Jiaogulan

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Jens Rusch

Jiaogulan Das Sachbuch Ăźber das Unsterblichkeitskraut


Inhaltsverzeichnis Seite 3: Mein Krebs - Mein Kampf Seite 20: Die Verschenk-Aktionen Seite 21: Der erste Jiaogulan-Tee Seite 22: Wirkstoffe Seite 24: Das Jiaogulan-Gewächshaus Seite 25: Maltherapie Seite 27: Krebs-Informationstage Seite 28: Erste Generation Seite 31: An die LeserInnen Seite 32: Seriöse Untersuchungen Seite 34: Heilmittelwerbegesetz Seite 35: Vermehrung durch Rhizome und Stecklinge Seite 37: Erfahrungsberichte von Jiaogulan-Anwendern Seite 46: facebook - Die virtuelle Selbsthilfegruppe Seite 47: Jiaogulan im Jahreslauf Seite 48: Vom Steckling zur neuen Pflanze Seite 53: Rankhilfen Seite 55: Hängeampeln Seite 56: Topfung Seite 58: Anwuchsphase im Gewächshaus Seite 60: Jiaogulan im Winter Seite 61: Ernte und Trocknung Seite 62: Tee - Zubereitung Seite 63: Jiaogulan-Käse Seite 64: Jiaogulan im Ernährungskreislauf Seite 65: Jiaogulan-Smoothie Seite 67: Jiaogulan in der Küche Seite 69: Shop und Versand Seite 71: Deich-Guano Seite 75: Das Stäben Seite 76: Absenker Seite 78: Lufttöpfe Seite 81: Green man Seite 85: Blattformen und Mutationen Seite 86: Erfahrungsmedizin Seite 87: Was tun bei Problemen? Seite 90: Anbau und Pflege Seite 92: Herkunft Seite 93: Empfehlungen für eine Einnahmemenge Seite 94: Zur Person Seite 95: Eu-Import-Richtlinien Seite 97: Blüten, Früchte, Samen Seite 98: Die richtige Erde Seite 100: Jiaogulan und Krebs Seite 105: Jiaogulan im Winter Seite 107: Neem und Jiaogulan

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Der Ursprung dieses prachtvollen Jiaogulan-Gartens in der norddeutschen Schleusenstadt Brunsbüttel liegt in einer einzigen, winzigen Pflanze. Sie breitete sich im Laufe der Jahre durch behutsame und fachgerechte Pflege zu einem kraftvollen Zuchtstamm aus, der viele weitere Nachzuchten ermöglicht. Wie es dazu kam und welcher gesunde Nutzen sich daraus entwickelte, erfahren Sie in diesem Buch.


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Wer an Krebs erkrankt ist, verbindet ganz sicher mit Jiaogulan (Unsterblichkeitskraut) größte Hoffnungen. In der Onkologie Südostasiens werden die Wirkstoffe dieser inzwischen hochgeschätzen Dschungelpflanze längst sehr erfolgreich eingesetzt. Im Internet überschlagen sich z.Zt. positive Meldungen, auch in medizinischen Fachzeitschriften. In Deutschland ist diese Art der Komplementärmedizin bislang lediglich als therapieunterstützend bei integrative oder ganzheitlich arbeitenden ÄrztInnen bekannt. Aber auch diese beginnen, Jiaogulan zu schätzen. 2005 brachte der krebsbetroffene Künstler Jens Rusch diese segensreiche Pflanze aus Südostasien mit und nutzte sie für seine Eigentherapie. Seitdem sammelt er Erfahrungsberichte von anderen Krebsbetroffenen. In ihrem Künstlergarten im norddeutschen Brunsbüttel bauten seine Frau und er spezielle Gewächshäuser. Hier kultivierten sie diese kostbare Pflanze durch eine genetisch identische Weitervermehrung zunächst nur für den Eigenbedarf. Rusch hat seinen Zungengrundtumor nun bereits seit 19 Jahren überlebt und gilt als "Longtime-Survivor". Jens Rusch ist der Initiator des größten Charity-Events Norddeutschlands Wattolümpiade", mit deren Erlös (bislang über 440 000.- €) Strukturen für eine verbesserte Patientenautonomie und Palliativ-Einrichtungen aufgebaut werden. Dazu gehören im Rahmen seiner Initiative STARK gegen KREBS auch die jährlichen Krebsinformationstage. Rusch ist auch der Mit-Initiator des Krebsberatungszentrum Westküste. Der onkologische Arbeitskreis der Westküstenkliniken hat ihn 2019 zum Ehrenmitglied ernannt.

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Auf den nachstehenden Seiten finden Sie eine sehr persönliche Darstellung des kuriosen Weges, auf dem ich zur Heilpflanze „Jiaogulan“ fand. Diese sollte jedoch mein Leben, genauer gesagt, mein Überleben, bestimmen. Heute, im Herbst 2020, habe ich "meinem Krebs" 19 Jahre die Stirn geboten. Die ursprüngliche Prognose für mein Überleben sah deutlich kürzer aus. Ich verdanke mein Weiterleben der Kunst versierter Chirurgen und Onkologen und einer phänomenalen Stärkung meines Immunsystems durch die komplementäre Wirksamkeit meiner eigenen Jiaogulan-Zucht. Zunächst ausschließlich für den Eigenbedarf und meine Selbst-Therapie gezüchtet, wurde ich gleichzeitig auf eine wirkstoffarme Samenvermehrung von Pflanzen aufmerksam. Ich beschloss, einen eigenen Weg originärer und wirkstofferhaltender Weiterzucht zu suchen. Auch wenn ich heute unter den Spätfolgen der radiologischen Behandlung leide, geht es mir zumindest so gut, dass ich meiner Arbeit im Atelier nachgehen kann. Dafür bin ich dankbar und glücklich. Und ich hoffe, daß man das meinen Bildern ansehen kann."

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Diese Schläuche sollten eigentlich wie ein umgekehrtes "U" durch die Zunge geführt werden, damit die Bestrahlungs-Anoden mehrmals täglich hineingeführt werden könnten. Leider knickten sie mitten in der Zunge ab und sahen aus wie gotische Fenster. Jede Berührung führte zu barbarischen Schmerzen in der Zungenwunde. Folge: Sechs schmerzerfüllte und schlaflose Nächte.

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Dieses Kapitel sollte bitte ganz nach hinten ...

Mein Krebs - Mein Kampf


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Solch ein Untersuchungs-Resultat zeigt eine beseitigte "Raumforderung". Der entfernte Zungengrundtumor hinterließ eine Verzerrung der Sprachmuskulatur und eine Deformierung des Kehlkopfes. Bitte wundern Sie sich also nicht, wenn ich am Telefon etwas behindert klinge. Eine Bestrahlung im Kopfbereich bleibt selten folgenlos. Ich verlor dabei auch meine Speicheldrüsen. Brandblasen um die Zungenränder verhinderten am Ende die Nahrungsaufnahme - und die Schmerztherapie versagte trotz hoher Morphium-Dosierung. Leider waren zu diesem Zeitpunkt CBD und THC noch nicht legalisiert. Foto: Marco Freitag.

Die Krebsdiagnose, das Desaster unausweichlicher Verletzungen an Körper und Psyche, der Startschuss zu einem Höllenritt ohne jegliche Vorwarnung. Hiermit beginnen die nachstehenden Notizen und Gedächtnisprotokolle. Wirre "Frontberichte" unter dem Einfluss von Morphium und Schmerzmittel: Der Tunnel am Ende des Lichts. Während eines Thailand-Aufenthaltes lernt ich das sogenannte "Unsterblichkeitskraut" Jiaogulan auf einem Nightmarket in Chiang Mai kennen. Diese bis zu diesem Zeitpunkt in Deutschland nahezu unbekannte Pflanze sollte mein Leben verändern. Ich mag keine Bücher, die unmittelbar nach einer überstandenen Therapie unter dem Stichwort "Wie ich den Krebs besiegte" veröffentlicht werden. Stattdessen sammelte ich 19 Jahre lang meine Erinnerungen und ziehe sie erst jetzt in diesem Buch auf den roten Faden, den man "Leben" nennt.

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Raumforderung

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Wachtelei-, dann taubeneigroß. Nicht sensationell, aber an meinem Hals definitiv fehl am Platz. Kann man auch nicht ausdrücken wie einen Pubertätspickel. „Sammeln Sie Treuepunkte?“ „Nein, das ist Akne“. Wenn ich das Ding im Spiegel erblicke, muss ich an einen Fernsehspot denken: Ein Ehepaar bei der Morgentoilette: Er bemerkt einen dunklen Fleck am Hals, sie putzt sich die Zähne. Neuer Tag. Der Fleck ist größer geworden, er drückt dran herum. Sie putzt ihre Zähne. Neuer Tag. Der Fleck ist nun bereits sehr groß, sie schaut ihn mit der Zahnbürste im Mund erschrocken an. Neuer Tag. Sie steht jetzt allein vorm Spiegel und putzt sich sehr, sehr bedächtig die Zähne. Ein guter Bekannter in der hiesigen Klinik ist in der Lage, eine erste Sonographie von meinem Eierhals zu machen. Glitschig, leise und auf dem Bildschirm sieht es aus, wie auf einem fremden Planeten. Auch für ihn, den Chefarzt, nicht so ohne Weiteres zu entziffern. Er speichert und will kompetenten Rat bei einem Kollegen suchen. „Kann durchaus auch eine harmlose Lymphschwellung sein, das kommt häufig vor“. So kommt die erste der Plattitüden daher, mit der man sich in eine Unverbindlichkeit flüchtet. Ich soll einen derben Haufen davon kennen lernen.

Nach drei Wochen ohne ein Signal, ohne einen Befund, ist der frankensteinsche Knopf an der linken Halsseite fast so groß wie ein kleineres Hühnerei und einem befreundeten Zahnarzt platzt der Kragen, der eigentlich mir hätte platzen sollen. Erst spät begreife ich, welch fatales Instrument unsere Psyche für Weicheier bereit hält: Verdrängung. Ein bunter Strauß von Rückzugsmöglichkeiten: Weghören, Positives optimieren, Wegsehen, selektiv wahrnehmen, saufen. Niemand nimmt bislang das Wort „Krebs“ in den Mund. Tumore haben andere. Auf einem anderen Planeten. Als wir dann erfahren, dass der alarmierende Befund bereits über zwei Wochen auf dem Schreibtisch meines ehemaligen Chefarzt-Freundes liegt und eine „Punktierung“ dringend angeraten wird, bestimmt mein Zahnarztfreund die nächsten Schritte. Und diese im Eiltempo. Ich denke bei diesem fremden Wort zunächst an Interpunktion. Das nächste Fremdwort klingt ähnlich harmlos, obwohl die untersuchende Ärztin es fast schreiend diktiert: „Raumforderung!“ In die Hektik assoziiere ich dummes Zeug wie „Volk ohne Raum“ und „Raumzeit – mehr Raumzeit“. Als mir klar wird, dass es sich auch hier wieder um eine kunstvolle Form sprachlicher Verdrängungsangebote handelt, schwadroniere ich über „Entsorgungspark“ für Atommüll über eine endlose Schleife verharmlosender Wortschöpfungen. Eine umgangssprachliche Genesis, die uns hilft, bedrohende oder beängstigende Dinge gefälliger zu verpacken. Ein Kiefernorthopäde, der haargenau am gleichen Tag wie ich das diffuse Licht der norddeutschen Aprilwelt erblickte, ergreift eine bemerkenswerte Initiative. Fast so, als wolle er die vertrödelte Zeit wieder einholen und expediert mich im Eiltempo in die Uni-Klinik in Kiel.

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Unterm Tuch

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Punktierung oder Punktion, keinesfalls Interpunktion – ist mir auch echt scheißegal. Als ich bemerke, dass die dicke Spritze in der Petrischale schamhaft mit einem Tüchlein überdeckt wurde, überkommt mich zum ersten Mal Angst. Gaukelei, verdammte Gaukelei. Den Juden erzählte man etwas von Duschen, als man sie unter die Cyklon B- Köpfe stellte. „Weshalb spielt denn hier eigentlich niemand mit offenen Karten?“ „Es ist schon vorgekommen, dass Patienten die Punktierung verweigerten, wenn sie die dicke Spritze sahen“. „So schlimm wird das doch nicht sein, sie werden doch sicherlich so etwas wie eine örtliche Betäubung vornehmen?“ „Eben leider nicht, das würde den Befund verfälschen“. Halleluja! An das Anstechen und schlürfende Absaugen des winzigen Fleischfetzens aus meinem halben Hühnerei werde ich beim Betriebsgeräusch veralteter Espressomaschinen immer wieder erinnert. Dass dieses halbe Ei so etwas wie eine mögliche Metastase war, musste ich mir später selbst zusammenreimen, erklärt hat mir das niemand. Aber dass der Lymphgürtel im Halsbereich so etwas wie ein Schutzwall sei und dass ich dadurch möglicherweise Glück haben könnte.

Erst als es um Einweisungsformalitäten und Hinweise an meine Versicherung ging, fiel endlich das Wort „Krebs“. Verdrängung ist in diesem Fall wohl etwas bilaterales, ich kann es mir nicht erklären. Vermutlich hatte ich es ja längst geahnt, zumindest hätte ich es ahnen können. Aber konkret gefragt habe ich auch niemanden. Und im Nachhinein kann ich mich auch an diesen Punkt am nebulösesten erinnern.

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Schluß jetzt

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Eine Rückfahrt ohne Bodenhaftung. Suse fährt und mein Zahnarztfreund Klaus muss nun echt mal Händchenhalten. Er kennt das. So, als würde er einem Patienten die bevorstehende Extraktion eines faulen Backenzahnes nahe bringen. Dann kommt er, der allererste, nicht mehr steuerbare Heulschub. Solch ein abgründiges Schluchzen ist für mich fast erschreckender, als der Grund hierfür. Wie kann man sich nur so weibisch und verzweifelt gehen lassen? Und jetzt hagelt es neue, weichenstellende Ratschläge: „Du darfst jetzt weinen! In solch einer Situation darf das jeder!“ Von diesem Freibrief werde ich noch häufig Gebrauch machen. Aber erst einmal muss ich das ganze apokalyptische Szenario ausloten: „Hilfst Du mir, selbst Schluss zu machen, wenn die Schmerzen unerträglich werden?“ Keine günstige Gesprächsvoraussetzung für meine Freunde. Auch in den kommenden Wochen ist hierfür eigentlich niemand so richtig zu begeistern. Während ich mir Hirnfunktionsstörungen ausmale, die an die schönsten LSDRäusche meiner längst zurückliegenden Hippie-Zeit erinnern, an Inkontinenzwindeln und seitliche Notausgänge, ist allen Freunden absolut und ausschließlich daran gelegen, mich von jedem Gedanken in diese Richtung abzudrängen. Deshalb muss ich selbst beginnen, befreundete Ärzte anzurufen und so lange es geht, auch zu besuchen. Langatmige Gespräche über Euthanasie und den hypokratischen Eid beginne ich immer häufiger und immer unhöflicher abzukürzen. Als ich dann jemanden gefunden habe, der mir im Extremfall zur Seite stehen wird, ist das Thema auch erst einmal abheftbar und die unvermeidlichen Operationen können in Angriff genommen werden. Die Computerausdrucke über humanes Sterben hefte ich im gleichen Ordner ab, wie das Stern-Sonderheft über „Ärzte für eine Legalisierung von Cannabis in der Onkologie“. Mein Notfall-Fundus. Beim Gang durch meine Heimatstadt kommt es mir so vor, als würde man sich abwenden, die Straßenseite wechseln, um lästigen Krankheitsgesprächen aus dem Weg zu gehen. Vielleicht auch, weil man – ähnlich wie es mir selbst immer geht, wenn ich jemandem kondolieren muss, einfach nicht weiß, was man denn in „solch einer Situation sagen soll.“ Ich beginne, zu verstehen, wie sich Behinderte fühlen müssen. Und dann kommt eine Wut hoch, für die ich mich schäme: „Ihr Arschlöcher dürft weiterleben- und ich muss sterben.“ Das darf man nicht einmal denken, ich weiß. Und ich kann mich nicht dagegen wehren, ich denke es trotzdem. Besonders dann, wenn ich den Dorfalkoholiker vorbeiwanken sehe, die Penner in den Kieler Anlagen, die Punker und Arbeitsverweigerer. „Ihr lebt, und ich muss sterben“. Vielfalt, Anpassung und Auslese - irgendwie haben wir mit unserer Sozialromantik die Darwinschen Konzepte auf den Kopf gestellt.

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Ein alter Film kommt zurück: „Soilent green“ mit Charlton Heston. In welcher Hirnwindung hatte der sich nur versteckt gehalten? Und dann wird mir klar, wie unendlich alt dieses Thema eigentlich sein muss. Und wie einsam jeder war, der darüber nachgedacht hat.

Und dann sagt meine liebe Suse den alles entscheidenden Satz: „Bist Du Dir eigentlich darüber im Klaren, wie egoistisch Du denkst? Hast Du nur einen Moment daran gedacht, was aus mir werden soll – ohne Dich“. Ein Paradigmenwechsel, wie ein knackender, umgelegter Lichtschalter.

Operationsvorbereitung online Während Suse die wenigen vorhandenen Dinge, die uns nützlich erscheinen, für einen unbestimmbar langen Klinik-Aufenthalt zusammenpackt, suche ich im Internet nach Informationen, wie denn solch ein „Zungengrundtumor“ angegangen werden kann. Unzählige Foren in denen Krebserfahrene die Fragen von „Erstbetroffenen“ beantworten. Auch wieder so ein bislang ungeläufiges Wort, aber in diese Schlange stelle ich mich erst einmal. Von Folgeoperationen ist dort die Rede, von Regelfällen, in denen zunächst der Zungengrund, dann der Kehlkopf und dann die Luft-und Speiseröhre.... Ich will das eigentlich alles gar nicht so genau wissen. So langsam beginne ich zu begreifen, dass die Evolution die Fähigkeit, zu verdrängen, nicht so ganz ohne Grund in unseren Werkzeugkasten gelegt hat. Mein alter Freund Emil Hecker, der den ersten Weltkrieg bei Verdun miterleben durfte, erzählte mir einmal davon, dass neben ihm im Schützengraben einem Kameraden ein Arm abgeschossen wurde. Er sah kurz zu dem Stumpf, aus dem Blut sprudelte und schoss dann weiter auf die französischen Gegner. Schmerz verspürte er offensichtlich überhaupt keinen und er brach erst zusammen, als der Blutverlust zu groß wurde. Das Thema Verdrängung lässt mich nicht mehr los und ich will wissen, wie man das denn wohl steuern kann, wenn die Natur diesen Effekt denn schon für so überaus sinnvoll erachtete. Mein Schwiegervater schenkt mir einen Laptop, der sich als überaus nützlich herausstellen soll. Leider verfügt die Uni-Klinik über keinerlei InternetZugänge für Patienten. Nur über einen uralten Fernseher mit Zimmerantenne im Gemeinschaftsraum. Mein Zimmer hat ein leeres Zweitbett und ein Telefon mit Drehscheibe. Die Toilette für alle Patienten befindet sich in Kalkutta – am Ende des Ganges. „Sicherlich hat man alle verfügbaren Mittel in die Ausstattung des OPs gesteckt, damit Du ganz, ganz toll operiert werden kannst“ hilft mir Suse über den Schock hinweg. Klar, wir sind ja nicht zum Spaß hier. Vor uns liegt eine Menge Arbeit.

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„Abarbeiten“ wird zu einer immer häufiger benutzten Umschreibung für uns. Meine Operation wird Professor Rudert leiten. Eine seiner letzten, er geht in den verdienten Ruhestand, wie man mir sagt. Er ist der Erfinder der sogenannten „Brachy-Therapie“, was mir aber gar nichts sagt. Irgendeine Saurier-Art hieß so ähnlich. Ich hoffe, dass dem Professor an einem schicken Abgang gelegen ist und er sich noch einmal voll ins Zeug legt.

Vieles in solch einer Uni-Klinik sieht nach wohltuender Routine aus, das wirkt irgendwie verlässlich. Die kennen das, das machen die schon sehr, sehr lange so, die werden auch bei Dir nicht patzen. Und gleichzeitig möchte ich kein routinierter, durchlaufender Posten sein, ich möchte auffallen, möchte, dass man sich besonders aufmerksam um mein Leben bemüht. Keine Ahnung, wie man das anstellen könnte. Mein Leben, mein einziges......

Die Hydra in meinem Körper Das Schwert gegen die Hydra in meinem Körper, die so unvermittelt und brachial mein Leben gefährden sollte, würde jemand anders führen. Ich lernte Professor Rudert als besonnenen, souveränen Menschen kennen, dessen Abschlußarbeit die Entfernung des daumennagelgroßen Tumors aus meiner Zunge werden sollte. Danach würde er in München seinen Ruhestand endlich seiner Familie widmen. Was konnte das für mich bedeuten? Entweder profitierte ich von lebenslang erprobter Routine oder fiel der bereits zittrigen Hand eines alten Chirurgen zum Opfer. Die Sorgen zerstreuten sich auch nicht, als ich erfuhr, dass er lediglich die operativen Einsätze seines Chefchirurgen überwachen würde und nur noch selten selbst zum Skalpell griff. Nach der Operation konnte ich trotz Sprechkanüle im Luftröhrenschnitt nicht sprechen. Der Kehlkopf, die Stimmbänder hätten durch den Tubus bei der Anästhesie Schaden genommen: „Wir mussten das Röhrchen geradezu um die Ecke schieben.“ Ein Narkosearzt bedient sich des Vokabulars eines Klempners. Vermutlich schafft das Distanz. Mein Schwiegervater schaffte einen Laptop heran. Bald erschien auf Tastendruck in großen Buschstaben: “JA; ES TUT WEH!“ So empfing ich tagelang jeden Besuch. Mit einem Lehrbuch beschäftigte ich mich mit Photo-Impact und erprobte erste Schritte zum Aufbau einer eigenen Website. Während wir einige Tage auf die Analyse des per Laserschwert entfernten Tumors warteten. „Die Kraft sei mit Dir“. Es sollte aber anders kommen. Die Ganzkörpertomographie hatte unendlich lange gedauert. In jeder Region des Körpers wurde nach Heckenschützen gesucht, nach Schläfern und Doppelagenten. Durchfall und ein starker Husten machten die enge Röhre nicht gemütlicher. Das maschinengewehrartige Geknatter klang nach erster Fronterfahrung: „Einatmen, Luft anhalten, Klick, ausatmen.“

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Die Salamitechnik, mit der man lebende Körper in analysierbare Scheibchen zerlegt. „Versteckt euch ruhig, ihr Mistdinger – wir werden euch finden.“ Das Gefühl ein starkes Instrumentarium einer Uni-Klinik ins Feld führen zu können und mit kampferprobten Ärzten im Schützengraben zu liegen, inspirierte mich später zu einer kurzen Glosse. Die Kraft war noch mit mir, aber sie verließ mich schlagartig, als Prof. Rudert mich und Susanne in sein Besprechungszimmer bat. Suse hatte mich nach der Tomographie gestützt und gemeinsam waren wir bedächtig, geschwächt und grübelnd zu meinem Feldlager zurück geschlichen. „Leider habe ich schlechte Nachrichten für Sie. Wir haben ihren Tumor nicht komplett erwischt.“ Es war jetzt also „ mein Tumor, mein Besitz, meine Schuld, mein mögliches Verhängnis“. „In einer weiteren Operation werden wir weit ins Gesunde schneiden. Fasern Ihres Tumors reichen schwer visualisierbar in Zunge und möglicherweise auch weiter.“ Noch stand ich, noch war die Kraft mit mir.

„Ich muss Sie jetzt mit einer Möglichkeit vertraut machen, mit einer Wahrscheinlichkeit. Leider können wir erst während der Operation über diese Schritte entscheiden. Dann kann ich Sie aber nicht aus der Narkose holen, um sie um Ihre Einwilligung zu fragen.“ Ich erfuhr nun also, dass man mir möglicherweise meine Zunge komplett entfernen müsse. Da dieser Eingriff per Laser nicht zu bewerkstelligen wäre, müsse man den Unterkiefer zersägen und wie ein Scheunentor öffnen. „Aber machen Sie sich keine Gedanken, wenn sie aufwachen, sind Ihre Unterkiefer mit Draht wieder zusammen gefügt. Die T-förmige Narbe können sie ja später von einem Bart überwachsen lassen. Frauen können das nicht.“ Der letzte Satz sollte vermutlich ein lockerer Ausflug in die Realität sein. Das war diese schöne Welt, die mir gerade den Rücken zugekehrt hatte. „Natürlich ergibt das am Zungengrund eine ziemlich große Wunde, die „gedeckelt“ werden muss. Das machen wir gewöhnlich mit diesem Hautlappen.“ Er zeigte auf meine Pulsadern am Handgelenk. „Eine Weile muss dieser optimal durchblutete Hautlappen noch mit ihrem Arm verbunden bleiben, während er bereits den Zungenstumpf abdeckelt. Hierfür wird Ihr Arm einige Wochen am Kopf fixiert…“ Beim letzten Satz bin ich mir nicht sicher, ob er ihn wirklich so gesagt hat. Ich höre noch ein dumpfes Plumpsen auf hartem Kachelboden. Als ich wieder denken konnte, bemerkte ich auf dem Raucherbalkon eine Gruppe amüsierter Frischoperierter. Wenn sie sich auf die Brust klopften, kamen aus dem Tracheostoma lustige Rauchringe. Es schien sich um einen Wettbewerb zu handeln. Als es einem der Patienten gelang, einen kleineren Ring durch einen Großen zu blasen, wurde laut und begeistert geklatscht. Professor Rudert machte einen betroffenen Eindruck, jedenfalls hoffte ich, dass es ein solcher sein könnte: „Wir haben, soweit möglich ins Gesunde gelasert. Leider wird erst die endgültige Analyse des entfernten Gewebes (inzwischen daumengroß) darüber entscheiden, ob die Zunge komplett entfernt werden muss.“

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Suse nahm sich ein Zimmer im benachbarten Hotel Reuter und ich machte mir Gedanken darüber wie sinnvoll Angehörigenzimmer sein könnten. Das qualvolle Warten auf den Gewebebefund Lässt sich gemeinsam besser ertragen. Das Lernen am Laptop wurde durch die Schmerzmittel immer holpriger. Der Befreiungsruf wurde seitens des Klinikteams geradezu zelebriert. So, als würden sich alle ehrlich mitfreuen. Ich weiß nicht, wie oft es vorkommt, dass Klinikpersonal und Patienten gemeinsam Tränen in den Augen haben. Immerhin ist Verdrängung hier ein Mittel psychischer Stabilisierung. Aber es handelte sich schließlich um Freudentränen. Der Tumor war raus. Ein erster Etappensieg. Zwischen diesen Operationen und der späteren Bestrahlungs-Orgie, wie ich sie von anderen Patienten nennen hörte, lagen die Weihnachtsferien. In dieser Zeit festigte sich ein Gefühl der Dankbarkeit, das hilft sonst nur nach dem Aufwachen und während der Folgetage auf den Intensivstationen. Man hatte mir mein Leben vorerst erhalten – und ich verspürte den Wunsch, irgendetwas zurück zu geben.

An der Krebsfront "Glauben Sie wirklich, dieses sei der richtige Moment, über ein ChemiewaffenVerbot zu diskutieren?" Leutnant Onko hatte Mühe, die Motivation seiner kleinen Truppe in den Schützengräben aufrecht zu erhalten. "Es kann nur noch wenige Stunden dauern, bis unsere Kavallerie mit neuen und besseren Skalpellen anrückt" .Der Obergefreite Karzinom wandte sich leise an seinen Nachbarn, der im Schlamm des frisch ausgehobenen Grabens müde vor sich hin dämmerte: "Das verspricht er immer, wenn ihm nichts mehr einfällt. Gestern schwadronierte er noch über die neuen, extrem zielgenauen Photonen-Strahlwaffen, faselte etwas davon, daß er alle Hoffnung auf die Schwerionen-Waffen setzen würde, aber am Abend erreichte ihn dann die Nachricht aus dem Hauptlazarett, der Hersteller hätte alle wirksamen Waffen an China verkauft". Resigniert zückte der blutjunge Gefreite Blastom die Schultern: "Sicher wieder solch ein Schützengrabengerücht, um uns Angst vor kerngesunden Chinesen zu machen, die dann den Westen überrollen". Die Sicht war diffus, aber man konnte förmlich spüren, dass die Frontlinie immer näher rückte. Vereinzelte Schreie von gefolterten Gefangenen waberten über das Schlachtfeld. Grabsteine, Grabkreuze und längst vertrocknete Sträuße auf den Gräbern kennzeichneten eine makabre Frontlinie. Einige der Grabsteine waren aus Glas, das natürlich in der Morgenfrühe mit Tau beschlagen war. Vereinzelt suchten sich Tropfen einen Weg in den Boden, wie Tränen. Diese gläsernen Steine dienten als Platzhalter. "Totgesagte leben länger" frotzelte Blastom, wohlwissend, dass er eine unsinnige Platitüde strapazierte.

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Das Mausoleum am Rande des Gräberfeldes war früher einmal eine Universitätsklinik gewesen. Kurz nach Beginn dieses Krieges war es allerdings in Feindeshand geraten und der überwiegende Teil der Schreie und das ständige Wimmern kam aus dieser Richtung. Onko hatte den Auftrag, dieses Mausoleum als Erstes zurück zu erobern, ganz gleich, was es an Menschenleben kosten würde. Als Oberleutnant Pankreas in den Schützengraben stolperte, fuhren alle erschrocken zusammen. Niemand hatte ihn kommen sehen. "Soldaten, Ihr wisst alle, dass Früherkennung die Grundvoraussetzung für Euer Überleben ist! Bleibt also bitte wachsam. Wir planen eine grosse Offensive !" Mutige Worte, an einen kleinen verzweifelten Haufen gerichtet, der sich längst auf dem Rückzug wähnte. "Die Kavallerie wird uns schon seit Wochen angekündigt, wir hängen hier waffentechnisch völlig am Tropf" insistierte Leutnant Onko zaghaft. Mit lauter und fester Stimme wiederholte Pankreas den Satz, den längst niemand mehr hören mochte: "Die Hoffnung stirbt zuletzt, Männer !“

"Und die Wunderwaffen aus dem Führungsbunker in Freiburg, die Eigenblutversorgung für Freiwillige, die Stammzellen-Reinkarnation für austherapierte Frontopfer, was ist damit ?" In das betroffene Schweigen mischte sich das heiserne Krächsen eines Krähenschwarmes, der auf dem Schlachtfeld nach Essbarem scharrte. "Da sitzen die Etappenhengste drauf Sie wisssen alle, wie langsam die Versorgungsmühlen mahlen !" So richtig überzeugend klang Oberleutnant Pankreas in diesem Moment für niemanden. „Andererseits hat unser Feind ein Gesicht ! Das ist doch schon ein taktischer Vorteil auf dem Felde. 19 ooo Todesfälle durch Kunstfehler entziehen sich dieser Kenntnisnahme - in den Lazaretten kämpft man nicht nur nicht mit offenem Visier, sondern verstößt sogar dreist und drastisch gegen das Vermummungsverbot. Damit wird die Unterscheidung zwischen Freund und Feind fast unmöglich gemacht." "Ja, aber es kann doch beileibe keine Rede von einem Gleichgewicht der Kräfte sein, oder von der >"Wahl der Waffen< , das ist doch alles Unsinn" ereiferte sich der Obergefreite Karzinom, der dem Leutnant Onko ins Wort fiel. "Der Feind ist uns immer etliche Schritte voraus und oft genug entscheidet diese Strecke zwischen Leben und Tod. In den letzten Wochen haben unsere Sanitäter fast ausschließlich Tote vom Schlachtfeld geborgen. das ist doch längst keine Frage mehr von Vorsprung und Geschwindigkeit, machen wir uns doch nichts vor, Kameraden." Schmerzmittel machen es mir schwer, einen Skizzenblock zu füllen. Wirre Wahrnehmung und ein langweiliges weißes Laken. Künstlerische Herausforderungen sehen anders aus. Aber Gedanken kann man auch anders ausdrücken, deshalb beginne ich mit meinen Notizen auf dem Laptop. Meine handschriftlichen Aufzeichnungen konnte ich am nächsten Tag selbst nicht mehr lesen.

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Der Wendekreis meines Krebses

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Die unfassbare Tsunami-Katastrophe im Dezember 2004 brachte unzähligen Menschen den Tod – mir brachte sie die Kraft meines alten Lebens zurück. Mehr noch, die Umstände einer lebensbejahenden Neugestaltung meines selbstdefinierten Restlebens sollten sich kreativer und kraftvoller entwickeln, als je erwartet. Meine erste Begegnung mit „Jiaogulan“ fand auf dem Nightmarket von Chiang Mai statt. Als Freund von rebusartigen Wortspielen stolperte ich zunächst über die Bezeichnung „Immortalytea“ auf dem Bauchschild eines Straßenverkäufers. Die Abbildung eines fünfblättrigen Fingerblattes ließ mich zunächst an einen schlitzohrigen Dealer denken. Dieser Gedanke tauchte erneut auf, als ich die gleiche Pflanze auf einem Plakat wieder erkannte, allerdings die verschnörkelte Thai – Schrift nicht verstand. Ich notierte mir die lesbare Website, die klein auf dem Plakat erkennbar war, um später im Internet der Sache nachzugehen. In deutscher Sprache waren jedoch so gut wie keine Informationen zu diesem Zeitpunkt verfügbar. Wir befanden uns in Chiang Mai, um uns über ein Projekt von Prof. Jürgen Zimmer zu informieren, der im Dschungel dezentrale Basis-Schulen für ausgesetzte oder verwaiste Kinder entwickelte. Diese „ School for Life“ sollte das konzeptionelle Modell werden, das am anderen Ende Thailands, in Khao Lak später das großartige Projekt „ Beluga School for Life“ ergeben würde. Wir hatten mit Freunden durch ein Benefiz-Konzert 20.000.- Euro in das Projekt eingebracht. In Chiang Mai lernte ich Kai Wingenfelder), den Sänger der damals in Auflösung begriffenen Band „Fury in the Slaughterhouse“ kennen, der im improvisierten Dschungelstudio mit anderen namhaften Musikern die Benefiz-CD „HOME“ produzierte. Durch die engagierte und altruistische Arbeit am gleichen Projekt wurden wir Freunde.

Zum Konzept dieser großartigen Elementar-Schulen in dezentralen Regionen gehört neben dem Unterricht in Tourismus-Marketing und traditionellen Künsten auch eine Ausbildung in ökologischem Landbau. Und so fand ich die fünfblättrigen Pflanzen auch in den Beeten wieder, die von Aids-Waisen im Norden Thailands und von Tsunami-Waisen im Süden in Khao Lak angelegt wurden. Dazu muss man vielleicht wissen, dass der thailändische König Bumiphol ein überzeugter Anhänger der TCM, der Traditionellen Chinesischen Medizin war. Er hatte die Mediziner seines Landes gebeten oder angewiesen, das sogenannte „ Unsterblichkeitskraut“ auf eine medizinische Relevanz und speziell auf seine mögliche Verwendung in der Onkologie zu untersuchen. Und von genau diesen Themen handelte auch jenes ominöse Plakat, das meine Aufmerksamkeit fixiert hatte. Im Hotel in Chiang Mai half man mir, die Inhalte und Tagungsthemen zu übersetzen, denn auf dieser Tagung über Komplementärmedizin standen bedeutende Mediziner auf der Referentenliste. Unter ihnen der inzwischen weltbekannte chinesische Onkologe Li Pei Wen. Dieser genießt das höchste Privileg eines Professors in der chinesischen Universitätshirachie: er darf Staatsratsmitglieder behandeln.

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Sein Vortrag über Jiaogulan und seine Verwendung in der Onkologie dürfte die medizinische Fachwelt entscheidend beeinflusst haben. Ich hatte also – noch in Thailand – einen Informationsweg für mich entdeckt.

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Da mir im Dschungel Chiang Mai’s ständig das notwendigerweise als Speichelersatz mitgeführte Trinkwasser zur Neige ging, ich aber Leitungs- und Depotwasser misstraute, begann ich, mir den „Immortaly Tea“ im Camp aufzugießen. Hatte mir zuvor das tropische – feuchtwarme Klima und ein heftiger Durchfall durch die ungewohnte Ernährung zu schaffen gemacht, so besserte sich dieser Zustand schon nach zwei bis drei Tagen. Aber das registrierte ich lediglich am Rande. Als Krebsbetroffener, der mit den Spätfolgen zerstrahlter Speicheldrüsen und „Fatique“ zu kämpfen hat, stehen wichtigere Dinge auf der Prioritätenliste. Ich erbat mir einige Ableger meiner Entdeckung. Zwischen nassen Tempo-Taschentüchern in einer Plastiktüte, ohne Unrechtsbewusstsein in den Koffer gelegt, erreichten meine neuen grünen Freunde Norddeutschland. Erst Jahre später, ausgelöst durch eine neue Brüsseler Spitze, erfuhr ich, dass dieser „Schmuggel“ möglicherweise unliebsame Folgen hätte haben können. Die EU-Verordnung „Novel Food“ verbietet Jahre später solche „illegalen Importe“, man spricht von „invasiven Pflanzen“ und nennt unschöne und abschreckende Beispiele von so genannten „Bio-Invasoren“.

Doch davon ist man im Jahre 2005 noch weit entfernt. Absurde Gedanken und Konspirations-Theorien über eventuelle Einflüsse börsennotierter Pharmakonzerne beeinflussen das Internet noch nicht einmal im Ansatz. Google verzeichnet gerade einmal drei Einträge, wenn man das Suchwort „ Jiaogulan“ eingibt. Meine an geschützter Stelle im heimischen Brunsbütteler Garten ausgepflanzten Mitbringsel mögen den dithmarscher Marschboden anscheinend sehr. Neben meiner Ateliertätigkeit und der Organisation der seit 2004 expandierenden Spaßveranstaltung „WATTOLÜMPIADE“ bemerke ich mit großer Freude, dass sich meine grünen Freunde auf dem Weg zur Dachrinne befinden. Der Halbschatten unter unserem Feigenbaum, der sogar Früchte trägt, mag die Pflänzchen an die Urwaldheimat erinnert haben. Ich esse täglich einige zarte Blätter, die ich ohne Plan und Konzept im Vorbeigehen abpflücke. Sie erinnern mich geschmacklich an den Sauerampfer, den wir als Kinder am Neufelder Deich gern pflückten.

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Etymologie der Hoffnung und der Verdrängung

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Die deutsche Sprache ist verräterisch. Dringt man zu ihren Wurzeln, so kommt nach dem bedeutendsten Wortmetz der deutschen Nachkriegsliteratur Arno Schmidt „Allerlei zum Vorschwein“. Man kennt verniedlichende Wortschöpfungen, wenn es um die Lagerung von Atommüll geht. Da spricht man frech und beschönigend von “Entsorgungsparks“. In meiner Heimatstadt verpackt man die Ratlosigkeit in „Interimslager“. Dass man eine noch näher definierende Distanz bei der Entdeckung meines Tumors - der sich ja immerhin ziemlich in der Mitte meines Kopfes befand – mit dem Wort „Raumforderung“ umschrieb, ist ein schönes Beispiel von Chaos-Poesie. Wem aber hilft diese poetische Distanz? Nimmt das Wortspiel den Schrecken? Oder erleichtert es den Depeschen-Dienst für den Überbringer der Botschaft?

Als mir die Lymphknoten während der „Radical Neck-Desection“ an der gesamten linken Kopf- und Halsseite entfernt wurden, sprach man danach von einem meisterhaft vernähten „Golfschläger-Schnitt“. Diese Form hat die 35 cm lange Narbe auch tatsächlich. Sie reicht vom oberen linken Ohrbogen bis übers Schlüsselbein zum Kehlkopf. Ihre ganze Schönheit erzielte sie, weil mir praktisch das halbe Gesicht hochgeklappt wurde, um Lymphknoten fein säuberlich von Sehnen und Muskeln, Gefäße und Schlagader zu „schälen“. Mimik und Lippenbewegung nahmen dauerhaft Schaden. Aber es gibt ja auch positive Wortschöpfungen – und dass ein „negativer“ Befund etwas durchaus Positives bedeuten kann, hat der Krebspatient schnell rausgefunden. Dieses zumindest bei der Jagd nach Rezidiven, nach Metastasen oder „Trabanten“. Die Bezeichnung „Unsterblichkeitskraut“ hatte für mich von Anfang an etwas überaus poetisches, es machte mir einfach Hoffnung. Nein, wirklich unsterblich, das wollte ich ja gar nicht werden – aber ein paar Jährchen dürften es gern noch sein. Zumindest, um die wichtigsten der noch ungemalten Bilder noch auf die Leinwand zu bringen. Diese poetische Übersetzung des Wortes „Jiaogulan“ scheint aber nicht nur für mich diese Ausstrahlung zu haben. Das erfahren wir immer wieder in Gesprächen mit Krebsbetroffenen oder gesundheitsbewußten Menschen. Dabei kennen durchaus auch andere Kulturen dieses Wort. Das altgriechische „Aezoon“ bedeutet „ewiges Leben“ und ist eine Umschreibung für ein Kraut, das der Volksmund auch „Moui“ nennt und Glaukos zugeschrieben wird. Der Sohn des Königs Minos, der durch den Genuss dieses Krautes unsterblich wurde, sei mittels dieses Krautes vom Tod auferstanden. Deshalb tauchen auch ihre Namen in der poetischen Beschreibung dieser Pflanze auf. Bekannt ist auch der Kräuterbezug, der zum Symbol der doppelhelix-artig gewundenen Schlange führte, das jede Apotheke im Logo führt.

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Mein großformatiges Gemälde „Naturreligion“ vereint eine ganze Reihe von Metaphern, die alle eine Bedeutung für meine Vorstellung von ganzheitlicher Medizin haben. Die Caduceus-Figur, das große Buch der Naturmedizin mit der Jiaogulan-Pflanze, die „golden Ratio“, die Äskulap-Nattern, die FibonacciSpirale und die sakrale Ornamentik, die natürlichen Inspirationen folgt.

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Als der Sohn des Königs Minos verschwunden war, rief man das Medium Polyeidos. Dieser beobachtete den Flug der Vögel und fand den Jungen in einem riesigen Honigtopf. Er war beim Naschen darin ertrunken. Gegen seinen Willen wurde Polyeidos mit Glaukos in der Gruft eingesperrt, um ihm das Leben zurück zu geben. Als sich eine Schlange durch eine kleine Maueröffnung dem Leichnam näherte, erschlug Polyeidos diese mit einem Stein, denn er wollte, dass Glaukos die Unterwelt unversehrt erreiche.

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Kaum hatte Polyeidos den Schock verwunden, kroch eine zweite Schlange in die Gruft. Als sie den toten Artgenossen bezüngelt hatte, kroch sie ins Freie zurück. Nach kurzer Zeit jedoch kam sie wieder, ein grünes Zweiglein im Schlangenmaul. Sobald sie das tote Tier damit berührte, kehrte das Leben in das Tier zurück. Polyeidos, der den Vorgang erstaunt verfolgt hatte, nahm das Kraut und berührte damit das Knäblein Glaukos. Dieser begann augenblicklich sich zu bewegen. Und so kehrte Glaukos ins Leben zurück. Dieser Mythos wurde zum richtungweisenden Symbol für Alchimisten, Kräuterheilkundler – und heute halt für Apotheker und Pharmazeuten. Wir wissen nicht, welches Kraut die Schlange brachte. Es könnte auch Jiaogulan gewesen sein – oder etwas ganz anderes. Das Symbol steht seit Jahrhunderten für die unablässige Suche des Menschen nach Heilkräften, primär in der Natur und da soll mir eine poetische Sprache, ganz gleich, ob sie nun Nähe oder Distanz schafft, durchaus recht sein.

Erste Ernte Meine zu dem Zeitpunkt noch vierteljährlichen Nachuntersuchungen erfreuten mich und erstaunten meine Ärzte. Die Kontrolle der PSA-Werte wurde bald als überflüssig erachtet. Auch die unkontrollierbaren, ohnmachtsähnlichen „Fatique-Anfälle“ erfolgten seltener. Langsam zwar, aber in deutlich immer größeren Abständen. Keine Einflüsse zeigten sich jedoch zunächst auf einen weiteren meiner Hauptfaktoren der Restlebensplanung. Depressive Schwankungen, unter denen ich bisweilen seit der Krebs-Diagnose leide, werden anscheinend kaum durch Jiaogulan beeinflusst. Man muss sich ohnehin in seiner Hoffnung und in seinem Glauben bezüglich Heilerwartung arg zügeln. Schon der Name „Unsterblichkeitskraut“ auch wenn er wenig mehr als eine poetische Übersetzung sein sollte, stellt aus meiner Sicht ein diskussionswürdiges Signal dar. Im Herbst 2005 erntete ich meinen ersten, überaus stattlichen Wintervorrat, kurz bevor sich die norddeutsche Natur verfärbte. Im modernden Laub einer Dachrinne hatte die Pflanze frech Fuß gefasst und Wurzeln und Rhizome

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Im Garten starben nach dem ersten Frost auch die kräftigsten JiaogulanTriebe ab. Das sah deprimierend aus, aber ich hatte ja meine Töpfe im Atelier. Mein Plan „B“ sah vor, notfalls noch einmal nach Thailand zu fliegen, sollten meine grünen Freunde den norddeutschen Winter nicht überleben. Leider sah unsere Urlaubskasse solch eine aufwändige Reise nicht vor. Auf Sponsoren, wie die Lufthansa oder Beluga war auch nicht mehr zu hoffen.

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Umso größer war meine Freude, als im März darauf die ersten Pflänzchen ihre Nasen in die noch unbeständige Frühlingsluft steckten. Deutlich mehr, als ich im Herbst gepflanzt hatte. Die Rhizome hatten sich, ähnlich wie beim unbeliebten „Giersch“ unter der Oberfläche verbreitet. Da ich nun, zusammen mit den im Atelier inzwischen in stattlichen Hängeampeln überwinterten Pflanzen über weit mehr Zöglinge verfügte, kam mir ein folgenreicher Gedanke: Sollte es mir gelingen, einen Betrieb zu überzeugen, mir ein Treibhaus zur Verfügung zu stellen, so könnte ich Zuchtpflanzen an andere Krebsbetroffene verschenken. (Was für mich selbst gut ist, muss ja für andere nicht unbedingt schlecht sein.) Der nächste Schritt müsste dann eine Einschleusung in unseren oft ungesunden Ernährungskreislauf sein. Das klingt gewagt, ist aber keineswegs absurd. Schließlich wurde man in Zentral-China auf die Wirkung von Jiaogulan aufmerksam, weil in einer zentralchinesischen Region sehr viele Menschen leben, deren Alter deutlich über 100 Jahre liegt. Daher auch die poetisch liebevolle Umschreibung „Unsterblichkeitskraut“. Ein Aufruf in der Lokalpresse setzte einen Stein ins Rollen. Wir konnten tausende von Setzlingen verschenken. Unsere Aktivitäten im Rahmen der Benefiz-Veranstaltungen „WATTOLÜMPIADE“ erbrachten nicht nur weit über 400.000 Euro an Erträgen, die wir gemeinsam mit der Schleswig-Holsteinischen Krebsgesellschaft für sinnvolle Projekte einsetzen. Sie brachten auch Akzeptanz für komplementärmedizinische Informationen. Die seit 2008 von uns organisierten Krebs-Informationstage ergänzen unsere KrebsBeratungsstellen in den beiden Westküstenkliniken. Neben hochkarätigen Fachreferenten bemühe ich mich in jedem Jahr um neue Informationen von komplementärmedizinischer Relevanz. Und dazu gehört auch Jiaogulan. Heute findet man im Internet hunderttausende Seiten über die Bedeutung dieser Pflanze – und ganz sicher wirkt sich dieser „Segen“ auf die Bilanzen von Importeuren, Händlern und Züchtern aus. Dort, wo ein Bedarf sich seinen Weg sucht, dort entsteht naturgemäß auch ein kommerzielles Interesse. Das ist an sich noch nichts Verwerfliches. Eine lückenfreie Versorgung ist ganz ohne Zweifel im Interesse von engagierten Menschen, denen eine Verfügbarkeit für alle Krebsbetroffenen am Herzen liegt.

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Die Verschenk-Aktionen

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8 Jahre lang verschenkten Susanne und Jens Rusch ihre Nachzuchten an Krebsbetroffene. Wider Erwarten hatten sich die aus Südost-Asien mitgebrachten Stecklinge hervorragend entwickelt. Weit über den Eigenbedarf des Künstlers hinaus. In manchem Jahr wurden so bis zu 1000 Jungpflanzen an Krebs-Betroffene verschenkt. Mit der Vielzahl der Pflanzen stieg aber auch der Arbeitsaufwand. Zudem wollten die beschenkten Neubesitzer auch gern möglichst umfassend informiert werden. Vielen genügte es nicht, dass Rusch selbst von Jiaogulan überzeugt war und seine „Heilpflanzen“ eigentlich lediglich für den Eigenbedarf nutzen wollte. Aber auch aus persönlichem Wissensdurst begann eine umfangreiche Recherche nach Fachinformationen. Es konnte nicht ausbleiben, dass die Arbeit in seinem Atelier darunter zu leiden begann. Als Heike Götz mit ihrer Sendung „Landpartie“ auf diese seltsame Zucht im norddeutschen Künstlergarten aufmerksam machte, war es dann endgültig mit der betulichen Gartenarbeit vorbei. „Wir mussten die Telefone aus der Wand ziehen, weil wir einfach nicht mehr gegen die vielen Anrufe ankamen“, erzählt Susanne Rusch rückblickend. Entgegen ihrer ursprünglichen Überzeugung musste das Künstler-Ehepaar nun über eine Kommerzialisierung nachdenken. „Ich musste mir einfach die verlorene Atelierzeit zurückkaufen“, erzählt Rusch dessen Lebensunterhalt er bis dahin ausschließlich durch die Veräußerung seiner Gemälde und Radierungen bestritt. Auch an Ausstellungen war nun nicht mehr zu denken. Mit der Einrichtung eines Internet-Shops, der Anmeldung eines Gewerbes und der Schaffung einer brauchbaren Infrastruktur für einen beschädigungsfreien Versand begann nun ein völlig neues Kapitel. Aus Holland wurden „Blister“ besorgt und Jens Rusch begann über den kostspieligen Bau eines Gewächshaus nachzudenken.

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Der erste Jiaogulan-Tee

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Zu dieser Zeit kamen in Deutschland die ersten Jiaogulan-Tee-Importe auf den Markt. Überstieg jedoch die Nachfrage die Verfügbarkeit, dann war der Ideenreichtum derer, denen Ertrag und Gewinn wichtiger war, als das Wohl von Betroffenen, bisweilen kurios bis skrupellos. Man entdeckt beispielsweise Rasenschnitt in Teemischungen, man erfuhr von Körben und Einkaufswagen, die man mit in holländischen Treibhäusern geernteten Blättern in beheizte Öfen von Töpfereien geschoben hatte. Vermutlich, damit sich die Blätter beim Trocknungsprozess so aufrollten, wie man es von diversen chinesischen Teesorten kennt. Außerdem besorgte man sich gern Samen, um Unmengen von wirkstoffarmen Pflanzen in Treibhäusern für den Billig-Verkauf in Baumärkten und bei Ebay zu forcieren. Der Besteller erfuhr dort über die Wirksamkeit der bestellten Pflanze nichts. Wer sich am Preis orientierte, aber den therapeutischen Nutzen ignorierte, wurde möglicherweise unwissentlich bestraft. Ein wichtiger Umstand von gesetzlicher Tragweite erschwerte eine klare Differenzierung: Wer Produkte, und in diesem Sinne ist eine Zuchtpflanze ein Produkt, mit einem Heilversprechen in den Handel bringt, macht sich strafbar. Da aber bislang keine Labor-Untersuchungen vorlagen, konnte selbst die Stiftung Warentest nicht bewerten. Käufer konnten sich also lediglich über die Kenntnis der Herkunft und des Vertriebsweges Sicherheit verschaffen. Jens Rusch sagt dazu: „Deshalb habe ich meine eigenen, möglicherweise laienhaft anmutenden Versuche auch ausschließlich als Selbstversuche verstanden. Immer ausgehend von jenem aus Thailand mitgebrachten genetischen „Urstamm“, habe ich mich über alle vorstellbaren Varianten vegetativer Vermehrung informiert. Die Kenntnisse, die ich im eigenen „Atelier-Labor“ entwickelte, reichen inzwischen von Rhizomen, Absenkern, bis hin zu Stecklingen in Steinwolle-Pfropfen in schwimmenden Wurzelsystemen. Natürliche Wurzelförderer wie Algenextrakt und alle möglichen Varianten von Tierdung haben wir im Laufe der Jahre verglichen. Diese Erkenntnisse wurden und werden in Foren und bei Facebook diskutiert. So ist ein wertvoller Ideen-Pool entstanden.

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Wirkstoffe Saponine

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Zunächst isolierten japanische Wissenschaftler zahlreiche Triterpensaponine vom Dammaran-Typ, die z. T. mit denen im Ginseng (Ginsenoside) identisch sind, zum weitaus grösseren Teil aber ausschliesslich in G. pentaphyllum vorkommen; daher erhielten sie in ihrer Gesamtheit den Namen Gypenoside (nach den Anfangssilben des Gattungs- und des Artnamens). Die einzelnen Verbindungen wurden wegen ihrer Vielzahl – bis heute sind nahezu 100 unterschiedliche Komponenten bekannt – mit Nummern belegt. Der Gesamtsaponingehalt in den Blättern soll etwa 7% betragen. Weiterhin konnten neben weit verbreiteten Flavonoiden (Rutin, Quercetin) auch ungewöhnliche Flavonoide (Ombuosid, Yixingensin) nachgewiesen werden, wobei der Gesamtgehalt an Flavonoiden mit etwa 5% angegeben wird. Neben essenziellen Aminosäuren, Vitaminen und Spurenelementen (Zn, Mg, Fe), denen ebenfalls eine Beteiligung an den beobachteten pharmakologischen Wirkungen zugeschrieben wird, konnte jetzt auch ein Polysaccharid mit immunstimulierender Wirkung identifiziert werden. Quelle: Yang X, et al. Isolation and characterization of immunostimulatory polysaccharide from an herb tea, Gynostemma pentaphyllum Makino. J Agric Food Chem 2008;56(16):6905–6509.

Antioxidantien Ein Antioxidans oder Antioxidationsmittel (Mehrzahl Antioxidantien, auch Antioxidanzien) ist eine chemische Verbindung, die eine Oxidation anderer Substanzen verlangsamt oder gänzlich verhindert. Antioxidantien haben eine große physiologische Bedeutung durch ihre Wirkung als Radikalfänger. Sie inaktivieren im Organismus reaktive Sauerstoffspezies (ROS), deren übermäßiges Vorkommen zu oxidativem Stress führt, der in Zusammenhang mit dem Alterungsprozess und der Entstehung einer Reihe von Krankheiten gebracht wird. Geringe, d. h. physiologische Mengen an ROS dagegen sind als Signalmoleküle, die die Stressabwehrkapazität, Gesundheit und Lebenserwartung von Modellorganismen und des Menschen steigern, durchaus erforderlich.

Adaptogene Eine immer wiederkehrende Bezeichnung für die wesentliche Wirkung des Jiaogulan-Tees ist die eines Adaptogens. Die Alternativmedizin versteht unter einem Adaptogen, dass es gegenüber Erkrankungen, die durch Stress verursacht werden, vorbeugt: Das Immunsystem soll dem Stress angepasst, also adaptiert werden. Auch wenn festgestellt werden muss, dass sehr unterschiedliche Extrakte und isolierte Reinsubstanzen von Jiaogulan getestet wurden, so überrascht doch die Vielfalt der teils in Tierversuchen, teils in vitro beobachteten Wirkungen. Die Autoren folgern, dass der Extrakt die Blutzuckerwerte durch Beeinflussung der Glucosidasen senkt. Ein Extrakt von G. pentaphyllum aktiviert T- und B-Lymphozyten, was auf eine immunstimulierende Wirkung hinweist. Quelle: Yeo J, et al. Potential hypoglycemic effect of an ethanol extract of Gynostemma pentaphyllum in C57BL/KsJ-db/db mice. J Med Food 2008;11: 709–716.

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Quelle: Huang W C, et al. Extract of Gynostemma pentaphyllum enhanced the production of antibodies and cytokines in mice. Yakugaku Zasshi 2007;27:889–896.

Gypenoside

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Gypenosid XLIX hemmt die durch Zytokine initiierte Synthese des Adhäsionsmoleküls VCAM-1 in menschlichen Endothelzellen [5] (VCAM-1 ist u. a. an chronischen Entzündungen, Krebs und Arteriosklerose beteiligt). Bei menschlichen Krebszellen induzierten Gypenoside eine Apoptose über Mitochondrien abhängige Stoffwechselwege und die Aktivierung des Enzyms Caspase 3.

Quelle: Chen J C, et al. Gypenosides induced apoptosis in human colon cancer cells through the mitochondria-dependent pathways and activation of caspase-3. Anticancer Res 2006; 26(6B):4313–4326.

Im Tierversuch zeigten Gypenoside eine neuroprotektive Wirkung. Quelle: Shang L, et al. Gypenosides protect primary cultures of rat cortical cells against oxidative neurotoxicity. Brain Res 2006;1102(1):163–174.

Heilpflanze und Arzneipflanze Eine Begriffserklärung Schon Rudolf Fritz Weiss unterschied Mitte des 20. Jahrhunderts die Begriffe Heilpflanze und Arzneipflanze. Vereinfacht lässt sich demnach definieren: Jede Pflanze, die historisch für pharmazeutische Zwecke verwendet wurde oder von der bekannt ist, dass sie pharmakologisch interessante Inhaltsstoffe enthält, kann grundsätzlich als Heilpflanze bezeichnet werden. Arzneipflanzen sind hingegen nur solche Pflanzen, die auf Basis einer modernen Bewertung medizinisch eingesetzt werden. Das kann die für pflanzliche Arzneimittel verwendeten Stammpflanzen ebenso betreffen wie die Lieferanten isolierter Inhaltsstoffe (etwa in der Onkologie). Die Bezeichnung als Arzneipflanze signalisiert dabei NICHT, dass die betreffende Pflanze für die Selbstmedikation geeignet ist. Bei den sonstigen Heilpflanzen ist keine günstige Nutzen-Risiko-Abwägung unter modernen Gesichtspunkten vorhanden.

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Das Jiaogulan-Gewächshaus

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Für einen Künstlerhaushalt ein kostspieliges Unterfangen: Der Bau zweier Gewächshäuser. Aber die Unwägbarkeiten des norddeutschen Wetters machten diese Investition unausweichlich. Kaum vorhersehbar waren die Heizkosten, denn nur so konnte man den Jahreslauf der Tropen-pflanzen um fast drei Monate dehnen. Unvorgesehen bereitete dann jedoch im Sommer die Temperatur-Absenkung weit größere Probleme, denn die muss tagesaktuell gesteuert werden. Je nach Sonnenstand müssen Schattennetze und Ventilatoren zugesteuert werden, um die Arbeit von Monaten nicht an einem einzigen Tag zunichte zu machen.

Transparente Regalböden gewähren inzwischen eine optimale Lichtsteuerung. Der unterschiedliche Temperaturanstieg ist abhängig von der Höhe der Regale. Dieser muss ständig beobachtet werden und die Zuchtkästen werden deshalb häufig umgestellt. Eine Hauptbewässerung der Bodenmatten muss zur Zeit noch von Hand erfolgen, deshalb ist seit einigen Jahren an Urlaub nicht zu denken. Später soll dann eine automatische Feuchtigkeitsregulierung helfen, das Klima der Ursprungsregionen zu imitieren. Bis dahin wird das zweite

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Maltherapie

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Die radiologische Behandlung, die Bestrahlung von Zunge, Kehlkopf und Umgebung mit hochdosierten Strahlen endete in einer katastrophalen Schlussphase. Die bizarren Gerüste von Zahnkronen hatten zickzackförmige Blasen rund um meine zuvor operierte Zunge entstehen lassen. Mit jeder Bestrahlung wurden diese größer. Den unerträglichen Schmerz versuchte man mit Morphium in den Griff zu bekommen. Mein anfängliches Gejammer wich einem qualvollen Gewimmer. Zuletzt krallte ich mich nur noch mit schmerzverzerrtem Gesicht in den Teppichboden. Ein weiteres Problem gesellte sich hinzu: Morphium reduziert die Kontraktionen des Magens und die Peristaltik der Speiseröhre und des Schluckverhaltens. Bald verließ jeder Löffel Suppe den Körper auf dem gleichen Weg, wie sie ihn betreten hatte. Man sagte mir, der Bestrahlungsablauf könne auf keinen Fall unterbrochen oder reduziert werden. Ich verlor 15 Kilo in kurzer Zeit, Selbstvertrauen und Überlebenswillen. Im Rollstuhl wurde ich für die begleitende Chemotherapie an den Tropf gefahren. Da sich das ganze Drama bereits über ein halbes Jahr erstreckte, gerieten wir zudem in wirtschaftliche Bedrängnis. Als Künstler hat man neben einer kontinuierlichen Produktion wenig Sicherheiten. Schon gar nicht, wenn man in der Provinz lebt und weder über Mäzene oder offizielle Förderung verfügt. Unter dem Dach, in meinem Atelier wartete jedoch mein letzter Auftrag still und vorwurfsvoll auf der Staffelei: ein großformatiges Gemälde für die holländische Reederei Kotug. Ich ließ mir eine „PEG“, eine Magensonde auf eigenen Entschluss legen und informierte mich bei meinem Hausarzt über sogenannte „AstronautenNahrung“. Diese können beispielsweise Koma-Patienten oder Verbrennungsopfer über einen Tropf zugeführt werden. Offiziell hatte mich niemand über diese Möglichkeit informiert. Ich bin mir im Nachhinein nicht sicher, wann genau mich der Gedanke beschlich, aber ich Glaube, in dieser Situation entstand meine Vorstellung von dem, was ich heute unter „Patientenkompetenz“ verstehe. Ein wenig, aber auch nur ein wenig Kraft kehrte zurück, der materielle Druck, die finanziellen sorgen stiegen. Die Schmerzen blieben nicht nur, mit jeder Bestrahlung wurden sie unerträglicher. Eines Morgens kämpfte ich mich Stufe für Stufe, am Handlauf hochziehen die Treppe ins Atelier hinauf. Immer wieder innehaltend, verschnaufend, von Zweifeln geplagt: „Du bist von dieser starken Morphium-Dosierung richtig matschig im Kopf – Du versaust das Gemälde. Lass es sein!“ Irgendwie habe ich es an die Staffelei geschafft. Anfangs unsicher, lange musste ich über treffende Farben und Pinsel nachdenken. Aber irgendwann gab ich wohl das besorgte und grüblerische Regiment ab. Einige Stunden später war ich „im Bilde“, als wäre wenig geschehen, was mich davon hätte abhalten können.

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„Du hast überhaupt noch nichts gegessen – und wie bist Du eigentlich hier hoch gekommen?“ Die Stimme meiner Frau Susanne holte mich unvermittelt in die Realität zurück. „Und was machen Deine Schmerzen heute?“ Plötzlich waren sie wieder da – in voller Härte und mir war, als entströmte mir meine Kraft wie einem angestochenen Luftballon.

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Der Morphium-Entzug – und ich benutze diese Bezeichnung mit einigem Nachdruck – sollte nach Meinung meines Hausarztes nicht gerade mit einem „Cool Turkey“ einhergehen. Tat er dann aber doch. Nach Schüttelfrostnächten mit von Schweiß durchtränktem Bettzeug und einem harten Aufwachen auf dem Fußboden des Badezimmers habe ich einen Mordsrespekt vor Junkies, die diesen qualvollen Prozess durchstanden.

Später las ich im Stern, dass mir diese Torturen, Nebenwirkungen und Entzug erspart geblieben wären, wenn man sich in Deutschland endlich für eine Liberalisierung von THC entschließen würde. Aber solange kenntnisarme Parlamentarier Schmerzpatienten wie Kiffer einstufen, bleibt dieser Weg leider unnötig steinig. Das Gemälde wurde also nach und nach in kleinen Schritten fertig. Ich meine sogar, dass man ihm am Ende nicht ansah, unter welch grenzwertigen Bedingungen es entstand. Weit wichtiger noch: ich hatte Lebenswillen und Motivation für meine eigene Form von einem Kampf gegen „meinen Krebs“ zurück erobert. Jahre später entwickelte ich aus dieser Erkenntnis eine eigene Maltherapie. Als ich diese kostenfrei für Schmerzpatienten in den Westküstenklinken zur Verfügung stellen wollte, lehnte man mein Angebot, mit der Begründung ab, mir würde die notwendige pädagogische Ausbildung fehlen.

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Die Tatsache, dass meine Freunde und Mitstreiter des sogenannten „Wattikan“ mit der Benefiz-Veranstaltung „Wattolümpiade“ bereits über 480.000.- Euro an die Schleswig-Holsteinische Krebsgesellschaft und andere Hilfsorganisationen gespendet hatten, sollte noch kein Garant für die Anerkennung der Gemeinnützigkeit sein. Man war unumstößlich der Meinung, dass ein einziges Veranstaltungswochenende hiefür kein hinreichendes Argument sei. Daher weiteten wir unser Konzert aus und veranstalteten 2008 erstmals die „Brunsbütteler Krebsinformationstage“, die seither jeweils über mehrere Wochen laufen. Da diese inzwischen von Krebsbetroffenen und deren Freunden und Familien außerordentlich geschätzt werden, kann man dem Finanzamt für diese Entwicklung fast dankbar sein. Eine Galerie bietet als Veranstaltungsort deutlich weniger Barrieren als eine Klinik. Die eingeladenen Referenten werden grundsätzlich aufgefordert, ihre Vorträge aus Patientensicht zu gestalten. So ergab sich ein interessanter Mix aus Lesungen mit krebserfahrenen Autorinnen wie Annette Rexrodt von Fircks ,Miriam Pielhau und Miriam Köthe, dem Klinik-Hypnotiseur Jan von Berg und zahlreiche Onkologen zu Themen wie beispielsweise IMRT, Brachy-Therapie, Zytostatika, genetisch bedingter Erkrankungsgefahr, Fatique, Liquid Biopsie und psychosozialen Aspekten. Aus dieser Vorarbeit entstand dann das Krebsberatungszentrum Westküste. Gleichzeitig setzt sich jede Informationsreihe auch mit ganzheitlicher Behandlung und Komplementärmedizin auseinander. Dabei kommt dem Interesse an Jiaogulan ein ganz besonderer Stellenwert zu. Die eingeladenen Referenten lassen sich sogar von unserem Engagement inspirieren. So nahm beispielsweise der selbst krebsbetroffene Arzt Dr. Bernd Schmude die Idee unserer Initiative „Stark gegen Krebs“ mit nach Frankfurt zurück. Dort gründete er die Parallel-Initiative „Stark gegen Krebs e.V.“ mit bundesweiter Vernetzung und stabilem Vereinstatus. Jens Rusch wurde ehrenhalber zweiter Vorsitzender mit Vetorecht.

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Erste Generation

Über einen Dithmarscher, der in Peking mit einer Chinesin verheiratet ist, erhielt ich 2006 eine große Menge JiaogulanSamen. Diese stammten direkt aus jener Region der Hundertjährigen, unweit der Fundstelle der Terrakotta-Armee. Unser neuer Freund versorgte uns nicht nur mit unübersetztem Schrifttum über die TCM und zahlreichen Naturpräparaten – er nahm auch Kontakt zu Professor Li Pei Wen auf. Sein Eifer wird verständlich, wenn man weiß, dass seine Mutter sich im WKK Heide gerade einer Chemotherapie unterziehen musste.

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Für uns schien alles auf einem besseren Weg, denn die Samen ließen gute Zuchten und weitere kostenlose Kulturen für Krebsbetroffene erwarten. Meine Prognosen im Internet und in einem Interview der Lokalzeitung riefen jedoch einen Warnruf und einige tiefgreifende Gespräche ins Leben. Ein holländischer Gentechniker, der sich in Dithmarschen um Kohlveredelung und stabile Nachzucht kümmert, riet sehr dringend von der Nachzucht aus Samen ab:“ Niemand schreit heute mehr auf, weil holländische TreibhausTomaten kaum noch wie ihre italienischen Ursprünge schmecken und wie der hier angebaute Chinakohl einmal im Ursprungsland schmeckte, weiß ohnehin niemand, aber Sie versuchen, hier in diesem Klima Heilkräuter anzusiedeln. Da muss man verantwortungsbewusster als bei Gemüse vorgehen!“ Für mich als Laien, an dem in der „Volksschule“ sogar das Basiswissen um Mendels Theorien vorbei geglitten war, folgten Belehrungen, die meine Sicht weiten sollten. „Sagen Ihnen Namen wie Lyssenko und Mitschurin etwas?“ Ich erinnerte mich schwach an den Barfußprofessor und den Gartengott, die mir bei meinen Stöbereien im Internet begegnet waren. Sprossmutationen und winterfähiger Weizen aus Odessa. „Wenn ich mich recht erinnere, gehörte Mitschurin in der DDR zum Standardunterricht?“ „Ja, aber primär, weil er entdeckte, dass Marmelade Fett enthält.“ Den Satz hatte mein Opa aus Stavenhagen mitgebracht: „Drum essen wir zu jeder Speise Marmelade eimerweise“ Mitschurin kreuzte geradezu besessen hunderte von Obstsorten. Sie sollten vor allem frostsicher sein, weil er an eine Nutzung in Sibirien dachte. Die Winterbutterbirne und die ertragreiche Antonowka, die es locker auf anderthalb Pfund brachte. Solche Informationen gehören anscheinend heute zum Standardwissen von Gentechnikern und Agrarökonomen.

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„Der Mitschurin hat alles wild miteinander gekreuzt, Kürbisse mit Melonen, Mandelbäume mit Pfirsichen und nannte das dann „ Liebesheiraten verschiedener Pflanzenarten“. Das war zwar sehr interessant und ich mag solche Gespräche, aber „Was hat das mit unseren Jiaogulan-Samen zu tun?“ Mein holländischer Experte wusste auch hierauf eine Antwort: „Mitschurin lieferte uns Gentechnikern geniale Steilvorlagen. Er kastrierte Pflanzen, um auszuschließen, dass sie sich selbst befruchteten. Er schickte Bauern mit Pinzetten und Pinseln über die Äcker, um Staubbeutel zu entfernen und Pflanzen künstlich zu bestäuben. Dafür haben wir in Marne hermetisch abgeschlossene Treibhäuser mit Bienenschleusen.“

Mitschurin war auch der Vorreiter der sogenannten „Jarowisation“, so nannte er die Versommerlichung des Weizens. Das Getreide wurde vor der Aussaat in „Keimstimmung“ gebracht, als würde es sich um Tiere handeln. Die Samen wurden rund um die Uhr beleuchtet, mit Schwarzlicht bestrahlt. Offene Fenster sorgten für Minusgrade. „Ja, man glaubt sogar, dass man Weizenkeime, wenn man sie lange genug in einen Kühlschrank legt, auch in den Frostregionen Sibiriens anbauen könnte.“ Mir drängte sich eine Frage auf: „Ich habe mich immer gefragt, woran es wohl genau scheitern würde, auf Sylt Palmen-Alleen anzulegen. Immerhin sieht der Sandstrand einigen Südseeinseln doch sehr ähnlich.“ „Ich nenne das mal höflich einen „kreativen Darwinismus“, und diese Vision macht Gärtner und Pflanzengroßhändler reich“, urteilte mein Gesprächspartner. „Der schnelle Käufer urteilt über Optik und Preis. Überprüft die schöne Bogainvillea nicht, oder das Gemüse schmeckt nach nichts, dann hat er halt Pech gehabt und sucht den Fehler bei sich selbst.“ „Ja klar – und wer reklamiert schon, wenn Herbst und Winter nach dem Erwerb der Pflanze bereits ins Feld zogen?“ „Sehen Sie, so langsam verstehen wir uns! Und Sie wollen eine Pflanze von möglicher medizinischer Bedeutung so einfach aus Samen züchten? Ihr fehlt nahezu alles, was ihr half, im Ursprungsland Kraft und Wirkung in ihren Genen zu entwickeln: der Sonnenlauf und der langsame Anstieg der Tagestemperatur, gleichzeitig der Abfall der Nachtfeuchtigkeit, die Lichtstärke und die Dauer der Dunkelphase. Haben Sie darüber überhaupt Kenntnisse, Herr Rusch?“ „Nun, die könnte ich mir über das Internet erarbeiten, außerdem habe ich Kontakt zu „Siamese Traders“, einer ökologisch arbeitenden Plantage in Chiang Mai.“ „Und wenn Sie die Informationen haben, wie simulieren Sie dann diese Umweltbedingungen?“ „Keine Ahnung, keine Möglichkeiten“ – ich musste passen. Mein Plan schien wie eine Seifenblase zu platzen. Mein Gesprächspartner schien meine Resignation zu bemerken: „Ich werde Ihnen jetzt einmal etwas über eine sichere Möglichkeit erzählen, über die sogenannte „vegetative Vermehrung“, die man auch „genetische Vermehrung“ nennt, aber lassen Sie bitte den Unfug mit den Samen.“

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Doch zunächst erzählte er mir noch, weshalb ihn der Zeitungsartikel dazu gebracht hatte, das Gespräch mit mir zu suchen. Sein Bruder war an Krebs gestorben. Eine Chemo und eine Operation hatte er konsequent abgelehnt und stattdessen auf eine sogenannte „alternative Heilmethode“ vertraut. Dabei hatte er ein kleines Vermögen an unsinnige Methoden und Rezepturen vergeudet. Er nannte mir einige davon, aber ich habe mich entschlossen, diese nicht zu nennen, um Betroffenen, die möglicherweise bereits solche „Therapien“ begonnen haben, nicht zu verunsichern.

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„Eine Pflanze, die nicht aus einem Samen, sondern aus einem genetisch originalem Teil einer Ursprungspflanze entwickelt wurde, also aus der sogenannten „ersten Generation“ enthält deutlich mehr ursprüngliche Anteile. Die Folgen dieser „vegetativen Vermehrung“ lassen sich bei Obst und Gemüse leicht durch den Geschmacksverlust verifizieren. Bei medizinisch relevanten Wirkstoffen geht das nicht so einfach. Die können sie weder sehen, noch riechen, noch schmecken.“ „Ja, aber wie kann ich dann sicherstellen, dass eine Pflanze nicht verfälscht in die Hände von Betroffenen gerät?“ „Es gibt nur eine Methode – weisen Sie den gesamten Pfad der Gestehung dieser Pflanze nach – und verteidigen Sie ihn!“

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Verehrte LeserInnen auf den vorstehenden Seiten habe ich Ihnen meine eigene Geschichte zugemutet, um Ihnen meinen ganz persönlichen Zugang zu dieser wunderbaren Pflanze nachvollziehbar zu machen. Dieser aufdringliche Tenor wird sich auch durch die kommenden Seiten fortsetzen. Ich möchte Ihnen nämlich vermitteln, dass unser Kernanliegen keineswegs eine Kommerzialisierung ist, sondern vielmehr der Versuch, Jiaogulan in unsere Ernährungsgewohnheiten zu integrieren. Die simple Formel „Was mir geholfen hat, meinen ganz persönlichen Krebs zu besiegen, muss für andere nicht schlecht sein“ ist der grüne Faden, der sich durch unsere Bemühungen zieht. Zu unseren Experimenten und Erkenntnissen, die ich auf den nachstehenden Seiten ausführlich darstellen werde, finden Sie eine Art virtueller Feldstudie. Auf der Facebook-Seite „Jiaogulankultur“ sammeln wir seit vielen Jahren die Erfahrungsberichte von Krebsbetroffenen. Dazu gesellten sich aber mit der Zeit auch Menschen mit gänzlich anderen Krankheitsbildern und zudem einfach gesundheitsbewusst lebende Menschen mit hohen Ansprüchen an eine vernünftige Ernährungskultur. So entstand so etwas wie eine Langzeitstudie, ganz ähnlich, wie sie auch bei der Einführung neuer Medikamente gefordert wird. man könnte in vielen Fällen, in denen Krebserfahrene den Erstbetroffenen halfen, auch von einer virtuellen Selbsthilfegruppe sprechen. Dass sich diese Bemühungen parallel zu meinem Engagement um unser Krebsberatungszentrum Westküste in Zusammenarbeit mit der SchleswigHolsteinischen Krebsgesellschaft vollziehen, die vom onkologischen Arbeitskreis der Westküstenkliniken mit einer Ehrenmitgliedschaft gewürdigt wurde, zeigt die hohe Akzeptanz unseres Engagements um eine seriöse

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Seriöse Untersuchungen

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Die National Institutes of Health mit Sitz in Bethesda sind eine Behörde des US-amerikanischen Gesundheitsministeriums. In den USA sind sie die wichtigste Behörde für biomedizinische Forschung.

Anti-Krebs-Wirkungen von Gynostemma pentaphyllum (Thunb.) Makino (Jiaogulan) Yantao Li, Wanjun Lin, Jiajun Huang, Ying Xie and Wenzhe Ma, Chin Med (2016) 11:43 (Link: ncni.nlm.nih.gov) – National Institutes of Health (NIH) 9000 Rockville Pike, Bethesda, Maryland 20892, (USA), U.S. Department of Health and Human Services

Zusammenfassung Gynostemma pentaphyllum (Thunb.) Makino (GpM) (Jiaogulan) wird seit jeher in großem Umfang in der Chinesischen Medizin zur Behandlung verschiedener Krankheiten, wie Hepatitis, Diabetes und Gefäßerkrankungen eingesetzt. GpM hat weiterhin erkennen lassen, dass es sehr stark gegen Krebs wirkt. In diesem Review haben wir den Fortschritt aus der diesbezüglichen neueren Forschung zusammengefasst, soweit er sich auf Anti-Krebs-Aktivitäten und -Wirkungsmechanismen von GpM erstreckt. Hierzu haben wir in Datenbanken, wie PubMed, Web of Science und China Knowledge Infrastructure recherchiert. Der Inhalt dieses Reviews basiert auf Studien, welche in der Literatur berichtet wurden, soweit sie sich auf die chemischen Komponenten oder Anti-Krebs-Wirkung von GpM bis zum Zeitraum Anfang August 2016 beziehen. Die Literaturrecherche hat erkennen lassen, dass mehr als 230 Substanzen aus GpM isoliert wurden, wobei die meisten dieser Substanzen (189) zu den Saponinen gehören, welche auch Gypenoside genannt werden. Alle übrigen Komponenten wurden als Sterole, Flavonoide oder auch Polysaccharide klassifiziert. Verschiedene Extrakte oder Fraktionen daraus, als auch eine Vielzahl von Reinsubstanzen, welche aus GpM isoliert wurden, wiesen eine hemmende Wirkung auf die Proliferation (Anm.: Wucherung) von Krebszellen auf und zwar sowohl in vitro als auch in vivo. Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse verschiedener klinischer Studien, dass die spezielle Zusammensetzung von GpM mögliche Heilwirkungen gegen Krebs aufweist. Es wurden verschiedene Aktionsmechanismen im Hinblick auf die Anti-Krebs-Wirkung vorgeschlagen, wie z.B. Hemmung des Zellteilungszyklus, Apoptose (Anm.: direkte Verdauung von Krebszellen durch aktive Aufnahme in Immunzellen), Hemmung der Invasion von Krebszellen (Anm.: Hemmung der Einwucherung in gesundes Gewebe) und Hemmung der Metastasierung, Hemmung der Glycolyse (Anm.: Hemmung des Zuckerstoffwechsels der Krebszellen – diese „verhungern“ dann) und immunmodulierende Wirkungen (Anm.: günstige Beeinflussung des Immunsystems). Sie finden den englisch-sprachigen Untersuchungsbericht im Orginal hier: www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5037898/ US National Library of Medicine National Institutes of Health Übersetzung: Dr. Karl Reinhold Gruner Sachverständiger Arzneimittelprüfung und experimentelle Pharmakologie

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"Our organism is a self-controlled and renovating, holistic system, whose properties we can only support by medical measures. "Every healing is only made possible by the patient himself." Prof. Dr. med. Jörg Spitz, president of the Society for Biological Prevention of Cancer e. V. People, suffering from cancer all over the world, put very high hopes in the medicinal herb " Jiaogulan ". In China, the country of origin of the "immortality herb " this plant has long been an integral part of oncological treatment. Seed productions alter, however, the genetic condition for a cultivation rich in active ingredients in countries of other latitudes. The German artist 'Jens Rusch' brought therefore in 2005 genetically identical Jiaogulan stems as so-called " Rhizomes " ( rootstocks ) from Thailand to the north of Europe. Since then he is "cloning" consistently and with responsibility the genetic stems of the original plants. Rusch follows with his commitment the long-forgotten mission definition of the original "Free Gardeners ". They examined exotic plants in the English and Scottish colonies for their usability in the European climate. Suffering from cancer himself Rusch endeavors in numerous charitable activities to improve the complementary medical situation for other cancer patients . His hand- cultivated Jiaogulan plants are among the most sought-after breeding lines. Enquiries from responsible plant breeders reached him from Brazil, Kenya, Spain and Southern Europe. Edward Schmidt-Zorner / Free Gardeners Ireland

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Heilmittelwerbegesetz In Deutschland sind sogenannte "Heilsversprechen" zurecht strafbar. Wir möchten auf keinen Fall zu den Heerscharen von Scharlatanen gezählt werden, die aus der Not der Krebsbetroffenheit Gewinn ziehen. Deshalb weisen wir ausdrücklich darauf hin, daß Jiaogulan keineswegs Tumore beseitigen kann, oder eine alleinige Alternative zur Schulmedizin darstellt. In der Komplementärmedizin ist die Pflanze jedoch von großer, unterstützender Bedeutung. Das Heilmittelwerbegesetz soll in erster Linie Gefahren begegnen, die der Gesundheit des Einzelnen und den Gesundheitsinteressen der Allgemeinheit durch unsachgemäße Selbstmedikation unabhängig davon drohen, ob sie im Einzelfall wirklich eintreten. Die Werbeverbote des Heilmittelwerbegesetzes sollen verhindern, dass kranke Menschen durch eine unangemessene Werbung zu Fehlentscheidungen beim Arzneimittelgebrauch verleitet werden. Die aktuelle Entwicklung zeigt, dass Google und andere Suchmaschinen ihre Algorithmen auf den Ausschluss zweifelhafter Werbung ausrichten. Unsere Abbildung zeigt, dass Scharlatanerie und betrügerische Heilsversprechen den Besiedelungszug in den wilden Westen begleiteten. Damals gab es kaum mitreisende Mediziner oder Apotheker und die Siedler wurden oft verletzt und krank. Die Erinnerung an diesen Teil amerikanischer Geschichte macht heute die Entwicklung von Phytomedizin und komplementärmedizinischer Alternativen in den USA weit umstrittener als in Europa.

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Vermehrung durch Rhizome und Stecklinge

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Was ist also ein "Rhizom? dazu sagt Wikipedia: Ein Rhizom (griechisch ῥίζωμα rhizoma „Eingewurzeltes“) ist in der Botanik ein meist unterirdisch oder dicht über dem Boden wachsendes Sprossachsensystem.Das Rhizom wird in der Pharmazie als Teil einer Heilpflanze wie auch im allgemeinen Sprachgebrauch etwas irreführend „Wurzelstock“ (Rhizoma) genannt. Es ist aber nicht mit einem Wurzelsystem zu verwechseln. Es besitzt als Teil des Sprosssystems dessen typische Merkmale und keinerlei Wurzelmerkmale: Das Rhizom ist ein Organ mit kurzen, verdickten Internodien. Eine Wurzel besitzt hingegen weder Nodien (Sprossknoten) noch Internodien. Als Jens Rusch im Jahre 2005 in seinem Koffer lediglich einige zwischen nassen Tempo-Taschentüchern in einer Plastik-Tüte aufbewahrten Rhizome wie auf diesem Foto aus Südostasien mit nach Deutschland brachte, wusste er noch nicht, wie elementar diese Vermehrungsgrundlagen für den genetischen Erhalt der Wirkstoffinformationen in der Weiterzucht werden sollten. Dass er damit unwissentlich die erst viel später manifestierten EURichtlinien im Bio-Invasionsschutz-Gesetz mißachtete, war ihm damals nicht bewusst. Eine Unbedenklichkeitserklärung erwirkte er erst 2019. Heute lehnt er eine Samenzucht wohlbegründet ab, um einen optimalen Wirkstofferhalt zu gewährleisten. Seine eigene Weiterzucht basiert auf Stecklingen und Absenkern. Auf den nachstehenden Seiten erfahren Sie, wie Sie sich selbst mit wenig Aufwand eine eigene Jiaogulan-Kultur einrichten können.

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Jiaogulan ist keine spektakuläre Blütenpflanze, aber sie hat auch so als Zimmerpflanze einen ganz eigenen Reiz. Auf diese Weise ist auf jeden Fall eine ganzjährige Eigenversorgung mit frischen Blättern gewährleistet.

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Erfahrungsberichte von Jiaogulan-Anwendern

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Anmerkung: Alle nachstehenden Kommentare sind authentisch, die Namenskürzel sind mit vollem Namen und mit Einverständnis der Zitierten auf der website www.jens-rusch.de nachzulesen.

Hallo alle zusammen, ich möchte Euch mal etwas erzählen.

Ich habe einer Freundin den Tee bestellt und geschenkt. Meine Freundin litt an Blasenkrebs mit Blut im Urin und einem offenen entzündeten Genitalbereich, die Ärzte wollten ihr eine Chemo verpassen, die sie ablehnte. Man gab ihr in diesem Zustand nicht mehr lange.

Sie trinkt seit Anfang diesem Jahres jeden Tag den Tee. Vor drei Wochen wurde ein erneutes Blutbild gemacht. Laut diesem Blutbild ist sie gesund. Die Werte sind alle super. Die Blutungen im Genitalbereich sind weg, keine Schmerzen mehr und der Tumor ist auch nicht mehr da. Die Ärzte können sich das nicht erklären und ich konnte es eben gar nicht glauben als sie mir das alles erzählte. Ich bin so glücklich und dankbar. Vor allem das Jens und Suse das alles so toll stemmen. Danke für Eure tolle Arbeit, was ihr hier für andere leistet ist unbezahlbar. A S W Ich schrieb Dir ja bereits dass ich seit einigen Wochen den Tee trinke. Und was soll ich sagen: Seit über anderthalb Jahren sind meine Blutwerte zum ersten Mal im Lot. Meine dauernd überhöhten Leberwerte urplötzlich wieder im Normbereich. Genial...ich schreib es tatsächlich dem Tee zu. M B Ich möchte mit euch meine Jiaogulan Erfolgskurve teilen. Meinen Selbstversuch habe ich dokumentiert. Seit September 2016 bekomme ich eine Chemotherapie. Zu Beginn sind bis November 2016 meine GGT(Gamma-GT) dramatisch angestiegen. Höchstwert 347. Im November 2016 habe ich dann angefangen Jiaogulan Tee zu trinken. 1Liter pro Tag, manchmal auch mehr. Am Anfang konnte ich mit dem Geschmack nicht wirklich viel anfangen, aber nach 4 Wochen habe ich mich an den Geschmack gewöhnt und mittlerweile möchte ich nicht mehr darauf verzichten :-) Nach 4 Wochen sind die Werte schon um 120 Punkte gesunken. Im März hatte ich dann nochmal einen leichten Anstieg und habe dann zusätzlich noch Chlorella eingenommen. Das war nochmal ein Booster. Mittlerweile sind die Leberwerte, wie auch die anderen Blutwerte im Normbereich, trotz Chemo. Aktuell GGT 56 :-D. Das Ergebnis spricht wohl für sich. Die Blutwerte sind gut und das allgemeine Wohlbefinden auch. Diese kleine Erfolgsgeschichte wollte ich mit euch hier teilen. Ich wünsche allen ein frohes Weihnachtsfest . D K Ich hatte ja schon mal geschrieben, dass mein Vater metastasierten Krebs im Endstadium hat und seit Oktober in Therapie ist. Seit Dezember trinkt er den Tee und er hat immer tolle Blutwerte und momentan geht es ihm sogar ganz gut . Wir haben das auch dem Tee zu verdanken! Danke für die tolle Arbeit. YOE

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Sehr geehrte Frau Rusch, sehr geehrter Herr Rusch, bezugnehmend auf unser Telefonat von soeben, teile ich Ihnen mit, dass folgende Besserungen nach täglichen Trinken von ca. 1/2 l Jiaogulan-Tees eingetreten sind:

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Mein Mann ist seit einigen Jahren Dialyse-Patient (mit einer zusätzlichen gravierenden Immunschwäche-Krankheit - die jedoch seit 20 Jahren sehr gut medikamentös abgedeckt ist) und hat aufgrund der Dialyse (3 x wöchentlich) wie viele andere Dialyse-Patienten auch, immer sehr hohen Blutdruck. Die Werte waren schon bis zu 240 schon gestiegen (selbst Nitro-Spray hilft nicht immer) und haben zu einem erst nach Stunden zu stillenden Nasenbluten geführt. Nachdem ich in der DLZ vor einigen Jahren einen Artikel über Sie, in Verbindung mit dem Jiaogulantee, gelesen habe, beziehe ich für meinen Mann den Tee, den dieser täglich (ca. 1/2 Liter) trinkt, was zu Folge hat, dass die Blutdruck senkenden Medikamente reduziert werden konnten und der Blutdruck nach der Dialyse (zuhause gemessen) auf max. 160 steigt, ein weiteres Messen (nach 5 Minuten Ruhe) ergibt ca. 140 - 130 und ist somit total "im Limit" für einen 74 jährigen.... Danke an Sie und Jiaogulan. Meine Freundin, 43-jährig, hat Probleme mit den beginnenden Wechseljahren Schweißausbrüche, Schlafstörungen usw. Seit dem Genuss von ca. 1/2 L Jiaogulantee täglich verspürte sie eine deutliche Besserung... Ich hoffe, dass auch diese Ausführungen Ihnen dazu dienen können, weiteren Menschen die Möglichkeit zu geben mit dem Tee (oder auch den Blättern) Krankheiten zu reduzieren und Wohlgefühl zu maximieren. Bald werde ich einmal nach Brunsbüttel kommen um Pflanzen direkt aus Ihrem Bestand zu erwerben - ich freue mich auf das "Einkaufserlebnis" zusammen mit dem Neem... MA So ihr Lieben, ich habe gerade meine Schilddrüsenwerte bekommen. Hervoragend sind die. Meine Ärztin ist sehr zufrieden und ich nehme keine Medikamente mehr. Danke an Jens für die Pflanzen und an Martina für den Tee. Ich könnte euch Beide knuddeln. So kann es heute weiter gehen. MM

Sehr geehrter Herr Rusch! Nachdem ich bei Ihnen bereits vor einiger Zeit Pflanzen und Tee bezogen habe, möchte ich Ihnen auch mal ein Feedback geben. Diese Pflanze ist ein Wunder...Ich arbeite bereits seit vielen Jahrzehnten mit den unterschiedlichsten Arten der Alternativheilung und habe dabei sehr viele Erfahrungen sammeln können aber Jiaogulan ist ein echtes Mysterium!Es steckt voller bahnbrechender Wirkstoffe, die unsere Gesundheit auf allen Ebenen extrem positiv beeinflussen können. Ich bin absolut begeistert und mir ist noch kein annähernd großartiges Heilmittel untergekommen. Seine Wirkung entfaltet sich immer zunehmend weiter auf den unterschiedlichsten Ebenen und ich komme aus dem Staunen einfach nicht mehr heraus.Ich kann wohl ohne Übertreibung sagen, dass diese Pflanze eine Jahrhundertentdeckung ist, wenn nicht sogar eine Jahrtausendentdeckung. Ich bin auch sicher, dass die weitere Verbreitung zu ungeahnten Veränderungen nicht nur auf dem Gesundheitssektor führen wird. Ihnen gebührt unser aller Dank für die Weitergabe dieses Segens! VB

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Hallo lieber Jens, liebe Gruppenmitglieder, ich muss jetzt echt mal meine Begeisterung für den Jiaogulantee kundtun. Es ist jetzt eine Weile her, dass dieser tolle Tee seinen Weg in meine Küche fand und ich begann nach meiner zweiten Chemo, täglich eine Kanne von diesem Unsterblichkeitstee zu konsumieren. Das war Mitte Juli und bis dato habe ich NULL Nebenwirkungen und fühle mich super. Ich litt vorher unter extremen Nachtschweiß, ständiger Müdigkeit und konnte ohne die Hilfe meiner Freunde teilweise gar nicht mehr duschen, weil ich nicht auf die Beine kam, Übelkeit, Schleimhautentzündung ect. das volle Programm ...das war Stand der Dinge, nach meiner ersten Chemo....ich bin total dankbar, dass ich mich so *gesund*fühle und kann mir einen Tag ohne Jiaogulantee nicht mehr vorstellen :-). Danke, für die Kultivierung dieses tollen Krauts in Deutschland, Jens. SP Ich war Anfang diesen Jahres ziemlich fertig. Mein Körper war voller Blockierungen, Becken schief usw. War beim guten Therapeuten und trinke seit Frühjahr den Tee. Seitdem wir auch noch Blätter naschen, geht bei mir das Gewicht ganz langsam runter. Vor allem der Wechseljahre-Bauch ist weniger geworden. Also mir war das jetzt nicht lästig mit dem Gewicht. Ich hatte mich damit abgefunden. Es ist nun mal so das der Körper Veränderungen durchmacht in dieser Phase. Außerdem kann ich noch sagen das Jiaogulan meine Wechseljahrebeschwerden weggezaubert hat. Keine Hitzewallungen mehr. Bin Jens sehr dankbar für die Pflanzen. MM

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Hallo Frau Rusch, die Pflanzen sind heute wohlbehalten bei mir angekommen. Ich habe gleich ein Blättchen gekostet und war überrascht über den intensiven Geschmack. Die vorige, von einer Gärtnerei verschenkte Pflanze, schmeckte nicht einmal annähernd so intensiv. Ich gehe davon aus, dass analog zum Geschmack auch die Dichte der Inhaltsstoffe sein dürfte. Gut, dass die alte Pflanze den Winter nicht überlebt hat. Sonst hätte ich wohl nie den Unterschied kennengelernt. Für Ihre Mühe und Sorgfalt besten Dank. BL

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Nach einer Woche Jiaogulan Tee sind die Leberwerte (GGT) um 1/3 gesunken, trotz Chemo. Danke Jens und Martina. DK Alkalische Phosphatase immer erhöht gewesen ohne Metastasen nur durch AHT mit Anastrozol...Mit Jiaogulan mittlerweile absolut im Normbereich ....Daran kann ich es am deutlichsten erkennen . EK Das ist mal ein kurz und knackiges Infoblatt, in dem alles steht, was man erstmal wissen sollte. Hmm... vielleicht erklären sich meine seit einem halben Jahr guten Werte (schlechtes zu gutem Cholesterin) durch den Jiaogulantee. Bin mein Leben lang NIE - auch mit keiner Diät und sehr viel Sport - in diese positiven Regionen vorgestossen. Und meine Blutdruckwerte sind vor allem in der Diastole nun optimal - was sie seit 20 Jahren nicht mehr waren. Also immer schön weiter Jiaogulantee trinken. MUK Ich bin 2014 an schwarzem Hautkrebs erkrankt. Gott sei Dank in sehr frühem Stadium. Ich trinke den Tee seit letztem September und fühle mich pudelwohl. Ich bin viel belastbarer, entspannter und viel fitter. Auf der Arbeit habe ich überhaupt keine müde Phase mehr und nachts schlafe ich wie ein Stein. Meine Mutter übrigens auch, die jahrelang Schlafstörungen hatte. Mein Vater ist auch Krebspatient und hat immer unter Blut-Hochdruck gelitten. Seine Blutwerte sind topp und sein Bluthochdruck ist futsch. Ich könnte noch viel mehr schreiben, aber das würde den Rahmen sprengen. Ich habe den Tee schon vielen Freundinnen empfohlen und alle sind restlos begeistert. Ich trinke mindestens einen Liter am Tag und der Tee tut mir einfach gut. MP

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Hallo Ihr Lieben, Ich selbst habe glücklicherweise keinen Krebs, doch ich möchte Euch die Erfahrung einer guten Bekannten von mir mitteilen, die vielleicht Mut macht. Sie hatte Magenkrebs und war von den Ärzten aufgegeben worden. Als ich sie nach einer Weile wieder traf, hatte sie eine Wandlung durchgemacht. Sie erzählte mir, daß sie 3 mal am Tag eine Tasse Kakao trinkt mit einer Prise Jiaogulan-Blättchen und das es ihr von Tag zu Tag besser ginge.

Nach ca. 5 Monaten, in denen sie eigentlich sterben sollte, ließ sie sich erneut von verschiedenen Ärzten untersuchen...und keiner dieser Ärzte konnte noch ein einziges Karzinom finden... Das soll nicht heißen, daß diese Methode allen hilft. Zeigt aber, daß große Heilungschancen vorhanden sind. Und deswegen finde ich es super, daß es endlich Menschen gibt, die sich für diese alternative Heilmethode einsetzen... EM Also ich muss jetzt mal was loswerden. Ich nehme Jiaogulan nun seit mehr als einen Monat täglich 1 Liter als Tee und wundere mich echt über die positive Wirkung. Zum Glück leide ich nicht an einer Krebserkrankung wie wohl viele hier, aber ich habe eine angeborene Blutarmut und Eisenmangel und habe seit 2006 einen stark erhöhten Blutdruck, in der Regel trotz Tabletten 190 zu 115. Da ich auch erhöhte Blutfettwerte habe, dachte ich an Jiaogulan. Denn das soll ja all diese Beschwerden behandeln. Und ich muß sagen, es stimmt. Bereits nach einem Monat konnte ich die Eisentabletten weglassen. Werte sind normal. Und ich kann auch die Tabletten wegen dem Blutdruck minimieren. Momentan nehme ich 3 Tage meine Medikamente und lasse sie dann einen Tag weg, weil sonst meine Werte in den Keller fallen. Und heute ist der Tag, an dem ich das erste Mal an zwei Tagen hintereinander keine Blutdrucktabletten nehmen muss. Werte heute 112 zu 77 . Und das alles dank Jiaogulan. IW Ich konsumiere jetzt seit 5 Monaten Jiaogulan und ich kann euch sagen: mir geht es super. Bin sportlich sehr aktiv geworden und habe 8 Kilo abgenommen da ich 2 x die Woche schwimmen gehe. Vorher habe ich immer wieder aufgegeben da mir einfach die Energie nach der Arbeit gefehlt hat. Jetzt ist sie da. Der Tee tut mir gut, beruhigt mich nach der Arbeit und gibt mir gleichzeitig Kraft. Mache jeden Tag Gymnastik (hatte schon 2 Bandscheibenvorfälle) und ich ziehe es jetzt durch, dank Jiaogulan. Meinem Rücken geht es super. Werde viel seltener krank....und wenn dann sind die Symptome wesentlich schwächer als vorher. So, dass musste ich jetzt mal los werden. Das Kraut ist einfach unglaublich. Bin gespannt auf meine Pflanzen von Jens Rusch. Sie wachsen aber können erst dieses Jahr konsumiert werden werden. DasKraut ist ein Segen. AK Guten Abend Frau Rusch, die Pflanzen sind heute wohlbehalten angekommen. Wir sind so froh das wir auf Ihre Internetseite gestoßen sind. Die Pflanzen sehen top aus, ein himmelweiter Unterschied zu den Pflanzen die wir in Gartencentern oder im Baumarkt gesehen haben. Vielen, vielen Dank nochmal. EB

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Mein Highlight für diese Woche ist eine alte Hundedame. Letzte Woche in meinem Nachtdienst erzählte mir mein Arbeitskollege von seiner kranken Hündin. Blasentumor, Diabetes, fast blind und lethargisch. Mir tat die alte Hundedame so leid, dass ich ihm Tee schenkte und sagte, er solle den Tee unter das Futter mischen. Gestern traf ich ihn wieder und fragte was mit seiner Hündin passiert wäre. Freudestrahlend berichtete er von einer ausgewechselten Hündin. Lethargie vorbei. Seine Mutter, die auf die Hündin aufpasst während er arbeitet, möchte nun auch unbedingt diesen Tee für sich selbst. Es gibt so einige die mich und meinen Tee belächeln, den ich täglich auf der Arbeit trinke. Einige lächeln wohl nun nicht mehr. Ich arbeite in der Medizin, kenne auch privat viele Kranke und habe letzte Woche meine Teebestellung komplett verschenkt. Vor allem auf deren Rückmeldung bin ich mal gespannt. CS

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Durch tägliches Trinken von Jiaogulan haben sich meine grenzwertigen Schilddrüsenwerte verbessert, die Schilddrüse ist nicht weiter gewachsen. Der grenzwertig erhöhte Blutdruck hat sich ohne Medikation normalisiert. BI Ich nehme seit 2011 1x Bisoprolol 3, 75 mg für morgens und für abends 1x Ramipril 5mg/12 , 5 mg für meinen zu hohen Blutdruck. Vor einem guten Jahr habe ich Jiaogulan kennengelernt und trinke mittlerweile bei 3 Tassen Tee ( Kaffeetassengrösse ). 3 Pflanzen habe ich zu Hause von denen ich am Tag einige Blätter nasche. Seit einem 1/4 Jahr ist mein Blutdruck im normalen Bereich angekommen und ich fühle mich sehr ausgeglichen. Meine Leistungsfähigkeit hat sich ebenfalls gesteigert und das macht mich sehr glücklich. Ich kann jedem Jiaogulan ans Herz legen, es ist ein tolles Kraut. Ich lese viele Erfahrungsberichte in der Gruppe und es zaubert mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht wenn es Menschen gibt denen Jiaogulan bei schweren Erkrankungen geholfen hat. AS Hallo meine lieben Jiaogulan-Freunde! Bin leider etwas in Zeitnot, aber ich muss es euch erzählen. Unser Jiaogulan kann richtig was! Nach 32 Jahren Neurodermitis ist bei meiner Haut schon nach 4 Wochen täglichen Teegenusses eine deutlich sichtbare Verbesserung eingetreten, will sagen es ist fast weg! Solltet ihr Freunde, Bekannte mit Neurodermitis haben unbedingt weiterempfehlen. Alle wollen den Tee jetzt, weil jeder sieht wie meine Haut plötzlich ist.. Ein guter Freund von mir sitzt seit einem Verkehrsunfall im Rollstuhl, hatte Nervenschmerzen --> dieses Woe Jiaogulan mitgegeben heute schrieb er mir dass ihm schon besser geht..Bin begeistert hab mir das Flugblatt kopiert ca 100x und verteils jeden Tag an Tankstellen, Ärzte und 2x Bahnfahren bleibt grundsätzlich ein Flyer liegen. Jiaogulan fùr Alle ! DE

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Mir ist die letzten Tage da was aufgefallen...ich trinke jetzt seit ca 10 Tage regelmäßig den Tee...vorher habe ich immer super viel Schokolade und Süßzeugs gegessen...die letzten Tage ist mir aufgefallen, dass ich da gar keinen Appetit mehr drauf habe und selbst beim Einkaufen heute bin ich an den Regalen vorbei ohne was zu kaufen...ist dass jetzt purer Zufall, oder kann ich es auf den Tee schieben ?... Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht ? CS

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Mein Mann hat seit 35 Jahren Morbus Crohn und auch schon sehr viel mitgemacht. Wir haben im November angefangen Tee zu trinken und es geht ihm sehr gut dabei. Momentan sind wir beim Renovieren und er ist nicht "tot" zu kriegen. Wir nehmen 1 TL Jiaogulan, mehrere Scheibchen Ingwerwurzel und noch etwas Kräuter aus dem Garten auf 1 l Wasser. Gestern haben wir zum ersten Mal 3 l Tee zu zweit über den Tag verteilt getrunken. BS Nach 30 Jahren Kampf gegen einen krankhaft erhöhten Cholesterinspiegel ( genetisch bedingte Fettstoffwechselstörung > LDL 270 )habe ich heute meine Werte bekommen, mein LDL ist bei 219, fast 20% gesunken !!! Das habe ich mit keinen Tabletten, Ernährungsumstellung etc. jemals erreicht... es hat sich nie irgend etwas verändert aber JETZT !! Selbst nach einem Jahr Flohsamenschalen nicht. Nun habe ich für mich den Beweis....es funktioniert ! Ich habe mir Sorgen über meine Arterien gemacht, die das sicher nicht unendlich mitgemacht hätten. Ende April lasse ich eine Sonographie machen.... Nun macht es Sinn es medikamentös zu unterstützen, weil wohl etwas in Gang gesetzt wurde.....schließlich ist mein Wert noch immer viel zu hoch aber er hat sich endlich mal nach unten bewegt !!! Für mich ein Riesenerfolg, vor allem, weil Schlaganfälle gehäuft in unserer Familie aufgetreten sind....Prost Jiaogulan !! BOG p.s.: Ich bin und war nie übergewichtig...... Hallo Ihr Lieben. War gestern zum Blutbild: Leukozythen bei 3900. Hb Wert bei 11,3. Und das mit Chemo! Seit ich den Jiaogulan Tee trinke sind meine Blutwerte das erste Mal seit fast 4 Jahren konstant gut. Bin Happy. Habe gestern zusätzlich mit Bestrahlung meiner Brustwirbelsäule begonnen. Bin gespannt, ob die Blutwerte unter dem Tee gut bleiben. Ich bin froh, den Tee hier entdeckt zu haben. Danke, Jens Rusch und allen Mitstreitern, die die Sache positiv unterstützen. Aus der Facebook-Gruppe Danke, Jens Rusch - Jiaogulan hat mir wieder eine neue Sicht und Perspektive eröffnet - eine Hoffnung gegeben und das ist das Allerwichtigste bei meiner Krankheit. Heute gibt es wieder leichte Nervenschmerzen - aber bei weitem nicht so schlimm wie das letzte Mal. Und noch was - ich sehe absolut nicht krank aus (mal von den fehlenden Haaren abgesehen). [...] es geht mir recht gut. Und mein zweites Blutbild nach der ersten Chemo und vor der zweiten Chemo (morgen) - ist sehr gut - ich würde sagen vollkommen normal. Psychisch naja - aber das ist auch normal. Ich habe - bis auf die ersten 3 Tage - keine Nervenschmerzen mehr gehabt und vor allem auch keinerlei Übelkeit.

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Mit einer Heilpflanze ist es wie mit einem guten Wein. Alle Wachstumsfaktoren führen zu einem hervorragenden Gewächs. Die erforderlichen pflanzlichen Sekundärstoffe werden nur in ausreichender Menge gebildet, wenn diese Faktoren stimmen. In China werden bestimmte Heilpflanzen in besonders potenter Qualität in den Gebieten angebaut, in denen diese Faktoren für eine Pflanze auch stimmen. Diese Gebiete sind die DaoDi-Gebiete. Das sind über Jahrhunderte Erfahrung herausgefundene Regionen. Ein guter Bordeaux wächst sicherlich nicht im friesischen Watt und auch Jiaogulan unterliegt diesen Faktoren.

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Nun, Baumarkt hin oder her. Die Genetik des Samens, des Stecklings und die Lebensfaktoren bestimmen die Qualität. Ein weiterer wichtiger Faktor ist, dass ein Grossteil der im Handel befindlichen Jiaogulan-Pflanzen in der Regel irgendein Kürbisgewächs ist, aber nicht Jiaogulan. Unter zehn eingekauften Proben konnte nur 1 Probe morphologisch eindeutig als Gynostemma pentaphyllum identifiziert werden. Das sagt doch auch einiges über den Markt aus.... Ich bin einige Jahre für die Beschaffung von TCM-Kräutern verantwortlich gewesen, war auf den Feldern in China unterwegs und habe gesehen, was da alles so verkauft wird. Ich glaube nicht, das der Baumarkt Botaniker hat, die ihre Pflanzen eindeutig identifizieren. Das ist in TCM-Betrieben schon eine höhere Wissenschaft und das kostet.... BS

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Bin jetzt 1,5 Wochen bei meiner Mutter, die im 2. Zyklus ihrer Chemo nicht mehr auf den Beinen stehen konnte und kurz vor einer Niereninsuffizienz stand, mit grauenhaften Werten und mindestens 500 ml Wasser im Herzbeutel punktiert werden mußte. Umgestellt auf weizen-/glutenfreie Nahrung, tägl. Schwarzkümmelöl, Flohsamenschalen und natürlich Jiaogulan in allen Variationen, braucht sie weder den Rollator noch einen Stock, die Ärzte sind erstaunt über ihre ENORM guten Blutwerte, der Nierenwert ist fast im Normalbereich und sie hat in 12 Tagen 6 Kilo zugenommen. BN

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Mein Mann hat schon wieder 4 Chemos hinter sich, immer noch kaum Nebenwirkungen und enorm ist, seine Kraftlosigkeit ist weg. Der Unterschied vor Jiaogulan und nach ein paar Wochen Teegenuß und Verzehr frischer Blätter ist Wahnsinn. Das war das Beste, was ihm passieren konnte. Noch mal Danke, Jens für Deine Pflanzen. AL Danke für die schnelle Zusendung, liebe Frau Rusch. Ich bin noch in Therapie und freue mich über die Verwunderung meiner Onkologen über meine Blutwerte. Keiner von ihnen kannte Jiaogulan. SK Ich war gerade auf Pilgerreise in Lourdes mit vielen Krebskranken. Als ich abends im Speisesaal auf meinen mitgebrachten Jiaogulantee angesprochen wurde, wozu ich den trinken würde, habe ich einige Kranke neugierig gemacht. Sogar unser begleitender Arzt sprach mich darauf hin an. Er hatte noch nie von Jiaogulan gehört. Er hörte sehr interessiert zu und er hatte ja auch mitbekommen, dass ich trotz Chemo diese ganzen Prozessionen bewältigte und den ganzen Tag ohne Schläfchen zwischendurch durchgehalten hatte. Ich gab ihm den Link zu unserer Gruppe. SH Wir haben im Spätsommer des vergangenen Jahres von vier verschiedenen Anbietern "Jiaogulan" bezogen. Zwei haben den Winter nicht überlebt, eine lässt uns auf ein "Wiedererwachen" im Frühling hoffen - nur Ihre wächst prächtig in einer Hängeampel im Wintergarten. Dafür war sie aber auch die teuerste. SF Hallo Frau Rusch, ich möchte ihnen nur mitteilen, dass die Pflanzenlieferung sehr gut angekommen ist. Die 3 Pflanzen fühlen sich schon sehr wohl auf meiner Küchenfensterbank und sind auch schon mit dem Wachsen fortgefahren! Wie von ihnen geraten, werde ich sie noch ein wenig in dem Versandtopf belassen. Die Verpackung ist genial; kein einziges Blatt war beschädigt. Ich freue mich schon auf die ersten geernteten Blätter. Noch einmal recht herzlichen Dank für ihre Mühe. LS

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Mein Mann hat einen Parotistumor (gutartig), der gut sichtbar war. Seit er den Tee trinkt hat sich der Tumor auf fast nicht mehr sichtbar zurückentwickelt. Ich hatte am Rücken eine immer wiederkehrende, nässende Hautirritation, ebenfalls weg. Ich verneige mich in Demut vor der Natur und ihrer Macht! Ihnen Herr Rusch sage ich DANKE für die Möglichkeit so hochwertige Pflanzen zu bekommen! VW

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Es gibt viele Gründe, Facebook nicht zu mögen. Wenn man es klug einsetzt, kann es jedoch sehr nützlich sein. Jens Rusch hat in jahrelanger Kleinarbeit dieses Instrument genutzt, um eine virtuelle Selbsthilfegruppe aufzubauen. Heute helfen dort Krebserfahrene behutsam Erstbetroffenen und es werden Erfahrungen für die Selbstversorgung ausgetauscht. Gleichzeitig sammelt er authentische Erfahrungsberichte, wie die vorstehenden. Das unterscheidet sich eigentlich nicht wesentlich von den Anwendungsberichten, mit denen große Pharma-Unternehmen niedergelassene Ärzte oder Kliniken gezielt „honorieren“. Hier geht es jedoch nicht darum, Patienten auf ein bestimmtes Medikament zu verpflichten, sondern um das genaue Gegenteil: Es soll ein Höchstmaß an Unabhängigkeit erzielt werden. Selbstversorger unterliegen den EU-Einfuhr-Richtlinien nach dem Bio-Invasionsschutz-Gesetz nicht mehr, wenn ihre selbst gezüchteten Pflanzen zuvor als unbedenklich eingestuft wurden. Die Facebook-Gruppe „Jiaogulankultur“ hat heute über 6000 Mitglieder und wird von einer Moderatoren-Gruppe beaufsichtigt, um unerwünschte PharmaWerbung zu unterbinden. Das wertvolle Forum besteht zu fast 80% aus Krebsbetroffenen und Patienten mit anderen Erkrankungen, aber auch aus gesunden, ernährungsbewussten Selbstversorgern. In steigendem Maße gehören auch ganzheitlich praktizierende Ärztinnen und Ärzte und Heilpraktiker zu den Mitgliedern dieser Facebook-Gruppe.

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Jiaogulan im Jahreslauf

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Januar Draußen im Garten ist jetzt nichts von der Pflanze sichtbar. Unter der Erde jedoch verbreitet sich das Netz von Feinwurzeln und Rhizomen. Februar Gegen Monatsende schauen im Garten bereits erste Pflänzchen aus der Erde, zumindest an geschützten Stellen. Sie sind aber wegen der Frostgefahr gefährdet und man sollte sie mit Weißtorf abdecken. Im Haus bemerkt man, vornehmlich in Hängeampeln oder größeren Gefässen an hellen Fenstern, erste feine Triebe und Blättchen. Noch sollte verhalten mit Naturdünger gedüngt werden. März Sie gehören im Garten, je nach Region und Klima, zu den ersten Pflanzen, die den Kopf aus dem Boden strecken und bereits in die Höhe trachten. Im Haus beginnt erkennbares Wachstum.

April Je nach Wuchshöhe sollte man jetzt Rankhilfen anbieten, sonst kippen die Pflanzen zur Seite. Natürliche Düngung mit Deich-Guano ist jetzt sehr förderlich, damit sich die Stängel kräftig entwickeln können. Mai Kübelpflanzen können jetzt bereits vorsichtig in den Garten verbracht werden. Etwaige Schadinsekten, wie Schildläuse, Trauermücken und andere, die sich im Winter im Haus ungehindert entwickeln konnten, werden draußen von Meisen und anderen Insektenfressern dankbar angenommen. Juni Jetzt beginnt die beste Entwicklungsphase. Hängeampeln können aus dem Haus in den Garten oder in den Halbschatten auf den Balkon gehängt werden. Direktes Sonnenlicht sollte man vermeiden. Juli - August Die Jahreszeit, die man für die Stecklingsvermehrung nutzen sollte. Rhizome können vereinzelt oder halbiert werde. Jiaogulan verkraftet sebst das Zerschneiden von Rhizomen. Im Garten ist das Unsterblichkeitskraut jetzt bereits über zwei Meter in die Höhe geklettert. September Gelegentliche Nachtkühle verkraftet die Pflanze noch ganz gut, aber man sollte auf "Herbstimpulse" achten. Werden erste Blätter gelb, sollte man entweder ernten oder die Pflanzen ins Haus zurück holen. Kübel auf dem Balkon sind gefährdet, weil der Frost von allen Seiten angreifen kann. Oktober Je nach Region ist die Gartenzeit jetzt beendet. Neue Hängeampeln können eingerichtet und ins Haus geholt werden. Im Garten sollten die Blätter geerntet und auf farblosem Papier im Haus getrocknet werden. Hin und wieder die Blätter wenden. In aller Regel reicht die Ernte über den Winter. November - Dezember Man sollte der Pflanze jetzt ein wenig Winterruhe gönnen, das Wachstum ist im Innenbereich minimiert. Draußen im Garten vertrocknen die überirdischen Reste. Die Hängeampeln oder Kübel im Haus sollten nicht völlig abgeerntet werden.

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Vom Steckling zur neuen Pflanze

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Auf den folgenden Seiten zeigen wir eine Bildfolge, die erklären soll, wie man aus der Mutterpflanze neue Stecklinge gewinnt und topft. Wir zeigen auch, wie man klassische „Absenker“ für eine wirkstofferhaltende Vermehrung nutzt.

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Jeder Trieb einer gesunden Urpflanze lässt sich für die Gewinnung neuer Stecklinge nutzen, indem man eine der hier gezeigten „Nodien“ in den sogenannten „Zwischennodien“ durchtrennt. Das macht man am Besten mit einer scharfen Blütenschere mit einem leicht angeschrägten Schnitt. Das erleichtert das nachfolgende Einstecken in ein WurzelbildungsMedium. Einzelne Pflanzen kann man auch direkt in einen neuen Pflanztopf mit sehr lockerer und speicherfähiger Erde stecken.

Die Wurzelbildungszeit ist von der Jahreszeit abhängig. Obwohl Jiaogulan ein Dunkelwurzler ist, spielt Licht und Sonnenstand eine Rolle. Der Verlauf der Tag- und Nachtabsenkung der Aussentemperatur ebenfalls. Durchschnittlich erhält man eine zuchtfähige Durchwurzelung in etwa vier Wochen. Eine optimale Wurzelbildung erfolgt in unserer Klimazone von Juni bis August. In den übrigen Monaten ist es aber durchaus möglich, durch Pflanzenlampen eine günstige Situation zu simulieren. Auch helfen Algenextrakte wie etwa „Wurzelfix“ bei der Wurzelbildung. Die Wuchsfreudigkeit der Jungpflanzen ist aber in diesen Monaten deutlich geringer.

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Zu besonders guten Ergebnissen führt das Schwimmsystem, das so genannte „FloatingSystem“. Dabei verwendet man Steinwolle-Pfropfen oder andere mineralische „Pluggen“ oder „Plugs“ in Schwimmkästen und nutzt dabei möglichst frisches Regenwasser. Je nach Wurzelbildung können die Plugs dann später beim Einsetzen entfernt, oder als Feuchtigkeits - Depot mit eingetopft werden. Dieses System ist auch deshalb von Vorteil, weil es ohne Aufsicht wochenlang funktioniert. Nährstoffe oder Naturdünger benötigt Jiaogulan in dieser Phase nicht. Die „Lichtblätter“ oder „Sonnensegel“ werden später entfernt.

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Beim Eintopfen der so bewurzelten Stecklinge hat man die Wahl. Man kann die Steinwolle-Pfropfen entfernen, wenn sich die Wurzeln unterhalb aus dem Stängel heraus entwickelt haben, oder man pflanzt sie einfach mit ein, wenn sich die Wurzeln im Pfropfen selbst entwickelten. Je nach Stärke sollte man zwei bis drei dieser Stecklinge in einen Topf mit selbst angemischter Anzuchterde setzen.

Jiaogulan-Anzuchterde sollte besonders locker sein, damit sich die Wurzeln weiter entwickeln können. Speichermedien wie Kokos, Perlite oder Ton machen die Bewässerung sicherer. Humus oder Terra Preta forcieren die Kraftentfaltung der jungen Pflanze. Deich-Guano als Naturdünger hat sich besonders bewährt. Das ist pelletierter Schafsdung.

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Diese Jungpflanzen bilden zunächst den Zucht-Standard. Später werden sie noch zwei bis dreimal umgetopft. Dabei zeigen sie im günstigen Fall herausragende Eigenschaften wie besondere Wuchsfreudigkeit. Um sich entwickeln zu können, werden die Töpfe mit Rankhilfen versehen. Im Freiland könnte man diese Pflänzchen bereits sich selbst überlassen, müsste sie lediglich vor Schnecken- oder Insektenfraß schützen. Anders sieht es jedoch aus, wenn man die Pflanzen für den Versand vorbereiten möchte. In diesem Fall müssen die Topfgrößen bestimmten Normen entsprechen, um ihre Empfänger möglichst unbeschädigt erreichen zu können. Spezielle „Blister“ bilden einen optimalen Schutz. Bei den verwendeten Materialien sollte man auf eine maximale Recyclingfähigkeit achten.

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Rankhilfen

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Jiaogulan stammt aus der Familie der Kürbisgewächse und sucht sich wie diese einen Weg zum Licht, wo immer sie Halt findet. Ist diese Möglichkeit nicht vorhanden, wird sie sich dem Gesetz der Schwerkraft beugen und sich auf dem Boden ausbreiten. Dabei kann sie viele Meter lange Triebe ausbilden und Wurzeln entwickeln, wo immer sie die Voraussetzungen als ideal empfindet. Man kann also dieses Wachstum dadurch wunderbar beeinflussen, dass man der Pflanze ein Klettergerüst zum Licht anbietet.

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Auf gute Nachbarschaft! Jiaogulan verträgt sich mit vorhandenen Gartenpanzen hervorragend und nutzt gern deren Ausbreitungsgebiet als Rank- und Kletterhilfe.

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Hängeampeln bieten unerfahrenen „Züchtern“ viele Vorteile. Man kann unproblematisch verschiedene Standorte ausprobieren, indem man die Pflanze von Fenster zu Fenster oder von Zimmer zu Zimmer umhängt, bis man die idealen Lichtverhältnisse herausgefunden hat. Eine Balkonpflanze kann man so beispielsweise im Winter ins Badezimmer umsiedeln, weil dort Wärme und eine hohe Luftfeuchtigkeit ein fast tropenähnliches Ambiente vermittelt. Im Garten unter einen Baum gehängt, ist sie für Schnecken und einige andere Schädlinge kaum erreichbar. Voraussetzung ist eine besonders feuchtigkeitsspeichernde Erde und ein natürlicher Langzeitdünger, wie zum Beispiel „Deich-Guano“. Neem-Bricks, die ähnlich aufquellen, wie die bekannten Kokos-Bricks, düngen und verscheuchen Fluginsekten zugleich.

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Topfung

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Jede versandte Jiaogulan-Pflanze sollte noch kurzer Ruhepause in ein größeres Behältnis umgesetzt werden. Dieses sollte mindestens 25 Zentimeter im Durchmesser haben. Besonders einfach sind diese Hanf-Töpfe zu verwenden, die komplett mit eingesetzt werden können, weil sie sich nach einer Weile völlig zersetzen. Info: www.meinwoody.de

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Bei der Topfung von bewurzelten Stecklingen empfiehlt es sich, mehrere Stecklinge einzusetzen. Nach dem Prinzip „Einer kommt durch“ können so Ausfälle oder Schwächen ausgeglichen werden. Aufmerksame Beobachter werden sogar einen gewissen Konkurrenzdruck unter den Pflänzlingen beobachten können. Die Steinwolle-Pfropfen können je nach Bewurzelung gern entfernt werden, sind aber auch als Wasserspeicher weiterhin nützlich.

Die in die mineralischen Steinwolle-Propfen eingesteckten Stecklinge wachsen bemerkenswerterweise bereits in der Bewurzelungsphase weiter, obwohl sie außer Wasser und Licht keinerlei Nährstoffe erhalten.

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Anwuchsphase im Gewächshaus

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In einem beheizbaren Gewächshaus kann man bereits im Februar die ersten Töpfe vorbereiten. Über Thermostaten steuerbare Heizmatten lassen sich ähnliche Temperaturen wie in den Ursprungsländern herstellen. Allerdings sollte man die Kosten für diesen Aufwand nicht unterschätzen.

Wurzelbildung gelingt auch in einfachen Wasserbehältern. Regenwasser hat den idealen PH-Wert, die Wurzelbildung lässt sich durch ein wenig Algen-Extrakt-Pulver sogar etwas beschleunigen. Das darf man jedoch nicht mit Bio-Dünger verwechseln.

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Ein Gewächshaus zu erbauen ist keine Kunst, aber die Temperatursteuerung ist ein kniffliges Unterfangen. Ganz besonders in einem heißen Sommer sind die zarten Pflanzen schnell in Gefahr. Dann muss eine ausgeklügelte Belüftung für eine Kerntemperatur die ungefähr den Ursprungsländern entspricht, gewährleistet sein. Zudem darf man dann die Bewässerung nicht panisch übertreiben.


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Ideale Temperaturen für Jiaogulan liegen nicht im trockenen Hochsommerbereich sondern im eher lichtgedämpften Monsum-Klima. Dann entwickeln sich Wurzeln und Triebe am Besten. Dann, wenn die Tages- und Nachttemperaturen sich am nahesten sind, fühlt sich die Pflanze am wohlsten. Ideal, obwohl in unserer Klimaregion kaum erzielbar, wäre eine Tag-Nachtkonstante von 20 bis 25 Grad. Man darf nicht vergessen, dass Jiaogulan eine Dschungelpflanze ist, die sich im Schatten großer Bäume am wohlsten fühlt.

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Jiaogulan im Winter

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Im Herbst würden auch die Jiaogulan-Pflanzen wie alle anderen Pflanzen normalerweise den Herbst-Impulsen folgen, ihre Blätter abwerfen, und alle Kräfte in ihren Rhizomen speichern. Wer eine permanente Eigenversorgung sichern möchte, kann das mit LED-Pflanzenlicht steuern. Das Lichtspektrum gewährleistet eine hinreichende Chlorophyllbildung durch Photosynthese.

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Ernte und Trocknung

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Grundsätzlich lassen sich Blätter, Stängel und Blüten als Tee verwenden. Am Besten trocknet man die Pflanzen auf herkömmliche Weise hängend oder auf Packpapier im Schatten. Jede andere Form der beschleunigten Trocknung geht mit Wirkstoffverlusten einher. Wie auf dem unteren Bild zu sehen, kann man dann bereits andere, schmackhafte Pflanzen beimischen. In diesem Fall wurden Stevia und Goji hinzugefügt. Aber auch Ingwer, Cistrose,Kurkuma oder Lemongras eignen sich hierfür. Das ist wichtig, um einer langweiligen Gewöhnung entgegen zu wirken und den Jiaogulan-Genuss den eigenen geschmacklichen Vorlieben anzugleichen.

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MU Tee

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Über die ideale Teezubereitung gibt es im Internet viele verwirrende ExpertenAnsichten. Insbesondere bei der Verwendung von frisch geernteten Blättern gehen die Meinungen oft auseinander, weil rohe Blätter wenig Geschmacksund Farbstoffe freigeben. Das ändert sich aber sofort, wenn man eine Stängelschere (wie unten abgebildet) verwendet. Ansonsten gießt man den Tee, wie gewohnt auf: Man lässt das Wasser bei ca. 90 ° brodeln, bis sich das Blubbern gelegt hat, und gießt dann bei ca. 80° auf. Bei getrockneten Blättern genügt pro Liter ein leicht gehäufter Teelöffel. Dann lässt man den Tee nach Gusto ca 5 Minuten ziehen. Man sollte eine eigene Rezeptur entwickeln, indem man auf seine Körpersignale achtet. hat man ein Kratzen im hals oder verspürt ein leichtes Hüsteln, dann mischt man ihn etwas dünner an. Besonders wichtig ist die Möglichkeit einer doppelten Verwendung. Beim zweiten Aufguss ist der Tee sogar intensiver als beim ersten. Auch danach wirft man die wertvollen Blätter nicht weg. Man kann sie unter Spinat oder ähnliches mischen oder auch unter das Tierfutter. In Südostasien gießt man ihn sogar dreimal auf und sagt: „Er sind dann vermutlich keine Wirkstoffe mehr enthalten, aber mit Sicherheit mehr als in keinem Tee“

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Jeden Winter lassen wir für uns und einen kleinen Freundeskreis in der Sarzbütteler Käserei einen äußerst schmackhaften Jiaogulan-Käse herstellen. Es war ein wichtiger Teil meiner Eigentherapie, diese Pflanze in meinen ganz persönlichen Ernährungskreislauf zu integrieren. Dabei sollte aber der medizinische Nutzen keineswegs hinter dem Genuss zurückstehen. Auch wollte ich dadurch anderen Betroffenen ein Beispiel geben. Da ich inzwischen „meinem Krebs“ über 19 Jahre erfolgreich die Stirn geboten habe, denke ich auch, dass mir das gelungen ist.

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Jiaogulan im Ernährungskreislauf

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Eigentlich bedarf es keines speziellen Kochbuches, denn Jiaogulan lässt sich in fast allen täglichen Gerichten verwenden. Da der Eigenschmack recht unaufdringlich ist, geht das selbst bei dieser Paella. Gleichwohl findet man in unserer virtuellen Selbsthilfegruppe „Jiaogulankultur“ immer wieder neue gehalt- und phantasievolle Anregungen experimentierfreudiger Mitglieder.

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Jiaogulan-Smoothie

Ob Sie einen grünen, würzigen Smoothie mit Ihrem bevorzugten Kräutermix, oder eine süße Eigenschöpfung bevorzugen, unterliegt einzig Ihrem persönlichen Geschmack. Wichtig ist vor Allem, dass die JiaogulanWirkstoffe bei dieser Form der Verarbeitung weit besser erhalten bleiben, als bei einer heißen Verarbeitung.Die Menge der verwendeten Jiaogulan-Blätter sollte erprobt werden. Beginnen Sie am Besten mit einer kleineren Menge frisch geernteter Blätter, wie hier gezeigt. Sie können aber auch die bereits als Tee verwendeten Blätter nach dem ersten Aufguss auf diese Weise verwenden.

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Über zwölf Jahre mußte ich auf frisches Obst verzichten, zumindest auf jene Früchte die einen bestimmten Anteil an Fruchtsäure enthalten. Grund: Durch die radiologische Behandlung wurden meine Speicheldrüsen zerstrahlt. Fruchtsäure schmerzt demzufolge, weil die Schleimhäute keinen Schutz mehr in Mund und Rachen bilden können. Leider kann ich deshalb auch keinen Wein mehr trinken, wegen der Weinsäure eben. Nun hat sich eine großartige Möglichkeit für mich ergeben, gleichzeitig meinen Vitaminhaushalt wieder einigermaßen zu regulieren und gleichzeitig frische Jiaogulan-Blätter zu mir zu nehmen. Zudem schmecken diese JiaogulanSmoothies auch noch großartig.

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Jiaogulan in der Küche

Die Anwendungsmöglichkeiten für Jiaogulan im täglichen Ernährungsplan sind überaus vielfältig. Dabei steht selbstverständlich die Gesundheitsförderung im Vordergrund, während die geschmackliche Komponente eher sekundär bleibt. Ganz gleich, ob man sich herkömmlich, vegetarisch oder vegan ernährt.

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Die Zutaten zum Lieblingsgericht von Jens Rusch „Hindukusch“ sind überall erhältlich. Passende Zutaten sind auch Lemongras, Kurkuma, Koriander oder Ingwer je nachdem ob man sich der indischen oder thailändischen Küche annähern möchte. Aber auch arabische, marokkanische oder mediterrane Rezepte lassen sich wunderbar mit Jiaogulan verfeinern.

Aber auch eine typisch deutsche Boulette kann durch Jiaogulan eine geschmackvolle Note erhalten.

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Bei einer Paella de Mariscos werden zunächst Paprika-Streifen angebraten und dann an den Rand der erhitzten Paella-Pfanne geschoben. Danach macht man das ebenfalls mit den Gambas, Fischen, gegebenenfalls auch mit Auberginen oder nach Gusto mit Fleischsorten. Knoblauch darf nicht fehlen.

Jiaogulan kann dann bereits mit den Garbanzos (Kicherbohnen) und Artischocken hinzu gegeben werden. Neben Knoblauch eignet sich auch frischer Rosmarin und Thymian als Gewürz. Die Paella köchelt danach solange auf mittlerer Hitze, bis die Caldo“ (Brühe) soweit heruntergekocht ist, dass der Reis in der Mitte bereits leicht ansetzt und bräunt.

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Bereits kurz nach der Einrichtung unseres Internet-Shops erhielten wir Anfragen aus Brasilien, Kenia, Uganda, Rumänien, der Türkei und anderer, weit entfernter Regionen. Wir versandten zunächst bewurzelte Stecklinge mit beigefügten Aqua-Pearls. Diese erreichten die Empfänger stets unbeschädigt. Erstmals setzten wir holländische „Blister“ ein. Diese ermöglichten uns auch den Versand getopfter Lebendpflanzen. Das reduzierte das Anwuchs-Risiko erheblich.

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Die hier abgebildeten Topfpflanzen versandten wir beispielsweise nach Uganda. Auch dort gibt es ein Bio-Invasions-Gesetz und die Pflanzen mussten deshalb zunächst in Quarantäne. Da dort niemand mit der Pflege vertraut war, haben viele der zunächst völlig unversehrt eingetroffenen Pflanzen die unsachgemäße „Pflege“ leider nicht überlebt. Weitere Erfahrungen dieser Art führten dann zu unserem Entschluss, nur noch Lebend-Pflanzen innerhalb der EU-Mitgliedsländer zu versenden. Unsere Pflanzen sind uns einfach zu wertvoll, um sie solchen Risiken auszusetzen.

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Deich-Guano

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Als idealer Dünger für die Jiaogulan-Jungpflanze hat sich Schafsmist herausgestellt, den wir unter der Bezeichnung „Deich-Guano“ unseren Pflanzen in pelletierter Form gern beifügen.

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Zunächst wurde ich belächelt, als ich zur Vorbereitung der Wattolümpiaden den Elbdeich von den Schafsködeln absammelte und diesen dann auch noch schredderte. Eine unsaubere Angelegenheit. Heute sind wir froh, mit den Deich-Guano-Pellets einen sauberen Weg gefunden zu haben.

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Susanne Rusch ist inzwischen für den Versand der selbstgezüchteten LebendPflanzen zuständig., während Jens Rusch sich um die Anzucht in den Gewächshäusern kümmert. Eine unvorhergesehene Spezialisierung, die sich ganz einfach entwickelt hat und die niemand planen konnte.

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Das Lieferspektrum richtet sich primär nach dem Entwicklungsstadium der Pflanzen. Im Englischen spricht man auch von Phyto-Nursery, also von Pflanzen-Kinderstuben, wenn es sich um die Jüngsten handelt. Diese bedürfen noch einiger Obhut, während eine größere Pflanze eher robust ist.

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Das „Stäben“

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Im Frühstadium, insbesondere im Frühjahr entwickeln die Jiaogulan-Pflanzen ein unbändiges Wachstum und man muss sie „stäben“, um die Triebe im Zaum zu halten. Sie wurzeln sogar in Nachbartöpfen und in den Filzmatten der Bewässerungskästen. Das lässt sich zwar für die Bildung sogenannter „Absenker“ nutzen, aber das Entwirren sorgt meist eher für Verdruss, wenn man sie eigentlich nur in die Blister für den Versand expedieren möchte. Die Stäbe bringen wir außerhalb der feuchten Töpfe an, damit wir sie möglichst häufig wiederverwerten können. Generell verwerten wir alle Utensilien möglichst ausdauernd. So kann es durchaus auch vorkommen, dass die versandten Töpfe Gebrauchsspuren einer Mehrfachverwendung aufweisen.

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MU Absenker

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Ansatzweise bewurzelte Triebe und Ausläufer lassen sich risikolos für die Vermehrung nutzen. Beim Versand weisen wir stets darauf hin, wenn wir Wurzeln an den bestellten Pflanzen bemerken. Man führt diese bewurzelten Triebe dann uförmig durch einen neuen Topf und lässt die Verbindung zur Mutterpflanze solange bestehen, bis sich eigene, neue Wurzeln gebildet haben. Am Sichersten ist man dann, wenn sich diese neuen Wurzeln ihren Weg durch die Löcher im Topfboden gesucht haben. Erst dann trennt man die „Nabelschnur“ zur Mutterpflanze. Diese Methode ist neben der Stecklingsvermehrung die allersicherste, insbesondere für HobbygärtnerInnen, die nicht über einen „Grünen Daumen“ verfügen. Da auf diese Weise auch das genetische Material der Urpflanze nahtlos weiter gegeben wird, kann man auch sicher sein, dass ein optimales Maß an Wirkstofferhalt gewährleistet wird.

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Ganz besonders effektiv lassen sich ganze Familien neu entwickeln, wenn man als Basis die sogenannten „Lufttöpfe“ verwendet. Mit LED-AufzuchtLampen kann man sogar den Winter und den Jahresbeginn hierfür nutzen. Das ist insbesondere für Betroffene wichtig, die gern möglichst frühzeitig über größere Mengen an frischen Blättern verfügen möchten. Auch wenn die Jiaogulan-Pflanze ansonsten den Zyklen unserer Jahreszeiten unterworfen ist, kann man auf diese Weise zwei- bis drei Monate an Wachstum und Reife hinzugewinnen.

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Lufttöpfe verfügen über konische Öffnungen. Wurzeln sterben ab, wenn sie durch diese ans Licht gelangen. Aber die Pflanze bildet dann sofort, ihrem starken Überlebenswillen gehorchend, im Innern dieses Lufttopfes fischgrätenartige neue Wurzelnetze, die überaus effektiv Nährstoffe aufnehmen können. Triebe, die durch diese Öffnungen „entweichen“ darf man nicht mit Wurzeln verwechseln. Diese lassen sich, wenn es gewünscht wird, hervorragend für „Absenker“ nutzen“. Ein weiterer Vorteil der durchlöcherten Lufttöpfe: Die häufigste Todesart des Jiaogulans, das Ertrinken, wird hierdurch unmöglich. Voraussetzung ist allerdings eine besonders speicherfähige Erde, um dem Wasserdurchfluss genügend verbleibende Feuchtigkeit abzuringen..

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Sie bestehen zu 100% aus PET-Recyclingmaterial und sind viele Jahre wiederverwendbar, da man die Töpfe wie eine Manschette öffnen kann. Sie verhindern Rundwurzelung und sind sogar für Stecklinge verwendbar.

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Ob in bunten Paletten - die Farbtöpfe beziehen wir von der englischen Firma „Flowerpot-men“ - ob in Hanf-Töpfen oder Terracotta, man darf schon spüren, dass sich hinter unserer kleinen Firma eigentlich ein ganz normaler Künstlerhaushalt und kein Großbetrieb verbirgt. Kreativität, Wissensdurst und eine ungebrochene Experimentierfreudigkeit, die Liebe zu unserem Beruf - wir möchten gern, dass sich unser Credo überträgt.

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Wir geben unseren Jiaogulan-Pflanzen gern phantasievolle Namen, um die unterschiedlichen Stadien verwechslungsfrei unterscheiden zu können. Unser Paradestück „Green man“ ist solch ein Beispiel. Auch in die Welt der Hobbits haben wir unsere Interessenten schon mitgenommen und das hat einen guten Grund: „Der kleine Garten musste der eines Freigärtners sein, kein Garten geschwollen zu einem Reich. Die eigenen Hände wollte er benutzen, nicht die Hände anderer Leute befehligen.“ J.R.R. Tolkien über den Hobbit Samweis Gamdschie

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Blister-Text

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www.jiaogulan-rusch.com

Staelungen fßr Selbstversorger, um die Paketkosten gering zu halten

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Blattformen

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Blattformen und Mutationen

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Internationale Untersuchungs-Kommissionen haben die Langzeitstudien von Mutationsformen, sogenannter Bio-Indikatoren rund um das Kernkraftwerk Fukushima Daiichi jetzt auf den gesamten Pazifik-Küstenraum ausgedehnt. Die bisher vorgelegten Untersuchungsergebnisse zeigen erschreckende Deformierungen bei Insekten und Pflanzen. Ungerade Anzahl von Insektenbeinen, Farbvariationen in allen denkbaren Formen und körperliche Missbildungen, Zwergwuchs wie Riesenwuchs sind besonders bei küstennahen Untersuchungen eklatant nachweisbar. Wurzeldeformierungen und Blätter, die sich nicht mehr den Kriterien der Photosynthese gemäß entwickeln, seien in erschreckendem Maße festgestellt worden. Bei Pflanzen die normalerweise 5 Blätter zeigen, wie die besonders bei Krebserkrankten als Heilmittel beliebten Pflanze Gynostemma pentaphyllum traten verstärkt 7 und 9 blättrige Formen auf. Die Landwirtschaft klagt über nicht mehr absetzbare Ernten deformierter Gemüse und Früchtearten. Besonders erschreckend zeigen sich die Auswirkungen der Atom-Katastrophe in der Unterwasserfauna. Dieses sei erschreckend, weil viele der dort angesiedelten Tierarten zu den Grundnahrungsmittel der Küstenbewohner gehörten. Quelle: Japan Times

Mutationen kommen bei Gynostemma pentaphyllum auch unter normalen Bedingungen häufiger vor, als man denkt. Es ist oft so, als würde die Pflanze sich selbst ausprobieren. Heller und runder im Jugendstadium, spitzer und dunkler als erwachsene Pflanze, das ist normal. Aber auch 7blättrige (Foto) Variationen, ja sogar 9blättrige hatten wir bereits in unserer Zucht.

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Erfahrungsmedizin Geh Du vor" - sagte die Seele zum Körper, "auf mich hört er nicht. Vielleicht hört er auf Dich?!" "Ich werde krank werden, dann wird er Zeit für Dich haben" - sagte der Körper zur Seele.'‘ Unter Erfahrungsmedizin versteht man alle „Heilmethoden“, die in verschiedenen Kulturkreisen als das Ergebnis langjähriger Beobachtung von Patienten, Symptomen, Gewohnheiten und physiologischen sowie pathologischen Zusammenhängen entstanden sind. Unzählige Studien – hohe Wirkkraft In der chinesischen Medizin wird Jiaogulan seit langem nicht nur verwendet, sondern seine Wirkung ist auch mit zahlreichen klinischen Studien belegt. Diese Studien zu zitieren ist aber oft ein rechtliches Problem – Jiaogulan ist kein Heilmittel und darf, wie so vieles aus der Natur, nicht mit Wirkungen in Zusammenhang gebracht werden. Ausführungen wie diese hier dürfen niemals mit dem Verkauf von Jiaogulan in Zusammenhang gebracht werden. Und das, obwohl bei den zahlreichen Studien selbst bei hoher Dosierung keinerlei Nebenwirkungen feststellbar waren. Quelle: http://www.naturparkapotheke.at/jiaogulan

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Natürliche Verbündete.

Unsere Feuchtigkeitsmesser enthalten auch einen nützlichen PH-Wert-Messer. Dieser Wert sollte zwischen 5 und 7 liegen.

Bei Blattlaus-Befall, Wollläusen oder Schildläusen helfen Marienkäfer oder deren Larven. Bei Trauermücken oder anderen Fluginsekten beseitigen Nematoden das Problem nachhaltig. Diese sind als Lebend-Produkte im Fachhandel erhältlich und müssen zeitnah mit dem Gießwasser ausgebracht werden.Vorbeugend verscheuchen Neem- Produkte die Schädlinge bereits vor einem Befall.

Was tun bei Problemen ? Überprüfen Sie zuerst, ob die Pflanzen eventuell zu stark begossen wurden. Zuviel Nässe lässt Wurzeln faulen, nicht nur bei Jiaogulan. Wenn Sie dabei unsicher sind, verwenden Sie einen Feuchtigkeitsmesser. (Foto) Welche Erde haben Sie beim Umtopfen verwendet? Eventuell sollten Sie die gesamte Erde noch einmal wechseln und dabei die Wurzeln vorsichtig abspülen, falls sich Schädlinge eingeschlichen haben sollten. In unserem Shop finden Sie ideale Zusatzmittel zur Wasserspeicherung und organischen Düngung. Neem-Pellets halten zudem Schadinsekten fern. Das größte Winterproblem ist ja bekanntlich Lichtmangel. Es gibt im Handel seit einiger Zeit aber recht preiswerte LED-Pflanzenaufzuchtlampen. Im Spätherbst und im Winter darf man kein rasantes Pflanzenwachstum erwarten - das stellt sich erst im Frühjahr wieder ein. Gönnen Sie Ihrer Pflanze in dieser Jahreszeit ein wenig Ruhe.

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Solche Fraßspuren zeigen zunächst einmal an, dass hier auf Chemie verzichtet wurde. Auch Insekten wollen gesund leben. Aus diesem Grund entfernen wir solche Blätter als natürliche Indikatoren auch nicht vor dem Versand. Sie können ohne weiteres getrocknet oder verzehrt werden. Solche Blätter weisen eindeutig auf Wassermangel hin. Es kann sich jedoch auch um einen Schaden im Wurzelbereich handeln, oft verursacht durch Wühlmäuse. Aber auch, wenn die Ansätze der Pflanzen von Schnecken angefressen wurden. Wenn die Blätter solche Oberflächen zeigen, deutet das meist auf eine Überdüngung hin, oft auch auf unangemessene chemische Mittel. In diesem Fall ist es besser, die Erde zu wechseln und die Wurzeln auszuspülen.

Lichtschäden wie auf der linken Abbildung zeigen an, dass die Jiaogulan-Pflanze einer zu starken Sonneneinwirkung ausgesetzt war. In diesem Fall ist es unumgänglich die Pflanze umzusetzen und einen neuen Standort im Halbschatten zu wählen.

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Mein kleiner Tempelwächter hat die Obhut über das wichtigste unserer Freibeete. Dort wachsen die JiaogulanNachkömmlinge der einzigen Stammpflanze, die ich einst aus Südostasien mitbrachte seit 15 Jahren bis in die Dachrinne und wieder zurück. Von ihr entnehmen wir die meisten unserer Stecklinge.

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Im Rahmen unserer Verschenk-Aktionen haben wir bereits große Mengen bewurzelter Zuchtstämme kostenlos abgegeben. Dieses ganz im Interesse einer möglichst starken Integration dieser segensreichen Pflanze in unsere Ernährungsgewohnheiten. Oft erhielten wir als Dank Spenden für unsere Aktion STARK gegen KREBS. In aller Regel genügte uns aber das Versprechen, dass Nachzuchten gleichfalls kostenlos an andere KrebsBetroffene weitergereicht würden.

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Anbau und Pflege Wenn Sie unsere gut bewurzelten Pflanzen erhalten haben, sollten Sie diese drei bis vier Tage zur "Ruhe" kommen lassen und lediglich "von unten", also in einem untergestellten Teller begießen. Danach verwenden Sie am besten einen Drucksprüher, den man für wenig Geld in jedem Baumarkt erhält und simulieren ein wenig "Tropenregen". Zu viel Wasser (nach Möglichkeit Regenwasser) mögen die Pflanzen nicht. "Ertrinken" ist die häufigste Todesursache für Jiaogulan. Nach ca. zwei Wochen sollten Sie umtopfen und den Pflänzchen ein größeres Habitat gönnen. Pralle Sonne, auch auf der Fensterbank, mögen die Pflanzen nicht, denn sie stammen aus dem Dschungel und wachsen dort unter größeren Bäumen am Besten. Den Weg zum Licht sucht sich die Pflanze selbst. Von den drei erhaltenen Pflanzen sollten Sie mindestens eine in einen Kübel oder ins Freiland pflanzen, um viele Ableger zu bekommen. Hängeampeln sind ein guter Wintervorrat an frischen Blättern, wenn sie rechtzeitig ins Haus geholt werden und keine Herbstimpulse erhalten haben. Sonst werfen sie im Winter die Blätter ab, wie alle anderen Pflanzen in unserer Klimazone auch. Bekommen Sie dann keinen Schreck - die Pflanze konzentriert sich jetzt auf die Ausbildung ihrer Rhizome und Wurzeln. Als Erde können Sie normale Anzuchterde verwenden, ohne Kunstdünger. (Bitte lesen Sie den Bericht über "Deich-Guano") Wenn Ihr Garten sandig oder steinig ist, sollten Sie ein Bett Humus anlegen. Von Ihren Ablegern oder Absenkern sollten Sie neue Pflanzen ziehen und an Krebsbetroffene aus Ihrem Freundeskreis anstelle von Blumen oder Pralinen verschenken.

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Herkunft Gynostemma pentaphyllum ist in China, Taiwan, Japan, Korea, Thailand, Sri Lanka, Indien und im gesamten maleisischen Raum beheimatet. Sie besiedelt Dickichte und gedeiht in Höhenlagen bis 3200 Metern Meereshöhe, bevorzugt aber warmes und feuchtes Klima. Ideale Lufttemperaturen sind mit -15 °C bis +41,5 °C angegeben, jedoch liegt die optimale Wuchstemperatur bei +15 °C bis +30 °C. Die Pflanze bevorzugt schattige Wuchsplätze mit einer wachstumsfähigen Beleuchtung von 40–80 % und einer Lichtmenge von 65–75 %. Stickstoff-, Phosphor- und humusreiche, feuchte Erde mit einem pH-Wert von 5,5 bis 7,0 sind ideal. Die optimale Erde ist mehr als 30 cm tief, gut durchlüftet und hält Wasser, wie z. B. sandige Lehmböden. Unter diesen Umständen ist das Wachstum und der Saponin-Gehalt (Gypenoside) der Pflanze am höchsten.

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Empfehlungen für die Einnahmemenge

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Es gibt, wie soll es anders sein, verschiedene Aussagen dazu. Ein Dokument das Bezug nimmt auf Prof. Dr. Jialiu Liu von der medizinischen Hochschule von Guiyang, der dort im Auftrag der chinesischen Regierung die JiaogulanForschungen leitete zeigt folgendes: Hier wird von 2,5 bis 3 Gramm täglich für einen optimalen "adaptogenen Effekt" gesprochen, dokumentiert am Beispiel einer Untersuchung für Leistungssportler. Wer gesund sei und nur an der Leistungserhaltung interessiert ist, der sei mit 1,5 - 2 Gramm wohl versorgt. Gleichzeitig wird aber auf Folgendes aber hingewiesen: Zitat: "Nach der europäischen Zulassungs-Verordnung für Jiaogulan beginnt die medizinische Wirksamkeit bei 3g/täglich (Das deckt sich mit den Aussagen der chinesischen Forscher). Was man jedoch wissen sollte: In Europa ist die Zulassung eines Nahrungsergänzungsmittels nur dann möglich, wenn die Tagesverzehrmenge von unseren Behörden als nicht medizinisch wirksam eingestuft wird. Im Falle Jiaogulan gelten 3g/Tag als medizinisch wirksam.“ Unsere eigenen Erfahrungen zeigen jedoch, dass es eigentlich keine standardisierten Empfehlungen geben darf, wenn diese im Zusammenhang mit einer höchst-individuellen Krankheit wie Krebs erstellt werden soll. Dieses gilt ganz besonders im Zusammenhang mit einer aktuellen ChemoTherapie. Hier ist es unerlässlich, dieses mit den behandelnden Onkologen abzustimmen. Allgemein kann man sagen, dass wir Menschen es verlernt haben, auf unsere Körpersignale zu achten. Hier würden bereits Appetitlosigkeit oder eine instinktive Abwehr uns eine notwendige Reduktion signalisieren. Aus meiner ganz persönlichen Erfahrung kann ich aber auch sagen, dass es für den Jiaogulan-Konsum keine Obergrenze gibt. Der Genuss frischer grüner Blätter gehört für mich zu jedem täglichen Gericht und der Tee ist mein ständiger Begleiter. Das wurde schon deshalb notwendig, weil man mir bei meiner radiologischen Behandlung die Speicheldrüsen zerstört hat. Insofern trinke ich gut 3 bis 4 Liter am Tag, weil der Jiaogulantee für mich zum Ersatzspeichel wurde. Und das seit über 19 Jahren ununterbrochen. Um einer Monotonie vorzubeugen variiere ich die Zutaten ganz im Sinne einer zusätzlichen komplementären Wirkung. Dazu gehört Kurkuma genau so, wie Ingwer, Cistrose, Goji oder Lemongras. Alles appetitanregende und gesunde Erweiterungen. Meine Empfehlung wäre ganz simpel eine kleine Testphase. Beginnen Sie mit einer geringen Dosierung und achten Sie sensibler als sonst auf Ihre Körpersignale. Schon eine Aversion kann ein wichtiges Signal sein. Auf die Dauer machen Sie sich dann Gedanken über möglicherweise fast vergessene Vorlieben. Damit verfeinern Sie dann Ihr höchstpersönliches JiaogulanRezept. Es ist dabei durchaus von Vorteil, dass Jiaogulan lediglich über einen dezenten Eigengeschmack verfügt.

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Zur Person

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Seit seiner Krebs-Erkrankung im Jahre 2001 setzt sich Jens Rusch für eine Stärkung der Patientenautonomie an der Westküste Schleswig-Holsteins ein. Die Organisation zahlreicher Benefiz-Veranstaltungen, zu denen herausragend die „Wattolümpiade“ und die Wattstock-Konzerte gehören, erbrachten eine hinreichende finanzielle Grundlage, um die palliativen Strukturen der Westküstenkliniken zu ergänzen. Dazu gehören Angehörigenzimmer in den Kliniken und das Krebsberatungszentrum Westküste. Sein Einsatz für den Aufbau einer hervorragenden Dialog-Kultur zwischen den Betroffenen, den Onkologen der Kliniken und der Schleswig-Holsteinischen Krebsgesellschaft wurde mit einer Ehrenmitgliedschaft des onkologischen Arbeitskreises gewürdigt. Bei den ebenfalls von ihm initiierten KrebsInformationstagen mit hochkarätigen Referenten nimmt er den Part eines Verfechters einer sinnvollen Komplementärmedizin ein. Seine eigene Jiaogulan-Zucht findet dabei eine wohlwollende Akzeptanz.

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EU-Import-Richtlinien 2010 wurde eine Petition an den deutschen Bundestag gerichtet, die sich gegen ein angeblich drohendes Verbot von Heilpflanzen in der EU ausspricht. Nach Aussage des Fachverbandes Deutscher Heilpraktiker handelt es sich um ein Missverständnis, da die entsprechende Richtlinie THMPD (Traditional Herbal Medical Product Directive), die europaweit ratifiziert werden soll, bereits seit Jahren in Deutschland umgesetzt wird und kein Verbot beinhaltet, sondern Zulassungsregeln für Naturheilmittel. Die Richtlinie ermöglicht ein einfaches Registrierungsverfahren. Sie gilt weder für alternative Therapien, noch verbietet sie irgendwelche Stoffe, Heiler, Bücher oder Pflanzen als solche. Heilpflanzen können weiter vertrieben werden, in reiner Form oder in Nahrungsergänzungsmitteln. Sie können auch für medizinische Zwecke eingesetzt werden, da für sie keine klinischen Daten zur Sicherheit und Effektivität benötigt werden. Im April 2011 wurde das angebliche Verbot im Internet erneut stark verbreitet. Der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller wies in einer Pressemeldung darauf hin, dass es sich um eine Falschmeldung handelt. Im August 2013 wurde das angebliche Verbot von Heilpflanzen erneut thematisiert. Quelle: Wikipedia Da mit der gezielten Verbreitung dieser Gerüchte zumeist eine Aufforderung an Zwischenhändler verbunden war, eine präventive Lagerhaltung in größtmöglichem Umfang zu veranlassen, wurde 2011 vermutet, dass Importeure und Großhändler hinter den Falschmeldungen standen.

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Die Novel-Food-Verordnung

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Die EU-Richtlinien sichern über genau formulierte Einfuhrbestimmungen den EU-Innenraum gegen sogenannte "Bio-Invasoren" ab. Darunter versteht man exotische Pflanzen oder Tierarten, die heimischen Arten ansonsten den Lebensraum streitig machen können. Ähnliche Richtlinien gibt es auch für Heilpflanzen und Lebensmittel. Hier sind die Interessenlagen oft undurchsichtiger und dienen nicht in jedem Fall dem Allgemeinwohl, sondern haben oft durchaus einen wirtschaftlichen Hintergrund. Geschuldet ist die Novel-Food-Verordnung, und um die geht es hier, eigentlich dem Aufkommen von genmanipulierten Lebensmitteln. Allerdings nutzen Pharmakonzerne die Gesetzeslücken der Verordnung nur allzu gerne, um sich fernab der Genmanipulation limitierte Vertriebsrechte an Heilkräutern und deren Erzeugnissen zu sichern. Das vorübergehende Verkaufsverbot von Heilkräutern als Lebensmittel hat enorme und für Heilkräutervertriebe teils sehr einschneidende Auswirkungen. Am Patentstreit um Jiaogulan wird das besonders deutlich.

Die Novel-Food-Verordnung (NFV) aus dem Jahre 1997 ist hier entscheidend. Die Verordnung besagt, dass „neuartige“ Lebensmittel, die vor 1997 noch nicht auf dem europäischen Markt waren, vor ihrer Zulassung einer "sorgfältigen Prüfung" unterzogen werden müssen. Und das gilt nicht pauschal, sondern für jeden einzelnen Händler. Produkte aus Jiaogulan dürfen demnach laut NFV bis zur vollständigen Prüfung nicht als Teekräuter oder innerlich anwendbare Vitalpräparate mit heilsamer Wirkung vertrieben werden. Zudem wird ihnen durch die Novel-Food-Verordnung das Recht verwehrt, konkrete Angaben zur Heilwirkung und Dosierung von Jiaogulan zu machen, da derartige Hinweise nur für geprüfte Lebensmittel und pharmazeutische Wirkstoffe zugelassen sind. Es müssten also kostspielige Wirkstoffnachweise durch Laboruntersuchungen durchgeführt werden, die ein mittelständischer Kleinbetrieb kaum leisten kann. Dabei liegen wissenschaftliche Untersuchungen durchaus vor, wie man auf der Seite 32 lesen kann. Zudem sind im Internet unzählige glaubwürdige Darstellungen dieses in der TCM längst erprobten Heilkrautes verfügbar. Die ersten Nennungen des Jiaogulan finden sich bereits in der Zeit der Ming– Dynastie (1368 – 1644. Nach Auffassung zahlreicher Kräuter- und versierten Ernährungsexperten dient diese Strategie einzig dem Zweck, das Interesse des Endverbrauchers zu verzögern, bis Pharmakonzerne durch Finanzierung teurer Privatstudien ihr Patentrecht erstreiten konnten. Ob das wirklich so ist, mag dahingestellt sein, aber zur Zeit herrscht durch diese Richtlinien eine große Unsicherheit vor, die Händler zu verwirrenden Deklarationen zwingt. Da wird der Jiaogulan-Tee beispielsweise vorsorglich als "Raumbedufter" oder "Potpourri" deklariert. Das sind improvisierte Not-Bezeichnungen, die schwer erkrankte Menschen verunsichern und möglicherweise sogar von einer nutzbringenden Verwendung abhalten. Wem das nützt, dürfte wohl klar sein.

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Blüten, Früchte, Samen

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Die Blüten der Jiaogulanpflanze sind recht unscheinbar. Die Pflanze ist zweigeschlechtlich. Auch in unseren Gärten werden ihre winzigen Blüten durch heimische Insekten bestäubt und entwickeln Früchte. Seltener führt das sogar zu einer Samenbildung, die aber nach derzeitigem Erkenntnisstand für uns völlig nutzlos ist. Einerseits, weil die zu Boden gefallenen Samen ohnehin lediglich degeneriertes Genmaterial enthalten, andererseits in unserer Klimazone keineswegs die idealen Bedingungen für eine hinreichende Wirkstoffentwicklung vorherrscht. Man muss diese Blüten und Früchte nicht aussortieren, wie in manchen Foren vorgeschlagen wird. Wenn man sie im Herbst zusammen mit den selbst geernteten Blättern zu Tee verarbeitet, verändert sich weder Geschmack noch Nutzen. Ob sich das auf den Wirkstoffanteil auswirkt, ist nicht bekannt. Selbstversorger sind autonom und von den vorstehend genannten EURichtlinien völlig unbetroffen. Dieser wichtige Umstand ist vielen gesundheitsbewussten Menschen offensichtlich klargeworden. Das erkennen wir an den Bestellungen, die wir in zunehmendem Maße von SportlerInnen und FitnesStudios erhalten. Demzufolge steigt auch das Interesse an einer artgerechten und wirkstofferhaltenden Aufzucht. Erfreulicherweise ist auch die Nachfrage durch ganzheitlich denkende Ärztinnen und Ärzte gestiegen, vermutlich der Nachfrage und dem Druck ihrer Patienten geschuldet. Sportärzte fragen erstaunlicherweise besorgt bei uns nach, ob der Genuss von Jiaogulan-Tee durch Doping-Gesetze eingeschränkt werden könnten.

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Die richtige Erde

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In vielen Internet-Artikeln kann man lesen, dass Jiaogulan völlig anspruchslos sei und praktisch auf jedem Boden großartig anwachsen würde. Aber das ist nur die halbe Wahrheit, denn sie trifft lediglich auf bereits gut verwurzelte und etablierte Pflanzen zu. Im Frühstadium sieht das etwas anders aus, denn die Pflanze benötigt zunächst einen besonders lockeren und speicherfähigen Boden. Auch sollten genügend natürliche Nährstoffe vorhanden sein. Erprobte Zusatzstoffe bieten wir in unserem Shop an, um eine sichere Anzucht, besonders auch für Kübelpflanzen, Hängeampeln etc. zu gewährleisten. Neem-Bricks sind beispielsweise Quellplatten, die ähnlich wie die bekannten Kokos-Bricks ihr Volumen in warmem Wasser vervielfachen. Sie sind enorm speicherfähig und verscheuchen zusätzlich Schadinsekten, die den leicht knoblauchähnlichen Geruch nicht mögen. Den enthalten auch die NeemPellets oder Sticks, die man zur Abwehr und gleichzeitigen subtilen Düngung auch nachträglich in die Topferde stecken kann. Mykorrhiza-Pilz-Granulat fördert das Wurzelwachstum, und unser vielfach bewährter Deich-Guano ist ebenfalls in Form von einsteckbaren Pellets erhältlich. Vermiculite und Perlite (Lavaschaum) sind natürliche Wasserspeicher. Mit Terra Preta wertet man den hauseigenen Humus in der Tradition und nach den Rezepturen der Inka und Maya auf. In den Ursprungsländern schätzt Jiaogulan humusreichen Boden an dschungelähnlichen Waldrändern im Halbschatten großer Bäume. Bei hauseigener Verwendung von Hühnermist, Pferdemist etc. sollte man vorsichtig vorgehen und mit einer geringen Dosierung beginnen, damit die jungen Wurzeln keinen Schaden nehmen. Bei ausgewachsenen Pflanzen kann man dann gern kraftvoller mit dem eigenen Naturdünger umgehen.

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Anders als in Großbetrieben, werden in unseren kleinen Gewächshäusern Jiaogulan-Pflanzen einzeln sorgsam gepflegt. Bis sie in den Versand gelangen, vergehen durchschnittlich drei bis vier Monate. Die durchschnittliche Temperatur im Gewächshaus erreicht im Jahresmittel annähernd die Werte der südostasiatischen Ursprungsländer, orientiert an Klimadiagrammen der Tropeninstitute. So gelingt die Nachzucht sicher und kraftvoll, bevor die Jiaogulan-Pflanzen dann endlich in stabilen und sicheren Versand-Blistern auf den Weg zu ihren neuen Besitzern geschickt werden können. Weil die Bestände überschaubar sind und der Shop ständig aktualisiert werden muss, ergeben sich Schwankungen in der Verfügbarkeit. Auch der Postversand darf den kleinen Betrieb des Künstler-Ehepaares nicht überfordern: „Alles eine Frage der Dosis“ sagt Jens Rusch, der fast täglich kleinere Pflanzen-Kontingente in ihrem Shop „freischaltet“ oder auch schließt, wenn er gern einmal mehrere Tage im Atelier arbeiten möchte. Die akribische Sorgfalt und der große zeitliche Aufwand schlägt sich in den Erfahrungsberichten nieder, die Krebsbetroffene an das Künstler-Ehepaar zurücksenden. Zunehmend erhalten die Beiden aber auch Feedbacks ganz anderer Menschen, die sich einfach nur gesundheitsbewusster ernähren möchten, ansonsten aber kerngesund sind. "Entgiftung" nach einer Ernährungsumstellung ist ein weiteres Beispiel. "Wir lernen selbst ständig dazu", sagt Susanne Rusch, die auch die Anfragen von ganzheitlich orientierten Ärzten und Heilpraktiker/innen bearbeitet. „ Insgesamt bemerken wir eine größere Offenheit in Bezug auf eine komplementärmedizinische Begleitung beispielsweise bei einer ChemoTherapie" sagt Susanne Rusch. Auch in der Palliativ-Medizin schlägt sich diese Bereitschaft deutlich nieder. "In den aufgeschlossenen Dialogen mit den engagierten Medizinern sehen wir einen schönen Beweis für den Sinn unserer Bemühungen."

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Jiaogulan gegen Krebs

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Anmerkung: Wir selbst sind mit Heilsversprechen ausgesprochen zurückhaltend, zumal es hierfür auch berechtigte rechtliche Kriterien gibt. Aber es gibt durchaus seriöse Hinweise auf Erfolge und Bezüge. Dieses Zitat stammt beispielsweise von der Internet-Seite "Superfood": [...] Jiaogulan stimuliert die Zellen des körpereigenen Immunsystems und verhindert dadurch den Ausbruch von Krebszellen. Gleichzeitig hemmt Jiaogulan das Wachstum von Tumoren, verbessert die Anzahl der weißen Blutkörperchen, erhöht den Antikörper-Spiegel und steigert die T-und BLymphozyten-Ebenen. Untersuchungen haben gezeigt, dass Jiaogulan effektiv gegen Speiseröhren-, Lungen-, Brust-, Gebärmutter-, Prostata-, Gehirn-, Nieren-, Thymus- und Hautkrebs wirkt. [...]

Unabhängig vom überprüfbaren Inhalt ("Untersuchungen haben gezeigt.." ist uns eigentlich zu allgemein ausgedrückt) zitieren wir diesen Text, weil sich der Inhalt mit unseren Beobachtungen größtenteils deckt. Wir bemühen uns permanent um Statistiken und Laborberichte um diese Hinweise zu untermauern. Die Jiaogulanpflanze ist aber allgemein bekannt für ihre sogenannte „adaptive“ Wirkung. Das bedeutet, dass negative Einflüsse, die auf den Körper einwirken, leichter normalisiert und abgefangen werden können. Die adaptive Wirkung zeigt sich, indem die Körperfunktionen reguliert werden können und somit das innere Gleichgewicht wieder hergestellt wird (= Homöostase). Forscher an der japanischen Ehime-Universität, den Medizinischen Hochschulen in Guiyang und Hengyang, der Universität für Traditionelle Chinesische Medizin von Shanghai und der Loma-LindaUniversität in Kalifornien, bescheinigen der Regenwaldpflanze: Jiaogulan verbessert die Nährstoff-Versorgung aller inneren Organe und die Herzleistung und damit allgemein die Blutzirkulation. Es beeinflusst das Hormonsystem positiv und reguliert das zentrale Nervensystem. Insbesondere bei Stresssituationen kann die Pflanze Entgleisungen des Organismus und sexuelle Störungen wieder harmonisieren. Auf der Arrano-Website finden wir diesen Hinweis, der sich ebenfalls mit unseren Beobachtungen deckt: [...] Der positive Einfluss auf die Hormonregulierung erklärt sich bei regelmäßiger Jiaogulan-Gabe auch in Beobachtungen von deutlicher Minimierung des Nebenwirkungspotentials (z.B. Haarausfall, Übelkeit) während der Chemo und Bestrahlung. Besonders wichtig ist die antioxidative Wirkung der Jiaogulan-Pflanze, mit der sie die Zellen vor vorzeitiger Alterung schützen. Dabei regt Jiaogulan die Ausschüttung der Superoxid- Dismutase (SOD) an, ein sehr starkes körpereigenes Antioxidant, dessen Produktion abnimmt, je älter man wird, daher nennt man es auch das „Kraut der Unsterblichkeit.“ [...] Mehrere Studien, die im renommierten „Journal of Traditional Chinese Medicine“ veröffentlicht wurden, belegen: Jiaogulan beugt unter anderem Schlaganfällen, Herzinfarkt und Arteriosklerose vor und hat eine stark krebshemmende Wirkung.

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Das Mysterium der Genetik. Pflanzen und Lebensräume

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Je intensiver das Erbgut von Nutzpflanzen erforscht wird, desto deutlicher wird, wie essentiell genetische Vielfalt für die Produktion neuer Sorten und Pflanzenprodukte ist. Alle wichtigen Kulturpflanzen stammen von wilden Verwandten ab. Die modernen Sorten sind jedoch in erster Linie auf hohen Ertrag gezüchtet und daher nicht so widerstandsfähig wie ihre wilden Vorfahren. Um Klimatolerante und Krankheitsresistente Sorten zu entwickeln, greifen Pflanzenzüchter deshalb auf den Genpool von Wildpflanzen zurück, entweder durch Übertragung einzelner Gene oder durch klassisches Einkreuzen. Quelle: Pflanzenforschung.de gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

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Jiaogulan im Winter

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Normalerweise ist die Pflanze unterirdisch bis minus 18° winterfest, verliert aber oberirdisch alle Blätter. Die milden Winter der letzten Jahre bewirkten jedoch, dass unsere Freiland-Pflanzen bis Weihnachten noch schneebedeckte grüne Blätter aufwiesen. Im Gewächshaus nutzen wir diese Zeit zur Wurzelbildung:

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Weshalb sind sie denn nicht in Dänemark oder auf Grönland entstanden, sondern eben dort? Selbst mit wenig Logik und ohne Laborkenntnisse, kann man sich unschwer vorstellen, dass eine Dattelpalme auf Sylt wenig Ertrag zeitigen würde, obwohl der Strand dort genau so sandig wäre, wie auf Haiti.

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In meinen Gesprächen mit holländischen Gen-Technikern erfuhr ich u.a. von den Versuchen von Mitschurin und Lyssenko. In der DDR gehörten sie zum Unterrichtsstandard, in der UDSSR sowieso. Man verballhornte sie als den Gartengott und den Barfussprofessor. Sprossmutanten aus Odessa war solch ein Stichwort. Man glaubte, dass man Weizenkeime, wenn man sie vorher in einen Kühlschrank legt, auch in Sibirien anbauen könne. Kolchosenbiologie oder nennen wir das mal "schöpferischen Darwinismus". Von ihnen stammt auch die Theorie von der "Versommerlichung des Weizens". Man versuchte, das Getreide noch vor der Aussaat in Keimstimmung zu bringen. Die Samen wurden rund um die Uhr beleuchtet, angestrahlt, sogar mit Schwarzlicht gab es Versuche. In riesigen Lagerhallen offene Fenster bei Minusgraden zur Temperatursteuerung, um die Jahreszeiten zu manipulieren. Könnte man heute mit moderner Klimasteuerung einfacher haben - und funktionieren würde es trotzdem nicht.

Lyssenko war unter Josef Stalin der führende Biologe der UdSSR. Er vertrat in der Nachfolge Lamarcks die Ansicht, dass erworbene Eigenschaften vererbt würden und negierte die Existenz von Genen als unsozialistisch und deshalb falsch. Die Entstehung der Arten erfolge also nicht, wie Charles Darwin herausgefunden hatte, durch Mutation und Selektion, sondern durch Vererbung erworbener Eigenschaften. Lyssenko verstand es, sich durch gute Beziehungen innerhalb der Partei und zu Stalin persönlich erhebliche Ressourcen zu verschaffen. Auf seine Anweisung hin wurden riesige Flächen mit Weizen bepflanzt, die dafür klimatisch nicht geeignet waren. Die dadurch hervorgerufenen Missernten verschärften die ohnehin schlechte Ernährungslage der Sowjetbürger deutlich, es kam zu Hungersnöten. Ebenso in der Volksrepublik China, nachdem Mao Zedong für den Großen Sprung nach vorn den chinesischen Bauern die Anwendung der Methoden Lyssenkos befahl. Die biologischen Wissenschaften der Sowjetunion wurden nachhaltig geschädigt, so dass der Begriff Lyssenkoismus fortan als Schlagwort für Scharlatanerie und die Unterordnung wissenschaftlicher Erkenntnis unter die Wunschvorstellungen der Politik gebraucht wurde. Diese Bezeichnungen könnte man nahtlos auf das Begehren, "angepasste" Samenzuchten vom Jiaogulan hier in Deutschland salonfähig zu machen, anwenden. Mitschurin hat übrigens nicht nur für unwirtliche Regionen geforscht, immerhin wurde auch in der DDR nach seinen "Erfahrungen" Landwirtschaft betrieben. Er hat hunderte von "neuen" Obstsorten "entwickelt", darunter die Winterbutterbirne und die anderthalbpfündige Antonowka. Er kreuzte Erdbeeren mit Himbeeren, Mandelbaum und Pfirsich, Kürbisse mit Melonen. Man nannte das "Liebesheirat von unterschiedlichen Pflanzen".

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Bitte auf Doubletten überprüfen.

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Jiaogulan hat seine Wurzeln in Zentral-China .


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Grüne Kraftquellen helfen Krebspatienten Quelle: Hamburger Abendblatt Das chinesische "Unsterblichkeitskraut" Jiaogulan schlägt in Dithmarschen Wurzeln Von Dr. Uwe Westphal 8. Mai 2010 Es sind kleine, zartgrüne Pflänzchen, die bei Jens Rusch gen Himmel sprießen. Pflanzen, in die viele Krebspatienten große Hoffnung setzen: Jiaogulan - das "Unsterblichkeitskraut". 2005 erfuhr der Brunsbütteler Künstler in Thailand durch Zufall von der Pflanze, auf einem Kongress über begleitende medizinische Maßnahmen bei der Behandlung von Tumorerkrankungen. Selbst Krebspatient, brachte der Galerist einige Keimlinge mit nach Hause und kultivierte sie im Garten. Mit Erfolg: Inzwischen wachsen Tausende der bis zu acht Meter hoch rankenden Kürbisgewächse in Treibhäusern eines Kohlproduzenten in Marne (Dithmarschen) auf. Zitate aus dem Artikel: "Jiaogulan enthält hohe Konzentrationen an Ginsenosiden und Gypenosiden, Substanzen, die nachweislich positive Wirkungen auf Herz und Immunsystem haben und die Vitalität stärken", erklärt Prof. Dr. Thomas Efferth, Leiter der Abteilung für Pharmazeutische Biologie an der Universität Mainz. "Bei zahlreichen Krebspatienten treten dadurch deutlich weniger oder schwächere Nebenwirkungen der Chemotherapie auf", berichtet Rusch auch aus eigener Erfahrung. Gemeinsam mit Kollegen aus Deutschland, Österreich und China untersuchte Efferth, bis Oktober 2009 noch am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg, 76 chinesische Medizinalpflanzen, denen Heilkräfte gegen Krebs zugeschrieben werden. Extrakte aus 18 der Gewächse hemmen das Wachstum von Krebszellen in der Kulturschale deutlich. Durch modernste molekularbiologische und genetische Analysen konnten die Wissenschaftler die Wirkmechanismen einiger dieser Pflanzenstoffe entschlüsseln.

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Balkonkästen sind nicht nur eine gute Alternative, wenn man nicht über einen eigenen Garten verfügt, sie können auf der Fensterbank auch als Wintervorrat dienen. Das hat sogar noch den Vorteil, dass man den Standort bei Bedarf sehr leicht wechseln könnte, um auszuprobieren, wo sich die Jiaogulanpflanzen am wohlsten fühlen. Am Besten entwickeln sie sich übrigens in Badezimmern, die über ein großes Fenster verfügen. Damit die Triebe nicht in Vorhänge oder Gardinen wachsen, sollte man rechtzeitig für Rankhilfen sorgen.

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Jiaogulan und Neem, eine ideale Partnerschaft

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Der Neem-Baum (auch Niem geschrieben) wird auch die Apotheke der Armen, oder die "Volksapotheke Indiens" genannt. Seine Blätter, als Tee in kleinen Mengen anderen Teesorten beigemischt, dienen primär der Entgiftung. Das kann hilfreich nach einer Chemotherapie sein, aber auch bei einer Ernährungsumstellung. Auch beim Wechsel von Pharmaprodukten auf PhytoMedizin ist das hilfreich. Einmal angewachsen wird daraus jedoch ein stattlicher Baum, der in unserer Region nicht winterfest ist. Als Kübelpflanze kann er jedoch im Hause überwintern. Die Bio Räucherspirale enthält natürliche Kräuter und Öle. Hauptbestandteil sind Neemrohstoffe wie Neemsamen, Neemblätter und kaltgepresstes Neemöl. Trotz der Bitterstoffe ist es für menschliche Nasen dezent im Geruch; lästige Plagegeister hingegen mögen es nicht. Die Neem- Räucherspirale ist frei von synthetischen Zusatzstoffen oder Insektiziden. Ideal ist die Anwendung im Freien, auf Terrassen oder dem Balkon. Es kann ebenfalls in gut belüfteten Räumen wie Gewächshäusern oder Wintergärten benutzt werden. Die herkömmlichen Räucherspiralen zur Mückenabwehr kennt man ja. Aber diese sind aus Neemsamen-Presskuchen gemacht. Sie riechen bedeutend angenehmer, erinnern an die Gerüche in tibetischen Tempeln. . Wir empfehlen, Teile der Spirale abzubrechen und diese auf einem nicht brennbaren Untergrund (ideal ist ein kleiner Teller) zu entzünden. So lässt sich der Verbrauch sehr gut dosieren.

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Wir beziehen unsere Neem-Pflanzen, die wir zum Schutz unserer kleinen Plantage einsetzen, direkt aus Sri Lanka. Die Lebendpflanzen stellen wir vor oder in unsere Jiaogulan-Beete. Unserem kleinem Tempelwächter füllen wir seine Bettelschale mit Tonkügelchen und remulgiertem Neem-Öl. Uns gefällt der nussige Knoblauchgeruch, die Schadinsekten mögen den jedoch weniger, denn sie machen seitdem einen Bogen um unsere Gewächshäuser. Neem schützt jedoch nicht nur unsere Pflanzen, wir haben in diesem Jahr noch keine einzige Mücke auf unserem Gelände gesehen.

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Als Anhänger einer Komplementärmedizin im ganzheitlichen Sinne, nötigen mir die Erkenntnisse der TCM, der traditionellen chinesischen Medizin grossen Respekt ab. Jedenfalls was die Phyto-Medizin, also den pflanzlichen Aspekt betrifft. In der Arzneimittelliste der TCM stehen jedoch auch Extrakte von gefährdeten Tierarten, wie beispielsweise Tiger, Schneeleopard, Asiatischer Schwarzbär, Nashorn, Saiga-Antilope, bestimmte Schuppentierarten wie das von mir geliebte Pangolin, Sägerochen, einige Seepferdchen-arten sowie verschiedene Schildkrötenarten. Den ungebremsten Raubbau unter dem Deckmantel der TCM lehne ich ausdrücklichst ab. Diese und andere äußerst umstrittene chinesische Ernährungsgewohnheiten haben nicht zuletzt im Rahmen der Covid 19-Pandemie eine brisante Relevanz erhalten.

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