erDÖl unD erDGas in DeutschlanD. neues VOn Wintershall. AUSGABE NR. 1 / JANUAR 2017
liebe leserinnen und leser, liebe nachbarn!
neue erdölbohrungen in emlichheim rund um die uhr im einsatz
Fotos: © Wintershall / Christian Burkert (3), Sven Döring, © Norbert Bußmann
Bis zum Frühjahr schließt Wintershall im niedersächsischen Emlichheim insgesamt zwölf neue Bohrungen ab. Rund 30 Millionen Euro investiert die BaSF-tochter in den Standort. Wir haben den Bohrplatz besucht und zeigen die Köpfe hinter dem Projekt. seite 2 und 3
Barnstorf innovative ideen In Barnstorf entwickelt Wintershall technologien für den weltweiten Einsatz. Wie die heimische Förderung dabei hilft und was in Zukunft zu erwarten ist – wir haben mit dem technologiechef von Wintershall, Klaus langemann, gesprochen. seite 5
Kein Mitarbeiter hat so viele arbeitstage auf dem Buckel wie sie. Seit mehr als 90 Jahren bringen Pferdekopfpumpen im Dauereinsatz Erdöl an die Oberfläche – und prägen mit ihrer Optik ganze landstriche in Deutschland und der Welt. Die treuen Nickmännchen stehen nicht nur für die traditionelle Erdölförderung. Sie sind auch schöne Fotomotive. Bei einem Zeitungsleser-Wettbewerb in der Grafschaft Bentheim an der deutsch-niederländischen Grenze erreichte Hobbyfotograf Norbert Bußmann mit seinem Pferdekopfpumpen-Bild den dritten Platz. Das freut mich ganz besonders. Obwohl uns der aktuelle Ölpreis vor Herausforderungen stellt, haben wir im vergangenen Jahr in unsere Standorte in Niedersachsen und Süddeutschland investiert. Wir denken langfristig! Werfen Sie in der aktuellen ausgabe unseres Journals Heimische Förderung einen Blick auf das, was wir erreicht haben – und was wir noch vorhaben. Viel Freude bei der lektüre des aktuellen Journals.
Barnstorf Moderne technik Mit der Inbetriebnahme des vierten tanks hat Wintershall die seit 2014 laufende Modernisierung der Erdölaufbereitung am Standort Barnstorf abgeschlossen. Ein wichtiger Baustein für die traditionelle Erdölförderung in der Region. seite 8
Ihr andreas Scheck, leiter Wintershall Deutschland
emlichheim Kreativer Fotograf Mit dem Bild einer Pferdekopfpumpe im Sonnenuntergang hat der Emlichheimer Norbert Bußmann den dritten Platz beim Zeitungsleser-Fotowettbewerb Blende gewonnen. Wie er auf diese Idee gekommen ist und was er dafür getan hat. seite 8
hÄtten sie es GeWusst?
VOn Der nOrDsee Bis Zu Den alPen:
40 Millionen Datensignale formen nach etwa einem Jahr intensiver Berechnungen ein dreidimensionales Bild des aufbaus der obersten erdschichten in und um landau.
Wo wir in Deutschland tätig sind. Karte auf seite 6
Mehr informationen unter: www.wintershall.de
Wintershall DeutschlanD
Bohren wie im Bilderbuch ausbau Mit einer neuen Bohrkampagne will Wintershall die langjährige Erdölförderung in Emlichheim fortsetzen. Zwölf Bohrungen in 144 tagen: Dafür müssen alle Mitarbeiter gut aufeinander eingespielt sein, wie ein Besuch auf dem Bohrplatz zeigt. Noch bis zum Frühjahr wird sechsmal gebohrt. eMlichheiM. Dutzende Rohre liegen gestapelt vor dem Bohrturm. Zwei arbeiter einer Servicefirma ziehen per Hand ein großes Metallstück durch die Rohre und kalibrieren so den Innendurchmesser. Bis Frühjahr 2017 werden hier, an der deutsch-niederländischen Grenze, zwölf neue Bohrungen bis in 900 Meter tiefe abgeteuft. Dass in Emlichheim immer noch etwas zu holen ist, haben die lagerstätteningenieure nach der letzten Bohrkampagne vor vier Jahren und der folgenden Erdölförderung festgestellt. Sie akquirierten neue Bohrlochdaten und nahmen frische Erdölproben. Eine höhere Rechenleistung der Computer ermöglichte einen verbesserten Gesamtüberblick über die lagerstätte. „all das hat zu einem besseren Verständnis der lagerstätte geführt“, so lagerstätteningenieur Volodymyr tsap. „Wintershall führt die arbeiten wie geplant durch, obwohl sich das wirtschaftliche Umfeld mit dem aktuellen Ölpreis eingetrübt hat. Dies zeigt die hohe Verbundenheit der Wintershall zur heimischen Förderung und zum Standort Emlichheim“, betont Projektleiter René Wagner. Wintershall fördert in Emlichheim seit über 70 Jahren auf konstantem Niveau rund 160.000 tonnen Erdöl pro Jahr. Das ist weltweit einzigartig. Seit anfang der der 1980er-Jahre setzt die BaSF-tochter die Dampffluttechnik ein. 300 Grad heißer Wasserdampf macht das Öl dünnflüssiger und leichter förderbar, sodass eines der ältesten kontinuierlich betriebenen Erdölfelder Deutschlands auch zukünftig Maßstäbe setzen wird. „Mit den neuen Bohrungen wollen wir dem Erdöl in Emlichheim auch in den nächsten Jahren ordentlich Dampf machen“, sagt Betriebsleiter Horst Prei.
3 Film ab! Die arbeiten auf dem
Bohrplatz in emlichheim: www.wintershall.de/bohrungen-emlichheim
SCHICHTWECHSEL „14 Tage arbeiten, 14 Tage frei, 12-Stunden-Schichten: Wir leben auf dem Bohrplatz. Dazu gehört auch Wäsche waschen“, sagt Assistant Driller David Zuther-Meier von der Servicefirma MBS Wellservice.
REGIONAL Die Firma Többe aus Meppen liefert die Rohre für die Bohrungen an. „Dass Wintershall hier wieder bohrt, ist gut für uns Arbeiter und für die Region“, findet Lkw-Fahrer Heinz Augustin.
AUSBLICK Behält den Zeit- und Kostenrahmen im Blick: Projektleiter René Wagner.
2 HEIMISCHE FÖRDERUNG – ERDÖl UND ERDGaS IN DEUtSCHlaND. NEUES VON WINtERSHall. 01 / 2017
TECHNIK „Wir müssen bei der Bohrung geschickt navigieren“, sagt Bohringenieur Arian Ebrahimi.
3 Weitere informationen:
www.wintershall.de/emlichheim
DIE KAMPAGNE Acht der Bohrungen werden der Förderung dienen, über vier Bohrungen gelangt 300 Grad heißer Dampf in den Sandstein und bringt das zähflüssige Öl zum Fließen.
KREATIVER KOPF Ein neues Simulationsmodell brachte ihn auf die richtige Spur: Lagerstätteningenieur Volodymyr Tsap.
CHECK Jedes Rohr wird kalibriert und der Innendurchmesser geprüft, damit es anschließend keine Probleme gibt.
SPEZIALEINSATZ „Die Rohre haben einen Sandfilter, damit der Sand aus der Lagerstätte nicht in die Bohrung gerät“, sagt Bohrmeister Christian Teichert (rechts).
AUFSCHLUSSREICH Die genaue Analyse von Ölproben gibt Hinweise auf die Beschaffenheit der Lagerstätte.
01 / 2017 HEIMISCHE FÖRDERUNG – ERDÖl UND ERDGaS IN DEUtSCHlaND. NEUES VON WINtERSHall. 3
Fotos: Seite 2–3: © Wintershall / Christian Burkert
NACHWUCHS „Ich lerne viel von Arian und möchte mithelfen, dass wir hier lange weiterfördern“, sagt Nachwuchsingenieur Bisan El-Fseis (rechts).
Wintershall DeutschlanD
start in die Zukunft: Wintershall beginnt mit seismischen Messungen in landau lanDau. Wintershall hat in landau mit der sogenannten 3D-Seismik begonnen. Seit mehr als 60 Jahren fördert Wintershall in der Südpfalz den wertvollen Rohstoff – die Seismik soll nun aufschluss geben über das noch vorhandene Erdölpotenzial. Rund 58 Quadratkilometer sollen im sogenannten Vibro-Seis-Verfahren vermessen werden. Dabei senden unterschiedlich große Fahrzeuge Schallwellen in den Untergrund und die reflektierten Signale werden anschließend von rund 8.000 kabellosen Geophonen aufgenommen. Dieses System gleicht einem Echo in den Bergen. Mithilfe der 3D-Daten kann anschließend ein genaues Bild der lagerstätte erstellt und bis zu zehn neue Bohrungen optimal platziert werden. „Im Vorfeld der Messung wurden rund 100 Gespräche mit Kommunalpolitikern, Behörden und Bürgern geführt. Mit dieser frühzeitigen und transparenten Information werben wir um die akzeptanz in der Bevölkerung“, sagt Projektleiter Oliver Ritzmann. Mit den einzelnen Gemeinden wurden Verträge für die Nutzung der Straßen und Wege geschlossen. Mit dieser sogenannten Gestattung kann die von Wintershall mit der Messung beauftragte Firma DMt, eine tochtergesellschaft des tÜV Nord, nun die Geophone auslegen und die anregungspunkte konkreter planen. Die Seismik soll bis spätestens Ende März 2017 abgeschlossen sein - rechtzeitig vor Beginn der Brut- und Setzzeit. Wintershall-Mitarbeiter werden die Messungen in den Ortschaften begleiten und für Gespräche mit anwohnern zur Verfügung stehen. Ein Bürgertelefon wurde bereits eingerichtet. Für Fragen rund um die seismik stehen wir ihnen gerne zur Verfügung: tel. 06341-594-222 oder e-Mail: landau@wintershall.com
3 Weitere informationen:
www.wintershall.de/seismik-landau
Hainfeld
Edesheim
Flem- Roschbach lingen Böchingen
Walsheim
Knöringen Essingen
Bornheim
landau
Offenbach an der Queich
Geplantes Messgebiet
Mit diesen Fahrzeugen führt Wintershall die 3D-Seismik in Landau durch
Schwer gehoben: Wintershall hat diesen Sandstein aus dem Ortskern von Knöringen an den Gedenkort für die ehemalige Siedlung Bussingen transportiert
lanDau/KnÖrinGen. Vermutlich bis ins Spätmittelalter hinein existierte nahe der Gemeinde Knöringen in der Südpfalz eine Siedlung namens Bussingen. Von der Existenz des Ortes zeugen heute
nur noch zwei Urkunden, die in einem Staatsarchiv in München lagern. archäologisch verwertbare Spuren gibt es von dem Ort heute nicht mehr und die Gründe für das Verschwinden der Siedlung bleiben im Dunkeln. Die Gemeinde Knöringen hat nun einen Gedenkort geschaffen, der zum Verweilen einladen soll. auf einer Informationstafel erfahren Besucher interessante Details zu der ehemaligen Siedlung. angebracht wurde die tafel auf einem rund zehn tonnen schweren Sandstein, der aus dem Ortskern von Knöringen an die außerhalb gelegene Gedenkstätte transportiert werden musste. Wintershall hat spontan Hilfe angeboten und den Sandstein mit einem tieflader an den neuen Ort transportiert. Der ortsansässige Schreiner hat noch eine Sitzgruppe aus Kastanienholz gezimmert, von wo aus man nun einen guten Blick Richtung Norden zum Hambacher Schloss hat.
3 Weitere informationen:
www.wintershall.de/landau
4 HEIMISCHE FÖRDERUNG – ERDÖl UND ERDGaS IN DEUtSCHlaND. NEUES VON WINtERSHall. 01 / 2017
Fotos: © Wintershall / Sandra arndt, Grafik: atelier 41
Zehn tonnen erinnerung ans Mittelalter
„Barnstorf ist das aushängeschild für innovation und technik“ In Barnstorf entwickelt Wintershall technologien für den weltweiten Einsatz. Wie die heimische Förderung dabei hilft und was in Zukunft zu erwarten ist – wir haben mit dem dem weltweiten technologiechef von Wintershall, Klaus langemann, gesprochen. Herr Langemann, welche Bedeutung hat Wintershall Deutschland für Technologieprojekte? Der Standort Barnstorf ist für die Entwicklung neuer technologien von Wintershall enorm wichtig. Wir verfügen hier über eigenoperierte Erdölförderung, die es uns ermöglicht, unsere Ideen zu entwickeln und zu testen. Und noch mehr: Wir haben kurze Wege zu unseren heimischen Erdölfeldern und erfahrene Kollegen, die uns tagtäglich sehr professionell unterstützen. auch ein vertrauensvoller und transparenter Umgang mit Behörden und Nachbarn ist überaus wichtig für die Entwicklung von Innovationen.
Können Sie uns einen Einblick geben, woran Sie gerade arbeiten? Im Erdölfeld Düste beispielsweise befassen wir uns mit einer innovativen und umweltfreundlichen Methode, um die Erdölausbeute aus der lagerstätte zu erhöhen. aber auch im benachbarten Bockstedt testen wir Enhanced-Oil-Recovery (EOR)-techniken, um mehr Öl aus dem Gestein zu fördern. Dabei spielt unser Know-how, das wir durch das biologisch hergestellte Verdickungsmittel Schizophyllan gewonnen haben, eine wichtige Rolle. Sie sehen: Es ist ein großer Vorteil für uns, dass wir im Zusammenspiel mit der heimischen Förderung unsere technologien entwickeln können.
Welche Ziele verfolgt Wintershall bei der Entwicklung von Technologien? Ziel ist es, die ausbeute aus unseren Feldern zu erhöhen und Kosten in der Produktion zu senken. Wir entwickeln darüber hinaus technologien, um ein noch besseres Bild der lagerstätten unter tage zu erhalten. Damit können wir auch bislang nicht entölte teile unserer lagerstätten besser entwickeln. So wird die Förderung effizienter. Davon können unsere Standorte weltweit profitieren, aber auch unsere Partner. Unser Knowhow öffnet türen.
Also Technologie „made in Germany“ für den weltweiten Einsatz? Ein Öl- und Gasunternehmen braucht Innovationen und technik. Dass sie aus Deutschland und Barnstorf kommen, ist ein aushängeschild!
Forschung beim Feldtest in Bockstedt
schÄtZe aus DeM unterGrunD Matthias reich, Professor für tiefbohrtechnik an der technischen Universität Freiberg, gibt einblicke in die Welt der erdöl- und erdgasförderung.
Foto: © Wintershall / Heiko Meyer, Sven Döring, Illustration: © Matthias Reich
Wie werden eigentlich Kurven gebohrt?
Richtbohrsysteme am unteren Ende des Bohrstrangs sind echte Hightech-Giganten
Während Öl- und Gasbohrungen früher meist senkrecht nach unten gebohrt wurden, werden sie heute meist als Richtbohrungen ausgeführt. Das heißt, sie werden vom übertägigen Bohr-
platz aus so in die lagerstätte gelenkt, dass eine optimale Öloder Gasproduktion gewährleistet ist. Ölbohrungen verlaufen in der lagerstätte sogar oft als Horizontalbohrung, also waagerecht. aber wie bringt man einen kilometerlangen Bohrstrang dazu, tief im Untergrund Kurven zu bohren? Meist denkt man ja, dass ein Bohrgestänge nur aus „dummen“ Eisenstangen besteht, doch das stimmt nicht. Die modernen Richtbohrsysteme am unteren Ende des Bohrstranges sind echte Hightech-Giganten. trotz Backofentemperaturen und gewaltigen Drücken in der lagerstätte vermessen sie kontinuierlich den Bohrungsverlauf, melden dem Richtbohrer, wo im Untergrund sie sich gerade befinden, und sind in der lage, automatisch Richtungskorrekturen einzuleiten, um auf dem vorgegebenen Kurs zu bleiben. außerdem werden ständig alle wichtigen Eigenschaften des durchbohrten Gesteins ermittelt und wenn sich dabei herausstellt, dass man sich trotz bester Planung noch nicht im optimalen Bereich der lagerstätte befindet, wird der weitere Verlauf der Bohrung korrigiert. Der Richtbohrer auf dem Bohrturm ist mit der untertägigen Bohrgarnitur in ständigem Kontakt und lenkt die Bohrung anhand der zahlreichen Messwerte aus der tiefe präzise ins Zielgebiet.
01 / 2017 HEIMISCHE FÖRDERUNG – ERDÖl UND ERDGaS IN DEUtSCHlaND. NEUES VON WINtERSHall. 5
Wintershall Deutschland
Von der Nordsee bis zu den Alpen Wintershall ist weltweit aktiv. Ob in der libyschen Wüste, den hohen Wellen der Nordsee oder dem Permafrost Sibiriens. Die Heimat ist und bleibt jedoch Deutschland. Lesen Sie hier, was an unseren heimischen Standorten passiert.
Paradebeispiel
Seit fast 30 Jahren fördern DEA und Wintershall auf der Mittelplate am südlichen Rand des schleswig-holsteinischen Wattenmeeres Erdöl. Für die Bohr- und Förderinsel interessiert sich auch die Norwegian Oil and Gas Association. Denn Mittelplate ist das Paradebeispiel für die Vereinbarkeit von Ökologie und Ökonomie. So gelten im Nationalpark und Weltnaturerbe Wattenmeer höchste Umweltschutzund Sicherheitsauflagen. Seit Oktober 1987 läuft die Förderung bis heute sicher und störungsfrei. „Bei uns in Norwegen gelten bereits sehr hohe Umwelt- und Sicherheitsstandards. Daher ist es für uns hochinteressant zu sehen, wie man in Deutschland unter diesen Bedingungen in Einklang mit der Natur Erdöl fördert“, sagte Steinar Kolsto, der von Wintershall Norwegen zur Norwegian Oil and Gas Association delegiert war. Begleitet wurde er von Katrine Haram Olsen, ebenfalls vom Verband. Beide werden nun über das positive Beispiel Mittelplate berichten – auch vor dem Hintergrund der Diskussion um eine mögliche Erschließung von Erdölvorkommen rund um die Inselgruppe der Lofoten in der Arktis am nördlichen Polarkreis.
Neu gebohrt
Wintershall hat im Erdölfeld Bockstedt bei Barnstorf zwei neue Bohrungen abgeschlossen. Die BASF-Tochter fördert hier bereits seit mehr als 60 Jahren Erdöl – bis heute rund 3,6 Millionen Tonnen. Im Herbst 2014 wurde das Erdölfeld mit einer modernen 3D-Seismik neu untersucht. Mit den zwei neuen Bohrungen, der Bockstedt 89 und der Bockstedt 90, will Wintershall die Erdölförderung in der Region weiterentwickeln. Die Bohrungen haben eine Tiefe von 1.300 Metern.
Emlichheim Bei Wind und Wetter
Rund 20 Mitarbeiter des Windenbetriebes sowie der Abteilung für die Instandhaltung der Tiefpumpenantriebe des Betriebes Emlichheim sorgen dafür, dass die Pferdekopfpumpen ununterbrochen nicken. Zu ihrer täglichen Arbeit gehört beispielsweise die Wartung der Pferdekopfpumpen oder der Austausch von Tiefpumpen. Außerdem führen sie auch Ablenkungen einzelner Bohrungen durch. „Der Betrieb in Emlichheim ist mit seinen drei Winden der einzige Standort von Wintershall in Deutschland, der solche Arbeiten eigenständig übernimmt. Bei Wind und Wetter sorgen unsere Kollegen das ganze Jahr somit für einen störungsfreien Betrieb“, sagt Betriebsleiter Horst Prei.
landau
Erdölförderung im Geo- und Bildführer Seit wenigen Wochen steht er in den Buchläden – der neue Geound Bildführer „Haardt und Weinstraße“. Herausgeber Michael Geiger taucht zusammen mit elf Autoren auf 228 Seiten in die Region ein und schildert anschaulich den Natur- und Kulturraum der Südpfalz. Ein Kapitel widmet Geiger dabei der Erdölförderung in Landau und erläutert die besondere Geologie. Die Entstehung des „Schwarzen Golds unter den Weinfeldern“, seine Entdeckung und die Förderung durch Wintershall seit dem Jahr 1955 werden prägnant dargestellt. Der Geo- und Bildführer „Haardt und Weinstraße“ ist zum Preis von 26,80 Euro im Buchhandel oder unter info@verlag-pfaelzische-landeskunde.de erhältlich.
AITINGEN Weiteres Potenzial erschließen Meter für Meter bewegte sich der Bohrmeißel in die Tiefe – auf rund 1.300 Metern wurde Wintershall schließlich fündig und stieß in den Bausteinschichten auf Erdöl. Fast drei Wochen dauerten die Bohrarbeiten für die neue Förderstelle „Aitingen Süd 3“ in der Gemeinde Kleinaitingen. Wintershall lud zum Start der Bohrung Anwohner und Nachbarn ein, um sich über die Erdölproduktion auf dem Lechfeld zu informieren. Im nächsten Schritt wird die neue Bohrung an das Leitungsnetz angeschlossen und das geförderte Erdöl zum Betriebsgelände transportiert.
NEWSTICKER: Die Betriebsratsvorsitzende von Wintershall Deutschland, Sabine Brandt, ist neue Vorsitzende der IGBCE Ortsgruppe Barnstorf +++ Die Messwarte Rehden hat ihren Sitz vom Erdgasspeicher Rehden zu Wintershall nach Barnstorf verlegt +++ Wintershall setzt beim Fördertest in Suderbruch eine innovative Testförderanlage ein, die das Erdölbegleitgas in Strom und Wärme umwandelt +++
6 HEIMISCHE FÖRDERUNG – ERdöl und Erdgas in deutschland. NEUES VON Wintershall. 01 / 2017
Fotos: © Wintershall / Mark Krümpel, Christian Burkert, Thomas Grottendieck, Sandra Arndt, Frederik Laux
Mittelplate
Barnstorf
Drei FraGen an
Karin hOFstÄtter Bohringenieurin bei Wintershall Deutschland in Barnstorf
01
Warum sind Sie Bohringenieurin geworden? Bei meinem Abitur lag der Fokus noch auf Betriebswirtschaft. Ich habe mich dann aber für das Studium „Petroleum Engineering“ entschieden. Zwar war der Schritt von einer wirtschaftlichen Schule auf eine technische Universität nicht ganz einfach. Aber gute Berufsaussichten und ein internationales Leben sowie die Aussicht auf interessante Projekte mit vielen Schnittstellen reizten mich dann doch sehr.
02
Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus? Das hängt davon ab, ob ich ein Projekt in der Planung oder Ausführungsphase betreue. Oft laufen mehrere Projekte aber parallel. Die Planungsphase kann bis zu zwei Jahre dauern. In diese Zeit fallen zum Beispiel alle technischen Vorplanungen, Kostenschätzungen, die Erstellung von Dokumenten für Behörden und die ganze enge Zusammenarbeit mit den Kollegen. In der operativen Phase halte ich dem Bohrmeister so gut es geht den Rücken frei, organisiere alles für einen reibungslosen Ablauf und bin Ansprechpartnerin für das Bergamt. Ohne echte Teamarbeit geht hier gar nichts.
Fotos: © Wintershall / Christian Burkert
03
Was war bisher Ihr spannendstes Projekt? Die Erkundungsbohrung Suderbruch im vorigen Winter war extrem spannend und lehrreich. Hier bin ich erst kurz vor der Ausführungsphase als verantwortliche Ingenieurin dazu gekommen und musste einige Änderungen meistern. Seitdem bin ich gelassener im Umgang mit Herausforderungen. Die Bohrung Aitingen Süd 3 in Bayern war auch ein sehr schönes Projekt, da ich hier von Anfang an dabei war und viel Zeit investiert habe. Am Ende lief alles wie geplant. Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass da auch ordentlich Öl sprudelt.
Das Team des Förderbetriebs Staffhorst freut sich über die erfolgreiche Inbetriebnahme der Bohrung Päpsen Z2
Fit für die Zukunft staFFhOrst. Große Freude im Förderbetrieb Staffhorst (landkreis Diepholz): Die im vergangenen Jahr abgeschlossene Erkundungsbohrung Päpsen Z2 liefert Erdgas für die Versorgung von rund 24.000 Einfamilienhäusern. „Die nach dem Errichten der Obertageanlagen in Betrieb genommene Neubohrung in Päpsen hat für unseren Betrieb Staffhorst eine große Bedeutung. Damit haben wir eine Mehrförderung von 4.500 Kubikmetern pro Stunde“, sagt Jürgen Mahr, stellvertretender Betriebsleiter für die Gasproduktion in Norddeutschland. Das bedeutet, dass die Förderung aus der Bohrung Päpsen Z2 mit rund einem
Drittel zur gesamten Erdgasförderung des Betriebes Staffhorst beiträgt. Wintershall prüft nun auch weitere Entwicklungsprojekte im Erdgasfeld Staffhorst Nord. „Wir freuen uns sehr über die so erfolgreiche Neubohrung. Durch das gelungene Konzept und potenzielle weitere Neubohrungen w ird unser Betrieb auch noch weitere Jahrzehnte Erdgas fördern können“, betont Fördermeister Jürgen Meier. Wintershall fördert im Betrieb Staffhorst seit 1965 Erdgas der Kategorie Sauergas.
3 Weitere informationen:
www.wintershall.de/staffhorst
Von Barnstorf nach Bristol
Moritz Otto absolviert eine Ausbildung zum Industriemechaniker
BarnstOrF. Zum ersten Mal hat ein angehender Industriemechaniker von Wintershall in Barnstorf an einem austauschprogramm im ausland teilgenommen. Moritz Otto absolvierte ein dreiwöchiges Praktikum im britischen Bristol. Möglich gemacht hat es „Erasmus +“ – ein von der EU gefördertes Projekt für die berufliche Bildung. Es ermöglicht, in einem fremden kulturellen Umfeld zu arbeiten und neue Perspektiven zu gewinnen. In einem mehrwöchigen auswahlprozess
ging es darum sich mit Fleiß, Disziplin und Durchhaltevermögen zu beweisen. Gemeinsam mit sechs auszubildenden aus verschiedenen Betrieben im landkreis Diepholz hat Moritz Otto im September seine Reise nach Bristol angetreten. Vor Ort lebte der auszubildende in einer Gastfamilie und arbeitete in einem Industrieunternehmen in Bristol. „Während meines aufenthaltes habe ich viele interessante Kontakte knüpfen können und ganz nebenbei konnte ich meine Englischkenntnisse verbessern“, sagt Moritz Otto. „Besonders interessant war es für mich, einen neuen Betrieb kennen zu lernen und zu sehen, wie dort gearbeitet wird. Neben der arbeit im Betrieb blieb aber trotzdem noch genug Zeit, Bristol und Umgebung zu erforschen.“ Wintershall bildet derzeit am Standort Barnstorf fast 50 junge Menschen aus.
3 Weitere informationen:
www.wintershall.de/ausbildung
01 / 2017 HEIMISCHE FÖRDERUNG – ERDÖl UND ERDGaS IN DEUtSCHlaND. NEUES VON WINtERSHall. 7
Wintershall DeutschlanD
Fotos: © Wintershall / Christian Burkert, Mark Krümpel, © Norbert Bußmann
Pferdekopfpumpen punkten bei der Jury eMlichheiM. Eine Stunde hat Norbert Bußmann die auf und ab nickenden Pferdekopfpumpen im Emlichheimer Erdölfeld beobachtet. Und dann, als die untergehende Sonne den abendhimmel in ein besonders schönes licht hüllt, drückt er auf den Norbert Bußmann auslöser seiner Spiegelreflexkamera. Sein Bild überzeugte die Jury des ZeitungsleserFotowettbewerbs „Blende 2016“ der Grafschafter Nachrichten. Gesucht waren Fotos, die Schätze der Region thematisieren. Bußmann erreichte mit seiner Idee und seinem Bild den dritten Platz. Mehr als 40 Jahre lebt Bußmann schon in Emlichheim. „Da habe ich beim thema Schätze der Region sofort an unser Erdöl gedacht. Und an unsere Pferdekopfpumpen.“ Ganz in der Nähe zur holländischen Grenze fand Bußmann den richtigen Ort für seinen Plan, die Nickmännchen im Sonnenuntergang zu fotografieren. Bußmann, der früher als Zollbeamter an der Grenze gearbeitet hat, ist ein leidenschaftlicher Hobbyfotograf. Seit der 60-Jährige nicht mehr als Manager der Volleyballmannschaft des SC Union Emlichheim tätig ist, hat er wieder Zeit gefunden, mit dem Fahrrad unterwegs zu sein und dabei immer neue Fotomotive zu entdecken. Über die Prämierung von Bußmanns Foto haben sich die Kollegen von Wintershall in Emlichheim besonders gefreut. „Wir sind stolz auf unsere Pferdekopfpumpen. Mit ihnen fördern wir hier schon seit
Das Bild von Norbert Bußmann erreichte im Blende-Fotowettbewerb den dritten Platz
70 Jahren Erdöl“, sagt Horst Prei, Betriebsleiter. Prei, der Bußmanns Foto bei der morgendlichen Zeitungslektüre am Frühstückstisch entdeckte, lud Bußmann in den Betrieb ein. „Es hat mir sehr viel Freude gemacht, die aktivitäten von Wintershall in Emlichheim kennengelernt zu haben“, sagte Bußmann nach seinem Besuch.
3 Mehr über Wintershall in emlichheim: www.wintershall.de/emlichheim
hinGeschaut
Deckel drauf! BarnstOrF. Wintershall hat mit der Inbetriebnahme des vierten und vorerst letzten tanks die Modernisierung der Erdölaufbereitung auf dem Betriebsgelände in Barnstorf abgeschlossen. Bereits 2014 hatte Wintershall mit dem Neubau von von je zwei Erdöl- und Wassertanks in der Erdölaufbereitung in Barnstorf begonnen. Sie haben ein Fassungsvermögen zwischen 1,5 und 2,5 Millionen litern. Das Besondere ist, dass die tanks aufgrund ihrer innovativen Bauweise keine großflächigen Betonauffangwannen mehr benötigen. „Die Öltanks haben einen begehbaren Ringraum und auch die Wassertanks sind doppelwandig ausgeführt. Zudem sind alle tanks mit einer kontinuierlichen Überwachung ausgerüstet“, sagt alexander Steigerwald, leiter Produktionsbetriebe Nord. www.wintershall.de
KOntaKt
Wintershall holding Gmbh Rechterner Straße 2 49406 Barnstorf
Mark Krümpel Tel. +49 5442 20-1251 Fax +49 5442 20-493 mark.kruempel@wintershall.com
8 HEIMISCHE FÖRDERUNG – ERDÖl UND ERDGaS IN DEUtSCHlaND. NEUES VON WINtERSHall. 01 / 2017
hier können sie das Journal „heimische Förderung“ abonnieren und abbestellen: www.wintershall.de/journal