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Foto: heim+müller architektur

März 2007 | Nummer 1

schöner bauen und wohnen in vorarlberg

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IMPRESSUM Medieninhaber, Verleger: WestMedia Verlags GmbH. Telfs, Obermarktstr. 46/1, Tel. 05262-67491 office@westmedia.at Redaktion: Mag. Ilse Kuen (bap) Projektleitung: Mag. Heidrun Staudacher Grafik & Produktion: Karin Sparber Druck: Kärntner Druckerei

die schönsten wohnträume 04

massivbau

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Projekt Schwarzach Eichenschindel & Kopfsteinpflaster

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holzbau

Projekt Bregenz Hang loose oder die schwebende Villen-Schönheit

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Projekt Feldkirch Das Titanzinkhaus zum Teich

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holzhaus

massivhaus Projekt Hohenems Nicht ohne mein Penthouse

passivhaus mit industriegewebe Projekt Lustenau Eingewebtes Passivhaus aus Holz

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Projekt Sulzberg Neue Häuser braucht das Land

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mischbau

massiv-passivhaus Projekt Rankweil Die Vereinigung von Kubus und Prisma

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fertighaus Projekt Feldkirch/Nofels Mein Haus mit Bodenplatte und Walmdach


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alles was wichtig ist 10

wohlfühloase Wellness zuhause

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finanzierung Tipps

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recht Alles über Ver träge

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technologie MY HOME - Technologie für Wohnrauminstallation

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beleuchtung Licht verlänger t den Tag & schafft Atmosphäre

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mein wohntraum

„So wie du bist, so sind auch deine Gebäude“. Louis Henri Sullivan, 1856 – 1924, amerikanischer Architekt

Es gibt Häuser, da weiß man nicht, wo man mit dem Beschreiben beginnen soll. Bei den wunderbar hellen gebürsteten Eichenschindeln der Fassade, beim roten Kubus, beim Kopfsteinpflaster im Vorraum, bei der geglückten Verschmelzung von Innen- und Außenraum oder bei der englischen Tapete. Das Haus der Familie Strobl in Schwarzach, geplant vom heim+müller Architekturbüro in Dornbirn, hat Esprit und ist gleichzeitig auf eine klare Art funktionell.

Eichenschindel & K ettina und Veit Strobl kontaktierten wegen einer fälligen Renovierung des Elternhauses den Architekten ihres Vertrauens, DI Michael Heim. Nach eingehender Beschau stellte sich heraus, dass die Substanz des Gebäudes keine Eingriffe vertragen würde. Man entschloss sich zum Neubau. Nach einer intensiven Phase der Annäherung von Wünschen und Planungsideen gelang der große Wurf: Die Konstruktion

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sah einen liegenden, geschindelten Bauteil vor, der von einem stehenden rot verputzten Kubus durchdrungen wird. MASSIVBAU IN OCHSENBLUTROT Man betritt das aus Tonziegel und Beton gebaute Haus ostseitig, gelangt in einen großzügigen Vorraum mit viel Stau-


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& Kopfsteinpflaster platz hinter einer rot lackierten Einbauschrankwand und staunt einigermaßen über die geniale Idee des im Tageslicht glitzernden Kopfsteinpflasters als Bodenbelag. Links sind die Privaträume und ein Gästebad durch Holztüren zu erreichen, geradeaus eröffnen zwei Glastüren ebenso viele Möglichkeiten: eine führt direkt in u

Helle Räume und Natur, die bis ins Haus reicht: großflächige Verglasungen von Fenster Zech machen es möglich

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Das Schindelhaus birgt Wohnkomfort: Herr Strobl werkt gerne in der Küche von Möbelhaus Luger. Der raumteilende Holzofen stammt von Seewald Öfen

den bis in den Garten hinein erweiterten Wohnraum auf eine überdachte Terrasse, die andere in den mit viel Sonnenlicht durchdrungenen offenen Küchen-, Ess- und Wohnbereich. Die Schwellenlosigkeit vermittelt den Eindruck einer durchgängigen Plattform zum Wohnen. Die durchgängige Verglasung gibt süd-westseitig einen wunderbaren Blick über Schwarzach zum Rheintal hin

frei, der vom Zentrum des Raumes aus, dem riesigen Eichenholztisch, genossen werden kann. INNEN IST AUSSEN & AUSSEN IST INNEN Die hochglanzlackierten Küchenfronten sind hell, der Insel-Arbeitsbereich ist mit Chromstahl eingefasst und


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Das offen angelegte Erdgeschoss vollbringt die per fekte Symbiose zwischen außen und innen

ein vom Vater des Bauherrn gemaltes Selbstbildnis beim Apfelschälen wacht über die Kochkünste der Generationen. Eichenholz ist Programm, ebenso wie das von alten Bregenzer Wälder Häusern entlehnte Ochsenblutrot. Besonders subtil findet sich diese Farbe im intimer gelegenen Wohnbereich hinter dem gemauerten und Stucco verputzten Grundofen als zart gemusterte englische Tapete an der Stirn-

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Ein Riesenbad mit Gar tenzugang (Heizungs- und Sanitärinstallationen von Hepp)

wand wieder. Eine frei schwebende Holztreppe führt ins Obergeschoss mit Bibliothek und Dachterrasse. In nahezu vollendeter Form gelang es bei diesem Projekt, eine Kommunikation zwischen Innen- und Außenraum und der Natur herzustellen. Architekt Michael Heim beschreibt seine Aufgabe so: „In der Architektur geht es im Wesentlichen darum, die Bedürfnisse von Menschen zu verstehen und diese u


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Stand beim Planen an erster Stelle: Schlichtheit, Klarheit und Funktion. Schindeln prägen die Fassade von allen Seiten und kontrastieren per fekt zum roten Baukörper

Bedürfnisse in eine formale Objektsprache zu übersetzen“. Im Fall von Bettina und Veit Strobl konnte ihre Liebe zu natürlichen Materialien und zum Garten als Planungsbestandteil gelten.

Der L-förmige Grundriss schafft durch die Überdachung der ebenerdigen Terrasse einen blick- und wettergeschützten Freiraum, der unmittelbar ins Grüne führt. Die ruhige Lage ermuntert sogar zeitweise Fischreiher zu einer kurzen Zwi-


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Das Bad ist ein Traum aus Holz und Glas

schenlandung am Seerosenbiotop der Baufamilie. Auch vom mit einem Marmormosaik ausgelegten Bad ist der Zugang zum Garten möglich und eröffnet so eine direkte Verbindung nach außen für den privaten Teil des Hauses mit seinen Schlafzimmern, dem weißverkleideten Gang samt raffiniert eingebautem Schranksystem und dem Wirtschaftsraum. Das Konzept dieses Wohnhauses mit 160 qm Wohnfläche spiegelt eins zu eins das Motto des Architekten-Teams von heim+müller wider, das sich an das Zitat des klassischen amerikanischen Architekten Sullivan anlehnt: „Form follows function, was bedeutet, dass Schlichtheit, Klarheit und Funktion beim Planen an erster Stelle stehen“. ■

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Rückzugsraum mit englischer Tapete: Frau Strobl liebt Rottöne

infobox Ausgangslage: Hanglage mit flachen Teil auf einer Anhöhe, Altbestand wurde abgerissen, isolier ter Garagenbau Bauweise: Massivhaus aus Tonziegel und Beton, Schindelfassade Wohnfläche: 160 qm Bauzeit: 1 Jahr, 1 Jahr Planung Heizung: Umweltschonende Erdwärmetauscher, ökonomisch platzier t in den Hausstabilisierungs-Piloten, die so gleichzeitig auch für die Tiefenbohrung genutzt werden konnten, Grundofen Wohnen: Offenes Wohnen auf zwei Ebenen Planung: heim+müller architektur ztgmbH, Dornbirn, Tel. 05572/33325-0, www.heim-mueller.at Fotos: heim+müller architektur


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