In seinem epochalen, 25 Szenen umfassenden Drama »Boris Godunow« ließ Aleksandr Puškin die bis dahin gültigen, klassizistischen Regeln hinter sich und betrat, hinsichtlich Form und Erzählstrategie einen für die damalige Zeit gänzlich neuen Weg. Zugleich wagte er mit seiner Analyse des Wandels von der Feudalherrschaft zum Absolutismus sowie seiner Kritik an der verklärenden Rückwärtsgerichtetheit des Volkes mit diesem Stück einen Blick in die gesellschaftliche Entwicklung der Zukunft.