Vom Großformatscan zur perfekten Produktdarstellung

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VOM GROSSFORMATSCAN ZUR PERFEKTEN PRODUKTDARSTELLUNG

WE Visual Storytelling Magazin

VERZEICHNIS

VERZEICHNIS

# High End Scan

# Standard vs Struktur

# Kunst scannen

# Produktfotografie

# 3D Visualisierung

# Farbmanagement

# Interview

2 HIGH END SCAN
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Optimierung und Fehlerkontrolle haben gewisse Grenzen, wenn man nur das betrachtet, was schon möglich ist. Deswegen loten wir die Grenzen der Abbildbarkeit aus, im Experiment, im bewussten Einbeziehen von Fehlerquellen. Die verschiedenen Verfahren dienen dem Qualitätsmanagement und bieten Spielräume für konkrete neue Möglichkeiten.

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Testbilder
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HIGH END

Großartig Scannen

Seit gut 30 Jahren steht uns der Sinn vor allem danach, gute Bilder zu produzieren. Und immer dann, wenn wir merkten, dass es in diesem Zusammenhang einen Bereich gibt, von dem wir genug verstehen, um darin das Qualitätsniveau zu heben, haben wir damit angefangen. So kamen wir vom Foto zum Film, so fingen wir an mit der Bildbearbeitung und Bilderstellung am Computer, so entwickelte sich auch die Reproduktion. Jeder Bereich ist für sich gewachsen, weil wir gut darin waren.

Es gibt heute Hunderte von Schnittstellen zwischen diesen Bereichen. Aber wir machen das Produkt, die Dienstleistung in jedem einzelnen von ihnen so gut, als ob er für sich allein stünde. Wer mit uns zusammengearbeitet hat, weiß, dass wir ein sehr offenes Haus sind. Wir mögen, was wir tun, und deswegen zeigen wir es auch gerne her oder reden darüber, am liebsten vor Ort in Hannover.

SCAN

Im Großformat-High End-Scan produzieren wir Perfektion in Serie. Unser größter Scanner

“CS 295 ST-LED” der Firma Cruse aus Wachtberg, ist eine beeindruckende Maschine.

Seine effektive Auflagen-Größe liegt bei 1200 x 2200 mm. Damit können 2,4 Quadratmeter in einem Scan erledigt werden – somit ist unser Scanner einer der größten seiner Art in Deutschland. Unser starker Fokus auf technische Lösungen und der Wunsch schneller und noch besser zu werden, treibt uns an. Deshalb sind wir nicht nur Dienstleister, sondern auch gern Berater bei effektiven Lösungen rund um das Thema High End-Scan.

Testbilder

Der Geometriescan testet mit einem dreidimensionalen Objekt, einem Quader, die Geometrie des Scans innerhalb unterschiedlicher Scanmodi. So lokalisieren wir auch kleinste Fehler in der Berechnung der zeilenweisen Scan-bewegung, bevor sie zu einem Problem im Rahmen eines Auftrags werden können.

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Standard vs. Struktur

Feinstruktur, fantastische Farben, Rapportda sind wir ehrgeizig, da wollen wir alles und da zeigt sich, dass wir das nicht erst seit gestern machen und internationale Kunden bereits seit 2007 engagiert begleiten. Unser digitaler Scanprozess biete Optionen zur Erstellung von 3D-Daten oder von Daten zur E-Commerce-Nutzung.

Ist da eine – wenn auch noch so minimale – Tiefenstruktur in der Oberfläche, die rauskommen soll? Wie fühlt sich das an? Was sind da für haptische Empfindungen? Wie sind die Faserstrukturen oder Maserungen? Besitzt das Objekt irgendein anderes markantes Detail, das besonders hervorstechen muss? Die Farben, die Kontraste?

Dies sind alles wichtige Eigenschaften um ein Produkt wirklich abzuheben und in den Mittelpunkt zu stellen. Es gilt nur, diese auch herauszuarbeiten und zu zeigen.

Oberflächen scannen
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Hyper Real Struktur Plus
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Struktur
Standard

Oberflächen scannen

Manche wollen ganz allein die Farben oder das Muster abbilden. Dann lassen wir das Licht extrem gleichmäßig kommen, so gibt es keinen Schatten oder andere Effekte, und die Oberflächenstruktur tritt in den Hintergrund. Im Gegensatz zum Multispektralscanner (S. 56) der Flächen zwar als Bild abtastet, daraus aber gleichzeitig eine optische Messreferenz macht – kann unser großer Scanner eben viel hochauflösender scannen, Strukturscans sind die Stärke dieses Gerätes, um diese Strukturen geht es.

Die nimmt man auf einem Bild über die Verteilung von Licht und Schatten wahr. Strukturiert beleuchten heißt Glanzkanten und Schattenbereiche darzustellen. Und da haben wir verschiedene Möglichkeiten; vor allem durch die Stellung der Lichter und ihren Abstand zueinander.

Manchmal muss man variieren, gerade bei Materialien, die unter wechselndem Lichteinfall unterschiedlich aussehen, zum Beispiel schimmernde Oberflächen. Auch bei Objekten mit sehr extremen Höhenunterschieden haben wir inzwischen Prozeduren entwickelt und weiter verbessert, mit denen wir unfassbar scharfe und variantenreiche Bilder rauskriegen.

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Egal, wie viel Erfahrung wir mit einem Gegenstand haben, egal ob Kleidungsstück, Architekturplan, Stein, Stoffprobe, Tierhaut, Leinwand, Bodenpaneele, Gemälde oder anderes Kunstwerk, Holz oder Teppich – wir schaffen für jeden einzelnen Scan die optimalen Voraussetzungen!

Der Schärfepunkt wird immer wieder neu festgelegt, wie ähnlich zwei Gegenstände einander auch zu sein scheinen. Und es gibt beim Scannen keine andere Lichtquelle als die, für die wir uns entschieden haben. Eigentlich von dem Moment an, wenn ein Stück bei uns ankommt, erfährt es eine hohe Aufmerksamkeit, in der Dokumentation und in der Pflege. Diese extreme Sorgfalt bestimmt bei uns die Arbeitsatmosphäre. Man fängt einfach irgendwann an, sein eigenes Umfeld zu perfektionieren. Wenn wir ein Objekt erst mal fachmännisch reinigen, einen Softwarefehler an unseren Hersteller melden, der dann mit dem nächsten Update behoben ist, oder auch einfach die Musterpalette unser Studio besser verpackt verlässt als sie hier angekommen ist… mit all dem löst man Reibungsverluste oder auch nur potenzielle Reibungsverluste früher auf.

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Struktur Scan
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Rearlight Scan
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Die besten Scan-Ergebnisse halten still. still.still.

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3D Scans verschiedener Materialien. 18 HIGH END SCAN
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Struktur Scans verschiedener Materialien. 20 HIGH END SCAN
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KUNST hervorheben

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Wenn Arbeiten eine hohe Materialität haben, ist es generell eine Herausforderung, diese gedruckt darzustellen.

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Kunst scannen
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Achim Leseber Falkenberg Galerie für neue Kunst, Hannover

„Natürlich ist mir als Galerist eine gewisse ‚Wirklichkeit‘ der Originale wichtig. Deshalb bestehe ich erst mal nicht darauf, dass Reprografien diese Wirklichkeit simulieren. Unabhängig davon will ich aber in vielen Fällen, dass Abbildungen so gut wie möglich das Werk vor Ort wiedergeben, etwa wenn wir Kataloge produzieren. In der Kommunikation über das Inter-net besteht oft das Risiko, dass schlechte Sachen gut und gute Sachen schlecht aussehen.

Die Unterschiede zwischen Scan und Foto sind manchmal nicht auf den ersten Blick zu sehen, wenn es ein guter Foto-graf mit richtiger Beleuchtung gemacht hat und man nicht weiß, wie das Original aussieht, da uns viele Kunstwerke oft zunächst als Reproduktion begegnen. Allerdings wissen wir, wie aufwändig das ist, zu vermeiden, dass es perspektivisch verzerrt rauskommt oder Helligkeitsunterschiede an den Ecken entstehen. Von daher ist der Scan natürlich interessant, weil er oft effizienter und genauer ist.

Kunst scannen
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Philipp Mager “Beladen”, Öl auf Leinwand, 100 x 160 cm, 2010

Wenn Arbeiten eine hohe Materialität haben, ist es gene-rell eine Herausforderung, diese gedruckt darzustellen. Die Künstler und wir sind auch empfindlich, was die Farbwie-dergabe von Reproduktionen anbelangt; Wenn ein rötliches Grau nur als Grau rauskommt, ist das schade. Einige Künstler, mit denen wir zusammenarbeiten, bevorzugen daher den Scan, zum Beispiel Philipp Mager mit seinen Holzschnitten, die kommen da immer sehr präzise und prägnant heraus. Auch bei seinen ‚pastosen‘ Bildern, das heißt: Malereien mit einem dicken, reliefartigen Farbauftrag, ist es interessant, was man da rausholen kann.“

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Kunst scannen
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Stefanie Kabitzke “Free-Falling”, Öl auf Leinwand, 180 x 150 cm, 2014
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Johanna Silbermann “Walpurgisnacht 1”, Öl auf Leinwand, 160 x 120 cm

PRODUKTFOTOGRAFIE

Neben herrvoragenden High End Scans bieten wir nämlich auch herrvorragende Werbefotos und Werbefilme an. Denn seit gut 30 Jahren steht uns der Sinn vor allem danach, gute Bilder zu produzieren. Und immer dann, wenn wir merkten, dass es in diesem Zusammenhang einen Bereich gibt, von dem wir genug verstehen, um darin das Qualitätsniveau zu heben, haben wir damit angefangen. So kamen wir vom Foto zum Film, so fingen wir an mit der Bildbearbeitung und Bilderstellung am Computer, so entwickelte sich auch die Reproduktion. Jeder Bereich ist für sich gewachsen, weil wir gut darin waren.

Es gibt heute Hunderte von Schnittstellen zwischen diesen Bereichen. Aber wir machen das Produkt, die Dienstleistung in jedem einzelnen von ihnen so gut, als ob er für sich allein stünde. Wer mit uns zusammengearbeitet hat, weiß, dass wir ein sehr offenes Haus sind. Wir mögen, was wir tun, und deswegen zeigen wir es auch gerne her oder reden darüber, am liebsten vor Ort in Hannover.

Fotografie
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Fotografie verschiedener Teppichböden.

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kleiner Stein, große Wirkung.
3D Visualisierung 36 HIGH END SCAN

Wie oft bauen Sie eigentlich ein Haus in Ihrem Leben? Die meisten von uns werden diese Frage - zumindest privat - wohl maximal mit “einmal” beantworten. In der Planungsphase sind hunderte Entscheidungen zu treffen. Nicht zuletzt geht es dabei auch um die Optik eines Hauses. Welcher Klinker wird’s werden? Und mit welcher Fugenfarbe? Welche Putzfarbe? Welchen Farbton sollen die Fenster haben? Welche Dachziegel auf dem Dach?

Um Bauherren bei der optischen Gestaltung ihres Eigenheims an die Hand zu nehmen haben wir zusammen mit Hagemeister GmbH & Co. KG und Farbexperte Christian Brandstädter von ArchitekturFarbe über 500 Moodboards gestaltet. Sie dienen als Handreichung und Inspirationen, um das eigene Design für’s Eigenheim festzulegen. Zu jedem Hagemeister Klinker hat Christian Brandstädter verschiedene Designs entwickelt und geschickt Farben, Formen und Oberflächen gemischt. Da ist für jeden etwas dabei.

Grundlage der Moodboards sind unsere High-End-Großformatscans von Klinkerfassaden. In CG-Gebäuden haben wir die Klinker dann zusammen mit Fenstern, Zinkelementen, Dachziegel und Putzflächen digital eingebaut um die Farbkonzepte zu visualisieren. Farb- und Texturpaspeln auf jedem Moodboard verraten die genau verwendeten Farben und Elemente.

Bauherren soll es so erleichtert werden, Ideen für die optische Gestaltung ihrer Fassade zu erhalten und schneller Entscheidungen treffen zu können.

Das Konzept “Digitales Moodboard” ist im Zeitalter von Pinterest Pinnwänden und Instagram Collections ein effektives Mittel, um eine junge designorientierte Zielgruppe anzusprechen.

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PROJEKT HAGEMEISTER
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Bodenhersteller wollen ihren Boden verkaufen -

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deswegen muss dieser immer der Star sein.
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Innovationen in der Oberflächenbranche, neues erfinden, die Zukunft von Produkten mitgestalten, neue Produktionsmethoden beflügeln, Werkzeuge zur Gestaltung von Oberflächen entwerfen, Kunden bei der Oberflächengestaltung beraten, Marketingmaterialien produzieren vom Scan, Film oder Foto bis zu 3D Rendering oder Animation, dass alles gibt es bei WESUELL mittlerweile aus einer Hand.

3D Visualisierung
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Oberflächenstrukturen zum leben 46 HIGH END SCAN
erwecken. WESUELL| 47
Oberflächenstrukturen

3D Visualisierung

ES IST IMMER WICHTIG, EIN PRODUKT IM KONTEXT ZU ZEIGEN.

Mit unserem Cruse Scanner sind wir in der Lage, hochwertige 3D Scans herzustellen. Wir können jedes Material scannen und echte 3D Scans mit echten Oberflächen und Strukturen darstellen, anstatt sie mit künstlichen Hochpassfiltern zu kreieren.

Wie man an diesem lilanen, hochflorigen Teppich Beispiel sehr schön erkennen kann, können wir richtige, echte Fasern zeigen, die einen anfassbaren Charakter haben. Wenn man sich das vorstellt, wie das in einer 3D Vorlage / einem Raum / einem Wohnzimmer eingebaut wird, dass man das Wohnzimmer bewegen kann in einem Architekturmodell, oder später in einem Spiel oder entsprechenden 3D Anwendung im Web, ist das deutlich spannender, als wenn man dies auf herkömmliche Weise künstlich herstellen würde.

Das Teppichstück wird mit einer speziellen Lichttechnik für die Strukturerfassung eingescannt und als PLY-Format (Polygon File Format), welches ein Dateiformat zur Speicherung dreidimensionaler Daten ist, zur Weiterverarbeitung in ein 3D Programm, wie Autodesk Maya, exportiert.

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Design

Wir setzen außergewöhnliche Ideen um. Denn einfach kann jeder.

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Design

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Vom Drahtgittermodel bis hin zum finalen 3D Rendering mit eingesetzem Laminat, welches gescannt und rapportiert wurde. Licht- und Farbstimmung, Texturen, sowie Details lassen sich hier immer auf Wunsch ändern.

3D Visualisierung
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FARB AGE MENT

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MAN MENT

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Multispektralscan 58 HIGH END SCAN

MULTISPEKTRAL MONSTER

Unser Caddon Multispektral Scanner bietet schnelle, perfekt farbgetreue Ergebnisse, mit denen wir wunderbar Proofen können. Aus physischen Urmustern werden farbechte digitale Muster generiert. Der Scanner funktioniert so extakt, als würde ein Spektralfotometer jedes Pixel einzeln abtasten und zu einem Bild zusammensetzen. Dadurch ist die genaue Farbanerfassung komplex farbig gemusteter Oberflächen wie Holz, Leder oder Textil möglich. Die im gegensatz zu unserem Cruse Scanner, eignet sich die kleinere, aber 120kg Maschine, herrvorragend als Messgerät für die Profilierung von komplexen Substraten, wie Teppichböden, Betonplatten oder bedruckten Laminatböden.

Der Aufnahmebereich des Scanners hat eine Größe von ca. DIN A4 bis DIN A3 - je nach verwendetem Objektiv. Die Grundfläche des Messraums liegt bei ca. 100 x 60 cm. Somit können auch Ausschnitte größerer Teile aufgenommen werden.

“Aus einem multispektralen Datensatz können farbrichtige Bilder erzeugt werden, indem das korrekte Reflektionsverhalten des abgebildeten Gegenstands unter beliebien Lichtarten, z.B. D65/ D50 errechnet wird. Auch andere standardisierte oder tatsächlich vorhandene Lichtarten können benutzt werden, um Bilddaten in einen geräteunabhängigen Farbraum wie CIELAB (TIFF) abzuspeichern.” - Für mehr technische Infos: caddon.com/_d-downloads-upl/canscan_2016_de_lowres.pdf

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Hard- & Softproof

Als Spezialisten in der High End - Post Produktion wissen wir ganz genau, dass jedes Projekt einzigartig ist und auch so behandelt werden will.

Deshalb gehen wir in der Bildbearbeitung immer wieder mit neuem Engagement und viel Liebe zum Detail daran, mit Ihen zusammen Ihre eigene Bildsprache zu entwickeln.

Farbmanagement & Bildbearbeitung
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Softproof

Jedes Produkt ist einzigartig und will auch so behandelt werden.

Ein Hardproof ist eine farbverbindliche Vorlage aus Druckdaten. Unser Multispektral Scanner gibt farbgerechte Bilder, die uns im Satz bzw. Repro, als auch dem Drucker zum Abgleich der Farben dient. Die dargestellten Farben eines korrekt erstellten und geprüften Proofs sollten im idealfall an jeder Druckmaschine reproduzierbar sein.

Ein Softproof ist ein verbindlicher digitaler Probeabzug auf einem Monitor oder Projektor unter definierten Beleuchtungs- und Umfeldbedingungen, der vor einer finalen Auftragsfreigabe am eine Druckerei erfolgen kann. Wir prüfen dann die farbmetrische und inhaltliche Korrektheit der digitalen Druckdaten.

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Wir machen den Fleck weg. Ganz ohne Waschmittel.

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Die Frage ist, wo technische Beherrschung überhaupt enden kann.

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Interview

WESUELL: Dieter Sieg, Sie sind nicht nur einer der beiden Chefs von WESUELL, sondern auch Fotograf. Was macht ein gutes Bild aus?

Dieter Sieg: Schwierig. Da gibt es mehrere Perspektiven. Meine als Fotograf ist eine ganz andere als die des unbeteiligten Dritten; bei dem kann alles mögliche bis hin zum Nicht-Verstehen passieren. Und dann gibt es den Kunden, bei diesem sind andere, oft sehr spezielle Bewertungskriterien ausgeprägt: Ist es formal „richtig“, kommt das Produkt gut rüber, sitzt etwas schief? Diese ganzen Sichtweisen muss man als Kreativer und Unternehmer kennen. Das heißt nicht, dass ich mich ständig daran erinnern muss, „um die Ecke zu denken“ – ich beziehe das einfach ein. Man agiert so geerdeter, als wenn man nur versucht, sich mit heißem Herzen in alle möglichen Richtungen auszuspinnen. Und dennoch kann man sich auch dann einer Art Wahrheit nähern. Für mich zeigt ein gutes Bild den kurzen Moment, in dem hin-ter der Pose, dem Inszenierten oder dem Vordergründigen etwas Spontanes, Unwillkürliches durchscheint. Das gibt es nicht nur bei Porträts oder Fashion, sondern auch in Landschaften, sogar bei der Food-Fotografie.

WE: Fällt bei der Reproduktion diese Suche, das Kreative, weg?

DS: Nur wenn man Kreativität auf das Künstlerische reduziert. Denn eigentlich ist diese ganze Leistung eine Kreation, weil wir diese Art der Abbildung mitgeprägt und -mitentwickelt haben. Es gibt diese Metapher: ‚Wir müssen mit dem großen Zeh auf der Spitze einer Pyramide stehen‘, damit meine ich: Wir wollen die Reproduktion so perfekt wie möglich machen. Und deswegen müssen wir eigentlich ständig dazu bereit sein, manche Dinge neu und anders zu machen, wenn dadurch noch was aus dem Ergebnis rausgeholt werden kann. Diese Offenheit, dass wir es für möglich halten, irgendeine Optimierung im Moment noch nicht eingebaut zu haben, das ist eine kreative Haltung.

WE: Wo liegen die Anfänge der Reproduktion bei WESUELL?

DS: Die liegen in meiner eigenen Biografie, und da ist fast ein bisschen Schicksal dabei. Ich habe die analoge Reproduktion in der Ausbildung gelernt, in der Dunkelkammer, mit Chemikalien und so. Auch in meiner ersten Anstellung wurde das ziemlich zentral, obwohl ich, fast noch als Jugendlicher, lieber die ganze Zeit mit der Kamera um den Hals unterwegs gewesen wäre. Trotzdem habe ich auch damals schon Möglichkeiten gesehen, die Prozesse bei meinem Arbeitgeber zu verbessern, neue technische Entwicklungen aufzugreifen. Das liegt mir wohl irgendwie im Blut. Dann habe ich die ‚richtige‘ Fotografenlaufbahn begonnen, Assistent, Studioleiter, und so weiter. Als ich schon seit zehn Jahren meine eigene Firma führte, kommt eines Tages ein Kunde rein, mit einem Bodenelement in der Hand und fragt: ‚Könnt ihr das für mich reproduzieren?‘ Das konnten wir, und obwohl wir damals noch mit Digitalkameras arbeiteten, sahen die Bilder richtig gut aus. Als immer mehr solcher Objekte kamen, haben wir uns der Sache richtig angenommen.

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WE: Was bedeutete das konkret?

DS: Viele Menschen halten unbearbeitete Kameradaten auch für ‚unverfälscht‘. Aber im Gegenteil – sie weisen eine große Abweichung zum Original auf, etwa in den Farben. Selbst gute Apparate haben ein Delta E zwischen 9 und 10. Das heißt, das Kamerabild kann auf keinen Fall die Deutungshoheit haben, ich muss das interpretieren. Nach mehreren Jahren Entwicklung und technischen Upgrades erreichen wir heute ein Delta E zwischen 1,3 und 1,7.

WE: Das heißt, es entfällt Aufwand für die nachträgliche Korrektur?

DS: Das schon. Und trotzdem muss man bis ins Innerste verstehen, wie diese ganzen Werkzeuge, die im Prozess benutzt werden funktionieren, was sie eigentlich machen, die Bildschirme, das Licht. Jede Software fügt z.B. feinste Abweichungen hinzu. Dann kommt die Umwandlung in andere Farbräume – RGB, CMYK, etc. – oder Dateiformate. Und wir wissen, dass nur ganz wenige Druckereien im heutigen 8-bit-Verfahren ein Delta E von kleiner als 2 überhaupt drucken können. Wenn man das alles wirklich versteht, dann kann man ein paar Orientierungslinien bestimmen und vernünftig darüber nachdenken, wie man sich möglichst gut durch diesen Dschungel bewegt. WESUELL macht mit seinen kalibrierten Proofs den Gegencheck zu dem, was im Farbmanagement passiert. Unser Auge kann unfassbar viele Nuancen von Farben erkennen. Und wir sind da ziemlich haarspalterisch.

WE: Sie beherrschen die Technik also besser als nötig?

DS: Die Frage ist, wo technische Beherrschung überhaupt enden kann. Der Beruf des Fotografen etwa, da geht es technisch gesehen um nicht viel mehr als die maximale Beherrschung von Kontrasten auf Texturen; unabhängig vom Motiv. Das hat, so betrachtet, nicht viel mit Kreativität zu tun, ist aber eine Voraussetzung für diese. Denn wenn man seinen Job gut kann, dann ist es leichter, kreativ zu sein. Ich bin in meiner beruflichen Laufbahn in allen Bereichen, sogar in der Reproduktion, immer wieder Leuten begegnet, die machen Sachen, die ganz cool aussehen, aber sie beherrschen nicht den Weg dahinverstehen nicht die Technik. Dann merkt man, dass es einfach ein Zufall war, aus dem sie nicht viel ableiten können. Das ist nicht so mein Fall.

WE: Ist nicht dieser glückliche Zufall mitentscheidend?

DS: Ich durchdringe die Sachen gerne bis zu dem Punkt, an dem ich mir keine technischen Fragen mehr stellen muss, wenn ich kreativ sein will. Bis das Wissen in Fleisch, Blut und Bewegung übergegangen ist. Und mir ist wichtig, dass es allen, die bei WESUELL arbeiten, auch so geht. Dann passieren tolle Dinge, in allen Bereichen; das merken Kunden schon bei einem eintägigen Filmdreh mit uns. Wenn die Vorbereitung stimmt und jeder genau weiß, was er tut, dann ist die Atmosphäre nicht ernst, dann läuft Musik und alle können entspannen. Und dann können wir auch Übergabefristen nennen, die unsere Kunden oft erstaunen - einfach, weil wir genau wissen, wie es in unseren Studios weitergeht.

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Ich durchdringe die Sachen gerne bis zu dem Punkt, an dem ich mir keine technischen Fragen mehr stellen muss, wenn ich kreativ sein will. Bis das Wissen in Fleisch, Blut und Bewegung übergegangen ist.

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“Wir glauben an das Visuelle. Großartige, ausdrucksstarke Bilder, die zeigen, was unsere Leidenschaft ist und was uns jeden Tag inspiriert.

Wir verwandeln Ideen in visuelle Begeisterung und wir haben etwas zu sagen, denn wir erzählen Geschichten.”

Das WE Magazin wurde von WESUELL erstellt. wesuell.de

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