Urs Lötscher
Zentralschweizer Voralpen Nordost
Wägital / Mythengebiet
Morschach–Muotatal / Bisistal
Rigi / Pilatus
Klettern
Zentralschweizer
Voralpen Nordost
Urs Lötscher
Zentralschweizer Voralpen
Nordost
Wägital / Mythengebiet
Morschach–Muotatal / Bisistal / Rigi / Pilatus
Klettern
3. Auflage
Hinweis: Der Aufenthalt im Klettergarten kann Risiken mit sich bringen. Der Fels und alle vorhandenen Sicherungspunkte einschliesslich Bohrhaken und Standplätze sind nie absolut sicher. Es ist jeder selbst dafür verantwortlich, ihre Zuverlässigkeit zu prüfen. Ausserdem verändert sich der Zustand des Geländes, des Wetters und der Ausrüstung, ebenso wie sich die eigenen Einschätzungen und Fähigkeiten verändern. Die Autoren dieses Buchs, die Eröffner und Einrichter von Routen sowie alle anderen Personen, die mit diesem Führer zu tun hatten, können unter keinen Umständen verantwortlich gemacht werden für Zwischenfälle und Unfälle im Zusammenhang mit dem Gelände, der Ausrüstung oder den Informationen, die in diesem Führer vermittelt werden. Trotz aller Sorgfalt bei der Realisierung dieses Buchs können Fehler passieren. Bitte senden Sie allfällige Beobachtungen und Bemerkungen an Weber Verlag AG, Gwattstrasse 144, 3645 Thun/Gwatt, sac@weberverlag.ch
Alle Rechte vorbehalten, einschliesslich derjenigen des auszugsweisen Abdrucks und der elektronischen Wiedergabe.
© 2022 Weber Verlag AG, CH-3645 Thun/Gwatt 3. Auflage 2022
Satz und Umbruch: Urs Lötscher
Fotos: alle Aufnahmen ohne Quellenangabe: C. & U. Lötscher, S. Schmid
Titelbild: U. Lötscher
Geologie: Jürg Meyer
Biologie: Sabine Joss
Naturkapitel: Ressort Hütten und Umwelt, SAC
Weber Verlag
Umschlaggestaltung: Shana Hirschi
ISBN 978-3-85902-475-5 www.weberverlag.ch
Die Weber Verlag AG wird vom Bundesamt für Kultur mit einem Strukturbeitrag für die Jahre 2021–2024 unterstützt.
Zum Geleit
Mit dem Erscheinen des Kletterführers Zentralschweiz Nordost deckt der SAC Verlag nun wieder das ganze Voralpenklettergebiet der Zentralschweiz ab. Dem Autor Urs Lötscher ist es zusammen mit einer Vielzahl von Kletterfreunden gelungen, den beeindruckenden Fundus von Klettermöglichkeiten in den beiden Führern Zentralschweiz Südwest und Nordost für die interessierte Klettergilde aufzuarbeiten und äusserst schmackhaft zu präsentieren.
Im vorliegenden Band Nordost werden insgesamt 1299 Routen beschrieben. Das Gebiet erstreckt sich vom Wägital im Osten mit den Bockmattlitürmen (vom Autor als wilder Felszirkus beschrieben) bis zum Luzerner Hausberg Pilatus im Westen. Dazwischen liegen bekannte und weniger bekannte Klettergärten und -gebiete, die dank diesem Führer vom Nutzer seinen Fähigkeiten entsprechend beurteilt und ausgewählt werden können.
Bemerkenswert ist, dass der Autor keine Mühe gescheut hat, bei einzelnen Gebieten, Sektoren und auch Routen gewisse Besonderheiten hervorzuheben und explizit zu beschreiben. Das sind zum Beispiel die für Kinder geeigneten Orte, alpin geprägte Touren, die bereits beim Zustieg grösste Vorsicht erfordern, oder Plätze mit Dachzonen, die ein regen- und schneegeschütztes Klettern ermöglichen. Pflichtbewusst macht er in einem Hinweis auf Seite 10 darauf aufmerksam, dass im Führer auch einige «Abenteuerrouten» dokumentiert sind, die nicht dem heute zu erwartenden Standard punkto Absicherung entsprechen. Wie auch immer die Routen in einem Führer beschrieben sind, in allen Klettergebieten gilt, nicht blindlings allen Verankerungen zu vertrauen: Jede und Jeder ist für sich selbst verantwortlich!
Auffallend ist, wie viele der aufgeführten Klettergebiete auch im Winter begangen werden können. Die meisten sind in tieferen Lagen und in der Regel problemlos zu erreichen. Zwingend zu beachten sind aber allfällige Einschränkungen, die basierend auf der Wald-, Naturschutz- und Jagdgesetzgebung erlassen werden können. Der SAC engagiert sich für einen naturverträglichen Bergsport, und er hat auch diese Publikation auf Naturverträglichkeit prüfen lassen. Ein Prozess, der viel Zeit und Aufwand in Anspruch nimmt, heute aber bereits recht standardisiert abgewickelt werden kann. Da theoretisch jederzeit neue Bestimmungen in Kraft treten können, ist es empfehlenswert, sich auch auf www.klettergebiete.ch zu informieren und natürlich allfällige Tafeln vor Ort zu beachten. Es muss im Interesse aller Klettersportlerinnen und -sportler sein, auf Pflanzen und Tiere in ihrem Lebensraum Rücksicht zu nehmen. Gerade Felsen sind wichtige Rückzugsgebiete.
Trotz nicht nur positiven Erfahrungen beim Führer Südwest, hat sich Urs Lötscher bereit erklärt, das nun vorliegende Buch zu vollenden. Er hat seine fundierten Kenntnisse mit viel Engagement und «Gspüri» zu einem Werk zusammengetragen, das jeder Leserin und jedem Leser nicht nur wertvolle Informationen zum Klettern bietet, sondern auch das Gebiet Zentralschweiz Nordost näherbringt.
Im Namen des SAC und dem Verlag danke ich Urs Lötscher und seinen Mitautoren für ihre hervorragende Arbeit, und allen Kletterinnen und Kletterern wünsche ich viele erlebnisreiche, genussvolle und hoffentlich unfallfreie Klettertouren.
Hünibach/Thun, März 2014
Peter Hubacher
Präsident Verlagskommission SAC
Am vorliegenden Kletterführer Zentralschweizer Voralpen Nordost haben zahlreiche Kletterer tatkräftig mitgewirkt, namentlich:
Alex Arnold, Schwyz
Benno Kälin, Siebnen
Dani Scheuber, Alpnach
Erich Rütsche, Pfäffikon
Lukas Gwerder, Seelisberg
Marcel Dettling, Bäretswil
Markus Camenzind, Goldau
René Andermatt, Hausen a/A
Ruedi Suter, Muotathal
Stefan Gatzsch, Rüti ZH
Stefan Indra, Kriens
Stefan Suhner, Luzern
Stephan Schibli, Cham
Thomas Müller, Küssnacht
Thomas Schilter, Schwyz
Walter Britschgi, Niederlenz
Xaver Büeler, Ibach
www.uriundseinetaeler.ch Bgf
www.hoehengrad.ch Bgf
Ihnen allen sei an dieser Stelle ganz herzlich gedankt!
Februar 2014, Urs Lötscher
Klettergebiete
alpiner Klettergarten für heisse Sommer- und sonnige
2 kürzere MSL im Grad 6b am entferntesten und unscheinbarsten Bockmattliturm
Ostturm die steilste Nordwand im Bockmattli weist 2 sehr schwierige und ebenso lohnende MSL auf
sanierte klassische und moderne Nordwandrouten für heisse Tage
Gr. Bockmattliturm West weniger ernsthafte Bockmattliwand, die für Genusskletterer einiges bietet
Westpfeiler 2 klassische Anstiege und eine clean-Route, alle mit einfachem Abstieg
9 Kl. Bockmattli- & Föhrenturm Nord in allen Belangen etwas gemässigter wie der grosse Turm
Kl. Bockmattliturm West schnell erreichbare, mittellange MSL
Kl. Bockmattliturm Süd alpiner Klettergarten mit zahlreichen fordernden Kletterproblemen bis 8a
Namenloser Turm zwei Highlights im Bockmattli: Namenlose Kante (4b) und Höhlenweg (6b)
Chöpfenberg der etwas andere Bockmattligipfel abseits der bekannten Türme
Staumauer Wägitalersee 5 min Zugang und Kinderwagen tauglich - perfekt für stark kletternde Eltern
15 Hummel 10 schwierige Sportkletterrouten an schattiger Lage über dem Sihlsee
Chämiloch traditionsreicher Klettergarten neben Bahnlinie und Autobahn: viele Routen, Leute, Lärm
Schärsack Klettergarten mit leichteren Routen, aber vorwiegend klassischer Absicherung (Schlaghaken)
18 Haggenspitz (auf eine Publikation muss aufgrund bevorstehender Nutzungsplanänderungen verzichtet werden)
19 Peter & Paul wilder, dem kleinen Mythen vorgelagerter Felszirkus mit 4 MSL und 30 Einseillängenrouten 122
20 Gr. Mythen Westwand 1 klassische Riss-, 1 mittelschwere Wand- und 1 moderne Sportkletterroute 130
21 Adlerspitzli ein kurze Gratletterei und die längste Sportkletterroute an den Mythen
22 Geissstock anspruchsvolle MSL auf der Südostseite, kürzere und einfachere auf der SW-Seite 138
23 Wyss Nollen & Gipfelkopf mittelschwierige Routenkombination von der Mythenmatt zum Gipfel 146
24 Holzegg leicht zugänglicher Klettergarten am Fuss des Gr.
2012/13 saniert und erweitert
Chli Schijen einer der grössten und bekanntesten Klettergärten der Zentralschweiz auf der Ibergeregg 156
26 Gross Schijen nicht so viel besucht wie der Chli Schijen, aber im Bereich 6b/6c mindestens so lohnend!
Klettergarten an exklusiver
hoch über dem Vierwaldstättersee
28 Erotisches Karussell schnell erreichbares Felsband bei Morschach mit 40 Routen, v. a. im 7. und 8. Grad 174
29 Günterenstein 20 m hoher Kalksteinbrocken nahe der Strasse Muotatal - Illgau mit 12 Routen von 5a - 7a
30 Fallenflue Nord Sommerklettergebiet nahe Schwyz mit vielen Routen vorwiegend im 6. und 7. Grad 184
31 Fallenflue Süd fast hundert Sportkletterrouten hoch über dem Muotatal, z. T. sehr ausgesetzt
32 Eliane's Garden (auf eine Publikation muss aufgrund des Wildschutzes verzichtet werden)
Zwinggsbrügg vergleichbar mit Schlänggen/Engelberg; kaum schlechter, nur weniger bekannt
34 Gross Band etwas in Vergessenheit geratenes Sportklettergebiet mit grossem Pozential
35 Bockalpeli das entlegenste Sportklettergebiet in diesem Führer mit 3 kürzeren MSL in bestem Fels
36 Urmiberg nicht ganz neu, aber noch kaum begangen; deshalb auch nicht alle Routen bewertet
37 Bosch (auf eine Publikation muss aufgrund des Wildschutzes verzichtet werden)
38 Stockflue schon lange bestehender, aber nie bekannt gewordener Klettergarten über Brunnen
39 Egg geneigte Kalkplatte am Fuss des Ostgrates der Rigi Hochflue
40 Hochflueplatten alpiner Klettergarten mit Platten-MSL in den unteren / mittleren Schwierigkeitsgraden
41 Hochflue Gipfelplatten noch mehr wasserzerfressene Platten wenig unterhalb des Gipfels der Hochflue
42 Fallenbach kleiner Klettergarten nahe der Strasse, geeignet für Kinder und Anfänger
43 Baywatch 3 kurze Routen nahe am Wasser
Gersauer Klettergärten
44 Rüteli der kleinste, dafür am schnellsten zugängliche Gersauer Kletterfelsen; 2013 saniert und erweitert
45 Chilefluewand steile Tropflochklettereien mit Abendsonne über dem Dorf Gesau
46 Sunneplättli bereits weit herum bekannt, deshalb kein Kommentar
47 Schattewändli kleine Ergänzung zum Sunneplättli
48 Basilland kurze, mehrheitlich athletische Routen
49 Tridwand 2013 erweitert und nun auch von unten zugänglich: das vielseitigste Gersauer Klettergebiet
50 Laurinwand die Fortsetzung der Tridwand unmittelbar unterhalb der Föhnenbergstrasse; ebenfalls neu
51 Graslaui noch ein kleiner Kletterfelsen mit eher kurzen, einfacheren Routen an schöner Aussichtslage
52 Sattelflüe das am höchsten gelegene Gersauer Gebiet mit dem weitesten Zugang - trotzdem lohnend
53 Föhnenberg Klettereien für Anfänger und Kinder wie auch für 6abc-Kletterer unweit des Tipicamps
54 Steigfadbalm einzigartig im Gebiet: Nagelfluh-Kletterei am Rigi Dossen über Vitznau
55 "Rivella" Lopper an der Uferstrasse zwischen Stansstad und Alpnachstad gelegener Klettergarten 308
56 Telli zahlreiche mittelschwierige bis sehr schwierige Routen in bestem Fels am Lopper Südfuss 312
57 Bubiwändli schwierigste Klettereien an einer senkrechten Platte mit Microgriffen 318
58 Zeckennest genauso schwierig wie das Bubiwändli, aber stark überhängend und entsprechend athletischer 322
59 Mattalpplatte & Galtigengrat mittelschwierige Plattenklettereien und eine leichte Gratkletterei
326
60 Galtigenturm IV steile Platten- und Wandklettereien am obersten Galtigenturm; westlich exponiert 330
61 Esel der kleine, Richtung Osten exponierte Klettergarten Eselei ist die Ergänzung zum Galtigenturm IV 338
62 Matthorn Nord 2 kürzere, steile MSL am abweisenden Nordostabsturz des Matthorns
63 Matthorn Süd viele kurze Sportkletterrouten wenig unterhalb des Matthorngipfels
64 Laub Kalkplatte mit körpergrossen Rillen und Furchen auf der Nordwestseite des Matthorns 350
65 Ruessigrat kurze und einfache, landschaftlich tolle Gratkletterei mit einer ausgesetzten Schlüsselstelle (3)
66 Tomlishorn Wasserrillenplatten am Pilatus-Gipfelgrat unweit vom Kulm; einfach, aber ausgesetzt
67 Holzwangflue 2 kurze Routen und 2 mittellange MSL an steilen Platten am Fuss des Tomlishorns 360
68 Widderfeld 2 sanierte klassische und 4 moderne Sportkletterrouten in der steilen Ostwand 364
111 Mehrseillängen- und 1188 Einseillängen-Routen
Hinweise zum Gebrauch
Bedeutung und Qualität der Klettergebiete
Bei Klettergärten kommt in erster Linie die Grösse des Gebietes (Anzahl Routen) zum Tragen. Mitberücksichtigt, aber nur zweitrangig, werden ausserdem Lage, Lärm, Felsqualität, Erreichbarkeit.
In Gebieten mit Mehrseillängenrouten MSL spielt die Routenanzahl eine geringere Rolle. Bedeutsamer sind die Qualitäten der einzelnen Routen (Fels, Lage, Bedeutung, Absicherung).
Gebiet von lokaler Bedeutung (für einen halben Klettertag)
Gebiet von regionaler Bedeutung (für einen ganzen Klettertag oder mehr)
Gebiet von überregionaler Bedeutung (mehrmals einen Besuch wert)
Topklettergebiet
Absicherung der Mehrseillängenrouten
expo! ausgesetzt und heikel; wenig Sicherungsmaterial belassen oder sehr altes Material; zudem schlecht mit Rocks und Friends abzusichern.
anspruchsvoll; grosse Abstände und/oder altes Hakenmaterial. Routinierter Umgang mit mobilen Sicherungsgeräten nötig!
alpin grundsätzlich ausreichend mit Bohrhaken ausgerüstet, aber z. T. mit grösseren Abständen; d.h. der geforderte Schwierigkeitsgrad sollte auch noch 2–3 m über dem letzten Haken geklettert werden können! Zudem ist Routine im Umgang mit mobilen Sicherungsgeräten von Vorteil.
gut; Bohrhaken in regelmässigen, den Schwierigkeiten angepassten Abständen. Ev. Verbessern der Absicherung mit Friends und Rocks möglich, aber nicht dringend notwendig.
super; klettergartenmässig ausgerüstet, mit Bohrhaken meist alle 2–3 m; keine zusätzliche Absicherung nötig.
Hinweis: Weil es sich bei diesem Kletterführer nicht "nur" um einen Auswahlführer der schönsten Klettereien handelt, werden darin - für eine kleine Gruppe von potenziellen Begehern - auch einige ältere MSL-Routen sowie eine Handvoll modernere, sogenannte "Abenteuerrouten" dokumentiert, welche nicht (mehr) dem verbreitet erwarteten Standard punkto Absicherung entsprechen. Diese Touren sind mit expo! oder mit gekennzeichnet, keinesfalls aber mit oder mit .
Die Absicherung in der dazwischen liegenden Bewertung alpin dürfte für routiniertere Kletterer im entsprechenden Schwierigkeitsgrad genügend gut, für weniger Erfahrene dagegen eher knapp bemessen sein.
Bewertung der Mehrseillängenrouten
ungebräuchliche Kletterei (z. B. zweifelhafter Fels, grasdurchsetzt o. ä.) oder aufgrund der Absicherung expo! heikle Route
Route mit schönen SL, aber ev. auch weniger überzeugenden Passagen
empfehlenswerte und interessante Kletterei
vorbehaltlos sehr empfehlenswerte Route
Erstbegeher
Weil oftmals nicht bekannt war, wer bei einer Erstbegehung "Häuptling" und wer "Wasserträger" war, sind die Beteiligten konsequenterweise immer in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt und nicht entsprechend ihrer Funktion oder Bedeutung.
Kurzinfo
Gibt die Höhendifferenz an sowie die ungefähre Marschzeit ab Parkplatz bzw. wenn vorhanden ab Stützpunkt (SAC Hütte) bis zum Gebiet (Einstieg), die Höhe über Meer (Einstieg) und die ungefähren Routenlängen (Höhendifferenz).
Stil (hauptsächlicher) Charakter der Kletterei (Platten-) Kletterei in geneigtem Gelände senkrechte, athletische Wandkletterei überhängende, sehr athletische Kletterei
Verschneidungs- und Risskletterei
Gratkletterei
Kids; beurteilt wird die Eignung des Gebietes zum Kinderbergsteigen für ca. 6–12-Jährige. Auf Kinderwagen taugliche Gebiete wird speziell hingewiesen.
Schwierigkeitsbewertungen
Diese erfolgen ausschliesslich entsprechend der französischen Bewertungsskala von 3 - 9a (Vergleich mit UIAA-Skala siehe nebenan). Schwierigkeitsangaben sind innerhalb eines Gebietes ziemlich homogen. Allerdings sind in Klettergärten mit vorwiegend sehr schwierigen Routen im 7. und 8. Grad die leichteren im 5. und 6. Grad oftmals relativ hart bewertet.
Von Gebiet zu Gebiet können die Unterschiede in der Bewertung etwas mehr differieren. Allgemein dürften die Klettereien im Entlebuch (inkl. Rossflue) eher etwas strenger bewertet sein als jene in den Ob- und Nidwaldner Gebieten.
Abkürzungen
Bgf Bergführer
KG Klettergarten
LK Landkarte
MSL Mehrseillängenroute
SL Seillänge
RP durchgehend freie Begehung einer SL
A0/1/2 zunehmende Schwierigkeiten in künstlicher Kletterei obl. Schwierigkeit, die zwingend geklettert werden muss pa künstliche Haltepunkte zur Fortbewegung san. instand gestellte Routen evtl. eventuell mark. markiert var. unterschiedlich h Stunden
min Minuten m / km Meter / Kilometer
Karten haben unterschiedliche Massstäbe (siehe <--->) Norden ist immer oben
behördliche Sperrzeit
behördlich empfohlene Schonzeit
kein Kletterverbot + klimatisch günstige Zeit
Klettern mit Rücksicht auf die Natur
Mit der zunehmenden Anzahl Personen, die in ihrer Freizeit klettern oder andere Outdoorsportarten betreiben, steigt der Druck auf die Natur und gleichzeitig die Verantwortung jedes Einzelnen.
Bei der umwelt- und naturverträglichen Gestaltung des Bergsports gilt es deshalb, neben dem Verhalten während der Bergtour auch die An- und Rückreise zu berücksichtigen.
Anreise
Beim Bergsport wird sehr viel Zeit und Energie für die An- und Rückreise aufgewendet. Wer die «Reise zum Berg» umweltfreundlich gestaltet, schneidet punkto Ökobilanz bedeutend besser ab. Nützliche Links für die Planung sind am Schluss dieses Kapitels unter «Weiterführende Informationen» aufgelistet.
Verkehrsmittelwahl
Die Wahl des Verkehrsmittels beeinflusst entscheidend, wie viel Energie für den zurückgelegten Weg verbraucht wird. Eine umweltfreundliche Variante ist die Reise mit dem öffentlichen Verkehr. Wenn das Tourenziel nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist, lassen sich die letzten Kilometer zum Ausgangspunkt mit dem Bike, Alpentaxi oder Mobility-Auto überbrücken. Wer auf das Auto nicht verzichten kann, ist in Fahrgemeinschaften oder Kleinbussen umweltfreundlicher unterwegs. Dennoch: Ein voll ausgelasteter Personenwagen verbraucht pro Person rund doppelt so viel Energie wie ein durchschnittlich ausgelasteter Zug.
Reisekilometer
Wer verantwortungsbewusst in die Berge geht, achtet auf ein vernünftiges Verhältnis von Reisedistanz zu Aufenthaltsdauer. Massgebend sind dabei die Fragen nach attraktiven Tourenzielen in der Nähe und ob sich mehrere Touren in einem Gebiet kombinieren lassen. Insbesondere bei weiter entfernten Tourenzielen sind Mehrtagesunternehmungen mit Übernachtung vor Ort nachhaltiger als Tagesausflüge. Sie tragen zur Förderung der Bergregionen bei und lassen ausserdem mehr Zeit für Erholung.
Campieren und Biwakieren
Das Campieren (d.h. das Übernachten in einem Zelt ausserhalb von offiziellen Campingplätzen) und das Biwakieren (d.h. das Übernachten unter freiem Himmel ohne Zelt) in der Natur können bei Wildtieren Störungen verursachen. In den eidgenössischen Jagdbanngebieten (Wildschutzgebieten) sowie in vielen Naturschutzgebieten ist das Campieren daher verboten. Je nach Kanton und Gemeinde können weitere Einschränkungen gelten. Ein Notbiwak ist grundsätzlich erlaubt, ein geplantes Biwak wird in der Regel geduldet – ausser in Schutzgebieten, in denen dies explizit verboten ist. Die SAC-Broschüre «Campieren und biwakieren in den Schweizer Bergen – mit Rücksicht auf die Natur» hilft bei der Planung und kann auf der Homepage des SAC heruntergeladen werden.
Abfall
Abfälle nehmen wir wieder mit und entsorgen sie angemessen, denn das Verrotten in der Natur dauert sehr lange. Liegengelassener Abfall schmälert das Naturerlebnis und kann Wildtiere verletzen.
Abfälle und ihre Verrottungsdauer
Bananenschale 3 Monate
Taschentuch
Zigarettenstummel
3 Monate
1 bis 2 Jahre
Kaugummi 5 Jahre
Alu-Dose
PET-Flasche
100 Jahre
100 bis 1000 Jahre
Glas(-flasche) 4000 Jahre
Natürliche Bedürfnisse
In stark frequentierten Kletter- und Berggebieten werden die Hinterlassenschaften nach dem Verrichten der Notdurft zunehmend zum Problem. Es empfiehlt sich, möglichst vor der Tour das stille Örtchen aufzusuchen. Im Fall der Fälle: Mindestens 15 Meter Abstand zu Kletterfesen und Gewässern einhalten, die Exkremente etwa 10 bis 15 Zentimeter tief vergraben oder wenigstens mit Steinen bedecken, Klopapier möglichst zusammen mit den anderen Abfällen wieder ins Tal nehmen. Sofern keine Wald- bzw. Flurbrandgefahr besteht, kann das Papier auch vor Ort verbrannt werden.
Schutz des Felslebensraums
Felsen sind wichtige Rückzugsgebiete für Pflanzen und Tiere. Sie sind in tieferen Lagen oft umgeben von Wäldern mit grosser Artenvielfalt und wegen ihrer Unzugänglichkeit über lange Zeit vom Menschen weitgehend unberührt geblieben. Beim Klettern trägt man eine besondere Verantwortung, dass dieser wertvolle Lebensraum mit seinen Tier- und Pflanzenarten erhalten bleibt.
Klettereinschränkungen beachten
Durch immer intensivere Freizeitnutzung geraten die sensiblen Felslebensräume zunehmend unter Druck. Pflanzen und Tiere, welche auf Felsen als Lebens- oder Rückzugsraum angewiesen sind, können durch Kletteraktivitäten übermässig gestört werden. Besonders schutzbedürftig sind Reptilien (alle Arten sind national geschützt!) und felsbrütende Vögel wie Uhu oder Wanderfalke. Zum Schutz der Natur kann das Klettern via Vereinbarungen oder basierend auf der Wald-, Naturschutz- oder Jagdgesetzgebung rechtlich eingeschränkt sein.
SAC-Kletterführer
Der Schweizer Alpen-Club SAC engagiert sich für einen naturverträglichen Bergsport. Sämtliche in den SAC-Führern beschriebenen Routen werden vor der Publikation auf Naturverträglichkeit geprüft. In den SAC-Kletterführern werden nur Routen beschrieben, bei denen zur Zeit der Veröffentlichung kein Konflikt mit dem Schutz der Natur besteht. Bestehende saisonale Einschränkungen des Kletterns (Rechtsbeschlüsse, Vereinbarungen mit dem SAC) werden in den Topos angegeben.
Da in den Gemeinden oder Kantonen prinzipiell zu jeder Zeit neue Klettereinschränkungen in Kraft treten können, empfiehlt es sich, sich aktuell auf www.klettergebiete.ch, dem Kletterportal des SAC, und vor Ort zu informieren. Um www.klettergebiete.ch sowie die Führerliteratur à jour zu halten, sammelt der SAC neue Lenkungsmassnahmen und Einschränkungen (natur@sac-cas.ch)
10 Tipps zum naturverträglichen Klettern (Kasten)
Die «10 Tipps zum naturverträglichen Klettern» zeigen, wie wir uns umwelt- und naturverträglich verhalten und Konflikte vermeiden. Wenn wir beim Klettern Rücksicht auf die Natur nehmen, braucht es weniger Verbote und Einschränkungen und die Felsen bleiben offen für echte Naturerlebnisse.
1. Aktuelle Einschränkungen beachten
Informationen findest du im Internet auf www.klettergebiete.ch und www.wildruhezonen.ch sowie auf Infotafeln im Klettergebiet und in Kletterführern.
2. Umweltverträglich anreisen
Benutze wenn möglich öffentliche Verkehrsmittel. Falls du für die Anreise auf ein Auto angewiesen bist, beteilige dich an Fahrgemeinschaften.
3. An Fahrverbote halten und nur zugelassene Parkplätze nutzen
Halte dich an Fahrverbote und vermeide wildes Parkieren. Wildes Parkieren ist ein Ärgernis für Anlieger, Landwirte und Grundeigentümer und kann die Vegetation schädigen.
4. Bestehende Wege benutzen
Benutze eingerichtete oder markierte Zu- und Abstiegswege. So schonst du Vegetation und Boden und vermeidest die Störung von Wildtieren. Respektiere Privatland.
5. Pflanzenbewuchs und Nistplätze schonen
Benutze vorhandene Umlenkstellen und steige nicht auf empfindliche Felsköpfe aus. Meide stark bewachsene Felsen, entferne keine Pflanzen aus Felsritzen und störe Nistplätze von Vögeln nicht.
6. Klettergebiet sauber halten
Nimm Abfälle mit. Halte für die Notdurft mindestens 15 Meter Abstand zu Kletterfelsen und Gewässern, grabe ein Loch oder bedecke die Exkremente mit Steinen.
Klettern mit Rücksicht auf die Natur
7. Lärm vermeiden
Verhalte dich leise und vermeide Störungen in der Nacht. Denn Musik und lautes Rufen stören nicht nur andere Seilschaften, sondern auch die Wildtiere.
8. Feuer nur an eingerichteten Feuerstellen
Benutze bestehende Feuerstellen. Jede neue Feuerstelle zerstört Vegetation und Boden für Jahre.
9. Engagement vor Ort
Engagiere dich mit den lokalen Klettergemeinschaften für die Pflege und den Erhalt deiner Klettergebiete. Lerne deine Felsen als Lebensraum von Tieren und Pflanzen kennen, schätzen und schützen.
10. Sanierungen und Erschliessungen abstimmen
Sprich dich bei Sanierungen wenn möglich vorgängig mit den Erschliessern oder mit der Fachgruppe «Sanieren und Erschliessen» des SAC Zentralverbands ab. Nimm vor Neuerschliessungen Kontakt mit dem Grundeigentümer und der Gemeinde auf. Überlege dir, ob eine intensivere Nutzung des neu erschlossenen Gebietes Probleme mit dem Naturschutz nach sich ziehen könnte.
Nützliche Informationen
www.sac-cas.ch
www.klettergebiete.ch
Weiterführende Informationen, Planungshilfen und Materialien des Schweizer Alpen-Club SAC.
Kartenportal des Schweizer Alpen-Club SAC zu den Klettergebieten der Schweiz mit vielen nützlichen Informationen wie z.B. Anreise, Topos, Zustiege sowie die geltenden Klettereinschränkungen.
map.bafu.admin.ch Kartenportale des Bundes mit Übersicht zu Schutzgebieten sowie den Wildwww.wildruhezonen.ch schutzgebieten und den Wildruhezonen der Schweiz.
www.sac- Informationen zu Schweizer Berghütten inklusive umweltfreundlicher Anreicas.ch/unterwegs.html se, Tourenmöglichkeiten und vielem mehr.
www.sbb.ch
Webportal der SBB mit sämtlichen Informationen zum Bahnverkehr und Online-Fahrplan für den öffentlichen Verkehr.
www.busalpin.ch Busangebot für bisher schlecht oder nicht ausreichend mit dem öffentlichen Verkehr erschlossene touristische Ausflugsziele im Schweizer Berggebiet. Die Verbindungen von Busalpin sind z.T. in der Fahrplanauskunft der SBB enthalten.
www.alpentaxi.ch Schnell und ökologisch in die Berge: Mehr als 250 Adressen von Taxibetreibern und kleinen Seilbahnen in den Schweizer Alpen als ideale Ergänzung zum Netz des öffentlichen Verkehrs.
www.mobility.ch Carsharing: Schweizweit stehen 2600 Fahrzeuge an 1300 Standorten rund www.sbb.ch/clickdrive um die Uhr und in Selbstbedienung zur Verfügung. «Click&Drive» ermöglicht zudem die Automiete ohne Mitgliedschaft.
Pflanzen am Fels
Sabine Joss, Beatenberg
Beim Klettern wundert man sich oft über Pflanzen, die in kleinsten Ritzen und Spalten wurzeln. Diese Felsspaltenbewohner kommen mit kleinsten Mengen an Feinerde aus und ertragen Trockenheit und grosse Temperaturschwankungen. Weil an steilen Felswänden kaum Schnee haften bleibt, sind sie auch im Winter ungeschützt Frost und Wind ausgesetzt. Unter solchen Bedingungen sind Frosttoleranz, Verdunstungsschutz und Wasserspeicherfähigkeiten überlebenswichtig. Viele typische Felsspaltenarten sind sukkulent, können also in ihren fleischigen Blättern Wasser speichern, wie etwa das Aurikel (Primula auricula). Diese zähe Art ist auch nach mehreren Wochen ohne Wasser noch nicht vertrocknet.
An Felsen wechseln die Standortsbedingungen schon auf kleinstem Raum. Je nach Exposition und Steilheit sind Sonnenstrahlung, Windstärke oder Verfügbarkeit von Wasser völlig unterschiedlich. Von der Sonne aufgewärmter Fels ist auch in der Nacht noch wärmer als die Luft. Pflanzen profitieren vor allem an südseitigen Felsen von dieser Wärmegunst. Dieses günstige Mikroklima ermöglicht vielen Arten, bereits früh im Jahr zu blühen und ihre Entwicklung vor der Trockenheit und Hitze im Sommer abzuschliessen.
Die vorgestellten Arten wachsen auf kalkreichen Felsen oder steinigen Rasen und können bei den Einstiegen oder beim Klettern gesehen werden.
Zwischen 1500 m und 3000 m wächst das Immergrüne Felsenblümchen (Draba aizoides). Seine gelben Blüten sind an milden Lagen bereits von Februar an am Blühen. Blütezeit ist bis August. Die schmalen Blätter sind am Rand bewimpert.
Immergrünes Felsenblümchen (Draba aizoides)
Foto: Aus Landolt 43/2
Polsterpflanzen wie der geschützte Schweizer Mannsschild (Androsace helvetica), der an Felsen oberhalb der Waldgrenze vorkommt, bieten dem Wind wenig Angriffsfläche. Ihre dicht beblätterten Triebe verhindern, dass der Wind eindringt und schaffen so im Innern ein eigenes, einige Grade wärmeres Mikroklima. Der Schweizer Mannsschild blüht zwischen Ende April bis Juli und kommt von der Waldgrenze bis auf 3000 m vor.
Schweizer Mannsschild (Androsace helvetica)
Foto: Sabine Joss
Das Aurikel (Primula auricula) wächst von tiefen Lagen bis auf über 2600 m hinauf. An sonnigen Südwänden blüht diese geschützte Art oft schon im April. Die Blätter sind mit Mehlstaub bepudert als Schutz vor Verdunstung und Strahlung.
Aurikel (Primula auricula)
Foto: Sabine Joss
Die Felsenmispel (Amelanchier ovalis) wächst in felsigen Berghängen von tiefen Lagen bis zur Baumgrenze hinauf. Dieser bis zu 3 m hohe Strauch hat weisse Blüten und blüht von April bis Mai. Im Herbst trägt er blauschwarze Beeren, die gerne von Vögeln gefressen werden. Die ovalen Blätter verfärben sich in attraktiven Rot- und Gelbtönen. Die Felsenmispel wird auch als Zierstrauch in Gärten angepflanzt.
Felsenmispel (Amelanchier ovalis)
Foto: Christoph Käsermann
Alpen-Steinquendel (Acinos alpinus) wächst oft gleich büschelweise. Seine rotvioletten Blüten mit weissem Schlund werden von Bienen bestäubt. Blütezeit ist von Juli bis September. Er kommt zwischen 800 m und 2300 m vor. Im Juli können die Blätter für Tee oder als Gewürz verwendet werden.
Alpen-Steinquendel (Acinos alpinus)
Foto: Aus Landolt 98/3
Die dichten, flachen Polster der Kalk-Polsternelke (Silene acaulis) sehen zwischen Juni und September oft aus wie purpurrote Blütenkissen, weil so viele Blüten gleichzeitig blühen. Die KalkPolsternelke kommt von der Waldgrenze bis auf etwa 3000 m hinauf vor. Sie ist in vielen Kantonen, darunter OW und NW geschützt.
Kalk-Polsternelke (Silene acaulis)
Foto: Sabine Joss
Zwischen Juli und September sind die gelben Blüten des Hahnenfussartigen Hasenohrs (Bupleurum ranunculoides s. l.) zu sehen. Viele kleine Einzelblüten sind dabei zu Blütenköpfen vereinigt. Diese bis zu 60 cm hohe Art wächst zwischen 1200 m und 2400 m.
Hahnenfussartiges Hasenohr (Bupleurum ranunculoides s. l.)
Foto: Aus Landolt 75/3
Pflanzen am Fels
Die fleischigen und fettig glänzenden Blätter des Alpen-Fettblatts (Pinguicula alpina) sind Klebfallen. Von tiefen Lagen bis auf 2600 m hinauf sieht man von Mai bis Juli auf Felsen oder in nassen Wiesen und Mooren die weissen Blüten mit gelbem Schlundfleck. Ungefähr alle fünf Tage entrollt sich ein frisches, klebriges Blatt, das kleinsten Fliegen oder Mücken zum Verhängnis werden kann. Die Blattränder rollen sich über den Fang, Verdauungsdrüsen beginnen zu arbeiten und das Insekt wird bis auf den unverdaulichen Chitinpanzer aufgelöst. Die verschiedenen Fettblatt-Arten (es gibt auch noch blaue) wurden früher in den Alpen und in Skandinavien zur Milchgerinnung verwendet.
Alpen-Fettblatt (Pinguicula alpina)
Foto: Aus Landolt 107/2
Auf flachen, wenig steilen Felsen wachsen mehrjährige, verholzende Kriechpflanzen wie etwa die Silberwurz (Dryas octopetala) oder die Herzblättrige Kugelblume (Globularia cordifolia). Dem Felsen anliegend, profitieren sie von der gespeicherten Wärme.
Herzblättrige Kugelblume (Globularia cordifolia)
Foto: Sabine Joss
Wie alle verholzenden Pflanzen bilden auch Silberwurz und Herzblättrige Kugelblume Jahrringe. Diese liegen jedoch so nahe beieinander, dass es fast eine Lupe braucht, um sie zählen zu können. Beide Arten steigen auf über 2600 m Höhe hinauf und blühen je nach Standort zwischen Mai und August.
Silberwurz (Dryas octopetala)
Foto: Fredy Joss
Kalk ist nicht gleich Kalk
Notizen zu den Klettergesteinen Jürg Meyer, Mittelhäusern
Gut beobachtet!
Der Autor dieses Kletterführers, Urs Lötscher, formulierte mir gegenüber ein paar Anliegen an diese kleine geologische Einführung. Unter anderem schrieb er „Interessant fand ich beispielsweise, dass im Bereich der Spannorthütte ganz verschiedene Kalkarten vorkommen: Kieselkalk am Hüttenfelsen, Schrattenkalk an einem Felsblock vor dem Schlossberg und am Schlossberg selbst irgendeine Mischung aus Hochgebirgskalk, aber auch Schrattenkalk. Dazu unweit der Hütte auch noch eine Gneisart“. Daraus spricht eine gute Beobachtungsgabe und schon beachtlich viel geologische Kenntnis. Vergessen wir einmal den Gneis – der tritt in diesem Führer nur ganz am Rand als Klettergestein auf. Dann können wir mit Urs als Erstes feststellen: Es wird hier in Kalkstein geklettert. Zweitens: Es gibt mehr als eine Kalksteinsorte. Urs nennt drei, wir aber bleiben gemäss dem Grundsatz „kiss“ (keep it short and simple) bei nur zwei Typen: dem Hochgebirgskalk und dem Schrattenkalk. Dann haben wir über 90% der Kletterfelsen dieses Führers im Griff, bereit zum Zugreifen ... Ferner stellt Urs fest, dass es Gebiete gibt, wo die verschiedenen Kalksteine gleichzeitig zu finden sind – auch richtig. Das hat damit zu tun, dass bei der Bildung der Alpen die Kalkschichten mächtig übereinander geschoben, miteinander verfaltet, zerschert, ja stellenweise richtiggehend miteinander verwurstelt wurden. Doch nun etwas der Reihe nach.
Kalkstein, mal so, mal anders
Für uns Kletterer ist die Gesteinswelt ja ziemlich einfach: Wir reden – zumal in der Schweiz – entweder von Kalk oder Granit, und damit ist unsere Kletterwelt im Wesentlichen geologisch eingeteilt. Nun weißt aber auch du, liebe Kletterfreundin, lieber Kletterfreund, dass Kalk nicht immer gleich Kalk ist. Im Alpstein ist er etwas anders als im Basler Jura, an den Wendenstöcken auch verschieden von den Engelhörnern und wieder anders an den Denti della Vecchia. In Seelisberg anders als am Spannort. Der Grund ist ganz einfach. Kalkstein ist ein Sammelbegriff für eine Gesteinsfamilie, in welcher sich höchst unterschiedliche Typen tummeln, genau gleich wie in einer Grossfamilie, wo auch nicht alle Geschwister, Nichten, Neffen, Tanten und Onkels gleich sind – auch wenn sie alle Huber heissen.
Kalksteine sind aus Ablagerungen in Meer- oder, sehr viel seltener, Seewasser entstanden. Wie man weiss, ist Meerwasser eine chemisch hoch komplexe Angelegenheit. Neben den grossen Mengen an darin gelöstem Speisesalz (bestehend aus Natrium und Chlor) sind auch ganz viele weitere chemische Elemente im Wasser gelöst, darunter beträchtliche Mengen von Calcium (Ca) und Karbonat (CO3). Aus diesen beiden Bestandteilen bauen sich eine überwältigende Mehrheit von Meereslebewesen ihre Schalen, Skelette, Gerüste auf. Dazu gehören Muscheln, Schnecken, Korallen, Seelilien, Seeigel. Also alle die hübschen Dinger, die du beim Familienurlaub am Meer als kleiner Knopf so gerne gesammelt hast. Alle bestehen aus Calciumkarbonat (CaCO3). Wenn du nun ein Stück Kalkstein ins Labor gibst und untersuchen lässt, wird der Befund sein: 100% Calciumkarbonat. Dein Kletterfels besteht also aus dem gleichen Material wie die Schalen der Meeresviecher. Ob da ein Zusammenhang besteht? Klar besteht ein Zusammenhang! Ich wette, du hast irgendwo in deiner Kletterkarriere schon mal versteinerte Reste von Muscheln, Schnecken oder Ammoniten in einem Stück Kalkstein gesehen. Voilà, das wäre der Beweis des Zusammenhangs. Aber, wirst du mich fragen: meine Kletterkalksteine sind in der Regel keine Muschelhaufen, sondern feinkörnige, dichte, zähe Gesteine. Richtig! Gehen wir zurück ins Meer. Das Leben im Meer besteht nur so nebenbei aus Fischen, Muscheln und all dem grösseren Getier, das wir so gut kennen. Der weitaus grösste Anteil des tierischen und pflanzlichen Lebens besteht aus Plankton, mikroskopisch winzigen einzelligen Lebewesen. In jeder Handvoll Meerwasser Millionen davon. Die Planktontierchen bauen sich auch Skelette und Schalen, oft von wundersamer Schönheit – aber erst im Mikroskop sichtbar (Abb. Geo 1). Diese bestehen ebenfalls aus Calciumkarbonat. Jedes sterbende Planktontierchen hinterlässt damit eine mikroskopisch feine Schale, die langsam zu Boden sinkt. Am Meeresboden schneit es deshalb ständig, ganz leise setzen sich Billionen über Trillionen solcher Schalen ab und bauen mit der Zeit einen ganz feinen Kalkschlamm auf. Je nach Tiefe und biologischem Reichtum bis zu ein paar Zehnermillimeter pro Jahr. Geben wir als Zutat noch geologische Zeiträume von Hunderttausenden bis Millionen Jahre dazu – und fertig ist der feinkörnige, kompakte Kalkstein. Wenn darin zwischendurch mal eine Schale eines grösseren Tieres oder gar ein Fischskelett oder ein Schildkrötenpanzer abgelagert wird – glücklicher Zufall. Alle feinkörnig-dichten Kalksteine sind also nichts anderes als gigantische Planktonfriedhöfe. Nun kannst du dir vorstellen, dass ja das Meer, vor allem in den Küstenbereichen, ein sehr vielfältiger Lebensraum ist, wo neben Plankton noch viele andere Organismen zum Aufbau der Kalksteine beitragen können. So wird es aus Riffzonen eben Riffkalke geben, in denen man teilweise die einzelnen Korallenstöcke noch gut erkennen kann. Das gibt einen „ruppigeren“ Kalk als ein feinkörniger Schlamm aus einem tieferen Becken. Oder in einer Wellenzone können sich aus klebrigen Algen und Kalkpartikeln kleine rundliche Körner formen, die wie untermeerische Sanddünen abgelagert werden können, das gibt dann eher körnigen Kalkstein. Oder der Kalkschlamm wird in der Nähe einer Flussmündung abgelagert, wo der Fluss noch Sandkörner beisteuert, das gibt dann einen sandig-rauen Kalkstein. Oder zum Kalkschlamm wird noch Tontrübe aus Flüssen beigesteuert, die weit ins offene Meer trieb, das gibt dann einen weichen („mergeligen“), oft auch etwas knolligen Kalkstein. Kommt zu dieser primären grossen Verschiedenheit noch, wie im Alpenraum, eine Gebirgsbildung dazu, wo die Kalksteine ganz unterschiedlich verschiefert, verfaltet oder zerklüftet werden können, dann erhöht dies noch die Vielfalt. Als Drittes kommt die unterschiedlichen Verwitterungsarten und Oberflächenbewuchs durch Flechten dazu – und dann ist die Vielfalt von dem, was unter dem Familiennamen Kalkstein läuft, perfekt. Und der Laie ist frustriert, weil der Kalkstein jedes Mal so anders aussieht ... Doch sei beruhigt – im Gebiet dieses Führers haben wir es nur mit zwei Kalksteintypen als Kletterfelsen zu tun, auch wenn es eine viel grössere Anzahl gibt, an denen sich dann der Geologe erfreuen kann – etwa der von Urs erwähnte Kieselkalk.
Schrattenkalk – Kletterfels und Höhlendorado
Der Schrattenkalk zeigt hellgraue Anwitterungsfarben, zu denen unter anderem äusserst dünne graue Krustenflechten beitragen. Die Oberflächen sind oft durch die Einwirkung von Wasser zerfurcht und „schrattig“, wobei scharfkantige Oberflächen von der Wirkung von Regenwasser zeugen, gerundete Formen eher von chemischer Lösung unter saurer Bodenbedeckung (Abb. Geo 2). Seinen Namen hat der Kalkstein von der zerfurchten Schrattenfluh im Entlebuch. Diese Zerfurchung kann sich weit in das Gestein hinein ziehen und zu Höhlensystemen führen, wie sie in allen Schrattenkalkgebieten weit verbreitet sind, etwa das System Sibe Hängste – Brienzersee (Faustloch) mit 156 km vermessenen Gängen. Solche Karstphänomene sind geologisch hoch spannend, doch wir Kletterer bleiben lieber draussen an der Sonne … Der Schrattenkalk ist hart und fest, auch wenn er von zahlreichen mit weissem Calcit verheilten Klüftchen sowie von Rissen und Spalten durchzogen ist. Er bildet eine bis zu rund 200 m mächtige Abfolge, die vergleichsweise wenig geschichtet und gebankt ist – deshalb ist er verwitterungsresistenter als die über und unter ihm liegenden Gesteine. Über dem Schrattenkalk folgt eine dunkle grüngraue Sandsteinschicht, welche im Gelände oft auffällt neben dem sehr hellen Kalkstein. Schaut man ein Stück im frischen grauen Bruch an, so wird man von blossem Auge nur erkennen, dass das Gestein sehr homogen und feinkörnig ist – man sieht kaum einzelne Komponenten. Erst ein Blick im Mikroskop zeigt dem Geologen, dass das Gestein aus einer Unmenge von feinsten Skelettteilen von Meeresplankton aufgebaut ist, die mehr oder weniger gut erhalten sind. Dass es sich beim Gestein tatsächlich um eine Meeresablagerung handelt, kann auch der Kletterer erkennen, wenn er auf deutlich heraus witternde Reste von grossen Muschelschalen trifft (sog. Rudisten), wie sie im oberen Teil des Schrattenkalks recht häufig vorkommen (Abb. Geo 4).
Der Schrattenkalk wurde vor rund 120 Mio. Jahren (untere Kreidezeit) in einer weitläufigen Küstenmeerzone abgelagert, welche damals den südlichen Rand des europäischen Kontinentalblockes bildete. Das Klima war tropisch.
Hochgebirgskalk
Der Hochgebirgskalk heisst so, weil aus ihm vom Tödi bis zu den Dent de Midi die hohen Kalksteinberge aufgebaut sind, beispielsweise Jegerstöck, Grosse Windgälle, Schlossberg, Spannörter, Titlis, Wendenstöcke, Engelhörner, Wetterhorn, Eiger. Der Hochgebirgskalk wurde in der Jurazeit vor rund 150 Mio. Jahren abgelagert. Damals war der Kontinentalrand von Mitteldeutschland bis weit gegen SE in das damalige Becken des Tethysozeans von einem Meer bedeckt, in dem sich der Hochgebirgskalk bildete. Er wird in unserem Gebiet bis über 500 m mächtig und bildet wenig geschichtete massive Kalkklötze und –wände. Er ist im frischen Bruch dunkelgrau, feinkörnig und fast fossilleer (Abb. Geo 3). Beim Zerschlagen stinkt er stark nach faulen Eiern, weil Schwefelwasserstoff (H2S), der in feinsten Fluid-Einschlüssen eingeschlossen ist, beim Zerschlagen entweicht. Der Schwefelwasserstoff ist Hinweis darauf, dass der Hochgebirgskalk in tieferen Meeresbecken ohne genügende Sauerstoffversorgung abgelagert wurde. Solche Bedingungen herrschen heute etwa am Boden des Schwarzen Meeres.
Beide dieser Kalksteintypen können auch in sich noch unterschiedliche Kletterqualitäten zeigen. Das hängt vor allem damit zusammen, wie die Schichten im jeweiligen Klettergebiet gelagert sind, ob in ursprünglich horizontaler, oder in schräger oder gar vertikal gestellter Lage, oder verfaltet. Auch die Intensität der Zerklüftung hat Einfluss auf die Klettereigenschaften. Damit sind wir beim Thema der Alpenbildung.
Der afrikanische Bulldozer
Die Bildung der Alpen ist ein lange andauernder Prozess. Am Beginn stand eine lange Phase der kontinentalen Dehnung, bei welcher sich im zukünftigen Alpenraum Meeresbecken zwischen Europa und Afrika bildeten, in denen laufend Sedimente abgelagert wurden. Diese Phase dauerte von ca. 200 bis 100 Mio. J. vor heute. Am Südrand des Eurasischen Kontinents wurden die Sedimentgesteine abgelagert, zu denen auch der Hochgebirgs- und Schrattenkalk gehört. Es bildete sich eine bis zu 3 km mächtige Abfolge von Kalksteinen, Mergeln, Ton- und Sandsteinen, mit Hochgebirgs- und Schrattenkalk als mächtigste und markanteste Kalkschichten darin. Unter und über beiden Kalkschichten liegen eher weichere, für uns Kletterer nicht interessante Mergel- oder Tongesteine. Ca. vor 100 Mio. Jahren hörte Afrika auf, sich von Europa zu entfernen, machte Kehrtum und begann fortan gegen Eurasien zu driften, unerbittlich mit rund 2 cm pro Jahr. Die dazwischen liegenden Meeresbecken wurden zusammengeschoben, der afrikanische Bulldozer schob riesige Gesteinsplatten bis zu fast 100 km weit als so genannte Decken übereinander. Dabei wurden die Gesteinsschichten der Decken oft auch intensiv verfaltet. Unserer Sedimentgesteinsabfolge erging es genau so.
Später hob sich dann dieser ganze Deckenstapel entlang der Alpen-Hauptachse stark in die Höhe und die Erosion begann ihr zerstörerisches Abtragungswerk. Dies erklärt, warum unsere beiden Kalksteintypen mal schräg, mal flach, mal vertikal in der Landschaft liegen, warum man auch Falten, Brüche und Klüfte in den Gesteinen findet. Und weil die alpine Anhebung gegen Süden zunahm, kommt südlich vom Spannortgebiet sogar die alte Unterlage unserer Sedimentgesteine, nämliche Gneise und Granite zum Vorschein – womit wir bei der anfänglichen scharfen Beobachtung von Urs Lötscher angekommen sind. Doch damit sei hier aufgehört, denn diese Gesteinsarten gehören dann schon in einen andern Kletterführer.
Kalksteindurcheinander
Im nördlichen Teil des Führers bildet der Schrattenkalk sozusagen das Skelett der Berge. Er formt die Grate, Rippen und Wände der Berge, und man erkennt an ihm die Überschiebungen, Zerscherungen und vor allem die spektakulären Verfaltungen.
Am Schrattenkalk kletterst du bei Seelisberg, Klewen, Sarnen und im Entlebuch.
Der Hochgebirgskalk bildet die steilen Wände eher im südlichen Teil. Im Spannortgebiet liegt er in ursprünglicher Auflagerung über den Kristallingesteinen des Aarmassivs.
Im Hochgebirgskalk liegen die folgenden Klettergebiete: Engelbergertal, Melchtal, Brünig.
Die Giswilerstöcke bilden einen Spezialfall, werden sie doch aus einem Erosionsrelikt von höheren Deckeneinheiten aufgebaut, die weit von Süden her überschoben wurden (die Geologen nennen dies eine „Klippe“). Ihr Kalkstein ist mit dem Hochgebirgskalk vergleichbar.
I Wägital
1 Mutteristock
Der höchste Gipfel im Wägital geniesst als winterliches Tourenziel einen erstklassigen Ruf und dürfte zahlreichen Skibergsteigern bestens bekannt sein. Dass in den Kalkplatten am Fuss des lang gezogenen Gipfelaufbaus auch einige empfehlenswerte Sportkletterrouten zu finden sind, wissen dagegen wohl eher nur Insider, vorab aus Kreisen der SAC Sektion Bachtel. Deren Mitglieder haben die 15 bestehenden Routen eingerichtet, da sich ganz in der Nähe einer ihrer Stützpunkte, die Lufthütte, befindet. Ab Mitte Vormittag bekommen die südwestlich ausgerichteten Wandpartien Sonne und sind an schönen Wintertagen schnell angenehm warm zum KIettern. Vier Routen befinden sind im gegen Nordwesten ausgerichteten Sektor A links des Pfeilerfusses, womit sie sich vor allem für heisse Sommertage empfehlen. i Stefan Gatzsch
Zugang: Mit Fahrzeug von Siebnen bis zum südlichen Seeende des Wägitalersees (Parkmöglichkeiten). Wenige Meter vor dem Seeende zweigt links bei einer Materialseilbahn der mark. Bergweg Richtung Laui, Rinderweid ab. Diesem folgt man zur Rinderweid und weiter via Lufthütte Richtung Mutteri/Mutteristock. Auf ca. 1560 m quert man auf Wegspuren zum Klettergarten, welcher sich nördlich (Sektor A) bzw. südöstlich (Sektor B) des Pfeilers befindet.
Zeit: ca. 1½ h (Höhendifferenz 660 m)
Erschliessung
079 731 30 12, ralfweber11@yahoo.de
Die der Gemeinde Innerthal gehörende Lufthütte liegt in 1431 m Höhe unterhalb der westlichsten Felsausläufer des Mutteristocks. Sie wird von Mitgliedern der SAC Sektion Bachtel betreut, welche auch den in etwa 15 min Aufstieg von der Hütte erreichbaren Klettergarten eingerichtet haben. Die unbewartete Hütte bietet ca. 30 Schlafplätze im Massenlager. info: www.jo-bachtel.ch > Lufthütte
Anfragen/Reservation: Gatzsch AG/S. Gatzsch; Tel. 055 240 11 89 (g) bzw. 079 418 14 71 (p)
So n'en Chäs
2 Wändlispitz
Der Wändlispitz ist der westlichste Gipfel im Fluebrigmassif zwischen Wägital und Sihltal. Das lang gestreckte Felsband auf seiner SW-Flanke erreicht am Gipfelpfeiler knappe 200 m Höhe. Über jenen wurde 1962 eine erste, mittlerweile sanierungsbedürftige und weitgehend in Vergessenheit geratene alpine Kletterei eröffnet. Nach modernem Standard abgesichert ist dagegen der Direkte S-Pfeiler aus dem Jahr 1996, welcher sich in vier abwechslungsreichen Seillängen einen Weg durch den plattigen, aber griffigen Kalkpfeiler sucht. Wer weder einen langen Zustieg noch Einsamkeit scheut, wird hier eine weitgehend unbekannte, trotzdem lohnende Sportkletterroute vorfinden. i Marcel Dettling, Bäretswil