Klang Klub Doku

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Klang Klub™ Bielefeld Konzeption, Entwurf und Gestaltung eines Gesamterscheinungsbildes für einen fiktiven Bielefelder Musik-Klub.

Diplomarbeit — Sommersemester 2008 Kommunikationsdesign

1. Prüfer (und Betreuung): Peter Z ickermann 2. Prüfer: Prof. Dr. M artin D eppner

Fachhochschule Bielefeld, Fachbereich Gestaltung

Jan Wilhelm Bock


S.

Analyse / Identitätsentwicklung / Umsetzung ××××××××××××××××××××××××××××INHALTSANGABE

PH A SE 1 A NALYSE 1.1

Erste Konzeption

S.

12

1.2

Umfrage Ausgehkultur in Bielefeld

S.

19

1.

Umfrage-Ergebnisse Auswertung

S.

28

1.4

Umfrage-Ergebnisse Diagramme & Statistiken

S.

6

1.5

Interview Stephen Ja mes Korte

S.

49

1.6

Über die Klub-Kultur

S.

52

PH A SE 2 EN T W ICK LUNG DER IDEN T I TÄT 2.1

Polaritätenprofil

S.

66

2.2

Geplantes Klubkonzept

S.

68

2.

Definition der Aufgabenstellung

S.

74


S.

PH A SE 3 UMSET ZUNG DES ER SCHEIN UNGSBILDES .1

Typografie

S.

80

.2

Gestaltungselemente

S.

88

.

Wortmarke

S.

94

.4

Exemplarisches Anwendungsbeispiel

S.

96

.5

Geschäftsausstattung

S.

104

.6

Programmblätter

S.

108

.7

Plakate

S.

112

.8

Neue Medien

S. 116

.9

Diverses

S.

118

4

I M PR E SSUM

S.

127




S.


Analyse /×××××××××××××××××××××× Identitätsentwicklung / Umsetzung

PH A SE 1 A NA LYSE

S.

1.0


S.

1.1

Analyse /×××××××××××××××××××××× Identitätsentwicklung / Umsetzung

Erste Konzeption Im März 2008 wurde die erste Konzeption für die geplante Diplomarbeit eingereicht. Diese wird im folgenden unverändert wiedergegeben.

— G R U NDL EGEND ES Z UR I DE E —

Betrachtet man die gebotenen Möglichkeiten und Angebote im Nachtleben der ostwestfälischen ›Metropole‹ Bielefeld, stellt man bald fest, dass es zwar einige großräumige Diskotheken und kulturelle Einrichtungen gibt, die den Musikinteressierten am Wochenende zum Verweilen und zum Tanzen einladen, jedoch keine einzige kleinere Lokalität, die ein regelmäßiges Forum für Konzerte und ›Tanzabende‹ bietet.

Wenn man nun also ausgehen und tanzen (und ggf. Live-Musik erleben) möchte, bieten sich in Bielefeld auf der einen Hand die so genannten Großraum-Diskotheken an (z.B. Café Europa, Stereo, Ringlokschuppen), die regel-

1

mäßige Veranstaltungen am Freitag- und Samstagabend durchführen. Die gebotenen Veranstaltungen stellen stilistisch einen musikalischen Kompromiss dar, der sich – allein die Größe dieser ›Läden‹ gebietet es – am Massengeschmack orientiert. Der Ringlokschuppen zum Beispiel hat eine Kapazität für ca. 3.000 Personen; folglich kann eine solche Lokalität bei ihrer Programm-Gestaltung nur den ›kleinsten gemeinsamen Nenner‹ bedienen, will sie erfolgreich sein.

Für so manchen Ausgehwilligen mit individuellem Musikgeschmack stellt eine solches Programm keinen großen Reiz dar, zumal sich Gebotenes stets wiederholt. Es gibt nichts zu entdecken und es entwickelt sich nichts Neues. Ob es jedem gefällt, seinen Abend inmitten einer solchen anonymen Menschenmasse zu verbringen, steht darüber hinaus noch auf einem anderen Blatt Papier.

In Bielefeld gibt es auf der anderen Hand die von verschiedenen Kulturgruppen geführten Veranstaltungsorte, die mit einem nicht stringenten Programm an Partys und Konzerten aufwarten (z. B. JZ Kamp, Forum, AJZ). Diese oft mit viel Enthusiasmus geführten Einrichtungen bedienen mit ihren Angeboten die verschiedensten Geschmäcker und bieten Veranstaltungen und Konzerte fernab des mainstream, mit nationalen und internationalen Künstlern. Das Problem besteht vielmehr in der Unregelmäßigkeit, in der die Pforten geöffnet werden: Typisch für Bielefeld ist es, dass es einen Samstag gibt, an dem alle drei genannten Lokalitäten zu einem event einladen, die Woche darauf jedoch der Veranstaltungskalender leer bleibt und nichts stattfindet.

2


S.

Des weiteren bietet keiner dieser Orte ein regelmäßiges Forum für noch unbekannte und lokale Künstler und Gruppen. Diese kulturellen Zentren bieten Platz für mittelgroße Veranstaltungen (Kapazität Forum: ca. 1.000 Personen) und somit können sie nur rentable Konzert- und Partyreihen anbieten, wenn diese in unregelmäßigen Abständen stattfinden. Auch werden vor allem die Partys, in den teilweise subventionierten oder gar ehrenamtlich geführten Häusern, von außenstehenden Gruppen initiiert und durchgeführt.

Es besteht also eine Lücke im Bielefelder Nachtleben: Ein kleiner Veranstaltungsort der ein regelmäßiges (jeden Freitag und Samstag; ggf. auch Donnerstag) und abwechslungsreiches Programm bietet. Ein Ort, der gleichzeitig als Treffpunkt dient für eine so genannte ›alternative Szene‹ und ein regelmäßiges Forum bietet für junge und lokale Künstler und Bands. Ein Ort, an dem man am Wochenende zu Musik tanzen kann, die nicht unbedingt im Radio gespielt wird; der ein Zuhause bietet für Nachtschwärmer, die eine gepflegte Atmosphäre der anonymen Großveranstaltung vorziehen. Dort könnte man Neues entdecken, es könnte sich etwas entwickeln. Man bräuchte eine Alternative in Bielefeld: einen Klub.

— B EGR I FF L IC H K E I T: K LUB (» CLUB « ) I M VE RGLEICH ZUR DIS KOTHEK —

»[…] In manchen Kontexten wird anstelle des Begriffs Diskothek auch der Begriff Club verwandt. Das ist insbesondere im Bereich der Technoszene der Fall, hier ist von Techno-Clubs die Rede. Tanzlokale, die aus DDRJugendklubs hervorgegangen sind, werden auch oft als Clubs bezeichnet. Es gibt allerdings noch einen anderen Grund, den Begriff zu vermeiden: Nachdem Diskotheken immer wieder aus gesellschafts-, konsum- und kapitalismuskritischen Kreisen einseitiges kommerzielles Interesse vorgeworfen wird, bezeichnen sich Tanzlokale, die sich einer Minderheitenkultur oder einem künstlerischen Anspruch verpflichtet fühlen bzw. die meinen, einem nicht-kommerziellen underground anzugehören, ebenfalls oft lieber nicht als Diskothek, sondern als Club. In deutschen Großstädten hat sich vielfach der Begriff Club gegenüber dem Begriff Disko durchgesetzt. Damit soll darüberhinaus manchmal auch suggeriert werden, dass es sich nicht um eine ›Ballermann- oder Bagger-Disko‹ handelt, sondern um eine Einrichtung, der es vorrangig um die Musik geht, bzw. um die Pflege einer bestimmten 

Szenekultur. […]«

1 Café Europa Jahnplatz (cafeeuropa.de)

Stereo Neues Bahnhofviertel (stereo-bielefeld.de)

Ringlokschuppen Stadtheider Straße (ringlokschuppen.com) 2 Kulturkombinat Kamp e. V. Niedermühlenkamp (jz-kamp.de)

Forum e. V. Meller Straße (forum-bielefeld.com)

AJZ Bielefeld Heeper Straße (ajz-bielefeld.de)

 http://de.wikipedia.org/wiki/Diskothek


S.

Analyse /×××××××××××××××××××××× Identitätsentwicklung / Umsetzung

— K U LTUR EL L E B ED E UTUNG —

»[…] Neben ihrer grundsätzlichen Bedeutung zur Anbahnung und Pflege sozialer Kontakte sind Diskotheken oft auch die Geburtsstätten von besonderen Phänomenen der Jugendkultur. Vor allem in großstädtischen ›Szeneclubs‹ werden immer wieder neue Trends geboren, die sich immer weiter fortpflanzen und schließlich verselbstständigen. So werden zu neuen oder wiederentdeckten Musikrichtungen eigene Tanzstile kreiert. Musikrichtungen werden außerdem oft mit einem bestimmten Lebensgefühl verbunden, das bis in die Alltagswelt ausstrahlt und sich unter anderem durch eine besondere, wiedererkennbare Art ihrer Anhängerschaften auszeichnet, sich zu kleiden. […]«

— KO NKR ETES ZUR AUSGA NG SSI TUATI O N —

Liest man die Erklärungen auf wikipedia.de wird einem klar, dass eine Institution wie ein kleiner, gut geführter Musik-Klub für eine Stadt wie Bielefeld sinnvoll und fast zwingend notwendig erscheint. Auf der Seite des Online-Lexikons heißt es weiter: »In einigen Ballungszentren hat sich eine vielfältige Clubszene entwickelt, die eine Vielfalt von Musikgeschmäckern und Szenekulturen anspricht. Hier gibt es neben großen Diskotheken meist eine Fülle kleiner Clubs mit eigenständigem Profil, die in die Kultur einer kleinen Minderheit bzw. einer kleinen Szene integriert sind. Sie sind für die jeweilige Szene nicht selten auch von identitätsstiftender Bedeutung. Diese Vielfalt an kleinen Clubs macht das unverwechselbare Flair der Clubszene in Ballungszentren aus. […]«

Bielefeld ist eine Großstadt mit fast 326.000 Einwohnern und ca. 24.800 Studierenden. Bezogen auf ihre Lage als einzige Großstadt in Ostwestfalen-Lippe kann man zudem durchaus von dem zitierten ›Ballungszentrum‹ sprechen. Somit verwundert es, dass diese Stadt nicht nur mit keiner lebendigen Klubszene aufwarten kann, sondern noch nicht mal einen einzigen wirklichen Klub zu bieten hat.

Diesem Zustand soll meine Arbeit zumindest auf dem Papier ein Ende bereiten. Ich werde versuchen, diese erwünschte Einrichtung imaginär zu erschaffen, ihr ein Profil und einen Namen geben und diesen (virtuell gegebenen) Club anschließend mittels der erforderlichen Medien kommunizieren.

1


S.

— GEP L A NTE VO RG E H E NSW E I SE —

Ziel der geplanten Arbeit kann es natürlich nicht sein, den Misstand auf realem Wege zu beheben. Wie schon erwähnt, stellt die beschriebene kulturelle Schieflage nur den Ausgangspunkt für die geplante Diplomarbeit dar. Die Grundlage für die gestalterischen Aufgaben ist nun die Vorstellung, dass ein solcher Klub geplant wird. Wie könnte nun die location aussehen, welches Publikum würde angesprochen, wie müsste das Programm und die Idee kommuniziert werden; welche Medien müssten genutzt werden.

Als erstes werde ich versuchen, die Grundlage – also den gaplanten Klub – genau zu definieren. Ich werde mittels Fragebögen eruieren, wie sich das spätere Publikum einen solchen ›idealen‹ Klub vorstellt, wie das Programm aussieht, welche Musik gespielt wird, welche Bevölkerungs-Schichten angesprochen werden sollen, etc.. Es müssen grundsätzliche Fragen gestellt werden, wie z. B.: Welche Idee; welche Grundhaltung soll die geplante Lokalität ver2

mitteln? (DIY, high end...) Wie positioniert man sich gegenüber den Mitbewerbern; wie kann man die Ausnahmestellung verdeutlichen? Grundsätzlich zu klären: Wie stellen sich Mitbewerber (regional, national, international) dar, welche erfolgreichen Konzepte gab/gibt es? Welche Umstände begünstigen den Aufstieg mancher Klubs zu Ikonen, welche geschichtlichen Entwicklungen führten zur damaligen und heutigen Situation?

All diese Fragen werden im Vorfeld geklärt, um zu einer Ausgangsposition zu gelangen, an der die eigentliche gestalterische Arbeit ansetzen kann. An diesem Punkt wird ein klar definiertes Konzept und Polaritäten-Profil stehen, das behandelt wird, als sei es von einem außenstehenden Auftraggeber eingereicht, bzw. mit diesem erarbeitet. Nun werde ich versuchen, dieser Idee ein Gesicht zu verleihen. Es beginnt mit einer Namensgebung, geht zur Gestaltung der einzelnen Drucksachen wie Flyer, Plakate, Website, Getränkekarte, Merchandise, Beschilderung, etc., bis hin zu einer angedachten Innenraum-Gestaltung. Des weiteren ist angedacht, all diese Komponenten während der Ausstellung der Diplomarbeiten zusammenzufassen, und den real nicht existenten Klub für dieses eine Wochenende zum Leben zu erwecken.

1 http://de.wikipedia.org/wiki/Diskothek 2 DIY = Do it yourself DIY in der Subkultur: Kulturelle DIY-Unter nehmungen finden sich in Kleinstverlagen, Underground-Platten labels der Subkulturen, der Kunst, der Popkultur, etwa Fankultur, aber auch in der Religion. Das Do it yourself-Schlagwort wurde auch von der Punkszene aufgegriffen. Es ist hier gedacht als entgegen gesetzte Haltung zum Konsumenten, Verbraucher oder Zuschauer.


S.

Analyse /×××××××××××××××××××××× Identitätsentwicklung / Umsetzung

— KO NKR ETES ZUR VI SUE L L E N UM SE TZ UNG —

Ein zentraler Punkt der visuellen Umsetzung – mitsamt aller erforderlichen Kommunikations-Mittel – wird es sein, ein relatives Novum in der Klubszene zu schaffen: Mir ist kein Diskothek-, Konzert-, Klub-Betrieb bekannt, der in seiner Außendarstellung ein einheitliches und nachhaltiges Erscheinungsbild verfolgt, das in allen Medien konsequent durchgesetzt und angewandt wird. Heutiger Standard sind Abstimmung von Logo, Website und Programm-Flyer. Diese werden jedoch in mehr oder weniger regelmäßigen Zyklen erneuert und dem Zeitgeist angepasst. Ich stelle mir ein langfristiges Erscheinungsbild vor, welches in allen erdenklichen Anwendungen ein einheitliches Bild vermittelt; ein Corporate Design im besten Sinne. Dies wird sich nicht nur in den erwähnten Medien wiederfinden, sondern auch bei dem kleinsten Detail, wie Getränkekarte und Toiletten-Beschilderung. Das Problem wird darin bestehen, eine Marke zu erschaffen; eine Klammer zu gestalten, die sowohl Platz für die unterschiedlichen Themengebiete bietet (siehe Veranstaltungen mit unterschiedlichen musikalischen Schwerpunkten), als auch ein konsequentes, wiedererkennbares Bild zeichnet.

Eine weitere, einhergehende Aufgabenstellung soll die grundsätzliche Frage sein, wie man in einem visuell übersättigten Gebiet (man gehe in ein beliebiges Café und betrachte die Flut an bedruckten Zetteln, die um Aufmerksamkeit buhlen) Wege finden kann, um nicht in der Bilderflut unterzugehen. Wie kann man bekannte Medien anders einsetzen, was kann man Neues hinzufügen? Man muss sich überlegen, welche Kommunikationswege es neben den bekannten, wie Flyer, Plakat und ›Web-Annonce‹, geben kann. Wie kann man z.B. die Möglichkeiten von ›Web 2.0‹ nutzen? Welche Möglichkeiten bieten Vernetzungs-Plattformen wie MySpace und StudiVZ? Ziel soll es sein, neue Wege bei der Kommunikation zu finden.


×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× S.


×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× S.


Analyse /×××××××××××××××××××××× Identitätsentwicklung / Umsetzung

S.

Umfrage Ausgehkultur in Bielefeld Wie in der ersten Konzeption angedacht, wurde im März 2008 ein Fragebogen erstellt und im März/April 2008 den Testpersonen vorgelegt.

— FR AGEB O GE N —

Unter dem Titel ›Ausgehkultur in Bielefeld‹ ist ein vierseitiger Fragenkatalog entstanden. Thematisch wurde unterteilt in die Bereiche ›Persönliches‹, ›Interessen‹, ›Freizeitverhalten‹, ›Musikalische Vorlieben‹ und ›Kommunikation‹. Meine Person war zwar als Absender bzw. Verfasser gekennzeichnet, die Testpersonen wurden jedoch nicht über die genauen Ziele der Befragung in Kenntnis gesetzt um die Objektivität der Antworten zu gewährleisten. Primäres Ziel der Befragung war die Annäherung an die Frage »Wie sollte ein (Tanz-) Klub für Bielefeld im Idealfall aussehen?«. Es soll festgestellt werden, wie sich die Zielgruppe in Bezug auf Interessen, Freizeit- und Ausgehverhalten und musikalische Vorlieben positioniert. Des weiteren soll meine subjektive Auffassung in Bezug auf das Fehlen der geplanten Einrichtung bestätigt (bzw. revidiert) werden..

DIe Folgeseiten stellen den Fragebogen in Originalgröße dar.

1.2


Fragebogen

40 โ 49 ยง

50 โ 60 ยง

รผber 60 ยง

Bielefeld (gebรผrtig) ยง Bielefeld (zugezogen) ยง

ยปIch interessiere mich fรผr Musik.ยซ

02 interessen

01 ยง

stimmt vรถllig 02 ยง

03 ยง

04 ยง

05 ยง

stimmt nicht

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------

(Bitte entsprechendes ankreuzen: 01 bedeutet โ บstimmt vรถlligโ น; 05 bedeutet โ บstimmt nichtโ น.)

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Bielefeld (teilweise) ยง โ โ บ sonst (teilweise): MMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMM anderes ยง MMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMM

Angestellte/r Facharbeiter/in ยง Selbststรคndige/r Freiberufler/in ยง Arbeitssuchend ยง

Wohnhaft

Schรผler/in ยง Student/in ยง Auszubildende/r ยง Zivi/Bundeswehr ยง

30 โ 39 ยง

Tรคtigkeit

23 โ 29 ยง

18 โ 22 ยง

Alter

m ยง

w ยง

Geschlecht

01 persรถnliches

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------

(Bitte entsprechendes ankreuzen/eintragen)

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Vielen Dank fรผr die Hilfe!

Schรถn, dass Du Dir ein paar Minuten Zeit nimmst! Es wรคre wichtig, alle Fragen ehrlich und gewissenhaft zu beantworten.

thema: ausgehkultur in bielefeld

S. 1


ยง ยง

01 ยง 01 ยง 01 ยง

ยปIch interessiere mich fรผr Mode.ยซ

ยปIch interessiere mich fรผr Politik.ยซ

ยปIch interessiere mich fรผr Sport.ยซ

03 ยง

03 ยง

03 ยง

03 ยง

04 ยง

04 ยง

04 ยง

04 ยง

05 ยง

05 ยง

05 ยง

05 ยง

mehrmals/woche ยง mehrmals/monat ยง mehrmals/jahr ยง seltener ยง mehrmals/woche ยง mehrmals/monat ยง mehrmals/jahr ยง seltener ยง mehrmals/woche ยง mehrmals/monat ยง mehrmals/jahr ยง seltener ยง mehrmals/woche ยง mehrmals/monat ยง mehrmals/jahr ยง seltener ยง mehrmals/woche ยง mehrmals/monat ยง mehrmals/jahr ยง seltener ยง

Wie oft gehst Du ins Kino?

Wie oft gehst Du zu einer Ausstellung?

Wie oft gehst Du auf ein Konzert?

Wie oft gehst Du zu einer Lesung?

Wie oft gehst Du zu einer Party/Disko?

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------

mi ยง do ยง fr ยง sa ยง andere ยง

3โ 7 mal/woche ยง 1โ 3 mal/woche ยง mehrmals/monat ยง seltener/nie ยง

Wie oft gehst Du in ein Restaurant?

โ โ บ Welchen Tag bevorzugst Du, wenn Du in die Disko o. รค. gehst?

3โ 7 mal/woche ยง 1โ 3 mal/woche ยง mehrmals/monat ยง seltener/nie ยง

Wie oft gehst Du in ein Cafรฉ?

03.1 freizeitverhalten

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------

(Bitte entsprechendes ankreuzen)

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------

ยปIch interessiere mich sehr fรผr โ ฆยซ MMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMM

ยง ยง

01 ยง

ยปIch interessiere mich fรผr Kunst.ยซ


nie gehรถrt ยง nie gehรถrt ยง nie gehรถrt ยง nie gehรถrt ยง nie gehรถrt ยง

wรถchentlich ยง mehrmals/monat ยง seltener ยง (noch) nie ยง wรถchentlich ยง mehrmals/monat ยง seltener ยง (noch) nie ยง wรถchentlich ยง mehrmals/monat ยง seltener ยง (noch) nie ยง wรถchentlich ยง mehrmals/monat ยง seltener ยง (noch) nie ยง wรถchentlich ยง mehrmals/monat ยง seltener ยง (noch) nie ยง

11 Sounds

12 Plan B

13 Cafรฉ Europa

14 Elfenbein

15 Falkendom

ntlich ยง mehrmals/monat ยง seltener ยง (noch) nie ยง ntlich ยง mehrmals/monat ยง seltener ยง (noch) nie ยง

20 MMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMM

wรถc

19 MMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMM

19 andere

nie gehรถrt ยง

nie gehรถrt ยง

nie gehรถrt ยง

nie gehรถrt ยง

wรถchentlich ยง mehrmals/monat ยง seltener ยง (noch) nie ยง

10 Hechelei

wรถchentlich ยง mehrmals/monat ยง seltener ยง (noch) nie ยง

nie gehรถrt ยง

wรถchentlich ยง mehrmals/monat ยง seltener ยง (noch) nie ยง

09 Stadtpalais

18 Zweischlingen

nie gehรถrt ยง

wรถchentlich ยง mehrmals/monat ยง seltener ยง (noch) nie ยง

08 Samโ s

nie gehรถrt ยง

nie gehรถrt ยง

wรถchentlich ยง mehrmals/monat ยง seltener ยง (noch) nie ยง

07 Elephant Club

nie gehรถrt ยง

nie gehรถrt ยง

wรถchentlich ยง mehrmals/monat ยง seltener ยง (noch) nie ยง

06 Movie

wรถchentlich ยง mehrmals/monat ยง seltener ยง (noch) nie ยง

nie gehรถrt ยง

wรถchentlich ยง mehrmals/monat ยง seltener ยง (noch) nie ยง

nie gehรถrt ยง

wรถchentlich ยง mehrmals/monat ยง seltener ยง (noch) nie ยง

04 Ostbahnhof

05 Ringlokschuppen wรถchentlich ยง mehrmals/monat ยง seltener ยง (noch) nie ยง

17 Pascha

nie gehรถrt ยง

03 Stereo

16 AJZ

nie gehรถrt ยง

wรถchentlich ยง mehrmals/monat ยง seltener ยง (noch) nie ยง wรถchentlich ยง mehrmals/monat ยง seltener ยง (noch) nie ยง

02 JZ Kamp

nie gehรถrt ยง

wรถchentlich ยง mehrmals/monat ยง seltener ยง (noch) nie ยง

01 Forum

Wie oft gehst Du ungefรคhr in folgende โ บTanzlokaleโ น in Bielefeld?

03.2 โ 4 freizeitverhalten/vorlieben

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------

(Bitte entsprechendes ankreuzen/eintragen)

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------

S. 2


(Nr.)

02 ยง 02 ยง

ยง ยง

02 ยง 02 ยง

ยง ยง

Bedienung/Personal

Niedrige Preise

03 ยง

03 ยง

03 ยง

03 ยง

03 ยง

03 ยง

03 ยง

03 ยง

04 ยง

04 ยง

04 ยง

04 ยง

04 ยง

04 ยง

04 ยง

04 ยง

05 ยง

05 ยง

05 ยง

05 ยง

05 ยง

05 ยง

05 ยง

05 ยง

unwichtig

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------

02 ยง 02 ยง

ยง ยง

Ambiente (Einrichtung)

Publikum

Live-Musik

Atmosphรคre allgemein

01

02 ยง 02 ยง

01 ยง 01 ยง

Musikrichtung

Musikmix

sehr wichtig

Worauf achtest Du bei Deiner Auswahl besonders; was ist Dir wichtig?

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------

MMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMM

Warum? MMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMM

Welche der aufgezรคhlten Lรคden sind Deine 3 Favoriten?

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------


04.1–2 musikalische vorlieben

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------

MMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMM

MMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMM

MMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMM

Was fehlt – Deiner Meinung nach – im Bielefelder Nachtleben; welche Angebote würdest Du Dir allgemein wünschen?

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------

03 MMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMM in MMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMM

02 MMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMM in MMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMM

01 MMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMM in MMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMM (Stadt/Land)

Gibt/gab es einen Club/eine Diskothek in einer anderen Stadt (national oder international), den/die Du Dir für Bielefeld wünscht?

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------

02 MMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMM wo? MMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMM

01 MMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMM wo? MMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMM

Welche sind – Deiner Meinung nach – die besten 2 Bielefelder Party-Reihen? (z.B. ›Madwax‹ im Kamp; ›Tinitus‹ im Forum, …)

03.5–7 freizeitverhalten/vorlieben

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------

(Bitte entsprechendes ankreuzen/eintragen)

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------

S. 


ja ยง egal ยง nein ยง ja ยง egal ยง nein ยง ja ยง egal ยง nein ยง

07 Electro/Minimal

08 Techno/House

09 Trance /Goa

19 MMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMM ja ยง egal ยง nein ยง

ja ยง egal ยง nein ยง

ja ยง egal ยง nein ยง

ja ยง egal ยง nein ยง

ja ยง egal ยง nein ยง

ja ยง egal ยง nein ยง

ja ยง egal ยง nein ยง

ja ยง egal ยง nein ยง

ja ยง egal ยง nein ยง

ja ยง egal ยง nein ยง

20 MMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMM ja ยง egal ยง nein ยง

18 Balkan/Gypsy

17 Blues /Jazz/Nu-Jazz

16 Funk /Soul

15 Dub/Dubstep

14 Reggae/Dancehall

13 Hip Hop/Rโ nโ B

12 Country

11 Schlager

10 Eurodance

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------

nur einem genre ยง verschiedenen genres ยง

egal. hauptsache gute musik ยง

(Nr.)

Welche Musik sollte hรคufiger gespielt werden?

Was gefรคllt Dir besser auf einer Party? Es wird Musik gespielt aus โ ฆ

(Nr.)

Welche der aufgezรคhlten Genre hรถrt man zu oft, wenn man abends ausgeht?

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------

ja ยง egal ยง nein ยง ja ยง egal ยง nein ยง

06 Drum & Bass

05 Emo /Hardcore

ja ยง egal ยง nein ยง ja ยง egal ยง nein ยง

04 Ska/Punk

ja ยง egal ยง nein ยง

02 Indie/Alternative

03 Metal/Hardrock

ja ยง egal ยง nein ยง

01 Pop /Rock

Welche Musikrichtung (Genre) liegt Dir? ยปAuf einer Party hรถre ich gerne โ ฆ?ยซ


02 ยง

01 ยง

03 Update

02 ยง 02 ยง 02 ยง

01 ยง 01 ยง 01 ยง

08 nightlife-bielefeld.de

09 MySpace

10 StudiVZ

12 MMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMM

01 ยง

02 ยง

03 ยง

03 ยง

03 ยง

03 ยง

03 ยง

03 ยง

03 ยง

03 ยง

03 ยง

03 ยง

03 ยง

03 ยง

03 ยง

04 ยง

04 ยง

04 ยง

04 ยง

04 ยง

04 ยง

04 ยง

04 ยง

04 ยง

04 ยง

04 ยง

04 ยง

04 ยง

05 ยง

05 ยง

05 ยง

05 ยง

05 ยง

05 ยง

05 ยง

05 ยง

05 ยง

05 ยง

05 ยง

05 ยง

05 ยง

unwichtig

Was denkst Du ist das wichtigste Medium, um eine Veranstaltung zu promoten?

(Nr.)

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------

11 MMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMM

02 ยง

02 ยง

01 ยง

07 Ultimo online

01 ยง

02 ยง

01 ยง

06 Website des Veranstalters

02 ยง

01 ยง

05 โ บMundpropagandaโ น

01 andere websites

02 ยง

01 ยง

04 MMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMM

02 ยง

01 ยง

02 Ultimo

02 ยง

01 ยง

02 Plakate

01 andere zeitschrift

02 ยง

01 ยง

01 Flyer

sehr wichtig

Wie wichtig sind folgende Medien, um Dich รผber Partys, Disko-Programm & Konzerte zu informieren?

05.1โ 3 kommunikation

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------

(Bitte entsprechendes ankreuzen/eintragen)

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------

S. 4


MMMMMMMMMMMMMMMM

ja ยง nein ยง noch nicht ยง

facebook

ja ยง nein ยง noch nicht ยง

ja ยง nein ยง noch nicht ยง

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------

ยฉ jan bock (heim.werker@web.de) // fachhochschule bielefeld, fachbereich gestaltung

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------

MMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMM@ MMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMM myspace.com/ MMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMM

Kein Spam. Versprochen!

Mรถchtest Du wissen, was es mit diesem Fragebogen auf sich hat? Dann trage Deine E-Mail-Adresse (oder Deine MySpace-URL) hier ein!

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------

MySpace

ja ยง nein ยง noch nicht ยง

StudiVZ

Hast Du einen Account bei einem der folgenden Netzwerke?

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------


S.

1.

Analyse /×××××××××××××××××××××× Identitätsentwicklung / Umsetzung

Umfrage-Ergebnisse Auswertung Die jeweiligen Listen und Diagramme finden sich im Anschluss der Auswertung; Die Kennzeichnungen am Rand (St …) weisen auf die jeweilige Statistik.

Die Testpersonen waren größtenteils Gäste im Mellow Gold (Café/Bar), Kunden des Frisörsalons Schicksaal, sowie Freunde und Bekannte. Somit kann die Aussage der resultierenden Ergebnisse und Statistiken nur als deskriptiv angesehen werden; empirische Forschung ist nicht das Ziel. Die Auswahl der Probanden ist bereits begrenzt auf das geplante Zielpublikum: Mittzwanziger bis Mittdreißiger (gerne auch älter; die sog. ›gesunde Mischung‹); Studenten, Facharbeiter und Freiberufler aus den kreativen und akademischen Bereichen; Kultur-Interessierte.

— 0 1 P ER S Ö NL IC H E S —

Teilnehmeranzahl

87 Personen

aufgeteilt in 36 Frauen (42 %) und 50 Männer (58 %)

Alter

18 – 22

6 × (7 %)

23 – 29 33 × (38,4 %)

30 – 39

39 × (45,3 %)

40 – 49

7 × (8,1 %)

50 – 60

1 × (1,2 %)

über 60

Gruppe 40+ zusamengefasst: 8 × (9,3 %)

Tätigkeit aufgeteilt in 30 Studenten/innen (34,9 %)

4 Auszubildende (4,6 %)

32 Angestellte (37,2 %)

19 Selbstständige & Freiberufler/innen (22,1 %)

1 × arbeitssuchend (1,2 %)

Wohnhaft aufgeteilt in 28 gebürtige Bielefelder (32,6 %)

51 Wahl-Bielefelder (59,3 %)

7 aus anderen Städten (8,1 %)

(Hannover, Berlin, Frankfurt a. M., Bünde, Steinhagen, Århus/DK)

1


S.

— 0 2 INTER ES SE N —

St 1

Die Befragten sind stark Musik-interessiert. Knapp 70 % bejahen die Aussage ›Ich interessiere mich für Musik‹ mit ›stimmt völlig‹; weitere 1,8 % mit ›stimmt‹. Der Punkt ›Musik‹ stellt somit das größte Interessengebiet dar und erreicht eine Gesamtpunktzahl von 307 Punkten. (Höchstpunktzahl: 344; Mittelwert/Unentschieden: 172) Die Befragten sind größtenteils Kunst-interessiert: ca. 60 % stimmen der Aussage zu, 25 % sind unentschieden. Das Interessensgebiet ›Kunst‹ erreicht mit 238 Punkten den zweiten Platz. Etwas weniger Zustimmung (219 Pkte) erzielt die Aussage ›Ich interessiere mich für Mode‹: ca. 50 % stimmen zu, 35 % sind unentschieden - also weder besonders Mode-interessiert noch -uninteressiert. Ähnlich verhält es sich mit dem Politik-Interesse. Ebenfalls ca. 50 % geben an, sich mit Politik zu beschäftigen; ca. 32 % sind unentschieden. Punktzahl: 214. Das Sport-Interesse stellt den schwächsten Punkt dar. Hierbei sind die Stimmen relativ gleichmäßig sowohl auf die Zustimmung als auch auf die Ablehnung verteilt. So geben ca. 32 % an, Sport-interessiert zu sein, 30 % sind unentschieden und ca. 38 % geben an, weniger oder gar nicht Sport-interessiert zu sein. Punktezahl: 162. Als weitere Interessen wurden z. B. ›Fotografie‹, ›Design‹, ›Essen/Trinken‹, ›Film‹ oder einfach ›(Mit-)Menschen‹ genannt.

— 0 3. 1 FR EI ZE I TVE RH A LTE N —

Die Umfrage hat gezeigt, dass die Befragten relativ häufig ausgehen. Hierbei wurde speziell nach dem regelmäßigen Besuch von Cafés ⁄ Restaurants ⁄ Kinos ⁄ Ausstellungen ⁄ Konzerten ⁄ Lesungen ⁄ Partys und Diskos gefragt.

Die große Mehrheit von über 95 % hat hierbei angegeben, regelmäßig in ein Café zu gehen; ca. 40 % sogar mehrmals pro Woche bis täglich. Der Restaurant-Besuch scheint hingegen ungleich alltäglich: Über 50 % der Befragten speisen hiernach eher unregelmäßig aushäusig; ca. 35 % geben an, ›selten bis nie‹ in ein Restaurant zu gehen. 76% erklären regelmäßig ins Kino zu gehen, davon 16 % ›mehrmals pro Monat‹. Der Besuch einer Ausstellung gehört für ca. 63 % der Befragten zur regelmäßigen Freizeitbeschäftigung. Ebenfalls über 60 % der Befragten gehen ›mehrmals pro Jahr‹ zu einem Konzert; darüber hinaus erklären ca. 13 % den monatlichen bis wöchentlichen Konzertbesuch. Weitaus unbeliebter scheint sich die Teilnahme an einer Lesung darzustellen: Der Großteil von ca. 77 % besucht sie nur ›seltener‹; ca. 22 % mehrmals pro Jahr. In Bezug auf den wichtigsten Punkt – der Besuch von Partys/Diskos – erweisen sich die Testpersonen als Zielgruppen-adäquat. So stellt der Besuch eben jener die zweitbeliebteste Freizeitbeschäftigung (hinter dem Café-Besuch) dar. Von den Befragten erklären ca. 93 %, dass sie regelmäßig auf eine Party und/oder in eine Disko gehen. Ca. 63 % davon geben an, ›mehrmals pro Monat‹ bis ›mehrmals pro Woche‹ tanzen zu gehen.

1 Mellow Gold Karl-Eilers-Straße 22

Salon Schicksaal Karl-Eilers-Straße 24

St 2


S.

Analyse /×××××××××××××××××××××× Identitätsentwicklung / Umsetzung

Die daran anschließende Frage bezog sich auf eben den Party-/Disko-Besuch. So wurde nach dem beliebtesten Wochentag für die Tanzveranstaltung gefragt. Erwartungsgemäß fokussierten sich die Antworten auf die Wochenendtage Freitag und Samstag, wobei der Samstag mit 61 zu 50 Stimmen (Mehrfachnennungen waren möglich) vorne liegt. An dritter Stelle folgt der Donnerstag mit 16 Stimmen; die restlichen Tage sind zu vernachlässigen.

— 0 3 . 2 FR EI ZEITVER H A LTE N —

Ein Ziel der Umfrage war eine Bestandsaufnahme der Beliebtheit der gegebenen Veranstaltungsorte und Diskotheken. Im ersten Teil wurde die Häufigkeit der Besuche dieser Lokalitäten erfragt. Hierbei muss erwähnt werden, dass die vorgegebenen Auswahlmöglichkeiten etwas unglücklich gewählt waren. So konnte man in Zusammenhang mit der jeweiligen Örtlichkeit (aufgelistet waren alle bekannten Diskotheken, ›Klubs‹ und andere TanzVeranstaltungsorte in Bielefeld) wählen zwischen: ›wöchentlich‹ ⁄ ›mehrmals pro Monat‹ ⁄ ›seltener‹ ⁄ ›(noch) nie‹ ⁄ ›nie gehört‹. Da besonders in Bielefeld das Angebot überschaubar ist und die jeweiligen Veranstalter unregelmäßig und untereinander abwechselnd Interessantes anbieten, besucht man in der in der Regel nicht nur eine bestimmte Lokalität sondern richtet sich nach eben jenem, wechselnden Angebot. Das beliebte Jugendzentrum Kamp z. B. veranstaltet im Monat ungefähr 2 – 3 Partys (Konzerte nicht mitgerechnet). Somit kommt – selbst wenn man es wollte – der wöchentliche Besuch bei einigen Lokalitäten gar nicht in Betracht. Ebenfalls die Abstufung zwischen ›mehrmals pro Monat‹ und ›seltener‹ war für viele Befragte irreführend. Wenn jemand nur wenige Male im Monat tanzen geht, dann aber in bestimmte Diskotheken, kann er nicht ›mehrmals im Monat‹ eine bestimmte location besuchen.

Dessen ungeachtet bezeichnen die Abstufungen einen Trend und lassen eine Rangordnung der Veranstaltungsorte zu. Hierbei landen das Forum und das JZ Kamp klar auf den ersten beiden Plätzen. Eben jene zeichnen sich durch ein – bereits erwähntes – unregelmäßiges Programm aus und werden von Vereinen getragen und geführt. Im Gegensatz dazu sei die Diskothek Stereo erwähnt, die bei dieser Befragung auf Platz 5 gelandet ist. Die Macher des am Neuen Bahnhofsviertel beheimateten ›Tanztempels‹ legen den Schwerpunkt auf ein wöchentlich wiederholtes Programm und sind profitorientierter ausgerichtet als die Erstplatzierten. Die hohe Wertung stellt eine Ausnahme dar, da ähnlich konzipierte Diskos wie die direkten Nachbarn Elephant Club und Pasha weitaus schlechter abschneiden und auf den hinteren Plätzen rangieren.

Unter den aufgelisteten, vorgegebenen Lokalitäten befindet sich das Elfenbein. Diese Listung kann als sogenannte Kontrollinstanz angesehen werden, da das Elfenbein in Bielefeld seit ca. einem Jahr nicht mehr existiert. So wurde gewertet, ob und wie oft die Probanden diesen ›Fehler‹ bemerken. Von 86 taten dies nur 11 Personen (ca. 13 %). Aus diesem Grund – und weil das Elfenbein immerhin Platz 14 von insgesamt 17 erreicht – kann über eine präzise Aussagekraft dieser Frage spekuliert werden.


S.

— 0 3. 3 F R EIZEI TVE RH A LTE N —

St 

Die vorangestellte Frage richtet sich in ihrer eigentlichen Ausrichtung auf die Häufigkeit der Besuche der jeweiligen Lokalitäten. Um die in ihrem Ergebnis erstellte Rangliste zu verifizieren, wurden die Probanden gebeten, aus dieser Liste ihre drei beliebtesten Veranstaltungsorte zu wählen. Diese Frage gehört leider zu denen, die von einigen ausgelassen und nicht beantwortet wurde. Somit ist eine Vollständigkeit und ein präziser Abgleich nur bedingt möglich, wenngleich auch hier ein Trend abzulesen ist: Wie bei Frage 03.2 belegen das Forum (50 Stimmen) und das Kamp (44 Stimmen) mit signifikantem Abstand die ersten beiden Ränge. Anders als bei vorangestellter Frage erreicht das Stereo sogar den 3. Platz (22 Stimmen), dicht gefolgt vom Ostbahnhof (20 Stimmen), der vorher auf Platz 3 lag. Auch wenn die Antworten unvollständig sind, bestätigen sie doch das gewonnene Bild, nach dem man zwischen beliebten und weniger beliebten Lokalitäten unterscheiden kann. So sind auch die unteren Plätze vergleichbar: Das Pascha z.B. landet im vorangehenden Ranking auf dem letzten Platz und bekommt dem entsprechend hier nur eine Stimme.

Im Zusammenhang mit der Frage nach den Top 3 wurde nach einer Begründung der Wahl gebeten. Die häufigsten und oftmals gleichen Antworten bezogen sich auf die dort gespielte Musik, die Atmosphäre und auf das Publikum.

— 0 3. 4 FR EI ZE I TVE RH A LTE N —

Um die Entscheidungen für oder gegen eine Lokalität etwas mehr eingrenzen zu können, wurde danach gefragt, was bei der Auswahl wichtig sei, bzw. welche Faktoren auschlaggebend für die Wahl sein können. Es handelt sich um eine Polaritätenfrage, bei der in fünf Abstufungen zwischen ›sehr wichtig‹ und ›unwichtig‹ gewählt werden konnte. Es stellt sich heraus, dass sowohl die ›Musikrichtung‹ als auch die allgemeine ›Atmosphäre‹ als besonders wichtig ertrachtet wird. So erklären jeweils ca. 60 % der Befragten diese Kriterien für ›sehr wichtig‹ und ca. 30 % für ›wichtig‹. Ebenfalls das ›Publikum‹ scheint großen Einfluss auf die Entscheidung zu haben: Ca. 50 % geben an, es für ›sehr wichtig‹; ca. 40 % es für ›wichtig‹ zu halten. An vierter Stelle rangiert der Punkt ›Musikmix‹. Ca. 70 % erhalten ihn für ›wichtig‹ und ›sehr wichtig‹; ca. 20 % der Befragten sind ›unentschieden‹. Das ›Ambiente‹, hier speziell die Einrichtung der Lokalität, scheint nicht im gleichen Maße ausschlaggebend zu sein. Ca. 25 % sind ›unentschieden‹ und immerhin 12 % der Probanden erklären das Ambiente für ›weniger wichtig‹ und ›unwichtig‹. An den hinteren Stellen rangieren die Kriterien ›Bedienung/Personal‹, ›Live-Musik‹ und ›Niedrige Preise‹. Letzteres bildet das Schlusslicht: Der Großteil von fast 40 % hält die Preise weder für ›wichtig‹ noch für ›unwichtig‹; ca. 28 % geben an, dieses Kriterium für ›weniger wichtig‹ und ›unwichtig‹ zu halten. Auffällig ist, dass besonders die jüngeren Probanden angeben, nicht besonders auf die Preise zu achten, wohingegen die älteren erklären, dass niedrige Preise ausschlaggebend für ihre Wahl seien.

St 4


S.

St 5

Analyse ×××××××××××××××××××××× / Identitätsentwicklung / Umsetzung

— 0 3 . 5 FR EI ZEITVER H A LTE N —

Es gab zu erkennen, welche Party-Reihen im Bielefelder Nachtleben besonders aufgefallen sind und so wurden die Testpersonen nach ihren zwei beliebtesten Veranstaltungsreihen gefragt. Hierbei stellt sich heraus, dass neben etablierten, regelmäßigen Veranstaltungen, wie der ›Electronic Lounge‹ im Forum, die sogenannte ›Shitfuck-Party‹ (oder ›Totenkopf-Party‹) mit signifikantem Abstand auf Platz 1 der Beliebtheit gewählt worden ist. Diese, seit ca. 3 Jahren existierende, Party-Reihe zeichnete sich am Anfang durch einen halblegalen Charakter aus. Als Lokalitäten wurden leerstehende Häuser okupiert (z. B.: ehemals Café Royal; ehemals Neuroserve, beides August-Bebel-Straße) und für die Veranstaltungen umfunktioniert. Besonders war, dass weder Flyer gedruckt noch andere BreitenMedien genutzt wurden um die Veranstaltungen publik zu machen. Kurz bevor eine Party statt fand, tauchte ein auffälliges Totenkopf-Signet (daher der weit verbreitete Name ›Totenkopf-Party‹) an verschiedenen öffentlichen Plätzen in Erscheinung. Dies konnte in konventioneller Form von Plakaten in Cafés, als gesprühtes SchablonenGrafitti an Autobrücken oder gar als überdimensionale Projektion über das gesammte Universitätsgebäude sein. Auffallend war, dass dieses Zeichen weder von Orts- und Datumsangabe, noch von anderen erklärenden Texten begleitet wurde. Dieses chiffrierte Zeichen ließ nur die Eingeweihten wissen, dass demnächst eine Veranstaltung stattfinden würde. Über die genauen Angaben wurde sich persönlich ausgetauscht und das persönliche Netzwerk und eine gut funktionierende Mundpropaganda sorgten für erfolgreiche und gut besuchte Partys. Der Erfolg ist sowohl dem kollektiven Erlebnis-Charakter als auch einer guten und beliebten Musikauswahl (›alles darf, nichts muss‹) zu verdanken. Inzwischen ist die Marke Shitfuck etabliert, ausgezogen aus den baufälligen Häusern und vollkommen legal beheimatet im JZ Kamp. Das Totenkopf-Zeichen ist geblieben, aber auch die Marketingstrategie ist inzwischen an bestehende Konventionen angepasst: Es wird geworben mit Plakaten (samt Datumsangabe) und mit Hilfe des Internets. Gründe sind – wie zu vermuten – Probleme bei der Suche nach passenden Örtlichkeiten und vor allem die Schwierigkeiten mit dem Ordnungsamt.

St 6

— 0 3 . 6 FR EI ZEITVER H A LTE N —

Es wurde nach einem Klub bzw. einer Diskothek in einer anderen Stadt gefragt (national oder international), den sich die jeweiligen Befragten für Bielefeld wünschen würden. Ziel dieser Frage war es einerseits, zu erkennen, welche Art von Etablissement vermisst wird und ob es einen Trend gibt an dem man sich orientieren könnte. Andererseits diente die Frage dem Blick über den Tellerrand und zur Vervollständigung der Liste zur Marktanalyse.

Wie zu erwarten, wurden vor allem kleine und auffalende Klubs, die in Großstädten wie Hamburg und Berlin ansässig sind, genannt. Es gab fast keine Mehrfachnennungen und somit bleibt nur das ›Molotow‹ in Hamburg zu erwähnen, welches sich durch eine dreifache Erwähnung hervorgetan hat.


S.

— 0 3. 7 FR EI ZEITVE RH A LTE N —

St 7

Mittels der sich anschließenden Frage nach dem, was dem Bielefelder Nachtleben fehle und was man sich konkret wünsche, sollte meine subjektive Auffassung in Bezug auf ein Klub-Defizit bestätigt bzw. revidiert werden. Ferner dient diese Frage der späteren Positionierung des geplanten Produkts. In den gegebenen Antworten zeigt sich, dass die Probanden – obwohl nicht von mir über meine Absicht instruiert – meine subjektive Einschätzung teilen: Viele geben an, dass sie sich einen kleinen Klub für Bielefeld wünschen, der mit einem regelmäßigen und erlesenen Programm die Lücke im Nachtleben füllt, die Großraum-Diskotheken und unregelmäßige Partys der übrigen Veranstalter hinterlassen. Auch meine Auffassung von einem Ort, der gelebt und nicht ›durchgestylt‹ ist, an dem Platz ist für Live-Musik und für Kunst und Kultur, wird durch die Antworten vollends bestätigt. Zusammenfassend wird sich eine kleine, nicht elitäre Lokalität gewünscht, in der eine sog. ›alternative‹ Kultur gepflegt und Musik gespielt wird, die den eingetretenen Pfaden der Populärkultur fern ist.

— 0 4 . 1 M U S I KA L I SCH E VO RL I E B E N —

Es galt zu ermitteln, welche Musikrichtungen bei der Zielgruppe ›angesagt‹ sind; welche Musikrichtungen gerne bei Tanzveranstaltungen gehört werden und welche eher unbeliebt sind. Entschieden werden konnte über 18 geläufige Genres, des weiteren gab es die Möglichkeit, zwei weitere, nicht aufgeführte, Genres dazuzufügen. Bei diesem Punkt ging es darum, die momentan geläufigen Musikauswahlen auf Partys zu hinterfragen und um eine Erkundschaftung von möglichen neuen Trends. Die Ergebnisse zeigen, dass die Probanden die konventionellen Stilrichtungen wie ›Pop/Rock‹ anscheinend am meisten wertschätzen. Ihre Auswahl lässt sich problemlos mit den favorisierten Lokalitäten in Einklang bringen; es gab keine großen Überraschungen. An erster Stelle der Beliebtheit rangiert ›Funk/Soul‹. Die im Mittelfeld platzierten Genres wie ›Reggae/Dancehall‹ zeichnen sich in der Auswertung durch stärkere Polarisierung aus. Die Stimmen verteilen sich auf Zustimmung und Ablehnung; weniger auf den Mittelwert. An letzter Stelle steht der ›Schlager‹. Mehr als 70 % der Befragten geben an, ihn nicht auf einer Party hören zu wollen.

Interessanter als die vorhersehbare Liste erscheinen die hinzugefügen Genres: So finden sich darunter ebenso neue und momentan selten gespielte Stile wie ›Grime‹ (aus GB stammend; Mischung aus Hip Hop und elektronischer Musik), wie ältere, fast vergessene Tanzmusik-Richtungen wie ›Swing‹ und ›60’s Beat‹. Diese Ergänzungen können als Hinweise verstanden werden und es ist zu überdenken, die eine oder andere Musikrichtung in das geplante Repertoire aufzunehmen.

St 8


S.

St 9

Analyse /×××××××××××××××××××××× Identitätsentwicklung / Umsetzung

— 0 4 . 2 M US I KA L IS CH E VO RL I E BE N —

An die allgemeine Einstufung der jeweiligen Musikrichtungen anschließend, standen die Fragen ›Welche der aufgeführten Genres hört man zu oft wenn man abends ausgeht?‹ und ›Welche sollten häufiger gespielt werden?‹. Die Absicht war eine Konkretisierung des gewonnenen Bildes: Welches Genre muss gefördert werden und welches wird durch das bestehende Angebot ausreichend repräsentiert.

Diese Frage wurde von einem Großteil der Probanden nicht mit einer Antwort bedacht und somit ist eine objektive und relevante Auswertung leider nicht möglich. Überdies schien die Frage in ihrer Länge für Verwirrung gesorgt zu haben: Einige derjenigen, die sie beantwortet haben, verwechselten offenbar die Pole ›zu oft‹ und ›häufiger‹. Diese Antworten wurden nicht in die Auswertung übernommen.

Dennoch bestätigen die gültigen Stimmen das zuvor gewonnene Bild. So wurden – ihrer Beliebtheit entsprechend – die Genres ›Funk/Soul‹, ›Indie/Alternative‹, ›Hip Hop/R’n’B‹ und ›Elektro/Minimal‹ auf die Liste der häufiger zu spielenden Genres gewählt.

Darüber hinaus wurde nach der Vorliebe der Probanden in Bezug auf die allgemeine musikalische Gestaltung einer Veranstaltung gefragt. Hier zeigt sich, dass nur 7 % eine monothematische Veranstaltung, bei der nur ein Genre gespielt wird, bevorzugen. Der Rest der Testpersonen entschied sich in gleichen Teilen von 46,5 % sowohl für die Vielfalt an verschiedenen Musikrichtungen,als auch für die Aussage ›Egal - Hauptsache gute Musik‹.

St 10

— 0 5 . 1 KO M M U NI KATI O N —

Ein besonderes Augenmerk richtet sich auf den letzten Punkt: die ›Kommunikation‹. Meine geplante Arbeit beinhaltet neben der Gestaltung der üblichen Medien auch die Überlegung, welche Kommunikationswege genutzt werden sollten, um den Rezipienten bestmöglich zu erreichen. So wurde nach den Medien gefragt, die von den Testpersonen genutzt werden, um sich über kommende Veranstaltungen zu informieren. In der Liste der zu bewertenden Medien befanden sich ebenso klassische Promotion-Medien wie ›Flyer‹ und das Stadtmagazin ›Ultimo‹, wie auch Internet-Community-Plattformen wie ›MySpace‹ und ›StudiVZ‹. Im Allgemeinen sollte also geklärt werden, welche Kommunikationsformen in der späteren Arbeit bedacht werden sollten und welche man ausklammern kann.


S.

Als die mit Abstand wichtigste Kommunikationsform wurde die nur bedingt steuerbare ›Mundpropaganda‹ angesehen. Fast 80 % der Befragten gaben an, sie für ›sehr wichtig‹ zu halten. An zweiter Stelle rangiert der ›Flyer‹, dicht gefolgt von ›Plakate‹ und ›Ultimo‹: Immerhin ca. 75 % erklären das Stadtmagazin zu einer ›wichtigen‹ und ›sehr wichtigen‹ Informationsquelle. Im Gegensatz dazu scheint nur eine geringe Anzahl der Probanden die kleinformatige Broschüre ›Update‹ (»das Freizeitmagazin«) und ihren vergleichbaren Veranstaltungskalender zu nutzen. Über 50 % halten die ›Update‹ für ›unwichtig‹. Bei den neuen Medien schneiden die Internet-Präsenzen der jeweiligen Veranstalter am besten ab – knapp vor dem Online-Angebot der ›Ultimo‹. Dennoch sind diese beiden Punkte nur im Mittelfeld angesiedelt. Die Netzwerk-Plattformen ›MySpace‹ und ›StudiVZ‹ scheinen für die Befragten eine ebenso geringere Rolle zu spielen. Hierbei muss erwähnt werden, dass die knappe Mehrzahl der Befragten keinen ›Account‹ bei einer dieser Plattformen besitzt. Dementsprechend wird das Angebot dieser Portale nicht genutzt und das Medium als unwichtig erachtet. Das Schlusslicht der relevanten Informationsquellen bildet die scheinbar weitgehend unbekannte Internetseite ›nightlife-bielefeld.de‹: ca. 78 % stuft sie als ›weniger wichtig‹ und ›unwichtig‹ ein.

— 0 5 . 2 KO M M U NI K ATI O N —

St 11

Zur Verifizierung der erhaltenen Ergebnisse in Bezug auf die Kommunikations-Medien wurden die Probanden gefragt, welches Medium sie als das wichtigste erachten, um eine Veranstaltung zu promoten. Der vorherigen Auswertung entsprechend wurde die ›Mundpropaganda‹ mit großem Abstand (42 Stimmen) auf die erste Position gewählt. An zweiter und dritter Stelle rangieren ›Ultimo‹ und ›Flyer‹ mit jeweils 17 und 14 Stimmen. Die restlichen Medien sind in dieser Erhebung auf Grund ihrer geringen Stimmen-Anzahl zu vernachlässigen.

— 0 5 . 3 KO M M UNI K ATI O N — Der letzte Punkt bezieht sich auf die bereits erwähnten Netzwerk-Plattformen. So wurde erhoben, wer einen Account bei den jeweiligen Portalen eingerichtet hat und wer ggf. plant sich anzumelden. Ca. 43 % der Befragten besitzen einen Zugang zu ›StudiVZ‹, ca. 35 % zu ›MySpace‹ und nur ca. 12 % zu ›facebook‹. Jeweils geringe Anteile der Befragten (unter 5 %) geben an, bald Mitglied bei einer der Communities werden zu wollen.

Bei der Auswertung des Fragebogens hat sich gezeigt, dass sich die Vorlage als zu komplex und zu umfangreich dargestellt hat. Einige Fragen wurden – wie erwähnt – nur unzureichend beantwortet. Die Gliederung der Frage 03.2 erwies sich als unzutreffend. Dessen ungeachtet bilden die erhaltenen Ergebnisse ein verwertbares Bild über die von mir gewählte Zielgruppe. Ich kann die gewonnenen Erkenntnisse für die Konzeption und Kommunikation des geplanten Klubs verwenden.

St 12


Analyse /×××××××××××××××××××××× Identitätsentwicklung / Umsetzung

S.

1.4

Umfrage-Ergebnisse Diagramme & Statistiken

St 1

— 02 —

Ich interessiere mich für …

Musik

STIMMT VÖLLIG

Kunst

STIMMT

UNENTSCHIEDEN

Mode

STIMMT WENIGER

Politik

STIMMT NICHT

Sport


S.

St 2

— 03.1 —

Wie oft besuchst Du … ?

ein Kino

eine Ausstellung

MEHRMALS/ WOCHE

MEHRMALS/ MONAT

ein Café

ein Restaurant

 – 7 MAL / WOCHE

1 –  MAL / WOCHE

ein Konzert

MEHRMALS/JAHR

MEHRMALS /MONAT

eine Lesung

SELTENER, NIE

SELTENER, NIE

eine Party/ Disko


Analyse /×××××××××××××××××××××× Identitätsentwicklung / Umsetzung

S.

St 

— 03.3 —

Wie oft gehst Du ungefähr in folgende

/

Welche der aufgezählten Läden

›Tanzlokale‹ in Bielefeld?

sind Deine  Favoriten?

0 3.2

03.3

Rang

Name

Punkte

/

[Rang]

Stimmen

01

Forum

198

/

[01]

50

02

JZ Kamp

187

/

[02]

44

0

Ostbahnhof

165

/

[04]

20

Plan B

165

/

[05]

14

04

Sounds

162

/

[09]

04

05

Stereo

15

/

[0]

22

06

AJZ

149

/

[06]

1

07

Movie

147

/

[07]

11

08

Ringlokschuppen

141

/

[08]

06

09

Falkendom

17

/

[11]

02

10

Café Europa

119

/

[1]

Ø

11

Hechelei

116

/

[12]

01

12

Zweischlingen

111

/

[12]

01

1

Sam’s

108

/

[11]

02

14

Elfenbein

105

/

[1]

Ø

15

Stadtpalais

100

/

[12]

01

16

Elephant Club

097

/

[10]

0

17

Pascha

082

/

[11]

02


S.

St 4

— 0 3. 4 —

Worauf achtest Du bei Deiner Auswahl besonders; was ist Dir wichtig?

Musikrichtung

Musikmix

Live Musik

Publikum

Bedienung

niedrige Preise

SEHR WICHTIG

WICHTIG

UNENTSCHIEDEN

WENIGER WICHTIG

Atmosphäre

UNWICHTIG

Ambiente


Analyse /×××××××××××××××××××××× Identitätsentwicklung / Umsetzung

S.

St 5

— 0 3. 5 —

Welche sind – Deiner Meinung nach – die besten 2 Bielefelder Party-Reihen?

Rang

Name

Veranstaltungsort

Stimmen

01

Shitfuck/Totenkopf

divers / JZ Kamp 

02

Electronic Lounge

Forum

18

0

Tinitus Party

Forum

10

04

Visions Party

Forum

08

05

Eurodance Party

Ostbahnhof

07

06

Madwax Party

JZ Kamp

06

07

Glücklich?!-Party

JZ Kamp

05

08

Love Disco Style

WG Kaiser / JZ Kamp

0

Šljivovica

Milestones/Ostbhf

0

09

Elektronika

Stereo

02

Artists Party

Artists Unlimited

02

10

AJZ Disko

AJZ

01

Drum Meets Bass

Stereo

01

Ladyshake

AJZ

01

Popsecret

JZ Kamp

01

Calling …

Ostbahnhof

01

Tequila Party

JZ Kamp

01


S.

St 6

— 03.6 —

Gibt/gab es einen Klub/eine Diskothek in einer anderen Stadt (national oder international), den/die Du Dir für Bielefeld wünscht?

Name

Ort [Land]

Name

Ort [Land]

Forum

Enger

Grünspan

Hamburg

Atomic Café

München

Dr. Pong

Berlin

WMF Club

Berlin

Mojo Club

Hamburg

Roxy

Essen

Rosies

Berlin

Komm

Nürnberg

DC 1_0

Ibiza [E]

Electro Osho

Göttingen

Olga Bar

Ulm

Tivoli

Bremen

Le Grande

Dortmund

Hafenklang

Hamburg

Suite 2

Dortmund

Weekend

Berlin

Watergate

Berlin

Baccara

Pforzheim

Rio

Berlin

-Zimmer-Wohnung

Hamburg

Vera

Groningen [NL]

Flex

Wien [A]

Rose Club

Köln

Pudel Klub

Hamburg

Astra Stube

Hamburg

Robert Johnson

Frankfurt/Main

Plastic People

London [GB]

Palais X-tra

Zürich [CH]

Schlachthof

Wiesbaden

Molotow

Hamburg

Prime Club

Köln

Cookys

Frankfurt/Main

Omen

Frankfurt/Main

Gebäude 9

Köln

Stadtgarten

Köln

Hammond Bar

Köln

Sappho

Paderborn

Icon

Berlin

Culture Club

Gent [B]

Gleis 22

Münster

Fabric

London [GB]

Übel & Gefährlich

Hamburg

Jolly Joker

Braunschweig

Kulturzentrum Kreuz

Fulda

Apropo

Köln

Underground

Köln

Cocoon Club

Frankfurt/Main

Klup

Münster

China Lounge

Hamburg

Solar

Berlin

Luna Bar

Münster

Unique

Düsseldorf

Suite

Stuttgart


S.

St 7

Analyse /×××××××××××××××××××××× Identitätsentwicklung / Umsetzung

— 0 3. 7 —

Was fehlt – Deiner Meinung nach – im Bielefelder Nachtleben; welche Angebote würdest Du Dir allgemein wünschen?  Antworten ohne Wertung und Ordnung aufgelistet Unkompliziertheit / Einen Klub mit regelmäßigem, gutem Programm  als Alternative zu den Einzelveranstaltungen im Kamp, Forum, … etc. / Angebote für 40+ / Mehr Vielfalt / Guter Electro / Nicht immer das Gleiche / Alles! / Reggae & Dancehall / Location wo man ab Juli weiterhin rauchen darf / Mehr Partys wie Shitfuck / Sitzen + Essen + Tanzen / Kleine Stadt-Klubs (Bar + Tanzfläche) / Studentenläden / Mehr Auswahl / Mehr Klub-Auswahl mit speziellerem Programm  weniger Kombinate & Vereine / Partymeile wie in Münster / Mehr Alternatives, weniger Chic / Guter Klub mit guter Musik / Sofa-Bar-Klubs / Open-Air Partys / Wohnungen zum Klub umfunktioniert / Gute Electro-Klubs / Mehr Balkan & Gypsy / Bessere Absprache  entweder es sind viele Partys oder keine / Kleine gemütliche Bars mit Tanzfläche / Klub in dem die Ohren heil bleiben / Baggersee & gutes Wetter / Frauen / Electro & New Rave / Kleine Veranstaltungen  Djs + Live / Alter Soul / WG Partys / mehr Abwechslung / Deko & Raumausstattung / Mehr Konzerte / Mehr Alternative Kneipen (speziell auch Alternative Schwulen Kneipen) / Abgefuckte Kneipen mit Sofamobiliar, Thekencharme und Jukebox-Betrieb / Bin zufrieden / Mehr Live Musik in kleinem Rahmen / Funk Partys / Mehr illegale Partys in netten Locations / Mehr kleinere Klubs / Klubs mit Lo-Fi-Musik / Indiebands / Nothern-Soul-Allnighter / Ordentlich Rock ohne Kinder / Mehr Bars mit Live-Musik / Tanz Tees am Nachmittag / Integrative Programme  Musik + passendes Ambiente + Visuals + Performance + Essen / Sowohl Sitzen, Chillen als auch Tanzen, Party + Kunst  Erlebnis! / Bessere Zusammenarbeit der Veranstalter / Mehr Programm (Exakte Mehrfachnennungen jeweils nur einmal aufgeführt; irrelevante Antworten ausgelassen)


S.

St 8

— 04.1 —

Welche Musikrichtung (Genre) liegt Dir? »Auf einer Party höre ich gerne …?«

Rang

Musikrichtung

Punkte

Rang

Musikrichtung

Punkte

01

Funk/Soul

128

10

Eurodance

071

02

Pop/Rock

124

11

Balkan/Gypsy

067

0

Inide/Alternative

120

12

Dub/Dubstep

066

04

Hip Hop/R’n’B

110

1

Country

09

05

Electro/Minimal

15

14

Metal/Hardrock

07

06

Blues/Jazz/Nu-Jazz

092

Emo/Hardcore

07

07

Drum & Bass

090

15

Trance/Goa

01

08

Reggae/Dancehall

076

16

Schlager

00

09

Techno/House

07

Weitere genannte Genres: 80’er / World Music / Rock’n’Roll / Swing / Boogaloo / Acid-Jazz / Deutsch-Rap / 60’s Beat Dance-Classics / Indietronic / Shanties / Disco / French Sound / Grime


S.

St 9

Analyse /×××××××××××××××××××××× Identitätsentwicklung / Umsetzung

— 04.2 —

Welche der aufgezählten Genres hört man zu oft?

Welche Musik sollte häufiger gespielt werden?

Rang

Rang

Musikrichtung

Stimmen

Musikrichtung

Stimmen

01

Techno/House

18

01

Funk/Soul

18

02

Pop/Rock

16

02

Elektro/Minimal

16

Inide/Alternative

16

0

Hip Hop/R’n’B

1

0

Eurodance

11

04

Inide/Alternative

09

04

Emo/Hardcore

08

05

Drum & Bass

08

Hip Hop/R’n’B

08

06

Dub/Dubstep

07

05

Elektro/Minimal

07

07

Reggae/Dancehall

06

Reggae/Dancehall

07

08

Blues/Jazz/Nu-Jazz

05

06

Drum & Bass

05

09

Pop/Rock

04

Funk/Soul

05

Metal/Hardrock

04

07

Metal/Hardrock

04

Techno/House

04

Schlager

04

Balkan/Gypsy

04

08

Ska/Punk

0

10

Ska/Punk

0

09

Trance/Goa

02

Eurodance

0

Balkan/Gypsy

02

11

Trance/Goa

02

10

Dub/Dubstep

01

Country

02

11

Blues/Jazz/Nu-Jazz

Ø

12

Emo/Hardcore

Ø

Country

Ø

Schlager

Ø


S.

St 10

— 05.1 —

Wie wichtig sind folgende Medien, um Dich über Partys, Disko-Programm & Konzerte zu informieren?

Flyer

Plakate

Ultimo

Update

Mundpropaganda

URL Veranstalter

Ultimo Online

nightlife-bielefeld

MySpace

StudiVz

SEHR WICHTIG

WICHTIG

UNENTSCHIEDEN

WENIGER WICHTIG

UNWICHTIG


Analyse /×××××××××××××××××××××× Identitätsentwicklung / Umsetzung

S.

St 11

— 05.2 —

Was denkst Du ist das wichtigste Medium, um eine Veranstaltung zu promoten?

Rang

Medium

Stimmen

01

Mundpropaganda

42

02

Ultimo

17

0

Flyer

14

04

Plakate

05

05

Ultimo Online

0

06

URL d. Veranstalters

01

StudiVZ

01

07

Update

Ø

nightlife-bielefeld.de

Ø

MySpace

Ø

St 12

— 05.3 —

Hast Du einen ›Account‹ bei einem der folgenden Netzwerke?

StudiVZ

JA

NEIN

MySpace

NOCH NICHT

facebook


×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× S.


×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× ×××××××××××××××× S.


Analyse /×××××××××××××××××××××× Identitätsentwicklung / Umsetzung

S.

Interview Stephen Ja mes Korte Da sich die ›Shitfuck‹-Partys laut der Umfrage-Ergebnisse einer besonders hohen Beliebtheit erfreuen, habe ich mich dazu entschlossen, ein Interview mit STEPHEN durchzuführen, um ihn nach seinem Erfolgskonzept und seiner Meinung über das Bielefelder Nachtleben zu befragen.

Kurzes zur Person: Stephen James Korte (Jahrgang 1969) ist in Irland geboren und 1994 – während einer Zeit bei der Army – nach Deutschland (Lemgo) gekommen. Seit Anfang 2000 lebt er in Bielefeld und arbeitet momentan als Koch im Café Milestones in der August-Bebel-Straße.

Stephen, stell Dich bitte kurz vor und erzähle, was Du tust. s tk : Ich bin Stephen, ich koche gerne, ich bin ein Vater und ein guter Liebhaber.

Seid wann gibt es die so genannten ›Shitfuck‹-Partys? Ich würde sagen seit vier Jahren.

War die erste Party bereits ein voller Erfolg? Klar!

Was denkst Du, warum erfreuen sich die Partys dieser großen Beliebtheit? Weil sie eine Abwechslung von der Realität sind. Es geht um billiges Bier und gute Musik. Die Partys sind unkontrolliert und flexibel, einfach locker. Die Partys waren immer locker.

Wie sieht normaler Weise die Promotion für die Partys aus? Ich bin die Promotion, letzten Endes. Die Leute wissen, was ich tue und mache. Circa ein halbes Jahr bis zwei Monate im Voraus mache ich mir Gedanken und in diesem Freiraum höre ich, was die Leute zu sagen haben über diese Gedanken. Wenn die Ideen nicht akzeptiert sind, dann halte ich sie zurück. Aber eiegentlich übersetze ich alle Ideen, die ich habe, auf irgend eine Art und Weise.

Was war die spektakulärste Aktion in Bezug auf Promotion-Aktivitätetn? Die Aktion an der Uni war schön. (Anmerkung: Während einer großen Veranstaltung an der Universität Bielefeld wurde

mittels eines Hochleistungs-Beamers das Totenkopf-Symbol auf die volle Größe des Gebäudes projeziert.) Gut ausgedacht und schön umgesetzt. Allgemein zur Promotion: Ich träume, was man machen könnte. Kurz vorm Einschlafen bekomme ich die Ideen, spiele mit ihnen und setzte sie meistens um. Zur Uni-Geschichte: Ich wusste, das es möglich ist und fand Leute, die es umsetzen konnten. Ein 15 × 15 Meter Totenkopf an die Uni zu strahlen macht doch sonst keiner. Allgemein geht es bei der Promotion – auch bei Flyern und Postern, die ich mit Tim oder Moty

(Grafiker/Fotograf: Tim Young, Michael Motyka) gemacht habe – um die Reaktion der Leute. Habt Ihr schon einmal Ärger bekommen? Die Aktionen sind ja nicht immer ganz legal. Zum Beispiel bei der Uni gab es schon etwas Ärger, da wir die Veranstalter hätten fragen und für die Erlaubnis 15.000 Euro hätten bezahlen müssen. Die Polizei ist gekommen, aber es gab kein Nachspiel.

1.5


S.

Analyse /×××××××××××××××××××××× Identitätsentwicklung / Umsetzung

Für wie wichtig hälst Du eine Mundpropaganda? Du sagst zwar, Du seiest die Promotion, aber Du kannst ja nicht mit allen Leuten sprechen. Wie wichtig sind dabei gut funktionierende Netzwerke? Die Netzwerke sind wichtig. Sie haben sich über die letzten vier Jahre entwickelt. Das gute an Bielefeld ist, dass es zwar eine Großstadt ist, dabei aber klein genug. Wenn Du einem eine gute Party gibst, wissen nachher vier, dass sie was verpasst haben. Das Netzwerk ist so gut, dass wenn ich bestimmten Leuten etwas ankündige, bald jeder Bescheid weiß und darüber spricht.

Gibt es ein grundsätzliches Konzept für die Partys? Leider haben die Partys schon nach den ersten zwei Jahren ihre Identität und Ziel verloren. Ich versuche zwar, die Individualität zu bewahren, aber durch die Menschenmassen und Unkontrollierbares ist das schwierig. Mein persönliches Ziel ist es, mit diesen Partys dieser Stadt noch etwas zu geben. Etwas anderes als die festen locations. Was die machen ist zwar schön, aber meiner Meinung nach bieten sie nicht das A und O. Das belebt die Stadt nicht, sondern bleibt in der McDonald’s-Richtung.

Nach welchen Kriterien suchst Du die DJs, bzw. Live-Acts aus? Bei den DJs komme ich immer wieder zurück zu den Leuten, die ich kenne. Von denen ich weiß, dass sie gut rocken. Live-Acts sind schwieriger. Ich habe noch immer das Ziel und den Traum, was Gutes anzubieten. Doch das Problem ist, dass es riskant ist. Ich habe schon Partys mit Live-Acts gemacht, aber das Bielefelder Publikum ist etwas stumpf. Sie wissen es nicht immer wertzuschätzen.

Seit einiger Zeit finden die Partys nicht mehr in leerstehenden Gebäuden, sondern im JZ Kamp und in den Räumen des Irish Pub statt. Warum? Was gab es für Probleme? Es gab Probleme, weil ich es die ersten 3 1/2 Jahre illegal gemacht habe. Ohne Gebäude- oder Ausschank-Genehmigung. Mir war es irgendwie egal, obwohl ich wusste, dass das Ordnungsamt mich irgendwann packen würde. So ist es auch gekommen und letztes Jahr im Sommer wurde ich vom Ordnungsamt mit 4.500 Euro verwarnt. Ich wollte eigentlich nicht aufhören mit der illegalen Richtung, doch ich musste abwägen. Entweder weitere Strafen oder irgendwohin, wo es schon Lizenzen gibt. Allerdings war die Entwicklung in den letzten vier Jahren so, dass die locations jährlich gewechselt haben. Und der Wechsel kommt wieder: Ab Ende des Jahres wird nichts mehr im Kamp und im Irish Pub stattfinden.

Hast Du schon genaue Pläne, einen Ort in Aussicht? Pläne habe ich ohne Ende! Genau arbeite ich gerade an zwei Objekten. Zum einen – und immer wieder – das Scala am Jahnplatz. Ich hoffe ich bekomme es zu Silvester. Das zweite ist ein Tiefentresor, der mitten in der Stadt ist und über drei Etagen geht. Zehn Meter unter dem Boden, 4 Meter dicke Wände und 3 Räume mit jeweils 250 m2. Das Objekt steht seit 12 Jahren leer.


S.

Ich habe von Dir eine professionell gemachte Plastik-Scheckkarte bekommen. Abgebildet sind der Totenkopf und das Datum 31. 12. 2008, also Silvester. Was hat es damit auf sich? Warum so früh? Damit die Leute sich fragen: Warum verteilt er die Karten so früh? Es gibt verschiedene Gründe. Der erste ist, es ist schockierend. Zweitens kann ich so kalkulieren und drittens weil ich es kann. Auch weil ich letztes Jahr keine Silvester-Party gemacht habe, und die Leute meinten, dass es fehlte. Also habe ich gesagt, dann mache ich das dieses Jahr und haue auf den Putz!

Was denkst Du fehlt in der Bielefelder Ausgeh-Landschaft? Die Subkultur fehlt! Sie wurde berührt durch Veranstaltungen im Café Royal und im Neuroserve. Du hast feststehende Institutionen wie Kamp und Stereo – was ok ist. Die werden auch weiter existieren. Aber du hast keine Abweichungen, keine Alternativen zu diesen Geschichten. Das ist was fehlt. Es fehlen WG-Partys, Keller-Partys, es fehlt eine leerstehende Gebäude-Party. Die Leute scheinen nicht mehr das Feuer dazu zu haben. Diese Generation hat sich irgendwie faul auf das Sofa gesetzt und denkt sich: Warum? Wir könnten doch einfach ins Stereo gehen.

Was ist mit einem Alternative-Klub? Ich arbeite selber darauf hin. Ich habe mir ein Ziel gesetzt: Ein eigener Klub bis ich 40 bin. Dort möchte ich meinen Geburtstag feiern. Wenn ich das bis dahin nicht geschafft habe, höre ich komplett auf.

Welche Musikrichtungen werden wir bald vermehrt hören? Was denkst Du ist das ›next big thing‹? Ich sehe da noch nichts, was man als groundbreaking bezeichnen könnte. Hip Hop langweilt sich gerade und auch bei Indie passiert nicht wirklich was. Electro ist gerade ok, recycelt sich aber eigentlich nur selber. Die Geschichte alles zu kombinieren existiert auch bereits seit 5 Jahren, aber es endet noch nicht.Vielleicht kommt Disco zurück?

Was wünscht Du Dir für die Zukunft? Für Dich und für Bielefeld? Ich wünsche mir natürlich den Klub. Sonst für Bielefeld, dass die Leute lockerer werden. Die sind nicht locker genug, das ist denen zu anstrengend. Wie oft ich mitbekomme, dass die Leute meckern! Dies passt nicht, jenes ist zu teuer. Die gehen aus und meckern. Warum? Das ist kein Nachtleben. Wenn ich weggegangen bin, dann war das eine Freude. Egal wie teuer es war oder was geboten wurde, ich bin tanzen gegangen. Das fehlt und das wünsche ich für Bielefeld. Es soll lockerer werden, dann kommt auch wieder eine Welle und die Stadt wird wieder belebt!

Vielen Dank für das Gespräch! Bielefeld, 4. Juni 2008


S.

1.6

Analyse /×××××××××××××××××××××× Identitätsentwicklung / Umsetzung

Über die Klub-Kultur

— AB R I S S DER GES C H I CH TL I CH E N E NTW I CK LUNG —

Die Lust an der Bewegung in Form des Tanzes scheint seit Menschengedenken nachvollziehbar zu sein. So sind indische Höhlenmalereien, die im Zeitraum zwischen 5000 und 2000 v. Chr. entstanden, die ältesten erhaltenen Dokumentationen des Tanzens. Die dargestellten Tanzrituale galten als Huldigung bestimmter Gottheiten. Ebenfalls den alten Griechen diente der Tanz ihrer religiösen Rituale: Sie systematisierten den Tanz nach Gottheiten und den mit ihnen verbundenen Gefühlsausdrücken. In Homers Ilias finden sich Beschreibungen dieser Tänze aus dem 8. bis 6. Jahrhundert.

Im frühen 15. Jahrhundert fand ein Wandel statt. Waren Tänze bis dato religiösen und kultischen Ursprungs, wie etwa mittelalterliche Tänze während der Jahreszeitenfeste der Bauern, so etablierte sich der Gesellschafts-Tanz gemischter Paare an den meisten europäischen Höfen zum beliebten Zeitvertreib. Jahrhundertelang wurde in Europa bei Hof getanzt oder bei dörflichen Festen aller Art, wie es auch zur heutigen Zeit zum Teil noch der Fall ist. Im 19. Jahrhundert fanden dazu in der bürgerlichen Welt viele private Bälle statt, und es gab Tanzklubs, in denen die Mitglieder sich zum Tanzen trafen. Diese Tanzveranstaltungen dienten, neben dem Vergnügen an der Bewegung, vor allem als Heiratsmarkt. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden in den großen Städten öffentliche Tanzveranstaltungen, zu denen jeder Zutritt hatte. All diesen Veranstaltungen war gemein, dass ein Ensemble (Kapelle, Orchester) den musikalischen Hintergrund für die Tänzer lieferte.

Das Konzert an sich, also die Musikdarbietung ohne Tanz, entstand erst im 18. Jahrhundert. Zu dieser Zeit wurde eine solche Darbietung erstmals als selbstzweckhafte und unterhaltende Kunstübung verstanden. Doch die uns heute vertrauten, reinen Instrumentalkonzerte und Konzerte, die durchgehend von denselben Interpreten ausgeführt wurden, waren bis ins 20. Jahrhundert selten.

1 Ilias Die Ilias gilt gemeinhin als Epos vom Trojanischen Krieg, jedoch ist der Krieg nur der vorausgesetzte Hintergrund für die Auseinandersetzung zwischen dem ›Völkerfürsten‹ Agamemnon und dem stärksten Mann des griechischen Heeres, Achilleus. Das Epos gilt als das älteste erhaltene Werk der griechischen und damit der abendländischen Literatur. Seine Niederschrift wird in etwa auf die Zeit um 730 v. Chr. datiert.

1


S.

Für die Entwicklung der heute geläufigen Vorstellung von Musik-Klubs und Diskotheken ist die Entwicklung der populären Musik – kurz Popmusik – und die technische Entwicklung zur Aufzeichnung und Reproduktion von Tonaufnahmen zu erwähnen.

Den Anfang der Entwicklung der Populär-Musik, also die von einer Mehrheit einer Gesellschaft als schön empfundenen Musikstücke und -stile, kann man bereits Anfang des 19. Jahrhunderts erkennen. Ausschlaggebend für die Verbreitung bestimmter Musikstücke waren die technischen Entwicklungen der Industrialisierung. Beschränkte sich die Verbreitung der Musik bis zum Ende des 18. Jahrhunderts auf das Abschreiben von Notenblättern (das Notensystem war zu kompliziert zum Letter-Druck), ermöglichten neue Techniken größere Auflagen und die Verbreitung der Tonvorgaben. Dadurch ergaben sich bedeutende Konsequenzen für die Entwicklung der populären Musik: die Musik des ›einfachen‹ Volkes konnte nun erstmals günstig in Massen reproduziert werden, was eine Vereinheitlichung der Versionen klassischer Volkslieder zur Folge hatte. Zudem bedingte die zunehmende Geschwindigkeit, mit der Personen und Waren sich durch ganz Europa bewegen konnten, die größere Verbreitung neuer Stile.

Die politischen und gesellschaftlichen Veränderungen in den Vereinigten Staaten begündeten indess die Entwicklung der Popmusik des 20. Jahrhunderts. Hierbei war der Unterschied zwischen den ›Rassen‹ bedeutend: War die europäischstämmige Bevölkerung kulturell weitestgehend ihren europäischen Wurzeln verhaftet, bedingte die allmähliche Abschaffung der Sklaverei die Entwicklung neuer, afroamerikanischer Musikstile. Nach dem Ende des amerikanischen Bürgerkriegs (1865) strömten viele der ehemaligen Sklaven von den Plantagen im Süden in die Industriezentren im Norden, um dort ihr Geld zu verdienen. Dort übernahmen sie sogenannte ›niedere‹ Tätigkeiten und Berufe. Hierzu zählte z. B. auch der Beruf des Salonmusikers, der zumeist verschiedene populäre musikalische Stile beherrschte. Daraus entwickelte sich in den ersten 20 Jahren nach dem Bürgerkrieg eine fortschreitende Dominanz von Schwarzen im Berufsmusikertum, während die weißen Musiker weitgehend Bereiche wie die ›vornehmen‹ klassischen Orchester besetzten.

Als erste populäre und aus dieser Entwicklung resultierende Musikrichtung sei der Ragtime erwähnt. Der Ragtime entstand in den 1890er Jahren, aus den europäischen Kulturtradition entlehnten, und auf die eigene Art interpretierten Tänzen der Afroamerikaner, und war ursprünglich eher als Tanzmusik konzipiert. Viele frühe Ragtimes tragen auch die Taktbezeichnung ›march time‹, sind also auch verwandt mit dem aus Europa stammenden Marsch. Aus Ragtime entwickelten sich schließlich ab ca. 1916 Blues und Jazz, die wiederum als Vorläufer der später populär gewordenen Musikrichtungen Swing, Rock ’n’ Roll und Country angesehen werden können. Die Liste der sich aus diesen Genres entwickelten Stile ließe sich über die Beatmusik der 1960er, die Rockmusik der 1970er bis hin zur Rapmusik der 1980er beliebig weiterführen. Jede Weiterentwicklung und Spaltung der verschiedenen Genres in neue Kategorien bedingt die nächste: In den letzten 50 Jahren entwickelten sich unzählige neue Stile und Unterstile der Popmusik. Neben politischen und gesellschaftskritischen Aspekten dienten die jeweiligen Genres vor allem der Unterhaltung.


S.

Analyse /×××××××××××××××××××××× Identitätsentwicklung / Umsetzung

Die Entwicklung und Verbreitung der heutigen Populär-Musik wäre jedoch – wie bereits erwähnt – ohne die technischen Entwicklungen nicht möglich gewesen. In den ersten beiden Jahrzehnten des 20. Jahrhundert hatten sich die Techniken zur Aufzeichnung und Reproduktion von Tonaufnahmen soweit entwickelt, dass sie voll kommerziell nutzbar waren. So wurde der Rundfunk (und später das Fernsehen) und die fortschreitende Verbreitung der Tonträger für den privaten Gebrauch zu den wichtigsten Medien der Musik-Rezeption.

Diese technische Entwicklung war es auch, die eine Entwicklung von Diskotheken ermöglichte. In den 1960er Jahren wurden in mehreren Ländern Europas in Tanzlokalen aus Kostengründen die Bands durch Musik von Schallplatten ersetzt. Heute bezeichnet der Begriff Diskothek in der Regel eine feste gastronomische Einrichtung, in deren Mittelpunkt zwei Elemente stehen: das Spielen von Musik von der Platte (oder anderem Tonträger) und das Tanzen dazu. Die Musik wird üblicherweise von einem DJ aufgelegt.

Die sich in den 1960er Jahren in den USA und Westeuropa entwickelten Diskotheken waren bald sehr populär. Hier hörten junge Leute aktuelle tanzbare und eingängige Musik, wie z. B. Soul, Funk und R&B. Für die aus der Etablierung der Diskotheken entstandene Disco-Musik muss jedoch eine politisch-gesellschaftliche Entwicklung erwähnt werden: Als 1969 nach den Stonewall-Riots der Schwulen und Lesben in New York das Tanzverbot für gleichgeschlechtliche Paare aufgehoben wurde, entstanden in der Stadt zahlreiche schwule Bars und UndergroundKlubs, in denen die Anfänge der Discokultur der 1970er Jahre lagen. Hier wurden ausschweifende Partys gefeiert. Als Musik kristallisierte sich eine Mischung aus tanzbarem aktuellem Rock, Funk im Stil von James Brown, Soul (speziell der sog. Phillysound) und lateinamerikanischer Musik heraus. Aus diesen Anfängen wurde um 1974 ein eigener Musikstil, der als Disco bezeichnet wurde.

Die Verknüpfung mit massentauglichen Refrains machte den Disco-Sound allmählich auch für den Mainstream interessant und die Plattenfirmen erkannten das kommerzielle Potenzial. So gelangten Disco-Produktionen in die Charts und die Bewegung verlor seinen subkulturellen Charakter. Ende der 1970er Jahre erreichte diese Musikund Tanzszene ihren Höhepunkt in einem relativ kurzlebigen Disco-Boom, der vorrübergehend auch Europa und Lateinamerika erreichte, bevor die Musik wieder im Untergrund verschwand. Allerdings wäre ohne diese Periode die gesamte House- und Techno-Szene der Gegenwart wahrscheinlich ebenso wenig möglich gewesen wie die Entwicklung der Hip Hop-Kultur.

1


S.

Die Disco-Musik mag inzwischen an Bedeutung verloren haben, die damals enstandene Klub- und Diskothekenkultur ist geblieben. Besonders erwähnenswert ist hierbei die Entwicklung der ›DJ-Kultur‹.

Der Begriff DJ (für Disc Jockey) hat seinen Ursprung im Rundfunk und bezeichnete die Person, die im Radio Schallplatten präsentierte. Zwar kam bereits im Jahr 1906 bei der ersten Radioübertragung an der amerikanischen Ostküste eine Schellackplatte zum Einsatz, der Ursprung einer ›DJ-Kultur‹ ist jedoch in den 1950er Jahren anzusiedeln, als erste reine Musiksendungen aufkamen. War die Verwendung von ›Musikkonserven‹ bis dato eine ebenfalls aus Kostengründen entstandene Notlösung, wurde zu dieser Zeit der Radio-DJ als Ansager und Kommentator seiner Auswahl an Rock ’n’ Roll-Platten populär.

Die eigentliche Emanzipation des DJs – von dem rein technischen Bediener der Wiedergabetechnik zum eigenständigen Musikkünstler – fand schließlich mit dem Aufkommen der Disco-Bewegung statt. Statt der Ansagen wurden rhythmische Elemente bestimmend, es entstanden die ersten Klub-Mixe, also verlängerte Versionen der Titel, um die Tänzer länger zu unterhalten. Die DJs begannen, die Beats der verschiedenen Songs mit der selben Geschwindigkeit, also kaum merklich, ineinanderzumixen, was in der Szene der Elektronischen Tanzmusik bis heute gängig ist. Zum ersten Mal in der Geschichte der Popmusik spielte der DJ also eine prominente Rolle. Seine Mixe und die Auswahl der Reihenfolge, in der er die Platten auflegte, entschieden darüber, ob die Tänzer Spaß hatten und auf der Tanzfläche blieben.

Einen weiteren großen Einfluss auf den Wandel der DJs zum eigenständigen Künstler hatte ebenfalls die später aufkommende Kultur des Hip Hop. Die Plattenspieler verwandelten sich vom bloßen Abspielgerät zum Musik2

instrument. Es entwickelten sich Techniken wie Backspin und das Scratching, die maßgeblich die weiteren neuen Musikrichtungen beeinflussten.

1 Stonewall kurz für Stonewall-Aufstand/Unruhen (riot) war eine Serie

2 Backspin Unter Backspin versteht man das schnelle Zurückdrehen

von gewalttätigen Konflikten zwischen Homosexuellen und Poli-

einer Schallplatte. Eine bestimmte Passage wird dadurch beliebig

zeibeamten in New York City. Die ersten gewalttätigen Ausein-

oft wiederholt, indem man abwechselnd die eine Platte zurückdreht

andersetzungen fanden in der Nacht vom Freitag, den 27. Juni zum

und die andere gleichzeit abspielt.

Samstag, den 28. Juni 1969 statt, als Polizeibeamte eine Razzia im

Scratching Unter scratchen versteht man die Erzeugung von Tönen

Stonewall Inn durchführten, einer Bar mit homosexuellem Zielpub-

durch rhythmisches Hin- und Herbewegen einer laufenden Schall-

likum in der Christopher Street. Da sich dort erstmalig eine

platte auf einem Schallplattenspieler bei aufgelegter Nadel.

signifikant große Gruppe von Homosexuellen der Verhaftung widersetzte, wird das Ereignis von der Lesben- und Schwulenbewe gung als Wendepunkt in ihrem Kampf für Gleichbehandlung und Anerkennung angesehen. An dieses Ereignis wird jedes Jahr welt weit mit dem Christopher Street Day erinnert.


S.

Analyse /×××××××××××××××××××××× Identitätsentwicklung / Umsetzung

Alle der hier stark verkürzt aufgezeigten Entwicklungen bedingen erst die heute bekannte Klub-und Diskothekenkultur: die Entwicklung der Tanzkultur von dem mythologischen Ursprung bis zur heutigen Freizeitbeschäftigung; der Weg der populären Musik vom klassischen Volkslied zu heute geläufigen Genres; die technischen Errungenschaften wie die Musik-Reproduktion bis hin zu popkulturellen Phänomenen wie die Emanzipation des DJs als eigenständiger Künstler.

Heute hat sich – analog zu den zahlreichen Spielarten der Populär-Musik – ein breites Spektrum an Diskotheken und Klubs entwickelt. Im Regelfall wird in den unterschiedlichen Lokalitäten jeweils schwerpunktmäßig eine bestimmte Musikrichtung gespielt, um ein Stammpublikum zu binden. Bei der Ausbildung der verschiedenen Arten an ›Tanzlokalen‹ sind Unterschiede zwischen ländlichen Regionen und großstädtischen Ballungszentren zu beobachten. In den größeren Städten und Ballungszentren hat sich oftmals eine vielfältige Klubszene entwickelt, die eine Vielfalt von Musikgeschmäckern und Szenekulturen bedient. Hier gibt es neben großen Diskotheken meist eine Fülle kleiner Klubs mit eigenständigem Profil, die in die Kultur einer kleinen Minderheit bzw. einer kleinen Szene integriert sind. In ländlichen Regionen sind hingegen meist die sog. Großraum-Diskotheken anzutreffen, die den einen breiten Musiggeschmack bedienen.

Die Konsolidierung der verschiedenen Arten von Diskotheken und Klubs scheint auch für die Popmusik zuzutreffen. Man könnte den Eindruck gewinnen, die Popmusik stagniere langsam aber sicher in ihrer Entwicklung. Die einzelnen Genres sind etabliert und spalten sich höchstens immer weiter in nicht mehr überschaubare Unterkategorien auf. Hierbei ist der Vorgang zu beobachten, dass kleinste musikalische Veränderungen stets eine neue Genrebezeichnung nach sich ziehen, um diese – vermeintlich neue – Musikrichtung besser vermarkten zu können. Wirklich Neues lässt sich nur schwer erkennen. Dennoch ist davon auszugehen, dass im Zusammenhang mit dem Fortschritt der Kommunikations- und Computertechnologie bedeutende Veränderungen für die Zukunft anstehen könnten. So wie die Entwicklung der elektronischen Verstärkung und Nachbearbeitung, des Synthesizers, der digitalen Aufnahme usw. den Klang der Musik veränderte, so werden sicherlich auch noch nicht absehbare neue Technologien die Art der Populär-Musik der Zukunft verändern.

Ob und wie gesellschaftliche und technische Entwicklungen die Art und Weise verändern werden, in der wir Musik in Zukunft konsumieren, bzw. wie und wo wir uns treffen werden um zu tanzen und zu feiern, ist gleichwohl nicht abzusehen. Das der menschliche Drang nach Bewegung zur Musik und zur Kommunikation uns auch in ferner Zukunft zusammenkommen lässt, scheint hingegen sicher.


S.

— ERWÄ H NENSW E RTE K LUB- KO NZ E PTE —

In der Geschichte der Klub- und Diskothekenkultur gibt es zahlreiche Beispiele für erfolgreiche Konzepte und Geschäftsmodelle; Klubs, die in ihrer Art prägend waren und die spätere Entwicklung beeinflusst haben. Im Folgenden möchte ich drei verschiedene Modelle kurz erläutern.

Als erstes seien hierbei David Mancuso und seine Loft-Partys zu erwähnen. The Loft kann als location der ersten underground Tanz-Partys angesehen werden: Die Partyreihe ›Love saves the Day‹, die erstmalig im Jahre 1970 in New York statt fand. Der Klub The Loft war die Keimzelle der bereits erwähnten New Yorker Szene der frühen Siebzigerjahre, aus der allmählich die Disco-Bewegung hervorgegangen war. Die ›Love saves the Day‹-Partys fanden in Mancusos Wohnung statt (daher The Loft) und das Publikum kam größtenteils aus der Schwulen-Szene. Es waren nicht kommerzielle Veranstaltungen: Rein kam nur, wer eingeladen war. Man bezahlte einen Einheitspreis für Eintritt und Verpflegung. Es wurde kein Alkohol ausgeschenkt. Es war David Mancusos Vision von einer Feier, die eine komplette, sinnliche Erfahrung aus Musik, Lichteffekten und Tanz sein sollte, die den großen Erfolg dieser Veranstaltungen begründete. So sei auch zu erwähnen, dass eine besonders hochwertige Musikanlage das akustische Erlebnis stark beeinflusste. Auch war es der Ort, an dem man die Vorzüge des Plattenauflegens gegen1

über Live-Musik erkannte (»We had uncovered the potential power of the DJ«). Ein DJ konnte auf die Stimmungen des Publikums eingehen, sie in bestimmte Richtungen führen und das Erleben von Musik vielfältig steuern. Die Auswahl der Stücke und Musikstile war bei den Loft-Partys dabei keinesfalls dogmatisch und mit der später aufkommenden, populären Vorstellung von Disco zu verwechseln. Mancuso: »Mit Disco hatte ich nie etwas zu tun. Disco ist für mich das Studio 54, Saturday Night Fever und die Bee Gees. Also die seelenloseste Musik, die es gibt. Ich habe nie Disco gespielt, sondern nur Musik, die ich toll finde. Ich habe am Ende einer Party um 11 Uhr morgens

2

am Sonntag auch mal die ›Nussknacker-Suite‹ aufgelegt, damit die Leute Ballett tanzen konnten.«

Was das Loft von anderen ersten Disco-Klubs der 1970er Jahre unterscheidet, ist die Tatsache, dass es ihn bis heute gibt. Seit 2002 ist er zwar nicht mehr in Mancusos Wohnung, sondern in einem angemieteten Saal, ansonsten hat sich in mehr als einem Vierteljahrhundert aber wenig verändert. Eingeladen wird nur, wer zu seinem riesigen Bekanntenkreis gehört und alle zahlen denselben Eintrittspreis. Dafür kann man so viel von den (unalkoholischen) Getränken und dem selbst gekochten, makrobiologischen Essen nehmen, wie man will, und nimmt Teil an einer Feier mit buntem Musikprogramm und einem ebenso bunt gemischtem Publikum aller Altersstufen.

1 Tim Lawrence: Love Saves the Day. A History of American Dance Music Culture 1970-1979. London 2003; S. 17

2 http://taz.de/Archiv/2004/08/10


S.

Analyse /×××××××××××××××××××××× Identitätsentwicklung / Umsetzung

Die zweite Institution ist das – bereits erwähnte – Studio 54. Mitte der 1970er Jahre war die von Klubs wie The Loft begründete Disco-Bewegung und die neue Art zu Feiern im mainstream angekommen. Steve Rubell und Ian Schrager hatten die Zeichen der Zeit erkannt: Hemmungsloser Spaß, Hedonismus und ein exzentrischer Lebensstil waren modern geworden. Die beiden College-Freunde hatten eigentlich keine Ahnung vom Nachtleben und der VIP-Szene – sie besaßen eine Steakhouse-Kette – und kauften mit Hilfe eines Investors ein altes Theater und TV-Studio. Dieses wurde in eine riesige Diskothek mit auffallender Dekoration und modernster Licht- und Tontechnik umgebaut. Bereits die Eröffnung im Jahre 1977 war ein gigantischer Erfolg. Es waren 5.000 Einladungen verschickt worden und die Leute strömten in Scharen zu der Premiere, so dass bald das Chaos auf den Straßen herrschte. Unter den Gästen waren bereits viele Stars, doch auch von ihnen mussten etliche draussen bleiben.

Über Nacht war das Studio ein Begriff geworden. Speziell das Konzept einer Erlebniswelt begünstigte die große Beliebtheit. Der Konsum von Drogen gehörte im New York dieser Tage quasi zum guten Ton und das 54 galt als eine Spielwiese für alle, die schon immer von Partys geträumt hatten, auf denen sie ihren Phantasien freien Lauf lassen und hemmungslos bis in die frühen Morgenstunden feiern konnten (öffentliche sexuelle Ausschweifungen inbegriffen). R ubell verstand es zudem, die Reichen und Schönen, die Stars und Prominenten mit einfachen Großstädtern zu vermischen. Unter vielen anderen zählten Liza Minnelli und Andy Warhol zu den Stammgästen. Schrager und R ubell zahlten einer Promoterin 250 Dollar für jeden ›Top-Star‹, den sie anschleppte. Jede Nacht hatte ein bestimmtes Motto und die strikte ›Türpolitik‹ sorgte für eine hohe Begehrlichkeit auf den Eintritt. Ob einem dieser gewährt wurde, hing meistens von der Originalität der eigenen Erscheinung ab. Es ging um eine spektakuläre Mischung aus Berühmtheiten und besonderen, schönen und exzentrischen Nachtschwärmern. Die gespielten Musiktitel waren die damals aktuellen (und von David Mancuso verhassten) Disco-Hymnen wie ›YMCA‹ der Village People oder ›Le Freak‹ von der Popgruppe Chic.

Ru b e l l und sein Partner gerieten 1979 in das Visier der Steuerfahnder und wurden im Januar 1980 wegen Steuerhinterziehung zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt, nach 13 Monaten aber wieder entlassen. Das Studio 54 schloss im Februar 1980 mit einer Party namens ›Das Ende der modernen Gomorrha‹. Zwar wurde das Studio von einem Gastronom gekauft und 1981 wieder eröffnet, doch die meisten Prominenten ließen sich nie wieder blicken. Die neuen Zeiten und ein sich geänderter Lifestyle begründeten schließlich die endgültige Schließung im Jahr 1986. Geblieben ist der Mythos von wilden Partys und Drogenexzessen und eine gleichnamige Verfilmung aus dem Jahr 1998. Vor allem wegen der starken Symbolik, die mit dem Studio verbunden ist, finden in vielen Diskotheken noch heute regelmäßig Studio 54-Partys statt, die jedoch wohl nicht viel mit den damaligen Veranstaltungen gemein haben.


S.

Als dritter Musik-Klub sei das (ebenfalls) New Yorker CBGB zu nennen. Der komplette Name des Klubs lautet CBGB OMFUG – ein Akronym für ›Country, Bluegrass, Blues and Other Music For Uplifting Gormandizers‹. Das CBGB wurde 1973 von dem Musiker Hilly K ristal in Manhatten gegründet. K ristal wollte ursprünglich Folk-, Country- und Bluegrass-Veranstaltungen präsentieren. Zu jener Zeit gab es in New York nur wenige Orte, an denen Bands ohne Plattenvertrag aufteten konnten. So kam es, dass K ristal überzeugt werden konnte, die Band Television auftreten zu lassen. 1974 hatten sie ihren ersten Auftritt eines länger andauernden Engagements. Die Band spielte eine neuartige, rohe und ungeschliffene Art des Rock, die bald als Punkrock bezeichnet werden sollte. Es kann davon ausgegangen werden, dass es die Auftritte von Television waren, die eine ganze Welle von street-music (wie Punk seinerzeit in den USA genannt wurde) Auftritten im CBGB nach sich zogen. Damals noch unbekannte Bands und Künstler wie The Ramones, Blondie oder Patti S mith fanden in dem kleinen, 350 Leute fassenden, Klub ihr musikalisches Zuhause. Somit kann dieser Ort als Keimzelle des Punks und des Punkrocks betrachtet werden, der sich von hier aus nach England verbreitete, wo er populär und bekannt wurde.

Doch es waren nicht nur Punk oder Hardrock-Gruppen, die für musikalische Unterhaltung im CB’s (wie der Klub auch genannt wird) sorgten. Maßgeblich für die dortige Szene war die musikalische Vielseitigkeit der auftretenden Künstler. Eine wesentliche, durch den Inhaber Kristal seit der Eröffnung gestellte Bedingung an Musiker war, dass diese bei dortigen Auftritten ausschließlich Eigenkompositionen spielten. Der Klub, der auch für sein spärliches und heruntergekommenes Interieur bekannt war, sollte auch später noch die Heimat von neuen Formen der Rock-Musik sein. So war es in den 1980er Jahren vor allem eine sich damals begründende Hardcore-Szene um Bands wie Sick of It All und Agnostic Front, die die Lokalität belebten.

Im Jahr 2006 hat der Klub – der inzwischen zu einer Pilgerstätte für Punk-Fans aus aller Welt geworden war – wegen der Kündigung des Mietvertrages und einer drastischen Mieterhöhung geschlossen. Patti S mith gab 1

das letzte Konzert und bemerkte: »Das CBGB ist eher eine Geisteshaltung als ein normaler Klub.«. Das endgültige

2

Aus des Klubs wurde von vielen Kritikern als Beleg für eine fortschreitende Gentrifizierung des Viertels angesehen. Steven Van Z andt, langjähriger Gitarrist von B ruce Springsteen, sagte: »New York City und der Rock ’n’ Roll

1

im Allgemeinen werden sich nie wieder von dem Verlust dieses Ortes erholen.«.

1

http://www.spiegel.de/kultur/musik/0,1518,442781,00.html

2 Gentrifizierung ist ein in der Stadtgeografie angewandter Begriff, der einen sozialen Umstrukturierungsprozess eines Stadtteiles beschreibt. Dabei handelt es sich um Veredelung des Wohnumfelds sowohl durch Veränderung der Bevölkerung, wie in aller Regel auch durch Restaurierungs- und Umbautätigkeit.


S.

Analyse /×××××××××××××××××××××× Identitätsentwicklung / Umsetzung

— AU S B L I C K —

Technologische Neuerungen könnten die Szene verändern. So ist aktuell ein in London entstandener Trend zu beobachten, der sich Mobile Clubbing nennt. Hierbei verabredet sich eine Gemeinde von Gleichgesinnten über das Internet um sich zu einer bestimmten Zeit an einem – meist öffentlichen – Ort zu treffen (ähnlich dem Phänomen Flashmob). Der Einzelne ist hierbei mit einem eigenen tragbaren Audiowiedergabe-Gerät (z. B. MP 3-Player) und Kopfhörern ausgerüstet und trifft sich zum gemeinsamen Tanzen. Jeder hört dabei seine eigene Lieblingsmusik und feiert, so lange er möchte. In Berlin gibt es eine ähnliche Bewegung, die sich jedoch als traditioneller und, wahrscheinlich, kommunikativer darstellt. Dort treffen sich ebenfalls kleine Gruppen von Eingeweihten um gemeinsam an öffentlichen Plätzen zu feiern, doch dessen Organisatoren bauen eine mobile Musikanlage auf. Auch verabredet man sich nicht über das Netz, sondern über eine Telefonnummer, die kurz vorher an einen Kreis von Insidern ausgegeben wird. In der Regel wird solange getanzt, bis die Polizei oder das Ordnungsamt die Versammlungen auflöst.

Ob sich diese oder ähnliche Formen der Tanzveranstaltung etablieren werden ist fraglich. Dennoch zeigt es, dass die Szene nicht stagniert und stets nach neuen Unterhaltungsformen sucht.

— RES Ü M EE —

Wo die Zukunft der Klubkultur liegt, lässt sich – wie bereits erläutert – schwer ausmachen. Neue musikalische Strömungen bedingten stets eine neue Form der Umgebung. Brachte die Disco-Musik eine neue Form der Unterhaltung mit aufwendigen Lichtanlagen, Diskokugel und speziell gestaltetem Tanzbereich, fühlten sich die Musiker der Punk-Bewegung in einem dunklen und ›schäbigen‹ Ambiente wohl. Es besteht eine Analogie zwischen der Grundstimmung einer Musikrichtung und der im Kontext stehenden Räumlichkeiten (und auch der einhergehenden Kommunikations- und Gestaltungsformen). Als sich die Pioniere der Technoszene in den späten 1980er und frühen 1990er Jahren zum Feiern trafen, fanden diese Veranstaltungen häufig in leer stehenden und heruntergekommenen Industriegebäuden statt. Die damalige Musik hatte passenderweise einen rohen und technisch vereinfachten Charakter. Verbesserte technische Produktionsmöglichkeiten und die Etablierung der Szene veränderten mit den Jahren sowohl die Musik als auch ihre Umgebung. Die heutzutage weicheren und organischeren Klänge (z. B. von House-Musik), finden in Klubs statt, die denen der frühen Disco-Bewegung nicht unähnlich sind. Wichtig erscheinen ein wertiges Ambiente, beste Licht- und Tontechnik und eine zeitgeistige Architektur.

1


S.

Was kann man nun aus den aufgezeigten Entwicklungen für die Planung eines neuen Klubs lernen?

Betrachtet man also sowohl die geschichtlichen Entwicklungen als auch die der legendären Klubs, stellt man fest, dass sie stets durch gesellschaftliche und technische Veränderungen bedingt waren. Dinge entstehen und etablieren sich, weil sie ›zur richtigen Zeit und am richtigen Ort‹ geschehen. Solche Evolutionen sind jedoch kaum planbar, also nicht durch eine gezielte Bildung und Planung eines Ortes zu beeinflussen.

Auch halte ich es für falsch, neuen musikalischen Trends und Zeitgeist-Phänomenen nachzuspüren. Heutzutage besitzen diese Erscheinungen eine kurze Halbwertszeit und sind nicht mehr als stilbildend für eine gesamte Generation anzusehen.

Wichtiger erscheint mir eine andere Gemeinsamkeit, die an den Konzepten der drei Klubs abzulesen ist. Ihnen ist gemein, dass sie eine Haltung vertreten haben, ein sich treu bleibendes Konzept. Gleichzeitig waren es Orte, die Platz geschaffen haben für die Entfaltung ihrer Protagonisten. Sie haben Neues zugelassen und eine ›Bühne‹ bereitgestellt auf der sich dieses auch entwickeln konnte. Zudem wurde stets die Vielfalt propagiert. Sowohl die Vielfalt und interessante Mixtur der Gäste, als auch die Vielfalt der stattfindenden Musik.

Somit bleibt die Erkenntnis, dass es wichtig ist einen Ort zu erschaffen, der offen ist gegenüber der Veränderung und gegenüber neuen Dingen. Der eine Möglichkeit bietet, mit verschiedenen Leuten zusammenzukommen und ein Forum schafft, in dem man sich wohl fühlt. Auf der anderen Seite sollte dieser Ort ein unverwechselbares Gefühl erschaffen, eine eigene Identität ausbilden. Nach dem letzten Konzert im CBGB sagte Patti S mith: »Überall 2

auf der Welt haben junge Leute neue Ideen, sie werden ihre eigenen Orte haben um sie zu verwirklichen.«. Der geplante Klub könnte und sollte einer dieser Orte sein.

1 Flashmob Der Begriff Flashmob, auch Blitzauflauf, bezeichnet einen kurzen, scheinbar spontanen Menschenauflauf auf öffentlichen oder halböffentlichen Plätzen, bei denen sich die Teilnehmer üblicherweise persönlich nicht kennen. Flashmobs werden über

QUELLEN:

Weblogs, Newsgroups, E-Mail-Kettenbriefe oder per Mobiltelefon

Tim Lawrence: Love Saves the Day. A History of

organisiert.

American Dance Music Culture 1970-1979. London 2003

2

http://www.spiegel.de/kultur/musik/0,1518,442781,00.html

http://wissen.spiegel.de http://wissen.spiegel.de/kultur http://einestages.spiegel.de http://de.wikipedia.org http://www.taz.de/Archiv




S.


Analyse Umsetzung ××××××/ Identitätsentwicklung /××××××××

PH A SE 2 EN T W ICK LUNG DER IDEN T I TÄT

S.

2.0


Analyse Umsetzung ××××××/ Identitätsentwicklung /××××××××

S.

2.1

Polaritätenprofil Anhand der ausgewerteten Daten, der geschichtlichen Erkenntnisse und anhand persönlicher Vorstellungen wurde ein Polaritätenprofil ausgefüllt, um ein erstes, abstraktes Bild zu zeichnen.

Bei einem Polaritätenprofil geht es um die Positionierung der geplanten Marke. Ziel ist es, anhand von Attributen die gewünschten Eigenschaften zu evaluieren. Hierbei wird unterschieden zwischen abstrakten Eigenschaften und Qualitäten, bzw. Werten. Die aus dem Profil resultireneden und für das Gestaltungskonzept relevanten und wichtigen Punkte sind:

-> bewegt ⁄ nah ⁄ dynamisch

-> übergreifend ⁄ spielerisch ⁄ vielseitig ⁄ zuverlässig ⁄ dauerhaft ⁄ innovativ ⁄ eigenständig

populär ⁄ menschlich ⁄ bekannt ⁄ sicher ⁄ leidenschaftlich

Abstrakte Eigenschaften

01

laut

02

klein

groß

0

offen

verschlossen

04

statisch

05

eckig

rund

06

sauber

unsauber

07

bunt

einfarbig

08

kalt

warm

09

hart

weich

10

hell

dunkel

11

leicht

12

starr

leise

dynamisch

schwer

bewegt

1

nah

fern

14

alt

neu

15

aktiv

passiv


S.

Qualitäten und Werte

16

traditionell

modern

17

realistisch

visionär

18

uniform

vielfältig

19

sparsam

luxuriös

20

anmutig

behäbig

21

locker

ernst

22

vielseitig

einseitig

2

dauerhaft

kurzlebig

24

eigenständig

abhängig

25

qualitativ

quantitativ

26

style

function

27

engagiert

distanziert

28

marktorientiert

sozial

29

beliebt

respektiert

0

transparent

undurchsichtig

1

menschlich

sachlich

2

rational

emotional



sicher

unsicher

4

übergreifend

beschränkt

5

hierarchisch

demokratisch

6

following

leading

7

extrovertiert

introvertiert

8

spielerisch

diszipliniert

9

offensiv

defensiv

40

zuverlässig

unzuverlässig

41

innovativ

bewahrend

42

preiswert

exklusiv

4

populär

unpopulär

45

bekannt

unbekannt

46

analog

digital

47

leidenschaftlich

nüchtern

48

bodenständig

abgehoben

49

chaotisch

systematisch


S.

2.2

Analyse Umsetzung ××××××/ Identitätsentwicklung /××××××××

Geplantes Klubkonzept

— NA M ENS ENTW IC K LUNG —

Der erste Punkt auf der Liste – und nicht zu unterschätzen – ist die Entwicklung eines Namens. Die Bezeichnung des Klubs sollte auf der einen Seite sowohl inhaltlich und formal als auch phonetisch einprägsam und ›griffig‹ sein, sich auf der anderen Seite als Kommunikator einer Haltung und identitätsstifftend darstellen. Des weiteren sollte der Name unverwechselbar sein und sich von denen der Mitbewerber unterscheiden.

Die erste zu beachtende Prämisse ist die Deutschsprachigkeit. Der Klub soll sich lokal positionieren und eine regionale Identität erschaffen. Da liegt es auf der Hand, eine deutsche Bezeichnung zu wählen. Des weiteren stellt die Rückbesinnung auf deutsche Begrifflichkeiten (nicht etwa ›Tugenden‹) eine Ausnahme dar, in einer Zeit der immer weiter verbreiteten Anglizismen. Im Allgemeinen sollten diese Anglizismen auch bei weiteren Bezeichnungen (interne und externe Kommunikation) weitestgehend vermieden werden.

Als zweite Vorraussetzung sei die zu kommunizierende Grundhaltung zu nennen. Der Klub sollte ein Ort werden, der weniger für eine bestimmte Musikrichtung und Szene bekannt ist, sondern vielmehr für die Vielfalt an aktuellen und traditionellen Stilen. Eine szenespezifische oder zeitgeistige Bezeichnung ist somit nicht sinnvoll.

Die dritte zu beachtende Vorbedingung ist, dass die Namensgebung die Positionierung des Klubs als eigenständige Marke unterstützen soll. Der Name sollte sich dabei auf evtl. resultierende Nebentätigkeiten (Veröffentlichung von Tonträgern, Merchandise, … ) anwenden, bzw. anpassen lassen.

Wie bereits erläutert, sollte der Name aus dem deutschen Sprachgebrauch kommen. Somit war bald klar, dass man in diesem Zusammenhang von einem ›Klub‹ sprechen sollte und nicht die englischsprachige Schreibweise ›Club‹ verwendet. Dies hat eine Eindeutigkeit in der Aussprache zur Folge: Der Name bezeichnet einen (deutschen) Klub [klʊp] und keinen englischen [klʌb] oder gar französichen ›club‹ [klœb].

In diesem Zusammenhang stand bald fest, dass der Begriff ›Klub‹ nicht nur als Bezeichnung der Lokalität, sondern auch als fester Bestandteil der Namensgebung genutzt wird.


S.

Die ersten Ideen waren ›Zoo Klub‹ (alle ›Arten‹ sind vertreten), ›Meinem Klub‹ (Wortspiel in Kombination mit alltäglichem Sprachgebrauch. »Ich war gestern in ›Meinem Klub‹.« »In ›Meinem Klub‹ ist es schön.« … usw.), ›Gute Bude Club Bielefeld‹ (abgekürzt ›GBCB‹; Anspielung auf den legendären Klub CBGB) oder ›Katapult Klub.‹

Die Wahl fiel schlussendlich auf den einfachen Namen Klang Klub.

Zur Begründung: Als erstes ist die Wortkombination phonetisch interessant. Die Alliteration der harten Anfangslaute lässt einen bei der Aussprache hängen bleiben. Bildlich gesprochen ›stolpert‹ die Zunge über die aufeinanderfolgenden ›KL‹-Laute.

Inhaltlich spricht ebenfalls einiges für die getroffene Wahl. So gibt das Wort ›Klang‹ die alles umfassende Hauptsache wieder, um die es sich dreht: Musik und ihre Rezeption. Dabei beschränkt es nicht auf eine bestimmte (Musik-) Richtung, sondern bleibt offen für Interpretationen.

Genau genommen ist ›Klang‹ ein Begriff aus der Musiktheorie und aus der Akustik. Die Begriffsdefinitionen besagen unter anderem: »Ein Klang ist ein akustisches Signal, also eine akustische Botschaft. Die Botschaft des akustischen Signals empfängt unser Ohr und unser Gehirn entschlüsselt diese als Geräusch, Sprache und Musik.«; »Ein einzelner Klang besteht aus einem Grundton und diversen Obertönen, auch Teiltöne oder Partialtöne genannt.«; »Alles, was man umgangssprachlich als Ton bezeichnet, ist eigentlich ein Zusammenspiel mehrerer Sinus-Töne, nämlich dem Grundton und den Obertönen, und damit ein Klang.«; »Die Intensitätsverhältnisse der Obertöne zum Grundton bestimmen die Klangfarbe, Klanggemisch, Zusammenklang verschiedener Klänge.«; »Ein Klang verändert sich mit der Zeit, er ist nicht statisch, sondern dynamisch.«.

Die Definitionen lassen sich gut auf die erstrebte Grundhaltung des Klubs anwenden. Der Klang Klub beschreibt nicht eine einzelne Richtung, Person oder Meinung, sondern wird definiert durch das Zusammenspiel und die Vielfalt von verschiedenen ›Tönen‹. Die relevanten Qualitäten, wie das Spielerische, die Bewegung und Vielseitigkeit, werden bereits im Namen transportiert.

Darüber hinaus eignet sich der Begriff dazu, ihn auf spielerische Weise auf erwähnte Nebentätigkeiten anzuwenden. So können durch Kombinationen mit dem Wort ›Klang‹ Neologismen gesachaffen werden, die auf der einen Hand eine inhaltliche Anbindung an den Klub gewährleisten und auf der anderen Hand als eigenständige Tätigkeitsfelder positioniert werden können. Beispiel: ›Klangträger‹ (statt Tonträger). Das Spiel mit dem Namen kann ebenso auf geplante Veranstaltungen und Kooperationen angewandt werden. Beispiel: ›Klang und Namen‹.

Um die Wahrnehmung als eigenständiege Marke zu unterstützen, soll die Bezeichnung durch die Schutzmarke ›T M‹ (trademark) ergänzt werden. Der gebräuchliche Name ist also Klang Klub™.


S.

Analyse Umsetzung ××××××/ Identitätsentwicklung /××××××××

— G R U NDH A LTU NG ⁄ PH I LOSO PH I E —

Der Klang Klub™ soll ein Ort der Kommunikation sein, an dem Verschiedenes zusammengebracht werden kann. Er soll Platz und eine Bühne bieten für lokale Künstler. Dieses Forum bezieht sich nicht nur auf Musiker, sondern auch auf bildende und angewandte Künstler, wie Grafiker und Fotografen. So ist es vorstellbar, dass in den Räumlichkeiten neben Konzerten auch wechselnde Ausstellungen stattfinden können. Der interdisziplinäre Gedanke zieht sich weiter zur Unterstützung und Förderung von ungewöhnlichen Kollaborationen und der Schaffung von Synergien. Hierbei sollen natürlich auch nationale und internationale neue Strömungen und Trends beobachtet, mit einbezogen und dessen Künstler nach Bielefeld geholt werden. Grundsätzlich ist der Klub dabei in der Inde-

1

pendent- und Alternative-Szene beheimatet. Schorsch K amerun beschrieb das Konzept von seinem Golden Pudel

2

Club so: »Alles ist erlaubt, sonst wird es von uns verboten.«. Eine Grundhaltung, die auch auf den Klang Klub™ anzuwenden ist.

— P RO GR A M M ⁄ M USI K A L I SCH E AUSRI CH TUNG —

Auch bei der Programmgestaltung gilt erst einmal: Alles ist erlaubt, nur gut muss es sein. Es sollten etablierte Genres genauso vertreten sein, wie neue Stilrichtungen. Ein zentraler Punkt ist hierbei die gewünschte Gleichzeitigkeit von verschiedenen Musikrichtungen. Neben monothematischen Abenden sollten, die typischen Veranstaltungen mit einer unbedingt tanzbaren Mischung von verschiedenen Stilen aufwarten. Diese werden oftmals von einer Kollaboration von mehrerer DJs bestritten. Diese Vorgehensweise entspricht einem aktuell ablesbaren Trend, sowohl in der Populär-Musik, als auch in ihrer Verarbeitung durch den Verbraucher. Neue Stil-Entwicklungen können nur stattfinden, indem man Bestehendes neu interpretiert oder scheinbar nicht zusammengehörende Stile miteinander kombiniert. Nur ein Beispiel ist das französische Label Ed Banger, dssen momentan sehr erfolgreiche Künstler es schaffen, aus den Stilen Techno/Electro, Hip Hop und Rock einen gemeinsamen, wiedererkennbaren sound zu kreieren. Pedro Winter, der Chef des Labels, bringt die momentane Stimmung auf den Punkt: »Alle mussten sich früher immer einer bestimmten ›Religion‹ anschließen. Jetzt ist es Zeit, dass wir einfach zusammen unsere Lieblingsmusik genießen!«. Zwar haben die meisten noch immer ihre musikalischen Präferenzen, doch gleichzeitig haben sie ein breites Spektrum an weiteren musikalischen Vorlieben.

Im Allgemeinen soll das Programm den spielerischen Umgang mit dem Thema Musik und Tanz widerspiegeln. Partys mit Swing-Musik der 1920er Jahre sind ebenso vorstellbar, wie Veranstaltungen mit einem musikalischen Motto und Verkleidung der Gäste. Es können sowohl bekannte Electro-DJs präsentiert werden, wie eine Rock- oder Hip Hop-Band. Ein ›aIternativer‹ und unabhängiger (Independent) Hintergrund und Blickwinkel sollte dabei nicht vernachlässigt werden.Im Idealfall sieht das Programm so aus, dass die Gäste auf der einen Hand zu altbekannten und längst vergessenen ›Gassenhauern‹ tanzen dürfen und auf der anderen Hand neue Stilrichtungen und Bands entdecken können.


S.

— ZI ELGR U P P E —

Als Zielgruppe definiert sich erneut eine ›gesunde Mischung‹ des Publikums. Im Idealfall treffen sich im Klang Klub™ Menschen aller Alterstufen und gesellschaftlicher Hintergründe.

Dennoch kann eine Kern-Zielgruppe definiert werden: Mittzwanziger bis Mittdreißiger; Studenten, Facharbeiter und Freiberufler aus den kreativen und akademischen Bereichen; Kultur-Interessierte.

— AUS S TATTU NG ⁄ I NNE NE I NRI CH TUNG —

Gemäß dem Namen Klang sollte dieser auch gut sein. Eine hochwertige Musikanlage ist somit ein wichtiger und zentraler Punkt, hängt doch das musikalische Empfinden stark von dieser ab.

Die Einrichtung und das Mobiliar sollten funktional und variabel sein. So könnte der Raum für verschiedene Veranstaltungen angepasst werden. Es sollte durch gezielten Einsatz von Erdtönen und kräftigen Stoffen eine warme und angenehme Atmosphäre geschaffen werden.

Das Mobiliar stellt sich zusammen aus gebrauchten, funktionalen und in ihrer Form reduzierten Einzelstücken. Schwerpunkt der Auswahl ist das Design der 1960er Jahre, dabei unter anderem skandinavisches Design. Diese Vorgaben sind dabei jedoch nicht als Dogma zu verstehen: Einzelstücke können und sollen mit neueren Einrichtungsgegenständen kombiniert werden. Es besteht das Prinzip, räumlich Gegebenes mit ausgwählten Möbelstücken und selbst neu gestalteten Einrichtungen und Einbauten zu kombinieren. Einzelne Möbelstücke sollen den Eindruck einer gelebten Geschichte vermitteln, wie auch die gesamte Einrichtung gelebt und nicht steril wirken soll. Die bevorzugten Materialien sind Holz, Edelstahl und feste Gewebestoffe (wie z. B. Baumwolle, Leinen oder Filz) mit einer groben Oberflächenstruktur. Die Stoffe sind unifarben oder mit einer dezenten Musterung versehen und entsprechen farblich den Mustern aus gedeckten Erd- und Pastelltönen. Gebrauchsspuren (›Patina‹) sind erwünscht. Die Materialien Leder und Kunststoff sind weniger dominant und nur vereinzelt einzusetzen.

1 Independent Sammelbezeichnung für kreative Ausdrucksformen,

2 Golden Pudel Club Kleiner und schlicht gehaltener (Szene-) Musik

die von einer gemeinsamen Do-It-Yourself-Ideologie geprägt sind,

Klub in Hamburg. Von Beginn an traten zahlreiche – auch interna-

obwohl sich die einzelnen Erscheinungen sehr unterscheiden

tionale – ›Untergrundgrößen‹ dort auf. Lange galt er als Treffpunkt

können. Sie erstreckt sich in alle Bereiche der postmodernen Kunst

der Hamburger Schule.

und Popkultur, so vor allem auch der Musik, des Films, der Litera-

 Musikexpress, Juni 2008

tur oder der Mode und wird heute teilweise synonym zum Underground verwendet.


S.

Analyse Umsetzung ××××××/ Identitätsentwicklung /××××××××

— LAGE ⁄ KA PA ZI TÄT —

Ein zentrale und gut zu erreichende Lage des Klubs ist unbedingt erwünschenswert. Bevorzugte Stadtteile sind hierbei die Innenstadt und der Bielefelder Westen. Zudem ist eine Kapazität von ca. 200 – 300 Personen (unbestuhlt) anzustreben.

— GA S TRO NO M I S C HE S A NG E B OT —

Das gastronomische Angebot beschränkt sich auf die übliche und überschaubare Auswahl an alkoholischen und unalkoholischen Getränken und kleinen Snacks. Es sollten verschiedene Bier- und Weinsorten, beliebte Softdrinks, Longdrinks, Spirituosen, Heißgetränke und eine kleine Cocktail-Auswahl geboten werden. Die Bereitstellung von kleinen, schnell und einfach zuzubereitenden Snacks (z. B. ein Sandwich) halte ich für sinnvoll.

Allgemein sollte das Angebot und die Preisgestaltung als ›ehrlich‹ und bodenständig empfunden werden. Die Preise orientieren sich an Ortsüblichem und sind im mittleren Segment anzusiedeln.

— E I NTR I TTS P R EI S E —

Es wäre darüber nachzudenken und zu kalkulieren, ob ein Eintrittspreis sinnvoll und notwendig wäre, oder ob die Finanzierung nur durch Theken-Einnahmen möglich wäre. Konzerte und besondere Veranstaltungen ließen sich wahrscheinlich nur mit einem entsprechenden Eintrittsgeld durchführen, reguläre Veranstaltungen sollten dabei entweder kostenlos oder mit einem geringen Eintritt (unter 4 EUR) verbunden sein.

— V E R H A LTENS R EGE L N —

Grundsätzlich gilt die eigentlich als selbstverständlich zu haltende (und dennoch zu erwähnende) Regel der Freundlichkeit. Die Angestellten und Mitarbeiter sollten sich stets freundlich, höflich, aufmerksam, zuvorkommend und (soweit möglich) charmant verhalten. Gäste werden (im Zweifelsfall) geduzt, um einen familiären Charakter zu gewährleisten. Einen regulierten Einlass gibt es nicht, nur über eine Altersbeschränkung könnte nachgedacht werden (ab 21 Jahre). Ansonsten ist (und wird) jeder herzlich willkommen. Jegliche Art von Gewalt ist strikt verboten und wird restriktiv geahndet (Hausverbot).


òòòòòòòòòòòòòòòò òòòòòòòòòòòòòòòò òòòòòòòòòòòòòòòò òòòòòòòòòòòòòòòò òòòòòòòòòòòòòòòò òòòòòòòòòòòòòòòò òòòòòòòòòòòòòòòò òòòòòòòòòòòòòòòò òòòòòòòòòòòòòòòò òòòòòòòòòòòòòòòò òòòòòòòòòòòòòòòò òòòòòòòòòòòòòòòò òòòòòòòòòòòòòòòò òòòòòòòòòòòòòòòò òòòòòòòòòòòòòòòò òòòòòòòòòòòòòòòò òòòòòòòòòòòòòòòò òòòòòòòòòòòòòòòò òòòòòòòòòòòòòòòò òòòòòòòòòòòòòòòò òòòòòòòòòòòòòòòò S.


S.

2.

Analyse Umsetzung ××××××/ Identitätsentwicklung / ××××××××

Definition der Aufgabenstellung

Die im vorangegangenen Kapitel definierten Werte und Qualitäten beschreiben die Identität der geplanten Marke, bzw. des geplanten Klubs. Diese Identität (Corporate Identity) muss nun durch ein adäquates und umfassendes Gesamterscheinungsbild (Corporate Design) dargestellt und kommuniziert werden.

Hierbei kommt es darauf an, dass das Unternehmen als ein einheitlich handelnder Akteur wahrgenommen werden kann. Das Corporate Design muss als Teil der Identitätsbildung verstanden werden und soll sowohl die beschriebene Grundhaltung als auch die definierte Branche (Musik-Klub) widerspiegeln.

Zusammengenommen muss folgendes kommuniziert werden:

-> Der Klang Klub™ ist ein kleiner, Bielefelder (Alternative) Musik-Klub.

-> Der Klub präsentiert ›Klänge‹ der unterschiedlichsten Art.

(verschiedene Musikrichtungen und Konzepte; Live-Musik und DJs)

-> Der Klub ist eine dauerhafte und zuverlässige Adresse, die ein ausgewähltes

und interessantes Programm bietet.

-> Ein Hauptaugenmerk liegt auf Synergien und Dynamik.

1/2

1 Synergie bezeichnet das Zusammenwirken von Lebewesen,

2 Dynamik Musiktheoretisch beschreibt die Dynamik die Lehre

Stoffen oder Kräften im Sinne von ›sich gegenseitig fördern‹.

einzelner Abstufungen verschiedener Tonstärken und den Verhältnissen zwischen leisen und lauten Tönen zueinander. Im übertragenen Sinn soll der Begriff auf die Kombinationen und Verbindungen verschiedenster Disziplinen anzuwenden sein. (Genres, Kollaborationen, Publikum, Einrichtung).


S.

— P RO B L EM S TE L LUNG —

Das größte Problem bei der visuellen Umsetzung ist die Gleichzeitigkeit von der Positionierung einer eigenständigen und feststehenden Marke, und der mit ihr verbundenen dynamischen Inhalte.

Auf der einen Hand sollte das Corporate Design ein einheitliches, eigenständiges und unbedingt wiedererkennbares Bild zeichnen, auf der anderen Hand ebenso Platz bieten für die Gesamtheit der verschiedenen Charakteristika. Besonders die verschiedenen Musikrichtungen sind verbunden mit jeweiligen, szenespezifischen Ausdrucksformen und Zeichen. Wie können diese berücksichtigt werden, ohne die zu kommunizierende Identiät der Einrichtung zu verlieren? Eine Beliebigkeit der Zeichen sollte dabei genauso vermieden werden, wie eine indifferente Darstellung der Themengebiete.

— ZU GESATLT E NDE M E DI E N —

Als wichtigste Medien sind die der Promotion anzusehen, wie Flyer, Plakat und Internet-Auftritt. Da eine Gesamtheit des Unternehmens kommuniziert werden soll, muss darüber hinaus ein System entwickelt werden, dessen festgelegte Parameter sich auf alle – mit dem Klub verbundenen – Medien anwenden lassen.

Die zu gestaltenden Medien sind:

1. Promotion-Mittel

-> Flyer ⁄ Plakate ⁄ Programme ⁄ Homepage (+ MySpace) ⁄ Anzeigen ⁄ Web-Anzeigen

2. Geschäftsausstattung

-> Briefbogen (+Folgebogen) ⁄ Faxbogen ⁄ Visitenkarte ⁄ Stempel

3. Kommunikation im Klub

-> Getränkekarte (gebunden und als Display) ⁄ Beschilderungen

4. Merchandise und Gimmicks

-> T-Shirts ⁄ Taschen ⁄ Spiele ⁄ Buttons ⁄ Mitgliedskarte

5. weiterführende Geschäftsfelder

-> Verpackung von Tonträgern (Audio-CD, Vinyl)




S.


Analyse / Identitätsentwicklung / Umsetzung ××××××××××××××××××××

PH A SE 3 UMSET ZUNG DES ER SCHEIN UNGSBILDES

S.

.0


S.

.1

Analyse / Identitätsentwicklung / Umsetzung ××××××××××××××××××××

Typografie

Die Aufgabe muss lauten, eine ›Klammer‹ zu schaffen, die eine einheitliche Erscheinung gewährleistet und gleichzeitig Platz lässt für verschiedene Themengebiete und (Neu-) Interpretationen.

Für die Erschaffung einer grundlegenden Gestaltungsbasis ist die Festlegung einer Hausschrift (Corporate Font), bzw. einer Schriften-Kombination, ein effektives Mittel. Um das Profil zu schärfen, also es zu individualisieren und einmalig zu machen, bietet es sich an, diese Schriften zu modifizieren. Das wirkungsvollste Mittel ist die Gestaltung einer eigenen, prägnanten Hausschrift.

— KO M M A ND O F O NT (A K Z I DE NZ - SCH RI F T) —

So wurde als erstes eine individuelle Hausschrift entworfen mit Namen Kommando Font. [Abb. A]

Diese Akzidenz- oder Display-Schrift kann als Grundstein für das gesamte Erscheinungsbild verstanden werden. Sie wird sowohl illustrativ (z. B. für Titel) als auch bei der Wortmarke eingesetzt. Grundsätzlich ist zu unterscheiden zwischen der ›serifenlosen‹ Form, die hauptsächlich eingesetzt wird, und der Variante mit ›Serifen‹, die nur in der Ausnahme Verwendung findet.

Die ›blockige‹, klar definierte Form dient der Bestimmtheit des Auftritts. Die Punzen sind ausgefüllt; somit wird ein flächiges, geometrisches Formenspiel unterstützt. Die Lesbarkeit ist nicht das Hauptaugenmerk, vielmehr der eigenständige Charakter mit einem hohen Wiedererkennungswert in allen Schriftgrößen. Das Interesse des Lesers soll geweckt werden: Er muss genauer hinsehen, um die Botschaft zu entschlüsseln, wird sich also auch intensiver damit beschäftigen.

Analog zum Begriff der Synergie kann die Form der Buchstaben zudem als Zusammenlegung zahlreicher Schrifttypen interpretiert werden. Legt man verschiedene Schriftarten übereinander, ergeben sich die gleichen Charakteristika einer flächigen Form, zulaufender Punzen und kleiner Innenräume. [Abb. B]

Als weitere Konnotation kann die geplante Inneneinrichtung genannt werden. So findet dort das Prinzip reduzierter geometrischer Formen genauso seine Verwendung, wie bei der Gestaltung der Buschstaben.

1


S.

A

B

1 Akzidenz Unter Akzidenz-Schriften oder Akzidenzia (›Zufälligkeiten‹) versteht man solche Schriftarten, die nicht zur Nutzung als Men gentext vorgesehen sind, sondern als Auszeichnungs- oder Titel schriften verwendet werden. Die damit gesetzten Erzeugnisse werden auch ›Akzidenzdrucke‹ genannt.


S.

Analyse / Identitätsentwicklung / Umsetzung ××××××××××××××××××××

C

Der Kommando Font verfügt über zahlreiche Sonderzeichen (insgesamt 167 Zeichen). [Abb. C] So sind zum einen geometrische Formen angelegt, um auf einfachem Wege Muster zu erstellen. Andere Sonderzeichen beinhalten Symbole und Piktogramme, die für die Gestaltung eingesetzt werden können.

-> Technisch: Die Kommando wird in der Anwendung stark unterschnitten gesetzt

um einen kompakten Charakter zu erzeugen. (Adobe InDesign – 70)

Die Schrift KOMMANDO FONT wurde erstellt mit Hilfe des Programms ›Fontstruct‹. (http://fontstruct.fontshop.com)


S.


S.

Analyse / Identitätsentwicklung / Umsetzung ××××××××××××××××××××

— F E IJ OA ( M ENGENTEX T ⁄ I NF O RM ATI O NE N) —

Als zweite Schrift wird die 2007 veröffentlichte Feijoa des Neuseeländers Kris S owersby verwendet. [Abb. E ] Bei der Gestaltung wird die Feijoa für den Mengentext und für jegliche Art von (variablen) Informationen verwendet – in den Schnitten: Medium, Medium Italic & Bold.

Diese Antiqua bietet einen passenden Kontrast zur Kommando. Zum einen weist sie sich durch gute Lesbarkeit aus – auch in kleinen Schriftgraden. Zum anderen unterscheidet sie sich auch formal in erheblicher Form von der Akzidenzschrift. Das Besondere an der Feijoa ist, dass bei ihrer Konstruktion auf jegliche geometrische Formen verzichtet wurde. Bei genauer Betrachtung ist keine wirklich gerade Linie zu erkennen, womit eine organische Anmutung erreicht wurde. Im Vergleich dazu besteht die Kommando aus einfachsten rechtwinkligen Formen.

Ein weiteres Merkmal der Feijoa ist ihre Open Type-Funktion und ihre – damit nutzbare – riesige Anzahl an Sonder- und Alternativbuchstaben. Insbesondere die unzähligen Ligaturen [Abb. D] erzeugen einen wertigen, eigenständigen und ›dynamischen‹ Charakter.

-> Technisch: Kurze Texte und Überschriften sind mit den schmuckhaften Ligaturen gesetzt;

die Open Type-Funktion ›Kontextbedingte Varianten‹ ist aktiviert.

Um die Lesbarkeit zu gewährleisten wird bei Mengentexten auf diese Funktion verzichtet.

D

Feijoa Medium

ch ck ct ip ir it iv iw ix iy gj gi sh sk sp st fä fb fı ffä ffı ffh ffï ffj ffk fft fh fï fj fk ft ftt ff ffi ffl fi fl im in


S.

ima Feijoa Medium

ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ abcdefghijklmnopqrstuvwxyz ÄÖÜ äöü 1234567890 1234567890 ’‚““”„•…‹› ⅓ ⅔ ⅕ ↖ ↗ ↘ ►〈 〉   ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ Feijoa Medium Italic

ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ abcdefghijklmnopqrstuvwxyz ÄÖÜ äöü 1234567890 1234567890 Feijoa Bold

ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ abcdefghijklmnopqrstuvwxyz ÄÖÜ äöü 1234567890 1234567890

E


S.

Analyse / Identitätsentwicklung / Umsetzung

— G R AVUR CO ND EN SE D (KO NSTA NTE I NF O RM ATI ON EN ) —

Die dritte Schrift ist die Gravur Condensed (2001) von den Schweizer Designern Cornel Windlin und G illes G avillet. [Abb. F ] Der serifenlose Font ist entstanden als Anlehnung an die (standartisierten) Beschriftungen von Schweizer Briefkästen. Bei der Gestaltung wird sie – ihrer ursprünglichen Bestimmung entsprechend – für das ›Eindrucken‹ von konstanten und nicht veränderbaren Informationen genutzt.

Die technisch anmutende Groteskschrift bietet einen spannenden Kontrast zu den klassischen und organischen Formen der Feijoa. Die dennoch runden und offenen Formen der Gravur stellen zudem einen Kontrast zur in sich geschlossenen Form des Kommando Fonts.

-> Technisch: Es wird die alternative Form der Zahl ›3‹ verwendet (mit geradem ›Oberstrich‹).

— Z U SA M M ENFA S S UNG —

Bei der Kombination der drei sehr unterschiedlichen Schriften spiegelt sich erneut der Gedanke der Synergie. Durch die Verbindung der divergenten Stile wird etwas Neues und Eigenständiges geschaffen.


S.

Gag™ Gravur Condensed Light

ABCDEFGHIJKLMNOPQRST UVWXYZ abcdefghijklmnopqrstuvwxyz 1234567890!?  — »«’‚““”„•…‹› @fifl™ ÄÖÜ äöü Gravur Condensed Regular

ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ abcdefghijklmnopqrstuvwxyz 1234567890!?  — »«’‚““”„•…‹› @fifl™ ÄÖÜ äöü Gravur Condensed Bold

ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ abcdefghijklmnopqrstuvwxyz 1234567890!?  — »«’‚““”„•…‹› @fifl™ ÄÖÜ äöü

F


S.

.2

Analyse / Identitätsentwicklung / Umsetzung ××××××××××××××××××××

Gestaltungselemente

— FA R B KL I M A —

Es wird darauf verzichtet, eine oder mehrere ›Firmenfarben‹ festzulegen. Ein breites Spektrum an Möglichkeiten soll vielmehr eine Vielfalt und Ausbaufähigkeit sicherstellen.

Dennoch wird ein Farbklima definiert, das sich an den Farben der Inneneinrichtung orientiert. Hierbei handelt es sich vorwiegend um (mit Schwarz abgedunkelte) Erdtöne und (mit Weiß aufgehellte) Pastelltöne.

Als Grundsatz ist die Form der aus mehreren Tönen gemischten Farbe zu beachten. ›Reine‹ Töne und Sonderfarben sind nicht anzuwenden.

— B EDR U C KS TO F F —

Die zu bedruckenden Medien sind Recyclingpapier, ungestrichene Naturpapiere mit leichter Tönung (›Altweiß‹), Graupappe und Karton. Glatte, hochweiße und gestrichene Papiere sind zu vermeiden.


S.


S.

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— F OTO GR A FI E ⁄ I L LUSTRATI O N —

Bildmaterial kann aus den unterschiedlichsten Quellen (eigene Fotografie, Scans, Internet) stammen und wird illustrativ eingesetzt. Abgebildet sind in den meisten Fällen Menschen. Dabei kann es sich um bekannte Musiker handeln und um anonyme Personen, die sich in (einer Tanz-) Bewegung befinden.

Um eine einheitliche Erscheinung zu schaffen, werden die Bilder stets auf die gleiche Art angepasst: Der Kontrast wird erhöht, sie werden freigestellt und in (Schwarz/Weiß) Bitmaps umgewandelt.

Die Fotografien erhalten auf diese Weise eine rauhe und ungeschliffene Anmutung; sie erinnern an die Optik von Druckerzeugnissen, die mit einfachsten Mitteln (z. B. Kopierer) hergestellt wurden. Konnotationen wie Do It Yourself-Kultur oder ›Punk-Ästhetik‹ sind hierbei erwünscht.

Das Bildmaterial wird zudem teilweise weiterbearbeitet und verändert. Hierbei können Irritationen durch die Manipulation einzelner Bildbereiche hervorgerufen werden. Ein weiteres Mittel ist das der Collage durch die Überlagerung von unterschiedlichen Bildteilen.


S.


S.

Analyse / Identitätsentwicklung / Umsetzung ××××××××××××××××××××

— LI NIE & P UNKT —

Die Gestaltungselemente werden ergänzt durch den Einsatz von Linien und Punkten. Die Linien haben die einfache Aufgabe der Gliederung von Texten und Inhalten. Hierbei ist eine Anlehnung an die Erscheinung von klassischen bzw. traditionellen Drucksachen (z. B. antike Bücher) beabsichtigt.

Die Kreisformen (oder Punkte) sind allgemein als Auszeichnungselemente zu verstehen. So bilden sie auf der einen Hand die Grundlage für kurze Texte, die als ergänzende Information dienen. Auf der anderen Hand werden alle Drucksachen durch zwei zueinander definiert stehende ›Klang-Punkte‹ ausgezeichnet. Diese Punkte können auch als Bildmarke angesehen werden, da sie als beständiges Symbol die einheitliche Kommunikation verstärken.

Diese Bildmarke kann auf diverse Arten interpretiert und mit einer Symbolik belegt werden.

-> Abwandlung des Symbols für Stereo(fonie)

(Das Stereo-Symbol besteht aus zwei ineinandergreifenden Kreisformen, bzw. Ringen.)

-> abstraktes Symbol für Dualität (Männer und Frauen, Yin und Yang, laut und leise, …)

-> konkretes Symbol für ›runde Dinge‹ aus dem Musikbereich (CDs, Schallplatten, Bühnenspots, …)


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S.

.

Analyse / Identitätsentwicklung / Umsetzung ××××××××××××××××××××

Wortmarke

Die Wortmarke ist gesetzt aus dem Kommando Font. Hierbei erscheint das Wort ›Klub‹ in der regulären Form der ›serifenlosen‹ Buchstaben; das Wort ›Klang‹ in der alternativen mit ›Serifen‹. [Abb. A] Weiterführend wird der Begriff ›Klang‹ immer in der alternativen Buchstabenform gesetzt, also auch bei anderen Wortkombinationen (wie z. B. ›Klang-Träger‹).

Handelt es sich um die Angabe des Absenders, wie z. B. bei Flyern und Plakaten, wird die Wortmarke stets in dieser konstanten, einfarbig schwarzen Form angewendet. Die beiden Wörter stehen linksbündig untereinander.

Handelt es sich hingegen um Kommunikationsmittel, die den Klub an sich betreffen (Geschäftsausstattung, Merchandise, …), wird die Bildmarke nicht als statisch, sondern als dynamisch angesehen. Zahlreiche Varianten und Neu-Interpretationen sind möglich. [Abb. B]

Für diesen Zweck wurde eine Variante der ›serifenlosen‹ Kommando erstellt. [Abb. C] Diese ›auseinander geschnittenen‹ Buchstaben erlauben eine technisch einfache und schnelle Dekonstruktion der Wortteile. So lassen sich sowohl Varianten als auch interessante Formspiele erstellen.

Dieses Prinzip der Dekonstruktion der Display-Schrift wird nicht nur auf die Wortmarke (oder nach der Dekonstruktion Bildmarke) angewandt, sondern findet ebenso seinen Einsatz bei der Gestaltung von Flyer-, Plakat- und Programmtiteln.

Ein Nebeneffekt dieser Vorgehensweise ist die Möglichkeit der progressiven Darstellung. Durch die Aufteilung der Buchstabenelemente kann somit z. B. ein ›Bilderrätsel‹ geschaffen werden, das sich durch die schrittweise Rekonstruktion des Textes nach einer bestimmten Zeit (auf-) löst. Ein Mittel, um z. B. eine besondere Veranstaltung über einen längeren Zeitraum zu bewerben und dabei einen Spannungsbogen zu kreieren.

Im übertragenen Sinn lassen sich Analogien zu Phänomenen der Populär-Musik erkennen. So könnte man davon sprechen, dass Schriftzüge geremixt werden. Auch die Begrifflichkeit der Cover-Version scheint passend.


S.

A

B

C


S.

.4

Analyse / Identitätsentwicklung / Umsetzung ××××××××××××××××××××

Exemplarisches Anwendungsbeispiel

Exemplarisch für die Anwendung der einzelnen Gestaltungselemente wird die Gestaltung der ›Flugblätter‹ dargelegt. Hierbei wird grundsätzlich unterschieden zwischen Konstanten (immer und durchgehend auf die selbe Art anzuwendende Elemente) und Variablen (dynamischer und bei jeder Anwendung neu zu generierender Inhalt).

— VO R D ER S EITE [Abb. A] —

Grundsätzlich bietet die Vorderseite Raum für individuelle Gestaltung. Gestaltungselemente wie ›Farbspektrum‹, ›Display Font‹ und ›Fotografie‹ können frei (variabel) angewendet und miteinander kombiniert werden. Die Vorderseite stellt den Bildbereich dar.

A1

Beschriftung der Drucksachen mit deren Inhalt; hier ›Flugblatt‹ (Deutschsprachigkeit)

Konstante: die ›eingedruckte‹ Betitelung; gesetzt in Gravur Condensed Regular, Position

Variable: Eine ›im Nachhinein‹ dazugefügte Nummerierung; gesetzt in Feijoa Bold.

-> Durch die Nummerierung soll ein serieller und fortlaufender (beständiger) Charakter

erzeugt werden. Durch die Kommunikation einer Serie kann zudem eine Begehrlichkeit

(Sammelleidenschaft) geweckt werden.

A2

Titel der Veranstaltung; gesetzt in Kommando

Konstante: Schrifttyp ⁄ Variablen: Farbe, Schriftgröße, Anordnung, Position, Dekonstruktion

A

Bildmaterial (optional)

Konstante: Bildstil (freigestellt, Bitmap, …) ⁄ Variablen: Motiv, Größe, Anordnung, Position

A4

Kreisform mit Zusatzinformation (optional)

Konstanten: Information in Feijoa Medium Italic, Drehung um den Winkel (–) 8°

Variablen: Größe, Farbe, Position


S.

A

A1

Flugblatt № 312

A2

A

A4


S.

B

Analyse / Identitätsentwicklung / Umsetzung ××××××××××××××××××××

òòòòòòòòòò òòòòòòòòòò òòòòòòòòòò òòòòòòòòòò òòòòòòòòòò òòòòòòòòòò òòòòòòòòòò òòòòòòòòòò òòòòòòòòòò òòòòòòòòòò òòòòòòòòòò òòòòòòòòòò òòòòòòòòòò òòòòòòòòòò

B1

×××××× Regulär / Spektakel

B2

Super Fete – Dufte Musik

×× Do /××× Fr / Sa

DJ /×××× Live

16. 05. 2010

B

B4

Eine wirklich ganz besonders dufte Feier wird das. Mit knorke Musik und genz

tollem Tanz. Eventuell darf auch geschwoft werden. Gehüpft und gesprungen wird auf jeden Fall! Wildes Zappeln ist optional!

B5

mit DJ Dingens

B6

B7

Klang Klub™ Bielefeld Westentaschenstraße 4 www.klangklub.com

B8


S.

— R ÜC KS EI TE [ Abb. B] —

Die Rückseite dient der (weiterführenden) Information. So bietet sie Platz für detaillierte Anmerkungen und für die Absenderangaben.

B1

Analog zur Vorderseite stehen auf der Rückseite zu generierende ›Kategorie-Felder‹.

Im Gegensatz zur Front werden nicht zutreffende Punkte ›weggestrichen‹.

Konstante und variable Teile verhalten sich auf die selbe Weise wie bei A1.

B2

Wiederholung (und Auflösung) des Titels der Veranstaltung (siehe A2).

Allgemein werden alle anzupassenden Informationen in der Feijoa Medium (+ Italic) gesetzt.

Die Anordnung und der Satz der Informationen (hier: Titel, Datum, erweiterte Information)

sind für die jeweiligen Druckerzeugnisse gleichbleibend (konstant) festgelegt.

Eine Variable besteht nur im Inhalt.

B

Wiederholung (Zitat) von Bildelementen der Vorderseite.

B4

Weiterführende Information. Zu erwähnen: Texte, die als erklärende Aussagen und Zusatzinformationen

des Absenders zu verstehen sind, werden kursiv gesetzt. Als Ebene der wörtlichen Rede zu verstehen: Der

Klub als Person spricht den Leser an. Festgelegte Informationen wie Namen, Titel und Datum werden in

der nicht-kursiven Form ›ausgezeichnet‹.

-> Die organische, eigenständige Form der Kursiven unterstützt den persönlichen Charakter der Aussagen.

B5

Die Linien dienen der Gliederung von Texten (und als Schmuckelement).

Konstante: Vertikale Position ⁄ Variablen: Horizontale Position, Strichstärke

B6

Die in der Kommando angelegten Muster werden in den Hintergrund gelegt und

in einer Abstufung des Grundtons eingefärbt. Variable: diverse Musterungen

-> Die Verwendung der Muster ist – analog zur Farbwahl – ein Verweis auf die

Inneneinrichtung und die mit ihr verbundenen Stoff-Musterungen.


S.

Analyse / Identitätsentwicklung / Umsetzung ××××××××××××××××××××

B7

Absenderangaben: Bildmarke ⁄ Adresse.

Genau wie die ›Kategorie-Felder‹ (A1, B1) und die ›Klang-Punkte‹ (B8) sind die Absenderangaben als

›eingedruckt‹ und in ihrer Form und Position als unveränderbar (konstant) zu verstehen.

Sie werden in dieser Form (angepasst an das jeweilige Format) auf alle releventan Medien angewandt.

B8

›Klang-Punkte‹

Konstanten: Form, Größe, Position, Farbe der rechten Kreisform (schwarz)

Variable: Farbe der linken Kreisform – entspricht immer der Auszeichnungsfarbe

der Feijoa Bold (siehe: ›Kategorie-Felder‹)

— Z U SA M M ENFA S S UNG —

Anhand der beschriebenen Parameter ist es möglich, ein breites Gestaltungsspektrum darzustellen, gleichzeitig aber ein einheitliches und wiedererkennbares Bild zu erreichen. Um das Spektrum anzudeuten, ist eine Auswahl an Flugblatt-Titeln dargestellt. [Abb. C]

Die definierten Formen an Konstanten und Variablen werden – wie bereits angedeutet – auf alle zu gestaltenden Medien angewandt und angepasst.


S.

C Flugblatt № 01

Flugblatt № 03

Flugblatt № 04

Flugblatt № 05

Flugblatt № 02

Flugblatt № 18

Flugblatt № 128

Flugblatt № 16

24. OKT: MINIMALE MUSIK MAXIMALER TANZ DJ KARATE

08. FEB: WIR GRABEN OMAS PLATTEN AUS

27. FEB. BASTARD A LA CARTE

Flugblatt № 84

Flugblatt № 85

Flugblatt № 72

Flugblatt № 3024

Flugblatt № 104

Flugblatt № 22

Flugblatt № 837

Flugblatt № 08

Flugblatt №53

Flugblatt № 57

Flugblatt № 58

Flugblatt № 02 b


S.

D/E

F/G

H

Analyse / Identitätsentwicklung / Umsetzung ××××××××××××××××××××


S.

I

D Flugblatt-R체ckseiten E Flugblatt-Box F Box samt Inhalt G Auswahl H Querschnitt I Postkarte (links); Flugbl채tter


S.

.5

Analyse / Identitätsentwicklung / Umsetzung ××××××××××××××××××××

Geschäftsausstattung

Das Prinzip der Dekonstruktion oder des ›Remixens‹ findet seine Anwendung in der Gestaltung der Geschäftsunterlagen. Die Wortmarke wird dynamisch und für jede Korrespondenz unterschiedlich eingesetzt.

Sowohl der Briefbogen als auch die Visitenkarte ist mit den bekannten Merkmalen der konstanten Information und der individuell gestaltbaren Flächen ausgestattet. Der Briefbogen bietet z. B. eine Fläche für die unterschiedlichen Formen der Wortmarke und eine Auswahl-Möglichkeit zwischen ›Anschreiben‹, ›Korrespondenz‹ und ›Rechnung‹ (›Kategorie-Felder‹). [Abb. A ]

Die Rückseite des Geschäftspapiers ist (genauso wie die Visitenkarten) mit einer vollflächigen Musterung versehen. Um die Muster-Flächen zur Geltung zu bringen, ist der Briefbogen nach den Vorgaben der Din 676 Form A gestaltet. Diese nicht alltägliche Norm (in der Regel wird die Form B verwandt) erlaubt es den Bogen so zu falzen, dass die Rückseite an der oberen Kante des Blattes sichtbar ist. [Abb. F ]

Bei der Gestaltung des Faxbogens sind andere Kriterien zu beachten. [Abb. D ] So wird bei der Fax-Vorlage auf den spielerischen Einsatz der Wortmarke verzichtet. Zudem werden sämtliche Schriftgrade erhöt und für den Fließtext die Feijoa gegen die Gravur Condensed ausgetauscht. Diese weist sich durch einen deutlich höheren Kontrast aus und stellt somit die gute Lesbarkeit auch nach der technischen Übermittlung sicher.


S.

A

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S.

B /C

D/E

Analyse / Identitätsentwicklung / Umsetzung ××××××××××××××××××××


S.

F

G

B Variationen der Visitenkarte C R端ckseiten der Visitenkarte D Faxbogen (Blanko und beschriftet) E Briefbogen samt Umschlag F Variationen des Briefbogens (Detail) G Variationen des Briefbogens


S.

.6

Analyse / Identitätsentwicklung / Umsetzung

Programmblätter

Der Druck von Programmblättern scheint sinnvoll bei einem (erdachten) regelmäßigen Programm mit wechselnden Veranstaltungen. [Abb. A] Die Blätter sind im Format Din-A 3 angelegt und werden auf das Format Din-A 6 zusammengefaltet.

Als Besonderheit sei die zur Verfügung stehende Rückseite zu erwähnen. So ist es angedacht, sie für freie Formspiele und Gestaltungs-Experimente freizuhalten. [Abb. B ] Der ›Endverbraucher‹ erhält somit mit jedem Programm ein kleines Plakat für zu Hause. Ziel ist es – unter anderem – die ›Marke‹ Klang Klub™ und das mit ihr verbundene Formen-Repertoire im Bewusstsein der Menschen zu verankern.

Diese Fläche kann und soll darüber hinaus nicht nur der eigenen Kommunikation zu Verfügung stehen. Entsprechend dem Grundgedanken der Schaffung von Synergien, soll die Fläche in regelmäßigen Abständen Künstlern, Grafikern und Fotografen zur Verfügung stehen. Diesen wird die Möglichkeit geboten, ihre Werke der breiten Öffentlichkeit zu präsentieren und Kontakte zu knüpfen. Ihre Namen, Kontaktdaten und evtl. Kurzinformationen werden auf der Vorderseite des Programms verzeichnet.


S.

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A


S.

B

Analyse / Identitätsentwicklung / Umsetzung ××××××××××××××××××××


S.

C/D

E /F

B Programm-Rückseite (Plakat) C Programmblätter aufgeklappt D verschiedene Titel D erste Innenseite F zweite Innenseite (Übersicht)


S.

.7

Analyse / Identitätsentwicklung / Umsetzung ××××××××××××××××××××

Plakate

Die Gestaltung der Plakate verhält sich äquivalent zur Gestaltung der Flugblätter, da die beiden Medien in den meisten Fällen in Verbindung miteinander auftreten (Promotion von Veranstaltungen). Unterschied: Die weiterführenden Informationen können nicht auf der Rückseite angebracht werden und finden ihren Platz unterhalb des Hauptmotivs. [Abb. A]

Es soll jedoch nicht der Zweck sein, die Motive der Flugblätter ›eins zu eins‹ auf das Plakat anzuwenden. Das große Format soll vielmehr als Ergänzung zum kleinen verstanden werden. Motive werden variiert und neu interpretiert. Zudem bietet das Plakat (in der Kleinstauflage) die eingangs erwähnten Möglichkeiten der progressiven Darstellung. Motive können sich schrittweise aufbauen und machen dieses Medium dadurch zu einem wirksamen Mittel um Aufmerksamkeit gezielt zu steuern. [Abb. E ]


S.

A


S.

Analyse / Identitätsentwicklung / Umsetzung

B/C

D

B – D diverse Plakatmotive E vierteilige Plakat-Serie


S.

E


S.

.8

×××××××××××××××××××× Analyse / Identitätsentwicklung / Umsetzung

Neue Medien

Die Internetpräsenz ist bewusst einfach gestaltet. Sie dient vor allem dem Zweck der Information und soll eine intuitive Bedienung ermöglichen. Ein dynamischer Charakter wird durch einen beim Laden der Seite wechselnden Hintergrund (Farb/Muster-Kombinationen) erzeugt. [Abb. A] Mögliche Menüpunkte sind z. B. ›Information‹, ›Programm‹ und ›Anfahrt‹. Es ist zudem angedacht, Merchandise-Artikel wie T-Shirts oder auch Tonträger (›Klangträger‹) über die Seite zu vertreiben.

Um den Kooperations- und Community-Gedanken zu stützen, bietet sich eine ergänzende Präsenz durch eine MySpace-Seite an. [Abb. B] Dies sichert den direkten Kontakt zu Gästen und möglichen Kooperationspartnern. Des weiteren bietet MySpace nicht zu verachtende Möglichkeiten der gezielten Promotion.

Da sich interaktive Medien schlecht in einem Buch kommunizieren lassen, empfiehlt sich ein Blick auf www.klangklub.com und www.myspace.com/klangklub


S.

A

B


S.

.9

Analyse / Identitätsentwicklung / Umsetzung ××××××××××××××××××××

Diverses

A /B

C/D

A – D Getränke- und Speisenkarte E Getränkekarte zur Befestigung im Thekenbereich


S.

E


S.

A /B

C /D

E /F

Analyse / Identitätsentwicklung / Umsetzung ××××××××××××××××××××


S.

G/H

I/J

A – B Audio-Verpackung (›Klangträger № 01‹) C – D

Verpackung der moodboards

E Kaffeetasse F

›Klang-Spiel‹

G – I

T-Shirts

J

Stofftasche


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12




S.


Analyse / Identitätsentwicklung / Umsetzung ××××××××××××××××××××××××××××IMPRESSUM

S.

I M PR E SSUM

Papier

Igepa Recycopy 80g/m²

Druck

HP Designjet 9670

Verarbeitung

Buchbinderei Ulrike Bonin

Schriften

Feijoa (KLIM Type foundry)

Gravur Condensed (lineto.com)

Auflage

4 Exemplare

4

© 2008 Jan Wilhelm Bock

Vielen Dank! P eter Zickermann für Betreuung, Rat & Tat ⁄ Nikolaus Hurlbrink für die vielen Infos, für die Schriften (Feijoa!), für die Programmierung der Internetseite und für die Teilnahme am ›Stille Post-Experiment‹ ⁄ ebenfalls für die ›Stille Post‹-Teilnahme: R ebecca B utzlaff, Andreas Clauss, L ars Thorben F ischer, Jacob Klein, Daniel Marquardt, Tim Rehm & Tim Sürken ⁄ an die Herren ›F CK‹ nochmals ein gesonderter Dank für die schöne Studienzeit ⁄ Stephen James Korte für das Interview und für den Kamp Keller ⁄ Peter B ellinghaus für das Buch (›Love saves the day‹) ⁄ allen, die sich die Zeit genommen und einen Fragebogen ausgefüllt haben ⁄ dem Büro Bock–Partner für die Ausdrucke und den heißen Draht ⁄ Dem Plus-Markt für den kalten Kaffee ⁄ InDesign recht herzlich für ›Autosave‹ ⁄ Nicole für den Drucker ⁄ K erstin für ihre Geduld und die vielen ›Töfften‹ ⁄ meinen Eltern für alle Unterstützung!



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