Newsletter Hessen-IT 03/2010

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Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung www.hessen-it.de

Hessen-IT NEWS Welcome to

CeBIT 2011: Hessen-IT Firmengemeinschaftsstand 24. November 2010:

iTEC10, Hanau Zukunftswerkstatt-IT

Your Technology Hotspot

European Innovative Games Award 2010 Innovationsförderung KMU TK-Tag Hessen 2010 Preisverleihung Best Practice „Mobiles Arbeiten“ Gründerwettbewerb IKT Innovativ – bis zu 30 000 Euro Startkapital

Hessen

IT

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Liebe Leserinnen und Leser, die Wirtschaft erholt sich schneller, als von vielen angenommen. Deutschland ist Zugpferd Europas und steht im weltweiten Vergleich gut da. Im März wird die Welt einen weiteren Grund haben, den Blick auf Deutschland zu richten: Die CeBIT, die Leitmesse der IKT-Branche, wird Produkte und Lösungen aus dem „Heart of the digital world“ vorstellen. Hessen wird sowohl wieder mit seinem attraktiven Angebot des Hessen-IT Firmengemeinschaftsstandes vertreten sein, als auch in der Breitband-Halle – der „Broadband World“ – wo wir unseren Beitrag zur flächendeckenden Breitbandversorgung präsentieren wollen. Zuvor erwarten wir am 24. November auf der iTEC10 internationale und nationale Referenten mit nützlichen Anregungen für kleine und mittlere Unternehmen zu Kreativität und Open Source, Projektmanagement und Internationalisierung im IT-Bereich.

Denn diese wollen wir nicht nur für die Jugend, sondern mit ihr gestalten. Auf die Ergebnisse der Diskussion bin ich sehr gespannt, und ich lade Sie herzlich zur iTEC10 nach Hanau ein. Bis Ende des Jahres wird mein Haus im Rahmen des Projekts Breitband-in-Hessen eine Strategie für den Auf- und Ausbau von Hochgeschwindigkeitsnetzen vorstellen. Einen ganz konkreten Schritt in Richtung der Netze nächster Generation haben wir mit hesbis, dem Hessischen Breitband-Informationssystem, gemacht. Alle Stakeholder im Ausbauprozess sind nun aufgefordert, das System für die Erfassung und Planung von Infrastrukturen und Netzen zu nutzen.

INHALT

Am Vortag der iTEC10 bieten wir die Zukunftswerkstatt IT an, in der wir mit jungen Menschen über Konzepte für den Einsatz von Informationstechnologie für die vernetzte Gesellschaft von morgen diskutieren.

1 Kurz informiert / News

Dieter Posch Hessischer Minister für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung

2 Aus Bund und EU

12 Hessen ModellProjekte: Innovationsförderung für KMU in Hessen

3 CeBIT 2011 – Werden Sie Mitaussteller auf dem Hessen-IT Firmengemeinschaftsstand

14 Erfolgreicher Expertenaustausch in Schloss Reinhartshausen

4 iTEC10

16 Lutz Heuser: Heinz’ Life. Eine Rezension

6 Junge Mitarbeiter führen: Digital Natives denken und arbeiten anders

17 Mobilste Unternehmen Hessens ausgezeichnet – Preisverleihung Best Practice „Mobiles Arbeiten“

8 Zukunftswerkstatt-IT – Wie werden wir IT in der Zukunft nutzen? 9 Das Always-on-Prinzip und seine Grundlagen 10 European Innovative Games Award 2010 vergeben

19 flinc ist hessischer Galileo Master 20 Business Angels finanzieren innovative Unternehmen 21 IKT-Gründer in Hessen 22 Termine

Impressum Herausgeber Aktionslinie Hessen-IT Wolf-Martin Ahrend HA Hessen Agentur GmbH Abraham-Lincoln-Straße 38–42 65189 Wiesbaden

Leitung und Koordination Hessen-IT Gabriele Gottschalk Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung

Druck Werbedruck GmbH Horst Schreckhase Dörnbach 22, 34286 Spangenberg

Redaktion Hessen-IT NEWS Mirco Sander HA Hessen Agentur GmbH Abraham-Lincoln-Straße 38–42 65189 Wiesbaden Telefon 0611 774-8477, Fax - 8620 mirco.sander@hessen-agentur.de

Auflage: 7 000 Exemplare Gestaltung WerbeAtelier Theißen, 34253 Lohfelden

Der Herausgeber übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit, die Genauigkeit und die Vollständigkeit der Angaben sowie für die Beachtung privater Rechte Dritter. Die in der Veröffentlichung geäußerten Ansichten und Meinungen müssen nicht mit der Meinung des Herausgebers übereinstimmen.


Kurz informiert / News Die gesamte IT-Region Rhein Main Neckar in einem Buch In Kooperation mit Hessen-IT und zahlreichen anderen Kooperationspartnern entsteht das IT-Buch Rhein Main Neckar, das im Februar 2011 erscheint. Das ITBuch Rhein Main Neckar 2011/12 bietet IT-Firmen und Dienstleistern aus insgesamt elf IHK-Regionen rund um Frankfurt die Möglichkeit, sich in einem außergewöhnlichen Nachschlagewerk sowie in einer sehr gut vernetzten Online-Datenbank zu präsentieren. Über das Kompass Projekt des F.A.Z.-Institutes wird das IT-Buch deutschlandweit an IT-verantwortliche Entscheider von 2 000 Top-Unternehmen verschickt. Weitere ca. 2 000 Exemplare werden in der Region an klein- und mittelständische Unternehmen verteilt. Das Buch erscheint in der 2. Auflage mit 5 000 Exemplaren und ist für diese Firmen kostenlos. Interessierte IT-Unternehmen, die in ihrer Zielgruppe werben wollen, sollten nun schnell ihren Eintrag sichern, die Kosten betragen für eine Profilseite z. B. für Unternehmen mit weniger als 5 Mitarbeitern ab 273 Euro netto. Alle Informationen zu diesem Projekt und ein Online-Buchungsformular finden Sie unter www.it-buch-rhein-main-neckar.de.

Software-Spitzencluster forscht mit Beteiligung der TU Darmstadt an neuen Softwarelösungen für digitale Unternehmen Die Volkswirtschaft und der Wohlstand hängen in unserer Industrie- und Dienstleistungsgesellschaft zukünftig davon ab, wie gut es den Unternehmen gelingt, sich als sogenannte digitale Unternehmen zu positionieren. Digitale Unternehmen arbeiten in hochflexiblen Internet-basierten Unternehmensnetzen, welche schon heute immer häufiger die starren Wertschöpfungsketten der Vergangenheit ablösen. Daher ist Ziel des Software-Clusters die kooperative Entwicklung von geeigneten Softwarelösungen, den sogenannten „emergenten Softwaresystemen“. Emergente Software unterstützt komplexe und dynamische Unternehmensnetzwerke.

„Es muss jedoch sichergestellt werden, dass Unternehmen trotz der angestrebten hohen Flexibilität, Adaptivität und Vernetzung noch alle gesetzlichen Vorgaben, Normen und Verträge einhalten“, warnt Dr. Marek Meyer, der an der TU Darmstadt die Forschungsarbeiten leitet. Der Schwerpunkt der Forschungsarbeiten innerhalb der Clustertätigkeiten liegt in der Entwicklung geeigneter Methoden für die Bereiche Governance und Compliance. Die Wissenschaftler aus Darmstadt wollen hier insbesondere Methoden entwickeln, mit deren Hilfe sich die von den Unternehmen bereitgestellte Dienstgüte überwachen lässt.

http://www.multimedia-communications.net

Wirtschaftsstaatssekretär Saebisch eröffnet Plattform für Breitband-Ausbauplanung Der Hessische Wirtschaftsstaatssekretär Steffen Saebisch hat am 25. Oktober das Hessische BreitbandInformationssystem hesbis offiziell gestartet. hesbis ist eine Anwendung des Projekts Breitband-in-Hessen und steht den Nutzern unter www.hesbis.de offen. hesbis unterstützt Bürger, Verwaltung, Telekommunikationsund Versorgungsunternehmen bei der Erfassung und Planung der Infrastruktur für Hochgeschwindigkeitsnetze. Kern ist eine umfangreiche Kartengrundlage, die bislang getrennte Informationsquellen wie z. B. Breitbandatlas und Infrastrukturkataster besser miteinander verzahnt und die Hinterlegung aller Arten von Infrastruktur ermöglicht. Über die Plattform können zum einen bestehende Infrastrukturen kartographiert und die aktuelle Versorgungssituation dokumentiert werden. Zum anderen lassen sich zukünftige Szenarien durchspielen, wobei das System Kooperationsmöglichkeiten mit anderen Kommunen und Landkreisen aufzeigt, die Einbindung in überregionale Strukturen ermöglicht und Marktpotenziale darstellt. „Das Hessische Breitband-Informationssystem hesbis ist ein wichtiges Werkzeug für die flächendeckende Versorgung Hessens mit schnellem Internet“, betonte Saebisch.

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Aus Bund und EU EU-Verbraucherzentren helfen beim Einkauf im Ausland Bei Problemen mit Warenbestellung über das Internet kann ein Europäisches Verbraucherzentrum (EVZ) helfen. In den Jahren 2005 bis 2009 hat das Netz, in dem die Verbraucherzentren zusammengeschlossen sind, an die 270 000 Anfragen und Beschwerden von Verbrauchern bearbeitet, die Tipps oder konkrete Hilfe im Zusammenhang mit grenzübergreifenden Einkäufen benötigten. Verbraucherkommissar John Dalli sagte: „Die Europäischen Verbraucherzentren sind ein wichtiges Sicherheitsnetz für Verbraucher in der EU, die außerhalb ihres Landes nach günstigeren Angeboten und größerer Auswahl suchen. Dank des einzigartigen EVZ-Netzes können sie im eigenen Land und ihrer eigenen Sprache wirksame und unentgeltliche Hilfe in Anspruch nehmen, egal in welchem EU-Mitgliedstaat sie ein Problem haben.“

Ein Meilenstein in den europäisch-asiatischen Handelsbeziehungen: Die EU und Südkorea haben im Oktober ein Freihandelsabkommen unterzeichnet. Die Übereinkunft beseitigt praktisch alle Einfuhrzölle sowie viele andere Handelshemmnisse zwischen den beiden Volkswirtschaften. Die Vereinbarung ist das ehrgeizigste Handelsabkommen, das die EU je ausgehandelt hat, und das erste dieser Art mit einem asiatischen Land. Es eröffnet der EU Schätzungen zufolge für Waren und Dienstleistungen neue Perspektiven im Wert von 19,1 Milliarden Euro. Das Handelsvolumen dürfte sich damit in den nächsten 20 Jahren mehr als verdoppeln.

Mehr: http://ec.europa.eu/deutschland/ press/pr_releases/9475_de.htm

Mehr: http://ec.europa.eu/deutschland/ press/pr_releases/9465_de.htm

Immer mehr Europäer sind online

Europäische Union wappnet sich gegen Cyber-Angriffe

Die Europäer sind zunehmend „digital“ aktiv. Eine Umfrage der Kommission zur privaten Internet-, Telefon- und Fernsehbenutzung ergab, dass sich immer mehr Europäer für ein Pauschalpaket aus BreitbandInternet und Digitalfernsehen zum Festpreis entscheiden. In Deutschland verfügen 41 Prozent der Befragten über ein solches Paket (EU-Durchschnitt: 38 Prozent), 80 Prozent der Befragten haben mindestens einen Mobiltelefonanschluss (EU: 87 Prozent), und 45 Prozent einen Breitband-Internetzugang (EU: 48 Prozent). Soziale Netzwerke werden in Deutschland von 26 Prozent der Befragten genutzt (EU: 35 Prozent). Mehr: http://ec.europa.eu/deutschland/

press/pr_releases/9480_de.htm

Kontakt: Olaf Jüptner, Hessen-IT Schwerpunkte: Neue Technologien und Internationale Angelegenheiten c/o HA Hessen Agentur GmbH Telefon 0611 774-8469, Fax -8620 olaf.jueptner@hessen-agentur.de www.hessen-it.de

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EU und Südkorea wollen freien Handel

Die Europäische Union wappnet sich gegen groß angelegte Cyber-Angriffe und andere neuartige Formen der Internetkriminalität. Die EU-Kommission legte dazu am Donnerstag zwei Gesetzesvorschläge vor. Unter anderem will sie schärfere Strafen für die Drahtzieher von Cyber-Attacken und die Hersteller schädlicher Software durchsetzen. Außerdem will sie die polizeiliche Zusammenarbeit der EU-Länder verbessern und die Europäische Agentur für Netz- und Informationssicherheit (ENISA) modernisieren. Die Kommission verwies unter anderem auf einen Vorfall im März 2009, als ein Netz infizierter Computer die Computersysteme staatlicher und privater Organisationen in über 100 Ländern angegriffen hatte. 2007 hatte es eine Attacke gegen Estland gegeben, bei der Server der Regierung, des Parlaments und der Polizei sowie öffentliche OnlineDienste außer Betrieb gesetzt wurden. Mehr: http://ec.europa.eu/deutschland/ press/pr_releases/9451_de.htm


CeBIT 2011

reich! Gemeinsam erfolgen -IT Firmen-

ile des Hess Nutzen Sie die Vorte ussteller! es, werden Sie Mita gemeinschaftsstand

Die CeBIT ist die weltweit größte Messe zur Darstellung digitaler Lösungen aus der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) für die Arbeits- und Lebenswelt. Das Land Hessen bietet hessischen Unternehmen daher seit Jahren die Möglichkeit, kostengünstig auf dem Firmengemeinschaftsstand der Aktionslinie Hessen-IT an der Messe teilzunehmen. Der zweigeschossige Firmengemeinschaftsstand wird voraussichtlich wieder in Halle 2 („Business Processes“) angesiedelt sein. Hessen-IT wird mit dem bewährten Standkonzept der CeBIT 2010, das sich hervorragend als Präsentationsplattform hinsichtlich Funktionalität, Qualität und Gastlichkeit bewährt hat, vor Ort sein.

ein eigener PC-Arbeitsplatz inklusive Breitband-Internetanbindung, Hardware und technischem Support während der Messe angeboten werden. Sie müssen zur Messe nur Ihr Informations- bzw. Werbematerial mitbringen! Darüber hinaus beinhaltet der Service unter anderem die Einladung zur Standparty, die Versorgung am Stand mit Imbissen und Getränken und vieles mehr. Ihre Firmenpräsentation, die über Großbildprojektoren erfolgt, kann auf Wunsch durch den Moderator unseres Gemeinschaftstandes unterstützt werden. Außerdem werden alle Arbeitsstationen mit einem Panel ausgestattet, das das teilnehmende Unternehmen kurz beschreibt. Zusätzlich können die Mitaussteller den Besprechungsraum des Standes kostenfrei nutzen (inkl. Präsentationstechnik). Zu guter Letzt schließt die Öffentlichkeitsarbeit für Hessen-IT selbstverständlich die Mitaussteller ein. Dies beinhaltet unter anderem ein kurzes Firmenprofil im CeBIT-Programmheft von Hessen-IT, das im Vorfeld der Messe über einen großen Verteiler versendet wird. CeBIT 2011 steht unter dem Motto „Heart of the digital world“

Für die zurückliegende CeBIT konnte Hessen-IT eine rundum positive Bilanz für den Firmengemeinschaftsstand auf der internationalen Leitmesse ziehen. Denn die Aktionslinie durfte mit 18 hessischen Unternehmen so viele Mitaussteller am Stand begrüßen, wie noch nie zuvor in der über zehnjährigen Geschichte des Gemeinschaftsstandes. Die Mitaussteller waren mehr als zufrieden mit ihrem CeBIT-Auftritt – viele von ihnen gingen mit vollen Auftragsbüchern nach Hause. Beste Aussichten also für Ihre Teilnahme an der CeBIT 2011! Die CeBIT ermöglicht Ihnen einen konzentrierten Erfahrungsaustausch über aktuelle Trends der Branche und intensives Networking. Zudem werden immer wieder spannende und informative Produktpräsentationen gezeigt. Die CeBIT entwickelt sich dabei weiter zur Schnittstelle zwischen internationaler IKT-Branche und Anwenderindustrien. Sie kann zudem mit einer sehr hohen Quote an Fachbesuchern aufwarten – der Anteil der professionellen Besucher betrug 2010 mehr als 80 Prozent. Bewährtes Full-Service-Standkonzept Unser traditionelles Full-Service-Angebot ermöglicht es Ihnen als teilnehmende Firma, sich während der Messe voll auf die Kundenakquise und Kontaktpflege zu konzentrieren. Denn wie gewohnt kann jedem Mitaussteller

Mit den vier Plattformen CeBIT pro, CeBIT gov, CeBIT life und CeBIT lab möchte die CeBIT 2011 (1. bis 5. März 2011) für mehr Klarheit sorgen. Das übersichtliche Konzept soll Anbieter und Anwender auf kurzem Weg optimal zusammenbringen. So soll die Strahlkraft einer internationalen Leitveranstaltung mit dem klaren Profil von vertikalen Angebotsbereichen verbunden werden. Weitere Informationen finden Sie unter www.hessen-it.de (Rubrik „Firmengemeinschaftsstand“). Wolfram Koch steht Ihnen gerne als Ansprechpartner zur Verfügung. Frühbucherrabatt bis 30. November 2010! Eine Teilnahme am Firmengemeinschaftsstand ist aufgrund der Förderung durch das Land Hessen für die ausstellenden Unternehmen höchst attraktiv. So kostet Sie die Beteiligung am Hessen-IT Stand bei Buchung bis zum 30.11.2010 nur 4.500 Euro zzgl. MwSt., danach 4.900 Euro zzgl. MwSt. Das Angebot von Hessen-IT richtet sich an hessische Firmen insbesondere aus den Bereichen Software, Internet, IT sowie aus dem IT-Dienstleistungsbereich.

Kontakt: Wolfram Koch, Hessen-IT Schwerpunkte: Breitband und E- / M-Commerce c/o HA Hessen Agentur GmbH Telefon 0611 774-8472, Fax -8620 wolfram.koch@hessen-agentur.de www.hessen-it.de

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24. November 2010 | Congress Park Hanau

Die Kongressgala Die Kongressgala soll die Vernetzung von Anbietern und Anwendern stärken. In festlichem Rahmen wird BDI-Vizepräsident Prof. August-Wilhelm Scheer in seiner Keynote das „Management im Unternehmen 2.0“ erläutern. Scheer BITKOM-Präsident August-Wilhelm Scheer fokussiert seit dem Ausstieg aus dem von ihm gegründeten Unternehmen IDS Scheer einen Großteil seiner Aufmerksamkeit auf die Themen IT-Gründung und Unternehmenswachstum.

Bei der Gala werden auch Preise verliehen. Zum einen wird der Gewinner des IT-Slam bekanntgegeben, zum anderen werden die Preise des Jugendmedienwettbewerbes „Mein Digitales Hessen – heute und in zwanzig Jahren“ vergeben. Durch den Abend führt die Fernsehmoderatorin Caroline Beil. Im musikalischen Begleitprogramm wird sie zur Jazzmusik von Prof. Scheer und der Groovin’ High Band singen.

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Internationalisierung Die Wirtschaft zieht an – auch in der IKT-Branche. Ein wichtiger Anlass, über die Grenzen zu schauen. Lassen sich meine Produkte, vielleicht sogar Dienstleistungen internationalisieren? Viele Internationalisierungskonzepte funktionieren gut mit Partnern vor Ort, warum sich also nicht einmal die spannenden Märkte Argentinien / Brasilien, Korea, USA anschauen? Für diese Zielregionen werden bei der iTEC10 ein Marktüberblick, ein Fallbeispiel sowie ein Vortrag über geschäftlich-kulturelle Besonderheiten geboten.

Open Source im Mittelstand? Open Source hält Einzug im Mittelstand. Immer mehr Prozesse lassen sich mit Open Source Software darstellen. Open Source heißt aber nicht unbedingt kostenlos. Lässt sich Open Source in meinem Unternehmen problemlos einsetzen? Wenn ja, wo und – ist es günstiger als klassische, kommerzielle Software?

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Die Podiumsdiskussion bei der iTEC10 bringt verschiedene Positionen zusammen. Moderiert von Sebastian Meyen vom Software & Support-Verlag finden mittelständische Entscheider hier Antworten auf ihre Fragen.


Jetzt inform ieren und gleich a nmelden: www.itec10 .de

Mehr Kreativität in mein Unternehmen! Unter dem Motto „Wie bringe ich mehr Kreativität in mein Unternehmen?“ diskutieren bei der iTEC10 vier kreative Köpfe, moderiert von Götz Hamann von der Wochenzeitung DIE ZEIT. Hochschulpräsident Bernd Kracke kann unter anderem von einer prägenden Zeit am MIT in Boston berichten. Oscar-Preisträger Tyron Montgomery wurde für seine Kreativität ausgezeichnet

und führt jetzt ein kleines Unternehmen. Auch die Geschäftsführer Andreas Ritzenhoff und Gernot Pflüger haben in ihren Unternehmen Kreativität beweisen, anstoßen und aufrechterhalten müssen und können von Kreativität als Voraussetzung für Innovation berichten. Konkrete Praxisbeispiele!

IT-Projekte im Mittelstand realisieren IT ist einer der Treiber in achtzig Prozent aller aktuellen Innovationen. Gerade kleine und mittelständische Unternehmen können neue Technologien nicht immer einfach für ihr Unternehmen bewerten und im positiven Fall effizient im Betrieb einführen. Der Workshop fokussiert die Themen Web2.0 und Cloud Computing sowie die Aspekte Projektmanagement und Rechtliches. Fallbeispiele und Praxistipps!

Software-Cluster FrankfurtRheinMain und angrenzende Regionen sind vom Bundesforschungsministerium als Spitzencluster in der Software-Branche ausgezeichnet worden. Ein Cluster lebt insbesondere von der Vernetzung und gemeinsamen Projekten. Das Software-Cluster ist mit einem umfangreichen Zukunftsprojekt zum Thema „Emergente Software“ ausgezeichnet worden. Was ist das? Und welche regionalen Netzwerke bieten ihren engagierten

Umgebungsintelligenz Die hessische Leitvision Intelligente Umgebungstechnologien, die den mobilen Alltag erleichtern – das ist die Vision, die mit dem hessischen Leitbild der Ambient Mobility ausgedrückt wird. Auch E-Health gehört dazu. International erfahrene Referenten präsentieren existierende Alltagsanwendungen, ihre Anwendungsprojekte und ihre Visionen. Einfach innovative Anregungen holen und mitdiskutieren!

Mitgliedern was? Ein Workshop für Interessierte, für Mehr-Wert und für Kooperationswillige.

Kontakt: Hessen-IT, c/o HA Hessen Agentur GmbH Fax 0611 774-8620, www.hessen-it.de

Olaf Jüptner Telefon 0611 774-8469 olaf.jueptner@hessen-agentur.de

Dr. Matthias Donath Telefon 0611 774-8963 matthias.donath@hessen-agentur.de

Torsten Lex Telefon 0611 774-8230 torsten.lex@hessen-agentur.de

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Junge Mitarbeiter führen Es ist viel geschrieben worden über Millennials, Digital Natives oder die Generation Y und ihre veränderten Erwartungen an Arbeitsbedingungen. Trotzdem bleibt vielfach die Frage unbeantwortet, wie Unternehmen darauf reagieren können. Auch wenn Verallgemeinerungen in Bezug auf diese Generation genauso frag-

Merkmale der Digital Natives

a Sie sind mit unbeschränktem Zugang zu digitalen Medien aufgewachsen. Digitale Spielzeuge, Nutzung von Internet und Mobiltelefon gehören zum Lebensalltag. Ein 21-Jähriger habe heute in seinem Leben bereits 250 000 E-Mails, SMS, Instant Messages und Text Messages gesendet und erhalten, 10 000 Stunden sein Mobiltelefon benutzt, 5 000 Stunden mit Videospielen und 3 500 Stunden in sozialen Netzwerken verbracht, so ein Beitrag im Ericsson Business Review 1-2008. Das entspräche einer Arbeitszeit von mehr als neun Jahren.

a Für sie ist Internationalität häufig eine Selbstverständlichkeit. Da wo Kinder bildungsnaher Schichten aus unterschiedlichen Ländern auf einander treffen, finden sie über die gleichen Filme, die gleiche Musik, die gleiche Mode und die gleichen Marken schnell zusammen. Haben sich ihre Eltern gefreut, in fremden Ländern Unbekanntes zu entdecken, freuen Digital Natives sich darüber, dass ihnen vieles vertraut ist.

a Diese Generation hat erlebt, dass es keine lebenslangen Arbeitsplatzgarantien mehr gibt. Ihre Eltern waren – häufig unvorbereitet – von Kündigungen auch durch große, namhafte Arbeitgeber betroffen. Die lebenslange Zugehörigkeit „zum eigenen Werk“ entpuppte sich als brüchig und die Loyalität ihrer Eltern war nicht mehr gefragt.

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würdig sind wie entsprechende Thesen über frühere Generationen, lassen sich einige Merkmale identifizieren, die auf nahezu alle nach 1980 in westlichen Industrieländern geborenen Menschen zutreffen.

Erwartungen der Digital Natives an ihren Arbeitsplatz

a Junge Menschen erwarten eine Ausstattung ihres Arbeitsplatzes, die dem aktuellen technischen Stand entspricht, d. h. schnelle InternetVerbindungen und mobile Kommunikation.

a Digital Natives arbeiten gerne in Projektstrukturen, d. h. mit Menschen, die am gleichen Thema arbeiten wollen, und das zu selbst gewählten Zeiten. Ob dies als Angestellter oder Freier Mitarbeiter geschieht, ist zunächst zweitrangig. Dies sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich diese Generation genauso nach Sicherheit sehnt wie andere auch. Spätestens wenn die Phase der Familiengründung beginnt, tauschen sie gerne ihr Freelancer-Dasein gegen eine Festanstellung.

a Eigene internationale Erfahrungen und Medienkompetenz ermöglichen es Digital Natives, sich weltweit zu vernetzen und über Zeitzonen und Sprachgrenzen hinweg zu kooperieren, sofern es ein gemeinsames Ziel und das Gefühl gibt, „mit denen geht es“. Wichtig für dieses Gefühl ist u. a. ein uneingeschränkter Zugang zu allen relevanten Informationen.

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Digital Natives denken und arbeiten anders


Handlungsoptionen für das Führen von Digital Natives

a Die Ausstattung von Arbeitsplätzen ist ein Handlungsfeld, in dem Arbeitgeber etwas für ihre Attraktivität tun können. Die Kosten lassen sich gegebenenfalls an anderer Stelle einsparen, etwa bei Bürofläche, Möbeln oder Firmenfahrzeugen. Schicke Elektrofahrzeuge im Firmenfuhrpark wirken heute besser als gediegene Limousinen.

a Die Unabhängigkeit dieser Generation sollte nicht überschätzt werden. Der Wunsch nach Struktur und Perspektiven besteht durchaus. Hier greifen am besten bewährte Instrumente zur gezielten Personalentwicklung. Allerdings entstammen diese Mitarbeiter einer völlig anderen Feedbackkultur. In sozialen Netzen wird ständig und fast alles kommentiert und bewertet. Das einmal jährlich stattfindende „große“ Mitarbeiter-Gespräch kommt diesem Bedürfnis nur bedingt entgegen. Lieber häufiger Feedback geben, kürzer, formloser und unmittelbarer. Warum nicht auch per SMS?

Gute Instrumente zur Personalführung sind eine wichtige Hilfe auch im Umgang mit Digital Natives. Im Übrigen werden aber diejenigen Unternehmen junge Menschen am erfolgreichsten führen, die ihre Entscheidungen transparent machen und eine offene Diskussion fördern. Das ist dann gar nicht so neu.

Barbara Hoffbauer Geschäftsführerin KEPOS GmbH Altenhöferallee 3, 60438 Frankfurt Telefon 069 9573-3934 hoffbauer@kepos.com www.kepos.com

a Die größte Herausforderung für Unternehmen

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besteht darin, den Digital Natives Freiräume für eigene Ideen zu schaffen und dabei ihre Zusammenarbeit mit älteren Mitarbeitern so zu organisieren, dass beide etwas davon haben. Hier kann Mentoring eine wichtige Funktion übernehmen, wenn beide Partner eines Tandems diese Beziehung als Lernchance begreifen. Im Übrigen helfen gemeinsame Projekte mit einer für die Beteiligten passenden Rollenverteilung.

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-IT t t a t s k r e w s t f n u k Zu s Park Hanau | 23. November 2010

IT-Nachwuchs diskutiert mit IT-Lenkern und Formel 1-Rennfahrer Timo Glock über die Zukunft der IT

Congres

r i w n e d r e Wie w t f n u k u Z r I T in de nutzen? Martin G. Curley

Global Director of IT Innovation and Research, Intel Corporation

Lutz Heuser

Sprecher Software-Cluster, CEO AGT Group GmbH

Hessische Schüler und Studenten im Alter von 16 bis 25 Jahren haben die Möglichkeit, an der Zukunftswerkstatt-IT des Landes Hessen mitzuwirken. Sie findet am 23. November 2010 von 14 bis 18 Uhr im Congress Park Hanau statt. Von 14 bis 16 Uhr schildern internationale IT-Experten aus ihrer Perspektive, wie wir IT in der Zukunft nutzen werden. Martin G. Curley, weltweiter Direktor für IT Innovation und Forschung von Intel Corporation, und Lutz Heuser, Sprecher des Software-Clusters, CEO AGT Group GmbH und langjähriger Leiter von SAP Research, berichten über aktuelle und künftige Entwicklungen. Fragen und Diskussionen sind erwünscht! Von 16 bis 18 Uhr teilen sich die Teilnehmer in zwei Gruppen. Die eine Gruppe besteht aus den Experten und ausgewählten Jugendlichen. Sie erarbeitet Konzepte für den Einsatz von IT für die vernetzte Gesellschaft von morgen. Die Entwürfe werden am Folgetag auf der iTEC10, dem internationalen IT-Kongress des Landes Hessen, von jugendlichen Sprechern vorgestellt. Die andere Gruppe nimmt an einem Podiumsgespräch, einer Foto- und einer Spielesession mit dem hessischen Formel-1-Piloten Timo Glock teil. Timo Glock wird die Anwendung von IT in der Formel 1 erklären und zeigen, dass Informationstechnologie

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„Race against Timo Glock! Tritt gegen den Formel 1Piloten an!“

im heutigen Hochleistungsrennsport unverzichtbar ist. Danach folgen digitale Computerrennen. Race against the Glock! – Werkstattteilnehmer treten im Computerspiel gegen den Formel-1-Piloten an. Schirmherr der Zukunftswerkstatt-IT ist Dieter Posch, Hessischer Minister für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung: „Hessens Zukunft wird eine digitale sein. Wir möchten sie nicht nur für junge Menschen, sondern auch mit ihnen gestalten.“ Unterstützt wird die Zukunftswerkstatt-IT von der Medieninitiative Schule@Zukunft. Die Teilnahme an der Zukunftswerkstatt ist kostenfrei, Schulkassen und Studiengruppen sind willkommen. Die Teilnahmeplätze sind begrenzt und werden in der Reihenfolge des Anmeldungseingangs vergeben. Ein Teilnahmerecht besteht nicht. Der Veranstalter übernimmt keine Aufsicht.

Weitere Informationen und Anmeldungen unter www.itec10.de/zukunftswerkstatt. Für Fragen und Anforderungen von Informationsmaterial zum Aushang rufen Sie uns an (Telefon 0611 774-8963) oder schicken Sie eine E-Mail an info@itec10.de.


Das Always-on-Prinzip und seine Grundlagen Digitale Inhalte zu jeder Zeit und an jedem Ort verfügbar zu haben, ist ein Gesellschaftstrend der heutigen Zeit. Millionen von Fußballfans verfolgten im Sommer 2010 die Spiele ihrer Mannschaft bei der Fußballweltmeisterschaft vor ihrem Computer. Innovationen in der Übertragungs- und Streaming-Technologie haben neue Konsumformen für digitale Inhalte generiert. Der dauerhaften Bereitstellung von Video-Inhalten im Netz liegt eine leistungsfähige Infrastruktur bestehend aus Rechenzentrumskapazitäten und Breitbandverbindungen zugrunde. Deren Auf- und Ausbau sowie Instandhaltung stellen große Aufgaben der Zukunft dar.

einem Maximum an Verfügbarkeit bereitstellen zu können. Sie unterhalten zahlreiche weltweit verteilte CDN-Knoten, so dass der Content in der Nähe des abrufenden Nutzers bereitgestellt wird. Dabei werden die Daten im Netz so vorgehalten, dass die jeweilige Auslieferung entweder möglichst schnell geht, um die Performance zu optimieren, oder möglichst wenig Bandbreite verbraucht. Im Bezug auf Bewegtbildinhalte ist vor allem die Latenz ein kritischer Aspekt, damit die Inhalte ruckelfrei bereitgestellt werden können.

Führend im Angebot von digitalen Inhalten – also Videos, Musik, Bilder, Kommunikation etc. – zu jeder Zeit, an jedem Ort von jedermann, ist das Unternehmen Apple. Mit der Etablierung des „iPhone“ und des Tablet-PCs „iPad“ wird dem Anwender das Always-on-Prinzip als neue Lebens-Maxime nahegebracht. Always-on – also immer verbunden und immer dabei – zu sein bedeutet, den Kontakt zur digitalen Welt und zu seinem virtuellen Netzwerk niemals abreißen zu lassen.

Carrier-neutrale Rechenzentren fungieren heutzutage als zentrale Digital Media und Content Hubs. Darin schließen sich die unterschiedlichen Player der digitalen Verwertungskette – vom Produzenten über den Publisher bis hin zum Distributor – zu Communities zusammen, um Inhalte auf kürzestem Wege auszutauschen. Diese Ökosysteme bilden ein ideales Umfeld zur Sammlung, zum Austausch, zur Speicherung und zum Management digitaler Inhalte, denn alle relevanten Dienstleister sind verfügbar. Vor allem die Anbieter von Bewegtbildinhalten – ob frei zugänglich oder als Paid Content – benötigen zur Optimierung ihrer Wertschöpfung Zugang zu CDNs, ISPs, Content Management Plattformen (CMP) und Anbietern anderer Inhalte. Diese Unternehmen nutzen in ColocationRechenzentren zudem redundante Versorgung mit vorgefiltertem Strom, ausfallsicherer Klimatisierung und Brandschutzanlagen gemeinsam mit anderen Kunden, woraus sich Kostenvorteile ergeben.

Externe Infrastruktur als effektive Lösung

Videos im Internet lösen das Fernsehen ab Die aktuelle Auflage der Onlinestudie von ARD und ZDF vom August 2010 zeigt zudem einen klaren Trend: Dadurch dass 76 Prozent der deutschen Onliner täglich im Netz sind, ist die Reichweite des Internets mittlerweile vergleichbar mit der des Fernsehens. Dabei verlagert sich ein großer Teil der Bewegtbildnutzung vom Fernsehen in die OnlineWelt. Laut der Prognose des aktuellen Visual Networking Index von Cisco wird sich der weltweite IP-Traffic deshalb bis 2014 um den Faktor vier auf 64 Exabytes pro Monat erhöhen. Somit werden dann die verschiedenen Formen von Video über IP über 91 Prozent des gesamten Traffics ausmachen. Die Gesamtspielzeit aller 2014 übertragenen Videos wird etwa 72 Millionen Jahre betragen. In diesem Kontext wird deutlich, dass Videoproduktion und -konsum die Haupttreiber für die stärkere Belastung des Internets und der dahinterstehenden Infrastruktur darstellen.

Nicht zuletzt aufgrund der Qualität der vorhandenen digitalen Infrastruktur siedeln sich Branchen wie die Medienwirtschaft in FrankfurtRheinMain an.

Peter Knapp Geschäftsführer Interxion Deutschland GmbH Hanauer Landstraße 298 60314 Frankfurt Telefon 069 40147-0, Fax -199 care@interxion.com

© imageteam - Fotolia.com

Voraussetzung dafür ist die Investition in eine Rechenzentrumsinfrastruktur, die leistungsfähig, skalierbar und hochverfügbar ist. Vor allem die Content Distribution Networks (CDN) sind darauf angewiesen, den von den Ownern und Publishern zur Verteilung zugewiesenen Content schnell, sicher und mit

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European Innovative Games Award 2010 vergeben

Bei der feierlichen Verleihung des European Innovative Games Award 2010 wurden am 15. Oktober in Frankfurt am Main die innovativsten Games aus Europa geehrt. Zum dritten Mal wurden mit dem Award, der 2008 von Hessen-IT ins Leben gerufen wurde, besondere Innovationsleistungen im Bereich Computer- und Videospiele ausgezeichnet. Über 300 Gäste waren der Einladung der Stadt Frankfurt, des Branchenverbands gamearea-FRM e.V. und des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung gefolgt und wohnten der feierlichen Verleihung des European Innovative Games Award 2010 bei. Insgesamt waren knapp 50 Einreichungen aus zehn Ländern ins Rennen um die drei Ehrenpreise sowie die drei mit jeweils 10 000 Euro dotierten Förderpreise gegangen. Durch den Abend, der musikalisch von Kaye-Ree & The Reevolution Band untermalt wurde, führten Viola Tensil (play’d) und Andreas Garbe (zdf/3sat). Technologische und kreative Impulse Zunächst begrüßte Stadtrat Markus Frank, Dezernent für Wirtschaft, Personal und Sport der Stadt Frankfurt am Main, die Gäste der Gala. „Der European Innovative Games Award hat einmal mehr gezeigt, dass von der Computer- und Videospielbranche wichtige technologische und vor allem kreative Impulse ausgehen“, so Frank. Aus diesem Grund sei es für die Stadt Frankfurt eine besondere Freude, erneut Gastgeber des renommierten Preises zu sein, so der Stadtrat weiter, der zusicherte, die Gamebranche auch in Zukunft kraftvoll unterstützen zu wollen. „Die Computerspielindustrie hat in Deutschland eine erhebliche wirtschaftliche Bedeutung. Seitens der Bundesregierung wollen wir diese innovative Branche weiterhin nachhaltig unterstützen“, ergänzte der

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Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie Hans-Joachim Otto (FDP). Mit dem europaweit ausgeschriebenen Computerspielepreis verfolgten die Veranstalter einen richtigen und zukunftsorientierten Ansatz, so Otto weiter. Für die Branche sprach gamearea-FRMVorstand und Jurymitglied Jan Wagner. Anders als andere Wettbewerbe bilde der European Innovative Games Award die enorme Bandbreite der europäischen Entwicklerszene erfolgreich ab, so Wagner. Einmal mehr hätten der Jury zahlreiche hochinteressante und vor allem wirklich neuartige Ideen und Konzepte vorgelegen, so Wagner weiter. Da verwundert es kaum, dass die Juroren in einem Fall, nämlich in der Kategorie ‘T – Innovative Technology’ zu keinem eindeutigen Schluss kamen: Die „CryENGINE 3“ aus dem Hause Crytek (Frankfurt) und „Kinect for Xbox 360“ von Microsoft Germany stellten einen vergleichbar entscheidenden Schritt für die Weiterentwicklung des Mediums dar, so die Juroren, die beschlossen, den Preis deshalb zweifach zu vergeben; der Förderpreis ging an „Cloddy“ von BiteTheBytes aus Fulda. Der European Innovative Games Award in der Kategorie ‘GD – Innovative Game Design’ ging an „LIMBO“ von PLAYDEAD aus Dänemark; den Förderpreis erhielt Tale of Tales aus Belgien für „The Path“. In der Kategorie ‘AME – Innovative Application Methods and Environments’ überzeugte „Houthoff Buruma – The Game“ von Ranj Serious Games aus den Niederlanden. Über den Förderpreis durfte sich Cornelius Müller für „GABARELLO“ freuen. Veranstalter des europaweit ausgeschriebenen Wettbewerbs ist eine Trägergemeinschaft, der die Wirtschaftsförderung Frankfurt GmbH, die Standortinitiative gamearea-FRM e.V. und das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung im Rahmen der Aktionslinie Hessen-IT angehören. Der European Innovative Games Award wird in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission und der FrankfurtRheinMain GmbH International Marketing of the Region realisiert. Mehr Informationen unter www.innovative-games.eu.

Kontakt: Christian Flory, Hessen-IT Projektleiter Bereich Online-Markt c/o HA Hessen Agentur GmbH Telefon 0611 774-8423, Fax -8620 christian.flory@hessen-agentur.de www.hessen-it.de


Aus den Begründungen der Jury

Die Preisträger beim European Innovative Games Award 2010 T – Innovative Technology Hauptpreis I* „CryENGINE3“ Crytek, D Hauptpreis II* „Kinect for Xbox 360“ Microsoft Germany, D Förderpreis

„Cloddy“ BiteTheBytes, D

GD – Innovative Game Design Hauptpreis

„LIMBO“ PLAYDEAD, DK

Förderpreis

„The Path“ Tale of Tales, BE

AME – Innovative Application Methods and Environments Hauptpreis

„Houthoff Buruma – The Game“ Ranj Serious Games, NL

Förderpreis

„GABARELLO“ Cornelius Müller, D

„CryENGINE3“: Die ressourcensparende technische Umsetzung von Stereoskopie für aktuelle Hardware ist ein wichtiger Schritt in die Etablierung dieser zukunftsträchtigen Technik. „Kinect for Xbox 360“: Die Umsetzung der Ganzkörper-Steuerung ohne jeglichen Controller ist nicht nur technisch sehr clever und gelungen, sondern auch erstaunlich zugänglich und spielerisch eigen. „Cloddy“: Die Middleware „Cloddy“ erlaubt es Spielen, aber auch anderen Anwendungen Terrain mit sehr wenigen Ressourcen in Echtzeit darzustellen und zu verändern. „LIMBO“ verbindet eine herausragende Atmosphäre mit einem in seiner Reduktion auf das Wesentliche mitreißenden Spiel-Design. „The Path“ ist spielgewordene Lyrik, die eine eigene, traumartige Atmosphäre erzeugt und viele spielerische Konventionen auf interessante Weise bricht. „Houthoff Buruma – The Game“: Wie überzeugend Spiele die Wirklichkeit simulieren können, beweist der Ansatz von „Houthoff Buruma – The Game“, Spaß und Realismus in einem Recruiting-Game zu verbinden, welches ideal auf den Abnehmer zugeschnitten ist. „GABARELLO“: Durch den Zugang eines Spiels wird die Arbeit aus der Bewegungstherapie umgewandelt, für den Patienten deutlich vereinfacht und vor allem positiv besetzt. Durch das Spiel wird Freude in eine schwierige Aufgabe gebracht.

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Hessen ModellProjekte: Innovationsförderung für KMU in Hessen

Hessens IKT-Branche ist vielfältig und leistungsstark. Über zehntausend Unternehmen aller Größenordnungen mit rund 31 Milliarden Euro Umsatz und über 90 000 Mitarbeitern bilden die mit Abstand stärkste Technologiebranche. Vor allem die Hotspots für Telekommunikation und Software im Rhein-MainGebiet bzw. Südhessen sind herausragend. Auch die Hochschullandschaft zeichnet sich durch einen außerordentlich hohen Informatikbezug aus: Über 350 Professoren sind in diesem Fachgebiet tätig, davon allein 150 in Darmstadt. Kaum eine andere Branche entwickelt sich so rasant wie die Informations- und Kommunikationstechnologie – mit weitreichenden Auswirkungen auf alle anderen Sektoren. Denn gerade in für Hessen bedeutsamen Branchen wie Automotive, Logistik und Medizintechnik werden rund 80 Prozent der Innovationen durch IKT getrieben. Die Zusammenarbeit von Software- und Technologieentwicklern, den Hochschulen und den Anwenderbranchen schafft dabei ständig neue Potenziale und einen enormen Wissenstransfer mit vielfältigen Kooperationen. Forschung, Entwicklung und Innovationen stärken in hohem Maße die Wettbewerbsfähigkeit. Doch während große IT-Firmen über hohe Forschungs- und Entwicklungsetats verfügen, droht bei kleineren Unternehmen die Umsetzung innovativer Vorhaben häufig an finanziellen und personellen Ressourcen zu scheitern. Dabei stehen kleine Unternehmen den Großen der Branche bezüglich Innovationskraft in nichts nach. Hilfreich ist dann die Unterstützung durch ein Förderprogramm, das die Risiken der Entwicklungsarbeit mindert.

Sie finden alle Unterlagen und weitere Informationen zur den Fördermöglichkeiten auf der Website von Hessen ModellProjekte unter www.innovationsfoerderung-hessen.de. Wir freuen uns auf Ihre Projektvorschläge und beraten Sie gerne im Vorfeld über Ihre Möglichkeiten!

LOEWE — Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlichökonomischer Exzellenz

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Fördermöglichkeiten für Ihre Innovationen Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) aus Hessen haben die Möglichkeit, im Rahmen der Hessen ModellProjekte für ihre Ideen und geplanten Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten Zuwendungen zu erhalten, wenn sie im Verbund mit weiteren Unternehmen und/oder Hochschulen und Forschungseinrichtungen zusammenarbeiten. Gefördert wird die Durchführung von besonders innovativen Entwicklungen im Technologiebereich – auch im Bereich Informationstechnologie, Telekommunikation und Software. Im Rahmen des Förderprogramms sollen erfolgversprechende Maßnahmen und Projekte hessischer Unternehmen und wissenschaftlicher Einrichtungen unterstützt werden. Jeder Partner bringt essentielle Kernkompetenzen und sein individuelles Fachwissen in das geplante Vorhaben ein. Bei einer Förderung für eine Softwareentwicklung könnten dies zum Beispiel neben dem Software-Unternehmen auch ein potenzieller Anwender, ein Hardwarehersteller sowie ein fachspezifischer Lehrstuhl an einer Hochschule sein. Dabei kann die Auswahl der Partner ganz unterschiedlich verlaufen. Zum einen können die Partner aufgrund von bestehenden Kontakten zusammenarbeiten, zum anderen können fremde Unternehmen etwa entlang einer Wertschöpfungskette oder mit besonderen Kernkompetenzen kooperieren. Durch die Einbindung einer Hochschule oder einer Forschungseinrichtung fließen aktuelle Erkenntnisse aus der Forschung in das Projekt ein. Das Projekt und die einzelnen Partner profitieren vom interdisziplinären Know-how und den Synergieeffekten der gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungstätigkeit. Ein im Rahmen der Verbundprojekte etablierter Technologie- und Wissenstransfer bedeutet für kleine und mittlere Unternehmen bessere Chancen, im heutigen Wettbewerb konkurrenzfähig zu bleiben und Arbeitsplätze zu sichern. Bis zu 49 Prozent der Projektausgaben können gefördert werden. Dies sind im Wesentlichen Personalausgaben, Verbrauchsmaterialien und Betriebsmittel. Zur Förderung der Vorhaben stehen derzeit drei Maßnahmen zur Verfügung.


Erstens: KMU-Verbundvorhaben im Rahmen der Landesoffensive zur Entwicklung wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz (LOEWE-Förderlinie 3). Diese werden aus Landesmitteln finanziert. Zweitens: KMUModell- und Pilotprojekte (MPP). Und drittens: Modellhafte Forschungs- und Entwicklungsprojekte mit Schwerpunkt im Automotivebereich. Beide werden aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und aus Mitteln des Landes Hessen finanziert. Ihr Weg zur Förderung Sie sind ein kleines oder mittleres hessisches Unternehmen und möchten zusammen mit Partnern aus Wirtschaft und/oder Wissenschaft ein innovatives Projekt realisieren? Dann schicken Sie uns vor dem Start eine Projektskizze mit den wichtigsten Angaben zum Konsortium, einer technischen Beschreibung und einem Ausgabenplan. Die Unterlagen können das ganze Jahr über eingereicht werden. Wird das Vorhaben im Grundsatz positiv beurteilt, bitten wir Sie im nächsten Schritt um einen ausführlichen Projektantrag mit Ausgaben- und Finanzierungsplan. Dieser ist dann Grundlage für die endgültige Förderentscheidung. Auswahlkriterien sind unter anderem Innovationsgrad, Kompetenzen der Partner, Realisierbarkeit, Übertragbarkeit der Ergebnisse auf andere Branchen und Markttauglichkeit. Die landeseigene Wirtschaftsförderungsgesellschaft HA Hessen Agentur GmbH ist als Projektträger für die Förderprogramme im Rahmen von Hessen ModellProjekte Ansprechpartner während der Antragsphase sowie der gesamten Projektlaufzeit. Ein Förderbeispiel: Smart Software Engineering durch Yatta Solutions Software und IT-Dienstleistungen werden für die Wirtschaft immer wichtiger. Die Entwicklungsprozesse von Software schneller, günstiger und sicherer zu machen, war Ziel der Prometheus-Projekte. Hierzu sollten Technologien entwickelt werden, um die Kommunikation in Entwicklungsteams zu unterstützen, Arbeiten zu vereinfachen und Softwarearchitekten und -entwickler gleichermaßen effizient einzubinden.

In den beiden Projekten „Prometheus Plug-In“ und „Prometheus UI“ wurde daher unter Leitung der Yatta Solutions eine neuartige Technologie zum flexiblen Modellieren und Programmieren entwickelt. Die Projekte wurden gemeinsam mit der Micromata GmbH, der s.a.d Softwareanalyse und Design GmbH und der Universität Kassel durchgeführt. Ziel der Prometheus-Projekte war die Entwicklung eines flexiblen und dynamischen Abgleichs von Quelltext, Modell und Diagrammen von Software. Die Partner griffen hierzu auf ihre langjährigen Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem universitätsübergreifenden Fujaba-Forschungsprojekt der Universitäten Kassel und Paderborn, der TU Darmstadt und vieler anderer zurück. Die komplexe technologische Entwicklung wurde im Rahmen von Hessen ModellProjekte aus Mitteln des LOEWE-Programms gefördert (HA-Projekt-Nr.: 168/08-30 und 219/09-49). Hierdurch haben die Konsortialpartner bisherige Ansätze in ein zuverlässiges und leistungsfähiges Werkzeug umgesetzt. Besonderen Wert legten die Partner auf eine intuitiv bedienbare Benutzeroberfläche. Gerade agile Softwareentwickler sollten ohne Einarbeitungszeit und möglichst einfach modellbasierte Techniken nutzen können. Die vergleichende Studie der Universität Kassel ergab, dass das Modellieren von Software mittels der innovativen Eingabemethoden gegenüber herkömmlichen Werkzeugen eine Zeitersparnis von 16 Prozent erzielt. Nach dem erfolgreichen Projektende Anfang 2010 hat die Yatta Solutions die Produktentwicklung abgeschlossen und vermarktet UML Lab als innovative Lösung zum Modellieren und Programmieren (www.uml-lab.com). So leisten die Partner der Prometheus-Projekte ihren Beitrag zu Innovation und wirtschaftlicher Dynamik in Hessen – durch Smart Software Engineering made in Germany.

Hendrik Terstiege HA Hessen Agentur GmbH Hessen ModellProjekte, Projektmanager Informations- und Kommunikationstechnologie Telefon 0611 774-8962 hendrik.terstiege@hessen-agentur.de

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Zukunft Telekommunikation

Erfolgreicher Expertenaustausch in Schloss Reinhartshausen

TK-Tag Hessen 2010

Welche Spielregeln braucht der Telekommunikationsmarkt von morgen? Welche Leitplanken müssen EU, Bund und Länder setzen, um einen optimalen Rahmen für Geschäftskunden und Privatkunden zu schaffen und die durch IKT-Nutzung prognostizierten Effizienzgewinne für Deutschland nutzbar zu machen? Wie können auch künftig Anreize für Investitionen geschaffen bzw. erhalten werden? Diese Fragen standen im Fokus der Expertenrunde beim traditionellen TK-Tag des Hessischen Wirtschaftsministeriums am 16. September in Schloss Reinhartshausen in Eltville im Rheingau. Hessen trägt dazu bei, die richtigen Spielregeln für die Netze von morgen zu entwerfen „Der TK-Tag Hessen hat inzwischen Tradition – einmal im Jahr treffen sich ausgewiesene Experten der TKBranche in Hessen, um hier trefflich und zielführend über die wesentlichen regulatorischen Herausforderungen zu streiten und damit den Weg für geeignete Regeln für morgen zu ebnen. Hessen setzt sich für geeignete Rahmenbedingungen ein – auf Bundesebene beispielsweise im Bundesrat, im Beirat der Bundesnetzagentur und in der Wirtschaftsministerkonferenz. Dazu müssen wir mit der Branche, den Stakeholdern, immer wieder kommunizieren“, sagte Dr. Michael Hann, Geschäftsführer der HA Hessen Agentur GmbH, in seiner Begrüßungsrede vor den rund 90 Teilnehmern der Veranstaltung. Vorbildliche Zielsetzungen und Maßnahmen zum Breitbandausbau in Deutschland

Dr. Peter Stuckmann von der Europäischen Kommission in Brüssel betonte in seiner Keynote die hohe Bedeutung, die die EU dem Breitbandausbau einräume, da das schnelle Internet eine Grundlage für Wachstum, Wohlstand und soziale Integration sei. Daher sei es das Ziel der Kommission, bis zum Jahr 2020 einen breitbandigen Zugang mit 30 Mbit/s für alle Europäer bereitzustellen. Stuckmann wies auf die vorbildlichen Zielsetzungen und Maßnahmen zum Breitbandausbau in Deutschland hin, führte aber auch aus, dass sich Deutschland zwar beim Breitbandverbreitungsgrad im Durchschnitt der EU befinde, beim Mobilfunkbreitband allerdings noch Nachholbedarf bestünde.

Brauchen wir eine andere Form der Regulierung für Geschäftskundenanbieter? Jim Niblett von der britischen Regulierungsbehörde Ofcom führte anschließend in die Podiumsdiskussion ein über die Frage, welche Leitplanken EU, Bund und Länder setzen sollten, um einen optimalen Rahmen für Geschäftskunden und Privatkunden zu schaffen. Sein Vortrag hatte die Untersuchung der GEREK, des Gremiums Europäischer Regulierungsstellen für elektronische Kommunikation, zu Wettbewerbsproblemen in Bezug auf die Bereitstellung von Kommunikationsdiensten für „High-End“-Geschäftsanwender im Fokus. Hierbei seien die Möglichkeiten einer Stärkung des Wettbewerbs in diesem „HighEnd-Segment“ des Marktes betrachtet worden. Ein Ergebnis der 2009 gestarteten Untersuchung sei, dass es einen Bedarf für mehr Wettbewerb im Geschäftskundenbereich gebe. GEREK werde demnächst eine Empfehlung zur geeigneten Umsetzung bspw. in Marktanalysen und Regulierungsverfügungen veröffentlichen. In der anschließenden Podiumsdiskussion zeigte sich, dass auch für den deutschen Markt eine Differenzierung des Rechtsrahmens für Geschäftskundenanbieter wünschenswert sei. Auch müssten, so Dr. Andreas Peya von der Verizon Deutschland GmbH, die bestehenden Rechtsregeln von der Bundesnetzagentur unter Berücksichtigung der besonderen Bedürfnisse von Geschäftskundenanbietern angewandt werden. Dr. Vesta von Bossel, Deutsche Telekom, verwies abschließend darauf, dass eine einheitliche und präzise Begriffsverwendung (TKG und europäisches Recht kennen den Begriff des „Geschäftskunden“ nicht) notwendig sei, ein Problem, das auch die GEREK-Untersuchung feststellt.

Weitere Informationen zum TK-Tag Hessen und die Vorträge vom 16. September finden Sie unter www.hessen-it.de/tk-tag.

Links: Dr. Kurt Reichinger, Rundfunk und Telekom RegulierungsGmbH, Wien. Rechts: Jürgen Grützner, Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM), Berlin

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VATM stellt Marktkonzept „Open Access“ vor Nachdem Dr. Kurt Reichinger von der österreichischen Rundfunk und Telekom RegulierungsGmbH einen Praxis-Überblick über die Rahmenbedingungen für den NGA-Ausbau in Österreich gegeben hatte, stellte Jürgen Grützner das Marktkonzept „Open Access“ des Verbands der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) vor. Basis dieses Konzepts sei, so Jürgen Grützner, dass die TK-Infrastruktur mit dem Glasfaserausbau vor dem größten Umbruch seit Schaffung des Kupfernetzes stünde. Bei einer hierfür notwendigen Dauer von 15 Jahren seien Kosten zwischen 40 und 50 Mrd. Euro zu erwarten. Diese gewaltigen Investitionen seien nur dann zu stemmen, wenn die Investoren Planungssicherheit hätten, die Interessen aller Marktakteure berücksichtigt würden und sie ohne Wettbewerbsbehinderungen arbeiten könnten. Das VATMMarktkonzept „Open Access“ sieht den Glasfaserausbau bis zum Endkunden vor und möchte Regulierungseingriffe durch eine freiwillige Selbstverpflichtung der Branche auf Open Access vermeiden. Das VATM-Modell käme insoweit einem Paradigmenwechsel gleich, da es zunächst auf eine Ex-antePreisregulierung verzichten würde. Die Bundesnetzagentur würde jedoch – quasi als Schiedsrichter – über die geeigneten Regulierungsinstrumente verfügen, sofern die freiwillig vereinbarten Spielregeln nicht eingehalten würden. Brauchen wir einen Paradigmenwechsel in der TK-Regulierung? Die Frage nach der Notwendigkeit eines Paradigmenwechsels wurde zur Kernfrage der anschließenden Podiumsdiskussion mit Vertretern aller wichtigen Verbände der Branche. Markus Isermann von der Deutschen Telekom führte zu Beginn der Diskussion aus, dass die Regulierung der „alten Kupferwelt“ nicht einfach der „neuen Glasfaserwelt“ übergestülpt werden könne und dass deshalb ein Paradigmenwechsel nötig sei. Für Dr. Stephan Albers vom Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO) ist ein Paradigmenwechsel zu weit gegriffen, notwendig

sei vielmehr eine konti„Open Access“ bezeichnet die Sicherstelnuierliche Regulierung. lung eines diskriminierungsfreien, transpaThomas Mosch vom renten und offenen Zugangs zur NetzinfraBundesverband Inforstruktur. mationswirtschaft, Tele„NGA“ bezeichnet die Zugangsnetze der kommunikation und nächsten Generation. Sie werden in der neue Medien (BITKOM) NGA-Empfehlung der Europäischen Komverwies darauf, dass es mission wie folgt definiert: aus seiner Sicht in der „neuen Glasfaserwelt“ „Zugangsnetze der nächsten Generation keinen alles beherr(NGA-Netze) sind leitungsgebundene schenden MonopolisZugangsnetze, die vollständig oder teilten mehr geben werde, weise aus optischen Bauelementen bestedaher sollten die Spielhen und daher Breitbandzugangsdienste regeln durchaus aus mit erweiterten Leistungsmerkmalen (z. B. der Branche heraus mit einem höheren Durchsatz) ermöglichen, gestaltet werden. Ins die über das hinausgehen, was mit bestegleiche Horn stieß auch henden Kupferkabelnetzen angeboten Benedikt Kind vom Bunwerden kann.“ desverband Glasfaseranschluss (BUGLAS): Quelle: Prof. Dr. Joachim Scherer (Baker & McKenzie) Dort wo die Partner sich einig seien, sei eine Regulierung überflüssig. Allerdings sei eine Moderation notwendig. Nach Einschätzung von Dr. Iris HenselerUnger von der Bundesnetzagentur übernimmt die deutsche Regulierungsbehörde zunehmend auch die Rolle eines Mediators. Völlig abgeschafft werden könne die Regulierung aber auch in der „neuen Glasfaserwelt“ nicht, denn man müsse sich weiterhin für Interoperabilität und Diskriminierungsfreiheit einsetzen. Brancheninterne Vereinbarungen könnten zudem kartellrechtliche Probleme aufwerfen. Eines der zentralen Ergebnisse des TK-Tags Hessen war daher die Feststellung, dass man auch weiterhin dort Regulierung brauchen wird, wo die Branche nicht aus eigenem Antrieb wettbewerbsfördernde Spielregeln einhält. Allerdings muss die Regulierung sich der dynamischen Entwicklung des Telekommunikationsmarktes anpassen.

Kontakt: Christoph Hahn, Hessen-IT Schwerpunkt: E-Health c/o HA Hessen Agentur GmbH Telefon 0611 774-8475, Fax -8620 christoph.hahn@hessen-agentur.de www.hessen-it.de

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Lutz Heuser: Heinz’ Life. Eine Rezension

Lutz Heuser: Heinz’ Life. Hanser-Verlag, München 2010, 333 Seiten, fester Einband, ISBN-10: 3-446-42077-0 ISBN-13: 978-3-446-42077-9 Preis: € 24,90

Prognosen sind bekanntlich schwierig, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen. Das 2010 erschienene Buch „Heinz’ Life“ wagt genau das: einen Blick zu werfen auf die Zukunft der Informationstechnologie und der Telekommunikation sowie auf die Bedeutung, die sie ganz praktisch für unser Leben – oder eben für dasjenige des Protagonisten Heinz – bekommen. Prof. Dr. Lutz Heuser und seine 35 renommierten Koautoren schreiben, so der Buchuntertitel, ihre „kleine Geschichte vom Kommen und Gehen des Computers“ als Tagebuch von Heinz, der 70-jährig auf sein Leben und, damit eng verquickt, die einzelnen Fortschritte in der Computertechnik zurückblickt. 1962 geht es los – genau genommen am 4. September 1962 um 23.09 Uhr, als Heinz das Licht der Welt erblickte. Oder war es doch eher der Scheinwerfer am Operationstisch? Heinz war 4300 Gramm schwer, 57 cm lang und eigentlich spielten Computer noch keine große Rolle. Das Thema des Jahres war die Sturmflut an der Nordsee. Die Datenflut des Informationszeitalters war längst noch nicht in Sicht. Allerdings entstand in diesem Jahr ein Unternehmen, dessen Produkte später Heinz’ erste Schritte in die IT-Welt begleiteten: Commodore – die Firma, die 1982 den Personal Computer C64 auf den Markt brachte. Einige Meilensteine der Computergeschichte waren schon vollzogen, etwa die Entwicklung der ersten programmgesteuerten binären Rechenmaschine, der Z3 von Konrad Zuse. Im Jahr 1962, so das Fazit, hatte die digitale Revolution mit Heinz persönlich vor allem eines gemeinsam: „Beide steckten wir noch in den Baby-Schühchen.“ 1963 kam einer der ersten Computer mit Transistorentechnik zur zivilen Nutzung in das Kernforschungszentrum Karlsruhe, eine kuriose Geschichte, 1964 wurden die Computermaus und die Programmiersprache Basic entwickelt. 1965 schaffte der DEC genannte, amerikanische Computerhersteller Digital Equipment Corporation den Durchbruch mit dem Minirechner PDP-8, der auch von Privatpersonen gekauft wurde – und immer weiter nimmt die Entwicklung von Heinz und digitalen Technologien Jahreskapitel für Jahreskapitel ihren Lauf.

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Schließlich erreichen wir das Jahr 2032 – genau genommen den 4. September 2032: Heinz’ 70sten Geburtstag. Statt Personal Computer ist nun Ubiquitous Computing angesagt – die allgegenwärtige Verbreitung von Mikrorechnern, Sensoren, Aktoren und Netzwerken in „intelligenten“ Produkten, Diensten und Infrastrukturen. Technologie, die eigenständig Situationen erkennen kann und im Sinne des Menschen Probleme wahrnimmt, sie löst oder verhütet. Das Internet der Dinge und der Dienste ist etabliert und für Heinz gehört der vor einem Jahr angeschaffte Serviceroboter „James“ schon zur Familie. Es gibt aber auch Innovationen, die, wie er sagt, von der Gesellschaft glücklicherweise nicht akzeptiert werden. Um es kurz zu machen: Das Buch ist sehr lesenswert. Verständlich und kurzweilig wird die epochale Entwicklung der digitalen Technologien in diesem Zeitraum erläutert und gezeigt, was sie für unser Alltagsleben bedeuten kann. Heinz’ Life richtet sich an alle, die sich für unsere Informations- und Kommunikationswelt interessieren, aber auch an diejenigen, denen die Entwicklung unserer gesellschaftlichen Kultur am Herzen liegt. Denn moderne Informationsund Kommunikationstechniken betreffen nicht gesellschaftliche Randthemen und Teilbereiche, sie wirken längst auf die Prozesse, Strukturen und Werte unserer gesamten Zivilisation. Dass Informationsund Kommunikationstechnologien, wenn kritisch geprüft und verantwortungsvoll eingesetzt, zukunftsfähige Entwicklungen unterstützen und individuelle Lebensumstände verbessern können, ist die unterschwellige positive Botschaft des Buches. So kann Heinz auch 2032 noch fragen: Siebzig – und was kommt jetzt?

Kontakt: Dr. Matthias Donath, Hessen-IT, Schwerpunkt: Software c/o HA Hessen Agentur GmbH Telefon 0611 774-8963, Fax -8620 matthias.donath@hessen-agentur.de www.hessen-it.de


Mobilste Unternehmen Hessens ausgezeichnet Preisverleihung Best Practice „Mobiles Arbeiten“

Von Schuhtechnik bis hin zu IT Solutions for Deaf Eine sechsköpfige Jury aus Wirtschafts-, Wissenschaftsund Kammervertretern hat sich für die folgenden Preisträger entschieden:

Das Hessische Wirtschaftsministerium hat die mobilsten Unternehmen des Landes prämiert. Im Gießener Mathematikum nahmen die Gewinner des erstmals ausgelobten Wettbewerbs „Mobiles Arbeiten – Best Practice“ der Aktionslinie Hessen-IT des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung ihre Auszeichnungen entgegen. Der erste Preis ist mit 5000 Euro dotiert, der zweite Gewinner erhält 3000 Euro, der dritte 2000 Euro. Neben den drei Preisträgern gefiel der Jury ein weiterer Bewerber so sehr, dass dieses Unternehmen einen Sonderpreis für seine Lösung, die Barrieren zwischen gehörlosen und hörenden Menschen überwindet, entgegennehmen konnte. Der Wettbewerb „Mobiles Arbeiten – Best Practice“ unter der Schirmherrschaft von Wirtschaftsminister Dieter Posch prämierte herausragende IT-gestützte mobile Arbeitslösungen kleiner sowie mittlerer Unternehmen mit Sitz in Hessen und soll andere Firmen zur Nachahmung anregen. Die Unternehmen hatten sich zwischen Dezember 2009 und März 2010 beworben. Sie gestalten dank mobiler Technik wie Notebook, Smartphone oder spezieller Software ihre Arbeitsabläufe flexibler, unabhängig von festgelegten Orten und damit effizienter und rentabler. Maßgebliche Bewertungskriterien waren neben dem Praxisbezug und der Umsetzbarkeit der mobilen Lösung für andere mittelständische Unternehmen die Nachhaltigkeit, der wirtschaftliche Nutzen, der Innovationsgehalt und außerdem die Berücksichtigung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Der 1. Preisträger – Donges Orthopädie Schuhtechnik – erweiterte seinen Kundenkreis von der nordhessischen Region Biedenkopf auf den europäischen Raum. So vermisst das Unternehmen mithilfe mobiler Scanner Füße von Kunden und Patienten in Irland, Schweden und Dänemark, um für sie anschließend in Biedenkopf orthopädische Schuhe und Einlagen nach Maß anzufertigen. Die Technologie hat das Unternehmen selbst federführend entwickelt. Die Mitarbeiter im Außendienst des 2. Preisträgers, der Firma PASCOE Naturmedizin, sind über einen kleinen Computer online mit der Software des Unternehmens für die Kundenverwaltung sowie für die Ressourcenplanung verbunden. Damit sind sie in der Lage, Aufträge zu erfassen, über Preise und Konditionen zu informieren und sofort die Lieferung einzuleiten. Der Kunde erhält die Arzneimittel nun einen Tag früher als vor Einführung der Innovation. Der 3. Sieger schließlich, die private Personalberatung und -vermittlung Javeco GmbH, führt Unternehmen und Arbeitssuchende mithilfe einer mobil bedienbaren Software zusammen.

Mobil gewinnt! Der Träger des Sonderpreises – IT Solutions for Deaf – überwindet mithilfe eines Videokonferenzsystems Barrieren in der Kommunikation zwischen gehörlosen und hörenden Menschen. Die mobile Lösung ermöglicht das Zuschalten von Gebärdensprachendolmetschern – auch spontan, ob beim Arztbesuch oder bei Betriebsversammlungen. IT Solutions for Deaf kooperiert dabei mit einem Unternehmen, das Gebärdensprachendolmetscher vermittelt.

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Mobil gewinnt!

Die Übergabe der Preise nahm Axel Henkel, Abteilungsleiter für die Bereiche Außenwirtschaft, Mittelstand, Berufliche Bildung, Energie und Technologie des Hessischen Wirtschaftsministeriums im Gießener Mathematikum vor: „Deutlich führen die für den Wettbewerb eingereichten Lösungen auch eine Entwicklung vor Augen; Mobilität verändert die Arbeitswelt grundlegend. Und diese Entwicklung – darüber müssen wir uns im Klaren sein – ist nicht aufzuhalten. Gerade in wirtschaftlich turbulenten, von Dynamik und Wechsel geprägten Zeiten, während sich gleichzeitig global Produktzyklen und Kundenwünsche rasend schnell verändern, sind Flexibilität, Wandlungsfähigkeit – und eben besonders Mobilität gefragt. Unternehmen, die sich behaupten wollen, müssen schneller, flexibler und mobiler sein als die Konkurrenz.“ Jede der vier prämierten mobilen Lösungen wurde von Laudatoren im Einzelnen vorgestellt. Ans Rednerpult traten hierzu Karlfried Thorn von der Industrie- und Handelskammer Rhein-Main-Neckar in Darmstadt, Gabriele Gottschalk vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung in Wiesbaden, der Präsident der Handwerkskammer Kassel, Heinrich Gringel sowie Dr. Wolfgang Maaß, Präsident der Industrie- und Handelskammer Gießen-Friedberg. Kurze Vorträge gaben der von Nanna Rüster moderierten und von Prof. Albrecht Beutelspacher eröffneten Preisverleihung einen Rahmen. Unter anderem stellte sich das von Detlef Persin und Joachim Mattheus geleitete Projektbüro „Mobiles Arbeiten“ der Aktionslinie Hessen-IT vor, das den Wettbewerb koordiniert hatte. Peter Stamm von WIK-Consult präsentierte darüber hinaus Ergebnisse der SimoBITBegleitforschung, die zeigen, dass die Preisträger für ihre mobilen Geschäftsanwendungen künftig sehr gute Marktperspektiven erwarten können. Wichtige Voraussetzung hierfür sei die Gewährleistung der IT-Sicherheit, wie Dr. Kpatcha M. Bayarou vom Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie eindrücklich ausführte. Dr. Ellen Walther-Klaus hob in einem weiteren Vortrag über die Bildungsinitiative „MINT Zukunft schaffen“ die bedeutende Aufgabe hervor, Vorurteile unter jungen Menschen – vor allem unter jungen Frauen – gegenüber technischen Berufen und Fächern wie Mathematik und den Naturwissenschaften abzubauen, im Besonderen im Hinblick auf den schwindenden Nachwuchs an Ingenieuren.

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Wirtschaftsminister Dieter Posch: „Hessische Betriebe offen für neue Wege“ Auch Wirtschaftsminister Dieter Posch hatte die Teilnehmer des Wettbewerbs „Mobiles Arbeiten – Best Practice“ in Augenschein genommen. „Dies habe ich als äußerst bereichernd empfunden“, hielt er in einem Grußwort anlässlich der Preisverleihung fest. „Deshalb habe ich gern die Schirmherrschaft übernommen. Ich sehe meine Einschätzung bestätigt, dass hessische Betriebe offen sind für neue Wege und gut gerüstet in die Zukunft gehen.“ Die Jury des Wettbewerbs „Mobiles Arbeiten – Best Practice“ setzte sich zusammen aus: a Hans Joachim Wolff, Vorstand im Deutschen Verband für Post, Informationstechnologie und Kommunikation a Prof. Dr.-Ing. Klaus David, Universität Kassel, Chair of Communcation a Dr. Christoph Gelking, Büroleiter Hessischer Handwerkstag a Gabriele Gottschalk, Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung a Dipl.-Ing. Joachim Mattheus, Projektleitung „Mobiles Arbeiten“ a Detlef Persin, Projektleitung „Mobiles Arbeiten" Weitere Informationen zum Wettbewerb sind unter www.hessen-it.de abrufbar.

Kontakt: Detlef Persin Hessen-IT, Projektbüro Mittelhessen Projektleitung Mobiles Arbeiten c/o NAOS – new assessment of sales Telefon 0641 7950-333, Fax -334 detlef.persin@hessen-it.de www.hessen-it.de


ist hessischer Galileo Master www.flinc.org

Mit Satellitennavigation zu spontanen Mitfahrgelegenheiten

Nicht neu ist das Konzept der Mitfahrgelegenheit, neu ist aber die satellitennavigationsgestützte Umsetzung, mit der die Firma flinc für die spontane Vermittlung von Mitfahrgelegenheiten sorgt. Mit ihrer Idee überzeugte sie das hessische Expertengremium und ist damit zum diesjährigen hessischen Galileo Master gekürt worden. Jeden Morgen zeigt sich auf den Straßen das gleiche Bild: Im Großteil der PKW sitzt der Fahrer allein, die übrigen Plätze sind frei. Und damit bleiben bisher viele mobile Ressourcen ungenutzt. Der Dynamic Ridesharing Service von flinc kann hier erstmalig Abhilfe schaffen: Durch eine EchtzeitAnalyse von Verkehrsbewegungen ist flinc in der Lage, freie Sitzplätze in Autos und anderen Verkehrsmitteln innerhalb weniger Minuten zu vermitteln. Der Service kann sowohl durch die Verknüpfung internetfähiger Navigationsgeräte mit Smartphones als auch auf internetfähigen Smartphones mit integriertem Navigations-Tool genutzt werden. flinc automatisiert den kompletten Vermittlungsprozess von der Registrierung über die Suche nach dem passenden Fahrer, der Berechnung der effizientesten Strecke, der Berechnung des Fahrtpreises bin hin zur automatischen Bezahlung. Das System vermittelt Mitfahrgelegenheiten dort, wo es sinnvoll ist: auf dem Bürgersteig und direkt im Auto. Der Service vermittelt schnell und mobil Mitfahrgelegenheiten, auch für kurze Strecken. Selbstverständlich können mit flinc auch geplante Langstrecken vermittelt werden. Weder Fahrer noch Mitfahrer müssen sich dazu vorher persönlich verabreden – sie finden voll automatisch zueinander. Die Nutzer benötigen lediglich ein Smartphone.

Kontakt: Heike Koch, Hessen-IT Schwerpunkt: Neue Technologien c/o HA Hessen Agentur GmbH Telefon 0611 774-8432, Fax -8620 heike.koch@hessen-agentur.de www.hessen-it.de

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Wie funktioniert‘s? Der Mitfahrer gibt sein Fahrtziel auf seinem Smartphone ein. Innerhalb weniger Sekunden werden ihm potenzielle Fahrer angezeigt, die ihn mitnehmen können. Er sieht, wann ihn ein Fahrer abholen kann und wie hoch die Kosten der Fahrt sind. Mit wenigen Klicks kann er eine Mitfahranfrage direkt ins Auto schicken. Sobald der Fahrer die Mitfahranfrage bestätigt hat, erscheint eine Bestätigungsmeldung.

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Der Fahrer erhält während der Fahrt eine Mitfahranfrage auf sein Navigationsgerät. Mit nur einem Klick kann er die Mitfahranfrage bestätigen – sein Navigationsgerät leitet ihn daraufhin automatisch zum Abholort und dann zum Zielort des Mitfahrers. Die Bezahlung erfolgt elektronisch über flinc. Die Nutzer haben somit ihre Mitfahrzentrale immer dabei!

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Wer profitiert? Mit Hilfe von flinc wird die Lebensqualität im städtischen und ländlichen Raum erheblich verbessert. flinc schafft eine flexible und günstige Mobilität für Mitfahrer auch im ländlichen Raum. Fahrer reduzieren ihre Mobilitätskosten. Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern ein System zur Vermittlung von flexiblen Fahrgemeinschaften, steigern die Kommunikation zwischen den Mitarbeitern und verbessern ihre Ökobilanz. Taxiunternehmen können ihre Auslastung erhöhen, in Zusammenarbeit mit Trägern des ÖPNV kann eine optimierte Abdeckung auch des ländlichen Raums erarbeitet werden. Die Umwelt wird entlastet und CO2 eingespart. Dies sind Kriterien, die die hessische Jury überzeugt haben.

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Die Firma flinc wird sich im cesah, dem Centrum für Satellitennavigation, ansiedeln und den Service weiterentwickeln. cesah ist das Kompetenz-, Informations- und Gründerzentrum für Satellitennavigation und wird vom Land Hessen, der Stadt Darmstadt sowie namhaften Industrie- und Forschungseinrichtungen getragen. cesah ist Partner der ESA BusinessInkubations-Initiative und befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Europäischen Satellitenkontrollzentrum ESOC. Das Zentrum unterstützt Geschäftsideen und Start-up-Unternehmen in der Satellitennavigation und organisiert in enger Zusammenarbeit mit Hessen-IT die regionale Ausscheidung der European Satellite Navigation Competition in Hessen.

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Business Angels finanzieren innovative Unternehmen Für Andreas Lukic, den Vorsitzenden des Business Angels FrankfurtRheinMain e.V., steht fest, dass Hessen gerade im IT-Bereich eine hervorragende Mischung von Spitzenforschung, erfolgreichen Unternehmen und eben auch aufnahmefähigen Märkten bietet. Für Gründer, aber auch für kleine Unternehmen der ITBranche ist es dennoch oft nicht leicht, Finanziers für ihre innovativen Konzepte zu finden. Business Angels stellen neben Banken und Fördermitteln eine Finanzierungsvariante dar, die ernsthaft in Erwägung gezogen werden sollte. Business Angels bieten als betreuende Investoren innovativen Gründern nicht nur risikotragendes Kapital, sondern auch Know-how und Kontakte. Sie verfügen über unternehmerische Erfahrungen, die sie gerne weitergeben, streben in der Regel jedoch keine Mehrheit im Unternehmen oder die Geschäftsführung an. Im Gegenzug zu dem finanziellen Risiko, das sie mit ihrem Engagement eingehen, erwarten sie eine Beteiligung am Unternehmenserfolg. Die Art der Beteiligung wird zwar frei ausgehandelt, offene Beteiligungen, also GmbH- oder Aktienanteile, überwiegen aber eindeutig. Business Angels suchen im Allgemeinen Unternehmer, die Produkte mit Alleinstellungsmerkmalen haben oder entwickeln. Das Alleinstellungsmerkmal sollte einen deutlichen Vorteil gegenüber dem Wettbewerb bringen und sehr gute wirtschaftliche Aussichten eröffnen. Auch ein Geschäftsplan zur Erläuterung ist notwendig. Der Business Angels FrankfurtRheinMain e. V., kurz BARM, besteht seit zehn Jahren und hat etwa 100 Mitglieder. Er bietet mit seiner regelmäßig stattfindenden Matching-Veranstaltung ein Forum, auf dem sich Investoren sowie Gründer und Unternehmen finden können. Die bei BARM aktiven Business Angels haben unterschiedlichste Branchen- und Fachhintergründe. Es gibt keine Beschränkung auf bestimmte Branchen oder Regionen, auch wenn das Rhein-Main-Gebiet BARM naturgemäß besonders am Herzen liegt.

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Insgesamt präsentieren sich bei den Angels jährlich etwa 40 innovative Start-Ups und Unternehmen. 2009 erfolgten fünf Beteiligungen bei BARM. Beteiligungen im IT-Bereich oder zumindest mit starkem IT-Bezug sind dabei durchaus üblich. Als Beispiele für solche Beteiligungen stehen Back-Office-Lösungen für die Verwaltung und Abwicklung von Cateringund Verpflegungsvorgängen in Unternehmen, die Visualisierung und Nutzung von Kataster-Informationen für Kommunen oder Hard- und Software-Lösungen für die Untersuchung von Materialien mittels Terahertz-Wellen. Bei diesen Engagements brachten gleich mehrere Business Angels Kapital und Knowhow ein. Bemerkenswert ist, dass die Engagements von Business Angels häufig den Ausschlag dafür geben, dass Beteiligungsgesellschaften oder Banken ebenfalls bei der Finanzierung mitziehen. Wenn Sie sich bewerben wollen, benötigt BARM lediglich ein vorgegebenes Unternehmensprofil, das als Formular ebenso wie eine Beschreibung der Vorgehensweise auf der Homepage zu finden ist. Und um auch die Frage nach den Kosten gleich zu beantworten: Bei BARM betragen diese derzeit 30 Euro für Unternehmen, die zur Präsentation eingeladen werden. Es fallen bei einer Finanzierung keine Provisionen, Erfolgsprämien oder ähnliches an. Auf der Homepage finden Interessenten Hinweise auf Institutionen, die ihnen bei der Konzeptentwicklung helfen können. Der schnellste Weg zu den Business Angels sind Telefon oder Mail. Zusätzlich bieten die Business Angels mit dem Business-AngelsSprechtag interessierten Gründern und Unternehmern die Möglichkeit, unkompliziert den persönlichen Kontakt aufzunehmen und Informationen zu erhalten. Der nächste Sprechtag findet am 10. November in Frankfurt statt.

Frank Müller, Geschäftsführer Business Angels FrankfurtRheinMain e.V. Börsenplatz 4, 60313 Frankfurt Telefon 069 2197-1591 info@ba-frm.de, www.ba-frm.de


IKT-Gründer in Hessen Hessen ist ein Land der innovativen Start-Ups. Hier finden Gründer aufgeschlossene Auftraggeber, eine Vielzahl von Technologie- und Gründerzentren sowie Inkubatoren, die ihnen auf dem Weg zur Marktetablierung helfen. Nicht selten kommen die Grün-

dungen aus dem Umfeld der hessischen Forschungszentren oder größerer, marktetablierter Unternehmen. Hessen-IT stellt in lockerer Reihenfolge einige Erfolg versprechende Start-Ups vor.

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Gründerwettbewerb – IKT Innovativ: Bis zum 30.11.2010 bewerben! Gewinnen Sie mit einer Ideenskizze für Ihr Gründungsvorhaben ein Preisgeld von bis zu 30 000 Euro und ein umfangreiches Coaching durch ein bundesweites Netzwerk von Experten. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) unterstützt mit dem Gründerwettbewerb – IKT Innovativ die Gründung von innovativen IKT-Unternehmen. Der Gründerwettbewerb ist offen für alle Geschäftsideen aus dem breiten Themengebiet der IKT. Besonders aussichtsreich eingeschätzt werden Geschäftsmodelle, die wichtige Anwendungsbranchen wie Energie, Automobile und vor allem stark mittelständisch geprägte Branchen wie Anlagen- und Maschinenbau, Logistik oder Gesundheitswirtschaft einbeziehen. Ausdrücklich zur Teilnahme aufgerufen sind auch Gründerinnen und Gründer aus der Kulturund Kreativwirtschaft, die IKT für ihr Geschäftsmodell nutzen. Damit sollen noch mehr und noch breiter gefächerte Geschäftsmodelle stimuliert werden. Pro Wettbewerbsrunde werden bis zu sechs mit jeweils 30 000 Euro Startkapital dotierte Hauptpreise und bis zu 15 weitere Preise zu je 6 000 Euro vergeben. Alle Preisträger erhalten ein maßgeschneidertes, individuelles Coaching. Ein speziell für den Wettbewerb eingerichtetes überregionales Netzwerk von Experten hilft den Preisträgern bei den ersten Schritten in der Gründungsphase. Darüber hinaus werden

die Preisträger bei der Akquisition von Finanzmitteln aktiv unterstützt und erhalten vielfältige Möglichkeiten, sich untereinander und in der Szene zu vernetzen. Jeder Teilnehmer am Wettbewerb erhält ein fundiertes Feedback zu den Stärken und Schwächen des Gründungskonzepts und damit die Chance, wenn es auf Anhieb nicht für eine Preisträgerschaft gereicht hat, die aufgezeigten Verbesserungspotenziale für einen zweiten Anlauf zu nutzen. Der Gründerwettbewerb – IKT Innovativ findet jährlich in zwei Wettbewerbsrunden statt. Für die erste Runde können bis zum 30.11.2010 Bewerbungen eingereicht werden. Für die Teilnahme genügt eine ca. 15 Seiten umfassende Ideenskizze, in der die Gründungsidee nachvollziehbar dargestellt ist. Ein ausgearbeiteter Businessplan wird nicht verlangt. Die Auswahl der Preisträger erfolgt durch eine interdisziplinär besetzte Jury.

www.gruenderwettbewerb.de

Wie können Gründer von Hessen-IT profitieren? a Machen Sie sich uns und anderen bekannt. Tragen Sie Ihr Unternehmen in die Hessen-IT Datenbank ein: www.hessen-it.de/datenbank oder nehmen Sie direkt Kontakt zu uns auf: info@hessen-it.de a Engagieren Sie sich im Forum Hessen-IT oder anderen regionalen Netzen. Forum Hessen-IT: www.xing.com/net/hessen_it Regionale Netzwerke in Hessen:

www.hessen-it.de/netzwerk a Besuchen Sie uns bei Veranstaltungen oder online. Termine: www.hessen-it.de Gründerseite: www.hessen-it.de/gruender

a Informieren Sie sich durch Newsletter und Leitfäden. Kostenlosen E-Mail- und Print-Newsletter abonnieren:

www.hessen-it.de/newsletter Leitfäden für Anbieter (etwa Bankenrating für IT-Unternehmen): www.hessen-it.de/broschueren Kontakt: Olaf Jüptner, Hessen-IT Schwerpunkte: Neue Technologien und Internationale Angelegenheiten c/o HA Hessen Agentur GmbH Telefon 0611 774-8469, Fax -8620 olaf.jueptner@hessen-agentur.de www.hessen-it.de

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Termine 18.11.2010, IHK Offenbach

Offenbacher IT-Sicherheitstag Aktionstag für physische und digitale Sicherheit (sichere E-Mail-Kommunikation, Schutz bei mobilen Anwendungen, Schutz vor Einbruch und Diebstahl, rechtliches Vorgehen gegen kriminelle Mitarbeiter, Datensicherheit etc.) www.ihk-sicherheitstag.de 22.11.2010, IHK Frankfurt

Informationstag: KMU-Initiative für digitale Inhalte und Sprachen Informationen zu Ausschreibung im Arbeitsprogramm IKT des 7. Forschungsrahmenprogramms. www.hessen-it.de 23.11.2010, Congress Park Hanau

Agilität und Cloud Computing – Workshops für IT-Entscheider Lernen Sie die wichtigsten Trends der IT-Industrie kennen – auf den Pre-Workshops der iTEC10 am 23. November 2010 in Hanau. Experten vermitteln zum Thema Agilität im Unternehmen und Cloud Computing wertvolles Wissen für IT-Entscheider. www.itec10.de 24.11.2010, Congress Park Hanau

iTEC10 Nach dem großen Erfolg der iTEC08 im darmstadtium in Darmstadt wird der internationale Kongress rund um neueste Trends und funktionierende Praxisbeispiele aus den Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) 2010 in Hanau stattfinden.

Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung

Hessen-IT Veranstaltungen Der internationale IKT-Kongress

www.itec10.de 22.2.2011, Frankfurt

Healthcaretag 2011 Innovative IT-Lösungen für automatische Identifikation im Klinikalltag und für die Patientenversorgung.

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Your Technology Hotspot

I T- S L A M

24. November 2010 Congress Park Hanau

www.healthcaretag.de 1.– 5.3.2011, Hannover

CeBIT – die Leitmesse der IKT-Branche Das Land Hessen ist wieder mit drei Messeständen auf der CeBIT (Motto 2011: Heart of the digital world) vertreten: Hessen-IT richtet den Firmengemeinschaftsstand voraussichtlich in Halle 2 aus, der sich als zentrale Plattform für hessische KMU präsentiert. In Halle 9 befinden sich der E-Government Stand des Hessischen Ministeriums des Innern und für Sport sowie der Hochschulgemeinschaftsstand des TTN-Hessen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

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