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Antonia Landis: «Ein Pferd ist der schönste Grund, nie Zeit zu haben
from BI September 2018
by WEBER VERLAG
«Ein Pferd ist der schönste Grund, nie Zeit zu haben.»
Am 29. und 30. September heisst es auf dem Ballenberg: «Zügel los!»
Das grossartige Festival der Pferde bietet für alle Pferdefreunde und für die ganze Familie ein tolles Erlebnis.
Antonia Landis, dein Job verlangt von dir aber manchmal einen grossen Spagat, oder?
Das hat sich aus unserem Jahresthema ergeben. Eine Planungsgruppe hatte die Idee, im Rahmen des Jahresthemas «Bauernhoftiere» auch einen Anlass speziell für Pferde durchzuführen. Pferde sind immer ein Publikumsmagnet und sprechen Gross und Klein gleichermassen an. Was zuerst nur einmal stattfinden sollte, war ein grosser Erfolg und wird jetzt auch dieses Jahr wieder durchgeführt. Weil man von meiner beruflichen Ausbildung und von meiner Tätigkeit in der Freizeit wusste, dass ich da über ein grosses Netzwerk verfüge, hat man mich beigezogen. Und ich war natürlich sofort mit Begeisterung dabei.
Und aus der Idee ist nun ein grosser und vielseitiger Anlass geworden… Ja, gerade für Familien ist es wirklich sehr attraktiv und bietet für alle etwas. Das Freilichtmuseum will ja ein breites Publikum ansprechen und viele Leute für den Ballenberg begeistern.
Da ist jetzt die Leiterin des Direktionssekretariats einmal in einem ganz anderen Gebiet gefordert, oder?
(lacht) Ja – in einem Gebiet, das ich ganz besonders liebe. Und ich darf wieder einmal erleben, dass die «Rösseler» eine grosse Familie sind und gemeinsam tolle Dinge zu Stande bringen.
Du darfst jetzt also zu deinen anderen Pflichten auch die OKPräsidentin für diesen Anlass spielen?
Es lag natürlich nahe, dass ich mit meinen Beziehungen und meinen bisherigen Tätigkeiten dafür in Frage kam. Ich habe mich nicht aufgedrängt, aber ich habe diese Aufgabe mit grosser Freude angepackt und bin mit Begeisterung dabei.
Also gibt dir deine Leidenschaft für Pferde nach wie vor den Schwung für alles, was mit dem «Rösselen» zusammenhängt?
Ja, sicher. Es ist für mich das Grösste, wenn ich abends nach der Arbeit
noch mit meinem Pferd einen Ausritt machen kann. Auf den Wegen durchs Museumsgelände kommen mir dann die besten Ideen und ich kann auch prächtig abschalten. Reiten ist ein idealer Ausgleich und die perfekte Erholung nach einem strengen Tag.
Du nimmst mit deinem 14jährigen Wallach «Quileo de Rauracie» gelegentlich auch an Concours Hippiques teil. Liebst du diese Wettkampfveranstaltungen?
Ich mache das von Zeit zu Zeit. Es muss dazu alles stimmen. Das Pferd muss in Form sein, ich muss in Form sein und die Zeit muss vorhanden sein.
Du hast ja zuerst den Beruf der Bereiterin gelernt. Was tut man da eigentlich?
Es ist ein sehr umfassender Beruf mit verschiedenen Tätigkeiten. Wir bilden die Pferde sowie auch die Reiterinnen und Reiter aus. Wir müssen
Foto linke Seite:
Wenn es die Zeit zulässt, besucht Antonia Landis im Museum am liebsten die Pferde. vom Rettungssanitäter zum Lehrer bis zum Tierpfleger von allem gewisse Kenntnisse haben. Dieser Beruf ist eine echte Lebensschulung.
Was braucht es sonst noch dazu?
Es braucht Durchsetzungsvermögen und die Bereitschaft, bei jedem Wetter draussen zu sein. Man muss robust sein und auch eine gewisse Kraft haben…
…warum? Man sitzt ja oben und das Pferd läuft?
(lacht) Ja, schon, aber reiten ist körperlich anstrengender als es aussieht. Eine Bereiterin trägt zudem grosse Verantwortung. Man muss gut mit Menschen und Tieren umgehen können, damit man den Beruf erfolgreich ausüben kann.
Wie viele Pferde sind an diesem Festival der Pferde denn nun zu sehen?
Es kommen rund sechzig Pferdehal-
Antonia Landis
Jahrgang: 1987 Zivilstand: ledig, keine Kinder Hobbies: Möglichst täglicher Ausritt mit meinem Wallach «Quileo de Rauracie» anschliessend als Bereiterin tätig Funktion als Leiterin Direktionssekretariat terinnen und Handwerker, und mit ihren gut hundert Pferde auf den Ballenberg.
Das ist wirklich ein Grossanlass. Kann sich das Museum das überhaupt leisten?
Die Umsetzungspartner kommen zu sehr günstigen Bedingungen – oft fast zum Selbstkostenpreis – und sie werden sich sehr attraktiv präsentieren. Man sieht da wieder einmal, wie alle Pferdefreunde und ihre Organisationen zusammenhalten und sich freuen, ihre Tiere und ihre Arbeit zu präsentieren.
Was verstehst du denn unter «Umsetzungspartnern»? Was muss ich mir darunter vorstellen?
Da ist etwa die Säumer- und Trainvereinigung Unterwalden. Sie zeigen das Satteln und Beladen der Tiere. Ebenfalls kann man sie auf ihrer
Beruflicher Werdegang: Berufslehre als Bereiterin in Bern, ab 2008 Mitarbeiterin im Bereich Versand und Produktion bei der Firma Trauffer Holzspielwaren in Hofstetten 2010 bei Interlaken Congress & Events AG, Interlaken, Kundenbetreuung sowie Mithilfe bei Marketingaufgaben und Projektarbeiten Seit 2012 im Freilichtmuseum Ballenberg tätig, ab 1. Juni 2016 in der Wanderung begleiten. Ein Zug der
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