Landesverband Hamburg und Landesverband Schleswig-Holstein
AUSGABE 1 | 2014
DAS MAGAZIN FÜR DIE WIRTSCHAFT
WACHSENDE STADT – RELOADED Was zu tun ist.
Dr. Wolfgang Peiner: Das Leitbild für Hamburg Seite 9 Dr. Roland Heintze: Wirtschaftlicher Schwächeanfall Seiten 12-13 Wachstum durch digitale Wertschöpfung Seiten 48-49
Editorial
Wachsen und Gestalten
Prof. Dr. Jörg F. Debatin Landesvorsitzender
W
achstum ist ein außerordentlich positiver Vorgang. Oft werden die Begriffe Wachsen und Gedeihen sprachlich miteinander verbunden, ebenso wie Wachstum und Wohlstand. Das Hamburger Abendblatt hat vor wenigen Monaten mit einer Umfrage festgestellt, dass 79 Prozent der Leser dem Wachsen unserer Hansestadt skeptisch gegenüber stehen. Die Menschen erleben steigende Mieten und ständig anwachsende Staus. Ist es bei diesen Entwicklungen verwunderlich, dass viele Hamburger meinen, nun sei es genug mit dem Wachstum? Das negative Image von Wachstum in unserer Stadt ist die Antwort auf das Versagen des Senats bei der Bewältigung der unmittelbaren Herausforderungen. Die Rekordzahlen bei den Baugenehmigungen für Wohnungen sind
noch längst keine Fertigstellungen und das Busbeschleunigungsprogramm ist sicherlich keine ausreichende Antwort auf die Mobilitätsbedürfnisse der Bürger. Gleichzeitig versäumt es der Senat, überzeugende Gesamtkonzepte zu liefern und die damit verbundenen Chancen aufzuzeigen. Hamburg genügt sich eben wieder selbst und entwickelt sich zurück zur „Schlafenden Schönen“. Als Wirtschaftsrat wollen wir uns diesem Trend entgegen stemmen. In diesem Heft gehen wir deshalb der Frage nach, wo die Wachstumschancen liegen und wie eine Politik aussehen muss, die auf Wachsen und Gestalten setzt. Dabei muss Hamburg im Wettbewerb der europäischen Metropolen betrachtet werden. Wo wollen junge Menschen studieren? Wo gründen sich Start-upUnternehmen? Welche Rahmenbedingungen brauchen Gründer und auf welche Hemmnisse treffen sie in Hamburg? Unsere Landesfachkommission Wachstum und Innovation erarbeitet dazu ein Positionspapier, das Ende des Jahres vorgelegt werden wird. Wir stehen kurz vor den Wahlen zum Europäischen Parlament – den ersten nach der europäischen Staatsschuldenkrise – und entscheiden nun darüber, was für ein Europa wir wollen. Jürgen Fitschen hat diese Frage anlässlich des Neujahrsempfangs ebenso gestellt wie Wolfgang Clement bei der Vortragsveranstaltung am 13. Februar: Wie viel Wettbewerb wollen wir und
wie viel Zentralisierung und Regulierung ist gut für uns? Die stärkere Regulierung im Bankenwesen ist bereits jetzt zu spüren. Welche Ausmaße die Regulierung in der Immobilienbranche angenommen hat, erläuterte Andreas Mattner anlässlich eines POLITISCHEN FRÜHSTÜCKS Anfang Februar. Andere europäische Länder begrenzen sich in ihrer nationalen Gesetzgebung auf europäische Normen. In Deutschland werde hier übertrieben. Dies bestätigte auch Gunther Bonz am Beispiel des Genehmigungsverfahrens für die neunte Elbvertiefung bei seinem Vortrag im Hotel Altantic vor Mitgliedern und Gästen des Wirtschaftsrats. Neben den zahlreichen inhaltlichen Akzenten die der Wirtschaftsrat in den letzten Monaten setzen konnte, wurde auch die Personalstruktur der Landesgeschäftsstelle erneuert. Ich freue mich, dass Dr. Thomas Fiebig bereits Mitte Februar seine Tätigkeit als Landesgeschäftsführer aufgenommen hat. Sie werden ihn im Rahmen unserer Veranstaltungen sicherlich kennen und schätzen lernen.
Ihr Prof. Dr. Jörg F. Debatin Landesvorsitzender Hamburg
Ausgabe März 2014 | Landesverband Hamburg
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INHALT
Wachsende Stadt
Klartext statt Anmerkungen
zu Gast: Wolfgang Clement
Von Baumassnahmen und Beeinträchtigungen zu Gast: Senator Frank Horch
Das Leitbild für Hamburg von Wolfgang Peiner
Endlosschleifen und deutsche Ansprüche
zu Gast: Gunther Bonz
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Editorials
Beiträge / Veranstaltungen
Hamburg: Prof. Dr. Jörg F. Debatin . . . . . . . . . . . . . . 3
Wirtschaftlicher Schwächeanfall von Dr. Roland Heintze . . . . . . . . . . 12-13
Schleswig-Holstein: Dr. Philipp Murmann . . . . . . . . . . . . . . 39
Zur Effizienz der sozialen Wohnraumförderung von Dr. Ralph Henger . . . . . . . . . . . . 14-15
Titelthema WACHSENDE STADT Der Gang der Stadt . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Das Leitbild für Hamburg von Wolfgang Peiner . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Umfrageergebnis Chancen der Wachsenden Stadt . . . . 8 Vor dem Hintergrund einer wachsenden Stadt von Mark-Oliver Teuber und Dr. Jan Wedemeier . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
Neujahrsempfang: Ausblick auf einen Staat, der sich breit macht . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Schwere Geschütze Jürgen Fitschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Endlosschleifen und deutsche Ansprüche Gunther Bonz . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22-23 Von Baumassnahmen und Beeinträchtigungen Senator Frank Horch . . . . . . . . . . . 26-27
Unser Feld ist die Welt Corinna Nienstedt . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
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Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein | Ausgabe März 2014
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Herausforderungen der Immobilienbranche Dr. Andreas Mattner . . . . . . . . . . . 28-29 Klartext statt Anmerkungen Wolfgang Clement . . . . . . . . . . . . . . 30-31 Rebellen fördern Dr. Thomas Fiebig . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 Wirtschaftsrat im Dialog: EEG – marktwirtschaftlich ausgestalten Dr. Herlind Gundelach MdB . . . . . . . . 33 Schleswig-Holstein: Kamingespräche nach der Bundestagswahl . . . . . . . . . . . . . . . 40-41 Sektion Rendsburg-Eckernförde: Grenzüberschreitendes Wachstum durch digitale Wertschöpfung in Schleswig-Holstein . . . . . . . . . . . . 48-49 Podiumsdiskussion: Neue Herausforderungen für den Wettbewerb im digitalen Informationsmarkt . . . . . . . . . . . . 50-51
Tariftreue-Regelungen in Deutschland
Bürokratiemonster und Papiertiger! Seiten 52-53
Junger Wirtschaftsrat vor Ort
Herausforderungen für den Jungen Wirtschaftsrat in Schleswig-Holstein
Neue Herausforderungen für den Wettbewerb im digitalen Informationsmarkt Grenzüberschreitendes Wachstum durch digitale Wertschöpfung zu Gast: Olaf Birkner
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Neues aus dem Landesverband Rubriken Sektion Neumünster: Totale Ausspähung – Wie können sich unsere Unternehmen schützen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51 Sektion Neumünster: Bürokratiemonster und Papiertiger! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52-53
Vorstellung des Landesgeschäftsführers . . . . . . . . . . . 35 Ein Erfahrungsbericht Praktikum in der Landesgeschäftsstelle Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
Die Sektionssprecher über 50 Jahre Wirtschaftsrat . . . . . . . . 54-55
...im Übrigen Infos aus der Landesgeschäftsstelle Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 Schleswig-Holstein . . . . . . . . . . . . . . . 56
Wirtschaftsrat vor Ort
Landesfachkommissionen
Sektion Pinneberg besucht Heizkraftwerk in Wedel: Ein neues Kraftwerk für die Wärmeversorgung im Westen Hamburgs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42
Wachstum und Innovation . . . . . . . . 11 Immobilienwirtschaft . . . . . . . . . . . . . 16 Junges Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 20 Jahre ITK Informationsund Telekommunikationstechnologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Veranstaltungsvorschau Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 Schleswig-Holstein . . . . . . . . . . . . . . . 58 Junger Wirtschaftsrat Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34-35 Schleswig-Holstein . . . . . . . . . . . . 43-45 Nachlese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 Neue Mitglieder in den Landesverbänden . . . . . . . . . . 38 Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56
Die Kommission ITK des Landesverbands Hamburg legt den 6. TrendReport vor.
Logistik und Infrastruktur . . . . . . . . . 23 Energiewirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . 42 5
Wachsende Stadt
Der Gang der Stadt Städte bzw. Stadtregionen sind ökonomisch besonders leistungsfähig. Menschen zieht es dorthin, wo sie Arbeitsplätze finden und Unternehmen siedeln sich da an, wo
»Städte lassen sich an ihrem Gang erkennen wie Menschen«
die Arbeitskräfte sind, die sie brauchen. Diese Logik galt lange Zeit. Je größer die Fabriken wurden, umso mehr Arbeitsplätze boten sie an. Das Wachstum der Städte ließ
Robert Musil
sich anhand solcher economies of scale erklären. Heute, da viele Arbeitnehmer für ihren Job eigentlich nur noch einen leistungsfähigen Internetzugang benötigen, könnte es doch vernünftig sein, auf dem Land zu leben, wo die Mieten günstig sind. Warum zieht es Menschen dennoch in die Städte? Warum wachsen einige Städte und andere schrumpfen? Und vor allem: Warum ist Wachstum ökonomisch und ökologisch sinnvoll?
turienten eines Jahrgangs ablesen. Hier nimmt Hamburg im Vergleich der 30 größten deutschen Städte einen vorderen Platz ein. Über 50 Prozent der Schulabgänger hat laut HWWI/BerenbergStädteranking 2013 die Hochschulreife erworben – so viel wie in keiner anderen Stadt. Aussagen über die Qualität der Schulbildung sind damit jedoch nicht getroffen – im Gegenteil. Die Bil-
Bevölkerungsstand in Hamburg (in Millionen) 1,90 1,85 1,80 1,75 1,70 1,65 1,60 1,55 1,50 1,45
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Dass räumliche Nähe und face-to-faceKontakte Kreativität und somit Innovationen mehr fördert als Telefonkonferenzen und Internetchats ist dabei ein Teil der Erklärung. Wachstumsfelder entstehen da, wo Menschen Netzwerke pflegen. Erfolge in universitärer Forschung suchen nach Unternehmen, die diese Ergebnisse in Markterfolge umsetzen. Forschung und Markt brauchen wiederum Vermittler für diesen Technologietransfer. Wo solche Cluster vorhanden sind, ziehen sie weitere innovative und kreative Menschen an. Seit jeher wuchsen und prosperierten Städte, die viel in Bildung und Wissenschaft investierten. Freilich lässt sich Bildung nicht am Anteil der Abi-
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Quelle: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden, 2014
Der Bevölkerungsrückgang ab Mitte der 60er ist auch auf einen starken Suburbanisierungseffekt zurückzuführen.
dungs- und Wissenschaftspolitik muss vielmehr einen Sinn für internationale Wettbewerbsfähigkeit entwickeln. Schüler, Studenten, Arbeitnehmer, Unternehmer und auch Schulen und Hochschulen müssen sich messen lassen und sich einem Wettbewerb stellen. Dies gilt auch für Standorte bzw. Städte oder Metropolregionen. Wenn es stimmt, dass Städte sich an ihrem Gang erkennen lassen, dann lässt sich der Hamburger Gang sicherlich am besten vom Hafen aus betrachten. Eine Stadt besteht eben nicht nur aus Gebäuden und Straßen, sondern aus Menschen. Selbstbewusstsein, Stolz und Weltoffenheit dürften den typischen Gang Hamburgs prägen.
Landesverband Hamburg | Ausgabe März 2014
Dazu will es nicht so recht passen, dass die Hamburger in einer Umfrage des Hamburger Abendblatts vom September letzten Jahres zu 79 Prozent der Auffassung waren, es sei nun genug mit dem Wachstum. Dahinter steht die Angst vor einem weiteren Mietpreisanstieg. Der steigenden Nachfrage nach Wohnraum muss natürlich mit einer Angebotssteigerung begegnet werden. Von Stadtteil zu Stadtteil unterscheiden sich die Sorgen: Die einen befürchten eine Gentrifizierung aufgrund von Zuwanderung qualifizierter und gut verdienender Menschen; die anderen befürchten eine Ghettoisierug durch unqualifizierte Zuwanderung. „Cities don’t make people poor; they attract poor people“, schreibt Edward Glaeser in seinem Buch „Triumpf of the City∑. Überall auf der Welt strömen Menschen in Städte, weil sie sich dort Chancen versprechen. Warum sonst? Laut Glaeser ist die Armutsrate unter den Zugewanderten in der Regel höher als unter den Einheimischen, die ja selbst einst Zugewanderte waren. Für Hamburg hat der jüngste Sozialbericht der Stadt gezeigt: Den Hamburger geht es im bundesweiten Vergleich mit am besten. Mehr als die Hälfte der Bundesbürger lebt in Städten. Der Megatrend Urbanisierung ist eine geeignete Antwort auf die Notwendigkeit zu mehr EnergieEffizienz. Allgemein bedeutet mehr Dichte einen geringeren Energieverbrauch. Auch in diesem – ökologischen – Sinne müssen Städte dynamisch sein. Wachsende Städte verändern ihr Gesicht. Wachstum bedeutet politische Gestaltungsmöglichkeiten. Diese Möglichkeiten zu ergreifen, wäre jetzt die Aufgabe der Politik. BN
Das Leitbild für Hamburg
Es entspricht meinem Grundverständnis von Politik, dass jede Regierung – jeder Regierungschef – eine Vorstellung von der Zukunft des Landes oder der Stadt entwickelt, in die das politische Handeln für das Land/die Stadt eingeordnet wird. Dieser Verantwortung hat sich der CDU-geführte Senat 2002 gestellt und das Leitbild „Metropole Hamburg – Wachsende Stadt“ als Perspektive für die künftige Entwicklung der Stadt entwickelt. Anlass hierfür war ■ die Einsicht, dass Hamburg seit dem 1. Weltkrieg im weltweiten Vergleich der Metropolen einen relativen Bedeutungsverlust erlitten hat; ■ die Tatsache, dass sich die weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen durch Wiedervereinigung und Globalisierung dramatisch verändert haben; ■ die Erkenntnis, dass Hamburg in einem weltweiten Wettbewerb der Metropolen um Unternehmen, Touristen, Zuwanderer und prägende Köpfe steht und sich diesem Wettbewerb aktiv stellen muss; ■ die Überzeugung, dass Metropolen sich nicht „von allein“ entwickeln. Exogene Faktoren spielen eine wichtige Rolle; mitentscheidend sind aber die Tatkraft der Bürger, die Weitsicht der Regierungen und die Bereitschaft, die Zukunft aktiv zu gestalten. Was war der Inhalt des Leitbildes? ■ „Metropole Hamburg – Wachsende Stadt“ als Dachbotschaft: Quantitatives wie qualitatives Wachstum als Ausdruck der Verbesserung der Lebensverhältnisse, Wachstum als Ergebnis der Anstrengungen der Menschen, es besser zu machen, als bisher. ■ Vier Ziele: Ausbau der Metropolfunktion – regional und international; überdurchschnittliches Wirtschaftsund Beschäftigungswachstum; Erhöhung der Einwohnerzahl; Sicherung der Lebensqualität und der Zukunftsfähigkeit. Diese Ziele wurden ausführlich konkretisiert. ■ Konkrete Vorgaben für und durchdachte Vorschläge von den Fachbehörden, um die Ziele zu erreichen (eine
gute Strategie zu entwickeln reicht nicht, sie muss auch umgesetzt werden). ■ Ein Monitor, um die Erfüllung der Ziele zu überwachen. Dieses Vorgehen war in Deutschland einzigartig; weder der Bund noch die Länder und mit Hamburg vergleichbare Metropolen hatten einen derartigen Ansatz entwickelt. Das Konzept ging einher mit einer konsequenten Konsolidierung des Haushaltes: Eine kraftvolle wirtschaftliche Entwicklung und ein gesunder Haushalt sind für mich zwei Seiten derselben Medaille. Als Folge der Umsetzung des Leitbildes hat sich die Stadt im 1. Jahrzehnt dieses Jahrhunderts im Vergleich zu anderen deutschen und europäischen Metropolen sehr gut entwickelt. Dies ist ablesbar zum Beispiel an den Zuwachs-
Nachfolgende Senate haben sich von der Weiterentwicklung des Leitbildes verabschiedet und auch keine neuen Konzepte entwickelt. raten bei dem Beschäftigungsaufbau, der Bevölkerungsentwicklung, der Zunahme der Touristen und den privaten Investitionen in der Stadt. Hamburg wurde als „Boomtown“ wahrgenommen, es herrschte Aufbruchstimmung. Und: Der Haushalt wurde konsolidiert. Nach 5 Jahren kontinuierlich sinkender Neuverschuldung folgte eine (wenn auch nur kurze) Phase mit einem ausgeglichenen Haushalt. Nachfolgende Senate haben sich von der Weiterentwicklung des Leitbildes verabschiedet und auch keine neuen Konzepte entwickelt. Dabei besteht Handlungsbedarf: Nachbarstädte wie Rotterdam und Kopenhagen als Kon-
Dr. Wolfgang Peiner Senator a.D.
kurrenten investieren in ihre Zukunft; das „Maritime Cluster“ Hamburg ist gefährdet; der Finanzdienstleistungsplatz und der Medienstandort verlieren an Bedeutung, die internationalen Verkehrsströme drohen an Hamburg vorbeizulaufen. Auch innerdeutsch weisen München, Stuttgart, Frankfurt und selbst Berlin heute eine größere Wachstumsdynamik auf als Hamburg. Die wissenschaftlichen Einrichtungen bilden in Hamburg kein Gegengewicht. Im Gegenteil: Im nationalen wie im internationalen Vergleich verlieren sie an Bedeutung. Positiv ist, dass Hamburg als Wohnort attraktiv bleibt, die Einwohnerzahl wächst – wie die aller deutschen Großstädte. Aber ist dieses Wachstum „gewollt“, „geplant“ oder eher zufällig? Will Hamburg Zuwanderungsstadt sein – und wenn ja, was tut die Stadt dafür? Dabei reicht es nicht, nur über die Folgen von Bevölkerungswachstum im Hinblick auf Infrastruktur, Wohnungsbau und öffentliche Einrichtungen nachzudenken. Wichtiger ist die Frage: Wo sind die Zukunftsfelder, von denen die Menschen in der Stadt und der Metropolregion in den kommenden Jahrzehnten leben können und wollen? Hamburg hat mit seinem Leitbild „Metropole Hamburg – Wachsende Stadt“ bewiesen, dass vorausschauende Politik möglich ist. Daran sollten künftige Senate anknüpfen. Dr. Wolfgang Peiner
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Wachsende Stadt – Umfrageergebnis
30 Sekunden-Umfrage
Chancen der Wachsenden Stadt Wie geeignet sind nach Ihrer Auffassung die folgenden Instrumente zur Bewältigung des wachsenden innerstädtischen Verkehrs?
bewertet mit sehr gut und gut 70 % 60 % 50 % 40 % 30 % 20 % 10 % 0
Car to go
StadtRad
Stadtbahn
Nach der aktuellen Bevölkerungsvorausberechnung des Statistikamts Nord – Statistiker prognostizieren nicht, sondern rechnen! – wird der Bevölkerungsbestand Ende dieses Jahres in Hamburg bei 1.810.300 Menschen liegen und Ende des Jahres 2030 bei 1.853.800. In anderthalb Jahrzehnten wird Hamburg 43.500 Menschen aufnehmen. Das entspricht der Größe
Busbeschleunigung
einer Stadt wie Lehrte oder Bad Kreuznach. Wie sich die Stadt dann entwickelt, hängt auch von der Einstellung der Hamburger zu Wachstum und Zuwanderung ab. Eine Kurzumfrage unter den Mitgliedern des Wirtschaftsrats hat ergeben: 89,59 Prozent der Teilnehmer sehen in dem Wachsen der Stadt eher Chancen als Probleme. Allerdings sind
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City-Maut Stellplatzpflicht
Landesverband Hamburg | Ausgabe März 2014
78,81 Prozent der Auffassung, der Senat nutze die Chancen nicht ausreichend. Die Innovationsleistung kreativer Menschen, die in Hamburg bzw. der Metropolregion leben, studieren und arbeiten wollen, bestimmt die Wirtschaftskraft der Zukunft. Landesvorsitzender Debatin sah in seiner Stellungnahme vom 24. Februar den Senat in der Pflicht, in der Hochschulpolitik mehr auf Qualität und Exzellenz zu setzen. Die Auflösung der Wissenschaftsstiftung und der Landesexzellenzinitiative waren jedenfalls die falschen Signale. Die Herausforderungen des Wachstums sieht der Wirtschaftsrat im Bereich Wohnungsbau und Verkehr. Die Wohnungsbauoffensive des Senats ist der richtige Weg. Allerdings bleiben die Fertigstellungen noch deutlich hinter den Genehmigungen zurück. Bei der innerstädtischen Mobilität setzen die Mitglieder des Wirtschaftsrats auf neue Formen des Individualverkehrs: Über 60 Prozent stehen Carto-go- und StadtRad-System positiv gegenüber. Das Busbeschleunigungsprogramm halten hingegen nur 32 Prozent für geeignet. BN
Vor dem Hintergrund einer wachsenden Stadt Die Entwicklung einer Stadt hängt wesentlich mit den Standortbedingungen, die sie bereitstellt, zusammen. Eine hohe Lebensqualität, eine gute Infrastrukturausstattung sowie exzellente Bildungsangebote stellen beispielhafte Indikatoren dar, die eine Stadt attraktiv machen. Denn ökonomisch erfolgreiche Städte zeichnen sich insbesondere dadurch aus, dass sie eine große Anziehungskraft auf Menschen und Unternehmen ausüben, was wiederum die Attraktivität der Stadt erhöht. Es findet ein sich selbst verstärkender Effekt statt. Eine entscheidende Rolle in diesem Entwicklungsprozess kommt der Akkumulation von Wissen zu. Die Bewältigung des wissensbasierten Strukturwandels stellt aktuell eine der größten ökonomischen Herausforderungen für Städte dar. Ihre künftigen Perspektiven sind entscheidend mit einem erfolgreichen Verlauf dieses Prozesses verknüpft. Daher gilt es, gute Rahmenbedingungen zu schaffen, die die Zuwanderung, insbesondere hochqualifizierter Arbeitskräfte (Humankapital), positiv beeinflussen. Eine allgemein hohe Nettozuwanderung geht dabei mit einem größeren Zuwachs an hochqualifizierten Arbeitskräften einher. 1) Wachsende Städte bieten demnach, durch die Zunahme des Humankapitals, ideale Voraussetzungen zur Bewältigung des wissensbasierten Wandels. Städte mit einem relativ hohen Anteil hochqualifizierter Arbeitskräfte, entwickeln sich dynamischer als andere Regionen. Die dort ansässigen Unternehmen profitieren überproportional von hochqualifizierten, kreativen Mitarbeitern. Glaeser und Saiz (2004) zeigen, dass eine direkte Verbindung zwischen einer hohen Produktivität und der Humankapitalkonzentration in einer Stadt besteht.2) Die räumliche
Konzentration und Ballung von qualifizierten Arbeitskräften führt dabei zu einer Clusterung von Kooperationen und Aktivitäten, was eine Voraussetzung für Innovation und Wachstum ist und wiederum zu einer höheren Produktivität führt. Darüber hinaus weist Shapiro (2006) auf den positiven Zusammenhang zwischen der Akkumulation von Wissen und allgemein zunehmender Erwerbstätigkeit hin.3) Somit ist eine positive Nettozuwanderung eine wichtige Determinante der Zukunftsperspektiven einer Stadt.
Mark-Oliver Teuber seit 2011 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Dr. Jan Wedemeier seit 2007 Researcher am Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitut (HWWI)
Ergebnisse und Empirie Hamburg weist eine der höchsten absoluten Produktivitäten unter den 30 größten deutschen Städten auf. Ferner liegt der Anteil der Beschäftigten in wissensintensiven Wirtschaftszweigen bei etwa 35 Prozent. Stuttgart hat mit 48,9 Prozent den deutlich höchsten Anteil an Beschäftigten in wissensintensiven Wirtschaftszweigen an der Gesamtbeschäftigung in 2011. Die Automobilstadt wird gefolgt von München (48,1 Prozent) und Frankfurt (41,6 Prozent). Alle vier Städte weisen ein dynamisches Wachstum mit hohem volkswirtschaftlichen Einkommen sowie einer positiven Bevölkerungs- und Erwerbstätigkeitsentwicklung auf. Auf der anderen Seite haben z.B. Gelsenkirchen (23,6 Prozent) und Duisburg (23,7 Prozent) einen relativ geringen Anteil wissensintensiver Beschäftigter. Diese Städte weisen andere, ungünstigere Standortfaktoren für Unternehmen und Fachkräfte auf als die führenden Städte. Dies manifestiert sich in einer negativen Bevölkerungs- und unterdurchschnittlichen Erwerbstätigkeitsentwicklung.4) Die positive Nettozuwanderung sowie die kontinuierlich steigende Erwerbstätigkeit, führen in Hamburg u.a. dazu, dass die Bevölkerung bis 2025 und
damit der Bedarf an Wohnraum weiter zunehmen wird. So stiegen in den vergangenen Jahren die Immobilienpreise an und liegen heute im oberen Mittelfeld der deutschen Großstädte. 5) Durch einen hohen Zuzug kann Druck auf die Wohnbevölkerung durch die Verknappung von Wohnraum entstehen und hierdurch die Attraktivität einer wachsenden Stadt zurückgehen. Von daher sind für eine dynamische Stadtentwicklung die Standortfaktoren von Bedeutung: Hierzu gehören neben der ausreichenden Verfügbarkeit von Wohnraum und Infrastruktur auch Standortfaktoren wie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die kulturelle Offenheit gegenüber Neuem. Insgesamt besteht für die regionalwirtschaftliche Entwicklung die Gefahr, und dies zeigen die empirischen Analysen der vergangenen Jahre, dass sich der Abstand zwischen den dynamischen und ökonomisch erfolgreichen Städten auf der einen Seite und den Städten, die Standortdefizite aufweisen und Bevölkerungsverluste verkraften müssen, noch vergrößern wird. Zu der letztgenannten Gruppe von Städten gehört die Freie und Hansestadt ■ Hamburg jedoch nicht.
Vgl. Justenhoven, P.; Späth, E.; Hasse, F.; Schlitte, F.; Wedemeier, J.; Wilke, C. (2013): München 2025 – eine Metropolregion und ihre Entwicklungsperspektiven, München, S. 82. 2) Vgl. Glaeser, E.; Saiz, A. (2004): The Rise of the Skilled City, Brookings-Wharton Papers on Urban Affairs 2004, 47-94. 3) Vgl. Shapiro, J. M. (2006): Smart Cities: Qualitiy of Life, Productivity, and the growth effects of human capital, The Review of Econonomics and Statistics 88(2), 324-335. 4) Vgl. Teuber, M.-O.; Wedemeier, J. (2013): HWWI/Berenberg Städteranking 2013, Hamburg. 5) Vgl. Otto, A. H. (2013): Haspa Hamburg-Studie, L(i)ebenswertes Hamburg, Wohnen heute und in Zukunft, Hamburg. 1)
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Aussenhandel
Unser Feld ist die Welt Für die Handelskammer werden die eigenen Auslandsvertretungen als Spiegel des außenwirtschaftlichen Leistungsvermögens immer wichtiger. Im „Pfeffersack“, in der Handelskammer, hielt die Trägerin des Nationalen Verdienstordens der Republik Frankreich, Corinna Nienstedt, einen Vortrag über die Hamburger Wirtschaft.
China ist das wichtigste Partnerland unseres Hafens, ein Drittel des Hafenumschlages wird mit China abgewickelt, darüber hinaus ist es bereits im Im-und Export unser zweitwichtigstes Land. „Wenn China niest, bekommen wir hier in Hamburg eine Grippe“ weiß sie. Es besteht die Möglichkeit, „dass wir von China abhängig werden, denn der Anteil Chinas an unserem Außenhandelsvolumen wächst ständig“, so die bis Ende 2013 einzige weibliche Geschäftsführerin der Hamburger Handelskammer. Die Rückgänge des Handels mit Frankreich und Italien konnten durch das Umsatzvolumen mit China gut kompensiert werden. Der Hamburger Außenhandel ist deshalb stark daran interessiert, dass die Wirtschaftspolitik in Hamburg und vor allem in Berlin ein intensives politisch freundschaftliches Verhältnis pflegt. Aus diesem Grunde wurde „Hamburg Summit: China meets Europe“ mit bekannten Fachleuten und hochklassigen Referenten ins Leben gerufen. Allein der Außenhandel Hamburgs entspricht dem des gesamten Landes Schweden. Hamburg ist mit einem gesamt Außenhandelsvolumen von 118 Milliarden Euro, davon 70 Milliarden Einfuhr, ein auf den Import fixiertes Bundesland. Laut Corinna Nienstedt ist die Handelskammer daher gegen alle Maßnahmen, die sich auf Einschränkungen der Importe, gegen Quoten und Antidumpingzölle auf Importe beziehen. Damit liegt sie überwiegend im Einklang mit der Hamburger Wirtschaft. Die europäischen Institutionen in Brüssel und Straßburg sind tendenziell eher auf Südeuropa fixiert. Hier muss wieder mehr der Focus auf Nordeuropa
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und den Ostseeraum gelegt werden „nicht zuletzt auch, was die Vergabe von Fördergeldern angeht“, konstatierte sie. Auch die positiven Beziehungen zu den Ländern Russland, Indien und Dubai blieben nicht unerwähnt. Zu Russland werden gute geschäftliche Kontakte gepflegt, man kommuniziert und setzt sehr auf die Ausbildung der dortigen Jugend. In Dubai wird auf den Gesund-
Corinna Nienstedt Diplom Politologin, Geschäftsführerin und Leiterin des Geschäftsbereichs International der Handelskammer Hamburg
heitssektor und auf den bekannten Patiententourismus gesetzt. Für Indien sieht sie große Potentiale in den Bereichen der Häfen, der Windkraft und der Medizintechnik. Die gebürtige Rotenburgerin (Wümme) brachte es auf den Punkt: „Unser Feld ist immer noch die Welt, aber unser Feld ist auch Europa“. Wilfried H.H. Remmers
NACHGEHAKT Die deutschen Exporte sind 2013 erstmals seit dem Rezessionsjahr 2009 leicht um 0,2 Prozent gesunken. Wieweit ist Hamburg daran beteiligt? Die Konjunkturumfrage unserer Handelskammer spricht da erfreulicherweise eine andere Sprache. Zum Ende des vierten Quartals 2013 fallen die Exportaussichten der Hamburger Wirtschaft im Vergleich zum Vorquartal insgesamt etwas besser aus: Von den exportierenden Unternehmen kalkulieren knapp 25 Prozent mit zunehmenden und circa fünf Prozent mit abnehmenden Auslandsgeschäften im Jahr 2014. Insofern sehe ich für den Hamburger Export keinen Anlass zu Pessimismus. Und unserer Erfahrung nach sind die Ergebnisse unserer Konjunkturumfragen stets ziemlich deckungsgleich mit den wirtschaftlichen Entwicklungen, wie sie dann auch wirklich eintreten. Welches sind Hamburgs wichtigste Exportprodukte? An erster Stelle stehen Luftfahrzeuge und Teile davon, aber auch Maschinen und Maschinenteile, Mineralölerzeugnisse, Düngemittel, pharmazeutische Produkte und Chemikalien sowie auch elektrotechnische Erzeugnisse.
Landesverband Hamburg | Ausgabe März 2014
Was importieren die Hamburger Firmen am meisten? Das ist fast deckungsgleich und bezieht sich ebenfalls auf Luftfahrzeuge und Teile davon sowie Mineralölerzeugnisse, Erdöl und Erdgas, Maschinen und elektrotechnische Produkte. Das ist im Übrigen typisch für hochentwickelte Industriestandorte: Die gleichen Produkte, die man exportiert, werden auch wiederum importiert. Wenn sich beides die Waage hält, ist unter dem Strich nichts übrig? Ich sprach ja nur von der Art der Produkte, die sich ähneln. Wir haben in Hamburg traditionell und auch jetzt immer noch einen sehr starken Importüberschuss. Das ist in der Geschichte verwurzelt. In Hamburg sind traditionell Rohstoffe eingeführt worden, die bei uns am Standort dann weiterverarbeitet worden sind. Das lässt sich noch an einer Reihe von Hamburger Industriebetrieben ablesen: zum Beispiel an Kaffeeröstereien wie Darboven oder auch an Beiersdorf. Traditionell war Hamburg ein sehr viel stärkerer Importstandort als Exportstandort, und das ist auch heute noch so. Die Fragen stellte Wilfried H.H. Remmers.
Landesfachkommission
Wachstum und Innovation
Innovation, das Schlüsselelement für Wachstum – auch für Hamburg
Um sich der internationalen Konkurrenz stellen zu können, müssen Organisationen schnell agieren und innovativ sein. Gerade bei Neuentwicklungen ist Timeto-Market von entscheidender Bedeutung. Innovationen schwer planbar
Trotz permanenter Marktbeobachtung und detaillierter Trendanalyse bleiben Innovationen schwer planbar. Es bedarf mehr als eines innovativen Betriebsklimas und smarter Mitarbeiter, um auf der Suche nach innovativen Lösungen erfolgreich zu sein. Mit der Clusterstrategie wird das Ziel verfolgt, auf Gebieten mit hohem Wachstumspotential neue Impulse zu setzen. Clusterspezifische Einrichtungen, wie das Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung, das Centrum für Angewandte Nanotechnologie oder die Norgenta helfen dabei, die Innovationsfähigkeit von Unternehmern zu stärken. Auf diesem Wege hat es sich als sinnvoll erwiesen, sich an Wertschöpfungsketten zu orientieren.
Öffentliche Forschungseinrichtungen übernehmen wichtige Rolle
Hierbei spielen die Hochschulen und öffentlichen Forschungseinrichtungen eine wichtige Rolle: Sie liefern neue Lösungsansätze und tragen durch exzellente Grundlagenforschung dazu bei, dass neueste Erkenntnisse entstehen – eine wichtige Voraussetzung für, aber noch kein Universalschlüssel zur Innovation. Erst wenn neue Erkenntnisse auf technische Fragestellungen von Unternehmen und auf offene Märkte treffen, kommt man einer Innovation näher durch Technologietransfer mit klarer Zieldefinition und Umsetzungsbegleitung. Hier helfen
Dr. Hubert Baltes Vorsitzender der Landesfachkommission
die genannten Einrichtungen, Anwendung und Marktnähe von vornherein zu prüfen – eng orientiert an den Bedürfnissen der Unternehmen und ihrer Kunden. Während nur 5 Prozent aller Kooperationen über universitäre Technologietransferstellen vermittelt werden, bieten die fachspezifischen Ansätze eine Reihe von Vorteilen: In strukturierten Clustern ist das Management aufgrund spezifischer Kenntnisse von Technologien, Patenten und Produkten und Märkten in der Lage, nachhaltige Strategien zu erarbeiten, die zu neuen Förderanträgen für Drittmittelprojekte oder neuen Auftragsforschungsprojekten mit Unternehmen führen. Gleichzeitig führt der Ansatz zu einer Verbesserung der öffentlichen Wahrnehmung des jeweiligen Schwerpunktthemas und dient damit der Profilierung des Standortes. Schlüsselelement eines jeden Innovationsprozesses ist und bleibt der smarte Mitarbeiter, dem es aufgrund seiner Erfahrung, Motivation und Kreativität gelingt, in einem frühen Stadium eine künftige Innovation von einer weiteren Idee zu unterscheiden. Häufig hilft ihm der Austausch mit Kollegen und Partnern innerhalb des Clusters dabei. Das gilt aber nur für die clusternahen Unternehmen und Einrichtungen, die gut vernetzt und bereits nahe am Markt sind. Für alle anderen, insbesondere die KMUs, die die Masse der Hamburger Unternehmen stellen, sind Ansprechpartner wichtig, die die Vermarktbarkeit, also Marktpotential und Marktzugriff prüfen. Solche Aufgaben müssten bei den einzelnen Clustern oder der Innovati-
Dr. Frank SchröderOeynhausen Geschäftsführer CAN GmbH
onskontaktstelle angesiedelt werden, die den KMUs eine kompetente Unterstützung am Clusterrand gewährt.
Forschungseinrichtungen ausbauen und ansiedeln
Für die Standortentwicklung sollte es höchste Priorität sein, verstärkt exzellente Forscher, Entwickler und Firmen in den Zukunftsfeldern anzuziehen, um eine kritische Masse und neue Arbeitsplätze mit hoher Wertschöpfung zu schaffen. Hierzu sollte gezielt der Ausbau bestehender und die Ansiedlung neuer Forschungseinrichtungen wie Fraunhofer-Instituten verfolgt werden, die in Hamburg unterrepräsentiert sind. Wichtig ist aber auch ein eindeutiges politisches Bekenntnis zur Stärkung der Cluster! Denkbar sind weitere unterstützende Maßnahmen wie die Einrichtung von Think-Tanks zu ausgewählten Themen, eine zentrale Veröffentlichung aller Diplom- und Doktorarbeiten, die Incentivierung des Technologietransfers an den Hochschulen, die Auslobung von Preisen in den Schwerpunktbereichen, die Optimierung der Innovationsfinanzierung, auch in den nichttechnischen Bereichen, durch die Investitions- und Förderbank oder die Schaffung weiterer Anreize für Neugründungen, z.B. in Form von clusterspezifischen Innovations- und Technologiezentren (Innovation Parks). Nicht zuletzt sollten die Anstrengungen über die Grenzen Hamburgs hinaus ausgeweitet werden, um die vielfältigen Kompetenzen im Norden Europas sinnvoll nutzen zu können. Dr. Frank Schröder-Oeynhausen Dr. Hubert Baltes
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Länderfinanzausgleich
Wirtschaftlicher Schwächeanfall
Hamburg ist Nehmerland geworden – was jetzt zu tun ist Dr. Roland Heintze stellv. Vorsitzender sowie haushaltsund europapolitischer Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion und Spitzenkandidat für die Europawahl am 25. Mai 2014
Klarer können die Warnsignale nicht sein: Hamburg ist zum ersten Mal seit 1994 wieder Nehmerland in Finanzausgleich, erhält also Geld von anderen Bundesländern. Im letzten Jahr flossen so 87 Millionen Euro in unsere Stadt – hinzu kommen erstmalig auch sog. Bundesergänzungszuweisungen in Höhe von 42 Millionen Euro, die unterdurchschnittlich finanzkräftigen Ländern gezahlt werden.
Liegt das jeweilige Bundesland unterhalb der gestrichelten roten Linie, ist das reale BIP pro Arbeitnehmer niedriger als im Jahr 2005, die Produktivität ist also geringer
Was den Finanzsenator vermutlich freut, bedeutet für Hamburgs wirtschaftliche Entwicklung nichts Gutes. Ob ein Land Nehmer oder Geber im Finanzausgleich ist, hat entgegen häufiger Vermutung nichts mit guter oder schlechter Haushaltsführung zu tun. Der entscheidende Grund ist in der wirtschaftlichen Entwicklung im Vergleich mit anderen Bundesländern zu suchen. Hamburgs neuer NehmerstaReales BIP pro Erwerbstätiger (Produktivität) als Index (2005 = 100)
malen Zeiten fast automatisch Wachstum ein. Klarer wird der Blick aber, wenn man das reale Wirtschaftswachstum pro Erwerbstätigem (die sog. Produktivität) zu Rate zieht. In Hamburg ist dieser Indikator in den Jahren 2011 und 2012 zweimal negativ gewesen (-1,0 bzw.-0,4 Prozent). Damit ist Hamburg in Deutschland eine unrühmliche Ausnahme. Die Produktivität ist mittlerweile sogar niedriger als 2005 (siehe Grafik 1).
Steuerkraft pro Einwohner (in Prozent des Länderdurchschnitts)
Grafik 1
Daten: Arbeitskreis Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung; Grafik: CDU-Fraktion
tus ist ein Symptom für eine schwächelnde Wirtschaftskraft. Ein populärer Indikator dafür ist die inflationsbereinigte Wirtschaftsentwicklung bzw. das reale Bruttoinlandsprodukt. Da das urbane Leben modern ist und Hamburg immer mehr Menschen anzieht, die konsumieren und produzieren, stellt sich in unserer Stadt in nor-
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Grafik 2
Daten: Bundesfinanzministerium; Grafik: CDU-Fraktion
Sehr aussagekräftig ist in diesem Kontext auch die Steuerkraft pro Einwohner. Das reiche Hamburg liegt hier traditionell an der Spitze der Länder. Das ist auch heute so. Schaut man aber genauer hin, erkennt man, dass sie vor der Finanzkrise noch bei 175 Prozent des deutschen Länderdurchschnitts lag. Letztes Jahr waren es „nur“ noch 148
Prozent. Das muss nicht heißen, dass unsere Steuerkraft in Euro gemessen zurückgeht. Aber im Vergleich mit den anderen Ländern sind wir auf dem absteigenden Ast (siehe Grafik 2). Über die zwei genannten eher globalen Indikatoren hinaus gibt es auch noch handfestere Hinweise. So spricht ein Blick auf die Unternehmensinsolvenzen Bände. Auf dem Höhepunkt der Finanzkrise gab es 764 Insolvenzen in den ersten elf Monaten. Letztes Jahr waren es schon 925. Diese trotz guter gesamtdeutscher Konjunktur negative Entwicklung steht völlig im Widerspruch zu unseren Nachbarländern oder auch zu einer vergleichbaren Großstadt wie Berlin (siehe Grafik 3). Wichtige Anzeichen deuten also auf eine schwächelnde Wirtschaftskraft hin. Nach den erfolgreichen Jahren unter dem CDU-Leitbild „Metropole Hamburg – Wachsende Stadt“, in denen wir vom Spiegel sogar das Etikett „Boomtown Hamburg“ erhalten haben, scheint sich unter dem SPDSenat Lethargie auszubreiten. Es werden keine neuen Ideen entwickelt, es
Was ist also zu tun? Hamburg braucht dringend eine Neuauflage oder Weiterentwicklung unseres unter Ole von Beust und Wolfgang Peiner beschlossenen Leitbildes. Dazu braucht es jedoch Mut und Gestaltungswillen. Unter „gutem Regieren“, das wird immer deutlicher, hat Olaf Scholz von Anfang an nur eine gute Verwaltung der Stadt gemeint. Das ist zwar notwendig, könnte aber letztlich auch von einem Verwaltungsbeamten umgesetzt werden. Ein Bürgermeister einer nordeuropäischen Metropole wie Hamburg muss weiter denken. Im Zuge der europäischen Integration sind unsere Wettbewerber nicht Köln oder München, sondern Metropolen wie Barcelona, Amsterdam oder Stockholm. Deshalb muss Hamburg die Standortbedingungen vor allem für hochproduktive Unternehmenssektoren verbessern. Es fehlt in unserer Stadt an Gründer- und Technologieparks, die Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft ist mangelhaft und es gibt immer weniger Konzernzentralen, die auch andere Unternehmen anlocken. Hamburgs starke Rolle
Anzahl der Insolvenzen (Januar bis November) Grafik 3
Daten: Destatis, jeweils Januar bis November; Grafik: CDU-Fraktion
gibt keine Visionen. Hamburg verwandelt sich wieder in die einst von Helmut Schmidt etwas spöttisch genannte „schlafende Schöne“. Das ist natürlich auch der Grund für die aktuelle Wahrnehmung des Senats. Wer nichts entscheidet und neu entwickelt, macht keine Fehler und zieht keine Kritik auf sich. Diese Strategie ist jedoch fatal.
innerhalb Europas wird unzureichend genutzt. Nur durch produktive Wirtschaft verbessern wir die Steuerkraft und unsere Wettbewerbsposition in Deutschland und Europa. Nur dann können wir es schaffen, die schmachvolle Rolle des Nehmerlandes im Länderfinanzausgleich wieder zu verlassen. Dr. Roland Heintze
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Wohnungsbau
Zur Effizienz der sozialen Wohnraumförderung Der soziale Wohnungsbau erlebt derzeit in Hamburg – wie auch in anderen Großstädten – eine Renaissance. Die Politik reagiert damit auf die Dr. Ralph Henger Senior Economist im Kompetenzfeld Immobilienökonomik, Institut der deutschen Wirtschaft Köln
steigende Mieten und dem Mangel an bezahlbaren Wohnraum. Grundsätzlich ist es richtig, bei steigender Nachfrage auf den Neubau von Wohnungen zu setzen. Es ist jedoch falsch, dabei den Neubau von Sozialwohnungen zu stark zu forcieren, da der geförderte Wohnungsbau relativ teuer ist und daher nur „wohl dosiert“ zum Einsatz kommen sollte. Besser sind direkte Transfers an einkommensschwache Haushalte. Olaf Scholz versprach im Bürgerschaftswahlkampf 2011, in Hamburg jedes Jahr 6.000 Wohnungen zu bauen, davon 2.000 Sozialwohnungen. Scholz und seine SPD trafen mit diesem Versprechen den Nerv der Zeit und gewannen in der Hansestadt, in der die Mieten und Immobilienpreise seit Jahren kräftig anziehen, die absolute Mehrheit. Wie die Genehmigungszahlen belegen, hat die Bautätigkeit seitdem auch deutlich
Neubautätigkeit in Hamburg seit 2005 Grafik 1
Quelle: Wohnungsbauprogramm des Senats, Bilanz 2013, Jutta Blankau
zugelegt (siehe Grafik 1). Dieser „Erfolg“ hat jedoch einen hohen Preis, denn der soziale Wohnungsbau bietet zahlreiche praktische Probleme. Auf den Punkt gebracht: Soziale Wohnraumförderung ist zwar sehr effektiv, aber wenig effizient und damit teuer. Wohnraumförderung: Ein kurzer Rückblick Die Wohnraumförderung liegt seit der Föderalismusreform im Jahr 2006 in der
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Hand der Länder. Seither erhalten die Bundesländer Kompensationsmittel in Höhe von jährlich 518,2 Millionen Euro. Diese Summe will die aktuelle Bundesregierung von CDU/CSU und SPD auch zukünftig bereitstellen. Dabei ist zu beachten, dass die heutige Wohnraumförderung nur noch sehr wenig mit dem sozialen Wohnungsbau der alten Wohnungsbaugesetze gemein hat. Bis zum Jahr 2001 wurde versucht, mit möglichst vielen Neubauten breiten Bevölkerungsschichten die Versorgung mit Wohnraum zu erleichtern. Der heutige Fokus der sozialen Wohnraumförderung gemäß § 1 Abs. 2 Wohnraumförderungsgesetz liegt dagegen sehr viel stärker auf den tatsächlich bedürftigen Haushalten, die auf Unterstützung angewiesen sind. Diese Fokussierung war richtig und hat die Zielgenauigkeit der öffentlichen Wohnraumförderung erheblich verbessert. Durch die Neuausrichtung ist die Anzahl der geförderter Miet- und Eigentumswohnungen im Neubau in Deutschland bis zum Jahr 2010 auf 22.000 Einheiten gesunken (siehe Grafik 2). Auch die Zahl der mietpreisgebundenen Wohnungen liegt heute „nur“ noch bei rund 1,5 Millionen bzw. rund 7 Prozent aller Mietwohnungen – halb so viel wir noch vor 20 Jahren. Gleichzeitig haben sich aber auch die Wohnungsmärkte in vielen Großstädten in den letzten Jahren durch stark gestiegene Mieten und Preise gewandelt. Die Gründe hierfür liegen in der hohen Nachfrage nach Wohnraum, die auf Zuwanderung aus dem In- und Aus-
Grafik 2
Anzahl geförderter Miet- und Eigentumswohnungen im Neubau in Deutschland (bis 1990 nur Westdeutschland)
Quelle: BMVBS/BBSR, 2011, Fortführung der Kompensationsmittel für die Wohnraumförderung, Berlin/Bonn
land, einem Anstieg der Studentenzahlen und Reurbanisierungstrends zurückzuführen ist. So ist Hamburg in den letzten 10 Jahren um knapp 100.000 Einwohner gewachsen. Durch die geringe Bautätigkeit entstanden Knappheiten, die insbesondere den Zugang für einkommensschwache Haushalte zu bezahlbaren Wohnraum erschweren. Probleme der sozialen Wohnraumförderung Allein in Hamburg müssen nach Berechnungen des IW Köln bis zum Jahr 2030 jährlich 9.000 neue Wohneinheiten errichtet werden, um den weiteren Wachstum der Stadt zu begegnen und den dortigen Wohnungsmarkt wieder zu entspannen. Voraussetzung hierfür sind jedoch politische, finanzielle und steuerliche Rahmenbedingungen, die Investitionen begünstigen. Die Mietpreisbremse wirkt hierbei kontraproduktiv, wird aber trotzdem voraussichtlich noch dieses Jahr von der Bundesregierung umgesetzt. Die meisten Länder – wie der Hamburger Senat – haben mit aufgestockten Wohnraumförderprogrammen auf den Wohnungsmangel reagiert. Doch hat die öffentliche Wohnraumförderung überhaupt eine ökonomische und soziale Berechtigung? Die Antwort lautet: ja, wenn man sie behutsam einsetzt. Die soziale Wohnungspolitik benötigt mehrere Instrumente, um die Ziele einer angemessenen Wohnraumversorgung zu erreichen: Die Objektförderung, um das Wohnungsangebot zielgruppenspezifisch auszuweiten, und die Subjektförderung, um nachfrageseitig die Wohnkosten teilweise (Wohngeld) oder vollständig (Kosten der Unterkunft und Heizung – KdU – im Rahmen der Grundsicherung) zu übernehmen. Sowohl die Objekt- als auch
die Subjektförderung haben ihre Berechtigung, da sie zwei unterschiedliche Probleme der sozialen Wohnungsversorgung adressieren: Das Zahlungsund das Zugangsproblem. Das Zahlungsproblem resultiert aus der geringen Zahlungsfähigkeit einkommensschwacher Haushalte. Hier setzen das Wohngeld und die KdU-Leistungen mit ihren subjektbezogenen Eigenschaften an. Das Zugangsproblem entsteht, weil bestimmte Gruppen für Vermieter Risikomerkmale aufweisen, die es ihnen schwer machen, einen Mietvertrag zu erhalten. Hier setzt die Objektförderung an, der Belegungsrechte an bedürftige Haushalte verteilt. Zusätzliche Kosten lassen sich hierbei jedoch kaum vermeiden. Die Subjektförderung kann ihre Einkommenstransfers sehr exakt an die jeweilige finanzielle Situation eines Haushalts anpassen – die Objektförderung kann dagegen nur ein Belegungsrecht gewähren oder nicht. Die Subjektförderung kann ihre gewährten Leistungen regelmäßig überprüfen und neuberechnen – die Objektförderung kann dies nicht, da ein einmal zum Zuge gekommener Haushalt unter dem Kündigungsschutz des Mietrechts steht. Diese schwerwiegenden Probleme sollte auch Hamburg berücksichtigen. Die angespannte Lage wird sich in den nächsten Jahren durch die starke Neubautätigkeit sicherlich deutlich entspannen, so dass gezielte soziale Wohnraumfördermaßnahmen an wenigen Standorten ausreichen. Für weitere Entspannung wird auch die Wohngeldreform sorgen, die mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit im Jahr 2015 umgesetzt wird. Bedürftige Haushalte bekommen dann einen höheren Zuschuss und höhere Mieten anerkannt. Dr. Ralph Henger
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Landesfachkommission
Immobilienwirtschaft
Bezirksamtsleiter Grote über Planen, Bauen und Bürgerbeteiligung
Am Ende sind die „Esso-Häuser“ unter der Last ihrer Symbolkraft zusammen gebrochen. Wie durch ein Brennglas konzentriert sich am Spielbudenplatz alles, was Bauen in Hamburg oft schwierig, zeitaufwändig und teuer macht. Hier entscheide sich viel für den Umgang mit anderen Projekten. Andy Grote, Bezirksamtsleiter in HamburgMitte, holt in der Sitzung der Landesfachkommission am 27. Februar weit aus: Die Forderung nach 30 Prozent öffentlich gefördertem Wohnungsbau bestand für dieses Grundstück bereits 2009. Seit Anfang 2012 besteht ein Beschluss der Bezirksversammlung, der 50 Prozent fordert. Die Ironie hinter der Geschichte liegt indes darin, dass sich über die langwierigen Verhandlungen die Frage nach Abriss oder Sanierung der „Esso-Häuser“ von selbst erledigt hat – mitsamt dem, was es auf jeden Fall zu vermeiden galt: randalierende Protestgruppen. Bürgerbeteiligung erfolgt in Hamburg zum Großteil außerhalb des formalen Verfahrens. Unternehmen sind gut beraten, Verwaltung und Politik bereits in einem frühen Planungsstadium einzubinden. Dennoch sei
Andy Grote Bezirksamtsleiter in Hamburg-Mitte
die Planungsdauer nur begrenzt berechenbar. Mit dem Vertrag für Hamburg, den Senat und Bezirke 2011 geschlossen haben, haben sich alle Beteiligten verpflichtet, pro Jahr Baugenehmigungen für 6.000 Wohneinheiten zu erteilen. Auf Hamburg-Mitte entfallen 750 Wohnungen – ohne die in der HafenCity. Von der HafenCity aus werde sich in den nächsten Jahren in östliche Richtung über Rothenburgsort, Hamm-Süd bis nach Billstedt ein Band erstrecken, das die Stadtteile sehr verändern wird. Der andere Schwerpunkt liegt in südliche Richtung: Wilhelmsburg wird auf absehbare Zeit 10.000 Einwohner mehr bekommen. Die Stadt wird sich unweigerlich verändern. Manche vermissen hierfür
den Masterplan: Wo soll in Zukunft Gewerbe sein, wo Wohnen? Grote will die Frage nach der Flächenkonkurrenz nur im jeweiligen Einzelfall beantworten. Für die Immobilienbranche wäre ein solcher Masterplan zweifellos hilfreich. Alles, was planbar und berechenbar ist, erleichtert letztendlich die Kalkulation der Mieten. Im Bündnis für das Wohnen kann die Branche ihre Anliegen einbringen und wenn alles gut geht, kommen sie auch in Berlin an. Denn die größten Unsicherheiten liegen im Bereich der Baukosten, die von der Bundesgesetzgebung beeinflusst sind. Das Protokoll der Sitzung finden Sie im internen Mitgliederbereich auf unserer Homepage. BN
Landesfachkommission „Junges Hamburg“ konstituiert sich Auf der konstituierenden Sitzung der neuen Landesfachkommission „Junges Hamburg“ trafen am 26. Februar die Kommissionsmitglieder zum ersten Mal zusammen, um über Ziele und Inhalte der Kommission zu diskutieren. Florian Eilken, Technology Product Leader bei AIRBUS Operations GmbH, und Michael Semder, Rechtsanwalt in der Kanzlei „Esche Schümann Commichau“, wurden einstimmig zu Vorsitzenden gewählt und bilden nun die Doppelspitze der vom Jungen Wirtschaftsrat gegründeten Kommission. „Der diesjährige Schwerpunkt unserer Landesfachkommission liegt beim Thema „Gründer- und Unternehmer-
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tum“, erklärt Eilken. Die Idee der LFK skizziert er wie folgt: „Die Gründerszene erhält von der Politik in Hamburg nicht genügend Unterstützung. Wir wollen das ändern und inhaltlich an einzelnen Themen arbeiten, um dann Forderungen an die Politik zu stellen.“ Ziel sei es, die Gründer- und Unternehmerszene in Hamburg voranzubringen. Themen, bei denen die Kommissionsmitglieder Verbesserungsbedarf sehen, sind unter anderem die Vernetzung der Gründerszene in Hamburg und die wirtschaftliche Frühförderung von Schülern. „Schulabsolventen fehlt es nicht selten an wirtschaftlichen Grundkenntnissen“, erklärt Kommis-
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sionsmitglied Jessica Lange, die als Dozentin an der Jungen Akademie Hamburg jungen Menschen Wirtschaftswissen vermittelt. Bevor die Kommission jedoch beginnt, konkret an einzelnen Themenfeldern zu arbeiten, will sie zuerst eine Analyse über den aktuellen Stand des Gründertums in Hamburg vornehmen. Hiervon ausgehend können sich die Kommissionsmitglieder dann der Frage widmen, was in Hamburg konkret getan werden muss, damit die Unternehmensgründer in der Hansestadt bleiben und nicht etwa nach Berlin abwandern. Fabian Vidacek Praktikant in der LGS
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Neujahrsempfang des Landesverbands Hamburg
Ausblick auf einen Staat, der sich breit macht Der Ort habe die Anmutung eines Kreuzfahrtschiffs, befand einer der knapp 400 Gäste beim 25. Neujahrsempfang des Landesverbands am 19. Januar. Tatsächlich ist die Halle der Peter Döhle Schifffahrts-KG von hanseatischer Eleganz und einladender Großzügigkeit. Die denkmalgeschützte Alte Mälzerei der Elbschlossbrauerei war sicherlich auch ein Grund für das große Interesse am diesjährigen Neujahrsempfang. Ein weiterer Grund war Gastredner Jürgen Fitschen. In einer Zeit, da das Image der Banken in der öffentlichen Wahrnehmung leidet, zeigt Jürgen Fitschen „Mut, indem er sich der in Deutschland üblich gewordenen Diskreditierungsmaschinerie widersetzt“, so Landesvorsitzender Jörg Debatin in seiner Einführungsrede. „Als Präsident des Bundesverbands deutscher Banken tut Fitschen das Unerwartete: Anstelle von öffentlichen Reueexerzitien verweist er auf Fakten und auf die Verhältnismäßigkeit mancher politischer Kraftmeierei.“ Natürlich darf und muss der Staat auch Fehlentwicklungen kritisieren – und am Ende regulieren. Er tut dies derzeit im Fall des Bankwesens aber tatsächlich in einer Weise, „die uns mit Sorgen erfüllt“, so Debatin. Die jetzige Regulierungswut führe nicht zu mehr Effizienz. Die SPD habe im Wahlkampf den Großbanken den Krieg erklärt. Dabei wird gerne übersehen, dass
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die öffentlich-rechtlichen Banken in Deutschland einen Marktanteil von 46 Prozent (gemessen an der Bilanzsumme) haben: „Wir brauchen starke Banken, die in der Lage sind, unser Wachstum zu finanzieren.“ Mit dem neuen Jahr hat auch die Große Koalition nach langwierigen und schwerfälligen Verhandlungen um die Jahreswende ihre Arbeit aufgenommen. Nach der bedauerlichen Selbstzerstörung der FDP hat die CDU als Wahlgewinnerin sich nach Auffassung des Landesvorsitzenden den Forderungen des Wahlverlierers zu sehr gebeugt. Für die jetzige Legislaturperiode sei daher mehr Staat und weniger Markt zu erwarten. Dies widerspreche keineswegs den Forderungen nach einem starken Staat, der insbesondere da, wo Gewalt im Spiel ist – wie Ende des vergangenen Jahres im Schanzenviertel – notwendig ist.
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Christoph Döhle, Dr. Friederike Lohse, Jürgen Fitschen, Prof. Dr. Jörg F. Debatin
Im Wirtschaftsleben hat ein starker Staat klare und zuverlässige Rahmenbedingungen zu schaffen, für eine leistungsfähige Infrastruktur ebenso wie für einen sozialen Ausgleich zu sorgen. Die jetzige Koalition habe dem Staat aber Rollen zugedacht, die ihm nicht zustehen: Er mischt sich in die Preisbildung ein, wie bei der Mietpreisbremse; er mischt sich in die Lohnbildung ein, und beschränkt so das hohe Gut der Tarifautonomie. Die größte Sorge bereite aber die unternehmerische Betätigung des Staates, wie etwa im Fall des Netzbetriebs in Hamburg. Für den Wirtschaftsrat ist klar: Der Staat ist nicht der bessere Unternehmer. „Wir erleben einen Staat der sich breit macht, der sich vollsaugt mit Steuereinnahmen – über die kalte Progression ganz automatisch –, der gerne verteilt, ohne sich darüber Gedanken zu machen, wer es am Ende bezahlen soll“, so Debatin. Dort, wo der Staat selbst unternehmerisch tätig ist, verschaffe er sich schamlos selbst Wettbewerbsvorteile, wie bei der Deutschen Bahn oder der Deutschen Post. Dem Wirtschaftsrat kommt als Hüterin des intellektuellen Erbes der Sozialen Marktwirtschaft daher eine bedeutende Rolle in dieser Legislaturperiode zu.
Schwere Geschütze Von einem Schicksalsjahr 2014 zu sprechen scheint manchen angesichts dieses gewichtigen Gedenkjahres doch zu viel: Vor 100 Jahren begann der Erste Weltkrieg, vor 75 Jahren der Zweite Weltkrieg und vor 25 Jahren fiel die Mauer. So gesehen ist jedoch die diesjährige Wahl zum Europäischen Parlament nicht mehr so langweilig, wie sie seit 35 Jahren, seit der ersten Europawahl im Jahr 1979, vielfach wahrgenommen wird: die Wahl zur einzigen direkt gewählten supranationalen Institution weltweit. Die erste Wahl nach der Euro-Krise ist eben doch eine Schicksals-Wahl. Es geht auch darum, was für ein Europa wir wollen. Eine Antwort darauf ist derzeit nicht erkennbar, so Jürgen Fitschen, der in seiner Rede beim Neujahrsempfang des Hamburger Wirtschaftsrats von einem europapolitischen „MuddlingThrough“ sprach. Der Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD sagt zur Zukunft Europas verblüffend wenig. Die Ursache dafür, dass Europa in die jetzige Krisensituation geraten ist, liegt nicht in der Einführung des Euro an sich, sondern darin, dass seinerzeit der zweite Schritt vor dem ersten gemacht wurde: die Währungsunion vor der politischen Union. Die Folge waren niedrige Zinsen. Der Versuchung des billigen Geldes sind so manche Eurostaaten erlegen. Hier liegt die Ursache der Staatsverschuldung – nicht in der Bankenrettung. In der Staatsschuldenkrise sah man in der Flutung der Märkte mit günstigen Krediten das geeignete Instrument, die wirtschaftliche Entwicklung in den verschuldeten Ländern zu beleben. Doch anstatt die günstigen Kredite an die Realwirtschaft weiter zu geben, haben die Institute in manchen Staaten, wie Italien oder Spanien, vor allem Bonds ihres eigenen Landes gekauft
und somit weitere Staatsverschuldung ermöglicht. Als Mario Draghi einst das Instrument billiger EZB-Kredite mit der „Dicken Bertha“, dem größten in Deutschland jemals gebauten Geschütz, verglich, hatte er sicher auch die Gefahr seiner zerstörerischen Wirkung im Sinn – was uns wieder ins Jahr 1914 führt. Damals wie heute sahen die europäischen Länder die deutsche Stärke als Bedrohung. Deutschland ist derzeit das Land mit den höchsten Exportüberschüssen, noch vor China! „Was woanders Anerkennung findet, dafür müssen wir uns kritisieren lassen“, meint Fitschen, nicht ohne darauf zu verweisen, dass die Überschüsse des einen Landes natürlich die Defizite eines anderen sind: Eine Welt, in der alle Länder Überschüsse erzielen, kann es nicht geben. Wie geht man aber mit diesen Ungleichgewichten um? Ist eine Anhebung der Lohnkosten, die einer Schwächung der deutschen Wettbewerbsposition gleich käme, die richtige Therapie? Die Antwort von Jürgen Fitschen darauf ist eindeutig: „Andere Länder können uns nicht zwingen, schlechter zu werden. Sie müssen es schaffen, aufzuholen.“ Mit Blick auf den Koalitionsvertrag dürfte eine weitere Stärkung der Wettbewerbsposition aber nicht zu erwarten sein.
Tjark H. Woydt, Jürgen Fitschen, Prof. Dr. Jörg F. Debatin, Aygül Özkan, Christoph Döhle
Jürgen Fitschen Co-Vorsitzender des Vorstands der Deutsche Bank AG
Eine Stärkung der europäischen Länder ist also das Gebot der Stunde. In Amerika etwa ist der Bankensektor für nur etwa 30 Prozent der Kreditgewährung verantwortlich; hierzulande für 70 Prozent. Banken spielen somit eine entscheidende Rolle bei der Finanzierung von Staatsverschuldung und bei der Finanzierung von Wachstum. Derzeit geht es in den europäischen Krisenstaaten darum, zwei große Probleme gleichzeitig zu lösen: Die Staatsverschuldung zu reduzieren und Wachstum zu generieren. Beides geht einher mit dem Bemühen der Banken, kleiner zu werden. In der Folge erhalten Unternehmen keine Kredite, können also ihre Importe, unsere Exporte, nicht mehr finanzieren. Angesichts der systemischen Bedeutung der Banken sieht Fitschen das Gelingen der Bankenunion als schicksalhaft für Europa an. Im Dezember hatte der EU-Ministerrat einem Vorschlag zugestimmt, der im Euroraum ein Abwicklungsregime für marode Großbanken einschließlich eines Abwicklungsfonds etablieren will. Bis zum Ende der Legislaturperiode des Europäischen Parlaments wird nun ein Kompromiss mit den Finanzministern auszuhandeln sein. Für Jürgen Fitschen ist 2014 eben doch ein Schicksalsjahr: Sollte die Bankenunion nicht gelingen, „wird Europa nicht in einem guten Zustand sein.“ Bleibt zu hoffen, dass die Wahlbeteiligung bei der Europa-Wahl nichts über den Zustand Europas aussagt. Seit 1979 ging sie ständig zurück – auf nur noch 43 Prozent im Jahr 2009. Die Schicksalswahl 2014 könnte diesen Trend umkehren. BN
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Landesfachkommission
Informations- und Telekommunikationstechnologie 20 Jahre Landesfachkommission Informations- und Telekommunikationstechnologie (ITK) 1994 wurde die Landesfachkommission ITK ins Leben gerufen und feiert somit in diesem Jahr ihr 20jähriges Bestehen. Sie zählt damit zu den ältesten Kommissionen des Wirtschaftsrats, die sich regelmäßig mit wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Themen aus dem Geschäftsfeld der Informations- und Telekommunikationstechnologie befasst. Seit Bestehen der Kommission, die sich aus Unternehmern, Managern und Medienschaffenden zusammensetzt, werden die Ergebnisse unserer Arbeit in Studien zusammengefasst und veröffentlicht. Im Dezember des vergangenen Jahres hat die Kommission ihren neuen TrendReport „Innovationstreiber IT. Entwicklung der vernetzten Gesellschaft“, den sechsten seit Gründung dieser Kommission im Jahr 1994, veröffentlicht. Fünf Jahre liegen nun seit der Veröffentlichung des fünften TrendReports zurück – in der ITK ein Quantensprung. Jahr für Jahr verzeichnet die Branche ein hohes zweistelliges Umsatzwachstum. Weltweit werden rund 150 Milliarden E-Mails versandt – pro Tag. In wenigen Jahren soll, laut Prognose der Marktforscher Radicati Group, die 200 Milliarden-Grenze erreicht werden. Die ITKBranche ist der Enabler oder Ermöglicher und ein entscheidender Faktor für Wohlstand und Fortschritt. Zugleich verzahnt sie die Welt immer enger. Was bedeutet dieser Wandel für die einzelnen Lebens- und Wirtschaftsbereiche? Wie gehen wir mit ihm um? Vor welchen Gefahren müssen wir uns schützen, aber auch: Welche Chancen bieten uns diese neuen Möglichkeiten der Informations- und Telekommunikationstechnologie und wie können wir sie nutzen? Das sind die Fragen, die unsere Landesfachkommission von jeher – seit ihrer Gründung im Jahr 1994 – beschäftigen und umtreiben. Deswegen treffen wir uns – viele von uns seit vielen Jahren – regelmäßig einmal im Monat. Wir informieren uns bei Experten über die jüngsten Innovationen und Trends, die uns morgen und übermorgen beschäftigen.
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Die Landesfachkommission im Jahre 2007: Roderich Vollmer-Ruprrecht, Wolfgang Bohne, Andreas Villavicencio Graf Magherie, Corinna Rindfleisch, Rolf Dau, Ludolf von Löwenstern (Mitgründer & Vorsitzender), Matthias Richter, Gerd Issleib, Renate Bargsten, Prof. Dr. Ulrich Karpen, Dr. Claus Liesner (stellv. Vorsitzender), Wilfried -Schwetje (v.l.)
In jeder Ausgabe des Journals geben wir einen kurzen Bericht über aktuelle Entwicklungen, die für unsere Mitgliedsfirmen und für Selbstständige von Bedeutung sind. Die IT-Welt ist in schnellem Fluss und verändert virtuelle Strukturen und Strategien. Wir beraten und diskutieren – und nicht zuletzt scheint uns das eine oder andere Thema dann so interessant, dass wir beschließen, eine Studie dazu zu machen. Fünfmal ist das nun geschehen und im vergangenen Dezember haben wir die sechste Studie fertiggestellt und veröffentlicht. Sie trägt den Titel „Innovationstreiber IT. Entwicklung der vernetzten Gesellschaft“ und gibt auf knapp 120 Seiten einen fundierten, gleichzeitig aber gut konsumierbaren Überblick über aktuelle Trends und Themen, vor dem auch die Nicht-IT-Affinen Leser keine Angst haben müssen. Dieser TrendReport hat in der Fachwelt große Aufmerksamkeit und ein lebhaftes Echo hervorgerufen Er behandelt Themen wie NSA, Big Brother is watching you, Abwehrstrategien: Cyber-Crime, Medienstandort Deutschland, Medienstandort Hamburg, Datenschutz, Energieeffizienz – Smart Homes, Grundlagen für die Mobilität der Zukunft, Trends im eCommerce, usw. (Eine Hardcopy oder ein pdf-Exemplar können Sie über die Landesgeschäftsstelle Hamburg unter 040 30381049 oder per E-Mail unter LVHH@wirtschaftsrat.de beziehen).
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Als Leitthema für die weitere Arbeit der Landesfachkommission ITK haben wir „Der digitale Wandel durch Vernetzung / Integration“ gewählt. Als Gastreferent zum Thema „IT und Medien. Kernpunkte der vier Creativcluster“ in unserer Kommissionssitzung im März war Herr Dr. Carsten Brosda, Leiter des Amts für IT und Medien in der Senatskanzlei. In den weiteren Sitzungen nehmen wir uns folgender Themen an: „Zeit der Veränderung. Was Kunden morgen von uns erwarten. Insights aus der Trendforschung“, „Entwicklung von Flight Management Systemen und ihre Risiken“, „Digitaler Wandel im Hafen Hamburg“, „Internet of Things“, „Jugend und Digitalisierung“ – um nur einige Beispiele zu nennen. Bei Interesse an einer Mitarbeit in der Landesfachkommission ITK wenden Sie sich gerne an die Landesgeschäftsstelle – oder kommen einfach als Gast zu den Kommissionssitzungen.
Ludolf Baron von Löwenstern Vorsitzender der Landesfachkommission ITK
Technik & Verkehre
Verkehrsmittel der Zukunft
E-Bike: Supervelo auf der Überholspur!
Foto: StadtRad
Foto: Kalkoff / Dan Zoubek
Die Fahrradindustrie schreibt auch ohne staatliche Förderprogramme eine Erfolgsgeschichte. In der viel diskutierten Elektromobilität zieht sie leise, aber stetig auf der Überholspur an allen
Traffic-Pollution meets Fitness Der Ausbau der Radwege ist im Plan. Der aktuelle Fortschrittsbericht der Verkehrsbehörde informiert: In den nächsten vier Jahren werden 100 km neue Radwege und Radstreifen nutzbar sein. Die Hansestadt verfügt mit gut 1.700 Kilometern (Erhebung 2008) ohnehin über eines der größten Radwegnetze in Deutschland und schafft somit gute Bedingungen für das Wachstum im Fahrradverkehr. Seit 13 Jahren wurde eine Steigerung von 40 Prozent registriert; damit liegt der Anteil der Radfahrer am gesamten Verkehr bei etwa 13 Prozent. Finanziert werden die Ausbauprojekte aus unterschiedlichen Töpfen, 2013 und 2014 standen und stehen jeweils zehn Millionen Euro zur Verfügung, so die Verkehrsbehörde. Das Rad ist das Fortbewegungsmittel der Stunde. Die Gründe sind vielseitig: das wachsende Bewusstsein für Gesundheit, Nachhaltigkeit und Umweltschutz, zunehmende Verkehrs- und Mobilitätsprobleme sowie CarSharingAngebote oder Leihräder (siehe der Beitrag Seite 8), das Rad als modisches Lifestyle-Produkt oder für den Weg zur Arbeit. Es ist das effizienteste von Muskelkraft angetriebene Fortbewegungsmittel der Welt und wird somit bei der Neuordnung des städtischen Raums für Verkehrsplaner zum Hoffnungsträger. Die überzeugte Fahrradfangemeinde der niedersächsischen Stadt Münster
wird kaum nach Hamburg überschwappen, aber ein Leitbild für viele Hanseaten mag sie schon sein. Die Fahrradindustrie hat die Zeichen erkannt und setzt im lukrativen Segment der E-Bikes auf Wachstum. Allein der Umsatz von Elektrorädern stieg von 2010 bis 2013 von 200.000 auf 430.000 Stück. Der Absatz von Rädern boomt: Die Statistik des Zweirad-Industrie-Verbandes (ZIV) weist 2012 einen Bestand von 71 Millionen inkl. der EBikes aus; 2007 gab es gerade mal 68 Millionen Fahrräder. Neben den E-Bikes (10 %) und den Mountainbikes mit ebenfalls 10 Prozent führt das TrekkingRad mit 33 Prozent vor dem City-Rad (24,5 %) die Modellpallette an. Damit ist klar: Das E-Bike ist auf dem Vormarsch. Das liegt u.a. auch an den geringen Kosten im Vergleich zum Auto, knapp 2.000 Euro sind für ein hochwertiges Bike zu zahlen bei vergleichsweise 30.000 Euro für ein Auto. Für das Rad ist dann nur noch eine Versicherung gegen Verlust/Diebstahl nötig, das war es dann. Das E-Rad wird den künftigen Stadtverkehr verändern. MUSEUM DER ARBEIT:
DAS FAHRRAD
Kult – Technik – Mobilität 200 Jahre technische Entwicklung vom 9. Mai 2014 bis 1. März 2015
Hürden vorbei. Der rasante Trend zum E-Bike ist der ständigen Produktverbesserung (Antriebstechnik!) zu verdanken. Die völlig emissionsfreie und umweltschonende Mobilität wird dem innerstädtischen Verkehr eine neue Wende geben. Das Rad punktet gerade bei jungen Menschen, die das Auto heute schon als geringwertiges Statussymbol einschätzen. Das städtische Radleihsystem von Hamburg StadtRad unterstützt diesen Mainstream und macht das Fahrrad zum Sieger der Verkehrsmittel. Die derzeit 123 Leihstationen der Hamburg StadtRad befinden sich an vielen S- und U-Bahnhöfen und in größeren Wohngebieten. Rund 180.000 registrierte Kunden nutzten die 1.650 Leihräder des im Juli 2009 eingeführten Dienstes. Im letzten Sommer radelten seine Nutzer auf 12.000 Fahrten. Diese erfreuliche Tendenz wird ein wenig getrübt durch den derzeitigen Zustand der Radwege sowie der Einstellplätze für das eigene Fahrrad an den Haltestellen der öffentlichen Verkehrsmittel. Die Bevölkerung beurteilt die Radwegesituation wie folgt: 46 Prozent empfinden die Situation als unzureichend, lediglich 8 Prozent sind zufrieden. Doch die Stadt reagiert mit Ausbau und Verbesserung der Radwege und Radstreifen, einem Teil der so wichtigen Infrastruktur. EJH
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Abendveranstaltung am 3. Dezember
Endlosschleifen und deutsche Ansprüche Gunther Bonz steht seit Jahren an vorderster Front, wenn es darum geht, für große Containerschiffe eine hinreichende Wassertiefe auf der Fahrt zum Hamburger Hafen sicherzustellen. Nicht zuletzt beruft er sich auf die Präambel der Hamburger Verfassung, die den Anspruch der Hansestadt als „Welthafenstadt“ hervorhebt. Dementsprechend muss der Hafen auch allen Anforderungen gerecht werden, die der revolutionäre Umbruch vom traditionellen Stückgutverkehr zur Containerschifffahrt mit sich bringt. Er muss – neben leistungsfähigen Umschlagseinrichtungen und einer gut organisierten Logistik – den hindernisfreien Weg für die immer größeren Containerschiffe über die 100 km lange Flussstrecke von Cuxhaven nach Hamburg garantieren. Ein Blick auf die Schiffsankünfte zeigt, dass die einlaufende Containerflotte mit einem Anteil von etwa 80 Prozent inzwischen entscheidende Bedeutung für den Hamburger Hafen hat. Das Fahrwasser der Unterelbe wurde letztmalig im Jahr 1999 vertieft und der seinerzeit maximalen ContainerSchiffsgröße von 9.000 TEU angepasst. Reedereien und Werften bemühten sich jedoch mit Erfolg um den Bau von Frachtern mit wachsender Ladekapazität. Gerade auf der langen Route aus Fernost, für die Hamburg der bevorzugte europäische Anlaufhafen ist, ren-
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tieren sich besonders große Schiffseinheiten. Bereits mit der nächsten Generation (gebaut ab 2000) – Schiffe für 10.000 bis 14.000 TEU – wuchsen die Anforderungen an die Tiefe des Elb-Fahrwassers bei Ebbe, d.h. an eine tideunabhängige Zufahrt. Schon im Jahr 2001 sah der Hamburger Senat deshalb die Notwendigkeit, die Sohle der Elbe an einigen „Bergspitzen“ (insgesamt handelt es sich lediglich um 9,2 km der 100 km langen Strecke !) um einen weiteren Meter abzutragen und zwei Begegnungsboxen für Großcontainerschiffe (als örtliche Verbreiterung der Fahrrinne) einzurichten, um konkurrenzfähig zu bleiben. Hamburg bat den Bund, das Verfahren zur erneuten Elbvertiefung in Gang zu setzen. Nach diesem Anstoß geriet das Vorhaben leider in eine Endlosschleife. Zunächst erforderten die EU-Gesetzgebung und zusätzliche deutsche Vorschriften eine Unzahl von Gutachten. Kein Fluss der Welt dürfte so gründlich untersucht sein. Die bis-
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Gunther Bonz, Staatsrat a.D. Präsident des Unternehmensverbandes Hafen Hamburg e.V.
herigen Planungskosten betragen 100 Millionen Euro. Die Stationen des Projektes (im Laufe von 13 Jahren) sind: 2001 Projektbeginn, Erstellung der Antragsunterlagen („Planunterlagen“) 2006 förmlicher Antrag mit allen Unterlagen auf Beginn des Planungsfeststellungsverfahrens. 2011 positive Stellungnahme der Europäischen Kommission. 2012 Einvernehmen mit den angrenzenden Bundesländern Niedersachsen und Schleswig-Holstein. 23.4.2012 Planfeststellungsbeschluss („Genehmigung“, Umfang 2.600 Seiten) und Klage der Verbände (BUND und NABU) gegen die sofortige Vollziehbarkeit.
2013 (Oktober) eine Nachbesserungsunterlage wird beim Bundesverwaltungsgericht eingereicht, da dieses im Mai 2013 anlässlich der mündlichen Verhandlung zur Weservertiefung Zweifel an der bisherigen rechtlichen Auslegung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie geäußert hatte. 2014 Für Juli stellt das BVG die mündliche Verhandlung über die Verbandsklage in Aussicht. Der Kern der Verzögerung liegt im ausgeuferten Recht zur Verbandsklage. Es wurde 1998 von der EU dem Grunde nach eingeführt, erhielt aber in der Bundesrepublik durch ergänzende Gesetze weitere Ansatzpunkte. Allein im
Zeitraum von 2007 bis 2010 wurden in Deutschland 191 Verbandsklagen (oft von BUND oder NABU) eingereicht, damit praktisch gegen alle wichtigen Infrastrukturprojekte. Diese Flut ist von den Verwaltungsgerichten nicht mehr bedarfs- und zeitgerecht zu bewältigen. In keinem Land der Welt dauern Genehmigungsverfahren so lange wie in Deutschland. Bonz brachte ein drastisches Beispiel für die überzogenen deutschen Ansprüche im internationalen Vergleich: die 20 km lange FehmarnbeltQuerung wird von Dänemark geplant und auch von den dortigen Behörden genehmigt. Lediglich die letzten 300 m vor der Insel Fehmarn sind in deutscher
Hand. Die Genehmigungsunterlagen für den dänischen Abschnitt umfassen 800 Seiten. Für das kurze deutsche Teilstück werden dagegen mehrere tausend Seiten benötigt. Aufgrund seiner Erfahrungen (die in ähnlicher Weise die Weservertiefung bis Bremen betreffen) geht Bonz davon aus, dass der BUND ein anderes Wirtschaftssystem durchsetzen will, in dem Umweltinteressen einen rigorosen Vorzug vor wirtschaftlichen Gesichtspunkten haben. Landesvorsitzender Debatin sah in seinem Schlusswort eine wichtige Aufgabe des Wirtschaftsrats darin, die Umweltverbände in die Diskussion über ein ausgeglichenes Vorgehen einzubeziehen. He
Landesfachkommission – Logistik und Infrastruktur Die Kritik am Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD lässt sich kurz zusammen fassen: Es wird zu viel Geld ausgegeben aber zu wenig investiert. Die vereinbarten 5 Milliarden Euro für den Verkehr bedeuten 1,25 Milliarden Euro pro Jahr zusätzlich – wohlgemerkt: für alle Verkehrsträger. Das ist weit entfernt von dem, was die Bodewig-Kommission einst als notwendig erachtet hat. Auch Gero Storjohann, Mitglied des Bundestags-Verkehrsausschusses, konnte dies anlässlich der konstituierenden Sitzung der gemeinsamen Landesfachkommission Hamburg und Schleswig-Holstein nicht schönreden. Es gibt eine Lücke zwischen dem Bedarf im Infrastrukturbereich und dem, was überhaupt verbaut werden kann. Den Investitionsbedarf hat die Koalitions-Arbeitsgruppe, der Storjohann angehörte, mit 16 Milliarden Euro beziffert. Die Investitionsmittel müssen sich am Bedarf orientieren und nicht an den Kapazitäten in der Verwaltung. Dies ist Konsens in der länderübergreifenden Landesfachkommission Logistik und Infrastruktur. Der Bedarf wiederum ist abhängig vom volkswirtschaftlichen Nutzen. Was braucht die Wirtschaft, um Arbeitsplätze zu erhalten und zu schaffen? Und: Wie misst man den volkswirtschaftlichen Nutzen?
v.l. Prof. Dr. Peer Witten (Vorsitzender der LogistikInitiative Hamburg e.V.) Gero Storjohann MdB (Mitglied des Verkehrsausschusses im Deutschen Bundestag) sowie Jens Broder Knudsen (Geschf. Gesellschafter der Sartori & Berger GmbH & Co. KG)
Da war es gut, dass Gero Storjohann die OECD-Studie aus dem Jahr 2012 zitierte, die die hohe nationale Bedeutung des Hamburger Hafens belegt. Jeder Euro, der im Hafen ausgegeben wird, führt zu 0,71 Euro an zusätzlicher Wertschöpfung in anderen Branchen. Dieser Effekt ist in Bayern und Baden-Württemberg sogar höher als in der Metropolregion! Warum gibt es nicht genug baureife Projekte, so dass kurzfristig verfügbare Investitionsmittel auch bedarfsgerecht eingesetzt werden können? Es fehlt hier am politischen Willen: Personal wird in Bereichen eingespart, die Geld kosten und einen Nutzen erst in der nächsten oder übernächsten Legislaturperiode versprechen. Die Verwaltung müsste also mit Planungsleistungen in Vorlage treten. Die Planung von Infrastrukturprojekten bedeutet gleichzeitig ein Prioritätensetzung. Dass Elbvertiefung, Nord-
Ostsee-Kanal und A 20 ganz oben auf der Prioritätenliste stehen müssen, versteht sich von selbst. Die gute Nachricht aus dem Koalitionsvertrag ist: Die Mittel für Neu- und Ausbau der Verkehrswege sollen zum Großteil nach einem nationalen Prioritätenkonzept vergeben werden. Bleibt zu klären, nach wel-chen Kriterien die Prioritäten gesetzt werden. Die Landesfachkommission der Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein wird in einer Arbeitsgruppe die Punkte zusammenstellen, die für einen leistungsfähigen Güterverkehr im Norden notwendig sind. Unter Leitung von Prof. Peer Witten, Vorsitzender der Logistik-Initiative Hamburg, und Jens Broder Knudsen, Geschäftsführender Gesellschafter Sartori & Berger GmbH & Co.KG, Kiel hat die gemeinsame Landesfachkommission Logistik und Infrastruktur Anfang Januar ihre Tätigkeit aufgenommen. BN
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PR-Bericht Technologiepark
hit-Technopark Vorbild für ein Silicon Valley in Norddeutschland Der hit-Technopark in Hamburg-Harburg ist eine Erfolgsstory. Auf fast 30.000 Quadratmetern befinden sich 120 technik-affine Unternehmen mit rund 550 Mitarbeitern. Nun möchte Bürgermeister Olaf Scholz, dass hit-Technopark-Geschäftsführer Christoph Birkel der Stadt Hamburg hilft, weitere Gründungs- und Innovationszentren zu planen. „Vom hit-Technopark können wir in Hamburg eine Menge lernen.“ Das sagt kein Berufsanfänger oder Unternehmer-Neuling aus einem Gründerzentrum, das sagt der oberste Fachmann der Hansestadt: Frank Horch. Der Senator für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, der sich zum Ziel gesetzt hat, Hamburg zur Innovationshauptstadt Europas zu machen, hat die Erfolgsgeschichte des hit-Technopark seit den Anfängen in den 1980er Jahren verfolgt. Erst kürzlich weihte er zusammen mit hit-Technopark-Geschäftsführer Christoph Birkel das jüngste Bürogebäude auf dem Parkgelände ein, einen Hightech-Neubau und richtungsweisendes Vorbild in Sachen Energie-Effizienz und Ökologie. „Hit goes Green“ heißt die Strategie, die den gesamten hit-Technopark innerhalb der nächsten vier Jahren CO2-frei machen wird. Horch weiß jedoch um die Alleinstellung des hit-Technopark in Hamburg und den damit einher gehenden Nachholbedarf an Technologie- und Gründungszentren in Hamburg. Während bundesweit in 350 Zentren Spitzenwissenschaftler nach Innovationen forschen und Gründer für ihre Start ups eine erste Adresse finden, gibt es in Hamburg nur diesen einen privat geführten Technologiepark im Tempowerkring. Daher freut sich der Wirtschaftssenator auch besonders, dass er die Unternehmerfamilie Birkel „mit ihrem umfangreichen Erfahrungsschatz auf dem Gebiet der Technologieparks“ (Horch) in seine Hamburger Projektgruppe einbinden konnte, die für die Hansestadt die Möglichkeiten neuer
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Campus-Architektur im hit-Technopark
Unternehmer Arne Weber mit Frank Horch und Christoph Birkel
Gründer- und Innovationszentren ausfindig machen und planen soll. Zum Thema Technologieparks bringen die Birkel ein jahrzehntelanges Fachwissen mit: Von seinem Vater Wolfram übernahm Christoph Birkel vor neun Jahren in einem reibungslosen Übergang der Generationen die Geschäftsführung des hit-Technopark in Hamburg-Harburg, der sich mit inzwischen 120 technik-affinen Unternehmen und rund 550 Mitarbeitern prächtig entwickelt hat. Und bei 98 prozentiger Auslastung auch zu einer betriebswirtschaftlichen Erfolgsstory geworden ist. Ähnliche Szenarien stellt sich auch Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz für die künftigen Technologieparks vor. Die „Smart City des 21. Jahrhunderts“, wie es Scholz nennt, braucht Zentren wie diese, aus denen wissenschaftliche Existenzgründungen entstehen, sich Technologie-Unternehmen entwickeln und weitere Firmen durch den attraktiven Standort angezogen werden. „Das System füttert sich selbst“, erklärt Christoph Birkel, „wenn es einmal angeschoben ist.“
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Harburgs Bürgermeister Thomas Völsch im Gespräch mit Frank Horch
Mehrere Gründungszentren sind für Hamburg vorgesehen. In Bergedorf wurde gerade der Grundstein für den Energie-Campus gelegt, der sich auf umweltschonende Energien wie Windkraft spezialisieren soll. In Altona wird neben dem Forschungszentrum Deutsches Elektronen-Synchroton (Desy) die Möglichkeit für Gründer aus der Universität und anderen wissenschaftlichen Einrichtungen geschaffen, zu forschen und eigene Start ups aufzubau-
das Harburger Silicon Valley dann gemeinsam vermarkten. Wie das funktioniert, lebt Christoph Birkel mit seinem hit-Technopark in Hamburg-Harburg vor. Auf dem Gelände des ehemaligen Tempo-Werks, in dem bis in die 1960er Jahre die berühmten dreirädrigen Tempo-Transporter gebaut wurden, entstand 1985 in Zusammenarbeit der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH) und der Stadt Hamburg in den alten Werkshallen ein kleiner Gründerpark. Die meisten Jungunternehmer, die dort forschten, kreative Produkte entwickelten und wenig Miete bezahlten, waren TU-Absolventen. Von 1995 an übernahm die Unternehmerfamilie Birkel das Gründerzentrum und erweiterte als private Investorin den hit-Technopark
hit-TechnoparkGeschäftsführer Christoph Birkel mit dem Ersten Bürgermeister Olaf Scholz
en. Mit dem Innovation Campus for Green Technologies der TU Harburg und der TuTech Innovation wird in Harburg ein weiteres Zentrum entstehen, das vom kommenden Jahr an umgesetzt werden soll. Wenn es nach Christoph Birkel geht, hat der Süden Hamburgs das Potenzial für weitere Technologieansiedlungen, für ihn ist Harburg „ein Silicon Valley“. Nein, zu hoch gegriffen sei die Bezeichnung eindeutig nicht, sagt der Unternehmer, der auch in Berlin im Immobiliengeschäft tätig ist: „Es gibt hier angefangen bei Airbus eine große Anzahl an Weltklassefirmen. Eine solche Häufung so vieler Unternehmen im Hochtechnologiebereich findet man weltweit nur sehr selten.“ Sie müssten nur alle einbezogen werden, an einem runden Tisch einen Masterplan entwickeln und
zu einem der begehrtesten Hochtechnologie-Standorte mit mehr als 30.000 Quadratmetern Büro-, Forschungs- und Produktionsfläche. Durch die pavillonartige Gebäudestruktur in einer Parklandschaft entstand eine CampusAtmosphäre, in der sich heute 120 Unternehmen und ihre 550 Mitarbeiter wohlfühlen und den hit-Technopark zu einer Hightech-Denkfabrik mit mehreren Weltmarktführern gemacht haben. Zu den Annehmlichkeiten für seine Firmen bietet der hit-Technopark neben der verkehrsgünstigen Lage in Autobahnnähe nicht nur moderne Räume mit Datenleitungen bis 1 Gigabit synchron, sondern auch eine Postagentur mit Postannahme und Versand, ein Konferenzzentrum, ein Hotel mit 26 Zimmern und ein Restaurant. In der eigenen Reihe INNO-Talk referieren
einmal im Jahr prominente Persönlichkeiten über die wichtigen Themen für Unternehmer, Entscheidungsträger und Führungspersonal. Zuletzt berichtete Bergsteiger Reinhold Messner vom Risikomanagement auf höchstem Niveau. Außerdem veranstaltet der hit-Technopark seit 1998 sehr erfolgreich ganzjährige Kunstausstellungen. Für dieses kulturelle Engagement und das vorbildliche, unabhängige Kunstkonzept erhielt der hit-Technopark 2012 den KulturMerkur der Handelskammer und der Hamburger KulturStiftung. Ebenfalls preisverdächtig ist das stringente Energie-Effizienz-Konzept des hit-Technopark. Mit „hit goes green!“ soll der komplette Park künftig ganz ohne schädliche CO2-Emissionen auskommen. „Mit dem Neubau unseres aktuellen Bürokomplexes, der gerade von den ersten Mietern bezogen wird, setzen wir einen Leuchtturm in puncto Energie-Effizienz“, sagt Christoph Birkel. Sparsam mit den Ressourcen umgehen und den Mietern keine hohen Nebenkosten aufbürden, ist sein Credo. Möglich wird das durch die neuesten, intelligenten Steuerungssysteme, aber vor allem durch ein modernes Blockheizkraftwerk. Es erzeugt Wärme im Winter und Kühlung im Sommer und produziert permanent Strom – eigenen hit-Technopark-Strom. Dadurch können die Kosten nachhaltig gesenkt werden. In den kommenden drei bis vier Jahren werden sämtliche Gebäude mit Blockheizkraftwerken ausgestattet und energetisch nachgerüstet. „So trägt der hit-Technopark in hohem Maße dazu bei, die Innovationsfähigkeit unserer Stadt zu erhöhen und zu sichern.“ Das sagt keiner der zufriedenen Mieter im Park und auch nicht der Vermieter selbst in einer Werbebroschüre. Das sagte Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz bei der Eröffnung der aktuellen Kunstausstellung im hit-Technopark über „hit goes green!“. Und der weiß, was für Hamburg das Beste ist.
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Mittagsveranstaltung am 24. Januar
Von Baumassnahmen und Beeinträchtigungen „Mit dem Verkehr kannst Du keinen Blumentopf gewinnen“, hatten
Freunde prophezeit, als Frank Horch vor zwei Jahren sein Amt übernahm. Und bis heute unterliegt der Hamburger Verkehr in der Tat deutlicher Kritik. Die Pfeile, die der Senator im Köcher hatte, zielten deshalb auf Impulse in der Verkehrspolitik ab 2014. Euphorisch lautete sein Resümee: „Ganz Deutschland beneidet uns mittlerweile um die Dynamik, mit der die Verkehrsinfrastruktur in Hamburg weiterentwickelt wird!“ Horch ging vornehmlich auf zwei Schwerpunkte ein: ■ Hamburg als Transitknoten für den Verkehr nach Nord- und Ost ■ die innerstädtischen Verkehrs- und Instandhaltungsprobleme. Engpässe außerhalb Hamburgs, wie die westliche und östliche Umgehung der Hansestadt, kamen nicht zur Sprache. Die Hansestadt hat europaweit eine hohe Bedeutung als Logistikdrehscheibe für Skandinavien, für die Ostseeanrainer und für weite Teile Osteuropas. Gleichzeitig ist die Wirtschaftskraft Deutschlands – insbesondere der Imund Export – auf die Leistungsfähigkeit des Hamburger Hafens und die davon ausgehende Verkehrsinfrastruktur an-
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gewiesen. Letzteres muss auch in Berlin klar gesehen werden: Wenn Wasserstraßen, Autobahnen und Brücken im Norden ihre Aufgabe nicht erfüllen können, entsteht daraus ein nationales Problem. Wirtschaftspolitik schließt Verkehrspolitik unvermeidlich ein. Ein Großprojekt, das sich über den Zeitraum von 2014 bis 2022 erstreckt, ist der vierstreifige Ausbau der A7 vom Elbtunnel bis zur Landesgrenze SchleswigHolstein (und darüber hinaus im Nachbarland zum Bordesholmer Dreieck). Ein Teilabschnitt soll im PPP-Verfahren an ein privates Konsortium vergeben werden. Auf Hamburger Gebiet erhält die Autobahn gleichzeitig in drei Bereichen gewaltige Lärmschutzdeckel. Sie bieten, so Horch, „die einzigartige Chance für eine Stadtreparatur“. Besonders die staugeplagten Pendler fürchten jedoch um chaotische Zustände auf der A7 während der langen Bauzeit. Ihnen versicherte der Senator zum wiederholten Male, dass die gewohnte Anzahl der Fahrstreifen durch-
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Senator Frank Horch Präses der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation
gehend erhalten bleiben werde. Zur Minimierung möglicher Beeinträchtigungen werde zudem ein umfassendes Verkehrsleit- und Informationskonzept erarbeitet. Ein weiteres herausragendes Vorhaben ist die Verlegung der Wilhelmsburger Reichsstraße, die künftig neben der vorhandenen Bahntrasse verlaufen soll. Das Projekt schafft Spielraum für eine großzügige Entwicklung Wilhelmsburgs. Außerdem ermöglicht die Bündelung von zwei Verkehrswegen auf wirtschaftliche Weise die Verbesserung des dringend benötigten Lärmschutzes, für den umfangreiche Anla-
Dr. Klaus-Jürgen Juhnke und Jan-Christoph Maiwaldt Frank Horch und Tjark H. Woydt
gen vorgesehen sind. Über den Zeitpunkt, zu dem das Projekt verwirklicht werden kann, machte Horch keine Angaben. Immerhin: „Seit Juni 2013 haben wir Planrecht“. Ein Dauerbrenner südlich der Elbe ist die Verbindung der A7 mit der A1 im Zuge der A 26, die sog. Hafenquerspange. Ab 2015 soll endlich das Planfeststellungsverfahren beginnen.
Alles in allem wird der Bund in den nächsten beiden Jahrzehnten 2 Milliarden Euro in den Aus- und Neubau der Hamburger Autobahnen stecken. Einen anderen Arbeitsschwerpunkt sieht der Senator bei der Sanierung der innerstädtischen Infrastruktur. Hier hat er so umfangreiche Altlasten übernommen, dass Erhalt und Sanierung der Stadtstraßen und -brücken Vorrang er-
halten müssen vor Neubauten (deshalb wird z.B. eine neue Köhlbrandbrücke nicht vor 2025 in Angriff genommen). Im Jahr 2014 stehen 72 Millionen Euro für Sanierungsarbeiten zur Verfügung, so viel wie noch nie. In diesem Zusammenhang war es eine interessante Aussage, dass die Reparaturen der Hauptstraßen bis 2023, der Bezirksstraßen bis 2030 im Wesentlichen abgeschlossen sein sollen. Horch hat hierfür ein Instandsetzungsmanagement eingesetzt. Weitere Themen an diesem Morgen waren: Ausbaumaßnahmen des Eisenbahnknotens Hamburg, Weiterbau der U4 zu den Elbbrücken (bis 2018), Untersuchungen zu einem langfristigen Ausbau des U-Bahn-Netzes und eine Verteidigung des viel kritisierten Busbeschleunigungsprogramms. Der Referent und sein Thema fanden schon zu früher Morgenstunde 150 interessierte Zuhörer. He
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POLITISCHES FRÜHSTÜCK am 4. Februar
Herausforderungen der Immobilienbranche „Der Markt ist der einzig demokratische Richter, den es überhaupt in der modernen Wirtschaft gibt.“ Mit diesem Zitat von Ludwig Erhard begann Mattner sein Referat beim POLITISCHEN FRÜHSTÜCK. Und weiter: „In Zeiten der Regulierungswut gerade in der Immobilienwirtschaft, sieht der Zentrale Immobilienausschuss (ZIA) es als seine Aufgabe, die Wirtschaftspolitik mit zu gestalten. Mit seinen Mitgliedern deckt die ZIA die gesamte Wertschöpfungskette der Immobilienwirtschaft ab. Mattner ging zurück auf die weltweite Finanzund Wirtschaftskrise, die eine ungeahnte Regulierungswelle auslöste. Auch die Immobilienbranche bedachte man hinreichend mit Regulierungsvorhaben. Wenngleich sich die Vorschriften aus Basel III oder Solvency II auf Banken und Versicherungen beziehen, haben sie über kapitalsuchende Unternehmen Auswirkungen auf die Immobilienbranche. Drei markante Mechanismen, so Mattner, sind bedeutend: ■ Als Reaktion auf einschneidende Ereignisse schlägt das Pendel der Regulierung immer zu weit aus.
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■ Europäische Vorgaben werden häufig überbordend in deutsche Systeme transferiert. ■ In deutschen Ministerien wird zu sektoral gedacht. Eine Wechselwirkung von Regulierungen bleibt unbeachtet. Das gilt auch für die kumulative Wirkung unterschiedlicher Instrumente. Der Koalitionsvertrag lässt eine regulative Zukunft vermuten: Kein Finanzmarktakteur, kein Finanzprodukt und kein Markt darf in Zukunft ohne angemessene Regeln bleiben. Was dabei jedoch als angemessen betrachtet wird, bleibt offen. Die ZIA macht sich zur Aufgabe das Zusammenspiel aller Regulierungsvorhaben – nicht nur für die Finanzbranche – bereits in der Entstehung zu untersuchen, zu begleiten und durch Lobbyarbeit zu begegnen. Und wie sieht es in Hamburg aus? Mit 10.000 Unternehmen der Finanzbranche mit insgesamt 50.000 Be-
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Dr. Andreas Mattner Vorsitzender des Zentralen Immobilienausschusses
schäftigten sowie 1.600 Auszubildenden ist die Hansestadt ein bedeutender Fondsstandort in Deutschland und darf durch überbordende Regulierung nicht gefährdet werden. Die Immobilienbranche gehört mit 12 Prozent der Beschäftigten und einem Anteil an der Bruttowertschöpfung von 19 Prozent zu den größten Wirtschaftszweigen in Deutschland. Damit ist sie doppelt so groß wie der Handel, dreimal so groß wie der Gesundheitsmarkt und fünfmal so groß wie der Fahrzeugbau. Um diese Stellung zu halten, bedarf es stabiler Rahmenbedingungen. Die von der Großen Koalition vorgesehene Mietpreisbremse mit Beschränkungen der Modernisierungs-
umlage ist für Andreas Mattner ein klarer planwirtschaftlicher Kurs: „Was wäre in Deutschland los, wenn die Kosten für einen VW nicht mehr als 10 Prozent über der Schwackeliste liegen dürften?“ Die Immobilienpreise entstehen auch durch hohe Grunderwerbsteuern, Nutzungsdiktate und letztlich teure städtebauliche Verträge mit Sonderleistungen. Die Koalition plant nun eine Befristung des Mieterhöhungsanspruchs bei Modernisierung bis zur Amortisation durch eine 10-Prozent-Absenkung bei gleichzeitiger Mietpreisbremse. Unklar bleibt, wie man dieses Prozedere praxisgerecht umsetzt. In Hamburg signalisieren Wohnungsgesellschaften, gerade in sozial benachteiligten Stadtteilen,
zunächst geplante Sanierungen auf Eis zu legen. Das Ziel von Immobilienwirtschaft und Politik muss sein, rasch Anreize für den Bau von bezahlbarem Wohnraum zu schaffen. Der hamburgische Senat hat seit dem Regierungswechsel 25.000 Genehmigungen erteilt, aktuell werden rund 11.000 Wohnungen gebaut. Doch dieses Tempo könnte sich verlangsamen. Der Rat der Immobilienweisen hat aktuelle Daten und Fakten zusammengetragen. Ihr Fazit: Der Mietwohnungsmarkt hat an Dynamik gewonnen, die Mieten stiegen um vier Prozent, seit 2005/2006 sogar um 33 Prozent. Ein ähnliches Bild zeigt der Markt für Eigentumswohnungen. Für diese Entwicklung ist die deutliche Lücke zwischen
Spatenstich für das neue Luftfrachtzentrum
Meldung Abbildung: Gärtner & Christ Architekturdarstellung
Prof. Dr. Jörg F. Debatin und Dr. Andreas Mattner
Angebot und Nachfrage verantwortlich. Die Preise sind ein Signal von Knappheit. Schon deswegen wirkt sich im Mietwohnungsbau eine Miet-Obergrenze kontraproduktiv aus und Immobilieninvestitionen verlieren an Attraktivität. Der Weise für Wohnimmobilien, Professor Simons, meint ohnehin, dass sich die Mietwohnungsknappheit verschärfen wird. Eine Mietpreisbremse macht den Bau von Mietwohnungen unattraktiv, animiert die Investoren eher zum Bau von Eigentumswohnungen. Das ist genau das, was die Politik nicht will. Trotz dieser negativen politischen Signale bleibt der Ausblick für die Immobilienbranche positiv. Wichtig sind stabile Rahmenbedingungen. Das langfristig niedrige Zinsniveau ist treibender Faktor! Die Herausforderung der Immobilienbranche heißt: Kreativ und innovativ sein und damit appelliert Mattner erneut an den Geist von Ludwig Erhard: „Wenn der Markt der einzig demokratische Richter ist, dann wird er auch planwirtschaftliche Elemente wie die Mietpreisbremse richten! EJH
Hamburg Airport startet offiziellen Baubeginn moderner Gebäude und Anlagen am Weg beim Jäger. Die Anlage behält ihre Gesamtfläche von 60.000 Quadratmetern, doch ab Sommer 2015 (geplante Fertigstellung) wird das neue Luftfrachtzentrum unter dem Namen „Hamburg Airport Cargo Center“ (HACC) der Luftfrachtabfertigung zur Verfügung stehen. „Es werden rund 45 Millionen Euro aus eigenen Mitteln für das modernen Gebäude investiert. Das ist gut investiertes Geld für den Standort und die Region. Das neue HACC wird den Luftfrachtstandort Hamburg weiter stärken und für die Zukunft sichern“, sagt Michael Eggenschwiler, Vorsitzender der Geschäftsführung am Hamburg Airport. Die Planungen zur Ausgestaltung des HACC fanden in enger Abstimmung mit den ansässigen Luftfrachtunternehmen statt. Der Neubaukomplex ist
für eine Jahreskapazität von maximal 150.000 Tonnen Luftfracht ausgelegt und besteht aus Abfertigungsräumen und Büros, die so konzipiert sind, dass eine Logistikfläche von rund 20.000 m² Logistikfläche für Abfertigungsunternehmen und Speditionen zur Verfügung steht. Die Flächengestaltung der Cargo-Halle gewährleistet eine effiziente Prozesskette, so dass die Fracht schnellstmöglich umgeschlagen werden kann. Durch eine Unterführung der Straße Weg beim Jäger wird das neue
Luftfrachtzentrum direkt mit dem Vorfeld des Flughafens verbunden sein. Unter Einbindung von Umweltexperten wurde ein ressourcenschonendes Konzept entwickelt. Dieses erfüllt für eine Logistik-Immobilie einen überdurchschnittlich hohen Gebäude- und Umweltstandard. Teil des Konzeptes sind unter anderem Erdsonden, die zu einem Drittel den Wärme- und Kühlungsbedarf decken sowie der Einsatz von hocheffizienten Wärmerückgewinnungsanlagen. EJH
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Abendveranstaltung am 13. Februar
Klartext statt Anmerkungen Selten hat der Berichterstatter in Veranstaltungen des Hamburger Wirtschaftsrats so intensiven Schlussbeifall erlebt wie nach dem Referat von Wolfgang Clement. Die zahlreichen Zuhörer waren offensichtlich beeindruckt vom Klartext eines Elder Statesmans, der über seine Parteigrenzen hinausgewachsen ist. Clement verbindet reiche politische Erfahrung – als Abgeordneter, als Ministerpräsident des größten Bundeslandes und als Wirtschaftsminister im Kabinett Schröder – mit fundiertem Verständnis für die aktuellen Probleme der Unternehmen. Er war und ist dabei ein Sohn des krisengeschüttelten Ruhrgebiets mit Kontakt zu dessen Betrieben
Die Wirtschaft der Bundesrepublik verfügt über einen soliden Sockel an Industriebetrieben und zur sozialen Wirklichkeit. Seine „Anmerkungen“ zu Gegenwart und Zukunft nahmen keine Rücksicht auf Parteiprogramme, Ideologien oder Tendenzen der öffentlichen Meinung. Trotz skeptischer Aspekte, wie er sie später vortrug, stellte Clement zu-
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nächst die positiven Elemente der deutschen Situation heraus: ■ Die Wirtschaft der Bundesrepublik verfügt über einen soliden Sockel an Industriebetrieben. Kein anderes europäisches Land besitzt ein ähnliches Potential. ■ Ein starker Mittelstand sorgt für stabile Verhältnisse in der Volkswirtschaft. Weltweit sind 2.800 mittelständische Betriebe führend in ihren (Nischen-) Branchen. 1.300 davon kommen aus Deutschland. ■ Die duale Berufsausbildung, um die uns viele Länder beneiden, bildet eine solide und tragfähige Brücke in das Berufsleben. In der Bundesrepublik gibt es keine Jugendarbeitslosigkeit. ■ Deutschland hat rechtzeitig Arbeitsmarktreformen durchgeführt. An erster Stelle steht die Agenda 2010 (beschlossen im Jahr 2003). Sie senkte die Forderungen an den Staat und förderte die
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Wolfgang Clement Bundesminister a.D., Ministerpräsident (NRW) a.D.
Eigeninitiative. Die Aufwendungen für die Arbeitslosigkeit sind seitdem von 90 Milliarden auf 40 Miliarden Euro im Jahr gesunken, allerdings auch durch die Verringerung der Zahl der Beschäftigungslosen von 5 Millionen auf 3 Millionen. ■ Einen überaus wichtigen Beitrag zur Stabilität haben die Tarifpartner geleistet. In keiner vergleichbaren Volkswirtschaft funktioniere die Sozialpartnerschaft so verantwortungsvoll wie in Deutschland. In Italien und in Frankreich z.B. stünden sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer noch wie zu Zeiten von Karl Marx gegenüber. Weil es in den letzten zehn Jahren praktisch keine (Netto-)Lohnerhöhung gegeben habe
und flexible Elemente (u.a. Teilzeitarbeit) entwickelt wurden, blieb die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft auch unter verschärften Weltmarktbedingungen erhalten.
Mehraufwendungen würden stattdessen dringend für Investitionen in Bildung und Infrastruktur gebraucht Clements Kritik setzte am Start der Großen Koalition ein. Er hält die von Frau Nahles vorgelegten Pläne zur Rentenreform für „grundverkehrt“. Insbesondere die Rente ab 63 behindere den notwendigen Mentalitätswandel hinsichtlich des Pensionsalters (d.h. für Rente ab 67). Die Lebenserwartung nehme ständig zu (statistisch um ¼ Jahr pro Kalenderjahr), so dass es nicht sinnvoll sei – und im Hinblick auf die demographische Entwicklung auch nicht bezahlbar –, das Rentenalter zu senken. Die Mehraufwendungen würden stattdessen dringend für Investitionen in Bildung und Infrastruktur gebraucht. Auch der vorgesehene Mindestlohn von 8,50 Euro wurde von Clement missbil-
wichtigste Aufgabe der gegenwärtigen Regierung, „die Soziale Marktwirtschaft neu zu beleben“. Er versteht darunter nicht nur eine Aktivierung des Wettbewerbs, sondern auch Fördermaßnahmen, um das Berufsleben auf Flexibilisierung einzustellen. Die digitale Revolution verändere das Arbeitsleben. Mitarbeiter müssten selbständig und unternehmerisch handeln und sich laufend neuen Herausforderungen stellen. Nachdrücklich wies Clement auf folgenschwere Defizite im Bildungsbereich hin. Seine „Anmerkungen“ waren offensichtlich (auch) geprägt durch die schwierigen Verhältnisse in seiner Heimatregion, dem Ruhrgebiet. Jährlich blieben 50.000 Kinder ohne Schulabschluss. Die dringend notwendige Abhilfe („Wir brauchen jedes Talent“) scheitere vor allem an zu geringen Investitionen für Bauten (?) und qualifiziertes Personal. Auch wäre unbeachtet, dass Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren besonders aufnahmefähig seien. Zu viele von ihnen blieben jedoch in dieser Phase bildungsfern. Fast beschwörende Form nahm die Kritik an, als Clement auf die Energiewende zu sprechen kam, die „aus den
Dr. Julia Dingwort-Nusseck und Adelheid Sailer-Schuster
Dr. Klaus von Dohnanyi Erster Bürgermeister a.D.
ligt. Schon jetzt seien höhere flächendeckende Forderungen absehbar ohne Rücksicht auf die internationale Wettbewerbssituation der einzelnen Branchen. Außerdem stelle staatlich geregelter Lohn einen gravierenden Eingriff in die Tarifhoheit der Sozialpartner dar. Es sei gefährlich, die Löhne in Deutschland vom Wettbewerb abzuschotten. Große Koalition bedeute auch große Verantwortung. Clement hält es – neben der Energiewende – für die
Fugen geraten“ sei. Zwar wäre Gabriels Eckpunktepapier im Grunde richtig, jedoch sei die bisherige Fehlsteuerung so groß, dass die Politik nicht mehr wage, wirklich klarzumachen, was die Stunde geschlagen habe. Das Durcheinander von Ideologie und planerischer Notwendigkeit berge inzwischen große Gefahren: „Man muss mit dem Hammer dazwischen gehen“. Da witterungsbedingt durch Erneuerbare Energien die lebenswichtige Versor-
gungssicherheit nicht gewährleistet werden kann, müssen konventionelle Kraftwerke als Reserve bereitstehen. Deren Dasein als Lückenbüßer sei jedoch nur mit Subventionen aufrecht zu erhalten. Umgekehrt gibt es Phasen, in denen ein Überfluss an Erneuerbarer Energie anfällt. Der überschüssige Strom, der zuvor mit 17 ct/kWh gefördert wurde, wird dann für durchschnittlich 9 ct/kWh an das Ausland abgegeben. Beide Systeme – Erneuerbare Energien und konventionelle Stromerzeugung – laufen unwirtschaftlich ne-
Das Durcheinander von Ideologie und planerischer Notwendigkeit berge inzwischen große Gefahren beneinander her. Die Stromkunden trügen hierfür gewaltige Kosten, die für Industriebetriebe existenzbedrohend und für viele private Verbraucher schmerzlich zu werden drohen (EEGUmlage). Nach Ansicht von Clement gilt es: ■ das Tempo beim Ausbau der Erneuerbaren Energien herauszunehmen, ■ die Erneuerbaren Energien nicht im bisherigen Umfang zu fördern und sie nicht vor dem Markt zu schützen, ■ die Energiewende zu europäisieren (Netze, Förderung). Im vorgegebenen Zeitrahmen konnte das Thema „Europa“ nur noch kurz zur Sprache kommen. Clement beklagte den Mangel an Orientierung. Er forderte, die Kompetenzen der EU auf klar definierte Felder zurückzuführen: Wirtschaft und Finanzen, Infrastruktur und Energie, Zuwanderung, Sicherheit und Außenpolitik. Ansonsten solle das Prinzip der Subsidiarität oberstes Gebot sein. Altbürgermeister Klaus v. Dohnanyi verschärfte in der Diskussion diese Auffassung noch. Er hielt bereits eine gemeinsame europäische Wirtschaftspolitik für undurchführbar. Vor allem aber sei die Sozialstruktur in den europäischen Staaten nicht zu ändern. Die EU müsse stattdessen dem Unterschied der Kulturen wesentlich mehr Raum geben, was eine radikale Subsidiarität bedinge. He
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Vortragsveranstaltung am 28. Februar
»Fördern Sie die Rebellen und entwaffnen Sie die Ewiggestrigen«
Rebellen fördern Von einer Wahlbeteiligung von bis zu 80 Prozent können andere nur träumen. Die Betriebsratswahlen, die immer im Jahr der Fußballweltmeisterschaft in der Zeit vom 1. März bis 31. Mai stattfinden, haben also ein hohes Mobilisierungspotenzial. Grund genug, die Macht der Betriebsräte nicht nur zu akzeptieren, sondern sie – konstruktiv – im Unternehmen zu nutzen. Immerhin vertreten die Betriebsräte die Interessen von etwa 40 Prozent aller Arbeitnehmer. In ihrer „Sandwich-Position“, wie Thomas Fiebig, Institut für Personalmanagement und Mitbestimmung, die Stellung zwischen Geschäftsleitung und Belegschaft nennt, können sie verschiedene strategische Rollenmuster einnehmen: Von Konfrontation bis hin zum Co-Management. In einer Welt dynamischer Unternehmensentwicklungen, in der in immer kürzeren Abständen strategische Entscheidungen zu treffen sind, bedeutet eine Konfrontationsstrategie vor allem Ressourcenverschwendung. Wie es dazu kommt, dass solche Grundmuster eingenommen werden und wie die Parteien sich aus ihnen lösen können, war Gegenstand des Vortrags am 28. Januar vor Mitgliedern des Wirtschaftsrats in der Landesgeschäftsstelle.
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Fiebig entwickelt darin zehn Gedanken, mit deren Hilfe in einem Unternehmen das Verhältnis der Sozialpartner analysiert, Probleme identifiziert und Konflikte minimiert werden können. Am Anfang steht – neben der Akzeptanz und Kenntnis der Rechte der Betriebsräte – die Schaffung klarer Zuständigkeiten und Verfahren. Dabei stellt Fiebig nicht auf formale Prozesse ab, die oft lähmende Wirkung entfalten können. Vielmehr ist ein natürliches dynamisches Zusammenwirken aller Beteiligten einer von vielen Erfolgsfaktoren. Zu häufig sind die Sozialpartner in alten Konflikten und längst überkommenen Rollenmustern verhaftet. Eine konsequente Fokussierung auf gemeinsame Ziele kann zu neuen Rollen führen, kann „sozialen Architekten“ statt formalen Autoritätspersonen mit
Landesverband Hamburg | Ausgabe März 2014
Dr. Thomas H. Fiebig Institut für Personalmanagement und Mitbestimmung
ihren überkommenen Ritualen das Feld überlassen. „Fördern Sie die Rebellen und entwaffnen Sie die Ewiggestrigen“, rät Fiebig. Allerdings: Die politischen Rahmenbedingungen und das gültige Betriebsverfassungsrecht sind von dem Geist des modernen Sozialpartnermanagement noch nicht erfasst. Hier könnte ein lohnenswertes Engagement der Unternehmensverbände liegen – ganz nach dem Motto: „Es kommt nicht darauf an, die Zukunft vorherzusagen; es kommt darauf an, auf die Zukunft vorbereitet zu sein.“ Die Präsentation von Dr. Thomas H. Fiebig finden Sie im internen Mitgliederbereich auf unserer Homepage. BN
Wirtschaftsrat im Dialog
€ €€ EEG – marktwirtschaftlich ausgestalten
Die Veranstaltungsreihe „Wirtschaftsrat im Dialog“ bietet unseren Mitgliedern die Möglichkeit, sich in kleinem Kreis an einem zwanglosen Gespräch mit namhaften Persönlichkeiten aus Politik oder Wirtschaft zu beteiligen. Am 3. März hatte der Landesverband hierzu Frau Dr. Herlind Gundelach MdB in das Hotel Atlantic geladen.
Dr. Herlind Gundelach MdB Senatorin a.D.
Die frischgebackene Bundestagsabgeordnete ist den Hamburgern in guter Erinnerung als Senatorin für Wissenschaft und Forschung unter Ole v. Beust. Zuvor war sie bereits vier Jahre (20042008) Staatsrätin in der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt. Aus ihrem langen politischen Berufsweg, der 1981 begonnen und sie in Ministerien in Bonn, Wiesbaden und Berlin geführt hatte, kam an diesem Abend vor allem die dabei gesammelte, langjährige Erfahrung mit den Problemen der Energiepolitik zur Geltung. Konsequenter Weise ist Frau Gundelach jetzt Mitglied des Bundestagsausschusses für Wirtschaft und Energie. Da der unbefriedigende Zustand der Energiewende inzwischen unstrittig ist, setzte sich Frau Gundelach zunächst mit dem ersten Reformprojekt der neuen Regierung auseinander, der Novelle des Erneuerbare-EnergienGesetzes (EEG). Sie sieht in dem in der Bundesregierung noch nicht abgestimmten Gesetzentwurf einige Schwachstellen. Vor allem bemängelt
sie, dass die Verpflichtung zur Direktvermarktung der Erneuerbaren Energien zu zögerlich angegangen wird. Auch sei zu überlegen, ob die Förderung der Erneuerbaren Energien nicht in einen neuen Rechtsrahmen eingebunden werden könnte mit dem Ziel, die schon aufgelaufenen Belastungen durch das EEG auf Dauer zu mildern. Denn einer der Pferdefüße der derzeitigen Regelung liege in der langen und vermeintlich unveränderbaren Dauer und Höhe der Umlagen nach dem EEG. Das Gesetz stammt aus dem Jahr 2001 und wurde von dem damaligen Bundesumweltminister Jürgen Trittin gegen den massiven Widerstand der Union und der von ihr regierten Länder in Bundestag und Bundesrat durchgesetzt. Frau Gundelach fürchtet, dass sich Minister Gabriel angesichts starker Widerstände sowohl aus den Reihen der betroffenen Industrien und Verbände, aber auch aus den Reihen der Koalition selber nur zögerlich an entsprechende Änderungen heranwagt. Das Thema „Besondere Ausgleichsregelung“ wurde an dem Abend nicht vertieft, es bestand jedoch Einvernehmen, dass im Interesse der Sicherung des Industrie- und Wirtschaftsstandortes Deutschland hier auch weiterhin Erleichterungen Platz greifen müssen. Frau Gundelach vertrat die Auffassung, dass Brüssel mit Blick auf das gegen Deutschland angestrengte Verfahren umso gesprächsbereiter sei, je markt-
wirtschaftlicher das neue EEG ausgestaltet würde. Ferner sei für das Gelingen der Energiewende die Einbeziehung des Wärmemarktes notwendig, in dem noch große Potentiale zur Energieeffizienz liegen, die weitere Forschungsförderung im Bereich Energieeffizienz und neue Technologien, hier vor allem von Speichertechnologien, um den unsteten Energiefluss beherrschbar zu machen. Die großtechnische Verwertbarkeit der bisherigen Ergebnisse brauche nach Ansicht der Kennerin aber noch einige Zeit. Das Gespräch mit Frau Gundelach beschränkte sich nicht nur auf Energiefragen. Aus ihrer Sicht bedarf auch die Verkehrspolitik im Norden noch erheblicher gemeinsamer Anstrengungen. Hier müssten sich die norddeutschen Länder auf prioritäre Maßnahmen verständigen, wenn sie bei der Verteilung der Mittel nicht im Bund hinten runter fallen wollten. Für die Verwirklichung der gesamten Ahrensburger Liste sei im Haushalt vermutlich nicht ausreichend Geld vorhanden. Aus dem Kreis der Teilnehmer wurden noch weitere Themen angesprochen (z.B. die Arbeitsbedingungen im Bundestag), die Frau Gundelach ohne Schnörkel und Umschweife beantwortete. Insgesamt bot der Abend einen Gewinn an direkter Information aus kundiger Hand, unabhängig vom Großangebot der Medien. He
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Berichte aus dem Jungen Wirtschaftsrat
J U N G E R W I RTS C H A F TS R AT
Jahresauftakt: Die Verbindung von Ökonomie und Ökologie – Positive Beispiele aus der Wirtschaft Am 23. Januar 2014 trafen sich die Mitglieder des Hamburger Jungen Wirtschaftsrats und des Ordentlichen Verbandes in den Räumlichkeiten der Luther Rechtsanwaltsgesellschaft mbH zu einer nachdenklichen und lebendigen Diskussion mit Herrn Eberhard Brandes, Geschäftsführer des WWF Deutschland (World Wildlife Fund for Nature). Zunächst führte Dr. Gernot-Rüdiger Engel, Experte für Umweltrecht, in das Thema des Abends am Beispiel einer Papierfabrik ein, die sich Mitte der 70er Jahre entschieden hatte, die Themenfelder Ökologie und Ökonomie zusammen zu führen. Die Umstellung auf eine energieeffiziente, emissionsarme und ressourcenschonende Herstellung von Recyclingpapier führte bereits in den 80er Jahren zur Zertifizierung mit dem Verbraucherschutzzeichen „Blauer Engel“. Das Unternehmen hat bewiesen, dass man auch mit ökologischer Verantwortung erfolgreich, vielleicht sogar erfolgreicher sein kann. Auch Eberhard Brandes vertritt die Meinung, dass Ökologie und Ökonomie sich nicht widersprechen müssen. Im Gegenteil, es bedingt sich sogar selbst, man muss nur richtig rechnen! Die Natur hat uns gelehrt, dass Input und Output ohne ökologisches Zusammenspiel nicht möglich sind. Der Elefant beispielsweise transportiert auf seiner Wanderung verschiedene Baumsamen durch die Steppe und wird daher auch als Architekt der Savanne tituliert. Der WWF ist eine der größten Naturschutzorganisationen der Welt und mit über 5 Millionen Förderern in über 100 Ländern aktiv. Das globale Netzwerk des WWF engagiert sich
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dafür, das Leitbild der biologischen Vielfalt zu bewahren und somit zu gewährleisten, dass auch zukünftig der Mensch und die Natur in Harmonie leben können. Bei dem Konzept „living one planet“ spielt der ökologische Fußabdruck eine große Rolle. Dabei wird die Fläche auf der Erde, die notwendig ist, um den Lebensstandard eines Menschen dauerhaft zu ermöglichen, berechnet. Brandes führt das Beispiel eines deutschen Lebensmittelhändlers an, der gemeinsam mit dem WWF daran arbeitet, diesen Fußabdruck deutlich zu reduzieren, indem er mit Ressourcen wie Wasser und Energie schonender umgeht und in seinem Sortiment den Anteil umweltverträglicher Produkte erhöht. Beim Thema nachhaltige Fischerei führte die Zusammenarbeit der beiden Partner dazu, dass ein Großteil der Eigenmarkenprodukte des Einzelhändlers mit Wildfisch inzwischen aus bestandserhaltender und umweltschonender Fischerei stammt. Neben der ressourcenschonenden Produktion sollen auch die Verbraucher motiviert werden, sich für nachhaltige Produkte zu entscheiden. Dies wird durch klare Kennzeichnung und verstärkte Wer-
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bung für Nachhaltigkeit erreicht. Ein weiteres Beispiel ist eine namhafte Brauerei, die erkannt hat, dass die Themen Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Energiewende zusehends an Bedeutung gewinnen. Mit einem speziellen Regenwald-Projekt wurden 4 Millionen Euro für den Schutz des Regenwaldes im Kongo erzielt und zeitgleich konnte die Brauerei durch diese Werbekampagne den Umsatz deutlich steigern. Dieses Beispiel verdeutlicht, dass man globale Verantwortung übernehmen kann und, wenn man dabei auch effizient wirtschaftet, durchaus ökonomisch und ökologisch erfolgreich sein kann. In der anschließenden Diskussion wurden neben den genannten positiven auch negative Beispiele angebracht. Durch die Beiträge von Dr. Gernot-Rüdiger Engel und Eberhard Brandes ist deutlich geworden, dass es noch ein weiter Weg ist, bis die Ökologie in Unternehmen einen ähnlich hohen Stellenwert wie die Ökonomie einnehmen wird. Allerdings gibt es immer mehr Unternehmen, die sich dieser Verantwortung bewusst sind und sich der Thematik ernsthaft annehmen. Anja Halfkath
Kamingespräch mit Dietrich Wersich MdHB Nachdem das neue Veranstaltungsformat „Kamingespräch“ im Oktober 2013 mit Abendblatt-Chefredakteur Lars Haider sehr erfolgreich gestartet ist, war der Gesprächspartner im zweiten Kamingespräch Dietrich Wersich MdHB, Senator a.D. und Vorsitzender der CDU-Bürgerschaftsfraktion. Auf besonderes Interesse stieß der politische Karriereweg des heutigen Oppositionsführers. Wie in jedem Beruf gehört auch in der Politik viel Fortune zum Erfolg. Allerdings funktioniert der Politikbetrieb nach anderen Gesetzmäßigkeiten, als ein Unternehmen. Die aktuelle politische Lage beschrieb Wersich anhand zahlreicher Beispiele als weitaus weniger positiv, als
Dietrich Wersich MdHB mit Mitgliedern des Jungen Wirtschaftsrates
sie unmittelbar wahrgenommen wird. Dass Hamburg Nehmerland im Länderfinanzausgleich geworden ist, sei hier ein deutliches Warnsignal. Zudem beklagte der Fraktionsvorsitzende das völlige Fehlen eines Gesamtkonzepts. Der Senat habe keine Vision für die Zukunft der Stadt. Die SPD sei mit Wahlversprechen angetreten, die der Senat ein Jahr vor Ende der Legislaturperiode noch nicht umgesetzt habe. Im Wahlkampf geht es der Opposition darum, die Schwächen des Senats darzulegen und mit eigenen Konzepten eine bessere Alternative zu präsentieren. Die Mitglieder des Jungen Wirtschaftsrats diskutierten umfassend mit Dietrich Wersich, wo er das Wählerpo-
tential der Zuwanderer einordnet. Ob dieses Potential der CDU zugutekommt, hängt am Ende auch davon ab, wie die Parteien sich im Wahlkampf präsentieren. Neben den klassischen Wirtschaftsthemen waren außerdem Fragen der „Jungen Generation“ von hohem Interesse. Wie fördert die Partei Nachwuchskräfte, damit sie auch in Zukunft die Chance hat, wieder eine regierungsfähige Mannschaft zu stellen. Am Ende des Abends hatte der Junge Wirtschaftsrat einen exklusiven und umfassenden Einblick in die Oppositionsarbeit und auch darin, was ein Jahr vor Ende der Legislaturperiode im Hinblick auf die Bürgerschaftswahl 2015 zu tun ist. Florian Eilken
Dr. Thomas H. Fiebig ist neuer Landesgeschäftsführer „Bewährtes erhalten und Neues schaffen“, unter diesem Motto hat Dr. Thomas H. Fiebig am 17. Februar seinen Dienst in der Landesgeschäftsstelle angetreten. Nach seiner Auffassung stehen die Verbände, so auch der Wirtschaftsrat, heute vor größeren Herausforderungen als je zuvor. Individualisierung und Digitalisierung sind wesentliche Eckpunkte eines kontinuierlichen gesellschaftlichen Wandels in den letzten Jahren. Die Mitgliedschaft in einem Verband ist heute nicht mehr so selbstverständlich wie früher. Auch die Mitgliedschaft im Wirtschaftsrat unterliegt einer Aufwand-Nutzen-Rechnung und steht im Wettbewerb zur Mitgliedschaft in konkurrierenden Verbänden oder in lockeren Netzwerken.
Auch die Diversifizierung der beruflichen Entwicklung, die Pluralität von Arbeitsstilen und Arbeitsverdichtungen tragen dazu bei, dass Verbandsarbeit nicht mehr den Stellenwert unternehmerisch denkender und handelnder Akteure hat. Partizipation soll heute eher punktuell, kurzfristig und möglichst verpflichtungsfrei sowie themenbegrenzt ausgeübt werden. Diese Herausforderungen gilt es zu antizipieren und zu managen. Ein lebendiger Wirtschaftsrat braucht mehr Frauen, mehr jüngere Mitgliedern, mehr internationale
Geschäftsführungen und mehr Vielfaltbiografien – ohne dabei auf Erfahrung und Tradition zu verzichten. Das Team der Landesgeschäftsstelle hat dabei als zentrale Aufgabe, die politische Arbeit des Landesvorstandes und der Landesfachkommissionen in bestmöglicher Weise zu unterstützen und auf diese Weise den Wirtschaftsrat attraktiv zu machen, um im Wettbewerb der Verbände mehr Aufmerksamkeit zu gewinnen. Dr. Thomas Fiebig bringt vielfältige Erfahrung aus dem Bereichen Recht, Politik und Kommunikation mit. Zu seinem Profil gehört Unternehmensführung ebenso wie Verbandsarbeit. Er konnte diese Erfahrungen gewinnen in der Energiewirtschaft, Telekommunikation und Beratung. Berufliche Stationen waren EWE TEL, Hansenet, Vattenfall und PreussenElektra. Prof. Dr. Jörg F. Debatin
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Neues aus dem Landesverband
I N FOS AUS DER L AN DESGESC HÄFTSSTELLE HA MBU RG IM ÜBRIGEN ... … finden Sie die Ergebnisse der Vorstandswahl vom 25. März auf unserer Homepage unter der Rubrik Pressemitteilungen. … wären wir Ihnen sehr dankbar, wenn Sie der Geschäftsstelle mitteilen würden, wenn Sie an einer Veranstaltung nicht teilnehmen können, zu der Sie sich zuvor angemeldet haben. Der Anmeldestand ist für die weitere Planung Grundlage der Kostenkalkulation. Eine erhebliche Differenz zwischen Anmeldungen und Teilnehmern erschwert die Planung und führt zu unnötiger Kostenbelastung. … ist Herr Fabian Vidacek noch bis Ende April als Praktikant in der Landesgeschäftsstelle tätig. Herr Vidacek ist 23 Jahre alt und studiert Politikwissen-
schaften in Trier. Nach seinem Praktikum wird er seine Bachelor-Arbeit fertig stellen. … ist die erste Ausgabe des Jahres 2014 der richtige Zeitpunkt, die äußere Gestaltung unseres Mitgliederjournals zu verändern. Wir freuen uns sehr über Ihr Feedback – selbstverständlich auch zu den redaktionellen Beiträgen. Schicken Sie uns einfach eine E-Mail an LVHH@wirtschaftsrat.de oder rufen Sie uns an.
Wirtschaftstag begonnen, der im Herbst 2015 in Lübeck stattfinden wird. Für Sie ist dieser Wirtschaftstag eine ideale Gelegenheit, Ihr Unternehmen zu präsentieren. Für nähere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. ... mussten wir wegen des Wirtschaftstags am 3. Juli in Berlin unser DerbyMeeting vom 2. auf den 8. Juli verlegen.
... freuen wir uns, dass wir Ihnen die Gelegenheit zum Gespräch mit dem japanischen Botschafter in Deutschland, Herrn Takeshi Nakane, am 7. März geben konnten und dieses Angebot auch gerne angenommen wurde. ... haben wir bereits mit den Vorbereitungen zum nächsten Norddeutschen
Brigitte Nolte
E I N E R FA H R U N G S B E R I C H T Karin Karakaya, 23 Jahre alt und Studentin der Politikwissenschaften in Mainz, war vom 13. Januar bis 21. Februar als Praktikantin in der Landesgeschäftsstelle tätig. Nach Frau Karakaya werden in diesem Jahr noch weitere Studenten beim Hamburger Wirtschaftsrat Verbandsarbeit an der Schnittstelle von Wirtschaft und Politik kennen lernen. Wir wollten von Frau Karakaya wissen, welchen Eindruck sie aus Hamburg mitnimmt. Ein Praktikum beim Wirtschaftsrat – wie kommt man dazu? Als Studentin kurz vor dem Bachelor treibt einen natürlich die Frage, welchen beruflichen Weg man nun genau einschlagen will. Praktika bieten hier die hervorragende Möglichkeit Einblicke in die Praxis zu gewähren, um das theoretische Wissen anzuwenden. So hat mir der Wirtschaftsrat einen idealen Einblick in die Verbandsarbeit gegeben und mir gezeigt, wie vielseitig diese sein kann. Und wie hat es Ihnen in Hamburg gefallen? Mir hat meine Zeit beim Wirtschaftsrat in Hamburg sehr gut gefallen. In meinem Studium habe ich bereits einige Kurse zur Wirtschaftspolitik belegt
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Karin Karakaya Praktikantin in der Landesgeschäftsstelle
und konnte mich dadurch theoretisch mit einigen Themengebieten auseinandersetzen. Durch die Einblicke, die mir der Wirtschaftsrat ermöglicht hat, fühle ich mich in meinem Interesse diesbezüglich bestätigt. Weiterhin habe ich mein Wissen über Verbände maßgeblich erweitern können, und das aufgrund der praktischen Erfahrung, mehr kann man kaum erwarten. Welche Erkenntnisse ziehen Sie aus Ihrem Praktikum? Da ich noch nie zuvor in Hamburg war, bestand für mich hier die besondere Herausforderung in einer mir fremden Stadt den Verband angemessen zu unterstützen. Doch jegliche Sorgen diesbezüglich waren unbegründet. Der Landesverband bietet die besten Voraussetzungen für einen Praktikanten praxisorientiert zu arbeiten und die alltäglichen Arbeitsprozesse zu begrei-
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fen. Durch die vielfältigen Arbeitsgebiete habe ich in meiner Zeit hier viel gelernt und auch erkannt, welche Aufgaben und Themen für mich persönlich von Interesse sind und welche nicht, denn auch das ist sehr wichtig. Was war Ihr Eindruck von den Veranstaltungen? Die exklusiven Veranstaltungen des Wirtschaftsrates sind besonders in Hamburg sehr informativ und spannend. Insbesondere die Veranstaltung mit Wolfgang Clement hat mir sehr gut gefallen. Der hochinteressante Vortrag zu der aktuellen Lage Deutschlands und Europas und dem umfassenderen Wissen Clements aus Kreisen, die einem sonst verborgen bleiben, machen die Veranstaltungen im Wirtschaftsrat speziell. Durch die vielen verschiedenen Menschen, die man auf allen Veranstaltungen trifft, werden einem auch die Möglichkeiten bewusst, die einem bevor stehen. Besonders haben mir auch die Veranstaltungen des Jungen Wirtschaftsrates zugesagt. Es ist interessant mit Mitgliedern zu sprechen, die vor einigen Jahren selbst noch in der Position waren sich zu fragen, wohin es sie schlägt. Hier findet ein Austausch statt, den man in der Universität nicht erfahren kann.
Vorschau Landesverband Hamburg
BITTE VORMERKEN: 6. Mai 2014 Veranstaltung im Rahmen der Europawoche
26. Mai 2014 Golfturnier des Wirtschaftsrates im Club Hamburger Walddörfer
V E R A N S TA LT U N G S V O R S C H A U VERANSTALTUNGEN 15. April 2014 Michael Eggenschwiler Vorsitzender der Geschäftsführung, Flughafen Hamburg GmbH 6. Mai 2014 Podiumsdiskussion mit Dr. Hans-Gert-Pöttering MdEP Präsident des Europäischen Parlaments a.D., Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung sowie Dr. Roland Heintze MdHB Kandidat für die Europawahl 10. Juni 2014 Lutz Marmor NDR-Intendant und ARD-Vorsitzender
POLITISCHES FRÜHSTÜCK 9. April 2014 Ove Saffe, Geschäftsführer SPIEGEL-Verlag Rudolf Augstein GmbH & Co. KG 14. Mai 2014 Dr. Peter Ramsauer MdB Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft und Energie Bundesminister a. D.
8. Juli 2014 Derby-Meeting
6. Juni 2014 Bernd Aufderheide Vorsitzender der Geschäftsführung Hamburg Messe und Congress GmbH
JOUR FIXE (nur für Mitglieder) 10. April 2014 Serge Lavroff, Französischer Generalkonsul in Hamburg 22. Mai 2014 Dr. Andreas Meusch, Techniker Krankenkasse 12. Juni 2014 Thilo Kleibauer MdHB
„Jeder erwartet vom Staat
Sparsamkeit im allgemeinen und Freigiebigkeit im besonderen.“
Sir Anthony Eden
Foto: Andreas Weiss
Nachlese
WR IM DIALOG (nur für Mitglieder) 8. Mai 2014 Katja Suding MdHB 23. Juni 2014 Dr. Eva Gümbel MdHB
JUNGER WIRTSCHAFTSRAT 14. Mai 2014 Kamingespräch mit Michael Westhagemann CEO Region Nord, Siemens AG 21. Mai 2014 und 16. Juli 2014 Beirat des Jungen Wirtschaftsrates: Hamburger Dialog
Bitte notieren Sie: Der Wirtschaftstag findet am 3. Juli 2014 in Berlin statt. Änderungen vorbehalten
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Neues aus den Landesverbänden
WIR BEGRÜSSEN ALS NEUE MITGLIEDER IN DEN LANDESVERBÄNDEN HAMBURG UND SCHLESWIG-HOLSTEIN Zorosch Aziz Dr. Kay Dahlke Geschäftsführer / Managing Director Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG Philip Dehn (JWR) J.J. Darboven GmbH & Co. KG Jasmin Etezadzadeh Geschäftsführung / Trainer / Opernsängerin Akademie der Stimme Dr. Anke Frieling Geschäftsführerin Pyramidiam GmbH Michael-Gerrit Günther (JWR) Geschäftsführender Gesellschafter Günther & Günther GmbH Immobilienbüro / Hamburg
Dietrich Austermann Minister a.D. , Pressesprecher der Volksinitiative „A 20 – sofort!“ Itzehoe BETH Filter GmbH Lübeck Mario Biedermann (JWR) Abteilungsdirektor Private Banking Nord, Donner & Reuschel AG Kiel Dr. Thies Boysen Geschäftsführer Senator Beteiligungen GmbH Lübeck Marcus Burmeister Geschäftsführender Gesellschafter MEBUC GmbH Schülp
Birgit von Have Geschäftsführende Gesellschafterin Von Have Projekt GmbH
Dr. Thomas Ebel Geschäftsführender Gesellschafter FTCAP GmbH Husum
Anneke Hines Director M & A / Prokuristin SOLLORS & CO. (GmbH & Co. KG) Beratung.Beteiligungen.
Jörn Engler Theologischer Vorstand Stiftung Diakoniewerk Kropp
Joachim Hädel
Dr. Jens Finnern Geschäftsführender Gesellschafter MS Management Systems GmbH Unternehmensberatung Neumünster
Steffen Kahl Geschäftsführender Gesellschafter brandrelation consulting gmbh & co. kg / Hamburg Dr. Angelika Kempfert Staatsrätin Joachim Klopsch Geschäftsführer Havas PR Hamburg GmbH Gisela-Elsita Rittberger Barbara Schmitt Olaf C. Völker Leiter Vermietung Deutsche Immobilien Development GmbH
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Lars Grebien Leiter Vertrieb BETH Filter GmbH Lübeck Lenka Hansen-Mörck Inhaberin Historischer Krug Oeversee Oeversee Wolfgang Hauschildt Finanzvorstand Stiftung Diakoniewerk Kropp Birk Heinrich Geschäftsführer HELIOS Klinik Schloss Schönhagen GmbH Ostseebad Schönhagen
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HELIOS Klinik Schloss Schönhagen GmbH Ostseebad Schönhagen Tobias Frederik Langer (Dipl.-Ing.) Geschäftsführer Logstor Deutschland GmbH Handewitt Logstor Deutschland GmbH Handewitt Jens Ohde Geschäftsführer GAB – Gesellschaft für Abfallbehandlung GmbH Kummerfeld Nis Richard Richardsen Geschäftsführender Gesellschafter Holzhäuser & Zimmerei Richardsen GmbH Langenhorn Sven Roßmann Personalvorstand Stiftung Diakoniewerk Kropp Hendrik Schwarz Geschäftsführender Gesellschafter Friesenkrone Feinkost Heinrich Schwarz & Sohn GmbH & Co. KG Marne Dr. Volker Skwarek Leiter Vor- und Elektronikentwicklung Hella Fahrzeugkomponenten GmbH Bremen Uwe Jörg Stamm Geschäftsführender Gesellschafter BETH Filter GmbH Lübeck Sylva Viebach Geschäftsführerin LIEMAK GmbH Hannover Stiftung Diakoniewerk Kropp Worlée-Chemie GmbH Hamburg
Landesverband Schleswig-Holstein
Das neue Tariftreue- und Korruptionsregistergesetz höhlt unseren Rechtsstaat aus
D
Dr. Philipp Murmann MdB Landesvorsitzender Schleswig-Holstein
er Pulverdampf um die Verhandlungen des Koalitionsvertrages in Berlin hat sich inzwischen verzogen und gibt den Blick frei auf ein Vertragswerk, das uns aus unternehmerischer Sicht einige Sorgen bereitet: Auf der einen Seite werden die in den letzten Jahren im Bundeshaushalt erarbeiteten Spielräume jetzt für zusätzliche Rentenversprechen eingesetzt, und auf der anderen Seite bleiben die für uns im Norden besonders wichtigen Investitionsmittel für den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur deutlich unter unseren Erwartungen. Umso wichtiger wird es sein, die Koalitionspartner im Rahmen unserer Arbeit im Wirtschaftsrat im Weiteren davon zu überzeugen, daß funktionstüchtige Verkehrswege nicht nur für Schleswig-Holstein existentiell sind, sondern für die gesamtdeutsche Exportwirtschaft. Vor diesem Hintergrund sollte die Landesregierung die Planung für die A 20 endlich mit maximalem Einsatz vorantreiben. Investitionen in die Planung lösen erfahrungsgemäß Investitionsmittel in zehnfacher Höhe aus. Der Verein BUND Schleswig-Holstein und die Grünen legen mit ihrem fortgesetzten Widerstand gegen einen Ausbau der A 20 die Axt an den zukünftigen Wohlstand unserer Region. Derweil wird das Netz an bürokratischen Regulierungen im Land Schleswig-Holstein enger gezogen – ohne große Rücksichtnahme auf das Konzert warnender Stimmen aus der Wirtschaft. So macht sich angesichts eines jetzt zum Vollzug anstehenden Tariftreue- und Korruptionsregistergesetzes
sowohl bei den Behörden als auch der bietenden Wirtschaft zunehmend Ratlosigkeit breit. Die im Vollzug auftretenden Fragen haben das Zeug dazu, den Wettbewerb um öffentliche Aufträge unserer Kommunen zum Erliegen zu bringen und den Rechtsstaat in der Wahrnehmung der Akteure nachhaltig auszuhöhlen. Aber damit offenbar noch nicht genug: Der Entwurf zu einem neuen Denkmalschutzgesetz sieht jetzt vor, zigtausend vermeintliche Denkmäler im Land ohne Widerspruchsrecht eintragen zu lassen und die Kontrolle gegen Veränderungen an diesen Gebäuden über ein Verbandsklagerecht zu bewehren – eine lähmende Mischung für Unternehmen, die sich am Standort baulich modernisieren oder erweitern möchten. Vor diesem Hintergrund kann man wohl nur froh sein, daß die Europapolitik endlich auch in Deutschland maßgeblich an Bedeutung gewonnen hat. Angesichts der enormen Herausforderungen, die auch außenpolitisch mit dem zukünftigen Schicksal der Ukraine verknüpft sind, sollten wir im Zuge der bevorstehenden Wahlen mit dafür sorgen, daß der deutsche Einfluß in Europa nicht durch ein vermehrtes Auftreten von Splittergruppen geschwächt wird.
Dr. Philipp Murmann
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Kamingespräche
Kamingespräche nach der Bundestagswahl Um den neuen Koalitionsvertrag einzuordnen und im Zuge der innerverbandlichen Meinungsbildung die Ziele für die weitere Arbeit im Wirt-
Sektion Neumünster
schaftsrat festzustecken, wurde in einer Reihe sogenannter Kamingespräche ein offener Diskurs mit unseren Bundestagsabgeordneten geführt: Mit dem neuen Abgeordneten Mark Helfrich MdB in der Sektion Dithmarschen am 23. Januar 2014, mit unserem Landesvorsitzenden und Abgeordneten Dr. Philipp Murmann MdB in der Sektion Neumünster am 24. Januar 2014 und schließlich mit dem Abgeordneten Dr. Ole Schröder MdB in der Sektion Pinneberg am 6. Februar 2014.
Sektion Pinneberg
Weichen stellen für den Sprung über die Elbe! Wer sich über den Tagungsort informiert, erfährt auf der Internetseite des Hotels: „Pinneberg liegt verkehrsgünstig am Nordwestrand von Hamburg, knapp 20 Autominuten entfernt.“ So die Theorie. Am Tag der Einladung sind es schon einmal acht Kilometer Stau, die aus 20 Minuten Anfahrt eine Stunde machen. 20 Gäste haben sich aufgemacht, um von Dr. Ole Schröder (CDU), Mitglied des Bundestages und gut informiert
halb des nächsten Tages just in time. Nicht überraschend deshalb, daß das Thema Ausbau der A 20 und Sanierung (und Ausbau) der A 7 ganz oben auf der Sorgenliste der Teilnehmer der Veranstaltung steht. Sorgen, die Schröder, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister des Innern, kennt. „Während in Mecklenburg-Vorpommern 300 Kilometer Autobahn fertig gestellt werden, schaffen wir in Schleswig-Holstein gerade einmal deren 30. Und die Autobahn endet bei uns in einem Mauseloch“, so Schröder. Liegt es an den Kosten? Nach Schröders Meinung nicht vorrangig. „Es sind vor allem die Planungskapazitäten, die den Eng-
Kaminabend der Sektion Pinneberg mit dem Abgeordneten und parlamentarischen Staatssekretär Dr. Ole Schröder MdB (stehend) im Cap Polonio
v.l. Peter Preuß (Preuss Messe Bau), Sektionssprecher Jens Sander (Sander Baumschulen), Prof. Dr. Heinz Dressel im Gespräch mit Paul Wehberg (A. Beig Druckerei und Verlag) über die Auswirkungen des Mindestlohns im Bereich der Zeitungszusteller.
über die Vorhaben in den nächsten Jahren, zu erfahren, wie es für die Region Pinneberg bestellt ist. Gute Erreichbarkeit ist nämlich hier vor allem ein wichtiges Thema: Lebensmittelproduzenten, Logistiker, Hersteller diverser Erzeugnisse sind darauf angewiesen, zuverlässig ihre Produkte auszuliefern – oft inner-
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paß bilden“, sagt er. „Im Planungsamt sind nicht alle Stellen besetzt, und etliche Mitarbeiter sind derzeit mit der Planung der Stromtrasse beschäftigt.“, ergänzt Dr. Bertram Zitscher, Landesgeschäftsführer des Wirtschaftsrates Schleswig-Holstein, und erntet ein zustimmendes Nicken Schröders.
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Martin Krumm (li, Krummweb) moderierte das Kamingespräch der Sektion Neumünster am 24. Januar 2014 mit unserem Landesvorsitzenden und Abgeordneten Dr. Philipp Murmann MdB, das im offenen Diskurs interessierte Fragen zum Koalitionsvertrag geklärt hat
Am Rande der Meinungsbildung zu den Beschlüssen der Großen Koalition: Gerd Grümmer (li) und Wolfgang Voß (Voß & Voß GmbH) beim Kamingespräch der Sektion Neumünster.
Der Abgeordnete gibt einen kurzen Überblick über Themen wie NordOstseekanal („fünf SPD-Minister und nichts passiert“), oder den geplanten kommunalen Finanzausgleich, der Gelder umverteilen möchte von der Fläche in die Städte und dabei nicht berücksichtigt, die Ursachen für die enorme und steigende Verschuldung der Städte zu ergründen und zu regeln. Weitere Themen: Mindestlohn, Familienpolitik, Mütterrente und Arbeitsmarkt inklusive Migration und Digitale Transformation der Behördendaten: „Das sind wir im Lande ganz hintenan und sollten uns Süddeutschland als Vorbild nehmen“, so Schröder. Last not least: Datensicherheit: „Lassen Sie ihren Laptop zu-
hause, wenn sie in bestimmte Länder fahren“, beschwört Ole Schröder seine Zuhörer, die Gefahr des Datendiebstahls sei enorm – und bilde auch für mittelständische Unternehmen eine existentielle Gefahr. Einig sind sich die Gäste, daß die Einführung des Mindestlohnes keine so gute Idee war. Die Industrie treffe die Problematik weniger, auch der Raum Pinneberg sei kaum betroffen, so schildert es Gastgeber Jens Sander, Sektionssprecher Pinneberg. Denn in diesen Bereichen werde sowieso über dem Mindestlohn gezahlt. Härter betroffen seien allerdings die Bereiche kommunale Pflegekräfte und Touristik. Christoph Prinz zu SchleswigHolstein gibt zu bedenken, daß gerade
in letzterem Bereich Menschen tätig seien, die mit dem Hintergrund einer geregelten Rente oder Pension noch etwas hinzuverdienen möchten. Beispiel: Pensionierte Marineoffiziere führen durch das Schloß Glücksburg. Für deren aktuelle Arbeitgeber bedeute der Mindestlohn eine nicht zu bewältigende, finanzielle Belastung. Der kulturelle Bereich sei schon jetzt kaum kostendeckend zu fahren. Und: „Was nützt uns ein Mindestlohn, wenn wir die Ware nicht vom Hof bekommen“, fragt Peter Preuß, Geschäftsführer Gesellschafter des weltweit ersten Messeunternehmens und leitet wieder hinüber zur Infrastrukturdebatte. „Baut die A 7 nicht aus,
denn dann geht hier gar nichts mehr“, so die Meinung von Hendrik Schwarz, Inhaber der nahrungsveredelnden Friesenkrone Feinkost Heinrich Schwarz GmbH & Co. KG (Marne in Dithmarschen) in vierter Generation. Das sei wie eine Operation am offenen Herzen. Was gebaut werde, entscheide allein das Land Schleswig-Holstein, so Schröder, in erster Linie dessen Verkehrswegeplan. „Das Land muß die Mittel unbedingt anmelden“, fordert Schröder auf, aus den Reihen der Gäste kommt das Signal: Druck erhöhen, Planungsstellen besetzen und endlich Nägel mit Köpfen machen. „Wir brauchen den Sprung über die Elbe“, sagt Referent Schröder, und das so schnell wie möglich. KP
Sektion Dithmarschen
Lieber mit dem Wind halsen als gegen den Wind wenden! Unmittelbar nach der energiepolitischen Regierungsklausur in Merseburg zeigte sich der frisch gewählte Bundestagsabgeordnete Mark Helfrich nicht nur fest im Thema, sondern auch gut informiert über die jüngsten Beschlüsse. Daß von diesen im Kern schnell wieder abgerückt werden würde, hält er für unwahrscheinlich – allerdings bestünde auch Einigkeit, daß Vertrauensschutz weiter Geltung haben müsse. Die Beschlüsse ließen noch einige Fragen offen. Das wurde in der dem Vortrag anschließenden Diskussion schnell deutlich. Zum einen sei die Konstruktion eines schwankenden Deckels zur Begrenzung der Genehmigungen von neuen Windenergieanlagen an Land nur schwer kalkulierbar und daher kein optimales Verfahren, merkte Oliver Koch, Eon Hanse, an. Jörg Warncke, Steinbeis Papier, fragte nach der Maßgabe, wonach für die Eigenstromversorgung aufgebaute Kraftwerke künftig bei der Netzumlage berücksichtigt und die Kraftwärmekopplung 70 Prozent der EEG-Umlage tragen soll. Und Hans-Jürgen Stöfen mahnte an, daß eine Befreiung von der EEG-Umlage zukünftig nicht mehr durch exzessive Leiharbeit erreichbar sein dürfe.
„Klar zur Energiehalse – für eine Energiewende mit mehr Rücken- und weniger Gegenwind!“ warb Sektionssprecher Knut Frisch (Leiter Kernkraftwerk Brunsbüttel), der den frisch gewählten Bundestagsabgeordnete Mark Helfrich MdB am 23. Januar 2014 in Meldorf zu einem offenen Austausch über die energiepolitischen Herausforderungen begrüßte
Neben diesen Detailaspekten gewann die Diskussion jedoch bald einen grundsätzlichen Charakter. Hendrik Schwarz, der mit der Friesenkrone Feinkost Schwarz & Sohn GmbH & Co. KG seit mehreren Generationen in Marne Feinkost produziert, berichtet von schwierigen Stimmungen, wenn seine über zweihundert Mitarbeiter tagtäglich zu einem marktüblichen Stundenlohn arbeiten müßten und andere im Dorf ohne jegliche Risiken durch eine Windmühle im Jahr 200.000 Euro mit Nichtstun erwirtschaften könnten. Nach seiner Wahrnehmung würden pro Jahr 24 Milliarden Euro von der Bevölkerung in Mietshäusern umverteilt auf die Windmüller, Tendenz: unkalkulierbar weiter wachsend. Helfrich konnte dem
Hans Jürgen Stöfen (li): „Die Auswüchse der Umverteilung durch das EEG führt zu inzwischen sichtbaren Rissen in den dörflichen Strukturen an der Westküste“, im Beisein von Peter Albers (Ernst Günter Albers GmbH)
nicht viel entgegenhalten, außer daß es noch begrenzte Möglichkeiten gäbe, den weiteren Zubau mit Windenergieanlagen als Eingriff im Bundesnaturschutzgesetz zu definieren. Sektionssprecher Knut Frisch dankte dem Referenten für seinen fundierten energiepolitischen Auftritt, empfahl aber, die Energiepolitik so anzulegen, daß man den Wind nicht von vorne, sondern von hinten bekommt, weshalb es besser wäre, von einer Energiewende auf eine Energiehalse umzuschwenken. Helfrich MdB war dagegen vielleicht auch ein wenig froh, sich künftig dem Ausschuß Arbeit und Soziales zuwenden zu können, dem er als Mitglied des Deutschen Bundestages jetzt angehört. BZ
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Wirtschaftsrat vor Ort – Sektion Pinneberg besichtigt Heizkraftwerk in Wedel am 26. November 2013
Ein neues Kraftwerk für die Wärmeversorgung im Westen Hamburgs Zwei Aspekte machten diesen Be-
such bei Vattenfall besonders interessant: Zum einen ist Wedel neben Kiel einer der beiden Standorte, an dem eine Investition in eine großes Ersatzkraftwerk aufgrund der Abhängigkeit der Fernwärmeversorgung unerläßlich ist, und zum
Pieter Wasmuth, Generalbevollmächtigter Vattenfall GmbH (stehend), erläutert die anstehende Investitionsentscheidung für ein neues Wärmekraftwerk vor dem Hintergrund des Hamburger Volksentscheids zum Rückkauf der Energienetze
anderen hat die Stadt Hamburg die Ergebnisse des durch ATTAC und den B.U.N.D. u.a. herbeigeführten Volksentscheids zum Rückkauf der
Wer noch Zeit hatte, nutzte die Gelegenheit eines anschließenden Rundganges auf dem Gelände des alten Heizkraftwerks in Wedel
Energienetze umzusetzen. Pieter Wasmuth stellte dazu die Planungen von Vattenfall vor, die einen Rückbau des steinkohlebefeuerten Heizkraftwerks und den Neubau eines Gas- und Dampfturbinenheizkraftwerks plus Wärmespeicher und Elektrokessel vorsehen und dafür Investitionsmittel von 500 Millionen Euro veranschlagen. Auf diese Weise könne das Energiekonzept der Metropolregion erfolgreich umgesetzt, der CO2-Ausstoß um fast die Hälfte gesenkt und insge-
samt ein wichtiger Schritt für die Energiewende in Deutschland beigetragen werden. In der anschließenden Diskussion wurden der Fahrplan für eine Umsetzung, der hinderliche Einfluß von Bürgerinitiativen und die Spielräume der
Stadt Hamburg nach dem Volksentscheid besprochen. Sektionssprecher Jens Sander dankte Vattenfall für die Einsichten und gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Stadt Hamburg sich bald entscheiden möge, was inzwischen auch geschehen ist. BZ
Landesfachkommission
Energiewirtschaft
Die Kommission hat in ihrer ersten Sitzung nach der Bundestagswahl im Gespräch mit dem nordfriesischen Bundestagsabgeordneten Ingbert Liebing MdB die zukünftigen energiepolitischen Spielräume auf der Grundlage des Koalitionsvertrags erörtert. Dabei wurde seitens unserer Mitglieder deutlich gemacht, daß auch die gesenkten Offshore-Planzahlen immer noch deutlich über einer erreichbaren Größenordnung liegen und daß die Umrüstung der Biogasanlagen auf flexibel speichernde und einspeisende Anlagen ohne rechtliche Grundlage keine Erfolgschancen haben. Auch wurde zum Bedenken gegeben, daß es weder
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realistisch noch effizient sei, moderne Kohle- und Gaskraftwerke zu bauen, wenn diese als Reservekraftwerke zukünftig nur noch sporadisch genutzt werden können. Einigkeit bestand in der Forderung, die EEGUmlage nicht durch den Ausbau der Windstromerzeugung an windschwachen Standorten weiter in die Höhe zu treiben. Ingbert Liebing MdB machte dazu deutlich, daß Länderinteressen in den Koalitionsverhandlungen andere Aspekte eindeutig dominiert hätten. Die Kommission hat sich im weiteren Vorgehen darauf verständigt, die Auswirkungen der Energiewende auf den Fernwärmemarkt stärker ins
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Dr. Stefan Liebing Kommissionsleiter
Blickfeld zu nehmen und außerdem das Land zu unterstützen, im Einklang mit den verfügbaren Bundesprogrammen künftig stärker an technischen Entwicklungen für eine gewinnbringende Energiewende teilhaben zu können.
Junger Wirtschaftsrat besucht die Zöllner Holding GmbH am 21. Januar 2014 in Kiel
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Herausforderungen für den Jungen Wirtschaftsrat in Schleswig-Holstein Unter diesem Titel stand die Einladung des Jungen Wirtschaftsrates Schleswig-Holstein bei unserem Landesvorsitzenden Dr. Philipp Murmann MdB, der vor 13 Jahren den Sprung aus der Großindustrie in das Familienunternehmen gewagt und dieses damit in dritter Generation übernommen hat. In dieser Phase hatte die AVL-Gruppe als Mitgesellschafter angeboten, das Geschäftsfeld für Motorenprüfstände komplett zu übernehmen, so daß in der Zöllner GmbH die kleine Pflanze der Signaltechnik mit den Segmenten Schiffstyphonen und Gleiswarnsignalanlagen und etwa 30 Mitarbeitern verblieb. Diesem großartigen Team sei es in erster Linie zu verdanken, daß man mit zuverlässiger Systemtechnik das Sicherheitsbedürfnis bei Gleisbauarbeiten weltweit habe erhöhen können und damit den Markt überhaupt erst geschaffen habe, auf dem man nun führend anbieten würde. Auch wenn die nationalen Märkte für Bahntechnik im Zugang sehr speziell seien, habe man neben Erfolgen in den europäischen Märkten inzwischen auch große Aufträge von südamerikanischen Bergbauunternehmen erhalten und plane gerade, auch Vertriebsstrukturen in China aufzubauen. Trotzdem die Zöllner-Gruppe mittlerweile über 100 Beschäftigte habe und bereits über eine Erweiterung des
der Zöllner-Gruppe zeige, welche großen Chancen technisches Wissen und Mitarbeitermotivation gepaart mit Unternehmergeist eröffnen können. Den Mitgliedern des Jungen Wirtschaftsrates schlug Murmann vor, ähnlich der Ausarbeitung des Wirtschaftsrates zum 50sten Jubiläum „Deutschland 2035“ ein Szenario „SchleswigHolstein 2035“ zu entwickeln. In der
Der neue Landesvorstand des Jungen Wirtschaftsrates v.l. Alexander Kropp, Niklas Krähe, Daniel Wagner, Lars Osterhoff (Vorsitzender), Friederike Driftmann, Benjamin Feindt, Alexander Renner und Benjamin Bhatti im Akustiklabor der Firma Zöllner Holding GmbH
Stammsitzes in Kiel nachdenke, habe er die Möglichkeit gefunden, 75 Prozent seines beruflichen Zeiteinsatzes der Politik zu stiften. Neben der Verantwortung als Bundestagsabgeordneter konzentriere er sich bei den Ehrenämtern auf die Förderung von Forschung und technischer Bildung. Das Beispiel
anschließenden Diskussion faßte der gerade zuvor frisch gewählte Vorstand den Plan, gemeinsam den Wirtschaftstag am 3. Juli 2014 in Berlin und am Folgetag den Deutschen Bundestag zu besuchen. Der Junge Wirtschaftsrat dankt der Zöllner Holding für die Gastfreundschaft. BZ
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Entwicklung der vernetzten Gesellschaft Die Kommission ITK des Landesverbands Hamburg legt den 6. TrendReport vor. Der neue Report kann als Hardcopy über die Geschäftsstelle des Wirtschaftsrats Hamburg bezogen werden (E-Mail: lv-hh@wirtschaftsrat.de) und steht als pdf auf der Site www.wirtschaftsrat.de zum Download zur Verfügung.
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Junger Wirtschaftsrat besucht die RAKO-Gruppe in Witzhave am 27. November 2013
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Europäische Facharbeiterfamilien – Wie schaffen wir eine einladende Infrastruktur? Ralph Koopmann, Gründer und Aufsichtsratsvorsitzender der gastgebenden Rako-Gruppe, stellte einleitend fest, daß diese inzwischen in 19 Gesellschaften 1.500 Mitarbeiter mit 14 Nationalitäten beschäftige und neue Mitarbeiter innerhalb von sechs Monaten wunderbar integrieren könne.
das Podium: Dirk Sommer, Dr. Heike Grote-Seiffert, Volker Dornquast MdL, Moderator Benjamin Bhatti, Imke Goller-Willberg und Tim Wohler
Angefangen mit Haftetiketten habe sich der Etikettenmarkt in den letzten Jahrzehnten rasant entwickelt. Ein Treiber sei das wachsende Bedürfnis von Markenproduzenten, sich gegen Fälschungen abzusichern, die allein in Deutschland inzwischen Umsätze in einer Höhe von 50-60 Milliarden Euro erreicht hätten. Darüber hinaus wünschten die Kunden zunehmend im Zusammenhang mit der Warenauszeichnung weitere logistikbezogene Dienstleistungen. Und schließlich zeichne sich die Rako-Gruppe dadurch aus, daß man das ganze Sortiment einschließlich RFID-Lösungen und Hologrammen anbieten und in engen Kundenbeziehungen ständig weiterentwickeln könne, was durch eine ausgeprägte Fertigungstiefe erreicht wird. Der personelle Nachwuchs am Stammsitz konnte bislang erfolgreich aus der Region gewonnen werden. Daß sich diese Versorgungslage in den nächsten Jahren besonders für Industrieunternehmen ändern werde, sei schon jetzt absehbar, sagt Benjamin Bhatti, der aus dem Vorstand des Jungen Wirtschaftsrates die Moderation übernommen hatte. Nach jüngsten
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am Stammsitz Lübeck, berichtete von erheblichen Aufwendungen, um ausländische Fachkräfte für den Stammsitz Lübeck zu gewinnen – im Wettbewerb beispielsweise mit Standorten wie Singapur, wo der Einkommenssteuersatz bei 15 Prozent liegen würde. Man beschäftige einen Mitarbeiter allein für die Betreuung der ausländischen Fachkräfte. Außerdem gewähre man vorab eine Anschauungsreise, spendiere einen Monat mietfreies Wohnen und bezahle den Umzug. Das könne aber nichts daran ändern, daß man mit der Unternehmenssprache Englisch im Supermarkt und in der deutschen Verwaltung nicht weit komme, im Raum Lübeck keine internationale Schule finde und einen Kindergeldantrag in der Bearbeitung auch schon mal 18 Monate dauern könne. Genau hier, so Dirk Sommer, der in Deutschland als Berater die Einführung des Bürgertelefons 115 begleitet hat,
Als großartiger Gastgeber gab der einstige Gründer und heutige Aufsichtsratsvorsitzende Ralph Koopmann (2.v.r.) Einblicke in die Unternehmenskultur seiner global erfolgreich wachsenden RAKO-Gruppe mit Stammsitz in Witzhave.
Schätzungen habe die Agentur für Arbeit in Lübeck für die kommenden Jahre eine Lücke von 63.000 Arbeitskräften für die Region ausgemacht. Frau Dr. Grote-Seifert konnte dazu berichten, daß die Programme der Arbeitsagentur im letzten Jahr 200 junge Kräfte besonders aus Spanien in den Norden geholt hätten, wobei neben sprachlichen Barrieren auch Mentalitätsunterschiede erkennbar geworden seien. Bei ausgebildeten Fachkräften sei eine Integration aber wohl leichter möglich. Tim Wohler, Personalleiter bei Oldendorff Carriers, die als weltführende Massengutreederei neben 2.000 Seeleuten weitere 500 Mitarbeiter mit 27 Nationalitäten beschäftige, 250 davon
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müsse das Land Schleswig-Holstein ansetzen. Aufgrund seiner familiären Bindungen nach Ungarn wisse er, daß eine nachhaltige Zuwanderung von Facharbeitern nur funktionieren könne, wenn auch die Familien sich eingeladen fühlen dürfen. Das sei nur denkbar, wenn die Verwaltung ihre Bürokratie beispielsweise bei der Anmeldung von Hunden oder der Beantragung von Anwohnerparkausweisen auch für fremdsprachige Mitbürger gangbar mache. In New York würden behördliche Callcenter Hilfestellungen in 150 Sprachen anbieten, und in Niedersachsen plane man immerhin auf Landkreisebene den einheitlichen Ansprechpartnern für Ansiedlungen.
Eine hanseatische Erfolgsgeschichte
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Imke Goller-Willberg, geschäftsführende Gesellschafter von der human lead GmbH, die weltweit Führungskräfte und Spezialisten für industrielle Auftraggeber sucht und zu Projektteams zusammenstellt, berichtet von großem Interesse gut ausgebildeter, ausländischer Fachkräfte, die aufgrund der guten Bezahlung gerne in Deutschland arbeiten möchten. So seien die Sprachkurse der Goethe-Institute für Ingenieure in Spanien ständig überfüllt und osteuropäische Arbeitgeber häufig bereit, ihre Fachkräfte für Projekte in Deutschland freizustellen. Allerdings möchten diese am liebsten ohne Fehlzeiten projektorientiert arbeiten und anschließend wieder zurück zu ihren Familien fahren. Im Markt gäbe es ausreichend private Dienstleister, die ein „relocation-management“ anbieten, für einen nachhaltigen Zuzug dieser Kräfte müssen man allerdings auch deren Familien gewinnen. Durch eine gezielte Vermehrung der sprachlichen und kulturellen Anknüpfungspunkte für die Familien ausländischer Fachkräfte könnten solche Übersiedlungsentscheidungen im Falle wiederkehrender oder andauernder Beschäftigungsverhältnisse durchaus wirksam erleichtert werden. Volker Dornquast MdL, der als Abgeordneter des Landtags sowohl dem Wirtschafts- und stellvertretend auch dem Sozialausschuß angehört, dankte für die Impulse, die er mit nach Kiel nehme. Nach seiner Wahrnehmung liege der Schlüssel zuvorderst in den sprachlichen Barrieren, deren Überwindung von beiden Seiten angegangen werden müsse. Bhatti dankte für diese Bereitschaft und schlug vor, die Willkommenskultur zusammen mit der Wirtschaft im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft zu entwickeln. Der herzliche Dank aller Teilnehmer ging jedoch an den großartigen Gastgeber, der zu guter Letzt einige Verse aus seinem noch unveröffentlichten Gedichtband preisgab, die der Veranstaltung in einer fröhlich-familiär gelebten Unternehmenskultur einen grandiosen Ausklang gaben. BZ
Seit 320 Jahren widmet sich das Handelshaus Ludwig von Kapff dem Geschäft mit hochwertigen Weinen. Das älteste der berühmten Bremer Weinhäuser, 1692 von Senator Johann Nonnen gegründet, ist seitdem kompetent in Sachen edler Tropfen. Der in Bremens kühlen Weinkellern gelagerte Bordeaux brachte den Unternehmer Nonnen auf eine neue Geschäftsidee, denn die eingelagerten Weine wurden von Monat zu Monat besser und ließen sich fabelhaft verkaufen. Das Geschäft war äußerst erfolgreich (heute nennt man das „Kernkompetenz“). Seitdem lagern im Bremer Weinkontor kostbare Weine aus aller Welt unter optimalen Bedingungen. Ein Kellermeister verwaltet die edlen und raren Tropfen bis zu ihrer Trinkreife. Und das Schöne: In den Ludwig von Kapff Weinläden in Hamburg, Bremen und Umgebung kann man eine Vielzahl von ihnen täglich verkosten! Die über 300 Jahre gepflegten freundschaftlichen Beziehungen zu berühmten und aufstrebenden Weinerzeugern rund um den Globus versprechen erstklassige Gewächse, die nur von einem Direktimporteur zu akzeptablen Preisen angeboten werden können. Hinter jedem guten Wein steckt eine noch bessere Geschichte. Es sind nicht nur weltberühmte Winzerpersönlichkeiten, sondern auch der junge, aufstrebende und eigenwillige Winzernachwuchs sowie feinsinnige Künstler, die sich der Erzeugung authentischer Weine widmen. Von Jahr zu Jahr finden sich interessante Geschichten von einzigartigen Weinen in den Katalogen wieder. Die Angebote des Hauses werden in regelmäßigen Abständen per Post und Email verschickt. In persönlichen WeinEmpfehlungen wird auf exklusive Sonderaktionen, Neuheiten und Trends aufmerksam gemacht. In einem übersichtlich gestalteten Onlineshop besteht die Möglichkeit, in einem Sortiment von 1.500 Weinen und einer Auswahl von edlen Spirituosen herumzustöbern. Unter dem Motto: „Wir empfehlen Wein seit
1692“ kann der Kunde auf www. ludwigvon-kapff.de erlesene Weine entdecken, mit denen jeder Einzelne des Teams eine kostbare Erinnerung verbindet. Die Ludwig von Kapff Weinläger in Hamburg, Bremen und Umgebung bieten regelmäßige Themenabende an, auf denen individuelle Wein- und Spirituosenproben höchsten Weingenuss versprechen. Die erfahrenen Mitarbeiter stehen für eine persönliche Beratung vor Ort jederzeit gern zur Verfügung. Bis zum 30.4.2014 haben Sie als Leser des Magazin Wirtschaftsrat exklusiv die Möglichkeit, Ihre Lieblings-Weine mit 10 Prozent Rabatt einzukaufen! Dazu einfach den Gutschein code LVK-WRM per Telefon unter 0421-3994317 oder direkt im Ludwig von Kapff Onlineshop angeben.
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PR-Bericht Unternehmensgeschichte
Aus Geesthacht in die Welt Dass in kleinen Garagen große Firmen geboren werden können – klar, das ist nichts Neues mehr: Eine gute Idee, etwas kaufmännisches Geschick – und schon entstehen neue Arbeitsplätze, wo bis dahin nur „business as usual“ war.
Immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen Spätestens hier würde der Lebenslauf der Meisten im Wesentlichen aus einem amtlichen „usw.“ bestehen. Nicht so bei Gerd Brammer: Es ist immer noch genug Energie da, Neues anzupacken. Also zurück in die Werkstatt, ins Leben:
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2014 wird das Unternehmen seine Hallenfläche auf einen Schlag verdoppeln.
Brammer heuert bei einem Schiffsinstallateur an, legt 1966 die Meisterprüfung als Kfz-Elektriker ab, später auch noch als Kfz-Mechaniker, und eröffnet gemeinsam mit seiner Frau, Elsbeth Brammer, und einem Kollegen die erste eigene Werkstatt. Endlich auf eigenen Beinen stehen! Man repariert Fahrzeuge, Motoryachten, Schlepper und Binnenschiffe. Aber – es läuft nicht rund: der Betrieb ist zu klein, zu unscheinbar und hinter einer Tankstelle schwer zu finden, mit dem Compagnon läuft es auch nicht optimal. Man trennt sich, die Brammers ziehen um. In ein frisch ausgewiesenes Industriegebiet. Moorfleeter Straße. Und hier nimmt die Geschichte erst Recht Fahrt auf – mit Blaulicht, gewissermaßen. Denn zu den Kunden Brammers, der sich auf dem neuen Betriebshof mittlerweile auf die Autoreparatur, den Fahrzeughandel und den Ausbau von Transportern verlegt hat, gehört bald auch die Polizei, deren Streifenwagen der Ex-Steuerbeamte unter anderem mit Fahrtenschreibern ausstattete – der versierte Bastler hatte einen Weg gefunden, auch den Martinshorn-Einsatz aufzuzeichnen. „Kann man da nichts machen, Herr Brammer?“ Irgendwann fällt Gerd Brammer auf, dass immer wieder Polizeifahrzeuge mit demolierten Fenstern in seine Garage rollen: Hamburgs Chaoten haben herausgefunden, dass man die Einsatzwagen mit einem einfachen Steinschlag
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auf die Windschutzscheibe außer Gefecht setzen kann. Und Schutzgitter vor den Scheiben mögen die Beamten nicht – hinter schwedische Gardinen gehören doch eigentlich die anderen. Kann man da nicht was machen, Herr Brammer? Tja … Der Mann denkt nach und trennt kurzerhand einen Teil der Werkstatt ab – Platz und Manpower ist inzwischen genug da, denn nach dem Tod eines Nachbarn hat er dessen Firma, eine Schmiede, übernommen und beschäftigt auch die Mitarbeiter weiter. In der frisch gegründeten „Glasabteilung“ macht Brammer sich Gedanken, wie man Polizeibeamte wieder sicherer machen kann. Und findet eine Lösung – die allerdings wenig mit Glas zu tun hat: Warum nicht Kunststoff nehmen? Scheiben aus Polycarbonat, von Brammer und seinen Mitarbeitern in immerhin sechsjähriger Test- und Erprobungsphase entwickelt, halten Steinschlägen viel besser stand. Die Polizei zeigt Interesse. Die ersten Sicherheitsscheiben werden noch vor die Windschutzscheibe montiert, bald darauf stehen aber auch Einbauscheiben im Katalog, für deren Pflege auf dem Firmengelände sogar eine spezielle Waschanlage eingerichtet wird. Die Produkte sind schon so gut wie narrensicher – allerdings noch nicht ganz. Denn auch die neuen Kunststoff-Scheiben, die die Polizeibeamten auf den üblichen Maikrawallen tatsächlich vor Steinen schützen, hatten eine Achillesverse, die Hamburgs Chaoten schnell herausbekommen: Ein StahlwolleSchwämmchen reicht, und die schönen
Fotos: KRD Sicherheitstechnik GmbH
Den Gründungsmythos von Weltfirmen wie Apple oder HP kennt inzwischen Jeder. Geht sowas auch in Deutschland? Sagen wir: Moorfleeter Straße, Hamburg Billstedt? Eher kein Silicon Valley, stattdessen graue Zweckbauten, über sieben Kilometer entfernt von der Binnen-Alster, wo Hamburg richtig schick ist, zubetonierte Grundstücke hinter mannshohen Stahlzäunen, das wenige Grün mehr Unkraut als Gras, hier und da etwas verloren wirkende Bäume, unter denen Lastwagenfahrer ihre Mittagspause verbringen. Dabei nahm genau hier eine Geschichte ihren Anfang, die in vielerlei Hinsicht typisch ist für die Art und Weise, wie eben auch in Deutschland aus starken Ideen gute Geschäfte werden können, von denen am Ende Viele profitieren – wenn ein entschlossener Unternehmer im richtigen Moment über den Tellerrand schaut. Hauptdarsteller dieser Story: Gerd Brammer, am 26. Juni 1937 in Hamburg geboren; Volksschule bis zur neunten Klasse, anschließend Lehre als KFZ-Elektriker, Gesellenzeit – soweit nichts Besonderes. Aber: Irgendwann engte Brammer die Werkstatt ein. Zeit, was Neues zu wagen: Also nahm Brammer Block und Bücher aus dem Spind, wenn er abends seine Schraubenschlüssel zur Seite legte – und holte seine mittlere Reife nach. 1958 zog er seinen Overall das letzte Mal an: Eine Stelle als Beamtenanwärter winkte. Assistentenprüfung, Steuerinspektor, Beamter auf Lebenszeit, Hochzeit, so ging es weiter.
Die Unternehmenszentrale in Geesthacht
Elsbeth Brammer und Gerd Brammer, Ex-Steuerinspektor, Kfz-Meister – und Unternehmer
Die erste Werkstatt in der Horner Landstraße in Hamburg
Scheiben sind blindgerieben. Also doch zurück zu Glas? Nichts da, Brammer bleibt auf Kurs. 1987 gründet er eine neue Firma, die sich mit dem Problem befassen sollt: Die KRD Sicherheitstechnik GmbH. Ziel: Wege finden, transparente Kunststoffscheiben unempfindlicher zu machen. Kunststoff wird so hart wie Glas Die neue Idee: Kann man Glas vielleicht so dünn machen, dass es wie eine Art Schutzfilm auf der empfindlichen, aber sicheren Kunststoffscheibe liegt? Man kann! Mit Hilfe von sogenannten Polysiloxan-Lacken, die eines Tages in der Glasabteilung auf dem Tisch stehen. Polysiloxane sind chemische Verbindungen des Elements Silizium, das auch den Hauptbestandteil von Glas ausmacht. Wenn diese Lacke aushärten, entsteht tatsächlich ein hauchdünner und damit flexibler Glasfilm, dem weder Stahlschwämmchen noch Flug-
sand noch Scheibenwischer etwas ausmachen können – sofern man es schafft, den Lack gleichmäßig aufzutragen und die Kunststoff-Scheiben so schonend zu verformen, dass keine Schlieren entstehen. Kein leichter Job, trotzdem haben Brammer und seine Kollegen beides bald heraus. Eine der Mitarbeiterinnen seiner Glasabteilung dürfte Gerd Brammer übrigens besonders nahegestanden haben: Seine Tochter Korinna hatte sich noch als Schülerin die nötigen Kenntnisse in der Lackherstellung angeeignet und rührt in einem eigens eingerichteten Labor in der Hamburger Werner-Siemens-Straße ihre Muster zusammen. Gerd Brammers Lack-Idee war der Urknall, der seiner Firma bis heute Schub verleiht – und was für einen: Schon 1989 wurden die Räume zu klein. Also ging es in ein eigenes Gebäude in der Werner-Siemens-Straße. 1994: Schon wieder zu eng. Also auf ein neues, noch größeres Grundstück in Geesthacht. Denn mit seinen Scheiben rennt Gerd Brammer offene Türen ein: Kunststoffe sind leichter als Glas, nicht so spröde und in allerlei ansprechende Formen zu bringen – und mit den abriebfesten Beschichtungen fällt für viele Anwender in Spe endlich eine der letzten Einsatzhürden. Maschinenbauer bekommen Wind von Brammers neuer Profession und wollen robustere, beschichtete Schutzscheiben vor ihre Anlagen setzen, medizinische Geräte, Drehtüren und sogar Baumaschinen bekommen Fenster aus abriebfestem Polycarbonat made by KRD Sicherheitstechnik. Innerhalb weniger Jahre produziert KRD – dank klug ausgewählter neuer Mitarbeiter, die bald in einem eigenen Labor vor ihren Messgeräten sitzen – eigene Siloxan-Lacke, anstatt sie von anderen Anbietern zuzukaufen, dank eigener Erfahrungen sogar immer besser auf den neuen Job angepasst; den Lackierern in der Halle nebenan gelingen höchst anspruchsvolle Beschichtungen, deren optische Güte selbst der von Brillengläsern kaum nachsteht. Und die Verwaltung freut sich über immer neue Prestigeprojekte, die auch in der Presse Wirbel machen und weitere Kunden anziehen: 1999 bekommt eine
Luxusyacht Fenster aus beschichtetem Polycarbonat, bald fahren auch ICEs mit Scheiben aus dem inzwischen auf den Namen „KASIGLAS®“ getauften Material. Große Kunststoff- und Autohersteller lassen Scheiben in Geesthacht herstellen, schussfeste Helmvisiere entstehen, das Brüsseler Atomium erhält Fenster aus KASIGLAS®, und 2004 geht gar das Dach des Athener Olympiastadions durch die Geesthachter Werkshallen – immerhin 25.000 Quadratmeter KASIGLAS®! Auch im Lack-Labor stehen immer neue Ideen auf der Tafel. Längst gibt sich Korinna Brammer, die nach dem Tode ihrer Mutter 1993 fest in die Firma eingestiegen war und die Firma seit 2006 alleine weiter führt, nicht mehr nur mit abriebfesten Lacken zufrieden: Inzwischen gibt es bei KRD auch AntiGraffiti-Lacke und selbstreinigende Beschichtungen, die zum Beispiel auf japanischen Kunststoff-Lärmschutzwänden ihren Dienst tun; andere Speziallacke schützen sogar Flugzeug-Teile vor Abrieb. Die Firma wächst und wächst und wächst ... Heute hat die KRD Sicherheitstechnik 126 Mitarbeiter. Und schon wieder ist das Gelände zu eng geworden – selbst nach Einweihung einer 2.000 Quadratmeter großen Erweiterungshalle neben der bisherigen, 3.000 Quadratmeter messenden Produktionsfläche: Jahr für Jahr gehen inzwischen mehr als 500 Tonnen KASIGLAS® durch die Lackieranlagen der Geesthachter, Tendenz steigend, und zwar massiv; 2014 soll die bisherige Produktionsfläche auf einen Schlag nahezu verdoppelt werden. Und das alles nur, weil ein neugieriger KfzElektrikermeister sich fragte, wie man Polizeifahrzeuge vor Schlägen schützen kann, anstatt sie alle paar Monate für gutes Geld einfach mit neuen Scheiben auszustatten. Die Garage als Keimzelle eines spannenden, weltweit aktiven Unternehmens: Das geht also auch in Deutschland. Gut: So groß wie Apple oder HP ist die KRD Sicherheitstechnik noch nicht. Aber Gerd Brammers Idee hat ja auch noch ein paar Jahre Zeit, weiter zu ■ wachsen.
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Abbildungen: Olaf Birkner
Konferenz der Sektion Rendsburg-Eckernförde am 18. Februar 2014 bei der Waldemar Behn GmbH
Grenzüberschreitendes Wachstum durch digitale Wertschöpfung in Schleswig-Holstein Wachstum durch digitale Wertschöpfung: Das klingt gut und ermuntert
viele Unternehmen, auf die Karte E-Commerce, also Internethandel, zu setzen. Zu Recht? Dieser Frage ging die Sektion Rendsburg-Eckernförde des Wirtschaftsrates nach. Der bundesweit organisierte unternehmerische Berufsverband traf sich beim Spirituosenhersteller Behn in Eckernförde. Die Gastgeber, Waldemar und Rüdiger Behn, geschäftsführende Gesellschafter des 320 Mitarbeiter starken Eckernförder Unternehmens, das Getränke produziert und vertreibt, konnten für ihren Bereich sprechen: Die digitale Welt habe das Spirituosengeschäft umfassend verändert – und das in allen
Bereichen wie Produktion, Vertrieb und Marketing. Es gebe mehr Sortimentsvielfalt, mehr Preistransparenz und der Versandhandel nehme dramatisch zu. „Der Konsument besitzt Fachkenntnisse wie nie“, so Rüdiger Behn, allerdings sei er gleichzeitig auch verwirrt wie nie. Zu viele Informationen stürm-
ten auf ihn ein, zu viele Foren würden die Informationen eher ausfransen als Klarheit bieten. Und doch: Der Internethandel sei nicht mehr wegzudenken und biete Chancen, weltweit präsent zu sein – wenn der Anbieter auf eine qualitätsvolle Plattform zurückgreifen könne. Diesem Thema widmete sich auch Netz-Forscher Olaf Birkner in seinem
Olaf Birkner skizzierte die evolutionären Veränderungen anhand der Eigenschaften und Fähigkeiten hochentwickelter Netzwerke
v.l. Landesgeschäftsführer Dr. Bertram Zitscher, die gastgebenden Gebrüder Rüdiger & Waldemar Behn sowie Sektionssprecher Dr. Christopher Leptien
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Referat, in dem er eine Internetplattform hoher Qualität mit dem Gehirn des Menschen verglich. Das System Gehirn, das für Lernen, Intuition, Intelligenz, Empathie und Emotionen stehe, sei das Optimum, das ein Computer erreichen könne. Davon sei man noch weit entfernt, aber aus einer einseitigen Verteilung der Informationen sei
längst eine enge Vernetzung unter Nutzern geworden. Und das bedeute eine große Herausforderung, wie Alexander Goukassian, Verleger aus Kiel, anschließend darstellte. Mit 21 Jahren startete er 1994 mit seinem Verlag ausschließlich mit Printmedien, inzwischen liegt der Schwerpunkt im Online-Bereich. „Die Entwicklungsgeschwindigkeiten legen immer mehr zu.“, ist seine Erfahrung, doch der damit einhergehende Qualitätsdruck sei gut für die Guten. Mit
den Umsatz oft besser als viele virtuelle Freunde im Social Network des Internetzes. Wie das Internet Wertschöpfung nach Schleswig-Holstein holen kann, machte anschließend Sören Schulze als Gründer und Geschäftsführer der
Margrit Behn und Schwägerin Dagmar Kreis sorgten sich persönlich um das Wohl der Gäste und präsentierten die besten Kostproben des traditionsreichen Markenentwicklers, darunter Andalö (Feiner Liqueur mit Sanddorn) Sören Schulze erklärte das Geschäftsmodell der Cliplister GmbH, die als technischer Dienstleister zwischen Markenanbietern und E-Commerce-Plattformen Arbeitsplätze in Schleswig-Holstein geschaffen haben.
Alexander Goukassian berichtete von den notwendigen Umbrüchen, die falkemedia e.K. trotz Halbierung des Branchenumsatzes im letzten Jahrzehnt im Gegensatz zu großen Wettbewerbern durch leidenschaftlich erarbeitete Qualitätsstandards erfolgreich bewältigt habe.
dem unternehmensinternen Slogan „Sei kein Filmrollenhersteller!“, einem Seitenhieb auf die Firma Agfa, die den Anschluß an das digitale Zeitalter verpaßt hatte, appelliert er an sein Team, am Ball zu bleiben und auf Qualität zu setzen. Und zur Qualität gehörten manchmal auch konservative Werte, wie Waldemar Behn feststellte: Fairness und Zuverlässigkeit zum Beispiel förderten
Cliplister GmbH deutlich, einem Unternehmen aus Kiel, das inzwischen als Marktführer die Produktfilme aller großen Marken mit den großen E-Commerce-Plattformen verlinkt. Der Blick in die Zukunft durfte zum Abschluß der Konferenz natürlich nicht fehlen:
Carsten Stech (Splendid Internet GmbH) und Alexander Schulz (Opox) präsentieren die „erste kommerzielle Politikplattform“, die als neue Gründung noch in der Entwicklungsphase steckt.
Willy Kellermann (wwk networks) am Rande der Konferenz im Gespräch mit unserem neuen Pressebeauftragten Kai Pörksen
Carsten Stech und Alexander Schulz präsentierten die erste kommerzielle Politikplattform OPOX, die als soziales Netzwerk zukünftig eine neue Qualität für politische Informationen erzeugen und vermitteln möchte – was in der Tat ganz im Sinne des Netzforschers ein Schritt näher an das System Gehirn sein könnte und jedenfalls beim feuchtfröhlichen Ausprobieren der vorzüglichen Markenprodukte noch für reichlich Gesprächsstoff sorgte. KP
Der Dialog zwischen der „old economy“ und der „new economy“ wollte auf beiden Seiten die Horizonte erweitern.
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Podiumsdiskussion des Landesverbandes am 20. Februar 2014
Neue Herausforderungen für den Wettbewerb im digitalen Informationsmarkt Gibt es bald eine schleswig-holsteinweite öffentlich-rechtliche Zeitung? Für Stephan Richter, Sprecher der Chefredakteure der Medienholding
Nord (sh:z), könnte dies eine durchaus diskutable Variante sein, sofern der Konsument langfristig auf Qualität Anspruch erhebe. Wie wird sich die Nutzung der traditionellen Medien wie Hörfunk, Fernsehen und Zeitung angesichts der stetig steigenden Nutzung des Online-Bereiches entwickeln? Die Eingangsfrage des Moderators Reinhardt Hassenstein an seine beiden Gäste beantworten diese unterschiedlich. Volker Thormählen, seit 30 Jahren im Fernsehen und im Radio zu Hause, blickt gelassen auf die künftige Entwicklung. „Die Chancen scheinen mir größer als die Risiken“, stellt er fest. Vor jeder neuen Entwicklung wie CD, Internetradio oder spotify sei ihm prophezeit worden, das Ende des Hörfunks sei gekommen. Immer wieder seien die Hürden genommen worden, der NDR könne sich auf eine feste Plattform von Hörern verlassen. „Mir wird nicht bange“, so Thormählen, 80 Prozent der Menschen in Schleswig-Holstein hörten Radio und nutzten zusammen mit dem Fernsehen täglich 242 Minuten im Durchschnitt lineares Fernsehen und Hörfunk – viel mehr als noch vor zehn
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Jahren. Hinzu komme die Nutzung von Computern von ursprünglich 17 Minuten täglich im Jahr 2000 zu heute 108 Minuten am Tage. Bange ist auch Stephan Richter nicht. Doch die grundsätzlich positive Einschätzung von Thormählen teilt er nicht: „Im Gegensatz zum öffentlichrechtlichen Hörfunk und Fernsehen
müssen wir uns als Zeitung komplett selbst finanzieren“, merkt er an. Das Problem sei immer noch, daß mit dem Auftritt im Internet kein oder kaum Geld verdient werde. Gerade einmal zwei Prozent der Umsatzrendite fielen in der Medienholding auf den Onlinebereich. Qualität im Internet zu erreichen, sei schwer. „In der Praxis zählt der Klick“, so Richter. Aber die 20.000 Digitalabos seien nur mit Qualität zu füllen, weil eine starke Printmarke im Hintergrund stehe. Und so stelle sich die Frage, ob die Bevölkerung nicht eine Grundversor-
Reinhardt Hassenstein (Mitte) moderierte verschiedene Blickwinkel auf die marktliche Zukunft des Qualitätsjournalismus von Volker Thormählen (Direktor NDR Landesfunkhaus SH, li) und von Stephan Richter (Sprecher der Chefredakteure des schleswigholsteinischen Zeitungsverlags sh:z)
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gung an Meinungen brauche, die nicht über Werbung finanziert werden müßten. „Da müßte eine gesamtgesellschaftliche Debatte geführt werden“, ist sich Richter sicher. Doch der Online-Bereich sei da und nicht mehr wegzudenken. Vollkommen frei werde agiert – mit vielen Risiken, gibt Moderator Reinhardt Hassenstein zu bedenken. Gibt es Eingriffsmöglichkeiten über eine ordnungspolitische Macht, die Regelungen zum Schutz der Einzelnen aufstellen könnte? Thormählen: „Wie können wir mitspielen in einem Club, in dem wir nicht einmal Mitglied sind? Die Global Player sitzen in den USA und zahlen noch nicht einmal hier Steuern für die Umsatzerlöse, die hier realisiert werden.“ Auch Stephan Richter sieht Europa gefragt, dem Wildwuchs im Netz und
der Abhängigkeit von nur einer Handvoll Anbieter wie beispielsweise Google, Facebook und Amazon Einhalt zu gebieten. „Langsam merken die Menschen, daß sie von diesen Anbietern immer mehr abhängig werden.“, so Richter, der auch auf den aktuellen Kauf von What'sApp durch Facebook aufmerksam macht. „Die Kostenlos-Kultur benebelt“, ergänzt Thormählen. Qualität gäbe es im Markt nicht umsonst. Der Konsument habe ein Recht darauf, daß die Nachricht – auch wenn sie ein flüchtiges Gut sei – stimme und fundiert recherchiert sei. Aber der Konsument werde auch entscheiden, was ihm das wert sei. Dann lasse sich auch mit der Nachricht in Zukunft Geld verdienen. Mit einem Grundoptimismus neuen Herausforderungen begegnen, dieses
Motto findet trotz unterschiedlicher Voraussetzungen schließlich auf beiden Seiten des Podiums Zustimmung. Anregungen aus dem Publikum kommen vom Internetfachmann Steinbrinck: „Wir schaffen es immer nur, durch das Internet geschaffene Probleme von Fall zu Fall anzugehen. Doch dabei ist das Problem viel globaler. Unsere Gesellschaft muß sich damit auseinandersetzen und ihre Bequemlichkeit ablegen.“ Und Klaus Buß, Innenminister des Landes a.D.: „Eine aufgeklärte Gesellschaft kann auf Dauer nicht hinnehmen, daß das Internet weiterhin ein fast rechtsfreier Raum bleibt.“ Beides spricht für eine vertiefte, gesellschaftspolitische Debatte zu den laufenden Veränderungen im Informationsmarkt. KP
Mittagsveranstaltung der Sektion Neumünster am 04. Dezember 2013
Totale Ausspähung – Wie können sich unsere Unternehmen schützen? Gut 20 Mitglieder und Gäste
nutzten die Gelegenheit, sich vom
Landesdatenschützer Dr. Thilo Weichert über die behördlichen
Empfehlungen zum Unterneh-
mensdatenschutz zu informieren. Weichert erläuterte zunächst das Spektrum der Themen und die bekannten Angriffsarten sowie die jeweils zuständigen staatlichen Stellen bevor er auf die aktuellen Pläne der großen Koalition und die technischen Sicherungsmaßnahmen einging, die entweder verpflichtend oder empfehlenswert sind. Hierzu verwies er auf das Landesdatenschutzgesetz, aus dem sich sechs Schutzziele ableiten ließen, nämlich Vertraulichkeit, Integrität, Verfügbarkeit, Intervenierbarkeit, Unverknüpfbarkeit und schließlich Transparenz. Am Ende folgten dann eine Reihe von konkreten Beispielen, wie man durch anonymisierte Suchmaschinen, Anonymisierungsdienste, Verschlüsselungen und sichere Infrastrukturen die
Landesdatenschützer Dr. Thilo Weichert informierte Mitglieder und Gäste der Sektion Neumünster über die Möglichkeiten, die Risiken der Ausspähung durch technische Vorkehrungen in Grenzen zu halten.
Risiken mißbräuchlicher Zugriffe verringern kann. In der anschließenden Diskussion wurde allerdings deutlich, daß die Sorgen über die zunehmend vollständige Kontrolle des digitalen Verkehrs selbst bei konsequenter Anwendung der Empfehlungen nicht ausgeräumt werden können. Inger-Kristina Wegner, Fachanwältin für IT- und Medienrecht machte an einer Reihe von Beispielen deutlich, daß sich bislang weder das Recht noch die Gesellschaft auf die fun-
damentalen Veränderungen eingestellt habe. Auch wenn Totalität und Vielschichtigkeit der Veränderungen einen zielführenden Diskurs erschweren, machte die Diskussion doch deutlich, daß dieser erst am Anfang steht. Für den Wirtschaftsrat muß der Komplex Sicherheit deshalb neben den Chancen weiter auf der Agenda bleiben, denn am Ende hängen auch die Chancen davon ab, daß die Sicherheitsprobleme in den Griff zu bekommen sind. BZ
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Mittagsveranstaltung der Sektion Neumünster am 25. Februar 2014 Tariftreue-Regelungen in Deutschland
Bundesländer mit gültigen Tariftreue-Regelungen und ohne Tariftreue-Regelungen
Quelle: WSI Tarifarchiv 2013, Hans-Böckler-Stiftung 2013, Stand: Novmber 2013
Bürokratiemonster und Papiertiger Eine bedrohliche Mischung für unseren Rechtsstaat Wer bislang gemeint hat, unsere Landesregierung hätte zu dem neuen Tariftreue- und Korruptionsregistergesetz eigene Gedanken gemacht, der wurde eines Besseren belehrt. Der Entwurf zu dem inzwischen im Landtag mit Regierungsmehrheit verabschiedeten Gesetz war zu 99 Prozent aus Nordrhein-Westphalen abgekupfert worden. Gegen dieses Vorgehen wäre an sich ja gar nichts einzuwenden, wenn die Erfahrungen mit dem Gesetz dort positiv wären. Davon kann allerdings keine Rede sein. Neben einer wohlbegründeten Gesetzesinitiative der dortigen FDP für die Abschaffung des Gesetzes habe man bereits im Juni 2013 eine 63-seitige Ausführungsverordnung erlassen, die die Probleme im Gesetzesvollzug jedoch nicht lösen konnte, weshalb das Gesetz
in der Praxis weitgehend außer Vollzug geblieben sei. Aus diesem Grund falle es jetzt der Verwaltung in SchleswigHolstein schwer, eine entsprechende Verordnung bald auf den Weg zu bringen. Diese Auffassung vertritt jedenfalls Volker Romeike, der als Geschäfts-
Volker Romeike (ABST) informierte in der Sektion Neumünster über das neue Tariftreue- und Korruptionsregistergesetz
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führer der Auftragsberatungsstelle Schleswig-Holstein e.V. auf Einladung der Sektion Neumünster über das neue Tariftreue- und Korruptionsregistergesetz in Schleswig-Holstein informierte. Für Unverständnis der gut zwanzig Teilnehmer sorgte ebenso die Übersicht über die in Deutschland bislang durch Tariftreueregelungen angesetzten Mindestlöhne, bei der Schleswig-Holstein mit 9,18 Euro einsam an der Spitze liegt. Offenbar wollte man es noch besser meinen als die politischen Vorbilder in Nordrhein-Westphalen, die mit 8,62 Euro schon die in den übrigen Ländern üblichen 8,50 Euro überboten hatten. Georg Schareck, Geschäftsführer des Baugewerbeverbandes SH, erklärte dazu zwar, daß es sich hierbei lediglich um Kalkulationsgrößen handeln könne. Das ändere allerdings nichts an der Misere des ganzen Gesetzes, daß jeder Vollzug eine ganze Reihe kaum zumutbarer Rechtsunsicherheiten in sich trage. Obgleich Schareck für die Beratung seiner Verbandsmitglieder Wege finden möchte, trotz aller Unklarheiten erfolgreich an Ausschreibungen teilzuneh-
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Yvonne Catterfeld wird Taufpatin der
men, war man sich ansonsten im Raum doch recht einig, daß dieses Gesetz nicht verbessert oder korrigiert werden könne, sondern als Ganzes schnellstmöglich wieder außer Kraft gesetzt werden müsse, um größeren Schaden von der Wirtschaft und den Kommunen abzuwenden. Für eine beschleunigte politische Willensbildung wurde vorgeschlagen, die Folgen für betroffene Anbieter im Land möglichst frühzeitig transparent zu machen. Thorsten Senner, Fassadenbauer aus Kiel, berichtete, daß er in letzter Zeit bereits zweimal an einer Ausschreibung als einziges Unternehmen teilgenommen habe, was zur Aufhebung der Ausschreibung geführt habe und am Ende eine freihändige Vergabe erlaube. Nicht nur diese Wirkung dürfte einer erfolgreichen Korruptionsbekämpfung entgegenwirken, sondern auch das neue Korruptionsregistergesetz. Zukünftig soll schon ein Verdacht Dritter ausreichen, um eine Firma auf die schwarze Liste zu setzen, wobei die Betroffenen ihrerseits auch nach drei Jahren, wenn diese Eintragung tilgungsreif werden würde, keine rechtliche Handhabe gegen die Eintragung geltend machen könnten. Im Normalfall erfahre das betroffene Unternehmen noch nicht einmal, warum es bei Ausschreibungen chancenlos bleibe. Rechtsanwalt Christian Wiegert erinnerte daran, daß vor einigen Jahren hunderte Firmen im Zusammenhang mit Einladungen zu Regattabegleitfahrten anläßlich der Kieler Woche unter Korruptionsverdacht geraten seien. Ein Gesetz, daß nur auf der Grundlage von Verdächtigungen zu erheblichen wirtschaftlichen Folgen für Unternehmen führt, ohne daß ein schuldhaftes Verhalten nachgewiesen worden sei, lade zu Denunziantentum und unlauterem Wettbewerb ein. Fazit: Die Abgeordneten, die für dieses Gesetz ihre Hand gehoben haben, opfern die Glaubwürdigkeit unseres Rechtsstaats, um sachfremden politischen Überzeugungen Wirkung zu geben. Die Folgen für den öffentlichen Beschaffungsmarkt dürften jedenfalls auch ohne einen Gesetzesvollzug nicht allzu lange unsichtbar bleiben. BZ
A-ROSA FLORA
Taufe am Donnerstag, den 03. April 2014 in Mainz Mainzelmännchen geleiten die Taufpatin zur Schiffstaufe Yvonne Catterfeld, Sängerin, Schauspielerin und Markenbotschafterin der AROSA Flussschiff GmbH wird am 03. April die A-ROSA FLORA, das elfte Schiff der Rostocker Reederei taufen. Der Countdown läuft, rund 450 Gäste werden zu der feierlichen Taufe in Mainz erwartet. Jörg Eichler, Geschäftsführer der A-ROSA Flussschiff GmbH: „Yvonne ist die perfekte Besetzung für unsere Schiffstaufe: Sie verkörpert Authentizität und Vielseitigkeit, ganz wie unser Produkt und ist gleichzeitig so einzigartig und sympathisch wie unsere Marke.“ Die Wahlberlinerin und werdende Mutter ist nicht nur ideale Taufpatin, sie liebt auch das Wasser: „Der beste Weg zur Ruhe zu kommen, ist für mich Bewegung. Das Leben an Bord ist wie der Fluss selbst: entspannt, manchmal schnell, dynamisch und abwechslungsreich. All dies entdecke ich mit A-ROSA und mit „meinem“ Schiff, der A-ROSA FLORA. Es ist eine besondere Ehre, dieses Schiff taufen zu dürfen.“
Im Rahmen der Tauffeierlichkeiten am 03. April werden als weitere Highlights die Mainzelmännchen erwartet. Für das Wohl und Glück des Schiffes und seiner Besatzung, wird im offiziellen Taufakt der Name A-ROSA FLORA durch Yvonne Catterfeld verliehen. Um 17.30 Uhr heißt es „Leinen los!” zur Tauffahrt mit GalaDinner entlang der Mainzer Kulisse. Die A-ROSA FLORA ist das Schwesterschiff der A-ROSA SILVA. Sie verfügt zusätzlich zu den regulären Außenabinen über elf Suiten und zwei Familienkabinen. Durch die spezielle Bauart mit 2,5 Decks ist das Schiff optimal an die Bedingungen des Rhein-Main-Donaukanal angepasst und kann sowohl auf dem Rhein als auch auf der Donau eingesetzt werden. Die Länge von 135 Metern und Breite von 11,4 Metern, bietet maximal 183 Gästen an Bord Platz. Sie werden von etwa 50 Crewmitgliedern umsorgt. Weitere Informationen über das Reisebüro, Telefon 0381 202 6001 oder über www.a-rosa.de.
Die A-ROSA Flussschiff GmbH mit Sitz in Rostock ist mit ihren modernen Kreuzfahrtschiffen auf die Donau, Rhein/Main/Mosel sowie Rhône/Saône spezialisiert und bietet vielfältige Reisen zu Kultur, Genuss und Golf. Mit einem abwechslungs-reichen Freizeitprogramm auch für Familien und luxuriöser Ausstattung an Bord, bieten die elf modernen Premium-Schiffe Kreuzfahrten auf den schönsten Flüssen Europas. Neu: Der Rundum-Sorglos-Tarif “Premium alles inklusive” für eine schöne Zeit an Bord und Land. Hier trifft maximaler Genuss auf maximalen Komfort. Mit Gourmet-Buffets, Spezialitätenabenden, hochwertigen Getränken und vielen weiteren Inklusivleistungen ist ein traumhafter Urlaub garantiert.
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Foto: Deutscher Bundestag / slomifoto
Die Sektionssprecher zu 50 Jahre Wirtschaftsrat
„Ich will das Risiko des Lebens selbst tragen, will für mein Schicksal verantwortlich sein. Sorge du, Staat, dafür, daß ich dazu in der Lage bin“ Ludwig Erhard
50 Jahre Wirtschaftsrat der CDU e.V. Auf den Tag genau zum fünfzigsten Jubiläum unseres unternehmerischen Berufsverbandes, am 13. Dezember 2013, hat uns das Nachrichtenmagazin der Spiegel mit einer kleinen, lieblichen Grußadresse bedacht, die uns wohl an fünf erfolgreiche Jahrzehnte medialer und politischer Auseinandersetzungen für die Soziale Marktwirtschaft erinnern sollte. Wir wollen jedoch lieber mit unseren Worten deutlich machen, daß wir im Wirtschaftsrat nicht Partikularinteressen, sondern dem Gemeinwohl verpflichtet sind und auf einem stabilen Wertefundament – den Grundprinzipien Markt, Wettbewerb, Privateigentum, Vertragsfreiheit und sozialer Verantwortung – stehen. Dazu haben wir stellvertretend für viele weitere die Stimmen unserer 13 Sektionssprecher in Schleswig-Holstein zum Jubiläumstag eingefangen:
Reimer Tewes
Reimer Tewes, seit 18 Jahren Sprecher der Sektion Kiel: „Ich erlebe den Wirtschaftsrat als anerkannten Gesprächspartner für die Politik. Wir konnten in Kiel einige Projekte aktiv begleiten und andere kritisch prüfen, die nicht dem Gemeinwohl zu Gute gekommen wären. Wer das als Entscheider nicht beherzigt hat, war am Ende nicht gut beraten.“
Dr. Manfred Steckmeister
Rodolph Freiherr von Schröder
Rudolph Freiherr von Schröder, seit 17 Jahren Sprecher der Sektion Herzogtum
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Lauenburg, blickt zum Jubiläum nach vorne: „Gerade in Zeiten einer großen Koalition brauchen Politik und Gesellschaft mehr denn je einen ordnungspolitischen Kompaß. Wir sind über Parteigrenzen hinweg als kompetenter Ratgeber gesucht und geschätzt und verschaffen damit den unternehmerischen Leistungsträgern in unserer Gesellschaft wirkungsvoll Gehör. Nur Freiheit ist als Grundwert eine Garant für die anderen Grundwerte von Gerechtigkeit und Solidarität.“
Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe März 2014
Dr. Manfred Steckmeister, seit zwölf Jahren Sprecher der Sektion Stormarn: „Das Leitbild für den Wirtschaftsrat ist die soziale Marktwirtschaft. Selbstverantwortung, mehr Handlungsfreiheit, weniger staatliche Reglementierung, so viel Markt wie möglich und nur so viel Staat wie nötig. Das schafft mehr Wohlstand für alle. “
Rickmer Johannes Topf
Rickmer Johannes Topf, seit elf Jahren Sprecher der Sektion Nordfriesland: „Wir müssen dringend wieder lernen, weniger Bürokratie zu wagen. Der Wohlstand darf nicht dazu führen, daß wir unsere unternehmerischen Freiheiten durch politische Utopien von Einzelfallgerechtigkeit erdrosseln.“
Dr. Christopher Leptien
Dr. Christopher Leptien, seit sechs Jahren Sprecher der Sektion RendsburgEckernförde: „Den Wirtschaftsrat erlebe ich als stetige Quelle freien, wirtschaftlichen Gedankengutes weit über Parteigrenzen hinaus!“
Christian Sowada Dr. Wilhelm Wessel
Dr. Wilhelm Wessel, seit zehn Jahren Sprecher der Sektion Lübeck: „Der Wirtschaftsrat ist und bleibt heute umso mehr die wirtschaftspolitische Opposition zur CDU/CSU. Ohne den Wirtschaftsrat als entscheidende, allumfassende wirtschaftliche Kompetenz im Bund würde Deutschland heute nicht weltweit als Stabilitätsanker und Innovationstreiber angesehen!“
Christian Sowada, seit fünf Jahren Sprecher der Sektion Segeberg: „Als Sprecher der Sektion Segeberg sehe ich einen wesentlichen Beitrag des Wirtschaftsrats darin, an der Nahtstelle zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein zum Nutzen von Bevölkerung und Wirtschaft an der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Metropolregion aktiv mitzuwirken, um damit die Grundlagen für eine sich selbsttragende, langfristig stabile Wachstumsdynamik zu schaffen!“
Jens Sander
Jens Sander, seit bald einem Jahr Sprecher der Sektion Pinneberg: „Da unsere Gesellschaft immer weiter sozialdemokratisiert, ist es wichtig, daß die Stimme der Wirtschaft mit all ihren Arbeitsplätzen nicht an Kraft verliert. Hier leistet der Wirtschaftsrat einen Löwenjob!“
Karsten Kahlcke
Karsten Kahlcke, seit einigen Monaten Sprecher der Sektion Plön/Ostholstein: „Ein starker Mittelstand sichert Deutschland seit Jahrzehnten Wachstum, Wohlstand, Arbeitsplätze. Bürokratie und Substanzsteuern sind mittelstandsfeindlich. Die Zukunft Deutschlands erfordert mehr Investitionen in Bildung und Infrastruktur sichern.“
Torsten Koch Holger Bajorat
Holger Bajorat, seit sieben Jahren Sprecher der Sektion Neumünster: „Deutschlands Zukunft wird zukünftig noch mehr davon abhängen, ob wir unsere Fähigkeiten für Forschung und Entwicklung fördern und unsere Verkehrsinfrastruktur erhalten und ausbauen. Der Wirtschaftsrat wird stets seine Stimme für Fortschritt und Erneuerung erheben!“
Knut Frisch
Knut Frisch, seit gut einem Jahr Sprecher der Sektion Dithmarschen: „Nur wer den Kurs kennt, kann das Ziel erreichen. Unsere Mitglieder bringen ihre Kompetenzen und Erfahrungen ein, um gemeinsam mit den politischen Entscheidern einen zielführenden Kurs zu finden und die Segel entsprechend zu setzen.“
Torsten Koch, seit einigen Monaten Sprecher der Sektion Schleswig-Flensburg: „Als frisch gewählter Vertreter des Wirtschaftsrates möchte ich das Vertrauen zwischen Politik, Verwaltung und Wirtschaft zum Wohle aller Bürger stärken. Unsere Mitglieder stiften Sachverstand und unternehmerische Erfahrung für regionale, landes- und bundesweite, politische Entscheidungen für eine lebenswerte und generationsgerechte Zukunft.“
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Neues aus dem Landesverband
... IM ÜBRIGEN ■ Der Junge Wirtschaftsrat Schleswig-Holstein hat Lars Osterhoff (Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG, Hamburg) auf seiner Mitgliederversammlung am 21. Januar 2014 in Kiel einstimmig zu seinem neuen Vorsitzenden gewählt. Er löst damit Alexander Kropp (ALEXREISEN e.K., Kiel) ab, der dieses Ehrenamt vier Jahre lang ausfüllte und weiterhin Mitglied im Vorstand bleibt. Neu in den Vorstand gewählt wurden Friederike Driftmann (Peter Kölln KGaA, Elmshorn), Niklas Krähe (ECE Projektentwicklungs G.m.b.H. & Co. KG, Hamburg) und Daniel Wagner (Heikendorf). Fortgesetzt im Vorstand bleiben: Benjamin Bhatti (Bhatti Steuerberatungsgesellschaft mbH, Kiel), Benjamin Feindt (tyskrevision, Flensburg) sowie Alexander Renner (IBAK Helmut Hunger GmbH & Co. KG, Kiel). Wir danken Alexander Kropp für seine fruchtbare Amtszeit! ■ Der parteiübergreifend organisierte Verein Politiknachwuchs für Schleswig-Holstein e.V. hat seinen vierten Absolventenjahrgang im Beisein des Ministerpräsidenten Torsten Albig abschließend ausgezeichnet und die Vorbereitungen für den fünften Zyklus getroffen, der am 28. März 2014 durch die Auftaktveranstaltung mit dem CDU-Landesvorsitzenden und Europa-
Alexander Kropp (li) übergibt den Stab des Vorsitzenden im Jungen Wirtschaftsrat Schleswig-Holstein an seinen Nachfolger Lars Osterhoff (re.) im Beisein unseres Landesvorsitzenden Dr. Philipp Murmann MdB im Akustiklabor der gastgebenden Zöllner Holding GmbH. Die Abschlußveranstaltung des 4. Seminars für den politischen Nachwuchs am 1. Oktober 2013 zeigt die gut gelaunte Runde des Abends mit Ministerpräsident Torsten Albig
abgeordneten Reimer Böge eröffnet wird. Aussagekräftige Bewerbungen von politisch interessierten Kandidaten, die möglichst eine abgeschlossene Ausbildung und erste Berufserfahrungen haben und dabei nicht älter als 35 Jahre sein sollten, sind an den Verein www.politiknachwuchs.de zu richten. ■ Die „4. nordeuropäische E-MobilRallye“ hat sich inzwischen zu einem dänisch-deutschen Freundschaftsprojekt entwickelt: Die Rallye startet in
Flensburg am 13. Juni und endet am 15. Juni 2014 wieder in Flensburg. An einer Teilnahme interessierte Mitglieder, die unseren Wirtschaftsrat in diesem besonderen sportlichen Wettbewerb vertreten möchten, sollten Kontakt mit unserer Geschäftsstelle aufnehmen. ■ Der Landesverband sucht für Aushilfstätigkeiten einen Praktikanten oder bietet eine geringfügige Beschäftigung an. Empfehlungen aus der Mitgliedschaft sind herzlich willkommen! BZ
IMPRESSUM Herausgeber, V.I.S.d.P.: Wirtschaftsrat der CDU e.V. Landesverband Hamburg Brigitte Nolte (BN) Referentin für Wirtschaftspolitik Colonnaden 25/II. Stock 20354 Hamburg Tel.: 040-30 38 10 49 Fax: 040-30 38 10 59 E-Mail: LV-HH@wirtschaftsrat.de Landesverband Schleswig-Holstein Dr. Bertram Zitscher (BZ) Landesgeschäftsführer Kleiner Kuhberg 2-6, 24103 Kiel Tel.: 0431-67 20 75 Fax: 0431-67 20 76 E-Mail: LV-S-H@wirtschaftsrat.de www.wirtschaftsrat.de
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Redaktion: Ehrhard J. Heine (EJH) Dr. Manfred Hermann (He) Simone Niekammer (Ni) Kai Pörksen (KP) Bildnachweis: nicht gesondert gekennzeichnete Bilder WR-Archiv, Aufmacherfotos: ©ccvision.de (S. 1, 4/5, 6, 7, 22, 26, 28, 30, 32, 33, 34, 50) Fotolia.com: © Serg Nvns (Titel)
Das nächste Heft erscheint im Juni 2014 mit dem Schwerpunktthema „Hamburg: Metropole in Europa“
Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe März 2014
Erscheinungsweise: 4 x pro Jahr Auflage: 5.000 Exemplare Satz/Layout: (Wolfgang Schlett, KGV) Herstellung und Anzeigen: copy-druck Gesellschaft für Digital- und Offsetdruck mbH Neumann-Reichardt-Straße 27-33 (Haus 21) 22041 Hamburg Telefon: +49 (0) 40 - 689 45 45 Telefax: +49 (0) 40 - 689 45 444 E-Mail: info@copy-druck.de www.copy-druck.de Der Bezugspreis ist im Mitgliederbeitrag enthalten. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht die Meinung des Herausgebers wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen.
Vorschau Landesverband Schleswig-Holstein / Impressum
V E R A N S TA LT U N G S V O R S C H A U 25. März 2014 · Neumünster Dipl.-Ing. Torsten Conradt, Direktor Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein „Planung der Baumaßnahmen und des Baustellenmanagements für die A7“ 26. März 2014 · Lübeck Thomas Rother MdL, Aufsichtsratsvorsitzender; Dr. Sebastian Jürgens, Geschäftsführer der Lübecker Hafen-Gesellschaft mbH „Perspektiven der Lübecker Hafengesellschaft“
Hans-Walter Thee, Vorsitzender der AG Oberstudiendirektoren im Philologen Verband Schleswig-Holstein e.V. „Schulpolitische Veränderungen in Schleswig-Holstein“ Podiumsdiskussion Prof. Dr. Peter Dominiak, Präsident der Universität Lübeck; Prof. Dr. Frank Kempken, Vizepräsident, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel; Prof. Dr. Werner Reinhard, Präsident der Universität Flensburg; Uli Wachholz, Präsident UV Nord e.V. „Welche Differenzierung braucht unser Bildungssystem am Universitäts- und Unternehmensstandort Schleswig-Holstein?“ Moderation: Norbert Basler, Aufsichtsratsvorsitzender BASLER AG
04. April 2014 · Pinneberg Konferenz Dietrich Austermann, Pressesprecher der Volksinitiative „A 20 – sofort!“ „Meilenstein für die Planung und zügige Verwirklichung der Bundesauto12. Mai 2014 · Pinneberg bahn A 20 – Was muß geschehen?“ Burkhart Balz MdEP, Mitglied im AusProf. Torsten Böger, Geschäftsführer schuß für Wirtschaft und Währung Verkehrsinfrastrukturfinanzierungs(ECON) des Europäischen Parlaments gesellschaft (VIFG) „Europäische Finanzmarktregulierung „Finanzierungs- und Ausschreibungsund deutsche Regionalbanken – Wer modelle für den deutschen Autobahnhaftet zukünftig für systemrelevante bau – Welche Funktion kann die VIFG Bankenrisiken?“ zukünftig übernehmen?“ Moderation: Hans-Werner Blöcker, Lan- 13. Mai 2014 · Kiel desvorstandsmitglied Wirtschaftsrat SH Enno Petras, Werkleiter Abfallwirtschaftsbetrieb Kiel ABK 08. April 2014 · Oeversee „Abfallwirtschaftsbetrieb als Teil der Podiumsdiskussion Daseinsvorsorge“ Simon Faber, Oberbürgermeister der Stadt Flensburg; 15. Mai 2014 · Tremsbüttel Dr. Heiner Garg MdL, Minister a.D., Jannis Andrae, Landessprecher SH, Parl. Geschäftsführer der FDP-LandtagsAlternative für Deutschland (AfD); fraktion Schleswig-Holstein; Norbert Brackmann MdB, Mitglied im Prof. Dr. Roland Trill, Institutsleiter Haushaltsausschuß des Deutschen eHealth und Management im GesundBundestages (CDU/CSU) heitswesen, Fachhochschule Flensburg; „Aktuelles zur Europawahl“ Karl-Heinz Vorwig, Kaufmännischer Moderation: Rolf Rüdiger Reichardt, Vorstand in der DIAKO Flensburg, Mitglied Sektionsvorstand Stormarn Moderation: Holger Pohl, Stadtredakteur 21. Mai 2014 · Bliestorf Flensburger Tageblatt (sh:z) RA Dr. Tilman Giesen, Geschäftsführer „Krankenhausinfrastruktur der Zukunft Arbeitsgem. des Grundbesitzes e.V. SH – Chancen für das Gesundheitsland „Risiken im Entwurf zu einem Schleswig-Holstein“ neuen Denkmalschutzgesetz – Wer 05. Mai 2014 · Norderstedt ist betroffen?“ Theo Weirich, Mitglied der Geschäftsführung der Stadtwerke Norderstedt 26. Mai 2014 · Husum „Intelligente Stromzähler auf der Basis Mitgliederversammlung der Sektion eines Glasfasernetzes – Erfahrungen Nordfriesland aus Norderstedt und Perspektiven für 26. Mai 2014 · Husum die Energiewende“ Konferenz 06. Mai 2014 · Neumünster u.a. mit Dr. Philipp Murmann MdB, Impulsreferate: stellv. Mitglied im Ausschuß Bildung, Grete Rhenius, Vorsitzende InteressenForschung und Technikfolgenabschätvertretung Lehrkräfte SH e.V. (IVL) zung im Deutschen Bundestag (CDU)
„Zukünftige Schwerpunkte des Landes bei der Energieforschung“ 17. Juni 2014 · Kalübbe Dr. Birgit Malecha-Nissen MdB, Mitglied im Verkehrsausschuß des Deutschen Bundestages (SPD) „Verkehrspolitische Perspektiven für Schleswig-Holstein“ 18. Juni 2014 · Lübeck Mitgliederversammlung der Sektion Lübeck 18. Juni 2014 · Lübeck Dr. Konstantin von Notz MdB, stellvertretender Vorsitzender, Bündnis 90/Die Grünen-Bundestagsfraktion „Grüner haushalten, nachhaltiger wirtschaften: Der Green New Deal als Antwort auf den Wandel von Umwelt, Wirtschaft und Wissensgesellschaft“ 19. Juni 2014 · Kiel Stefan Ermisch, Finanzvorstand der HSH Nordbank AG „Perspektiven für die HSH Nordbank“ 21. Juni 2014 · Kiel Regattabegleitfahrt zur Eröffnung der Kieler Woche Ehrengast: David McAllister, CDU-Spitzenkandidat zur Europawahl (angefr.) 30. Juni 2014 · Rendsburg Mitgliederversammlung der Sektion Rendsburg-Eckernförde 30. Juni 2014 · Rendsburg Minister Andreas Breitner, Innenministerium des Landes SH; Landrat Reinhard Sager, Kreis Ostholstein „Zielsetzung für den kommunalen Finanzausgleich: Leistungsanreize für den gemeinsamen Erfolg oder Umverteilung vom Land auf die Städte“ Moderation: Kai Petersen, Geschäftsf. Gesellschafter Petersen + Co. GmbH 02. Juli 2014 · Berlin Parlamentarischer Abend Zusammenkunft der Delegierten des Wirtschaftsrates und der Bundestagsabgeordneten der CDU aus Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein 03. Juli 2014 · Berlin Wirtschafttag 04. Juli 2014 · Berlin Junger Wirtschaftsrat SH Besuch des Deutschen Bundestages Änderungen vorbehalten
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