Prolog September 2016 | Wiener Staatsoper

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P R O L O G S E P T E M B E R 2 0 1 6 | N° 201

Yannick Nézet-Séguin dirigiert Lohengrin

Interviews: Christian Kircher, Yannick Nézet-Séguin, Marco Armiliato Ballett: Le Corsaire unter Vollzeug Brandon Jovanovich debütiert als Don José

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NEU

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Erhältlich um € 20,– im Arcadia Opera Shop, im Foyer bei den Billeteuren sowie unter www.wiener-staatsoper.at


Inhalt

Sehr geehrte Besucherinnen und Besucher, liebes Publikum,

September im Blickpunkt

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Jeden Tag ein anderes Paradies Marco Armiliato im Gespräch

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In Symbiose mit dem Publikum Brandon Jovanovich debütiert im Haus am Ring

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Die Suche nach dem reinen Helden Yannick Nézet-Séguin dirigiert Wagners Lohengrin

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Am Stehplatz

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Ein Schiff wird kommen Le Corsaire unter Vollzeug

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Debüts im September

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Einer, der beide Seiten der Kultur kennt Holding-Chef Christian Kircher im Gespräch

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Unser Ensemble Marcus Pelz

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Die Pianisten der Staatsoper Vorgestellt: der Studienleiter Thomas Lausmann

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Repertoire

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Die Extraportion Wissen AGRANA STUDIOBÜHNE | WALFISCHGASSE

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KS Alfred Šramek In memoriam

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Daten und Fakten

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Spielplan

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Kartenverkauf

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Noch ist die neue Spielzeit gewissermaßen ein unbeschriebenes Blatt, oder, umgerechnet auf die rund 300 geplanten Aufführungen, 300 unbeschriebene Blätter. Aber die einzelnen Seiten dieses fiktiven Operntagebuches (manche führen tatsächlich eines) warten, auf fast magische Weise, förmlich darauf befüllt zu werden: Mit Emotionen, mit unvergesslichen Eindrücken, mit neuen Erfahrungen – kurzum: mit erlebter Staatsoperngeschichte. Manches lässt sich vielleicht schon jetzt erahnen, manches erhoffen, sehr vieles wird uns überraschen. Stück für Stück wird die Spielzeit ihre Schätze enthüllen und preisgeben und auf diese Weise die anwesenden Musiktheaterliebhaber beschenken. Sicher ist, dass am Ende des Opernjahres wiederum ein neues, noch nie zuvor erlebtes Bild, einem farbenfrohen Mosaik gleich, vor uns entstanden sein wird. Und so würde es mich freuen, Sie, sehr geehrte Damen und Herren, auf dieser stationenreichen Reise durch die Saison als häufige Weggefährten begrüßen zu dürfen! Ihr Dominique Meyer


SEPTEMBER im Blickpunkt KAMMERMUSIK PHILHARMONIKER

ENSEMBLEMATINEE AM SONNTAG

KINDEROPER

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Der mittlerweile schon traditionelle und von Anfang an beliebte Zyklus Kammermusik der Wiener Philharmoniker im Gustav Mahler-Saal beginnt in dieser Spielzeit am 17. September (11.00). Gestaltet wird der Vormittag vom PHILHARMONIC ENSEMBLE VIENNA (Shkëlzen Doli, Holger Groh, Sebastian Bru, Gottlieb Wallisch), zu hören sind Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven und Johannes Brahms.

Ilseyar Khayrullova, Joseph Dennis, Rachel Frenkel und Maria Nazarova gehören zu jenen jungen Mitgliedern des Ensembles, die in den letzten Monaten in interessanten und wichtigen Rollen auf sich aufmerksam machen konnten und in der aktuellen Saison erneut wichtige Aufgaben übernehmen werden – so wird Joseph Dennis beispielsweise im Dezember den Tamino geben, Rachel Frenkel im Oktober den Ruggiero in Händels Alcina, Ilseyar Khayrullova im Febuar die Fenena in Nabucco und Maria Nazarova im Jänner die Lisa in der Sonnambula. Eine Kostprobe ihres Könnens geben die vier Sängerinnen und Sänger in den ersten Wochen der neuen Spielzeit in zwei Sonntags-Ensemblematineen: Ilseyar Khayrullova und Joseph Dennis am 18. September (begleitet von Stephen Hopkins), Rachel Frenkel und Maria Nazarova am 2. Oktober (begleitet von Jendrik Springer). Beginn der einstündigen Veranstaltungen ist jeweils 11.00 Uhr.

Patchwork und Pünktchen und Anton heißen die beiden Kinderopernproduktionen, die die Wiener Staatsoper in der heurigen Saison in der KINDEROPER | AGRANA STUDIOBÜHNE | WALFISCHGASSE präsentiert. Tristan Schulzes Patchwork – die Uraufführung findet am 29. Jänner statt – erzählt die Geschichte zweier Familien, die zu guter Letzt zu einem gemeinsamen Leben finden, Iván Eröds Pünktchen und Anton (Wiederaufnahme: 25. September) basiert auf dem Kinderbuchklassiker von Erich Kästner und wurde seit 2010 von Tausenden Kindern bejubelt.

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BLICKPUNKT

SOLISTENKONZERT

WIENER STAATSBALLETT

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2016/2017 wird KS Juan Flórez im Jänner beziehungsweise Februar als Elvino und Roméo wieder an die Wiener Staatsoper zurückkehren. Zuvor, am 28. September, gibt er hier ein eigenes Solistenkonzert. Am Klavier begleitet wird er an diesem Abend von Vincenzo Scalera.

Die Ballettsaison 2016/2017 nimmt hurtig Fahrt auf: Le Corsaire (am 17., 20. und 23. September) von Manuel Legris und VAN MANEN | EKMAN | KYLIÁN (am 26. September) kapern die Herzen der Ballettfans zum Beginn der neuen Spielzeit.

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JEDEN TAG E Wenn es nur drei Gebote für das Dirigieren gäbe, wie würden sie Ihrer Meinung nach lauten? Marco Armiliato: Disziplin, Technik, Leidenschaft. Nummer eins, die Disziplin, steht in starker Wechselwirkung mit dem Umstand, dass die meisten Künstler, ich übrigens auch, sehr selbstkritisch sind, was wiederum sehr stark mit dem Respekt vor dem jeweiligen Komponisten und dessen Werk zusammenhängt. Ich persönlich lerne neue Stücke verhältnismäßig leicht und schnell. Trotzdem verbleibt lange das Gefühl in mir, der Oper, dem Konzertstück noch nicht vollständig gewachsen zu sein, sodass ich alles geradezu überstudiere, um mich endlich bereit zu fühlen, damit vor das Publikum zu treten. Die Dirigier-Technik wiederum ist eine Sache, die viel mit Erfahrung zu tun hat. Es ist etwa von Vorteil, wenn man als junger Dirigent viel Barbier von Sevilla oder Liebestrank macht, denn das sind nicht eben leichte und im wahrsten Sinn des Wortes didaktische Stücke für das Dirigierhandwerk. Ich habe gerade durch den Barbier viel von dem begriffen, worauf es im Letzten in diesem Beruf ankommt. Und was die Leidenschaft betrifft – wenn ich am Pult stehe, ganz gleich, ob es sich um eine Probe oder Aufführung handelt – dann dirigiere ich mit jeder Zelle meines Körpers, bin erfüllt von Musik, und möchte diese Glücksbeseeltheit an die ganze Welt weiterleiten.

Marco Armiliato

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llein im vergangenen Juni, also in einem einzigen Monat, dirigierte Marco Armiliato an der Wiener Staatsoper fünf unterschiedliche Werke und jetzt im September erklingen mit Turandot und Aida zwei weitere Opern unter seiner Leitung. Aber das ist noch nicht alles: Neben zusätzlichen Repertoirevorstellungen wird der an allen wichtigen Bühnen gefragte Fachmann für das italienische und französische Fach in dieser Spielzeit auch noch die Neuproduktion von Verdis Il trovatore musikalisch aus der Taufe heben. Zeit also für ein Gespräch mit einem Maestro, der in der direkten Tradition der großen italienischen Kapellmeisterschule steht.

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Haben Sie, was diese Glückbeseeltheit anbelangt Präferenzen? Ist zum Beispiel Donizetti diesbezüglich zielführender als Rossini? Marco Armiliato: Nein, es ist vollkommen egal, welches Meisterwerk ich dirigiere. Ich konzentriere mich stets auf den aktuellen Moment, und wenn ich etwa einen Don Pasquale leite, ist diese Oper für mich das Bedeutendste und Größte, das je geschrieben wurde, und wenn ich tags darauf eine Bohème leite, dann erkenne ich, das die Bohème die restlichen Kompositionen bei Weitem übertrifft, und wenn ich einen Otello dirigiere, habe ich das Gefühl, das eben der Otello alles andere in den Schatten stellt.


INTERVIEW

IN ANDERES PARADIES Sie sagten „wenn ich tags darauf eine Bohème leite“. Sie dirigieren tatsächlich sehr häufig an hintereinander liegenden Tagen unterschiedliche Stücke. Wie machen Sie das? Manch anderer benötigen etwas mehr Zeit, um umschalten zu können … Marco Armiliato: Wissen Sie, Musik war, seit ich denken kann, Bestandteil meines Lebens. Ich konnte in der Tat schon ehe ich das Alphabet beherrscht habe, Noten lesen und Klavier spielen. Ich habe auch nie darüber nachgedacht, welchen Beruf ich später einmal ergreifen würde: der Dirigentenberuf als Ziel meines Daseins, war von Anfang an eine Selbstverständlichkeit, über die ich gar nicht reden musste. Mit anderen Worten: Musik und somit auch die Partituren sind eine Art zu Hause für mich, aus der ich meine Freude und Energie beziehe. Und wenn ich dann studiert, oder wie ich vorhin sagte, eigentlich überstudiert bin, sehe ich wirklich kein Problem darin, an hintereinander liegenden Tagen, unterschiedliche Stücke zu dirigieren. Sie haben zunächst also Klavierspielen gelernt. Gab es nie die Versuchung, die Pianistenlaufbahn einzuschlagen? Marco Armiliato: Das Schöne am Dirigentenberuf ist diese Möglichkeit, gemeinschaftlich Musik machen zu können. Und wenn man dann noch so ein Orchester hat wie die Wiener Philharmoniker … dann ist das Glück perfekt. Mein Klavierstudium war aber als Basis notwendig, zumal ich viele Jahre als Solorepetitor mit Sängern Rollen erarbeitet habe. Es ist für einen Musiktheaterdirigenten ja fast lebenswichtig, das Funktionieren dieses Gesamtkunstwerkes Oper von der Warte des Korrepetitors aus kennenzulernen. Man kann sich in dieser Position eine Grundlage, ein Wissen, einen Erfahrungsschatz erarbeiten, der – um auf die vorige Frage zurückzukommen – durchaus auch dazu beiträgt, dass einem das rasche Umschalten von einem Werk auf das nächste leicht fällt. Sie haben hier an der Wiener Staatsoper mittlerweile mehr als 25 Werke an rund 220 Aben-

den dirigiert. Erinnern Sie sich noch an ihr Staatsopern-Debüt? Marco Armiliato: Natürlich! Ich weiß sogar noch das Datum auswendig: 2. November 1996, Andrea Chénier. Dieses Gefühl der Verantwortung, erstmals in diesem Haus aufzutreten, in dem in jedem Stein, jedem Vorhang, ja in jedem Luftmolekül der Geist jener weiterlebt, die hier Großes gewirkt haben, noch dazu mit diesem Orchester … an der Wiener Staatsoper atmet man richtiggehend Musik … diesen Abend werde ich wohl nie vergessen! Und gibt es in Ihrem bisherigen Dirigentenleben so etwas, wie einen besonderen Höhepunkt, den sie ebenfalls nie vergessen werden? Marco Armiliato: Da es sehr viele wunderschöne Momente gegeben hat, kann ich nicht nur den konkreten Höhepunkt hervorhaben. (nach längerem Nachdenken) Besondere Höhepunkte waren sicherlich meine Debüts hier an der Wiener Staatsoper, an der Metropolitan Opera, am Opera House Covent Garden in London, sowie meine Debüts am Pult wichtiger Konzertorchester. Wie sieht es mit dem deutschen Repertoire aus? Hätten Sie darauf auch Lust? Marco Armiliato: Und wie! Bis jetzt hat sich leider noch nichts ergeben, aber in meinem Herzen kommen zuerst Elektra sowie Tristan und Isolde. Noch eine letzte Frage: Wie würde für Sie das Paradies ausschauen, wenn Sie mitzureden hätten? Marco Armiliato: Das könnte man sehr abstrakt beantworten, oder so wie die Barockmaler – mit blauem Himmel und vielen weißen Wolken. (lacht) Nein, ehrlich: Für mich ist das Paradies am Pult stehen zu dürfen und zu musizieren, und das, wenn es geht, jeden Tag! Andreas Láng

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Turandot 4., 7., 10. September 2016 Aida 29. September 2016, 2., 5., 9. Oktober 2016


IN SYMBIOSE MIT DEM PUBLIKUM Brandon Jovanovich debütiert im Haus am Ring

Brandon Jovanovich

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ls am Ende des 19. Jahrhunderts und am Beginn des frühen 20. Jahrhunderts zahllose Menschen die bittere Armut in Europa hinter sich ließen und nach neuen Ufern aufbrachen, hatte der US-amerikanischen Bundesstaat Montana mit seinen reichen Bodenschätzen und dem entsprechenden Bedarf an Minenarbeitern verständlicher Weise eine gewaltige Anziehungskraft für die Neuankömmlinge. So auch für die montenegrinische Familie Jovanovich. Fast ein Jahrhundert später brachte die Urenkelgeneration

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dieser Familie einen der führenden Sänger des Landes hervor: den Tenor Brandon Jovanovich. Nach großen und regelmäßigen Erfolgen an der New Yorker Metropolitan Opera, der Bayerischen Staatsoper, der Zürcher Oper, in London, Brüssel, San Francisco, Verona – um nur einige Stationen seiner Laufbahn zu nennen – hat das Publikum der Wiener Staatsoper nun ebenfalls die Möglichkeit das unverwechselbare, eher dunkel gefärbte und sehr nuancenreiche Timbre in zwei sehr verschiedenen Rollen kennen zu lernen: Gleich zu Beginn der


OPER

Spielzeit, im September, wird Brandon Jovanovich den Don José in Carmen geben und dann, etwas später, im April beziehungsweise Mai, den gerissenbrutalen Sergej in Matthias Hartmanns gelungener Inszenierung von Schostakowitschs Lady Macbeth von Mzensk. Gerade an diesen beiden Rollen lässt sich übrigens bereits einerseits die Wandlungsfähigkeit Brandon Jovanovichs ablesen und vor allem die Breite seines Repertoires, das neben dem allgemeinen italienischen und französischen Spintofach in letzter Zeit vermehrt slawische Partien sowie Beethoven-, Wagner- und Strauss-Werke umfasst. Wobei Jovanovich großen Wert darauf legt, dass die einzelnen Partien möglichst wenig aufeinander abfärben und zum Beispiel nicht Reste eines Siegmund in der Interpretation eines Don José durchscheinen: „Den hervorragenden Darsteller“, so der Tenor „zeichnet unter anderem die Fähigkeit aus, sich nicht von Rollen vereinnahmen zu lassen. Der ideale Sänger oder Schauspieler muss demnach zwar ganz in die umzusetzende Figur eintauchen, gewissermaßen eins mit ihr werden, aber er sollte sie danach wieder ganz hinter sich lassen, wenn er sich der nächsten Partie widmet. Der Künstler hat die Rolle zu formen, nicht die Rolle den Künstler.“ Wie formt Brandon Jovanovich beispielsweise nun einen Don José, den er wohl schon viele Dutzend Mal rund um den Globus zum Besten geben konnte? Zunächst einmal orientiert er sich nicht nur an der reinen Opernpartie, sondern liest sehr genau auch die dem Bizet’schen Werk zugrundeliegende Novelle von Prosper Mérimée, was insofern einen Unterschied macht, als Don José dort auch eine Vorgeschichte „besitzt“, die in der Oper unerwähnt bleibt: Bei Mérimée hat José im Zuge eines Streites bereits einen Menschen umgebracht, bevor er sich als Soldat in Sevilla verdingte. „Dadurch erhält der Charakter der Figur einen von Vornherein dunklen Anstrich“, erklärt Brandon Jovanovich. „Natürlich spricht nichts dagegen ihn auf der Opernbühne zunächst als ein unschuldiges, weichherziges Muttersöhnchen zu zeigen, nur muss dann die gewaltige Transformation zum heißblütigen, nahezu irren Carmen-Mörder glaubwürdig umgesetzt werden. Ich hingegen bevorzuge ihn als einen Mann mit bewegter Vergangenheit zu sehen, der sich am Anfang der Handlung intensiv bemüht, auf der richtigen Seite des Lebens zu bleiben, der

seine jähzornige, aggressive Seiten unterdrückt, sozusagen nur sein freundliches Gesicht zeigt, aber schlussendlich von seinem eigentlichen Ich übermannt wird. Eine Art böser Mr. Jekyll.“ Solcher Grundsichten auf eine Rolle zum Trotz steht Brandon Jovanovich aber jeder neuen Sichtweise und jedem neuen Interpretationsansatz, sofern aus der Musik und der Handlung ableitbar, dennoch offen, ja dankbar gegenüber. Denn so aufregend und abwechslungsreich es sein mag gänzlich neue Rollen einzustudieren, so spannend findet er es, von guten Regisseuren und Dirigenten bei Partien, die er schon oft verkörpert hat, in Richtungen gestoßen und auf Details aufmerksam gemacht zu werden, die ihm bis dahin entgangen waren. Überhaupt schätzt er als ausgesprochener Bauchmensch das Interagieren mit den Kollegen, mit dem Dirigenten, mit den Musikern während einer Vorstellung, da gerade auch dadurch Neues entstehen kann: „Die Ratio ist eine Sache für die Proben, für das Erarbeiten einer Partie, in dem Moment jedoch, wo das Publikum dazukommt, bestimmen die Gefühle, die augenblickbezogene Inspiration das Geschehen!“ Apropos Publikum: Anders als für so manch anderen Sänger, Instrumentalisten oder Dirigenten, der im bloßen Musikmachen den eigentlichen Sinn des Bühnenberufes findet, nennt Brandon Jovanovich die Zuschauer als das Eigentliche und Wesentliche des Theaters ohne die nichts wahrhaft Großes entstehen kann. Sie sind für ihn die Zeugen, die das Werden einer Aufführung mitfühlen, miterleben und somit Adressaten und zugleich Echo des Gebotenen sind, ein Echo, das durchaus, auf geradezu symbiotische Weise, Anteil am Zustandekommen des Abends hat. Er selbst war schon als kleines Kind Publikum gewesen: Zu Hause, am Schemel neben der Mutter sitzend und ihr beim Klavierspielen zuhörend. Damals hatte die Musik und das Singen dauerhaft von ihm Besitz ergriffen und alle Versuche im späteren Teenageralter einen anderen, wie man früher sagte, „bürgerlichen“ beruflichen Weg einzuschlagen, verliefen bald im Nichts. Der Sogkraft der Musiktheaterbühne konnte (und wollte) Brandon Jovanovich letztlich nicht widerstehen. Und so nimmt es auch nicht Wunder, wenn er heute jeden Besucher seiner Homepage mit den Worten einlädt: „Do yourself a favor, go lose yourself in an opera!“ Andreas Láng

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Carmen 6., 9., 13. September 2016


DIE SUCHE NACH DEM REI Yannick Nézet-Séguin dirigiert Wagners Lohengrin

Yannick Nézet-Séguin

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INTERVIEW

NEN HELDEN Vor kurzem wurden Sie als Musikchef der New Yorker Metropolitan Opera bestellt. Was war das erste Gefühl, das Sie bei der Ernennung verspürten? Yannick Nézet-Séguin: Das ist sehr gut gefragt! Weil Sie nach dem ersten Gefühl gefragt haben … Es war und ist nämlich eine Mischung aus ganz verschiedenen Emotionen. Da war natürlich zunächst einmal eine sehr große Freude, aber auch etwas Angst vor der Aufgabe, das Bewusstsein der großen Herausforderungen und auch Demut vor der gewaltigen Tradition des Hauses und seiner gigantischen internationalen Bedeutung. Alles bunt gemischt. Jedenfalls habe ich das Gefühl, dass für mich diese Position genau zum richtigen Zeitpunkt gekommen ist. Ich werde beim Antritt 45 Jahre alt sein, und damit nicht zu jung und nicht zu alt. Ich werde die richtige Energie haben, um diese Herausforderung anzunehmen. Und kann dem Haus noch lange verbunden bleiben. Zum Zeitpunkt dieses Gespräches befinden Sie sich mit den Wiener Philharmonikern auf einer Tournee mit Bruckners neunter Symphonie. Ist es für Sie von besonderem Interesse, mit dem Orchester gewissermaßen sein „Kernrepertoire“ zu erarbeiten? Yannick Nézet-Séguin: Ich denke, kein anderer Klangkörper ist in einem solchen Maße mit seiner Vergangenheit verknüpft, wie die Wiener Philharmoniker. Man kann die Augen schließen und schon fühlt man sich Jahrzehnte, Jahrhunderte zurückversetzt. Es ist eine besondere Magie in dem Klang, die aus alter Zeit zu einem spricht. Und das nicht, weil die Musiker in der Vergangenheit leben, sondern weil es ihnen gelingt, den originalen Geist der von ihnen gespielten Kompositionen zu rekreieren. Bekanntlich wird ja gerade Mozart mit dem Orchester stark in Verbindung gebracht (mein philharmonisches Debüt war mit Mozarts Requiem, dann folgte Don Giovanni), aber mindestens in ebensolchem Maße ist auch

Bruckner mit ihnen verbunden. Und Bruckner, zu dem ich eine besondere Beziehung habe, mit diesem Orchester spielen zu dürfen – das war immer mein Traum. Sie kennen das Staatsopernorchester beziehungsweise die Wiener Philharmoniker sowohl als Konzert-, als auch als Opernorchester. Gibt es im musizierenden Zugang Unterschiede, wenn das Orchester die unterschiedlichen Repertoires spielt? Yannick Nézet-Séguin: Ich würde sagen: nein. Das hat einen einfachen Grund: Die Basis dieses Orchesters ist das vokale Repertoire. Durch die Abende an der Wiener Staatsoper besitzt der Klangkörper einen entsprechenden Zugang zu allem, was es spielt, also auch zum Symphonischen. Und das ist ein sehr großer Schatz! So sollte sich jedes Orchester, auch wenn es nicht oft Musiktheaterwerke spielt, regelmäßig daran erinnern, dass der Grundstein alles Musizierens der Gesang ist. Denn in letzter Konsequenz imitiert jedes einzelne Instrument stets die menschliche Stimme. Dazu kommt noch, dass ein Musiker, wenn er Sänger begleitet, mit ihnen gemeinsam atmen und phrasieren muss – und das wiederum sensibilisiert die Instrumentalisten. Auch bringt das Musiktheater mit sich, dass es viel Spontaneität erfordert: Die Umstände ändern sich jeden Tag, manchmal muss man auf diesen, dann auf jenen Rücksicht nehmen, manchmal passiert etwas Unerwartetes. Mit anderen Worten: Man muss im Jetzt leben und spontan musizieren. Das ist eine der ganz großen Stärken des Staatsopernorchesters. Und das ist etwas, worauf ich beim Musizieren besonderen Wert lege. Denn Musik entsteht im Moment und soll dem Moment folgen, man muss also Herz und Ohren offen halten. Gute Vorbereitung ist wichtig und entscheidend, aber sie kann nur die Basis fürs spontane Musizieren sein. All diese Faktoren können die Musiker auch als Konzertorchester nützen, wie sie auch Dinge, die sie auf der Konzertbühne lernen, in den www.wiener- staatsoper.at

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Lohengrin 5., 11., 15. September 2016


Orchestergraben der Oper mitbringen. Es ist im Kern also immer derselbe Zugang und dieselbe Art des Spielens. Der Musiktheaterwelt von Richard Wagner haben Sie sich über den Lohengrin genähert, der Ihr Wagner-Debütstück war. Warum gerade diese Oper? Warum nicht zum Beispiel Der fliegende Holländer? Yannick Nézet-Séguin: Das hat zunächst einmal einen sehr persönlichen Grund, nämlich, dass ich mich von der Lohengrin-Musik sehr stark angezogen fühle. Das war immer schon so! Bereits als Student hatte ich eine enge Beziehung zu diesem Werk. Warum? Weil die Oper etwas sehr Kontemplatives in sich trägt. Ich schätze diese zarten, feinen Momente in diesem Werk enorm – wobei es natürlich auch das große Drama, die Massenszenen, die mächtige Chorpassagen gibt. Aber Lohengrins Charakter trägt eine Reinheit und Schlichtheit in sich, die mich sehr berührt. Man denke nur an das Vorspiel, wie fein gesponnen es eröffnet wird. Es ist, als ob sich der Himmel öffnete … Abgesehen davon bin ich, was die Systematik der Chronologie betrifft, nicht sehr konsequent. Meine erste Bruckner-Symphonie war die „Neunte“, da war ich 25 Jahre alt. Bei Gustav Mahler habe ich mit der zweiten Symphonie angefangen, dann folgten die fünfte und neunte, bevor ich die erste dirigiert habe. Ich gehe also weniger nach der korrekten Abfolge, sondern nach dem, was mich augenblicklich anspricht. Im Falle der Wagner-Opern war es Lohengrin vor dem Holländer, so wie ich womöglich Parsifal vor dem Tristan erarbeiten werde. Davon abgesehen: Mit Wagner lasse ich mir Zeit. Lassen Sie sich Zeit, weil Richard Wagner – auch aufgrund des Kultes, der rund um sein Werk oftmals herrscht – herausfordernder ist als andere Komponisten? Yannick Nézet-Séguin: Anfangs war ich ein wenig besorgt – eben weil Wagner bei manchen

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Menschen etwas beinahe Religionshaftes hat. Man muss sich dieser Tatsache bewusst sein, wenn man sich seinen Werken nähert. Es existiert für viele eine Art Wagner-Welt, es existiert ein umfangreiches Theorienwerk und es existiert das, wie Sie sagen, Kulthafte rund um ihn. Dazu kommt, dass Wagners Werke oftmals als Einheit gesehen werden, als ein großes Ganzes. Aber ich persönlich finde es ebenso faszinierend, nicht immer nur das Komplette zu betrachten, sondern jede seiner Opern auch als Einzelwerk, als eine eigene Welt zu sehen. Man muss ja, finde ich, nicht immer alles im Bezug zu den anderen Werken betrachten, sondern kann ruhig auf ein einzelnes Stück fokussieren. Was mich sehr interessiert liegt auf einer rein musikalischen Ebene: Wie sieht es mit jenen Komponisten und Werken aus, die Einfluss auf Wagner hatten? Oder zumindest Einfluss gehabt haben könnten? Natürlich steckt in der Orchesterbehandlung im Holländer viel von Carl Maria von Weber oder von Felix Mendelssohn Bartholdy. Das zu erforschen hat mir musikalisch viele Hinweise gegeben. Ein anderes Beispiel, weil wir vorhin über Bruckner sprachen, sind dessen Symphonien. Natürlich konnten diese keinen Einfluss auf Wagner haben, aber es gibt eine geistige Verwandtschaft. Und sich nur mit der Musik und den unterschiedlichen Verwandtschaften zu beschäftigen, ist mitunter ein guter Weg. Und führt ein wenig weg von vorgefassten Meinungen. Hat sich Ihre Sicht auf den Lohengrin verändert, nachdem Sie andere Wagner-Opern dirigiert hatten? Yannick Nézet-Séguin: Nicht wirklich. Ich stehe nach wie vor ziemlich am Anfang eines eingeschlagenen Weges … Fragen Sie mich in zehn Jahren noch einmal! Spannend finde ich es derzeit, wie sich meine Sicht auf das Werk (und auf andere Wagner-Werke) mit der jeweiligen szenischen Umsetzung mischt.


INTERVIEW

Hat eine szenische Umsetzung Einfluss auf Ihre musikalische Gestaltung? Yannick Nézet-Séguin: Das hängt davon ab. Einerseits denke ich, dass wir Dirigenten treu und loyal zu unseren eigenen Konzeptionen sein müssen. Vor allem aber auch zu den Ideen des Komponisten und es liegt in unserer Verantwortung, dass eine Produktion diesen Vorstellungen nicht widerspricht. Andererseits allerdings müssen wir auch die Vision unterstützen, die ein Regisseur hat. Und wenn dessen Sicht auf ein Werk gut und klug ist, dann kann die Musik, unsere musikalische Interpretation, ihm sogar helfen und ihn unterstützen. Ich sehe mich also nicht als Gegenspieler eines Regisseurs, sondern als Brücke, als Verstärker. Natürlich: Wenn man keine Neuproduktion erarbeitet sondern in eine bestehende Inszenierung einsteigt, dann ist es mit der Einflussnahme nicht mehr so einfach. Aber ich denke, wenn man aufmerksam ist und den Willen hat, dann finden sich immer Wege, einen sinnvollen Beitrag zu leisten. Ich kann übrigens ein Beispiel bringen, wie musikalische und szenische Interpretation zusammenhängen. Vor einigen Jahren brachten Jossi Wieler und Sergio Morabito in Salzburg eine Rusalka heraus, Franz Welser-Möst war Dirigent. Später habe ich diese Produktion am Covent Garden in London nachdirigiert, und das Regieduo meinte nach der ersten Aufführung: „Hätten Sie die Premiere in Salzburg geleitet, hätten wir manches anders inszeniert.“ Einfach, weil ich in der Musik anderes betont habe als Franz Welser-Möst. Man sieht also: Im Idealfall wirken musikalische und szenische Interpretation direkt beeinflussend aufeinander. Wieweit hat Wagner in seinem Lohengrin etwas verfasst, was ganz dieses Werk ist und in keinem anderen seiner Werke vorkommt? Etwas originär „Lohengrinhaftes“? Yannick Nézet-Séguin: Das Spezifische liegt im Charakter der Titelfigur. Ich sprach schon von

seiner Reinheit, und in der Oper wird seine gesamte Entwicklung, quer durch alle Stadien gezeigt: Die besagte Reinheit, die Liebe, die Leidenschaft bis hin zum Finale. Man erlebt zunächst einen eher geistigen Charakter, der immer körperlicher wird. Natürlich: auch Siegfried erzählt die Geschichte einer Entwicklung. Aber bei Lohengrin steht dieser Wandel stark im Zentrum, dieses Transzendente und In-die-Welt-Kommende. Übrigens ist gerade darum auch Klaus-Florian Vogt so perfekt in dieser Rolle: weil er den spirituellen Charakter der Figur ebenso zeigen kann wie das Menschliche. Als Pianist stellt sich bei Ihnen natürlich die Frage, ob Sie sich bei der Einstudierung einer Oper ans Klavier setzen und das Werk durchspielen und so lernen? Yannick Nézet-Séguin: Interessanterweise mache ich das praktisch gar nicht. Mitunter spiele ich bei einer Probe die eine oder andere Stelle an, um einer Sängerin oder einem Sänger etwas zu demonstrieren. Aber ich nütze das Instrument nicht, um eine Oper zu lernen. Das ist paradox, aber es ist so. Ich liebe nämlich die Stille bei der Beschäftigung mit einer Partitur, den unverstellten Kontakt zu einem Werk, die direkte, durch nichts übersetzte Sicht auf ein Stück. Sobald ich mich ans Klavier setze, ist ein Vermittler zwischen uns. Das nimmt dem Kontakt aber seine Unmittelbarkeit. Ich nütze das Klavier lieber, wenn es um das Klavierspiel an sich geht: also in der Kammermusik oder in der Liedbegleitung. Das Gespräch führte Oliver Láng

An der Wiener Staatsoper debütierte Yannick Nézet-Séguin im Herbst 2014 mit Wagners Fliegendem Holländer. Nun leitet er hier erstmals dessen Lohengrin.

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AM STEHPLATZ DAHEIM BEI DEN GÖTTERN Amalthea-Verlagschefin Dr. Brigitte Sinhuber-Harenberg

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egonnen hat es mit meinem Großvater. Amtsrat Walter Hertz gehörte nicht nur der Direktion der Bundestheaterverwaltung an, sondern war Opernnarr in höchstem Maße: Mindestens dreimal in der Woche besuchte er das Haus am Ring, alleine Puccinis Tosca hat er in seinem Leben über 300mal erlebt, Persönlichkeiten wie Clemens Krauss, Viorica Ursuleac oder die Konetzni-Schwestern zählten zu seinem engsten Freundeskreis. Mit ihnen fachsimpelte er bei uns zu Hause mit größter Leidenschaft über Gott und die Welt – und natürlich über Musik. Dass er seine Enkelin in die von ihm so geliebte Wiener Oper mitnahm, lag auf der Hand. So erlebte ich bereits in jüngsten Jahren meine erste Staatsopern-Vorstellung, Carmen – viele viele weitere sollten folgen. Wie allgegenwärtig Musik und Oper bei uns daheim waren, zeigt eine Anekdote aus meiner frühen Schulzeit: Ich muss etwa sechs Jahre alt gewesen und alle Schüler hatten ein Lied ihrer Wahl in der Klasse vorzusingen. Ich sang – was sonst – die Gralserzählung aus Lohengrin. Was bei der Lehrerin zu einigem Unverständnis führte,weshalb sie meine Mutter kurzerhand vorlud ... Die Leidenschaft für die Oper war übergesprungen und noch in meiner Schulzeit wurde ich zur begeisterten Stehplatzlerin. Meistens war ich auf der Galerie anzutreffen, hatte dort meinen fixen

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Platz, von dem ich nicht nur gut auf die Bühne, sondern auch in den Orchestergraben sehen konnte. Denn dort, wenn ich Glück hatte, waltete Herbert von Karajan, einer meiner „Götter“, den ich verehrte wie auch Birgit Nilsson, Hans Hotter oder Wolfgang Windgassen. Und wenn sie alle gemeinsam im Ring des Nibelungen auf der Bühne bzw. im Orchestergraben standen, war mein Glück vollkommen. Dass ich heute mit Gundula Janowitz befreundet bin, die so unvergleichlich Opernanekdoten erzählen kann – leider nie als Buch, das verweigert sie standhaft – oder mit dem ebenso anekdotenreichen Kurt Rydl – ist eine besondere Freude. Regelmäßig stellte sich meine Mutter für mich bereits um sechs Uhr morgens an, zu Mittag löste ich sie ab und lernte, in der Schlange stehend, für die kommenden Schul-Prüfungen. Zum Beispiel fanden Teile meiner Maturavorbereitung beim Anstellen für Ring-Karten und in den Vorstellungspausen statt. Denn aus einer wagnerianisch angehauchten Familie war der Ring des Nibelungen natürlich Pflicht und stets größte Freude – bis heute. Die vier Teile könnte ich inzwischen wohl soufflieren, so oft – wohl mehr als fünfzig Mal – habe ich ihn erleben dürfen. Doch nicht nur Wagner zog mich in den Bann, auch Verdi, Strauss und Puccini – die von Franco Zeffirelli inszenierte Bohème an der


SERIE

Wiener Staatsoper ist in meiner Erinnerung ein Höhepunkt. Obgleich ich mich für die gesamte Breite des Theaters interessiere, blieb der Opernstehplatz der einzige. Stehplatzexklusivität, gewissermaßen. Und in all meinen Stehplatzjahren habe ich nur für eine einzige Aufführung keinen Platz bekommen: die Abschiedsvorstellung von Karajan als Staatsopern-Direktor, das war Frau ohne Schatten am 17. Juni 1964. Ich stand im Foyer, hörte die Anfangstakte der Oper und weinte, weil ich nicht im Zuschauerraum war. Später studierte ich – natürlich – Theaterwissenschaft, wollte Regisseurin werden, fand dann aber den Weg ins Verlagswesen, wo ich meiner Liebe zum (Musik-)Theater auch beruflich folgte. So konnte ich zahlreiche Bücher über die Großen, die ich schätzte, herausgeben; von Otto Schenk entsteht inzwischen das bereits siebente Buch in unserem Verlag. Nach wie vor ist es für mich ein Lebens-Erlebnis, ihn über Musik sprechen zu hören und wie man sie szenisch umsetzt, wie auf der Bühne Natürlichkeit geschaffen werden kann, wie er mit den großen Sängern und Dirigenten gearbeitet hat. Wir haben aber auch die Erinnerungen von Giuseppe Taddei – die Buchpräsentation noch zu seinen Lebzeiten war ein Ereignis, als er gemeinsam mit Heinz Holecek Opernarien sang – von Angelika Kirchschlager, Elisabeth Orth, Cornelius Obonya, von Franz Bartolomey über seine Philharmoniker-Familie, von Elfriede Ott und Erni Mangold herausgebracht, auch die köstlichen Opernanekdoten von Christoph WagnerTrenkwitz, kürzlich das in der Agrana Studiobühne Walfischgasse von Staatsoperndirektor Dominique Meyer eingeführte Buch von Clemens Unterreiner über seinen Weg an die Wiener Staatsoper und im Herbst erscheint die Autobiographie von Peter Mati´ c, der ja in Ariadne auf Naxos als Haushofmeister brilliert, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Wie viele Stehplatz-Abende ich erlebt habe? Das habe ich nie gezählt, wie ich auch nicht Buch über meine Opernbesuche geführt habe. Aber auf dem Dachboden lagert ein Archiv meiner Programmhefte, die ich nach wie vor bei jedem Theater-, Konzert- oder Opernbesuch erwerbe. Dieser Schatz ist inzwischen ausgesprochen umfangreich …

GESCHICHTEN VOM STEHPLATZ DER WIENER STAATSOPER Der Stehplatz der Wiener Staatsoper: Das sind, rein architektonisch gesehen, zunächst einmal mehrere Bereiche des Zuschauerraumes, im Parterre, auf dem Balkon und auf der Galerie. Insgesamt fast 600 Plätze, Preis pro Karte drei bzw. vier Euro. Der Stehplatz ist aber natürlich mehr, als „nur“ ein Platz, von dem man stehend die Vorstellung verfolgen kann. Er ist aber auch gleichermaßen Legende – man denke nur an die zahllosen Geschichten und Erlebnisse, die im Umlauf sind –, er ist Tradition, ist Richtstuhl, manchmal Ideologie, Brutstätte künftiger und Wohnzimmer aktueller Opernliebhaber, sozialer Treffpunkt, der Ort, an dem so mancher das Musiktheater kennen lernen durfte und noch vieles vieles mehr. Vor allem aber ist er Heimat. Denn viele haben dort ihre Lieblinge und ihre persönlichen Sternstunden erlebt und kehren immer wieder dorthin, in das Herz der Wiener Staatsoper, zurück. In der Prolog-Serie Am Stehplatz erzählen ehemalige und aktuelle Stehplatzler von ihren Erlebnissen: Von besonderen Augenblicken, vom Ritus des Anstellens, von der Vorfreude und den Vorstellungen, von Künstler-Favoriten und Lieblingsopern, berichten von großen Momenten und präsentieren auch kleine G’schichten. Von Zubin Mehta und Franz Welser-Möst über Clemens Hellsberg, Peter Mati´ c, und Kurt Schwertsik bis zu Anton Zeilinger, Herbert Föttinger und Johanna Rachinger. Auch in der aktuellen Spielzeit wird diese Serie weiter fortgesetzt: Den Anfang macht Brigitte Sinhuber-Harenberg, die Leiterin des Amalthea-Verlags. Und sollten auch Sie, verehrte Leserinnen und Leser, besondere Stehplatz-Erlebnisse an der Wiener Staatsopern haben, die Sie gerne mit den Prolog-Lesern teilen und so die Serie erweitern möchten, dann kontaktieren Sie uns. Wir freuen uns auf Ihre Zuschriften! dramaturgie@wiener-staatsoper.at bzw. Wiener Staatsoper, Dramaturgie, Opernring 2, 1010 Wien.

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Brigitte Sinhuber-Harenberg studierte Theaterwissenschaften, Kunstgeschichte und Philosophie. Nach kurzer Tätigkeit als Dramaturgin im ORF übernahm sie 1970 die Presseleitung der Verlagsgruppe Langen Müller Herbig Nymphenburger, danach zusätzlich die Werbung und die Programmverantwortung. 1980 wurde sie Leiterin der Verlagsgruppe in München. 2005 kehrte Brigitte Sinhuber-Harenberg nach Wien zurück und leitete bis 2014 den Amalthea Signum Verlag. Seit 2015 verlegerische Beirätin des Verlages. 2013 Verleihung des Berufstitels Professorin.


EIN SCHIFF WIRD KOMMEN

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Olga Esina, Vladimir Shishov und Ensemble in Le Corsaire


BALLETT

Le Corsaire unter Vollzeug

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ls Calico Jack Rackham und Emanuel Wynne mutmaßlich als die ersten Piraten im 18. Jahrhundert den „ Jolly Roger“ – die bekannt berüchtigte, schwarze Piratenflagge mit Totenschädel und zwei gekreuzten Säbeln bzw. Knochen – hissten, beherrschten majestätische Segelschiffe die Weltmeere. Das größte jemals gebaute Vollschiff (so bezeichnet man in der nautischen Fachsprache einen Großsegler mit mindestens drei rahgetakelten Masten) ließ jedoch noch auf sich warten: Die legendäre „Preussen“ lief erst am 7. Mai 1902 mit fünf Masten und 30 Rahsegeln vom Stapel. Ihr jähes Ende fand sie bereits 1910 im Zuge einer Kollision mit dem britischen Dampfer „Brighton“ im Ärmelkanal – ihre Ladung, darunter Klaviere, konnte später geborgen werden. Hatte bereits 1838 der britische Maler William Turner (1775 – 1851) mit seinem Gemälde The Fighting Temeraire tugged to her last Berth to be broken up die Zeitenwende in der Schifffahrt vom Segel hin zum Kessel thematisiert, so könnte der Verlust der „Preussen“ kaum symbolträchtiger sein: Mit ihr ging nicht nur die Epoche der Segelschiffe, sondern auch die Epoche der Salonmusik zu Ende, die Motorisierung und das Grammophon sollten alsbald in ein deutlich lauteres Zeitalter führen. Ja selbst das klassische Ballett „zaristischer Prägung“ scheint rückblickend mit der „Preussen“ ins Abendrot zu segeln, just 1910 schlug die Tanzkunst mit der Premiere von Der Feuervogel neue Wege ein. Von einer solchermaßen mechanisierten und lauten Welt der Moderne waren die Korsaren, jene Freibeuter, die auch auf herrschaftlichen Befehl hin Handelsschiffe kaperten und dabei gerne an den Küsten des Mittelmeeres operierten, noch weit entfernt – das Libretto zu Le Corsaire und das Schicksal der „Preussen“ haben allerdings das

Motiv der Strandung gemein, welches bis heute die Bühnenmaschinerie fordert. Speziell das Publikum des 19. Jahrhunderts zeigte sich geradezu begeistert: Schwankende Decksaufbauten, Qualm, Nebel, künstliche Wellen, Flammen und Windmaschinen waren die Vorläufer computeranimierter 3D-Effekte heutiger Filmproduktionen, wurden jedoch nicht minder bestaunt. Ob die spektakulären Bühneneffekte von Le Corsaire wohl in den Anfängen des Piratenfilms hinsichtlich des technischen Anspruches der Umsetzung nachwirkten? Das Genre geht zumindest bis ins Jahr 1926 zurück, als Der Seeräuber (mit Douglas Fairbanks sen.) – im damals revolutionären Zweifarben-Technicolor gedreht – über die Leinwand flimmerte. Ein weiterer Der Seeräuber (diesmal mit Tyrone Power) eröffnete im Jahr 1943 geradezu einen Hype der Filmgattung, der mit einschlägigen Produktionen, in denen Errol Flynn (1909 – 1959) die Hauptfiguren verkörperte, gipfelte. Das Kinopublikum durfte auch gewagte Choreographien bestaunen, welche dem Aufentern der Mannschaft zu Grunde liegen: Mehrere Masten und viele Rahsegel, dies will erst einmal gesetzt und auch rechtzeitig geborgen sein. Bei der „Preussen“ betrug die Segelfläche beispielsweise 6806 Quadratmeter. Doch auch auf kleineren Schiffen wurde das konzertierte Manöver zum lebensgefährlichen Wagnis und Balanceakt, speziell dann, wenn die Schiffe selbst auf den Wellenkämmen tanzten. Durchaus „bewegt“ geht es auch in der Dekoration des Wiener Staatsballetts auf Deck zu: Das schlingernde Schiffsmodell ist eine Referenz an die große Tradition der „Schiffbruchszenen“, wenngleich auch niemand das Ertrinken auf der Bühne fürchten muss. Obwohl: Untergegangen ist auf den Brettern, die die Welt bedeuten, schon so mancher, aber dies ist eine andere Geschichte. Oliver Peter Graber

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Le Corsaire 17., 20., 23. September 2016, 1., 11., 14., 17. Oktober 2016


DEBÜTS IM SEPTEMBER

Bongiwe Nakani

Orhan Yildiz

Der US-amerikanische Tenor Brandon Jovanovich wurde in Billings (Montana) geboren, studierte an der Northern Arizona University sowie der Manhattan School of Music und ist mehrfacher Stipendiat und Preisträger (unter anderem Richard Tucker Award, zweifacher Gewinner der Metropolitan Opera National Council Auditions, weiters ist er Gewinner des Anna Case Mackay Award sowie des renommierten ARIA Award). Sein Repertoire umfasst wesentliche Partien des deutschen, französischen, italienischen, englischen und slawischen Repertoires. Erfolge feierte Brandon Jovanovich unter anderem als Bacchus (Strauss’ Ariadne auf Naxos) an der Bayerischen Staatsoper in München, als Don José (Bizets Carmen) an der Deutschen Oper Berlin, an der Bayerischen Staatsoper, am Liceu in Barcelona, an der Chicago Lyric Opera, in Sydney sowie an der New Yorker Metropolitan Opera in New York, in der Titelrolle in Benjamin Brittens Peter Grimes in Neapel, in der Titelrolle in Giuseppe Verdis Don Carlo in Houston, in Offenbachs Les Contes d’Hoffmann an der Mailänder Scala, als Cavaradossi in Puccinis Tosca unter anderem bei den Bregenzer Festspielen und an der Kölner Oper. Aktuelle und künftige Engagements Brandon Jovanovichs umfassen unter anderem Tambourmajor (Wozzeck), Florestan (Fidelio) und Hermann (Pique Dame) an der Zürcher Oper, Stolzing (Die Meistersinger von Nürnberg) an der Pariser Oper, Sergej (Lady Macbeth von Mzensk) an der Metropolitan Opera in New York, Prinz (Rusalka) in Chicago, Don José in Los Angeles, Des Grieux (Manon Lescaut) am Théâtre La Monnaie in Brüssel, Don José an der Opera Australia in Sydney und in München, Énée in Les Troyens in Chicago, Froh (Das Rheingold) und Siegmund (Die Walküre) in San Francisco und die Titelrolle in Lohengrin in Zürich. Debüt an der Wiener Staatsoper: Don José in Carmen am 6. September (siehe auch den Artikel auf Seite 6). Orhan Yildiz wurde in der Türkei geboren. Er studierte am Mersin Konservatorium, wo er 2002 graduierte. Ab 2000 sang er an der Staatsoper Mersin, wo er mit der Zeit wichtige Rollen verkör-

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perte wie etwa Don Giovanni, Conte d’Almaviva in Mozarts Le nozze di Figaro, Figaro in Rossinis Il barbiere di Siviglia, Belcore in Donizettis L’elisir d’amore und Escamillo in Bizets Carmen. Er war Finalist beziehungsweise Gewinner mehrerer Wettbewerbe, darunter des Siemens Voice Competition in Istanbul und des Belvedere Wettbewerbs in Wien, des Leyla Gencer Wettbewerbs, des Francisco Viñas sowie von Plácido Domingos Operalia Bewerbs. Ab 2010 sang er als Ensemblemitglied am Theater Braunschweig und war in zentralen Partien zu hören, unter anderem als Figaro (Il barbiere di Siviglia), Conte d’Almaviva (Le nozze di Figaro), in der Titelrolle von Don Giovanni, Ping (Turandot), Belcore (L’elisir d’amore), Klingsor (Parsifal), Melot (Tristan und Isolde), Don Carlo (Ernani), Guglielmo (Così fan tutte), Enrico in Donizettis Lucia di Lammermoor, Giorgio Germont in La traviata, Nick Shadow in The Rake’s Progress, Jeletzki in Peter I. Tschaikowskis Pique Dame sowie Ford (Falstaff). Orhan Yildiz gastierte an der Hamburgischen Staatsoper (Marcello in La Bohème), an der Oper in Bremen, am Teatro Municipal de Santiago de Chile, am Théâtre du Capitole de Toulouse und beim Grachtenfestival Amsterdam. Ab der Spielzeit 2016/2017 ist er Ensemblemitglied an der Wiener Staatsoper. Orhan Yildiz debütiert an der Wiener Staatsoper am 6. September als Moralès in Carmen. Die Mezzosopranistin Bongiwe Nakani wurde in Kapstadt geboren. Sie studierte am South African College of Music und gewann noch während des Studiums den zweiten Platz beim Shock Foundation Gesangswettbewerb. 2012 gewann die junge Sängerin den zweiten Preis und den Zuschauerpreis beim Amazwi Omzantsi Gesangswettbewerb. Im selben Jahr trat die Mezzosopranistin beim Glimmerglass Festival in Lost in the Stars, Armida und Aida auf. 2012 trat sie anlässlich des 94. Geburtstages von Nelson Mandela vor internationalen Staats- und Regierungschefs bei der UNNationalversammlung in New York auf. Im Jahr 2013 debütierte Bongiwe Nakani als Rosina in


DEBÜTS

Rossinis Il barbiere di Siviglia an der Cape Town Opera (in einer Kooperation mit der UCT Opera School) und sang dort auch noch Marchesa Melibea in Rossinis Il viaggio a Reims. 2015 war Bongiwe Nakani Preisträgerin beim renommierten Neue Stimmen Wettbewerb. An der Cape Town Opera sang die Mezzosopranistin in diesem Jahr neben Elisabetta in Donizettis Maria Stuarda auch noch in Four 30: Opera made in South Africa. Mit Beginn der Spielzeit 2016/2017 ist Bongiwe Nakani Ensemblemitglied an der Wiener Staatsoper, an der sie am 8. September als Suzuki in Giacomo Puccinis Madama Butterfly ihr Hausdebüt gibt. Die junge französische Sopranistin Julie Fuchs gehört zu den erfolgreichsten Sängerinnen ihrer Generation. Sie studierte zunächst Violine und Theaterwissenschaften in Avignon, später auch Gesang. Sie ist mehrfache Preisträgerin wichtiger Wettbewerbe (unter anderem Plácido Domingos Operalia-Wettbewerb). Große Erfolge feierte sie unter anderem als Morgana (in Händels Alcina) und Susanna (in Mozarts Le nozze di Figaro) an der Zürcher Oper, als Servilia (in Mozarts La clemenza di Tito) am Pariser Théâtre des Champs-Elysées, als Galatea (in Händels Acis et Galatea) beim Festival in Aix-en-Provence und am Tetrao La Fenice in Venedig. Zuletzt sang sie Rosane (in Vivaldis La verita in cimento) in Zürich, La Folie (in Rameaus Platée) in Paris, Marie (in Donizettis La Fille du régiment) in Lausanne, Musetta (in Puccinis La Bohème) an der Bayerischen Staatsoper in München, die Titelrolle in Lucia di Lammermoor in Avignon. In der Spielzeit 2016/2017 wird sie wichtige Partien an der Zürcher Oper, der Pariser Oper, am Teatro Real in Madrid, in Aix-en-Provence, Orange, am Théâtre des Champs-Elysées verkörpern. 2014 unterschrieb sie einen langjährigen Exklusiv-Vertrag mit der Deutschen Grammophon, ihre erste Aufnahme „Yes“ mit französischen Arien kam im September 2015 heraus. Die Sängerin wird am 16. September als Marie in Gaetano Donizettis La Fille du régiment debütieren.

O P ER N -R O L L EN D EB Ü TS Olga Bezsmertna (Liù), Jinxu Xiahou (Pang) in Turandot am 4. September 2016 Yannick Nézet-Séguin (Dirigent), Tomasz Konieczny (Telramund) in Lohengrin am 5. September 2016 Philippe Auguin (Dirigent), Clemens Unterreiner (Escamillo), Ilseyar Khayrullova (Mercédès), Joseph Dennis (Remendado) in Carmen am 6. September 2016 Kristine Opolais (Cio-Cio-San), Piero Pretti (Pinkerton) in Madama Butterfly am 8. September 2016 Evelino Pidò (Dirigent), Donna Ellen (de Berkenfield), KS Ildikó Raimondi (de Crakentorp in La Fille du régiment am 16. September 2016 Erika Sunnegårdh (Salome), Matthias Goerne (Joachanaan) in Salome am 21. September 2016 Marco Armiliato (Dirigent), KS Violeta Urmana (Amneris), Ayk Martirossian (König) in Aida am 29. September 2016 KS Ildebrando D’Arcangelo (Fiesco), Maria Pia Piscitelli (Amelia) in Simon Boccanegra am 30. September 2016

B AL L ET T-R O L L EN D EB Ü TS Nikisha Fogo (Odaliske) in Le Corsaire am 17. September 2016. Ioanna Avraam (Zulméa) in Le Corsaire am 23. September 2016. Jakob Feyferlik in Bella Figura am 26. September 2016.

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Julie Fuchs


EINER, DER BEIDE SEITEN Holding-Chef Christian Kircher im Gespräch Was hat Sie an der Archäologie interessiert? Das Alte wiederauferstehen zu lassen? Etwas über Vergangenheit zu lernen? Kircher: Mich hat immer schon das Geschichtliche fasziniert, das Auffinden von Vergangenem. Dabei aber weniger das Schatzsuchen als die Menschen, die Geschichten, die Spuren des Erlebten. Man darf ja nie vergessen, dass das, was wir wiederfinden, von Menschen gemacht wurde, dass es immer auch persönliche Schicksale sind, die wir ausgraben. Und, jetzt komme ich zum Theater und zur Oper, es ist auch ganz der Mensch, der hinter antiken Mythen steht. Worum geht es da stets? Um Liebe, Hoffnung, Verlust, Scheitern, Siegen. Themen, die nie ihre Gültigkeit verlieren.

Christian Kircher

Nach einer Karriere in der Privatwirtschaft haben Sie Führungspositionen in der Kultur eingenommen, seit April 2016 sind Sie Geschäftsführer der Bundestheater-Holding. War dieser Wunsch in der Kultur zu arbeiten von Anfang an da? Was war Ihr Kindheitsberufstraum? Kircher: Es war tatsächlich ein Kulturberuf, nämlich Archäologe. Ich habe schon als Kind bei Ausgrabungen mitmachen dürfen und fast ein Jahrzehnt lang war es mein erklärter Wunsch, dies auch beruflich machen zu wollen. Und an meinem ersten Tag in Wien bin ich tatsächlich dreimal zwischen der Hauptuni und der Wirtschaftsuniversität gependelt, bevor ich mich letztlich für ein Betriebswirtschaftsstudium entschieden habe. Es war eine knappe Entscheidung. Interessanterweise bin ich beruflich später wieder mit meinem Kindheitstraum in Berührung gekommen: das Wien Museum hat ja eine große Abteilung für Stadtarchäologie. Was hat aber zu der Entscheidung geführt? Waren es wirtschaftliche Gründe? Kircher: Ehrlich gesagt weiß ich es heute nicht mehr. Letztendlich hat mich mein Weg aber dann doch wieder zur Kultur geführt.

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Neben Ihrem erfolgreichen Weg als Manager in der Privatwirtschaft haben Sie stets einen engen Bezug zur Kunst behalten. Was aber hat Sie bewogen,diese zu Ihrem beruflichen Weg zu machen? Kircher: Das war sicherlich auch die berühmte Mitte des Lebens, in der ich mich gefragt habe: Was ist eigentlich sinnstiftend? Geld zu verdienen oder die Fähigkeiten, die man sich erworben hat, in dem Bereich einzusetzen, an dem das Herz hängt? Es war ja immer ein Liebäugeln mit der Kunst da, und irgendwann dachte ich mir: Ich mache den Sprung. Sinnstiftendes in der Kunst liegt sicherlich in der Beschäftigung mit den „ewigen Themen“, die Sie eben angesprochen haben. Ist Geschäftsführer der Holding – ein wiederum sehr wirtschaftslastiger Beruf – zu sein, ebenfalls sinnstiftend im obengenannten Sinn? Kircher: Ja, natürlich! Die Sinnstiftung besteht darin, jene Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen die Bühnen mittel- und langfristig gut arbeiten können. Da schlägt mein wirtschaftliches Herz im Einklang mit dem künstlerischen. Vergleicht man nun Privatwirtschaft und Kulturwirtschaft: gibt es fundamentale Unterschiede?


INTERVIEW

DER KULTUR KENNT Kircher: In manchen Aspekten schon. In der Privatwirtschaft gibt es im Großen und Ganzen ein Hauptziel: Geld zu verdienen. Dem ordnet sich alles andere unter. Auch wenn es eine Anzahl an weiteren Interessen gibt, zu guter Letzt geht es natürlich immer ums Geld. In der Kultur gibt es viele unterschiedliche Ziele: das reicht von Gesellschaftspolitik über ästhetische Fragen bis zum Geld, das natürlich auch seinen Platz hat. Aber es ist eben nur ein Ziel von vielen. Und das ist schon ein grundlegender Unterschied. Wenn Geld nicht das führende Ziel ist – wie beurteilt man dann den Erfolg? Oder anders gefragt: Wann ist für Sie ein Theaterabend, ein Opernabend, ein Konzert, eine Ausstellung gelungen? Kircher: Wenn ich als Mensch berührt werde. Wenn ich mich mit dem Gebotenen auseinandersetze und es mich anspricht. Das Nichtangesprochen-Werden ist ja das Schlimmste, wenn es einfach so an einem vorbeiläuft. Sobald man aber aufhorcht, es einem nahegeht, man anfängt sich auf etwas einzulassen – dann wird die Kunst in einem „wirksam“. Ein Beispiel aus dem Ausstellungswesen: In Vorarlberg habe ich eine Schau über Franz Michael Felderer, einem lokalen Schriftsteller, gesehen. Nach dem Besuch der Ausstellung hatte ich das Gefühl, einem Menschen näher gekommen zu sein. Berührt worden zu sein von jemandem, der aus der Gesellschaft ausgeschlossen war und für seine Ideen gekämpft hat. Das hat mich getroffen. Oder, zuletzt in den Bundestheatern: Die Drei Schwestern – die Oper und das Schauspiel – habe ich als echten Glücksfall empfunden. Ich habe mir durch die Aufführungen in der Staatsoper und im Burgtheater einen kleinen Kosmos erarbeiten können, den ich dann privat zu erweitern versucht habe. Es ist wie im Internet: Man findet ein Thema und kann dann immer „weiterklicken“ und neuen Verknüpfungen und Verweisen nachgehen. So etwas finde ich bereichernd.

Oper, Schauspiel, Ausstellung – jetzt fehlt noch die Literatur. Was liegt derzeit bei Ihnen auf Ihrem Nachtkastl? Kircher: Mehreres. Eigentlich immer Montaigne, den ich regelmäßig lese. Aber auch Gedichte, zum Beispiel von Heine und Baudelaire – ich bin ein Freund von Lyrik in kleinen Dosen. Und Navid Kermanis Ungläubiges Staunen, ein Buch, das ich absolut faszinierend finde. Ein muslimischer Blick auf das Christentum ist nicht nur anregend und spannend, er ist auch eine Reflexion über unsere Geschichte. Ein Werk, das ich mindestens schon zehnmal verschenkt habe… Ich habe nämlich in solchen Dingen eine missionarische Ader: Wenn mich etwas fasziniert und berührt, dann will ich das teilen und auch andere damit beglücken und es ihnen näherbringen. Und das Werk verbreiten. Verbindet Sie das Missionarische mit dem von Ihnen bewunderten Nikolaus Harnoncourt, den Sie als Sänger im Schoenberg-Chor so oft als Dirigent erleben durften? Kircher: Ich weiß nicht, ob es ihm ums Missionieren ging. Er war einfach ein Künstler, der unbedingt das machen musste, was er tat. Und es so machen musste, wie er es tat. Ob es ihm gelungen ist, andere zu überzeugen, war da vielleicht zweitrangig. Ich habe das geschätzt: Dass einer dem nachgeht, was er für richtig hält. Hat Ihnen, abgesehen von der Musik und allem Glück, das damit verbunden ist, Ihre Zeit im Schoenberg-Chor etwas für Ihre heutige Tätigkeit gebracht? Kircher: Unter anderem, dass ich viele Sänger und andere Künstler seit 30 Jahren gut kenne. Durch viele gute persönliche Kontakte habe ich „die andere Seite“ verstehen gelernt. Und das ist in meiner Position unverzichtbar.

Das Gespräch führte Oliver Láng

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Mag. Christian Kircher studierte Betriebswirtschaftslehre. Diplomarbeit über die Wiener Weltausstellung von 1873. Berufliche Stationen: u.a. Dorotheum, A.C. Nielsen Company, Wittmann Möbelwerkstätten, Unilever, u.a. Mitglied der Geschäftsleitung von Gillette. Ab 2005 kaufmännischer Geschäftsführer des Wien Museums. Seit April 2016 Geschäftsführer der Bundestheater-Holding. Ab 1985 war er Mitglied des Arnold Schoenberg-Chores.


UNSER ENSEMBLE MARCUS PELZ im Porträt

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La Fille du régiment 6., 19., 22., 25. September 2016 Pünktchen und Anton 27. September 2016

ngefangen hat alles mit den Operettenschallplatten der Eltern. Diese hatte Marcus Pelz nämlich als 11jähriger für sich entdeckt und gewissermaßen akustisch verschlungen. Dann folgten die Spielopern, etwa eine Zar und Zimmermann-Aufführung am Stuttgarter Staatstheater (nach wie vor schätzt er Opern, die viel Prosa enthalten) sowie die Bekanntschaft mit Puccinis Musik und spätestens ab diesem Zeitpunkt war klar, dass sein Leben etwas mit Musik zu tun haben würde. Nur die konkrete Weichenstellung musste erst gelegt werden, denn zunächst bestand ja noch die Option Posaune, schließlich hatte er sich auch hier in kurzer Zeit

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ein breites Repertoire, das von der Klassik bis zum Jazz reichte, erworben. Doch die Stimmen mehrten sich, die ihm eine Zukunft als Sänger prophezeiten und da ihm das Bühnendasein letztlich immer erstrebenswerter erschien als jenes des Orchestermusikers, waren die Würfel gefallen. Erfolgreiche Aufnahmsprüfungen an das Konservatorium der Stadt Wien bzw. an die Wiener Musikhochschule führten Marcus Pelz schlussendlich einerseits seiner Bestimmung zu und andererseits dauerhaft nach Wien (in den Sommermonaten erwarb er sich während der Studienzeit im Bayreuther Festspielchor nebenbei noch die Begeisterung für Richard Wagner).


ENSEMBLE

der eigenen Interpretation meist erst vor Publikum so richtig gelingt, da Marcus Pelz, wie er meint, Kostüm, Maske, Bühnenluft und Zuschauer benötigt, um richtig in der Partie aufgehen zu können. „Ich muss“, so Marcus Pelz wörtlich, „das volle Auditorium als Visavis spüren, dann können die eigenen Emotionen für die Rolle erst vollständig aufkeimen!“ Die strengsten Kritiker seiner künstlerischen Leistungen sind, neben ihm selbst, seine Frau und sein Lehrer, die regelmäßig in den Vorstellungen sitzen. Letzterer arbeitet seit 20 Jahren mit ihm und kennt Marcus Pelz’ Stimme so gut, dass er in der Lage ist, selbst gröbere Indispositionen kurzfristig aus der Welt zu schaffen oder zumindest zu minimieren. „Als ich vor ein paar Jahren in Buenos Aires den Wozzeck bei einer Neuproduktion singen durfte, hatte ich just am Premierentag eine so starke Verkühlung, dass an ein Auftreten praktisch gar nicht zu denken war. Doch mein Lehrer hat mich via Telefon eine Stunde lang bearbeitet, mir Wasserdampfbäder verordnet, erklärt, wie ich mich stimmlich vorbereiten müsse – was soll ich sagen, ich konnte die Premiere, beinahe ohne Einschränkung singen.“ Mit seiner Frau, einer Pianistin, gestaltet er neben seinem Musiktheaterleben immer wieder auch Lieder- und Arienabende. Für das gemeinsame Einstudieren von kompletten Opernpartien bleibt aber meist zu wenig Zeit, „zumal man uns gar nicht lässt.“ Man, das sind die beiden Kinder David und Lukas, die jetzt schon lieber gerne selber in Aktion treten als bloß in die Rolle der Zuhörer zu schlüpfen. „Der Kleinere tendiert derzeit in Richtung Schlagwerk“, schildert Marcus Pelz lächelnd, „und der Größere, der mit Hilfe von Nebelmaschine, Mischpult und Schweinwerfer in den Stockbetten im Kinderzimmer ganze Opernvorstellungen nachstellt, eher in Richtung Regisseur oder Lightdesigner.“ Durchaus möglich also, dass einmal in absehbarer Zukunft die gesamte vierköpfige Pelz-Familie gemeinschaftlich etwas auf eine öffentliche Bühne stellt …

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Seit 1998, als Marcus Pelz nach Stationen am St. Pöltner Landestheater, an der Wiener Kammeroper und an der Neuen Oper Wien als Stipendiat des Herbert-von-Karajan-Centrums an die Wiener Staatsoper verpflichtet wurde, kennt ihn das hiesige Publikum. Manchmal erlebt man ihn sogar allabendlich auf der Staatsopernbühne. Zum Beispiel als asthmatischen Notar im Rosenkavalier, oder als erpressbaren Hausbesitzer Benoit in La Bohème, oder als gutherzigen Alessio in der Sonnambula, oder … die Liste ließe sich nahezu unbeschränkt weiterführen, denn Marcus Pelz verkörperte im Haus am Ring bislang nicht weniger als 97 Rollen in 1160 Aufführungen. Kleinere und größere – aber immer nuancenreich und einprägsam. Bei ihm würde sich nie die Frage stellen, ob er einen Charakter nur spielt, nein bei Marcus Pelz merkt man, dass er im Moment des Auftritts die dargestellte Figur auch tatsächlich durchlebt, durchleidet, kurzum: ist. Und dann ist der Zuschauer stets von Neuem über seine Wandlungsfähigkeit überrascht – stimmlich wie schauspielerisch. Ja, es kann sogar durchaus passieren, dass er an ein und demselben Tag in der Früh in der Baritonpartie des Herrn Pogge in Pünktchen und Anton vor dem jungen Publikum steht und ein paar Stunden später in den Basspartien Dachs und Pfarrer in Janácˇeks Schlauem Füchslein. Und gerade diese Vielfältigkeit ist es auch, die dem aus Stuttgart stammenden und mittlerweile langjährigen Wiener Bassbariton große Freude bereitet. Es macht ihm Spaß für die einzelnen Bühnenfiguren, noch bevor die eigentlichen szenischen Proben beginnen, detailreiche Charakterstudien zu entwerfen, Bilder und Erlebnisse aus seiner eigenen Vergangenheit einfließen zu lassen. Im Falle der Amme in Péter Eötvös’ Tri Sestri beispielsweise – hier verkörperte Marcus Pelz erstmals eine für einen Bass komponierte weibliche Partie – nahm er zum einen Anleihen aus alten Filmen und orientierte sich zum anderen an bestimmten Gesten und Haltungen weiblicher Familienmitglieder, etwa an jenen seiner Mutter. Wobei ihm, anders als so manchem Kollegen, der sich in erster Linie in der Probenatmosphäre so richtig wohl fühlt, die hundertprozentige Umsetzung

Andreas Láng

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DIE PIANISTEN DER STAATSOPER Vorgestellt: der Studienleiter Thomas Lausmann

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Thomas Lausmann

m Opernhaus ist er praktisch allgegenwärtig. Sei es auf der Probe, in der Direktion, im Zuschauerraum oder in der Kantine, wo immer man hinkommt, ist er schon da, und das sowohl akustisch wie körperlich: Thomas Lausmann, Studienleiter der Wiener Staatsoper. Wenn er nicht gerade probt, plant, SMS-schreibt oder in einer Besprechung ist, eilt er durch das Haus. Neuerdings in Turnschuhen, einfach, weil „ich so auf den Stufen schneller bin“. Dazu eine ausgesprochen hörbare Stimme und ein enormer Kaffeekonsum: so schaut der Berufsalltag des Studienleiters aus. Als solcher ist er der Leiter des gesamten musikalischen Dienstes, also für Korrepetitoren, Bühnenmusik, das Studieren und Begleiten der Sänger und vieles andere zuständig. Eine künstlerische – und organisatorische Aufgabe. Beides schätzt Lausmann, und beides braucht er. „Es kommt auf den Ausgleich an. Immer nur in Proben sitzen, wäre mir zu wenig. Und immer nur am Schreibtisch arbeiten, auch. So aber balanciert sich beides aus und ich kann ein paar Stunden dies, ein paar das machen.“ Beides betreibt er mit gleicher Passion: Schwärmen kann er gleichermaßen über umfangreich ausgearbeitete Tabellenmaterialien wie auch über Sänger, Dirigenten und Opern. Begonnen hat er als Klavierschüler in Deutschland, entdeckte seine Liebe zur Musik, übte ab 14 „sehr viel“, um zu erkennen, dass ihn weniger das Solopianisten-Dasein als das gemeinsame Musizieren mit anderen interessiert. Also betrieb er viel Kammermusik, studierte nebenbei Jus, gewann einen Wettbewerb und tourte ein Jahr lang quer durch Deutschland. Und stand vor der Entscheidung: Musiker oder Jurist? Knapp vor dem ersten Staatsexamen entschied er sich für erstes, ging in die USA, um dort ein Aufbaustudium zu absolvieren – und erhielt eine Assistentenstelle als Begleiter. Ganz gegen seinen Willen, so erzählt er, kam er als Korrepetitor in eine Gesangsklasse und schnell fügte sich das eine zum anderen. Noch während

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des Studiums erhielt er eine Stelle als Solorepetitor an der Washington Opera und der New York City Opera. Ob ihn nicht auch anderes interessiert hätte, wie zum Beispiel Dirigieren? „Ich habe Chorund Orchesterleitung studiert– aber nicht, um es hauptberuflich zu machen, sondern weil das Dirigieren von Proben und Ensembles zu meinem Aufgabenfeld gehört und ich Sänger bzw. Gesang besser verstehen wollte“. Doch das Auf-der-Bühne-Stehen, mit dem dazugehörigen Rampenlicht, lockt ihn nicht. „Abgesehen davon“, lacht er, „können andere viel besser dirigieren.“ Unter den vielen unterschiedlichen Funktionen, die sein Beruf mit sich bringt, will er keine als die liebste oder schönste sehen. Das Arbeiten und Aufbauen eines jungen Sängers findet er ebenso spannend wie das Musizieren mit einem Weltstar, das präzise Organisieren und das Mitspielen im Orchester ebenso bereichernd wie ganz allgemein das Gefühl, etwas zu einem funktionierenden Ganzen beigetragen zu haben. „Wenn man in einer Vorstellung sitzt und alles klappt – dann ist das schon ein Glücksgefühl!“ Dass er als Studienleiter täglich viele Stunden im Opernhaus verbringt und in seinen Ferien auch noch in Bayreuth als musikalischer Assistent und Studienleiter für den Ring arbeitet, sieht er nicht als außergewöhnlich oder gar Theater-spezifisch an. „Wenn man seinen Beruf mit Freude und Leidenschaft betreibt, dann ist das meistens auch mit viel Arbeitszeit verbunden. Wenn einer aus ganzem Herzen Astronaut ist, arbeitet er auch viel. Oder Forscher. Oder Anwalt.“ Besondere Hobbys gehen sich freilich neben seinem Beruf kaum noch aus, nur zweien widmet er sich mit besonderer Hingabe: „Ich esse gerne – um das aber tun zu können, muss man auch kochen. Aber glücklicherweise macht mir das Kochen fast ebenso große Freude.“ Auch hier also: Auf die ausgleichende Balance kommt es an! Oliver Láng


Szenenbild Turando

OPER

REPERTOIRE IM SEPTEMBER TURANDOT | 4., 7., 10. September Für Marelli, den die unheimliche Spannung zwischen der biografischen Realität Puccinis und seiner künstlerischen Fiktion, die in Turandot immer wieder zu Tage tritt, berührte, reflektiert das Werk noch einmal die Strukturen der großen italienischen Oper. Die zweite Aufführungsserie dieser neuen Produktion leitet Marco Armiliato, wie schon bei der Premiere verkörpert Lise Lindstrom die märchenhaft-gefährliche Prinzessin Turandot, erstmals singt Olga Bezsmertna die Sklavin Liù. LOHENGRIN | 5., 11., 15., 18. September Andreas Homoki, Direktor der Zürcher Oper, schuf 2014 die aktuelle Lohengrin-Inszenierung der Wiener Staatsoper. Für ihn ist Lohengrin ein im Kern zerbrechliches Wesen, das erst durch die Liebe Elsas stark wird. Darüber hinaus verlegte Homoki die Handlung in die Welt eines Bergdorfes im 19. Jahrhundert, um die großen politischen Konflikte des Mittelalters übersichtlicher, direkter und emotionaler darzustellen. Es singen Klaus Florian Vogt, Günther Groissböck, Ricarda Merbeth, Tomasz Konieczny und Petra Lang. CARMEN | 6., 9., 13. September Franco Zeffirellis Carmen-Inszenierung an der Wiener Staatsoper gilt als absoluter Klassiker. In der Titelrolle ist diesmal eine junge Russin zu erleben, die zuletzt unter anderem als Marfa in Mussorgskis Chowanschtschina begeistern konnte: Elena Maximova. Die beiden Männer, die um ihre Gunst rittern, geben diesmal Hausdebütant Brandon Jovanovich (Don José) und Ensemblemitglied Clemens Unterreiner (Escamillo). Als Micaëla ist die gefeierte österreichische Sopranistin Genia Kühmeier wieder an der Wiener Staatsoper zu hören. MADAMA BUTTERFLY | 8., 12., 14. September Die aktuelle Produktion ist trotz des langen zurückliegenden Premierentermins (1957) nach wie vor überaus gültig und erzählt auf feinfühlige Art das Lieben, Hoffen und verzweifelte Sterben der jungen Cio-Cio-San. In den drei Vorstellungen singen u.a. Kristı¯ne Opolais, Piero Pretti, Boaz Daniel und Hausdebütantin Bongiwe Nakani.

LA FILLE DU RÉGIMENT | 16., 19., 22., 25. Sept. Zu den populärsten lustigen Opernproduktionen der letzten Jahre zählt Donizettis La Fille du régiment in der Regie von Laurent Pelly – die Handlung spielt übrigens in Österreich, genauer in Tirol! Das Werk ist für seine Schlager ebenso bekannt wie für die extrem anspruchsvollen gesanglichen Anforderungen. Es singen u.a. Hausdebütantin Julie Fuchs (Marie), John Tessier (Tonio) und KS Carlos Álvarez (Sulpice), es dirigiert Evelino Pidò. SALOME | 21., 24. September Christian Thielemann bezeichnete Strauss’ einmal als genialen Parfumeur. Und tatsächlich: Was allein in der Salome an Farbschattierungen und Farbklängen aus dem Orchestergraben wogt, leuchtet, flüstert und schillert – zumal das Orchester der Wiener Staatsoper am Werk ist – unterstreicht einmal mehr das Instrumentationsgenie des Komponisten. AIDA | 29. September Ein „von melodiösem Genie überquellendes Opernwerk“. Mit diesen wenigen Worten umriss Thomas Mann im Zauberberg eine der Ursachen für die ungemeine und unzerstörbare Popularität von Verdis Aida: 1871 in Kairo uraufgeführt gehört die Oper seither zum innersten Kern jedes Opernrepertoires. In der 114. Aufführung der aktuellen Inszenierung und der insgesamt 1008. Aufführung an der Wiener Staatsoper singen u.a. KS Violeta Urmana die Amneris, Kristin Lewis die Titelpartie, KS Johan Botha den Radames und Ambrogio Maestri den Amonasro. Es dirigiert Marco Armiliato. SIMON BOCCANEGRA | 30. September „Das Herz des Menschen ist ein Quell ewigen Leides“, heißt es im auch von Kennern besonders geschätzten Simon Boccanegra. Wie schwer es ist, Macht und Liebe zu vereinen und glücklich zu werden, muss auch die Titelfigur in dieser Oper Giuseppe Verdis im Laufe der Handlung nach und nach erkennen. Für die Inszenierung der aktuellen Produktion zeichnet Regiegröße Peter Stein verantwortlich. www.wiener-staatsoper.at

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DIE EXTRAPORTION WISSEN Die AGRANA STUDIOBÜHNE | WALFISCHGASSE geht ins zweite Jahr

Das Bühnenorchester unter Witolf Werner spielt Peter und der Wolf für das junge Staatsopern-Publikum

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in Besucher steht im Museum vor einem Gemälde. Und erfreut sich: An der gelungenen Bildkomposition, den Farben, der Gestaltung, dem Sujet und an vielem anderen. Er lässt sich berühren und taucht ein in den Kosmos dieses einzelnen Bildes, ohne viel über die Hintergründe und Aspekte der Ikonografie, der Interpretation, Symbolik, des geschichtlichen Umfelds und vieler anderer Facetten nachzudenken. Dann gesellt sich ein Bekannter dazu und erläutert manches aus seinem persönlichen Wissens-Fundus über das Gemälde, den Maler und die Epoche: Was sich als zweite und dritte Ebene hinter dem Gemalten verbirgt, was warum und wie dargestellt ist und welche Hintergründe man erforschen kann. Und siehe da: Das Gemälde verwandelt sich im Auge des ersten Betrachters, ist immer noch berührend, gleichzeitig aber auch ein Schatz an Querverbindungen, an

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Geheimnissen und an Wissen. Jetzt versteht der Besucher das Bild doppelt – und kann sich noch mehr an ihm erfreuen. Genauso verhält es sich mit dem Musiktheater. All die großen Meisterwerke, die auf dem Spielplan der Wiener Staatsoper stehen, ob Oper oder Ballett, können auch auf unterschiedliche Art und Weise verstanden werden: mit den Gefühlen und mit dem Verstand, und am besten: mit beiden, in einer sich gegenseitig befruchtenden Verbindung. Man kann Spannendes und Bereicherndes, ja Beseelendes direkt durch die Musik und die Handlung, aber auch durch das Wissen um die Kompositionsgeschichte, die Biografie des Komponisten, die historischen Hintergründe sowie durch die Struktur und das Wie der Komposition erfahren. So wird das Erlebte (noch) reicher, noch tiefgründiger und entfaltet einen noch größeren Zauber. Diese Vermittlung von


WALFISCHGASSE

Inhalten, mehr ein Verführen durch Wissen, ist unter anderem die Aufgabe der AGRANA STUDIOBÜHNE |WALFISCHGASSE. Seit beinahe einem Jahr – die Eröffnungsveranstaltung dieser Programmschiene fand mit KS Christa Ludwig statt – wird ein Begleitprogramm geboten, das den Spielplan des Großen Hauses begleitet und ausleuchtet. Berufe werden präsentiert, Künstlergespräche – wie in der letzten Spielzeit zum Beispiel mit KS Elı¯na Garancˇa, Jonas Kaufmann, Otto Schenk oder KS Ferruccio Furlanetto – geführt, Komponistenpersönlichkeiten portraitiert, Meisterklassen geben Einblick in die Kunst des Gesangs, eine Operngeschichte-Serie mit Staatsopern-Direktor Dominique Meyer erläutert Wegmarken des Musiktheaters, musikalische Einführungen bringen einzelne Opern näher, eine Dirigentenwerkstatt leuchtet den Beruf des Dirigenten aus, kleine Konzerte runden das Angebot ab. So kann sich das Staatsopern-Publikum – zumeist vor den Vorstellungen – noch eine Extraportion Opern- und Ballettwissen mitnehmen … Und natürlich bedeutet Vermittlung auch Vermittlung für das junge Publikum: Nicht nur in KinderoperSerien (in dieser Spielzeit findet in der KINDEROPER | AGRANA STUDIOBÜHNE | WALFISCHGASSE die Uraufführung von Patchwork, einem Auftragswerk der Wiener Staatsoper statt), sondern auch in speziellen Projekten – wie etwa Sergej Prokofjews Peter und der Wolf – wird das Zauberreich Musik(-theater) den Jüngsten nahegebracht. Der September zeigt all diese Aspekte gut auf: Den Anfang macht ein Einstünder über Leben und Werk

Gaetano Donizettis, in dem Staatsopern-Dramaturg Andreas Láng Aspekte des künstlerischen Schaffens dieses Komponisten ausleuchtet und mit Hörbeispielen durch das reichhaltige Werk führt (9. September, 17.30 Uhr). Am 26. September gestaltet Staatsopern-Direktor Dominique Meyer einen Abend im Rahmen der OperngeschichteReihe und frägt Die zeitgenössische Oper: Wohin führt der Weg? Auch an diesem Abend – Beginnzeit 18 Uhr – wird der Vortrag mit zahlreichen Musikbeispielen abgerundet. Drei Tage später startet die neue Walfischgassen-Gesprächsserie Hinter den Kulissen, in deren Rahmen einzelne Schlüsselberufe des Musiktheaters vorgestellt werden. Diesmal erzählt die Oberspielleiterin der Wiener Staatsoper, Katharina Strommer, über ihren Beruf und beschreibt weiters das Arbeitsfeld, das Handwerk und den Tagesablauf eines Regieassistenten. – Ein Einblick in die Musiktheaterpraxis aus allererster Hand! (29. September, 17.30 Uhr). Und am Sonntag, 25. September um 11 Uhr findet die Wiederaufnahme der Kinderoper Pünktchen und Anton (nach Erich Kästners berühmten Kinderbuch) statt, die der Komponist Iván Eröd für die Wiener Staatsoper geschrieben hat und die 2010 uraufgeführt wurde. Es singen Ensemblemitglieder der Wiener Staatsoper in Matthias von Stegmanns bunter Inszenierung, begleitet vom Bühnenorchester der Wiener Staatsoper. Oliver Láng KINDEROPER AGRANA STUDIOBÜHNE | WALFISCHGASSE HAUPTSPONSOR

Künstlergespräch: Dominique Meyer und Jonas Kaufmann

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ALFRED ŠRAMEK 5.4.1951 – 23.6.2016

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OPER

Am 23. Juni 2016 starb mit Staatsopernehrenmitglied KS Alfred Šramek ein Stück Staatsoperngeschichte respektive Staatsopern legende. Bei der Trauerfeier für den ungemein populären Bassbariton hielt Direktor Dominique Meyer im Haus am Ring am 29. Juni eine Trauerrede, die hier als Nachruf wiedergegeben sei:

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s gibt ab und zu solche Tage, die man lieber nicht erleben möchte. Heute ist so ein Tag. In den letzten Jahren hat Alfred Šramek leider viele solche Tage erleben müssen, das Schicksal hat ihn nicht geschont. In wenigen Monaten hat er beide Eltern, seine liebe Frau und seine jüngere Tochter verloren. Noch dazu wurde er immer wieder von verschiedenen Krankheiten getroffen: Er sollte seit Jahren zwei bis drei Mal in der Woche zur Dialyse, und der Krebs hat zuerst lange gedroht, ihn dann getroffen und letztlich getötet. Nie hat sich Alfred beschwert, nie hat er gejammert. Doch … einmal vielleicht … als seine Tochter starb. Von seinen Krankheiten hat er immer mit Ruhe und, wie soll ich sagen, sogar mit Gelassenheit gesprochen. Manchmal auch mit Humor. In einer Zeit, in der so viele dauernd über unwichtige Dinge jammern, habe ich diese Einstellung sehr bewundert. Es erinnert mich immer wieder an ein Zitat von Mozart: „Da der Tod der wahre Endzweck unseres Lebens ist, habe ich mich mit diesem wahren besten Freund des Menschen so bekannt gemacht, dass sein Bild allein nichts Schreckliches mehr für mich hat“. In den schwersten Momenten war für Alfred Šramek die Staatsoper sein Refugium. Als wir kürzlich seinen 65. gefeiert haben, sagte er: „Wenn ich beim Bühnentürl reingehe, ist es wie nach Hause zu kommen“. Er ist gekommen, hat gesungen, gespielt, geplaudert. Seine Karriere ist eine großartige. Er wurde hierher, wie man weiß, im Jahr 1975 engagiert, nach einem langen Vorsingen. In 41 Spielzeiten hatte er 2.518 Auftritte. Das bedeutet, dass er ungefähr ein Viertel aller Vorstel-

lungen in seiner Zeit gespielt hat. Oder auch, dass über 5 Millionen Zuschauer ihn bewundert haben. Er war ein „Wiener Liebling“ im besten Sinne des Wortes. Humor, Witz, Schmäh, das besaß natürlich unser Alfred. Aber vor allem hatte er eine Stimme. Eine schöne, große Stimme. Er hat an der Staatsoper unglaublich viele Rollen gesungen: 93 insgesamt. Große Rollen wie Figaro, Bartolo, Don Pasquale oder Frank. Aber auch viele kurze Partien, die durch ihn wichtig geworden sind: der Notar im Rosenkavalier, Benoit und Alcindoro in La Bohème. Unvergesslich. Und ich werde nie mehr Die Fledermaus sehen, ohne an ihn als Gefängnisdirektor Frank zu denken. Der Weg führt bis zum 16. April 2016. Da sang und spielte Alfred Šramek noch einmal den Mesner in der Tosca. An dem Abend war die Aufmerksamkeit der ganzen Opernwelt auf die Kaprizen einer Diva gerichtet. Wir, Mitarbeiter der Oper, dachten nur, dass es die letzte Vorstellung von Alfred sein könnte. Das wollte er aber nicht. Zwei Tage später rief er mich an: „Du, ich bekomme morgen eine neue Brille! Der Arzt hat mir versichert, dass ich dann wieder besser sehe. Boris Godunow würde ich lieber nicht machen, da die Bühne so dunkel ist, aber die Traviata, das kann ich wahrscheinlich machen!“ Er wollte unbedingt noch einmal auftreten. Er wollte der Staatsoper noch dienen. Das Schicksal hat es nicht erlaubt. Alfred Šramek, Kammersänger, Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper, Wiener Publikumsliebling, echter und treuer Freund. Alfred, es ist schön, dass es Dich gegeben hat. Du bist in der Staatsoper wirklich unersetzlich. Wir werden Dich sehr vermissen.

Dominique Meyer

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DATEN UND FAKTEN GEBURTSTAGE

BALLETT

Das Ensemblemitglied Marcus Pelz hat am 16. August seinen 50. Geburtstag gefeiert. An der Wiener Staatsoper sang er bislang u.a. Masetto, Hortensius, Ceprano, Marullo, Angelotti, Lamoral, Mitjuch, Notar (Rosenkavalier), Sprecher (Zauberflöte), Haly, Alcindoro, Benoit, Antonio, Sergeant (Manon Lescaut). Julia Várady vollendet am 1. September ihr 75. Lebensjahr. An der Wiener Staatsoper sang sie Aida, Senta, Trovatore-Leonora, Forza-Leonora, Desdemona und in der 8. Symphonie von Gustav Mahler unter Lorin Maazel. Roberto Saccà wird am 12. September 55 Jahre alt. Für die Wiener Staatsoper verkörperte der Tenor Tamino, Ferrando, Alfredo und Leukippos. KS Ruth Hesse feiert am 17. September ihren 80. Geburtstag. An der Wiener Staatsoper sang sie unter anderem Herodias, Brangäne, Ortrud, Amme (Schweigsame Frau), Walküre-Fricka. Anlässlich ihres Geburtstages widmet ihr die Wiener Staatsoper im Gustav Mahler eine kleine Ausstellung. Der große italienische Kapellmeister Nello Santi vollendet am 22. September sein 85. Lebensjahr. An der Wiener Staatsoper dirigierte er Verdi (Aida, Don Carlo, Trovatore, Forza del destino, Traviata, Otello, Rigoletto, Ballo in maschera), Bizet (Carmen), Giordano (Andrea Chénier), Puccini (Bohème, Butterfly, Tosca, Turandot), Donizetti (Lucia di Lammermoor), Mascagni (Cavalleria rusticana), Leoncavallo (Pagliacci).

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KS Anna Tomowa-Sintow feiert am 22. September ihren 75. Geburtstag. An der Wiener Staatsoper sang sie unter anderem Ariadne, Marschallin, Tannhäuser-Elisabeth, Tosca, Forza-Leonora, Desdemona, Donna Anna, Contessa d’Almaviva. Sir John Tomlinson wird am 22. September 70 Jahre alt. An der Wiener Staatsoper sang er beide Wotane, Wanderer, Hagen, Gurnemanz und Hermann. KS Peter Dvorský vollendet am 25. September sein 65. Lebensjahr. An der Wiener Staatsoper war der beliebte Tenor in zahlreichen Partien seines breiten Repertoires zu erleben. Unter anderem als Des Grieux (Manon Lescaut), Cavaradossi, Alfredo, Prinz (Rusalka), Don Alvaro, Rodolfo, Nemorino, Edgardo (Lucia di Lammermoor), Rigoletto-Herzog, Gabriele Adorno.

TODESFÄLLE Der österreichische Tenor Erich Wessner ist am 6. Juni 2016 im 68. Lebensjahr verstorben. Er war von September 1981 bis August 2008 Mitglied des Wiener Staatsopernchores. Bis Juni 2016 war er Mitglied der Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor und des Singvereins der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. Am 23. Juni ist KS Alfred Šramek 65jährig in Mistelbach verstorben (siehe auch Seite 26)

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Davide Dato wurde nach der Vorstellung von Don Quixote am 26. Mai zum Ersten Solotänzer ernannt. Im Anschluss an die Nurejew Gala 2016 ernannte Ballettdirektor Manuel Legris Nikisha Fogo, Natascha Mair, Nina Tonoli und Jakob Feyferlik zu SolotänzerInnen und Laura Nistor, Leonardo Basílio, Francesco Costa, James Stephens und Géraud Wielick zu HalbsolistInnen des Wiener Staatsballetts. Das Wiener Staatsballett begrüßt mit Laura Cislaghi, Marie-Sarah Drugowitsch, Katharina Miffek (alle Absolventinnen der Ballettakademie der Wiener Staatsoper) und Carolina Sangalli weitere neue Ensemblemitglieder für die Saison 2016/2017. Eno Peci, Solotänzer des Wiener Staatsballetts, präsentierte am 1. Juli (mit Folgevorstellungen) die Uraufführung seines Stücks Jenseits in Riom (Schweiz), das er für das „Origen Festival Cultural“ kreierte. Es tanzten die StaatsballettTänzer Ketevan Papava, Nina Poláková, Nikisha Fogo, Davide Dato, Roman Lazik, James Stephens sowie Kristian Achberger, Student der Ballettakademie der Wiener Staatsoper.

OPER LIVE AT HOME Wer im September keine Zeit findet, um die Wiener Staatsoper zu besuchen, hat die Möglichkeit im Rahmen von Oper live at home folgende Übertragungen anzusehen: Turandot (4.9.), Carmen (9.9.), Madama Butterfly (14.9.), Lohengrin (18.9.) und Fille du régiment (25.9.)


DATEN UND FAKTEN

RADIO

UNSER ENSEMBLE AUSWÄRTS

1. September, 19.30 | Ö1 Julia Várady und Dietrich Fischer Dieskau: Szenen einer Partnerschaft Anlässlich des 75. Geburtstags der Sopranistin Mit: Chris Tina Tengel 4. September, 14.00 | radio klassik Mélange mit Dominique Meyer Opernchöre 17. September, 19.30 | Ö1 Lohengrin (Richard Wagner) Dirigent: Yannick Nézet-Séguin Mit: u.a. Klaus Florian Vogt, KS Ricarda Merbeth, Günter Groissböck, Tomasz Konieczny, Petra Lang Orchester und Chor der Wiener Staatsoper Aufgenommen in der Wiener Staatsoper am 15. September

bedeutenden italienischen Dirigenten, der bis heute von vielen Künstlern als idealer Sängerbegleiter erachtet wird. Gestaltung: Michael Blees 22. September, 19.30 | Ö1 Anna Tomowa-Sintow, Singen mit dem Maestro: Die Favorit-Sopranistin des späten Herbert von Karajan Anlässlich des 75. Geburtstags der aus Bulgarien stammenden Sängerin. Mit: Chris Tina Tengel 25. September, 15.05 | Ö1 Das Wiener Staatsopernmagazin Ausschnitte aus aktuellen Aufführungen der Wiener Staatsoper sowie Gespräche mit Künstlerinnen und Künstlern. Gestaltung: Michael Blees

Valentina Naforni¸t˘a sang bei den Salzburger Festspielen 2016 unter Alain Altinoglu die Zerlina in Don Giovanni. Dan Paul Dumitrescu war beim Carinthischen Sommer 2016 in Ossiach als Josef in Einems’ Jesu Hochzeit zu erleben. Clemens Unterreiner verkörperte den Tonio in Pagliacci in Klosterneuburg. In der Neuproduktion der Liebe der Danae bei den Salzburger Festspielen sangen Tomasz Konieczny (Jupiter), Norbert Ernst (Merkur), Regine Hangler (Xanthe), Jongmin Park, Pavel Kolgatin und Ryan Speedo Green (vier Könige) sowie Olga Bezsmertna (Europa). Margarita Gritskova war beim Rossini Festival in Wildbad 2016 als Sigismondo zu erleben. Benjamin Bruns sang im Juli 2016 in München den David und in Bayreuth den Steuermann.

DONATOREN BUWOG Group| Christian Zeller Privatstiftung | Diehl Stiftung &Co. KG | Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG | André und Rosalie Hoffmann | Helm AG | MB Beteiligungs GmbH | Österreichische Lotterien | Porsche Holding GmbH | Raiffeisen Zentralbank Österreich AG | Schoeller Bank | Siemens AG Österreich | TUPACK Verpackungen Gesellschaft m.b.H. | voestalpine AG | Mathias Wettstein | Wirtschaftskammer Wien

20. September, 15.05 | Ö1 Nello Santi – Kapellmeister der alten Schule Anlässlich des 85. Geburtstags des

STAATSOPERNFÜHRUNGEN IM SEPTEMBER 2016 1.9. 2.9. 4.9. 5.9. 6.9. 7.9. 8.9. 9.9. 10.9. 11.9. 12.9. 14.9. 15.9. 16.9.

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9.00 Uhr Führungen nur nach telefonischer Voranmeldung www.wiener-staatsoper.at | tours@wiener-staatsoper.at Tel. (+43/1) 51444/2613, 2614 | Fax: (+43/1) 51444/2624. Änderungen vorbehalten.

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SPIELPLAN SEPTEMBER 2016 01 Donnerstag

KEINE VORSTELLUNG WEGEN VORBEREITUNGEN FÜR DIE NEUE SPIELZEIT

02 Freitag

KEINE VORSTELLUNG WEGEN VORBEREITUNGEN FÜR DIE NEUE SPIELZEIT

Samstag 03 14.00-16.30 17.30-20.00

TAG DER OFFENEN TÜR

Informationen umseitig

Sonntag 04 19.00-21.30 Oper

TURANDOT | Giacomo Puccini Dirigent: Marco Armiliato | Regie, Bühne und Licht: Marco Arturo Marelli Lindstrom, Zednik, Dumitrescu, Botha, Bezsmertna, Rumetz, Bermúdez, Xiahou, Ernst

Abo 22 | Preise G* Oper live at home Werkeinführung

Montag 05 18.00-22.30 Oper

LOHENGRIN | Richard Wagner Dirigent: Yannick Nézet-Séguin | Regie: Andreas Homoki Groissböck, Vogt, Merbeth, Konieczny, Lang, Daniel

Abo 15 Preise S

Dienstag 06 19.00-22.30 Oper

CARMEN | Georges Bizet Dirigent: Philippe Auguin | Regie und Bühne: Franco Zeffirelli Maximova, Jovanovich, Unterreiner, Kühmeier, Fahima, Khayrullova, Moisiuc, Yildiz, Dennis, Dogotari

Zyklus 1 Preise G*

Mittwoch 07 19.00-21.30 Oper

TURANDOT | Giacomo Puccini Dirigent: Marco Armiliato | Regie, Bühne und Licht: Marco Arturo Marelli Lindstrom, Zednik, Dumitrescu, Botha, Bezsmertna, Rumetz, Bermúdez, Xiahou, Ernst

Abo 11 Preise G* Werkeinführung

Donnerstag 08 19.00-21.45 Oper

MADAMA BUTTERFLY | Giacomo Puccini Dirigent: Philippe Auguin | Regie: Josef Gielen Opolais, Nakani, Rathkolb, Pretti, Daniel, Pecoraro, Jelosits, Moisiuc, Kammerer

Abo 19 Preise A*

Freitag 09 17.30-18.30 Vortrag

AGRANA STUDIOBÜHNE | WALFISCHGASSE LEBEN UND WERK GAETANO DONIZETTIS

Preise X

CARMEN | Georges Bizet Dirigent: Philippe Auguin | Regie und Bühne: Franco Zeffirelli Maximova, Jovanovich, Unterreiner, Kühmeier, Fahima, Khayrullova, Moisiuc, Yildiz, Dennis, Dogotari

Preise G* Oper live at home

Samstag 10 19.00-21.30 Oper

TURANDOT | Giacomo Puccini Dirigent: Marco Armiliato | Regie, Bühne und Licht: Marco Arturo Marelli Lindstrom, Zednik, Dumitrescu, Botha, Bezsmertna, Rumetz, Bermúdez, Xiahou, Ernst

Preise G* Werkeinführung

Sonntag 11 17.30-22.00 Oper

LOHENGRIN | Richard Wagner Dirigent: Yannick Nézet-Séguin | Regie: Andreas Homoki Groissböck, Vogt, Merbeth, Konieczny, Lang, Daniel

Abo 23 Preise S*

Montag 12 19.00-21.45 Oper

MADAMA BUTTERFLY | Giacomo Puccini Dirigent: Philippe Auguin | Regie: Josef Gielen Opolais, Nakani, Rathkolb, Pretti, Daniel, Pecoraro, Jelosits, Moisiuc, Kammerer

Abo 16 Preise A

Dienstag 13 19.00-22.30 Oper

CARMEN | Georges Bizet Dirigent: Philippe Auguin | Regie und Bühne: Franco Zeffirelli Maximova, Jovanovich, Unterreiner, Kühmeier, Fahima, Khayrullova, Moisiuc, Yildiz, Dennis, Dogotari

Abo 4 Preise G*

Mittwoch 14 19.00-21.45 Oper

MADAMA BUTTERFLY | Giacomo Puccini Dirigent: Philippe Auguin | Regie: Josef Gielen Opolais, Nakani, Rathkolb, Pretti, Daniel, Pecoraro, Jelosits, Moisiuc, Kammerer

Abo 12 Preise A* Oper live at home

Donnerstag 15 18.00-22.30 Oper

LOHENGRIN | Richard Wagner Dirigent: Yannick Nézet-Séguin | Regie: Andreas Homoki Groissböck, Vogt, Merbeth, Konieczny, Lang, Daniel

Abo 20 Preise S CARD

Freitag 16 19.00-21.45 Oper

LA FILLE DU RÉGIMENT | Gaetano Donizetti Dirigent: Evelino Pidò | Regie und Kostüme: Laurent Pelly Fuchs, Tessier, Ellen, C. Álvarez, Pelz, Raimondi

Abo 8 Preise A*

Samstag 17 11.00-12.30 Matinee

Gustav-Mahler-Saal KAMMERMUSIK DER WIENER PHILHARMONIKER 1 PHILHARMONIC ENSEMBLE VIENNA Shkëlzen Doli (Violine), Holger Groh (Viola), Sebastian Bru (Violoncello), Gottlieb Wallisch (Klavier) Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven, Johannes Brahms

Preise R

LE CORSAIRE | Legris nach Petipa u.a. – Adam u.a., arr. Zapravdin Dirigent: Valery Ovsianikov Yakovleva, Konovalova, Firenze, Fogo, Mair, Tonoli, Gabdullin, Dato, Sosnovschi, Forabosco

Preise C*

19.00-22.30 Oper

19.00-21.30 Ballett

GENERALSPONSOREN

KINDEROPER AGRANA STUDIOBÜHNE | WALFISCHGASSE HAUPTSPONSOR

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* OPER LIVE AM PLATZ In Kooperation mit


SPIELPLAN

Sonntag 18 11.00-12.00 Matinee

Gustav-Mahler-Saal ENSEMBLEMATINEE AM SONNTAG 1 Ilseyar Khayrullova, Joseph Dennis | Stephen Hopkins (Klavier)

Preise L

LOHENGRIN | Richard Wagner Dirigent: Graeme Jenkins | Regie: Andreas Homoki Groissböck, Vogt, Merbeth, Konieczny, Lang, Daniel

Abo 24 Preise S* Oper live at home

Montag 19 19.00-21.45 Oper

LA FILLE DU RÉGIMENT | Gaetano Donizetti Dirigent: Evelino Pidò | Regie und Kostüme: Laurent Pelly Fuchs, Tessier, Ellen, C. Álvarez, Pelz, Raimondi

Abo 13 Preise A

Dienstag 20 19.00-21.30 Ballett

LE CORSAIRE | Legris nach Petipa u.a. – Adam u.a., arr. Zapravdin Dirigent: Valery Ovsianikov Yakovleva, Konovalova, Firenze, Fogo, Mair, Tonoli, Gabdullin, Dato, Sosnovschi, Forabosco

Abo 1 Preise C CARD

Mittwoch 21 20.00-21.45 Oper

SALOME | Richard Strauss Dirigent: Alain Altinoglu | Regie: Boleslaw Barlog Siegel, Henschel, Sunnegårdh, Goerne, Ernst, Helzel, Ebenstein, Jelosits, Osuna, Kobel, Dumitrescu, Moisiuc, Dogotari, Bankl, Coliban

Abo 9 Preise S* CARD

Donnerstag 22 19.00-21.45 Oper

LA FILLE DU RÉGIMENT | Gaetano Donizetti Dirigent: Evelino Pidò | Regie und Kostüme: Laurent Pelly Fuchs, Tessier, Ellen, C. Álvarez, Pelz, Raimondi

Abo 17 Preise A*

Freitag 23 19.00-21.30 Ballett

LE CORSAIRE | Legris nach Petipa u.a. – Adam u.a., arr. Zapravdin Dirigent: Valery Ovsianikov Hashimoto, Avraam, Fogo, Tonoli, Lédan, Manolova, Cherevychko, Kimoto, Sosnovschi, Costa

Zyklus BallettEmotionen Preise C*

Samstag 24 20.00-21.45 Oper

SALOME | Richard Strauss Dirigent: Alain Altinoglu | Regie: Boleslaw Barlog Siegel, Henschel, Sunnegårdh, Goerne, Ernst, Helzel, Ebenstein, Jelosits, Osuna, Kobel, Dumitrescu, Moisiuc, Dogotari, Bankl, Coliban

Strauss-Zyklus Preise S*

Sonntag 25 11.00-12.15 Kinderoper

KINDEROPER | AGRANA STUDIOBÜHNE | WALFISCHGASSE PÜNKTCHEN UND ANTON | Iván Eröd Regie: Matthias von Stegmann

Preise Z

LA FILLE DU RÉGIMENT | Gaetano Donizetti Dirigent: Evelino Pidò | Regie und Kostüme: Laurent Pelly Fuchs, Tessier, Ellen, C. Álvarez, Pelz, Raimondi

Abo 21 Preise A* Oper live at home

AGRANA STUDIOBÜHNE | WALFISCHGASSE OPERNGESCHICHTE VII Die zeitgenössische Oper: Wohin führt der Weg?

Preise X

VAN MANEN | EKMAN | KYLIÁN Esina, Papava, Poláková, Tsymbal, Avraam, Horner, Lazik, Shishov, Feyferlik, Peci, Kaydanovskiy, Szabó

Abo 14 Preise C*

KINDEROPER | AGRANA STUDIOBÜHNE | WALFISCHGASSE PÜNKTCHEN UND ANTON | Iván Eröd Regie: Matthias von Stegmann

Preise Z

17.30-22.00 Oper

19.00-21.45 Oper Montag 26 18.00-19.00 Vortrag 19.30-21.30 Ballett Dienstag 27 10.30-11.45 Kinderoper

KEINE VORSTELLUNG IM GROSSEN HAUS Mittwoch 28 10.30-11.45 Kinderoper 20.00-22.00 Konzert Donnerstag 29 17.30-18.30 Vortrag 19.00-22.15 Oper Freitag 30 19.00-22.00 Oper

KINDEROPER | AGRANA STUDIOBÜHNE | WALFISCHGASSE PÜNKTCHEN UND ANTON | Iván Eröd Regie: Matthias von Stegmann

Preise Z

SOLISTENKONZERT Juan Diego Flórez | Vincenzo Scalera (Klavier)

Zyklus Solistenkonzerte Preise K

AGRANA STUDIOBÜHNE | WALFISCHGASSE HINTER DEN KULISSEN I Der Beruf des Regieassistenten – mit Oberspielleiterin Katharina Strommer

Preise X

AIDA | Giuseppe Verdi Dirigent: Marco Armiliato | nach einer Regie von Nicolas Joel Martirossian, Urmana, Lewis, Botha, Coliban, Maestri, Xiahou, Wenborne

Preise A*

SIMON BOCCANEGRA | Giuseppe Verdi Dirigent: Evelino Pidò | Regie: Peter Stein Hvorostovsky, D’Arcangelo, Eiche, Dumitrescu, Vargas, Piscitelli, Osuna, Rathkolb

Abo 7 Preise A*

PRODUKTIONSSPONSOREN

SIMON BOCCANEGRA

VAN MANEN | EKMAN | KYLIÁN

Barbara und Martin Schlaff PÜNKTCHEN UND ANTON www.wiener-staatsoper.at

N° 201

TURANDOT

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KARTENVERKAUF FÜR 2016/ 2017 KARTENBESTELLUNGEN PER POST, FAX UND ÜBER INTERNET Kartenbestellungen sind für alle Vorstellungen der Saison 2016/2017 möglich. Schriftliche Kartenbestellungen richten Sie bitte an das Bestellbüro der Wiener Staatsoper, Hanuschgasse 3, 1010 Wien, oder an die Fax-Nummer (+43/1) 51444/2969. Nach erfolgter Kartenzuteilung erhalten Sie eine Reservierungsbestätigung mit Angabe eines verbindlichen Zahlungstermins. Besitzer/innen einer bundestheater.atCARD mit Bankeinzug werden frühestens neun Wochen vor dem Vorstellungstermin mit dem Kartenpreis belastet. Ebenso sind ab sofort Kartenbestellungen über Internet für alle Vorstellungen der Saison 2016/2017 möglich. Wählen Sie auf der Website www.wiener-staatsoper.at unter „Spielplan“ die gewünschte Vorstellung sowie „Karten online kaufen“ und übermitteln Sie uns online Ihren Reservierungswunsch sowie die gewünschte Zahlungsmodalität. Nach erfolgter Kartenzuteilung erhalten Sie per e-Mail eine Reservierungsbestätigung mit Angabe eines verbindlichen Zahlungstermins.

KASSENVERKAUF, INTERNET-VERKAUF UND TELEFONISCHER VERKAUF Der Kartenverkauf an den Kassen beginnt in der Regel jeweils zwei Monate vor dem Vorstellungstag (z. B. am 1.9. für 1.11., am 30.9. für 30.11.). Die Vorstellungen vom 1. bis 30.9. werden jeweils vom 1. bis 30.5., die Vorstellungen vom 1. bis 31.10. jeweils vom 1. bis 30.6. verkauft. Analog dazu beginnt der Kartenverkauf über Internet auf der Website der Wiener Staatsoper www.wiener-staatsoper.at sowie unter www.culturall.com. Der telefonische Kartenverkauf für Inhaber/innen von Kreditkarten (American Express, Diners Club, Visa, MasterCard, Eurocard und JCB Card) beginnt analog dem Kassenverkauf, und zwar unter Tel. (+43/1) 513 1 513 von Mo bis So: 10 bis 21 Uhr.

TAGESKASSEN Kassenhalle der Bundestheater, Operngasse 2, 1010 Wien, Information: Tel. (+43/1) 51444/7880; Tageskasse Volksoper Wien, Währinger Straße 78, 1090 Wien, Tel. (+43/1) 51444/3318; Tageskasse Burgtheater, Universitätsring 2, 1010 Wien, Tel. (+43/1) 51444/4440. Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 8 bis 18 Uhr; Sa, So und Feiertag: 9 bis 12 Uhr; an den Advent-Samstagen: 9 bis 17 Uhr.

KASSE IM FOYER / ABENDKASSE

Abo 1

20. September, 19.00-21.30 LE CORSAIRE Legris nach Petipa u.a. – Adam u.a. arr. Zapravdin

Abo 4

13. September, 19.00-22.30 CARMEN Georges Bizet

Abo 7

30. September, 19.00-22.00 SIMON BOCCANEGRA Giuseppe Verdi

Abo 8

16. September, 19.00-21.45 LA FILLE DU RÉGIMENT Gaetano Donizetti

Abo 9

21. September, 20.00-21.45 SALOME Richard Strauss

Abo 11

7. September, 19.00-21.30 TURANDOT Giacomo Puccini

Abo 12

14. September, 19.00-21.45 MADAMA BUTTERFLY Giacomo Puccini

Opern-Geschenkgutscheine sind zu jedem beliebigen Wert erhältlich und ab Ausstellungsdatum zwei Jahre gültig. Die Gutscheine können an den Tageskassen oder unter www.wiener-staatsoper.at erworben

Abo 13

19. September, 19.00-21.45 LA FILLE DU RÉGIMENT Gaetano Donizetti

werden und sind für alle Vorstellungen der Staatsoper einlösbar.

Abo 14

26. September, 19.30-21.30 VAN MANEN | EKMAN | KYLIÁN

Bonuspunkte pro Eintrittskarte einlösbar bei Bonuspunkte-Aktionen, Bevorzugung bei der Reihung für Standby-Tickets, Karten für Kurzentschlossene exklusiv für CARD-Besitzer/innen, Vergünstigungen für Inha-

Abo 15

5. September, 18.00-22.30 LOHENGRIN Richard Wagner

ber/innen eines Staatsopern-Abonnements mit CARD mit Bankeinzug.

Abo 16

12. September, 19.00-21.45 MADAMA BUTTERFLY Giacomo Puccini

Abo 17

22. September, 19.00-21.45 LA FILLE DU RÉGIMENT Gaetano Donizetti

Abo 19

8. September, 19.00-21.45 MADAMA BUTTERFLY Giacomo Puccini

Abo 20

15. September, 18.00-22.30 LOHENGRIN Richard Wagner

Abo 21

25. September, 19.00-21.45 LA FILLE DU RÉGIMENT Gaetano Donizetti

VORVERKAUF: AGRANA STUDIOBÜHNE | WALFISCHGASSE

Abo 22

Der Vorverkauf für Kindervorstellungen in der KINDEROPER | AGRANA STUDIOBÜHNE | WALFISCHGASSE (Walfischgasse 4, 1010 Wien), beginnt einen Monat vor der ersten Vorstellung einer Aufführungsserie. Der Vorverkauf für alle anderen Veranstaltungen in der AGRANA STUDIOBÜHNE | WALFISCHGASSE (Walfischgasse 4, 1010

4. September, 19.00-21.30 TURANDOT Giacomo Puccini

Abo 23

11. September, 17.30-22.00 LOHENGRIN Richard Wagner

Abo 24

18. September, 17.30-22.00 LOHENGRIN Richard Wagner

werden ab 80 Minuten vor Vorstellungsbeginn nur an der Stehplatzkasse verkauft. Der Zugang zur Stehplatzkasse befindet sich in der Operngasse.

STEHPLATZBERECHTIGUNGSKARTE Gegen Vorweis einer Stehplatzberechtigungskarte – erhältlich für die Saison 2016/2017 zum Preis von € 70,– in der Kassenhalle, Operngasse 2, 1010 Wien – kann pro Vorstellung eine Stehplatzkarte auch im Rahmen des Kartenverkaufes, spätestens jedoch bis 12 Uhr des gewünschten Aufführungstages, erworben werden. Die Stehplatzberechtigungskarte gilt nicht bei geschlossenen Vorstellungen.

STEHPLATZSCHECKS FÜR BALKON UND GALERIE Zum Preis von € 80,– ist in der Kassenhalle, Operngasse 2, 1010 Wien, ein Scheckheft mit insgesamt 50 Stehplatzschecks im Wert von € 150,–, gültig für Balkon- und Galeriestehplätze für die Saison 2016/2017, erhältlich. Die Schecks können an der Abendkasse – von Besitzern/innen einer Balkon- oder Galeriestehplatzberechtigungskarte auch im Vorverkauf – gegen die jeweils gewünschte Stehplatzkarte eingelöst werden. Die Stehplatzschecks sind übertragbar.

GUTSCHEINE

BUNDESTHEATER.AT-CARD

BALLETT-BONUS Um € 25,- erhalten Sie 15% Ermäßigung auf Vollpreiskarten für alle Ballettvorstellungen der Saison 2016/2017 in der Wiener Staatsoper und in der Volksoper Wien mit Ausnahme von Premieren und Sonderveranstaltungen (max. 2 Karten pro Vorstellung). Der „Ballett-Bonus“ für die Saison 2016/2017 ist an allen Bundestheaterkassen erhältlich.

der Wiener Staatsoper, Herbert von Karajan-Platz, 1010 Wien, Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 9 Uhr bis zwei Stunden vor Vorstellungsbeginn; Sa: 9 bis 12 Uhr sowie an den Advent-Samstagen: 9 bis 17 Uhr. Sonnund Feiertag geschlossen. Die Abendkasse ist jeweils ab einer Stunde vor Vorstellungsbeginn geöffnet.

KASSE UNTER DEN ARKADEN im Gebäude der Wiener Staatsoper, Herbert von Karajan-Platz, 1010 Wien, Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 9 Uhr bis eine Stunde vor Vorstellungsbeginn; Sa: 9 bis 17 Uhr, Sonn- und Feiertag geschlossen.

KINDERERMÄSSIGUNG Für Kinder bis zum vollendeten 14. Lebensjahr (Lichtbildausweis erforderlich) steht bei jeder Vorstellung – ausgenommen Premieren, am 31. Dezember sowie die Vorstellungen des Ring-Zyklus – ein Kontingent von maximal 100, mindestens jedoch 25 Kinderkarten zum Einheitspreis von € 15,- (unabhängig von der gewählten Preiskategorie) zur Verfügung. Geben Sie bei Ihrer Bestellung die gewünschte Anzahl von Kinderkarten an oder erwerben Sie Kinderkarten direkt beim Kartenkauf. Bitte beachten Sie, dass die eigentliche Kinderkarte in jedem Fall ausnahmslos nur am Tag der Vorstellung an der Abendkasse bis spätestens 20 Minuten vor Beginn bei tatsächlichem Vorstellungsbesuch des Kindes ausgefolgt werden kann.

KARTEN FÜR KURZENTSCHLOSSENE Sollten für eine Vorstellung Restkarten verfügbar sein, so haben bundestheater.at-CARD Besitzer/innen exklusiv die Möglichkeit, einen Teil dieser Karten (max. 4 Karten pro CARD und Vorstellung) zum Einheitspreis von € 47,- am Tag vor der Vorstellung an den Tageskassen in der Zeit von Mo bis Fr: 9 bis 14 Uhr, Sa, So und Feiertag: 9 bis 12 Uhr, sowie an der Kasse im Foyer der Wiener Staatsoper und in der Info unter den Arkaden, Mo bis Fr: 9 bis 14 Uhr, Sa: 9 bis 12 Uhr, zu erwerben. Ob und wie viele Karten für Kurzentschlossene verfügbar sind, wird unter Tel. (+43/1) 51444/2950 bekannt gegeben.

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STEHPLÄTZE

N° 201

ABOS UND ZYKLEN

ABONNEMENTS UND ZYKLEN Für Bestellungen verwenden Sie bitte das Bestellformular im Zyklenprospekt. Gerne steht Ihnen für weitere Informationen und Bestellungen auch das Abonnementbüro der Wiener Staatsoper, Operngasse 2, 1010 Wien, Tel. (+43/1) 51444/2678, Fax: (+43/1) 51444/2679, e-Mail: abonnement@wiener-staatsoper.at, von Mo bis Fr: 9 bis 15 Uhr, Mi: bis 18 Uhr, zur Verfügung.

Wien) beginnt jeweils zwei Monate vor dem Vorstellungstag. INFORMATIONEN Tel. (+43/1) 51444/2250, 7880 | Internet: www.wiener-staatsoper.at ORF-Teletext: Seite 407 | Änderungen vorbehalten. IMPRESSUM Wiener Staatsoper – Direktion Dominique Meyer Saison 2016/2017, Prolog September 2016 Erscheinungsweise monatlich | Redaktionsschluss 18.08.2016 Redaktion: Andreas Láng, Oliver Láng, Oliver Peter Graber, Iris Frey Tel. +43 (1) 51444-2211 | e-Mail: dramaturgie@wiener-staatsoper.at Grafik: Irene Neubert Bildnachweise: Michael Pöhn (S. 14, 20, 22-25), Lois Lammerhuber (S. 2, 3, 12), Peter Drassel (S. 6), Marco Borggreve (S. 8), Didi Sattmann (S. 18), Axel Zeininger (S. 26), alle anderen unbezeichnet bzw. Archiv der Wiener Staatsoper Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber: Wiener Staatsoper GmbH, Opernring 2 Herstellung: Agensketterl Druckerei GmbH

www.wiener-sta atsoper.at

Zyklus 1 6. September, 19.00-22.30 CARMEN Georges Bizet Strauss-Zyklus 24. September, 20.00-21.45 SALOME Richard Strauss Zyklus Solistenkonzerte 28. September, 20.00-22.00 Juan Diego Flórez, Vincenzo Scalera Zyklus Ballett-Emotionen 23. September, 19.00-21.30 LE CORSAIRE Legris nach Petipa u.a. – Adam u.a. arr. Zapravdin


SERIE

Der Staatsopernkalender 2017!

Erhältlich im Arcadia Opera Shop und unter www.wiener-staatsoper.at www.wiener-staatsoper.at

N° 201

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Ă–sterreichische Post AG / Sponsoring./ Post 13Z039653 S


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