Liebe Leserinnen und Leser,
mit dem Ende der Sommermonate erscheint eine weitere Ausgabe unseres wbg Academia-Magazins. Denn auch in der Ferien- und vorlesungsfreien Zeit geht das wissenschaftliche Forschen weiter seinen Gang, gefolgt von Publikationen in Buchform und Open Access.
Wir freuen uns, Ihnen hiermit erneut ein die wissenschaftlichen Disziplinen breit übergreifendes Spektrum an Veröffentlichungen bieten zu können. Zum Reflektieren über das Verhältnis zwischen Menschen und Tieren laden beispielsweise gleich drei neue Bände unserer Schriftenreihe animate theologies ein. Zur Analyse der Mutterfigur in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur aus unterschiedlichsten Blickwinkeln regt eine neue Monografie aus der Literaturwissenschaft an. Weitere Publikationen aus den Bereichen Archäologie, Geschichte, Philosophie und Theologie bieten vielfältige Ansatzpunkte zum Nach- und Weiterdenken, bisweilen auch über schwierige Themen wie die Frage des Suizids. Mit Kai-Uwe von Hassel präsentieren wir darüber hinaus eine wissenschaftlich fundierte und gründlich recherchierte Biografie zu dem ehemaligen Verteidigungsminister Konrad Adenauers sowie späteren Bundestagspräsidenten.
Wenn auch Sie ein Fach- oder Sachbuch gemeinsam mit uns qualitativ hochwertig und zugleich erschwinglich publizieren möchten, ob print, online oder beides, freuen wir uns, wie immer, auf Ihre Kontaktaufnahme.
Eine schöne verbleibende Sommerzeit wünschen Ihnen
Dr. Jan-Pieter Forßmann Dr. Sandy Valerie Lunau
Leitung wbg Publishing Services
Blumenthal, Edward / Zubizarreta, Ignacio (eds.)
El diario íntimo de un exiliado.
Ramón Gil Navarro entre Argentina, Chile y California (1845–1856)
Estudio preliminar y edición crítica
El diario de Ramón Gil Navarro es probablemente uno de los autorretratos más fidedignos sobre la vida en el destierro de un miembro de la elite social hispanoamericana de medi ados del siglo XIX. El carácter íntimo del escrito deja vislumbrar aspectos de la vida cotidiana, la sexualidad y la cultura material a menudo obturados en las fuentes de época. Mientras permite abordar temas como las políticas de exilio, el Romanticismo en boga o las representaciones nacionales desde una perspectiva novedosa.
Küsters, Hanns Jürgen Kai-Uwe von Hassel
Aufstieg und Ministerpräsident 1913-1963 / Minister und Präsident 1963-1997
Kai-Uwe von Hassel (1913-1997), politisches Urgestein der Bundesrepublik, stellt in der ersten Garde junger Berufspolitiker eine Ausnahmeerscheinung dar.
Hanns Jürgen Küsters beschreibt Marksteine im Strom eines faszinierenden Lebens, begleitet von hart erarbeiteten Erfolgen, persönlichen Niederlagen und tragischen Schicksalsschlägen. Anhand zahlreicher erstmals ausgewerteter Archivbestände und familiärer Überlieferungen gewährt diese Studie neue Einblicke in die politischen Abläufe.
1029736 BuHa € 116,00 wbg € 92,80
Geroulanos, Stefanos
Das Hoplitodromos-Relief
Eine medizinhistorische Deutung
Das Hoplitodromos Relief im Athener Nationalmuseum (NAM 1959) ist wegen der größten Publikations-Mitgift aller Museumsobjekte weltweit bekannt.
Stefanos Geroulanos ist der Meinung, dass es sich um die Darstellung eines an einem Herzinfarkt sterbenden Boten handelt, sehr wahrscheinlich um den ersten Marathonläufer, der die Siegesnachricht nach Athen brachte und an Ort und Stelle starb.
Heise, Jens
Das Prinzip der Unergründlichkeit
Plessners Anthropologie und die Frage nach dem Menschen in Watsujis Ethik
Jens Heise vergleicht zwei Beschreibungen des Menschen im Kontext unterschiedlicher anthropologischer, geschichtlicher und kultureller Einstellungen. Für Plessner zeigt sich der Mensch unter einem Doppelaspekt: Als Teil der Natur ist er zugleich aus dem Bruch mit der Natur hervorgegangen und deswegen auf kulturelle Umwelten angewiesen. Für den japanischen Philosophen Watsuji erschließt sich Existenz über den Raum, hier präsentieren sich die Subjekte als sozialer Körper.
Tamborini, Marco (Hrsg.)
Die Ästhetik der Technowissenschaften des 21. Jahrhunderts
Der Einsatz von Robotik, 3D-Druck und künstlicher Intelligenz hat zu intensiven Debatten über die Beziehung zwischen Kunst, Technologie und Natur geführt. Die Verschmelzung von Technowissenschaft, Ästhetik und Wissenschaft hat neue Möglichkeiten und Erkenntnisse, aber auch Herausforderungen und Gefahren mit sich gebracht. Dieses Buch untersucht die Rolle der Ästhetik bei der technowissenschaftlichen Produktion und die Schaffung einer neuen Ästhetik durch die Technowissenschaft.
Schmidt, Markus (Hg.)
Suizid
Theologisch-diakoniewissenschaftliche Reflexionen
Der Druck für gelingendes Leben ist hoch. Menschen stellen alltäglich die Frage: „Ist es würdig, so zu leben?“, oder: „So möchte ich nicht sterben. Das ist unwürdig“. Angesichts der Diskussionen in Diakonie bzw. Caritas und Kirche um den assistierten Suizid befasst sich dieser Band umfassend mit dem Phänomen Suizid. Biblisch-theologische, ethische und praktisch-theologische Untersuchungen reflektieren den Themenbereich Suizid, assistierten Suizid und Suizidprävention.
Kurt, Tugrul / Machka, Felix / Müller, Johannes / Rogers, Christoph (Hg.)
Grenzgänge wissenschaftlicher Reflexivität in Judentum, Christentum und Islam
Das kaum zu fassende Bild der Theologie wird in diesem Band anhand von dreizehn Grenzgängen beleuchtet. Von diversen erkenntnistheoretischen und religiösen Standpunkten ausgehend, nähert sich das internationale Autorenteam in dreizehn Beiträgen der Theologie als einem Phänomen an, das zwischen Tradition, einer ihr eigenen Reflexivität und dem Bezug zur Welt changiert.
(Hg.) Vom Affen zum Übermenschen und
zurück
Theoretische, historische und literarische Ansätze über Evolution und Regression OA
Das selbstreflexive Verhältnis des Menschen zu den Tieren ist heute an eine kritische Grenze gelangt. Die Beiträge des Bandes beleuchten frühe Versuche, die Mensch-TierBeziehung vor dem Hintergrund von Darwins Abstammungslehre neu zu formieren. Was bedeutet es, unsere „Affinität“ zu den nicht menschlichen Spezies historisch, literarisch und theologisch ernst zu nehmen? Und wie wird sich die Mensch-Tier-Beziehung in Zukunft weiter gestalten? Die Positionen reichen von einer neuen Interspezies-Kultur bis zu einem Transhumanismus, der Nietzsches Wort vom Übermenschen technisch realisiert.
Werner, Roman Milch neu denken
Zur ethischen Beurteilung von Kuhmilch-Konsum angesichts von Tierleid und Mitweltzerstörung
Überall ist Milch: gepriesen als Qualitätsprodukt heimischer Landwirtschaft, am Weltmarkt als billiger Rohstoff gehandelt. Kleinbäuerliche Betriebe weichen der industriellen Erzeugung, die kaum noch Raum für würdevolle Tierhaltung, grasende Weiderinder und nachhaltige Kreisläufe lässt. Roman Werner formuliert mit akademischer Vor- und ethischer Umsicht sein Argument für den weitestgehenden Verzicht auf Milchprodukte.
Herdramm, Henrike Die Fremdheit der Tiere
Zur theologischen Konstruktion und Dekonstruktion des Anderen
Die Tiervergessenheit der Theologie verdeutlicht, dass es an der Zeit ist, Tiere theologisch neu zu denken und den vorherrschenden Anthropozentrismus zu überwinden. Hierfür ist eine Dekonstruktion des Anderen notwendig, um bestehende Legitimationen und theologische Vorannahmen bezüglich der Gewalt an Tieren kritisch zu hinterfragen. Erst diese Dekonstruktion der bestehenden Verhältnisse ermöglicht es, das theologische Potenzial der Tiere zu entfalten und konstruierte Grenzen aufzubrechen.
Truth, Embodying Justice
A Theological Analysis of Truth-Telling and Transitional Justice in South Africa OA
This book presents a theological inquiry into telling the truth for justice. An analysis is made of the hermeneutical and ethical challenges of truth-telling in the pursuit of justice within the context of transitional justice in South Africa. These challenges are explored as enacted in the Truth and Reconciliation Commission and in Reformed public theologies in South Africa, in conversation with the work of Michel Foucault and Dietrich Bon-
Groeben, Norbert Beziehungs-Utopien
Verteidigung der Erotik
als Ideal emotionaler Liebesvielfalt
Die Norm der sexuellen Treue im monogamen Ehe-Modell basiert auf einer Ausschließlichkeitsforderung und Besitzhaltung. Dem wird die Erotik als ein Liebeskonzept nebenan gestellt, welche den Dreiklang von Sinnlichkeit, Seelenverwandtschaft und Empathie in sich vereint. Das umfasst intraindividuell Schwerpunktverschiebungen im Lebenslauf und interindividuell die Möglichkeit von eifersuchtsfreien, parallelen Beziehungen mit je spezifischen, unterschiedlichen Intensitäten und Schwerpunktsetzungen.
Forschendes Lernen in der fachund fachrichtungsbezogenen, universitären Lehrkräftebildung
Es gibt vielfältige Ideen, eine stärkere Forschungsorientierung in der Lehrkräftebildung umzusetzen und somit das Forschende Lernen zu etablieren. Dieser Band thematisiert das Forschende Lernen in der Lehrkräftebildung aus einer fach- bzw. fachrichtungsbezogene Perspektive. Die einzelnen Fächer/Fachrichtungen stellen Best-Practice Beispiele zum Forschenden Lernen aus der Lehrkräftebildung vor und geben Auskunft über Merkmale, Herausforderungen und Chancen des Forschenden Lernens.
Klaus / Hartmann, Lisa (Hg.)Identity
How does “identity” influence not only the individual, but also society, modern statehood and international policy making? During the 12th German-Korean Colloquium, 15 scientists from Germany and Korea analyzed and discussed the key category of “identity” from different perspectives. The interdisciplinary conference was hosted by Klaus Stüwe and continued the longtime cooperation between the Sogang University Seoul and the Catholic University Eichstätt-Ingolstadt.
Hartmann, Lisa Eine Lobby für Familien?
Interessenvertretung und Lobbyarbeit durch Familienverbände im politischen System der Bundesrepublik Deutschland
Lobbyarbeit und Interessenvertretung für Familien waren ein bislang wenig erforschtes Feld. Diese Forschungslücke wurde durch die Dissertationsschrift, auf der diese Monographie basiert, bearbeitet. Dabei wurde systematisch analysiert, wer Lobbyarbeit und Interessenvertretung für Familien im politischen System der Bundesrepublik Deutschland betreibt und wie sie sich gestaltet.
€ 58,00 wbg € 46,40
Immer diese Mütter
Eine Untersuchung der Mutterfigur in gegenwartsliterarischen Beispielen
Immer diese Mütter. Ein Satz, der viele, teils ambivalente Assoziationen weckt. In dieser Arbeit wird sich der Mutterfigur zunächst figurentheoretisch, historisch und sozio-kulturell angenähert, ehe es zur Analyse verschiedener Mutterfiguren der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur kommt. Dabei wird zwischen pathologischer Mutterfigur, der Leerstelle Mutter und der Mutter als Protagonistin unterschieden. Was macht die literarische Mutter aus und welche Entwicklungen können an ihr erkannt werden?
Intersektionalität und erzählte Welten
Literaturwissenschaftliche und literaturdidaktische Perspektiven
Der Band versammelt intersektionale literaturwissenschaftliche und -didaktische Fallstudien aus unterschiedlichen Philologien und bietet so ein Prisma der Erforschung literarischer Repräsentationen des Zusammenspiels von einander verschärfenden bzw. abschwächenden Diskriminierungskategorien. Die Beiträge präsentieren kritische Reflexionen und Modifizierungen verschiedener Positionen der Intersektionalitätsforschung, Beispiele für die vielfältige Ausgestaltung intersektional orientierter Textanalyse auf theoretischer und methodischer Ebene sowie didaktische Lesarten des Intersektionalitätsparadigmas.
Kindermann, Udo Cur Deus homo
Ein Rollenspiel des Gregor von Montesacro (13. Jh.)
Cur Deus homo ist der Titel eines sprachlichen Kunstwerks aus dem 13. Jh., das eine ungelöste Frage behandelt: Warum hat Gott den Menschen erst verstoßen und sich dann wieder mit ihm versöhnt, und warum musste dafür Gottes Sohn sterben? Der Benediktiner-Abt Gregor von Montesacro geht dieser Frage auf künstlerisch anspruchsvolle Weise nach. Die lateinischen Verse seines Sprechstücks für 12 Personen werden hier ediert und ins Deutsche übersetzt.
Nolte, Stephan Heinrich (Hrsg.)
Figaro illustré: Berlin 1907
Eine Hommage an Moritz Coschell und Charles Bonnefon. Édition bilingue / Zweisprachige Ausgabe
Der Korrespondent des „Figaro“, Charles Bonnefon (18711935) war ein profunder Kenner des Berliner Kulturlebens und beschrieb 1907 seine Sicht auf Berlin, die erstmalig in dieser zweisprachigen Ausgabe auf Deutsch erscheint. Die Illustrationen stammen von Moritz Coschell (1872-1943), einem Wiener Maler, der nach 1900 das Berliner Kulturleben bereicherte und dessen treffende, spätimpressionistisch geprägten Werke ebenfalls einer Wiederentdeckung bedürfen.
wbg Publishing Services
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Dr. Sandy Valerie LunauNeues aus der Abteilung
In den Schriftenreihen der wbg Publishing Services greifen unsere Herausgeber:innen und Autor:innen gesellschaftlich relevante Themen auf und tragen Impulse in die Scientific Community hinein.
So hat sich beispielsweise das Thema KI inzwischen im gesellschaftlichen Diskurs etabliert, wozu nicht zuletzt die Beschäftigung der unterschiedlichen geisteswissenschaftlichen Disziplinen mit dem Verhältnis des Menschen zu digitaler Technik beiträgt. Auch in der Theologie stellt man sich die Frage, wie Digitalisierung und KI theologische Fragestellungen und Theoriebildung beeinflussen. Die kürzlich gestartete Reihe „Theologie & KI“ liefert hierzu neue Impulse und wertvolle Erkenntnisse, wie sich bereits an Band 1 „ Alexa, wie hast du’s mit der Religion“ erkennen lässt.
Doch nicht nur die Digitalisierung stellt eine Herausforderung unserer Zeit dar. Phänomene wie Klimawandel, Gentrifizierung sowie die Veränderung der arbeitsbezogenen Mobilität konfrontieren die Raum- und Städteplanung mit neuen Aufgaben. Die Reihe „Geographie in der Praxis“ greift Themen an der Schnittstelle zwischen der geographischen Forschung und der Umsetzung in konkrete raumrelevante Planungen im Sinne einer sogenannten Angewandten Geographie auf. Die Reihe startet im Programm der wbg mit einer Analyse des Tourismus als Instrument nachhaltiger Entwicklung.
Außerdem freuen wir uns, dass das erste Ergebnis unserer Kooperation mit der Katholischen Universität EichstättIngolstadt nun vorliegt. Die „KU University Press“ bietet Angehörigen der Hochschule die Möglichkeit, ihre monographischen Arbeiten, Dissertationen von hoher wissenschaftlicher Qualität sowie Tagungs- und Sammelbände im Umfeld eines namhaften Verlags zu veröffentlichen. Die Publikationen erscheinen parallel Open Access und in gedruckter Form. Als erster Band der Reihe liegt nun ein Sammelband vor, der sich mit der Frage von Identität unter Berücksichtigung unterschiedlicher kultureller Hintergründe und verschiedener akademischer Forschungsbereiche beschäftigt.
Hessisches Wirtschaftsarchiv / Museumsverband Hessen / Kleinschmidt, Christian / Ruby, Sigrid (Hgg.)
Made in Hessen
Globale Industriegeschichten
Die Kooperationsausstellung „Made in Hessen. Globale Industriegeschichten“ zeigt bekannte und bislang kaum gesehene Erfindungen, die sich aus der Region den Weg in die Welt bahnten. Ob Mineralwasser oder Medizinpräparate, Keramik oder Kameras - diese zum Teil bis heute international gefragten Produkte stehen für Erfindergeist, unternehmerische Verve und innovatives Design. Der Begleitband gibt Einblicke in die hessische Industrieproduktion im 19. und 20. Jahrhundert. Einführende Texte und ausgewählte Exponate veranschaulichen, wie intensiv die hessische Wirtschaft in die historische Entwicklung einer zunehmend global vernetzten Welt eingebunden war und ist. Es geht um spektakuläre Erfolgsgeschichten, aber auch um ambivalente Brüche im Zeitalter der Moderne, um Chancen sowie Risiken und Grenzen der Globalisierung.
BuHa € 28,00 wbg € 22,40
Marenda, Heiko Verlorene Herrscher
Usurpatoren unter den Soldatenkaisern (235-285)
In diesem Handbuch werden chronologisch geordnet 49 Usurpatoren und 3 Usurpatorinnen behandelt, die in einer der spannungsreichsten Epochen der römischen Kaiserzeit, der sogenannten Epoche der Soldatenkaiser (235–285), versuchten dem regierenden Kaiser die Macht streitig zu machen. Unter Auswertung der antiken Quellen werden die jeweiligen Persönlichkeiten, darunter auch nachweislich von antiken Autoren erfundene Usurpatoren, eingebettet in ihrem historischen Kontext in kurzen Biographien vorgestellt.
Hagemann, Albrecht Die Straße der Störche
Deutsche und österreichische Militärexpertise in Syrien und Ägypten und die Antwort Israels (1947-1967)
Nur wenige Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und des nationalsozialistischen Massenmords an dem europäischen Judentum widmeten sich deutsche und österreichische Militärexperten in Syrien und Ägypten der militärischen Ausbildung sowie der Entwicklung von Raketen und Jagdflugzeugen. Dies geschah in unmittelbarer Nähe zum jungen Staat Israel, der auch zur Heimat von Holocaust-Überlebenden wurde. Was waren die Motive dieser Fachleute? Dieser Frage geht der vorliegende Text ebenso nach wie der z. T. blutigen Reaktion auf das Treiben der Experten im Rahmen der israelischen Operation „Damokles“.
Souvignier,
(Hg.) Leben, Sterben - und dann?
Die Frage nach dem Leben beinhaltet die Frage nach seiner Grenze, die wir „den Tod“ nennen. In der Auseinandersetzung mit dem Tod sind existentielle Fragen des Lebens berührt. Die Grenze als solche ist nicht scharf definierbar. Noch schwieriger ist die Frage nach dem „darüber hinaus“. Die Autoren nähern sich ihm aus unterschiedlichen Perspektiven – Philosophie, Biologie, Physik, Medizin, Nahtoderfahrungen, Bildende Kunst, Literaturwissenschaft, Theologie – und geben so Impulse zur weiteren Auseinandersetzung.
Emanzipation der Ratio
Descartes
Die Studie verfolgt, auf historischem sowie auf systematisch-analytischem Wege, die Lesart der Philosophie von Descartes als Projekt einer grundlegenden Theologie- und Transzendenzkritik. Neben dem Ausschluss alles ‚Theologischen‘ aus dem Feld rationaler Diskurse und seinem Verweis ins Feld des Fideismus, beinhaltet dies auch die Umdeutung des ‚Gottes‘-Begriffs, wie Descartes ihn verwendet, in einem Sinne, der von transzendenten, insbesondere aber von theistischen Implikationen zu reinigen ist.
Puzio, Anna / Kunkel, Nicole / Klinge, Hendrik (Hrsg.) Alexa, wie hast du’s mit der Religion?
Theologische Zugänge zu Technik und Künstlicher Intelligenz
Technik und Künstliche Intelligenz gehören zu den brisanten Themen der gegenwärtigen Theologie. Dieses Buch erforscht die drängenden Fragen unserer Zeit. Dazu begibt sich die Theologie in Dialog mit den Technikwissenschaften. Untersucht werden die Veränderungen des Menschenbildes durch Roboter, Religiöse Roboter, Körperoptimierung, medizinische Technologien, Autoregulative Waffensysteme und Transformationen der Theologie. Aus interdisziplinärer Perspektive werden neue Forschungsergebnisse aus dem internationalen Raum vorgestellt.
Assing, Helmut Die Logik der Schulmathematik
Neue
Das Buch ist der erste größere wissenschaftliche Versuch, die in der Schulmathematik angewandten logischen Regeln zu erforschen. Dabei zeigte sich als wichtige Besonderheit, dass darin zwei Logiksysteme – neben dem der Umgangssprache ein konstruiertes System – eine noch kaum bekannte Beziehung (Beispiel „Ziegenproblem“) eingehen, für die das Buch erste Lösungen anbietet, die aber auch größere Lücken in der Erforschung der umgangssprachlichen Logik erkennen lassen.
Max J. Kobbert studierte in Münster Psychologie, Philosophie und Naturwissenschaften mit dem Abschluss als Diplompsychologe. 1976 promovierte er über bewusste und nicht bewusste Prozesse der visuellen Wahrnehmung. Ab 1978 arbeitete er als Professor für Wahrnehmungs- und Kunstpsychologie an der heutigen Kunstakademie Münster, zusätzlich seit 1982 an der FH Münster im FB Design. Zu seinen außerberuflichen Interessen gehört das Sammeln von Bernsteininklusen und von antikem Spielmaterial. Er ist selbst Autor mehrerer Spiele. „Das verrückte Labyrinth“ wurde zum Welterfolg.
Das anthropische Prinzip und seine Konsequenz
Das anthropische Prinzip ist bedeutsam für kosmologische Theorien wie für die Maxime unseres Handelns. Allerdings geht dies nicht aus der allgemeinen Formulierung hervor, wie wir sie etwa bei Wikipedia finden. Demnach besagt es, „dass das beobachtbare Universum nur deshalb beobachtbar ist, weil es alle Eigenschaften hat, die dem Beobachter ein Leben ermöglichen. Wäre es nicht für die Entwicklung bewusstseinsfähigen Lebens geeignet, so wäre auch niemand da, der es beschreiben könnte.“ In dieser Form wirkt das Prinzip tautologisch.
Folgenreich ist das anthropische Prinzip aber in dem Sinne, dass es von einer kosmologischen Theorie verlangt, dass sie Bedingungen für Entstehung und Entwicklung einer Welt beschreibt, die Wesen wie uns hervorbringen können. Das ist eine Herausforderung, weil unsere Existenz das Parameter ist, z. B.:
1. Beim Urknall müsste fast ebenso viel Antimaterie wie Materie entstanden sein. Der bestehende gewaltige Überschuss an Materie ist ein höchst unwahrscheinliches Ergebnis.
2. Die kosmische Hintergrundstrahlung zeigt Temperaturschwankungen von 10-3 %. Diese winzigen Inhomogenitäten waren verantwortlich für die Entstehung von Galaxien. Wären sie noch kleiner gewesen, bestünde die Welt nur aus einer Wolke aus Wasserstoffgas.
3. Die Ausdehnungsgeschwindigkeit des frühen Universums war exakt so hoch, dass es bei einer Abweichung von nur 10-29 % entweder frühzeitig kollabiert wäre, oder es hätten sich keine Sterne und damit keine schweren Elemente bilden können.
4. Würden die Grundkräfte der Physik nur um wenige Prozentpunkte von ihren beobachteten Werten abweichen, wären im Innern der Sterne Kohlenstoff und Sauerstoff vernichtet worden, und Leben in unserem Sinne hätte sich nicht entwickeln können.
5. Die Erde bewegt sich auf ihrer Bahn um die Sonne seit Jahrmilliarden in einer schmalen „habitablen Zone“, außerhalb derer das lebenswichtige Wasser entweder verdampfen oder zu Eis erstarren würde.
Das Zustandekommen unserer heutigen Welt war etwa so wahrscheinlich, wie mit dem Würfel 999-mal hintereinander eine 6 zu werfen. Bei Religionsgemeinschaften hat dies den Glauben an einen Schöpfergott bestärkt. Innerhalb der Wissenschaften hat das anthropische Prinzip zu unterschiedlichen Folgerungen geführt. Nach John Wheeler ist der intelligente Beobachter eine notwendige Bedingung für die Existenz des Universums. Diese teleologische (zielgerichtete) Auffassung widerspricht allerdings dem Grundkonsens in den Wissenschaften, nur teleonome (kausalanalytische) Theorien zuzulassen. Zu letzteren zählt die Viele-Welten-Theorie (Stephen Hawking u. a.): Demnach ist unser Universum eins von unzählbar vielen mit jeweils eigenen Naturgesetzen und physikalischen Konstanten. Aus den meisten Welten in diesem Gebrodel des Quantenschaums wird nichts, weil die Parameter keine Stabilität zulassen. Einige wenige aber, im Grenzfall nur das unsrige, haben überdauert und die Entstehung von Leben ermöglicht.
Das anthropische Prinzip ist nicht so zu verstehen, dass sich die Welt immer nur lebensfreundlich entwickelt hat. Sechsmal gab es im Laufe der
Erdgeschichte Katastrophen, bei denen die Erde nur knapp mit dem Leben davonkam. Mal war der Erdball von einem kompletten Eispanzer bedeckt, mal verdunkelte extremer Vulkanismus Äonen lang die Atmosphäre, mal löschte ein Asteroideneinschlag die halbe Tierwelt aus. Auch die Frühmenschen wären fast ausgestorben: vor 120 000 Jahren durch eine extreme Dürre, vor 74 000 Jahren durch den Vulkan Toba auf Sumatra, der die Temperatur weltweit um 18° C stürzen ließ. Unsere heutige Existenz ist ein unvergleichlicher Glückstreffer.
Mit diesem Geschenk verbindet sich eine Aufgabe an uns Heutige, die bei der Diskussion um das anthropische Prinzip gern übersehen wird. Denn in seiner allgemein akzeptierten Form gilt das Prinzip seiner Eigenlogik nach nur bis zum jetzigen Zeitpunkt, wo wir es erkennen. Die Bedingungen, die unsere Existenz bis heute ermöglicht haben, sind keineswegs für die Zukunft garantiert! Nichts spricht dafür, dass die Glückssträhne anhält und dass der Würfel auch beim 1000. Wurf wieder eine 6 zeigt.
Glücklicherweise stehen wir den Unbilden der Natur nicht mehr so hilflos gegenüber wie die Menschen der Vorzeit – doch Uneinsichtig-
Kobbert, Max J.
Die zweite Entstehung der Welt
Was uns trennt und was uns verbindet
Bei jedem Menschen entsteht die Welt neu. Dieser Prozess beginnt schon vor der Geburt und setzt sich bis ins Alter fort. Was man als Wirklichkeit erfährt, umfasst die physische und die soziale Welt ebenso wie das eigene Selbst.
Überindividuelle Wirklichkeit, Kommunikation, Gemeinschaft und Gemeinsamkeiten verstehen sich nicht von selbst. Sie müssen, weil wir sie brauchen, als zentrale Aufgaben begriffen und immer neu geschaffen werden. Desinformationen und Spaltungstendenzen erschweren sie zusätzlich. Das Buch analysiert nicht nur die anthropologische Grundsituation, sondern enthält auch konkrete Beiträge zur Lösung drängender Probleme. Dabei spannt es einen weiten Bogen über Natur- und Geisteswissenschaften, über Sprache, Kunst und Musik. Bei aller Tiefgründigkeit bleibt das Buch allgemeinverständlich.
keit und Egoismus stehen globalen Lösungen im Wege. Es geht um den Klimawandel, die sinkende Artenvielfalt, die Vermüllung unserer Lebensräume, die Abnahme von Ressourcen wie Trinkwasser. All dies steht in Zusammenhang mit Überbevölkerung und ungerechter Verteilung. Zu allem Überfluss zerstören Menschen ihre kulturellen Schätze, säen Desinformation und Hass und leisten sich atavistische Kriege mit dem Risiko der totalen Auslöschung.
Mit der Endlichkeit des anthropischen Prinzips gerät das Thema aus dem Elfenbeinturm wissenschaftlicher Diskurse mitten in das Leben und Erleben jedes einzelnen Menschen. Vielleicht können wir gemeinsam beweisen, dass der Homo sapiens sapiens seine Bezeichnung zu Recht trägt.
Den ungekürzten Text finden Sie hier auf unserem Blog.
Näheres zum Thema sowie Quellenangaben s. Kap. 33 in „Die zweite Entstehung der Welt“, wbg Academic 2023
Röhrs, Steffen / Post, Söhnke (Hrsg.) Versehrung verstehen
Fachwissenschaftliche und fachdidaktische Perspektiven auf physisches und psychisches Erleben in der Gegenwartsliteratur
Der Band bietet fachwissenschaftliche und fachdidaktische Perspektiven auf das Verhältnis von Versehrung und Verstehen in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Mit dem multidimensionalen Begriff der Versehrung lassen sich vielfältige Erscheinungsformen von Krankheit, Gewalt, psychischer Störung und Traumatisierung fassen, wobei das Phänomen physische und psychische Facetten ebenso umfasst wie gesellschaftlich-soziale und kulturelle Wechselwirkungen. Literarischen Repräsentationen von Versehrung - so die zentrale Annahme - wohnt ein großes Potenzial sowohl für ein emphatisches Nachvollziehen existenzieller Krisen als auch für eine kritische Durchdringung komplexer Sachverhalte inne.
Bernauer, Markus / Jahnke, Selma / Neuber, Frederike / Rölcke, Michael (Hrsg.)
Soziales Medium Brief
Sharen, Liken, Retweeten im 18. und 19. Jahrhundert Neue Perspektiven auf die Briefkultur
WhatsAppmit Ludwig Tieck?
Instapoetryby Elisa von der Recke? BlindCopyan Jean Paul?
Gruppenchats, emoticons, hashtags,copy&paste,Social MediaAnalytics... Auf den ersten Blick scheint die Briefkultur des 18. und 19. Jahrhunderts Welten entfernt von der digitalen Kommunikation in den Social Media der Gegenwart. Und doch begegnen uns in 200 Jahre alten Briefen interaktive Phänomene, die integraler Bestandteil der Neuen Medien sind, weil sie den gleichen Kommunikationsbedürfnissen entspringen.
Emig, Rainer Eccentricity Culture from the Margins
The first theoretically grounded overview of eccentricity covers its prehistory, emergence in the seventeenth century, heyday in the Romantic era all the way to its present manifestations. Eccentricity negotiates dissent, makes it productive and also helps the modern individual to emerge. It can be used and abused, as cultural ‘fertiliser’ by the Victorians or by present-day British politicians. The study rereads the whole of English Literature and Culture from the margins.
Wambach, Kim Ringen um die junge Generation
CDU-Jugendpolitik 1969-1982
Seit den frühen 1960er Jahren gewann „die Jugend“ zunehmend an Bedeutung als Zielgruppe für die Parteien. Die gesellschaftlichen Umbrüche und die Studentenproteste 1967/68 rückten sie dann endgültig ins Zentrum der politischen Aufmerksamkeit. Zugleich stieg die Zahl der Jungwähler, auch durch die 1972 in Kraft tretende Absenkung des Wahlalters von 21 auf 18 Jahre. Auch das Verständnis von Jugendpolitik wandelte sich von der Jugendfürsorge zur Jugendförderung und partnerschaftlichen
Jugendarbeit. Die CDU, im Bund seit 1969 nach 20 Jahren Regierungsarbeit erstmals auf den harten
Bänken der Opposition, etablierte Jugendpolitik ebenfalls als eigenständigen Bestandteil ihrer Parteiarbeit. In Teilen der jüngeren Bevölkerung als „Vergangenheit“ wahrgenommen, versuchte die Partei, sich durch bewusste Themensetzung als Partner der Jugend zu profilieren. Die Untersuchung analysiert diese Entwicklung auf breiter Quellenlage für die Oppositionsjahre der CDU von 1969 bis 1982.
Mindo, Ecuador
Eine Analyse aus tourismusgeographischer Perspektive
Astrid Keller untersucht Möglichkeiten und Grenzen einer nachhaltigen Regionalentwicklung auf Basis touristischer Nutzungen in Mindo (Ecuador). Sie transferiert in ihrer Studie Potenziale einer touristischen Regionalentwicklung in Entwicklungsländern und ordnet diese in den
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