PROLOG SEPTEMBER 2 012
Elisabeth Kulman singt die Leokadja Begbick in Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny
Wiederaufnahme: I vespri siciliani Interviews: Denoke, Furlanetto, Kulman Ballett: Romeo und Julia
Die erfolgreiche Spielzeit 2011 | 2012 wird in einem umfangreichen Bildband mit über 350 Bildern von Michael Pöhn präsentiert.
Erhältlich um € 20,– im Arcadia Opera Shop, im Foyer bei den Billeteuren sowie unter www.wiener-staatsoper.at
Inhalt
Sehr geehrte Besucherinnen und Besucher, liebes Publikum!
September im Blickpunkt
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Die Revolution wird wiederholt Wiederaufnahme: I vespri siciliani
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Die große Erfahrung KS Ferruccio Furlanetto singt den Procida
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Singen ist für mich Geborgenheit Elisabeth Kulman im Gespräch
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Eine neue Saison beginnt
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Immer und ewig jung Ballett: Romeo und Julia
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Auch das spontane Empfinden hat seinen Platz KS Angela Denoke im Gespräch
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Serie: Am Stehplatz Elisabeth Sobotka
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Matineen
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Serie: Wissensreich Der Konzertmeister
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Serie: Unsere Ensemblemitglieder Ileana Tonca im Portrait
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Serie: Das Wiener Staatsballett Solotänzerin Natalie Kusch
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Repertoire
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Serie: Das Staatsopernorchester Tubist Paul Halwax
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Debüts im September
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Daten und Fakten
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Spielplan
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Kartenverkauf
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Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber für mich hat der Moment, in dem sich der Vorhang nach der Sommerpause zum ersten Mal wieder hebt, etwas ungemein Festliches und Beglückendes. Dieser Vorhang hebt sich ja nicht nur für das an diesem Tag angesetzte Stück, sondern für eine gesamte neue Spielzeit, von der jeder und jede – im Zuschauerraum wie hinter den Kulissen – in spannungsfroher Erwartung denkt: „Was werden sie wohl bringen, diese zehn Monate, deren Stücktitel und Besetzungen man ja schon kennt, das allabendliche künstlerische Werden aber noch aussteht?“ Und zumindest für uns, die wir an der Wiener Staatsoper wirken dürfen, gilt: Wenn das Stimmen der Instrumente verklungen ist und die Lichter im Auditorium langsam verlöschen, wissen wir, dass wir wirklich (wieder) zu Hause sind. In der Hoffnung, dass es Ihnen ähnlich ergeht, wünsche ich Ihnen einen schönen Saisonauftakt. Ihr Dominique Meyer
SEPTEMBER im Blickpunkt WIEDERAUFNAHMEN
ERÖFFNUNG DER BALLETTSPIELZEIT
PUBLIKUMSGESPRÄCH
September 2012
Fr., 14. September 2012
15. September 2012
Verdis I vespri siciliani ist im September wieder an der Wiener Staatsoper zu erleben. Das Haus am Ring bringt diese, auf eine wahre historische Begebenheit beruhende Oper am 9. September zur Wiederaufnahme. Die Inszenierung stammt von Herbert Wenicke, die September-Serie wird von Gianandrea Noseda dirigiert. Es singen u.a. KS Ferruccio Furlanetto, Gabriele Viviani, Angela Meade, Burkhard Fritz.
Die dritte Spielzeit des Wiener Staatsballetts unter seinem Direktor Manuel Legris wird am 14. September mit der 156. Aufführung von John Crankos weltberühmter Fassung des Prokofjew-Balletts Romeo und Julia eröffnet. Das zuletzt im Februar 2010 an der Wiener Staatsoper getanzte Werk steht im September vier Mal auf dem Spielplan. Als Protagonistenpaar der Eröffnungsvorstellung und der Aufführung am 19. September sind Olga Esina und Roman Lazik zu sehen. Der neu ernannte Erste Solotänzer Denys Cherevychko tanzt die Rolle des Mercutio, Kirill Kourlaev verkörpert den Tybalt. Am 17. September feiert der neuengagierte Solotänzer Robert Gabdullin sein Debüt als Romeo, seine Julia ist Maria Yakovleva. Davide Dato tanzt erstmals den Mercutio, Eno Peci tritt als Tybalt auf. Eine Reprise in dieser Besetzung findet am 21. September statt. Dirigent der Aufführungen ist Guillermo García Calvo.
Am 15. September 2012 findet das erste öffentliche Publikumsgespräch der neuen Spielzeit im Gustav Mahler-Saal des Hauses am Ring statt, zu dem Staatsoperndirektor Dominique Meyer gemeinsam mit dem kaufmännischen Geschäftsführer Thomas Platzer und dem Publikumsforum einlädt. Das Publikumsgespräch beginnt um 11.00 Uhr, kostenlose Zählkarten sind an allen Kassen der Österreichischen Bundestheater erhältlich.
Mit der beliebten und erfolgreichen Kinderoper Das Traumfresserchen wurde das A1 Kinderopernzelt auf der Dachterrasse der Wiener Staatsoper vor nunmehr 13 Jahren eingeweiht. Tausende Buben und Mädchen haben die Geschichte des gutmütigen und hilfreichen Traumfresserchens aus dem Königreich Schlummerland bereits erlebt. Am 16. September wird das von Wilfried Hiller und Michael Ende geschaffene Werk wieder in den Spielplan aufgenommen.
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Information: brigitta.wutscher@wiener-staatsoper.at
oder Tel. (+43/1) 51444/2250
BLICKPUNKT
OPER LIVE AM PLATZ
NEUE MEDIEN STAATSOPERN-APP
September 2012
September 2012
Pünktlich zu Saisonstart geht die nächste Runde des Projekts Oper live am Platz an den Start: Am 4. September wird die Don CarloVorstellung aus dem Haus am Ring live auf die etwa 50m2 große LED-Wand auf den Herbert von Karajan-Platz übertragen. Weitere Vorstellungen, die im Rahmen dieses beliebten Projekts zu erleben sind: Gaetano Donizettis L’elisir d’amore, Richard Strauss’ Arabella, das Ballett Romeo und Julia, Giuseppe Verdis I vespri siciliani, Kurt Weills Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny, Richard Strauss’ Elektra, Modest Mussorgskis Boris Godunow und Giacomo Puccinis Madama Butterfly. Insgesamt sind im September 20 Vorstellungen unter freiem Himmel und bei freiem Eintritt zu sehen beziehungsweise zu hören.
Ab sofort ist die App der Wiener Staatsoper nicht nur für iPhones erhältlich, sondern auch für Android-Smartphones. Die App kann von der Webseite der Wiener Staatsoper sowie im App-Store bzw. Play Store heruntergeladen werden. Sie bietet Zugang zum aktuellen Spielplan, zu den jeweiligen Besetzungen, zu Fotogalerien, Videobeispielen, einführenden Texten und aktuellen Neuigkeiten. Darüber hinaus können auf iPhones mit iPads Programmhefte der Wiener Staatsoper erworben werden. Alternativ kann die mobile App auch weiterhin unter m.wienerstaatsoper.at gestartet werden.
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DIE REVOLUTION WIRD WIEDERHOLT Giuseppe Verdis I vespri siciliani wird am 9. September wiederaufgenommen
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n der Mitte des 19. Jahrhunderts hatte das Zentrum des Musiktheaters nur einen Namen: Paris. Wer als Komponist wirkliche „Weltgeltung“ erlangen und nachhaltig Erfolg haben wollte, der musste in Paris an der Opéra reüssieren. Dieser Tatsache war sich auch Giuseppe Verdi bewusst, als er – im ersten Anlauf – an diesem Haus seinen Jérusalem herausbrachte. Bei diesem Paris-Debütwerk 1847 handelte es sich jedoch nur um eine Umarbeitung der italienischen Oper I Lombardi alla prima crociata. Inzwischen hatte der Komponist seine berühmte trilogia popolare hinter sich gebracht, also die Trias bestehend aus Rigoletto, Il trovatore und La traviata, die ihn an die unbestreitbare Spitze italienischen Theaters brachte, sowie zuvor den ebenso bekannten, vom Komponisten als „Galeerenjahre“ bezeichneten Lebensabschnitt absolviert, in dem er in kurzer Zeit mit großem Arbeitsaufwand Oper für Oper schuf. Verdi wünschte sich für dieses neue ParisOpus Eugène Scribe als Librettisten; er erhielt letztendlich von diesem und dessen Mitarbeiter Charles Duveyier eine überarbeitete Version eines älteren Textbuches, das in seiner Grundform rund zwei Jahrzehnte alt war. Die Zusammenarbeit mit dem Dichter verlief nicht friktionsfrei, aus Briefen geht hervor, dass der Komponist durchaus seine Einwände gegen das Textbuch hatte. Auch liefen die Proben zur Uraufführung unter erschwerten Bedingungen ab – es gab Schwierigkeiten rund um die Interpretin der Hélène Sofia Cruvelli. Dennoch wurde die Uraufführung ein Erfolg, wenn auch die Oper in puncto Aufführungszahlen in Paris keine Rekorde brach. Dieser Vêpres
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Siciliennes lag eine historisch wahre Begebenheit zugrunde, der sizilianische Aufstand des Jahres 1282, in dem sich das Volk gegen die französische Herrschaft auflehnte. Aus diesem Grund ging die Erstellung einer italienischen Version der Oper nicht ohne Probleme vonstatten; denn die Zensur verbot italienisch-historische Stoffe auf italienischen Bühnen, vor allem solche mit Revolutionsinhalten! So verlagerte man die Handlung unter dem Namen Giovanna de Guzman nach Portugal, weitere Umbenennungen folgten, so hieß das Werk unter anderem Batilde di Turenna. Erst 1861 kam es zur unverfälschten italienischen Erstaufführung, ein Zeitpunkt, der den Beginn des Siegeszuges dieser Fassung markiert. Im Haus am Ring erklang die Sizilianische Vesper erstmals 1878, wurde allerdings nur acht Mal gegeben – der Zeit entsprechend in deutscher Sprache. Es dauerte exakt 120 Jahre, bis sich eine Direktion wieder an das Werk heranwagte: Am 12. Februar 1998 erklang I vespri siciliani, erstmals in italienischer Sprache, an der Wiener Staatsoper. Für die Inszenierung zeichnete Herbert Wenicke verantwortlich, der auch das Bühnenbild (eine überdimensionale Treppe) und die Kostüme entwarf. Nach mehreren Aufführungsserien in dieser Inszenierung kommt es diesen September, vierzehn Jahre nach der Premiere, zur Wiederaufnahme der Produktion. Und zumindest ein Sängername ist auf dem Abendzettel unverändert zur Premiere: jener Ferruccio Furlanettos, der auch diesmal die Partie des sizilianischen Rebellenführers Giovanni di Procida übernimmt. Oliver Láng
INTERVIEW
DIE GROSSE ERFAHRUNG KS Ferruccio Furlanetto singt den Procida
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err Kammersänger Furlanetto, wie von einigen anderen Verdi-Opern gibt es von I vespri siciliani eine italienische und eine französische Fassung. Wieweit bevorzugen Sie eine der beiden? KS Ferruccio Furlanetto: Im Falle dieser Oper bin ich in beiden Fassungen auf der Bühne gestanden. Amüsanterweise einmal in einem Jahr in Paris in der italienischen Version und kurz danach in Rom in der französischen. Grundsätzlich finde ich, dass Vespri siciliani jene Oper von Verdi ist, die in der französischen Version am besten funktioniert. Wobei ich freilich sagen muss, dass mir die italienische näher am Herzen liegt und ich sie als ideale Fassung empfinde. Im Jahr 1998 sangen Sie in der Premiere der bestehenden Produktion hier am Haus; zwischenzeitlich sind Sie an der Staatsoper erneut in der Oper zu erleben gewesen. Wie lange dauert es, bis Sie sich eine Produktion und die Rolle wieder vergegenwärtigen?
KS Ferruccio Furlanetto: Das ist sehr unterschiedlich und hängt natürlich jeweils von der Oper, der Partie und der jeweiligen Produktion ab. Bei Vespri siciliani sind es nur einige Tage, da ich die Oper seit Jahrzehnten im Repertoire habe. Erstmals sang ich sie in den frühen 80er-Jahren in New York, ganz am Anfang meiner Karriere. Solche großen Werke, die man wirklich gut kennt, können manchmal sogar ein, zwei Jahre liegen bleiben, und man hat sie dennoch schnell wieder im Kopf. Greifen Sie bei der Vorbereitung auf Notizen zurück, die Sie vielleicht während der Proben für die Premiere erstellt haben? KS Ferruccio Furlanetto: Nein. In diesem Falle erinnere ich mich sehr gut an die Produktion, da wir alle gemeinsam sehr genau an der Inszenierung gearbeitet haben. Einzelne Details, die ich nicht mehr im Kopf habe, kehren bei den Proben schnell wieder zurück.
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S I M O N K E E N LY S I D E Auftritte im September: Giovanni da Procida (I vespri siciliani) 9. (Wiederaufnahme), 12., 15., 18. September
Die erste – französische – Fassung von vespri siciliani entstand unmittelbar nach Verdis berühmter trilogia popolare. Schlägt sich dies in der Musik des Werkes nieder? KS Ferruccio Furlanetto: Vespri siciliani verkörpert eine Mischung aus dem, was zuvor geschrieben worden war, und dem, was noch folgen sollte. Die Reife des Komponisten ist in dieser Oper bereits deutlich zu erkennen, nichts wirkt einfach konventionell hingeschrieben. Vor allem aber sind die Charaktere sehr genau ausgearbeitet und weisen ins Komplexe. Verdi greift hier auf kein einfaches Modell zurück, sondern arbeitet mit Mehrdimensionalität und großer Tiefenschärfe. Hier zwei junge Verliebte, da ein düsterer Gegenspieler, das wäre für den Verdi der Vespri siciliani zu einfach gewesen. Wie sieht Verdis Charakterzeichnung also bei Procida aus? KS Ferruccio Furlanetto: Nun, er ist eine genau und lebensecht gezeichnete Persönlichkeit, wie gesagt: mehrdimensional. Aus der Sicht der Sizilianer ist er ein großer Patriot, ja ein Held: Er steht treu zu seiner Heimat, zu seinem Kampf. Aus der Sicht der Franzosen ist er wiederum ein gefährlicher Terrorist. Diese Möglichkeit der doppelten Betrachtung ist etwas, was uns sehr heutig und modern vorkommt. Mir gefällt es, genau diese beiden Aspekte besonders zu vertiefen und herauszustreichen, dass das, was für den einen positiv konnotiert ist, für den anderen genau das Gegenteil sein kann. In der Weltpolitik von jeher und auch aktuell ein wichtiges Thema. Verdis Procida ist also mehr als nur ein finsterer Bösewicht, der nur Vendetta, Vendetta schwört. Man erhält da als Darsteller ganz andere Möglichkeiten! Trägt Verdi diese Komplexität auch in puncto stimmliche Herausforderungen an seine Darsteller heran? KS Ferruccio Furlanetto: Procida zählt nicht zu den schwersten Rollen in diesem Fach, ein Zaccaria in Nabucco ist zum Beispiel herausfordernder. Procida enthält zahlreiche wunderschöne Passagen, aber auch dramatische Momente. Und sie ist lang. Hier fangen die Gefahren an: Ein Sänger muss mit seinem „Bordcomputer“ die Rolle und ihren Verlauf genau im Auge behalten und sich seine Kraft einteilen. Takt für Takt genau wissen, wo wie viel zu geben ist. Es gibt bei solchen Partien immer die große Verfüh-
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rung, sich mitreißen zu lassen und einen übergroßen dramatischen Ausdruck einzubringen. Das allerdings führt dazu, dass der Interpret zu schnell ermüdet und nicht bis zum Ende durchhalten kann. Es hängt also sehr stark von der Erfahrung ab, die der Sänger mit dieser Rolle hat. Umso mehr Erfahrung, desto sicherer und gefahrenloser kommt man durch den Abend. Wenn man wirklich jeden Winkel der Oper genau kennt und sich auch der Körper an die Rolle erinnert, ist es ideal. Wie spielt diese Erinnerung des Körpers mit dem Kopf zusammen? Laufen bei ausreichender Erfahrung die Prozesse automatisch ab oder braucht es noch Unterstützung durch aktives Mitdenken? KS Ferruccio Furlanetto: Das ist sehr eng miteinander verzahnt. Natürlich merkt man sich auch unterbewusst die Stellen, die einem Schwierigkeiten bereiten oder bereitet haben. Gleichzeitig braucht es selbstverständlich eine ständige Konzentration seitens des Sängers. Steht diese große Konzentration eigentlich im Widerstreit mit der Freude an der Gestaltung? Anders gefragt: Können Sie sich auf der Bühne über das Geschehen und die Musik freuen? KS Ferruccio Furlanetto: Auf der Bühne zu stehen und zu singen ist die allergrößte Freude, die man sich vorstellen kann. Mehr noch: Es ist ein Privileg! Auch sehr anspruchsvolle Partien, die alles abfordern, wie ein Boris, ein Philipp, ein Don Quixote oder ein Thomas Becket in Assassinio nella cattedrale, erzeugen das größte Glücksgefühl. Natürlich ist es nicht einfach, allerdings kenne ich nichts anderes, was eine solche Freude spenden kann. Sie haben vor kurzem Ihre – erste – Winterreise aufgenommen. Ein verhältnismäßig später Termin für eine Ersteinspielung. KS Ferruccio Furlanetto: Ich habe 1993 begonnen, mich mit diesem Liederzyklus zu beschäftigen und ihn immer wieder erneut herangezogen, allerdings habe ich ihn niemals öffentlich gesungen. Vielmehr wollte ich meine Winterreise wachsen lassen. Nach all den Jahren spürte ich nun, dass die Zeit gekommen ist. Stimmlich ist der Zyklus nicht herausfordernd, die Schwierigkeiten liegen in der Gestaltung: Man braucht Intensität, Farben, es muss unter die Haut gehen, man muss das Werk leben. Was ist die Winterreise? Die Geschichte eines jungen roman-
INTERVIEW
tischen Helden. Die Geschichte kann man besser erzählen, wenn man nicht mehr ganz so jung ist. Man kennt das Leben aus einer anderen Perspektive. Im Frühjahr geben Sie an der Staatsoper ein Solistenkonzert. Am Programm stehen Werke von Mussorgski und Rachmaninow. Wie kam es zu dieser Programmierung? KS Ferruccio Furlanetto: Auch wenn ich meine, dass Liederabende etwas gänzlich anderes sind als Opernaufführungen, so ist es doch so, dass Mussorgskis Lieder und Tänze des Todes, die ich unter anderem singen werde, einen gewissen Zug ins Opernhafte haben. Insofern ist dieses Programm für ein so großes Haus wie die Wiener Staatsoper ideal. In der aktuellen Spielzeit singen Sie hier darüber hinaus auch den Mustafà in Rossinis L’italiana in Algeri. Das ist neben Bartolo im Barbier Ihre einzige Rossini-Rolle? KS Ferruccio Furlanetto: Ja, ich liebe die Italiana – vor allem in dieser Produktion, die einzigartig ist. Ponnelle war als Regisseur ein Genie! Er hatte ein Sensationstalent für Komödie, aber auch für das gesamte restliche Repertoire. Für mich ist jeder einzelne Abend als Mustafà in dieser Inszenierung ein richtiger Spaß. Dementsprechend froh bin ich, dass es diese Produktion noch gibt, übrigens nicht nur in Wien, sondern auch in München und New York. Gibt es eigentlich eine wesentliche Rolle, die Ihnen in Ihrem Repertoire noch fehlt? KS Ferruccio Furlanetto: Ich sang niemals den Ochs im Rosenkavalier. Es bot sich die Möglichkeit, diese Partie in Amerika zu gestalten – und ich lernte die Rolle. Allerdings ist für jemanden, der Deutsch nicht als Muttersprache spricht, die Menge und Kompliziertheit des Textes eine echte Herausforderung. Ich konnte ihn zwar komplett, musste aber während des Singens dennoch immer über den nächsten Satz nachdenken. Wenn man das machen muss, dann bekommt die Gestaltung niemals jene Selbstverständlichkeit, die sie braucht. Also habe ich, aus Respekt vor dem Rosenkavalier und manchen großartigen Darstellern des Ochs, von öffentlichen Auftritten in dieser Partie abgesehen. Oliver Láng
KS Ferruccio Furlanetto als Giovanni da Procida
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ELISABETH KULMAN Singen ist für mich Geborgenheit
Auftritte im September: Leokadja Begbick (Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny) 22., 27., 30., September
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hre Darstellung der korrupten Turbokapitalistin Leokadja Begbick in der Staatsopernerstaufführung von Weills und Brechts Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny im vergangenen Jänner dürfte Interpretationsgeschichte geschrieben haben – nun leiht Elisabeth Kulman zu Saisonbeginn, bevor sie mit der Staatsoper auf Japan-Gastspiel geht, dieser menschenverachtenden Figur erneut ihre Stimme. Das folgende Gespräch führte sie mit Andreas Láng. Frau Kulman, ist Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny nun eine Oper oder nicht – diese Frage wird ja gelegentlich diskutiert? Elisabeth Kulman: Anders als die Dreigroschenoper, die den Namen „Oper“ im Titel trägt, zähle ich Mahagonny sehr wohl zu dieser Gattung, zumal
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man für die Umsetzung gestandene Sänger benötigt – vor allem die Partien der Jenny und des Jim Mahoney halten für die Interpreten einige Herausforderungen bereit. Die Dreigroschenoper wurde hingegen explizit für Schauspieler konzipiert, die Fähigkeiten zum sängerischen Gestalten haben. Leokadja Begbick, traditionell mit betagteren Sängerinnen besetzt, würde man als typisches Charakterfach klassifizieren. Sind Sie daher eine Luxusbesetzung? Elisabeth Kulman: (lacht) Das müssen andere beurteilen. Auf jeden Fall braucht man für die Leokadja eine Sängerin, die eine Portion Bühnenpräsenz mitbringt – und das schreibt man mir zu. Dass eine junge Sängerin, die nicht nur über Reste von
INTERVIEW
Stimme, sondern über die Blüte ihrer Kraft verfügt, diese Rolle gestalten darf, ist allerdings tatsächlich unüblich, vielleicht handelt es sich diesbezüglich an der Wiener Staatsoper sogar um ein Novum. Waren Sie also überrascht, als Sie den Auftrag bekamen? Elisabeth Kulman: Die Musik Kurt Weills war mir natürlich vertraut, ich kenne viele seiner Werke, beschäftige mich regelmäßig mit seinen Liedern, und habe in den 90er-Jahren als Mädchen von Mahagonny bei einer konzertanten Aufführung des Mahagonny-Songspiels im Wiener Konzerthaus mitgewirkt. Überrascht war ich vom Angebot aufs erste trotzdem, dachte mir dann aber: Da muss man zugreifen, das ist eine Rolle, aus der man schon etwas machen kann. Rund einen Monat nach den Mahagonny-Aufführungen singen Sie den Smeton in der Anna Bolena beim Staatsoperngastspiel in Tokio, also eine Belcanto-Rolle. Ist die Herangehensweise bei den beiden Partien trotz der stilistischen Differenz ähnlich? Elisabeth Kulman: Nein, die beiden Rollen liegen so weit auseinander, dass es einer richtigen Umstellung bedarf. Im Belcanto geht es ja, wie der Name schon sagt, um den Schöngesang. Man versucht so homogen, auch so geglättet zu singen wie nur möglich, ohne aber den Ausdruck, die Farben zu verlieren. Bei Mahagonny kann man bewusst hässliche Farben suchen, da sind auch veristische Ausbrüche erlaubt. Beim Belcanto ist so etwas strikt verboten, wie ich von Riccardo Muti gelernt habe. Ist man eigentlich stolz, dass man so unterschiedliche Partien im Repertoire hat? Elisabeth Kulman: Um Stolz geht es nicht, es geht um das stilistisch richtige Singen. Mein Anliegen kann nicht lauten, eine große Palette an Rollen irgendwie auf meine Art zu machen, sondern mich immer wieder in eine Sprache, in einen Stil, in einen Komponisten hineinzufühlen. Ich empfinde das als eine essentielle Arbeit, die einen ganz großen Teil meines Berufes ausmacht. Und worin besteht die persönliche Interpretation? Elisabeth Kulman: In meinem Blickwinkel auf ein Werk, auf eine Partie, in meiner Erfahrung, meinem
Wissen, das ich mir erworben habe, durch Sekundärliteratur, durch meine Zusammenarbeit mit großen Dirigenten. Ich nenne beispielsweise die Pole Nikolaus Harnoncourt und Riccardo Muti: da liegen Welten dazwischen und ich habe die gleichen Werke mit dem einen und dem anderen gemacht. Bei Muti bin ich darüber hinaus in eine italienische Welt eingetaucht, die mir vorher nicht zugänglich war, die plötzlich bunt und erlebbar wurde, wofür ich ihm unglaublich dankbar bin. Diesen breiten Erfahrungsschatz trage ich immer mit mir und nutze ihn nach bestem Wissen und Gewissen je nach Situation. Sind Sie bereit, auf Konfrontation zu gehen, wenn Kollegen oder Dirigenten eine gänzlich andere Sicht auf Werke haben als Sie? Elisabeth Kulman: Vielleicht war meine Zusammenarbeit mit Dirigenten bislang deshalb immer so gut, weil sie merkten, dass ich selbstständig denke und nicht einfach mache, was man von mir verlangt, sondern in Einzelfällen durchaus widerspreche. Heutzutage ist es ja nicht mehr so, dass ein Dirigent alles bestimmt und Sänger oder Musiker bloß ausführende Organe sind. Natürlich hat man Respekt vor einem erfahrenen Dirigenten, und natürlich lasse ich mich gerne inspirieren und sogar belehren. Aber was ich unter Zusammenarbeit verstehe, ist der Austausch zwischen einem Dirigenten und den anderen künstlerisch Beteiligten: Ich biete meine Ansicht an, und er sagt dann, ob er sie richtig findet oder falsch. Und genau das ist das Schöne an meinem Beruf, dass man nicht alleine, sondern gemeinsam Musik macht. So sehr Künstler in manchen Aspekten Einzelgänger beziehungsweise Einzelkämpfer sind, sein müssen: Auf der Bühne ringt man gemeinsam um das bestmögliche Ergebnis. Kommen wir zu Mahagonny zurück: Dieses Stück ist eindeutig politisch ausgerichtet. Muss oder kann Kunst, Oper, Musik generell politisch sein? Elisabeth Kulman: Oft hört man, jede Kunstform oder Kunstausübung sei eine politische Äußerung, da man alles, was man sagt oder tut, auch in einem politischen Kontext sehen kann. Obwohl ich ein politisch denkender und interessierter Mensch bin, halte ich diesen Gedanken dennoch für sekundär. Ein Musikstück transportiert in erster Linie die sehr
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persönliche, geradezu intime Sprache des Komponisten, ob er das will oder nicht, und auch ich bin als Interpretin primär ein Mensch, der von Gefühlen und Stimmungen bewegt ist. Erst in zweiter Linie kommen andere, intellektuelle Aspekte hinzu, zum Beispiel politische, wie eben in Mahagonny, wo die beiden Schöpfer Weill und Brecht eine eindeutige politische Botschaft senden wollen, ja geradezu eine Belehrung an ihre Hörerschaft. Worin liegt eigentlich Ihre Grundmotivation, den Beruf einer Sängerin auszuüben? Elisabeth Kulman: Viele meiner Kollegen betonen, dass sie den Beruf gewählt haben, um andere glücklich zu machen, quasi um sich herzuschenken. Ich hingegen singe, weil es mich glücklich macht. Ich kann gar nicht anders: Ich mag die Proben, die Aufführungen, ich liebe es, wenn Musik um mich herum existiert, da diese Welt mich zu schützen scheint, ein heimeliges Gefühl erzeugt. Im Ausüben meines Berufes empfinde ich eine Form der Geborgenheit, nach der ich Sehnsucht habe. Mit anderen Worten: Ich bin Sängerin aus egoistischen Gründen, freue mich aber, wenn andere, das Publikum, ebenfalls Freude an dem empfindet, was mir Spaß macht. Haben Sie dieses Gefühl der Geborgenheit durch Musik immer schon gekannt? Elisabeth Kulman: Ja, von Kindheit an. Diese Geborgenheit in der Musik, diese Freude an der Musik war und ist der erste Antrieb meines Sängerinnendaseins, den ich nie verlieren will. Wenn Singen eines Tages keine Freude mehr wäre, würde ich den Beruf nicht mehr ausüben wollen. Früher dachte ich, dass alle aus denselben Gründen auf die Bühne gehen wie ich. Aber es gibt ganz verschiedene Motivationen, meine ist nur eine Variante. Manche brauchen den Applaus, den Ruhm, bei manchen steht vielleicht das Pekuniäre im Vordergrund. Ich will das nicht werten, alles hat seine Berechtigung. Aber sind Nervosität oder der Druck, der vor einer Vorstellung auf einem lasten kann, keine Glücksminderer? Elisabeth Kulman: Es stimmt, es gibt Dinge, wie eben das Lampenfieber, die einen stören können. Vor allem am Ende meiner Zeit als Sopran bin ich manchmal mit zitternden Knien auf der Bühne
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gestanden und habe Blut und Wasser geschwitzt – diese Zeit will ich nicht mehr erleben. Ich strebe ständig danach, solche Nebeneffekte des Berufes los zu werden oder zu minimieren, damit ich mir meine ursprüngliche Freude bewahren kann. Fühlen Sie auf der Bühne das Publikum mit, denken Sie während einer Aufführung ununterbrochen daran, dass im Saal hunderte Zuschauer sitzen? Elisabeth Kulman: In der Oper sieht die Situation etwas anders aus als während eines Liederabends. In der Oper sieht man die Zuschauer ja bis zum Schlussapplaus nicht, erfühlt sie allenfalls in feinen Schwingungen. Man erzählt eine in sich geschlossene Geschichte, die auf der Bühne ihren Raum hat und dort abgeschlossen ist – abgesehen von manchen Inszenierungen, bei denen die vierte Wand bewusst eliminiert wird. Meistens also gibt es einen Betrachter von außen, der wie in einen Fernseher hineinschaut. Bei Liederabenden hat man hingegen die Verpflichtung, dem Publikum etwas zu erzählen, indem man eine Beziehung aufbaut. Das ist eine besondere Herausforderung, die ich nach und nach gelernt habe. Da ist zudem auch das Publikum gefordert, sich mir zu öffnen. Das gelingt manchmal mehr oder weniger und hängt von beiden Seiten ab. Zum Abschluss noch eine allgemeine Frage: Wie würden Sie „musikalisch“ definieren, also eine musikalische Person? Elisabeth Kulman: (denkt kurz nach) Es gibt noch den Begriff musisch. Ein musischer Mensch ist ein künstlerisch empfänglicher Mensch, aber das ist nicht dasselbe wie musikalisch. Viele Zuhörer werden sich als musische Menschen empfinden, aber ob sie musikalisch sind, ist eine andere Frage. Es werden auch nicht alle musikalische Menschen Profimusiker. Es gibt auch sicher Profimusiker, die unmusikalisch sind (lacht). Was macht also einen musikalischen Sänger aus? Zunächst einmal braucht er Bildung, eine Ausbildung, in der er die Sprache der Musik erlernt, sich umfassendes Wissen aneignet. Darüber hinaus benötigt er Einfühlungsvermögen, um in die Welt des Komponisten eintauchen zu können, und Gefühlstiefe. Beide Qualitäten, also Herz und Hirn, müssen in ausreichendem und ausgeglichenem Maße vorhanden sein, wenn eines verkümmert ist, liegt auch keine echte Musikalität vor.
EINE NEUE SAISON BEGINNT F
ür Opern- und Ballettliebhaber beziehungsweise für Musikfreunde ganz allgemein beginnt das „neue“ Jahr, ähnlich den Schulkindern, nicht am 1. Jänner sondern am 1. September – zu Saisonbeginn. Und so wie am Beginn eines Kalenderjahres, blickt man auch am Beginn einer Spielzeit neugierig und erwartungsfroh auf das, was kommen wird. Im Falle der Oper heißt das im Klartext: man blättert noch einmal die gedruckte Saisonvorschau durch, klickt auf der Webseite von Vorstellung zu Vorstellung und überlegt, welche der Aufführungen man auf keinen Fall versäumen möchte. Die Premierenproduktionen werden wohl die meisten Besucherinnen und Besucher interessieren: Glucks Alceste, die nach mehr als einem halben Jahrhundert wieder im Haus am Ring zu hören sein wird, eine neue Ariadne, weiters Rossinis Cenerentola, die zuletzt 1984 an der Wiener Staatsoper gespielt worden ist, und, anlässlich von Wagners 200. Geburtstag, dessen Tristan und Isolde. Dazu kommt – im großen Haus – die Erstaufführung von Henzes populärer Kinderoper Pollicino. Wagner wird außerdem mit der Wiederaufnahme der beliebten Schenkschen Meistersinger-Produktion bedacht sowie einer Reihe von Repertoireaufführungen (Fliegender Holländer, Parsifal, kompletter Ring). Aber auch der andere, gleichaltrige „ Jahresregent“, Giuseppe Verdi kommt nicht zu kurz: Neben den Wiederaufnahme von Vespri siciliani und Aida, werden vom Meister aus Busseto noch Aufführungen von Ballo in maschera, Don Carlo (die französische wie italienische Fassung), Nabucco, Otello, Rigoletto, La traviata und Simon Boccanegra präsentiert. Zu den weiteren Wiederaufnahmen gehören Wozzeck und Donizettis La Fille du régiment in der gefeierten Inszenierung von Laurent Pelly. Gegen Ende der Spielzeit folgt dann noch die Neueinstudierung von Strauss’ Capriccio. Der Opernspielplan umfasst neben den bereits genannten Stücken außerdem Werke von Mozart (La clemenza di Tito, Don Giovanni, Le nozze di Figaro, Zauberflöte), Belcanto (L’elisir d’amore, La sonnambula, Barbiere, L’italiana in Algeri), französisches Repertoire (Carmen, Werther, Roméo et Juliette), russisches Repertoire (Boris Godunow, Eugen Onegin,
Pique Dame), Puccini (La Bohème, Madama Butterfly, Tosca), Strauss (Arabella, Elektra, Rosenkavalier, Salome) sowie Beethovens Fidelio, Giordanos Andrea Chénier, Weills Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny und Strauß’ Fledermaus. Unter den Interpreten werden solche zu erleben sein, die am Haus am Ring noch nie zu hören gewesen sind sowie gute und liebgewordene Bekannte. Generalmusikdirektor Franz Welser-Möst wird die Premieren von Ariadne auf Naxos und Tristan und Isolde, die Wiederaufnahme von Wozzeck sowie Repertoirewerke wie Arabella, La Bohème, Don Carlo, Parsifal den Ring sowie die Zauberflöte für Kinder am Tag nach dem Opernball dirigieren, darüber hinaus wird er zwei Matineen der Reihe Positionslichter gestalten und leiten. Die beiden Zyklen im Gustav Mahler-Saal Kammermusik der Wiener Philharmoniker und Das Ensemble stellt sich vor werden ebenso weitergeführt, wie die Solistenkonzerte im großen Haus (Jonas Kaufmann, KS Ramón Vargas, KS Angela Denoke, KS Ferruccio Furlanetto). Dass die Staatsoper während ihres JapanGastspiels im Oktober und November den Spielbetrieb hier in Wien wie gewohnt aufrecht erhält, zeigt – nebenbei bemerkt – eine weitere außergewöhnliche Facette der künstlerischen wie organisatorischen Besonderheit des Hauses am Ring. Nach zwei sehr erfolgreichen Spielzeiten unter dem Ballettdirektor Manuel Legris mit insgesamt dreizehn Premieren, werden 2012/2013 mit Rudolf Nurejews Der Nussknacker und dem mehrteiligen Abend Tanzperspektiven zwei weitere neue Produktionen ins Repertoire im Haus am Ring aufgenommen. Was die Klassiker betrifft, so wird das Wiener Staatsballett die Wiederaufnahme von Kenneth MacMillans Manon sowie John Crankos Romeo und Julia, Pierre Lacottes La Sylphide und Rudolf Nurejews Don Quixote zeigen. Die Abende Balanchine | Neumeier | Robbins und Meisterwerke des 20. Jahrhunderts ergänzen das Repertoire in der Wiener Staatsoper. Enden wird auch diese Spielzeit wieder mit einer Nurejew Gala. AL / oz
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IMMER UND E WIG JUNG John Crankos Romeo und Julia zum Saisonbeginn wieder auf dem Spielplan des Wiener Staatsballetts
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ie Ambivalenz, die in Altersfragen an den Tag gelegt wird, ist erstaunlich. Kann die eine Sache nicht alt genug sein – man denke nur an Wein! – ist anderes wiederum nur jung vorstellbar. Leidtragende sind oft Frauen, man denke nur an die Marschallin, die – in Jahren, die heute als die Allerbesten angesehen werden – nächtens in ihrem Palais herumirrt, um die Uhren anzuhalten. Zu jenen Dingen, die nur jung vorstellbar sind, gehört das Liebespaar Romeo und Julia. Jung verliebt, jung geheiratet und schon gestorben. Gut so, könnte man rückblickend meinen, denn, wie der kluge John Neumeier dies einmal formulierte, könne man sich kaum eine schon etwas ältere Julia vorstellen, die Romeo auszankt, weil er die Zahnpastatube nicht richtig ausdrückt hat. Es gibt aber auch Dinge, die jenseits von Altersfragen stehen, die höchste Qualität haben und diese bewahren, ob sie nun fünf Jahrhunderte alt sind – wie etwa das Stück Shakespeares – oder fünf Jahrzehnte – wie die Choreographie zu Romeo und Julia von John Cranko, die das Wiener Staatsballett im September wieder tanzt. Diese Langlebigkeit seines Balletts hätte sich der damals noch junge Cranko – der britische Choreograph war 1962, als das Ballett in Stuttgart herauskam, fünfunddreißig Jahre alt – wohl nicht träumen lassen; ebenso wenig wie die Tatsache, dass seine Version dieses von Sergej Prokofjew komponierten, zum Klassiker avancierten Werks zur – weltweit gesehen – wohl beliebtesten choreographischen Umsetzung der berühmten Partitur avancieren würde. Dabei hatte es ursprünglich gar nicht danach ausgesehen, als ob sich das neue Ballett Prokofjews nachhaltig durchsetzen könnte. Unüberbrückbar schienen die Meinungsfronten, die den Entstehungsprozess blockierten. Letztlich 1940 in Leningrad aufgeführt, ging den Auftraggebern das tragische Ende, ein Konstrukt, das immerhin das wesentlichste Merkmal des Stückes ist, gegen den Strich. In einem kommunistischen Staate nämlich gebe es nur glückliche Menschen, ein solches Ende wäre also nicht möglich! Proteste kamen überraschenderweise auch von Tänzerseite, die sich wiederum gegen die Musik richteten. Ein diesbezüglicher Ausspruch Galina
Ulanowas, die die Julia verkörperte, ist überliefert: „Nichts Schlimm’res gibt es, möchte ich wetten, als die Musik Prokofjews in Balletten.“ Es kann kein Zweifel darüber bestehen, dass sich die Ulanowa an die Musik gewöhnte, wurde die Julia doch, sowohl was die Tanzweise wie die Interpretation betraf, zu ihrer berühmtesten Partie. Choreograph Leonid Lawrowski hatte an diesem Erfolg gewichtigen Anteil, die Modellarbeit hatte für Jahrzehnte Einfluss sowohl auf Tänzer wie auf Choreographen. Es gab übrigens einen lachenden Dritten im Leningrader Streit: das Ballettensemble der Stadt Brünn, dem 1938 die Ehre zufiel, das Werk, das heute zu den meistgespielten abendfüllenden Balletten des 20. Jahrhundert gehört, aus der Taufe zu heben. Die Brünner Julia, Zora Šemberová, hatte sogar eine gewisse Nähe zu Wien. Eine ihrer Lehrerinnen war die aus Brünn stammende, jedoch in Wien wirkende Rosalia Chladek gewesen. Da die politische Situation in den folgenden Jahrzehnten einen kulturellen Austausch zwischen Ost und West kaum zuließ, war das London der fünfziger Jahre, wo sich, besonders durch Frederick Ashton ein unverwechselbar englischer Stil herausgebildet hatte, außerordentlich gespannt auf jene stilistische Richtung, die die gastspielenden Moskauer 1956 mit sich bringen würden. Auf dem Programm stand auch Lawrowskis Romeo und Julia. Die Vorstellung schlug wie eine Bombe ein. Der sowjetische Tanzstil schien dem englischen wie entgegengesetzt. In England Linie, Balance, Raffinesse, kleingliederige Vielfalt und Schärfe, in der Sowjetunion ausladende Geste, weite Läufe, große Allüre, nicht zuletzt hohe Heber, alles Merkmale, die zu der schwelgerischen Musik Prokofjews ideal zu passen schienen. Unter den jungen Choreographen, die diesen Stil sehr genau studierten, war auch der junge Cranko. Im englischen choreographischen Handwerk erzogen, wusste er künftighin das Erlernte mit dem Gesehenen zu vereinen. Das erste Ballett, in dem ihm dieses Ineinander vorzüglich gelang, war seine Version von Romeo und Julia. Der überwältigende Erfolg dieser Fassung – allein in Stuttgart wurde sie bis heute mehr als 600 Mal gegeben; in Wien seit 1975 über 150 Mal – war ihm Bestätigung, dass er auf dem richtigen Weg war. Alfred Oberzaucher
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Auch das spontane Empfinden hat seinen Platz KS ANGELA DENOKE im Gespräch
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ass Richard Strauss in KS Angela Denokes breitem Repertoire einen wichtigen Stellenwert besitzt, belegen zahlreiche Vorstellungen der gefragten deutschen Sopranistin auch an der Wiener Staatsoper. Als gefeierte Interpretin einer Arabella, Marschallin oder Salome konnte sie auch hierzulande ihr Publikum begeistern. Nun folgt im September eine weitere Rolle im Haus am Ring – die Chrysothemis in der Elektra. Im folgenden Interview mit Andreas Láng spricht sie über Strauss-Interpretation, spontanes Erleben auf der Bühne und ihre Anforderungen an Regisseure. Frau Denoke, Sie haben einmal gesagt, Sie mögen starke Frauen – das ist ja bei der Chrysothemis nicht eben der Fall, oder doch? KS Angela Denoke: Das ist eine Interpretationsfrage. Sicher ist Chrysothemis keine starke Frau im klassischen Sinn, weil sie sich auf den ersten Blick ständig unterzuordnen scheint. Auf der anderen Seite hat sie ja durchaus einen fordernden Charakter – sie weiß ganz genau, was sie will, was sie nicht will, und sucht nach Wegen, ihre klar gesetzten Ziele zu erreichen. Außerdem lässt sich Chrysothemis nicht für Dinge einspannen, die sie nicht machen möchte. So weigert sie sich, ihre Mutter und Aegisth zu ermorden, egal wie eindringlich Elektra dies von ihr verlangt. Ihre Konsequenz ist auch eine Form von Stärke. Strauss und Wagner haben beide mitunter recht üppig orchestriert. Sie singen weltweit in Werken beider Komponisten – wo sehen Sie die Unterschiede in den Anforderungen für den Sänger? KS Angela Denoke: Die Strauss-Partien, die mich betreffen, zeichnen sich durch sehr lange und groß ausschwingende Linien beziehungsweise Bögen aus, manche Phrasen empfindet man sogar um ein, zwei Takte zu lang, um sie bequem singen zu können (lacht). Hinzu kommt, dass Wagner in gewisser Weise durchsichtiger komponiert hat, in entscheidenden Momenten ist etwa das Orchester so zurückgenommen, dass man sprachlich sehr plastisch sein kann. Wenn ein Dirigent in Strauss-Opern nicht entsprechend gestaltet, werden die Sänger gnadenlos übertönt, bei Wagner ist diese Gefahr kleiner. Das heißt, dass man Wagner eher belcantesk singen kann als Strauss? KS Angela Denoke: Nein, das würde ich so auch nicht sagen, denn die Musik von Strauss verlangt das doch ebenfalls.
Aber fühlt man sich nach einem Strauss-Abend stimmlich grundsätzlich müder? Schließlich verlangt eine Salome so ziemlich alles von der Interpretin. KS Angela Denoke: Ob man stimmlich nach einer Vorstellung müde ist, hat, denke ich, eher mit den technischen Möglichkeiten eines Sängers zu tun. Gerade nach einer Salome fühle ich mich stimmlich immer recht frisch. Es ist mein Körper, dem ich die Anstrengungen einer Salome am nächsten Tag anmerke. Ein Opernabend hat ja auch einen sportiven Charakter, und eine Salome-Aufführung würde ich mit einem etwas längeren Sprint vergleichen. Sie singen von Strauss verschiedene Werke: früher entstandene und später komponierte – inwieweit merkt man als Sänger stilistische Unterschiede? KS Angela Denoke: Die stilistische Entwicklung, die Strauss im Laufe seines Lebens durchgemacht hat, betrifft alle musikalischen Bereiche. Interessant finde ich diesbezüglich allerdings zwei Aspekte: Die Tatsache, dass Strauss in seiner musikalischen Sprache in späteren Werken durchaus manches wieder zurücknahm, was er in früheren bereits eingesetzt hatte, und den Umstand, dass er regelmäßig mit Reminiszenzen arbeitete, andere, und vor allem sich selbst gerne zitierte – man denke nur an Capriccio. Und so ein Zitat aus einer frühen Komposition in einem späten Werk hat einen eigenen Reiz. Gilt das, was Sie bis jetzt über die Musik von Richard Strauss sagten, nur für die Opern oder auch für sein Lied-Œuvre? KS Angela Denoke: Die Lieder sind grundsätzlich etwas lyrischer angelegt und mit der Feldmarschallin, Arabella und der Capriccio-Gräfin eher vergleichbar als mit den Partien in Elektra und Salome. Aber die Neigung zu lang ausgestalteten Phrasen finden sich bei den Liedern ebenso wie in den Opern. Kann man Strauss aus dem Bauch heraus interpretieren oder muss man viel strukturell grübeln, lesen, vergleichen? KS Angela Denoke: Das Interessante für mich bei den großen (Strauss)-Partien ist, sie immer wieder neu zu erleben und immer wieder neu zu erarbeiten. Ich bereite sie grundsätzlich sehr gut vor, lese viel, informiere mich über die Hintergründe. Aber das spontane Empfinden hat auch seinen Platz,
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Auftritte im September: Chrysothemis (Elektra) 20., 23., 26. September
zumal ich durchaus gerne ungeplante Risiken eingehe, um einer Rolle aus dem Moment heraus eine Farbe zu geben. Wenn man auf der Bühne dann noch Partner hat, die ebenfalls aus dem spontanen Erleben heraus arbeiten, können sich beglückende Momente ergeben, in denen Neues kreiert wird. Natürlich ist der grundsätzliche musikalische und szenische Fahrplan vorgegeben. Aber für die Nuancen einer Partie und wie sie sich im Laufe des Abends entwickelt, habe ich gewisse Freiheiten, die ich gerne nutze, um die Rolle immer wieder neu zu erleben. Ein immer gleiches Abziehbild ist mir nicht genug und wäre mir wohl bald langweilig. Ich möchte den Charakteren, die ich singe, Leben geben und mich auch für den jeweiligen Abend mit ihnen identifizieren. Besteht aber bei einer zu emotionalen Beteiligung nicht die Gefahr des Verlustes der Grundkontrolle? KS Angela Denoke: Eine Grundkontrolle muss natürlich immer da sein, sonst sind diese schweren Partien nicht zu bewältigen. Man darf nicht so weit in sie eintauchen – das musste auch ich lernen –, dass man von ihnen davongetragen wird. Dennoch bleibt Raum für das eigene Erleben. Singen Sie lieber Rollen, die Ihnen neu sind, oder bereits oft gesungene? KS Angela Denoke: Das Neue hat seinen Reiz, weil man ganz frisch und unvoreingenommen an die Sache rangeht. Dennoch sehe ich es als großes Glück an, wenn man eine Rolle öfter gestalten darf, insbesondere in mehreren Neuproduktionen mit unterschiedlichen Regisseuren, weil sich einem dadurch immer neue Zugänge zum Werk und zu der Partie eröffnen. Als ich zuletzt in Florenz die Marschallin sang, wurde ich in Interviews zur Interpretation dieses Charakters befragt. Dabei habe ich für mich festgestellt, dass ich im Laufe der Jahre immer wieder eine andere Sicht auf diese Frau hatte, je nachdem, was ich persönlich erlebte, wie sich der Blick auf das eigene Leben veränderte. Dadurch änderte sich natürlich auch der interpretatorische Ansatz gerade für diese Rolle. Diese Form von Reflexion hält den Beruf sehr lebendig, wie ich finde. Ein Regisseur, der mit Ihnen arbeitet, der muss aber schon einiges bieten können, damit Sie zufrieden sind.
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KS Angela Denoke: Die schönsten Erfahrungen habe ich mit Regisseuren gemacht, die mich sehr stark gefordert und meine Möglichkeiten weiter entwickelt haben, von denen ich gelernt habe. Man trifft aber heute auch auf Regisseure, die uns lediglich fürs erste „etwas machen, etwas anbieten lassen“ – möglichst auch noch jeden Tag etwas Neues. Gegen diese Arbeitsweise habe ich grundsätzlich nichts, solange ein solides Fundament, eine Vorbereitung vorhanden ist, womit der Regisseur dann arbeiten kann. Diese Voraussetzungen sind aber eben manchmal nicht gegeben, und dann ist die Arbeit wirklich unbefriedigend. Man fühlt sich regelrecht unterfordert, im schlimmsten Fall ausgenutzt. Vielleicht nimmt diese Arbeitsweise zu, weil heute viele Schauspielregisseure in der Oper arbeiten. KS Angela Denoke: Man arbeitet im Schauspiel tatsächlich ganz anders als in der Oper, soweit ich weiß. Das Interessante ist aber, dass man den Eindruck hat, dass gerade Schauspielregisseure uns Sängern szenisch oft weniger zutrauen als den Schauspielern. Kann Ihnen ein Regisseur mehr geben als ein Dirigent? KS Angela Denoke: Nein. Im Idealfall bekomme ich von beiden neue Impulse, beide sind mir gleich wichtig. Der Unterschied ist nur, dass ein Dirigent sein Handwerk beherrschen muss – bei manchen Regisseuren wünschte ich, es würde ebenso abverlangt ... Eine gute Besetzung kann eben viele inszenatorische Leerläufe überdecken. Sie wirken selbst auf einer großen leeren Bühne nie verloren, kann man so eine Aura, so ein Ausfüllen des Bühnenraumes lernen? KS Angela Denoke: Ich glaube, es ist eine Mischung aus Gabe und Erfahrung. Manches kann man sich auch erarbeiten: Dass beispielsweise die Konzentration und kleine Gesten oft mehr sagen als große, dramatische Bewegungsabläufe, habe ich gelernt. Dieses Ausfüllen des Bühnenraumes, wie Sie es nennen, interessiert mich sehr und ich hoffe, mich weiter entwickeln zu können, da mir ein Stehenbleiben auf einem bereits erreichten Niveau eigentlich in keinem Bereich genug ist. Das Interview führte Andreas Láng
AM STEHPL ATZ ein erster Besuch des Stehplatzes der Wiener Staatsoper – vor nun mehr als 32 Jahren – hat mein Leben verändert und meine Berufswahl bestimmt. Dieser Satz klingt übertrieben, erstaunlicherweise stimmt er. Meine Mutter war und ist eine große Theater- und Opernfreundin und mit ihr habe ich meine ersten Besuche in der Oper erlebt. Ich glaube, meine erste Opernvorstellung war Il barbiere di Siviglia mit 7 Jahren und kurz darauf, nach langem Bitten und Betteln, Götterdämmerung. Der Abend, besonders Siegfrieds Tod, hat mich sehr beeindruckt und ich erinnere mich noch heute an den „toten“ Siegfried, der noch sehr heftig geatmet hat. Diese theatertypische Diskrepanz hat mich schon damals nicht gestört, sondern fasziniert. Die Kunstform Oper war aber in den nächsten Jahren meines Lebens nicht besonders präsent. Durch viele Zufälle bin ich am 28. Mai 1980 in einer Tosca Vorstellung (die 255. Aufführung der noch heute am Spielplan stehenden Inszenierung von Margarethe Wallmann) am Stehplatz gelandet. Dirigent der Vorstellung war Jesús LópezCobos, die Sänger waren Gwyneth Jones, Plácido Domingo und Guillermo Saràbia. Dieser Abend hatte eine unglaublich starke Intensität und hat das Publikum und mich begeistert. Dazu kam dann auch noch ein kleines Wunder. An diesem Abend wiederholte Plácido Domingo die letzte Arie E lucevan le stelle. Es war ein unglaublicher Jubel und eine hinreißende Stimmung im Haus. Am nächsten Tag titelte Gerhard Kramer in der Presse „Zweimal blitzten die Sterne“. Von da an war ich nicht nur ein großer Fan von Plácido Domingo, von da an entwickelte sich auch meine große Leidenschaft für die Oper. Meine Schule war in der Inneren Stadt und ich bin oft in der Stadt geblieben, um am Abend in die Oper zu gehen. In der Schulzeit mindestens einmal in der Woche, in der Studienzeit dann in jede interessante Vorstellung. In dieser Zeit habe ich durch das große Repertoire der Staatsoper einen einmaligen Überblick über das gesamte Opernschaffen bekommen. Das kann man in einem Studium gar nicht lernen. Ohne die einmalige
Einrichtung des Stehplatzes wäre das unmöglich gewesen. Noch in der Schulzeit habe ich auch meine erste Opernreise „organisiert“. Durch Glück ergatterte ich zwei Karten für die Eröffnung der Mailänder Scala am 7. Dezember 1982. Damals konnte ich noch nicht italienisch, muss aber die zuständigen Personen durch meine mehrmaligen Anrufe, wann ich denn jetzt die Bestellung wegschicken muss, damit sie dann auch ganz sicher am ersten Tag der Bearbeitung ankommt, genervt haben, dass ich tatsächlich zwei Karten bekommen habe. Meine Schuldirektorin war von meiner Opernliebe so angetan, dass sie mir gleich eine Woche freigegeben hat, damit ich mir in Italien „auch ein bisschen was anschauen“ konnte. Während meiner Studienzeit gab es kurz die Idee, den Stehplatz zugunsten von Sitzplätzen, die natürlich viel teurer verkauft werden könnten, aufzugeben. Gemeinsam mit einer Studienkollegin, Chris Tina Tengel, heute bei Ö1, haben wir Unterschriften für den Erhalt des Stehplatzes gesammelt. Wir waren nicht die einzigen und es gab eine große Aufregung. Nach persönlicher Abgabe der Unterschriften bei dem damaligen Generalsekretär der Bundestheater Robert Jungbluth wurden wir beruhigt, dass der Stehplatz erhalten bleibt. Und er ist es Gott sei Dank bis heute. Die Oper hat mein Leben und Denken so sehr bestimmt, dass natürlich auch die Wahl meines Studiums davon beeinflusst war. Mein Berufswunsch war verkürzt formuliert „in der Dienstloge sitzen können“. Nicht alle waren überzeugt, dass man dafür Musikwissenschaft wählen sollte, aber trotzdem habe ich mich dazu entschlossen. Später habe ich auch den Lehrgang für Kulturelles Management an der Hochschule in Wien absolviert. 1995, ich arbeitete gerade an der Oper Leipzig, kam dann tatsächlich das Angebot, als Chefdisponentin an der Staatsoper in Wien zu arbeiten. Damit ist für mich dieser Traum in Erfüllung gegangen. Die Begeisterung für die Kunstform Oper begleitet mich bis heute und ich bin dankbar, dass ich diesen Motor meines Lebens am Stehplatz der Wiener Staatsoper entdecken konnte.
ELISABETH SOBOTKA wurde in Wien geboren und absolvierte ein Musikwissenschaftsstudium an der Universität Wien. Zunächst arbeitete sie in den künstlerischen Betriebsbüros der Salzburger Festspiele und der Jeunesse in Wien. Anschließend kam sie an die Leipziger Oper ehe sie Chefdisponentin bzw. Betriebsdirektorin der Wiener Staatsoper wurde. 2002 kam sie als Operndirektorin an die Berliner Staatsoper. Seit 2009 ist sie Intendantin der Grazer Oper. Ab 2015 ist sie Intendantin der Bregenzer Festspiele.
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M AT I N E E N Kammermusik, Ensemblemitglieder, Positionslichter und Einführungen
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er Erfolg der ersten Serie des KammermusikZyklus’ der Wiener Philharmoniker in der vergangenen Spielzeit war durchschlagend: ein vielfältiges Programm, ausverkaufte Veranstaltungen, ein begeistertes Publikum. Kein Frage, dass dieses Projekt in der aktuellen Spielzeit fortgesetzt wird! Und so treten in den nächsten zehn Monaten erneut zehn philharmonische Ensembles auf – vom Trio bis zum Septett – und spielen ein jeweils sehr persönliches Programm. Für Staatsoperndirektor Dominique Meyer ist es in diesem Zusammenhang sehr wichtig, dass die Mitglieder der Wiener Philharmoniker beziehungsweise des Orchesters der Wiener Staatsoper – auf ihre eigene Initiative – im Haus am Ring einen entsprechenden Zyklus präsentieren können.
und zeigen so als weitere Facette einen anderen Aspekt ihres künstlerischen Profils als im tagtäglichen Opern-Vorstellungsbetrieb. Die etwa einstündigen Matineen werden von jeweils zwei Ensemblemitgliedern bestritten, begleitet werden die Sänger von der Studienleiterin der Wiener Staatsoper, Kathleen Kelly. Am 30. September sind in der ersten Runde Íride Martínez und Carlos Osuna zu erleben. Die in Costa Rica geborene Sopranistin Íride Martínez kann auf zahlreiche internationale Auftritte verweisen und wird im Haus am Ring unter anderem als Königin der Nacht zu hören sein, der Tenor Carlos Osuna ist dem Wiener Publikum aus zahlreichen Abenden schon wohl bekannt.
Was gibt es heuer zu hören? Werke von Haydn, Schubert, Brahms, Debussy, Ravel, Messiaen, Ernö von Dohnányi, Offenbach, Kreisler, Strauß, Eröd … So vielfältig wie diese Komponisten, so vielfältig auch die Besetzungen, die vom Bläsertrio übers Streichquartett bis zum Ensemble Trumpet & Strings Vienna reichen. Gespielt wird an Samstagvormittagen (mit Ausnahme eines Termins) im Gustav MahlerSaal des Hauses am Ring. In dieser Spielzeit wurde auch ein Abonnement aufgelegt, das alle zehn Termine umfasst. Beim ersten Konzert am 22. September tritt das Wiener Bläserquintett auf und spielt Werke von Joseph Haydn, Franz Danzi, Ferenc Farkas und Jacques Ibert.
Eine weitere Matineenserie, die in der Vorsaison von großem Erfolg gekrönt war, geht nun in die zweite Runde: Positionslichter. Franz Welser-Möst leitet kleine Gesprächsrunden mit ausgesuchten, international gefragten Persönlichkeiten. So konnte er 2011/2012 Pavel Kohout, Paul Lendvai, Clemens Hellsberg, Michi Gaigg, Gerhard Haderer und Christoph Kardinal Schönborn als Gäste begrüßen. Die Themenkreise sind weit gespannt und stehen zumeist in thematischem Zusammenhang zum aktuellen Spielplan der Staatsoper. In der Saison 2012/2013 werden die Themen „Theater der Gegenwart“ (mit Peter Stein) und „Die Sehnsucht nach der Sehnsucht oder die Vollendung der deutschen Romantik im Tristan“ (mit Rüdiger Safranski) behandelt.
Auch die Reihe Das Ensemble stellt sich vor wird heuer fortgesetzt. Ebenfalls an zehn Terminen – jeweils am Sonntagvormittag – singen im Mahler-Saal Mitglieder des Staatsopernensembles und stellen ausgewählte Arien-, Duett- und Liedprogramme vor
Nicht zu vergessen die traditionellen Einführungsmatineen zu den Neuproduktionen (jeweils am Sonntag vor der Premiere), in denen dem Publikum das jeweilige Werk nähergebracht wird und Mitwirkende der Premiere vorgestellt werden. OL
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WISSENS REICH Der Konzertmeister
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ezeichnung für den in einem Orchester am ersten Pult sitzenden und führenden Geiger der ersten Violinen. Historisch war der Konzertmeister im 17. und 18. Jahrhundert mitunter für das Leiten des gesamten, von keinem Dirigenten betreuten Klangkörpers zuständig. Die heutigen Funktionen des Konzertmeisters sind vielfältiger Natur: Sie reichen vom Einstimmen am Beginn eines größeren Abschnittes bis hin zu einer Brücken- und Vermittlungsfunktion zwischen Dirigent und Orchester. Weiters zeichnet der Konzertmeister für die einheitlichen Bogenstriche der Violingruppen, manchmal auch der gesamten Streichergruppe verantwortlich, schlägt Fingersätze und Artikulationen vor. Darüber hinaus werden die entsprechenden Solostellen in einem Werk vom Konzertmeister übernommen. Rainer Küchl, erster Konzertmeister der Wiener Philharmoniker, führt aus, was die Qualifikationen für diese Position sind: „Ein Konzertmeister muss im Grunde mehr können als so mancher Solist. Er muss vor allem flexibler sein: Einerseits spieltechnisch solistische Qualität haben, sich andererseits in den Orchesterklang einfügen können.“ Zu den Aufgaben des Konzertmeisters gehören während einer Aufführung nicht nur das Anleiten der eigenen Instrumentengruppe, sondern – fallweise – auch eine Ordnungsfunktion, das gesamte Orchester und den Ablauf betreffend. Wann ein Konzertmeister rettend eingreifen muss? Rainer Küchl: „In der Regel dann, wenn sich keiner mehr auskennt. Dann ist er gewissermaßen „Anspielstation“ und alle schauen ihn an. Was er dann unternimmt, hängt von der Situation ab, er kann Einsätze geben, Pausen bestimmen, koordinieren.“
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UNSERE ENSEMBLEMITGLIEDER Ileana Tonca im Portrait
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enn auch die letzten Spielzeiten für Ileana Tonca eine Reihe von schönen neuen Herausforderungen gebracht haben – unter anderem sang sie erstmals im Haus am Ring die Lisa in der Sonnambula, wirkte sie im Lied- und ArienZyklus Das Ensemble stellt sich vor im Gustav Mahler-Saal mit oder gab ihren ersten Liederabend im Musikverein – so dürfte der Beginn der aktuellen Saison einen vorläufigen Höhepunkt in ihrer Sängerlaufbahn darstellen.
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Denn bereits am zweiten Vorstellungstag im September steht Strauss’ Arabella auf dem Programm, und in dieser Aufführung wartet mit der Zdenka ein spannendes Rollendebüt auf die junge Sängerin – noch dazu unter der Leitung von Generalmusikdirektor Franz Welser-Möst. Zwar kam der erfreuliche Anruf der Betriebsdirektion in der sie gebeten wurde die Rolle zu übernehmen für Ileana Tonca etwas überraschend, doch stellt dieses Partie letztlich dennoch keine unerwartete Repertoireerweiterung dar, sondern gewissermaßen einen weiteren logischen Schritt in der konsequenten und klug geführten stimmlichen Entwicklung. Nach ihrer Ausbildungszeit in ihrer Heimatstadt Brasov und in Bukarest war ihre erste große Station bereits die Wiener Staatsoper gewesen, an der sie 1999 als Jemmy in Guillaume Tell debütierte. Der ursprünglich einjährige Vertrag wurde dann auf Grund ihrer Erfolge immer wieder verlängert, sodass sie mittlerweile die 14. Saison als Ensemblemitglied mit dem Haus verbunden ist. Und wer sich die Vielzahl ihrer Rollen ansieht mit denen sie hier regelmäßig vor das Publikum trat und tritt, wird die Vielseitigkeit der Sopranistin erkennen: von der Zerlina im Don Giovanni, der Papagena in der Zauberflöte, der Nannetta im Falstaff über die Sophie im Rosenkavalier, der Xenia in Boris Godunow der Adele in der Fledermaus bis hin zu Kinderopern, ob deutsches, französisches, italienisches oder russisches Fach – Ileana Tonca ist bereit! Und das mit großer Freude. Als sie einst von ihrer Gesangslehrerin Prof. Georgeta Stoleriu in der ersten Gesangsstunde gefragt wurde, was ihre Beweggründe für ein Gesangsstudium wären, gab Tonca unumwunden zu, dass sie hoffen würde jene Beschäftigung zu ihrem Beruf machen zu können, die ihr am meisten Freude macht: das Singen. Diese Hoffnung hatte sich dann sehr rasch erfüllt und ihre Verwirklichung enttäuschte sie bis heute nicht. Insbesondere die oft beschworenen Sternstunden, in denen sich, wie Ileana Tonca es beschreibt, der Himmel zu öffnen scheint,
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Ileana Tonca mit ihren Kindern
lohnen jeden Aufwand. Es sind die Momente, in denen für alle spürbar wird, dass die, die an einer Aufführung mitwirken beziehungsweise sie vorbereitet haben (das geht bis hin zum Komponisten, wenn man so will), etwas empfangen und ans Publikum weitergeben, das über sie selbst hinausgeht. Und der Aufwand des Erlernens einer Partie ist wahrscheinlich größer, als manche sich das wohl vorstellen können. Zumindest, wenn vom Interpreten künstlerische Wahrhaftigkeit gesucht wird, denn dann kann das Erlernen mitunter zu einem Ringen, zu einem Er-Ringen werden. Auch Ileana Tonca ist nicht bereit, bloß einige vorhandene Aufnahmen anzuhören und fallweise zu kopieren. Nein, wenn sie eine neue Rolle in Angriff nimmt, wird ein eigenständiger Weg der Umsetzung gesucht, die Bühnenfigur beziehungsweise deren musikalische Struktur nach allen Seiten hin analysiert und beleuchtet. Erst wenn die Partie wie
von einem engmaschigen intellektuellen Teppich umwoben wurde, wird das Erworbene vom Bauchgefühl auf die emotionale Richtigkeit überprüft. Ist dieser Prozess jedoch abgeschlossen, ist Ileana Tonca natürlich offen Inspiration von außen einfließen zu lassen – sei es von Dirigenten oder Kollegen. Ihre einzelnen Auftritte trägt sie dann übrigens im Nachhinein fein säuberlich in ein kleines rotes Buch ein um darin später in der Pension, wie sie schmunzelnd erzählt, mit ihrem Mann blättern zu können. Ob sich in diesem Buch vielleicht einmal Auftritte wiederfinden werden, bei denen sie gemeinsam mit ihren derzeit noch kleinen Kindern auf der Bühne gestanden ist? Die Zukunft wird es weisen. Vorerst erkunden die Kleinen auf eigenständige spielerische Weise Mamas Beruf, von dem die beiden bislang insofern profitieren konnten, als sie das Privileg besitzen, von einer ProfiSängerin in den Schlaf gesungen zu werden. AL
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Auftritte im September: Zdenka (Arabella) 5., 8., 11., 16. September Mädchen von Mahagonny (Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny) 22., 27., 30. September Schlafittchen (Das Traumfresserchen) 25. September
DAS WIENER STAATSBALLETT Solotänzerin: Natalie Kusch
Natalie Kusch in der Titelrolle von La Sylphide
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ie aus der Ukraine stammende Solotänzerin ist von hingebungsvoller Liebe zum Ballett erfüllt und vermag diese Passion in bezwingender Weise dem Publikum zu vermitteln. Zuletzt geschah dies, als sie in der Nurejew Gala 2012 an der Seite ihres Landsmanns Denys Cherevychko im „Balkon“-Pas de deux aus Romeo und Julia die junge ShakespeareHeldin verkörperte. Am selben Abend konnte sie im Pas des six aus Laurencia eine andere Facette ihrer Kunst zeigen, die einer brillant auftrumpfenden Virtuosin. Begonnen hat Natalie Kuschs Erfolgsstory in einem Kindertanzensemble in ihrer Heimatstadt Nikopol, ihre grundlegende Ausbildung erhielt sie am Theater-College in Dnjepropetrowsk, ihr erstes Engagement, das ihr bereits Solopartien bescherte, führte sie an das dortige Theater für Oper und Ballett. Nach einer Phase der Weiterbildung am Ballettkonservatorium St. Pölten wurde sie 2005 von Ballettdirektor Gyula Harangozó an das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper engagiert, 2010 ernannte sie der neue Ballettdirektor Manuel Legris
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zur Halbsolistin des Wiener Staatsballetts, 2011 avancierte sie zur Solotänzerin. Höhepunkte in den ersten Jahren ihres Engagements waren neben kleineren Partien in Schwanensee, Dornröschen und Romeo und Julia die Olga in John Crankos Onegin und die Kronprinzessin Stephanie in Kenneth MacMillans Mayerling. Zu einem echten Karrieresprung verhalf ihr Manuel Legris. Er betraute sie mit den zwei bedeutendsten Ballerinenrollen der Ballettromantik, den Titelpartien in Giselle und La Sylphide. Weitere wichtige Rollen waren Effie in La Sylphide, Kitris Freundin in Don Quixote, Verzauberte Prinzessin in Dornröschen sowie Hauptpartien in George Balanchines Rubies, Jerome Robbins’ The Concert, In the Night und Glass Pieces, Nils Christes Before Nightfall und William Forsythes The Vertiginous Thrill of Exactitude sowie in der Nurejew Gala 2011 der Pas de deux aus Pierre Lacottes Paquita. Mit der Übernahme der Partie der Clara in Nurejews Der Nussknacker im Oktober steht Natalie Kusch ein weiterer Höhepunkt in ihrer Karriere bevor.
REPERTOIRE IM SEPTEMBER DON CARLO | 4., 7., 10., 13. September Don Carlo gehört zweifellos zu den bekanntesten und vom Publikum wie von vielen Künstlern am meisten geschätzten Opern Giuseppe Verdis – allein an der Wiener Staatsoper wurde das Werk an die 450 Mal gegeben. Als Basis diente das gleichnamige Schauspiel Friedrich Schillers, wobei noch weitere literarische Quellen vom Komponisten und seinen Librettisten herangezogen wurden. Im Mittelpunkt der Handlung steht der spanische Infant Don Carlo, Sohn Philipp II., wobei die Geschehnisse nicht den tatsächlichen historischen Tatsachen entsprechen. Die aktuelle Produktion bringt die 1884 erstmals gegebene, vieraktige italienische „Mailänder Fassung“ zur Aufführung. ARABELLA | 5., 8., 11., 16. September Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal schufen mit Arabella, ihrem letzten gemeinsamen Werk, eine lyrische Komödie, in der die wahre Liebe zweier grundverschiedener Paare das zentrale Thema darstellt. Jene wahre Liebe, durch die man auf ewig verbunden ist „auf Leid und Freud und Wehtun und Verzeihn.“ L’ELISIR D’AMORE | 6. September Donizettis Liebestrank ist in der unglaublichen Rekordzeit von nur zwei Wochen geschaffen worden: Entstanden ist nichtsdestotrotz eine der herzerwärmendsten, kurzweiligsten und zugleich komischesten Liebesgeschichten der gesamten Opernliteratur, bei der Freunde des Schöngesangs ebenfalls auf ihre Rechnung kommen. ELEKTRA | 20., 23., 26. September Richard Strauss erhebt in der Elektra durch seine Musik eine Figur zur Hauptrolle, die kein einziges Mal leibhaftig in der Handlung auftritt: Die Oper hebt mit einem eindrucksvollen Thema an, das für den ermordeten antiken griechischen König Agamemnon steht. Übermächtig ist er im Denken seiner Tochter Elektra präsent, die nur mehr von einem Gedanken beseelt ist: von der Rache an den beiden Mördern. Diese sind aber ihre Mutter und deren neuer Gatte ...
AUFSTIEG UND FALL DER STADT MAHAGONNY 22., 27., 30. September Die Idee zu Mahagonny und mit ihr die Vorstellung einer scheinbaren Paradiesstadt dürfte schon 1927 zwischen Weill und Brecht als ausgemachte Sache festgestanden sein. Weill sah das Werk als ein Gleichnis des damals vorherrschenden Lebens an, deren Hauptfigur die Stadt Mahagonny selbst ist, die den Bedürfnissen des Menschen ihre Gründung aber auch ihren Niedergang verdankt. BORIS GODUNOW | 24., 28. September Mussorgski, der jede musikalische Konvention entschieden ablehnte, hatte auch im Boris Godunow hinsichtlich seines Kompositionsstiles einen eigenen Weg gefunden. 1869 beendete er die Partitur, für die er aus Puschkins gleichnamiger Dramenvorlage einige Szenen auswählte, um so den Aufstieg und Niedergang des Zaren Boris Godunow möglichst konzentriert und wirkungsvoll darstellen zu können. MADAMA BUTTERFLY | 29. September „Ich bin mir bewusst, die modernste meiner Opern geschrieben zu haben“, resümierte Giacomo Puccini rückblickend auf sein Werk. Und tatsächlich sprengte er in dieser Partitur hinsichtlich Melodik, Harmonik, Satzstruktur und Instrumentation jede Form der bis dahin gängigen Gattungskonvention. Die Geschichte der jungen Cio-Cio-San, die mit einem ausländischen Offizier eine bezahlte Ehe auf Zeit eingeht, war nichts Unübliches im Japan des 19. Jahrhunderts. Das Tragische in Madama Butterfly besteht hingegen in der Tatsache, dass Cio-Cio-San in dieser Verbindung die wahre Liebe sieht und an ihre Dauerhaftigkeit glaubt. ROMEO UND JULIA | 14., 17., 19., 21. September John Crankos Fassung von Sergej Prokofjews in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts für die Ballettbühne vertonter Shakespeare-Tragödie entstand 1962 in Stuttgart. Die Auseinandersetzung des britischen Choreographen mit dem Stoff, die gekennzeichnet ist durch nahtloses Ineinanderübergehen von Lebensfreude in gewaltsamen Tod, wird von vielen als die gelungenste in der Aufführungsgeschichte dieses Balletts gefeiert.
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Szenenbild Madama Butterfly
In dieser Serie werden die Mitglieder des Wiener Staatsopernorchesters vorgestellt.
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Das Staatsopernorchester Tubist PAUL HALWAX igentlich hätte es als Kind die Trompete sein sollen. Doch da in der heimatlichen Kapelle bereits ausreichend Trompeter vorhanden waren und er von der Statur großgewachsen war, entschied man sich doch für die Tuba. Also wandte sich Paul Halwax im Alter von nur sieben Jahren diesem Instrument zu. Es folgten die Jahre in der Blaskapelle, gewonnene Wettbewerbe, mehrere Lehrer, bis er mit 15 Jahren bei Prof. Nikolaus Schafferer an der Wiener Hochschule, als jüngster Blechbläserstudent, landete. Dort freilich die Ernüchterung, denn der erste Satz des neuen Lehrers lautete: „Als Tubist kann man aus dem Beruf nicht leben.“ Erklärung: In Österreich gibt es nur neun Stellen für entsprechende Musiker, und wenn diese besetzt sind ... Also studierte Paul Halwax nebenbei Maschinenbau, bis endlich eine Stelle ausgeschrieben wurde. Er trat mit 20 Jahren zu seinem ersten (Staatsopern)-Probespiel an, war „extrem nervös“ – und fiel durch. „Da ich direkt von der Hochschule kam, wusste ich sehr vieles nicht, wie hier zum Beispiel bestimmte Stellen phrasiert werden. Es konnte also nicht gut gehen.“ 1997, inzwischen orchestererfahrener, sah die Situation ganz anders aus: Halwax gewann ein Probespiel des Staatsopernorchesters und wurde 2001 Mitglied der Wiener Philharmoniker. Eine Hilfe in den – besonders herausfordernden – anfänglichen Jahren war für ihn Karl Jeitler, der ihm wertvolle Hinweise zur philharmonischen Spielweise gab. „Die erste Zeit ist als junger Tubist nicht einfach: man sitzt alleine – es spielt ja immer nur einer von uns – hinten in einem Eck und ist im Grunde auf sich gestellt. Aber ich denke, das ist gleichzeitig gut, weil man dadurch lernt, sehr genau zuzuhören und in den Orchesterklang hineinzulauschen.“ Und dieses Lauschen zählt für ihn zu den besten Erfahrungen als Instrumentalist: „Von meinem Platz aus hat man in der Oper leider keinen Blick auf die Bühne“, erzählt er, „also bleibt das exakte Zuhören. Genau das ist aber für mich das Schönste an dem Musikerberuf: dieses ZuhörenDürfen. Wenn zum Beispiel eine Nina Stemme singt,
Christian Thielemann dirigiert oder ein Don Carlo unter Franz-Welser Möst: das ist einfach phänomenal!“ Naturgemäß geht Paul Halwax daher immer vom Klanglichen aus. „Meinen Schülern sage ich stets, dass der Tuba-Klang nicht herausstechen sollte, das Instrument ist ein Bass-Instrument, eine Art Sub-Woofer im Orchester. Es ist wie bei einem Haus: Das Fundament muss stabil sein, sonst ist alles, was darüber gebaut wurde, unsicher. Der Klang muss zu allererst einmal stimmen!“ Wichtig ist dabei natürlich auch, dass seine Instrumente speziell für den Einsatz bei den Wiener Philharmonikern und die Wiener Staatsoper von der deutschen Instrumentenbauerfirma Melton entwickelt wurden – also gewissermaßen Sondermodelle, oder „Haute-Couture“ wie der Geschäftsführer der Firma, Gerhard Meinl meint. Gleichzeitig geht es, natürlich, auch um Technik. „Es hat in Chicago einen Tubisten gegeben, Arnold Jacobs, der eine stark beeinträchtigte Lungenvolumenkapazität hatte, aber der Beste in seinem Fach war. Das bedeutet, dass es nicht darum geht, ob man einen großen oder kleinen Brustkorb hat, sondern um die richtige Technik, wie man die Luft einsetzt.“ Gerade auch durch seine Unterrichtstätigkeit am Konservatorium Wien Privatuniversität und an der Hochschule in Detmold lernt Paul Halwax viel über sein Instrument: „Wenn man etwas, was bei einem selbst ganz automatisch funktioniert, vermitteln will, dann muss man sich erst klar werden, warum und wie die Sache funktioniert. Dadurch wird man sich über vieles bewusster. Das Meiste aber lerne ich von den Sängern, über das Phrasieren, auch über die Atmung. Denn das Singen ist die reinste Form der Musik, die natürlichste. Daher schärfe ich meinen Schülern auch immer ein, möglichst viel in die Oper zu gehen.“ Ob Paul Halwax seine Studenten auch mit dem Satz über die Berufslosigkeit des Tubisten überrascht? „Natürlich, das ist das erste, was ich sage. Aber wenn man die Musik liebt, dann findet man immer etwas. Es muss ja nicht das Tuba-Spielen sein, der Markt ist groß, und man muss sich nur seine Nische suchen.“ Oliver Láng
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DEBÜTS IM SEPTEMBER Xiahou Jinxu wurde in Zibo in der östlichen chinesischen Provinz Shadong geboren. Der Tenor studierte bei Wang Xianlin am Zentralkonservatorium für Musik in Peking und schloss als Bachelor ab. Sein Bühnendebüt gab er als Basilio in Le nozze di Figaro. Sein Europa-Debüt gab er im Jahr 2010 bei der jährlichen Classic Night in Zürich. Er war im Jahr 2011 Finalist des renommierten internationalen Gesangswettbewerbs Neue Stimmen der Bertelsmann Stiftung in Gütersloh und gewann den dritten Preis. Er ist in der Spielzeit 2012/2013 Stipendiat des Kurier. Debüt an der Wiener Staatsoper als Conte di Lerma/ Araldo am 4. September. Margarita Gritskova singt den Tebaldo in Don Carlo
Margarita Gritskova wurde 1987 in St. Petersburg geboren. Sie lernte neben Gesang auch Klavier in ihrer Heimatstadt, später studierte sie am St. Petersburger Konservatorium. Im Jahr 2010 war sie Finalistin bei Plácido Domingos Operalia-Wettbewerb. Sie war u. a. als Carmen in St. Petersburg zu hören; darüber hinaus sang sie beim Festival de Ópera de Tenerife in Salome und gestaltete Cherubino beim Sommerfestival in St. Moritz, Rosina an der Ungarischen Staatsoper, Olga an der Opera de Quebec und war Ensemblemitglied am Nationaltheater Weimar. Sie ist Ensemblemitglied an der Wiener Staatsoper. Debüt an der Wiener Staatsoper am 4. September als Tebaldo. Celso Albelo wurde in Santa Cruz, Teneriffa, geboren und studierte am Conservatorio Superior de Música in seiner Heimatstadt und an der Escula Superior de Canto Reina Sofía in Madrid. Weitere Studien absolvierte er bei Carlo Bergonzi. 2006 debütierte er als Duca in Rigoletto in Busseto. Eine Reihe wichtiger Debüts folgten, so trat Celso Albelo in Pagliacci an der Scala auf, in La sonnambula am ROH Covent Garden, in L’elisir d’amore am La Fenice, sang in Rossinis Stabat Mater in Pesaro. Weitere Auftritte führten den Sänger u. a. nach Madrid, Zürich, Baden-Baden, Amsterdam, Hamburg, Tokio. An der Wiener Staatsoper debütiert er als Nemorino am 6. September.
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Gianandrea Noseda wurde in Mailand geboren. Er ist Musikdirektor des Teatro Regio Torino, Erster Gastdirigent des Israel Philharmonic und Laureate Conductor des BBC Philharmonic. 2001 wurde er Künstlerischer Leiter des Stresa Festival; 1997 Erster Gastdirigent des Mariinskij-Theaters und war Erster Gastdirigent des Rotterdam Philharmonic. Darüber hinaus leitet er wichtige Klangkörper wie das Chicago Symphony, das New York Philharmonic, das London Symphony Orchestra, das Orchestre National de France und viele weitere. An der Met debütierte er 2002 mit Krieg und Frieden und leitete darüber hinaus zahlreiche Vorstellungen. Debüt an der Wiener Staatsoper in I vespri siciliani am 9. September. Angela Meade debütierte 2008 an der Met als Elvira in Ernani. In der Spielzeit 2009/2010 sang sie ebendort die Contessa d’Almaviva, beim Caramoor Festival die Titelrolle in Norma, an der Academy of Vocal Arts die Titelrollen in Anna Bolena und Lucia di Lammermoor, an der Dallas Opera gestaltete sie Elisabetta in Roberto Devereux. In der darauffolgenden Spielzeit war sie als Armida an der Met zu erleben und sang ihre erste Donna Anna. Als Anna Bolena war sie in der Saison 2011/2012 an der Met zu hören, Engagements führten sie darüber hinaus an die Deutsche Oper Berlin und zum Tanglewood Festival. Sie debütiert an der Wiener Staatsoper als Elena in der Wiederaufnahme von I vespri siciliani am 9. September. Oksana Dyka stammt aus der Ukraine und studierte am Konservatorium von Kiew. 2003-2007 war sie Ensemblemitglied an der Ukrainischen Nationaloper. Sie war u. a. als Tosca, Desdemona und Amelia in Tallinn, als Elisabetta am Teatro Regio, als Aida in Buenos Aires und an der Scala zu erleben. Darüber hinaus war sie als Tosca in Frankfurt und Dresden, an der Scala und in Valencia, als Tatjana in Los Angeles zu hören. Engagements umfassen u. a. Auftritte am ROH Covent Garden, an der Scala, der Met und in Paris. Debüt im Haus am Ring: als Cio-Cio-San am 29. September.
DEBÜTS
Thomas Ebenstein erhielt seine Gesangsausbildung an der Wiener Musikuniversität bei Helena Łazarska. Von 2003 bis 2012 war er Ensemblemitglied der Komischen Oper Berlin. Gastengagements führten ihn u. a. an die Staatsoper Unter den Linden, das Grand Théâtre de Genève, das Theater an der Wien, das Theater Dortmund, das Concertgebouw Amsterdam, zu den Wiener Festwochen, den Osterfestspielen Salzburg. Sein Repertoire umfasst Partien wie Pedrillo, Truffaldino, David, Narraboth und Alfred. Ab der Saison 2012/2013 ist er Ensemblemitglied an der Wiener Staatsoper, wo er am 29. September als Goro in Puccinis Madama Butterfly debütiert. Mihail Dogotari wurde 1986 in Glodeni (Moldawien) geboren. Er studierte unter anderem an der National Music Academy in Bukarest und absolvierte eine große Anzahl an Meisterkursen. Darüber hinaus ist er Preisträger zahlreicher nationaler und internationaler Wettbewerbe. Zu seinem Repertoire gehören unter anderem Alidoro (La cenerentola), Aeneas (Dido and Aeneas) und Figaro (Il barbiere di Siviglia). Auftritte absolvierte er in Ravenna, Mailand, Bukarest, Bergamo. Er ist ab Beginn der Spielzeit 2012/2013 Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper, Stipendiat von Novomatic und debütiert im Haus am Ring am 29. September als kaiserlicher Kommissär in Puccinis Madama Butterfly.
B A L L E T T-ROL LENDEBÜTS Ryan Booth (Graf Paris) in Romeo und Julia am 14. September Robert Gabdullin (Romeo), Davide Dato (Mercutio), Dumitru Taran (Benvolio) in Romeo und Julia am 17. September
O P ER N- R O L L EN D EB Ü TS Roberto Alagna (Don Carlo) in Don Carlo am 4. September Ileana Tonca (Zdenka), Rainer Trost (Matteo) in Arabella am 5. September Malin Hartelius (Adina) in L’elisir d’amore am 6. September Gabriele Viviani (Guido di Monforte), Burkhard Fritz (Arrigo), Alisa Kolosova (Ninetta), Carlos Osuna (Tebaldo), Tae-Joong Yang (Roberto) in I vespri siciliani am 9. September
Oksana Dyka singt die Cio-CioSan in Madama Butterfly
Angela Denoke (Chrysothemis), Norbert Ernst (Aegisth), Andreas Hörl (Pfleger des Orest), Hans Peter Kammerer (alter Diener), Ulrike Helzel (3. Magd), Olga Bezsmertna (4. Magd) in Elektra am 20. September Wolfgang Bankl (Dreieinigkeitsmoses), Stephanie Houtzeel (Jenny Hill), Herbert Lippert (Jim Mahoney), Benjamin Bruns (Jack O’Brien), Simina Ivan und Alisa Kolosova (Mädchen von Mahagonny) in Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny am 22. September Roberto Scandiuzzi (Boris Godunow), Margarita Gritskova (Fjodor), Chen Reiss (Xenia), Ain Anger (Pimen) in Boris Godunow am 24. September Joseph Calleja (Pinkerton), Il Hong (Onkel Bonze) in Madama Butterfly am 29. September
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DATEN UND FAKTEN GEBURTSTAGE
PROGRAMMHEFTE
Die ungarischstämmige, Wiener Sopranistin Melitta Muszely feiert am 13. September 85. Geburtstag. An der Wiener Staatsoper sang sie u. a. Donna Elvira, Marzelline (Fidelio), Rosalinde, Susanna, Sophie, Violetta Valéry, Marie (Verkaufte Frau), Pamina. Alessandro Corbelli wird am 21. September 60 Jahr alt. An der Wiener Staatsoper sang er bisher Don Alfonso, Haly NozzeFigaro, Silvio und Sir Riccardo Forth. Sir Colin Davis wird am 25. September 85 Jahre alt. An der Wiener Staatsoper leitete er Aufführungen von Idomeneo, Meistersinger von Nürnberg und Werther. KS Franz Grundheber, Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper, feiert am 27. September seinen 75. Geburtstag. Im Haus am Ring war er bislang in 25 Partien zu erleben gewesen. Unter anderem sang er folgende Premieren im Haus am Ring: Titelpartie in Wozzeck (1987), Orest in Elektra (1989), die Titelpartie in Cardillac (1994), Borromeo in Palestrina (1999), Dr. Schön/Jack in Lulu (2000), Guglielmo Wulf in Le villi (2005), Moses in Moses und Aron (2006). Zuletzt sang er an der Wiener Staatsoper den Faninal im Rosenkavalier. KS Herwig Pecoraro, langjähriges Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper, wird am 2. September 55 Jahre alt. Im Haus am Ring sang er bislang in über 600 Vorstellungen (u. a. Mime, Andrès/Cochenille/Frantz/Pitichinaccio, Pedrillo, Jaquino, Goro, Monostatos). Die ehemalige Erste Solotänzerin Lisl Maar, zu deren bedeutendsten Rollen Odette/Odile in Schwanensee, Hauptpartien in Balanchine-Balletten und die Ballerina in Etüden zählten, feiert am 29. September ihren 70. Geburtstag.
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Mit Beginn der neuen Spielzeit werden alle neuen Programmhefte der Wiener Staatsoper in zwei Versionen erscheinen – auf deutsch wie bisher und zusätzlich in einer englischen Ausgabe. Damit wird dem Umstand Rechnung getragen, dass ein Teil der Besucher aus dem Ausland kommt. Die Kosten für diese Mutation, also Übersetzung, Einrichtung und Druck übernimmt Antal d’Békessy, dem an dieser Stelle für diese Sponsorleistung ganz herzlich gedankt sei! Bereits am 6. September (L’elisir d’amore) wird es erstmals zu einer Produktion ein deutsches und ein englisches Programmheft geben.
OPERNFREUNDE 24. September, 20.00 Uhr Gondola – Geschichten über das schönste Boot der Welt. Von und mit Donna Leon. Prunksaal der Österr. Nationalbibliothek.
RADIO So, 2. Sep., 15.00 Uhr | Radio Stephansdom Mélange mit Dominique Meyer So, 2. Sep., 15.05 Uhr | Ö1 Erinnerungen an Evelyn Lear Gestaltung: Michael Blees Do, 13. Sep., 19.30 Uhr | Ö1 Wiener Staatsoper gestern, heute, morgen Mit: Chris Tina Tengel Sa, 15. Sep., 19.00 Uhr | Ö1 I vespri siciliani – Live aus der Wiener Staatsoper So, 23. Sep., 15.05 Uhr | Ö1 KS Franz Grundheber zum 75. Geburtstag So, 30. Sep., 15.05 | Ö1 Das Wiener Staatsopernmagazin Gestaltung: Michael Blees
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TODESFÄLLE Die amerikanische Opernsängerin Evelyn Lear ist am 1. Juli 2012 im Alter von 86 Jahren in den USA verstorben. An der Wiener Staatsoper war die Sopranistin zwischen 1962 und 1971 als Komponist, Fiordiligi, Donna Elvira, Cherubino, Octavian, Wozzeck-Marie und Tochter des Bauern in Carl Orffs Die Kluge zu erleben. Franz West, einer der bedeutendsten zeitgenössischen bildenden Künstler Österreichs ist am 26. Juli 2012 65-jährig in Wien gestorben. Für die Wiener Staatsoper und museum in progress gestaltete Franz West den Eisernen Vorhang „Drei – Vom Vorgang ins Temperament“ der in der Spielzeit 2009/2010 zu sehen war. Fred Meister (Mastaire), ehemaliger Entreetänzer des Wiener Staatsopernballetts ist am 15. Juni im 85. Lebensjahr in Wien gestorben.
FOTOBUCH | KALENDER Erstmals präsentiert die Wiener Staatsoper einen Bildband zu einer Spielzeit: In mehr als 350 Fotos von Michael Pöhn wird die Saison 2011/2012 abgebildet. So können Musiktheater-Freunde die vergangene erfolgreiche Spielzeit immer wieder erleben. Abrundend finden sich Abendzettel zu allen gespielten Produktionen in der Publikation. Bald erhältlich ist der nächste Impressionen-Fotoband, diesmal zum neuen Don Carlo, der im vergangenen Juni Premiere feierte. Auch der Staatsopern-Kalender 2013 ist ab sofort erwerbbar. (Impressionen zur Spielzeit um € 20,–, Impressionen zu Don Carlo um € 15,–, Wandkalender 2013 um € 22,– u. a. in der Kassenhalle der Bundestheater, im Arcadia Opera Shop und unter www.wiener-staatsoper.at)
DATEN UND FAKTEN
NEUERSCHEINUNG
DIVERSES
Fast 40 Jahre lang wirkte der Posaunist Karl Jeitler im Orchester der Wiener Staatsoper bzw. bei den Wiener Philharmonikern. In seiner neu erschienenen Biografie In Frack und Lederhose beschreibt seine Tochter, Maria Jeitler, den Weg des Künstlers und berichtet aus einem von Musik erfüllten Leben. Dazu gibt es eine eigens für dieses Buch zusammengestellte CD, die den richtigen Ton zu den Worten bietet.
Zwei Studierende der Ballettschule der Wiener Staatsoper waren im Juni Preisträger beim Internationalen Wettbewerb für Ballettschulen in Peking. Die 17-jährige Natascha Mair wurde in der Seniorenkategorie mit einem Preis der Jury ausgezeichnet, der 15-jährige Jakob Feyferlik mit einer Bronzemedaille bei den Junioren. Beim Premio Roma Danza im Juli erhielt Natascha Mair den 1. Preis, Jakob Feyferlik den 2. Preis.
LIVE IN HAMBURG
BALLETTPERSONALIA AVANCEMENTS Erster Solotänzer: Denys Cherevychko Halbsolistinnen: Reina Sawai, Prisca Zeisel Halbsolisten: Marcin Dempc, Greig Matthews, Dumitru Taran NEUENGAGEMENTS Solotänzerin: Vera Sabantseva Solotänzer: Robert Gabdullin Corps de ballet: Vanessza Csonka, Natascha Mair, Nina Tonoli, Ryan Booth, Marian Furnica, Zsolt Török, Pietro Zambello; Keisuke Nejime (Volksoper)
Alle Ö1 Club-Mitglieder bekommen für sämtliche Ballettvorstellungen in der Wiener Staatsoper und Volksoper Wien eine Ermäßigung von 10%. Karten in allen verfügbaren Kategorien – maximal 2 Stück pro Ö1 Club-Mitglied – erhalten Sie an allen Bundestheatervorverkaufsstellen unter Vorweis Ihrer Ö1 Club-Karte. Informationen auch unter: http://oe1.orf.at/club
DONATOREN
In der Hamburger HafenCity, direkt am Vorplatz der Elbphilharmonie, wird die Fassade der Wiener Staatsoper mittels Gerüst und Planenbespannung nachgebaut. Auf einem großen, mittig integrierten LED-Screen werden an zwei Abenden – am 6. und 7. September – zwei Vorstellungen (Donizettis L’elisir d’amore und Verdis Don Carlo) live (analog zur Oper live am Platz-Übertragung) aus der Wiener Staatsoper gezeigt.
AGRANA | Astra Asigurari SA | BUWOG – Bauen und Wohnen Gesellschaft mbH | Österreichische Lotterien GmbH | Diehl Stiftung & Co. KG | Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG | Helm AG | Kurier Zeitungsverlag und Druckerei GmbH | Novomatic AG |Österreichische Lotterien GmbH | Porsche Holding GmbH| Raiffeisen Zentralbank Österreich AG | Norbert Schaller GmbH | Siemens AG | Österreich | TUPACK Verpackungen Gesellschaft m.b.H. | UniCredit Bank Austria AG | voestalpine AG | Wirtschaftskammer Wien | ZAQQARA Beteiligungs GmbH
STAATSOPERNFÜHRUNGEN IM SEPTEMBER 2012 4.9. 5.9. 6.9. 7.9. 8.9. 9.9. 10.9. 11.9. 12.9. 13.9. 14.9. 15.9. 16.9. 18.9.
13.00
10.00*
13.00 13.00 13.00 13.00 13.00 13.00
10.00*
13.00 13.00
14.00 14.00 14.00 14.00 14.00 14.00 14.00 14.00 14.00 14.00 14.00 14.00 14.00 14.00
15.00 15.00 15.00 15.00 15.00 15.00 15.00 15.00 15.00 15.00 15.00 15.00 15.00 15.00
19.9. 20.9. 21.9. 22.9. 23.9. 24.9. 27.9. 28.9. 29.9. 30.9.
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13.00
14.00 14.00 14.00 14.00 14.00 14.00 14.00 14.00 14.00 14.00
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9.00 Uhr Führungen nur nach telefonischer Voranmeldung www.wiener-staatsoper.at | tours@wiener-staatsoper.at Tel. (+43/1) 51444/2613, 2614 | Fax: (+43/1) 51444/2624. Änderungen vorbehalten. * Spezielle Führungen (für Kinder ab 6 Jahren geeignet) – bei Gruppen: bitte um tel. Voranmeldung.
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SPIELPLAN September 2012 01 Samstag
KEINE VORSTELLUNG WEGEN VORBEREITUNGEN FÜR DIE NEUE SPIELZEIT
Sonntag 02 15.00 18.30
TAG DER OFFENEN TÜR
03 Montag
KEINE VORSTELLUNG WEGEN VORBEREITUNGEN FÜR DIE NEUE SPIELZEIT
Dienstag 04 19.00-22.30 Oper
DON CARLO (ital.) | Giuseppe Verdi Dirigent: Franz Welser-Möst | Regie: Daniele Abbado Pape, Alagna, Keenlyside, Anger, Dumitrescu, Stoyanova, D’Intino, Gritskova, Jinxu, Nafornit˘a
Abo 3 Preise A Werkeinführung*
Mittwoch 05 19.30-22.30 Oper
ARABELLA | Richard Strauss Dirigent: Franz Welser-Möst | Regie: Sven-Eric Bechtolf Bankl, Kushpler, Nylund, Tonca, Konieczny, Trost, Ernst, Plachetka, Coliban, Fally, Ellen
Abo 10 Preise B
Donnerstag 06 19.30-21.45 Oper
L’ELISIR D’AMORE | Gaetano Donizetti Dirigent: Guillermo García Calvo | Nach einer Regie von Otto Schenk Hartelius, Albelo, Caria, Šramek, Nafornit˘a
Preise S*
Freitag 07 19.00-22.30 Oper
DON CARLO (ital.) | Giuseppe Verdi Dirigent: Franz Welser-Möst | Regie: Daniele Abbado Pape, Alagna, Keenlyside, Anger, Dumitrescu, Stoyanova, D’Intino, Gritskova, Jinxu, Nafornit˘a
Abo 6 Preise A Werkeinführung*
Samstag 08 19.30-22.30 Oper
ARABELLA | Richard Strauss Dirigent: Franz Welser-Möst | Regie: Sven-Eric Bechtolf Bankl, Kushpler, Nylund, Tonca, Konieczny, Trost, Ernst, Plachetka, Coliban, Fally, Ellen
Preise B*
Sonntag I VESPRI SICILIANI | Giuseppe Verdi 19.00-22.30 09 Dirigent: Gianandrea Noseda | Regie, Ausstattung, Licht: Herbert Wernicke Oper Viviani, Moisiuc, Kammerer, Fritz, Furlanetto, Meade, Kolosova, Talaba, Osuna, Yang Wiederaufn.
Abo 22 Preise S Werkeinführung*
Montag 10 19.00-22.30 Oper
DON CARLO (ital.) | Giuseppe Verdi Dirigent: Franz Welser-Möst | Regie: Daniele Abbado Pape, Alagna, Keenlyside, Anger, Dumitrescu, Stoyanova, D’Intino, Gritskova, Jinxu, Nafornit˘a
Abo 16 Preise A Werkeinführung
Dienstag 11 19.30-22.30 Oper
ARABELLA | Richard Strauss Dirigent: Franz Welser-Möst | Regie: Sven-Eric Bechtolf Bankl, Kushpler, Nylund, Tonca, Konieczny, Trost, Ernst, Plachetka, Coliban, Fally, Ellen
Abo 4 Preise B*
Mittwoch 12 19.00-22.30 Oper
I VESPRI SICILIANI | Giuseppe Verdi Dirigent: Gianandrea Noseda | Regie, Ausstattung, Licht: Herbert Wernicke Viviani, Moisiuc, Kammerer, Fritz, Furlanetto, Meade, Kolosova, Talaba, Osuna, Yang
Abo 11 Preise S Werkeinführung
Donnerstag 13 19.00-22.30 Oper
DON CARLO (ital.) | Giuseppe Verdi Dirigent: Franz Welser-Möst | Regie: Daniele Abbado Pape, Alagna, Keenlyside, Anger, Dumitrescu, Stoyanova, D’Intino, Gritskova, Jinxu, Nafornit˘a
Abo 19 Preise A Werkeinführung*
Freitag 14 19.30-22.15 Ballett
ROMEO UND JULIA | John Cranko – Sergej Prokofjew Dirigent: Guillermo García Calvo Esina, Lazik, Cherevychko, Kourlaev, Dempc, Booth
Shakespeare-Zyklus Preise C*
15
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Samstag 11.00-12.30
Gustav Mahler-Saal PUBLIKUMSGESPRÄCH MIT STAATSOPERNDIREKTOR DOMINIQUE MEYER
19.00-22.30 Oper
I VESPRI SICILIANI | Giuseppe Verdi Dirigent: Gianandrea Noseda | Regie, Ausstattung, Licht: Herbert Wernicke Viviani, Moisiuc, Kammerer, Fritz, Furlanetto, Meade, Kolosova, Talaba, Osuna, Yang
Sonntag A1 Kinderopernzelt 15.00-16.15 DAS TRAUMFRESSERCHEN | Wilfried Hiller Kinderoper Regie: Michael Sturminger Wiederaufn. 19.00-22.00 Oper
Montag 17 19.30-22.15 Ballett
Verdi-Zyklus 1 Preise S Werkeinführung* Preise Z
ARABELLA | Richard Strauss Dirigent: Franz Welser-Möst | Regie: Sven-Eric Bechtolf Bankl, Kushpler, Nylund, Tonca, Konieczny, Trost, Ernst, Plachetka, Coliban, Fally, Ellen
Abo 23 Preise B CARD*
ROMEO UND JULIA | John Cranko – Sergej Prokofjew Dirigent: Guillermo García Calvo Yakovleva, Gabdullin, Dato, Peci, Taran, Tcacenco
Zyklus Ballettklassiker Preise C
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SPIELPLAN
Dienstag 18 19.00-22.30 Oper
I VESPRI SICILIANI | Giuseppe Verdi Dirigent: Gianandrea Noseda | Regie, Ausstattung, Licht: Herbert Wernicke Viviani, Moisiuc, Kammerer, Fritz, Furlanetto, Meade, Kolosova, Talaba, Osuna, Yang
Abo 2 Preise S Werkeinführung*
Mittwoch 19 19.30-22.15 Ballett
ROMEO UND JULIA | John Cranko – Sergej Prokofjew Dirigent: Guillermo García Calvo Esina, Lazik, Cherevychko, Kourlaev, Dempc, Booth
Abo 12 Preise C CARD*
Donnerstag 20 19.30-21.15 Oper
ELEKTRA | Richard Strauss Dirigentin: Simone Young | Nach einer Regie von Harry Kupfer Baltsa, Polaski, Denoke, Ernst, Anger, Hörl, Szabó, Twarowska, Jelosits, Kammerer, Ellen, Bohinec, Mars, Helzel, Bezsmertna, Carvin
Abo 18 Preise S
Freitag 21 19.30-22.15 Ballett
ROMEO UND JULIA | John Cranko – Sergej Prokofjew Dirigent: Guillermo García Calvo Yakovleva, Gabdullin, Dato, Peci, Taran, Tcacenco
Preise C*
Samstag 22 11.00-12.30 Matinee
Gustav Mahler-Saal KAMMERMUSIK DER WIENER PHILHARMONIKER 1 Wiener Bläserquintett: Oboe: Clemens Horak | Flöte: Renate Linortner | Klarinette: Johann Hindler Fagott: Benedikt Dinkhauser | Horn: Wolfgang Tomböck
Preise R
AUFSTIEG UND FALL DER STADT MAHAGONNY | Kurt Weill Dirigent: Ingo Metzmacher | Regie: Jérôme Deschamps Kulman, Pecoraro, Bankl, Houtzeel, Lippert, Bruns, Unterreiner, Hong, Derntl, Tonca, Nafornit˘a, Ivan, Mars, Kolosova, Bohinec, Zednik
Zyklus 2 Preise B Werkeinführung*
A1 Kinderopernzelt DAS TRAUMFRESSERCHEN | Wilfried Hiller Regie: Michael Sturminger
Preise Z
ELEKTRA | Richard Strauss Dirigentin: Simone Young | Nach einer Regie von Harry Kupfer Baltsa, Polaski, Denoke, Ernst, Anger, Hörl, Szabó, Twarowska, Jelosits, Kammerer, Ellen, Bohinec, Mars, Helzel, Bezsmertna, Carvin
Abo 24 Preise S*
Montag 24 19.00-21.15 Oper
BORIS GODUNOW (Urfassung) | Modest Mussorgski Dirigent: Tugan Sokhiev | Regie und Ausstattung: Yannis Kokkos Scandiuzzi, Gritskova, Reiss, Twarowska, Silvasti, Unterreiner, Anger, Talaba, Monarcha, Kobel, Bohinec, Šramek, Jelosits, Moisiuc, Pelz
Abo 13 Preise B CARD Werkeinführung
25 Dienstag
KEINE VORSTELLUNG
Mittwoch 26 20.00-21.45 Oper
ELEKTRA | Richard Strauss Dirigentin: Simone Young | Nach einer Regie von Harry Kupfer Baltsa, Polaski, Denoke, Ernst, Anger, Hörl, Szabó, Twarowska, Jelosits, Kammerer, Ellen, Bohinec, Mars, Helzel, Bezsmertna, Carvin
Abo 9 Preise S*
Donnerstag 27 19.30-22.15 Oper
AUFSTIEG UND FALL DER STADT MAHAGONNY | Kurt Weill Dirigent: Ingo Metzmacher | Regie: Jérôme Deschamps Kulman, Pecoraro, Bankl, Houtzeel, Lippert, Bruns, Unterreiner, Hong, Derntl, Tonca, Nafornit˘a, Ivan, Mars, Kolosova, Bohinec, Zednik
Abo 17 Preise B Werkeinführung*
Freitag 28 19.00-21.15 Oper
BORIS GODUNOW (Urfassung) | Modest Mussorgski Dirigent: Tugan Sokhiev | Regie und Ausstattung: Yannis Kokkos Scandiuzzi, Gritskova, Reiss, Twarowska, Silvasti, Unterreiner, Anger, Talaba, Monarcha, Kobel, Bohinec, Šramek, Jelosits, Moisiuc, Pelz
Abo 5 Preise B Werkeinführung*
Samstag 29 15.00-16.15 Kinderoper
A1 Kinderopernzelt DAS TRAUMFRESSERCHEN | Wilfried Hiller Regie: Michael Sturminger
Preise Z
MADAMA BUTTERFLY | Giacomo Puccini Dirigent: Stefan Soltesz | Regie: Josef Gielen Dyka, Kushpler, Rathkolb, Calleja, Kai, Ebenstein, Jelosits, Hong, Dogotari
Preise S*
Gustav Mahler-Saal DAS ENSEMBLE STELLT SICH VOR 1 Íride Martínez, Carlos Osuna | Klavier: Kathleen Kelly
Preise L
AUFSTIEG UND FALL DER STADT MAHAGONNY | Kurt Weill Dirigent: Ingo Metzmacher | Regie: Jérôme Deschamps Kulman, Pecoraro, Bankl, Houtzeel, Lippert, Bruns, Unterreiner, Hong, Derntl, Tonca, Nafornit˘a, Ivan, Mars, Kolosova, Bohinec, Zednik
Abo 21 Preise B Werkeinführung*
19.30-22.15 Oper Sonntag 23 15.00-16.15 Kinderoper 19.30-21.15 Oper
19.30-22.15 Oper Sonntag 30 11.00-12.00 Matinee 19.00-21.45 Oper
PRODUKTIONSSPONSOREN
*OPER LIVE AM PL ATZ In Kooperation mit
BORIS GODUNOW
DON CARLO (ital.)
ARABELLA
DAS TRAUMFRESERCHEN R
Mit Unterstützung von
KARTENVERKAUF FÜR 2012/ 2013 KARTENBESTELLUNGEN PER POST, FAX UND ÜBER INTERNET
STEHPLÄTZE
Kartenbestellungen sind für alle Vorstellungen der Saison 2012/2013 möglich. Schriftliche Kartenbestellungen richten Sie bitte an das Bestellbüro der Wiener Staatsoper, Hanuschgasse 3, 1010 Wien, oder an die Fax-Nummer (+43/1) 51444/2969. Nach erfolgter Kartenzuteilung erhalten Sie eine Reservierungsbestätigung mit Angabe eines verbindlichen Zahlungstermins. Besitzer/innen einer bundestheater.at-CARD mit Bankeinzug werden frühestens neun Wochen vor dem Vorstellungstermin mit dem Kartenpreis belastet. Ebenso sind ab sofort Kartenbestellungen über Internet für alle Vorstellungen der Saison 2012/2013 möglich. Wählen Sie auf der Website www.wiener-staatsoper. at unter „Spielplan“ die gewünschte Vorstellung sowie „Karten online kaufen“ und übermitteln Sie uns online Ihren Reservierungswunsch sowie die gewünschte Zahlungsmodalität. Nach erfolgter Kartenzuteilung erhalten Sie per e-Mail eine Reservierungsbestätigung mit Anga-
kasse verkauft. Der Zugang zur Stehplatzkasse befindet sich in der
be eines verbindlichen Zahlungstermins.
werden ab 80 Minuten vor Vorstellungsbeginn nur an der Stehplatz-
Abo 2
18. September, 19.00-22.30 I VESPRI SICILIANI | Giuseppe Verdi
Abo 3
4. September, 19.00-22.30 DON CARLO (ital.) | Giuseppe Verdi
Abo 4
11. September, 19.30-22.30 ARABELLA | Richard Strauss
Abo 5
28. September, 19.00-21.15 BORIS GODUNOW Modest Mussorgski
Abo 6
7. September, 19.00-22.30 DON CARLO (ital.) | Giuseppe Verdi
Abo 9
26. September, 20.00-21.45 ELEKTRA | Richard Strauss
Abo 10
5. September, 19.30-22.30 ARABELLA | Richard Strauss
Abo 11
12. September, 19.00-22.30 I VESPRI SICILIANI | Giuseppe Verdi
Abo 12
19. September, 19.30-22.15 ROMEO UND JULIA Cranko – Prokofjew
Abo 13
24. September, 19.00-21.15 BORIS GODUNOW Modest Mussorgski
Abo 16
10. September, 19.00-22.30 DON CARLO (ital.) | Giuseppe Verdi
Abo 17
27. September, 19.30-22.15 AUFSTIEG UND FALL DER STADT MAHAGONNY | Kurt Weill
Abo 18
20. September, 19.30-21.15 ELEKTRA | Richard Strauss
Abo 19
13. September, 19.00-22.30 DON CARLO (ital.) | Giuseppe Verdi
Abo 21
30. September, 19.00-21.45 AUFSTIEG UND FALL DER STADT MAHAGONNY | Kurt Weill
Abo 22
9. September, 19.00-22.30 I VESPRI SICILIANI | Giuseppe Verdi
Abo 23
16. September, 19.00-22.00 ARABELLA | Richard Strauss
führungsserie.
Abo 24
23. September, 19.30-21.15 ELEKTRA | Richard Strauss
INFORMATIONEN Tel. (+43/1) 51444/2250, 7880 | Internet: www.wiener-staatsoper.at ORF-Teletext: Seite 407 | Änderungen vorbehalten.
Zyklus 2 22. September, 19.30-22.15 AUFSTIEG UND FALL DER STADT MAHAGONNY | Kurt Weill
IMPRESSUM Wiener Staatsoper – Direktion Dominique Meyer Saison 2012/2013, Prolog September 2012 Erscheinungsweise monatlich | Redaktionsschluss 21. 08. 2012
Verdi-Zyklus 1 15. September, 19.00-22.30 I VESPRI SICILIANI | Giuseppe Verdi
Redaktion: Andreas Láng, Oliver Láng, Alfred Oberzaucher; Tel. +43 (1) 51444-2311 | e-Mail: dramaturgie@wiener-staatsoper.at Graphische Konzeption und Gestaltung: Miwa Nishino Lektorat: Erich Wirl
Shakespeare Zyklus 14. September, 19.30-22.15 ROMEO UND JULIA Cranko – Prokofjew
Operngasse.
STEHPLATZBERECHTIGUNGSKARTE Gegen Vorweis einer Stehplatzberechtigungskarte – erhältlich für die Saison 2012/2013 zum Preis von € 70,- in der Kassenhalle, Operngasse 2, 1010 Wien – kann pro Vorstellung eine Stehplatzkarte auch im Rahmen des Kartenverkaufes, spätestens jedoch bis 12 Uhr des gewünschten Aufführungstages, erworben werden. Die Stehplatzberechtigungskarte gilt nicht bei geschlossenen Vorstellungen.
STEHPLATZSCHECKS FÜR BALKON UND GALERIE Zum Preis von € 80,- ist in der Kassenhalle, Operngasse 2, 1010 Wien, ein Scheckheft mit insgesamt 50 Stehplatzschecks im Wert von € 150,-,
KASSENVERKAUF, INTERNET-VERKAUF UND TELEFONISCHER VERKAUF Der Kartenverkauf an den Kassen beginnt in der Regel jeweils zwei Monate vor dem Vorstellungstag (z. B. am 1. 9. für 1. 11., am 30. 9. für 30. 11.). Die Vorstellungen vom 1. bis 30. 9. werden jeweils vom 1. bis 30. 5., die Vorstellungen vom 1. bis 31. 10. jeweils vom 1. bis 30. 6. verkauft. Analog dazu beginnt der Kartenverkauf über Internet auf der Website der Wiener Staatsoper www.wiener-staatsoper.at sowie unter www.culturall.com. Der telefonische Kartenverkauf für Inhaber/innen von Kreditkarten (American Express, Diners Club, Visa, MasterCard, Eurocard und JCB Card) beginnt analog dem Kassenverkauf, und zwar
gültig für Balkon- und Galeriestehplätze für die Saison 2012/2013, erhältlich. Die Schecks können an der Abendkasse – von Besitzern/innen einer Balkon- oder Galeriestehplatzberechtigungskarte auch im Vorverkauf – gegen die jeweils gewünschte Stehplatzkarte eingelöst werden. Die Stehplatzschecks sind übertragbar.
GUTSCHEINE Opern-Geschenkgutscheine sind zu jedem beliebigen Wert erhältlich und ab Ausstellungsdatum zwei Jahre gültig. Die Gutscheine können an den Tageskassen oder unter www.wiener-staatsoper.at erworben werden und sind für alle Vorstellungen der Staatsoper einlösbar.
unter Tel. (+43/1) 513 1 513 von Mo bis So: 10 bis 21 Uhr.
BUNDESTHEATER.AT-CARD
TAGESKASSEN
Bonuspunkte pro Eintrittskarte einlösbar bei Bonuspunkte-Aktionen,
Kassenhalle der Bundestheater, Operngasse 2, 1010 Wien, Information: Tel. (+43/1) 51444/7880; Tageskasse Volksoper Wien, Währinger Straße 78, 1090 Wien, Tel. (+43/1) 51444/3318; Tageskasse Burgtheater, Dr.-Karl-Lueger-Ring 2, 1010 Wien, Tel. (+43/1) 51444/4440. Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 8 bis 18 Uhr; Sa, So und Feiertag: 9 bis 12 Uhr; an den Advent-Samstagen: 9 bis 17 Uhr.
Bevorzugung bei der Reihung für Standby-Tickets, Karten für Kurzentschlossene exklusiv für CARD-Besitzer/innen, Vergünstigungen für Inhaber/innen eines Staatsopern-Abonnements mit CARD mit Bankeinzug.
BALLETT-BONUS Um € 25,- erhalten Sie 15% Ermäßigung auf Vollpreiskarten für alle Ballettvorstellungen der Saison 2012/2013 in der Wiener Staatsoper und in der Volksoper Wien mit Ausnahme von Premieren und Sonder-
KASSE IM FOYER / ABENDKASSE der Wiener Staatsoper, Herbert von Karajan-Platz, 1010 Wien, Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 9 Uhr bis zwei Stunden vor Vorstellungsbeginn; Sa: 9 bis 12 Uhr sowie an den Advent-Samstagen: 9 bis 17 Uhr. Sonnund Feiertag geschlossen. Die Abendkasse ist jeweils ab einer Stunde
veranstaltungen (max. 2 Karten pro Vorstellung). Der „Ballett-Bonus“ für die Saison 2012/2013 ist an allen Bundestheaterkassen erhältlich.
ABONNEMENTS UND ZYKLEN
vor Vorstellungsbeginn geöffnet.
Für Bestellungen verwenden Sie bitte das Bestellformular im Zyklen-
INFO UNTER DEN ARKADEN
lungen auch das Abonnementbüro der Wiener Staatsoper, Operngas-
im Gebäude der Wiener Staatsoper, Herbert von Karajan-Platz, 1010 Wien, Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 9 Uhr bis eine Stunde vor Vorstel-
se 2, 1010 Wien, Tel. (+43/1) 51444/2678, Fax: (+43/1) 51444/2679, e-Mail: abonnement@wiener-staatsoper.at, von Mo bis Fr: 9 bis 15 Uhr,
lungsbeginn; Sa: 9 bis 17 Uhr, Sonn- und Feiertag geschlossen.
Mi: bis 18 Uhr, zur Verfügung.
KINDERERMÄSSIGUNG
VORVERKAUF A1 KINDEROPERNZELT
prospekt. Gerne steht Ihnen für weitere Informationen und Bestel-
Für Kinder bis zum vollendeten 14. Lebensjahr (Lichtbildausweis erforderlich) steht bei jeder Vorstellung – ausgenommen Premieren, am 31. Dezember sowie die Vorstellungen des Ring-Zyklus – ein Kontingent von maximal 100, mindestens jedoch 25 Kinderkarten zum Einheitspreis von € 15,- (unabhängig von der gewählten Preiskategorie) zur Verfügung. Geben Sie bei Ihrer Bestellung die gewünschte Anzahl von Kinderkarten an oder erwerben Sie Kinderkarten direkt beim Kartenkauf. Bitte beachten Sie, dass die eigentliche Kinderkarte in jedem Fall ausnahmslos nur am Tag der Vorstellung an der Abendkasse bis spätestens 20 Minuten vor Beginn bei tatsächlichem Vorstellungsbesuch des Kindes ausgefolgt werden kann.
KARTEN FÜR KURZENTSCHLOSSENE Sollten für eine Vorstellung Restkarten verfügbar sein, so haben bundestheater.at-CARD Besitzer/innen exklusiv die Möglichkeit, einen Teil dieser Karten (max. 4 Karten pro CARD und Vorstellung) zum Einheitspreis von € 45,- am Tag vor der Vorstellung an den Tageskassen in der Zeit von Mo bis Fr: 9 bis 14 Uhr, Sa, So und Feiertag: 9 bis 12 Uhr, sowie an der Kasse im Foyer der Wiener Staatsoper und in der Info unter den Arkaden, Mo bis Fr: 9 bis 14 Uhr, Sa: 9 bis 12 Uhr, zu erwerben. Ob und wie viele Karten für Kurzentschlossene verfügbar sind, wird unter Tel. (+43/1) 51444/2950 bekannt gegeben.
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N° 161
ABOS UND ZYKLEN
Der Vorverkauf für Vorstellungen im A1 Kinderopernzelt der Wiener Staatsoper beginnt einen Monat vor der ersten Vorstellung einer Auf-
Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber: Wiener Staatsoper GmbH, Opernring 2 Herstellung: Agensketterl Druckerei GmbH Bildnachweis: Michael Pöhn (Cover, S. 17, 18, 19, 22, 23), Adolfo Pérez Butrón (8), Johan Persson (S. 14), Andreas Jakwerth (S. 2-3, 19), Igor Saharov (S. 5), Ileana Tonca privat (S. 21), Axel Zeininger (S. 4, 7, 12, 20)
www.wiener-staatsoper.at
Zyklus Ballettklassiker 17. September, 19.30-22.15 ROMEO UND JULIA Cranko – Prokofjew
Auch für das Jahr 2013 ist der beliebte Wandkalender der Wiener Staatsoper erhältlich: Er bietet wieder 13 großformatige Fotos bekannter und geschätzter Opernlieblinge – u.a. Plácido Domingo, El¯ına Garanˇca, Jonas Kaufmann, Anja Harteros, Michael Schade...
NEU
Erhältlich um € 22,– im Arcadia Opera Shop, sowie unter: www.wiener-staatsoper.at