Wintershall HSE-Jahresbericht 2013

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Wir fรถrdern Verantwortung. Gesundheit. Sicherheit. Umweltschutz. Gesellschaft.

HSE-Jahresbericht 2013.



03 HSE-Jahresbericht 2013 Inhalt

Inhalt. 04

Vorwort.

06

Unternehmensprofil.

08

HSE bei Wintershall.

16

Sicherheit.

28

Schwerpunktthema Rohstoffe.

36

Umweltschutz.

50

Gesundheitsschutz.

54

Gesellschaftliches Engagement.

62

Ausblick.

64

Kennzahlen 2013.

66

Ansprechpartner.

67

Impressum.


04 | 05 HSE-Jahresbericht 2013 Vorwort

Sehr geehrte Damen und Herren, die Weltbevölkerung wächst. Schätzungen zufolge werden im Jahr 2050 rund neun Milliarden Menschen die Erde bevölkern. Eine wachsende Weltbevölkerung benötigt mehr Energie und Rohstoffe. Deswegen werden in Zukunft die Verfügbarkeit von und der Zugang zu Ressourcen an Relevanz gewinnen. Ohne sie sind Wachstum und Wohlergehen der Gesellschaft nicht möglich. Auch Deutschland und Europa müssen schon heute überlegen, woher sie in Zukunft zuverlässig und vor allem auch bezahlbar Energie beziehen. Als Industrieregion mit chronischer Rohstoffarmut wäre es leichtsinnig, sich nur auf den Import von Rohstoffen, insbesondere von Erdöl und Erdgas, zu verlassen. Die Versorgungssicherheit beginnt vor der eigenen Haustür und im eigenen Markt. Die Nordsee und ihre Anrainerstaaten liefern immer noch mehr als 50 Prozent des in der Europäischen Union benötigten Erdgases. Wintershall wird als führendes deutsches Unternehmen in der Suche und Förderung von Öl und Gas dazu beitragen, den aktuellen und künftig steigenden Bedarf an Erdöl und Erdgas verlässlich zu decken – mit Aktivitäten direkt an den Rohstoffquellen. Und so wächst auch Wintershall: durch die Erschließung neuer Quellen, die effizientere Förderung aus bestehenden Feldern, die Entwicklung und Nutzung innovativer Technologien und den Ausbau strategischer Partnerschaften. Da fossile Energieträger nicht unbegrenzt zur Verfügung stehen und deren weltweiter Einsatz Auswirkungen auf die Umwelt und das globale Klima haben, ist ein effizienter Umgang und verantwortungsvoller Einsatz wichtig. Bislang wird weltweit nur etwa ein Drittel des verfügbaren Öls aus jeder Lagerstätte gewonnen. Mit innovativen, umweltschonenden Technologien, die ein Schwerpunkt unserer Expertise sind, kann effektiver und länger gefördert werden. Der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen beginnt also bei der Produktion bestehender Lagerstätten. Unsere Aktivitäten in Deutschland im Rahmen hoher geologischer und rechtlicher Anforderungen sind dabei das Zentrum für Innovationen. Die heimische Förderung bildet die Basis für neue Technologien, mit denen wir weltweit punkten und internationale Energiepartnerschaften knüpfen können. So engagiert sich Wintershall beispielsweise bei der Sauergasförderung in den Vereinigten Arabischen Emiraten – mit dem Know-how aus jahrzehntelanger Produktionserfahrung in Niedersachsen. Der arabische Raum bietet noch viel Potenzial, rund 70 Prozent der weltweiten Erdöl- und Erdgasreserven lagern dort. Ein weiter wachsender Weltmarkt ist auf die Nutzung gerade dieser Reserven angewiesen. Sie sorgen für Ausgleich und Stabilität.


Im Jahr 2013 haben wir unsere Aktivitäten an der Quelle weiter ausgebaut. Vor allem mit neuen Projekten in Norwegen, Argentinien, Russland, Deutschland und der Region Middle East. Aber auch in angestammten Ländern wie den Niederlanden sind wir sehr erfolgreich gewesen. Dabei haben bei all unseren Aktivitäten Gesundheitsschutz, Sicherheit, Nachhaltigkeit und Umweltschutz (Health, Safety, Security, Sustainability, Environmental Protection – HS3E) oberste Priorität. In den Bereichen Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz halten wir an unserem hohen Anspruch fest. Er lautet: keine Unfälle bei allen Aktivitäten. Die Bilanz der Wintershall-Gruppe ist hierbei unverändert auf hohem Niveau. Besonders positiv ist, dass sich die Unfälle bei unseren Kontraktoren nahezu halbiert haben. Trotzdem sehen wir Verbesserungspotenzial, denn die Unfallzahlen bei unseren eigenen Mitarbeitern sind gestiegen. Es wird immer wieder deutlich, wie wichtig sicherheitsbewusstes Verhalten am Arbeitsplatz ist. Jeder Einzelne muss Verantwortung für seine Sicherheit und Gesundheit übernehmen – und für die seiner Kollegen. Künftig werden wir noch stärker daran arbeiten, dieses Bewusstsein bei den Beschäftigten zu stärken. Ein herausragendes Beispiel für ein proaktives Engagement ist die Entwicklung eines sichereren Transportsystems für Druckgasflaschen durch unsere Mitarbeiter am Standort Rehden. Dieses Engagement wurde nicht nur intern belohnt. Nach dem Gewinn des Förderpreises der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI) ist das innovative System 2013 mit dem renommierten Deutschen Arbeitsschutzpreis ausgezeichnet worden. Im Oktober 2013 haben wir von unserem Partner Statoil die Betriebsführerschaft für die Ölproduktion aus dem Offshore-Feld Brage übernommen. Die vor Bergen installierte Plattform ist die erste von Wintershall Norge betriebene Produktionsplattform. Hier wollen wir an den 20-jährigen sicheren Betrieb der Anlage anknüpfen. Die Einbindung bewährter Sicherheitsstandards in unsere eigenen HSE-Konzepte war eine zentrale Aufgabe bei der reibungslosen Übernahme. Die Herausforderungen im Bereich Umweltschutz und die Vorteile eines strukturierten Umweltmanagements gehörten zu den Themen, die interne und externe Experten im Rahmen eines Stakeholderworkshops zum Thema Nachhaltigkeit diskutierten, zu dem Winters­ hall 2013 erstmals eingeladen hat. Die Berücksichtigung ökologischer und gesellschaftlicher Belange sehen wir als Voraussetzung für den langfristigen wirtschaftlichen Erfolg unseres Unternehmens. So konnten wir in Deutschland die Sanierung und Renaturierung der letzten Betriebsdeponie abschließen. Das Gelände wurde in eine

Graslandschaft mit Wasserflächen und Kiesinseln umgewandelt. An den Produktionsstandorten, den Erdgasspeichern Rehden und Jemgum sowie am Verwaltungsstandort Barnstorf wurde ein Energiemanagementsystem nach der ISO-Norm 50001 eingeführt. Der wirtschaftliche Erfolg im Jahr 2013 gibt unseren Bemühungen Recht. Der Umsatz des Unternehmens verbesserte sich 2013 um 16 Prozent auf 14.776 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr. Davon wurden 2.929 Mio. Euro in Exploration & Produktion und 11.847 Mio. Euro im Erdgashandel erzielt. Trotz des Produktionsausfalls in Libyen blieb die Erdöl- und Erdgasförderung mit 132 Millionen Barrel Öläquivalent (BOE) auf dem Niveau des Vorjahres. Darauf werden wir 2014 aufbauen. Trotz aller Veränderungen, gilt es unsere operativen Standards weiter auf höchstem Niveau zu halten. Dazu zählt für mich insbesondere das Thema HS3E. Mehr Informationen finden Sie in diesem Bericht, der dem Thema Rohstoffe einen Schwerpunkt widmet. Darüber hinaus erhalten Sie eine Zusammenfassung unserer Aktivitäten in den Bereichen Gesundheitsschutz, Sicherheit, Nachhaltigkeit und Umweltschutz im Jahr 2013 sowie wichtige Kennzahlen. Der Erfolg des Unternehmens ist nur möglich dank kompetenter, überaus motivierter, innovativer und vor allem gesunder Mitarbeiter. Ihre Gesundheit und Sicherheit sind die Basis unserer Arbeit! Beidem müssen und werden wir 2014 größten Raum geben. Denn Gesundheit und Sicherheit haben höchste Priorität. Wir werden alles daran setzen, dass sie bei Wintershall auch künftig beste und sichere Bedingungen vorfinden. Ich bin zuversichtlich, dass wir gemeinsam die Anforderungen der Zukunft meistern und unsere Ziele erreichen werden. Auf eine sichere und nachhaltige Zukunft. Unsere Gedanken sind deshalb in diesen Tagen und Wochen auch stets bei den Kolleginnen und Kollegen in Libyen – wir wünschen ihnen die Kraft und Ausdauer, die Zukunft ihres Landes weiter zu gestalten. Ich bin davon überzeugt, dass Libyen mit Geduld und Vertrauen seinen eigenen Weg finden wird. Wintershall – Wir fördern Verantwortung.

Rainer Seele Vorstandsvorsitzender


06 | 07 HSE-Jahresbericht 2013 Unternehmensprofil

Schwerpunktregionen und Aktivitäten. Die Wintershall Holding GmbH mit Sitz in Kassel ist eine 100-prozentige Tochter der BASF in Ludwigs­hafen und seit mehr als 80 Jahren in der Suche und För­ derung von Erdöl und Erdgas aktiv. Winters­hall konzentriert sich bewusst auf ausgewählte Schwerpunktregionen, in denen das Unter­nehmen über ein hohes Maß an regionaler und technolo­gischer Expertise verfügt. Dies sind Europa, Nordafrika, Südamerika sowie Russland. Ergänzt werden die Aktivi­täten zunehmend durch Exploration in der Region Middle East. Das Unternehmen beschäftigt weltweit rund 2.500 Mitarbeiter aus 40 Nationen und ist heute der größte international tätige deutsche Erdöl- und Erdgasproduzent.

Südamerika


Russland Europa Deutschland Middle East Nordafrika


08 | 09 HSE-Jahresbericht 2013 HSE bei Wintershall

HSE bei Wintershall. So denken wir.

Wir tragen Verantwortung – für Menschen und die Umwelt. Unsere Werte, Leitlinien und Standards dienen zum einen dem Schutz von Mensch und Umwelt, aber vor allem auch dem Schutz unserer Mitarbeiter. Schließlich sind diese unsere wichtigste Ressource. Ihnen gilt es bestmögliche Arbeitsbedingungen zu schaffen und persönliche Entwicklungschancen zu bieten, damit sie ihr Potenzial entfalten können.


Leitlinie. Ihre Positionierung zu HSE (Health, Safety and Environment = Gesundheit, Arbeits­sicherheit und Umweltschutz) hat Wintershall in einer Leitlinie festgeschrieben. Unsere HSE-Leitlinie ist zentraler Bestand­teil unseres Selbstverständnisses und umschreibt die Schlüsselziele unseres Unternehmens.

Leitlinie für Gesundheit, Arbeitssicherheit und Umweltschutz (HSE) Als bedeutende BASF-Gruppengesellschaft ist Wintershall in der Suche und der Förderung von Öl und Gas aktiv. Wintershall verbindet dabei wirtschaftlichen Erfolg mit gesellschaftlicher Verantwortung und dem Schutz der Umwelt. Die Unternehmensleitung der Wintershall verpflichtet sich daher auf den Gebieten Gesundheit, Arbeitssicherheit und Umweltschutz auf die folgenden Grundsätze: ■ W ir integrieren HSE in alle unsere Tätigkeiten und streben hierbei eine

■ ■

kontinuierliche Verbesserung an. Hierfür setzen wir uns anspruchsvolle Ziele. Dabei sind maßgeschneiderte HSE-Lösungen unser wesentlicher Grundsatz. Wir sind überzeugt: „Jeder zählt“. – Jeder, der bei Wintershall arbeitet trägt durch überlegtes und engagiertes Handeln zur Umsetzung dieser Leitlinie bei. Dies gilt auch für die Kontraktorenfirmen, die für Wintershall tätig sind. Wir werden unsere weltweiten Aktivitäten so gestalten, dass wir unserer gesellschaftlichen Verantwortung insbesondere für unsere Mitarbeiter, Kontraktoren, Nachbarn und der Öffentlichkeit gegenüber nachkommen. Wir stellen uns unserer Verantwortung für den globalen Klimaschutz. Wir verpflichten uns bei unseren weltweiten Aktivitäten zur Einhaltung internationaler Konventionen, lokaler Gesetze und unserer eigenen Standards.

Bei allen unseren Aktivitäten gilt: Wirtschaftliche Belange haben keinen Vorrang gegenüber Gesundheit, Arbeits- und Umweltschutz. Nichts ist so dringend oder wichtig, dass bei Wintershall die HSE-Grundsätze außer Acht gelassen werden dürfen. Der Vorstand

Seele

Bachmann

Tiessen

König

Mehren


10 | 11 HSE-Jahresbericht 2013 HSE bei Wintershall

Mit System zum Ziel: 4 Schritte – 12 Elemente.

HSE-Managementsystem. Risiken für Mensch und Natur systematisch zu reduzieren, ist das Ziel des HSE-Managementsystems von Wintershall. Unsere HSELeitlinie ist keineswegs eine leere Versprechung, sondern vollkommen in unsere Aktivitäten integriert. Das von uns hierfür angewandte HSE-Managementsystem sorgt dafür, dass alle Richtlinien zum Schutz von Gesundheit, Arbeitssicherheit und Umwelt stets angemessen berücksichtigt werden. Mit unserem intelligenten HSE-Managementsystem erreichen wir zuverlässig, was uns wirklich am Herzen liegt: die Verbindung von wirtschaftlichem Erfolg mit höchsten Sicherheitsstandards, gesellschaftlicher Verantwortung und dem Schutz der Umwelt. So arbeiten wir bei der Planung, Weiterentwicklung und Über­wach­ ung unserer HSE-Leitlinie nach einem international anerkannten, in der Öl- und Gasindustrie häufig verwendeten Standard – einem 12-Elemente-Modell. In vier Schritten lassen sich wiederum diese 12 Elemente unterteilen. Das Ergebnis: Ein durchweg wirk­samer Weg zur Realisierung unserer HSE-Leitlinie.

Planen (Well-planned) 1. Leitlinie, Führungsrolle und Verpflichtung 2. Gefahren, Risiken, gesetzliche und geschäftliche Anforderungen 3. Ziele und HSE-Jahresprogramme

Einführen (Implemented) 4. Organisation, Funktionen und Verantwortung 5. Schulung und Kompetenz 6. Kommunikation und Beratung 7. HSE MS-Dokumentation 8. Steuerung des operativen Betriebs 9. Notfallplanung

Berichten (Notified) Durch den intensiven fachlichen Austausch zwischen den Experten der Zentrale in Kassel, den Operating Companies (OPCOs) und Business Units (BUs) an den weltweiten Standorten von Wintershall sowie durch das Engagement in Fachausschüssen der International Association of Oil and Gas Producers (OGP) und nationaler Verbände wie dem deutschen Wirtschaftsverband Erdöl- und Erdgasgewinnung e.V. (WEG) arbeiten wir an der stetigen Verbesserung unseres HSE-Managementsystems (WINS).

10. Untersuchung und Berichterstattung von Zwischenfällen und Korrekturmaßnahmen 11. Nachverfolgung und Messung

System verbessern (System improved) 12. Managementreview und Systemverbesserung


Management. Projektmanagement.

Ereignismanagement.

Wintershall blickt auf langjährige Erfahrungen bei der Erschließung schwer zugänglicher und geologisch herausfordernder Lagerstätten zurück. Neue Explorationsprojekte stellen daher jedes Mal hohe Anforderungen an die Planung. Vor allem die Erkundung in unbekannten Gebieten erfordert eine besondere Unterstützung der vor Ort tätigen Mitarbeiter und Kontraktoren. Bereits frühzeitig begleiten HSE-Experten deshalb die Projektteams. Neben projektbezoge­nen Machbarkeitsstudien ist die Prüfung umwelt- und sicherheitsrelevanter Aspekte ein integraler Bestandteil der Planung. Dazu gehören Umweltverträglichkeitsstudien und Anlagensicherheitsbetrachtungen genauso wie die Auswahl von Kontraktoren unter HSE-Aspekten. Während vorab durchgeführter Expeditionen in die Explorations­ gebiete werden Gefahren identifiziert, geeignete Maßnahmen zur Minimierung der Risiken konkretisiert und in einem HSE-Projektplan zusammengefasst.

Wintershall fördert sicheres Arbeiten durch Gefährdungsbeurteilungen, Sicherheitsregeln, Seminare, Schulungen und Audits. Die Meldung und Untersuchung von Ereignissen spielt eine Schlüsselrolle in der Prävention und trägt dazu bei, das Sicherheitsniveau weiter zu erhöhen. Wintershall hat ein Meldewesen etabliert, in das alle Standorte weltweit einbezogen sind. Detaillierte Ereignisanalysen tragen dazu bei, die Ursachen, die zu bestimmten Ereignissen geführt haben, zu identifizieren und zu bewerten. Auch Ereignisse, die ein hohes Gefahrenpotenzial hatten, werden untersucht. Aus den Untersuchungsergebnissen werden Schutzmaßnahmen für die Zukunft abgeleitet.

Während der Ausführungsphase betreuen und kontrollieren Sicherheitsingenieure regelmäßig die Aktivitäten. Zu Beginn ausgearbeitete Notfallkonzepte werden stetig überprüft und gegebenenfalls der aktuellen Lage angepasst. In der Betriebsphase erfolgt die Sicherstellung der Einhaltung gelten­der Regelungen und der HSE-Standards. Alle Projekte werden bei Win­tershall nach den gleichen HSEGrundregeln geplant und durchgeführt.

Kontraktorenmanagement. Viele Projekte in der Öl- und Gasindustrie sind ohne die Unterstützung von externen Spezialisten nicht denkbar. Wintershall beschäftigt daher in verschiedenen Bereichen Kontraktoren, darunter große Spezialfirmen zur Durchführung von Bohrkampagnen, Bau­unter­ nehmen für die Umsetzung von Infrastrukturprojekten oder kleinere Subunternehmer an den Verwaltungsstandorten. Wintershall wählt ihre Kontraktoren nicht nur nach wirtschaftlichen Kriterien aus. Umweltschutz-, Arbeitssicherheit- und Sozialstandards gehören ebenfalls zum Bewertungsumfang neuer und bestehender Lieferbeziehungen. Wenn es um die Einhaltung der HSEStandards geht, stellt die Wintershall-Gruppe die gleichen hohen Anforderungen an ihre Kontraktoren wie an ihre eigenen Mitarbeiter. Bei der Auswahl legt das Unternehmen deshalb entsprechend strenge Kriterien, die regelmäßig überprüft werden, zugrunde.

Krisenmanagement. Das HSE-Managementsystem von Wintershall ist darauf ausgelegt, Krisen zu vermeiden. Um jedoch auf unerwartete Ereignisse reagieren zu können, verfügt Wintershall über ein klar definiertes und fachübergreifendes Krisenmanagementsystem. Nur ein geplantes und organisiertes Vorgehen garantiert eine bestmögliche Notfallvorsorge und -bewältigung. Die Erstellung von Notfallplänen sowie die regelmäßige Durchführung von Sicherheitsübungen sollen eine optimale Reaktion im Ereignisfall gewährleisten. Schulungen dienen dazu, Mitarbeiter zu sensibilisieren und vorzubereiten. HSE-Spezialisten obliegt die Anfertigung, Verwaltung und Betreuung der Maßnahmen und die Dokumentation zur Notfallplanung.


12 | 13 HSE-Jahresbericht 2013 HSE bei Wintershall

So handeln wir. Die Exploration, Produktion und der Transport von Erdöl und Erdgas ist immer auch ein Eingriff in gesellschaft­liche und natürliche Bereiche, die besondere Vorsicht voraussetzt. Wir prüfen daher schon vor Beginn unserer Aktivitäten mögliche Auswirkungen auf Mensch und Umwelt, berücksichtigen soziale Aspekte ebenso wie den Schutz des Kulturerbes. Beständig arbeiten wir an der Verbesserung aller Verfahren, um Ressourcen noch effizienter nutzen zu können und Auswirkungen auf Mensch und Umwelt weiter zu minimieren.

Nachhaltig agieren. No Flaring Policy.

Umweltziel 2020 fest im Blick.

Ein Beispiel unserer Arbeit im Bereich Umwelt- und Klimaschutz ist die so genannte „No Flaring Policy“: Hierin haben wir uns verpflichtet, bis 2012 kein Erdölbegleitgas mehr im Routinebetrieb abzufackeln, sondern das Gas zu nutzen. Bestehende Anlagen wurden dafür umgerüstet, neue An­lagen gleich mit Begleitgasnutzung gebaut. So werden jährlich rund zwei Millionen Tonnen CO2 eingespart. Wintershall erfüllt damit höchste internationale Standards bei der umweltverträglichen Gewinnung von Erdöl.

Unser Ziel ist, die CO2-Emissionen im Erdgastransportgeschäft – bezogen auf die transportierte Erdgasmenge und auf die Transport­ entfernung – bis 2020 um 10 Prozent gegenüber dem Basisjahr 2010 zu senken. Im Jahr 2013 konnten wir die CO2-Emissionen um rund 9,0 Prozent reduzieren (2012: -22,1 Prozent). Die im Vergleich zum Vorjahr gestiegenen spezifischen Emissionen sind darauf zurückzuführen, dass die Verdichterstationen der Pipelines noch nicht volleffizient ausgelastet werden konnten.

Freiwillige Selbstverpflichtung. Bekenntnis zum Schutz der Umwelt.

Wir setzen Standards.

Ein Unternehmensleitbild konkretisiert die Vorgaben zum Schutz der Umwelt aus der HSE-Leitlinie der Wintershall-Gruppe. Es verdeutlicht die hohe Bedeutung, die der Umweltschutz für Wintershall hat, und regelt mit detaillierten Vorgaben das Umweltmanagement des Unternehmens. Ziel ist es, die Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren. Wir schonen sensible Lebensräume und bewahren die Bio­diversität. Dafür setzen wir umweltschonende und effiziente Technologien und Methoden ein und fördern die Forschung und Entwicklung an Innovationen. Im Rahmen unserer Geschäftsprozesse setzen wir auf angemessene Methoden, wie Umweltverträglichkeitsprüfungen, Bewertungen, Inspektionen, Risikoanalysen, Überwachungsprogramme, Managementbewertungen und Audits. Und wir kommunizieren transparent und offen.

Wintershall arbeitet grundsätzlich transparent und mit höchsten Standards bei Sicherheit und Umweltschutz. Festgeschrieben in einer freiwilligen Selbstverpflichtung, verzichtet Wintershall in sensiblen Regionen wie Wasserschutzgebieten ganz auf Bohrungen und den Einsatz von Frac-Technologie. Zudem beschränken wir unsere Bohrtätigkeiten auf wenige zentrale Bohrplätze, um möglichst wenig Flächen zu nutzen. Wir fracken auch nicht in unmittelbarer Nähe von alten Kohleoder anderen Bergbaustollen. Unser eingesetztes Flüssigkeitsgemisch bei der Hydraulic Fracturing-Technik überschreitet nicht die aktuell geltende Wassergefährdungsklasse 1 (= schwach wassergefährdend). Regelmäßig wird die Unversehrtheit der integrierten Verrohrung unserer Bohrung geprüft. Für alle auf der Bohranlage eingesetzten Unternehmen gelten zudem die von uns aufgestellten Sicherheitsstandards.


IM GESPRÄCH

Corporate HSE Manager Guido Schnieders über die aktuellen und künftigen Anforderungen im Bereich Gesundheit, Arbeitssicherheit und Umwelt.

Wandel als Chance. Was waren die Herausforderungen im Jahr 2013?

In Norwegen wurden rund 300 neue Mitarbeiter eingestellt. Was waren hierbei die Herausforderungen?

Wintershall befindet sich in einem Wandel. Das Unternehmen konzentriert sich auf seine Explorations- und Produktionsaktivitäten, um weiter an der Quelle zu wachsen. Hierzu wurden 2013 wichtige Schritte eingeleitet, zum Beispiel mit der erstmaligen Übernahme von Betriebsführerschaften in Norwegen und Argentinien. Mehr Exploration und Produktion, mehr eigenoperierte Projekte und mehr Mitarbeiter bedeuten auch höhere Anforderungen an Arbeitssicherheit, Umwelt- und Gesundheitsschutz. Bei einer unzureichenden Vorbereitung von Projekten und Integration neuer Mitarbeiter steigt das Risiko ungewollter Ereignisse.

Alle neuen Mitarbeiter mussten zügig mit der proaktiven Sicherheitskultur bei Wintershall vertraut gemacht und geschult werden. Hierfür wurde eigens eine Schulungsabteilung aufgebaut, um den Weiterbildungsbedarf abzudecken. Unser Ziel ist es, dass sich bei allen Mitarbeitern – neuen wie alten, eigenen wie Kontraktoren – die Erkenntnis festsetzt, dass beim Arbeits- und Gesundheitsschutz jeder Einzelne zählt. Denn wenn jeder auf seine Sicherheit und die seiner Kollegen achtet, sinkt automatisch die Gefahr von Unfällen. Gleiches gilt natürlich auch für alle anderen Standorte an denen wir wachsen.

Was heißt das konkret?

Was sind die Aufgaben im nächsten Jahr?

Die norwegische Plattform Brage wurde bei laufendem Betrieb übernommen – reibungslos und vor allem sicher. Hierzu musste die Anlage in unsere HSE-Konzepte eingebunden werden. Wir haben vorab die vorhandenen Sicherheits- und Umweltsysteme genauestens analysiert und Notfallkonzepte sowie Risikoanalysen erarbeitet. Eine besondere Herausforderung war die Zusammenführung der IT-Systeme, die ja für die Sicherheit auf der Plattform entscheidend sind. Auch Großübungen auf hoher See gehörten zur Vorbereitung. In Argentinien haben wir Seismikarbeiten in einem wenig erschlossenen Gebiet begonnen. Hierzu mussten wir unsere HSE-Kapazitäten am Standort verstärken und passgenaue Konzepte entwickeln.

Die Zeichen stehen weiter auf Wandel. 2014 werden wir bei zwei weiteren Blöcken der Achimov-Formation in Sibirien einsteigen, wo wir gemeinsam mit Gazprom Erdgas- und Kondensatvorkommen erschließen wollen. Neben unserer technischen Expertise ist dabei auch unser Know-how insbesondere beim Umweltschutz gefragt. Im Gegenzug übernimmt Gazprom unsere Beteiligungen an den Erdgashandels- und Speichergesellschaften. Um unsere HSE-Konzepte an Gazprom übergeben zu können, tauschen wir uns intensiv mit unserem Partner aus. Dabei können wir auf die seit über 20 Jahren bestehende Zusammenarbeit unserer Unternehmen aufbauen.


14 | 15 HSE-Jahresbericht 2013 HSE bei Wintershall

Deutscher Arbeitsschutzpreis für innovatives Transportsystem. Innovative Ideen, welche die Sicherheit im Arbeitsalltag verbes­sern, werden nicht nur bei Wintershall intern belohnt. Im Jahr 2013 wurde ein System zum sicheren und leichten Transport von Druckgas­ flaschen mit dem renommierten Deutschen Arbeitsschutzpreis ausgezeichnet. Träger des Preises ist die Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie (GDA) von Bund, Ländern und gesetzlicher Unfallversicherung. Bei dem innovativen System handelt es sich um eine kombinierte Halte-, Verlade- und Transportvorrichtung, die fest mit dem Transportfahrzeug verbunden ist. Sie war von einem vierköpfigen Team am Standort Rehden entwickelt worden. Bisher barg das Verladen und Transportieren der bis zu 80 Kilogramm schweren Gasflaschen Risiken. Die Flaschen mussten zu zweit getragen werden und konnten wegen ihrer runden Form und glatten Oberfläche leicht aus den Händen rutschen. Mit dem neuen System, das den Deutschen Arbeitsschutzpreis in der Kategorie „Produktlösungen Großunternehmen“ gewann, kann eine Person das Auf- und Abladen wirbelsäulenschonend und sicher allein bewerkstelligen. Weil die Gasflasche auf die Ladefläche gekippt wird, muss nur etwa ein Viertel des Gewichts tatsächlich gehoben werden. Über eine Schienenführung wird die Flasche auf die Ladefläche geschoben und für die Fahrt arretiert. Das Ein-Mann-Transportsystem von Wintershall wurde nicht zum ersten Mal prämiert. Bereits 2012 erhielt die Entwicklung einen angesehenen Arbeitsschutzpreis, den Förderpreis der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI).

Deutscher Arbeitsschutzpreis Der Deutsche Arbeitsschutzpreis wird alle zwei Jahre an Unternehmen vergeben, die sich in besonderem Maße für die Sicherheit und Gesundheit ihrer Mitarbeiter engagieren. Gefragt sind clevere Konzepte und Prozesse oder neuartige Produkte und Technologien sowie Maßnahmen, die den Arbeitsschutz in deutschen Betrieben wirksam verbessern und so zum Nachmachen anregen.


Kategorie: ProduktlĂśsungen GroĂ&#x;unternehmen


16 | 17 HSE-Jahresbericht 2013 Sicherheit

Sicherheit. Immer an erster Stelle.

Die Sicherheit der Mitarbeiter hat für Wintershall oberste Priorität. Dabei unterscheiden wir nicht zwischen eigenen Mitarbeitern und Kontraktoren. Verantwortung, proaktives Handeln und das persönliche Engagement jedes Einzelnen sind wesentliche Voraussetzungen, um ein hohes Maß an Sicher­heit langfristig zu gewährleisten. Unsere Führungskräfte übernehmen Ver­antwortung für ihre Mitarbeiter, damit sich jeder an seinem Arbeitsplatz sicher fühlt und nach der Arbeit gesund wieder nach Hause zurückkehrt. Das gilt auch für die bei uns tätigen Kontraktoren, die hohe Anforderungen erfüllen müssen, aber gleichzeitig aktiv in ihrer Sicherheitsarbeit unterstützt werden.


Safety first.


18 | 19 HSE-Jahresbericht 2013 Sicherheit

Kennzahlen Arbeitssicherheit. Alle Daten und Berechnungsgrundlagen dieses Berichts entsprechen den nationalen und internationalen Standards der E&P-Industrie. Als Mitglied in der International Association for Oil and Gas Producers (OGP) und dem deutschen Wirtschaftsverband Erdöl- und Erdgasgewinnung e.V. (WEG) verwendet Wintershall bei der Datenerhebung die Definitionen der beiden international anerkannten Verbände. Das vergangene Jahr stand im Zeichen großer Veränderungen im Unternehmen. Die Unfallzahlen blieben dabei auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr. Allerdings gilt es, das Thema Arbeitssicherheit vor allem bei den eigenen Mitarbeitern wieder mehr ins Bewusstsein zu bringen. So haben die Unfallzahlen bei den eigenen Mitarbeitern mit fünf Unfällen mit Ausfallzeit den höchsten Stand seit 2005 erreicht. Die Häufigkeitsrate der Unfälle mit Ausfallzeit (LTIF= Lost Time Injury Frequency) bei den eigenen Mitarbeitern ist so im Vergleich zum Vorjahr von 0,20 auf 0,97 gestiegen. Positiv ist die Entwicklung bei den Kontraktoren. Die Zahl der Un­fälle hat sich hier im Vergleich zu 2012 nahezu halbiert. Die Unfallhäufigkeitsrate bei Kontraktoren sank im Vergleich zu 2012 von 1,48 auf 1,01. Dies ist vor allem auf die 2013 erfolgreich umgesetzten Maßnahmen im Bereich des Kontraktormanagements zurückzuführen. Insgesamt ereigneten sich im Jahr 2013 elf Unfälle mit Ausfallzeit (eigene Mitarbeiter: fünf, Kontraktoren: sechs). Daraus ergibt sich insgesamt betrachtet eine im Vergleich zu 2012 von 0,93 auf 0,99 leicht gestiegene Unfallhäufigkeitsrate (LTIF Gesamt). Um Schwachstellen weiterhin frühzeitig zu erkennen und mögliches Verbesserungspotenzial aufzuzeigen, wurden im Juli 2013 zwei neue Kennzahlen zur Darstellung der Leistung im Bereich HSE eingeführt, die die Summe aller Unfallereignisse (Total Recordable Injury Cases = TRIC) und die Häufigkeit der Summe aller Ereignisse (Total

Recordable Injury Rate = TRIR) berichten. Hierin eingerechnet sind Unfälle mit Ausfallzeit (LTI), Unfälle mit Todesfolge (FAT), Unfälle, die die Einrichtung eines Schonarbeitsplatzes (RWC) sowie Unfälle, die eine medizi­nische Behandlung (MTC) erforderlich machen, pro eine Million Arbeitsstunden. Die Summe aller Unfallereignisse (Total Recordable Injury Cases = TRIC), in der auch leichte Unfälle enthalten sind, betrug 46 (eigene Mitarbeiter: 12, Kontraktoren: 34). Daraus ergibt sich eine Häufigkeitrate aller Unfälle (TRIR) von insgesamt 4,14 (eigene Mitarbeiter: 2,33, Kontraktoren: 5,70). Wintershall gehört im Bereich Arbeitssicherheit zu den erfolgreichsten Gesellschaften der BASF und in der deutschen E&P-Industrie. Sicherheitsbewusstes Handeln hat im Unternehmen oberste Priorität. Unser Ziel ist es, 2014 jegliche Art von Unfällen zu vermeiden. Mit erweiterten Standards und noch mehr Engagement wird daran gearbeitet, das hohe Sicherheitsniveau und unsere Leistungsfähigkeit kontinuierlich zu verbessern. Wir arbeiten intensiv an der Schaffung einer aktiven Sicherheitskultur und fördern eine starke Eigenverantwortung der Mitarbeiter. Diese Kultur wird vom Management und den Mitarbeitern unterstützt und gelebt. Regelmäßige Trainings tragen dazu bei, Unfälle zu vermeiden, aber auch dazu, sich im Notfall richtig zu verhalten. Im Jahr 2013 wurden in der Wintershall-Gruppe weltweit zahlreiche große Übungen durchgeführt. Darunter fielen mehrere Notfallübungen auf der neu erworbenen norwegischen Plattform Brage sowie die jährlich stattfindende Großschadensübung im Erdgasspeicher Rehden. Auch auf dem Betriebsgelände Barnstorf wurde wieder eine großangelegte Brandschutzübung durchgeführt. Dabei haben 110 Einsatzkäfte der Freiwilligen Feuerwehr Barnstorf sowie der Betriebsfeuerwehr von Wintershall ihre Fähigkeiten unter Beweis gestellt.


Wintershall

Kontraktoren

Jahr

2013

2012

2013

2012

Anzahl Mitarbeiter*

2.416

2.021

2.821

3.136

5.141.799

5.094.822

6.019.021

6.753.346

Tödliche Unfälle (FAT)

0

0

0

0

Unfall mit >1 Tag Ausfallzeit (LTI)

5

1

6

10

Unfallhäufigkeitsrate pro eine Million Arbeitsstunden (LTIF)

0,97

0,20

1,01

1,48

Summe aller Unfallereignisse (TRIC)

12

9

34

43

2,33

1,77

5,70

6,38

Arbeitsstunden

Häufigkeit der Summe aller Unfälle pro eine Million Arbeitsstunden (TRIR)

* Ohne befristet Beschäftigte; Teilzeitkräfte anteilig.


20 | 21 HSE-Jahresbericht 2013 Sicherheit | Aktivit채ten

Arbeitssicherheit weltweit: Unsere Aktivit채ten 2013.


Deutschland.

Übungen für optimalen Brandschutz. Zwölf Prozent des deutschen Erdgas- und drei Prozent des Erdölbedarfs werden durch inländische Produktion gedeckt. Wintershall bekennt sich zur – technisch oft anspruchsvollen – heimischen Förderung und nutzt seine über Jahrzehnte gewachsene Expertise, um neue Quellen zu erschließen und die Ergiebigkeit der Förderung zu erhöhen. Bei der Produktion, der Lagerung und dem Transport von Erdöl und Erdgas werden höchste Maßstäbe angelegt, um eine Gefährdung von Umwelt, Menschen und Anlagen auszuschließen. Für die Sicherheit der Anlagen spielt Brandschutz eine entscheidende Rolle. Technische Vorrichtungen und Schulungen der Mitarbeiter sorgen für größtmögliche Sicherheit. Daneben gewährleisten regelmäßige Übungen an den Standorten, dass interne Ablaufpläne für den Ernstfall trainiert und stetig optimiert werden. Die Übungen bieten auch die Gelegenheit, das Zusammenspiel mit externen Einsatzkräften und deren Ortskenntnis auf den Anlagen zu verbessern. Darum erfolgt die Planung und Organisation in enger Abstimmung mit der Leitungsebene der örtlichen Feuerwehren. Im Jahr 2013 fanden zwei groß angelegte Übungen am Erdgasspeicher in Rehden sowie am Standort Bockstedt statt. Die Übungsszenarios waren realitätsnah und komplex angelegt, um den Trainingseffekt zu erhöhen. So mussten Betriebsfeuerwehr und örtliche Feuerwehr neben der Brandbekämpfung auch die Rettung verletzter beziehungsweise gefährdeter Personen bewerkstelligen. Bei beiden Übungen funktionierte die Zusammenarbeit der beteiligten Kräfte reibungslos, sämtliche Aufgaben wurden schnell und erfolgreich gelöst.


22 | 23 HSE-Jahresbericht 2013 Sicherheit | Aktivitäten

Norwegen.

Gut vorbereitet: Wintershall übernimmt Plattform Brage. Wintershall hat im Herbst 2013 die Betriebsführerschaft für das Ölfeld Brage auf dem norwegischen Kontinentalschelf übernommen. Die vor Bergen installierte Plattform Brage ist die erste von Winters­hall Norge betriebene Produktionsplattform. Damit deckt Winters­hall nun den gesamten E&P-Prozess in Norwegen ab: von der Exploration über die Bohrtätigkeit bis zur Entwicklung und anschlie­ßen­den Produktion von Erdöl- und Erdgasfunden. Das Unternehmen möchte an den 20-jährigen sicheren Betrieb der Anlage anknüpfen. Dass sich die Mehrzahl der bislang beim norwegischen Staatskonzern Statoil beschäftigten Plattformmitarbeiter für einen Wechsel zu Wintershall entschieden hat, ist einer der Bausteine für Kontinuität.

Im Vorfeld der Übernahme hat Wintershall die bestehenden Sicherheitskonzepte eingehend analysiert und in das eigene HSE-Management eingebunden. Zur Vorbereitung gehörten auch drei Notfallübungen auf hoher See, die gemeinsam mit Statoil durchgeführt wurden. Dabei wurden verschiedene Szenarien simuliert und die Evakuierung des Personals trainiert. Die Alarmierungskette bestand aus einem Team an Bord der Plattform, der Notfallschutzorganisation OFFB sowie der Strategischen Zentrale, die von Wintershall Norwegen besetzt wurde. Die ganze Übung erfolgte in enger Abstimmung mit dem Notfallteam in der Zentrale in Kassel. Die ausgezeichnete Zusammenarbeit aller Beteiligten – nicht nur bei HSE – während des gesamten Integrationsprozesses sorgte für einen guten und reibungslosen Übergang.


Ausgezeichnete zusammenarbeit.


24 | 25 HSE-Jahresbericht 2013 Sicherheit | Aktivitäten

Libyen.

Führend im Bereich HSE. Wintershall Libyen ist Vorreiter in Sachen Sicherheit, Umwelt- und Gesundheitsschutz. Um die Integrität ihrer Produktionsanlagen sicherzustellen, inspiziert Wintershall regelmäßig sämtliche Einrichtungen in der libyschen Wüste. Im Mai 2013 sind in den Konzessionen C96 und C97 die Anlagen vorübergehend heruntergefahren, gewartet und für die nächsten Jahre zertifiziert worden. Außerdem wurden vorausschauend Modifizierungen umgesetzt, wie etwa die Installation zusätzlicher Ventile für eine geplante Anlagenerweiterung in As-Sarah. Umfangreiche Planungen waren nötig, um zu jeder Zeit die Sicherheit der Mitarbeiter und der Anlagen zu gewährleisten und gleichzeitig den Produktionsausfall durch den Shutdown zu minimieren. In die Vorbereitungen, die bereits ein Jahr vor der Generalüberholung begannen, waren alle Gewerke einschließlich der Kontraktoren eingebunden.

wichtigsten des Landes. Die Jury begründete die Preisvergabe unter anderem mit den niedrigen Unfallzahlen bei Wintershall. Neben dem Gesundheitscheck im Rahmen der Diabetes- und CholesterinScreening-Kampagne wurde auch das neue Recycling-System des Unternehmens gelobt: Am Standort Jakhira werden Abfälle getrennt gesammelt. Nicht zur Verbrennung geeignete Stoffe wie Druckgasbehälter, Reifen, Metall- und Glasteile werden geschreddert oder gepresst und später von lokalen Unternehmen zur Wiederverwertung abgeholt. Der restliche Abfall, wie trockene Essensreste, Holz oder Papier, wird bei Temperaturen von bis zu 1400 Grad emissionsarm verbrannt. Das Modell ist einmalig in der E&P-Industrie in Libyen. Durch die Recycling-Anlage wurden Arbeitsplätze für einheimische Arbeiter geschaffen. Gleichzeitig kann sie dazu beitragen, das Umweltbewusstsein der örtlichen Bevölkerung weiter zu schärfen.

Für seine herausragenden Leistungen im Bereich HSE wurde Wintershall im September 2013 mit dem HSE-Award des Libya Oil & Gas Forums ausgezeichnet. Das Wirtschaftsforum zählt zu den

Am 9. November wurde bei Wintershall Libyen ein besonderes Datum gefeiert: Es war der 1000. Tag in Folge, an dem es zu keinem Arbeitsunfall mit Ausfallzeit gekommen war.


Sauergas So wird Erdgas bezeichnet, das Schwefelwasserstoff und Kohlendioxid enthält. Beide Bestandteile sind stark korrosiv und können Produktionsanlagen und Pipelines angreifen, wenn diese nicht besonders geschützt werden. Schwefelwasserstoff ist zudem schon in geringen Konzentrationen giftig.

Abu Dhabi. Sicheres Wachstum in Middle East. Im Feld Shuwaihat in Abu Dhabi wurden Ende 2013 die Vorbereitungsarbeiten für die erste Untersuchungsbohrung abgeschlossen. Bei dem hier lagernden Erdgas handelt es sich um so genanntes Sauergas. Das für seinen säuerlichen Schwefelgeruch bekannte Gas stellt hohe Ansprüche an Material, Technik und HSE.

werden. Beispielsweise würde eine Reinigungsanlage mit Hilfe eines Lösungsmittels den Schwefelwasserstoff heraustrennen. Dieser könnte umgewandelt werden in reinen Schwefel, der als Rohstoff für die Herstellung von Arzneimitteln oder Düngemitteln dient.

Wintershall hat langjährige Expertise in der sicheren Erschließung von Sauergasvorkommen. Die Erfahrungen reichen in Deutschland bis ins Jahr 1961 zurück. Bei der technischen Bewertung des Shuwaihat-Feldes, in dem auch Kondensat lagert, kommt Bohrgerät zum Einsatz, welches eigens auf Sauergas ausgelegt ist. Die Rohre sind aus widerstandsfähigem Spezialstahl gefertigt. Außerdem sind eine Vielzahl von Gasdetektoren und Absperrventilen installiert, um einen unkontrollierten Austritt von Schwefelwasserstoff auszuschließen. Zum Sicherheitskonzept gehören auch umfangreiche Risikoanalysen, Schulungen für das Bohrpersonal, Ausrüstungsspezifikationen und Notfallpläne. Rund um die Bohrung wurde eine Sperrzone eingerichtet, um eine Gefährdung Unbeteiligter zu vermeiden.

Katar.

Bis 2017 sind bis zu drei Untersuchungsbohrungen geplant. Bei positivem Ergebnis könnte danach die wirtschaftliche Entwicklung des Shuwaihat-Feldes beginnen. Auch sämtliche Produktionsan­ lagen müssten dann an die Eigenschaften von Sauergas angepasst

Wertvoller Fund – ohne Unfälle. Vor der Küste Katars ist Wintershall auf Erdgas gestoßen. Rund 70 Milliarden Kubikmeter Sauergas lagern dort in einer Wassertiefe von etwa 70 Metern. Es handelt sich um den ersten neuen Gasfund in dem Emirat seit mehr als 40 Jahren. Die Bohr- und Testphase konnte ohne Unfälle mit Ausfallzeit abgeschlossen werden. Wintershall ist seit über 30 Jahren in Katar aktiv und schloss 2008 mit Qatar Petroleum eine Vereinbarung zur gemeinsamen Exploration und Produktion im Block 4 North. Dieser befindet sich in unmittelbarer Nähe des North Field, dem größten Erdgasfeld der Welt. Bei der bevorstehenden Prüfung einer möglichen wirtschaftlichen Entwicklung des Fundes wird Wintershall als Betriebsführer neben seiner technischen Expertise auch seine HSE-Kompetenz einbringen.


26 | 27 HSE-Jahresbericht 2013 Sicherheit | Aktivit채ten

Sicherheit durch HSE-Standards.


Argentinien.

Umweltstudie geht Seismik voran. Neben der quirligen Metropole Buenes Aires ist Argentinien besonders durch faszinierende, scheinbar unendliche Landschaften geprägt. In der Provinz Mendoza hat Wintershall eine Seismik durchgeführt, um sich ein genaueres Bild des Explorationsblocks CN-V zu machen. Die Region ist dünn besiedelt. Etwa zehn Menschen leben dort auf einem Quadratkilometer. Gegen die Ausmaße der Ebenen und Berge wirken die Seismiktrucks wie kleine Spielzeugautos. Die Seismikkampagne dient dazu, das Potenzial von unkonventionellen Kohlenwasserstofflagerstätten in Argentinien zu untersuchen. Das Untersuchungsgebiet, der Explorationsblock CN-V im NeuquénBecken, liegt im südlichen Teil der Provinz Mendoza und damit in einem abgelegenen, wenig erschlossenen Areal. Das stellt besondere Ansprüche an die HSE-Arbeit. Zur Vorbereitung der Aktivitäten wurde eine umfangreiche Umweltstudie durchgeführt und den Behörden vorgelegt. Die Studie enthält

die Bewertung von Umwelt- und sozio-kulturellen Einflüssen der Aktivitäten sowie geeignete Maßnahmen zur Prävention und Minimierung etwaiger Auswirkungen des Projektes. Im Vorfeld der Seismik-Kampagne wurden ansässige Landbesitzer umfassend über das Vorhaben informiert. Zur Sicherstellung der HSE-Standards bewertete Wintershall das HSE-Management des Hauptkontraktors, darunter auch dessen Umgang mit den Risiken während der Aktivitäten im Feld. Zusätzlich wurde gemeinsam mit dem Kontraktor ein HSE-Plan sowie ein spezieller Notfallplan ausgearbeitet. Dafür ist unter anderem das lokale Krankenhaus eingebunden und dessen Angebot an medizinischem Service bewertet worden. Auch wurden Informationen zu potenziellen Gesundheitsrisiken in Zusammenhang mit den Arbeiten bereitgestellt. Während des Projekts begleiteten stets zwei voll ausgestattete Krankenwagen die Teams vor Ort. Außerdem fanden regelmäßig Rettungs- und Notfallübungen statt.


28 | 29 HSE-Jahresbericht 2013 Rohstoffe

Rohstoffe. Nachhaltiger Umgang.

Lange schien das Ende der fossilen Rohstoffe nahe. Doch je mehr der Umstieg auf erneuerbare Energien voranschreitet, umso klarer wird: Ohne ErdĂśl, Erdgas und Kondensat geht es auch kĂźnftig nicht. Allerdings gewinnt der nachhaltige Umgang mit den Ressourcen zunehmend an Bedeutung.


Ressourcen schonen.


30 | 31 HSE-Jahresbericht 2013 Rohstoffe

Wie fossile Rohstoffe die Welt bewegen. Erdöl, Erdgas und Gaskondensat gehören zu den wichtigsten Energieträgern der Welt. Vor allem der Nutzen von Öl geht weit über den als Brenn- und Treibstoff hinaus. Gleichzeitig gibt es immer neue, oft gegensätzliche Prognosen über potenzielle Reserven und Ressourcen. Welche Zukunft haben die fossilen Rohstoffe? Marion King Hubbert war in den Fünfzigerjahren einer der leitenden Ölexperten bei Shell. Der Geologe entwickelte die Theorie des Ölfördermaximums – die nach ihm benannte Hubbert Peak Theory. Er prognostizierte, 1995 werde die maximale Fördermenge erreicht. Die Realität widerlegte Hubberts Thesen. Auch andere Experten müssen angesichts der Entdeckung neuer Lagerstätten und der Weiterentwicklung der Fördertechniken ihre Vorhersagen immer wieder anpassen. So ist den USA gelungen, was noch vor einem Jahrzehnt undenkbar schien. Der Einsatz der Hydraulic FracturingTechnik hat den USA ermöglicht, von Gasimporten unabhängig zu werden. Noch vor zehn Jahren importierte der energiehungrige Staat mehr als ein Drittel des nationalen Gasbedarfs.

Marion King Hubbert, amerikanischer Geologe und Geophysiker (1903-1989).

Das Ende der Erdöl- und Erdgasförderung ist also noch nicht in Sicht. Gewiss aber ist, dass die Lagerstätten irgendwann ausgeschöpft sein werden – allein an Erdöl wird viermal mehr verbraucht – rund 90 Millionen Barrel täglich, als an neuen Quellen entdeckt wird. Deshalb gilt es, die vorhandenen Ressourcen sinnvoll einzusetzen. Derzeit wird weltweit mehr als die Hälfte des Erdöls in Straßen­ verkehr, Luftverkehr und Schifffahrt zur Mobilität verfeuert. Die weltweite Transportindustrie setzt zu mehr als 97 Prozent auf Diesel, Kerosin und Benzin als Treibstoff. Chemie- und Pharmaindustrie wären froh, wenn Autos und Lastwagen bald nur noch mit Erdgas und Strom statt Benzin fahren würden. Denn die meisten chemischen Erzeugnisse lassen sich aus etwa 300 Grundchemikalien aufbauen. Diese Molekülverbindungen werden heute zu 90 Prozent aus Erdgas, aber vor allem aus Erdöl gewonnen. Weil die Ölpreise sich seit Jahren auf hohem Niveau halten, sucht auch die Chemieindustrie nach Ersatz. Der Wintershall-Mutterkonzern BASF etwa gewinnt Vitamin B2 aus

Die Aufschlussbohrung „Düste 7“ wird am 12. November 1952 fündig und in „Aldorf 1“ umgetauft.

Historischer Bohrturm in Barnstorf – 2014 feiert Wintershall dort 60 Jahre Betrieb.


90 Millionen

Barrel Erdöl werden weltweit täglich verbraucht.

Bis

2035

wird der weltweite Energiebedarf um ein Drittel steigen.

Pflanzenöl, das mit einem Pilz versetzt wird. Die Gewinnung aus Erdöl war wesentlich aufwendiger. Bei der Vielzahl an Anwendungsmöglichkeiten für Grundstoffe auf Erdölbasis sind derlei Biotech-Verfahren aber nur punktuelle Alternativen. Eine andere technische Weiterentwicklung, an der auch BASF beteiligt ist, könnte die Chemiebranche allerdings revolutionieren: Forscher arbeiten daran, Kunststoff aus Methan herzustellen. Damit rückt Erdgas als Rohstoff noch weiter ins Rampenlicht. Für die künftige Energiepolitik spielt Erdgas ebenfalls eine Schlüsselrolle. Neue Fördermethoden ermöglichen den Zugang zu großen Vorkommen aus unkonventionellen Lagerstätten. Die Internationale Energieagentur IEA schätzt, dass der weltweite Energiebedarf bis zum Jahr 2035 um ein Drittel steigt. Während der Anteil von Öl langsam sinkt, wächst die Bedeutung der erneuerbaren Energien und von Erdgas. Auch die Energiewende in Deutschland ist ohne Gaskraftwerke langfristig nicht zu machen. Die flexiblen, effizienten Turbinenkraftwerke

50 Prozent

weniger Kohlendioxid entsteht bei der Verbrennung von Erdgas im Vergleich zu Braunkohle.

gleichen Verbrauchsspitzen aus und dienen als wetterunabhängige Alternative zu Solar- und Windkraftanlagen. In den USA werden verstärkt Kombi-Kraftwerke gebaut, die zusätzlich zur Stromgewinnung Fernwärme an Haushalte in der Umgebung liefern. Noch dazu entsteht bei der Verbrennung von Erdgas 20 Prozent weniger Kohlendioxid als bei Erdöl – und gar nur die Hälfte im Vergleich zu Braunkohle. Ein wichtiger Schritt zu mehr CO2-Einsparungen. Die E&P-Branche wird also auch künftig wichtig bleiben. Öl und Gas sind langfristig vorhanden. Die Rohstoffe werden benötigt, lediglich ihre Anwendungsgebiete werden sich verschieben. Öl wird als Auto­ kraftstoff kurz- und mittelfristig nur teilweise durch neue Antriebe ersetzt. Als Heizmittel für zu Hause wird es nach und nach von anderen Energien verdrängt. Dafür bleibt Öl als Grundstoff für die chemische Industrie wesentlich. Gas kann Öl als Heiz- und Kraftstoff substituieren. Die Industrieländer brauchen künftig cle­vere Strategien, wie sie mit diesen wertvollen Rohstoffen umgehen wollen. Gas und Öl einfach zu verfeuern wie bisher, können sie sich nicht mehr leisten. Weder aus ökologischer noch unternehmerischer Perspektive.


32 | 33 HSE-Jahresbericht 2013 Rohstoffe

Energiebedarf steigt weiter. 2010

13 22

2035

7

6 12730 Mtoe 27

32

27

18 17200 Mtoe 24

■ Öl ■ Kohle ■ Gas ■ Erneuerbare Energien ■ Kernenergie ■ Angaben in Prozent

24

Um mehr als ein Drittel wird der globale Energiebedarf laut Internationaler Energie Agentur (IEA) bis 2035 zunehmen. In Indien, China und dem Nahen Osten sind 60 Prozent dieses Anstiegs zu verzeichnen. Die Erneuerbaren überholen die Kernenergie. Dennoch dominieren auch in 20 Jahren noch die fossilen Rohstoffe den Energiemix. Während die Anteile von Kohle und Erdöl leicht sinken, wird Erdgas immer wichtiger. 1,3 Milliarden Menschen haben – trotz weltweiter technologischer Fortschritte – nach wie vor keinen Zugang zu Elektrizität. Drei Viertel von ihnen leben in nur zehn Ländern Asiens und Subsahara-Afrikas. Die IEA schätzt, dass Investitionen in Höhe von insgesamt fast einer Billion US-Dollar nötig sind, um den Zugang zu Energie für alle bis zum Jahr 2030 zu ermöglichen.

Reserven, Ressourcen und Potenziale. Reserven sind nachgewiesene, zu heutigen Preisen und mit heutiger Technik wirtschaftlich gewinnbare Energierohstoffmengen. Ressourcen sind nachgewiesene, aber derzeit technisch oder wirtschaftlich nicht gewinnbare sowie nicht nachgewiesene, aber geologisch mögliche, künftig gewinnbare Energierohstoffmengen. Werden Reserven und Ressourcen addiert, spricht man von verbleibendem Potenzial. Das Gesamtpotenzial ergibt sich aus kumulierter Förderung, Reserven und Ressourcen.

Erdöl. Vielfältiger Rohstoff, vielfältige Nutzung. Als unraffiniertes Naturprodukt setzt sich Öl aus mehr als 17.000 Bestandteilen zusammen. Es lässt sich in Schwerstöl bzw. Bitumen, Schweröl, Leichtöl und Kondensat klassifizieren. Der API-Grad (API: American Petroleum Institute) ist die übliche Dichteeinheit für Rohöle. Sie wird weltweit zur Charakterisierung und als Qualitätsmaßstab von Rohöl verwendet. Je niedriger der API-Grad, umso schwerer das Öl und umso schwieriger der Raffinationsprozess. So muss aus Schweröl zunächst Leichtöl gewonnen werden. Erst dann können Endprodukte wie Diesel, Ottokraftstoff oder Rohbenzin hergestellt werden. Erdöl ist der wichtigste Rohstoff in der Mobilität sowie im Chemie- und Pharmasektor.

Bitumen 10 °API

Schweröl

Leichtöl

20-25 °API

Kondensat

45 °API


Kondensat. Leicht, schwefelarm und gut zu verarbeiten. Kondensat wird unter Erdöl subsumiert und kann als extrem leichtes Erdöl bezeichnet werden. Es lässt sich wie normales Rohöl in Raffinerien verarbeiten. Der Prozess ist hier sogar einfacher als bei normalem oder schwerem Öl. Gaskondensat enthält kaum Schwefel und hat eine geringe Dichte. Aus Gaskondensat werden hochwertige Benzine, Düsen-, Diesel- und Heizbrennstoffe erzeugt. Die erdölchemische Verarbeitung von Kondensat bezieht sich auf die Erzeugung von aromatischen Kohlenwasserstoffen, Olefinen und anderen Monomeren (Kleinmolekülen), die in der Produktion der Kunststoffe, des synthetischen Kautschuks, von Fasern und Harzen eingesetzt werden.

So entsteht Kondensat. ºc

bar

Im Erdinneren sind nicht nur Gasfelder, sondern auch Gaskondensatfelder vorhanden. Wenn der Druck und die Temperaturen in Folge einer Bohrung sinken, bildet sich Gaskondensat – ein Gemisch flüssiger Kohlenwasserstoffe, die sich vom Gas abgetrennt haben.

Erdgas. kg CO2 /kWh Brennstoffeinsatz

Wenig Emissionen, viel Potenzial.

0,3 0,2 0,1

Erdgas

Heizöl Heizöl Stein(leicht) (schwer) kohle

Braunkohle

Klimaschonend. Erdgas ist der fossile Energieträger mit den geringsten CO2-Emissionen. Es kann in vielen Anwendungen Energieträger wie Kohle und Öl ersetzen, die höhere Klimabelastungen verursachen.

Der Hauptbestandteil von Erdgas ist Methan (CH4) – eine orga­nische Verbindung, die aus Kohlenstoff- und Wasserstoff­ atomen besteht. Gewöhnlich enthält Erdgas auch schwerere Kohlenwasserstoffe, Methan-Homologen: Ethan (C2H6), Propan (C3H8), Butan (C4H10) und einige Nichtkohlenwasserstoff-Beimischungen. Erdgas wird vor allem zur Strom- und Wärmeproduktion verwendet. Es findet aber auch als Kraftstoff und in der chemischen Industrie Verwendung, beispielsweise zur Produktion von Dünger und Farben. Für die Herstellung von Kunststoffen könnte Erdgas wichtiger werden. Forscher der TU Berlin versuchen, aus dem Haupt­bestandteil von Erdgas das begehrte Ethylen herzustellen. Gelingt dies in großem Maßstab, könnte Erdgas das bisher stark genutzte Erdöl in diesem Bereich ersetzen.


34 | 35 HSE-Jahresbericht 2013 Rohstoffe

EOR am Beispiel des Biopolymers Schizophyllan. Der Ursprung Mit ihm fängt alles an: Der Pilz Schizophyllum commune ist in allen Wäldern der Erde auf Laub- und Nadelholz anzutreffen.

Im Labor Für die Forscher von Wintershall und BASF ist der weiße, watteartige Teil des Pilzes interessant. Dieser produziert das Biopolymer Schizophyllan. Der braune Fruchtkörper dient nur der Vermehrung.

Die Produktion Hergestellt wird Schizophyllan bei BASF in Ludwigshafen. Pilz und Zucker gehen in einen Fermenter, werden dort gerührt und mit Sauerstoff belüftet. Dabei entsteht das Biopolymer.

Der Transport In speziellen Tankwagen wird das Verdickungsmittel nach Bockstedt transportiert. Knapp ein Prozent Schizophyllan sind in dieser sogenannten Stammlösung enthalten.

Eine Toolbox für verbesserte Ölgewinnung. Fossile Rohstoffe sind nur begrenzt verfügbar, gleichzeitig werden die vorhandenen Vorkommen bei weitem nicht ausgeschöpft. So wird weltweit nur etwa ein Drittel des Öls aus jeder Lagerstätte herausgeholt. Mithilfe spezieller Techniken lässt sich der sogenannte Entölungsgrad erhöhen. Es kann somit effektiver und länger gefördert werden. Technologien für eine verbesserte Ölgewinnung, auch Enhanced Oil Recovery (EOR) genannt, sind ein Schwerpunkt der Wintershall-Expertise. Umweltschutz und Umweltverträglichkeit spielen dabei eine zentrale Rolle. Beispielsweise setzt Wintershall bereits seit 30 Jahren erfolgreich die Dampffluttechnik ein: Unter hohem Druck wird heißer Wasserdampf eingepresst, der im Gestein festsitzendes, zähflüssiges Erdöl erwärmt und so leichter förderbar macht. Besonders innovativ und vielversprechend ist eine neuartige Methode, an der Wintershall gemeinsam mit BASF exklusiv forscht: der Einsatz des Biopolymers Schizophyllan. Hierbei handelt es

sich um ein rein biologisches Verdickungsmittel, das von einem Pilz produziert wird. Die gelartige Substanz kann genutzt werden, um das Wasser, das zur Verbesserung der Erdölausbeute in die Lagerstätte gepresst wird, anzudicken. Das Wasser kann dadurch bis zu zehn Prozent mehr Öl aus den Gesteinsporen drängen. Anders als synthetische Polymere ist Schizophyllan auch bei hoher Temperatur und Salzkonzentration stabil. Vor allem aber ist es biologisch abbaubar und stellt somit keine Umweltbelastung dar. Gerade in ökologisch sensiblen Förderregionen wie dem Meer könnte es bedenkenlos eingesetzt werden. Um Praxiserfahrung mit dem Biopolymer zu sammeln, hat Winters­hall auf einem eigens gebauten Betriebsplatz in Bockstedt einen Feldtest gestartet, der bis Ende 2014 laufen soll. Seine Kompetenz im Bereich der verbesserten Ölgewinnung will das Unter­ nehmen künftig kontinuierlich ausbauen und an weiteren Technologien forschen. Langfristiges Ziel ist es, eine Palette an EOR-Methoden zu entwickeln – eine Toolbox für unterschiedlichste Lagerstättentypen.


Der Feldtest in Bockstedt Im Ölfeld Bockstedt kommt Schizophyllan erstmals zum Einsatz. Hier wird das Polymer mit Lagerstättenwasser gemischt und in die Ölformation gepumpt. So soll mehr Öl gefördert werden.

Geschlossener Kreislauf Das geförderte Gemisch aus Öl, Lagerstättenwasser und Biopolymer wird zum nahe gelegenen WintershallStandort Barnstorf transportiert. Dort werden die Komponenten voneinander getrennt und aufbereitet. Biopolymer und Wasser gehen anschließend wieder zurück nach Bockstedt.

Wasser vs. Polymer Wenn der natürliche Druck im Ölfeld nicht mehr ausreicht, wird Lagerstättenwasser eingepresst, um die Förderung zu verbessern. Weil es meist viel flüssiger ist als das Öl, findet das Wasser jedoch mit der Zeit Wege, am Öl vorbei zu kommen.

Das Polymer vermeidet diesen Effekt: Schizophyllan dickt das Wasser an, das das Öl so besser und gleichmäßiger verdrängen kann.

Unter der Erde Drei Bohrungen gehören zum Projekt: eine Injektions- und zwei Förderbohrungen. An letzteren kommt irgendwann das Schizophyllan an – und hoffentlich auch mehr Öl.

BOCKSTEDT

LUDWIGSHAFEN

Mehr Öl mit Schizophyllan: Mit Hilfe des Biopolymers können künftig bis zu zehn Prozent mehr Öl aus bestehenden Lagerstätten weltweit gefördert werden – ein gewaltiger Schritt.


36 | 37 HSE-Jahresbericht 2013 Umweltschutz

Umweltschutz. Energieeffizient und ressourcenschonend.

Der verantwortungsvolle Umgang mit natürlichen Ressourcen ist für die Wintershall-Gruppe bei der Exploration, Feldesentwicklung und der Produktion sowie dem Transport von Kohlenwasserstoffen selbst­ verständlich. Durch die Anwendung hoher Standards und technischer Innovationen stellen wir uns den Herausforderungen. Umweltschutz liegt in unserem eigenen wirtschaftlichen Interesse. Deshalb sind die Schonung natürlicher Ressourcen sowie die Ver­meidung von Emissionen und Abfällen feste Bestandteile des gesamten Explorations-und Produktionsprozesses. Unser Erfolgsfaktor ist es, die zur Aufsuchung und Förderung not­wendigen Ressourcen durch neue oder verbesserte Verfahren effizienter zu nutzen und damit die Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren.


Zukunft sichern.


38 | 39 HSE-Jahresbericht 2013 Umweltschutz | Kennzahlen

Umweltschutz. entschied sich das Unternehmen, den Verlauf der Pipeline neu zu planen, so dass der Bestand umgangen werden kann.

Im Jahr 2013 konnte Wintershall weltweit zahlreiche Maßnahmen erfolgreich umsetzen, die auf den Schutz von Umwelt und Klima und den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen zielten.

In Deutschland hat Wintershall die Sanierung und Renaturierung der letzten Betriebsdeponie erfolgreich abgeschlossen. Das Gelände der ehemaligen Bohrschlammgrube Emlichheim kann so schrittweise in eine Graslandschaft mit Wasserflächen und Kiesinseln umgewandelt werden.

Ein Beispiel dafür ist das Wachstum von Wintershall in Norwegen. So konnte die Ölförderplattform Brage im Oktober erfolgreich und ohne Zwischenfälle übernommen und vollständig in die eigenen HSE-Standards integriert werden. Auch im Rahmen der Planung einer 100 Kilometer langen Pipeline für die Feldesentwicklung rund um den Maria-Fund hat der Schutz sensibler Lebensräume am Meeresgrund hohe Priorität. Hier investierte Wintershall in eine detaillierte Erkundung des Meeresbodens mit Hilfe eines Tauchroboters. Dabei wurde ein Vorkommen von Kaltwasserkorallen und Schwämmen entdeckt. Um die seltenen Arten zu schonen,

Auch in Libyen hat Wintershall eine Vorreiterrolle im Bereich Umweltschutz. Am Standort Jakhira wurde zur Trennung und Wiederverwertung anfallender Abfälle ein Recycling-System eingeführt. Dieses Modell ist bisher einmalig in der E&P-Industrie in Libyen.

Kennzahlen Umweltschutz 2013. Wintershall ist als 100-prozentige Tochter der BASF SE der Responsible-Care-Initiative verpflichtet. Die mit der Produktion von Erdöl und Erdgas verbundenen Umweltemissionen werden gemäß den BASF Responsible Care Reporting Guidelines entsprechend der Höhe der Wintershall-Beteiligung am jeweiligen Konsortium berichtet. Seit dem Jahr 2006 berichtet Wintershall als Mitglied der International Association of Oil & Gas Producers (OGP) die Umweltemissionen aus dem Bereich Exploration und Produktion im Rahmen des OGP Berichts „Environmental Performance in the E&P Industry“.

Wasser. Bei der Suche und Förderung von Erdöl und Erdgas fällt Produk­ tionswasser und Abwasser an. Wir versuchen, möglichst viel Wasser durch den Einsatz innovativer Technologien und Kreisläufe mehrfach zu nutzen. Im Jahr 2013 wurden insgesamt 16,8 Mio. m3 Wasser genutzt (2012: 14,4 Mio. m3), wobei der Hauptanteil auf die Produktion (Lagerstättenwasser) mit einem Volumen von 11,8 Mio. m3 (2012: 12,1 Mio. m3) entfiel. Von den 16,8 Mio m3 an genutztem Wasser wurden rund

8,1 Mio. m3 mitgefördertes Lagerstättenwasser an der Erdoberfläche durch entsprechende Abscheidesysteme vom Erdöl oder Erdgas getrennt und nach der Reinigung wieder zurück in die ursprüng­ liche Lagerstätte geleitet. Produktionswasser unserer Offshore-Förderplattformen (insgesamt 7,1 Mio. m3) wurde nach der Reinigung, unter Einhaltung der gesetzlichen Grenzwerte, ins Meer eingeleitet. Zudem fielen rund 1,6 Mio. m3 sonstige Abwässer an, beispielsweise durch den Bau und Betrieb von Kavernenspeichern (Aussolung), bei Reinigungsarbeiten sowie der Wasseraufbereitung. An Standorten, wo Wintershall nicht an das öffentliche Netz angeschlossen ist, werden Abwässer fachgerecht gereinigt und entsorgt.

Lagerstättenwasser ist ein Gemisch aus Wasser, Salzen, Kohlenwasserstoffen und weiteren Stoffen, die neben Erdöl und Erdgas in der Lagerstätte natürlich vorkommen. Das Lagerstättenwasser wird mit dem Erdöl und Erdgas gefördert.


Rückbau, Rekultivierung, RenaTurierung. Energie. Für die Förderung, die Aufbereitung und den Transport von Erdöl und Erdgas nutzen wir elektrische Energie, wie zum Antrieb von Pumpen und Verdichtern, als auch Wärmeenergie in Form von Dampf zur Erdölförderung. Je nach Lage unserer Produktionsstätten zu den Versorgungsnetzen beziehen wir Strom aus dem öffentlichen Netz oder produzieren Strom an entlegenen Standorten selbst. Im Jahr 2013 haben wir insgesamt 661.883 MWhel an elektrischer Energie sowie 664.487 Tonnen Dampf für unsere Prozesse eingesetzt. Sowohl beim Einsatz als auch bei der Erzeugung von Energie arbeiten wir ständig daran, unsere Energieeffizienz zu verbessern. Beispiele dafür sind die hocheffiziente Mikrogasturbine am Standort Aitingen und die Kraft-Wärme-Kopplungsanlage (KWK) in Bock­ stedt, die nach erfolgreichen Tests 2013 ans Netz gehen konnten.

Abfall. Bei der Exploration und Produktion von Erdöl und Erdgas können produktionsbedingt Abfälle entstehen. Oberste Prämisse bei Wintershall ist, Abfälle zu vermeiden. Unvermeidbare Abfälle werden ordnungsgemäß verwertet und entsorgt. Wintershall entsorgt Abfälle auch dort umwelt- und fachgerecht, wo entsprechende öffentliche oder private Entsorgungsmöglichkeiten fehlen.

Die Einstufung von Abfällen sowie deren Lagerung, Behandlung, Transport und Entsorgung entsprechen der jeweils gültigen nationalen Gesetzgebung. Zusätzlich werden internationale und eigene Standards eingehalten. Gemäß dem europäischen Regelwerk erfolgt eine Klassifizierung in die Kategorien „gefährliche Abfälle“ und „nichtgefährliche Abfälle“. Im Jahr 2013 fielen bei Wintershall 140.126 Tonnen Abfälle an (2012: 158.861). Davon waren 96.856 Tonnen gefährliche Abfälle (2012: 127.905) und 43.270 Tonnen nichtgefährliche Abfälle (2012: 30.956). Etwa 21,5 Prozent der Abfälle wurden stofflich oder energetisch verwertet, 1,2 Prozent wurden verbrannt und 77,3 Prozent ordnungsgemäß deponiert. Insgesamt konnte die Abfallmenge 2013 im Vergleich zum vergangenen Jahr reduziert werden. Dies ist insbesondere auf die abgeschlossenen Rückbauarbeiten an der Bohrschlammgrube Emlichheim und die erfolgreich umgesetzten Maßnahmen zum Recycling in Libyen zurückzuführen. Die beiden neu gebauten Hochleistungsabfallverbrennungsanlagen sowie mehrere Schredder für Glas und Kunststoffe konnten Abfallvolumina bereits deutlich reduzieren.


40 | 41 HSE-Jahresbericht 2013 Umweltschutz | Emissionen

Emissionen. Reduktion von Emissionen. Bei der Exploration, Produktion und dem Transport von Erdöl und Erdgas entstehen Emissionen durch den dafür benötigten Energieeinsatz. Denn die Energie muss in Form von Strom, Prozesswärme, Dampf und Druck erzeugt oder importiert werden. Da überwiegend in kaum erschlossenen Gebieten gefördert wird, ist es nötig, die Energie vor Ort zu erzeugen. Dazu kommen in der Regel fossile Energieträger wie Gas, Heizöl oder Diesel zum Einsatz, bei deren thermischer Umsetzung verschiedene Stoffe in die Luft emittiert werden. Weitere Prozesse, bei denen Emissionen entstehen, sind unter anderem das diskontinuierliche Abfackeln (Flaring) von Erdölbegleitgas oder Kondensat bei der Förderung aus Sicherheitsgründen oder bei Instandhaltungsmaßnahmen. Wintershall als größter deutscher Erdöl- und Erdgasförderer, der weltweit tätig ist, stellt sich seiner Verantwortung für den globalen Klimaschutz. Neben der Einhaltung internationaler Konventionen, lokaler

Gesetze und unserer eigenen Standards tragen wir durch die Entwicklung und den Einsatz modernster Technologien und neuer oder verbesserter Methoden zur Energieeffizienzsteigerung zur Minderung von Emissionen bei. So reduzieren wir die Auswirkungen auf die Umwelt kontinuierlich, senken den Energieverbrauch und gleichzeitig Kosten.

Einflussfaktoren. Die Emission von Treibhausgasen bei der Erdöl- und Erdgasförderung unterliegt produktionsbedingt Schwankungen. Projekte wie die Erschließung neuer Felder, die Testung von Bohrungen, der Bau von Anbindungsleitungen oder geplante Anlagenabschaltungen bei Wartungs- und Reparaturarbeiten sowie aus Sicherheitsgründen können die Menge der Treibhausgasemissionen beeinflussen.



42 | 43 HSE-Jahresbericht 2013 Umweltschutz | Emissionen

Emission 2013 (t)

Emission 2012 (t)

Produktionsprozesse

954.898

814.027

Indirekt (Import/Export von Strom/Dampf)

103.390

87.790

Direkt (Strom- und Dampfproduktion)

309.649

321.395

4.185

2.847

Summe anorganischer Stoffe

3.358

2.956

Kohlenmonoxid (CO)

1.403

1.115

Stickoxide (NOx) als NO2

1.717

1.616

237

225

1.633

1.360

26

27

CO2-Emissionsquelle

CH4-Emissionsquelle Produktion, undifferenziert Anorganische Stoffe

Schwefeloxide (SO2+SO3) als SO2 Organische Stoffe Fl체chtige organische Stoffe ohne Methan (NMVOC) Sonstige Stoffe Partikul채re Stoffe


Kennzahlen Emissionen 2013. Emission von Treibhausgasen.

Emissionen anderer Stoffe in die Luft.

Emissionen in die Luft werden gemäß der gesetzlichen Vorgaben und unserer eigenen Standards regelmäßig kontrolliert und erfasst. Neben dem Ausstoß von Treibhausgasen ermitteln wir die Emissionen luftfremder Stoffe. Dazu zählen anorganische Gase wie Kohlenmonoxid (CO), Stickoxid (NO2) und Schwefeloxid (SO2). Außer Kohlendioxid (CO2), Stickstoffmonoxid (N2O) und Methan (CH4) werden durch Wintershall keine weiteren Treibhausgase emittiert.

Für die Energieerzeugung und Produktion an unseren Standorten werden zum Teil fossile Energieträger wie Erdgas, Heizöl und Diesel eingesetzt, bei deren thermischer Umsetzung verschiedene Stoffe in die Luft emittiert werden. Im Jahr 2013 stiegen die Emissionen anorganischer Stoffe auf 3.358 Tonnen (2012: 2.956 Tonnen).

Wintershall hat im Jahr 2013 insgesamt mehr Treibhausgase emittiert als im Vorjahr. Im Vergleich zum Jahr 2012 stieg der Ausstoß um etwa zwölf Prozent. Durch die Produktion der WintershallGruppe wurden im Jahr 2013 insgesamt 1,37 Mio. Tonnen CO2 (2012: 1,22 Mio. t CO2) und 4.185 Tonnen CH4 (2012: 2.847 t CH4) emittiert. Bezogen auf die Wintershall-Produktion an Erdöl, Erdgas und Kondensat entspricht dies einer spezifischen Emission von 0,06 Tonnen CO2/toe (2012: 0,06 t CO2/toe).

Europaweit unterliegen 15 Anlagen der Wintershall-Gruppe den gesetzlichen Anforderungen des Emissionshandels der 3. Handels­ periode, die 2013 begonnen hat und bis 2020 eine kontinuierliche Reduzierung der Emissionsberechtigungen vorsieht.

Die Erhöhung bei den Emissionen von Treibhausgasen ist hauptsächlich auf das Wachstum von Wintershall in Norwegen und die dadurch umfangreichere Produktion zurückzuführen. Weiterhin erhöhten sich die Treibhausgasemissionen in Libyen durch Instandhaltungsmaßnahmen und das Herunterfahren sowie Abschalten der Produktionsanlagen im August 2013.

Emissionsrechtehandel bei Wintershall.

Dazu gehören neben den Anlagen in Deutschland drei Förderplattformen in den Niederlanden und die hinzugekommene norwegische Förderplattform Brage. Mit der neuen Handelsperiode haben sich zahlreiche Neuerungen für den Emissionsrechtehandel ergeben. Hierzu zählen z. B. neben der Versteigerung von Zertifikaten auch geänderte Bemessungsgrundlagen für bestimmte Anlagentypen: Die Zahl der zugeteilten Zertifikate richtet sich nicht mehr nach den Vorjahresemissionen einer Anlage, sondern nach den effizientesten Anlagen ihrer Klasse, die als Benchmark dienen. Im Jahr 2013 erhielten unsere Anlagen eine Zuteilung in Höhe von 596.837 Emis­ sionsberechtigungen (EUA/a). Insgesamt emittierten unsere emis­ sionshandelspflichtigen Anlagen in Europa im vergangenen Jahr 875.415 Tonnen CO2.


44 | 45 HSE-Jahresbericht 2013 Umweltschutz | Aktivit채ten

Umweltschutz weltweit: Unsere Aktivit채ten 2013.


Hohe Standards in Libyen.

Umweltexperten tauschen sich aus.

Nach Wintershall Noordzee lässt sich auch Wintershall Libya gemäß der international anerkannten Umweltmanagementnorm ISO 14001 zertifizieren. Die Standards werden durch eine unabhängige Prüfungsgesellschaft vorgenommen und regelmäßig kontrolliert. Vor Ort machten sich die Prüfer der Zertifizierungsgesellschaft Germanischer Lloyd ein Bild von den Anlagen und implementierten Umweltschutzmaßnahmen. Der Abschluss der Zertifizierung soll 2014 erfolgen.

Der Schutz der Umwelt hat bei Wintershall oberste Priorität. Um die Erfahrungen und das Know-how der einzelnen Standorte besser zu vernetzen, wurde eine unternehmensweite Umweltexpertengruppe eingerichtet. Die Mitglieder tauschen sich regelmäßig über die Umweltprojekte an den verschiedenen Unternehmensstandorten aus und diskutieren künftige Maßnahmen und Ziele.

Wintershall wäre das erste E&P-Unternehmen, das in Libyen eine ISO 14001-Zertifizierung für sämtliche Standorte erhält. Mit seinen Standards und Initiativen gehört das Unternehmen zu den Vorreitern bei der umweltfreundlichen Gewinnung von Kohlenwasserstoffen in Libyen. Dafür bekam das Unternehmen auch sehr gute Noten für sein Engagement im Bereich Umweltschutz in einem von der Regierung in Auftrag gegebenen Environment General Authority Report.

Im Jahr 2013 war die Gruppe bei der Organisation Oil Spill Response in Southampton zu Gast. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie bei Leck­agen Ölverschmutzungen verhindert beziehungsweise wirkungsvoll bekämpft werden können, um die Umwelt zu schützen. Hierzu gehört auch eine neue Notfallbohrlochabdeckung, die in der schottischen Hafenstadt Aberdeen vorgehalten wird und die von Oil Spill Response mobilisiert werden kann. Im Ernstfall kann die Notfallabdeckung jederzeit zu jedem Punkt der Erde transportiert werden.


46 | 47 HSE-Jahresbericht 2013 Umweltschutz | Aktivit채ten


Mehr Effizienz, mehr Natur. In Barnstorf produziert Wintershall seit 60 Jahren Erdöl und Erdgas. Der Standort ist das Herz der deutschen Förderung und hat sich aufgrund seiner geologisch anspruchsvollen Lagerstätten zu einem Innovationszentrum entwickelt. Hier entsteht Know-how zu neuen und umweltverträglichen Bohr- und Fördertechniken, die auch international zum Einsatz kommen. Effizienz und damit der schonende Umgang mit Energieressourcen spielen bei der Produktion eine immer wichtigere Rolle. Wintershall Deutschland hat sich daher zum Ziel gesetzt, den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen zu verringern. Dafür wurde im Jahr 2013 eine Zertifizierung nach der Norm ISO 50001 begonnen. Hierzu muss die Einführung eines Energiemanagementsystems nachgewiesen werden, das auf die kontinuierliche Verbesserung von Energieeffi­ zienz und Energieleistung zielt. An den Produktionsstandorten, den Erdgasspeichern Rehden und Jemgum sowie am Verwaltungs­stand­ ort Barnstorf wurden zunächst sämtliche Energieströme erfasst, mögliche Verbesserungsmaßnahmen ermittelt und ein Energiehandbuch erstellt. Die von einer unabhängigen Organisation durchgeführte Zertifizierung soll 2014 abgeschlossen sein. Winters­hall hat in der Vergangenheit vielfältige Maßnahmen ergriffen, um Energie noch effizienter einzusetzen. So wurde etwa in Emlichheim eine leistungsstarke Kraft-Wärme-Kopplungsanlage installiert. Bisher nicht wirtschaftlich genutztes Erdgas dient hier nun zur Erzeu-

gung von Strom sowie von Dampf für die Produktion. Das Managementsystem leistet einen Beitrag, um die bis zum Jahr 2020 für Deutschland vorgegebenen energiepolitischen Ziele zu erreichen. Zum Jahresende hat Wintershall die Sanierung der Bohrspülungsund Betriebsdeponie „Holleberger Moor“ in Emlichheim erfolgreich beendet. Dort waren seit Anfang der 1960er Jahre Rückstände aus den Förderbetrieben westlich der Ems eingelagert worden. Im Zuge der Totalräumung wurden ab März 2012 insgesamt 76.000 Kubikmeter Rückstände geräumt und zu Sonderabfalldeponien bei Köln und Speyer transportiert. Das Gelände in Emlichheim wird nun rekultiviert: Auf 55.000 Quadratmetern soll eine Graslandschaft mit Wasserflächen und Kiesinseln entstehen. Der Sanierungsprozess erfolgte in enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden und wurde von umfangreichen Untersuchungen begleitet. So wurden neben den zu entsorgenden Stoffen auch das Grundwasser sowie das Material zur Wiederherstellung der Flächen kontrolliert. Damit wurde die letzte der vier ehemaligen Deponien in Deutschland umwelt- sowie landschaftsgerecht saniert und renaturiert. Zuvor war auf dem früheren Deponiegelände Bohlsen neuer Lebensraum für Vögel, gefährdete Pflanzen und Insekten geschaffen worden. Die Flächen der ehemaligen Anlagen Eydelstedt und Wietingsmoor wurden mit Mutterboden aufgefüllt und den Grundeigentümern zur landwirtschaftlichen Nutzung zurückgegeben.


48 | 49 HSE-Jahresbericht 2013 Umweltschutz | Aktivitäten

Umweltmanagement mit Zertifikat. Nach dem Ölfund F17a in holländischen Gewässern konnte Win­ ters­hall Noordzee 2013 einen weiteren vielversprechenden Fund verbuchen. Die eigenoperierte Explorationsbohrung Hibonite ist im dänischen Teil der Nordsee auf Erdöl gestoßen. Der Fund liegt 337 Kilo­meter nördlich von Den Helder und 278 Kilometer westlich vom dänischen Esbjerg. Hibonite ist rund sieben Kilometer nördlich des Felds Ravn gelegen, in dem Wintershall 2009 Öl nachgewiesen hat. Nachgewiesen hat das Unternehmen auch erneut seine Kompetenz im Bereich Umweltschutz: Bereits 2004 hat Wintershall ein nach ISO 14001 zertifiziertes Umweltmanagementsystem implementiert. Um die ISO-Zertifizierung zu verlängern, fand im Jahr 2013 eine erneute Auditierung statt. Dafür überprüfte der Zertifizierer Det Norske Veritas für die On- und Offshore-Standorte von WINZ die Einhaltung und Umsetzung der Vorgaben aus der ISO-Richt­linie. Onshore wurden dafür nicht nur Mitarbeiter aus den Bereichen Produktion und HSE einbezogen, sondern auch aus den Bereichen Drilling, Einkauf, Bau und Personal. Offshore besuchten die Inspek-

toren die Plattformen L8-P4, K13-A und L8-H. Es gab keine Be­ anstandungen, so dass im Sommer 2013 das neue ISO-Zertifikat erteilt werden konnte. Es ist für drei Jahre gültig. Unabhängig davon wurde auf der Plattform L8-G eine Verbes­ serungsmaßnahme umgesetzt, um die Effizienz zu erhöhen und Emissionen zu verringern. Dank einer neuen Pipeline wird das produzierte Gas nun nicht mehr auf der Plattform selbst getrocknet, sondern auf der moderneren Nachbarplattform L8-P4. Zwei veraltete Anlagenteile – ein Regenerator sowie eine Gasturbine – konnten abgeschaltet werden. Hierdurch werden jährlich 6,3 Millionen Kubikmeter Antriebsgas und 12.230 Tonnen CO2 eingespart.

Plattform-Recycling Die durchschnittliche Lebensdauer einer Plattform beträgt rund 25 Jahre. Danach werden die Anlagen normalerweise demontiert und verschrottet. Wintershall ist es gelungen, mit dem Umbau und der Modernisierung von zwei Plattformen in der niederländischen Nordsee Ökologie und Ökonomie zu verbinden: Die Erdgasförderplattformen L5-C und E18-A wurden komplett umgebaut und modernisiert, so dass sie an anderer Stelle wieder produzieren können. Der Umbau der alten Plattformen sparte gegenüber einer völligen Neukonstruktion Kosten, Zeit, Energie und Material.


Management mit Iso-Zertifikat.


50 | 51 HSE-Jahresbericht 2013 Gesundheitsschutz

Gesundheitsschutz. Prävention und Gesundheitsförderung.

Ziel des betrieblichen Gesundheitsschutzes bei Wintershall ist es, arbeitsbedingte gesund­heitliche Beeinträchtigungen oder Erkrankungen der Mitarbeiter zu verhindern, sowie das Gesund­ heitsniveau insgesamt auf einem hohen Standard zu halten. Arbeitsmedizinische Prävention, Gesundheits­förderung und die Gewährleistung einer effektiven medizinischen Versorgung bei Notfällen bilden Schwerpunkte der Arbeit im Gesundheitsschutz.


Fit + Gesund.


52 | 53 HSE-Jahresbericht 2013 Gesundheitsschutz

0

Berufskrankheiten

1.233

arbeitsmedizinische Untersuchungen

635

einsatzbereite Ersthelfer und Sanitäter

Kennzahlen Gesundheitsschutz 2013. Wie bereits in den Vorjahren gab es bei Wintershall auch 2013 keinen Mitarbeiter, der an einer Berufskrankheit erkrankte. Zusammen mit HSE-Experten analysieren die Betriebsärzte der einzelnen Standorte und Geschäftseinheiten Arbeitsbereiche, um Gesund­heits­gefährdungen der Mitarbeiter durch ihre Tätigkeit zu minimieren. Dazu kommen Begehungen durch Vorgesetzte und die HSE-Verantwortlichen an den Standorten gemäß den Anforderungen des HSE-Managementsystems. Zur Vorbeugung bzw. Früherkennung arbeitsbedingter Erkrankungen als auch in Vorbereitung auf Aus­landsaufenthalte wurden 2013 weltweit 1.233 arbeitsmedizinische Untersuchungen durchgeführt. Ein geschulter Ersthelfer kann Leben retten: Um die Erstversorgung im Notfall zu gewährleisten sind an den Standorten der Wintershall-Gruppe 635 Ersthelfer und Sanitäter im Einsatz, die über ein staatlich anerkanntes Erste-Hilfe-Zertifikat verfügen. Die Wintershall-Gruppe unterstützt gezielt die Teilnahme an Erste-Hilfe-Kursen. Auch Blutspenden können lebensrettend sein. In der Zentrale Kassel werden regelmäßig Termine zum Blutspenden angeboten. Beim jährlich stattfindenden Gesundheitstag in der Zentrale Kassel geben Experten Informationen rund ums Thema Gesundheit und laden Mitarbeiter zum Mitmachen ein etwa beim Bestimmen ihres Blutzuckerspiegels.


Alles in Ordnung? Gesundheits-Check für die Mitarbeiter.

Wintershall bietet den Mitarbeitern die Möglichkeit, sich im Rahmen von Gesundheitskampagnen über wechselnde Themen zu informieren und selbst aktiv zu werden. Jeder Einzelne kann also selbst etwas zur Verbesserung und zum Erhalt der eigenen Gesundheit tun. Denn eine gute körperliche Verfassung ist Voraussetzung, um so lange wie möglich leistungsfähig zu bleiben. Im Jahr 2013 stand ein Gesundheits-Check im Mittelpunkt. Die Beschäftigten konnten freiwillig eine umfassende Vorsorgeunter­ suchung machen lassen. Vorsorgeuntersuchungen spielen eine wichtige Rolle etwa bei der Früherkennung von Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen oder der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus). Eine frühzeitige Diagnose kann die Heilungschancen erhöhen und den Verlauf einer Krankheit günstig beeinflussen. Als Ergänzung zu der von den Krankenkassen bezahlten Gesundheitsuntersuchung konnten die Mitarbeiter eine so genannte IGeLLeistung (Individuelle Gesundheitsleistung) in Anspruch nehmen. Hierbei handelt es sich um Leistungen – etwa ergänzende Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung –, deren Kosten normalerweise privat aufgebracht werden müssen. Im Rahmen der Gesundheitskampagne wurden diese Kosten von Wintershall übernommen. Am Standort Stavanger in Norwegen waren die Mitarbeiter außerdem zu einem Gesundheitstag eingeladen. Dabei konnten sie durch geschulte medizinische Fachkräfte ihre Fitness testen, ihren Körperfettanteil messen und sich auf mögliche Risiken für eine HerzKreislauf-Erkrankung untersuchen lassen. Ein Lehrgang in HerzLungen-Wiederbelebung rundete das Angebot ab. Die dreitägige Veranstaltung, die Wintershall in Zusammenarbeit mit einem Gesundheitsdienstleister ausrichtete, wurde gut angenommen und soll an anderen norwegischen Standorten wiederholt werden.


54 | 55 HSE-Jahresbericht 2013 Gesellschaftliches Engagement

Gesellschaftliches Engagement. Kulturelle Unterschiede als Bereicherung begreifen. Um festzustellen, dass mehr verbindet als trennt. Deshalb fördert Wintershall an ihren weltweiten Einsatzorten nicht nur Erdöl und Erdgas, sondern auch den zwischenmenschlichen Kontakt. Die Förderung kultureller und sozialer Projekte ist für Wintershall kein Luxus, sondern Ausdruck des gesellschaftlichen Engagements und aktiven Gestaltens von Lebensqualität.


Menschenrechte. Als Tochterunternehmen der BASF bekennt sich die Wintershall-Gruppe zu ihrer Verantwortung zur Einhaltung und Förderung der Menschenrechte. Wir achten im Rahmen unserer Geschäftstätigkeit die international verkündeten Menschenrechte und geltendes Recht. Als Unternehmen der BASF-Gruppe, die den UN Global Compact mitbegründet hat, streben wir an, in unserem Einflussbereich zur größeren Bekanntheit und zum Schutz der Menschenrechte beizutragen. Aus diesem Grund unterstützen wir auch unsere Lieferanten und Geschäftspartner, nach den international anerkannten Standards zu handeln. Wir wollen attraktiver Arbeitgeber, verlässlicher Partner und guter Nachbar sein. Deshalb übernehmen wir gesellschaftliche Verantwortung und engagieren uns weltweit mit vielfältigen Projekten im Umfeld unserer Standorte. Wir konzentrieren uns dabei auf Kultur, Bildung, Wissenschaft aber auch Gesundheit. Mit unserem Engagement wollen wir zu einer positiven gesellschaftlichen Entwicklung und damit auch zur Förderung der Menschenrechte beitragen.


56 | 57 HSE-Jahresbericht 2013 Gesellschaftliches Engagement


Kulturelle Vielfalt. Menschen aus rund 40 Nationen arbeiten weltweit für Winters­hall. Damit die Kommunikation zwischen den Standorten reibungslos funktioniert, müssen die Beteiligten nicht nur entsprechende Sprachkenntnisse mitbringen, sondern auch Einfühlungsvermögen und interkulturelle Kompetenz. Auch führt das projektbezogene Arbeiten immer wieder Fachleute mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen zu Teams zusammen. Dabei zeigt sich tagtäglich, dass es auf die individuellen Fähigkeiten und Fachkenntnisse des Einzelnen ankommt und nicht auf seine Herkunft, Kultur oder Religion. Insofern kann die Arbeit in einem internationalen Unternehmen zu mehr gegenseitigem Verständnis und Respekt und zum Abbau von Vorurteilen beitragen. Bei Wintershall hat sich das Miteinander bewährt. Je vielfältiger ein Standort oder ein Projekt besetzt ist, umso kreativere Lösungen werden oftmals entwickelt, weil unterschiedliche Perspektiven und Denkweisen einfließen. Vielfalt und interkulturelle Kompetenz sind deshalb kein Nebeneffekt der globalisierten Arbeitswelt, sondern ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. So arbeiten beispielsweise im Projektteam, das den Einstieg des Unternehmens in Brasilien vorbereitet, Experten aus 13 Nationen zusammen.

Wintershall unterstützt die eigene Belegschaft dabei, sich auf neue Länder und Kulturen einzulassen. Beispielsweise werden Mitarbeiter, die als so genannte Expatriates ins Ausland gehen, im Vorfeld auf diesen Schritt vorbereitet. Sie können sich in Schulungen mit der Sprache, den Besonderheiten und Gepflogenheiten im neuen Land vertraut machen. Das erleichtert später die Eingewöhnung. Derzeit arbeiten rund zehn Prozent der Wintershall-Beschäftigten für einen begrenzten Zeitraum in einem anderen als ihrem Heimatland. Spezielle Angebote sorgen dafür, dass sie in dieser Zeit nicht von ihren Familien getrennt sein müssen. So wurde 2013 in Kassel der Grundstein für den Bau einer Internationalen Grundschule gelegt. Wintershall hat das Projekt initiiert. Hier sollen Kinder von Firmenangehörigen durchgängig auf Englisch und Deutsch unterrichtet werden. Die Schule ist auch offen für andere Familien aus der Region, die sich für eine zweisprachige Schulbildung interessieren, und stellt damit eine Bereicherung der örtlichen Schullandschaft dar. Winters­ hall vergibt außerdem Stipendien für einen kostenlosen Schulbesuch an Kinder aus einkommensschwachen Familien. Der Unterrichtsbetrieb soll voraussichtlich zum Schuljahresbeginn 2014/2015 aufgenommen werden.


58 | 59 HSE-Jahresbericht 2013 Gesellschaftliches Engagement

Im Dialog mit den Menschen. Die Verwirklichung großer Industrieprojekte setzt heute nicht nur die Zustimmung der Behörden, sondern ebenso die Akzeptanz der Bevölkerung voraus. Das gilt auch für Investitionen in die Energie­ infrastruktur. Die Öffentlichkeit erwartet umfassende Informationen, denn die Sensibilität für Eingriffe in Natur, Landschaft oder Siedlungsgebiete ist gewachsen. Zwar wünschen sich die meisten Menschen den Ausbau einer umweltfreundlichen Energieversorgung. Die hierfür notwendigen Baumaßnahmen jedoch stoßen oftmals auf Ablehnung. Investoren, die es versäumen, die Bürger einzubinden, müssen mit Widerständen rechnen. Nur wenn die Menschen vor Ort vom Nutzen eines Vorhabens überzeugt sind und sich gleichzeitig mit ihren Sorgen ernst genommen fühlen, kann der Dialog gelingen. Bei der Planung und Umsetzung von Projekten werden Grundstücksbesitzer, Anwohner und weitere Interessenvertreter frühzeitig mit eingebunden. Auf diese Weise werden Unklarheiten ausgeräumt und Konflikte vermieden. Nur so kann Vertrauen und gute Nachbarschaft entstehen und sogar in gegenseitige Unterstützung münden. Das Modell der Nachbarschaftskommunikation hat sich bewährt.

Führungen zum Bohrplatz. Am Standort Barnstorf bietet Wintershall Führungen zum Bohrplatz der Erkundungsbohrung Düste an. Hier lagert Tight Gas, das im so

genannten Frackingverfahren gefördert werden müsste. Fracking wird seit vielen Jahren für die Tight-Gas-Produktion eingesetzt. Die Bohr­ platzführungen sollen interessierten Bürgern sachliche Informationen an die Hand geben und dazu beitragen, mögliche Ängste abzubauen.

Im Gespräch mit Fischern. Auch Offshore gibt es Nachbarn. Im Vorfeld geplanter Seismikuntersuchungen nahe den Lofoten suchte Wintershall das Gespräch mit dem norwegischen Fischereiverband. Die Fischer stehen der E&PIndustrie oft kritisch gegenüber. Sie fürchten schlechtere Fang­ ergebnisse und Beschädigungen ihrer Netze durch die seismischen Geräte. Gemeinsam mit dem Fischereiverband ermittelte Winters­ hall günstige Zeitfenster, um die Fangarbeiten so wenig wie möglich zu beeinträchtigen.

Austausch mit Stammesältesten. In der libyschen Sahara, wo die Produktionsanlagen in der Nähe dreier Oasen mit insgesamt mehreren Tausend Einwohnern liegen, pflegt Wintershall seit Jahren ein vertrauensvolles Verhältnis zur Bevölkerung. So findet ein regelmäßiger Austausch mit den Führungspersönlichkeiten der Oase, den Stammesältesten statt. Bei den Gesprächen werden unter anderem Grundstücks- und Sicherheitsfragen erörtert und gemeinsame Strategien festgelegt.


Mitarbeiter und Familie. Unsere Mitarbeiter sind unser Kapital und unsere wichtigste Ressource. Jeder Einzelne trägt mit seinem Handeln zum Erfolg des Unternehmens bei und entwickelt es weiter. Bestmögliche Arbeitsbedingungen zu schaffen und persönliche Entwicklungschancen zu bieten, zählt zu unseren Grundsätzen. Die Wintershall-Gruppe bietet unter anderem weitreichende Ausund Weiterbildungsprogramme mit „Training on the Job“ für quali­ fizierte Hochschulabsolventen und einen Work & Life-Service zur bes­seren Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Auch in dieser Hinsicht leisten wir Pionierarbeit. Der Work & Life-Service dient als Anlaufstelle für unsere Mitarbeiter, um Job und Privatleben in Einklang zu bringen: Flexible Arbeitszeiten, Betriebssport und gesundheitliche Maßnahmen, haushaltsnahe Dienstleistungen, Elternzeit und leichter Wiedereinstieg sowie Kinder- und Schulbetreuung gehören hier zu den Schwerpunkten. Wichtiger Bestandteil unseres Work & Life-Service sind unsere Kinderhäuser – das 2001 eingerichtete KiWi und zusätzlich seit 2012

das WiKi. Denn in den letzten Jahren ist Wintershall kontinuierlich gewachsen und mit dem Unternehmen die Nachfrage nach Betreuungsangeboten. Hier bieten wir unseren nationalen und internationalen Mitarbeitern an, ihre Kinder im Alter von 6 Monaten bis 12 Jahren in fürsorgliche und aufmerksame Betreuung zu geben. Über 140 Plätze stehen zur Verfügung. Durch flexible Betreuungskontingente, Platz-Sharing, Hausaufgabenbetreuung und eine für alle Altersgruppen passende Spielumgebung sind die Kinderhäuser so über die Jahre hinweg zu einem kleinen zweiten Zuhause geworden. Wintershall engagiert sich für das bestmögliche Arbeitsklima an allen seinen Standorten. Durch die Unterstützung unserer Mitar­ beiter in diversen Belangen offeriert Wintershall allen Angestellten eine service­orientierte Arbeitsumgebung, die seit dem Jahr 2003 von der Initiative der gemeinnützigen HERTIE-Stiftung mit dem Zertifikat „audit berufundfamilie“ ausgezeichnet ist. Natürlich kümmern wir uns auch an unseren internationalen Standorten intensiv um unsere Arbeitskräfte und respektieren dabei die jeweiligen kulturellen Unterschiede.


60 | 61 HSE-Jahresbericht 2013 Gesellschaftliches Engagement

Libyen. Engagement für Bevölkerung und Mitarbeiter. In Libyen engagiert sich Wintershall weiter dafür, den Wiederaufbau des Landes voranzubringen und zur Verbesserung der Lebensqualität ihrer Mitarbeiter und der Bevölkerung beizutragen. Als besonders dringlich wurde die Gesundheitsversorgung identifiziert. In der nahe den Wintershall-Anlagen gelegenen Oase Jakhira in der libyschen Wüste hat das Unternehmen deshalb den Aufbau eines Gesundheitszentrums vorangetrieben. Dabei arbeitet es eng mit dem libyschen Gesundheitsministerium zusammen. Aktiv begleitet wurden die Planungen durch die Stammesältesten aus der Oase. Die Realisierung des Projekts ist 2013 bereits angelaufen. Der Schwerpunkt soll auf der Notfallversorgung für die Menschen in Jakhira liegen. Nach der Eröffnung wird Wintershall das Krankenhaus technisch und personell ausstatten und mit Unterstützung eines erfahrenen Medizindienstleisters bis zu fünf Jahre lang den Betrieb sicherstellen, bis die Einrichtung sich selbst trägt.

Die Gesundheitsversorgung innerhalb der Firma ist für die libyschen Beschäftigten in der Zwischenzeit an internationale Standards angepasst worden. Jeder Mitarbeiter ist nun im Besitz einer international gültigen Krankenversicherung. Die Versorgung wurde bis dahin über ein betriebseigenes System gewährleistet.

Weiterbildungsangebot. In Kooperation mit einem auf Schulungen spezialisierten Unternehmen wurde darüber hinaus ein spezielles Fortbildungsprogramm zusammengestellt. In Trainingsmaßnahmen, die sich an internationalen Standards orientieren, können Mitarbeiter ihre beruflichen, aber auch andere Fähigkeiten verbessern, um sich zu qualifizieren und für die betrieblichen Anforderungen und künftigen Heraus­ forderungen gerüstet zu sein. Ziel ist der Erhalt eines international anerkannten Zertifikats. Besondere Aufmerksamkeit gilt unter anderem der HSE-Kompetenz.


Russland. Gute Aussichten. Eisige Temperaturen sind bei Achimgaz – einem Joint Venture von Wintershall und Gazprom in Russland – kein Hindernis. Aus mittlerweile mehr als 20 Bohrungen in der schwierig zu erschließenden Lagerstätte in Sibirien werden rund zwei Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr gefördert. Bis 2018 sollen über 100 Bohrungen die Produktion auf ein jährliches Plateauniveau von rund acht Milliarden Kubikmetern steigern. Auf die guten Erfahrungen in Russland wollen die beiden Partner aufbauen und die Zusammenarbeit in Sibirien erweitern. Wintershall und Gazprom haben eine Vereinbarung, die vorsieht, zwei weitere Blöcke der Achimov-Formation des UrengoiFeldes in Westsibirien gemeinsam zu erschließen. Die Einhaltung internationaler Standards ist dabei selbstverständlich.

Achimgaz international zertifiziert. Achimgaz hat 2013 erfolgreich ein Audit nach den Standards der Internationalen Finance-Corporation (IFC), einer Gesellschaft der Weltbankgruppe, durchlaufen. Damit hat das deutsch-russische Joint-Venture den Nachweis erbracht, dass es nach international geltenden Standards arbeitet. Diese betreffen die Minimierung von

Einflüssen auf die Umwelt und die örtliche Bevölkerung. Durchgeführt wurde das Audit von dem unabhängigen Zertifizierungsunternehmen ERM. Zudem erhielt das Unternehmen für seine Standards in den Bereichen Umwelt- und Arbeitsschutz die Zertifizierung nach ISO 14001 sowie OHSAS 18001.

Nachwuchspreis Young Visions Award. Wintershall und Gazprom International haben erstmals den „Young Visions Award“ vergeben. Der Wettbewerb hat die Nachwuchsförderung im Bereich Exploration und Produktion zum Ziel und wird an Universitäten in Deutschland und Russland ausgeschrieben. Er soll Studierende beider Länder zusammenbringen und den Austausch fördern. Im Vordergrund steht die Verbindung von Ökologie und Wirtschaftlichkeit. 2013 waren deutsche und russische Studie­ rende aufgerufen, innovative Konzepte für die umweltschonende Offshore-Förderung von Öl und Gas zu entwickeln. Der Preis ging an drei Studentinnen aus dem russischen Tomsk für ihre Idee, Öl mit Hilfe von Torf zu binden. Die Siegerinnen hatten sich im Finale gegen drei weitere Teams durchgesetzt. Der Preis wurde im September im Rahmen der Messe RAO/CIS Offshore in Sankt Petersburg übergeben.


62 | 63 HSE-Jahresbericht 2013 Ausblick

Ausblick. Was kommt.

Förderung einer offenen Sicherheitskultur. Ein Schwerpunkt für das Jahr 2014 ist die Förderung einer offenen und von allen Mitarbeitern gelebten Sicherheitskultur. Eine starke Sicherheitskultur zeichnet sich dadurch aus, dass sich jeder Einzelne für Sicherheit verantwortlich fühlt und diese als integralen Teil seiner täglichen Arbeit ansieht. Missstände oder unsicheres Verhalten werden über alle Hierarchie-Ebenen offen angesprochen und Probleme gemeinsam angegangen. Dabei kommt gerade den Führungskräften eine besondere Rolle zu. Indem diese mit einem guten Beispiel vorangehen und einen offenen Umgang mit Sicherheitsthemen fördern, kann sich eine langfristig positive Sicherheitskultur im Unternehmen entwickeln. Hierzu werden mehrere Workshops, die sich speziell an das mittlere Management wenden, durchgeführt.

Einführung Health Performance Index. Ziel des betrieblichen Gesundheitsschutzes bei Wintershall ist es, arbeitsbedingte gesundheitliche Beeinträchtigungen oder Erkrankungen der Mitarbeiter zu verhindern sowie das Gesundheitsniveau insgesamt auf einem hohen Stand zu halten. Deshalb legen wir den Fokus auf arbeitsmedizinische Prävention, Gesundheitsförderung und die Gewährleistung einer effektiven medizinischen Versorgung bei Notfällen. Um das Gesundheitsmanagement in der WintershallGruppe noch aussagekräftiger abzubilden und Verbesserungspotenzial schnell und einfach zu identifizieren, werden wir daher einen neuen Indikator „Health Performance Index“ einführen, der verschiedene Kennzahlen und die Erfordernisse unserer Industrie abbildet.


HSE-Award 2014. Wintershall vergibt Ende 2014 wieder den HSE-Award. Prämiert werden innovative Mitarbeiterideen, die in den Jahren 2013 und 2014 im Unternehmen umgesetzt wurden und eine deutliche Verbesserung für die Arbeitssicherheit, den Gesundheits- oder Umweltschutz bedeuten. Weitere Voraussetzung ist, dass sie auf andere Standorte übertragen werden können. Vergeben wird der mit 12.500 beziehungsweise 5000 Euro dotierte Preis für ein HSEProjekt sowie für eine Simple Solution. Teams aus allen Standorten können sich mit ihren Ideen bewerben.

Bewerbung erwünscht: Preis für den E&P-Nachwuchs. Zum zweiten Mal werden Wintershall und Gazprom International im Jahr 2014 ihren Nachwuchspreis „Young Visions Award“ vergeben. Im Mittelpunkt steht dann die verbesserte Öl- und Gasgewinnung (EOR/EGR). Deutsche und russische Studierende können innovative Konzepte zum Thema einreichen, die Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit miteinander verbinden. Das Siegerteam erhält ein technisches Budget für die erste Projektphase der Umsetzung ihrer Idee. Der Preis wird voraussichtlich im September in Tomsk überreicht.


64 | 65 HSE-Jahresbericht 2013 Kennzahlen 2013

Auf einen Blick: Kennzahlen 2013.


Einheit

2013

2012*

Unternehmensleistung Mio. €

14.776

12.740

· Exploration & Produktion

Mio. €

2.929

2.584

· Erdgashandel

Mio. €

11.847

10.156

Mio. €

2.516

1.676

· Exploration & Produktion

Mio. €

1.659

1.187

· Erdgashandel

Mio. €

857

489

2.416

2.021

· Tödliche Unfälle (FAT)

0

0

· Unfall mit > 1 Tag Ausfallzeit (LTI)

5

1

0,97

0,20

12

9

2,33

1,77

Nettoumsatz Dritte

Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT)

Arbeitssicherheit Zahl der Mitarbeiter1 Eigene Mitarbeiter

· Unfallhäufigkeitsrate pro eine Million Arbeitsstunden (LTIF) · Summe aller Unfallereignisse (TRIC) · Häufigkeit der Summe aller Unfälle pro eine Million Arbeitsstunden (TRIR) Kontraktoren · Tödliche Unfälle (FAT)

0

0

· Unfall mit > 1 Tag Ausfallzeit (LTI)

6

10

1,01

1,48

34

43

· Unfallhäufigkeitsrate pro eine Million Arbeitsstunden (LTIF) · Summe aller Unfallereignisse (TRIC) · Häufigkeit der Summe aller Unfälle pro eine Million Arbeitsstunden (TRIR) LTIF | TRIC | TRIR Gesamt

5,70

6,38

0,99 | 46 | 4,14

0,93 | 52 | 4,39

0

0

Gesundheitsschutz Berufskrankheiten eigene Mitarbeiter

635

545

1.233

1.184

MWhel

661.883

593.489

Ersthelfer im Unternehmen Arbeitsmedizinische Untersuchungen Umweltschutz Energie · Stromverbrauch

t

664.487

469.486

Mio. MWh

1,38

1,49

· CO2

Mio. t

1,37

1,22

· CH4

t

4.185

2.847

t

3.358

2.956

EUA/a

596.837

808.051

· Dampfeinsatz · Brennstoffeinsatz zur eigenen Energieerzeugung Emissionen Treibhausgase

Emissionen anorganischer Stoffe Emissionshandel in Europa · Erhaltene Emissionsberechtigungen

t

875.415

492.934

Abfallentsorgung

t

140.126

158.861

Wasser (gesamt)

Mio m

3

16,8

14,4

Mio m

3

11,8

12,1

· Emissionen emissionshandelpflichtiger Anlagen

· Produktionswasser

1 Ohne befristet Beschäftigte; Teilzeitkräfte anteilig. * Wert für 2012 angepasst gemäß IFRS 10 und 11. Der angepasste Wert beinhaltet 51 Prozent der libyschen Onshore-Ölproduktion.


66 | 67 HSE-Jahresbericht 2013 Ansprechpartner

Ansprechpartner.

Corporate HSE Kassel. +49 561 301–1757 hse@wintershall.com

Guido Schnieders Corporate HSE Manager

Malalay Osmani HSE Engineer

Thomas Küppers Process Safety Engineer

Nadja Brauhardt HSE Communication & Sustainability

Klaus Jantos Senior Environmental Advisor

Massimiliano Martino HSE Manager New Ventures

Weltweit.

Deutschland (WIDE) Michael Bätcher HSE Manager

Norwegen (WINO) Janne Lea HSE Manager

Abu Dhabi (WIME) Louis Susanna HSE Manager

Libyen (WILI) Mustafa Abunagasa HSE Manager

Russland (WIRF) Evgenia Shvychkova Junior HSE Specialist

Argentinien (WIAR) Jonathan Gandolfo HSE Manager

Niederlande (WINZ) Onno Spinder HSE & Permitting Manager

Katar (WIQA) Henning Groeschke HSE Manager


Impressum. Verantwortlich fĂźr den Inhalt Wintershall Holding GmbH Friedrich-Ebert-StraĂ&#x;e 160 34119 Kassel Konzeption und Redaktion Nadja Brauhardt, Julia Stehlin Gestaltung atelier 41, Berlin Infografik KircherBurkhardt GmbH Druck Ruksaldruck, Berlin


Wintershall Holding GmbH Friedrich-Ebert-StraĂ&#x;e 160 34119 Kassel, Deutschland Tel.: +49 561 301-1757 Fax: +49 561 301-1027 hse@wintershall.com www.wintershall.com


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