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Dorothea Röschmann singt die Marschallin im Rosenkavalier
Interviews: Röschmann, Young, Patay Ballett-Abschied: Kirill Kourlaev Alceste kehrt zurück an die Wiener Staatsoper
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Inhalt
Danke Rainer Küchl!
Juni im Blickpunkt
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Musik ist mehr als eine Faktensammlung Konzertmeister Rainer Küchl geht in Pension
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Die Marschallin hat ein großes Herz Interview mit Dorothea Röschmann
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Der Prolog wird 200!
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Cacti Reich verzweigt
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Mit Verdi auf Du und Du Interview mit Simone Young
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In der Emotionen-Fabrik Franz Patay im Gespräch
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Unser Ensemble Mihail Dogotari
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Unterreiner mal 10
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Repertoire
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Kirill Kourlaev Bühnenabschied eines Publikumslieblings
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Wenn man’s wirklich wissen will Studiobühne Walfischgasse
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Debüts im Juni
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Süchtig nach der Bühne Jinxu Xiahou und seine Gier nach Rollen
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60 Jahre Wiedereröffnung
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Das Staatsopernorchester Fagottist Wolfgang Koblitz
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Alceste kehrt zurück
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Daten und Fakten
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Spielplan
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Kartenverkauf
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Als Professor Rainer Küchl einmal gefragt wurde, was denn in seinen Augen einen guten Musiker ausmache, erinnerte er an Carlo Maria Giulini beziehungsweise an ein unvergessliches Konzert der Wiener Philharmoniker in der Wiener Staatsoper unter der Leitung des italienischen Maestro, bei dem Bruckners 9. Symphonie auf mustergültige Weise zur Aufführung gelangte. Damals, so Küchl, hätte man die Person des Dirigenten kaum noch registriert, weil sich Giulini so sehr hinter das Werk stellte, um diesem zu dienen. Dieser Ausspruch sagt umgekehrt auch sehr viel über Rainer Küchl und sein Musikverständnis aus und spiegelt zugleich jenen Eindruck des Publikums wider, den es von diesem Langzeit-Konzertmeister hat: Da sitzt einer im Graben, der von Aufführung zu Auf führung mit voller Hingabe und voller Liebe der Sache, also dem Werk dient. Unglaubliche 45 Dienstjahre lang prägte Professor Rainer Küchl den musikalischen Diskurs zwischen Dirigent und Orchester, zwischen Bühne und Orchestergraben – und immer zugunsten des Komponisten. Er hat auf seine Weise Staatsoperngeschichte geschrieben und zur unverwechselbaren Vorstellungs-Qualität beigetragen. Man erkannte sogleich den ganz speziellen „Küchlton“, auch ohne in den Graben blicken zu müssen und wusste in ihm den feinfühligen Mittler zwischen den Zeiten und Interpretationsströmungen. Natürlich sind wir wehmütig, wenn er nun als Konzertmeister in Pension geht (als Musiker bleibt er uns, Gott sei Dank, erhalten), aber allen voran sind wir dankbar für die lange Zeit, die er unten im Graben, ganz vorne beim Dirigenten, im wahrsten Sinn des Wortes musizierend verbracht hat. Dominique Meyer
JUNI im Blickpunkt SOLISTENKONZERT
KAMMERMUSIK
ORF-AUSSTRAHLUNG
1. Juni 2016
4. Juni 2016
5. Juni 2016
Jonas Kaufmann, der im letzten April an der Wiener Staatsoper den Cavaradossi in Tosca sang, kehrt mit einem Solistenkonzert an das Haus zurück. Am 1. Juni singt der Tenor, begleitet von Helmut Deutsch, eine Zusammenstellung von Gustav Mahler-, Richard Strauss- und Benjamin Britten-Liedern, da runter unter anderem die Lieder eines fahrenden Gesellen, Seven Sonnets of Michelangelo, Allerseelen, Freundliche Vision und andere. Jonas Kaufmann war bereits einmal mit einem Liederabend an der Staatsoper zu Gast – mit der Schönen Müllerin im Oktober 2012.
Am Samstag, den 4. Juni findet die letzte Kammermusikveranstaltung dieser Spielzeit statt. Im Gustav Mahler-Saal spielen Wolfgang Breinschmid (Flöte), Edison Pashko (Violoncello) und Maximilian Flieder (Klavier) Werke von Joseph Haydn, Felix Mendelssohn Bartholdy, Bohuslav Martin˚ u und Carl Maria von Weber. Der Zyklus Kammermusik der Wiener Philharmoniker wird – selbstverständlich – in der kommenden Saison fortgesetzt.
Die erfolgreiche Don PasqualeProduktion aus der Wiener Staats oper wird im Fernsehen, auf ORF III übertragen. Am 5. Juni um 20.15 Uhr ist die heitere Donizetti-Oper zu sehen, in der ein in die Jahre gekommener Junggeselle sich noch einmal auf die Pirsch begibt. Doch die junge Ehefrau ist nicht ganz so zahm, wie er sich erhofft hatte … Donizettis Opernklassiker wurde an der Staatsoper von Irina Brook farbenfroh und leichtfüßig inszeniert. Zu erleben sind KS Juan Diego Flórez als Ernesto, Valentina Nafornit¸˘a als Norina, Michele Pertusi als Don Pasquale und Adam Plachetka als Malatesta. Dirigent: Evelino Pidò.
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BLICKPUNKT
MANON LESCAUT
WIENER STAATSBALLETT
20., 23., 27., 30. Juni 2016
Juni 2016
Anna Netrebko, neuerdings eine Lohengrin-Elsa, singt im Juni eine Manon Lescaut-Serie an der Wiener Staatsoper. Im Haus am Ring hatte sie die Partie der leichtlebigen Manon Lescaut bereits verkörpert – allerdings in der Opernfassung von Jules Masse net und nicht in jener von Giacomo Puccini. An ihrer Seite wird Marcello Giordani den Des Grieux singen, Marco Armiliato leitet die Vorstellungen. In der kommenden Spielzeit wird Anna Netrebko in der Neuproduktion von Il trovatore (Februar 2017) die Leonora verkörpern.
Das Wiener Staatsballett fegt am 5. des Monats noch in Don Quixote sowie am 7., 11. und 17. im dynamischen Abend VAN MANEN | EKMAN | KYLIÁN über die Bühne, ehe es sich mit der Nurejew Gala 2016 am 26. Juni bei seinem Publikum für die Treue bedankt und die Saison damit beschließt. In diesem Rahmen werden vom Wiener Staatsballett erstmals Choreographien von Philippe Kratz, Edwaard Liang und Daniel Proietto gezeigt sowie von Angelin Preljocaj, in dessen Ausschnitt aus Le Parc Ballettdirektor Manuel Legris mit Isabelle Guérin, ehemalige Danseuse Étoile des Ballet de l’Opéra de Paris, tanzt.
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MUSIK IST MEHR ALS EINE FAKTENSAMMLUNG S
chon im Hochschulorchester wollte Rainer Küchl nicht irgendwo an einem hinteren Pult, sondern immer „vorne“ spielen und den Kopf hinhalten. Ob er damals schon instinktiv seine musikalische Zukunft erahnte? Sein Lehrer an der Musikhochschule erkannte auf jeden Fall die Zeichen der Zeit und war weitblickend genug, ihn auf das entsprechende Probespiel vorzubereiten, zu dem Rainer Küchl dann „ganz unbeschwert, wie zu einem Vortragsabend“ hinging. Der Rest ist Geschichte, Staatsoperngeschichte wie Philharmonikergeschichte gleichermaßen. Seit 1971 gehört er als Konzertmeister wohl zu den bekanntesten Mitgliedern des Orchesters – und das nicht nur in Österreich, sondern weltweit. Tausende Konzerte, tausende Opernabende hat er mitgestaltet und auf seine unverkennbare Weise mitgeprägt. Musikliebhaber mussten nur einen von ihm gespielten Ton hören um sogleich die Gewissheit zu haben: heute spielt der Küchl. Der Anfang seiner Tätigkeit dürfte für ihn insofern ziemlich herausfordernd gewesen sein, als er kaum eine Oper kannte – sein Gebiet war ja bis dahin die Geigenliteratur gewesen. Es hieß also: Repertoire lernen! Und dieses Repertoire war damals mit rund 70 unterschiedlichen Opern noch deutlich breiter als heute. „Als ich anfing“, so Küchl, „waren alle übrigen im Orchester sehr nett zu mir. Mein Pultnachbar fragte mich vor jeder Vorstellung: ‚Hast du dieses Werk schon gespielt? Nein? Macht nichts, wir passen schon auf dich auf.‘“ Doch diese Anfangsphase war bald vorbei, der Stresspegel deutlich hinuntergefahren und die Freude am Musizieren vorherrschend. Und auch wenn Sternstunden selten auftreten – in seinen 45 Dienstjahren hat der gebürtige Niederösterreicher dann doch so viele erlebt, dass er sie „auf die Schnelle“ gar nicht alle aufzählen kann. Schließlich nennt er aber dennoch Namen wie Karajan, Kleiber oder Bernstein. Interessanter Weise hat sich Küchls persönliche Musikvorliebe nach und nach gewandelt. „Mozart empfand ich am Beginn eher als langweilig. Ich war voller Aktionsdrang und schwärmte in erster
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Linie für Wagner und Strauss. Heute schätze ich die großen Werke der beiden Letztgenannten zwar nach wie vor hoch ein, aber Mozart oder Schubert mit ihrer schlichten und unbestechlichen musikalischen Wahrheit überstrahlen in meinen Augen trotzdem die meisten anderen.“ Interpretationsmodeerscheinungen hat Rainer Küchl ebenfalls viele gesehen, sie durchaus mitgetragen, falls sie das Wesen der Musik wahrten, sich aber stets dagegen verwehrt, dass sie absolut gesetzt, zur Doktrin erhoben wurden. Weniger glücklich ist er mit der immer weiter wachsenden Schnelllebigkeit unserer Zeit und der Abhängigkeit vieler von digitalen Medien. „Es steht gegen die Poesie eines Kunstwerkes, wenn man knapp vor Aufführungsbeginn noch schnell die letzten e-Mails checkt und gleich nach Fallen des Vorhangs erneut in das Smartphone starrt. Man muss sich auf die Musik einlassen, in sie eindringen, sich von ihr verändern lassen. Leider steigt die Zahl jener Musikstudenten, die die Qualität eines Vortrages an der Zahl der richtigen Noten und dem oberflächlichen Befolgen der dynamischen Vorgaben misst. Musik ist nun einmal keine Faktenansammlung die man per Knopfdruck abrufen kann.“ Dass Professor Rainer Küchl, übrigens Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper, mit dem Ende der Saison als Konzertmeister in den Ruhestand tritt, bedeutet keineswegs das Ende seiner Musikerlaufbahn. Als Kammermusiker und Lehrer wird er nun ab September in einem noch viel größerem Ausmaß in Erscheinung treten als bisher. Und, Rainer Küchl hat sich darüber hinaus zahllose neue Partituren besorgt, um in ihnen lesend intensiver in die Musik einzutauchen als dies in der Praxis möglich ist. „Ich kann bei jedem Takt stehen bleiben und die Musik auf mich wirken lassen, ich kann außerdem wirklich jede Stimmen hören und ihren Weg, ihre Wechselwirkung mit und zu den anderen Stimmen verfolgen. So eine Durchsichtigkeit existiert in der Realität selbst in den besten Sternstunden nicht.“
Andreas Láng
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DIE MARSCHALLIN HAT EIN
Dorothea Röschmann
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och ist hier in Wien die Begeisterung über ihre fabelhafte Jenu ˚fa gar nicht recht verklungen und schon wächst die Vorfreude auf das nächste bedeutende Rollendebüt der Sopranistin an der Wiener Staatsoper, die Vorfreude auf Dorothea Röschmanns Interpretation der Marschallin im Rosenkavalier. Das folgende Gespräch erlaubt einen kleinen Ausblick. Sehr geehrte Frau Röschmann, Sie haben einmal festgestellt, dass Sie beim bloßen Durchlesen des Librettos von der Figur der Marschallin so berührt waren, dass Sie buchstäblich in Tränen ausgebrochen sind …
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Dorothea Röschmann: Selbstverständlich war mir der Rosenkavalier schon sehr vertraut, bevor ich auch nur daran denken konnte, die Marschallin zu singen. Doch als das erste diesbezügliche Engagement kam, wollte ich quasi von Null an beginnen und habe daher zunächst den Text wie ein Buch gelesen ohne auf die Musik zu achten. Und dabei hat mich die Wahrhaftigkeit dieses außergewöhnlichen Charakters, ihre Einsamkeit und vor allem ihre Liebesfähigkeit bis ins Innerste getroffen und, ja, ich habe geweint. Die Marschallin ist ja tatsächlich die Sympathieträgerin der Oper – obwohl sie ihren Ehemann be-
INTERVIEW
GROSSES HERZ trügt, also moralisch zumindest nach außen hin nicht hundertprozentig perfekt zu sein scheint. Dorothea Röschmann: Das vielleicht nicht, aber der Zuschauer hat die Möglichkeit viele seelische Facetten dieser Frau kennen zu lernen: Ganz am Beginn nach der Liebesnacht mit Octavian ist sie verletzlich und weich, beim Lever sieht man ihr offizielles Gesicht, sobald sie dann allein ist, darf man ihr beim Nachdenken, bei der Selbstreflexion zuschauen, sie kann weise Entscheidungen treffen und sich zwischendurch spielerisch und extrem risikofreudig geben – und, was mir besonders wichtig scheint, die Marschallin ist eine wahre Liebende mit einem großen Herzen, weshalb sie am Ende loslassen und Octavian freigeben kann. Weise und zugleich spielerisch – wie jugendlich soll oder darf diese immer wieder sehr würdevoll gezeichnete Frau nun interpretiert werden? Dorothea Röschmann: An Jahren ist die Marschallin sicher jung, dennoch ist sie, in vielerlei Hinsicht, sehr erfahren. Sie wurde wahrscheinlich früh, so mit etwa 14, verheiratet und ich gehe davon aus, dass die Ehe nicht glücklich ist, ihr seine vermutlich nur schwer unterdrückte gewalttätige Seite Angst macht. Von gemeinsamen Kindern erfährt man nichts und da ihr Mann oft für längere Zeit abwesend ist, ist sie der Eintönigkeit des ewig gleichen Tagesablaufes allein ausgesetzt: Ankleiden – Lever – Ausgehen – Speisen – gesellschaftliche Unterhaltung – Schlafengehen. Diesem Trott versucht sie einen Farbenreichtum zu geben – und Octavian dürfte diesbezüglich eindeutige nicht der erste und auch nicht der letzte Liebhaber sein. Dazu kommt noch, dass es Menschen gibt, die sich ihre Unbedarftheit und Naivität bis ins hohe Alter erhalten und solche, die immer schon innerlich abgeklärt wirken, ganz gleich, ob sie 15, 20 oder 60 Jahre alt sind. Und zu diesen „alten Seelen“, die sich in diesem Fall aber danach sehnt – mit Octavian – unbeschwert und jung das Leben zu genießen, zähle ich die Marschallin. Octavian ist offenbar nicht ihr erster Liebhaber – aber liebt sie ihn mehr als seine Vorgänger?
Dorothea Röschmann: Das weiß ich nicht. Sicher ist, dass sie in ihm etwas sieht, was sie wieder lebendig gemacht hat. Vielleicht spielt ihr Unterbewusstsein hinein, wenn sie ihn im ersten Akt als Rosenkavalier vorschlägt, vielleicht läutet die Marschallin an dieser Stelle auf gewisse Weise selbst schon das Ende der Beziehung ein, weil sie weiß, dass sie keine Zukunft hat und weil sie weiß, dass Festhalten nichts mit Liebe zu tun hat. Und gerade deshalb ist klar, dass die Marschallin Octavian wirklich liebt! Die Marschallin wird von Mezzos ebenso gesungen wie von Sopranistinnen? Worin liegt Ihrer Meinung nach der „Vorteil“, wenn die Partie mit einem Sopran besetzt wird? Dorothea Röschmann: Es ist keine Frage des Vorteils, sondern eine Frage der Stimmfarben. Gerade die charakterliche Vielschichtigkeit der Figur der Marschallin erfordert einen entsprechend großen klanglichen und interpretatorischen Farbenreichtum sowie dynamische Detailfreude. Außerdem muss immer wieder von großen Bögen auf sprechgesangartige Deklamation gewechselt werden und umgekehrt von Deklamation auf große Phrasen. Wenn eine Interpretin stimmlich all diesen Vorgaben entspricht, ist es unerheblich, ob es sich bei ihr um eine Sopranistin oder Mezzosopranistin handelt, zumal die Tessitura großteils in der Mittellage angesiedelt ist. Sie sind auch eine gefragte Lied-Sängerin. Wie viel ihrer diesbezüglichen Erfahrung können Sie beim Interpretieren der Marschallin einbringen? Dorothea Röschmann: Einer der Gründe, warum ich diese Rolle so liebe, liegt ja gerade darin, dass sie viel Liedgesangartiges aufweist. An gar nicht so wenigen Stellen, vor allem dort, wo es zu einem wirklichen Sprechgesang kommt, nimmt Strauss das Orchester stark zurück, wodurch die Stimme der Sängerin nackt und bloß im Raum steht und sich nicht hinter Klangmassen verstecken kann. Hier muss die Interpretin jedes Wort noch intensiver „meinen“ und fühlen, die vorhin angesprochenen Farben noch klarer herausarbeiten, als sie es ohnehin schon tut. www.wiener-staatsoper.at
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Der Rosenkavalier 3., 6., 9. Juni 2016 Dirigent: Adam Fischer Mit: Dorothea Röschmann, Lars Woldt, Daniela Sindram, Chen Reiss, u.a. Diese Produktion wurde ermöglicht mit Unterstützung von
in den Orchesterklang eintauche, dann wird das sogar ein phänomenales körperliches Ereignis!
Dadurch entsteht aber jene intime Atmosphäre zwischen Publikum und Sängerin, die im Idealfall auch die Liederabende auszeichnet. Inwieweit müssen Strausssängerinnen und Strauss sänger nicht nur ihren Part, sondern die gesamte Partitur studieren, all die musikalischen Querverweise, Zitate, Subtexte entziffern, um die jeweilige Rolle adäquat interpretieren zu können? Dorothea Röschmann: Natürlich sollte man gut studiert sein, aber darauf allein darf es sich nicht beschränken. Vieles von dem, was Sie hier angedeutet haben, ergibt sich oft erst im Miteinander des Musizierens. Ein Dirigent oder Instrumentalist bietet etwas an, zeigt ein Detail auf, das der Sänger auf der Bühne aufnimmt und weiterspinnt. Oder umgekehrt, der Sänger setzt einen Impuls und das Orchester beantwortet diesen. Damit aber dieses ständige Geben und Nehmen funktioniert, ist eine ausführliche Probenarbeit notwendig, in der man sich aufeinander einstimmt, sich kennen lernt, in Klänge einhört – nicht umsonst liebe ich die Proben, allen voran die musikalischen. Wenn diese Basis aber gegeben ist, kann man bei der Aufführung wirklich loslassen und dann entstehen Dinge, die gar nicht planbar oder im Vorhinein studierbar sind. Das gilt übrigens nicht nur für Strausspartien. Muss man dieses Loslassen bei einer Aufführung lernen oder ist das etwas, was sich von selbst ergibt? Dorothea Röschmann: Sicher hilft einem die Berufserfahrung mit manchen Irritationen, die auftreten können, besser umzugehen. Aber ganz grundsätzlich ist es eine Typfrage, ob man bei Aufführungen vom Lampenfieber beherrscht wird, oder ob man in der Lage ist, voller Vertrauen loszulassen – vorausgesetzt wie gesagt, es wurde ausführlich geprobt. Es kommt natürlich auch darauf an, inwieweit man einst eine schlimme Erfahrung auf der Bühne gemacht hat, denn so etwas kann ebenfalls ganz extrem hemmen. Sie können es also genießen, wenn Sie auf der Bühne stehen und singen und beispielsweise Teil des herrlichen Terzetts im dritten Akt des Rosenkavaliers sind? Dorothea Röschmann: Auf jeden Fall! Wenn ich mit den Stimmen der beiden anderen gemeinsam
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Was machen Sie eigentlich während des zweiten Aktes in dem Sie nichts zu singen haben? Dorothea Röschmann: Ich höre mir meine Lieblingsstellen an, aber nur diese, sonst laufe ich Gefahr unentwegt innerlich mitzusingen und das würde mich dann doch etwas ermüden, bevor ich im dritten Akt wieder auf die Bühne muss. Der Rosenkavalier spielt von der Handlung her in Wien, im Rokokozeitalter – Sie singen ja sehr viel Mozart – wie viel Mozartisches ist im Rosenkavalier tatsächlich zu finden? Dorothea Röschmann: Wenn es vom Orchesterklang her sehr durchsichtig wird, wenn die Stimmen, wie schon oben erwähnt, sehr nackt vor dem Publikum stehen, dann wird es durchaus mozartisch. Aber auch die Tatsache, dass die Schönheit der Stimme nicht Selbstzweck sein soll, sondern im Dienste des Ausdrucks stehen muss, geht in diese Richtung. Und ganz wichtig: Bei der Marschallin, aber auch bei den übrigen Rollen, ist, so wie bei Mozart, echte Menschendarstellung gefordert, mit allen Möglichkeiten des Gesanges, des Ausdrucks und des Schauspiels. Die Marschallin ist somit ein Geschenk an alle Schauspiel liebende Musikerinnen (lacht). Wie schafft man es, von einem Stück, das man schon oft interpretiert hat, stets neu ergriffen zu werden, sodass man diese Berührtheit auch transportieren kann? Dorothea Röschmann: Unser täglich Brot besteht unter anderem darin, nicht in Routine abzugleiten. Wir Interpreten müssen versuchen, uns dem Werk, der Partie, jedes Mal mit neuen Augen und Ohren zu nähern. Das ist dann Kunst und nicht bloßes Handwerk. Und selbstverständlich merkt das Publikum sehr bald, ob derjenige auf der Bühne selbst neugierig ist, oder nur bereits Gewohntes abspult. Vielleicht noch eine letzte Frage: Sie singen gerne die Marschallin, aber keine andere große Strausspartie, wie zum Beispiel die Ariadne – warum nicht? Dorothea Röschmann: Nun, die Ariadne wird gerade studiert (lacht).
Das Gespräch führte Andreas Láng
DER PROLOG WIRD D
as Heft, das Sie gerade in Ihren Händen halten, ist die 200. Ausgabe des Magazins der Wiener Staatsoper. Unter unterschiedlichen Namen begleitet es seit genau 20 Jahren die Be gebenheiten im Haus und versucht, Einblicke in das breite Geschehen der Wiener Staatsoper zu liefern. In Interviews, Hintergrundgeschichten, Gast kommentaren, Rück- und Ausblicken, Portraits … Vieles hat sich inzwischen verändert: Nicht nur das Layout und die Covergestaltung, sondern auch was das Format betrifft. Der Prolog ist zum Beispiel umfangreicher geworden und folgt in seiner äußeren Anmutung heute ganz der aktuellen Staatsopern-CI. Auch die regelmäßigen Autoren haben mehrfach gewechselt: Man liest im ersten Impressum die Namen Christoph
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Wagner-Trenkwitz, Irina Kubadinow und Alfred Oberzaucher, später war Peter Blaha federführend tätig, seit September 2007 gestaltet die aktuelle Dramaturgie das Magazin. Begonnen hat alles im September 1996: Die erste Nummer hatte 18 Seiten, einen Gastkommentar steuerte unter anderem Peter Marboe bei, zu den Themen des Hefts zählten die Wiederaufnahme von Pique Dame, als Staatsopern-Debütantin wurde Violeta Urmana vorstellt, es wurde an Lotte Lehmann erinnert. Seither sind zwei Jahrzehnte vergangen – und der Prolog, wie gesagt: mehrfach gewandelt, hält seine Leserinnen und Leser nach wie vor am Laufenden. Und während dieses Heft noch gelesen wird, wird die Nummer 201 – September 2016 – bereits vorbereitet …
Der Prolog im Wandel der Zeit v.l.n.r.: 1996, 1999, 2001, 2007, 2009 und heute
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KS Juan Diego Flórez singt den Ernesto in der Neuproduktion von Don Pasquale
Zwei Premieren: Don Pasquale und Undine Mit einem Originalbeitrag von Michele Pertusi Interview mit KS Elı¯na Garancˇa
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Nikisha Fogo und Alexis Forabosco in Cacti
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BALLETT
CACTI Reich verzweigt
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usikenthusiasten aus aller Welt ist sie ein Begriff: Die Carnegie Hall. 1891 eröffnet, lädt sie nicht nur mit ihren drei Sälen (der Main Hall, auch Isaac Stern Auditorium/Ronald O. Perelman Stage genannt mit 2804 Plätzen,der Zankel Hall mit 599 Plätzen und der Weill Recital Hall mit 268 Plätzen) zum Konzertieren ein, sondern setzt auch ihrem Erbauer Andrew Carnegie (1835-1919) ein Denkmal.
War Carnegie ein finanzieller Gigant, der sich in seinen Schriften Gedanken über die Verteilung zwischen arm und reich, „groß“ und „klein“ machte, so umfasst auch die Familie der Kakteengewächse „große“ und „kleine“ Vertreter. Mit maximal zwölf Millimetern Durchmesser ist Blossfeldia liliputana die kleinste bekannte Art, doch nach wem sollte man die Giganten unter den Kakteen am anderen Ende der Größenskala benennen?
Aus Schottland stammend, entdeckte Carnegie in den USA nach verschiedenen Lebensstationen die Stahlindustrie als lukratives Betätigungsfeld für sich und stieg auf diesem Wege zu einem der reichsten Männer seiner Zeit auf. Seinen Reichtum aber wollte er teilen.
Der Botaniker George Engelmann (1809-1884) wurde vor allem durch Erstbeschreibungen amerikanischer Kakteengewächse bekannt. In den über 100 Tafeln mit Abbildungen von Kakteen in seinem Werk gibt es nur eine kolorierte: Cereus giganteus, die bis 20 Meter hohe und damit größte Art der Kakteen, die heute – nach Britton und Rose – Andrew Carnegie zu Ehren mit dem botanischen Namen Carnegia gigantea bezeichnet wird und damit die einzige Pflanzenart der Gattung Carnegia in der Familie der Kakteengewächse ist.
Das Motto „der Mann, der so reich stirbt, stirbt in Schande“, veröffentlicht 1889 in Carnegies Essay The Gospel of Wealth, steht für die philan thropischen Bemühungen Carnegies, in deren Folge zahlreiche Stiftungen und gemeinnützige Einrichtungen entstanden, darunter zwischen 1883 und 1929 weltweit 2509 so genannte CarnegieBibliotheken. Sein Interesse galt auch dem New York Botanical Garden, zu dessen Aufsichtsrat er gehörte. So traf er auf den Geologen und Botaniker Nathaniel Lord Britton (1859-1934), der vor allem zusammen mit dem Botaniker Joseph Nelson Rose (1862-1928) Studien über Kakteen verfasste.
Kakteen auf der Bühne in einer dramatischen Anlage, die sich auch der Beziehung zwischen dem Individuum und der Gesellschaft widmet – Andrew Carnegie hätte Alexander Ekmans Cacti unter diesen Gesichtspunkten sicher mit Vergnügen betrachtet. Ist es nicht erstaunlich, wie reich verzweigte Zusammenhänge sich eröffnen können, wenn man nur ausreichend lange danach sucht? Oliver Peter Graber
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VAN MANEN|EKMAN | KYLÍAN Adagio Hammerklavier Cacti Bella Figura 7., 11., 17. Juni 2016 Diese Produktion wird ermöglicht mit Unterstützung von
MIT VERDI AUF DU UND DU Simone Young dirigiert Verdis Macbeth
Simone Young
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enn man Ihren Opernkalender studiert, er gibt sich ein Überhang von Wagner/ Strauss-Werken im Vergleich zu Verdi. Ist das ein Zufall? Absicht? Oder hängt das damit zusammen, dass Sie für Wagner/Strauss einfach öfter angefragt werden? Simone Young: Ich versuche immer eine Balance zu halten, aber die Angebote häufen sich mitunter für das eine oder andere. Derzeit stehen mehr Strauss- und Wagner-Opern in meinem Auftrittskalender und ich muss mich, was Verdi betrifft, mitunter ein wenig gedulden. Dafür freut mich ein Verdi umso mehr! Die letzte Aida hier an der Staatsoper war größte Freude!
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Im Juni dirigieren Sie hier Verdis Macbeth, ein Stück, das Sie schon länger nicht mehr geleitet haben. Wie sieht Ihre Vorbereitung in einem solchen Fall aus? Simone Young: Das ist eine sehr interessante Situation. Ich habe Macbeth in der Vergangenheit immer wieder dirigiert, an diesem Haus etwa 1999, in Houston, Hamburg, München. Ich kenne also wirklich jede Note in dieser Oper, und sobald ich die Partitur aufschlage, kommt mir jeder dieser früheren Macbeth-Abende wie gestern vor. Gleichzeitig ist natürlich Zeit vergangen und ich bin gereift. Ich habe inzwischen etliche Produktionen des jungen Verdi gemacht und kann
INTERVIEW
viele gewonnene Erfahrungen und Erkenntnisse in den aktuellen Macbeth einarbeiten. Wobei wir an der Wiener Staatsoper ja die spätere Macbeth-Fassung spielen. Hätte Sie die frühere mehr interessiert? Simone Young: Die unterschiedlichen Fassungen der Verdi-Opern sind ein großes und ungemein spannendes Gebiet! Normalerweise bin ich ja eine Anhängerin der ersten Versionen. Aber es hängt immer sehr davon ab, warum ein Komponist ein Werk noch einmal überarbeitet hat. Mitunter hatte Verdi einen guten Grund für seine Änderungen. Zum Beispiel Don Carlo: So sehr ich das Fontainebleau-Bild liebe würde ich die fünfaktige Fassung dennoch niemals leiten wollen. Denn Verdi, als der perfekte Musikdramaturg, hat in der vieraktigen Version eine viel schlüssigere und klarere Aussage getroffen. Ebenso ist es in Macbeth. Ich finde die zweite Fassung dramaturgisch einfach klarer, zumal Verdi die Änderungen aus Überzeugung und nicht aufgrund äußerer Umstände vorgenommen hat. Es gibt auch andere Fälle: Man weiß bei Nabucco, dass Verdi eine Arie nach der Generalprobe gestrichen hat, weil er mit der Sopranistin unzufrieden war. Das ist natürlich kein Grund, es heute auch so zu machen. Im Zusammenhang mit Macbeth wird gerne darauf verwiesen, dass Verdi einen neuen Weg der Komposition einschlug. Worin liegt das Experimentelle in Macbeth? Simone Young: Es ist ein Stück, das in die Zukunft schaut. Einerseits noch fest im Belcanto verankert erweitert Verdi in Macbeth die Breite der Ausdruckspalette. In manchen Szenen, wie etwa in der Wahnsinnsszene, bekommt man eine Ahnung vom späten Verdi, von Otello. Aber, und das erachte ich als wichtig, er ist dort noch nicht angekommen, sondern erst am Weg. Es wäre ein großer Fehler, wenn man von den Sängern einen Verismo-Stil forderte. Es ist eben auch noch Belcanto, wie man an vielen Stellen, etwa in den Chorpassagen, merkt. In einer sehr bekannten Briefstelle hat Verdi von der Darstellerin der Lady Macbeth keinen Schöngesang gefordert. Man soll es aber dennoch mit einer übersteigerten Expressivität nicht übertreiben?
Simone Young: Nein, auf keinen Fall. Sonst hätte er ja vieles ganz anders geschrieben. Ich glaube, er meinte, nicht nur Schöngesang … Wenn Sie sich mit einer Oper wie Macbeth beschäftigen: Entwickeln Sie zuerst ein Klangkonzept, dem Sie folgen oder ergibt sich ein solches ganz automatisch aus der Partitur? Simone Young: Zum Teil entsteht es tatsächlich automatisch, wobei ich auf einen Aspekt hinweisen möchte, der oftmals übersehen wird. Nämlich auf die Akustik eines Opernhauses und den Klang eines Orchesters. Hier an der Wiener Staatsoper ist das ganz speziell, weil die Musiker sehr hoch sitzen und daher im Piano zu einer Transparenz fähig sind, die man selten hört. Und im Forte können sie eine besondere Brillanz entwickeln. Da ich mit diesem Haus sehr vertraut bin, kann ich auf diese Klangmöglichkeiten eingehen. Mein Anfangspunkt ist aber der Text. Verdi hat so viel Wert auf diesen gelegt, er hat sich so intensiv mit diesem beschäftigt, dass wir als Interpreten geradezu verpflichtet sind, uns immer wieder mit ihm auseinander zu setzen. Umso älter Verdi wurde, desto mehr Interpretationsanweisungen gab er in seinen Partituren. Wie viel notierte er in Macbeth? Simone Young: Viel. Zum Teil trifft man aber auf Dinge, die nicht konsequent sind. Zum Beispiel, dass die Streicher und Bläser an derselben Stelle unterschiedliche Artikulationen haben. In solchen Fällen weiß man manchmal nicht: Ist ihm das unabsichtlich passiert? Oder hat er etwas bezweckt? Man lernt aber damit umzugehen. Wenn Sie einem jungen Dirigenten knapp vor einem Auftritt drei Dinge sagen müssten, auf die er bei Macbeth besonders achten soll, dann wären diese … Simone Young: … dass er sich unbedingt um den Chor kümmern soll. Die Chorstellen sind mörderisch schwer. Dass er den Mut haben soll, die Pausen zu halten. Es gibt bei Verdi immer wieder Generalpausen, die ungemein wichtig sind. Pausen sind keine Leerstellen, sondern halten die Spannung von einem Ton zum nächsten. Und drittens: Locker bleiben. In Wahrheit stirbt keiner. Aber das gilt ja für alle Werke …
Das Gespräch führte Oliver Láng
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Macbeth 8., 12., 15., 18. Juni 2016 Mit: Andrzej Dobber, Ferruccio Furlanetto, Tatiana Serjan, Jorge de Leon, Jinxu Xiahou, Jongmin Park, Donna Ellen
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ir sind stolz auf das künstlerische Angebot unseres Landes. Doch welche Aufgaben sind mit diesem Selbstverständnis verbunden? Wie stehen wir diesbezüglich international da und wie sind die Aussichten für die Zukunft? Welche Funktion hat Kunst? Für den Prolog bitten wir in dieser Serie international führende Manager zu einem entsprechenden Gespräch – in der aktuellen Ausgabe Franz Patay, Rektor der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien.
Prof. Dr. Franz Patay wurde 1961 in Wien geboren. Promotion in Rechtswissenschaften. Bisherige Funktionen (Auswahl): Stellvertretender Rektoratsdirektor an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Wien; kaufmännischer Leiter des „Wiener Mozartjahres 2006“; Geschäftsführer der Joseph Haydn Burgenland GmbH (für das Haydnjahr 2009); Gründungsgeschäftsführer der Kunsthalle Wien GmbH; Direktor des KUNST HAUS WIEN; Generalsekretär des IMZ – Internationales Musik & Medien Zentrum Wien; derzeit Rektor der MUK, der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien.
Wenn man hier an der MUK, der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien, in den dritten Stock kommt, liest man an der Wand den Satz: „Kunst ist autonom, da hat keiner reinzureden oder Forderungen zu stellen.“ In Wahrheit aber ist auch die Kunst nie ganz frei. Die Gesellschaft formuliert durchaus Forderungen … Franz Patay: Natürlich. Es fängt ja schon damit an, dass nicht endgültig zu definieren ist, was Kunst und Kultur ist. Weil TTIP gerade in aller Munde ist und diese Begriffe dort auch verhandelt werden: Geht es bei einem Kunsterlebnis um eine reine Dienstleistung? Oder um Nahrung für die Seele? Selbstverständlich ist Kultur auch eine Wirtschaftsangelegenheit, es werden Leistungen erbracht für die bezahlt wird, es gibt Gehälter, Verträge. Aber das Ganze nur aufs Wirtschaftliche zu reduzieren, ist dann doch viel zu platt. Dafür hängen zu viele Gefühle daran, dafür investieren Menschen zu viel Seelenkraft. Es geht auch um Geld, aber auch um weit mehr. Um Emotionen. Franz Patay: Um Emotionen. Und das macht den Unterschied zwischen Kunst und vielen anderen Dingen aus. Die Wiener Staatsoper wie auch die MUK beschäftigen sich genau mit diesem Erzeugen und Kanalisieren von Gefühlen. Im Falle der Staatsoper erlebt man es ja jeden Abend, wie die Emotionen auf beiden Seiten, also auf der Bühne und im Zuschauerraum, wirksam werden. Und wir bilden hier an der Musik und Kunst Privatuni-
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versität der Stadt Wien genau jenen Nachwuchs aus, der Emotionen zu transportieren versteht: Sänger, Instrumentalisten, Schauspieler, Tänzer – egal ob Frauen oder Männer. Dabei geht es immer um Gefühle. Und genau das wird im Wirtschaftssektor nachgefragt. Im Wirtschaftssektor: auch außerhalb der Kultur szene? Franz Patay: Ja! Hier am Tisch liegt ein Handy. Mit dem Design dieses Telefons werden auch Emotionen erzeugt: Wenn ich das Telefon von der Marke X habe, bedeutet das, dass ich ein dynamischer, moderner, stylischer Mensch bin – so vermittelt es die Werbung bzw. das Marketing und lädt mit diesen Attributen das Produkt auf. Dahinter stehen aber Menschen, denen es gelungen ist, die genannten Gefühle in das Ding zu packen. An dieser Stelle gibt es einen Berührungspunkt mit der Kunst. Für uns bedeutet das: Nicht jeder und jede, die unsere Ausbildungsstätte verlassen, müssen eine Solokarriere starten. Aber alle sollen die Fähigkeit besitzen, Gefühle zu erzeugen und zu transportieren. Sie müssen wissen, wie’s geht. Und das ist für die Wirtschaft ausgesprochen interessant. Staatsoper und MUK sind Institutionen im internationalen Wettbewerb, die einerseits größtmögliche Breite und andererseits ein Alleinstellungsmerkmal brauchen. Sind diese beiden Elemente einfach unter einen Hut zu bringen? Franz Patay: Das finde ich nicht so schwierig. Man muss offen sein, das ist klar. Und man darf sich als großes Unternehmen nicht nur einem Nischenmarkt verschreiben sondern sollte möglichst viele Menschen ansprechen. Die Staatsoper ist für das gesamte Musiktheater zuständig, nicht nur für ein kleines Segment wie etwa Oper des 18. Jahrhunderts. Die MUK wiederum bildet zum Beispiel Schauspielerinnen und Schauspieler aus, die Shakespeare, Experimentelles, Film und Fernsehen gleichermaßen beherr-
INTERVIEW
Franz Patay
schen. Gleichzeitig braucht es natürlich auch ein Alleinstellungsmerkmal. Dieses lautet bei uns „Employ ability“, also Beschäftigungsfähigkeit. Wir möchten, dass alle Studierenden, die bei uns abschließen, nicht nur eigenständige Künstlerpersönlichkeiten sind, sondern auch wissen, wie sie mit ihrer Kunst Geld verdienen können. Sie sollen mit Begriffen wie Agentur, Werkvertrag, Verlag und so weiter umgehen können. Und wir bringen sie mit jenen Entscheidungsträgern zusammen, die später für sie wichtig sein werden. So gibt es eine Kooperation zwischen der Wiener Staatsoper und unserer Universität: ein eigenes Vorsingen für unsere Sängerinnen und Sänger, bei dem Direktor Meyer anwesend ist. Im Falle von Maria Nazarova, die bei uns studiert hat und jetzt Staatsopern-Ensemblemitglied ist, hat das perfekt geklappt. Im Falle der Wiener Staatsoper ist das Alleinstellungsmerkmal übrigens ganz einfach: die Besten der Welt. Wien als Musikstadt ist an sich ein attraktives Verkaufsargument. Ist diese Tradition, dieses Wissen um die große Geschichte eine Beflügelung? Franz Patay: Absolut! Weil wir so oft Alleinstellungsmerkmal gesagt haben: Das ist eines! International wird Wien mit klassischer Musik konnotiert.
Staatsoper, Musikverein und so weiter sind einfach berühmt. Abgesehen davon sind Musik und Theater in Wien ein Faktor im Gesellschaftsleben. Wieweit nützen Sie persönlich diesen Faktor, außerhalb Ihres Berufes? Was schaut sich Franz Patay an, wenn er als Privatmann in die Oper, ins Theater geht? Franz Patay: Er schaut sich Dinge an, die ihn einfach interessieren. Dinge, die mich in freudige Erwartung bringen. Egal, ob es dabei um Oper, Tanz, Konzert, Theater geht. Ich verspüre durchaus den Wunsch nach positiven Erlebnissen. Positiv bedeutet in diesem Falle: fruchtbringend! Schließen diese positiven Erlebnisse auch den berühmten gesellschaftlichen Diskurs ein? Franz Patay: Es gibt Präsentationen auf der Bühne,die das Publikum mit Fragen konfrontieren, deren Beantwortungen nicht so einfach sind. Es ist im Leben ja nicht immer alles schwarz oder weiß. Und in solchen Fällen macht es Spaß, sich an diesen Fragen intellektuell abzuarbeiten. Und sich damit auseinander zu setzen, was sich eine Künstlerin oder ein Künstler gedacht hat – und ob das aufgegangen ist.
Das Gespräch führte Oliver Láng
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UNSER ENSEMBLE MIHAIL DOGOTARI im Porträt
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Noch vor Abschluss des Studiums gewann er einen internationalen Wettbewerb und wurde im Jahr 2009 an die Wiener Staatsoper engagiert. „Das war für mich einer der schönsten Augenblicke in meinem Leben!“ Die Perspektive, mit den besten Künstlern der Welt auf einer Bühne zu stehen, hier Musiktheater auf höchstem Niveau zu erleben, war einfach faszinierend“, blickt er zurück. Nach seiner Antrittsrolle als kaiserlicher Kommissär in Madama Butterfly folgte sein Weg durch das breite Staatsopern-Repertoire. Dancaïro in Carmen, Hauptmann in Eugen Onegin, Haly in L’italiana in Algeri, Brétigny in Manon, Christian in Un ballo in maschera, Marullo in Rigoletto, Jäger in
Rusalka und viele andere Partien gestaltete er hier seither. Ob ihm heitere oder ernste Rollen lieber sind? „Ich denke, dass ich zunächst einmal vieles ausprobieren möchte. Aber aufgrund meines jungen Alters kommen mir oftmals komische Partien entgegen. Um einen Rigoletto singen zu können oder einen Giorgio Germont muss man vieles erlebt haben, selber Vater sein und eine gewisse Lebenserfahrung besitzen. Sonst wirkt man unglaubwürdig.“ Nachsatz: „Wenn meine Lehrer richtig liegen, geht meine Stimme in Richtung Verdi-Bariton. Und dann werde ich früher oder später ohnedies eher tragische Rollen gestalten.“ Egal, ob heiter oder ernst, zum Musiktheater gehört natürlich auch eine gehörige Portion an Schauspielkunst. „Es ist wichtig, eine Figur in all ihren Facetten abzubilden, und nicht nur die passenden Noten zu singen“, befindet Dogotari. „Wobei es freilich auch schwanken kann. Wenn man eine Partie zum ersten Mal singt, konzentriert man sich vielleicht eher auf das Gesangliche. Hat man dann eine gewisse Sicherheit erreicht, so kann man auch im Darstellerischen nach und nach mehr geben. Aber immer ist Oper auch Theater und nicht nur ein genauer mathematischer Prozess. Es ist das Leben, und man muss es spüren und darin wachsen!“ Apropos wachsen: So ganz zufrieden ist Mihail Dogotari mit seiner Leistung niemals. Egal wie gut er auch singt und spielt, immer wieder überdenkt er das Gebotene und fragt sich, wie er es beim nächsten Mal noch besser machen könnte – mitunter sogar noch während der Vorstellung. Und sind seine Auftritte vorbei, wünscht er sich schon die nächsten herbei. „Dann spüre ich, wie das Theatervirus in mir wirksam wird – und ich schon wieder auf die Bühne hinaus möchte.“ Dieses Drängen wird ganz besonders stark, wenn er im Alltag ein paar Tage frei hat. „Es ist schön, wenn man nicht nur probt und auf der Bühne steht, sondern hin und wieder auch eine Pause hat – um nicht auszuglühen“, meint er. „Aber sobald ich mehr als zwei Tage nicht im Theater war, spüre ich schon wieder so ein Kribbeln, das mir sagt: Du musst wieder in die Staatsoper! Du musst wieder auftreten!“ Oliver Láng
SERIE
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igentlich zog es ihn in der Kindheit zum Fußball. Folglich sollte der spätere Beruf auch jener des Fußballers werden, jedenfalls, wenn es nach dem Willen des jungen Mihail Dogotari gegangen wäre. Doch konnte sich die Familie die entsprechende teure Sportschule nicht leisten und brachte den Jungen kurzerhand in der gegenüberliegenden Musikschule unter. War er doch musikalisch und sang gerne – und war die Musik doch ein wichtiges, wenn auch nicht professionell betriebenes Betätigungsfeld im Haushalt Dogotari. Keine große Sache anfangs, kein expliziter Berufswunsch, sondern „ganz natürlich und entspannt“, berichtet der Bariton heute. Doch dann stellte sich bald heraus, dass Talent da war und der Musikerberuf zumindest eine Option wäre. „Alle wollten damals Popmusiker und TVStars werden“, so Dogotari, „mir war die klassische Musik aber lieber“. Also widmete er sich ganz der Oper – und streckte die Fühler aus. Vorbilder waren einerseits die großen russischen Interpreten, andererseits auch italienische Legenden wie Gobbi, Bastianini, Cappuccilli. Im Zentrum aber Dmitri Hvorostovsky! „Als ich studierte, waren alle Schüler von ihm angetan, vor allem natürlich die Baritone. Genauso wollten wir auch werden.“ Wobei Mihail Dogotari sich zeitweise intensiv auch dem Tenor-Stimmfach zuwandte und, wie er erzählt, stunden- und tagelang Corelli, Flórez & Co. lauschte. „Ich hatte durchaus Lehrer, die mich eher für einen Tenor hielten – und so habe ich immer wieder mit entsprechenden Arien experimentiert, aber mir ist das Bariton-Fach lieber“.
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UNTERREINER MAL 10 M
anchmal fängt es mit einem einzigen Wort an. Mit „Klopstock“ zum Beispiel, dem einzigen Wort des Brühlmann in Werther. Mit jenem Wort also, mit dem Clemens Unterreiner 2005 im Großen Haus debütierte. Wenig später war er fix im Ensemble und hat einen beständig nach oben weisenden Karriereweg genommen. Anlässlich seines Zehnjahresjubiläums hat er nun auf sein erstes Staatsopern-Dezennium zurückgeblickt und zehn persönliche Highlights nominiert … Repertoirebetrieb: Mit all seinen Herausforderungen und Vorzügen! Herausforderungen, sowohl körperlicher als auch mentaler Natur: Wir singen hier eine Unmenge an sehr unterschiedlichen Rollen quer durch alle Stile – und studieren diese in manchmal kurzer Zeit ein. Gleichzeitig ist das auch eine großartige Schule, weil wir so extrem darauf trainiert sind, schnell zu lernen und spontan zu sein. Das kommt uns auch, wenn wir woanders singen oder einspringen, sehr zugute! Staatsopernorchester: Ein Wahnsinn eigentlich, dass wir hier jeden Tag mit dem besten Orchester der Welt auftreten dürfen. Alleine, was wir da musikalisch lernen können! Das ist höchster Luxus und eine Auszeichnung.
Clemens Unterreiner hat zu seinem 10-Jahres-Jubiläum sein erstes Buch veröffentlicht: Ein Bariton für alle Fälle. Signierstunde am 10. Juni um 16 Uhr im Arcadia Opera Shop
„Hinaufarbeiten“: Nütze deine Chance in den kleinen Partien! Mit Klopstock habe ich mir meinen hiesigen Vertrag ersungen, das zeigt, dass man aus allem etwas machen kann – und muss! Als Künstler muss man jede Chance nützen. Kinderoper: Da ist keiner der Star auf der großen Weltbühne, aber unendlich wichtig! Und man kann im Kleinen etwas Feines schaffen.
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Ballett: Für mich als Ballett-Fan war es ein ganz besonderer Abend, als Direktor Meyer mir ermöglichte, bei der Nurejew Gala 2015 die Lieder eines fahrenden Gesellen zu singen. So entsteht auch ein Zusammengehörigkeitsgefühl mit den Tänzer innen und Tänzern. Solistenverband: Das ist der Zusammenschluss aller Solisten dieses Hauses. Eine große Ehre dazuzugehören – und auch eine Verantwortung, wenn man weiß, wie groß die Tradition dieses Verbandes ist und wer aller schon Mitglied war. Silvesterfledermäuse: Schon als Stehplatzler hat die Fledermaus einfach zu Silvester dazugehört. Stundenlanges Anstellen, die Vorfreude, und dann diese schöne Inszenierung. Ich freue mich, inzwischen selbst in der Fledermaus auftreten zu dürfen. Kantine: Ein Rückzugsort, ein Ort, an dem Schmäh geführt wird, an dem Dinge besprochen werden. Offizielle – und halboffizielle, Stichwort: Kantinentratsch! Ein ganz wichtiger Ort für uns Sänger. Kollegen: So viele großartige Künstler, eine Auszeichnung, mit ihnen allen gemeinsam auf der Bühne stehen zu dürfe. Viele Freundschaften, zahlreiche gemeinsame Erlebnisse. Manche sind so etwas wie Familienmitglieder. Meine Rollen: Viele großartige Chancen! Ich habe bisher an rund 600 Abenden über 50 verschiedene Partien singen dürfen. Aus all dem greife ich nur eine heraus, mein Einspringen als Vater in Hänsel und Gretel. Das war ein Rollendebüt, ganz ohne Bühnenprobe, und ich habe mich ganz ohne Netz mutig in die Premierenschlacht gestürzt… OL
Szenenbild Macbeth
REPERTOIRE
REPERTOIRE IM JUNI DON CARLO | 2. Juni Wenn sich Liebe und hohe Politik vermischen, können letztlich nur menschliche Katastrophen entstehen. In Giuseppe Verdis auf Friedrich Schillers Don Karlos basierenden Oper werden die seelischen Tiefen und Untiefen der Handelnden auf meisterhafte Weise musikalisch wiedergegeben. DER ROSENKAVALIER | 3., 6., 9. Juni In Richard Strauss’ und Hugo von Hofmannsthals Der Rosenkavalier erkennt die Feldmarschallin als einzige Person der Handlung das Wesen der Liebe mit all ihren Facetten. Erstmals in Wien ist Dorothea Röschmann als Marschallin und damit in einer Strauss-Partie zu erleben (siehe auch das Interview S. 6), Lars Woldt gibt den Ochs, Daniela Sindram, die im Herbst als Hänsel eingesprungen ist, den Octavian und Chen Reiss die Sophie. SIMON BOCCANEGRA | 4. Juni „Das Herz des Menschen ist ein Quell ewigen Leides“, heißt es im auch von Kennern besonders geschätzten Simon Boccanegra. Wie schwer es ist, Macht und Liebe zu vereinen und dadurch glücklich zu werden, muss auch die Titelfigur in dieser Oper Giuseppe Verdis im Laufe der Handlung erkennen. Für die Inszenierung der aktuellen Produktion zeichnete Regiegröße Peter Stein verantwortlich. MACBETH | 8., 12., 15., 18. Juni Lieber als alle anderen Opern sei ihm dieser Macbeth, stellte Verdi 1847, kurz nach der Uraufführung in Florenz, fest. Und: „Ich glaube, dass diese Oper unserer Musik eine neue Richtungen geben kann“. Eine neue Richtung? Mit Macbeth, Verdis erster Vertonung eines Shakespeare-Dramas, betrat der Komponist tatsächlich musikalisches Neuland und wagte ein Stil-Experiment, das dem Werk bis heute eine Ausnahmestellung einräumt. L’ELISIR D’AMORE | 10., 13. Juni Donizettis Liebestrank ist in der unglaublichen Rekordzeit von nur zwei Wochen geschaffen worden: Entstanden ist nichtsdestotrotz eine der herzerwärmendsten, kurzweiligsten und zugleich
komischesten Liebesgeschichten der gesamten Opernliteratur, bei der Freunde des Schöngesangs ebenfalls auf ihre Rechnung kommen. ALCESTE | 14., 16., 19., 21. Juni Als wichtige Vertreterin des Typus der Reformopern von Gluck, nimmt Alceste in der Operngeschichte einen wichtigen Platz ein, da Gluck entgegen den Konventionen seiner Zeit unter anderem die Klarheit und Glaubwürdigkeit der Figurenpsychologie betont hat. Zwar wurde das Werk auch im Haus am Ring schon des Öfteren gegeben, doch in der originalen französischen Fassung ging Alceste erst mit der Premiere der aktuellen Produktion im Jahr 2012 über diese Bühne. MANON LESCAUT | 20., 23., 27., 30. Juni Die stoffliche Grundlage zu Puccinis Manon Lescaut lieferte Abbé Prévosts beliebter Skandalroman Histoire du chevalier Des Grieux et de Manon Lescaut. Kein Wunder also, dass die tragisch endende Liebesgeschichte bald zahllose Adaptionen nach sich zog. Daher zögerte Puccini zunächst, ob er sich an den Stoff wagen sollte – hatte doch Komponistenkollege Jules Massenet kurz zuvor bereits eine äußerst erfolgreiche Manon geschrieben. Aber schließlich nahm Puccini die Herausforderung an und schuf eine von Beginn an umschwärmte Fassung der bekannten Geschichte. LE NOZZE DI FIGARO | 22., 25., 28 Juni Le nozze di Figaro ist die erste der drei Opern, die Mozart gemeinsam mit dem Librettisten Lorenzo Da Ponte geschaffen hatte. Das 1786 in Wien uraufgeführte Werk zählt unbestritten zu den großartigsten Schöpfungen für das Musiktheater überhaupt. DON PASQUALE | 24., 29 Juni Hier eine junge, kapriziöse Frau, die mit Selbstbewusstsein und Witz einen älteren Möchtegern-Liebhaber an der Nase herwumführt, dort der in Wahrheit passende Liebhaber und dazwischen ein gewiefter Ränkeschmied. Gaetano Donizetti hat mit seinem Don Pasquale einen Unterhaltungsklassiker geschaffen, der seit jeher den größten Sängern und Darstellern eine entsprechende Bühne bot. www.wiener-staatsoper.at
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KIRILL KOURL AEV Bühnenabschied eines Publikumslieblings
Kirill Kourlaev als Kronprinz Rudolf in Mayerling
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ür seine zahlreichen Fans war es eine unerwar tete Nachricht: Kirill Kourlaev, Erster Solotänzer des Wiener Staatsballetts, beendet mit nur 34 Jahren mit Saisonende seine aktive Karriere als Tänzer.
Seine letzte Hauptpartie tanzte er bereitsam 19. Mai als Kronprinz Rudolf in Sir Kenneth MacMillans tragischem Ballettdrama Mayerling, wo er einmal mehr seine intensive, facetten
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reiche Darstellungskraft und energiegeladene Tanzkunst unter Beweis stellen konnte. Dieser Abend wurde ihm in Anerkennung und Würdigung seiner hervorragenden Leistungen für die Wiener Staatsoper und für die Volksoper Wien gewidmet. „Kronprinz Rudolf ist eine der schönsten Rollen für einen Tänzer. Es gibt viel zu tanzen, zu schauspielern und eine österreichische Geschichte, was mir besondere Freude macht“, so Kourlaev.
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Bis Saisonende wird er aber noch seine weiteren geplanten Auftritte in Don Quixote, Van Manen | Ekman | Kylián und der Nurejew Gala wahr nehmen. Kirill Kourlaev über seine Beweggründe nach 16 Spielzeiten Abschied von der Bühne zu nehmen: „Das professionelle Tanzen ist ein Hochleistungssport, der viel Erfüllung bringt, aber natürlich den Körper auf Dauer sehr beansprucht und den einen mehr, den anderen weniger belastet. Die physischen Beeinträchtigungen in meinem Fall hätten mich ohnehin gezwungen, in naher Zukunft aufzuhören. Ich habe großen Respekt vor Bühne und Publikum und kann mir nicht erlauben, nicht mehr 100 Prozent geben zu können. So sehr ich es liebe, auf der Bühne zu stehen und zu tanzen, habe ich für mich entschieden: Es ist besser, ein Jahr früher zu gehen als einen Tag zu spät.“ Ballettdirektor Manuel Legris nahm dazu in einer Presseaussendung Stellung: „Kirills Entscheidung hat mich einerseits sehr getroffen: Es ist bedauerlich, wenn sich ein für die Compagnie so wichtiger Tänzer wie er auf der Höhe seiner Zeit zurückzieht. Andererseits kann ich ihm nur größten Respekt zollen für seinen klaren Entschluss, von dem er nicht mehr abzubringen war. Er hat als Künstler gespürt, dass es der richtige Moment ist aufzuhören. Für das, was er uns und unzähligen Ballettliebhabern gegeben hat, sind wir voll Dank und Anerkennung und wir wünschen ihm das Beste für seine berufliche Zukunft abseits der Bühne, die er gut vorbereitet hat.“ Kirill Kourlaev möchte sich künftig gerne in anderen Tanzstilen weiterentwickeln und sich vor allem seinen Aktivitäten im Bildungsbereich widmen. 2013 gründete er gemeinsam mit seiner Ehefrau Olga Esina, Erste Solotänzerin des Wiener Staatsballetts, das internationale Bildungsförderungsinstitut „Das Elite-Lyzeum“ im ersten Wiener Gemeindebezirk, das unter anderem mit Ballett-, Gesangs-, Klavierund Schachunterricht ein großes Spektrum an bietet. Seit 2005 österreichischer Staatsbürger, hat er seine gesamte Tänzerkarriere in Wien verbracht und viele eindrucksvolle Partien an der Wiener Staatsoper und der Volksoper Wien verkörpert.
Geboren in Moskau, erhielt er seine Ausbildung an der Klassischen Ballettschule in seiner Heimat stadt. Mit 16 Jahren kam er nach Österreich und studierte zunächst am Ballettkonservatorium St. Pölten, anschließend an der Ballettschule der Wiener Staatsoper. 2000 erhielt er einen Elevenvertrag beim Wiener Staatsopernballett, ein Jahr später wurde er ebenda Corps de ballet-Mitglied, 2004 avancierte er zum Halbsolisten, 2009 zum Solotänzer des Balletts der Wiener Staatsoper und Volksoper. 2012 wurde Kirill Kourlaev schließlich zum Ersten Solotänzer des Wiener Staatsballetts ernannt. Zu seinen bedeutendsten Rollen zählten vor allem jene in Handlungsballetten, darunter Kronprinz Rudolf in MacMillans Mayerling und Lescaut in dessen Manon, Karenin in Eifmans Anna Karenina und Kommissar in dessen Giselle Rouge, Tybalt und Graf Paris in Crankos Romeo und Julia und Fürst Gremin in dessen Onegin, aber auch James in Lacottes La Sylphide, Johann in Petits Die Fledermaus, Espada in Nurejews Don Quixote, Lanquedem in Legris’ Le Corsaire, Drosselmeyer in Harangozós Der Nussknacker, Der Engel in Neumeiers Josephs Legende, Crassus und Antonius in Zanellas Spartacus, Frédéri in Petits L’Arlésienne, Inspektor in Béjarts Le Concours, Don José in Bombanas Ballett: Carmen, Oberon in Elos Ein Sommernachtstraum, Blaubart in Thoss’ Blaubarts Geheimnis sowie diverse Hauptpartien in neoklassischen und zeitgenössischen Choreographien von Robbins, van Manen, Kylián oder van Cauwenbergh. Gleich mehrere Choreographen ließen sich von Kirill Kourlaevs Persönlichkeit inspirieren, so kreierte er Partien in Zanellas Renard, Cavallaris Tschaikowski Impressionen, de Banas Marie Antoinette und Windspiele sowie in McDonalds und Pages Ein Reigen. Darüber hinaus war er mehrfach in Übertragungen von Neujahrskonzerten der Wiener Philharmoniker sowie bei Eröffnungen des Wiener Opernballs zu sehen. Gastspiele führten ihn in viele europä ische Länder und nach Übersee. „Es ist das Beste, das mir in meinem Leben passieren konnte, meine Tänzerkarriere 16 Jahre auf der Bühne der Wiener Staatsoper zu verbringen. Ich bin glücklich und bereue keinen einzigen Moment“, hält Kirill Kourlaev fest.
Iris Frey
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Kirill Kourlaevs geplante Auftritte im Juni: Espada in Don Quixote (5. Juni), Adagio Hammerklavier in Van Manen | Ekman | Kylián (17. Juni) und Lanquedem in Le Corsaire (1. Akt) bei der Nurejew Gala (26. Juni)
Simina Ivan, Hans Peter Kammerer, KS Ildikó Raimondi und Margaret Plummer in Pünktchen und Anton
WENN MAN’S WIRKLICH WISSEN WILL I
STUDIOBÜHNE WALFISCHGASSE Pünktchen und Anton 1., 6., 7. Juni 2016 Operngeschichte VI 10. Juni 2016 Peter und der Wolf 13. Juni 2016
m Oktober 2015 wurde die Studiobühne Walfisch gasse als neue Spielstätte der Wiener Staatsoper eröffnet – als Quartier für die Kinderoper einerseits und als Programmerweiterung andererseits. Denn eine Studiobühne zu besitzen, in der sich abseits des großen Opernalltags kleine Nischen auftun und ein begleitendes Programm veranstalten kann – das ist für ein großes Haus wie es die Staatsoper ist, eine Bereicherung. Zumal in der Walfischgasse ein „echtes“ Theater mit Bühnentechnik und großer Bestuhlung zur Verfügung steht, in dem manches, was bislang im Kinder opernzelt Schwierigkeiten bereitete, nun problemlos möglich ist. Wichtig ist die Kinder- und Jugendschiene, die dort veranstaltet wird. 19mal spielte man bis zum Ende der Spielzeit die erfolgreiche Kinderoper Pünktchen und Anton, 16mal Undine, dazu kommen Veranstaltungen der Ballettakademie und der Opernschule sowie eigens für diesen Raum entwickelte Projekte. Prokofjews Peter und der Wolf erlebte dort seine Staatsopern-Erstaufführung, Ildikó Raimondi erklärte in La Diva?! einem jungen Publikum die Zauberwelt des Theaters. Kinder, die also einmal wissen wollten, was Musiktheater so ist, konnten in der Studiobühne Antworten finden … Doch nicht nur das junge Publikum soll eine Heim-
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stätte finden, auch und gerade für die erwachsenen Opernbesucher wird vieles angeboten. In Gesprächen – mit Elı¯na Garancˇa, Otto Schenk, Jonas Kaufmann, Furruccio Furlanetto – plaudert Staatsoperndirektor Dominique Meyer über den Beruf des Künstlers, in einer Operngeschichte-Vortragsserie bringt er seinem Publikum in Schlaglichtern wichtige Epochen und Ereignisse des Musiktheaters nahe. Konzerte (etwa mit KS Alfred Šramek), musikalische Einführungsprogramme am Klavier (etwa zu Hänsel und Gretel oder dem Ring des Nibelungen), eine Dirigentenwerkstatt, eine Mei sterklasse mit KS Angelika Kirchschlager, eine Ariadne auf Naxos-Lesung mit KSCH Peter Mati´c und manch anderes sorgte bisher im kleinen Theater dafür, dass die Besucher der Wiener Staatsoper noch mehr über das Haus am Ring, seine Künstler und Werke erfahren können. Dieser Weg wird – im Juni und in der nächsten Spielzeit – fortgesetzt: Im Juni mit einer weiteren Ausgabe der Operngeschichte und einer Schulvorstellung von Peter und der Wolf, im September unter anderem mit einem Blick hinter die Kulissen, wenn die Oberspielleiterin des Hauses, Katharina Strommer über den Beruf des Regieassistenten plaudert.
Oliver Láng
DEBÜTS
DEBÜTS IM JUNI Christophe Rousset studierte an der Schola Cantorum Paris und am Königlichen Konserva torium in Den Haag. 1991 gründete er das Ensembles Les Talens Lyriques, mit dem er sich auf die Musik des Barock, der Klassik und der Frühromantik spezialisiert hat. Heute musiziert er mit seinem Ensemble in den wichtigsten Musikstätten der Welt. Daneben verfolgt Christophe Rousset eine Laufbahn als Cembalist und Kammermusiker. Sein jüngstes Album widmete er einem Monumentalwerk des Thomaskantors: den zweiten Band des Wohltemperierten Claviers, eingespielt im Schloss von Versailles. Eine bedeutende Rolle spielt für Christophe Rousset auch das Unterrichten. Er leitet und organisiert Meisterkurse und Akademien für junge Musiker in ganz Europa. Christophe Rousset wurde der Titel eines Commandeur im Ordre des Arts et des Lettres und eines Chevalier im Ordre national du Mérite verliehen. An der Wiener Staatsoper debütiert er am 14. Juni mit Alceste. Die Mezzosopranistin Marianne Crebassa studierte Gesang, Klavier und Musikwissenschaft in Montpellier. 2008 gab die damals 21jährige ihr Bühnendebüt an der Opéra de Montpellier in Schumanns Manfred. Nach ihrem großen Erfolg als Isabella in Wuthering Heights im Jahr 2010 wurde die Sängerin Mitglied des Atelier Lyrique der Pariser Opéra. Im Jahr 2012 debütierte Marianne Crebassa bei den Salzburger Festspielen als Irene in Tamerlano; sie sang in Salzburg auch in Lucio Silla. In der Spielzeit 2013/ 2014 sang sie Dorabella (Così fan tutte) in Montpellier und Siébel (Faust) in Amsterdam; in der Spielzeit 2014 / 2015 feierte sie ihr Debüt an der Scala und sang in Davide penitente bei der Salzburger Mozartwoche. Weitere Auftritte führten sie an das Théâtre des ChampsElysées in Paris, zum Festival de Saint Denis und zum Bremen Festival. Aktuelle konzertante Auftritte beinhalten u.a. Berlioz’ Roméo et Juliette, Ravels Shéhérazade, ein Galakonzert mit Les Musiciens du Louvre und in L’Enfant et les Sortilèges. Debüt an der Wiener Staatsoper am 22. Juni als Cherubino in Le nozze di Figaro.
O P ER N - R O L L EN D EB Ü TS Dorothea Röschmann (Marschallin), Morten Frank Larsen (Faninal) in Der Rosenkavalier am 3. Juni 2016 Andrzej Dobber (Macbeth) in Macbeth am 8. Juni 2016 Maria Nazarova* (1. Kind, 1. Koryphäe), Jason Bridges (Évandre, 3. Koryphäe), Manuel Walser (Herold, 4. Koryphäe, Apollo) in Alceste am 14. Juni 2016 Anna Netrebko (Manon), David Pershall (Lescaut), Marcello Giordani (Des Grieux), Carlos Osuna (Edmondo), Il Hong (Wirt), Juliette Mars (Musiker) in Manon Lescaut am 20. Juni 2016 Cornelius Meister (Dirigent), Rachel Willis- Sørensen (Contessa), Valentina Nafornit¸a ˘ (Susanna), Andrea Carroll (Barbarina) in Le nozze di Figaro am 22. Juni 2016 Marco Armiliato (Dirigent), Ambrogio Maestri (Don Pasquale), Jinxu Xiahou (Ernesto), Mario Cassi (Malatesta), Aida Garifullina (Norina) in Don Pasquale am 24. Juni 2016
B AL L ET T- R O L L EN D EB Ü TS Marianela Nuñez und Semyon Chudin in Don Quixote am 5. Juni. Myriam Ould-Braham und Mathias Hey mann, beide Étoiles des Ballet de l’Opéra de Paris, sowie Hélène Bouchet und Carsten Jung vom Hamburg Ballett geben bei der Nurejew Gala am 26. Juni ihr Hausdebüt.
* Stipendiatin von Novomatic
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Christophe Rousset
SÜCHTIG NACH DER BÜHNE Jinxu Xiahou und seine Gier nach Rollen
Jinxu Xiahou als Nemorino in L’elisir d’amore
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ls Jinxu Xiahou im September 2012 an der Wiener Staatsoper debütierte, hatte er auf den ersten Blick genau ein Asset, das er vorweisen konnte: seine Stimme. Ohne nennenswerte Bühnen erfahrung, ohne größere Repertoirekenntnisse, ohne
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auch nur ein deutsches Wort zu verstehen, fand sich der blutjunge chinesische Tenor mit einem Mal auf der großen Weltbühne des Hauses am Ring wieder und verpasste beinahe gleich den ersten Auftritt, da er die Durchsagen des Inspizienten
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nicht verstand und sich zudem hinter den Kulissen nicht zurechtfand. Inzwischen blickt Jinxu Xiahou schmunzelnd auf diesen anekdotisch anmutenden Beginn seiner Laufbahn zurück und kommentiert ihn lediglich mit den Worten: „Es war wunderbar, aber meine Knie haben vor Angst gezittert, als ob sie Rossinikoloraturen zum Besten geben wollten.“ Dass er sich im harten Bühnenkampf bis heute gut behaupten konnte – so sang er hier unter anderem Hauptpartien wie Nemorino oder Don Ramiro – beweist, dass er neben seiner Stimme doch noch eine wesentliche Sängereigenschaft mitgebracht hat: eine offenbar unstillbare und neugierige Liebe für die Oper, die alles weitere, wie Fleiß und Disziplin miteinschließt beziehungsweise bedingt. „Gier“ nennt Xiahou das, was er in Bezug auf Rollen, auf Auftritte, auf Musik ganz allgemein empfindet. Diese „Gier“ lässt ihn große Rollen innerhalb eines Monats erlernen und ungeduldig darauf warten, sie endlich vor dem Publikum präsentieren zu dürfen. Besonders gierig ist er auf den Rodolfo in Puccinis La Bohème, den er zu seiner großen Freude „endlich“ im November an der Wiener Staatsoper singen darf. „Alle sagen“, so Xiahou, „dass Puccini mir oder besser meiner Stimme besonders gut liegt. Und wenn ich in der Früh aufwache, fällt mir tatsächlich zuerst Bohème oder Tosca oder Madama Butterfly ein, ganz automatisch.“ Zuvor, im Juni, kommt mit dem Ernesto in Don Pasquale noch eine weitere wichtige Belcantopartie auf ihn zu. Natürlich war auch diese Rolle innerhalb eines Monats gelernt, selbst wenn die Werke von Donizetti, Rossini und Bellini „schwieriger sind, als sie aufs erste Hören vielleicht scheinen und Ernesto schwieriger ist als der Nemorino“. Aber letztendlich spielen Schwierigkeiten für ihn keine Rolle, wenn es darum geht, seinen eigenen hohen Anforderungen zu entsprechen und auf die Bühne zu dürfen. Und auch das anfängliche Lampenfieber scheint verflogen zu sein. „Vor Publikum singen zu dürfen ist einfach ein wunderbares Gefühl, das mit Nichts auf der Welt zu vergleichen ist und das süchtig macht, wenn man es einmal genießen durfte.“ Dass Jinxu Xiahou seine Auftritte zugleich als Lehrstunden betrachtet, verschweigt er nicht, im Gegenteil: Dankbar hebt er die Chancen hervor, gemeinsam mit den Allergrößten auf der Bühne stehen zu dürfen, mit ihnen gemeinsam ein Werk zum Leben zu erwecken und vor allem von ihnen zu lernen. Lernen kann in seinem Fall durchaus
mit Großbuchstaben geschrieben werden, denn Xiahou lernt in einem fort. Bei den Auftritten, bei den Proben, zu Hause beim Üben (zu seinem und der Nachbarn Glück wohnt er in einem Altbau), beim Anhören und Ansehen von CDs und DVDs und beim obligatorischen Vorstellungsbesuch (wobei er nicht nur Opern anhört, in denen er mittelfristig auftreten wird, sondern grundsätzlich alles). Auch bei einer von ihm hochgeschätzten großen Melange in der Kantine der Staatsoper im Gespräch mit Kollegen und Freunden wird gelernt, nämlich die deutsche Sprache – denn ohne einen entsprechenden Kurs zu besuchen, parliert er bereits fließend – in Ansätzen sogar schon auf Wienerisch. Überhaupt plant Xihaou mit seiner ebenfalls aus China stammenden Freundin (die hier Klavier studiert und ihn gegebenenfalls auf demselben begleitet) dauerhaft in Wien zu bleiben, bezeichnet die Stadt als Paradies, die hiesige kulturelle Atmosphäre, die Lobau, die Heurigen und die erwähnte Melange als unverzichtbar und die Wiener Staatsoper als neue Heimat. In der „alten“ Heimat China verbringt er die Sommermonate, gemeinsam mit seinen Eltern, denen er all die Programmzetteln und Aufnahmen aus Wien schickt, die seinen Namen respektive sein Wirken verewigen (selbstverständlich wird auch in China weitergeübt und weitergelernt.) Für die nähere Zukunft erhofft sich Jinxu Xiahou weitere Ausflüge ins Spintofach, den Rigoletto-Herzog etwa, einen Alfredo oder einen Gabriele Adorno, den Ismaele im Nabucco sowie – im Wagnerfach – den Steuermann im Fliegenden Holländer. Und auch der Sängerpfad abseits der Opernbühne wird bereits beschritten – so zum Beispiel im Mai 2017 im Rahmen eines Konzertes im Lied.Bühne-Zyklus im Gläsernen Saal des Wiener Musikvereins. Den großen Ausgleich zu seinem Beruf, der ganz offenbar zugleich seine Berufung darstellt, findet Jinxu Xiahou beim Fischen – die entsprechende Prüfung hat er übrigens in Wien abgelegt –, sei es am Meer (in China) oder an einem See beziehungsweis Fluss (in Österreich) und bei der schmackhaften Zubereitung des Gefischten. Und wenn man den Kennern Glauben schenken darf, ist er auf diesem Gebiet dasselbe wie auf jenem des Gesanges: ein Künstler.
Andreas Láng
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60 JAHRE WIEDERERÖFFNUNG A
m 5. November 2015 jährte sich die Wiederer öffnung der Wiener Staatsoper zum 60. Mal. Anlässlich dieses Jubiläums lassen wir in einer kleinen Serie diese Zeit Revue passieren: Pro Heft werden in chronologischer Reihenfolge – beginnend mit 1955 – Höhepunkte in Erinnerung gerufen. In der Juni-Nummer sind dies die Jahre 2004-2015.
2004 An der Wiener Staatsoper findet eine Verdi-Uraufführung statt: Erstmals wird die originale Version des französischen Don Carlos – so wie Verdi seine Oper ursprünglich komponiert hatte – gespielt. Für die Inszenierung zeichnet Peter Konwitschny verantwortlich. Thomas Quasthoff gestaltet seine einzige Opernproduktion an der Wiener Staatsoper: Parsifal, in der er den Amfortas übernimmt.
2008 Anlässlich des 70. Jahrestages des sogenannten „Anschlusses“ präsentiert die Wiener Staatsoper im Gustav Mahler-Saal des Hauses eine Ausstellung unter dem Titel Opfer, Täter, Zuschauer. Gezeigt wird in Beispielen das Schicksal der 1938-1945 verfolgten, ermordeten und vertriebenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wiener Staatsoper. Gleichzeitig wird auf die Täter und die verheerenden Auswirkungen auf die künstlerische Qualität hingewiesen. Die historisch wichtige Ausstellung wird rund ein Jahr später auch im Pariser Théâtre des Champs-Elysées gezeigt.
2005 Mit einem Festkonzert am 5. November erinnert die Staatsoper an die Wiedereröffnung 1955. Es erklingen Ausschnitte aus jenen Opern, die in den ersten Tagen des Eröffnungsfestes über die Bühne gingen. Anlässlich des Jubiläums wird das Staatsopernmuseum, in dem die Geschichte des Hauses innovativ beleuchtet wird, eröffnet. Erstmals erklingen Puccinis Le villi und Janácˇeks Osud im Haus am Ring.
Gustav Mahler
2007 Am 2. Dezember beginnt mit der Premiere von Richard Wagners Die Walküre die Neuproduktion des Ring des Nibelungen. Dirigent ist Franz Welser-Möst, Regisseur Sven-Eric Bechtolf. Im selben Jahr finden im Kinderopernzelt die deutschsprachige Erst aufführung von Wagners Nibelungenring für Kinder sowie die Uraufführung von Elisabeth Naskes Die Omama im Apfelbaum statt.
2009 Das Haus feiert seinen 140. Geburtstag! Neben einer Festvorstellung von Don Giovanni gibt es eine neue Dauerausstellung im Staats opernmuseum sowie Publikationen, eine Sonder marke und vieles mehr. Das Projekt Oper liveam Platz, in dessen Rahmen in vier Monaten pro Spielzeit Vorstellungen aus dem Haus live auf eine LED-Wand am Herbert von Karajan-Platz übertragen werden, startet.
SERIE
2006 Am 2. September wird im Rahmen eines Tages der offenen Tür unter dem Titel „Alles Licht“ die neue Fassadenanstrahlung der Wiener Staatsoper präsentiert. Zu den Klängen von Verdis Aida wird das Haus stufenweise erleuchtet. Den Abschluss bilden ein Feuerwerk sowie ein Fest am Herbert von Karajan-Platz.
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THEMA
2010 Mit Dominique Meyer tritt ein neuer Direktor an. Nach zahlreichen Leitungsposten in Frankreich wird er neuer Direktor des Hauses am Ring, an seiner Seite Franz Welser-Möst (General musikdirektor) und Manuel Legris (Ballettdirektor). Georg Friedrich Händels Alcina wird an der Wiener Staatsoper erstmals gespielt. 2011 Zum 100. Todestag des Komponisten, Dirigenten und Direktors der Hofoper, Gustav Mahler, veranstaltet die Wiener Staatsoper einen Schwerpunkt mit einer Ausstellung, einem Symposium, einem Vortrag des Mahler-Forschers Gilbert Kaplan und einem Konzert (9. Symphonie, Dirigent: Daniele Gatti, Wiener Philharmoniker). Erstaufführung von Janácˇeks Aus einem Totenhaus und Gaetano Donizettis Anna Bolena an der Wiener Staatsoper.
2015 Die Studiobühne Walfischgasse wird als neue zweite Spielstätte eröffnet. Neben Kinder opern und anderen Jugendprojekten finden dort Künstlergespräche, Meisterklassen, Vorträge und vieles andere statt. Thomas Adès The Tempest wird mit großem Erfolg unter der musikalischen Leitung des Komponisten an der Wiener Staatsoper erstaufgeführt. Die Strauss-Ballette Verklungene Feste und Josephs Legende werden in einer Choreografie von John Neumeier neu herausgebracht. Ein Auftragswerk an Olga Neuwirth wird vergeben.
2012 Erstaufführung von Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny von Kurt Weill an der Wiener Staatsoper. Im Arsenal wird eine neue Probebühne (im 1:1 Maßstab der Staatsopernbühne) eröffnet. 2013 Der Rosenkavalier am 27. Oktober 2013 bildet den Auftakt zum neuen LivestreamingAngebot der Wiener Staatoper: Ausgewählte Vorstellungen werden nun weltweit über Internet und SmartTV in höchster Qualität live übertragen. Uraufführung der Kinderoper Das Städtchen Drumherum (Musik: Elisabeth Naske) und Erstaufführung von Hans Werner Henzes Pollicino. 2014 Erstaufführung
von Das schlaue Füchslein an der Wiener Staatsoper, eine Produktion, bei der Otto Schenk als Regisseur einer Premiere ans Haus zurückkehrt sowie Erstaufführung von Adriana Lecouvreur. Der Staatsopern-Blog startet im Internet. Im Herbst tritt Franz Welser-Möst als Generalmusik direktor der Wiener Staatsoper zurück. In Zusammenarbeit mit Samsung gelingt es der Wiener Staatsoper als erster, mit einer Vorstellung von Nabucco Premiuminhalte weltweit in UHD zu übertragen.
The Tempest, Wiener Staatsoper 2015
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Das Staatsopernorchester S
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In dieser Serie werden die Mitglieder des Wiener Staats opernorchesters vorgestellt.
ein Vater war Chorsänger an der Wiener Staatsoper, sein Großvater Opernsänger unter anderem an der Wiener Volksoper und in Zürich und seine aus Berlin stammende Großmutter Deutschlands erste geprüfte Chordirektorin: Dass Wolfgang Koblitz mit dieser familiären Vorbelastung Musiker geworden ist, verwundert eigentlich kaum, zumal er, quasi als Morgengabe, auch noch eine entsprechende Begabung mitbrachte. An den Berufsweg eines Orchestermusikers dachte er jedoch als Kind beziehungsweise Jugendlicher zunächst nicht, sondern studierte vorerst Klavier an der Musikhochschule (der heutigen Musikuniversität), allerdings ohne tiefergehender Begeisterung für das regelmäßige Üben, oder wie er es selbst formuliert: „Für das Konzertfach war ich dann einfach zu faul.“ Da Wolfgang Koblitz aber dennoch an einem weiterführenden (kostenlosen) Klavierunterricht an der Hochschule interessiert war, ersann er einen denkbar unorthodoxen Weg: „Ich erkundigte mich, welches Instrument man ohne Vorkenntnisse inskribieren könnte, um auf diese Weise das obligatorische Nebenfach Klavier belegen zu können.“ Von den zur Auswahl stehenden Möglichkeiten Oboe und Fagott entschied er sich für Letzteres, ohne aber sein eigenes Desinteresse am Fagottspiel vor dem zuständigen Professor zu verheimlichen. „Ich bin meinem bis dahin gepflegten Lebensstil des Nicht-Übens auch auf diesem Instrument treu geblieben, solange, bis mir der Professor das grundsätzliche Talent absprach.“ Das kam einer Ehrenbeleidigung gleich, sodass das Motto von da an lautete: „Dem zeig’ ich es!“ Mit der daraufhin einsetzenden intensiven Beschäftigung kamen auch die Fortschritte: Bereits ein Jahr nach der Matura (am Wiener Musikgymnasium) gewann Wolfgang Koblitz das Fagott-Probespiel ins Linzer Brucknerorchester, wo er in den darauffolgenden Jahren sowohl viel Konzertliteratur spielte, als sich auch, am dortigen Landestheater, ein großes Opern-, Operetten- und Musicalrepertoire erwarb, das ihm später, zumindest teilweise, zugutekam. Später heißt 1997, als das erfolgreiche Probespiel ins Staatsopernorchester die ersehnte Heimkehr
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nach Wien ermöglichte. Diese Heimkehr war gewissermaßen eine doppelte, hatte ihn doch sein Vater bereits in den 1970er-Jahren immer wieder zum Inspizientenpult auf die Bühne der Staatsoper mitgenommen, wo Wolfgang Koblitz folglich schon als Kind den Musiktheaterbetrieb aus nächster Nähe miterleben durfte. „Nicht alles, was ich dort sah und hörte, hat mir auch gefallen“, erinnert sich Koblitz lächelnd. „Den Parsifal fand ich beispielsweise unheimlich langweilig und, dass mein Vater Elektra als seine Lieblingsoper bezeichnete, erschien mir – damals – recht verstörend.“ Heute zählt auch Wolfgang Koblitz einen Parsifal oder eine Elektra zu seinen besonderen Leibstücken, wobei er betont, nicht an „Fagottismus“ zu leiden, also nicht zwingend Stücke oder Stellen zu bevorzugen, in denen dem Fagott ein wichtiger Part zufällt, sondern Freude am Gesamtprodukt empfindet. Dass er als zweiter Fagottist vertraglich verpflichtet ist, falls notwendig, auch noch Kontrafagott zu spielen, sieht er als willkommene zusätzlich Abwechslung mit so manchen schönen Solostellen, etwa in der Salome, der Elektra, im Wozzeck oder im Ballett Josephs Legende. Die „intime“ Frage, ob er denn heute immer noch zu Hause übe, beantwortet Wolfgang Koblitz mit einem eindeutigen „ Ja“, dem jedoch sogleich der Zusatz „Ich muss meinen beiden Kindern, die ebenfalls ein Instrument spielen, ein Vorbild sein“ folgt. Aus dem, und aus der Tatsache, dass seine Ehefrau, eine Geigerin im Volksopernorchester, ebenfalls Berufsmusikerin ist, ergeben sich schöne Gelegenheiten zur familiären Kammermusik in unterschiedlichsten Formationen. Die Musik spielt also auch abseits seines eigentlichen Berufes eine große Rolle in seinem Leben. Und wenn Wolfgang Koblitz von den Klavierauszügen und Partituren berichtet, die ihm seine Großmutter überlassen hat und die er regelmäßig studiert, kommt er geradezu ins Schwärmen und merkt spaßhalber sogar an, dass ihn durchaus auch das Dirigieren oder das Singen reizen würde …
Andreas Láng
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Fagottist Wolfgang Koblitz
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ALCESTE KEHRT ZURÜCK D
ie ursprünglich in der antiken griechischen Mythologie beheimatete Handlung basiert im Kern auf Euripides’ Drama Alkestis und handelt von wahrer Gattenliebe und gegenseitiger, den Tod nicht scheuender Opferbereitschaft des thessalischen Königspaares Alceste und Admète. Christoph Willibald Gluck (1714 – 1787) war nicht der Erste und auch nicht der Letzte, der den Stoff zu einer Oper umarbeitete, wobei er gleich zwei Ver sionen schuf, eine italienische und eine französische, die sich aber in der musikalischen Textur und dem Inhalt zum Teil stark voneinander unterscheiden.
Das Libretto der ersten – der italienischen – Fassung schuf Ranieri de’ Calzabigi, der für Gluck fünf Jahre zuvor schon den Text für dessen Orfeo gedichtet hatte. Die Alceste-Uraufführung fand 1767 im alten Wiener Burgtheater am Michaelerplatz statt. Als Gluck, protegiert von seiner ehemaligen Gesangsschülerin Marie Antoinette, in Paris Fuß fasste, ging er bald daran, auch Alceste für die Seine-Metropole umzugestalten, wobei er sich nicht nur Ratschläge von Marie François Bailli du Roullet holte, der letztlich auch die französische Textfassung der Alceste schrieb, sondern sogar von Jean-Jacques Rousseau. Als die Version in Paris schlussendlich im April 1776 zur Erstaufführung gelangte, hielt sich die Begeisterung des Publikums in Grenzen, worauf Gluck weitere Umarbeitungen der Partitur folgen ließ und sogar eine neue Figur in die Handlung einführte – Hercule, also Herakles. Im Haus am Ring hielt Alceste unter dem Titel Alkestis 1885 Einzug, und zwar in einer deutschen Übersetzung (und Bearbeitung) der französischen Version, also inklusive Hercule. Die aktuelle Produktion, eine Koproduktion mit dem Festival von Aix-en-Provence und dem Köni glichen Theater in Kopenhagen, ist die erste an der Wiener Staatsoper, in der das Werk im franzö sischen Original gesungen wird. Die Premiere in der Inszenierung von Christof Loy fand am 12. November 2012 statt. Loy wollte Alceste und Admète greifbar machen und nicht von den Zuschauern weghalten und verlagerte die Geschichte aus der Antike in eine heutige Situation. In der Juni-Aufführungsserie unter der Leitung von Christophe Rousset (siehe Seite 23) singen in den Hauptpartien die Premierensänger Véronique Gens die Alceste, Joseph Kaiser den Admète, weiters noch Adam Plachetka, Clemens Unterreiner und andere.
Alceste 14., 16., 19., 21. Juni 2016 Diese Produktion wurde ermöglicht mit Unterstützung von
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Joseph Kaiser und Véronique Gens in Alceste
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DATEN UND FAKTEN
DATEN UND FAKTEN GEBURTSTAGE Cecilia Bartoli feiert am 4. Juni ihren 50. Geburtstag. In der Così fan tutte-Koproduktion der Wiener Staatsoper und den Wiener Festwochen sang sie im Theater an der Wien die Despina. Sylvia McNair wird am 23. Juni 60 Jahre alt. Im Haus am Ring verkörperte sie die beiden Mozart-Rollen Pamina und Susanna. KS Nancy Gustafson feiert am 27. Juni ihren 60. Geburtstag. Die amerikanische Sopranistin war an der Wiener Staatsoper u.a. als Arabella, Komponist, Rosalinde, Mathilde (Guillaume Tell), Salomé (Hérodiade), Ellen Orford, Violetta, Anita (Jonny spielt auf) oder Irene (Rienzi) zu erleben. Alastair Miles wird am 11. Juli 55 Jahre alt. Das Wiener Publikum konnte ihn an der Staatsoper u.a. als Philippe II. im französische Don Carlos, als Sir Giorgio (I puritani), Padre Guardiano, Kardinal Brogni und Zaccaria hören. Der Regisseur und Intendant Jürgen Flimm wird am 17. Juli 75 Jahre alt. An der Wiener Staatsoper inszenierte er Roméo et Juliette, La clemenza di Tito, die Uraufführung von Cerhas und Turrinis Der Riese vom Steinfeld und Der ferne Klang. Ehrenmitglied Riccardo Muti vollendet am 28. Juli sein 75. Lebensjahr. Der bedeutende Maestro leitete seit 1973 zahlreiche vielbejubelte Vorstellungen an der Wiener Staatsoper (unter anderem die drei Da Ponte-Opern, Boitos Mefistofele, Aida, Forza del
destino, Norma und Rigoletto). Im kommenden Herbst dirigiert er beim Japan-Gastspiel der Wiener Staatsoper Mozarts Le nozze di Figaro. Theo Adam wird am 1. August 90 Jahre alt. Der weltweit gefeierte deutsche Bassbariton sang an der Wiener Staatsoper wesentliche Partien seines Faches, wie zum Beispiel Wotan, Wanderer, Amfortas, Hans Sachs, Barak, La Roche, Dr. Schön, Moses, König Marke, Holländer, Jochanaan, Orest, Sarastro, Pizarro, Wozzeck und Baal. Juan Pons vollendet am 8. August sein 70. Lebensjahr. An der Wiener Staatsoper sang er so wichtige Partien wie Falstaff, Nabucco, Scarpia, Amonasro, Giorgio Germont, Carlo Gérard, Hérode (Hérodiade) KS Renate Holm feiert am 10. August ihren 85. Geburtstag. An der Wiener Staatsoper sang sie 23 Rollen in fast 500 Aufführungen – u.a. Zerbinetta, Despina, Blondchen, Papagena, Marzelline, Ännchen, Adele, Zerlina, Musetta, Susanna, Rosina. KS Carlos Álvarez wird am 12. August 50 Jahre alt. Zu seinen wichtigsten Partien, die er an der Wiener Staatsoper verkörpert hat, zählen Rigoletto, Posa, Don Giovanni, Figaro, Ford, Herzog von Nottingham, Alphonse XI., Riccardo Forth, Sulpice. In der kommenden Spielzeit singt er hier Sulpice, Jago, Figaro. Der britische Bass Peter Rose vollendet am 27. August sein 55. Lebensjahr. Im Haus am Ring sang er bislang unter anderem
Baron Ochs, Claggart, Gremin, Daland, Sarastro und Gurnemanz. Hedi Richter, ehemalige Pädagogin an der Ballettschule der Wiener Staatsoper und ehemalige Erste Solotänzerin der Wiener Volksoper, begeht am 2. Juni ihren 80. Geburtstag. Judith Gerber, ehemalige Pädagogin an der Ballettschule der Wiener Staatsoper und ehemalige Solotänzerin der Wiener Staatsoper, begeht am 24. Juli ihren 70. Geburtstag.
TODESFALL KS Gabriele Sima ist am 27. April 2016 61jährig in Wien verstorben. Sie wurde 1955 in Innsbruck geboren und studierte am Mozarteum und an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien. Ab 1979/1980 war sie Mitglied im Opernstudio der Wiener Staatsoper, 1982/1983 wurde sie – zunächst als Sopranistin – Ensemblemitglied. Mitte der 1980er-Jahre wechselte sie ins Mezzo sopranfach. Bis zu ihrem letzten Auftritt im Haus am Ring am 27. Februar 1999 als Carlotta (Die schweigsame Frau) sang sie hier insgesamt 53 Partien in 599 Vorstellungen. Zu ihren Rollen an der Wiener Staatsoper zählten u.a. Cherubino, Octavian, Orlofsky, Zerlina, Rosina, Annio, Nicklausse oder Idamante. Gastspiele führten sie an die Opernhäuser von München, Berlin, Zürich, an die Wiener Volksoper, zu den Wiener Festwochen, zur Schubertiade Hohenems und zum Carinthischen Sommer. 2003 bis 2015 unterrichtete sie Sologesang an der Musik und Kunst Privatuniversität Wien.
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DATEN UND FAKTEN DIVERSES
RADIO UND TV
Ensemblemitglied Herbert Lippert, zuletzt als Lohengrin-Einspringer an der Wiener Staatsoper erfolgreich, sang im Mai in der Neuproduktion von Hindemiths Mathis der Maler an der Semper oper die Partie des Hans Schwalb. Das Hörgänge-Festival in der Steiermark, in der Mitglieder der Wiener Philharmoniker in unterschiedlichen Ensembles auftreten, geht ins heurige Finale. Am 5. Juni spielt das Grabenensemble in Kornberg, es singt das Staatsopern-Ensemblemitglied Caroline Wenborne. Und am 19. Juni spielt das Ensemble Die Wiener in Gleisdorf. Auch heuer findet wieder das Siemens-Kinderfilmfestival in Salzburg statt, in dessen Rahmen Produktionen aus der Wiener Staatsoper – unter anderem die neue Fatima – gezeigt werden. Am 9. Juni treten die Wiener Comedian Harmonists im Rahmen des Heymann-Abends Liebling, mein Herz lässt Dich grüßen in der Volksoper auf. Der Verein Hemayat, der traumatisierten Flüchtlingen Hilfestellung anbietet, veranstaltet eine Benefiz-Auktion mit Zeitspenden Prominenter. So kann ein Kaffee tratsch mit Jonas Kaufmann ersteigert werden. Infos: www.dorotheum.com. Beim heurigen Filmfestival am Rathausplatz ist die Wiener Staatsoper doppelt vertreten: Am Montag, 25. Juli ist die Aufzeichnung der Gala Juan Diego Flórez and Friends zu sehen, am Sonntag, 31. Juli Hänsel und Gretel unter Christian Thielemann.
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1. Juni, 19.30 | Ö1 René Pape zu Gast bei Michael Blees 2. Juni, 19.30 | Ö1 Cecilia Bartoli | Mit: Chris Tina Tengel 5. Juni, 14.00 | radio klassik Mélange mit Dominique Meyer Hommage an Rainer Küchl 5. Juni, 20.15 | ORF III Don Pasquale (Gaetano Donizetti) Aufgenommen in der Wr. Staatsoper 2016 Dirigent: Evelino Pidò Mit: Pertusi, Flórez, Plachetka, Nafornit¸˘a 21. Juni, 15.05 | Ö1 Dmitri Hvorostovsky Mit: Christoph Wagner-Trenkwitz 26. Juni, 15.05 | Ö1 Das Wiener Staatsopernmagazin Ausschnitte aus aktuellen Aufführungen der Wiener Staatsoper sowie Gespräche mit Künstlern. Gestaltung: Michael Blees 30. Juni, 19.30 | Ö1 Manon Lescaut (Giaomo Puccini) Dirigent: Marco Armiliato Mit: u.a. Netrebko, Giordani, Pershall
MEISTERKLASSE KS Giacomo Aragall hält vom 20. bis 24. Juni 2016 eine Opernmeisterklasse im Bank Austria Salon des Alten Rathauses (Wipplingerstraße 6-8, 1010 Wien). Das Abschlusskonzert findet am 25. Juni 2016 um 17.00 Uhr statt (Karten für die Meisterklasse sind vor Ort erwerbbar, Karten für das Abschlusskonzert in allen Bank Austria Filialen).
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BALLETT Kirill Kourlaev, 1. Solotänzer des Wiener Staatsballetts, beendet mit Ende der Saison seine aktive Karriere als Tänzer. Jakob Feyferlik, Mitglied des Wiener Staatsballetts, erhielt am 10. Mai den Förderpreis 2016 des Ballettclub Wiener Staatsoper & Volksoper. Alessandra Vedovato verlässt mit Ende der Spielzeit das Wiener Staatsballett, neu hinzu kommt ab 1. September 2016 Arne Vandervelde (Belgien).
CHRONIK Was passierte am 22. Februar 1845 in Wagners Leben? Dazu braucht es ab nun keine große Recherche mehr, sondern nur einen Blick in die neue Richard Wagner Chronik, die Eckart Kröplin im Metzler-Verlag herausgebracht hat. Ein Buch wie eine Schatzkiste, in der chronologisch nach Datum das Leben Wagners aufgearbeitet wird. Und ein Buch zum Schmökern, das sich auch wie ein Roman lesen lässt.
AUSZEICHNUNG Staatsoperndirektor Dominique Meyer wurde am Dienstag, den 31. Mai 2016, vom Bundespräsidenten Dr. Heinz Fischer mit dem Großen Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet.
DATEN UND FAKTEN
BÜCHER
OPERNFREUNDE
Hugo Reichen berger war einer der bedeutenden Kapellmeister an der Wr. Staatsoper bzw. an der Hof oper. Rund 30 Jahre lang ist er an über 2000 Opernabenden an seinem Diri gentenpult gestanden und hat Werke wie Elektra zur Staatsopern-Erstaufführung gebracht. Die Enkelin des Dirigenten, Teresa Hrdlicka hat nun eine Biografie des Kapellmeisters herausgebracht, in der sie das (künstlerische) Leben Reichenbergers nachzeichnet. Die Biografie-Broschüre der Wiener Staatsoper 2016/2017 ist erschienen! In dieser Publikation können alle Biografien der Sänger sowie Dirigenten des Hauses nachgelesen werden. Die Broschüre ist um e 2,– bei den Billeteuren und im Arcadia Opera Shop erhältlich.
WERKEINFÜHRUNGEN
Thomas Dänemark führt mit dem Dirigenten Marco Armiliato am 5. Juni um 11.00 Uhr, im Mahler-Saal ein Kün stlergespräch. www.opernfreunde.at
Zu allen Vorstellungen von Christoph Willibald Glucks Alceste werden im Gustav Mahler-Saal kostenlose Werk einführungen angeb oten.
FÖRDERER Dmitry Aksenov | Dr. Heinrich Birnleitner | Dr. Hava Bugajer | Arthur D. Clarke | EPIC | Klaus Flachmann | Robert R. Glauber | Prim. Dr. Viktor Grablowitz | Prof. Dr. Erhard Hartung | Walter M. Hauner | Rupert Heider | Dr. Claudia Holzer, LLM | Robert Horvath | Hotel Sacher | Herbert Jaros | Prof. Dr. Karl Jurka | Nils Cornelius Klingohr | Prof. DDr. Christian Köck | Mag. Wolfgang Kortschak | Kremslehner Hotels Wien | Longchamp Austria GmbH | Lawrence Maisel | Hisaharu Matsuura | Robert Placzek Holding AG | RB International Finance LLC | Gheri Sackler | Maria-Elisabeth SchaefflerThumann | John G. Turner & Jerry G. Fischer | Schaller Holding GmbH | Gyula und Sissi Schuch | Mag. Monika und Mag. Andreas Schwaighofer | KR Hanno Soravia | Shell Austria GmbH | Siv Sundfaer, MBA, M.Sc. | Toyota Motor Corporation | Vorarlberger Landes- und Hypothekenbank AG | Dr. Manfred Waldenmair-Lackenbach | Druckerei Walla | Hannelore Weinberger | Wellendorff Wien | Wiener Städtische Versicherung AG/ Vienna Insurance Group | Dr. Susanne und Dr. Karl Heinz Weiss | Mag. Sonja Wimmer | Rainer Zellner | Zum weißen Rauchfangkehrer Gastronomie GmbH
DONATOREN AGRANA | BUWOG Group | Christian ZellerPrivatstiftung | Diehl Stiftung & Co. KG | Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG | André und Rosalie Hoffmann | Helm AG | MB Beteiligungs GmbH | Porsche Holding GmbH | R aiffeisen | Zentralbank Österreich AG | Schoeller Bank | Siemens AG Österreich | TUPACK Verpackungen Gesellschaft m.b.H. | voestalpine AG | Mathias Wettstein | Wirtschaftskammer Wien
STAATSOPERNFÜHRUNGEN IM JUNI 2016 2.6. 3.6. 4.6. 5.6. 6.6. 7.6. 8.6. 9.6. 10.6. 12.6. 13.6. 14.6. 15.6. 16.6. 17.6.
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18.6. 19.6. 20.6. 22.6. 23.6. 24.6. 25.6. 26.6. 27.6. 28.6. 29.6. 30.6.
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9.00 Uhr Führungen nur nach telefonischer Voranmeldung www.wiener-staatsoper.at | tours@wiener-staatsoper.at Tel. (+43/1) 51444/2613, 2614 | Fax: (+43/1) 51444/2624. Änderungen vorbehalten.
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SPIELPLAN Juni 2016 Mittwoch 10.30-11.45 Kinderoper
Kinderoper in der Walfischgasse 4, 1010 Wien PÜNKTCHEN UND ANTON | Iván Eröd Regie: Matthias von Stegmann
Preise Z
20.00-22.00 Konzert
SOLISTENKONZERT Jonas Kaufmann, Helmut Deutsch
Zyklus Solistenkonzerte Preise K
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Donnerstag 18.30-22.00 Oper
DON CARLO (ital.) | Giuseppe Verdi Dirigent: Marco Armiliato | Regie: Daniele Abbado Pape, Vargas, Tézier, Moisiuc, Park, Harteros, Uria-Monzon, Tonca, Osuna, Carroll
Preise A Oper live am Platz Oper live at home
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Freitag 18.30-22.30 Oper
DER ROSENKAVALIER | Richard Strauss Dirigent: Adam Fischer | Regie: Otto Schenk Röschmann, Woldt, Sindram, Larsen, Reiss, Hangler, Ebenstein, Helzel, Šramek, Derntl, Roider, Xiahou, Gerhards, Pecoraro
Preise S Oper live am Platz
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Samstag 11.00-12.30 Matinee
Gustav Mahler-Saal KAMMERMUSIK DER WIENER PHILHARMONIKER 10 Wolfgang Breinschmid (Flöte), Edison Pashko (Violoncello), Maximilian Flieder (Klavier)
Preise R
19.00-22.00 Oper
SIMON BOCCANEGRA | Giuseppe Verdi Dirigent: Marco Armiliato | Regie: Peter Stein Hvorostovsky, Furlanetto, Plachetka, Coliban, Meli, Frittoli, Osuna, Rathkolb
Preise A Oper live am Platz Oper live at home
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Sonntag 19.00-21.45 Ballett
DON QUIXOTE | Rudolf Nurejew – Ludwig Minkus, arr. Lanchbery Dirigent: Paul Connelly Nuñez, Chudin, Firenze, Fogo, Jovanovic, Tonoli, Kourlaev, Dato
Abo 21 Preise C Oper live am Platz
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Montag 10.30-11.45 Kinderoper
Kinderoper in der Walfischgasse 4, 1010 Wien PÜNKTCHEN UND ANTON | Iván Eröd Regie: Matthias von Stegmann
Preise Z
18.30-22.30 Oper
DER ROSENKAVALIER | Richard Strauss Dirigent: Adam Fischer | Regie: Otto Schenk Röschmann, Woldt, Sindram, Larsen, Reiss, Hangler, Ebenstein, Helzel, Šramek, Derntl, Roider, Xiahou, Gerhards, Pecoraro
Abo 14 Preise S
Dienstag 10.30-11.45 Kinderoper
Kinderoper in der Walfischgasse 4, 1010 Wien PÜNKTCHEN UND ANTON | Iván Eröd Regie: Matthias von Stegmann
Preise Z
20.00-22.00 Ballett
VAN MANEN | EKMAN | KYLIÁN Esina, Papava, Poláková, Tsymbal, Yakovleva, Firenze, Horner, Lazik, Shishov, Dato, Peci, Kaydanovskiy
Abo 2 Preise C CARD
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Mittwoch 19.00-22.00 Oper
MACBETH | Giuseppe Verdi Dirigentin: Simone Young | Regie: Christian Räth Dobber, Furlanetto, Serjan, de León, Xiahou, Park, Ellen
Preise G Oper live am Platz
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Donnerstag 18.30-22.30 Oper
DER ROSENKAVALIER | Richard Strauss Dirigent: Adam Fischer | Regie: Otto Schenk Röschmann, Woldt, Sindram, Larsen, Reiss, Hangler, Ebenstein, Helzel, Šramek, Derntl, Roider, Xiahou, Gerhards, Pecoraro
Abo 19 Preise S
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Freitag 17.30-18.30 Vortrag
Studio Walfischgasse | Walfischgasse 4, 1010 Wien OPERNGESCHICHTE VI Staatsoperndirektor Dominique Meyer über die Wiener Barockoper
Preise X
19.00-21.15 Oper
L’ELISIR D’AMORE | Gaetano Donizetti Dirigent: Marco Armiliato | nach einer Regie von Otto Schenk Nafornit¸˘a, Costello, Caria, Schrott, Fahima
Preise A Oper live am Platz
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Samstag 20.00-22.00 Ballett
VAN MANEN | EKMAN | KYLIÁN Esina, Hashimoto, Papava, Poláková, Tsymbal, Firenze, Horner, Lazik, Shishov, Dato, Kimoto, Peci, Pavelka
Zyklus Ballett-Heute Preise C Oper live am Platz
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Sonntag 19.00-22.00 Oper
MACBETH | Giuseppe Verdi Dirigentin: Simone Young | Regie: Christian Räth Dobber, Furlanetto, Serjan, de León, Xiahou, Park, Ellen
Abo 22 Preise G Oper live am Platz
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Montag 10.30-11.30 Konzert
Kinderoper in der Walfischgasse 4, 1010 Wien PETER UND DER WOLF | Sergej Prokofjew Dirigent: Witolf Werner | Sprecher: Hans Peter Kammerer
Preise Z Schulvorstellung
19.00-21.15 Oper
L’ELISIR D’AMORE | Gaetano Donizetti Dirigent: Marco Armiliato | nach einer Regie von Otto Schenk Nafornit¸˘a, Costello, Caria, Schrott, Fahima
Zyklus 3 Preise A Oper live am Platz Oper live at home
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GENERALSPONSOREN
OPER LIVE AM PLATZ Mit Unterstützung von
In Kooperation mit
WIENER STAATSOPER live at home MAIN SPONSOR
TECHNOLOGY PARTNER
SPIELPLAN
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Dienstag 19.00-22.00 Oper
ALCESTE | Christoph Willibald Gluck Dirigent: Christophe Rousset | Regie: Christof Loy Kaiser, Gens, Nazarova, Mars, Unterreiner, Bridges, Walser, Plachetka
Abo 3 Preise S Werkeinführung
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Mittwoch 19.00-22.00 Oper
MACBETH | Giuseppe Verdi Dirigentin: Simone Young | Regie: Christian Räth Dobber, Furlanetto, Serjan, de León, Xiahou, Park, Ellen
Preise G
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Donnerstag 19.00-22.00 Oper
ALCESTE | Christoph Willibald Gluck Dirigent: Christophe Rousset | Regie: Christof Loy Kaiser, Gens, Nazarova, Mars, Unterreiner, Bridges, Walser, Plachetka
Abo 17 Preise S Werkeinführung
17
Freitag 20.00-22.00 Ballett
VAN MANEN | EKMAN | KYLIÁN Hashimoto, Konovalova, Tsymbal, Yakovleva, Avraam, Horner, Ledán, Kiyanenko, Gabdullin, Kourlaev, Shishov, Sosnovschi, Forabosco, Kaydanovskiy, Szabó
Abo 5 Preise C Oper live am Platz
18
Samstag 19.00-22.00 Oper
MACBETH | Giuseppe Verdi Dirigentin: Simone Young | Regie: Christian Räth Dobber, Furlanetto, Serjan, de León, Xiahou, Park, Ellen
Preise G Oper live am Platz CARD
19
Sonntag 19.00-22.00 Oper
ALCESTE | Christoph Willibald Gluck Dirigent: Christophe Rousset | Regie: Christof Loy Kaiser, Gens, Nazarova, Mars, Unterreiner, Bridges, Walser, Plachetka
Abo 23 | Preise S Oper live am Platz Werkeinführung
20
Montag 19.00-21.30 Oper
MANON LESCAUT | Giacomo Puccini Dirigent: Marco Armiliato | Regie und Licht: Robert Carsen Netrebko, Pershall, Giordani, Bankl, Osuna, Hong, Mars, Pelz
Preise G Oper live am Platz
21
Dienstag 19.30-22.30 Oper
ALCESTE | Christoph Willibald Gluck Dirigent: Christophe Rousset | Regie: Christof Loy Kaiser, Gens, Nazarova, Mars, Unterreiner, Bridges, Walser, Plachetka
Abo 4 | Preise S Oper live am Platz Oper live at home Werkeinführung
22
Mittwoch 19.00-22.30 Oper
LE NOZZE DI FIGARO | Wolfgang Amadeus Mozart Dirigent: Cornelius Meister | Regie: Jean-Louis Martinoty Pisaroni, Willis-Sørensen, Nafornit¸˘a, Arduini, Crebassa, Helzel, Ebenstein, Jelosits, Coliban, Dogotari, Carroll
Zyklus 1 Preise A
23
Donnerstag 19.30-22.00 Oper
MANON LESCAUT | Giacomo Puccini Dirigent: Marco Armiliato | Regie und Licht: Robert Carsen Netrebko, Pershall, Giordani, Bankl, Osuna, Hong, Mars, Pelz
Abo 20 Preise G Oper live am Platz
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Freitag 20.00-22.30 Oper
DON PASQUALE | Gaetano Donizetti Dirigent: Marco Armiliato | Regie: Irina Brook Maestri, Xiahou, Cassi, Garifullina
Abo 8 Preise S Oper live am Platz
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Samstag 19.00-22.30 Oper
LE NOZZE DI FIGARO | Wolfgang Amadeus Mozart Dirigent: Cornelius Meister | Regie: Jean-Louis Martinoty Pisaroni, Willis-Sørensen, Nafornit¸˘a, Arduini, Crebassa, Helzel, Ebenstein, Jelosits, Coliban, Dogotari, Carroll
Preise A Oper live am Platz
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Sonntag 18.00-21.00 Ballett-Gala
NUREJEW GALA 2016 Dirigent: Valery Ovsianikov Legris, Bouchet, Guérin, Ould-Braham, Heymann, Jung, Esina, Hashimoto, Konovalova, Papava, Poláková, Tsymbal, Yakovleva, Cherevychko, Gabdullin, Kourlaev, Lazik, Shishov
Preise S Oper live am Platz
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Montag 19.30-22.00 Oper
MANON LESCAUT | Giacomo Puccini Dirigent: Marco Armiliato | Regie und Licht: Robert Carsen Netrebko, Pershall, Giordani, Bankl, Osuna, Hong, Mars, Pelz
Preise G Oper live am Platz
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Dienstag 19.00-22.30 Oper
LE NOZZE DI FIGARO | Wolfgang Amadeus Mozart Dirigent: Cornelius Meister | Regie: Jean-Louis Martinoty Pisaroni, Willis-Sørensen, Nafornit¸˘a, Arduini, Crebassa, Helzel, Ebenstein, Jelosits, Coliban, Dogotari, Carroll
Preise A Oper live am Platz Oper live at home CARD
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Mittwoch 19.00-21.30 Oper
DON PASQUALE | Gaetano Donizetti Dirigent: Marco Armiliato | Regie: Irina Brook Maestri, Xiahou, Cassi, Garifullina
Donizetti-Zyklus Preise S
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Donnerstag 19.30-22.00 Oper
MANON LESCAUT | Giacomo Puccini Dirigent: Marco Armiliato | Regie und Licht: Robert Carsen Netrebko, Pershall, Giordani, Bankl, Osuna, Hong, Mars, Pelz
Preise G Oper live am Platz
PRODUKTIONSSPONSOREN
ALCESTE LE NOZZE DI FIGARO MANON LESCAUT
DON CARLO DON PASQUALE
DER ROSENKAVALIER
VAN MANEN | EKMAN | KYLIÁN
Barbara und Martin Schlaff PÜNKTCHEN UND ANTON
KARTENVERKAUF FÜR 2015/ 2016 KARTENBESTELLUNGEN PER POST, FAX UND ÜBER INTERNET
STEHPLÄTZE
Kartenbestellungen sind für alle Vorstellungen der Saison 2015/2016 möglich. Schriftliche Kartenbestellungen richten Sie bitte an das Bestellbüro der Wiener Staatsoper, Hanuschgasse 3, 1010 Wien, oder an die Fax-Nummer (+43/1) 51444/2969. Nach erfolgter Kartenzuteilung erhalten Sie eine Reservierungsbestätigung mit Angabe eines verbindlichen Zahlungstermins. Besitzer/innen einer bundestheater.atCARD mit Bankeinzug werden frühestens neun Wochen vor dem Vorstellungstermin mit dem Kartenpreis belastet. Ebenso sind ab sofort Kartenbestellungen über Internet für alle Vorstellungen der Saison 2015/2016 möglich. Wählen Sie auf der Website www.wiener-staatsoper.at unter „Spielplan“ die gewünschte Vorstellung sowie „Karten online kaufen“ und übermitteln Sie uns online Ihren Reservierungswunsch sowie die gewünschte Zahlungsmodalität. Nach erfolgter Kartenzuteilung erhalten Sie per e-Mail eine Reservierungsbestäti-
kasse verkauft. Der Zugang zur Stehplatzkasse befindet sich in der
gung mit Angabe eines verbindlichen Zahlungstermins.
werden ab 80 Minuten vor Vorstellungsbeginn nur an der StehplatzOperngasse.
STEHPLATZBERECHTIGUNGSKARTE
Der Kartenverkauf an den Kassen beginnt in der Regel jeweils zwei Monate vor dem Vorstellungstag (z. B. am 1.9. für 1.11., am 30.9. für 30.11.). Die Vorstellungen vom 1. bis 30.9. werden jeweils vom 1. bis 30.5., die Vorstellungen vom 1. bis 31.10. jeweils vom 1. bis 30.6. verkauft. Analog dazu beginnt der Kartenverkauf über Internet auf der Website der Wiener Staatsoper www.wiener-staatsoper.at sowie unter www.culturall.com. Der telefonische Kartenverkauf für Inhaber/innen von Kreditkarten (American Express, Diners Club, Visa, MasterCard, Eurocard und JCB Card) beginnt analog dem Kassenverkauf, und zwar unter Tel. (+43/1) 513 1 513 von Mo bis So: 10 bis 21 Uhr.
die Saison 2015/2016 zum Preis von E 70,- in der Kassenhalle, Operngasse 2, 1010 Wien – kann pro Vorstellung eine Stehplatzkarte auch im Rahmen des Kartenverkaufes, spätestens jedoch bis 12 Uhr des gewünschten Aufführungstages, erworben werden. Die Stehplatzberechtigungskarte gilt nicht bei geschlossenen Vorstellungen.
STEHPLATZSCHECKS FÜR BALKON UND GALERIE Zum Preis von E 80,- ist in der Kassenhalle, Operngasse 2, 1010 Wien, , gültig für Balkon- und Galeriestehplätze für die Saison 2015/2016, erhältlich. Die Schecks können an der Abendkasse – von Besitzern/innen einer Balkon- oder Galeriestehplatzberechtigungskarte auch im Vorverkauf – gegen die jeweils gewünschte Stehplatzkarte eingelöst werden. Die Stehplatzschecks sind übertragbar.
GUTSCHEINE Opern-Geschenkgutscheine sind zu jedem beliebigen Wert erhältlich und ab Ausstellungsdatum zwei Jahre gültig. Die Gutscheine können an den Tageskassen oder unter www.wiener-staatsoper.at erworben werden und sind für alle Vorstellungen der Staatsoper einlösbar.
BUNDESTHEATER.AT-CARD
TAGESKASSEN
Bonuspunkte pro Eintrittskarte einlösbar bei Bonuspunkte-Aktionen,
Kassenhalle der Bundestheater, Operngasse 2, 1010 Wien, Information: Tel. (+43/1) 51444/7880; Tageskasse Volksoper Wien, Währinger Straße 78, 1090 Wien, Tel. (+43/1) 51444/3318; Tageskasse Burgtheater, Universitätsring 2, 1010 Wien, Tel. (+43/1) 51444/4440. Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 8 bis 18 Uhr; Sa, So und Feiertag: 9 bis 12
Bevorzugung bei der Reihung für Standby-Tickets, Karten für Kurzent-
Uhr; an den Advent-Samstagen: 9 bis 17 Uhr.
Um E 25,- erhalten Sie 15% Ermäßigung auf Vollpreiskarten für alle
KASSE IM FOYER / ABENDKASSE
und in der Volksoper Wien mit Ausnahme von Premieren und Son-
der Wiener Staatsoper, Herbert von Karajan-Platz, 1010 Wien, Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 9 Uhr bis zwei Stunden vor Vorstellungsbeginn; Sa: 9 bis 12 Uhr sowie an den Advent-Samstagen: 9 bis 17 Uhr. Sonnund Feiertag geschlossen. Die Abendkasse ist jeweils ab einer Stunde
derveranstaltungen (max. 2 Karten pro Vorstellung). Der „Ballett-Bo-
vor Vorstellungsbeginn geöffnet.
ABONNEMENTS UND ZYKLEN
schlossene exklusiv für CARD-Besitzer/innen, Vergünstigungen für Inha ber/innen eines Staatsopern-Abonnements mit CARD mit Bankeinzug.
BALLETT-BONUS Ballettvorstellungen der Saison 2015/2016 in der Wiener Staatsoper
nus“ für die Saison 2015/2016 ist an allen Bundestheaterkassen erhältlich.
Für Bestellungen verwenden Sie bitte das Bestellformular im Zyklen-
KASSE UNTER DEN ARKADEN im Gebäude der Wiener Staatsoper, Herbert von Karajan-Platz, 1010 Wien, Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 9 Uhr bis eine Stunde vor Vorstellungsbeginn; Sa: 9 bis 17 Uhr, Sonn- und Feiertag geschlossen.
prospekt. Gerne steht Ihnen für weitere Informationen und Bestellungen auch das Abonnementbüro der Wiener Staatsoper, Operngasse 2, 1010 Wien, Tel. (+43/1) 51444/2678, Fax: (+43/1) 51444/2679, e-Mail: abonnement@wiener-staatsoper.at, von Mo bis Fr: 9 bis 15 Uhr, Mi: bis 18 Uhr, zur Verfügung.
KINDERERMÄSSIGUNG Für Kinder bis zum vollendeten 14. Lebensjahr (Lichtbildausweis erforderlich) steht bei jeder Vorstellung – ausgenommen Premieren, am 31. Dezember sowie die Vorstellungen des Ring-Zyklus – ein Kontingent von maximal 100, mindestens jedoch 25 Kinderkarten zum Einheitspreis von E 15,- (unabhängig von der gewählten Preiskategorie) zur Verfügung. Geben Sie bei Ihrer Bestellung die gewünschte Anzahl von Kinderkarten an oder erwerben Sie Kinderkarten direkt beim Kartenkauf. Bitte beachten Sie, dass die eigentliche Kinderkarte in jedem Fall ausnahmslos nur am Tag der Vorstellung an der Abendkasse bis spätestens 20 Minuten vor Beginn bei tatsächlichem Vorstellungsbesuch des Kindes ausgefolgt werden kann.
KARTEN FÜR KURZENTSCHLOSSENE Sollten für eine Vorstellung Restkarten verfügbar sein, so haben bundestheater.at-CARD Besitzer/innen exklusiv die Möglichkeit, einen Teil dieser Karten (max. 4 Karten pro CARD und Vorstellung) zum Einheitspreis von E 47,- am Tag vor der Vorstellung an den Tageskassen in der Zeit von Mo bis Fr: 9 bis 14 Uhr, Sa, So und Feiertag: 9 bis 12 Uhr, sowie an der Kasse im Foyer der Wiener Staatsoper und in der Info unter den Arkaden, Mo bis Fr: 9 bis 14 Uhr, Sa: 9 bis 12 Uhr, zu erwerben. Ob und wie viele Karten für Kurzentschlossene verfügbar sind, wird unter Tel. (+43/1) 51444/2950 bekannt gegeben.
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N° 200
Abo 2
7. Juni, 20.00-22.00 VAN MANEN | EKMAN | KYLÍAN
Gegen Vorweis einer Stehplatzberechtigungskarte – erhältlich für
ein Scheckheft mit insgesamt 50 Stehplatzschecks im Wert von E 150,-
KASSENVERKAUF, INTERNET-VERKAUF UND TELEFONISCHER VERKAUF
ABOS UND ZYKLEN
VORVERKAUF WALFISCHGASSE Der Vorverkauf für Kindervorstellungen in der Walfischgasse 4, 1010 Wien, beginnt einen Monat vor der ersten Vorstellung einer Aufführungsserie. Der Vorverkauf für die anderen Veranstaltungen beginnt jeweils zwei Monate vor dem Vorstellungstag. INFORMATIONEN Tel. (+43/1) 51444/2250, 7880 | Internet: www.wiener-staatsoper.at ORF-Teletext: Seite 407 | Änderungen vorbehalten. IMPRESSUM Wiener Staatsoper – Direktion Dominique Meyer Saison 2015/2016, Prolog Juni 2016 Erscheinungsweise monatlich | Redaktionsschluss 25.05.2016 Redaktion: Andreas Láng, Oliver Láng, Oliver Peter Graber, Iris Frey Tel. +43 (1) 51444-2211 | e-Mail: dramaturgie@wiener-staatsoper.at Grafik: Irene Neubert Bildnachweise: Michael Pöhn (S. 2, 3, 10, 19, 20, 22, 24, 27, 30), Küchl (S. 5 ), Jim Rakete (Cover, S. 6), Stephan Doleschal (S. 15), alle anderen unbezeichnet bzw. Archiv der Wiener Staatsoper Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber: Wiener Staatsoper GmbH, Opernring 2 Herstellung: Agensketterl Druckerei GmbH
www.wiener-staatsoper.at
Abo 3 14. Juni, 19.00-22.00 ALCESTE Christoph Willibald Gluck Abo 4 21. Juni, 19.30-22.30 ALCESTE Christoph Willibald Gluck Abo 5
17. Juni, 20.00-22.00 VAN MANEN | EKMAN | KYLÍAN
Abo 8
24. Juni, 20.00-22.30 DON PASQUALE Gaetano Donizetti
Abo 14
6. Juni, 18.30-22.30 DER ROSENKAVALIER Richard Strauss
Abo 17 16. Juni, 19.00-22.00 ALCESTE Christoph Willibald Gluck Abo 19
9. Juni, 18.30-22.30 DER ROSENKAVALIER Richard Strauss
Abo 20
23. Juni, 19.30-22.00 MANON LESCAUT Giacomo Puccini
Abo 21
5. Juni, 19.00-21.45 DON QUIXOTE Nurejew – Minkus, arr. Lanchbery
Abo 22 12. Juni, 19.00-22.00 MACBETH Giuseppe Verdi Abo 23 19. Juni, 19.00-22.00 ALCESTE Christoph Willibald Gluck Donizetti-Zyklus 29. Juni, 19.00-21.30 DON PASQUALE Gaetano Donizetti Zyklus 1 22. Juni, 19.00-22.30 LE NOZZE DI FIGARO Wolfgang Amadeus Mozart Zyklus 3 13. Juni, 19.00-21.15 L’ELISIR D’AMORE Gaetano Donizetti Zyklus Solistenkonzerte 1. Juni, 20.00-22.00 JONAS KAUFMANN/ HELMUT DEUTSCH Zyklus Ballett-Heute 11. Juni, 20.00-22.00 VAN MANEN | EKMAN | KYLÍAN
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Rosalinde in
e poetischen Dinge im Leben sind keine Dinge. Wahre Poeten schreiben ihre Gedichte auch nur mit Buchstabe
ahre Poeten schreiben ihre Gedichte auch nur mit Buchstaben. Die poetischen Dinge im Leben sind keine Ding
e schönsten Sätze sind die, die zwischen den Zeilen stehen. Schreiben ist die Kunst, ohne Pinsel Bilder zu erschaffe
ahre Poeten schreiben ihre Gedichte auch nur mit Buchstaben. Die schönsten Sätze sind die, die zwischen den z
Inspiriert Poeten seit 1862.
n stehen. Die poetischen Dinge im Leben sind keine Dinge. Wahre Poeten schreiben ihre Gedichte auch nur mit Buchstabe