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KS Anna Netrebko singt die Titelpartie in Adriana Lecouvreur
90 Jahre Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor Strauss-Tage 2017 Interviews: Fally, Bankl, Ebenstein, Held
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Eiserner Vorhang | John Baldessari John Baldessari setzt sich in seinem Werk „Graduation“ mit der Repräsentation von Menschenmengen auseinander. Die in Reih und Glied aufgestellten StudentInnen erinnern an einen klassischen Chor. Einzelne Personen sind durch bunte Markierungen hervorgehoben und gleichzeitig jeglicher Individualität beraubt. Mit den farbigen Umrissen wird die Aufmerksamkeit auf das Ordnungsprinzip der Gruppe sowie auf Ausnahmen in diesem Schema gelenkt. Der Menschenmenge des Opernpublikums wird eine zweite Gruppe gegenübergestellt – die Abschlussklasse einer Universität. Die Wiener Staatsoper und museum in progress präsentieren anlässlich des 20-jährigen Projektjubiläums die Ausstellung „Curtain – Vorhang“ im Marmorsaal, die erstmalig alle bisherigen Werke zeitgleich in einem Raum zeigt. In Ergänzung zu den realisierten Vorhängen wird ein assoziativ-sinnlicher Bogen zu weiterführenden medienübergreifenden Werkbezügen der beteiligten Künstlerinnen und Künstler entfaltet. Eine umfassende Publikation – erschienen im Verlag für moderne Kunst – dokumentiert das Gesamtprojekt.
Foto: John Baldessari, Graduation, 2017, Copyright © John Baldessari Courtesy of the artist and Marian Goodman Gallery Die Ausstellungsreihe „Eiserner Vorhang“ ist ein Projekt des museum in progress in Kooperation mit der Wiener Staatsoper und der Bundestheater-Holding, www.mip.at/projects/eiserner-vorhang Support: Bildrecht, Felbermayr, Johann Kattus
Inhalt
Sehr geehrte Besucherinnen und Besucher, liebes Publikum!
November im Blickpunkt
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KS Anna Netrebko singt erstmals in Wien die Adriana Lecouvreur
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90 Jahre Wiener Klangkultur Matinee der Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor
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Das Wiener Staatsballett Elena Bottaro, Sveva Gargiulo, Adele Fiocchi
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Debüts im November
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Kunst ist ein mind opener Ein Gedankenaustausch mit KS Wolfgang Bankl
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Strauss-Tage
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Neuer Glanz im Vestibül Die Renovierungsarbeiten sind abgeschlossen
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Eine Farbe im Gesamtklang Alan Held singt den Jochanaan
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ANNOdazumal Kátja Kabanová
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Ebenstein x 200
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Unser Ensemble Carlos Osuna im Porträt
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Fally heizt ein Daniela Fally singt die Norina in Don Pasquale
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Das Staatsopernorchester Hornist Wolfgang Vladar
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Daten und Fakten
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Spielplan
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Kartenverkauf
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In unserem Prolog werden auf den hinteren Seiten unter der Rubrik Daten und Fakten allmonatlich runde und halbrunde Geburtstage wichtiger Künstler angeführt. Bei einem Jubiläum muss aber eine Ausnahme gemacht werden: der 90. Geburtstag der Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor muss bereits auf der ersten Seite gewürdigt werden. Ein Chor mit einem derart großen Repertoire – schließlich ist der Staatsopernchor de facto identisch mit der Konzertvereinigung – ist wohl einzigartig und es ist gut, wichtig und im künstlerischen Eifer nachgerade bewundernswert, dass die Mitglieder ihren Urlaub nicht an einem Meeresstrand, sondern beispielsweise in Salzburg verbringen und dort in Proben und Vorstellungen zahlreiche neue Impulse aufnehmen und diese schließlich gewinnbringend in die Auftritte der Wiener Staatsoper einbringen. In dem Matinee-Konzert am 19. November, zu dem ich Sie, sehr geehrte Damen und Herren, ganz herzlich einlade, wird genau jene Mischung an Konzert- und Opernchören in Reinkultur zu hören sein, die das Wirkungsspektrum dieses traditionsreichen und unverwechselbaren Klangkörpers abbildet. Natürlich sind 90 Jahre für einen Chor zwar beeindruckend, aber glücklicherweise können Chöre nicht altern und so besteht keinerlei Grund zur Sorge, dass die Konzertvereinigung auch in den nächsten 90 Jahren nicht weiterhin in gleichbleibender Qualität vor ihr Publikum treten wird. In diesem Sinne – und ausnahmsweise tatsächlich im wahrsten Sinn des Wortes: Ad multos annos!
Ihr Dominique Meyer
NOVEMBER im Blickpunkt AGRANA | STUDIOBÜHNE WALFISCHGASSE
ZWEI SOPRANISTINNEN
ZWEI TENÖRE
20. November 2017
November 2017
November 2017
Reinhard Öhlberger, lang jähriges Mitglied der Wiener Philharmoniker und des Staats opernorchesters, stellt am 20. No vem ber in der Walfischgasse ein besonderes Instrument vor: das Fagott. Dabei geht es nicht nur um die unterschiedlichen Familienmitglieder dieses Instruments – wie Kontra fagott oder Barock-Rankett – sondern auch um Aufbau, Funktionsweise, Handhabung, Klangmö glichkeiten und musikgeschichtlichen Werdegang. Selbstverständlich erklingen die vorgestellten Instrumente auch. Eine musikalische Detailaufnahme – und ein lehrreicher wie unterhaltsamer Abend für alle, die dem Wiener Klang auf die Spur kommen möchten!
Beide sind der Wiener Staats oper lang verbunden, beide Österreichische Kammersänger innen, beide dem Wiener Publi kum seit langem ans Herz gewachsen: Krassimira Stoyanova und Adrianne Pieczonka. Die erste singt – nach ihrer fulminanten und berührenden Rusalka-Serie im Oktober – ein Solistenkonzert im Großen Haus. Am Programm stehen Lieder von Franz Schubert, Richard Strauss, Erich Wolfgang Korngold, Peter Iljitsch Tschaikowski, Georgi Swiridow und Georgi Slatew-Tscherkin. Am Klavier: Jendrik Springer. Die zweite, Adrianne Pieczonka, war eben noch die Tosca im Haus am Ring und kehrt mit der unglücklichen Amelia in Verdis Un ballo in maschera wieder. An ihrer Seite ist Piero Pretti als schwedischer, liebender König Gustaf III. zu erleben, als fast gehörnter Ehemann René Ankarström steht Marco Caria auf der Bühne. Jesús López Cobos dirigiert den Abend in der traditionell gehaltenen Inszenierung von Gianfranco de Bosio.
Gleich mehrmals kann das Wiener Staatsopern-Publikum den Tenor Piotr Beczala im November erleben: Beim Festkonzert der Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor mit dem Lehár-Schlager „Freunde, das Leben ist lebenswert“ und viermal als liebender Graf Maurizio in der Adriana Lecouvreur-Aufführungsserie. Im Jänner wird Beczala als Don José in Bizets Carmen an das Haus zurückkehren. Auch Stephen Gould ist wieder ein mehrfacher StaatsopernGast in dieser Spielzeit: Zunächst (im November) gibt er den Bacchus in den von Peter Schneider geleiteten Ariadne auf Naxos-Vorstellungen, im Frühjahr singt er erneut die beiden Siegfriede in Wagners Ring des Nibelungen.
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BLICKPUNKT
EINFÜHRUNGSMATINEE ZU LULU
WIENER STAATSBALLETT
26. November 2017
November 2017
Willy Deckers Wiener Inszenierung von Alban Bergs unvollendeter Lulu wurde von Presse wie Publikum gefeiert. Nun kehrt der Regisseur an die Wiener Staatsoper zurück, um im Dezember seine Inszenierung in der von Friedrich Cerha fertig instrumentierten dreiaktigen Fassung neu herauszubringen. Zuvor, noch im November, findet im Großen Haus die Einführungsmatinee zu der Premiere statt. Dabei wird nicht nur die Geschichte der Oper und ihrer Fassungen präsentiert, sondern die Matinee gibt auch Einblicke in die künstlerische Werkstätte der Premieren-Mitwirkenden, beleuchtet den Probenprozess und veranschaulicht die besondere Stellung des Werks im internationalen Opernspielplan. Zu erleben sind Künstlerinnen und Künstler der Premiere, Interviews, Hörbeispiele und Eindrücke aus der Probenarbeit.
Mit MACMILLAN | MCGREGOR | ASHTON steht am 3., 6. und 10. November ein ganz der „britischen Choreographie“ gewidmeter Ballettabend am Spiel plan des Wiener Staatsballetts. Ge z eigt werden dabei die Werke Concerto (MacMillan), EDEN|EDEN (McGregor) und Marguerite and Armand (Ashton), letzteres Werk wurde urs prünglich speziell für Dame Margot Fonteyn und Rudolf Nurejew geschaffen und ist seitdem ein „Klassiker der Tanzkunst“.
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„STUPENDA, MIRABILE! SUBLIME!“ KS Anna Netrebko singt erstmals in Wien die Adriana Lecouvreur
KS Anna Netrebko
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OPER
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ingschauspieler (um dieses heute gerne und inflationär verwendete Wort zu gebrauchen), Singschauspieler ist nicht gleich Singschauspieler. Sehr oft wird dieser Begriff ja Sängerinnen und Sängern angehängt, die auf der Bühne durch eine enorme charismatische Intensität beeindrucken, eine Inszenierung mit zum Ereignis werden lassen und dabei ein wenig kaschieren, dass es um ihre vokale Schönheit nicht ganz so gut bestellt ist. Aber es gibt auch jene, die diese Bezeichnung wirklich verdienen, die zusätzlich zum szenischen Talent adäquat stimmlich und stimmtechnisch zu bezaubern verstehen, bei denen Gesang und Schauspiel nicht als zwei separate Gestaltungsebenen verstanden werden, sondern als eine sich durchdringende und ergänzende Einheit. Eine Opernrolle, die genau solche Ausnahmekünstlerinnen erfordert um glaubwürdig zum Leben erweckt zu werden, ist die Titelpartie in Francesco Cilèas Adriana Levouvreur – und eine Ausnahmekünstlerin die ebendies auf exemplarische Weise umzusetzen versteht ist KS Anna Netrebko. Nur wenige Monate nach ihrem internationalen Adriana-Debüt in St. Petersburg wird sie sich im November nun auch dem Staatsopernpublikum in Wien als (singende) Schauspielerin Lecouvreur präsentieren. Als Vorgeschmack auf diese Vorstellungsserie wollen wir an dieser Stelle einen Ausschnitt einer Besprechung der erwähnten St. Petersburger Aufführung wiedergeben, die im Juli im Magazin Das Opernglas erschienen ist: „Die Rolle der Adriana kommt Anna Netrebko wie wenige andere entgegen: Auch sie ist ein vom Publikum vergötterter Star, und in der veristischen Komposition von Cilèa erhält sie mehr als bei anderen Komponisten Gelegenheit, ihre ganze Palette an Kunstfertigkeit, Wohlklang, Glaubwürdigkeit in Gesang und Darstellung zu zeigen. Netrebko hat die Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern übertroffen und mit dieser Partie vielleicht eine ihrer besten Rollen dazu gewonnen. Es war abzusehen gewesen, dass sie die Feinheiten der Komposition, die vom zartesten Pianissimo im fülligen Crescendo zum Forte anschwellenden Töne glänzend bewältigen würde, ebenso die Fähigkeit zu verschiedenen Farbgebungen für die stolze, selbstbewusste Schauspielerin wie auch für die verzweifelte, verliebte Frau. Was aber noch mehr imponierte, waren die in jeder Silbe mit der Überhöhung einer Thea
terschauspielerin vorgetragenen Sprechpassagen von ‚Del sultano Amuratte‘ ihres Auftritts und die Rezitation von Racines Phädra, die sie aufgrund ihres breiten stimmlichen Fundaments auch mit Prägnanz und Glaubwürdigkeit umsetzen kann. Aber besser als alle eigenen Worte wird Michonnets ‚Ah, stupenda, mirabile! sublime!‘ dieser Leistung gerecht.“ W. Kutzschbach, „Das Opernglas“, Ausgabe 7/8 2017
ADRIANA LECOUVREUR Adriana Lecouvreur, die vierte und berühmteste Oper Francesco Cilèas, erzählt von der letzten Liebesaffaire und dem Tod der französischen Schauspielerin Adrienne Lecouvreur. Diese lebte von 1692 bis 1730 und zählte zu den besten und prominentesten Darstellerinnen ihrer Zeit. Sie unterhielt eine langjährige Liaison mit dem nicht minder bekannten Feldherrn Moritz von Sachsen; das Gerücht, die Herzogin von Bouillon, die ebenso in Moritz verliebt war, trachte ihr nach dem Leben, beschäftigte ganz Paris. Das Gerücht, Adrienne sei von ihr vergiftet worden, hielt sich hartnäckig und inspirierte zahlreiche Künstler zu Werken. Unter anderem Eugène Scribe zu einem Schauspiel. Dieses nahmen Francesco Cilèa und sein Librettist Arturo Colautti als Basis zur gemeinsamen Oper Adriana Lecouvreur, die 1902 in Mailand ihre Uraufführung feierte. Cilèa überarbeitete das Werk mehrfach, zuletzt 1930. Die Oper wird oftmals mit der Strömung des Verismo in Verbindung gebracht, ist jedoch kein rein veristisches Werk. Mehr noch: „Cilèas Musik ist auch nicht eindeutig ‚italienisch‘. Man spürt zwar das Licht des Mediterranen, aber gleichzeitig auch anderes, das ‚Französische‘ etwa“, meint der Dirigent Evelino Pidò. Adriana Lecouvreur wurde an der Wiener Staatsoper erstmals am 16. Februar 2014 gegeben. Der Regisseur dieser späten Erstaufführung, David McVicar, beließ in seiner Inszenierung die Szene in ihrer eigentlichen Zeit, also im Paris des Jahres 1730, da für ihn „Epoche und der Ort ideal für die Handlung der Oper sind“.
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Adriana Lecouvreur in Adriana Lecouvreur 9., 12., 15., 18. November 2017
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90 JAHRE WIENER KLANGKULTUR
Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor
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er berühmte, traditionsreiche golden-satte Wiener Klang – hochgepriesen, bewundert, vielbeschworen – ist unbestritten eines der Markenzeichen der österreichischen Musikkultur. Geprägt und bei jeder Aufführung neu geschaffen wird er im Wesentlichen von zwei Klangkörpern: dem Staatsopernorchester und dem Staatsopernchor respektive außerhalb des Hauses von den Wiener Philharmonikern und der Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor. Letztere feiert am 19. November im Rahmen einer eigenen Konzertmatinee in der Wiener Staatsoper gemeinsam mit dem Tenor Piotr Beczala den 90. Geburtstag – Zeit für ein Gespräch mit Konzertvereinigungs-Vorstand Mag. Anna-Maria Birnbauer und Geschäftsführerin Karin Wieser. Der Wiener Klang ist ein Alleinstellungsmerkmal der Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor. Inwieweit ist mit diesem so typischen Klang zugleich ein bestimmtes Repertoire umrissen? Anna-Maria Birnbauer: Heute gibt es, und das wird jeden Musikliebhaber freuen, eine ganz
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große Auswahl an Spezialchören für die unterschiedlichsten Stilrichtungen und Musikepochen. Einer der Stärken, die die Konzertvereinigung auszeichnet, ist ihre große Repertoirebreite, der Umstand, sich nicht auf einen schmalen Kanon festschreiben zu lassen. Zweifellos ist aber die musikalische Urheimat unseres Chores und damit auch unserer Klangkultur in der Wiener Tradition eines Schubert, Beethoven, Bruckner oder Brahms zu suchen und im weiteren Sinn in der gesamten romantischen und spätromantischen Literatur … Karin Wieser: … und dieses große Repertoire wäre mit Sicherheit nicht realisierbar, schon gar nicht auf diesem Qualitätsniveau, wenn nicht alle Mitglieder ausgebildete professionelle Sängerinnen und Sänger wären. Das ist ja bei den meisten, zum Teil namhaften Chören, auch in Österreich nicht der Fall. Besteht gewissermaßen eine Personalunion zwischen der Konzertvereinigung und dem
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Staatsopernchor? Sind also die Mitglieder der beiden Chöre identisch? Karin Wieser: Mit der Aufnahme in den Staatsopernchor wird man tatsächlich zugleich auch ordentliches Mitglied der Konzertvereinigung. Der umgekehrte Weg ist jedoch nicht möglich – man kann zwar als außerordentliches Mitglied in die Konzertvereinigung aufgenommen werden, ist aber damit nicht automatisch Teil des Staatsopernchores. Die Konstellation ist somit vergleichbar mit jener von Staatsopernorchester und Philharmoniker? Anna-Maria Birnbauer: Die Situation ist insofern nicht eins zu eins übertragbar, als die Mitwirkung an den Auftritten der Konzertvereinigung auf freiwilliger Basis funktioniert. Wer also zum Beispiel aus irgendeinem Grund im Sommer einmal nicht bei den Salzburger Festspielen mitmachen möchte, kann dies sozusagen konsequenzenlos tun. Früher galt so eine Absage fast als ehrenrühriger Akt – das hat sich in den letzten zwei, drei Jahrzehnten verändert. Und warum tut man sich das freiwillig an? Immerhin ist die fixe zehnmonatige Arbeit an der Staatsoper an und für sich schon eminent energieverbrauchend … Karin Wieser: Wissen Sie, ich fahre seit mittlerweile 27 Jahren jeden Sommer nach Salzburg und meine Stimme hat dadurch keinerlei Schaden genommen. Im Gegenteil: Die Zusammenarbeit mit bedeutenden Dirigenten, Orchestern, Sängern kommt einem künstlerischen Auftanken gleich. Ich kann natürlich nur für mich sprechen, aber diese Proben und Auftritte im Sommer oder auch während des Jahres außerhalb der Oper geben mir mehr Kraft und Energie als ein mehrwöchiger Urlaub. Sie sprechen von bedeutenden Dirigenten – inwiefern prägen diese den Stil des Chores mit? Verändert sich dadurch im Laufe der Jahre womöglich Wesentliches am Klangbild, am künstlerischen Selbstverständnis? Anna-Maria Birnbauer: Natürlich färbt jede Sichtweise ab. Und gerade aus diesem Grund ist es uns wichtig, mit sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten zusammenzuarbeiten, um
möglichst viele Impulse zu erhalten. Wir haben heuer im Sommer unter anderem mit Riccardo Muti gearbeitet, der stets einen großen Wert auf Klang, gute Phrasierung, große Legatobögen, Vokalausgleich, auf Nuancen legt. Für andere, wie Mariss Jansons sind unter anderem exakte rhythmische Impulse wichtig. Wir sind gewissermaßen ein großes Instrument mit einem unverwechselbaren Profil, das aber von jedem Dirigenten oder Chorleiter unterschiedlich eingesetzt wird. Nehmen wir an, die Konzertvereinigung singt beispielsweise einiges von Bruckner oder Brahms. Wirkt das spürbar auf die Leistung des Staatsopernchores zurück? Karin Wieser: Ein Konzertprogramm wirkt richtiggehend stimmhygienisch, wir sind angehalten wieder schlanker zu singen und da keinerlei szenische Aktionen ins Spiel kommen, ist der Fokus hundertprozentig auf den Gesang gerichtet. Anna-Maria Birnbauer: Durch das physische Näher- bzw. Aneinanderrücken wird überdies das klangliche Gemeinschaftsgefühl gestärkt. Wir können besser aufeinander hören und im wahrsten Sinn des Wortes miteinander Musik machen. Karin Wieser
Wenn man Teil eines gerade entstehenden Klanges wird, kommen Ihnen da kathartische Gefühle? Anna-Maria Birnbauer: Definitiv. Bei einem Verdi-Requiem etwa kann ich geradezu high werden … Karin Wieser: … und schon die Vorfreude, beispielsweise aktuell auf das Brahms-Requiem in der Hofburgkapelle am 1. November, erzeugt Glücksgefühle. Bestehen Pläne zur Ausweitung der Konzert tätigkeit? Anna-Maria Birnbauer: Mittel- und langfristig möchten wir wieder auf die höhere Auftrittsdichte früherer Jahre zurückkehren. Natürlich sind wir durch unsere Tätigkeit an der Staatsoper stark gebunden, aber wenn auch hier im Haus wieder vermehrt Konzert anfallen, wären das natürlich willkommene Anlässe, um uns dem hiesigen Publikum auch auf diesem Gebiet verstärkt präsentieren zu können. Das Gespräch führte Andreas Láng
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Anna-Maria Birnbauer
DER „HUNDERTKÖPFIG IST 90 JAHRE ALT Zum 90-jährigen Jubiläum der Konzertvereinigung Wie
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as hat den Chorsänger Viktor Maiwald bewegt, als er am 5. Jänner 1927 in der Vollversammlung des Staatsopernchors die Gründung der Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor verkündete? Sicherlich gab es da rechtliche Gründe: Man wollte den Tätigkeiten des Chores außerhalb der Staatsoper eine Rechtsform geben, allen voran der Mitwirkung des Staatsopernchores bei den Salzburger Festspielen. Kam es doch bereits im dritten Festspielsommer seit Gründung der Festspiele zur ersten Mitwirkung des Chores bei Opernaufführungen unter Richard Strauss und Franz Schalk. Der wesentlich wichtigere Grund war ein künstlerischer: abseits des Opernbetriebes bedeutende Werke der konzertanten Chorliteratur gemeinsam mit den wichtigsten Dirigenten und Orchestern in mustergültigen Aufführungen zu erarbeiten. Vorbild dafür waren die Wiener Philharmoniker. So wie diese sich aus Musikern des Staatsopernorchesters zusammensetzen, um die symphonische Literatur zu pflegen, so bildet auch die Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor zur Pflege der umfangreichen Konzertliteratur für Chor eine Personalunion mit den Mitgliedern des Staatsopernchors. Für beide Körperschaften ist dies eine künstlerische Notwendigkeit. Blickt man auf die Aufführungsgeschichte der Konzertvereinigung zurück, so ist klar, dass Viktor Maiwald das Musikleben Wiens und Österreichs durch die Gründung der Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor vor 90 Jahren um eine wichtige Institution bereichert hat. Schon das erste Konzert am 10. März 1927 wurde von der Presse als „ein musikhistorisches Ereig-
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nis“ gerühmt. Unter der musikalischen Leitung von Franz Schalk führte man mit den Wiener Philharmonikern Bachs h-Moll-Messe im Wiener Musikverein auf. In Salzburg wirkte man, erstmals unter dem Namen Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor bei Don Giovanni, Figaros Hochzeit und Fidelio mit. Das Jahr 1929 brachte das erste A-cappella-Konzert, das ein triumphaler Erfolg wurde: „Wien besitzt auch vocale Philharmoniker“. Es wurde unter anderem das 16-stimmige Chorwerk Der Abend von Richard Strauss uraufgeführt. Hier konnte die Konzertvereinigung zeigen, was sie von anderen Chören dieser Zeit unterschied und noch immer unterscheidet: ihre Mitglieder waren und sind alle stimmlich bestens ausgebildete Berufssänger. Dieses Potenzial wurde sofort von allen namhaften Dirigenten genutzt: Karl Böhm, mit dem die Konzertvereinigung seit 1938 zusammenarbeitete, schrieb: „ Jeder Dirigent kann sich glücklich schätzen, der mit diesem Ensemble arbeiten darf!“ Hier alle Dirigenten aufzuführen, die in 90 Jahren Bewunderung und enthusiastische Kritik hervorgerufen haben, würde den Rahmen sprengen, stellvertretend seien aber ein paar genannt: Arturo Toscanini, z.B. 1937 mit einer legendären Aufführung des Brahms-Requiems bei den Salzburger Festspielen, Hans Knappertsbusch, der 1937 anlässlich einer Aufführung der Matthäus-Passion das geflügelte Wort „hundertköpfiger Kammersänger“ für die Konzertvereinigung prägte, Bruno Walter mit den heute noch als „unvergleichlich schön“ bewerteten Opern-Wiedergaben bei den Salzburger Festspielen – unter ihm errang die Konzertvereinigung 1937 bei der Weltausstellung in Paris den Grand Prix, Josef Krips, Leonard Bernstein, z. B. bei der aufsehenerregenden Zusammenarbeit mit dem Regisseur Luchino Visconti bei Falstaff im Rahmen der Wiener Festwochen, Carlo Maria Giulini, Dirigent des ersten Allerheiligenkonzertes, Sir György
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E KAMMERSÄNGER“ ner Staatsopernchor Solti, der anlässlich des Mozartjahres im Wiener Stephansdom Mozarts Requiem dirigierte, oder in neuerer Zeit Zubin Mehta, Nikolaus Harnoncourt, Riccardo Muti, Franz Welser-Möst, Philippe Jordan und viele andere. Mag. Anna-Maria Birnbauer
PROGRAMM Richard Wagner | „Wach auf!“ aus Die Meistersinger von Nürnberg Giuseppe Verdi | Coro di zingari aus Il trovatore Giuseppe Verdi | Triumphchor aus Aida Ludwig van Beethoven | „O welche Lust“ aus Fidelio Georges Bizet | Chor der Zigarettenarbeiterinnen aus Carmen Pietro Mascagni | Intermezzo aus Cavalleria rusticana Felix Mendelssohn Bartholdy | Schlusschor aus Elias Giuseppe Verdi | Sanctus aus dem Requiem Richard Wagner | Vorspiel zum 3. Akt und Brautchor aus Lohengrin Franz Lehár | „Freunde, das Leben ist lebenswert“ aus Giuditta (Solist Piotr Beczala) Charles Gounod | Walzer aus Faust Überreichung der Clemens Krauss-Medaille an KS Anna Netrebko Dirigent: Thomas Lang Moderation: Christoph Wagner-Trenkwitz
INTERVIEW MIT THOMAS LANG Worin liegen die Unterschiede zwischen dem Opernchor und der Konzertvereinigung? Thomas Lang: Die Konzertvereinigung ist ein als Verein organisierter Chor, der seine Auftritte und Proben eigenverantwortlich festlegt und den für die einzelnen Produktionen zuständigen Chorleiter engagiert. Der Staatsopernchor hingegen ist fest in den Opernbetrieb eingebunden. Das bedeutet, es gibt einen Spielplan, einen Kollektivvertrag und eine Probendisposition für die komplette Saison. Darüber hinaus erstreckt sich das Repertoire der Konzertvereinigung, wie eben der Name sagt, auch auf chorsinfonische- und Konzertliteratur.
Thomas Lang, Dirigent der Konzert-Matinee
Diesmal dirigieren Sie nicht nur den Chor, sondern auch das Orchester. Bedeutet das mehr gestalterische Freiheit für Sie? Thomas Lang: Auf der einen Seite habe ich natürlich mehr interpretatorische Freiheiten. Als Chordirigent in einem Opernhaus orientiert man sich ja – naheliegenderweise – am eigentlichen Abenddirigenten, der die musikalische Gesamtverantwortung trägt. In diesem Fall trägt nun eben der Chorleiter die gesamte Verantwortung für Chor, Orchester und Solist. Ist es für Sie nicht einfacher, beide Gruppen zu dirigieren? Sonst müssen Sie ja zusätzlich ein Auge auf den Abenddirigenten haben. Thomas Lang: Nein, leichter ist es auf keinen Fall. Es ist einfach schön, dass ich einmal diese Möglichkeit habe. Dass ich mich im Opernalltag am Abenddirigenten orientiere ist ein Bestandteil meiner Arbeit als Chordirektor. Kann man sagen, dass diesmal das Dirigat auch eher aus einer Chor-Sicht erfolgt? Thomas Lang: Ich werde mich sicherlich mit der nötigen Aufmerksamkeit und Sorgfalt um das Orchester kümmern, an diesem Vormittag jedoch spielt der Chor tatsächlich die Hauptrolle.
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Ehrenschutz: Bundespräsident Dr. Alexander Van der Bellen Ehrenpräsidium: Dominique Meyer, Helga Rabl-Stadler
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DAS WIENER STAATSBALLETT Elena Bottaro in Giselle
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ie sind 22 Jahre jung, stammen aus Italien, er hielten ihre Ballettausbildung in erster Linie bei Bella Ratchinskaia an der Ballettschule der Mailänder Scala (Anm.: seit 2012 Pädagogin der Ballettakademie der Wiener Staatsoper), wo sie durch zahlreiche Auftritte bereits viel Bühnenerfahrung sammeln konnten. 2014 wurden sie an das Wiener Staatsballett engagiert und nach der Nurejew Gala 2017 im Juni dieses Jahres zu Halbsolistinnen ernannt. Aufgrund der vielen Parallelen werden in dieser Ausgabe gleich drei vielversprechende Talente vorgestellt: Elena Bottaro, Adele Fiocchi und Sveva Gargiulo. Gemeinsam haben diese drei charmanten Damen auch ihre überbordende Leidenschaft für das Tanzen, die sie auf der Bühne wie im Gespräch ausstrahlen. Dennoch sind sie gänzlich unterschiedliche Persönlichkeiten.
ELENA BOTTARO „Ich liebte Bewegung schon immer, konnte bereits als Kind kaum ruhig bei Tisch sitzen“, erzählt Elena Bottaro. Sie nahm daher bereits sehr früh Ballettunterricht in Vicenza, machte zwischenzeitlich Gymnastik, bevor sie sich mit zehn Jahren schließlich ganz dem Ballett verschrieb und an die Ballettschule der Mailänder Scala wechselte. „Ich fragte mich nie, ob ich Balletttänzerin werden möchte, es entwickelte sich einfach ganz natürlich“, meint Bottaro. „Ich erinnere mich noch an meinen ersten Auftritt in einem kurzen Tanz in der Oper Aida – ich genoss es so sehr, dass ich nicht mehr zu lächeln aufhören konnte. Und noch heute ist es dasselbe Gefühl für mich, wenn ich auf der Bühne stehe.“ Als sie das Vortanzen beim Wiener Staatsballett bestand, wurde für sie ein Traum wahr. „Das Beste, das ich bisher in Wien getanzt und wirklich genossen habe, waren die zwei Wilis in Tschernischovas Giselle – das Romantische ist wunderschön. Aber auch die Neapolitanische Tänzerin in Nurejews Schwanensee machte mir als Italienerin natürlich großen Spaß.“ Am wohlsten fühlt sie sich in klassischen Balletten, gerne möchte sie aber auch ihre zeitgenössische Seite wiederfinden, die sie als Kind durchaus in sich spürte. Daher war sie besonders glücklich, als sie ihr ehemaliger Tänzerkollege Attila Bakó im Frühjahr 2017 für sein Stück shadows we cast im Rahmen von Junge
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BALLETT
Halbsolistinnen: „Italienisches Trio“ Choreographen ’17 des Wiener Staatsballetts auserwählte und sie „etwas Anderes, Energiegeladenes, von mir zeigen konnte. So können wir uns auch stets weiterentwickeln, niemals aufhören, etwas Neues zu entdecken“. Das Avancement zur Halbsolistin hat ihr noch mehr Energie und Motivation gegeben, „ich bin so glücklich und gespannt, wie es weitergeht“.
Sveva Gargiulo in Giselle
SVEVA GARGIULO
SERIE
Sveva Gargiulo kam mit elf Jahren erst relativ spät zum Ballett, wurde davor in Rhythmischer Sportgymnastik ausgebildet und entwickelte dadurch eine Liebe zur Bewegung auf dem Boden – was ihr nun insbesondere in zeitgenössischen Choreographien zu Gute kommt. „Einmal sah ich den Tanzfilm A Chorus Line und ich war so begeistert von der Rolle der Bebe, dass ich wie sie sein wollte“, erzählt Gargiulo über den Auslöser ihrer Tanzleidenschaft. Sie nahm zunächst in ihrer Heimatstadt Neapel Ballettunterricht, setzte diesen mit 13 Jahren an der Ballettschule der Mailänder Scala fort, wechselte dann jedoch – im Gegensatz zu Elena Bottaro und Adele Fiocchi – mit ihrer Lehrerin Bella Ratchinskaia an die Ballettakademie der Wiener Staatsoper. Von dort aus war es dann nur mehr ein kleiner Sprung ins Wiener Staatsballett. Doch die Zeit, als junges Mädchen ihre Heimat und Familie verlassen zu haben, beschreibt sie im Nachhinein als sehr hart. „ Jetzt bin ich aber sehr glücklich, habe mein Leben gefunden. Wenn ich auf der Bühne stehe, bedeutet es alles für mich, ich liebe es einfach zu tanzen“, sprüht Sveva Gargiulo nur so vor Freude. Nicht zufällig nennt sie als ihr erstes wichtigeres Stück Ekmans expressives, humorvolles, zeitgenössisches Cacti, „ich war so glücklich, dafür auserwählt zu werden, es war eine großartige Chance“. Ebenso schwärmt sie vom Sarazenen-Duo in Nurejews Raymonda, das sie mit Ballettdirektor Manuel Legris erarbeiten durfte und Liangs Murmuration. „Ich liebe es an dieser Kompanie, mit solch unterschiedlichen Personen arbeiten zu dürfen und verschiedene Stile zu tanzen.“ Kürzlich war Sveva Gargiulo auch solistisch in András Lukács’ Movements to Stravinsky und Andrey Kaydanovskiys Der Feuervogel an der Volksoper Wien zu erleben. www.wiener-staatsoper.at
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ADELE FIOCCHI Adele Fiocchi in Schwanensee
Wenngleich Adele Fiocchi zunächst viel Sport machte, wie schwimmen oder Gymnastik, war ihr bereits mit neun Jahren in ihrer ersten Ballettstunde klar, „dass ich das bis zu meinem Lebensende machen möchte – es war nicht nur ein naiver Mädchentraum, ich meinte es ernst“, erinnert sie sich lebhaft zurück. Mit 13 Jahren übersiedelte sie alleine von Ferrara nach Mailand, um an der dortigen Ballettschule ihre Ausbildung fortzusetzen – übrigens gleichzeitig mit Sveva Gargiulo. Auch für Adele Fiocchi war es ein Wunschtraum, Mitglied des Wiener Staatsballetts zu werden, welcher 2014 wahr wurde. Eines ihrer ersten wichtigen Stücke war der Pas des Odalisques aus Petipas Le Corsaire und später Gsovskys Grand Pas Classique bei Junge Talente des Wiener Staatsballetts II in der Volksoper Wien. „Ich fühle mich im klassischen Tanz deutlich wohler als im zeitgenössischen. Daher kommt mir auch das Repertoire hier mit vielen großen Klassikern sehr entgegen“, gibt Fiocchi zu. So wurde sie schon früh mit der anspruchsvollen Partie der Gefährtin des Prinzen in Nurejews Schwanensee (Pas de cinq, 1. Akt) betraut, einmal sprang sie sogar während einer Vorstellung aus der Gruppe für eine verletzte Kollegin ein. „Alle warnten davor, da es eine so schwierige Partie ist. Ich war zudem gestresst, da ich wusste, es kommen danach noch drei weitere Akte, als Großer Schwan und Edelfräulein. Nun würde ich gerne den neoklassischen Stil weiterentwickeln und in Folge auch das zeitgenössische Bewegungsrepertoire erlernen, aber dafür brauche ich Zeit, muss persönlich noch ein wenig reifen. Eine herausfordernde Phase war für mich meine Fußverletzung nach Ende der letzten Saison, da ich durch das Avancement so motiviert war und nun etwas betrübt. Aber ich lernte durch diese Erfahrung, besser auf meinen Körper achtzugeben, an die Zukunft zu denken und zu schätzen, Zeit für mich zu haben.“ Derzeit stehen Elena Bottaro und Sveva Gargiulo in MacMillans Concerto auf der Bühne der Wiener Staatsoper, Adele Fiocchi bereitet sich nach der Verletzung auf ihre Rückkehr vor.
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Iris Frey
DEBÜTS
DEBÜTS IM NOVEMBER Murat Karahan debütierte 2003 noch während seines Studiums an der Universität von Bilkent an der Staatsoper in Ankara. 2005 schloss er sein Studium ab und wurde Ensemblemitglied der Staatsoper von Ankara. 2010 promovierte er im Fach Musik. Ab 2012 sang er regelmäßig auch an der Oper in Riga, 2013 debütierte er am BolschoiTheater. Es folgten Debüts in Frankreich, an der Deutschen Oper Berlin, an der Arena di Verona und an der Bayerischen Staatsoper. Jüngste Enga gements umfassen u.a. Auftritte in Neapel und in Berlin. Erfolgreich war er bislang u.a. als Edgardo, Alfredo, Manrico, als Rigoletto-Herzog, als Don José, Ismaele, Calaf, Rodolfo, Cavaradossi. Debüt an der Wiener Staatsoper am 21. November als Pinkerton in Madama Butterfly. Lise Davidsen studierte Gitarre und später Gesang. Sie schloss ihr Studium im Jahr 2010 an der Grieg Akademie in Bergen, Norwegen, ab und vervollkommnete sich an der Königlich Dänischen Musikakademie. Sie gewann eine Anzahl an Wettbewerbspreisen (u.a. Erster Preis, Publikumspreis und Birgit Nilsson-Preis beim Operalia Wettbewerb) und erhielt zahlreiche Auszeichnungen. 2016/2017 sang sie Agathe (Freischütz) an der Zürcher Oper, die Titelpartie in Ariadne auf Naxos beim Glyndebourne Festival und Santuzza (Cavalleria rusticana) an der norwegischen Nationaloper. Aktuelle Engagements umfassen Auftritte am ROH Covent Garden, in
BA L L E T T-ROL LENDEBÜTS Liudmila Konovalova, Ioanna Avraam, Natascha Mair und Mihail Sosnovschi in Concerto am 10. Novemb er 2017. Jakob Feyferlik in EDEN|EDEN am 10. November 2017. Nina Poláková und Robert Gabdullin in Marguerite and Armand am 10. November 2017.
Aix-en-Provence, am Teatro Real. An der Wiener Staatsoper debütiert sie als Primadonna /Ariadne am 23. November 2017.
O P ER N - R O L L EN D EB Ü TS Graeme Jenkins (Dirigent), Tomislav Mužek (Boris), Janina Baechle (Kabanicha), Leonardo Navarro* (Tichon), Evelyn Herlitzius (Kátja), Carlos Osuna (Kudrjáš), Alexandra Yangel° (Glaša), Simina Ivan (Fekluša) in Kátja Kabanová am 1. November 2017 Piero Pretti (Gustav III.), Marco Caria (Ankarström), KS Adrianne Pieczonka (Amelia), Rafael Fingerlos (Christian) in Un ballo in maschera am 5. November 2017 Piotr Beczala (Maurizio), Ryan Speedo Green (Quinault), Pavel Kolgatin (Poisson), KS Anna Netrebko (Adriana Lecouvreur), Miriam Albano (Dangeville) in Adriana Lecouvreur am 9. November 2017 Pavel Kolgatin (3. Jude), Ryan Speedo Green (1. Soldat) in Salome am 16. November 2017 Vittorio Grigolo (Nemorino), Orhan Yildiz (Belcore) in L’elisir d’amore am 17. November 2017 Maria José Siri (Cio-Cio-San) in Madama Butterfly am 21. November 2017 Markus Eiche (Musiklehrer), Rachel Frenkel (Komponist), Erin Morley (Zerbinetta), Jinxu Xiahou (Scaramuccio), Ryan Speedo Green (Truffaldin), Ulrike Helzel (Dryade) in Ariadne auf Naxos am 23. November 2017 Alessandro Corbelli (Don Pasquale), Maxim Mironov (Ernesto), Pietro Spagnoli (Malatesta), Daniela Fally (Norina) in Don Pasqule am 27. November 2017 * PORR AG-Stipendiat | ° Novomatic-Stipendiatin
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Lise Davidsen
KUNST IST Anfang November ist der Vielbeschäftigte wieder – wie schon bei der Premiere 2011 – als Dikoj in Janácˇeks international leider viel zu selten gespieltem Meisterwerk Kátja Kabanová zu erleben.
KS Wolfgang Bankl als Dikoj
Ein Gedankenaustausch mit KS Wolfgang Bankl
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anchmal scheint es, als ob es zumindest zwei Wolfgang Bankls gäbe: Eben hat man ihn noch auf der Bühne der Staatsoper in einer seiner zahllosen Partien gesehen, schon steckt er im Fafner-Kostüm des Kinderringes und wird von hunderten hell aufschreienden Kindern am Raub des Wunderschwertes gehindert. Zugleich ist die Erinnerung an seinen jüngsten Auftritt in der 9. Beethoven noch ganz frisch, das hier abgedruckte Interview hingegen musste via Telefon geführt werden, da Wolfgang Bankl Mitte Oktober in Berlin unter Simone Young im Rahmen der Berliner Festspiele den Gurnemanz in Bernhard Langs Parsifal-Überschreibung Mondparsifal verkörperte.
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Herr Kammersänger, inwieweit ist ein Sänger auf der Bühne auch ein Missionar, ein Kunstmissionar? KS Wolfgang Bankl: Es ist ursprünglich nicht meine primäre Absicht gewesen überhaupt Sänger zu werden. Ich wollte eigentlich das Handwerk des Komponisten, oder weniger hochtrabend formuliert, jenes des Arrangeurs professionalisieren, um Musik besser zu verstehen und in Hinblick auf den Jazz entsprechend einsetzen zu können. Da aber diese Studienrichtung am Konservatorium der Stadt Wien nur in Kombination mit einem sogenannten Hauptfach möglich war, entschied ich mich, als damals 24jähriger, für den Gesang – ohne vorher auch nur eine einzige Gesangsstunde genommen zu haben. Ich hatte dann das Glück, oder war es ein Zufall, tatsächlich in eine Gesangsklasse aufgenommen zu werden, noch dazu zu einem Professor, der in mir Potenzial erkannte und mich entsprechend förderte, sodass nach einem dreiviertel Jahr klar wurde: „ Ja, das mache ich – und zwar mit dem größtmöglichen Einsatz.“ Kurzum, ich durchlief die damals übliche Karriereleiter – kleine Partien in kleinen Häusern, dann Festengagement in der deutschen Provinz und schließlich Aufnahme ins Staatsopernensemble. Das ist die eine Seite. Auf einer Nebenschiene sozusagen singe ich sehr gerne Liederabende, Oratorien, Konzerte – und zumindest hierbei bin ich wirklich wild und bewusst missionarisch unterwegs! Inwiefern? KS Wolfgang Bankl: In meinen Liederabend-Programmen suche ich nicht die bereits hundertfach ausgetretenen Pfade, sondern fordere die Zuschauer, vielleicht überfordere ich sie mitunter (lacht), mit mir gemeinsam neue Welten zu entdecken oder neue Zusammenhänge zu erkennen – sei es durch zahlreiche Uraufführungen oder eben durch nicht alltägliche Zusammenstellungen. Eines meiner Programme
INTERVIEW
EIN MIND OPENER übertitelte ich zum Beispiel mit dem Begriff „Herbst“ – das Lustigste dabei waren noch die Michelangelo-Lieder von Hugo Wolf. Irgendeiner aus dem Publikum hat mich am Ende sogar gefragt, ob es nicht besser gewesen wäre mit der Eintrittskarte auch gleich einen Strick mitzuliefern. Aber letztendlich glaube ich, dass solche Abende einen größeren Eindruck hinterlassen, als diese netten Wald- und Wiesen-Konzerte, die man bald wieder vergisst. Diese Antwort fordert gewissermaßen die Frage heraus: Was soll Kunst überhaupt, kann eine „Aufgabe“ der Kunst definiert werden? KS Wolfgang Bankl: Kunst ist sicher ein mind opener, sie hilft den Geist so zu öffnen, dass man Dinge sehen kann, die man ohne sie in dieser Form nicht erkannt hätte. Kunst macht, kurz gesagt, Perspektiven deutlich. Nur ein Beispiel: Ich habe mich als Mitwirkender in Brittens Billy Budd lange Zeit darüber gegrämt, dass am Ende der Oper nicht ein großes Ereignis letztendlich doch Gerechtigkeit herbeiführt. Langes energiereiches Ringen mit diesem Stück hat mir schließlich klar gemacht, dass es offenbar nicht darauf ankommen kann, eine Schandtat durch private Rachegelüste erträglicher zu machen. Ändert sich durch so eine Perspektivenverdeutlichung im Laufe der Zeit auch der eigene Kunstgeschmack des Interpreten? Verwerfen Sie Komponisten, die Sie früher gemocht haben oder schätzen Sie Werke, die Sie vor 20 Jahren noch links liegen gelassen hätten? KS Wolfgang Bankl: Mein Geschmack hat sich in den letzten 30 Jahren nicht grundsätzlich verändert. Aber – und dieses „aber“ gehört betont: Ich habe gelernt, Komponisten und deren Werk zu verstehen, die ich bereits gemocht hatte, ohne zu wissen warum. Allen voran möchte ich in diesem Zusammenhang Beethoven nennen – da hat mir vor allem Adam Fischer die Augen geöffnet. Aber auch Janácˇek gehört zweifellos hierher. Ich erinnere mich, dass ich bei der ersten Probe einer Janácˇek-Oper überhaupt nichts mit dieser Musik anfangen konnte. Sie hat sich
mir sozusagen erst nach und nach geoffenbart. Heute weiß ich beispielsweise, dass es falsch wäre, die Härten in seiner Tonsprache durch falschen Schönklang glätten zu wollen – nein, das muss im Gegenteil richtig brutal herausgearbeitet werden. Auch in der scheinbaren, mir zunächst suspekten Einfachheit in manchen Verdi-Opern habe ich erst nach und nach die Genialität entdeckt. Es ist also mit anderen Worten oft unumgänglich sich intensiv mit der Materie zu beschäftigen, um letztendlich Schätze heben zu können, die man vorher nicht bemerkt hat. Immer wieder trifft man im Zusammenhang mit Ihrem Namen auf den Begriff Giro d’Arte. Was ist das? KS Wolfgang Bankl: Fünf- bis sechstägige Radtouren von Freunden im Radfahreroutfit, die in unterschiedlichen Kunstbereichen tätig sind, und bewusst gewisse Orte ansteuern, an denen wir – ganz ungezwungen – Lieder mit instrumentaler Begleitung vortragen oder Poeten ihre Gedichte vorlesen. Manches wird extra für diese Touren geschaffen – wir halten immerhin schon beim Giro-Werkverzeichnis 179. Auf diese Weise konnten wir schon in nahezu allen österreichischen Bundesländern, in Bayern, Ungarn, Tschechien bis nach Prag und in Slowenien wirken. Sie haben auch Geige studiert, spielen Sie sie gelegentlich auch auf diesen Giro d’Arte Touren? KS Wolfgang Bankl: Meine Geigenvergangenheit begann vor mittlerweile 50 Jahren … zehn Jahre habe ich das Spiel praktiziert. Heute nehme ich das Instrument alle heiligen Zeiten in die Hand – aber für die Öffentlichkeit ist das nicht gedacht, es ist ein rein privates Hobby. Gibt es einen Komponisten, den Sie in jeder Stimmung gerne hören, der Sie in misslichen Lebenslagen reinigt und ins Lot bringt? KS Wolfgang Bankl: Johann Sebastian Bach. Wenn ich seine Musik erlebe oder auch nur in seinen Partituren lesen darf, ist alles wieder gut. Das Gespräch führte Andreas Láng www.wiener-staatsoper.at
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Dikoj in Kátja Kabanová 1., 4., 7. November 2017
STRAUSS TAGE N
eben Wagner, Verdi, Mozart und Puccini g ehört er zu den tragenden Säulen des Staatsopern-Repertoires: Richard Strauss. Gerade auch in diesem Fach wird dem Staatsopernorchester eine führende Kompetenz zugesprochen, gerade auch in diesem Fach kann das Haus am Ring auf eine reiche Tradition zurückblicken. Nicht zuletzt, da Richard Strauss eine besondere Beziehung zu diesem Haus hatte – bekanntlich war er von 1919 1924 Direktor, war an vielen Abenden als Dirigent zu erleben und schenkte der Staatsoper zwei Opern-Uraufführungen (die zweite Fassung von Ariadne auf Naxos sowie Die Frau ohne Schatten) und eine Ballett-Uraufführung (Schlagobers). Dass Strauss-Werke laufend am Spielplan der Wiener Staatsoper stehen, ist allgemein bekannt – und auch eine künstlerische wie emotionale Notwendigkeit. Denn wie könnte man eine Spielzeit ohne Marschallin verbringen, wie ohne Jochanaan oder Ariadne, ohne Zerbinetta und wie all die anderen uns allen so lieben Charaktere heißen? Im November und Dezember finden heuer Strauss-Tage statt, die gebündelt sieben Produktionen an 22 Tagen bringen; abgerundet durch drei Sonderveranstaltungen in der Walfischgasse und eine Strauss-Ausstellung im Dezember. Salome: 16., 19., 22., 25. November Ariadne auf Naxos: 23., 26., 29. November Daphne: 1., 4., 7. Dezember Elektra: 5., 8., 11. Dezember Der Rosenkavalier: 10., 13., 16., 19. Dezember Arabella: 14., 18., 21. Dezember Verklungene Feste | Josephs Legende (Ballett): 17. (vormittags und nachmittags), 20. Dezember
Richard Strauss
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Richard Strauss als Wiener Operndirektor 14. November (Vortrag, Walfischgasse) Wie singt man Richard Strauss? 17. November (Gespräch mit Erich Seitter, Walfischgasse) Dirigentenwerkstatt Peter Schneider 24. November (Walfischgasse)
THEMA
oben: Das fertig restaurierte Lünettenbild unten: Restaurierungsarbeiten
NEUER GLANZ IM VESTIBÜL B
eim Eintritt in das Haus am Ring springt einem die Veränderung – im wahrsten Sinne des Wortes – ins Auge: Erstmals seit 1955 wurde das Vestibül in den Sommer- und Frühherbst-Monaten umfassend restauriert und instandgesetzt. Viele Details, die im Vorbeiziehen der Jahrzehnte verschwunden waren, treten nun wieder klar hervor, endlich ist das Eingangsfoyer das, was es sein soll: Eine ansprechende und dem Ruf des Hauses entsprechende Einstimmung auf den kommenden Abend. Die Projektleitung ruhte in den mehr als erfahrenen Händen von Walter Renner (Bundestheater-Holding). Unter anderem erfolgte die Sanierung der historischen Marouflagen: Das untere Drittel der Marouflagen, der Bereich der Pflanzen, war durch Feinstaub stark
verschmutzt und verdeckt. Durch die Restaurierung ist jetzt das plastische Erscheinungsbild, die Dreidimensionalität sichtbar geworden. Die Lünettenbilder von Karl Josef Geiger, die Szenen aus dem Theateralltag abbilden, können nun in ihrer ursprünglichen Form bewundert werden. Ebenso saniert wurde der Stuckmarmor sowie der Stuccolustro, weiters die historischen Wand- und Deckenmalereien. Die Restaurierung erfolgte durch die Bundestheater-Holding in Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt. Die Arbeiten werden im Schwind-Foyer und in der Schwind-Loggia im kommenden Sommer und Herbst fortgesetzt – zum 150. Geburtstag des Hauses im Jahr 2019 erstrahlen dann auch diese Bereiche in neuem Glanz. www.wiener-staatsoper.at
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EINE FARBE
Alan Held ist mit dem Jochanaan in einer seiner Paraderollen zu erleben
Alan Held als Jochanaan
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eit seinem Debüt als Rheingold-Wotan im Jahr 2001 kehrt Alan Held, der US-amerikanische Bassbariton mit deutschen Vorfahren, in regelmäßigen Abständen nach Wien zurück – hatte man ihn im Oktober unter Franz Welser-Möst im Musikverein in Janácˇeks Schlauem Füchslein erleben können, so singt er im November viermal an der Staatsoper den Jochanaan in Strauss’ Salome. Sehr geehrter Herr Held, Jochanaan singt großteils aus dem Off und wenn er endlich die Bühne betritt, kann er szenisch auch nicht gerade allzu aktiv werden. Wie macht man ihn dennoch als Figur plastisch? Alan Held: Es stimmt, zunächst ist man in dieser Partie nur Stimme und wenn man endlich, von allen erwartet, auftaucht, sollte man augenblicklich eine Persönlichkeit kreieren. Nur darf man die Theaterpranke von Strauss in diesem Zusammenhang nicht vergessen – und die hat hier eine meisterhafte Rolle geschaffen. Die eigentliche „Auftrittsmusik“ Jochanaans, also jene Musik, die aus dem Graben erklingt wenn er aus seinem Verlies kommt, formt bereits den Charakter, der Zuschau-
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er meint ihn dadurch schon gut zu kennen bevor er wirklich sichtbar wird. Und der nachfolgende Dialog zwischen Salome und Jochanaan ist so bewegend, so tiefgehend – da kann die Figur gar nicht nicht plastisch werden. Das Singen aus dem Off ist übrigens gar nicht so ungefährlich: So ganz für sich allein, dort unter der Szene – da muss man höllisch achtgeben um am Ball zu bleiben, sonst verliert man leicht die Konzentration und dann ist der nächste Einsatz schon verpasst (lacht). Jochanaan ist, zumindest seitens der Zuschauer, ein Sympathieträger … Alan Held: Klar, eine biblische Figur die unschuldig im Kerker sitzt und in Kürze den Kopf verlieren wird – das löst automatisch Mitleid und Sympathien aus … Sie singen den Jochanaan nun schon seit vielen Jahren – hat sich in Hinblick auf die musikalischen Herausforderungen etwas für Sie persönlich verändert? Alan Held: Nun, vor 30 Jahren, als ich den Jochanaan zum ersten Mal sang, empfand ich die Rolle als sehr schwer, schon deshalb weil erstens meine Stimme keinerlei heldenbaritonale Anstriche besaß und zweitens weil ich dem Irrtum unterlag, über das mächtige Orchester drübersingen zu müssen. Heute ist der Jochanaan ein wunderbarer und dankbarer Teil meines Repertoires. Wenn man die Partitur genauer durchforstet – das gilt übrigens für alle Strauss- und Wagner-Werke – so wird man erkennen, wie meisterhaft die Gesangslinie in den Gesamtklang eingewoben ist. Man ist quasi eine Farbe und nicht ein Gegenstück zum Rest. Ich habe also gelernt, Teil des Orchesters zu werden – dadurch funktioniert es perfekt. Hofmannsthal versuchte den Unterschied zwischen der Salome und Elektra in der Farbigkeit der jeweiligen Atmosphäre zu begründen: Salome ist seiner Meinung nach eher violett-pupur und Elektra schwarz-weiß. Sie haben auch in Wien den Jocha naan und den Orest verkörpert. Wie denken Sie über diese Farb-Klassifizierung? Alan Held: Hm, ich denke eigentlich nicht in Far-
OPER
IM GESAMTKL ANG ben, sondern sehe im Sinne Wagners eher das Gesamtkunstwerk vor mir, in dem Charaktere und Beziehungen lebendig werden. In Wahrheit sind sowohl Jochanaan wie Orest sehr reale Personen in die man sich hineinleben kann, wobei das natürlich im Falle des Orest etwas schwieriger ist (lacht). Und wie sieht es diesbezüglich beim Kaspar aus, den Sie im Juni bei der Freischütz-Neuinszenierung verkörpern werden? Alan Held: Ich bin noch sehr auf der Suche (lacht). Deshalb mag ich Salome ja so sehr, weil die meisten Rollen für Bassbaritone bad guys sind und Jochanaan eine wohltuende Ausnahme darstellt. Welche Stelle berührt sie in der Salome am meisten? Alan Held: Jochanaans Arie „Er ist in einem Nachen“. Strauss baut davor Spannung über Spannung auf und mit einem Mal kommt diese wunderbare ruhige Passage, die plötzlich eine Art Befreiung ausstrahlt. Hier wird also die inhaltlich gemeinte Befreiung durch Christus von Strauss in Musik umformuliert. Sehr effektvoll ist auch dieses „Niemals“ wenige Seiten vorher, nachdem Salome wiederholt den Wunsch geäußert hat seinen Mund küssen zu dürfen: Das Orchester taucht unter im dreifachen p, aus dem Graben raunt es nur mehr kaum hörbar herauf und dann dieses fast gesprochene „Niemals“ des Propheten. Sehr eindrucksvoll! Sehr viele amerikanische Sänger sind im deutschsprachigen Repertoire zu Hause – warum? Alan Held: Viele unserer Lehrer haben in Deutschland studiert und gesungen, in manchen Gebieten der USA, zum Beispiel dort wo ich herkomme, gab es viele deutsche Einwanderer und außerdem passt die deutsche Sprache einfach besser zum amerikanischen Idiom als etwa das Französische. Sie haben auf Ihrer Webseite im Oktober sehr viel Schönes über das Cleveland Orchestra gesagt. Was fällt Ihnen zu den Wiener Philharmonikern ein? Alan Held: Meine erste Zusammenarbeit mit diesen einzigartigen Musikern begann mit meinem
Staatsopern-Debüt 2001. Es war wenige Tage nach 9/11, ich war entsprechend aufgewühlt, war auch nervös vor dem Auftritt – doch als der Vorhang aufging und ich das Orchester im Graben hörte, spürte ich mit einem Mal: Ich bin nicht allein, die machen das alles mit mir gemeinsam, es ist ein Miteinander. Und dieses Gefühl hat sich bewahrheitet und bis heute gehalten. Und warum? Weil kein Orchester im besten Sinn des Wortes mehr Musik produziert als dieses und daher das gemeinsame Musizieren gewissermaßen im Genom festgeschrieben hat. Sie unterrichten seit einigen Jahren – was konnten Sie von Ihren Schülern lernen? Alan Held: Ich betone immer, dass das Singen aus mir einen besseren Lehrer, und das Lehren einen besseren Sänger gemacht hat. Meine Karriere währt mit Sicherheit deshalb so lang, ich fühle mich deshalb immer noch so frisch, weil ich vom Unterrichten profitiere. Um den Studenten zu erklären, wie ich dieses oder jenes technische Problem lösen würde, muss ich vieles, was bei mir vielleicht ganz automatisch funktioniert, analysieren. Das stellt mich aber zugleich auf festeren Grund und macht mich auf der Bühne unabhängiger vom Zufall. Was bringt sie nach Proben oder Vorstellungen wieder herunter auf den Boden der Realität? Alan Held: Sie werden lachen: Basketball! Ich treffe mich auch gerne mit Freunden, schreibe des Öfteren, höre vielleicht Musik – aber die beste Wirkung erzielt: Basketball! Wenn es die Möglichkeit gäbe, welche Frage würden Sie Richard Strauss stellen? Alan Held: Ich würde ihm erstens danken, dass ihm meine Stimmlage näher lag als jene der Tenöre (lacht) Was würde ich ihn fragen? Wahrscheinlich Folgendes: Warum er so gar nicht an der Zweiten Wiener Schule angestreift ist, was er gesehen hat, was ihn bewogen hat, nach der Elektra wieder tonaler zu werden. Ja, ich glaube, das würde mich am meisten interessieren. Andreas Láng www.wiener-staatsoper.at
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Jochanaan in Salome 16., 19., 22., 25. November 2017
ANNOdazumal Bühnenbild zu Kátja Kabanová, Wiener Staatsoper, 1974
KÁTJA KABANOVÁ
Reg. Rat. Professor Hubert Deutsch wurde 1955 als Korrepetitor und Bühnenmusikdirigent an die Wiener Staatsoper verpflichtet, war dann Archiv direktor, später Betriebs direktor und zuletzt, in den 1990er-Jahren, Vizedirektor der Wiener Staatsoper
Rudolf Gamsjäger hatte noch in seiner Zeit als Chef des Wiener Musikvereins den kompletten Spielplan seiner damals bevorstehenden vierjährigen Staatsopern-Direktionszeit quasi im Alleingang bis ins Detail durchgeplant. Manches ist dann gehörig schief gegangen, manches hat sich, wie die Salome-Inszenierung Barlogs bis heute erhalten. Auf der Haben-Seite stand zweifellos die verspätete Staatsopernerstaufführung von Janácˇeks Kátja Kabanová im Jahr 1974. Damit hatte Gamsjäger ein kompositorisches Juwel für das Wiener Publikum geborgen – noch dazu äußerst erfolgreich. Und das, obwohl die von der Zürcher Oper ausgeliehene griechische Sopranistin Antigone Sgourda für die Titelpartie nur zweite Wahl war, da die ursprüngliche Sängerin nicht bereit war das Werk in der deutschen Übersetzung einzustudieren (denn damals wurden die slawischen Werke, trotz der Karajan’schen Umstellung auf die Originalsprache, zumeist immer noch auf Deutsch gegeben). Joachim Herz, dem alle Allüren fremd waren und der damit nicht zu der herumbrüllenden und mit vorzeitigem Abgang drohenden Spezies der Regisseuren-Gattung gehörte, landete mit seinem Hausdebüt einen Triumph, an den er mit seinen späteren Wiener Inszenierungen nicht mehr anknüpfen konnte. Das einfache, naturalistisch-pseu-
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dorealistische Bühnenbild mit symbolistischen Einsprengseln Rudolf Heinrichs (in einer Szene sah der Zuschauer beispielsweise lediglich einen kreuzförmig verlaufenden Steg der über die fiktive Wolga gelegt war – siehe auch die Abbildung) tat das übrige, um das leider nicht allzu zahlreich erschienene Publikum in den Bann zu ziehen. Von der besagten Antigone Sgourda abgesehen ließ die restliche Besetzung die Herzen der Opernliebhaber höher schlagen – zumindest meines: Peter Lindroos als Boris war schlichtweg fabelhaft, Waldemar Kmentt (Tichon) und Oskar Czerwenka (Dikoj) Idealbesetzungen dieser zwiespältigen Charaktere und Astrid Varnay als Kabanicha ein Ereignis (es war übrigens ihre letzte Wiener Rolle!). Wie gesagt, die Aufführungen waren nicht allzu gut besucht – offenbar war Janácˇeks Musik den Wienern in den 1970er-Jahren noch zu modern – und so verschwand die Produktion fürs erste nach 17 Vorstellungen respektive zwei Jahren wieder aus dem Spielplan. Die von mir konzipierte und von einer Ausnahme premierenlose erste Spielzeit der Ära Waechter/ Holender sah eine Reihe von gut geprobten Wiederaufnahmen lange nicht gespielter Inszenierungen vor. Und so kam Kátja Kabanová in der Herz’schen Regie 1991-1992 für weitere 13 Aufführungen zurück auf unsere Bühne – mit einer zum Großteil komplett neuen Besetzung. Hatte die ursprüngliche Serie noch der aus Ungarn stammende und in Stuttgart fix engagierte János Kulka dirigiert, so stand jetzt der junge Ulf Schirmer und heutige Leipziger Intendant und GMD am Pult. Einmal mehr begeisterte Leonie Rysanek in ihrer Altenrolle als Kabanicha, ebenso wie die vielversprechende Nancy Gustafson als Kátja. Die insgesamte Ausbeute dieser Wiederaufnahme war allerdings mit dreizehn Aufführungen ebenfalls nicht gerade berauschend, aber der Versuch, Kátja Kabanová schon damals ins Standardrepertoire zu überführen, war den Aufwand allemal wert gewesen. Hubert Deutsch
INTERVIEW
EBENSTEIN x 200 M
itunter vergeht die Zeit wie im Flug. Es ist noch nicht lange her, da debütierte Thomas Ebenstein an der Wiener Staatsoper – und nun sind schon sechs Jahre seitdem vergangen! Im Dezember feiert er ein rundes Jubiläum: Er singt seine 200. Vorstellung an der Staatsoper! Zuletzt waren Sie mit der Rolle des Marquis in Prokofjews Spieler erfolgreich. Ein Rückblick auf diese Partie? Thomas Ebenstein: Der Marquis ist eine sehr spannende und herausfordernde Rolle – sowohl gesanglich als auch darstellerisch. Unsere Regisseurin Karoline Gruber hat das Schauspielerische noch dazu stark aufgewertet, der Marquis ist dadurch in dieser Produktion viel präsenter geworden. Mir hat die Figur sehr viel Spaß gemacht – denn so viele Bösewichter-Rollen sind mir bisher noch nicht untergekommen. Ich durfte ein wenig in der dunklen Ecke meines Ichs kramen – das ist ja zur Abwechslung einmal ganz unterhaltsam. (lacht) Aber ist der Marquis wirklich böse? Thomas Ebenstein: Sagen wir es so: Er ist ziemlich halbseiden, ein reicher Mafioso und man muss sich fragen, ob er überhaupt ein Marquis oder ein Hochstapler ist. Er hat mit zwei Frauen – Blanche und Polina – ein Verhältnis und hält jede von ihnen anders bei Laune. Geld spielt dabei auch eine Rolle. Das ist sehr dankbar zu spielen. (lacht) Im November/Dezember finden die Strauss-Tage an der Wiener Staatsoper statt. Sie treten gleich in drei Opern von Richard Strauss auf … Thomas Ebenstein: … als Tanzmeister in der Ariadne auf Naxos, 1. Jude in Salome und Valzacchi im Rosenkavalier. Letzterer ist mittlerweile die Rolle, die ich hier am häufigsten gesungen habe.
Und in puncto halbseiden ist er ein Verwandter vom Marquis? Thomas Ebenstein: In einem gewissen Maße ja. Vielleicht ist er ja kein echter Italiener, sondern auch ein Hochstapler, der sich den italienischen Akzent nur antrainiert hat? Jedenfalls
ist er ein Intrigant, bei dem sich auch alles nur ums Geld dreht. Der Tanzmeister hingegen ist keine intrigante Figur. Thomas Ebenstein: Er ist einer aus der Theatertruppe, der übers Parkett schwebt und Witz hat. Der Tanzmeister schafft es ganz pragmatisch, die Sache in die richtige Richtung zu lenken und damit die Aufführung der Ariadne-Oper zu ermöglichen. Gibt es musikalische Unterschiede zwischen dem Tanzmeister und Valzacchi? Thomas Ebenstein: Der Tanzmeister ist musikalisch anspruchsvoller als Valzacchi: Er hat längere gesangliche Linien und schönere Phrasen zu singen. Valzacchi hingegen hat viel Text, den er in kurzer Zeit abliefern muss. Das ist allerdings auch eine Herausforderung: Besonders, weil man in der Schnelligkeit der Musik rasch auf einen tragenden Klang kommen muss, damit die kurzen Noten hörbar sind und der Text verständlich bleibt. Man muss gedanklich auf Linie singen – denn kleinteilige, abgehackte Klänge tragen nicht. Und für die Stimmhygiene braucht man ohnehin das Singen auf Linie. Man muss darauf achten, dass die Kehle trotz des schnellen Tempos „offen“ bleibt. Nach den drei Strauss-Rollen in der Staatsoper geht es bei Ihnen im Musikverein mit Strauss weiter. Thomas Ebenstein: Ich singe im Rahmen von Lied.Bühne den Krämerspiegel, einen Liederzyklus von Strauss: Das ist eine teils traumhaft schöne Musik, die die Mondscheinmusik aus Capriccio vorwegnimmt und manches aus den symphonischen Dichtungen, Ein Heldenleben sowie Tod und Verklärung, zitiert. Strauss nahm hier den Musikbetrieb und die Verlage ein wenig aufs Korn. Diese Lieder kombiniere ich mit Stücken von Mahler, Schönberg, Zemlinsky und Korngold. Ich liebe den Jugendstil und die Musik dieser Epoche. Die Lieder – ich habe sie auch auf CD aufgenommen – sind ein bis schen verschmitzt, teilweise frivol und im höchsten Maße romantisch. Eine wunderbare Mischung! Das Gespräch führte Oliver Láng
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Thomas Ebenstein
Diesen November erscheint die neue CD von Thomas Ebenstein. Zu hören ist der Krämerspiegel von Richard Strauss sowie Lieder von Zemlinsky, Korngold und Schönberg. Am Klavier: Charles Spencer.
Erster Jude in Salome 16., 19., 22., 25. November 2017 Tanzmeister in Ariadne auf Naxos 23., 26., 29. November 2017 Valzacchi in Der Rosenkavalier 10., 13., 16., 19. Dezember 2017
UNSER ENSEMBLE
Carlos Osuna als Sir Hervey in Anna Bolena
Carlos Osuna im Porträt
A
m Anfang wollte er nicht so recht. Doch eine Lehrerin seiner Schule, gerade auf der Suche nach neuen Stimmen für ihren Chor, blieb hartnäckig und ließ nicht locker. Bis er endlich nachgab und zum internen Vorsingen ging. „Ich hatte bis zu diesem Zeitpunkt nie gesungen“, berichtet Carlos Osuna. „Und ich hatte auch nicht darüber nachgedacht. Interessant waren für mich: Fußball. Oder Basketball. Jedenfalls kein Gesang.“ Aber kaum waren die ersten Töne erklungen – Osuna sang die mexikanische Nationalhymne vor, etwas anderes hatte er nicht im Repertoire – da brach das Entzücken der Lehrerin aus: „Oh, ein kleiner Sopranino“, freute sie sich. Und bearbeitete den Jungen so lange, bis er endlich in ihren Chor eintrat. Was folgte waren schöne, aber anfangs auch herausfordernde Jahre. „Meine Mitschüler hänselten mich, weil ich im Schulchor war“, erinnert sich der Tenor. „Singen war damals alles andere als cool …“ Dazu kam, dass er der erste Musiker der Familie war und damit Neuland betrat. Doch mit der Zeit fand er Gefallen daran – nach den ersten Gehversuchen wurde er Chorsolist, wechselte in einen professionellen Chor, ging durch den Stimmbruch und entpuppte sich als Tenor. Von da an lautete das Ziel: Sänger werden! Osuna ging nach Mexico City, begann ein ernsthaftes Gesangsstudium – und verzichtete auf einen Plan B. „Ich dachte: Wenn ich auch noch etwas anderes lerne, dann betreibe ich beides nur mit halber Energie. Und am Ende habe ich keines richtig gemacht.“ Also studierte er ausschließlich Gesang, auch um sich den notwendigen Druck aufzubauen: „Natürlich habe ich Angst gehabt“, lacht er heute, „ich ging aufs Ganze! Das Motto lautete: Gewinnen oder sterben …“ Er gewann: Dreieinhalb Jahre lernte er an der Sociedad Internacional de Valores de Arte Mexicano, danach folgte die Cardiff International Academy of Voice – und schließlich ein Jahr im Opernstudio in Basel. Später kam er an die Wiener Staatsoper, an
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ENSEMBLE
der er im Februar 2011 – in Billy Budd – sein Hausdebüt gab. Seither ist er Ensemblemitglied und in zahlreichen Rollen, als Sinowi in Lady Macbeth von Mzensk, als Narraboth in Salome, als Ismaele in Nabucco oder Scaramuccio in Ariadne auf Naxos zu erleben. „Wenn ich in meiner Heimat erzähle, dass ich an der Wiener Staatsoper singe, dann wird die Bedeutung anfangs gar nicht wahrgenommen. Ich muss das erklären: Die Wiener Staatsoper ist wie Real Madrid, und ich spiele an der Seite von Cristiano Ronaldo. Oder: Die Wiener Staatsoper ist wie Hollywood, und ich darf mit Brad Pitt auf der Bühne stehen.“ Und genau auch diesen Kontakt mit den ganz Großen sieht Osuna als eines der besonderen „Zuckerl“ im Staatsopern-Leben an. „Als ich zu singen anfing, kannte ich nur Plácido Domingo, weil er in Mexiko einfach von jedem gemocht wird. Dann hörte ich die Stimmen von Carreras, Pavarotti, Alagna, Cura, Shicoff. Aber ich kannte sie alle nur von DVDs oder aus youtube. Heute darf ich mit vielen dieser Superstars auf der Bühne stehen, kann sie bei der Arbeit, beim Singen aus nächster Nähe erleben. Dazu dieses einmalige Orchester und die Dirigenten: das ist ein echtes Privileg!“ Und obgleich das Singen und Agieren auf der Bühne Kraft kosten, gewinnt Carlos Osuna durch die Publikumsreaktionen dasselbe wieder zurück. „Der Gedanke, dass ich bei den Zuhörern Gefühle auslöse, dass ich sie glücklich mache, macht wiederum mich glücklich“, beschreibt er den positiven Kreislauf.
gefähr 55 Jahre alt. Man fragte ihn: ,Maestro, wann sind Sie fertig mit dem ewigen Lernen?‘ Und er antwortete: ,Noch vor fünf Minuten habe ich mit meinem Pianisten gearbeitet. Fertig ist man nie …‘ “. Spricht Carlos Osuna und verschwindet in eine Korrepetionsstunde. Oliver Láng
Carlos Osuna als Narraboth in Salome
SERIE
Die nächsten Jahre will er – neben seinen zahlreichen Auftritten an der Wiener Staatsoper – mit dem intensiven Studium einzelner großer Partien verbringen. „Ich möchte den Punkt erreichen“, plant Osuna, „dass ich Rollen wie Alfredo oder Rodolfo jederzeit abrufbereit habe. Abgesehen davon gibt es Partien, die ich einfach einmal gestalten möchte.“ Dazu zählt er die beiden genannten, aber auch Pinkerton, Lenski, Macduff. Und eine, seinen Favoriten: Don José in Carmen. „Ich empfinde ihn sowohl in seinem Charakter als auch musikalisch enorm spannend“, schwärmt er. „Die Wandlung, die er von einem Nemorino zu einem Mörder aus Leidenschaft durchschreitet, ist für mich stets aufs Neue verblüffend. Und dazu noch die Musik!“ Seine Studien nimmt er jedenfalls ernst, sehr ernst: „Man hat ja nie ausgelernt“, meint er. „Ich erinnere mich an ein Interview mit Pavarotti, da war er unwww.wiener-staatsoper.at
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Daniela Fally
Daniela Fally
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ie Norina ist Ihre neueste Rolle an der Wiener Staatso per. Sind Sie zuvor schon einmal in diese Rolle geschlüpft? Daniela Fally: Ich durfte die Norina während des Studiums ausprobieren. Es war eine wirklich großartige Inszenierung und wir alle – und natürlich auch das Publikum – hatten mit der Produktion extrem viel Spaß und Freude. Ich verbinde die schönsten Erinnerungen mit meiner ersten Norina. Nicht nur im Haus am Ring haben Sie die Marie in der Regimentstochter mit großem Erfolg ge sungen – haben eigentlich noch andere DonizettiRollen ihren Weg gekreuzt? Daniela Fally: Noch nicht! Aber es kann und darf natürlich noch einiges kommen! Sein Opernrepertoire ist ja fast unüberschaubar groß, ich würde sagen, da ist sicherlich noch die eine oder andere Rolle für mich drin ... Wie sieht es mit dem Charakter der Norina aus? Hat sie Charakter-Schwestern in dem von Ihnen
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gesungenen Repertoire? Daniela Fally: Sie ist so gewieft wie Despina oder Serpetta, so klug und sexy wie eine Zerbinetta (jedoch eine italienische!). Für mich ist sie die Sophia Loren zwischen 30 und 40. Die ParadeItalienerin im besten Sinn und im vollen Saft. Lebensfroh, viel Witz, große Wirkung auf das andere Geschlecht und wenn nötig, wird’s schon mal laut und es fliegen die Teller! Nun hat Norina zwei – gespielte – Gesichter. Sie gibt sich schüchtern und dann als Xanthippe: Welche Norina finden Sie als Schauspielerin attraktiver? Daniela Fally: In Wahrheit ist Norina ja keine Sekunde lang wirklich schüchtern. Beides, die Schüchternheit und dann das Wilde, gehören zusammen. Sie spielt nämlich Theater, fast die ganze Zeit lang. Was sie aber genau macht, das entscheidet sich jeweils erst im letzten Moment. Sie erlebt eine Situation – und reagiert augenblicklich darauf. Dabei fallen ihr laufend neue Ideen, Möglichkeiten ein. Sie ist also eine Meisterin der Improvisation – und hat große Freude daran!
INTERVIEW
FALLY HEIZT EIN Die Sopranistin singt zum ersten Mal an der Wiener Staatsoper die Norina in Don Pasquale In Bezug auf Ernesto gibt es ein kleines BeziehungsUngleichgewicht: Er ist im Grunde eher schwach. Was findet Norina an ihm? Daniela Fally: Dafür ist sie ja stark genug. Das reicht für beide! Solche Konstellationen findet man ja regelmäßig: das Leben sucht immer nach einem Gleichgewicht ... Und soll einem Pasquale am Ende ein wenig leidtun? Oder ist er einfach nur selber schuld? Daniela Fally: Ich denke, er tut Norina am Ende leid. Sie ist ja alles, nur kein naives Ding. Aber sie erteilt ihm eine deutliche Lektion. Und wer weiß, wofür das einmal gut sein wird. Denken Sie über das Schauspielerische bei Figuren nach? Oder rufen Sie gewisse Blicke, Gesten ganz automatisch aus Ihrem Schauspielrepertoire ab? Daniela Fally: Grundsätzlich denke ich viel über das Darstellerische nach. Bei der Norina aber ist für mich – ehrlich gesagt – alles sonnenklar. Und das verdanke ich dem wunderbar stringenten und durchdachten Libretto. Es ist einfach eine brillante und gutgemachte Komödie mit sehr gut gezeichneten Figuren – und das sage ich nicht oft! Wenn die Figur so klar gezeichnet ist – wie viel Spielraum bleibt Ihnen da noch? Daniela Fally: Ich denke, hier gilt es zu erfüllen, was der Charakter verlangt. Pointen, Timing und Charme müssen sitzen. Alles andere geben uns Donizetti und der Text vor. Macht eigentlich ein beherztes Schauspielen das Singen leichter – weil es den Rollencharakter unterstützt? Daniela Fally: In dem Fall sage ich auf jeden Fall ja! Weil es so eine Freude ist, Norina zu sein! Und Freude als ganz starke Emotion bindet im besten Sinn sofort Gesangstechnik mit ein. Ich sage meinen Schülerinnen und Schülern immer: Freut euch! Auch wenn ihr sterben müsst! Dann
macht der Körper automatisch vieles richtig. Einfach rein in die Emotion! Und nicht nur Töne vom Stapel lassen! Aber ist es nicht so, dass das Spielen eine zweite Konzentrationsebene ist, die auch bedient werden muss? Daniela Fally: Nur zwei Konzentrationsebenen? In Wahrheit sind es wohl eher gleichzeitig fünf. Mindestens! (lacht) Wie singt sich nun die Norina? Worin liegen die Herausforderungen? Daniela Fally: Es ist eine lange Partie ... Aber eigentlich genieße ich diese Rolle vom ersten bis zum letzten Ton! Mehr kann ich dazu gar nicht sagen. Es macht einfach Spaß – dasselbe gilt übrigens auch für die Regimentstochter. Gestatten Sie sich musikalische Freiräume während einer Aufführung? Daniela Fally: Also ICH gestatte mir das prinzipiell sehr gern. Die Frage ist nur, wie Diri genten dazu stehen (lacht). Ich liebe natürlich jene, die stark und sicher genug sind, Freiräume zuzulassen. Und im Belcanto scheue ich mich weniger, das auch höflich einzufordern. Denn Belcanto gehört der Stimme, den Sängern! Die Fermaten und die Verzierungen gehören UNS! Ach, das tut gut ... (lacht) Gilda ist Ihre große tragische Rolle: Schätzen Sie das Tragische? Würden Sie gerne öfter Bühnentode sterben? Daniela Fally: Ich mag beides. Das Lustige und das Tragische. Besonders nahe geht mir natürlich Gildas zweite Arie … Aber jetzt freue ich mich einmal auf eine der besten Komödien der italienischen Oper! Norina, wir heizen dem alten Pasquale ordentlich ein!
Das Gespräch führte Oliver Láng
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Norina in Don Pasquale 27., 30. November, 2. Dezember 2017 Oscar in Un ballo in maschera 5., 8., 11. November Giannetta in L’elisir d’amore 17., 20. November
Das Staatsopernorchester Hornist Wolfgang Vladar
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Wolfgang Vladar
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igentlich wollte er Tierarzt werden. Musik, das war Hobby, Interesse, Leidenschaft, eine große Liebe von Kindesbeinen an, genährt durch die Musikbesessenheit des Vaters, der als Heizungstechniker die meisten Billeteure des Wiener Musikvereins zu seinen Kunden zählte und über diesen Weg für sich und seine drei Söhne auf nicht ganz koschere Weise immer wieder Zutritt zu den ausverkauften philharmonischen Abo-Konzerten erhielt. Oder die entsprechenden Übertragungen aus dem Radio aufnahm und regelmäßig abspielte. Klassische Musik war also allgegenwärtig und somit kaum etwas näherliegender als das Erlernen eines Instrumentes. Über die Umwege Klavier und den großväterlichen Wunsch Geige wurde es für Wolfgang Vladar schließlich das immer schon heißgeliebte Horn. Aber noch waren mit dieser Entscheidung keinerlei Berufsabsichten verbunden. Auch noch nicht, als sich mit 16, 17 Jahren die ersten taschengeldaufbessernden „Geschäftln“, also Auftritte in diversen kirchenmusikalischen Formationen mehrten. Ja, selbst dem gewonnenen Probespiel in das Volksopernorchester, knapp nach der Matura am Wiener Musikgymnasium, war ein eher lustvolles „Warum-soll ich das-nicht-auch-Versuchen“ als ein bewusst geplanter Start ins professionelle Musikerdasein vorangegangen. „Ich glaube, ich war schon zwei Jahre fix engagiert, als mir definitiv klar wurde: ‚Das ist ja jetzt dein Beruf!‘“ Und so besitzt in seinem Fall der oft beschworene, aber selten wirklich wahre Spruch bis heute Gültigkeit: Wolfgang Vladar konnte seine Lieblingsbeschäftigung zum Brotberuf machen und hat bis heute nie das landläufige Gefühl arbeiten gehen zu müssen. Als er dann nach zehn Volksopernjahren, quasi als Krönung, das Probespiel ins Staatsopernorchester und in Folge zu den Wiener Philharmoniker gewann – ging mit einem Mal ein von jeher unbewusster, ferner Traum in Erfüllung: Als Hörender mit dem unverwechselbaren Klang dieses Orchesters
aufgewachsen, wurde er endlich Teil desselben. Teil dieses gemeinsam atmenden und gemeinsam musizierenden Organismus, in dem jedem Ton, jeder Phrase, jedem Bogen – kurz: jedem Detail ein besonderer Wert beigemessen wird und der jeweils einzelne, einem Kammermusiker gleich, seine persönlichen Stimmungen und Gefühle im ständigen Aufeinanderhören zum Ausdruck bringt. „Wie sehr dieses Orchester als Einheit zu begreifen ist, zeigt ein kleines Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit“, schmunzelt Vladar: „Vor einigen Jahren gab es mitten in einer Vorstellung des Fliegenden Holländer unter Seiji Ozawa einen kompletten kurzzeitigen Stromausfall und zwar just in dem Moment, in dem das gesamte Orchester drei Forte-Akkorde zu spielen hatte. Beim ersten Schlag waren die Lichter noch an, die anderen beiden erfolgten in völliger Dunkelheit. Aber sie erfolgten – und zwar präzise zusammen. Andere Orchester hätten vielleicht gar nicht weitergespielt oder die Einsätze wären ungenau gewesen, aber bei uns existiert ein Gleichklang im Erfühlen der nächsten Phrase, der nächsten Harmonie.“ Opern-Sänger sprechen gerne von der für die Stimme heilsamen Wirkung von Liederabenden beziehungsweise Mozart-Gesang. Wie sieht es diesbezüglich für Hornisten aus? Was schadet, was nutzt, worauf sollte man achten? Die Antwort Wolfgang Vladars mag aufs erste vielleicht überraschen: Richard Strauss, mit den durchaus hohen Anforderungen, käme dem Ansatz und dem Spiel entgegen, ein deutlich leichter zu spielender Belcanto-Komponist wie Donizetti oder Bellini hingegen nicht. „Wenn Sie einen leichten Holzsessel“, so Vladar, „50 Mal aufheben und niederstellen, bekommen sie nicht einmal einen Muskelkater, wenn jemand aber denselben Sessel fünf Minuten lang in der Waagrechten erhoben halten muss, kommt er bald an eine physische Grenze. Das ist vergleichbar mit dem Hornspiel: Strauss’ Vater war Hornist und damit wusste
er genau, was er von Hornisten erwarten konnte. Das Problem beim Belcanto ist, dass es hier oft seitenweise in derselben Lage dahingeht und sich die Muskulatur des Hornisten dadurch verkrampft.“ Wolfgang Vladar spielt übrigens ein Instrument der Österreichischen Hornmanufaktur Jungwirth das, wie er meint, den Intentionen einen Klang interpretatorisch zu färben, sehr entgegenkommt. Dass das Wiener Horn im Spiel grundsätzlich fehleranfälliger wäre als das international verwendete Doppelhorn, stimme für die heutigen Instrumente allerdings nicht mehr. „Früher war der Spitzname Glücksspirale für das Wiener Horn tatsächlich angebracht, da bei jedem Instrument zumindest ein Ton schlecht spielbar war. Heute ist der Instrumentenbau so weit fortgeschritten, dass solche Schwierigkeiten definitiv der Vergangenheit angehören.“ Zum Am-Leben-Erhalten des persönlichen musikalischen Feuers gehört wohl auch der Diskurs mit Gleichgesinnten, sei es, in Wolfgang Vladars Fall, mit den Musiker-Brüdern Stefan und Michael, sei es mit Kollegen, sei es mit Dirigenten. „Einer meiner wichtigen Lehrmeister war sicherlich Nikolaus Harnoncourt. Von ihm konnte man in jeder Probe, durch jedes Gespräch etwas lernen, und selbst wenn er in manchen Details nicht recht hatte – seine auf einem fundierten Quellenstudium basierenden Argumentationsketten konnten allemal neue Sichtweisen eröffnen, die einen in der eigenen Interpretation weiterbrachten“. Und diese persönlichen Interpretationsansätze sind beileibe auch im Orchesterspiel von Bedeutung, vor allem dann, wenn Dirigenten auf den Plan treten, die den vor ihnen sitzenden Klangkörper als kostbares Instrument betrachten, dessen positive Eigenheiten genutzt werden möchten: „Ein Christian Thielemann zum Beispiel, lässt sich gerne von uns Musikern etwas anbieten – und da schadet es natürlich nicht, eigene Vorstellungen zu haben.“ Andreas Láng
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SERIE
SERIE
In dieser Serie werden die Mitglieder des Wiener Staats opernorchesters vorgestellt.
Stepan Turnovsky
DATEN UND FAKTEN GEBURTSTAGE
CDS
Regisseur und Intendant Pierre Audi feiert am 9. November seinen 60. Geburtstag. An der Wiener Staatsoper schuf er im Dezember 2014 die aktuelle Inszenierung von Verdis Rigoletto. Ingo Metzmacher vollendet am 10. November sein 60. Lebensjahr. Der international vielgefragte deutsche Dirigent leitete an der Wiener Staatsoper bislang die Neuproduktionen von Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny, Lady Macbeth von Mzensk sowie Aufführungen von Parsifal und Jenu ˚ fa. Im kommenden Dezember wird er die Premierenserie von Lulu sowie Vorstellungen von Elektra dirigieren. Der langjährige kaufmännische Geschäftsführer der Wiener Staatsoper, Thomas Platzer, feiert am 11. November seinen 60. Geburtstag. Lothar Zagrosek wird am 13. November 75 Jahre alt. An der Wiener Staatsoper leitete er Vorstellungen von Zauberflöte, Nozze di Figaro, Entführung aus dem Serail, Moses und Aron sowie Ballettaufführungen. Der deutsche Tenor René Kollo vollendet am 20. November sein 80. Lebensjahr. An der Wiener Staatsoper verkörperte der international gefeierte Sänger Partien wie Tristan, Tannhäuser, Parsifal, Stolzing, Hermann (Pique Dame), Pinkerton, Florestan, Kaiser (Frau ohne Schatten), Laca (Jenu ˚ fa). Luana Del Vol feiert am 30. November ihren 75. Geburtstag. An der Wiener Staatsoper sang sie alle Brünnhilden,
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Isolde, Senta, Elsa, Elisabeth, Marschallin, Färberin, Ariadne und Leonore. Semyon Bychkov vollendet am 30. November sein 65. Lebensjahr. An der Wiener Staatsoper debütierte er 1999 mit Elektra und leitete Neuproduktionen von Chowanschtschina, Daphne, Lohengrin, Parsifal und Aufführungen von Tristan und Isolde.
GALA-KONZERT Im Rahmen eines Gala-Konzertes im Palais Dorotheum interpretieren die Staatsopernmitglieder Chen Reiss und Boaz Daniel begleitet vom Klarinettisten und Staatsopernorchestermitglied Daniel Ottensamer sowie Lahav Shani Werke von Schumann, Schubert, Mozart und Mahler. Der Erlös des Konzertes und der am selben Abend stattfindenden Benefiz-Auktion kommt dem Projekt des Israel Philharmonic Orchestra zugute, Kindern und Jugendlichen aus finanziell prekären Situationen den Zauber des gemeinsamen Musizierens zu vermitteln. 16. November 2017, Dorotheum Wien, Dorotheergasse 17, 1010 Wien Beginn 19.30 Uhr, Karten zu E 100.-
GRÖSSERE SCHRIFT Seit Anfang der Saison ist die neue, sechssprachige Untertitelanlage der Wiener Staatsoper in Betrieb. Die im Vergleich zur alten Anlage deutlich kontrastreichere aber dennoch augenschonendere Schrift ist nun in einem weiteren Arbeitsschritt deutlich vergrößert worden, sodass die Lesbarkeit zusätzlich erhöht werden konnte.
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Anlässlich des 200. Geburtstags des Liedes „Stille Nacht“ hat sich das Ensemblemitglied Rafael Fingerlos den Themen „Stille“ und „Nacht“ auf völlig neue Art und Weise genähert. Die liebevolle Auswahl an Gedichtvertonungen verschiedenster romantischer Komponisten bildet einen Kontrapunkt zum Repertoire anderer Weihnachts-CDs. Liedvertonungen und kostbare musikalisch-literarische Raritäten ergeben ein besonders vielfältiges, tiefgründiges Klangbild und berührendes Hörerlebnis. Am Klavier Sascha El Mouissi. Im November erscheint die CD Weihnachten mit Clemens Unterreiner. Der Bariton präsentiert eine persönliche Auswahl an Weihnachtsliedern und liest ausgesuchte, weihnachtliche Gedichte großer Literaten. „Weihnachten ist das Fest der Liebe und Versöhnung und so engagiere ich mich seit vielen Jahren, mit Musik eine bessere Welt zu schaffen. Höhepunkt dabei ist immer das traditionelle Benefiz-Weihnachtskonzert für die HILFSTÖNE in der lutherischen Stadtkirche in Wien. Daher kam auch die Idee, dass meine erste CD unbedingt ein Weihnachtsalbum meiner liebsten Weihnachtslieder und gelesenen Gedichte sein soll“, so Unterreiner.
BALLETT Das Wiener Staatsballett begrüßt mit Lorenzo Salvi aus Brescia (Italien) ein neues Ensemblemitglied.
DATEN UND FAKTEN
RADIO
ERFOLGE
5. November, 14.00 | radio klassik Mélange mit Dominique Meyer Lieder von Franz Schubert
23. November, 14.05 | Ö1 René Kollo zum 80. Geburtstag 26. November, 15.05 | Ö1 Apropos Oper Ausschnitte aus aktuellen Aufführungen der Wiener Staatsoper und Gespräche mit Künstlerinnen und Künstlern Gestaltung: Michael Blees
8. November, 19.30 | Ö1 KS Adrianne Pieczonka zu Gast bei Michael Blees (Aufgezeichnet am 24. Oktober 2017 im RadioCafé des Radiokulturhauses)
GRAMMY 12. November, 18.30 | Ö1 Adriana Lecouvreur (Francesco Cilèa) Dirigent: Evelino Pidò Mit: u.a. Netrebko, Beczala, Frontali, Zhidkova Live aus der Wiener Staatsoper
Die Chorakademistin Nathalie Peña Comas wurde mit ihrem Album Alta Gracia für einen Latin Grammy nominiert. Die Grammy-Gewinner werden am 16. November im Rahmen einer Gala in Las Vegas bekannt geben.
Gleich drei Sopranistinnen des Ensembles feierten im letzten Monat Erfolge an anderen Häusern: So sang Olga Bezs mertna an der Zürcher Oper die Tatjana – sie „besitzt eine Stimme, in die man sich sofort verliebt“, las man in Oper aktuell. Valentina Nafornit¸a ˘ wiederum war an der Pariser Oper die Valencienne: „Sie ist die große Sopranistin des Abends,“ stand auf altamusica.com. – Naforni¸t˘a singt im November und Dezember in Paris übrigens die Servilia in La clemenza di Tito. Und Hila Fahima gestaltet seit September mit großem Erfolg die Giunia in Lucio Silla am Theater Basel: „Auch sie überzeugte durch hervorragende Körperarbeit, mit wunderbarem Gesang und klarer Diktion“, so der Merker.
19. November, 14.00 | radio klassik Opernsalon mit Elena Zhidkova
DONATOREN 21. November, 20.00 | radio klassik Tannhäuser (Richard Wagner) Dirigent: György Solti Mit: u.a. Kollo, Dernesch, Ludwig, Braun Staatsopernchor, Wiener Philharmoniker (1970)
biolitec AG | BUWOG Group| Christian Zeller Privatstiftung | Diehl Stiftung &Co. KG | Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG | André und Rosalie Hoffmann | Helm AG | Franz Jirsa GesmbH | Leipnik-Lundenburger Invest Beteiligungs AG | MB Beteiligungs GmbH | OMV Aktiengesellschaft | Porsche Holding GmbH | Raiffeisen Bank International AG | Schoeller Bank | Siemens AG Österreich | STRABAG SE | TUPACK Verpackungen Gesellschaft m.b.H. | voestalpine AG | Wirtschaftskammer Wien
STAATSOPERNFÜHRUNGEN IM NOVEMBER 2017 1.11. 3.11.
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9.00 Uhr Führungen nur nach telefonischer Voranmeldung wwww.wiener-staatsoper.at | tours@wiener-staatsoper.at Tel. (+43/1) 51444/2613, 2614 | Fax: (+43/1) 51444/2624. Änderungen vorbehalten.
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SPIELPLAN NOVEMBER 2017 Mittwoch 11.00-12.00 Matinee
Gustav Mahler-Saal ENSEMBLEMATINEE IM MAHLER-SAAL 2 Andrea Carroll, Rafael Fingerlos | Thomas Lausmann (Klavier)
Preise L
19.30-21.15 Oper
KÁTJA KABANOVÁ | Leoš Janácˇek Dirigent: Graeme Jenkins | Regie: André Engel Bankl, Mužek, Baechle, Navarro, Herlitzius, Osuna, Plummer, Pelz, Yangel, Ivan
Preise S CARD
02
Donnerstag 19.00-21.45 Oper
L’ITALIANA IN ALGERI | Gioachino Rossini Dirigent: Evelino Pidò | nach einer Regie von Jean-Pierre Ponnelle Pisaroni, Dwyer, Albano, Walser, Siragusa, Maximova, Yildiz
Abo 18 Preise S Oper live at home
03
Freitag* 10.30-11.30 Kinderoper
KINDEROPER | AGRANA STUDIOBÜHNE | WALFISCHGASSE WAGNERS NIBELUNGENRING FÜR KINDER | Hirofumi Misawa Regie: Matthias von Stegmann
Preise Z
19.00-21.00 Ballett
MACMILLAN | MCGREGOR | ASHTON Schostakowitsch, Reich, Liszt Dirigent: Valery Ovsyanikov Konovalova, Poláková, Firenze, Fogo, Horner, Mair, Young; Cherevychko, Kimoto, Lazik, Shishov, Feyferlik, Costa, Ridel, Török
Preise C
04
Samstag 19.30-21.15 Oper
KÁTJA KABANOVÁ | Leoš Janácˇek Dirigent: Graeme Jenkins | Regie: André Engel Bankl, Mužek, Baechle, Navarro, Herlitzius, Osuna, Plummer, Pelz, Yangel, Ivan
Zyklus 4 Preise S
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Sonntag 16.00-19.00 Oper
UN BALLO IN MASCHERA | Giuseppe Verdi Dirigent: Jesús López Cobos | Regie: Gianfranco de Bosio Pretti, Caria, Pieczonka, Bohinec, Fally, Fingerlos, Martirossian, Coliban, Kobel
Preise A
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Montag 19.00-21.00 Ballett
MACMILLAN | MCGREGOR | ASHTON Schostakowitsch, Reich, Liszt Dirigent: Valery Ovsyanikov Konovalova, Poláková, Firenze, Fogo, Horner, Mair, Young; Cherevychko, Kimoto, Lazik, Shishov, Feyferlik, Costa, Ridel, Török
Abo 13 Preise C
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Dienstag 19.30-21.15 Oper
KÁTJA KABANOVÁ | Leoš Janácˇek Dirigent: Graeme Jenkins | Regie: André Engel Bankl, Mužek, Baechle, Navarro, Herlitzius, Osuna, Plummer, Pelz, Yangel, Ivan
Abo 4 Preise S Oper live at home
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Mittwoch 19.00-22.00 Oper
UN BALLO IN MASCHERA | Giuseppe Verdi Dirigent: Jesús López Cobos | Regie: Gianfranco de Bosio Pretti, Caria, Pieczonka, Bohinec, Fally, Fingerlos, Martirossian, Coliban, Kobel
Verdi-Zyklus Preise A
09
Donnerstag 18.30-21.45 Oper
ADRIANA LECOUVREUR | Francesco Cilèa Dirigent: Evelino Pidò | Regie: David McVicar Beczala, Moisiuc, Giménez, Frontali, Green, Kolgatin, Netrebko, Zhidkova, Dwyer, Albano
Preise G
10
Freitag 19.00-21.00 Ballett
MACMILLAN | MCGREGOR | ASHTON Schostakowitsch, Reich, Liszt Dirigent: Valery Ovsyanikov Konovalova, Poláková, Avraam, Fogo, Horner, Mair, Young: Cherevychko, Gabdullin, Kimoto, Lazik, Shishov, Feyferlik, Sosnovschi, Costa, Török
Abo 7 Preise C CARD
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Samstag 19.30-22.30 Oper
UN BALLO IN MASCHERA | Giuseppe Verdi Dirigent: Jesús López Cobos | Regie: Gianfranco de Bosio Pretti, Caria, Pieczonka, Bohinec, Fally, Fingerlos, Martirossian, Coliban, Kobel
Preise A Oper live at home
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Sonntag 18.30-21.45 Oper
ADRIANA LECOUVREUR | Francesco Cilèa Dirigent: Evelino Pidò | Regie: David McVicar Beczala, Moisiuc, Giménez, Frontali, Green, Kolgatin, Netrebko, Zhidkova, Dwyer, Albano
Preise G
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Montag 20.00-22.00 Konzert
SOLISTENKONZERT Krassimira Stoyanova, Jendrik Springer
Zyklus Solistenkonzerte Preise K | CARD
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Dienstag 19.00-20.00 Vortrag
AGRANA STUDIOBÜHNE | WALFISCHGASSE RICHARD STRAUSS ALS WIENER OPERNDIREKTOR
Preise X
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Mittwoch 19.00-22.15 Oper
ADRIANA LECOUVREUR | Francesco Cilèa Dirigent: Evelino Pidò | Regie: David McVicar Beczala, Moisiuc, Giménez, Frontali, Green, Kolgatin, Netrebko, Zhidkova, Dwyer, Albano
Preise G
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Donnerstag 20.00-21.45 Oper
SALOME | Richard Strauss Dirigent: Peter Schneider | Regie: Boleslaw Barlog Pecoraro, Baechle, Lindstrom, Held, Osuna, Helzel, Ebenstein, Jelosits, Kolgatin, Kobel, Dumitrescu, Coliban, Kammerer, Green, Martirossian
Preise S
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Freitag 18.00-19.00 Gespräch
AGRANA STUDIOBÜHNE | WALFISCHGASSE WIE SINGT MAN RICHARD STRAUSS? Mit Erich Seitter
Preise X
19.30-21.45 Oper
L’ELISIR D’AMORE | Gaetano Donizetti Dirigent: Guillermo García Calvo | nach einer Regie von Otto Schenk Carroll, Grigolo, Yildiz, Schrott, Fally
Abo 8 Preise A
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* Weitere Termine von WAGNERS NIBELUNGENRING FÜR KINDER: 9., 10., 13., 14.10. jeweils 10.30-11.30 und 5., 12.10., jeweils 15.00-16.00 KINDEROPER | AGRANA STUDIOBÜHNE | WALFISCHGASSE GENERALSPONSOREN DER WIENER STAATSOPER
WIENER STAATSOPER live at home SPONSOR
KINDEROPER AGRANA STUDIOBÜHNE | WALFISCHGASSE HAUPTSPONSOR
SPIELPLAN
Samstag 11.00-12.30 Matinee
Gustav Mahler-Saal KAMMERMUSIK DER WIENER PHILHARMONIKER 3 José Maria Blumenschein (Violine), Michael Strasser (Viola), David Pennetzdorfer (Violoncello), Gregor Hinterreiter (Klarinette), Manuel Huber (Horn), Dianne Baar (Klavier) Werke von Fibich, Mahler, Beethoven, Dohnányi
Preise R
19.00-22.15 Oper
ADRIANA LECOUVREUR | Francesco Cilèa Dirigent: Evelino Pidò | Regie: David McVicar Beczala, Moisiuc, Giménez, Frontali, Green, Kolgatin, Netrebko, Zhidkova, Dwyer, Albano
Preise G
Sonntag 11.00-12.00 Matinee
90 JAHRE WIENER KLANGKULTUR - MATINEE DER KONZERTVEREINIGUNG WIENER STAATSOPERNCHOR Dirigent: Thomas Lang | Bühnenorchester der Wiener Staatsoper Tenor: Piotr Beczala | Moderation: Christoph Wagner-Trenkwitz Überreichung der Clemens Krauss-Medaille an Anna Netrebko Programm: Opern-und Konzertchöre
Preise C
15.00-16.00 Matinee
Gustav Mahler-Saal ENSEMBLEMATINEE IM MAHLER-SAAL 3 Alexandra Yangel, Leonardo Navarro | Luisella Germano (Klavier)
Preise L
19.00-20.45 Oper
SALOME | Richard Strauss Dirigent: Peter Schneider | Regie: Boleslaw Barlog Pecoraro, Baechle, Lindstrom, Held, Osuna, Helzel, Ebenstein, Jelosits, Kolgatin, Kobel, Dumitrescu, Coliban, Kammerer, Green, Martirossian
Abo 21 Preise S
Montag 18.00-19.00
AGRANA STUDIOBÜHNE | WALFISCHGASSE DER WIENER KLANG II: DAS (KONTRA-)FAGOTT Reinhard Öhlberger
Preise X
19.30-21.45 Oper
L’ELISIR D’AMORE | Gaetano Donizetti Dirigent: Guillermo García Calvo | nach einer Regie von Otto Schenk Carroll, Grigolo, Yildiz, Schrott, Fally
Abo 14 Preise A
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Dienstag 19.00-21.45 Oper
MADAMA BUTTERFLY | Giacomo Puccini Dirigent: Jonathan Darlington | Regie: Josef Gielen Siri, Kushpler, Ivan, Karahan, Bermúdez, Kobel, Kammerer, Coliban, Pelz
Preise A
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Mittwoch 20.00-21.45 Oper
SALOME | Richard Strauss Dirigent: Peter Schneider | Regie: Boleslaw Barlog Pecoraro, Baechle, Lindstrom, Held, Osuna, Helzel, Ebenstein, Jelosits, Kolgatin, Kobel, Dumitrescu, Coliban, Kammerer, Green, Martirossian
Abo 10 Preise S
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Donnerstag 19.00-21.30 Oper
ARIADNE AUF NAXOS | Richard Strauss Dirigent: Peter Schneider | Regie: Sven-Eric Bechtolf Mati´c, Eiche, Frenkel, Gould, Ebenstein, Pelz, Morley, Davidsen, Walser, Xiahou, Green, Kolgatin, Tonca, Helzel, Bezsmertna
Abo 17 Preise S
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Freitag 17.30-18.30 Gespräch
AGRANA STUDIOBÜHNE | WALFISCHGASSE DIRIGENTENWERKSTATT PETER SCHNEIDER Peter Schneider im Gespräch
Preise X
19.00-21.45 Oper
MADAMA BUTTERFLY | Giacomo Puccini Dirigent: Jonathan Darlington | Regie: Josef Gielen Siri, Kushpler, Ivan, Karahan, Bermúdez, Kobel, Kammerer, Coliban, Pelz
Zyklus 5 Preise A Oper live at home
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Samstag 20.00-21.45 Oper
SALOME | Richard Strauss Dirigent: Peter Schneider | Regie: Boleslaw Barlog Pecoraro, Baechle, Lindstrom, Held, Osuna, Helzel, Ebenstein, Jelosits, Kolgatin, Kobel, Dumitrescu, Coliban, Kammerer, Green, Martirossian
Preise S
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Sonntag 11.00-12.30 Matinee
EINFÜHRUNGSMATINEE ZUR NEUPRODUKTION VON LULU Mit Mitwirkenden der Premiere; Moderation: Andreas Láng, Oliver Láng
Preise M
19.00-21.30 Oper
ARIADNE AUF NAXOS | Richard Strauss Dirigent: Peter Schneider | Regie: Sven-Eric Bechtolf Mati´c, Eiche, Frenkel, Gould, Ebenstein, Pelz, Morley, Davidsen, Walser, Xiahou, Green, Kolgatin, Tonca, Helzel, Bezsmertna
Strauss-Zyklus B Preise S
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Montag 20.00-22.30 Oper
DON PASQUALE | Gaetano Donizetti Dirigent: Evelino Pidò | Regie: Irina Brook Corbelli, Mironov, Spagnoli, Fally, Derntl
Preise S
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KEINE VORSTELLUNG
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Mittwoch 19.00-21.30 Oper
ARIADNE AUF NAXOS | Richard Strauss Dirigent: Peter Schneider | Regie: Sven-Eric Bechtolf Mati´c, Eiche, Frenkel, Gould, Ebenstein, Pelz, Morley, Davidsen, Walser, Xiahou, Green, Kolgatin, Tonca, Helzel, Bezsmertna
Abo 11 Preise S Oper live at home
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Donnerstag 20.00-22.30 Oper
DON PASQUALE | Gaetano Donizetti Dirigent: Evelino Pidò | Regie: Irina Brook Corbelli, Mironov, Spagnoli, Fally, Derntl
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PRODUKTIONSSPONSOREN Barbara und Martin Schlaff WAGNERS NIBELUNGERING FÜR KINDER DON PASQUALE
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KARTENVERKAUF FÜR 2017/ 2018 KARTENBESTELLUNGEN PER POST, FAX UND INTERNET Kartenbestellungen sind ab dem Erscheinen der jährlichen Saisonvorschau (Anfang April) für alle Vorstellungen der jeweiligen Saison möglich. Bestellungen richten Sie bitte an das Bestellbüro der Wiener Staatsoper, Operngasse 2, 1010 Wien, oder an die Fax-Nummer (+43/1) 51444/2969 bzw. per e-Mail an kartenvertrieb@wiener-staatsoper.at . Nach erfolgter Kartenzuteilung erhalten Sie eine Reservierungsbestätigung mit Angabe eines verbindlichen Zahlungstermins. Besitzerinnen/Besitzer einer bundestheater.at-CARD mit Bankeinzug werden frühestens neun Wochen vor dem Vorstellungstermin mit dem Kartenpreis belastet. Ebenso sind ab dem Erscheinen der Saisonvorschau Kartenbestellungen über Internet möglich. Wählen Sie unter „Spielplan“ die gewünschte Vorstellung sowie „Tickets bestellen“ und übermitteln Sie uns online Ihren Reservierungswunsch sowie die gewünschte Zahlungsmodalität. Nach erfolgter Karten zuteilung erhalten Sie per e-Mail eine Reservierungsbestätigung mit Angabe eines verbindlichen Zahlungstermins.
RESTKARTENVERKAUF AN DEN KASSEN, TELEFONISCH UND IM INTERNET Darüber hinaus können verbleibende Restkarten in der Regel 2 Monate vor dem Vorstellungstag (z.B. am 1. 9. für 1. 11., am 30. 9. für 30. 11. Achtung: Vorstellungen vom 1. bis 30. 9. vom 1. bis 30. 5., Vorstellungen vom 1. bis 31. 10. jeweils vom 1. bis 30. 6.) an unseren Kassen, im Internet bzw. telefonisch mit Kreditkarte unter (+43/1) 513 1 513 (Mo bis So: 10 bis 19 Uhr; American Express, Diners Club, Visa, MasterCard, Eurocard und JCB Card) sofort erworben werden.
KARTEN FÜR DIE AGRANA STUDIOBÜHNE | WALFISCHGASSE können ab Erscheinen des Programms über Internet bzw. das Bestellbüro der Wiener Staatsoper (siehe Kartenbestellungen per Post, Fax und Internet) bestellt werden. Der Kartenverkauf an den Kassen beginnt für Cinderella und Wagners Nibelungenring für Kinder 1 Monat vor der ersten Vorstellung einer Aufführungsserie, für alle übrigen Veranstaltungen in der AGRANA STUDIOBÜHNE | WALFISCHGASSE in der Regel 2 Monate vor der jeweiligen Veranstaltung. Die AGRANA STUDIOBÜHNE | WALFISCHGASSE finden Sie nur wenige Schritte von der Wiener Staatsoper entfernt in der Walfischgasse 4.
TAGESKASSEN Kassenhalle der Bundestheater, Operngasse 2, 1010 Wien, Information: Tel. (+43/1) 51444/7880; Tageskasse Volksoper Wien, Währinger Straße 78, 1090 Wien, Tel. (+43/1) 51444/3318; Tageskasse Burgtheater, Universitätsring 2, 1010 Wien, Tel. (+43/1) 51444/4440. Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 8 bis 18 Uhr; Sa, So und Feiertag: 9 bis 12 Uhr; an den Advent-Samstagen: 9 bis 17 Uhr.
KASSE IM FOYER / ABENDKASSE der Wiener Staatsoper, Herbert von Karajan-Platz, 1010 Wien, Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 9 Uhr bis zwei Stunden vor Vorstellungsbeginn; Sa: 9 bis 12 Uhr sowie an den Advent-Samstagen: 9 bis 17 Uhr. Sonn- und Feiertag geschlossen. Die Abendkasse ist jeweils ab einer Stunde vor Vorstellungsbeginn geöffnet.
KASSE UNTER DEN ARKADEN im Gebäude der Wiener Staatsoper, Herbert von Karajan-Platz, 1010 Wien, Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 9 Uhr bis eine Stunde vor Vorstellungsbeginn; Sa: 9 bis 17 Uhr, Sonn- und Feiertag geschlossen.
Sie bitte an das Bestellbüro der Wiener Staatsoper, Operngasse 2, 1010 Wien, oder an die Fax-Nummer (+43/1) 51444/2969 bzw. per e-Mail an kartenvertrieb@wiener- staatsoper.at . Bestellungen für die laufende Saison sind auch telefonisch unter (+43/1) 51444/2653, Mo bis Fr: 9 bis 16 Uhr, möglich.
BUNDESTHEATER.AT-CARD Bonuspunkte pro Eintrittskarte einlösbar bei BonuspunkteAktionen, Bevorzugung bei der Reihung für Standby-Tickets, Karten für Kurzentschlossene exklusiv für CARD-Besitzer/ innen, Vergünstigungen für Inhaber/innen eines StaatsopernAbonnements mit CARD mit Bankeinzug. Zusatzfunktion „Ballett-Bonus“: Um 25,- erhalten Sie 15% Ermäßigung auf Vollpreiskarten für alle Ballettvorstellungen der Saison 2017/2018 in der Wiener Staatsoper und in der Volksoper Wien mit Ausnahme von Premieren und Sonderveranstaltungen (max. 2 Karten pro Vorstellung). Der „Ballett-Bonus“ für die Saison 2017/2018 ist an allen Bundestheaterkassen erhältlich.
STEHPLÄTZE werden ab 80 Minuten vor Vorstellungsbeginn nur an der Stehplatzkasse verkauft. Der Zugang zur Stehplatzkasse befindet sich in der Operngasse.
KARTEN FÜR KURZENTSCHLOSSENE Sollten für eine Vorstellung Restkarten verfügbar sein, so haben bundestheater.at-CARD Besitzer/innen exklusiv die Möglichkeit, einen Teil dieser Karten (max. 4 Karten pro CARD und Vorstellung) zum Einheitspreis von E 47,- am Tag vor der Vorstellung an den Tageskassen in der Zeit von Mo bis Fr: 9 bis 14 Uhr, Sa, So und Feiertag: 9 bis 12 Uhr, sowie an der Kasse im Foyer der Wiener Staatsoper und in der Info unter den Arkaden, Mo bis Fr: 9 bis 14 Uhr, Sa: 9 bis 12 Uhr, zu erwerben. Ob und wie viele Karten für Kurzentschlossene verfügbar sind, wird unter Tel. (+43/1) 51444/2950 bekannt gegeben.
STEHPLATZSCHECKS FÜR BALKON UND GALERIE Zum Preis von E 80,– ist in der Kassenhalle, Operngasse 2, 1010 Wien, ein Scheckheft mit insgesamt 50 Stehplatzschecks im Wert von E 150,–, gültig für Balkon- und Galeriestehplätze für die Saison 2017/2018, erhältlich. Die Schecks können an der Abendkasse – von Besitzern/innen einer Balkon- oder Galeriestehplatzberechtigungskarte auch im Vorverkauf – gegen die jeweils gewünschte Stehplatzkarte eingelöst werden. Die Stehplatzschecks sind übertragbar.
GUTSCHEINE Opern-Geschenkgutscheine sind zu jedem beliebigen Wert erhältlich und ab Ausstellungsdatum zwei Jahre gültig. Die Gutscheine können an den Tageskassen oder unter www.wiener-staatsoper.at erworben werden und sind für alle Vorstellungen der Staatsoper einlösbar.
ROLLSTUHLPLÄTZE In der Wiener Staatsoper stehen für Gäste mit Einschränkungen der Bewegungsfreiheit 4 Rollstuhlplätze im Parkett mit Begleitsitz zur Verfügung. Ebenso befinden sich bis zu 18 Rollstuhlplätze mit Begleitsitz auf der Galerie. Bestellungen richten
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Abo 4
7. November, 19.30-21.15 KÁTJA KABANOVÁ Leoš Janácˇek
Abo 7
10. November, 19.00-21.00 MACMILLAN | MCGREGOR | ASHTON Schostakowitsch, Reich, Liszt
Abo 8
17. November, 19.30-21.45 L’ELISIR D’AMORE Gaetano Donizetti
Abo 10 22. November, 20.00-21.45 SALOME Richard Strauss Abo 11
29. November, 19.00-21.30 ARIADNE AUF NAXOS Richard Strauss
Abo 13
6. November, 19.00-21.00 MACMILLAN | MCGREGOR | ASHTON Schostakowitsch, Reich, Liszt
Abo 14
20. November, 19.30-21.45 L’ELISIR D’AMORE Gaetano Donizetti
Abo 17
23. November, 19.00-21.30 ARIADNE AUF NAXOS Richard Strauss
Abo 18
2. November, 19.00-21.45 L’ITALIANA IN ALGERI Gioachino Rossini
Abo 21 19. November, 19.00-20.45 SALOME Richard Strauss
ABONNEMENTS UND ZYKLEN Für Bestellungen verwenden Sie bitte das Bestellformular im Zyklenprospekt. Gerne steht Ihnen für weitere Informationen und Bestellungen auch das Abonnementbüro der Wiener Staatsoper, Operngasse 2, 1010 Wien, Tel. (+43/1) 51444/2678, Fax: (+43/1) 51444/2679, e-Mail: abonnement@wiener-staatsoper.at, von Mo bis Fr: 9 bis 15 Uhr, Mi: bis 18 Uhr, zur Verfügung.
INFORMATIONEN Tel. (+43/1) 51444/2250, 7880 | Internet: www.wiener-staatsoper.at ORF-Teletext: Seite 407 | Änderungen vorbehalten.
KINDERERMÄSSIGUNG Für Kinder bis zum vollendeten 14. Lebensjahr (Lichtbildausweis erforderlich) steht bei jeder Vorstellung – ausgenommen Premieren, am 31. Dezember sowie die Vorstellungen des Ring-Zyklus – ein Kontingent von maximal 100, mindestens jedoch 25 Kinderkarten zum Einheitspreis von E 15,- (unabhängig von der gewählten Preiskategorie) zur Verfügung. Geben Sie bei Ihrer Bestellung die gewünschte Anzahl von Kinderkarten an oder erwerben Sie Kinderkarten direkt beim Kartenkauf. Bitte beachten Sie, dass die eigentliche Kinderkarte in jedem Fall ausnahmslos nur am Tag der Vorstellung an der Abendkasse bis spätestens 20 Minuten vor Beginn bei tatsächlichem Vorstellungsbesuch des Kindes ausgefolgt werden kann.
ABOS UND ZYKLEN
IMPRESSUM Wiener Staatsoper – Direktion Dominique Meyer Saison 2017/2018, Prolog November 2017 Erscheinungsweise monatlich | Redaktionsschluss 20.10.2017 Redaktion: Andreas Láng, Oliver Láng, Oliver Peter Graber, Iris Frey Tel. +43 (1) 51444-2211 | e-Mail: dramaturgie@wiener-staatsoper.at Grafik: Irene Neubert Bildnachweise: Jakwerth (S. 2, 3), Vladimir Shirokov (Cover), Kirk Edwards (S. 4), Michael Pöhn (S. 6, 7, 14, 17, 18, 22, 23), Ashley Taylor (S. 10-12), Philipp Jelenska (S. 24), alle anderen unbezeichnet bzw. Archiv der Wiener Staatsoper Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber: Wiener Staatsoper GmbH, Opernring 2 Herstellung: Agensketterl Druckerei GmbH
www.wiener-staatsoper.at
Zyklus 4 4. November, 19.30-21.15 KÁTJA KABANOVÁ Leoš Janácˇek Zyklus 5 24. November, 19.00-21.45 MADAMA BUTTERFLY Giacomo Puccini Verdi-Zyklus 8. November, 19.00-22.00 UN BALLO IN MASCHERA Giuseppe Verdi Strauss-Zyklus B 26. November, 19.00-21.30 ARIADNE AUF NAXOS Richard Strauss Zyklus Solistenkonzerte 13. November, 20.00-22.00 KRASSIMIRA STOYANOVA, JENDRIK SPRINGER
setzt neue Maßstäbe THEMEN. MENSCHEN. AUFFÜHRUNGEN.
NOVEMBER
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2017
17 BER 20
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