stelle allerdings weniger geeignet. In der Steilwand hinter dem Uferbereich gibt es mehrere kleine Höhlen zu entdecken, die aber nicht allzu weit in den Berg hineinführen. Auf dem Rückweg müssen wir kurz hinter der Hausruine zwei­ mal aufpassen, um auf dem richtigen Weg zu bleiben. Zuerst zweigt ein breiterer Weg links ab, dann verzweigt sich unser Weg in zwei Pfade. Wir gehen hier links hinauf. Die Stelle ist auch mit Steinmännchen markiert. Kurz darauf kommen wir wieder zur


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Felsterrasse mit der tollen Aussicht 3 und dann zur Kreuzung 2 , an der die gelb­weiße Wegmarkierung wieder auf­ taucht. Hier steigen wir hinauf und treffen an der Straße auf die hängenden Gärten mit Aussichtspunkt 5 . Dann geht es auf der schmalen Straße weiter in Richtung Labeaume. Wir folgen dem braunen Schild »access pietonne« zweimal nach rechts und kommen so zum Dorfeingang von Labeaume. Geradeaus geht es durch die schmalen steingepfl asterten Gassen und dann rechts hinunter zum besonders idyllischen Dorfplatz 6 am Fluss. Hier warten gleich drei Restaurants, in denen wir den Ausflug aus­ klingen lassen können. Am Platz­ Parkplatz (2) (4) (2) (5) (6) rand beginnt auch der Badeplatz 200 an der Beaume, über den wir zu­ 100 0.20 0.35 0.55 1.15 Cevennen - Tour 09 - Ansgar - 12.01.2019 rück zum Jöbkes unteren Parkplatz kom­ Start men. 1 2 3

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Grotte du Bridour

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Tour 11: Zum Dolmen von Saint-Alban

Tour 11: Zum Dolmen von Saint-Alban Kleine Wanderrunde auf dem Plateau de Gras Die Hochebene zwischen Rosières und der Ardèche hat eine ganz besondere Atmosphäre. Zwischen zwei besiedelten Tälern liegt hier eine einsame, steinige Landschaft mit knorrigen Bäumen und Gras­ flächen, die von niedrigen Trocken­ steinmauern durchzogen ist. Zwi­ schen diesen Mauern führen Fuß­ wege über das Plateau und unser Rundweg bringt uns außerdem zum Aussichtsplatz an einer Kapelle und zu einem gut erhaltenen Dolmen.

85 m

4,5 km

1 h 30

ab 4

Wanderung: Vom Parkplatz fol­ gen wir der Straße in Richtung Ort und sehen schon nach wenigen Schritten einen ersten Wanderwegweiser 1 . Hier ist auch der Dolmen, der unser erstes Ziel ist, bereits beschildert. Wir folgen dem Pfeil geradeaus wei­ ter und dann durch eine Rechtskehre bis zu einer Kreuzung mit


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TOUREN-STECKBRIEF Anfahrt: Von Ruoms kommend fahren wir über die Ardèche und auf der westlichen Seite des Flusses bis zum Dorf Saint­ Alban­Auriolles. Unser Wanderparkplatz liegt am Ortsende bei GPS N 44°25‘29.8“, E 4°17‘49.6“ rechts neben der Straße und ist beschildert. Mit jüngeren Kindern können wir die Tour kürzen, indem wir sie am oberen Parkplatz beginnen. Dazu biegen wir schon an der Ortseinfahrt rechts ab in Richtung Wohnmobilstell­ platz, fahren an diesem vorbei und par­ ken auf einer Schotter­Wiesenfläche auf der rechten Seite kurz vor einer Kreuzung mit Steinkreuz. An dieser treffen wir dann auf die beschriebene Wanderroute.

einem Steinkreuz 2 . Hier geht es links die schmale Straße zwischen schönen Steinhäusern hinauf. Nach 200 Metern zweigt dann links ein grob geschot­ terter Weg ab, der steil berg­ auf führt. Diesem folgen wir bis zu einem mit einer Mauer ein­ gefassten Picknickplatz. Dort biegen wir links ab und gehen, dem Schild zum Dolmen fol­ gend, an der Mauer entlang. Den ersten Abzweig lassen wir links liegen, am zweiten biegen wir in einen steinigen Wander­ pfad ein. Links führt ein Abste­

Anspruch und Charakter: Kurzer Weg durch das Dorf auf einer schmalen, kaum befahrenen Asphaltstraße. Auf dem Plateau schmale, meist unebene Wanderwege zwischen niedrigen Stein­ mauern. An vielen Stellen schöner Weit­ blick. Highlights: Einsames, stilles Hochpla­ teau mit vielen Bienen, Heuhüpfern und anderen Insekten, ein gut erhaltener Dolmen, spannende Pfade zwischen vie­ len Steinmäuerchen. Einkehr: Pizzeria Le Rendez­vous im Ort In der Nähe: Randa Ardesca Archeosite, Hochseilgarten Ardèche Adventurecamp.


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Tour 11: Zum Dolmen von Saint-Alban

cher zu einer Kapelle, die an einem erstklassigen Aus­sichts­ punkt erbaut ist. Zurück auf dem Hauptweg folgt dann gleich darauf der Abzweig zu einem stattlichen Dolmen 3 . Nach dem Besuch am Dolmen lohnt noch eine kleine Runde über das einsame Plateau. Wir gehen dazu zurück zur letzten Kreuzung und folgen hier dem links abzweigenden Weg. Zwi­ schen niedrigen Stein­ mauern geht es über eine einsame Hoch­ ebene. Man hört nur das stetige Brummen und Surren der Bienen, die eifrig von Blüte zu Blüte fliegen, und das leise Rauschen des Windes. Wir kommen noch einmal an eine Kreuzung 4 . Links gin­ ge es auf kürzestem Weg nach Saint-Alban zurück, rechts sind es noch gut drei Kilometer bis zu den Klippen, von denen man in die Beaumeschlucht hinun­ tersehen kann. Dieser Weg ist


AN ARDÈCHE UND CHASSEZAC

73

Cevennen - Tour 11 - Ansgar Jöbkes - 12.01.2019

200

5

4

3

Saint-Alban 2 1

0

250

500 Meter

gelb­weiß markiert und wir fol­ Parkplatz Dolmen (3) (5) gen ihm nach rechts. Auf hal­ 200 ber Strecke ist links noch eine 100 0.20 0.50 kleine Hütte in Trockenstein­ Start 1 2 3 bauweise zu sehen. Auch am nächsten Abzweig weist uns die gelb­weiße Markierung den Weg nach rechts. Kurz darauf mündet unser Wanderpfad in einen breiteren Weg 5 . Hier biegen wir rechts auf den unmarkierten Weg ab, der uns in etwa 20 Minuten zum Ortsrand von Saint­Al­ ban zurückbringt. Am Ortsrand biegen wir noch einmal rechts in Richtung Dolmen ab und wandern am bereits bekannten Picknickplatz entlang. An dessen Ende geht es dann durch den Ort hinunter. Kurz vor der Kreuzung mit dem Steinkreuz zweigt der markierte Wan­ derweg links in eine Seitengasse ab und führt an einem Bächlein entlang direkt auf den oberen Parkplatz. Hier biegen wir rechts ab und folgen der Straße immer geradeaus, dann durch die Linkskehre und zurück zum Parkplatz.

Parkplatz (2)

1.30 4

4,5 km


88

65 m

Tour 16: Sentier de la Vièrge

Tour 16: Sentier de la Vièrge Entdeckungstour im Märchenwald des Bois de Païolive

2 km

1 h

ab 4

Wer schon zur Corniche oder zum Cirque d‘Endieu gewandert ist und glaubt, der Wald könne nicht mystischer werden, wird hier eines Besseren belehrt: Uns erwartet ein faszinierendes Felslabyrinth, eingebettet in einen verwunschenen Wald. Wir begeben uns auf eine verwinkelte Entdeckungstour, herausragend geeignet auch für klei­ ne Kinder wegen der abwechslungsreichen Wege und vielen Fels­ skulpturen. Aber auch für Erwachsene ist die kleine Runde ein Ge­ nuss und lädt zum Staunen ein! Wanderung: Unsere Wanderung startet beim Schild »Depart«. Nach 50 Metern erreichen wir einige große Felsblöcke, der Weg verläuft rechts von diesen. Die Baumgruppe im Felsrund im Hin­ tergrund bietet einen schönen Rahmen für ein Picknick bei der Rückkehr. Ab jetzt sind die grünen Markierungen unser Wegweiser im La­ byrinth. Wechselnd führt der Pfad zwischen Bäumen hindurch, an Felsen vorbei, durch Felsen hindurch, über Felsen hinweg. Nach 300 Metern erreichen wir den Beginn der Runde. Hier fol­ gen wir der Markierung nach rechts und einige Felsstufen hi­ nauf, dann schwenkt der Pfad nach links. Nach insgesamt 500 Metern ist die Felsgruppe »Le Bestiare« 1 nach links beschil­


AN ARDÈCHE UND CHASSEZAC

89

dert: Wenn wir dem felsigen Pfad aufwärts und nach links folgen, kommen wir zu einem kleinen Felsbogen. Beim Rück­ weg von diesem lohnt es sich, im »Bestiare« weiter geradeaus zu gehen und einem schmalen Pfad hinter den großen Felsen hinab zum Hauptweg zu folgen. Dort angekommen geht es rechts weiter. Jetzt folgt ein dunkler, feuchter Abschnitt, lange Flechten hängen von den niedrigen Bäumen. Nach einem Kilometer gehen wir durch ein Felsentor 2 . Wenig später bieten links zwei kleine, offene Felsenplateaus etwas Aussicht über die dicht bewaldete Umgebung. Zwei Felsdurchgänge 3 erwarten uns bei einem weiteren Ab­ stecher nach einem guten Kilometer. 100 Meter weiter befindet sich links eine Höhle. Schließlich erreichen wir den links ab­ zweigenden Pfad zu »La Vièrge« 4 : Durch einen Felsendurch­ gang geht es abwärts in einen grünen Kessel. Hoch in den Felsen auf der rechten Seite befindet sich die Namensgeberin unserer Tour, eine fast schwarze Mutter­Gottes­Statue. Noch ein kleines

TOUREN-STECKBRIEF Anfahrt: Die Wanderung beginnt am Parkplatz »des Clairières« bei GPS N 44°23’40.3‘‘, E 4°10’41.1‘‘ an der D 252 zwischen Les Vans und Maison Neuve. Von Les Vans kommend auf der D 901 Richtung Alès und nach fünf Kilometern links Richtung Casteljau fahren, dann 1300 Meter bis zum Parkplatz. Von Maison Neuve kommend auf der D 104 nach Süden und hinter der Brücke über den Chassezac nach rechts Richtung »Casteljau« abbiegen und der Straße für sechs Kilometer folgen. Die Zufahrt zum Parkplatz (D 252 zwi­ schen Casteljau und der D 901) ist ge­ sperrt für Fahrzeuge über 7,5 Tonnen und im Juli und August auch für Gespanne und Fahrzeuge breiter als 2,10 Meter.

Die Wanderung ist sehr beliebt, was auf­ grund der vielen Kehren und Felsen kaum stört. Aber der Parkplatz ist im Sommer tagsüber meist gefüllt, starten Sie deshalb möglichst früh oder spät. Anspruch und Charakter: Weitgehend einfacher Weg im Schatten des Waldes, kleinere Kletterpassagen vor allem bei den Abstechern. Bei Nässe sind die Felsen rutschig. Viel Schatten. Für den kurzen Abstieg in die kleine Höhle beim Abstecher »La Vièrge« brau­ chen Sie Taschenlampen. Grüne Markie­ rung. Rechnen Sie zusätzliche Zeit zum Erforschen und Felsenklettern. Highlights: Felsen und Wald in wildro­ mantischem Zusammenspiel. In der Nähe: Les Vans mit Markt.


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Tour 16: Sentier de la Vièrge Stück weiter im Felskessel führt der Pfad zu einem Höhleneingang 4 rechts im Rund. Wir klettern zunächst eine etwas höhere Stufe hinab, dann ist der schmale Einschnitt im Fels aber gut zu begehen und kann mit Taschenlampen einige Me­ ter erforscht werden.

(2)

Parkplatz

Unser Hauptweg führt uns wei­ ter durch das Felslabyrinth und kurz darauf stehen wir schon wieder am Start der Runde. Wir biegen rechts ab und wandern auf bereits bekanntem Weg zurück zum Parkplatz. Parkplatz

(4)

(5)

Parkplatz

200

100

0.30

1.00

nen - Tour 16 - Ansgar StartJöbkes - 12.01.2019 1

2 km

Tour 17

200

Tour 16

(2)

Parkplatz

100

0.30 0.50

Start

1

1.30

1.10

2

3

3,6 km

3

200

2

4 Ch zac se as

Tour 17 1 5

Tour 16

Le 1 Bestiaire

200

3

4

Le Labyrinthe

2

0

250

500 Meter


AN ARDÈCHE UND CHASSEZAC

Tour 17: La Corniche im Bois de Païolive

91

100 m

Durch einen Feenwald hoch über der Schlucht des Chassezac Wer ihn durchquert, versteht, warum der Bois de Païolive auch den Spitznamen Feenwald, »Bois des Fados«, trägt. Auf seinen 16 Quadrat­ kilometern haben Millionen von Jahren aus den Kalksteinablage­ rungen aus Jura und Kreidezeit wundersame Skulpturen geschaffen, die von einem grünen Dickicht überwuchert werden. Durch dieses Wunderwerk wandern wir zu einem Aussichtsweg hoch über der Schlucht des Chassezac, eine wahrlich beeindruckende Rundtour.

3,6 km

1 h 30

ab 6

TOUREN-STECKBRIEF Anfahrt: Die Wanderung beginnt am Parkplatz »des Clairières« bei GPS N 44°23’40.3‘‘, E 4°10’41.1‘‘ an der D 252 zwischen Les Vans und Maison Neuve. Von Les Vans kommend auf der D 901 Richtung Alès und nach fünf Kilometern links Richtung Casteljau fahren, dann 1300 Meter bis zum Parkplatz. Von Maison Neuve kommend auf der D 104 nach Süden und hinter der Brücke über den Chassezac nach rechts Richtung »Casteljau« abbiegen und der Straße für sechs Kilometer folgen. Die Zufahrt zum Parkplatz (D 252 zwi­ schen Casteljau und der D 901) ist ge­ sperrt für Fahrzeuge über 7,5 Tonnen und im Juli und August auch für Gespanne und Fahrzeuge breiter als 2,10 Meter. Die Wanderung ist sehr beliebt, was auf­ grund der vielen Kehren und Felsen kaum stört. Aber der Parkplatz ist im Sommer

tagsüber meist gefüllt, starten Sie des­ halb möglichst früh oder spät. Falls der Parkplatz »des Clairières« voll ist, kön­ nen Sie versuchen, auf den Parkplatz »Lestong« 1,5 Kilometer weiter in Rich­ tung Maison Neuve auszuweichen. Anspruch und Charakter: Teils felsig, teils fester Boden mit kleinen An­ und Abstiegen. Schattig bis zur »Corniche«. Diese ist ein felsiger, teils stufiger Pfad, am oberen Rand der Schlucht des Chas­ sezac mit gut einem Meter Breite, an einzelnen Stellen nahe an den senkrecht abfallenden Felsen, aber nicht ausge­ setzt. Weg und Aussichtsstellen sind un­ gesichert, bei Regen rutschig, mit zu­ verlässigen Kindern gut zu gehen. Gelbe Markierungen. Highlights: Viele Felsen im knorrigen Wald, Aussicht in die Schlucht. In der Nähe: Kanutouren Chassezac


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Tour 17: La Corniche im Bois du Païolive Wanderung: Vom Parkplatz aus gehen wir zurück zur Straße, wen­ den uns nach rechts und gehen für 60 Meter an der Straße entlang. Dann zweigt ein deutlicher, be­ schilderter Pfad nach links in den Wald ab. Nach knapp 200 Metern felsigen Anstiegs halten wir uns an einer Verzweigung rechts. Schon 200 Meter weiter erreichen wir die nächste Verzweigung 1 und wäh­ len den linken Weg. Wir durchwan­ dern ein grünes Tal zwischen nied­ rigen Felswänden, die viele kleine Klettermöglichkeiten bieten. Dann öffnet sich der Blick nach links in einen wilden, felsgesäumten Talkessel. Der Weg führt abwärts und an einer Felswand entlang, die über und über mit Moos bewachsen ist. Dahinter erreichen wir eine Verzweigung 2 , an der wir rechts zur »Corniche« ab­ biegen. Jetzt geht es zwischen Felsen hindurch und über Felsen abwärts. Nach 100 Metern führt der Hauptweg links weiter. Vorsicht: Hier beginnen die Steilkanten der Corniche! Nach gut 1,5


AN ARDÈCHE UND CHASSEZAC Kilometern erreichen wir einen ersten Aussichtspunkt 3 mit weitem Blick über das Karst­ Plateau »des Gras« und die mit 100 Meter hohen Felswänden ge­ säumten Schleifen des Chasse­ zac.

Wir gehen diesen Weg andersherum als auf den Wanderkarten angegeben, denn wir erreichen einen der schönsten Aussichts­ punkte direkt zu Beginn der »Corniche«. So haben auch die Eltern eine Chance auf gute Aussicht, denen der weitere Weg zu gefährlich erscheint, denn sie können nach der ersten Aussicht umkehren.

Die nächsten 300 Meter unseres Weges verlaufen nah an der Steil­ kante, immer auf felsigem Grund, über Stufen ansteigend, mit fantastischen Ausblicken in die Schlucht unter uns. Dann pas­ sieren wir eine kleine Höhle zur Rechten und der Weg rückt ein wenig ins Landesinnere. Von der Abbruchkante ist er ab jetzt meist durch Bewuchs getrennt. Gut 50 Meter weiter befindet sich noch einmal ein schöner Aussichtspunkt 4 . An der fol­ genden Verzweigung halten wir uns rechts, bei der nächsten großen Kreuzung 5 200 Meter weiter ebenfalls rechts (hier geht es links zum Parkplatz »Lestong«). Auf einem breiten Weg wandern wir zuerst weiter durch niedriges Buschwerk, dann wieder durch dichteren Wald. Wir passieren eine Felsspalte und 200 Meter weiter erreichen wir die Verzweigung 1 , an der unsere Runde begann. Zweimal gehen wir gera­ deaus, dann links hinunter zur Straße und zurück zum Parkplatz.

93


112

ca. 500 m

9 – 12 km

4–5 h

ab 6/10

Tour 21: Cevennen intensiv

Tour 21: Cevennen intensiv Drei Tage unterwegs mit Urso dem Esel Die Cevennen mit ihren steilen, dicht bewachsenen Tälern und rauen Hochebenen gelten als eine der letzten wilden Ecken Europas. Auf dieser Wanderung erleben wir sie drei Tage lang intensiv und in allen ihren Facetten – mit traumhaften Aussichten, Heideflächen auf den Höhen, Nadel­ und Buchenwäldern an den Hängen und Bä­ chen in den Tälern. Wir erfahren die Einsamkeit der Landschaft und die Ruhe des Wanderns in Begleitung von einem oder zwei liebens­ werten Langohren, die geduldig unser Gepäck tragen. Eine durch das steile Gelände durchaus anspruchsvolle, aber sehr abwechs­ lungsreiche und wunderschöne Wanderrunde.


RUND UM DEN MONT LOZÈRE

113

TOUREN-STECKBRIEF Anfahrt: Zufahrt zum Eselstall ab Vialas gut fünf Kilometer auf sehr schmalen Straßen, nicht geeignet für Wohnmobile. Von der D 998 in Vialas an der Kirche nach Osten in Richtung »Route des Crêtes« abbiegen, knapp 200 Meter weiter nach rechts nochmal in Richtung »Route des Crêtes«, dann nach 1,4 Kilometern scharf rechts hoch Richtung »Castagnols« und der Straße für 3,5 Kilometer folgen. Dann kommt ein breiter Parkstreifen bei GPS N 44°19’23.0‘‘, E 3°53’13.4‘‘ auf der rechten Straßenseite. Etwas weiter oben gibt es eine gute Wendemöglichkeit in einer Straßenkehre. Eselverleih: €57 pro Esel und Tag, Rabatt ab dem dritten Tag. Zusätzlich €13 pro Tag für die Organisation der Wanderung. Bei Buchung fester Unterkünfte reicht ein Esel in der Regel für das Gepäck von drei Personen (maximal 40 Kilo), darf

Unser Abenteuer startet schon am Vorabend des ersten Wan­ dertages um 17 Uhr am Esels­ stall – mit einer ausführlichen Einweisung über den Umgang mit dem Esel auf Deutsch. Tag 1: Gentiane – Le Lauzas 12,3 km,   210 m,   500 m, 4 h 15

dann aber kein Kind mehr zusätzlich tragen. Kostenlose Zeltmöglichkeit (ohne Dusche und WC) am Hof, im Weiler Castagnols gibt es auch eine Wanderhütte (€19 pro Person) sowie Gästezimmer (€ 35). Telefon +33 (0)4 66 41 04 16. ane­et­randonnee.fr Anspruch und Charakter: Wechselnde Wege von Asphalt (kaum befahrene Stra­ ßen) bis zu schmalen Pfaden. Anspruchs­ voll vor allem aufgrund der Höhenmeter und steiler Wegabschnitte. Gute Mischung aus Schatten und Sonne. Eltern mit so­ lider Wandererfahrung können die Runde auch mit jüngeren Kindern gehen, wenn diese zeitweise reiten. Dazu muss aber ein zweiter Esel mit auf die Tour. Highlights: Einsame Höhen und enge grüne Täler, alle Merkmale der Cevennen, Übernachtungen unterwegs, Wandern mit Esel, Esel selbst versorgen. Eselwandern mit Gentiâne Alles Wichtige zum Esel erfahren Sie bei Gentiâne. Ebenso werden ausführliche Wegbeschreibungen auf Deutsch und mit Bildern zur Verfügung gestellt. Größere Kinder können sehr gut einen Esel führen, aber bei allen schmalen oder steileren Stellen sollte ein Erwachsener dies über­ nehmen. Gentiâne bietet eine Vielzahl von Touren an – mit unterschiedlichen Längen und Schwierigkeitsgraden. Als Tagestour führt die »Tour des Ventalon« auf den südlichen Bergkamm mit großartigen Aussichten und die »Tour de Soleyrols« zu roman­ tischen Badestellen im Tal. Die hier be­ schriebene Tour gehört zu den Familien­ touren mit mittelschweren Etappen.

Am nächsten Morgen gegen neun Uhr werden die Packtaschen gewogen und wir können un­ sere(n) Esel übernehmen. Vom Eselsstall aus wenden wir uns auf der Straße nach links, gehen in der Straßenkehre geradeaus Michael Schumm,Telefon +33 (0)4 66 41 weiter und erreichen nach 500 04 16, www.ane­et­randonnee.fr Metern einen alten, aus Natur­ steinen gemauerten Hof des Weilers Castagnols. An diesem gehen wir rechts hoch, vorbei an weiteren teils liebevoll restau­ rierten Häusern, bis zur Straße, an der wir nach links abbiegen. An der nächsten Verzweigung gehen wir geradeaus weiter und kommen direkt danach am Friedhof 1 vorbei. Dem dort ab­ zweigenden breiten, geschotterten Weg mit gelb-roter Markierung folgen wir für 2,4 Kilometer mit angenehmer Steigung auf­ wärts, immer am Hang entlang, erst überwiegend durch Wald,


132

200 m

Tour 24: Sommet de Finiels

Tour 24: Sommet de Finiels Durch grüne Hügel am Mont Lozère

5,5 km

2h

ab 6

Der Sommet de Finiels ist der höchste Gipfel des Mont Lozère, was aber eigentlich kaum auffällt. Wir wandern durch eine zauberhaft raue Heidelandschaft aus grünen Hügeln, auf denen etliche Fels­ brocken verstreut liegen und vereinzelt Kiefern ihre knorrigen Äste gen Himmel strecken. Von der kahlen Hügelkuppe des Sommet des Finiels kann man dann weit über die Landschaft gucken, der Nach­ bargipfel mit seiner steinigen Spitze ist dagegen ein echtes Kin­ der­Kletterparadies.

TOUREN-STECKBRIEF Anfahrt: Am östlichen Ortseingang von Le Pont­de­Montvert in Richtung Col de Finiels fahren und der gut ausgebauten Straße sechs Kilometer bis zum Dorf Finiels und dann noch einmal 5,5 Kilometer bis zum Parkplatz auf der Passhöhe bei GPS N 44°25‘26.9“, E 3°46‘05.9“ folgen. Am Pass ist auch ein kürzerer Themen­ weg mit dem spiralförmigen Naturpark­ Symbol markiert. Wir treffen zwischen­ durch auf diesen Weg, folgen aber nicht dessen Trasse, die nicht zum Gipfel des Mont Lozère (Sommet de Finiels) führt.

Anspruch und Charakter: Einfache Wan­ derung mit sanfter Steigung und auf breiten Wegen. Auf dem Rückweg schmale Pfade mit nicht ganz eindeutiger Weg­ führung, sodass man grundlegendes Orientierungsvermögen braucht. Unter­ wegs kein Schatten. Highlights: Wilde, karge Landschaft, Gipfelblick am Sommet de Finiels, Steine klettern auf dem Rückweg. Einkehr: Picknick mitnehmen. In der Nähe: Le­Pont­de Montvert mit romantischen Ortskern, Badeplatz am Fluss und Museum.


RUND UM DEN MONT LOZÈRE Wanderung: Der Wanderweg beginnt und endet auf der linken Straßenseite am oberen Ende des Parkplatzes an der rot-weißen GR-Markierung. Wir wählen hier zunächst den Pfad, der ein Stück parallel zur Straße verläuft. An einer Steinbrücke 1 überqueren wir einen Bach und steigen dann, dem deutlich sichtbaren Pfad folgend, links den Hang hinauf. Der Boden ist dunkel und moorig und rechts und links des Weges wuchern Blaubeerbüsche und Heidekraut. Links neben uns sehen wir den steinigen Gipfel, über den wir später zurückkommen werden. Auf der Höhe 2 treffen wir auf ei­ nen mit Steinsäulen markierten Quer­ weg, der von Finiels heraufkommt. Es handelt sich dabei um die Route des Stevensonweges [› Seite 123]. Wir über­ queren den Weg und folgen dem Hin­ weisschild Sommet de Finiels und der rot­weißen Markierung des GR geradeaus weiter auf den nächsten Hügel, auf dem schon von weitem ein großer Steinhaufen er­ kennbar ist. Durch eine letzte Senke steigen wir zur unauffälli­ gen Graskuppe des Sommet des Finiels 3 hinauf, der mit 1699 Metern der höchste Gipfel am Mont Lozère ist. Drei Infotafeln erklären das Panorama in verschiedenen Richtungen. Der Weit­ wanderweg geht leicht links abknickend weiter und steuert die nächste Gipfelkuppe an. Wer die Wanderung verlängern möchte, kann ihm hier noch ein Stück folgen und erreicht nach gut drei Kilometern und einer Stunde Gehzeit den Signal de Laubies.

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Tour 24: Sommet de Finiels Unser Rundweg führt hier zum Pass zurück. Wir wählen dazu ei­ nen unmarkierten und zuerst schlecht erkennbaren Pfad, der an der linken Panoramatafel vorbei im spitzen Winkel zurückführt. Nach wenigen Metern sieht man in der Senke einen breiteren Weg, auf den unser Pfad zuhält. Dort angekommen folgen wir dem breiten Wanderweg nach links, bis er erneut den Stevensonweg kreuzt 4 , der an den auffälligen Steinstelen erkennbar ist. An der Kreuzung zweigt außerdem ein breiter Fahrweg ab, der ebenfalls zum Pass zurück führt. Wir möchten jedoch noch auf den vor uns liegenden Hügel hinauf, der mit seinem steinigen Gipfelplateau noch einmal ein landschaftlicher Höhepunkt ist. Der Pfad ist am Grasrücken zuerst nur schwach erkennbar, wird aber schnell deutlicher. Bald wandern wir zwischen ersten Fels­ brocken, die am Gipfel 5 immer dichter liegen und eine male­ rische Steinlandschaft bilden. Hier oben treffen wir auch auf Punkt 4 des Themenweges. Der richtige Pfad hinab ist noch einmal schwer erkennbar. Wir steuern daher am Rand der Steine die bereits unterhalb sicht­ bare Straße an. Unser Parkplatz liegt dort am Waldrand. Schnell entdecken wir dann auch den gesuchten Pfad, der sich durch Blaubeersträucher und Heidekraut schlängelt. Beinahe unten angekommen überqueren wir noch einmal den Bach 6 und wandern das letzte Stück in vielen Kurven durch lichten Wald. Dann stehen wir wieder am Parkplatz.


TARN, JONTE UND DIE CAUSSES

Tour 28: Das Chaos von Nîmes-le-Vieux

151

200 m

Von Felslabyrinth, Wanderwirtschaft und Wildwiesen 8 km

Mitten aus dem leicht hügeligen, mit Weideflächen bedeckten Osten der Causse Méjean ragen bizarre Felsformationen hervor, so als wären sie beim Einebnen und Erschließen der Gegend übersehen worden. Unser Weg führt mitten durch diese faszinierende Felslandschaft. Dabei begegnen wir auch Spuren der unterschiedlichen Nutzung dieser rauen Landschaft durch den Menschen, zum Beispiel den alten Wegen der Transhumanz.

3h

ab 6

TOUREN-STECKBRIEF Anfahrt: Am Col de Perjuret (höchster Punkt der D 996 zwischen Vébron und Meyrueis) nach Norden in Richtung »L’Hom« fahren. An der ersten Verzwei­ gung rechts, an der zweiten nach links abbiegen. Knapp drei Kilometer hinter dem Col erreichen wir dann den Park­ platz am Eingang des Dorfes »L‘Hom« bei GPS N 44°13’28.1‘‘, E 3°30’51.3‘‘. Anspruch und Charakter: Im ersten Bogen gut beschilderter, etwas gerölliger Pfad, viel Auf­ und Ab, kaum Schatten. Im zweiten Bogen meist Feldwege, Quer­ verbindung aber teils weglos auf Tier­ pfaden durch Wiesengelände sowie auf Pfaden gegen die Beschilderungsrichtung durch Chaos bei Le Veygalier. Bitten hal­

ten Sie sich zum Schutz der Landschaft an die »acces interdit« – Zutritt­Verbo­ ten­Schilder! Die beiden Runden können auch gut einzeln gelaufen werden (je 4 km, Gehzeit 1 h 30). Eintritt: Der Lehrpfad bei L’Hom ist kos­ tenlos. Für den Sentier géologique bei Le Veygalier sollen beim Start im Café € 2 (Kind € 1) bezahlt werden, allerdings gehen wir nur einen Teil des Weges in verkehrter Richtung und das Café liegt für uns gar nicht am direkten Weg. Highlights: Tolle Felsformationen zum Angucken und Klettern. Einkehr: Café in Veygalier, Imbiss in Gally In der Nähe: Badeplätze am Tarnon


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Tour 28: Das Chaos von Nîmes-le-Vieux Wanderung: Vom Parkplatz aus gehen wir auf der Straße weiter bergauf ins Dorf, halten uns an einer Verzweigung links und er­ reichen nach 200 Metern in einer scharfen Rechtskehre einen Fahrweg, der nach links abzweigt 1 . Diesem folgen wir für 100 Meter, dann weist ein großes Schild auf den Beginn des Lehrpfades hin und wir gehen auf dem Pfad rechts bergauf. Schnell bringt er uns ins Land der Felsen. Natürliche Mauern, Sockel und Stufen säumen und gestalten unseren Weg. An einer weiten Aus­ sicht nach Osten erläutert eine erste Hinweistafel die Landnut­ zung durch den Menschen. Die uns begleitenden Felsen werden jetzt höher, gewinnen mehr Format und unser Weg führt teils mitten durch das Labyrinth. Eine zweite Lehrtafel informiert über hier vorkommende Vögel und andere flinke Bewohner der Felsen und Büsche (»Farfadet« = Kobold). Dann queren wir ein Gatter und wandern weiter durchs Labyrinth, das jetzt Blicke auf die bewaldeten Kuppen im Nor­ den freigibt. Die Entstehung des Felsenchaos ist Thema der nächsten Lehrtafel. Die Causse entstanden aus Kalkablagerungen der Meere des Erdmittelalters (Trias, Jura und Kreide, früher als »Sekundär« Parkplatz Senke (2)

1200

Steinbruch (6)

Gally (4)

Parkplatz Lehrpfad (8)

(1)

1100 1000

0.25 nen - Tour 28 - Ansgar Jöbkes - 12.01.2019 Start 1

0.45 2

1.30 1.45 3

4

2.15 5

3.00

6

7

8 km

0

11 0

1100

7

8 6

9 Le Veygalier

2

1

3

L‘Hom

5

0 11

0

Gally 110 0

1100

4

1153m

0

250

500 Meter


TARN, JONTE UND DIE CAUSSES bezeichnet, vor 250 bis 65 Mil­ lionen Jahren). Kohlensäure­ haltiges Regenwasser löste die Teile der Felsen auf, übrig blie­ ben die w ­iderstands­fähi­geren Bereiche. Dabei wurden Bögen, Säulen, Mauern und kleine Schluchten geschaffen, aber auch Höhlen.

153

Die Wege der Transhumanz Als Transhumanz, französisch »draille«, bezeichnet man die Wanderweide­ wirt­ schaft, bei der halb sesshafte Hirten mit ihren Herden mit den Jahreszeiten die Weidegebiete wechseln. In den Cevennen ist die Transhumanz seit dem 7. Jahr­ hundert belegt. Dass auch heute noch Wander­schä­ferei betrieben wird, war ein wichtiger Grund für die Anerkennung der Cevennen als Welterbe der Menschheit durch die UNESCO.

Dann folgt eine meist etwas feuchte Senke 2 , in der sich im dichten Buschwerk viele Schmet­ terlinge tummeln. Dahinter erreichen wir ein weiteres Gatter. Jetzt wandern wir oberhalb des Felsenchaos über einen Wiesen­ hügel und haben an der Leiter 3 , die den nächsten Zaun über­ quert, eine beeindruckende Weitsicht auf die Bergzüge des Mont Aigoual. Mit scharfen Augen sind bei gutem Wetter die beiden hohen Stahltürme auf seinem Gipfel zu sehen, der nur 14 Kilome­ ter Luftlinie entfernt ist. Wenig später treffen wir auf die Tafel »Zwischen zwei Welten« (»Entre deux Mondes«), die am Col de Perjuret zusammentref­ fen: Vor uns erheben sich die mit Schwarzkiefern aufgeforsteten Hänge des Mont Aigoual, an denen seit jeher Forstwirtschaft betrieben wurde. Im Tal unter uns verlief der Weg der Wanderhir­ ten, die mit ihren Schafherden den Jahreszeiten folgend Weide­ gründe aufsuchten. Jetzt geht es eine Weile vor allem abwärts durch Felsen und Haselnuss-Gebüsch, dann folgt felsiges Grasland mit freier Sicht. Bei Kilometer 2,1 führt ein Abstecher nach rechts in den Weiler Gally 4 mit einer Imbissstube. Wir wandern geradeaus weiter. Entlang eines


154

Tour 28: Das Chaos von Nîmes-le-Vieux Zaunes bringt der Pfad uns in ein Haselnussdickicht zur nächsten Hinweistafel »l’Abri« und zu einer kleinen Oase auf dem nackten Hochplateau. Dann folgt ein Anstieg durch schattenloses Gelände. Wir übersteigen erneut einen Zaun 5 und laufen dann rechts an ihm ent­ lang, jetzt geht es nur noch leicht aufwärts. 200 Meter weiter wartet die nächste Leiter auf uns, dann wandern wir durch schöne Felsforma­ tionen abwärts. Kurz darauf wendet sich der Pfad nach links und unser Ziel ist in Sicht. Die letzten zwei Lehrtafeln handeln vom Kampf der Pfl anzen beim Überleben auf nack­ tem Fels und einem Lied der Hirten, das die Vokale des Alphabets wie in einer Beschwörung moduliert. Abenteuerlustige können jetzt die zweite, viel einsamere Runde anschließen. Bei Erreichen der Asphaltstraße wenden wir uns nicht nach rechts zum Parkplatz, sondern nach links bergauf. Die Straße beschreibt eine Linkskehre und führt dann oberhalb einer feuchten Wiesenfl äche entlang, die als gesperrte Schutz­ zone für Niederwild ausgewiesen ist, zu dem Fasane, Wachteln, Rothühner und Hasen zählen. Nach 500 Metern endet unser An­ stieg auf einem Kamm. Dahinter erwartet uns links ein ehemaliger Steinbruch 6 . Von der nächsten Kuppe haben wir beste Aussicht auf weite, karge Wiesenfl ächen im Hinterland. Hier ist auch der weitere Weg, der am Hang entlang rechts von uns leicht abwärts führt, gut sichtbar. Von der nächsten Verzweigung aus gehen wir eini­ ge Schritte geradeaus und klettern, dort wo die Trittsteine lie­ gen, über den Zaun 7 zur Rechten. Wir laufen am rechtwin­ kling wegführenden Zaun entlang, bis an seiner Ecke der Weg am Hang wieder erkennbar wird. Auf diesen halten wir zu und folgen ihm leicht abwärts in eine wilde, urwüchsige Graslandschaft.


TARN, JONTE UND DIE CAUSSES

155

Wir überqueren einen zweiten, niedrigen Zaun und gehen auf deinem Pfad oberhalb von Büschen und einem Mäuerchen weiter. Wenn er sich zu verlieren scheint, bleiben wir immer deutlich oberhalb des Talgrundes zur Rechten. An einem rechteckigen Geröllhaufen, Reste eines früheren Hirtenunterschlupfes, ge­ hen wir links vorbei. Dann halten wir weglos und leicht anstei­ gend auf einen von einer Baumreihe gesäumten Fahrweg zu. Knapp 100 Meter bevor wir den Weg erreichen, können wir in einem weiten Rechtsbogen zu ihm hochgehen und wenden uns nach rechts. Nach etwa 200 Metern sehen wir die blauen Markierungen des Sentier géologique 8 . Wir folgen dem deut­ lichen Pfad nach rechts, er führt rechts an einem kleinen Pla­ teau vorbei und abwärts. Der Weg ist hier meist gut zu erkennen, trotzdem achten wir auf die Markierungen, deren Farbseite sich leider immer auf der von uns abgewandten Seite befindet. Im Einschnitt unterhalb des Plateaus halten wir uns schräg rechts. Hinter einem Felsendurchgang wandern wir leicht auf­ wärts und über eine kleine Graskuppe. Dann beschreibt unser Weg eine lange Linkskehre zwischen den Felsen hindurch und führt einen Hang abwärts. Vor einer Felsgruppe geht es rechts weiter, unter Felsen und Haselgebüsch wenden wir uns dann nach links. Wir durchqueren ein wunderschönes, einsames, von stillen Felsenwächtern gesäumtes Wiesental. Nur einige Felsen weiter erreichen wir ein zweites, kleineres Tal. Dort gehen wir in Richtung des Zaunes und an diesem entlang zu einem Gatter 9 . Wir wandern zwischen kleineren Felsen hindurch, überqueren eine Wiese und erreichen hinter einem zweiten Gatter einen Wiesen­ pfad. Ein Abstecher nach links führt zum Café du Veygalier. Um zum Parkplatz zu kommen, folgen wir dem Wiesenpfad nach rechts. An der Verzweigung nach 200 Metern halten wir uns links. 500 Meter weiter erreichen wir Bäume und kurz darauf den Ort L’Hom. Unser Weg führt auf eine Straße, auf der es durch den kleinen Ort und links runter zum Parkplatz geht.

Hier wächst der Akanthusblättrige Eberwurz, eine kalkliebende, distel­ ähnliche Pflanze, deren einzelne Blüte nur knapp über dem Erdreich von ei­ ner Rosette aus gezahnten Blättern umgeben ist. Sie ist streng ge­ schützt! Ihr wohlklingender franzö­ sischer Name lautet Cardabelle.


170

1–2 h

Tour 33: Ferme Caussenarde d‘Autrefois

Tour 33: Ferme Caussenarde d‘Autrefois Leben auf den Causses im letzten und in diesem Jahrhundert

ab 4

Endlos grüne Hügel, in denen Schafe grasen und über denen Geier ihre Kreise ziehen, dazu ein bisschen Wald und steil abfallende Klippen an den Rändern – die Landschaft der Causse Méjean ist von faszinierender, herber Schönheit. Oft pfeift auch ein kräftiger Wind über die Hochebene und die Sommer sind heiß und trocken. Es gibt nur wenige Dörfer und in einem davon können wir einen Blick in das tägliche Leben der Menschen und Tiere auf den Causses werfen. Das Leben auf den Causses war karg und hart, denn auf den Hochfl ächen gibt es kein Wasser. Die Flüsse fließen unten in den Tälern und den Bauern und Hirten auf den Hochebenen blieb nur der Bau von Zisternen, den »Lavogne« genannten Sammelbe­ cken für Regenwasser und das Graben tiefer Brunnen. Wenn das Wasser in heißen Sommern nicht reichte, musste es im Karren aus den Tälern hinauf transportiert werden.


TARN, JONTE UND DIE CAUSSES

171

Die größten Flächen der Hochebenen sind Weideland. Über 10.000 Schafe weiden im Sommer auf den Causses. Sie werden auch heute noch von Schäfern begleitet. Oft sind auch Patous im Einsatz, die großen, weißen Hütehunde, die mit den Schafen aufwachsen. Inzwischen sind die Dörfer auf den Hochebenen ans öffentliche Wasser- und Stromnetz angeschlossen und das Leben hier oben ist deutlich bequemer geworden, und doch ist die Landwirtschaft eine der wenigen Lebensgrundlagen für die Menschen in den wenigen Dörfern geblieben. Eines dieser Dörfer ist der winzige Weiler Hyelzas. Hier hat mit der Ferme Caussenarde d‘Autrefois (Bauernhof der Causses von früher) in bescheidenem Umfang der Tourismus Einzug erhalten. Die bekannte Höhle Aven Armand ist nicht weit und manche

TOUREN-STECKBRIEF Anfahrt: Von Meyrueis der D 968 folgen, die einmal quer über die Causse Méjean führt. Nach gut neun Kilometern links an der gut beschilderten Zufahrt zur Höhle Aven Armand abbiegen, an deren Park­ platz vorbeifahren und dahinter links in Richtung Hyelzas und Ferme Caussenarde d‘Autrefois fahren. Am Orts­ eingang vom Hyelzas kommen wir an der Käserei vorbei. Der Parkplatz befin­ det sich bei GPS N 44°12‘59.9“, E 3°19‘32.8“ mitten im Ort. Von dort geht man zwei bis drei Minuten durch das Dorf zum Eingang der Ferme. Ferme Caussenarde: Geöffnet April, Ok­

to­ ber, November 12.30 – 18 Uhr, Mai, Juni und September 11.30 – 18.30 Uhr, Juli und August 11 – 19 Uhr. Eintritt € 6,20, Kinder 6 – 17 Jahre € 5. www.fer­ me-caussenarde.com Anspruch und Charakter: Besichtigung eines typischen kleinen Bauernhofes der Causses, der nicht mehr bewirtschaftet wird. Es gibt Kaninchen, einige Hühner und Schafe. Highlights: Die einzelnen Zimmer er­ kunden. Auch die Kammern unter dem Dach sind zugänglich. In der Nähe: Fromagerie im Ort, Aven Armand


178

21 km

½ Tag

ab 8

Tour 35: Unter Geiern

Tour 35: Unter Geiern Mit dem Auto durch die Gorges de la Jonte und zum Info-Zentrum Maison des Vautours Seit Jahrhunderten brüteten Geier in den Felswänden der Causses. Doch zum Anfang dieses Jahrhunderts veränderte sich ihr Lebensraum. Viel seltener als früher starben Schafe auf den Bergweiden und Gesetze schrieben vor, dass verendete Weidetiere fachgerecht »entsorgt« werden müssen. So wurde dem Geier, der sich ausschließlich von Aas ernährt, das Futter knapp. Dass die riesigen Vögel außerdem auch noch beliebte Jagdtrophäen waren, besiegelte ihr Schicksal. 1940 gab es in den Cevennen keine Geier mehr. Die Kolonie, die heute hier lebt, wurde in einer einzigartigen Aktion vor 40 Jahren wieder neu angesiedelt. Wenn wir von Meyrueis nach Le Rozier durch die Schlucht fahren, durchqueren wir eine eindrucksvolle Wildwestkulisse. Rechts und links der Straße ragen steil abfallende Felswände auf, die die Begrenzungen von zwei weiten Hochebenen sind. Rechts der Straße liegt die Causse Méjean, auf der linken Seite die Causse Noir. In den Felswänden finden die Gänsegeier sichere Nistplätze, auch wenn man diese von unten zuerst gar nicht sehen kann. Unterhalb der Straße gurgelt das schmale Flüsschen Jonte. Die eindrucksvolle Schlucht ist nicht ganz so eng und man kann sie gut von der Straße aus erleben. Kurz vor Le Rozier liegt dann direkt am Straßenrand das Infozentrum »Maison de Vautours«, das ganz den Geiern und der Geschichte ihrer Wiederansiedlung in den Cevennen gewidmet ist.


TARN, JONTE UND DIE CAUSSES

179

1971 versuchte man zum ersten Mal, vier junge Gänsegeier aus Spanien in den Causses auszusetzen. Der Versuch misslang. Ein Vogel flog in eine Stromleitung, ein weiterer fiel einem Jäger zum Opfer und zwei verschwanden spurlos. Es brauchte also ein neues Konzept. Die Vögel mussten zuerst in den Cevennen heimisch werden, erst dann konnte man sie flie­ gen lassen. Die Wissenschaftler des Vogelschutzverbandes LPO (Ligue pour la Protection des Oiseaux) bauten dazu eine große Voliere, in der über zehn Jahre junge Geier aufgezogen wurden. Am 14.12.1981 war der große Moment gekommen und man ließ fünf in der Voliere geborene Brutpaare frei – allerdings diesmal nicht ohne entsprechende Maßnahmen. Es wurden Nistplätze vorbereitet und an speziellen Plätzen regelmäßig Kadaver abge­ legt, um die Geier beim Start in ein freies Leben zu unterstüt­ zen. Vier Paare blieben vor Ort. Heute leben wieder rund 1000 Gänsegeier in den Schluchten der Jonte und des Tarn. Die Kolo­ nie breitet sich langsam aus und 2015 hatten sich auch jeweils 60 Brutpaare in den Gorges de Dourbie und am Tarn zwischen Le Rozier und Millau angesiedelt. Man kann also in der ganzen Region bei der passenden Thermik Geier am Himmel kreisen sehen. 1992 begann man dann, eine zweite der vier Geierarten anzusiedeln: den Mönchsgeier, der heute mit 21 Brutpaaren vertreten ist. Auf der Aussichtsterrasse des Infozentrums sind starke Ferngläser installiert, mit denen wir die Geier in den umliegenden Felsen beobachten können. Sie beweisen auch eindrucksvoll, wie wenig wir sehen, wenn wir nicht wissen, wie und wo wir suchen sollen. Mitarbeiter des Infozen­ trums helfen beim Ausrichten der Fernrohre, so­ dass Sie garantiert einige der Vögel entdecken werden. Ohne Anleitung sieht man diese eigent­ lich nur, wenn Sie in Gruppen auf Beobachtungs­ flug am Himmel ihre Kreise ziehen.

TOUREN-STECKBRIEF Anfahrt: Zwischen Meyrueis und Le Rozier führt die D 996 durch die male­ rischen Gorges de la Jonte. Mitten in der Schlucht steht beim Weiler Le Truel di­ rekt an der Straße das Geier-Infozentrum »Maison de Vautours«. Parkplatz bei GPS N 44°11‘50.5“, E 3°14‘52.6“. Maison de Vautours: Geöffnet Mai bis September 9.30 – 19 Uhr, April und Okto­ ber 10 –18 Uhr, Montag geschlossen (au­ ßer Juli und August). Eintritt € 6,80,

Kinder 5 – 12 Jahre € 3. Anspruch und Charakter: Autotour vom hübschen Städchen Meyrueis durch die Schlucht der Jonte nach Le Rozier. Stopp an der Maison des Vautours. Highlights: Von der Aus­sichts­plattform im Infozentrum kann man auch einige Nester in den umliegenden Klippen sehen. Einkehr: In Meyrueis oder Le Rozier. In der Nähe: Badeplätze am Tarn unter­ halb von Le Rozier.


180 Gänsegeier (Vautour fauve)

Geier in den Cevennen Mit zweieinhalb bis drei Metern Flügelspannweite sind Geier die größten flugfähigen Vögel Europas. Der größte von ihnen ist der dunkel gefärbte Mönchsgeier, der als einzige Geierart nicht in Kolonien lebt. Am häufigsten sieht man die Gänsegeier. Sie kreisen in großen Gruppen über den Bergen und sind sogar von den Straßen gut zu beobachten. Außer dem Mönchs- und dem Gänsegeier gehören auch noch der Bartgeier, den man an der schwarz-weißen Zeichnung im Gesicht erkennt, und der kleinere Schmutzgeier zu den europäischen Geierarten. In den Pyrenäen sind noch alle vier Geierarten präsent, in den Cevennen versucht man sie wieder anzusiedeln. Alle Geierarten sind Aasfresser. Sie ernähren sich ausschließlich von bereits toten Tieren und sind nicht in der Lage, selbst zu

jagen. Meist besteht ihr Futter aus verunglückten Weide­ oder Bergtieren wie Schafen, Kühen und Gämsen. Um den gefährde­ ten Geierbestand zu erhalten, füttern Ranger in einigen Regio­ nen zu. Tote Tiere und Schlacht­ abfälle werden dazu an spezi­ ellen Futterstellen deponiert. Geier auf Futtersuche sitzen häufig an exponierten Plätzen und beobachten. Hat ein Vogel der Gruppe etwas entdeckt und stürzt sich zu Boden, kommen die anderen hinterher. Schmutz­ geier, die selbst nicht stark genug sind, um ein totes Tier zu zerlegen, halten sich gerne in der Nähe der Gänsegeier auf, um sich an den Resten eines Mahles zu bedienen.

Mönchsgeier (Vautour moine) und Schmutzgeier (Vautour percnoptère / rechts unten) gehören zu den besonders seltenen Geierarten


TARN, JONTE UND DIE CAUSSES

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Bartgeier (Gypaète barbu)

Die vergleichsweise häufig zu sehenden Gänsegeier erkennt man am hellen Kopf und am gebogenen Hals. Der Körper ist hellbraun und die Schwingen sind dunkler, sodass der Vogel von unten zweifarbig wirkt. Gänsegeier sind Standvögel und leben ganzjährig in den Ceven­ nen. Sie brüten von Januar bis März in Kolonien. Der Jungvo­ gel sitzt etwa 120 Tage im Nest und wird im Wechsel von einem Elternteil beschützt, während der andere nach Futter sucht. Die erwachsenen Jung­ vögel verlassen das Revier ihrer Eltern und ziehen einige Jahre umher, bevor sie sesshaft wer­ den. So kann man einzelne junge Geier auch außerhalb ihres üblichen Lebensraumes beobachten. Gänsegeier wer­ den bis zu 40 Jahre alt und wiegen, wenn sie ausgewach­ sen sind, bis zu zwölf Kilo. Die etwas größeren Bartgeier, die bei uns auch Lämmergeier genannt werden, gibt es sel­ tener. Charakteristisch ist ihre schwar ze Gesichtsmaske, die in einen spitzen Ziegenbart ausläuft. Auch sonst ist der Vogel mit seinem grauschwarzen Gefieder, dem rotbraunen Ge­ sicht und einem kurzen kräfti­ gen Hals eindeutig erkennbar. Bartgeier leben im Hochgebirge,

fressen außer Aas auch Knochen und sind besonders ausdauern­ de Flieger, die geschickt die Thermik nutzen. Mit fast drei Metern Spannweite ist der Mönchsgeier noch et­ was größer als der Bartgeier. Sein Gefieder ist durchgängig dunkelbraun und er hat einen nackten, oft leicht bläulich aussehenden Hals, der von ei­ ner Federkrause umgeben ist. Sein Lebensraum ist der Berg­ wald. Er baut seine Nester in Baumkronen. In Europa kommt er außerdem noch in den Pyre­ näen und auf Mallorca vor. Der Schmutzgeier fällt durch ein kontrastreiches schwarz­weißes Gefieder auf und ist mit seinem knallgelben Gesicht leicht zu erkennen. Er ist etwa so groß wie ein Huhn und die einzige Geierart, die im Winter in den Süden fliegt. Er ernährt sich von den Resten, die die größe­ ren Geier zurücklassen.


182

600 m

Tour 36: Eremitage Saint-Michel

Tour 36: Eremitage Saint-Michel Zu Fuß durch die Gorges de la Jonte

10 km

4 h 15

ab 10

Die Ruine der Eremitage Saint-Michel thront fotogen auf zwei nebeneinander aufragenden Felsen in der Schlucht der Jonte. In den gegenüberliegenden Felsen brüten Gänsegeier und das Infozentrum Maison de Vautours ist von oben gut zu sehen. Von der Einsiedelei führt ein Pfad am Hang hoch über der Schlucht entlang. Von einem der vielen Aussichtspunkte werden Sie bestimmt auch einige der im Tal lebenden Geier über den Felsen kreisen sehen. Um auch eines der Nester zu entdecken, hilft ein gutes Fernglas, das auf dieser Wanderung unbedingt in den Rucksack gehört.


TARN, JONTE UND DIE CAUSSES

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Wanderung: Vom Parkplatz führt eine Treppe hinunter zur Promenade am Flussufer. Wir folgen dieser bis zur Brücke, steigen dort wieder hinauf und überqueren den Fluss. Auf der anderen Seite folgen wir der Straße bis in die nächste Kurve. Dort steht eine Info-Tafel 1 für unseren Weg und hier beginnt auch die gelbe Markierung. Es geht links in einen Fahrweg und kurz darauf wieder rechts auf einen steinigen Pfad, der steil bergauf führt. An einem Haus treffen wir noch einmal auf eine Straße und folgen dieser nach links. An der nächsten Kreuzung 2 heißt es aufpassen! Hier sind beide Wege gelb markiert. Wer jetzt geradeaus weitergeht, steigt zuerst und am Stück ganz hinauf auf die Hochebene. Wir ziehen einen etwas softeren Einstieg vor und wählen die andere Richtung. Das hat den Vorteil, dass die Höhenmeter sich besser über die Wanderung verteilen.

TOUREN-STECKBRIEF Anfahrt: Der Wanderweg beginnt im Zentrum des Ortes Le Rozier auf dem Parkplatz bei GPS N 44°11‘26.2“, E 3°12‘27.8“ am Ufer der Jonte. Alterna­ tiv kann diese Wanderung auch direkt am Camping Municipal gestartet werden. Wir gehen dann einfach immer am Ufer der Jonte entlang, bis wir die Brücke er­ reichen. Anspruch und Charakter: Anspruchs­ voller Rundweg mit grandiosem Ausblick und langem Aufstieg, der bereits recht gute Kondition erfordert. Der Weg oben am Hang ist schmal und führt stellen­ weise nahe am Abhang entlang. Es gibt

viele Wurzeln, über die man fallen kann, was auf dem schmalen Pfad an einigen Stellen nicht ganz ungefährlich wäre. Man sollte also nach dem Aufstieg noch genug Reserven haben, damit man hier oben nicht erschöpft vor sich hinstol­ pert. Der Besuch der Ruine der Einsie­ delei ist nur für schwindelfreie Kletterer zu machen, dann aber ein echtes Aben­ teuer. Highlights: Kletterpartie zur Eremitage, Weg oben am Rand der Schlucht mit vie­ len Aussichtspunkten. Einkehr: Restaurants in Le Rozier In der Nähe: Maison des Vautours


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Tour 36: Eremitage Saint-Michel

Wir biegen also links ab und spazieren die ersten Kilometer auf einem Schotterweg beinahe eben am Hang entlang. Kurz vor dem Ende dieses etwas eintönigen Wegabschnittes signalisiert ein Metalltor den Zugang zu einem Haus. Dahinter wird der Weg Cevennen - Ansgar3 Jöbkes - 12.01.2019 schmaler und wenig später teilt- Tour er 36sich . Jetzt beginnt für uns der Aufstieg zur Eremitage. Wir wählen den rechten Pfad, der sich Kurve um Kurve durch den Wald hinaufschraubt. 250 Meter höher stehen wir an einer Kreuzung 4 . Hier geht es rechts zur Eremitage. Der Pfad

Peyreleau

Le Rozier

2

500 0

60 700

Von der Causse Noir zur Eremitage Wenn der fordernde Aufstieg aus der Schlucht noch zu lang ist, können wir auch von oben zum Klippenrand laufen. Ein beqeumer Weg beginnt an der malerischen Kirchenruine Saint-Jean-de-Balmes [› Seite 146] und führt durch den Wald zum Klippen­rand mit Blick auf die Ruine der Eremitage. Folgen Sie dazu an der Kirche dem breiten Wander­ weg. Er trifft auf einen Fahrweg, dem wir geradeaus folgen bis zur nächsten Kreuzung. Hier weist links ein Schild den Weg zur Eremitage Saint-Michel. Kurz darauf geht es dann etwa 100 Höhen­meter steil hinunter bis zum Weg am Klippen­rand. Von hier aus kann man rechts zur Ere­mitage wandern oder links mit bestem Blick in die Schlucht dem Höhenweg folgen. Zurück geht es auf dem gleichen Weg.

1

Aleyrac


TARN, JONTE UND DIE CAUSSES

185

ist unmarkiert! Der rechte bringt uns zum Turm der Anlage, der linke zur Ruine des Gebäudes. Der Aufstieg zum Turm ist ohne Kletterkenntnisse und Sicherung mit Kindern keinesfalls zu empfehlen. Auch die Kletterei in das ehemalige Gebäude der Ein­ siedelei erfordert absolute Trittsicherheit und schwindelfreie Kinder und Eltern. Eine etwa zehn Meter hohe Metallleiter führt auf den Felsen mit der Ruine 5 und dann über Felsstufen in den oberen Teil des Gebäudes. Im groben Fels findet man gut Halt für die Hände und viele Stufen zum Klettern für die Füße. Ob Sie hier hinaufsteigen wollen, müssen Sie aber trotzdem sel­ ber entscheiden und verantworten. Die Ruine ist ein ausgezeich­ neter Ausguck auf die Felswände hinter der Maison des Vautours, in der mehrere Geierpaare nisten. Man kann den Ausblick aber Le Rozier Eremitage (5) 800

Le Rozier

Strommast (9) Plateau (7)

700 600

Wegkreuz (2)

(3)

(2)

500 400

0.10

Start

1.00 1

2

3

2.00

2.25

4

5

3.15 6

7

La Jo

nte

4.15 8

10 km

9

3 5

500

7

4

6

600 700

800

8 9

700 800

Saint-Jeande-Balmes

0

250

500 Meter


216

65 m

Tour 44: Vom Bergbach zum See

Tour 44: Vom Bergbach zum See Durch den Fôret du Lingas zum Lac de Pises

5,3 km

2h

ab 4

Nur eine holperige Straße führt in den Wald von Lingas im Kerngebiet des Cevennen-Nationalparkes. Die Berglandschaft ist hier eher lieblich als schroff und der kleine Stausee Lac de Pises ist von hügeligem Weideland umgeben und sieht von jeder Seite etwas anders aus. Der Wanderweg zum See führt uns zuerst an einem glasklaren Wasserlauf durch ein hübsches Tal und dann durch dichten Fichtenwald. Wanderung: Am Parkplatz beginnt ein schmaler Pfad, der direkt an einen glasklaren Bächlein entlangführt. Einige Holzstege überbrücken feuchte Stellen. Nach kurzer Zeit wechseln wir über eine Holzbrücke mit hohen Stufen 1 die Bachseite, und das Tal wird immer idyllischer. Links von uns fällt der Blick auf eine grüne Hügellandschaft, in der die Erosion Sandflecken freigelegt hat. Trotzdem wirkt die ganze Landschaft wirklich malerisch. Das erste Wegstück am Bach ist viel zu schnell vorbei. Rechts geht es in den Wald hinauf, bis unser Weg auf einem Fahrweg endet. Diesem folgen wir die letzten 600 Meter bis zum Ufer des Lac de Pises, den wir hinter seiner Staumauer 2 an einem


TÄLER UND BERGE DER CEVENNEN

217

winzigen Kiesstrand erreichen. Ursprünglich wurde der See im Jahr 1965 für den Tourismus angelegt. Seit 1981 gehört das Ge­ biet zum Nationalpark Cevennen und der Lac de Pises damit zum Naturschutzgebiet. Deshalb darf man hier auch nicht baden. Wir treffen hier auf einen zweiten markierten Weg, den Sentier d‘interprétation »Lac de Pises«, den wir sehr gut mit unserem Weg verbinden können. Die Markierung unseres Sentier »La Fôret du Lingas« schickt uns jetzt rechts um den See, um kurz darauf durch den Wald zurückzuführen 3 . Bevor wir rechts in den Wald abbiegen, drehen wir noch eine Runde um den See. Der Weg führt immer ein Stück oberhalb des Ufers entlang und ist mit Tafeln mit einem schwarzen Punkt markiert. Er wäre aber auch ohne Markierung kaum zu verfehlen. Je nach Perspektive wechselt der kleine See mit seinen Buchten das Gesicht, sodass die kurze Runde wirklich abwechslungsreich ist.

TOUREN-STECKBRIEF Anfahrt: Im Dorf L‘Esperou folgen wir der D 48 in Richtung Le Vigan bis zur Passhöhe Col de Miniers. Hier zweigt rechts eine Privatstraße ab. Ein Schild mahnt eine Maximalgeschwindigkeit von 45 Stundenkilometern an, was angesichts der löchrigen Asphaltdecke definitiv zu schnell wäre. Umkurvt man die Löcher, ist die Straße aber unkompliziert zu fah­ ren und nach knapp vier Kilometern ist links der Straße bei GPS N 44°03‘06.0“, E 3°31‘00.1“ ein größerer geschotterter

Parkplatz erreicht. Hier beginnt der Sen­ tier d‘interpretation »La Fôret du Lingas«. Für die kürzere Variante fahren wir noch 1,5 Kilometer weiter bis zum nächsten beschilderten Parkplatz. Anspruch und Charakter: Abwechslungs­ reiche Runde mit viel Wasser und drei ganz unterschiedlichen Landschaften. Highlights: Weg am Bach, verschiedene schöne Plätze am Seeufer. Einkehr: Picknick mitnehmen. In der Nähe: Abîme de Bramabiau


218

Tour 44: Vom Bergbach zum See

Zurück an der Staumauer 2 folgen wir dem Pfad hinab zu einer Holzbrücke und wieder hinauf zur bekannten Kreuzung mit un­ serem Hinweg. Wir folgen noch einmal dem Pfad am See, bis die gelbe Markierung uns rechts in den Wald hinauf schickt 3 . Es folgt Punkt 7 des Themenweges. Dann treffen wir auf einen Fahrweg 4 , dem wir nach rechts folgen. Der Weg ist hier nur sporadisch gelb markiert, dafür gibt es viele rote Markierungen. Nach etwa 200 Metern biegen wir links in einen Waldpfad ein, der immer in Sichtweite eines unterhalb gelegenen Schotter­ weges bleibt. Hier könnte man gut ein kleines Kinder-Wanderabenteuer einbauen, wenn die Eltern auf dem breiten Weg wei­ tergehen und die Kids ganz alleine den Markierungen und dem abenteuerlichen Wurzelpfad folgen. Kurz bevor der Pfad auf dem Forstweg endet, steigt er noch einmal kräftig an und führt in den Wald hinauf. Das ist die einzige Stelle, an der die Kids auf dem Wanderpfad außer Sicht geraten. Gleich darauf führt der Pfad dann endgültig hinunter und auf den breiten Forstweg. Wenige Schritte weiter stehen wir an der Straße und sehen rechts neben uns den Parkplatz.


TÄLER UND BERGE DER CEVENNEN

219

nnen - Tour 44 - Ansgar Jöbkes - 12.01.2019

0

250

500 Meter

Parkplatz Forêt de Lingas Parkplatz Lac de Pises

1

4

13 00

3

Lac des Pises 14

00

2

Parkplatz 1300

Parkplatz

Lac des Pises (2) (3) Brücke (1)

1200

Start

(3)

0.40 0.45 1

2

(4)

1.30 1.40 3

4

2.00 5,3 km

Variante für die Kleinsten 3 km, 1 h, eben Statt am ersten Parkplatz zu halten, kann man auch noch 1,5 Kilometer weiter bis zum Parkplatz »Lac de Pises« fahren. Ein angenehmer Waldweg führt von hier in gut zehn Minuten zum obe­ ren Ende des Sees, den man dann auf dem Uferpfad um­ runden kann.


An den Flüssen Ardèche und Tarn ist die Landschaft geprägt durch tief eingefurchte Täler mit schroffen Felswänden und stille, dünn besiedelte Hochebenen. So verlaufen viele unserer Wanderrouten auf aufregenden Pfaden oder am Wasser entlang. Schöne Badeplätze an den Flussufern und Campingplätze direkt am Wasser ermöglichen aber auch faule Urlaubstage. Nebenan in den Cevennen treffen wir dann auf eine ursprüngliche Bergland­ schaft mit viel Wald und wilden, einsamen Höhenzügen.

, DAS GIBT S HIER ZU ENTDECKEN: ›

Unsere 50 Wander- und Entdeckertouren für Familien führen auf kurzen, abenteuertauglichen Routen durch Schluchten und in die Berge, durch mittelalter­lich anmutende Dörfer, zu Wildpferden und Gänse­geiern, versteckten Höhlen, schönen Plätzen am Fluss, durch einen Zauberwald, zu einem verlassenen Dorf oder auf felsige Gipfel mit Weitblick.

› Kinder-Infos zu Natur, Umwelt und Kultur › Badeplätze an Seen und Flüssen, familien­taugliche Ausflugsziele wie Höhlen, Museen und Parks

C ampingführer und andere Übernachtungstipps

€ 17,90 [D]

ISBN 978-3-944378-19-0


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