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Persönlichkeiten

Trotz Michelin-Stern für das Epoca kühlen Kopf bewahren

Die Inspektoren des renommierten Restaurantführers Guide Michelin adeln das Schweizer GourmetRestaurantkonzept im Waldhaus Flims, das unter dem Patronat von Spitzenkoch Tristan Brandt steht und von Küchenchef Niklas Oberhofer, dem aktuell jüngsten Sternekoch der Schweiz, geleitet wird.

Noah Müller

Nun prangen nicht nur am Himmel des Waldhaus Flims Sterne, sondern auch ein MichelinStern am Restaurant Epoca des 5SterneSuperiorWellnessResort Waldhaus Flims. Das GourmetRestaurant ist bereits vom GaultMillau mit 16 Punkten ausgezeichnet worden.

Leidenschaft und Lockerheit

«Wir freuen uns gemeinsam mit Niklas und seinem Team über diesen ganz besonderen Erfolg und sind stolz auf ihn und die gesamte EpocaMannschaft. Sie ist mit viel Herzblut und Leidenschaft daran, unser gemeinsames kulinarisches Projekt – ein ausgezeichnetes Spitzenrestaurant im Waldhaus Flims – zu etablieren», so Hoteldirektor Bosko Grozdanic. Patron Tristan Brandt lobt «sein Nachwuchstalent» Niklas Oberhofer: «Er ist ein Vorbild für den Branchennachwuchs in der Spitzengastronomie. Niklas Oberhofer gehört zur Riege derjenigen Köche, die eine neue Ära in der Spitzengastronomie einläuten. Er und sein Team überraschen mit einer modernen Küche mit vielen regionalen Zutaten, kreativ interpretiert, sowie einer offenen und lockeren Art, die bereits junge Gäste für die Gourmetküche begeistert.»

Warten auf die Plakette

Der Ausgezeichnete meint noch etwas ungläubig: «Es ist unbeschreiblich, wir haben lange darauf hingefiebert. Und ich kann es noch gar nicht fassen, dass wir uns ab sofort als Sternerestaurant bezeichnen dürfen. Ich glaube es auch erst, wenn die Michelin Plakette an unserem Eingang hängt.» Jetzt gelte es aber einen kühlen Kopf zu bewahren und weiter «an unseren kulinarischen Kreationen und unserem Service zu feilen, damit wir unseren Gästen ein einmaliges EpocaErlebnis im Waldhaus Flims bieten können», betont der Geehrte.

Michael Schuler erhält ersten Michelin-Stern

Erst letztes Jahr haben Michael Schuler und sein Team das exklusive Gourmetrestaurant Aqua im 5SterneHotel Alex Lake Zürich eingeweiht. Mitte Oktober wurde er mit seinem ersten MichelinStern ausgezeichnet. Er ist damit, nebst Stefan Heilemann, zwei MichelinSternen, Stefan Jäckel und Mattias Roock, je ein MichelinStern, der vierte Starkoch des Hotellerieund Landwirtschaftsverbundes The Living Circle.

Das Gourmetrestaurant Aqua hat sich dank der intimen Atmosphäre mit nur 14 Sitzplätzen und vor allem der eindrücklichen Geschmackserlebnisse schnell als Placetobe etabliert. Nun gehört es zum Kreis der Sternerestaurants und ist damit das erste in Thalwil. Michael Schuler und sein Team wurden für ihre herausragenden Kreationen mit dem begehrten MichelinStern ausgezeichnet.

Schulers Kochstil zeichnet sich durch klare, produktfokussierte Kreationen aus. Seine Leidenschaft gilt der Verbindung von französischen und asiatischen Geschmackswelten. Diese kulinarischen Kompositionen bringt Pâtissière Larissa Wehrli mit ihren aufregenden Desserts zur Vollendung. Nicole Dummermuth, Chef de Service, begleitet die Gäste auf ihrer lukullischen Reise. Jörg Arnold freut sich sehr für das junge Kollektiv: «Wir sind sehr stolz, mit Michael Schuler und seinem Team im Alex Lake Zürich eine starke und talentierte Küchencrew im Restaurant Aqua zu haben.»

The Living Circle greift weiter nach Sternen

Mit dieser Auszeichnung sind nun alle Gourmetrestaurants der 5SterneHotels von The Living Circle mit mindestens einem MichelinStern dekoriert. Stefan Heilemann, Widder Restaurant, hat seine zwei MichelinSterne auch in diesem Jahr bestätigt, genauso Stefan Jäckel, La Rôtisserie, seinen Stern. Auch Mattias Roock, Locanda Barbarossa, hält seinen erfolgreich. Seit heute ist Michael Schuler mit seinen 28 Jahren in jeder Hinsicht der Jüngste darunter. Das verleiht den «The Living Circle»Spitzenköchen zusammen mit den Members of The Living Circle von der Caminada Group AG ein unvergleichliches Gewicht in der Schweizer Gourmetwelt. mm/phg

In zehn Jahren

Sandro Jaray

möchte dann Direktor eines Hotels sein. Ob in einem gepachteten Haus oder mit einem Investor im Hintergrund, das ist ihm noch nicht so klar und auch noch nicht so wichtig. Seine Leidenschaft für die Hotellerie hat der Luzerner (*1994) nach Abschluss der kaufmännischen Lehre beim Infotag der SHL entdeckt. Obwohl, bereits als Sechstklässler habe eine berufliche Abklärung ergeben, dass er als kommunikativer und offener Mensch ein Gastgeber, ein Hotelier werden könnte.

Bevor ihn der Weg an die Schweizerische Hotelfachschule Luzern (SHL) führte, hatte er den Plan, in den USA in einer College-Mannschaft Tennis zu spielen und Wirtschaft zu studieren. Nach sechs Monaten in den USA gab er den Plan auf. Er kehrte zurück, machte die Berufsmaturität und absolvierte bis zum Start an der SHL ein einjähriges Praktikum im Hotel Schweizerhof Luzern.

Mit dem SHL-Diplom als Hotelier und Restaurateur im Sack, hat er Anfang Oktober als Food and Beverage-Manager im Hotel Walther in Pontresina angefangen. Man merkt bei jedem Satz, dass Sandro Jaray ein leidenschaftlicher Hotelier ist. In einem ersten Blick zurück meint er: «An der SHL habe ich gelernt, dass es darum geht, mit Herzblut dabei zu sein.» Diese Haltung hätten die Dozierenden überzeugend gelehrt und gelebt. In der Ausbildung alles von A–Z gesehen zu haben, war «mega wichtig». Es erlaube ihm nun, mit verschiedenen Blickwinkeln die anstehenden Aufgaben anzugehen. Der «Schulrucksack» helfe ihm, die nötige «Elastizität zwischen Theorie und Praxis» zu finden: «Was kann ich verändern? Was muss ich sein lassen?»

Wenn er etwas an die SHL zurückspiegeln möchte, so wäre es, die Bedeutung der Führungsaufgabe noch stärker zu betonen. «Die Individualität der Mitarbeitenden im Betriebsalltag zu berücksichtigen, ist noch wichtiger, als ich gedacht habe.» Ihre Eigenheiten und Kompetenzen einzubeziehen, sei zwingend für ein funktionierendes Team, das die Extrameile geht. Das SHL-Diplom sieht er als Meilenstein, als Ausbildungspuzzle. Ebenso wichtig sind ihm das Netzwerk, das er spinnen konnte, und die Freunde fürs Leben, die er gewonnen hat.

Er kann sich vorstellen, zusammen mit ebendiesen Freunden eine «neue Bewegung» zu lancieren. Diese soll zeigen, dass die Hotellerie «coole Arbeitsplätze» bietet. Sandro Jaray möchte seine Leidenschaft für den Beruf und die Branche weitergeben. Das Hotel habe Chancen, attraktive Arbeitsplätze (Hort für Kinder von Mitarbeitenden, sinnvolle Dienstpläne, Benefits usw.) mit Work-Life-Balance anzubieten, ist er zutiefst überzeugt. Das Ganzheitliche, die Abwechslung, das Zusammenspiel – Unternehmer sein, Finanzen, Mitarbeitende und Gäste mit unterschiedlichsten Charakteren und vieles mehr –, das ist es, was ihn so fasziniert.

Hilmar Gernet

Bosko Grozdanic neuer Direktor im Waldhaus Flims

Das Waldhaus Flims Wellness Resort, ein beinahe ikonisches Alpenresort, wird neu von Bosko Grozdanic geleitet. Nabil Chihab wurde zum Executive Assistant Manager ernannt. Der neue Direktor kennt das Haus bereits sehr gut, leitete er doch bisher seit gut vier Jahren die Rooms Division im Waldhaus Flims. Zudem bringt er 20 Jahre HotelmanagementErfahrung mit. Als Executive Assistant Manager wird Nabil Chihab eng mit dem neuen Direktor zusammenarbeiten und ihn in allen Bereichen des Resortbetriebs unterstützen. Er verfügt über gut 21 Jahre Erfahrung in der internationalen Luxushotellerie, darunter zuletzt als Food and BeverageDirektor im Waldhaus Flims. Im Juli 2022 gab das Waldhaus Films seine Partnerschaft mit Alchemy Wellness Resort bekannt, einem wegweisenden Hotel und WellnessManagementunternehmen. mm/phg

Mario Sekinger, Präsident Schweizer Gastroplaner

Alles ist neu beim Verband Schweizer Gastroplaner

Aus dem Vorstand des Verbandes Schweizer Gastroplaner wurde Mario Sekinger als neuer Präsident für die nächsten zwei Jahre gewählt. Mit Mario Sekinger von der Firma planbar ag in Zürich führt nun ein erfahrener Gastroplaner den Verband Schweizer Gastroplaner und vertritt die beruflichen Interessen der Mitglieder in der Öffentlichkeit. Nach seiner Kochausbildung arbeitete Mario Sekinger gut 20 Jahre in verschiedensten Positionen in der Küche und bildete sich stets fort; vor allem der Abschluss der höheren Fachprüfung zum Küchenchef mit eidg. Diplom soll hier erwähnt werden.

Seit rund zehn Jahren ist Mario Sekinger in der GastronomieFachplanung bei der planbar ag tätig und kann täglich seine Erfahrungen aus der aktiven Zeit miteinfliessen lassen. Die Verbandswebsite wurde neu gestaltet und ist nun erreichbar unter schweizergastroplaner.ch (ersetzt vsgg.org). red

Bosko Grozdanic, Direktor. Nabil Chihab, Executive Assistant Manager.

«The Living Circle»-Gruppe macht sich zukunftsfit

Die «The Living Circle»Geschäftsleitung verstärkt sich mit drei erfahrenen Profis und setzt einen neuen Gastgeber im Zürcher 5SterneWidder Hotel ein. Jörg Arnold steigt Anfang 2023 zum Leiter Betriebe Nord und stellvertretender CEO der exklusiven Schweizer Hotel und Landwirtschaftsgruppe auf. Simon V. Jenny wird per 1. November 2022 Leiter Betriebe Süd. Auf Arnold folgt im Widder Hotel Daniel Weist als Managing Director Operations. Nebst Arnold sind seit 1. September 2022 Thomas Hildebrand, Director Finance & IT, sowie seit 1. Juni 2022 Kristina Tanasic, Director of Human Resources, in der Geschäftsleitung des The Living Circle. mm

Simon V. Jenny, Leiter Betriebe Süd.

Anzeige Jörg Arnold, Leiter Betriebe Nord.

Daniel Weist, Managing Director Operations.

Umfassende und kompetente Beratung nach Ihren Bedürfnissen

Neue Manager bei der SV Group

In den letzten Jahren ist die Zahl der Hotels der SV Group sehr dynamisch gewachsen. Allein in den letzten zwei Jahren wurden in der Schweiz und in Deutschland sechs Häuser eröffnet. Das Portfolio umfasst heute 19 Hotels, weitere acht sind in Bau oder Planung. Um diesen Entwicklungen Rechnung zu tragen, hat die SV Group wichtige Führungspositionen neu besetzt. Mit Talenten aus den eigenen Reihen und Experten, die neu zur SV Group stossen, wurden Schlüsselpositionen mit erfahrenen Fachleuten besetzt.

Schlüsselpositionen besetzt

Alex Laukenmann ist seit 2017 bei der SV Group und übernimmt als Director Opening, OperationsSupport and Services zusätzlich die zentrale Reservation und das Service Center. Für die Area Operations Franchised Hotels in der Schweiz ist neu Marco Meier verantwortlich, der bisher Director für Design und Construction der SV Group war. Nico Giovanoli ist im Sommer 2022 als Director Area Operations für die Franchised Hotels von SV Hotel in Deutschland zur SV Group gestossen. Hansjürg Nagy bleibt unverändert Area Operations Manager für den SVeigenen Brand Stay KooooK sowie die Häuser Amaris und La Pergola. Arlett Hoff ist seit September 2022 als Director Business Development SV Hotel für die strategische Entwicklung der Business Unit verantwortlich. Arlett Hoff hat umfangreiche und langjährige Erfahrung in der Beratung und finanzwirtschaftlichen Analyse im Bereich Hotelentwicklung und investment. Sie hat in den letzten 16 Jahren bei HVS in London erfolgreich Investoren, Betreiber und Entwickler von Serviced Apartments und Hotels in der Expansion auf geografischer und konzeptioneller Ebene beraten und begleitet. Zuletzt hat sie als Director Consulting and Valuation bei HVS Wirtschaftlichkeitsstudien, Bewertungen und strategische Ausrichtungen mit Fokus auf CoLiving geleitet. Arlett Hoff ist DiplomKauffrau und besitzt einen Master in Real Estate Investment and Finance der Henley Business School (University of Reading, UK). mm/phg

SV-Talente: Nico Giovanoli, Arlett Hoff

Nico Giovanoli verfügt über umfangreiche Erfahrungen und ausgeprägte Fähigkeiten in Hotel Operations. Er war in verschiedenen führenden Funktionen bei namhaften Hotelgruppen als Manager, Cluster Manager und Area Manager tätig. Zuletzt war er Area Manager South der HR Group, deren Portfolio von Messe und flughafennahen Businesshotels über zentral gelegene Stadthotels bis hin zu Hotels und Resorts in beliebten Ferienregionen reicht. Nico ist gelernter Koch und verfügt über Weiterbildungen im Bereich Finance und Strategie für die HospitalityBranche.

Arlett Hoff ist seit Mitte September 2022 als Director Business Development SV Hotel für die strategische Entwicklung der Business Unit verantwortlich. Nico Giovanoli ist seit August 2022 Director Area Operations für die Franchised Hotels von SV Hotel in Deutschland.

«Michelin Mentor Chef Award 2022» für Peter Knogl Neuer Leiter für Walliser Tourismusinstitut

ChevalBlancSternekoch Peter Knogl vom Basler Grand Hotel Les Trois Rois ist Ende Oktober mit dem Michelin Mentor Chef Award ausgezeichnet worden. Damit wird sein ausserordentliches Engagement in der Förderung gastronomischer Talente gewürdigt. Es waren in diesem Jahr nicht nur die begehrten Sterne, die bei der traditionsreichen Guide Michelin Star Revelation Gala überreicht wurden. Zum zweiten Mal würdigte die Jury mit dem Michelin Mentor Chef Award auch ausserordentliches Engagement in der Nachwuchsförderung. Gewinner des Awards ist Sternekoch Peter Knogl, der auch erneut als Inhaber von drei MichelinSternen bestätigt wurde.

Der Michelin Switzerland Chef Mentor Award wurde in diesem Jahr vom Guide Michelin zusammen mit den Schweizer Chocolatiers des Traditionshauses Sprüngli vergeben. Die Jury würdigte Peter Knogl als Talentförderer und Innovator, der sein enormes Wissen und seine einzigartige Expertise schon seit Jahren an junge, aufstrebende Köche weitergibt.

Tomas Prenosil, CEO der Confiserie Sprüngli: «Wir legen grossen Wert darauf, unseren Lernenden eine professionelle, anspruchsvolle und abwechslungsreiche Ausbildung zu bieten. Es ist uns wichtig, Nachwuchs optimal zu fördern, weshalb wir die Zusammenarbeit mit den kreativen jungen Talenten als eine bereichernde, fordernde und motivierende Aufgabe sehen.»

Nachdem die Sterneverleihung des Guide Michelin aufgrund der Coronapandemie letztes Jahr digital stattfinden musste, wurden die Sterne erstmals auf dem Campus der EHL Hospitality Business School in Lausanne überreicht. mm/phg Die Direktion der HESSO ValaisWallis hat Blaise Larpin zum neuen Leiter des Instituts Tourismus ernannt. Er übernahm die Leitung am 1. November 2022 von Marc Schnyder. Blaise Larpin stiess 2011 zum Institut Tourismus der HESSO ValaisWallis und ist seit 2019 als Ordentlicher Professor FH tätig. Unter anderem koordiniert er die Dienstleistungen für Unternehmen und öffentliche Körperschaften und ist für die interdisziplinären Projekte im Bereich Regionalentwicklung verantwortlich. Das Auswahlkomitee war sowohl von seinen fachlichen Kompetenzen als auch von seiner Erfahrung im Bereich der Leitung bereichsübergreifender Projekte und des Managements beeindruckt, heisst es in einer Mitteilung der HESSO. Weiter überzeugte er durch seine strategischen Visionen für das Institut Tourismus und seine sehr guten Kenntnisse der Walliser Tourismusund Wirtschaftskreise. TI/phg

Franz W. Faeh folgt auf Irma Dütsch als Conseiller Culinaire der Chaîne des Rôtisseurs

Franz W. Faeh, Culinary Director im Gstaad Palace, ist neuer Conseiller Culinaire der Chaîne des Rôtisseurs Schweiz. Er übernimmt das Amt und die Insignien von der langjährigen Würdenträgerin Irma Dütsch, der Grande Dame de la Haute Cuisine in der Schweiz. Zu seiner Vorgängerin, die ihn im Laufe seiner Karriere immer wieder unterstützt hat, meint er liebevoll, sie sei seine «berufliche Mama».

Der 62jährige Franz W. Faeh, gebürtiger Saaner, verpflichtet sich mit der neuen Aufgabe dazu, «den gemeinsamen Geist der Exzellenz, der feinen Tischkultur zu wahren und die kulinarischen Künste zu fördern». «Dass mich der Schweizer Chapitre als Nachfolger von Irma Dütsch als Conseiller Culinaire gewählt hat», so Faeh, «erfüllt mich mit Stolz und Ehre. Sie ist eine der grössten Köchinnen der Schweizer Geschichte.»

Flache Hierarchien

Als kulinarischer Berater – seit sieben Jahren im Gstaad Palace, wo er einst seine Lehre machte – sieht er seine Aufgabe darin, die Tradition der «kulinarischen Künste» weiterhin zu fördern. Zudem weiss er als Teamleader von 55 Fachleuten, dass man mit der Zeit gehen muss. Dazu gehört auch sein bewusst gepflegter, «anderer Führungsstil». Faeh erläutert: «Mit jungen Menschen und feinfühligen Könnerinnen und Könnern, was Küchenprofis stets sind, muss man wegkommen vom hierarchischen Befehlston. Vielmehr brauchen wir die Befähigung zur Kreativität, flache Hierarchien und Freude am Experimentieren. Voraussetzung dafür ist, dass alle wissen, was sie tun, und im ABC der feinen Kochkünste sattelfest sind.»

Wurzeln im 13. Jahrhundert in Frankreich

Bereits 1990 hat sich Franz W. Faeh der Chaîne des Rôtisseurs, angeschlossen, einer weltweiten Gemeinschaft, die professionelle und nichtprofessionelle Gourmets zusammenbringt. Zu den Mitgliedern gehören Hoteliers, Restaurantbetreiber, Chefköche und Sommeliers aus der ganzen Welt. Mit rund 21000 Mitgliedern ist die Chaîne des Rôtisseurs die älteste und grösste gastronomische Vereinigung der Welt. Sie wurde 1950 in Paris gegründet. Ihre Wurzeln reichen bis ins Jahr 1248 in Frankreich zurück, als König Ludwig IX. die Genehmigung zur Gründung der Zunft der «Gänsebräter» gab. Heute ist die Chaîne des Rôtisseurs in über 75 Ländern etabliert und vereint Profis und Amateure aus der ganzen Welt. mm/phg

Was macht eigentlich …

Adrian Stalder

Im Giardino, der legendären Talentschmiede von Hans C. Leu, legte Adrian Stalder während neun Jahren eine Bilderbuchkarriere hin. Vom Einkäufer bis zum Stellvertreter von Leu war er so ziemlich alles. 1995 wechselte er ins Engadin, brachte in Pontresina das Saratz zum Blühen und schrieb mit dem Hotel sieben Jahre lang eine grandiose Erfolgsgeschichte. Im Hitzesommer 2003 kehrte er mit seiner Familie nach Ascona zurück. Ziel war es, das 5-Sterne-Haus Parkhotel Delta neu zu positionieren. Es sollte nicht das schlechteste Hotel mit fünf Sternen in Ascona sein, sondern das beste 4-Sterne-Haus im Tessin. Weil die Besitzerin den fünften Stern unter keinen Umständen loslassen wollte (sie verlor ihn später doch), verliess Stalder das Delta nach nur zwei Jahren und machte sich selbstständig.

Ende 2005 gründete er die Firma stalderprojects. Dank zwei grossen Auftraggebern – Stefan Breuer vom Seven in Ascona und USM-Besitzer Alex Scherrer vom Omnia in Zermatt – ging die Post vom ersten Tag an ab. Und der Erfolg hielt an. Heute ist Stalder VR-Präsident der Swiss Quality Hotels, Delegierter der Hotel Caspar AG in Muri und Verwaltungsrat der Guardaval Sporz AG in Lenzerheide sowie der Martel AG in St. Gallen. Überdies ist er Fachjurypräsident von Best of Swiss Gastro und Dozent für Unternehmensführung am Unternehmerseminar GastroSuisse. An seine Zeit als Hotelier denkt Stalder, der eigentlich die Kunstgewerbeschule besuchen und Fotograf werden wollte, gern zurück. Er pflegt bis heute Kontakt mit ehemaligen Mitarbeitern und viele seiner einstigen Gäste sind Freunde geworden. Zum Beispiel Fredy Gantner, Mitgründer der Partners Group und Besitzer des Maiensässhotels Guarda Val.

Mit seinem heutigen Leben ist Stalder, seit kurzem Grossvater, rundum zufrieden. Der Starhotelier von einst, der schon immer ein Flair für Schönes hatte, lebt seit elf Jahren im Tessiner Flecken Verscio am Eingang zum Centovalli. «Ein schönes Haus mit grossem Garten, in dem es dank meiner Frau immer wunderbar blüht. Und mit einem grossen Büro unter dem Giebeldach mit Blick auf die Berge.» Verscio sei noch das echte Tessin, sagt er. «Mit Einheimischen, Tessiner Dialekt, dem Teatro von Dimitri und ein paar schönen Grotti in der Nähe!»

Karl Wild

PeninsulaHotel in London.

«Man kann immer irgendwo irgendetwas verbessern»

Karl Wild

Sie eröffnen im kommenden Februar ein

neues Hotel in Istanbul, im März ein weiteres in London. Was kann der Gast erwarten?

Alles, was Peninsula ausmacht. Eine grossartige, raffinierte Hardware und Leute, die mit Leidenschaft für unsere Gäste da sind.

Kann man ein Hotel überhaupt noch besser machen als die derzeit besten?

Man kann immer noch irgendwo irgendetwas verbessern und verfeinern und aus begangenen Fehlern lernen. Und man kann den Gast stets aufs Neue überraschen. In Istanbul etwa werden 250 Bäume stehen, die wir aus ganz Europa zusammengekauft haben. Den entscheidenden Unterschied aber wird mehr denn je der Mensch ausmachen.

Was zeichnet ein gutes Hotel aus?

Eine Besitzerschaft, die langfristig denkt, laufend investiert und gut zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern schaut.

Welches Hotel ist für Sie das beste in der Schweiz?

Das Baur au Lac in Zürich. Aus den eben erwähnten Gründen.

Warum ist Peninsula nicht in der Schweiz?

Auch mit demnächst zwölf Häusern sind wir klein und konzentrieren uns auf die grossen Finanzzentren London, New York und Tokio.

Über Ihr angebliches Interesse am Zürcher The Dolder Grand wurde auch schon spekuliert.

Wir würden nie ein Hotel kaufen, das bereits berühmt ist. Wir bauen Neues auf. Dolder und Peninsula – das ginge niemals zusammen.

Andermatt wäre etwas Neues gewesen.

Wir haben die Entwicklung von The Chedi wie alles Neue mit Interesse verfolgt. Es war mutig, und der Erfolg verdient grössten Respekt. Wir konzentrieren uns in einer nächsten Phase auch verstärkt auf Lifestyle und Freizeit. Das wird aber dort der Fall sein, wo wir schon sind. In den Städten.

Haben Sie noch grosse Ziele, Träume?

In den vergangenen drei Jahren bescherte mir Covid vor allem Albträume. Es waren die schlimmsten Jahre meines Lebens. Jetzt habe ich wieder andere Träume. Jene von tollen neuen Projekten.

Neues PeninsulaHotel in Istanbul wird 2023 eröffnet.

Peter C. Borer

Der gebürtige Glarner Peter C. Borer absolvierte die Hotelfachschule Lausanne und stiess vor 41 Jahren zur Hongkonger Luxushotelgruppe Peninsula. 1994 wurde er General Manager im Peninsula Hongkong, dem weltberühmten Flaggschiff der Gruppe. 2004 ernannten ihn die Eigentümer zum Chief Operating Officer der Peninsula-Hotels und zum Executive Director der Dachorganisation The Hongkong and Shanghai Hotels Ltd. Borer erhielt zahlreiche wertvolle Auszeichnungen, darunter zwei Orden der französischen Ehrenlegion, unter anderem für seinen unermüdlichen Einsatz für das Projekt Peninsula Paris. Er ist der erfolgreichste und angesehenste der vielen Schweizer Hoteliers im Ausland, ein eigentlicher Superstar der Welthotellerie.

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