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Anna Netrebko singt die Tatjana in Eugen Onegin
Premiere: Pollicino Wiederaufnahme: La Fille du régiment Portrait: Anna Netrebko und El¯ına Garanˇca
Inhalt
Sehr geehrte Besucherinnen und Besucher, liebes Publikum!
April im Blickpunkt
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Wiederaufnahme La Fille du régiment
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Viele Gemeinsamkeiten Anna Netrebko und El¯ına Garanˇca
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Ein Meisterwerk für die Kleinen
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Von ewiger Gültigkeit Das Wiener Staatsballett tanzt wieder La Sylphide
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Die großen Genies verurteilen nicht Simon Keenlyside singt den Rigoletto
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Serie: Unsere Ensemblemitglieder Alessio Arduini
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Oper live am Platz
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Hinreißend als Rodolfo Piotr Beczala singt in La Bohème
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Repertoire im April
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Serie: Das Wiener Staatsballett Halbsolistin: Alena Klochkova
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Debüts im April
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Saisonvorschau 2013 | 2014
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Am Stehplatz Johanna Doderer
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Serie: Das Staatsopernorchester Sekundgeiger Benedict Lea
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Daten und Fakten
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Spielplan
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Kartenverkauf
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Der Zauber eines Auditoriums knapp vor einer Vor stellung wenn die Musiker ihre Instrumente stimmen, die einzigartige Atmosphäre eines großen Opern hauses wenn die Lichter verlöschen, das Gemurmel der Zuschauer erstirbt, sich der Vorhang hebt und den Blick freigibt in eine andere Welt, getragen von den Klängen aus dem Orchestergraben – das alles zieht nicht nur Erwachsene in ihren Bann sondern im selben Maße auch Kinder. Was lag also näher als die Entscheidung, Kinderopern auch im Großen Haus der Wiener Staatsoper, also auf der Hauptbüh ne, aufzuführen. Und da Kinder Qualität zwar nicht unbedingt benennen können aber umso mehr erspü ren, versteht es sich von selbst, dass erste Kräfte für die Umsetzung aufgeboten werden. Dies gilt gleich bei der kommenden Premiere von Pollicino, Hans Werner Henzes populärer Musiktheaterversion des Märchens vom Kleinen Däumling am 28. April: Beliebte Ensemblesänger interpretieren die für die Erwachsenen bestimmten Rollen, am Pult steht mit Gerrit Prießnitz ein ausgewiesener Kinderopernex perte und die Inszenierung stammt vom Direktions mitglied René Zisterer, einem auch außerhalb Öster reichs gefragten und erfolgreichen Regisseur. Für die Erwachsenen gibt es natürlich auch Einiges im April: die Wiederaufnahme von Donizettis ko mischer Oper Fille du régiment in der gefeierten Regie von Laurent Pelly, weiters ein Repertoire beste hend aus sieben unterschiedlichen Opern, dem abendfüllenden Ballet La Sylphide und einer großen Reihe an Solistinnen und Solisten, die sich wie das Who-is-Who der Oper lesen: zum Beispiel Simon Keenlyside (Wozzeck, Rigoletto), Anne Schwanewilms (Wozzeck), Jonas Kaufmann und Evelyn Herlitzius (Parsifal), Anna Netrebko, Dmitry Hvorostovsky und Dmitry Korchak (Eugen Onegin), El¯ına Garanˇca und Roberto Alagna (Werther), Piotr Beczala (Bohème), dazu kommen Ensemblemitglieder wie Adam Pla chetka oder Valentina Naforniţ˘a und Dirigenten wie GMD Franz Welser-Möst, Andris Nelsons, Adam Fi scher, Jesús López-Cobos, Bertrand de Billy. Die Liste ließe sich natürlich fortsetzen ... aber die Beset zungen und die Werke sprechen ohnehin für sich, wozu da der vielen Worte? Ihr Dominique Meyer
BLICKPUNKT
APRIL im Blickpunkt MATINEEN
WEB RELAUNCH
ROBERTO ALAGNA UND KOLLEGEN
April 2013
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Auch im April werden die Serien Das Ensemble stellt sich vor und Kammermusik der Wiener Phil harmoniker fortgesetzt. Erstere Veranstaltung findet am 21. April um 11.00 Uhr im Gustav MahlerSaal statt, es singen diesmal Ulrike Helzel und Il Hong, begleitet wer den sie – inzwischen fast traditio nell – von der Studienleiterin der Wiener Staatsoper, Kathleen Kelly. Die April-Ausgabe der Kammermusikreihe ist am 20. April um 11.00 Uhr zu erleben, diesmal mu sizieren Charlotte Balzereit, Karl heinz Schütz, Norbert Täubl, Mar tin Kubik, Johannes Kostner, Ger hard Marschner und Ursula Wex.
Gleichzeitig mit der Vorstellung der Spielzeit 2013/2014 präsen tierte Direktor Dominique Meyer auch das Redesign des Webauf tritts der Wiener Staatsoper. Nach diesem Relaunch wirkt die Websei te nun noch eleganter, übersicht licher und ist vor allem auch infor mativer und funktioneller, so kann ein gewünschter Vorstellungster min von jeder Seite aus direkt über einen Kalender ausgewählt werden. Gleichzeitig werden mehr Multimediainhalte, wie etwa Pro duktionsfotos, angeboten. Weiters ist der Facebookauftritt der Wie ner Staatsoper jetzt direkt über die Webseite aufrufbar. Der neue Webauftritt ist sowohl auf deutsch als auch auf englisch verfügbar, eine japanische Version wird in Kürze veröffentlicht.
Als Faust, Nemorino, Rodolfo, Duca, Gustav III., Alfredo und Des Grieux und als umjubelter Kon zertsolist war Roberto Alagna be reits im Haus am Ring zu erleben, nun fügt er eine weitere Rolle zu seinem Staatsopern-Auftrittsregi ster hinzu: An der Seite von Elı¯na Garanˇ ca verkörpert er die tragi sche Titelfigur in Jules Massenets Werther. Damit vervollständigt er den Reigen der berühmten Te nöre, die sich in diesem Monat förmlich die Klinke in die Hand geben: Lance Ryan als Florestan, Jonas Kaufmann als Parsifal, Matthew Polenzani als Duca, Yong hon Lee als Carlos, Dmitry Korchak als Lenski, Piotr Beczala als Rodolfo.
Ein kurzer Blick in die Spielpläne verrät, wie gefragt die jungen Mit glieder des Wiener Staatsopern ensembles an den international wichtigen Häusern sind: So singt Anita Hartig die Mimì zum Beispiel an der Pariser Oper, der Hambur gischen Staatsoper, am ROH Co vent Garden und an der Scala, Valentina Naforniţ˘a die Gilda an der Scala, Benjamin Bruns den Steuermann in Bayreuth unter Christian Thielemann, Adam Pla chetka den Nozze-Figaro in Glyn debourne, den Masetto am Covent Garden (außerdem singt er noch in Chicago und an der Scala), Ales sio Arduini den Giovanni am La Fenice, den Schaunard am Covent Garden und den Silvano an der Scala. Die Reihe ließe sich fortset zen ...
Nur vier Mal (inklusive einer Nachmittagsvorstellung am 5. April) steht Pierre Lacottes im Ok tober 2011 mit großem Erfolg he rausgekommene La Sylphide auf dem Spielplan. Die in zum Teil neuen Besetzungen getanzten Aufführungen – erstmals werden Robert Gabdullin und Masayu Kimoto in der Rolle des James zu sehen sein – geben Einblick in die faszinierende Welt des Roman tischen Balletts.
Zusätzlich gibt es in diesem Monat am 14. ein Nachmittagskonzert im Mahler-Saal, bei dem Daniela Fally, Stephanie Houtzeel, Olga Bezs mertna und Clemens Unterreiner, Werke von Albin Fries singen. Be gleitet werden sie am Klavier vom Komponisten.
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UNSER ENSEMBLE IN DER WELT
WIENER STAATSBALLETT
Ein Gastspiel mit zeitgenös sischem Repertoire bestreitet das Wiener Staatsballett am 12. April in Belgrad. Auf Einladung des Bel grad Dance Festival präsentiert die Kompanie bei ihrem ersten Gast spiel in Serbien Patrick de Banas Windspiele, David Dawsons A Million Kisses to my Skin, Jiˇrí Bubeníˇceks Le Souffle de l’esprit und Jorma Elos Glow – Stop. An geführt werden die 30 Tänze rinnen und Tänzer, die an diesem Gastspiel teilnehmen, von den Ersten Solotänzerinnen Olga Esi na, Liudmila Konovalova, Nina Poláková, Irina Tsymbal und Maria Yakovleva sowie den Ersten Solo tänzern Denys Cherevychko, Kirill Kourlaev, Roman Lazik und Vladi mir Shishov.
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WIEDERAUFNAHME
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EIN ERFOLG KEHRT WIEDER La Fille du régiment
ls Donizettis Regimentstochter, oder Fille du ré giment, wie das Werk im Original heißt, im April 2007 an der Wiener Staatsoper zur Neuproduktion gelangte, hat es im Vorfeld noch die eine oder andere kritische Stimme gegeben: Die meisten kannten diese komische französische Oper nur vom Hörensagen, dass sie im Haus am Ring so lange nicht gespielt wor den war (zuletzt 1910), galt für viele als Indiz ein schwächeres, staatsopernuntaugliches Stück am Spiel plan vorzufinden. Umso größer dann die Überra schung nach der Premiere, als das Publikum Interpre ten, den Regisseur und das Werk in einem Maße fei erten, wie es in dieser Dreiheit nur selten vorkommt. Die neue Fille du régiment war also in Wien ein Erfolg auf allen Linien. Aber nicht nur in Wien, da die Produk tion mit zum Teil anderer Besetzung danach bezie hungsweise davor auch in London und an der Met erlebt werden konnte. Das erklärt zugleich, warum die Inszenierung nach nur 10 Vorstellungen vom Staatsopernspielplan verschwand und trotz oftmaliger Bitten seitens der Zuschauer nicht wieder gezeigt wurde: Die Kulissen waren weitergewandert und an weitere Auf führungen in Wien war nie gedacht worden. Der jetzige Staatsoperndirektor Dominique Meyer hat es nun fertiggebracht, die Produktion nach Wien zurückzuholen und bleibend dem Spielplan (siehe auch die kommende Saison) einzuverleiben. Hatte es übrigens 2007 ein Staatsoperncomeback gegeben – Montserrat Caballé gab die Herzogin von Crakentorp – so wird es ein solches auch diesmal geben: Dame Kiri Te Kanawa wiederum als Crakentorp. Apropos Crakentorp. Dieser sonderbar anmutende Namen ist vom Librettisten einst bewusst gewählt wor den, da er für romanische Ohren offenbar typisch deutsch klingt. Spielt doch die Handlung – eine Strei cheleinheit für das heimische Publikum – in Tirol und somit in Österreich (was man nur von sehr wenigen Opernhandlungen behaupten kann). Diesem Um stand und auch der Tatsache, dass die Geschichte mitten in den Napoleonischen Kriegen spielt und der Großteil der dramatis personae aus Soldaten besteht, trug das Leading Team der Produktion Rechnung, in dem es die Tiroler Landkarte in überdimensionaler Größe auf die Bühne legte, mehrfach faltete und zu sammenschob und auf diese Weise eine imposante Berglandschaft vergegenwärtigte. Der Inhalt der Oper selbst ist schnell erzählt: Ein fran zösisches Regiment hatte einst ein gesundes kleines Mädchen allein auf einem Schlachtfeld gefunden und
– adoptiert, sodass jeder Einzelne des Regiments ge wissermaßen als Vater der mittlerweile herangewach senen Marie, so der Name des Findelkinds, fungiert. Die mit so vielen Vätern Gesegnete zieht seither fröh lich als eine Art Marketenderin von Land zu Land, von Schlacht zu Schlacht und verliebt sich eines Tages in den Tiroler Partisanen Toni – oder wie er in der Oper heißt: Tonio. Die Schwierigkeit, dass Marie nur eine aus dem Regiment ehelichen darf, wird von Tonio schnell aus dem Weg geräumt: er wechselt die Seiten und lässt sich als Soldat anwerben. Doch dem gemein samen Glück stellt sich noch eine unerwartete Klippe entgegen: Mit der Marquise des Berkenfield tritt die leibliche Mutter Maries ins Geschehen ein (sie gibt sich zunächst als Tante aus) die neben einem Umerzie hungsprogramm – die Marketenderin soll wieder ade lig werden – auch ganz eigene Heiratspläne für die Tochter wälzt. Doch letztendlich siegt die Liebe, die Berkenfield hat das Nachsehen und die Oper schließt mit einem Happy End. Jene Besucherinnen und Besucher, die das Glück hat ten eine der bisher spärlichen Aufführungen der Pro duktion zu sehen, werden sich mit Sicherheit noch an einige der amüsanten Bilder erinnern, etwa wenn Marie am Bügelbrett steht um die Hosen ihrer „Väter“ in Ordnung zu bringen, oder wenn Marie mit einem Bajonett in der Hand und einem Helm am Kopf das Regimentslied anstimmt, oder wenn sie in eine „stan desgemäße“ Kleidung gepfercht im Schloss der Ber kenfield Musikunterricht erhält und verzweifelt ver sucht eine italienische Arien zu erlernen, oder wenn Tonio in einem Panzer sitzend gemeinsam mit dem Regiment in das Schloss eindringt, um seine Geliebte zu befreien. In der aktuellen Aufführungsserie der Wiederaufnah me sind – von der bereits erwähnten Dame Kiri Te Kanawa abgesehen – zwei wichtige Wiener Rollende büts zu verzeichnen: Aleksandra Kurzak als Marie – die Sopranistin hat im Haus am Ring bislang erfolgreich Partie wie Rosina, Adina und Susanna gesungen, und John Tessier als Tiroler Toni, eine Partie, mit der sich der kanadische Tenor, der weltweit unter anderem im Mozart- und Belcantofach reüssieren konnte (siehe auch Seite 22) überhaupt erst dem Publikum der Wie ner Staatsoper vorstellt. Ein Wiedersehen beziehungs weise Wiederhören gibt es darüberhinaus mit KS Car los Álvarez als tolpatschig-liebenswürdigen franzö sischen Sergeant Sulpice. Andreas Láng
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Koproduktion mit dem Royal Opera House Covent Garden, London und der Metropolitan Opera New York Wiederaufnahme: 28. April Reprisen: 1., 4., 7., 10., 13. Mai
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VIELE GEMEINSAMKEITEN Anna Netrebko und El¯ına Garanˇc a
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it Anna Netrebko, erstmals als Tatjana in Tscha ikowskis Eugen Onegin, und El¯ına Garanˇca als Charlotte in Massents Werther gastieren gleich zwei der großen Primadonnen der Gegenwart im April an der Staatsoper. Auf eine Karriere kann man hinarbeiten. Wirklich pla nen lässt sie sich nicht. Und auch, wann es zündet, lässt sich nicht vorhersagen. Oder hätte vorher jemand gedacht, dass Anna Netrebko zum Star jener Salzbur ger Don Giovanni-Produktion werden würde, bei der sich, im Festspielsommer 2002, vorweg die Blicke vor allem auf den Dirigenten und den Regisseur dieser Produktion, Nikolaus Harnoncourt und Martin Kušej, richteten? Aber die damals 31-Jährige, aus dem süd russischen Krasnodar stammende, koloraturenbril lante Sopranistin stellte als auch darstellerisch pa ckende Donna Anna alle in den Schatten. Publikum und Kritik gerieten ob ihrer Auftritte außer sich. Noch dazu, konnte man in so mancher Rezension durchklin gen hören, weil sie damit auch gleich eines der vielen Klischees durchbrochen hatte. Eine russische Sängerin mit russischer oder slawischer Literatur, das hätte man noch hingenommen, aber mit Mozart? Man wurde eines Besseren belehrt. Was man gar nicht hätte müs sen, wäre damals bekannter gewesen, dass die Netreb ko ihr Debüt in einer Mozart-Oper, als Susanna in Le nozze di Figaro, gefeiert hatte. Das war am Mariinskij-Theater in St. Petersburg. Valery Gergiev, der dieses Haus wieder an die alten Glanz zeiten herangeführt hat, war einer ihrer tatkäftigsten Förderer. Der zweite seiner Familie übrigens, denn bei seiner Schwester, Larissa Gergieva, hatte Anna Netreb ko zuvor am St. Petersburger Konservatorium studiert. Erstmals aufmerksam wurde man auf sie 1993, als sie den Moskauer Glinka-Wettbewerb für sich entscheiden konnte. Von einer großen Opernlaufbahn war damals noch wenig die Rede. Vielmehr wollte sie im Musical reüssieren, am besten in Das Phantom der Oper. Schließlich ist es doch die Oper geworden und blieb
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das anfängliche Putzen der Fußböden am Eingang des St. Petersburger Theaters nur eine wenn auch bis heu te gerne gefragte und erzählte Episode. Überhaupt, und gewiss hat dies auch mit dazu beige tragen, dass Anna Netrebko nicht nur Klassik-Freaks rasch zum Begriff geworden ist, zählt sie zu jenen Künstlern und Künstlerinnen, die gern über sich Aus kunft geben, ohne damit auch schon alle Details ihres Privatlebens mitzuteilen. Schließlich will sie dem ge meinsamen Sohn aus ihrer Verbindung mit dem Sän ger Erwin Schrott eine normale Kindheit und Jugend ermöglichen. Immerhin aber weiß man aus mehreren Interviews, dass ihr Verdi, Puccini und Donizetti gleich viel bedeuten, sie ihr einstiges Susanna-Debüt im hei matlichen Russland höher wertet als ihren späteren Welterfolg als Violetta Valéry bei den Salzburger Fest spielen, mit der gegenwärtigen russischen Politik durchaus einverstanden ist, schon seit ihrem dritten Lebensjahr nichts anderes wollte als auf der Bühne zu stehen und dabei das Natürlichste auf der Welt zu machen: zu singen. Allerdings, und auch das bekennt sie freimütig, dau erte es einige Zeit, bis sie mit ihrer Stimme zufrieden war. Singen kann sie zwar in beinahe jeder Situation, macht es aber nur auf der Bühne und auf Proben. Hier freilich in den unterschiedlichen Posen, wobei sie auf eine besonders stolz ist, weil sie diese selbst erfunden hat und annimmt, dass nicht zuletzt auch davon ihr Hype herrührt: „Auf dem Rücken-Liegen auf einem Sofa mit nach unten hängendem Kopf singen.“ Aus probiert hat sie diese Pose übrigens erstmals in New York, an der Met, zu deren regelmäßigen Gästen sie seit Jahren zählt. Immerhin dauert ihre Karriere, die sie längst in alle bedeutenden Musikzentren geführt hat, die großen Opernhäuser inklusive, schon fast zwei Jahrzehnte. Eine Zeit, die sie nicht missen möchte, auch wenn sie einmal, gewiss nicht ganz ohne Koketterie, gemeint hatte, sich künftig auch ein Leben ohne Bühne vor
stellen zu können. Etwa als Bäuerin am eigenen Hof, die Kartoffeln anbaut und Milch produziert. Ob sich dahinter der Wunsch, irgendwo dauernd sesshaft zu werden, verbirgt? Immerhin hat sie gegenwärtig mit St. Petersburg, New York und Wien drei Wohnsitze. Spätestens wenn ihr Sohn schulpflichtig wird, muss sie sich für einen Ort entscheiden. Aber für Karriere, weiß sie, muss man eben einen Tribut zollen. Wozu auch das Fliegen zählt. Das ist zwar schlecht für die Stimme ist, aber die einzige Möglichkeit, überall rasch dort zu sein, wo man erwartet wird. Und auch der gemeinsame Urlaub, etwa in den Wunschzielen Thai land oder Malediven, wird wohl noch eine Zeit warten müssen, wenn man Welt weit so gefragt ist wie die Netrebko, die ihren erste Bühnenauftritt übrigens nicht als Sängerin, sondern als Statistin absolviert hat. Mit sechzehn musste sie bei einer Ballettpremiere von Strawinskys Feuervogel am St. Petersburger Theater das Gesäß eines Feuervogels mimen, wenig später wurde sie in Don Carlos Opfer der Inquisition, denn ihr wurde der Kopf abgehackt. Da war es geradezu harmlos, in einer Aufführung von Der Wolf und die sieben Geißlein zwei der Geißlein zu spielen. In Wien ist die Primadonna, deren Stimme nach der Geburt ihres Sohnes runder, dunkler und wärmer geworden ist, ohne dabei das charakteristische Timbre zu verlieren, stets in ihrer angestammten Profession angetreten. Erstmals, wie sollte es nach diesem Salz burger Festspielerfolg auch anders sein, im Februar 2004 als Donna Anna in Don Giovanni. Im folgenden Oktober kehrte sie als Adina in Donizettis L’ elisir d’amore wieder, gab im Mai 2006 die Juliette in Gou nods Roméo et Juliette und sang im November 2006 viermal die Amina in Bellinis La sonnambula. Danach folgten Auftritte als Violetta (La traviata), Lucia (Lucia di Lammermoor), Manon in Puccinis Manon Lescaut und Carmen-Micaëla. Am 26. Juni 2010 war sie einer der Stars in der Abschiedsgala des scheidenden Staats operndirektors, am Silvesterabend 2010 bei der tradi
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Anna Netrebko im April 2013: Tatjana Eugen Onegin 12., 15., 18., 22. April
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tionellen Fledermaus-Aufführung ein so umjubelter wie überraschend auftretender Gast beim Fürsten Orlofsky. Und nicht weniger als sechsmal stand sie im April 2011 – zugleich ihr bisher letztes Auftreten im Haus am Ring – in der Titelrolle von Anna Bolena auf der Staatsopernbühne. Ihren mittlerweile 52. Staatso pernauftritt bestreitet die gewiss populärste Operndi va unserer Tage am 12. April mit einem Rollendebüt, der Tatjana in einer von Andris Nelsons dirigierten Eugen Onegin-Serie mit Dmitri Hvorostovsky in der Titelrolle, Dmitry Korchak als Lenski und Alisa Kolo sova als ihre Bühnenschwester Olga.
El¯ına Garanˇca im April 2013: Charlotte Werther 20., 24., 27., 30. April Titelpartie Carmen 20., 23., 26., 30 Mai und 2. Juni
DIE ZWEITE PRACHTSTIMME Manchmal dominiert nicht nur eine Primadonna das Bühnengeschehen, sondern gleich zwei. Wie beispiels weise in Gaetano Donizettis Anna Bolena. Da lässt sich dann vergleichen, wer von beiden den Sieg davon getragen hat. Manchmal aber gleich beide, wie im April 2011 an der Wiener Staatsoper, als diese Oper hier zum ersten Mal gezeigt wurde. „Der Operngipfel“ überti telte denn auch einer der Rezensenten seinen Premie renbericht. „Zwei Prachtstimmen im vollen Saft ihrer Ausdruckskraft, fähig feine Gefühlsregungen im me lodischen Fluss mitschwingen zu lassen. Das ist es, was Belcanto ausmacht“, urteilte Wilhelm Sinkovicz in der Presse über die beiden Hauptdarstellerinnen: der Anna Bolena von Anna Netrebko und der mit ebenso unwi derstehlicher Ausstrahlung aufwartenden El¯ına Garanˇca als Giovanna Seymour. So etwas wie eine Schicksalspartie. Kaum mehr als zehn Tage hatte sie Zeit, sich diese Rolle während ihres Studiums an der Lettischen Musikakademie ihrer Heimatstadt Riga zu erarbeiten und dabei die Faszination des Belcanto für sich zu entdecken, die sie seit dem nicht mehr los gelassen hat. Anna Bolena ist die bisher einzige Staatsopern produktion, die beide Weltstars, die Netrebko und die Garanˇca, deren Lebenslauf eine Reihe von Ge meinsamkeiten aufweist, auf der Bühne vereint hat. Denn auch die Garanˇca hat für ihr Kind eine mehr monatige Pause eingelegt. Auch sie lässt keinen Zwei fel, wie wichtig ihr Familienleben ist. Und auch sie hat einen Musiker zum Mann, den Dirigenten Karel Mark Chichon, unter dessen Leitung die 1976 im lettischen Riga als Tochter eines Gesangslehrerin und
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eines Chordirigenten geborene, international viel gefragte Mezzosopranistin gerne auftritt. Warum? Weil er zu jenen wenigen Dirigenten zählt, die davon überzeugt sind, „dass Proben einen besser machen“ und er sich viel Zeit nimmt, mit ihr Programme vor zubereiten. Nicht selten transponiert der studierte Organist auch Lieder für sie, wenn er überzeugt ist, dass sie zu ihrer Stimme passen. Auch bei der Garanˇca, die erste Bühnenerfahrungen am Staatstheater Meiningen sammelte, stand ein Wettbewerb am Anfang der Weltkarriere: 1999 der Gewinn des finnischen Mirjam-Helin-Gesangswett bewerbs. Im Jahr darauf wurde sie mit dem Großen lettischen Musikpreis ausgezeichnet und an die Frankfurter Oper engagiert, wo sie in Mozart- und Rossini-Rollen ebenso Erfolge feierte wie als Hänsel in Humperdincks Märchenoper Hänsel und Gretel. 2001 war sie Finalistin in BBC-Gesangswettbewerb in Cardiff und gestaltete mit Opernarien ihre erste So loeinspielung. Zwei Jahre später landete sie bereits an der Wiener Staatsoper. Die Lola in Mascagnis Ca valleria rusticana und der Nicklausse in Offenbachs Les Contes d’Hoffmann waren ihre Debütrollen, da vor, im Sommer 2003 war sie in Salzburg bereits als Annio in La clemenza di Tito zu hören. Zufall, dass, wie ein Jahr zuvor bei Anna Netrebko und ebenfalls in einer Mozartproduktion, Harnoncourt dirigierte und Kušej Regie führte? 2003 lud sie auch Anna Ne trebko ein, bei ihrem Debütalbum mit Opernarien mitzuwirken. Eine weitere Gemeinsamkeit beider Sängerinnen. Mittlerweile war El¯ına Garanˇca neben ihren zahl reichen Konzert- und Opernverpflichtungen in nicht weniger fünfzehn Rollen im Rahmen ihrer 129 Auf tritte – nicht eingerechnet jenen als Orlofskys Über raschungsgast anlässlich der Silvester-Fledermaus 2006 – im Haus am Ring zu hören. Darunter am mei sten – nämlich jeweils elfmal – als Dorabella (Così fan tutte), Meg Page (Falstaff) und Rosina (Il barbiere di Sevilla), zwölfmal als Bersi (Andrea Chènier), acht zehnmal als Rosenkavalier-Octavian, eine Partie, mit der die Vielumworbene auch in der kommenden Saison gastieren wird, und neunzehnmal als Charlot te in Massenets Werther. Eine Rolle, mit der sie be reits bei der Premiere unter der Leitung von Philippe Jordan, mittlerweile Musikdirektor der Pariser Oper
und designierter Chefdirigent der Wiener Sympho niker, im Februar 2005 zu begeistern wusste. „Die blutjunge Lettin bestätigte mit dem Schmelz ihrer Stimme und der Kultur ihres Gesanges, dass hier ein kommender Weltstar im Werden zu sein scheint“, konnte man in einer der hymnischen Rezensionen lesen. Eine Prognose, die sie längst erfüllt hat. Man braucht dafür nur einige ihrer Engagements in den letzten Jahren entsprechend Revue passieren lassen, wie Auftritte unter Dirigentenprominenz wie Abba do, Muti, Jansons in Lucerne, Salzburg, München und Berlin, viel umjubelte Gastspiele an der Met, der Deutschen Oper Berlin, der Bayerischen Staats oper München, dem Genfer Opernhaus, in Covent Garden, zahlreiche Konzerttourneen mit renom mierten Klangkörpern oder – womit wir wieder beim Thema Anna Netrebko und Garanˇca sind – ihre gemeinsame, hochgelobte Plattenproduk tion von Bellinis I Capuleti e i Montecchi, die im Wiener Konzerthaus mit den Wie ner Symphonikern unter ihrem Chef dirigenten Fabio Luisi entstanden ist. Aber nicht nur als WertherCharlotte an der Seite von Rober to Alagna und unter der Stabfüh rung von Bertrand de Billy ist die Garanˇca diese Saison an der Staats oper zu hören, sondern im Mai und Juni auch noch in einer anderen ihrer Glanzpartien: als Carmen. „Doch wie sie mit ihrer Stimme lockt und girrt, wie sie nach ih rer Karten-Arie den Tod vor Augen sieht, das macht ihr zur Zeit wohl kaum jemand nach“, schwärmte nach einer ihrer Münchner Carmen-Auffüh rungen der Rezensent der Süddeutschen Zeitung über die gleichermaßen sinnliche wie überlegte Rollengestal tung, die „fast jedes Klischee einer femme fatale“ vermei det. Ab 20. Mai kann man sich davon im Haus am Ring begei stern lassen. Walter Dobner
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PREMIERE
EIN MEISTERWERK FÜR DIE KLEINEN A
Regisseur René Zisterer
ngelehnt an die Geschichte vom Kleinen Däumling schuf Hans Werner Henze um 1980 die aus der Tradition der deutschen romantischen Oper kommende Märchenoper Pollicino, die seit her international zu den bedeutendsten Werken dieser Gattung zählt. Große Teile sind bewusst tonal gehalten, verströmen das musikalische Fluidum der südlichen Toskana und zeichnen sich außerdem durch wirkungsvolle rhythmische Strukturen aus. Einige Zitate aus bekannten Opern und Melodien italienischer Volklieder reichern die Partitur zusätz lich an und sollen all jene, die sich mit dem Werk befassen, sei es als Zuhörer oder Mitwirkende, sen sibel machen für Musik im Allgemeinen – nach Hen ze dem treuesten Verbündeten im Leben jedes Men schen. Die Instrumente selbst werden dramatur gisch eingesetzt und Personen, Situationen, Stim mungen und Zuständen zugeordnet, sodass eine enge Verbindung zwischen Bühne und Orchester
graben entsteht. An der Wiener Staatsoper, an der Pollicino zuvor noch nie gezeigt worden ist, wird das Werk auf der großen Bühne des Hauses aufge führt, um auch Kindern, die die Vorstellungen be suchen, die Möglichkeit zu geben mit dem Zauber in Berührung zu kommen, den das Auditorium und die Bühne einer großen Oper verströmen. Einige Worte die Hans Werner Henze im Zusammen hang mit seinem Pollicino geschrieben hat, mögen an dieser Stelle wiedergegeben sein, weil sie mehr über diese kleine Oper aussagen, als seitenlange Beschreibungen und Analysen: „Die Partitur, 1980 fertiggestellt, enthält vielerlei pädagogischen Übungsstoff für Anfänger. Man könnte Pollicino als einen Intensiv-Musikkurs bezeichnen. Kinder kön nen übrigens diese neuen Klänge ohne besondere psychische Schwierigkeiten singen und spielen: sie sind sich der Probleme, die Erwachsene in die zeit genössische Musik hineinprojizieren und in ihr zu
finden scheinen, nicht bewusst. Dieses Werk ist mit der Absicht geschrieben, nicht nur zu lehren, son dern auch zu unterhalten. Die Kinder, die sich damit beschäftigen, sollen wie im Spiel an die Musik he rangeführt werden. Das Abenteuer einer solchen Aufführung sollte eben im Glücksfall so enden, dass sie sich bewusst werden, mit einem Mal einen Schritt in die musikalische Realität gemacht zu haben: Musik ist in ihre zarten und zerbrechlichen Leben einge drungen.“ Die Dauer der einzelnen Aufführungen wird an der Wiener Staatsoper, um die Konzentration der jungen Besucher nicht überzustrapazieren, nur wenig länger als eine Stunde betragen. Aus diesem Grund wurden einige rein instrumentale Zwischenspiele weggelas sen – was insofern nicht gegen die Intentionen Henzes verstößt, als er betonte, dass die Partitur wie ein Baukasten angelegt sei, und sich deshalb einzel ne Teile problemlos herausnehmen ließen.
Regisseur René Zisterer, der zuletzt an der Oper Darmstadt mit Verdis Forza del destino einen groß en Erfolg erringen konnte und manchen Wiener Besuchern vielleicht noch mit der gelobten Insze nierung von Carl Orffs Klugen an der Wiener Volksoper in Erinnerung sein dürfte, sieht in der Heran gehensweise bei Inszenierungen keinen Unter schied, ob er nun eine Kinderoper oder eine Oper für Erwachsene auf der Bühne umsetzt und zum Leben erweckt. Lediglich im Umgang mit den dar stellenden Kindern, die ja wie Zisterer betont, vom Herzen eben so viel verstehen wie die Großen, ist vielleicht ein anderes Vokabular beim Erarbeiten des Szenischen verlangt. Aber die Qualität des Gebote nen sollte nach seiner Meinung am Ende um keinen Deut geringer sein, als bei anderen Werken, da dann und zwar nur dann, die Kinder im Zuschauerraum bleibend ergriffen und für die Musik, die Oper ge wonnen werden können. Andreas Láng
INHALT Pollicino und seine Brüder leben mit ihren Eltern in einer kleinen Hütte. Die Familie ist bitterarm, zu Essen gibt es praktisch nichts. Also beschließen die Eltern die Kinder in den Wald zu führen, um sie dort zurückzu lassen. Doch Pollicino gelingt es zunächst, seine Brüder nach Hause zurückzuführen. Als die Eltern sie aller dings erneut in den Wald bringen, verirren sich die Kinder, sodass ihr Heim für immer verloren ist. Die Angst der Kinder im dunklen Wald wird durch die freundlichen Tiere, die den Ausgesetzten zur Seite stehen, gemindert. Schließlich kommen Pollicino und seine Brüder zur Behausung des gefährlichen Men schenfressers. Aber mit der Hilfe der liebevollen Frau des Menschenfressers und den kleinen Menschenfres sertöchtern – können Pollicino und seine Brüder dem Menschfresser und seinem großen Hunger entkom men und sich gemeinsam mit den Menschenfresser töchern über den großen Fluss in Sicherheit bringen und einer neuen Zukunft entgegen gehen.
Bühnenbild Pollicino
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Premiere: 28. April Schlusslied aus Pollicino Abdruck mit freundlicher Genehmigung von Schott Music, Mainz
Reprisen: 1., 4., 7*., 8*. Mai *Schulvorstellung
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VON EWIGER GÜLTIGKEIT Das Wiener Staatsballett tanzt wieder La Sylphide
Roman Lazik als James, Irina Tsymbal als La Sylphide
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ie Bühnengeschichte – Oper, Ballett, Schau spiel und Operette zusammengenommen, dazu auch das Musical – kennt einige wenige he rausragende Werke, die mit einer ganz besonderen Aura verbunden sind. Diese Stücke sind zwar meist eng in ihrer Entstehungszeit verwurzelt, sie bezie hen ihre Singularität aber aus der Qualität des Ewig gültigen. Dazu gehört das Ballett La Sylphide, das das Wiener Staatsballett im April wieder tanzt. Die Bedeutung des 1832 uraufgeführten, von Pierre La cotte wiederbelebten Werks selbst, sowie die Urhe berin der Titelrolle Marie Taglioni kennen in der Theatergeschichte kaum eine Parallele. Marie Taglio nis stilbildende Tanzweise – diese war ebenso wie die Choreographie der Uraufführung das Resultat einer Zusammenarbeit von Marie und ihrem Vater Filippo Taglioni – inaugurierte nicht nur eine neue Ära des Balletts, sie selbst wurde zu einem Synonym für ebendiese Epoche. Wahrgenommen von der Öffentlichkeit ebenso wie den anderen Künsten, sah man im neuen Tanz im allgemeinen und in der au ratischen Tänzerin im besonderen die gültige Aus drucksform jenes Themenkomplexes, der zu dem bevorzugt aufgegriffenen Stoff der Zeit gehörte: Die Rede ist vom Phantastisch-Irrealen. Diese von allen Kunstgattungen aufgegriffene Thematik hatte in der tänzerischen Form deswegen ihre ideale Form ge funden, weil es dem Ballett als einzige theatralische Gattung gelungen war, eigene und unverwechsel bare kompositorische Mittel als Darstellungsart zu entwickeln: Gemeint ist der Tanz auf der Spitze des Fußes. Dazu kamen die später mit Taglionis Tanz weise verbundenen Begriffe wie „légèreté“, „grâce“, „aplomb“, „ballon“ „décense“, „chasteté“, „nobles se“, Worte, die sich auf die Schwerelosigkeit ihrer Tanzweise – der Fähigkeit eines ausbalancierten Innehaltens, der Gabe, (scheinbar) in der Luft zu verharren – ebenso bezogen wie auf den Inhalt des Dargestellten. All diese Gaben standen in der Folge auch ganz allgemein für den Themenkreis des Phan tastisch-Irrealen und die Schilderung des Unbewuss ten. Unverwechselbarkeit und Überzeugungskraft der neuen kompositorischen Mittel resultierten aus der Tatsache, dass sie aus der körperlichen Befind lichkeit des Tänzers beziehungsweise der Tänzerin hervorgegangen waren. Spitzentanz einerseits – die Fähigkeit, dem Boden zu entfliehen – und die uni sono sich bewegende „weiße Gruppe“ (eine Vielzahl von gleich gekleideten Tänzerinnen) anderseits – als Symbol für die Gestaltung einer anderen Welt, einer
anderen Bewusstseinsebene – sind bis heute gültige Ausdrucksmittel für Zustandsschilderung und Traum geblieben.
LEGRIS PRÄSENTIERT LACOTTES LA SYLPHIDE Just in Paris, wo das Ballett uraufgeführt wurde und von wo es seinen Siegeszug um die Welt angetreten hatte, verschwand La Sylphide im Laufe des 19. Jahr hunderts vom Spielplan. Andere Themen interes sierten, andere Formen wurden aktuell. Dies galt auch für Wien, wo das Ballett von 1836 bis 1855 im Theater nächst dem Kärntnertor gegeben wurde, und für die großen Bühnen Russlands. Eine Ausnah me bildet das königliche Theater in Kopenhagen, das La Sylphide in einer eigenen, 1836 von August Bournonville geschaffenen Version in bis heute un unterbrochener Aufführungstraditon darbietet. Auch die dänische Fassung fand weltweit Verbrei tung – an der Wiener Staatsoper wurde sie von 1990 bis 1992 getanzt. Dem Franzosen Pierre Lacotte aber blieb es vorbe halten, der Welt ein Fenster zu öffnen, durch das die ursprüngliche Fassung von La Sylphide wieder zu sehen ist. Seine profunde Kenntnis der Epoche des Roman tischen Balletts ließ es ihn wagen, das Verlorenge glaubte zu rekreieren. Nachdem sich das Ballett in dieser Fassung von der Pariser Oper ausgehend seit den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts wie der den ihm gebührenden Platz im Weltrepertoire zurückerobert hatte, war es Manuel Legris als Direk tor des Wiener Staatsballetts ein Anliegen, Pierre Lacottes La Sylphide nach Wien zu bringen. Die von ihm selbst und Elisabeth Platel 2011 einstudierte Produktion – Protagonisten der Premiere waren Irina Tsymbal in der Titelrolle und Roman Lazik als James – zählt zu den bisherigen Höhepunkten sei ner Wiener Amtszeit. Nach neun umjubelten Auf führungen in der vergangenen Spielzeit wird sich nun in zum Teil neuen Besetzungen aufs Neue das Ewiggültige dieses epochalen Werks eröffnen. Irina Tsymbal, Maria Yakovleva und Nina Poláková werden alternierend in der Rolle des verführerischen Ge schöpfs der Lüfte zu sehen sein, Roman Lazik, Ro bert Gabdullin und Masayu Kimoto als der an den Verlockungen der irrealen Welt zerbrechende Bau ernbursche James. Alfred Oberzaucher
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Termine: 1., 5., 7. (nachmittags und abends) April
INTERVIEW
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imon Keenlyside, der zuletzt als Wozzeck an der Wiener Staatsoper brillierte, singt nun im Haus am Ring wieder eine Verdi-Rolle: den Hofnarren Rigoletto. Anlässlich dieser Aufführungsserie (und während der Proben zum Wozzeck) beantwortete er drei an ihn gestellte Fragen von Andreas Láng.
Simon Keenlyside singt den RIGOLETTO
DIE GROSSEN GENIES VERURTEILEN NICHT 14
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Soll man, kann man Mitleid mit Rigoletto haben? Er ist ja am Beginn irgendwie Teil des Establishments und außerdem ist Mord als Rache für Ehrverlust doch etwas stark. Simon Keenlyside: Es ist interessant, dass Kompo nisten immer wieder Figuern erschufen, die zwar moralisch nicht integer sind, aber dennoch faszie nieren. Mozart etwa: Sein Don Giovanni ist ein übler Mann, aber dennoch attraktiv. Der Graf? Ein Dummkopf aber dennoch liebenswert. Bei Verdi ist es kaum anders. Auch er zeigt gerne die grauen Seiten der menschlichen Natur und spielt mit Gegensätzen. Violetta ist zwar eine Kurtisane, wird aber von den Umständen zu ihrem Lebenswan del gezwungen. Philipp II. ist ein amoralischer Cha rakter der den Ehrbaren mimt. Falstaff? Ein Dieb und ein Schlingel. Und Rigoletto? Er hat an Belastungen zu tragen, die einerseits als Entschuldigung für seine charakterlichen Fehler herhalten können und ande rerseits Sympathien für sein Verhalten hervorrufen. Natürlich ist er in seiner Position als Hofnarr grau sam und arrogant, aber das liegt in der Natur der Sache. Ich habe festgestellt, dass die meisten der großen Genies keine Richter sind, nicht verurteilen: Shakespeare, Mozart, Da Ponte, Verdi, William Blake. Sie alle zerren ihre Charaktere in das strahlende Scheinwerferlicht, ein Verstecken ist ausgeschlos sen. So wird Schwäche offenbar, kaum eine Stärke. Aber: Es fällt – von den Schöpfern her – kein Urteil! (Wie sieht es diesbezüglich mit Wagner aus? Ha!! Das wäre eine Diskussion, die andere führen sollten.) Wenn man die Verdi-Rollen Macbeth, Germont, Posa und Rigoletto vergleicht: worin unterscheiden sich die Partien in puncto musikalische und technische Schwierigkeit? Simon Keenlyside: Ich denke, eine der wesent lichen Merkmale der verdischen Musik ist diese ungeheure Bandbreite der Farbigkeit – zumindest habe ich es so erfahren. Wenn ein Sänger zeitlich ungefähr in der Mitte seiner Laufbahn steht, ist er in der Lage viele Rollen zu singen. Die Frage, die sich stellt ist nur: Passen die Farben über die er verfügt
zu den einzelnen Charakteren? Manche Aufnahmen haben uns den Eindruck vermittelt, dass nur be stimmte Arten der Verdi-Interpretation existieren, was definitiv nicht stimmt. Vergleichen Sie nur den Klang von Geno Bechi mit Robert Merrill. Oder Gobbi beziehungsweise de Luca mit Leonard War ren, oder in unserer Zeit Nucci mit Zancanaro oder Bruson. Das sind alles sehr unterschiedliche VerdiSänger, aber allesamt bedeutende Verdi-Sänger. Was die Farben betrifft gibt es einen wesentlichen Unterschied zwischen Mozart und Verdi. Mozart schuf für jede Rolle ein Spektrum an Farben, ein Universum. Der Interpret hat daher die Möglichkeit mit einer einzigen Rolle sehr viel von der menschli chen Natur zu zeigen. Verdi hingegen weist, in den meisten Fällen, seinen Charakteren nur einige, aber ganz bestimmte Farben zu. Giorgio Germont zum Beispiel hat diesbezüglich nur wenige Variations möglichkeiten: er strahlt Tradition und Anstand aus, er ist ein erfolgreicher Mann der Gesellschaft. Macbeth ist ein im Wesentlichen unveränderlich schwarzer Charakter, was sich im Singen der Rolle niederschlagen sollte. Verdis Posa unterscheidet sich klar von der Schiller schen Darstellung dieser Persönlichkeit. Der OpernPosa hat fast einen religiösen Touch, aber insgesamt keinen sehr ausgeprägten Charakter. Und Rigoletto? Nun, hier findet der Interpret mehr Möglichkeiten. Vorallem weil Rigoletto zwei ganz unterschiedliche Gesichter besitzt: Als öffentliche Person ist er selbstbewusst, arrogant voller abge schauter Kavaliersprahlerei. Als private Person ist er nachdenklich und traurig und es besteht kein Zwei fel über seine große Liebe und Zärtlichkeit zu seiner Tochter Gilda. Kann man die Expressivität des Wozzeck in den Ri goletto hineinbringen, oder wäre das ein falscher Weg? Simon Keenlyside: In seinem Prometheus sagt Goe the gegen Ende die Sätze: „Hier sitz’ ich, forme Menschen nach meinem Bilde. Ein Geschlecht, das mir gleich sei. Zu leiden, zu weinen, zu genießen und zu freuen sich...“ Mit anderen Worten: Wir sind doch alle irgendwie gleich, zu vielem befähigt. Was uns interessiert im Leben, das packen wir am Schopf, was uns nicht interessiert, lassen wir fahren. Natür lich, im Detail gibt es Unterschiede, aber die Expres sivität in ihren Myriaden Variationen ist ein Wesens merkmal der gesamten Menschheit.
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ENSEMBLE
UNSERE ENSEMBLEMITGLIEDER ALESSIO ARDUINI im Portrait
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chuld daran trug die Mutter. Diese, eigentlich eine Mathematik- und Physik-Professorin, unterrichte te auch Klavier und leitete einen Kinderchor, in dem der noch sehr junge Alessio Arduini seinen ersten Kontakt mit dem Singen hatte. Die Leidenschaft für Gesang und Musik vermittelte sich bereits damals, was zu einem recht frühen Gesangsstudium führte: schon mit 15 Jahren widmete er sich diesem und studierte unter anderem an der Accemia lirica San biagio am Gardasee. Den Moment, an dem für ihn fest stand, dass er endgültig den Sängerberuf ergreifen wollte, kann er heute nicht mehr benennen. „Wenn man mit Leidenschaft an die Sache herangeht, dann stellen sich manche Fragen nicht. Ich studierte – ge wissermaßen als Plan A – auch Wirtschaftsingenieur wesen, weil ich den Eindruck hatte, dass die Welt mehr Ingenieure braucht als Künstler. Aber dann de bütierte ich auf der Opernbühne und wollte einfach dabei bleiben.“ Flugs ging es weiter: 2010 erhielt er ein Stipendium von der Lina Aimaro Bertasi Foun dation und debütierte in der Titelrolle von Mozarts Don Giovanni in einer Produktion des Como Teatro Sociale. Bei einer weiteren Produktion dieser Institu tion war er als Conte d’Almaviva in Le nozze di Figaro zu erleben. Als Don Giovanni hörte man ihn weiters am Teatro Comunale in Bologna; im Teatro Ponchiel li in Cremona sang er den Riccardo in Vincenzo Bel linis I puritani, später war er als Guglielmo in Così fan tutte im Teatro Regio in Turin und im Teatro La Fenice in Venedig zu hören und auch als Schaunard in Puccinis La Bohème bei den Salzburger Festspielen und am Royal Opera House Covent Garden. Im kom menden Juli wird er in Un ballo in maschera an der Mailänder Scala debütieren. Mittlerweile ist er Ensem blemitglied an der Wiener Staatsoper, an der er im Oktober 2012 als Masetto debütierte und unter ande rem auch noch als Leporello, Haly (L’italiana in Al geri), Schaunard, Herold/Apollo (Alceste) und Chri stian (Un ballo in maschera) zu hören war. Mitunter,
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so gesteht er schmunzelnd, lernt er auch Rollen „auf Verdacht“ – weil sie ihm entweder an sich zusagen, oder er sie später einmal singen möchte. Ein echtes Vorbild, dem er direkt nachfolgen will, hat Alessio Arduini keines. Aber: „Cesare Siepi, zum Beispiel, bewundere ich sehr, er ist für mich perfekt. Die Tech nik, die Eleganz! Gelegentlich jedoch höre ich mir auch andere Sänger an, wie Cappuccilli oder Basti anini, Corelli – und sie alle sind für mich auf ihre Weise beeindruckend. Ohne aber das Vorbild schlechthin zu sein.“ Ob er seine eigene Stimme beschreiben kann? „Das kann ich leider nicht, weil wir Sänger uns vollkommen anderes wahrnehmen als jemand, der uns gewissermaßen von außen hört.“ Große Bedeutung misst er auch dem schauspiele rischen Element auf der Bühne bei, ohne das Singen zu vernachlässigen. „Das Publikum kommt ja auch in die Oper, um etwas zu sehen. Die Regie, das Bühnen bild, das Agieren, das gehört alles einfach dazu und macht im Gesamten den Eindruck aus. Sonst könnte man ja gleich eine CD hören!“ Einen Ton würde er aber für eine extravagante Bühnenaktion niemals vernachlässigen, meint er. „Zuerst kommt immer noch die Musik!“ Grundsätzlich bevorzugt Alessio Arduini Regisseure, die mit der persönlichen Bewe gungssprache des jeweiligen Sängers zu arbeiten ver stehen, und „vom Fach“ sind: „Der Regisseur sollte schon vom Theater kommen und bei seiner Arbeit auch an uns denken – nämlich daran, dass wir singen müssen. Ich schätze es, wenn er uns etwas vorspielt, ohne jedes Detail genau festzulegen. Es kommt eben immer auf die Mischung an.“ Zur Kategorie der über vorsichtigen und ängstlichen Sänger zählt er nicht. So liebt er Sport, vor allem Wassersportarten. Sorge, dass er sich dabei verkühlen könnte? „Nein“, lacht er, „Sport ist doch gut für die Stimme! Natürlich würde ich nicht im Winter im T-Shirt laufen gehen, aber im Grunde lebe ich ein ganz normales Leben.“ Oliver Láng
Alessio Arduini als Haly in L’italiana in Algeri
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live am Platz
HINREISSEND ALS RODOLFO Piotr Beczala singt in La Bohème
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ÜBERTRAGUNGSTERMINE IM APRIL 2013 Do, 4. April, 17.30 Uhr | Parsifal Fr, 5. April, 19.30 Uhr | Ballett: La Sylphide Sa, 6. April, 19.00 Uhr | Fidelio So, 7. April, 20.00 Uhr | Ballett: La Sylphide Mo, 8. April, 19.00 Uhr | Rigoletto Mi, 10. April, 19.00 Uhr | Fidelio Fr, 12. April, 19.00 Uhr | Eugen Onegin Sa, 13. April, 17.30 Uhr | Don Carlos (französische Fassung) So, 14. April, 18.30 Uhr | Rigoletto Mo, 15. April, 19.00 Uhr | Eugen Onegin Do, 18. April, 19.00 Uhr | Eugen Onegin Fr, 19. April, 19.00 Uhr | La Bohème Sa, 20. April, 19.30 Uhr | Werther So, 21. April, 17.30 Uhr | Don Carlos (französische Fassung) Mo, 22. April, 19.00 Uhr | Eugen Onegin Mit Unterstützung von
In Kooperation mit
Mi, 24. April, 19.30 Uhr | Werther Fr, 26. April, 19.00 Uhr | La Bohème Sa, 27. April, 19.30 Uhr | Werther So, 28. April, 19.00 Uhr | La Fille du régiment
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Di, 30. April, 19.30 Uhr | Werther
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nzwischen gehört das Projekt Oper live am Platz beinahe schon zur Frühjahrstradition an der Wie ner Staatsoper: An rund 60 Abenden werden bis Saisonende ab 4. April Opern- beziehungsweise Bal lettvorstellungen aus dem Haus live auf den Herbert von Karajan-Platz übertragen. Zu erleben sind im April Richard Wagners Parsifal, Ludwig van Beetho vens Fidelio, Giuseppe Verdis Rigoletto, Peter Iljitsch Tschaikowskis Eugen Onegin, Verdis Don Carlos (in der französischen Fassung), Giacomo Puccinis La Bohème, die Wiederaufnahme von Gaetano Doni zettis La Fille du régiment und Jules Massenets Werther. Ballettfreunde können sich über La Sylphi de freuen. Übertragen wird auf einen ca. 50m2 großen LEDScreen, ein eigener Bildregisseur bereitet die Über tragungen auf. Es sind insgesamt sechs HD-Kameras im Einsatz, die für bestmögliche Bildqualität sorgen. Bei freiem Eintritt kann das Publikum diese Über tragungen auf den Herbert von Karajan-Platz unter freiem Himmel ungezwungen miterleben. Und vor allem Opernneulinge können ganz entspannt in die faszinierende Welt des Musiktheaters hineinschnup pern.
n der Wiener Staatsoper hörte man ihn – nach seinem Auftritt als Konzertsänger in Bruckners Te Deum – erstmals im Jahr 1998, als Tamino in der Zauberflöte, ein Debüt, dem wenige Monate später der Belmonte aus der Entführung folgen sollte. Doch brach damit an diesem Haus nicht das große BeczalaZeitalter an, denn diese in Summe vier Auftritte sollten bis auf Weiteres die einzigen bleiben. Fast zehn Jahre lang sang er keine Oper mehr im Haus am Ring, erst 2008 kehrte er wieder. Diesmal nicht im Mozart-Fach, sondern als Alfredo in Verdis La travi ata – und eröffnete damit die Serie seiner regelmä ßigen Auftritte an der Wiener Staatsoper. Geboren im Süden Polens lernte er zunächst an der Musikakademie von Katowice und unter anderem bei Sena Jurinac, die, wie er in einem Interview erzählte, durchaus bereits in frühen Jahren sein Sängerleben rettete. Denn sie war es, die ihm beibrachte, sich Mozart zuzuwenden und die Finger vom Puccini-Fach zu lassen. Seine frühe Karriere führte ihn ab 1992 an das Linzer Landestheater, wo er als sogenannter Hau stenor das Repertoire bergauf und bergab sang. Eine schwere, aber auch wichtige Zeit; fünf Jahre später wechselte er an die Zürcher Oper, begann parallel dazu, sich international einen Namen zu machen. In diese Jahre fallen eben auch die ersten Wiener Auf tritte, auch das Debüt bei den Salzburger Festspielen (1997), die systematische Erweiterung seines Reper toires. Die Debüts an den bedeutsamen Häusern folgten bald – besonders wichtig war das Jahr 2006, in dem er erstmals an der New Yorker Met, an der Scala und an der Bayerischen Staatsoper sang – und seine Alfredos, Ducas, Rodolfos, Fausts wurden zum bestimmenden Faktor im internationalen Musikbusi ness. Und dennoch ist die Karriere Beczalas keine, die auf ein gefährliches Verheizen oder ein Forcieren der Auftrittszahl verweist. Ganz im Gegenteil. Er weiß um die Notwendigkeit des genauen Studiums und des Zeit-Lassens, um der Stimme die Möglichkeit zur Entfaltung zu geben. Im genannten Interview mit dem Magazin GBOPERA weist er auf die Vorzüge seiner Vorbilder – Jussi Björling, Fritz Wunderlich, Tito Schipa hin: „Diese Sänger nahmen sich die Zeit
zu lernen. Das Problem heute ist, dass Menschen denken, es sei wichtiger berühmt zu sein als ein guter Sänger zu sein. Diese beiden Aspekte schließen ei nander nicht aus, man kann sie unter einen Hut brin gen, solange man zuerst ein Opernsänger ist und erst in zweiter Linie eine Berühmtheit.“ Gerade aber durch dieses Einsicht und die damit gewonnene Zeit zum Studieren konnte er sich von seinen Partien genaue Vorstellungen erarbeiten, wie immer wieder zu merken ist, wenn er Rollen wie Alfredo, Rodolfo oder Faust sorgfältig ana lysiert. Hier spürt man sein Interesse an genauen Partiestudien durch, die durch die Einstudierung an mehreren großen Häusern und unterschiedliche Herange hensweisen geschärft wurden. Bekannter maßen scharf reagieren kann er, wenn es um das Thema Regie geht. In einem Inter view im Standard bezog er – wie in vielen anderen Medien – Stellung. „Für mich haben diese Leute, die wirklich spinnen und versuchen, die Oper neu zu erfin den, in diesem Genre nichts verloren. Tut mir leid – da bin ich ganz hart! Wenn der Regisseur behauptet, er sei eine schöpferische Kraft, dann ist er für mich out. Gott sei Dank gibt es Leute, die sich musikalisch ausken nen, und Oper kann natürlich neu erzählt werden. Aber der Kern muss da sein. Wir sind alle Inter preten, der Kreative ist der Komponist!“ Diese Ansicht wird auch in seiner Hingabe an den Inszenierungsstil gro ßer Meister, wie etwa Franco Zeffirelli, reflektiert – und so ist er wohl auch an der Wiener Staatsoper, in der La Bohème, die bekannt lich in der berühmten ZeffirelliInszenierung läuft, sehr glücklich! Oliver Láng
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REPERTOIRE IM APRIL
DAS WIENER STAATSBALLETT Halbsolistin: A L E N A K L O C H KOVA
tungsspezifischer Sicht schuf Verdi mit seinem Don Carlos ein fünfaktiges Werk im Stile der Grand opéra. Die aktuelle Produktion hatte an der Wiener Staats oper 2004 Premiere und zeigt die vollkommen unge kürzte Urfassung des Werkes.
FIDELIO | 3., 6., 10. April Dass Beethoven, der eine Handlung wie jene der Così fan tutte mit größter Überzeugung ablehnte und stets auf der Suche nach moralisch integren, idealen Persönlichkeiten war, für seine einzige Oper das Fidelio-Sujet wählte, ist nicht weiter verwunder lich. Ein Stück, in dem das Hohelied der Freiheit besungen wird, in dem man „Wahrheit kühn zu sagen wagt“, in dem zugleich die unbedingte, alles über steigende Liebe kein Opfer scheut und alle Ketten bricht, musste Beethovens Schaffenskraft geradezu entzünden.
EUGEN ONEGIN | 12., 15., 18., 22. April Für Regisseur Falk Richter ist Tschaikowskis roman tisch-tragischer Eugen Onegin in der Schilderung menschlicher Beziehungsproblematik zeitlos und die Titelfigur dem modernen Großstadtmenschen sehr ähnlich: Alles erleben, sich nie festlegen wollen, kei ne Verantwortung übernehmen, möglichst leicht von Beziehung zu Beziehung surfen und irgendwann einsam in Erschöpfung und innerer Leere enden.
PARSIFAL | 4. April Wagner bezeichnete sein letztes, in Bayreuth urauf geführtes Bühnenwerk als Bühnenweihfestspiel. Mit diesem Musikdrama wollte er, wie er selbst gemeint hatte, „den Kern der Religion retten“. In musika lischer Hinsicht hat Wagner hier eine Ökonomisie rung und Konzentration der Mittel erreicht, wie sie vorher nur im Spätwerk Beethovens zu finden ist. Beeinflusst hat er mit seinem Parsifal vor allem die Entwicklung der französischen Impressionisten. RIGOLETTO | 8., 11., 14. April Rigoletto zählt mit Sicherheit zu den tragischesten Opern des gesamten Musiktheaters: selten wird die Ungerechtigkeit mit der Menschen von Schicksals fügungen und nur teilweise selbstverschuldeten Handlungen zerbrochen werden so dramatisch ge schildert, wie in diesem Meisterwerk von Verdi. DON CARLOS (franz.) | 9., 13., 17., 21. April 1864 erhielt Verdi den Auftrag eine Oper für Paris zu schreiben. Er entschied sich für Schillers Don Karlos, wobei seine beiden Librettisten Joseph Méry und Ca mille Du Locle weitere Vorlagen heranzogen. Aus gat
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LA BOHÈME | 19., 23., 26., 29. April La Bohème erzählt das teils unbeschwerte, teils von Not bedrängte Leben der vier Künstler-Freunde Ro dolfo, Marcello, Colline und Schaunard, die Bezie hung Marcellos zu Musetta, und die tragische Liebes geschichte zwischen Rodolfo und der schwindsüch tigen Mimì. Puccini entwickelte bei diesem Werk seinen musikalischen Stil der Manon Lescaut weiter, arbeitete mit Leitmotiven, sorgte für Kontrastwir kungen zwischen lyrischem intimen Melodienreich tum und ausgelassenen Ensembleszenen. WERTHER | 20., 24., 27., 30. April Es war ein französischer Komponist, der den be rühmten Goethe-Roman Die Leiden des jungen Werthers am erfolgreichsten vertonte. Seit der Ur aufführung an der Wiener Staatsoper gehört Jules Massenets romantisch-tragischer Werther zum Stan dardrepertoire des internationalen Spielplanes. LA SYLPHIDE | 1., 5., 7. (nachm./abends) April La Sylphide, das Schlüsselwerk der Ballettromantik, wurde von Pierre Lacotte, dem Spezialisten für die Wiederbelebung von Werken aus einer der glanzvolls ten Epochen der Ballettgeschichte, rekreiert. Die Ausstattung entspricht jener der Pariser Uraufführung aus dem Jahr 1832.
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enn Alena Klochkova die Bühne betritt, wird für das Publikum wahrnehmbar, was es mit der vielzitierten „Aura einer Ballerina“ auf sich hat. Die aus Swerdlowsk gebürtige Tänzerin zieht nicht nur durch ihre makellose Technik in Bann, ihr hoheitsvolles Auftreten, ihre Anmut, ihre distinguierte Ausstrahlung sind Beispiele für jene Tugenden, über die eine Tänzerin verfügen muss, um die großen Partien des klassischen Repertoires mit Leben zu erfüllen. Alena Klochkova, ausgebildet an der Staatlichen Ballettschule in Nowosibirsk, hat diese Befähigung in ihrer Heimat und auf zahlreichen Tourneen oftmals unter Beweis stellen können: in den Titelrollen von La Sylphide und Giselle, als Odette/Odile in Schwanensee, als Prinzessin Aurora in Dornröschen oder als Zarewna in dem russischen Ballettklassiker Das bucklige Pferdchen. Von 1996 bis 2005 gehörte sie als Solistin dem Ballett des Michailowski-Theaters in St. Petersburg an, darüber hinaus tourte sie als Gastsolistin mit dem Ballett des Hermitage Theaters und dem Russischen Nationalballett in Europa, China und Japan. Auszeichnungen bei Ballettwettbewerben und die Absolvierung eines Pädagogik-Studiums an der Staatlichen Lesgaft-Akademie für Körperkultur in St. Petersburg zählen zu den weiteren Höhepunkten ihrer Biografie. 2007 wurde Alena Klochkova von Gyula Harangozó an Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper engagiert, 2011 von Manuel Legris in den Rang einer Halbsolistin des Wiener Staatsballetts erhoben. Ihre künstlerischen Qualitäten konnte sie auch in den in Wien von ihr getanzten – man darf sagen: „zelebrierten“ – Rollen ausspielen. Etwa als Königin der Dryaden in Rudolf Nurejews Don Quixote, als Fliederfee und Fee der Lebensfreude in Peter Wrights Dornröschen oder in der Partie La Cigarette in Serge Lifars Suite en blanc. Hervorzuheben sind aber auch ihre Interpretationen in Partien des jüngeren Repertoires. Etwa in Jerome Robbins’ In the Night, in Jiˇrí Kyliáns Bella Figura oder als Maria Theresia in Patrick de Banas Marie Antoinette.
SERIE
WOZZECK | 2. April Alban Berg leuchtet mit seiner hochexpressiven Mu sik nicht nur tief in menschliche Abgründe hinab, sondern nützt sie auch als persönlichen Kommentar, um für die geschundene Kreatur Partei zu ergreifen.
Alena Klochkova in Suite en blanc
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SAISONVORSCHAU
DEBÜTS IM APRIL O
Olga Peretyatko singt die Gilda in Rigoletto
lga Peretyatko wurde in Sankt Petersburg ge boren und begann ihre musikalische Laufbahn mit 15 Jahren im Kinderchor des Mariinskij-Theaters. Sie absolvierte eine Ausbildung zur Chordirigentin, bevor sie ein Gesangsstudium an der Hanns EislerHochschule für Musik in Berlin aufnahm. Sie gewann zahlreiche Stipendien und Preise, darunter den 2. Preis bei Plácido Domingos Operalia Gesangswett bewerb in Paris 2007. 2005-2007 war sie Mitglied des Opernstudios der Hamburgischen Staatsoper. Enga gements führten bzw. führen die Sängerin an die Deut sche Oper Berlin, die Staatsoper Berlin, die Staatsoper München, das Théâtre des Champs-Elysées, die Met, nach Lausanne, Amsterdam, Pesaro, Washington, zu den Salzburger Festspielen, an das La Fenice, nach Baden- Baden, an die Scala, die Arena di Verona sowie zum Rossini Opera Festival in Pesaro und nach Aix-enProvence. Zu ihren Rollen zählen Adina, Gilda, Lucia di Lammermoor, Giulietta (I Capuleti e i Montecchi), Alcina, Juliette, Fiakermilli, Oscar, Königin der Nacht, Violetta. Debüt am 8. April als Gilda. Der kanadische Tenor John Tessier, Träger des JunoAwards, gilt als einer der wichtigsten Sänger seiner Generation. Zu seinen wesentlichen Rollen zählen unter anderem Don Ottavio, Narraboth in Salome, Conte d’Almaviva in Il barbiere di Siviglia, Tonio in La Fille du régiment, die Titelpartie in La clemenza di Tito, Tamino, Steuermann in Der fliegende Hollän der, Ferrando in Così fan tutte, Fenton, Elvino in La sonnambula, Lindoro in L’italiana in Algeri, David, Ramiro in La cenerentola, Belmonte in Die Entfüh rung aus dem Serail, Ernesto in Don Pasquale, Ne morino. Er war bisher unter anderem am ROH Co vent Garden in London, am Teatro Colón, an der Washington National Opera, der New York City Ope ra, beim Mostly Mozart Festival, an der Oper Frank furt, der English National Opera, beim Verbier-Festi val, der Nederlandse Opera, der Minnesota Opera und an vielen weiteren Häusern zu erleben. John Tessier ist ebenso als Konzertsänger international tätig und kann auch in diesem Genre auf ein breites Repertoire verweisen. Debüt am 28. April als Tonio.
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SPIELZEIT 2013 | 2014
O P ER N- R O L L EN D EB Ü TS Anja Kampe (Leonore), Clemens Unterreiner (Don Fernando) in Fidelio am 3. April Matthew Polenzani (Duca), Simon Keenlyside (Rigoletto), Elena Maximova (Maddalena), Pavel Kolgatin (Borsa) in Rigoletto am 8. April Jinxu Xiahou (Comte de Lerme/Herold) in Don Carlos am 9. April Anna Netrebko (Tatjana), Alisa Kolosova (Olga), Dmitry Korchak (Lenski), Konstantin Gorny (Gremin), Mihail Dogotari* (Hauptmann/Saretzki) in Eugen Onegin am 12. April Roberto Alagna (Werther), Thomas Ebenstein (Schmidt), Hans Peter Kammerer (Johann) in Werther am 20. April 2013 Alfred Šramek (Vater), Caroline Wenborne (Mutter), Andreas Hörl (Menschenfresser), Simina Ivan (Frau des Menschenfressers), Ulrike Helzel (Uhu) in Pollicino am 28. April Aleksandra Kurzak (Marie), Aura Twarowska (Marquise de Berkenfield), Kiri Te Kanawa (Duchesse de Crakentorp) in La Fille du régiment am 28. April
Kaufmännischer Direktor Thomas Platzer, Direktor Dominique Meyer, Ballettdirektor Manuel Legris und Generalmusikdirektor Franz Welser-Möst bei der Präsentation des Spielplans für die Saison 2013/2014
OPERN-PREMIEREN 2013/2014 Samstag 5. 10. 2013
La fanciulla del West Giacomo Puccini
Dirigent: Franz Welser-Möst Regie: Marco Arturo Marelli
Mit: Nina Stemme, Jonas Kaufmann, Tomasz Koniecny
Sonntag Die Zauberflöte 17. 11. 2013 Wolfgang Amadeus Mozart
Dirigent: Christoph Eschenbach Mit: Brindley Sherratt, Benjamin Bruns, Regie: Moshe Leiser, Patrice Caurier Olga Pudova, Anita Hartig, Markus Werba
Sonntag 26. 1. 2014
Rusalka Antonín Dvoˇrák
Dirigent: Jiri Belohlávek Regie: Sven-Eric Bechtolf
Mit: Michael Schade, Krassimira Stoyanova, Günther Groissböck, Monika Bohinec, Janina Baechle
Sonntag 16. 2. 2014
Adriana Lecouvreur Francesco Cilea
Dirigent: Evelino Pidò Regie: David McVicar
Mit: Angela Gheorghiu, Elena Zhidkova, Massimo Giordano, Roberto Frontali, Raúl Giménez
Samstag 12. 4. 2014
Lohengrin Richard Wagner
Dirigent: Bertrand de Billy Regie: Andreas Homoki
Mit: Günther Groissböck, Klaus Florian Vogt, Camilla Nylund, Wolfgang Koch, Michaela Martens, Detlef Roth
Mittwoch 18. 6. 2014
Das schlaue Füchslein Leoš Janáˇcek
Dirigent: Franz Welser-Möst Regie: Otto Schenk
Mit: Gerald Finley, Chen Reiss, Wolfgang Bankl
Samstag Das Städtchen Drumherum Dirigent: Vinzenz Praxmarer 26. 10. 2013 Elisabeth Naske Regie: Christiane Lutz
Auftragswerk der Wiener Staatsoper / Uraufführung
* Stipendiat von NOVOMATIC
BALLETT-PREMIEREN 2013/2014
B AL L ET T- R O L L EN D EB Ü TS Robert Gabdullin (James), Ioanna Avraam (Pas de deux) in La Sylphide am 5. April Masayu Kimoto (James), Marcin Dempc (Pas de deux) in La Sylphide am 7. April (abends)
Ballett-Hommage – Forsythe | Horecna | Lander Sonntag 15. 12. 2013 Forsythe, Horecna, Lander – Willems, Riley, Riisager
Dirigent: Peter Ernst Lassen
Sonntag 16. 3. 2014
Schwanensee Nurejew, Petipa, Iwanow – Tschaikowski
Dirigent: Alexander Ingram
Samstag 28. 6. 2014
Nurejew Gala 2014
Dirigent: Valery Ovsyanikov
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AM STEHPL ATZ 1. Jänner 2013. Es ist mild, Reste einzelner Eisflächen liegen auf dem Wasser, Möwen tanzen darauf. Die Sonne blendet mich, ein strahlendes Jahr beginnt. In der rhythmischen Bewegung denke ich über einen Ort nach, der sich allein durch „das Stehen“ definiert und dieser Zustand erscheint mir plötzlich als höchst erstrebenswert. Bei dem Begriff „Stehplatz“ fällt mir sofort Richard Wagner ein. Über vier Stunden wogende Klangmas sen, Höhen und Tiefen über Tod und Leben. Alles bei Wagner ist Dynamik, Bewegung. Die Harmonien schmelzen in gigantischen Klängen ineinander, eine Gleichzeitigkeit verschiedenster Ereignisse findet statt. Einer Wagneroper zu folgen, ist (in meinen Au gen) wesentlich einfacher am Stehplatz. Es hilft dort das Stehen, wo sitzen fast gefährlich wird, denn das wogende Auf und Ab der Musik droht einen in die samtig gepolsterten Sitze der Oper zu „drehen“. Und während das Sitzplatzpublikum in den klang lichen Tälern verschwindet, ist dem Gast am Stehplatz Wachheit garantiert. Einen Nachteil hat dieser Steh platz dann doch – nämlich „das Stehen“ selbst. Auf dem Stehplatz gehört man einer eigenen Gruppe an. Man ist nicht nur Gast in der Oper und Gruppen mitglied der „Stehenden“, oft einer Elite des Hörens, welche sich im Puls der Musik und der dazwischen liegenden Pausen durch das Opernhaus drängt. Man hört am Stehplatz ausgezeichnet, besonders in den vorderen zwei Reihen. Ich persönlich bevorzuge den Parterrestehplatz, auch wenn die Galerie noch besser sein soll. Dann steht man fast auf Augenhöhe dem Geschehen auf der Bühne gegenüber und der Klang scheint dort an dieser vordersten „Brandung“ des Stehplatzes einen Brennpunkt zu bilden, der sich fulminant über die Hörer ergießt. Eine Brandung ist
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dieser Platz ganz vorne in jedem Fall. Mit Schal oder Krawatte markiert, muss er zwischen Klangmassen und den Neidern aus den hinteren Reihen bis zum Schluss der Aufführung tapfer verteidigt werden. Denn hinter diesem vordersten Platz wogt die Menge der anderen Stehenden. Auch seitlich drängen sich vereinzelte Stehplatzler heran. Um sich diese heiß umkämpften Plätze und zentralen Klangpunkte zu sichern, muss man schon sehr früh am Nachmittag anstehen. Sicher ist es auch dann nicht, dass man ihn bekommt, gibt es doch auch während des Schlange stehens um die Stehplatzkarte noch mindestens einen alles entscheidenden Punkt: Auf dem Weg zwischen Kassa und Stehplatz befindet man sich in einem Na delöhr. Nur wer sich rasch entscheidet ohne zu zö gern, zieht nicht den Kürzeren und bekommt seinen Wunschplatz für die folgenden Stunden des Stehens. Eiskalt hat mich plötzlich eine Windböe erwischt. Ein pochender Schmerz in meinem linken Sprunggelenk macht sich bemerkbar. Soll ich eine Pause machen und stehen bleiben? Die Schlacht um diese begehrten vorderen Plätze beginnt bei Wagner manchmal am frühen Nachmittag, kurz nach 14.00 Uhr. Dann trifft man die ersten Besu cher, mit Libretto, einzelne mit ausklappbarem Ho cker und Kaffee. Bis zum Kartenkauf können viele Stunden des Ausharrens vergehen. Aufs Schärfste merkt sich jeder die Person, die vor und vor allem hinter einem steht. Vordrängen ist ein Tabu sowie auch kaum durchführbar. Ich glaube nicht, dass es jemand je schaffte sich vorzudrängen. Beachtenswert auch die zwei Phasen des Stehens: vor dem Eingang, um sich überhaupt das Recht für einen Platz in der Oper zu erwirken und dann natürlich noch die Stun
den während der Aufführung. Eines fällt mir immer wieder auf! Man könnte annehmen, die Stehplätzer würden sich einer kollektiven Gruppe zugehörig füh len, sich gegen die „anderen“ – die Sitzenden – ab schotten und als eine Art symbiotische Vereinigung verstehen. Nein, ganz im Gegenteil! In den Pausen löst sich die Gruppe Stehender schlagartig auf und fluchtartig verlassen die Steher ihre Plätze, um verein zelt in den Foyers zu verschwinden. Vermischt sich das gewöhnliche Sitzpublikum dann mit jenen, lässt sich zwar ein bestimmtes „Bremsen“ unter den her anströmenden Gästen aus den Stehplätzen erkennen, doch auch während jetzt die „Sitzenden“ allmählich und ruhig, vor allem gelassen, durch die Pausenhallen flanieren, gehen die Steher eine Spur schneller. Ir gendeine Eile scheint in ihnen zu wohnen. Sie schei nen nach etwas Ausschau zu halten, suchen eindeutig nach Sitzmöglichkeiten die es so gut wie nicht gibt. Der pochende Schmerz in meinem Fußgelenk lässt nicht nach. Langsam werde ich müde. Ich höre das rhythmische Geräusch meines Atems. Ich denke an ein Gespräch mit meinem Sohn, in welchem er mir kürzlich erzählte, sein größter Wunsch für diesen Sommer sei ein Campingsessel. Auf die Frage, ob dies ein Witz sei und was denn so ein Stuhl für ihn bedeu te, erzählte er mir mit strahlendem Lachen von einem Musikfestival, das er gemeinsam mit einem Freund besucht hat. Schon auf der Reise zum Festival hat sein Freund nämlich gleich sein Zelt verloren, hatte somit auch keinen Schlafplatz und quartierte sich bei meinem Sohn ein. Er hatte zwar kein Zelt mehr, dafür aber die Luxusaufführung eines Cam pingsessels. Ein Sessel, der bereits das ganze Jahr über großes Thema war und auf dem er schlussendlich die gesamte Festivalzeit als einzig Sitzender thronte.
Geht das Licht aus, dann sind die Stehplatzler wie der, zumindest für die anderen Opernbesucher, eine einheitliche Gruppe. Einmal wurde ich in dieser Einheit von hinten von einer Frau attackiert. Leise und allmählich wollte sie ihr Blickfeld räumen indem sie mir immer wieder fast unmerklich in die Haare pustete. Ich dachte zuerst, es handle sich um einen Irrtum. Doch der Luftzug von Hinten nahm nicht ab und schließlich begann sie mit ihrem Programmheft gegen meinen Hinterkopf zuerst zu drücken und schließlich zu klopfen. So bekamen die Szenen Wag ners, jede ihre eigene Druckrichtung und wurden durch stärkeres und leichteres Klopfen gegen mei nen Kopf unterteilt. In der Ferne sehe ich jetzt die Markierung meines Endpunktes, ein gelbes Rohr welches aus dem ei sigen Wasser auftaucht. Dort ungefähr steht mein Auto. Es ist nicht mehr weit. An den Schmerz in meinem linken Sprunggelenk habe ich mich ge wöhnt, ich ignoriere ihn. Die Musik erfasst mich stehend, sitzend oder lau fend. Der Höhenflug beginnt dort wo die Musik einsetzt. Dann ziehe ich meine Kreise über das Par kett, drehe mich immer höher, über das Dach der Oper und schließlich über die Stadt hinaus. Ich flie ge in eine andere Wirklichkeit, ein Rausch aus Klän gen bildet meine Flügel, die tragen mich davon und ich schwebe im Auf und Ab dynamischer Strö mungen. Nur mehr ein Baum trennt mich von meiner per sönlichen Ziellinie. Ich laufe an dem gelben Rohr vorbei und bleibe stehen. Johanna Doderer
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SERIE
Das Staatsopernorchester S
ie kommen aus allen Himmelsrichtungen und vereinigen sich zum unvergleichlichen und ein zigartigen philharmonischen Klang. Benedict Lea beispielsweise stammt aus Australien, ist dort aufge wachsen und ausgebildet worden. Niemals hätte er daran gedacht, sein Land zu verlassen um im fernen Wien als Sekundgeiger im Staatsopernorchester res pektive bei den Wiener Philharmonikern zu spielen. Mittlerweile ist allerdings bereits seit mehr als 20 Jahren im Orchester, hat eine Familie gegründet und trägt und pflegt den traditionsreichen Wiener Klang gemeinsam mit seinen Kollegen weiter. Bis er aber sein Probespiel im Jahre 1992 gewonnen hatte, war es ein weiter Weg gewesen – nicht nur auf der Land karte. In seiner Heimatstadt Adelaide hörte der jun ge, von Mozart und Schubert begeisterte Geigenstu dent den damaligen philharmonischen Konzertmeis ter Gerhart Hetzel und dessen Wiener Kammer ensemble. Die Begeisterung war groß, eine briefliche Kontaktaufnahme die Folge welche schließlich im Mai 1986 in einem informellen Vorspiel in Adelaide gipfelte. Das Resultat: Hetzel bot Lea einen Platz in seiner Wiener Klasse an, die dieser natürlich sofort annahm. Zunächst für ein Jahr. Doch aus diesem Jahr wurden mehrere und die umfassende Ausbildung wurde zusätzlich komplettiert durch ein intensives Substituieren im Staatsopernorchester. „Sie spielen zu laut“ war eines der ersten Bemerkungen, die Lea als Substitut von seinem Pultnachbarn hörte. Und es wurde Benedict Lea klar, dass etwa im Gegensatz zur lauten und härteren russischen Klangtradition in Wien – von Forte-Stellen abgesehen – nicht nur wär mer und weicher, sondern bewusst auch leiser ge spielt wird. Das berühmte philharmonische Pianis simo kann nur entstehen, wenn keiner der Streicher seinen Sitznachbarn hört! Lehrgeld musste bezahlt werden. Etwa mehrere nicht erfolgreiche Probe spiele. Oder: Harte und treffende Kritik seines Leh rers Hetzel, der ihm riet, sich lieber um eine Stelle in einem anderen Orchester umzuschauen, da Lea wohl kaum im Staatsopernorchester landen würde. Doch Leas Musikalität, sein Wunsch genau in diesem Klangkörper die Heimat zu finden und sein – bis heute andauernder – Lernwille ebneten schließlich den Weg. Nach dem unerwarteten Tod Gerhart Het
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zels nahm er Unterricht bei Alfred Staar und gewann schließlich 1992 das Probespiel, das ihn zum Mitglied seines Traumorchesters machte, das heißt beider Traumorchester – des Staatsopernorchesters und der Wiener Philharmoniker. Und Lea ist ein glühender Befürworter dieses zweigleisigen Fahrens, da gerade die Erforderungen des Repertoirebetriebs in der Oper die Musiker erst zu jenem Klangkörper zusam menschweißen, für den sie berühmt sind. „Wenn wir die Oper verließen, hätten wir nach einigen Jahren deutlich an Qualität eingebüßt“, lautet seine unbe schönigende Diagnose. Denn das kammermusika lische Spielen im Staatsopernorchester, das stete Reagieren auf nicht vorhersehbare Situationen, hät te ihm manches beigebracht, was er im sympho nischen Repertoire gut brauchen konnte. Dass Be nedict Lea auch wirkliche Kammermusik betreibt, versteht sich bei einem Vollblutmusiker wie ihm, von selbst. Zugleich bekräftigt er, dass es in einem Or chester trotz der zahlreichen Musiker genauso auf jeden einzelnen ankommt wie in einem Quartett oder Quintett, auch wenn mancher im Zuschauer raum meinen könnte: Was kann ein einzelnen Geiger in einem Orchester mit 100 Mitgliedern schon aus richten? Denn der beste Stimmführer, der beste Kon zertmeister braucht die Gruppe auf die er sich stüt zen kann, auf die er aufbauen kann. Und ein einzel ner aus der Reihe Tanzender könnte durchaus die gesamte Gruppe in Unordnung bringen. Verantwor tung und Pflichtbewusstsein sind also nach Benedict Leas Meinung das Rüstzeug jedes Musikers in einem Orchester. Wie den meisten seiner Kollegen, bleibt auch Lea nicht viel Freizeit. Diese will er vor allem mit seiner Familie – seiner Frau und seiner, das aka demische Gymnasium besuchenden Tochter – ver bringen. Darüber hinaus ist er ein leidenschaftlicher Koch, und wenn dann noch Zeit bleiben sollte, wid met er sich einer weiteren Passion: dem Jazz. Ob er Heimweh nach Australien hat? Seine Wurzeln hat er nie gekappt und seine Kontakte zu Verwandten, Freunden und Bekannten aufrechterhalten. Und wer weiß, was er in seiner Pension machen wird – nicht ausgeschlossen, dass er nach Australien zurückgeht, um dort als Lehrer die Wienerische Tradition weiter zugeben. Andreas Láng
Sekundgeiger BENEDICT LEA
In dieser Serie werden die Mitglieder des Wiener Staats opernorchesters vorgestellt. w w w. w i e n e r- s t a a t s o p e r. a t
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DATEN UND FAKTEN
DATEN UND FAKTEN WIENER OPERNARCHIV
GEBURTSTAGE Kurt Moll feiert am 11. April seinen 75. Geburtstag. An der Wiener Staatsoper sang er unter anderem Pimen (Boris Go dunow), Daland (Der fliegende Hollän der), Osmin (Entführung aus dem Se rail),), Hunding (Die Walküre), Sarastro (Die Zauberflöte), Gremin (Eugen One gin), Rocco (Fidelio), Gurnemanz (Parsi fal), Fafner (Das Rheingold) und König Marke (Tristan und Isolde). KS Montserrat Caballé feiert am 12. April ihren 80. Geburtstag. Sie gestaltete an der Wiener Staatsoper unter anderem Elisabetta, Madama Cortese (Il viaggio a Reims), Duchesse de Crakentorp (La Fille du régiment), Leonora (Forza del destino), Tosca, Amelia (Un ballo in ma schera), Salome, Norma. Catherine Malfitano feiert am 18. April ihren 65. Geburtstag. Im Haus am Ring war sie als Grete (Der ferne Klang), Violetta, Cio-Cio-San, Manon (Manon Lescaut), Sa lome und Wozzeck-Marie zu erleben. John Eliot Gardiner, der an der Wiener Staatsoper Vorstellungen von Die lustige Witwe dirigierte, feiert am 20. April seinen 70. Geburtstag. KSCH Helmuth Lohner, Schauspieler, Re gisseur und ehemaliger Direktor des Thea ters in der Josefstadt, feiert am 24. April seinen 80. Geburtstag. An der Wiener Staats oper war er als Freitag (Un re in ascolto), Frosch und Haushofmeister zu erleben.
www.opernfreunde.at 9. April, 18.00 Uhr | Haus der Musik Film- und Tonportrait Mario Lanza von Rudolf Wallner
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In der Reihe Schriften aus dem Wiener Opernarchiv ist nun ein Band zu Giusep pe Verdi und Richard Wagner in Wien im Verlag Der Apfel erschienen. Der Wiener Musikwissenschaftler Michael Jahn hat in dieser Publikationen vielerlei Wissens wertes fundiert zusammengetragen und zu einem heterogenen Mix verarbeitet. Man findet in diesem neuen Buch unter anderem genaue Angaben über histo rische Besetzungen einzelner Zeitspan nen, bislang unbekannte Briefe rund um Gustav Mahler, Siegfried und Cosima Wagner, Leo Slezaks missglücktes Tann häuser-Gastspiel an der Mailänder Scala oder Beiträge aus Wilhelm Kienzls Tage büchern. Der Band ist um E 23,50 erhält lich. Die Serie Verdi und Wagner in Wien wird fortgesetzt.
KÜNSTLERBIOGRAFIEN Auch für die nächste Spielzeit wurde bereits jetzt ein Buch mit allen Biogra fien der Künstler innen und Künst ler aus dem Be reich Oper (Sän gerinnen, Sänger, Regisseure) publiziert. Das Büchlein ist um € 2,– im Arcadia Opera Shop, bei der Information in der Kassenhalle (Opern gasse 2, 1010 Wien) und im Foyer der Wiener Staatsoper und weiters über den e-Shop der Wiener Staatsoper (www. wiener-staatsoper.at) erhältlich. Die Bro schüre kann sowohl als Information vor der Vorstellung wie auch als Sammler stück dienen.
www.wiener-staatsoper.at
DER BALKONLÖWE Er gehört zu jenen wenigen Kulturinsti tutionen, die über Generationen das Ge schehen in Österreich und der Welt be gleiteten: Karl Löbl. Wer kennt ihn nicht als Kritiker, Kommentator, Moderator? Karl Löbl war unter anderem Chefredak teur des Kurier, langjähriger ORF-Kul turchef und Gestalter legendärer Sen dungen wie Lieben Sie Klassik? oder Nach der Premiere. In seinem neuen Buch Der Balkonlöwe berichtet der Jour nalist nun aus 60 Berufsjahren, in denen er Teil der kulturellen Welt Österreichs war, über berühmte Persönlichkeiten, die seinen Weg kreuzten oder über die Ver änderungen der Kulturwelt in den letzten Jahrzehnten. Ein kleines Stückchen (ös terreichische) Kulturgeschichte!
RADIO So, 3. April, 15.00 Uhr Radio Stephansdom MÉLANGE mit Dominique Meyer 7. April, 15.05 Uhr | Ö1 Montserrat Caballé zum 80. Geburtstag Gestaltung: Michael Blees 9. April, 15.05 Uhr | Ö1 Montserrat Caballé zum 80. Geburtstag mit Gottfried Cervenka 27. April, 19.30 Uhr | Ö1 Eugen Onegin aufgenommen im April 2013 in der Wiener Staatsoper 28. April, 15.05 Uhr | Ö1 DAS WIENER STAATSOPERNMAGAZIN Gestaltung: Michael Blees
LOHENGRIN AUF CD
DIVERSES
Es war eine Produktion, die Legendensta tus erreicht hat: Lohengrin an der Wiener Staatsoper, dirigiert von Karl Böhm, hoch karätig besetzt – und eine Doppelpremie re am 16./18. Mai 1965. „Musikalisch zu recht bejubelt, zugleich in Wien der Be ginn einer die Werkidee hinterfragenden, nach wie vor umstrittenen Inszenierungs sicht, die sich unter dem Terminus Musik theater etwa ab 1960 mehrheitlich bele bend etabliert hat. – Wieder einmal unru hige, umstürzlerische Zeiten, wenn auch nur in der Wiener Oper, also keine welt politische Revolution." (Lothar Knessel) Die Produktion ist nun wieder zu erleben – zumindest akustisch. Denn in der Reihe Wiener Staatsoper live ist dieser Lohen grin bei Orfeo erschienen. Die Besetzung lässt die Herzen der Opernfreunde höher schlagen: Martti Talvela (König Heinrich), Jess Thomas (Lohengrin), Claire Watson (Elsa von Brabant), Walter Berry (Friedrich von Telramund), Christa Ludwig (Ortrud), Eberhard Waechter (Heerrufer). Erhältlich im Fachhandel wie auch im Arcadia Opera Shop und im Webshop der Wiener Staats oper unter www.wiener-staatsoper.at.
Im Rahmen des heurigen HÖRgenussFestivals spielt das Wiener Kammer ensemble – mit Musikern der Wiener und Berliner Philharmoniker – am 1. April um 17.00 Uhr im Mailandsaal in Bad Gleichenberg. Zu hören sind Werke von Ireland, Mozart und Schubert. Am 21. April treten in der Riegersburg um 11.00 Uhr die Wiener Barocksolisten auf. Am Programm stehen Werke von Bach, Händel, Tartini, Telemann und To relli. Informationen unter: www.kultur-land-leben.at
SPIELPLANBROSCHÜRE Die neue Broschüre zur Spielzeit 2013/2014 mit allen Vorstellungen und ausgewählten Besetzungen (Premieren vorschau: siehe Seite 23) ist seit 19. März um E 6,– erhältlich (unter anderem in der Kassenhalle Operngasse, bei der Tages kasse im Foyer und im Arcadia Opera Shop). Selbstverständlich ist die Publika tion auch im Webshop der Wiener Staats oper erhältlich.
Im April bietet die Wiener Staatsoper im Mahler-Saal eine Reihe von kostenlosen Werkeinführungen an: zu Wozzeck (2. April) sowie zu Don Carlos in der franzö sischen Fassung (9., 13., 17., 21. April). Die Werkeinführungen beginnen jeweils eine halbe Stunde vor der Vorstellung. Vom 19. März bis 13. April zeigt das Staatsopernmuseum die Sonderausstel lung in memoriam Hans Beirer anlässlich seines 20. Todesjahres. Vom 17. April bis 20. September läuft die Ausstellung Wal demar Kmentt, Oh zauberhafter Klang.
DONATOREN AGRANA | Astra Asigurari SA | BUWOG – Bauen und Wohnen Gesellschaft mbH | Diehl Stiftung & Co. KG | Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG | Helm AG | Kurier Zeitungsverlag und Druckerei GmbH | Novomatic AG | Österreichische Lotterien GmbH | Porsche Holding GmbH| Raiffeisen Zentralbank Österreich AG | Norbert Schaller GmbH | Siemens AG | Österreich | TUPACK Verpackungen Gesellschaft m.b.H. | UniCredit Bank Austria AG | voestalpine AG | Wirtschafts kammer Wien | ZAQQARA Beteiligungs GmbH
STAATSOPERNFÜHRUNGEN IM APRIL 2013 1.4.
13.00
14.00
15.00
21.4.
2.4.
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9.4.
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10.00*
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1.5.
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9.00 Uhr Führungen nur nach telefonischer Voranmeldung www.wiener-staatsoper.at | tours@wiener-staatsoper.at Tel. (+43/1) 51444/2613, 2614 | Fax: (+43/1) 51444/ 2624. Änderungen vorbehalten. * Spezielle Führungen (für Kinder ab 6 Jahren geeignet) – bei Gruppen: bitte um tel. Voranmeldung.
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SPIELPLAN
SPIELPLAN April 2013 01
Montag 19.30-21.45 Ballett
LA SYLPHIDE | Pierre Lacotte – Jean-Madeleine Schneitzhoeffer Dirigent: Peter Ernst Lassen Tsymbal, Kusch, Hashimoto, Lazik, Dato, Pavelka, Kaydanovskiy
Preise C CARD
18
Donnerstag 19.00-22.00 Oper
EUGEN ONEGIN | Peter Iljitsch Tschaikowski Dirigent: Andris Nelsons | Regie: Falk Richter Kushpler, Netrebko, Kolosova, Twarowska, Hvorostovsky, Korchak, Gorny, Dogotari, Ernst
Preise A*
02
Dienstag 20.00-21.45 Oper
WOZZECK | Alban Berg Dirigent: Franz Welser-Möst | Regie: Adolf Dresen Keenlyside, Lehman, Ernst, Pecoraro, Bankl, Pelz, Unterreiner, Jelosits, Schwanewilms, Bohinec
Abo 4 Preise B Werkeinführung
19
Freitag 19.00-21.30 Oper
LA BOHÈME | Giacomo Puccini Dirigent: Andris Nelsons | Regie und Bühne: Franco Zeffirelli Beczala, Opolais, Caria, Plachetka, Monarcha, Hartig, Šramek
Preise A*
03
Mittwoch 19.00-21.45 Oper
FIDELIO | Ludwig van Beethoven Dirigent: Adam Fischer | Nach einer Regie von: Otto Schenk Ryan, Kampe, Unterreiner, Struckmann, Fink, Naforniţ˘a, Bruns
Abo 12 Preise S
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Donnerstag 17.30-22.30 Oper
Gustav Mahler-Saal KAMMERMUSIK DER WIENER PHILHARMONIKER 8 Harfe: Charlotte Balzereit | Flöte: Karlheinz Schütz | Klarinette: Norbert Täubl Violine: Martin Kubik, Johannes Kostner | Viola: Gerhard Marschner | Violoncello: Ursula Wex
Preise R
PARSIFAL | Richard Wagner Dirigent: Franz Welser-Möst | Regie: Christine Mielitz Konieczny, Hörl, Youn, Kaufmann, Bankl, Herlitzius, Carvin, Helzel, Derntl, Talaba, Kobel, Monarcha, Tonca, Bezsmertna, Gritskova, Hartig, Wenborne, Kushpler, Bohinec
Samstag 11.00-12.30 Matinee
Abo 20 Preise N*
15.00-16.00 Kinderoper
A1 Kinderopernzelt DIE FEEN | nach Richard Wagner Musikalische Bearbeitung: Marc-Aurel Floros | Regie: Waut Koeken
Preise Z
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Freitag 19.30-21.45 Ballett
LA SYLPHIDE | Pierre Lacotte – Jean-Madeleine Schneitzhoeffer Dirigent: Peter Ernst Lassen Yakovleva, Zeisel, Avraam, Gabdullin, Sosnovschi, Pavelka, Kaydanovskiy
Zyklus Ballettklassiker Preise C*
19.30-22.30 Oper
WERTHER | Jules Massenet Dirigent: Bertrand de Billy | Regie: Andrei Serban Alagna, Yang, Hörl, Garanˇca, Fally, Ebenstein, Kammerer
Preise A*
06
Samstag 19.00-21.45 Oper
FIDELIO | Ludwig van Beethoven Dirigent: Adam Fischer | Nach einer Regie von: Otto Schenk Ryan, Kampe, Unterreiner, Struckmann, Fink, Naforniţ˘a, Bruns
Preise S*
Sonntag 11.00-12.00 Matinee
Gustav Mahler-Saal DAS ENSEMBLE STELLT SICH VOR 8 Ulrike Helzel, Il Hong | Klavier: Kathleen Kelly
Preise L
07
Sonntag 14.30-16.45 Ballett
LA SYLPHIDE | Pierre Lacotte – Jean-Madeleine Schneitzhoeffer Dirigent: Peter Ernst Lassen Tsymbal, Kusch, Hashimoto, Lazik, Dato, Pavelka, Kaydanovskiy
Familienzyklus Ballett Preise C
17.30-22.30 Oper
DON CARLOS (franz.) | Giuseppe Verdi Dirigent: Bertrand de Billy | Regie: Peter Konwitschny Youn, Lee, Petean, Moisiuc, Dumitrescu, Tamar, Krasteva, Mars, Xiahou, Tonca
Abo 24 Preise S Werkeinführung*
20.00-22.15 Ballett
LA SYLPHIDE | Pierre Lacotte – Jean-Madeleine Schneitzhoeffer Dirigent: Peter Ernst Lassen Poláková, Hashimoto, Alati, Kimoto, Dempc, Pavelka, Kaydanovskiy
Abo 21 Preise C*
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Montag 19.00-22.00 Oper
EUGEN ONEGIN | Peter Iljitsch Tschaikowski Dirigent: Andris Nelsons | Regie: Falk Richter Kushpler, Netrebko, Kolosova, Twarowska, Hvorostovsky, Korchak, Coliban, Dogotari, Ernst
Preise A*
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Montag 19.00-22.00 Oper
RIGOLETTO | Giuseppe Verdi Dirigent: Jesús López-Cobos | Regie: Sandro Sequi Polenzani, Keenlyside, Peretyatko, Rydl, Maximova, Ellen, Coliban, Yang, Kolgatin, Kammerer, Rathkolb
Abo 15 Preise A*
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Dienstag 19.00-21.30 Oper
LA BOHÈME | Giacomo Puccini Dirigent: Andris Nelsons | Regie und Bühne: Franco Zeffirelli Beczala, Opolais, Caria, Plachetka, Monarcha, Hartig, Šramek
Abo 3 Preise A
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Dienstag 17.00-22.00 Oper
DON CARLOS (franz.) | Giuseppe Verdi Dirigent: Bertrand de Billy | Regie: Peter Konwitschny Youn, Lee, Petean, Moisiuc, Dumitrescu, Tamar, Krasteva, Mars, Xiahou, Tonca
Abo 1 Preise S Werkeinführung
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Mittwoch 19.30-22.30 Oper
WERTHER | Jules Massenet Dirigent: Bertrand de Billy | Regie: Andrei Serban Alagna, Yang, Hörl, Garanˇca, Fally, Ebenstein, Kammerer
Abo 11 Preise A*
10
Mittwoch 19.00-21.45 Oper
FIDELIO | Ludwig van Beethoven Dirigent: Adam Fischer | Nach einer Regie von: Otto Schenk Ryan, Kampe, Unterreiner, Struckmann, Fink, Naforniţ˘a, Bruns
Zyklus 6 Preise S CARD*
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Donnerstag
KEINE VORSTELLUNG
RIGOLETTO | Giuseppe Verdi Dirigent: Jesús López-Cobos | Regie: Sandro Sequi Polenzani, Keenlyside, Peretyatko, Rydl, Maximova, Ellen, Coliban, Yang, Kolgatin, Kammerer, Rathkolb
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Freitag 19.00-21.30 Oper
LA BOHÈME | Giacomo Puccini Dirigent: Andris Nelsons | Regie und Bühne: Franco Zeffirelli Beczala, Opolais, Caria, Plachetka, Monarcha, Hartig, Šramek
Preise A*
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Donnerstag 19.00-22.00 Oper
EUGEN ONEGIN | Peter Iljitsch Tschaikowski Dirigent: Andris Nelsons | Regie: Falk Richter Kushpler, Netrebko, Kolosova, Twarowska, Hvorostovsky, Korchak, Gorny, Dogotari, Ernst
Abo 8 Preise A*
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Samstag 19.30-22.30 Oper
WERTHER | Jules Massenet Dirigent: Bertrand de Billy | Regie: Andrei Serban Alagna, Yang, Hörl, Garanˇca, Fally, Ebenstein, Kammerer
Preise A*
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Freitag 19.00-22.00 Oper
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Samstag 17.30-22.30 Oper
DON CARLOS (franz.) | Giuseppe Verdi Dirigent: Bertrand de Billy | Regie: Peter Konwitschny Youn, Lee, Petean, Moisiuc, Dumitrescu, Tamar, Krasteva, Mars, Xiahou, Tonca
Verdi-Zyklus 1 Preise S Werkeinführung*
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Sonntag 11.00-12.00 Kinderoper Premiere
POLLICINO | Hans Werner Henze Dirigent: Gerrit Prießnitz | Regie: René Zisterer | Ausstattung: Maria-Elena Amos Šramek, Wenborne, Hörl, Ivan, Helzel Mitglieder der Opernschule der Wiener Staatsoper
Preise F
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Sonntag 15.00-16.00 Konzert
Gustav Mahler-Saal NACHMITTAGSKONZERT Fally, Houtzeel, Bezsmertna, Unterreiner | Klavier: Fries
Preise L
RIGOLETTO | Giuseppe Verdi Dirigent: Jesús López-Cobos | Regie: Sandro Sequi Polenzani, Keenlyside, Peretyatko, Rydl, Maximova, Ellen, Coliban, Yang, Kolgatin, Kammerer, Rathkolb
Verdi-Zyklus 2 Preise A*
LA FILLE DU RÉGIMENT | Gaetano Donizetti Dirigent: Bruno Campanella | Regie und Kostüme: Laurent Pelly Szenische Einstudierung: Christian Räth | Bühne: Chantal Thomas Licht: Joël Adam | Choreographie: Laura Scozzi | Dialogfassung: Agathe Mélinand Kurzak, Tessier, Twarowska, C. Álvarez, Pelz, Te Kanawa
Preise A*
18.30-21.30 Oper
Sonntag 19.00-21.45 Oper Wiederauf. 29
Montag 19.00-21.30 Oper
LA BOHÈME | Giacomo Puccini Dirigent: Andris Nelsons | Regie und Bühne: Franco Zeffirelli Beczala, Opolais, Caria, Kai, Monarcha, Hartig, Šramek
Abo 13 Preise A
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Dienstag 19.30-22.30 Oper
WERTHER | Jules Massenet Dirigent: Bertrand de Billy | Regie: Andrei Serban Alagna, Yang, Hörl, Garanˇca, Fally, Ebenstein, Kammerer
Preise A*
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Montag 19.00-22.00 Oper
EUGEN ONEGIN | Peter Iljitsch Tschaikowski Dirigent: Andris Nelsons | Regie: Falk Richter Kushpler, Netrebko, Kolosova, Twarowska, Hvorostovsky, Korchak, Gorny, Dogotari, Ernst
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Dienstag
KEINE VORSTELLUNG
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Mittwoch 17.30-22.30 Oper
DON CARLOS (franz.) | Giuseppe Verdi Dirigent: Bertrand de Billy | Regie: Peter Konwitschny Youn, Lee, Petean, Moisiuc, Dumitrescu, Tamar, Krasteva, Mars, Xiahou, Tonca
Abo 17 Preise A
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Preise A*
Abo 10 Preise S Werkeinführung CARD
* OPER LIVE AM PL ATZ
PRODUKTIONSSPONSOREN
WERTHER
In Kooperation mit
Martin Schlaff DIE FEEN
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KARTENVERKAUF FÜR 2012/ 2013 KARTENBESTELLUNGEN PER POST, FAX UND ÜBER INTERNET
STEHPLÄTZE
Kartenbestellungen sind für alle Vorstellungen der Saison 2012/2013 möglich. Schriftliche Kartenbestellungen richten Sie bitte an das Be stellbüro der Wiener Staatsoper, Hanuschgasse 3, 1010 Wien, oder an die Fax-Nummer (+43/1) 51444/2969. Nach erfolgter Kartenzuteilung erhalten Sie eine Reservierungsbestätigung mit Angabe eines verbind lichen Zahlungstermins. Besitzer/innen einer bundestheater.at-CARD mit Bankeinzug werden frühestens neun Wochen vor dem Vorstel lungstermin mit dem Kartenpreis belastet. Ebenso sind ab sofort Kartenbestellungen über Internet für alle Vorstellungen der Saison 2012/2013 möglich. Wählen Sie auf der Website www.wiener-staatsoper. at unter „Spielplan“ die gewünschte Vorstellung sowie „Karten online kaufen“ und übermitteln Sie uns online Ihren Reservierungswunsch sowie die gewünschte Zahlungsmodalität. Nach erfolgter Kartenzutei lung erhalten Sie per e-Mail eine Reservierungsbestätigung mit Anga
kasse verkauft. Der Zugang zur Stehplatzkasse befindet sich in der
werden ab 80 Minuten vor Vorstellungsbeginn nur an der Stehplatz Operngasse.
STEHPLATZBERECHTIGUNGSKARTE Gegen Vorweis einer Stehplatzberechtigungskarte – erhältlich für die Saison 2012/2013 zum Preis von E 70,- in der Kassenhalle, Operngasse 2, 1010 Wien – kann pro Vorstellung eine Stehplatzkarte auch im Rahmen des Kartenverkaufes, spätestens jedoch bis 12 Uhr des ge wünschten Aufführungstages, erworben werden. Die Stehplatzberech tigungskarte gilt nicht bei geschlossenen Vorstellungen.
STEHPLATZSCHECKS FÜR BALKON UND GALERIE
ABOS UND ZYKLEN Abo 1
9. April, 17.00-22.00 DON CARLOS (franz.) Giuseppe Verdi
Abo 3 23. April, 19.00-21.30
LA BOHÈME Giacomo Puccini
Abo 4
2. April, 20.00-21.45 WOZZECK Alban Berg
Abo 8
12. April, 19.00-22.00 EUGEN ONEGIN Peter Iljitsch Tschaikowski
be eines verbindlichen Zahlungstermins.
Zum Preis von E 80,- ist in der Kassenhalle, Operngasse 2, 1010 Wien,
Abo 10 17. April, 17.30-22.30
ein Scheckheft mit insgesamt 50 Stehplatzschecks im Wert von E 150,-,
KASSENVERKAUF, INTERNET-VERKAUF UND TELEFONISCHER VERKAUF
gültig für Balkon- und Galeriestehplätze für die Saison 2012/2013, er
Der Kartenverkauf an den Kassen beginnt in der Regel jeweils zwei Monate vor dem Vorstellungstag (z. B. am 1. 9. für 1. 11., am 30. 9. für 30. 11.). Die Vorstellungen vom 1. bis 30. 9. werden jeweils vom 1. bis 30. 5., die Vorstellungen vom 1. bis 31. 10. jeweils vom 1. bis 30. 6. verkauft. Analog dazu beginnt der Kartenverkauf über Internet auf der Website der Wiener Staatsoper www.wiener-staatsoper.at sowie unter www.culturall.com. Der telefonische Kartenverkauf für Inhaber/innen von Kreditkarten (American Express, Diners Club, Visa, MasterCard, Eurocard und JCB Card) beginnt analog dem Kassenverkauf, und zwar
hältlich. Die Schecks können an der Abendkasse – von Besitzern/innen einer Balkon- oder Galeriestehplatzberechtigungskarte auch im Vor verkauf – gegen die jeweils gewünschte Stehplatzkarte eingelöst wer den. Die Stehplatzschecks sind übertragbar.
GUTSCHEINE Opern-Geschenkgutscheine sind zu jedem beliebigen Wert erhältlich und ab Ausstellungsdatum zwei Jahre gültig. Die Gutscheine können
Bevorzugung bei der Reihung für Standby-Tickets, Karten für Kurzent schlossene exklusiv für CARD-Besitzer/innen, Vergünstigungen für Inha ber/innen eines Staatsopern-Abonnements mit CARD mit Bankeinzug.
BALLETT-BONUS Ballettvorstellungen der Saison 2012/2013 in der Wiener Staatsoper
der Wiener Staatsoper, Herbert von Karajan-Platz, 1010 Wien, Öffnungs zeiten: Mo bis Fr: 9 Uhr bis zwei Stunden vor Vorstellungsbeginn; Sa: 9 bis 12 Uhr sowie an den Advent-Samstagen: 9 bis 17 Uhr. Sonnund Feiertag geschlossen. Die Abendkasse ist jeweils ab einer Stunde
und in der Volksoper Wien mit Ausnahme von Premieren und Sonder veranstaltungen (max. 2 Karten pro Vorstellung). Der „Ballett-Bonus“ für die Saison 2012/2013 ist an allen Bundestheaterkassen erhältlich.
vor Vorstellungsbeginn geöffnet.
ABONNEMENTS UND ZYKLEN
INFO UNTER DEN ARKADEN
prospekt. Gerne steht Ihnen für weitere Informationen und Bestel
im Gebäude der Wiener Staatsoper, Herbert von Karajan-Platz, 1010 Wien, Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 9 Uhr bis eine Stunde vor Vorstel
lungen auch das Abonnementbüro der Wiener Staatsoper, Operngas se 2, 1010 Wien, Tel. (+43/1) 51444/2678, Fax: (+43/1) 51444/2679,
lungsbeginn; Sa: 9 bis 17 Uhr, Sonn- und Feiertag geschlossen.
e-Mail: abonnement@wiener-staatsoper.at, von Mo bis Fr: 9 bis 15 Uhr,
Für Bestellungen verwenden Sie bitte das Bestellformular im Zyklen
Mi: bis 18 Uhr, zur Verfügung.
KINDERERMÄSSIGUNG Für Kinder bis zum vollendeten 14. Lebensjahr (Lichtbildausweis er forderlich) steht bei jeder Vorstellung – ausgenommen Premieren, am 31. Dezember sowie die Vorstellungen des Ring-Zyklus – ein Kontin gent von maximal 100, mindestens jedoch 25 Kinderkarten zum Ein heitspreis von E 15,- (unabhängig von der gewählten Preiskategorie) zur Verfügung. Geben Sie bei Ihrer Bestellung die gewünschte Anzahl von Kinderkarten an oder erwerben Sie Kinderkarten direkt beim Kartenkauf. Bitte beachten Sie, dass die eigentliche Kinderkarte in jedem Fall ausnahmslos nur am Tag der Vorstellung an der Abendkas se bis spätestens 20 Minuten vor Beginn bei tatsächlichem Vorstel lungsbesuch des Kindes ausgefolgt werden kann.
Sollten für eine Vorstellung Restkarten verfügbar sein, so haben bun destheater.at-CARD Besitzer/innen exklusiv die Möglichkeit, einen Teil dieser Karten (max. 4 Karten pro CARD und Vorstellung) zum Einheits preis von E 45,- am Tag vor der Vorstellung an den Tageskassen in der Zeit von Mo bis Fr: 9 bis 14 Uhr, Sa, So und Feiertag: 9 bis 12 Uhr, sowie an der Kasse im Foyer der Wiener Staatsoper und in der Info unter den Arkaden, Mo bis Fr: 9 bis 14 Uhr, Sa: 9 bis 12 Uhr, zu erwerben. Ob und wie viele Karten für Kurzentschlossene verfügbar sind, wird unter Tel. (+43/1) 51444/2950 bekannt gegeben.
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N° 168
VORVERKAUF A1 KINDEROPERNZELT Der Vorverkauf für Vorstellungen im A1 Kinderopernzelt der Wiener Staatsoper beginnt einen Monat vor der ersten Vorstellung einer Auf
LA BOHÈME Giacomo Puccini
Abo 15 8. April, 19.00-22.00 RIGOLETTO Giuseppe Verdi Abo 17 11. April, 19.00-22.00 RIGOLETTO Giuseppe Verdi Abo 20 4. April, 17.30-22.30 PARSIFAL Richard Wagner
Abo 21 7. April, 20.00-22.15 LA SYLPHIDE Lacotte–Schneitzhoeffer
Abo 24 21. April, 17.30-22.30
DON CARLOS (franz.) Giuseppe Verdi
Zyklus 6 10. April, 19.00-21.45 FIDELIO Ludwig van Beethoven
führungsserie.
Verdi-Zyklus 1 13. April, 17.30-22.30
INFORMATIONEN
Tel. (+43/1) 51444/2250, 7880 | Internet: www.wiener-staatsoper.at ORF-Teletext: Seite 407 | Änderungen vorbehalten. IMPRESSUM Wiener Staatsoper – Direktion Dominique Meyer Saison 2012/2013, Prolog April 2013 Erscheinungsweise monatlich | Redaktionsschluss 20. 3. 2013
KARTEN FÜR KURZENTSCHLOSSENE
Abo 12 3. April, 19.00-21.45 FIDELIO Ludwig van Beethoven
Um E 25,- erhalten Sie 15% Ermäßigung auf Vollpreiskarten für alle
KASSE IM FOYER / ABENDKASSE
WERTHER Jules Massenet
Abo 13 29. April, 19.00-21.30
Bonuspunkte pro Eintrittskarte einlösbar bei Bonuspunkte-Aktionen,
tag: 9 bis 12 Uhr; an den Advent-Samstagen: 9 bis 17 Uhr.
werden und sind für alle Vorstellungen der Staatsoper einlösbar.
BUNDESTHEATER.AT-CARD
Kassenhalle der Bundestheater, Operngasse 2, 1010 Wien, Information: Tel. (+43/1) 51444/7880; Tageskasse Volksoper Wien, Währinger Straße 78, 1090 Wien, Tel. (+43/1) 51444/3318; Tageskasse Burgtheater, Dr.-Karl-Lueger-Ring 2, 1010 Wien, Tel. (+43/1) 51444/4440. Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 8 bis 18 Uhr; Sa, So und Feier
Abo 11 24. April, 19.30-22.30
an den Tageskassen oder unter www.wiener-staatsoper.at erworben
unter Tel. (+43/1) 513 1 513 von Mo bis So: 10 bis 21 Uhr.
TAGESKASSEN
DON CARLOS (franz.) Giuseppe Verdi
Redaktion: Andreas Láng, Oliver Láng, Alfred Oberzaucher; Tel. +43 (1) 51444-2311 | e-Mail: dramaturgie@wiener-staatsoper.at Grafische Konzeption und Gestaltung: Miwa Nishino Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber: Wiener Staatsoper GmbH, Opernring 2 Herstellung: Agensketterl Druckerei GmbH Bildnachweis: Dario Acosta (Cover, S. 6), Uwe Arens (S. 14, 22) Gabo/ DG (S. 9), Michael Pöhn (S. 2-3, 10, 12, 17, 18, 19, 20, 21, 23, 24-25),
www.wiener-staatsoper.at
DON CARLOS (franz.) Giuseppe Verdi
Verdi-Zyklus 2 14. April, 18.30-21.30
RIGOLETTO Giuseppe Verdi
Familienzyklus Ballett 7. April, 14.30-16.45 LA SYLPHIDE Lacotte–Schneitzhoeffer
Zyklus Ballettklassiker 5. April, 19.30-21.45 LA SYLPHIDE Lacotte–Schneitzhoeffer