Wr journal HH/SH nr 4 2014

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Landesverband Hamburg und Landesverband Schleswig-Holstein

AUSGABE 4 | 2014

DAS MAGAZIN Fร R DIE WIRTSCHAFT

Verpassen wir die Zukunft? Interview zur Fahrrinnenanpassung mit Hermann Ebel, Eigner von Sea Cloud Cruises Seiten 14-15 Wissensmetropole Hamburg mit Prof. Dr. Michael Gรถring Seiten 6-7

Fracking: Schreckgespenst oder Erdgasfรถrderung mit Zukunft? Seiten 18-19

Das transatlantische Handelsabkommen TTIP als politisches Projekt Seiten 36-37

copy-druck GmbH, Neumann-Reichardt-Str. 27-33, 22041 HH PVST 55030 Entgelt bezahlt DPAG



Editorial

Steinig ist der Weg zu den Sternen Fokus zu rücken, d.h. Freiheit, Kreativität und Unternehmergeist zu beleben. Im Frühjahr wird das Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zur Weservertiefung erwartet. Dieses Urteil wird auch für die Fahrrinnenanpassung der Elbe von Bedeutung sein. Bei dieser Entscheidung geht es um die zukünftige Leistungsfähigkeit des Hamburger Hafens. Inez Jürgens M.A.

I

m kommenden Jahr stehen sehr wichtige Entscheidungen für Hamburg an. Am 15. Februar 2015 sind die Hamburger zur Wahl der Hamburgischen Bürgerschaft aufgerufen. Die große Frage: Gewinnt Olaf Scholz wieder die absolute Mehrheit oder wird eine Koalitionsbildung notwendig? Aktuelle Umfragen deuten auf einen nicht uninteressanten Wahlabend hin. Hamburg braucht an der politischen Spitze jedoch einen zeitgemäßen Führungsstil. Dazu gehört ein politisches Leitbild, das alle zum Mitgestalten motiviert, schon beim Gang an die Wahlurnen. Wir brauchen eine Politik, die die Menschen bei wichtigen Entscheidungen mitnimmt, anstatt sie vor vollendete Tatsachen zu stellen. Es geht darum, in Hamburg das Leitbild der Sozialen Marktwirtschaft wieder in den

Jüngste Meldungen zeigen, dass im Bereich der Dienstleistungsunternehmen in Hamburg neue Arbeitsplätze entstehen, die für eine prosperierende wachsende Stadt von zunehmender Bedeutung sind. Die Unternehmen erkennen, dass sie immer mehr auf qualifizierte und engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angewiesen sind. Die Kommissionen und Gremien des Wirtschaftsrates werden sich künftig vermehrt für den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Hamburg engagieren und die Expertise der Unternehmerinnen und Unternehmer in den politischen Diskurs einbringen. Wir wollen wieder zum „Think-Tank“ für die werden, die Themen und Realitäten einbringen wollen, wo eine offene Zusammenarbeit und transparente Kommunikation stattfinden kann. Nach der Mitgliederversammlung wollen wir den Blick gemeinsam nach vorne richten. Der Landesvorstand ist neu aufgestellt und die Landesgeschäftsstelle wieder vollständig besetzt. Ich

freue mich, dass nunmehr Herr Hauke Harders seine Tätigkeit als Landesgeschäftsführer aufgenommen hat und mit Herrn Christian Ströder ein neuer Referent für Wirtschaftspolitik sein Wissen in das Team einbringt. Beide engagierten sich schon zuvor im Wirtschaftsrat. Die Chancen stehen gut, den Hamburger Wirtschaftsrat zu alter Stärke zurückzuführen. Dem Haupt- und Ehrenamt kann das jedoch nicht allein gelingen. Wir sind auf starke und verlässliche Partner und im Besonderen auf unsere Mitglieder angewiesen, um unsere Ziele zu erreichen. „Per aspera ad astra“ lautet ein altes Sprichwort – „Steinig ist der Weg zu den Sternen.“ Gemeinsam und mit viel Geschick können wir dorthin kommen, wo der Wirtschaftsrat Hamburg hingehört. Ich blicke optimistisch in die Zukunft und reiche weiterhin allen, die sich einbringen wollen, die Hand. Genießen Sie die weihnachtlichen Festtage, die immer wieder Stille und ein ruhiges Bedenken ermöglichen. Ich wünsche Ihnen von Herzen schöne Stunden im Kreis Ihrer Lieben und wünsche allen ein gesundes und erfolgreiches Neues Jahr.

Ihre Inez Jürgens Landesvorsitzende Hamburg

Ausgabe Dezember 2014 | Landesverband Hamburg

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INHALT

FAHRRINNENANPASSUNG Für Hamburg wichtig

Interview zur Fahrrinnenanpassung mit Hermann Ebel, Eigner von Sea Cloud Cruises

Wirtschaftsrat vor Ort:

Wissensmetropole Hamburg zu Gast: Prof. Dr. Michael Göring

Fracking: Schreckgespenst oder Erdgasförderung mit Zukunft?

zu Gast: Christian Lindner MdL

Zu Gast bei Airbus

Ein Plädoyer für die Soziale Marktwirtschaft 1

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Editorials

Beiträge / Veranstaltungen

Hamburg: Inez Jürgens M.A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

Wissensmetropole Hamburg mit Prof. Dr. Michael Göring . . . . . . . 6-7

Schleswig-Holstein: Reimer Tewes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35

Ein Plädoyer für die Soziale Marktwirtschaft mit Christian Lindner MdL . . . . . . . . . . 8 Wahlkampfstrategie von zentraler Bedeutung mit Prof. Dr. Elmar Wiesendahl . . . . . 10 Für direkte Schiffsverbindungen mit Asien ist die Fahrrinnenanpassung sehr wichtig Interview mit Hermann Ebel . . . . 14-15 Fracking: Schreckgespenst oder Erdgasförderung mit Zukunft? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18-19 Mit Fachmessen wird noch Geld verdient! . . . . . . . . . . . . 20-21 Wirtschaftsrat vor Ort: Zu Gast bei Airbus . . . . . . . . . . . . . . . 22

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Gesundheit & Prävention Bäderland Hamburg: »Daseinsvorsorge und Freizeitkultur« . . . . . . . . . . . . . . . 24-25 Wirtschaftsrat vor Ort: Höchstleistungen erzielen – aber nur in emotionaler Balance mit Marion Klimmer . . . . . . . . . . . . . . 32 Mitgliederversammlung Landesverband Schlewig-Holstein: Deutschland und Amerika – eine Partnerschaft vor neuen Herausforderungen mit Friedrich Merz . . . . . . . . . . . . . 36-38 Warum brauchen wir eine Auswirkungsstudie für die bisherige Europäische Finanzmarktregulierung? von Burkhard Balz MdEP . . . . . . . . . . 39

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zu Gast: Friedrich Merz

Foto: AIRBUS

Deutschland und Amerika – eine Partnerschaft vor neuen Herausforderungen

Noch kein Ende der verkehrspolitischen Blockade in Sicht

zu Gast: Stephan Richter

Sektionsvorständekonferenz:

Der Unternehmer ist das Pferd, das den Karren zieht zu Gast: Wolfgang Steiger

Strategien im radikalen Wandel der Zeitungsmärkte

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Neues aus dem Landesverband Rubriken Sektion Stormarn: Perspektiven der HSH Nordbank AG nach den Stresstests mit Tobias Koch MdL . . . . . . . . . . . . . . 40 Sektionsvorständekonferenz: Der Unternehmer ist das Pferd, das den Karren zieht mit Wolfgang Steiger . . . . . . . . . . . . . 42 Sektion Dithmarschen: Noch kein Ende der verkehrspolitischen Blockade in Sicht . . . . . . 44

Hamburger Dialog 2015 Treffpunkt der Generation „35 plus“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25

Veranstaltungsvorschau Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 Schleswig-Holstein . . . . . . . . . . . . . . . 54

Namen und Nachrichten: Neues aus dem Mitgliederkreis . . . . . . . . . . . . . . . . 50-53

Junger Wirtschaftsrat Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28-30

...im Übrigen Infos aus der Landesgeschäftsstelle Schleswig-Holstein . . . . . . . . . . . . . . . . 53

Nachlese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 Neue Mitglieder in den Landesverbänden . . . . . . . . . . 33 Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54

Sektion Segeberg: Strategien im radikalen Wandel der Zeitungsmärkte mit Stephan Richter . . . . . . . . . . . . . . . 46

Landesfachkommissionen

Sektion Kiel: Konversion und mehr – Chancen für Investitionen mit Raymund Karg . . . . . . . . . . . . . . . . 48

Energiewirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . 43

Internet und Kommunikationstechnik . . . . . . . . . . 17

Logistik und Infrastruktur . . . . . . . . . 45 Gesundheitswirtschaft . . . . . . . . . . . . 47 Immobilienwirtschaft . . . . . . . . . . . . 49

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Veranstaltung

Wissensmetropole Hamburg Eine erfolgreiche Kaufmannschaft und das Ansehen bedeutender Reedereien prägten traditionell den Ruf Hamburgs. Erst im 20. Jahrhundert – 1919 – konnte sich die Bürgerschaft dazu entschliessen, auch der Wissenschaft ein repräsentatives Standbein einzuräumen. Man gründete die „Hamburgische Universität“. Ihre Bedeutung blieb jedoch blass im Schatten der großen Prestigeträger. Im 21.Jahrhundert verschieben sich die Gewichte. Als Folge der Globalisierung und im Zuge immenser Fortschritte in Wissenschaft und Technik stellen sich neue Herausforderungen. Die Zukunftsfähigkeit von Metropolregionen hängt jetzt zunehmend vom Leistungsvermögen ihrer Einrichtungen für Forschung und Entwicklung ab. Auch Hamburg muss sich daran orientieren, um im harten Wettbewerb mit seinen Konkurrenten nicht an Boden zu verlieren. Versagt dabei das Management unserer Stadt, droht der Abstieg in die Regionalliga. Nun ist kaum zu übersehen, dass der Ruf Hamburgs als Stätte von Wissenschaft und Forschung unbefriedigend ist, wobei oftmals die Universität pauschal als Massstab gilt. Schon deren Niveau wäre bei genauem Hinsehen differenzierter als gemeinhin ange-

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nommen zu werten. Die Entwicklung zwingt jedoch dazu, Licht und Schatten des gesamten Hamburger Angebots an Wissenschaft, Forschung und Entwicklung „auf den Prüfstand zu stellen. Bereits in der September-Ausgabe unseres Journals wurde das Thema „Wissensmetropole“ als Schwerpunkt aufgegriffen. Darüber hinaus kam jetzt im Rahmen einer Abendveranstaltung mit

Prof. Dr. Michael Göring Vorsitzender des Vorstands der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius

Prof. Dr. Michael Göring ein gründlicher Kenner der Hamburger Hochschulszene zu Wort. Das Thema „Wissenschaft in Hamburg“ sei jüngst wieder Leitartikeltauglich geworden – so Göring –, als die

An akademischen Einrichtungen gibt es in der Hansestadt: ■ 8 landeseigene Hochschulen (u.a. die Uni, die TU Harburg und die HAW) ■ 1 bundeseigene Hochschule (die Helmuth-Schmidt-Universität, früher Hochschule der Bundeswehr) ■ 2 private, den Universitäten gleichgestellte Hochschulen (Buccerius Law School und Kühne Logistics University) ■ 1 evangelische Hochschule für Soziale Arbeit und Diakonie ■ 14 private Einrichtungen mit Bachelor- und Masterstudiengängen (u.a. HFH Hamburger Fern-Hochschule und International School of Management) Die Zahl der Studierenden erreicht 94.000.

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Präsidenten der öffentlich-rechtlichen Hochschulen die im Jahr 2012 mit dem Senat geschlossene Hochschulvereinbarung kündigten. Kritischer Punkt war die bis 2020 verbindlich festgeschriebene Etatsteigerung von lediglich 0,88 Prozent pro Jahr. Angesichts der steigenden Kosten sei das praktisch ein Sparkurs, der einen Schrumpfungsprozess bedinge (Zum Vergleich: Die Ressortchefin in Baden-Württemberg hat mit den Hochschulen eine jährliche Steigerung von 3 Prozent vereinbart). Göring rügte außerdem, dass vor zwei Jahren die Studiengebühren „ohne Not, aus politischen Überlegungen“ abgeschafft worden seien. Mehrere Indikatoren zeigen, wie sehr Hamburg mit der finanziellen Förderung von Wissenschaft und Forschung hinter den vergleichbaren Aufwendungen in wirtschaftlich erfolgreichen Bundesländern zurückbleibt. Wenn es im Strategiepapier der Wissenschaftssenatorin einleitend heißt: „Wissenschaft und Forschung sind die zentralen Faktoren für die Zukunftsfähigkeit Hamburgs im 21. Jahrhundert“ und hinzufügt, dass eine Metropole wie Hamburg „exzellente Rahmenbedingungen“ setzen müsse, so ist dies nicht mehr als ein wohlfeiles Lippenbekenntnis, denn es fehlt der politische Wille, Wissenschaft und Forschung wirklich Priorität einzuräumen, auch finanziell. Angesichts der notwendigen Haushaltssanierung könnte dies freilich bedeuten, an anderer Stelle wählerwirksame Vorhaben zurückzustellen. Es sind jedoch nicht allein finanzielle Probleme, die Hamburgs internationalen Rang angesichts von Defiziten bei Wissenschaft und Forschung in Frage stellen. Göring erwies sich hierzu als kompetenter Analytiker einer langjährigen Fehlentwicklung. Er legte dabei Wert auf die Feststellung, dass der derzeitige Zustand nicht vom jetzigen Senat allein zu vertreten sei, sondern dass daran im Laufe der Jahre Politiker aller Couleur mitgewirkt hätten. Ein Grundübel sei, dass an der Hamburger Universität ein Verfahren um sich gegriffen habe (und von der Wissenschaftsbehörde geduldet wurde), das an anderen akademischen Wirkungsstätten aus gutem Grund die

Ausnahme bilde: bei der Neubesetzung von Professuren kam es vielfach zu Hausberufungen. Das habe der Universität sehr geschadet und Göring riet dringend, nicht länger auf Besitzstandswahrung und Befindlichkeiten im Kollegium Rücksicht zu nehmen. Vielmehr müssten allein die wissenschaftliche Exzellenz und der Ruf des/der Auserwählten maßgebend sein. Um die Güte der Berufungsempfehlungen zu fördern, sollte die Hälfte der zuständigen Kommissionen aus externen Mitgliedern bestehen. Die negative Wirkung geringerer Maßstäbe für die Besetzung wissenschaftlicher Positionen verdeutlicht z.B. die Einwerbung von Drittmittel aus dem Fond der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Diese öffentlich finanzierte Einrichtung vergab im Jahr 2013 Projektförderungsmittel in Höhe von 2,3 Milliarden Euro. Hamburg qualifizierte sich lediglich für 110.000 Euro pro Professor, Berlin für 200.000 Euro, München für 280.000 Euro. Ein weiteres Kapitel seines Referats nannte Göring „Aufhören mit KleinKlein“. Er brachte dafür drei Beispiele. Die 2009 gegründete Wissenschaftsstiftung, mit der exzellente Hamburger Forschungsvorhaben unterstützt werden sollten, löste der Scholz-Senat 2011 wieder auf. Weiterhin: die HafenCityUniversität (HCU) unterliegt einem Bremsvorgang. Sie war vor acht Jahren für richtungweisende Konzeptionen und die Ausarbeitung von Entwicklungsmöglichkeiten der Metropolen ins Leben gerufen worden. Sie sollte die besten Experten der Welt engagieren. Der Campus der HCU wurde jüngst fertiggestellt, der Betrieb dort aufgenommen, aber die Zahl der Professorenstellen von 50 auf 40 reduziert. Viel zu sparsam erscheine schließlich die kümmerliche Ausstattung der Hamburger Akademie der Wissenschaften. Ihr Jahres-Etat betrage ganze 480.000 Euro (+ 150.000 Euro Bundesmittel). „Damit kann man diese Einrichtung nicht betreiben und nicht mit der Berlin-Brandenburgischen oder gar der Bayerischen gleichziehen.“ Ein wichtiges Anliegen war für Göring die Zusammenarbeit zwischen Forschung und Praxis. Zitatbeispiel: „Aus der Technischen Universität Har-

burg kann man mehr machen“. Dies deckt sich mit der Ansicht von Dr. Eifert in der September-Ausgabe, dass Hamburg die finanzielle Förderung innovativer Unternehmen und die Zusammenarbeit mit der anwendungsorientierten Wissenschaft deutlich ausbauen könne. Dabei seien u.a. die Frauenhofer-Institute ein wichtiger Kooperationspartner. In Hamburg – eine der wirtschaftsstärksten Reviere Deutschlands – beschäftige diese Gesellschaft ganze 200 Mitarbeiter, allein in Freiburg aber 2.500 für eine enge Zusammenarbeit mit der regionalen Wirtschaft. Mit Anregungen zur Frage „Was ist zu tun?“ rundete Göring sein Referat ab. Substantielle Verbesserungen und erstklassige Neuberufungen erschienen unabdingbar, soll Hamburg in Wissenschaft und Forschung künftig international konkurrenzfähig sein. Daneben nannte der Referent attraktive Ansatzpunkte, um die Hansestadt aus der Spirale des Schlechtredens herauszubringen. Es gäbe vor Ort durchaus Forschungseinrichtungen der Spitzenklasse. Hierzu gehörten das Desy, zwei Max-Plank-Institute und die beiden Exzellenzcluster der Universität (Klimaforschung und Ultrafast Imaging = Beobachtung von Atombewegungen). Auch für die Lehre fänden sich in der Stadt Institutionen mit erstklassigem Ruf, beispielsweise die Buccerius Law School, die International School of Management und das Northern Institute of Technology Management (NIT). Letzteres ist der TU Harburg angeschlossen und bildet Stipendiaten aus der ganzen Welt zu Ingenieuren aus, die insbesondere in Führungspositionen arbeiten sollen. Fazit: Hamburg muss erhebliche Anstrengungen unternehmen, um im Wettbewerb der Metropolen mithalten zu können. Nur wenn die Politik aus Verantwortung für die Zukunft der Stadt heraus bereit wäre, ihre halbherzige Förderung von Wissenschaft und Forschung neu zu justieren, Schwerpunkte zu setzen, diese nach Kräften zu fördern und nutzbar zu machen, kann der optimistische Appell von Prof. Göring gelten: „Und warum sollten wir es nicht schaffen!“ He

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Veranstaltung

Ein Plädoyer für die Soziale Marktwirtschaft

Christian Lindner MdL FDP Bundesvorsitzender

Christian Lindner zu Gast beim Wirtschaftsrat Hamburg „Mehr Mut zur Sozialen Marktwirtschaft“ – das forderte der Bundesvorsitzende der FDP, Christian Lindner, bei einer Vortrags- und Diskussionsveranstaltung des Wirtschaftsrats Hamburg.

„Eine Politik der markwirtschaftlichen Erneuerungen sowie eine kluge Tarifpolitik von Arbeitgebern und Gewerkschaften: Dies sind die maßgeblichen Faktoren, denen der enorme wirtschaftliche Erfolg in Deutschland über die letzten Jahre zu verdanken ist“, sagte Lindner. Damit Deutschland auch weiterhin als Anwalt von Europa diesen Erfolg sichern könne, bedürfe es zusätz-

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licher markwirtschaftlicher Reformen seitens der Großen Koalition. Lindner machte dies an vier Faktoren fest: Die Haushaltspolitik der Bundesregierung müsse in Zeiten der Schwarzen Null auf eine Erhöhung der Steuer- und Abgabenquote verzichten können. Gleichzeitig dürfe die Investitionsquote des Bundes nicht weiter sinken. Der Staat müsse in der Lage sein, seine Kernaufgaben ohne neue Schulden und ohne zusätzliche Einnahmen finanzieren zu können. „Wie ist eine Steuererhöhung für den Mittelstand zu rechtfertigen, wenn gleichzeitig in Deutschland agierende internationale Großunternehmen weiterhin keinen Cent Steuern zahlen müssen?“, fragte der FDP-Politiker. Des Weiteren gelte es, die wirtschaftliche Freiheit zu stärken. Dazu müsse auf der einen Seite die Chance zu mehr Eigenverantwortung der Bürger vergrößert und auf der anderen Seite die Regulierungsbürokratie der Bundesregierung reduziert werden. Die

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wirtschaftliche Freiheit sei die Kernressource der Sozialen Marktwirtschaft. „Zusätzlich muss man in Deutschland wieder die Risiko- und Innovationsmentalität fördern“, mahnte Lindner. Im Hinblick auf die zahlreichen Großprojekte im Land sei es wichtig wieder eine „Dafür-Gesellschaft“ zu schaffen. Man dürfe den Status Quo nicht nur verwalten. Das Bildungssystem in Deutschland sei von besonderer Wichtigkeit: „Um den wirtschaftlichen Wohlstand sichern zu können, muss das Ziel sein, das beste Bildungssystem der Welt zu besitzen!“ Allerdings warnte Lindner auch vor einer „Überakademisierung“ der Wirtschaft. Die berufliche Bildung müsse weiterhin gestärkt werden. Zudem würde die Einführung der Einheitsschule zusammen mit der gleichlaufenden Abschaffung der Gymnasien zu einer verstärkten Nachfrage nach teuren Privatschulen führen. Johannes Hepp


Energie & Umwelt

Zuverlässige Fernwärmeversorgung In Altona entsteht ein neues Heizwerk Zuverlässig, komfortabel, umweltfreundlich und preisstabil soll die Wärmeversorgung einer Stadt sein. Bereits seit 120 Jahren werden diese Anforderungen erfüllt. Vattenfall – wie früher seine Vorgängerunternehmen – versorgt die Stadt Hamburg nicht nur zuverlässig mit Strom, sondern auch mit umweltschonender Fernwärme. Bereits im Jahre 1894 wurde das damals neu errichtete Rathaus als erster Wärmekunde angeschlossen. In den folgenden Jahren entwickelte sich das Fernwärmenetz Hamburgs stetig weiter. Damit stiegen die Anforderungen an die Wärmeerzeugung und das Leitungsnetz. Die Sicherheit der Wärmeversorgung stand immer im Fokus. Um sie auch in Zukunft angesichts wachsender Anforderungen gewährleisten zu können, baut Vattenfall derzeit am Standort Haferweg in Hamburg-Altona ein modernes gasgefeuertes Heizwerk. Ein wichtiger Meilenstein für dieses Bauvorhaben wurde am 29. Oktober dieses Jahres gefeiert: Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz legte in Anwesenheit geladener Gäste aus Wirtschaft und Politik den Grundstein für das Heizwerk Haferweg und startete damit symbolisch der Bau der neuen Anlage. Dieses Heizwerk für Spitzenlastund Reservezwecke soll die Wärmeversorgung von Hamburgs Westen insbe-

Dr. Frank May, Vorsitzender der Geschäftsführung der Vattenfall Wärme Hamburg GmbH; Hans-Joachim Heise, Oberpolier; Pieter Wasmuth, Generalbevollmächtigter Vattenfall für Hamburg und Norddeutschland und Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz

sondere an besonders kalten Tagen sichern. Darüber hinaus kann das Heizwerk auch zusätzliche Wärmekunden im Bereich Altona versorgen. Die neue Anlage wird aus drei Kesseln mit je 50 Megawatt Einzelleistung bestehen und einen Brennstoffnutzungsgrad von über 90 Prozent haben. Das Heizwerk liegt an der bestehenden FernwärmePumpstation Haferweg und kann somit einfach an die bestehende Fernwärmeinfrastruktur angebunden werden. Bereits zur Heizperiode 2015/16 soll die Anlage ihren Betrieb aufnehmen. Neben dem engen Zeitplan ist die räumliche Enge auf dem Areal am Haferweg eine der größten Herausforderungen beim Bau. Die Tiefe der Baugrube und das darin stehende Grundwasser erfordert die Errichtung eines wasserdichten Trogs. Für diese anspruchsvolle Aufgabe kommen auch Taucher zum Einsatz. Am Haferweg beginnt in Zukunft auch die neue Verteilungsleitung zur Versorgung Altonas. Diese Leitung wird derzeit gebaut und reicht mit rund 3,5

Kilometern Länge bis in das Zentrum von Altona. Über sie können zusätzlich 28.500 Wohneinheiten mit Wärme versorgt werden. Vattenfall betreibt in Hamburg moderne, hocheffiziente Wärmeerzeugungs- und Wärmeverteilungsanlagen und trägt erheblich damit dazu bei, die Umwelt zu entlasten. Jede mit Fernwärme ausgestattete Wohneinheit verringert gegenüber einer herkömmlichen Öl- oder Gasheizung den CO2-Ausstoß pro Jahr erheblich. Das Fernwärmenetz in Hamburg besteht aus insgesamt 816 Kilometern Rohrleitung und verteilt sich auf ein Hauptnetz und zwei sogenannte Inselnetze, die aus zwei Blockheizkraftwerken gespeist werden. Im vergangenen Jahr wurden 178 Übergabestationen mit einer Gesamtleistung von 24 Megawatt Leistung für Heizung, Klimatisierung und warmes Wasser an das Fernwärmenetz angeschlossen. Bis 2020 sollen über das Hamburger Fernwärmenetz 500.000 Wohneinheiten mit Wärme versorgt werden, heute sind es 460.000.

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Veranstaltung

Wahlkampfstrategie von zentraler Bedeutung „Für den Ausgang einer Wahl ist die Wahlkampfstrategie von entscheidender Bedeutung“, so der Parteienforscher Prof. Dr. Elmar Wiesendahl bei einer Vortragsund Diskussionsveranstaltung des Wirtschaftsrates Hamburg.

Um möglichst viele Wähler zu erreichen, müssten Parteien eine – unter den jeweils gegebenen Umständen – geeignete Wahlkampfstrategie entwickeln. Dabei sei es vor allem wichtig, keine starre Strategie zu verfolgen. Vielmehr sollten die Parteien auf eine anpassungsfähige Strategie setzen, um sich eventuellen Veränderungen schneller anpassen zu können. Wiesendahl beschrieb den Wahlkampf als Faktorendreieck. Dieses setze sich aus dem

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Parteienforscher Prof. Dr. Elmar Wiesendahl und Landesvorstandsmitglied Ulf Gehrckens (Aurubis AG)

aktuellen Sachverhalt, den daraus entstehenden Chancenpotenzialen und schließlich der hieraus entwickelten Strategie zusammen. Die Parteien müssten demnach aus dem gegenwärtigen Sachverhalt Chancen analysieren, um somit eine gezielte Wahlkampfstrategie zu entwickeln. Grundsätzlich sei zwischen zwei bzw. drei Formen des Wahlkampfs zu unterscheiden: ■ Das Ziel des Mobilisierungswahlkampfs sei es, ausschließlich Wähler aus den eigenen Reihen zu erreichen. Dies setze aber „einen polarisierenden Lagerwahlkampf“ voraus. ■ Der lagerübergreifende Themenwahlkampf stelle hingegen eine Themenauswahl in den Mittelpunkt des Wahlkampfs. ■ Zusätzlich gebe es auch immer die Möglichkeit den jeweiligen Spitzenkandidat in das Zentrum des Wahlkampfs zu platzieren (Personenwahlkampf).

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In Bezug auf die kommende Bürgerschaftswahl in Hamburg im Februar 2015 sieht Wiesendahl einen Sonderfall. Entgegen sonst üblicher Tendenzen seien die Parteien in Hamburg in keiner Weise eventuellen äußeren Einflüssen ausgesetzt. „Es ist eine reine HamburgWahl“, so der Parteienforscher. Ferner erwartet Wiesendahl einen spät einsetzenden Wahlkampf in Hamburg, der auf wenigen Themen basieren werde. Es gebe schlichtweg kein einziges „mobilisierungsfähiges Aufregerthema“. Die aktuelle Regierung unter Olaf Scholz genieße hohes Vertrauen innerhalb der Hamburger Wählerschaft. Ist damit in Hamburg schon alles vor der Wahl entschieden? „Nein“, so die Auffassung von Wiesendahl. Schließlich wisse niemand was in den kommenden zwei Monaten noch an Überraschungen passieren könne und zudem sei ein klarer Auswärtstrend bei der CDU zu erkennen. Johannes Hepp



PR – Zukunftsprojekt

Industrie 4.0 Chancen für die deutsche Wirtschaft – Herausforderung für die Lehre Auf der Hannover-Messe 2011 trat die Initiative „Industrie 4.0“ an die Öffentlichkeit. Seither wird in Deutschland aktiv an diesem Thema gearbeitet – sieht doch die Bundesregierung die mit diesem Schlagwort verbundenen Inhalte als so vielversprechend an, dass sie das Zukunftsprojekt „Industrie 4.0“ aufgesetzt hat und mit 200 Mio. € fördert. Industrie 4.0 soll die vierte industrielle Revolution beschreiben: Die erste industrielle Revolution begann 1764 mit der Erfindung von „Spinning Jenny“ – der ersten industriellen Spinnmaschine – durch den englischen Weber James Hargreaves. Edmond Cartwright erfand den dampfgetriebenen Webstuhl „Power Loom“ 1785: Die Verwendung mechanischer Produktionsanlagen hatte begonnen. Die zweite industrielle Revolution begann 1870 in amerikanischen Schlachthöfen. Transportbänder wurden eingesetzt, um Fleisch von einem Arbeiter zum nächsten zu transpor tieren. Am bekanntesten ist das von Henry Ford 1913 eingeführte Prinzip der Fließbandfertigung in seine Automobilfabriken. Die Einführung der Mikroelektronik ab Mitte der 50-er Jahre leitete die dritte industrielle Revolution ein. Die Produktionsmaschinen wurden mit programmierbaren Steuerungen zur Automatisierung ausgestattet. Und nun die vierte industrielle Revolution – beginnend mit dem „Internet der Dinge“, einem Begriff, der 1999 von Kevin Ashton am Massachusetts Institute of Technology geprägt wurde: Anlagen, Maschinen, Werkstücke und Bauteile kommunizieren miteinander. Das Internet nähert sich der physikalischen Welt an. Die kommunizierenden Anlagen, Maschinen, Werkstücke und Baugruppen werden zu Cyber-Physical Systems: Gerätschaften, die mit eingebetteten Mikroprozessoren, Sensoren und Aktoren ausgestattet sind und nun über das Internet miteinander kommunizieren können. Ob dies den Begriff der Revolution rechtfertigt sei dahin gestellt.

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Abbildung 1: Smart Factory (Quelle: Bild-Quelle: Promotorengruppe Kommunikation der Forschungsunion Wirtschaft – Wissenschaft (Hrsg.): „Umsetzungsempfehlung für das Zukunftsprojekt Industrie 4.0“, Seite 23, Deutsche Akademie der Technikwissenschaften e.V., 2013

Neue Aspekte der vierten industriellen Revolution Neu sind die Möglichkeiten, die sich durch die genannte Kombination ergeben, nicht unbedingt die Technik an sich. Hier wird oft der Begriff „smart“ eingeführt: Am bekanntesten ist die „smart factory“. Mit „smart“ sollte man nach unserer Meinung allerdings nicht die intelligente Fabrik meinen, sondern vielmehr die intelligent eingesetzte Fabrik. Die Intelligenz, so glauben wir im Fachbereich Ingenieurwissenschaften der NORDAKADEMIE, bleibt dem Menschen vorbehalten. Ideen gibt es viele: ■ Fabriken, die ihre Produktionskapazität flexibel und schnell dem Kundenauftrag anpassen ■ Fertigungsanlagen, die auf Fehler autark reagieren ■ Werkstücke, die der Produktionsanlage mitteilen können, was mit ihnen geschehen soll Was ist seit der Hannover-Messe 2011 geschehen? Auch auf der Hannover-Messe 2014 war Industrie 4.0 ein herausgehobenes Thema. Ein Messebesuch zeigt aber schnell, dass es Demonstratoren für Industrie 4.0 gibt, aber bisher kaum eine reale Anwendung. Der Fachkongress „Automation 2014“ des VDI beschäftigte sich ebenfalls mit Industrie 4.0. Aus Sicht der Techniker ist Industrie 4.0 die intelligente Anwendung moderner Automatisierungstechnik. Forschungs- und Handlungsbedarf gibt es in speziellen Feldern, etwa bei den Schnittstellen zwischen den vielen Cyber-Physical Systems, damit sich diese trotz Internet nicht in einem babylonischen Sprachen-Wirr-Warr verlieren. Ein anderes

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Thema ist die durchgängige Verwendung von Produktdaten über den gesamten Produktlebenszyklus – von der Entwicklung bis zur Verschrottung. Bisher wird der Schwerpunkt der Untersuchungen zu diesem Thema sehr auf die technische Seite, insbesondere auf die Produktionstechnik, gelegt. Doch welche in Euro zählbaren Vorteile können sich für produzierende Unternehmen ergeben? Welche Produkte und Dienstleistungen werden möglich? Ist Industrie 4.0 also heiße Luft? Nach Meinung des Autors hängt dies von den tatsächlichen Anwendungen ab, die realisiert werden. Deutschland ist im Maschinen- und Anlagenbau weltweit führend. Aus den Ideen, die sich mit den Techniken aus der Anwendung von Industrie 4.0 und den CyberPhysical Systems ergeben, können sich für unsere Wirtschaft neue Chancen ergeben. Derjenige, der die erste gute Idee hat wie diese Technik angewendet werden kann, wird einen Wettbewerbsvorteil für sich erzielen. Was bedeutet dies für die Lehre, in dem hier betrachteten spezielle Fall für die Bachelor- und Master-Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen an der NORDAKADMIE? Schon seit den ersten Aktivitäten der Initiative „Industrie 4.0“ beschäftigt sich der Fachbereich Ingenieurwesen der NORDAKADEMIE mit den genannten Themenfeldern. Die NORDAKADEMIE will als Hochschule der Wirtschaft helfen, diese Chancen für die Wirtschaft aktiv zu nutzen. Für Ingenieure ist bei dem Themenkomplex „Industrie 4.0“ die intel-


ligente Anwendung von Cyber-Physical Systems ein zentrales Lehrgebiet. CyberPhysical Systems sind Gerätschaften, die mit eingebetteten Mikroprozessoren zur Datenverarbeitung und mit Sensoren und Aktoren zur Interaktion mit Ihrer Umwelt ausgestattet sind und sich über Intranet und Internet miteinander vernetzen können („Internet der Dinge“). Die Anwendung dieser Systeme soll zu neuen, zukunftsfähigen Produkten und zu besonders wirtschaftlichen und flexiblen Produktionsanlagen („smart factory“) führen. Die Ansätze sind so vielversprechend, dass die Bundesregierung diesen Themenkreis auch in die neue Hightech-Strategie im August 2014 aufgenommen hat. In den vergangenen 24 Monaten hat sich der Fachbereich Ingenieurwissenschaften der NORDAKADEMIE intensiv mit der Frage beschäftigt, was Industrie 4.0 heute schon in der Anwendung bedeutet. Die Mitglieder des Fachbereichs haben an relevanten Tagungen z.B. des VDI, von BITKOM und der Plattform Industrie 4.0 teilgenommen und haben auf Messen Kontakt zu Anbietern und Anwendern gesucht. Das Ergebnis ist, dass Technologien im Prinzip vorhanden sind, praktische, industrierelevante Nutzungen aber nicht oder nur in sehr begrenzter Form. Viele Industrieunternehmen sehen das Potential, aber noch keinen messbaren Nutzen. Daher haben wir uns entschlossen, die Vision, die mit Industrie 4.0 verbunden wird, in unsere Lehr- und Forschungstätigkeit aufzunehmen. Dabei wollen wir dem Leitbild der NORDAKADEMIE folgend durch ■ praxisrelevante Forschung und ■ Integration der Vision Industrie 4.0 in die Lehre unseren Partnerunternehmen helfen, die sich ihnen bietenden Chancen durch Industrie 4.0 und der „smart factory“ zu erkennen und zu nutzen (Abbildung 1). Im Bachelorstudiengang Wirtschafts ingenieurwesen werden diese Inhalte in relevante Module integriert, z.B. in: ■ die Projektarbeiten in dem Modul „Wirtschaftlich Fertigen“ durch Projekte zur Auswahl geeigneter generativer Fertigungsverfahren für die Lehre an der NORDAKADEMIE oder die Konzeption flexibler Fertigungszellen durch

Kombination von generativen Fertigungsverfahren und kollaborierenden Robotern ■ die Projektarbeiten in dem Modul „Produktions- und Qualitätsmanagement“ durch Integration von Prinzipien der „smart factory“ in die Planung von Montagesystemen durch das „card board engineering“ ■ die Laborübungen in dem Modul „Informatik in Produktion und Fertigung“ durch Vermittlung der Möglichkeiten moderner Robotik und Automatisierungstechnik ■ Projektangebote im Rahmen der von den Studierenden getragenen Ingenieurgarage Im Masterstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen gibt es einen Schwerpunkt der Anwendung von Cyber-Physical Systems: ■ Pflichtmodul „Smart Technologies“: Welche Produkte können durch die Anwendung von Cyber-Physical Systems entwickelt werden und welchen Nutzen können Sie z.B. in der Produktion im Sinne der Vision Industrie 4.0 haben? ■ Pflichtmodul „Smarte Sensorik und Aktorik“: Technologien und Anwendungen moderner Sensoren und Aktoren ■ Vertiefende Wahlpflichtmodule „Methoden der verteilten künstlichen Intelligenz“ und „Ubiquitous Computing“ Durch die Integration der Themen in die Lehre sollen die Studierenden befähigt werden, diese innovativen Technologien in ihren Unternehmen anzuwenden und die Potentiale im Sinne unserer Partnerunternehmen zu nutzen. Neben der Lehre steht die praxisbezogene Forschung im Zentrum unserer Überlegungen. Jüngst hat der VDI die Forschungsbedarfe zu Industrie 4.0 so zusammengefasst: Herstellung funktionaler und inhaltlicher Sicherheit der Kommunikation der Cyber-Physical Systems, durchgängige Interoperabilität der Systeme und Durchgängigkeit der Produktdaten über den gesamten Produktlebenszyklus. Der Fachbereich Ingenieurwissenschaften hat als Schwerpunkt für seine Forschungsaktivitäten die Anwendung des System Engineerings und die Nutzung geeigneter Mo-

dellierungstools („SysML“) zur Beschreibung des gesamten Produktentstehungsprozesses gewählt. Damit beteiligen wir uns an den für die Umsetzung der Vision Industrie 4.0 relevanten Forschungen zur Interoperabilität und der Durchgängigkeit der Produktdaten sowie zur Beherrschung der immer komplexer werdenden Systeme. Um diese umfassenden Lehr- und Forschungsaktivitäten weiter entwickeln zu können benötigt die NORDAKADEMIE moderne und geeignete Infrastruktur. In dem kurz vor der Fertigstellung stehenden Neubau der NORDAKADMIE wird im Erdgeschoß diese Infrastruktur geschaffen werden. In einer industrienahen Umgebung wird den Studierenden auf 150 Quadratmetern die Möglichkeit gegeben, sich mit den neuen Technologien der Cyber-Physical Systems praktisch zu beschäftigen: ■ Projektarbeiten an den vorhandenen Leichtbaurobotern zu Fragestellungen der kollaborativen Fertigung ■ Projektarbeiten zur Anwendung von Cyber-Physical Systems ■ Nutzung von Verfahren zur generativen Fertigung ■ Kombination dieser Technologien zu neuen, innovativen Produkten und Produktionsanlagen Dabei hat sich der Fachbereich gegen die Anschaffung fertiger Komplettsysteme entschieden. Die Anwendung eines fertigen Produkts erscheint uns hier nicht als geeignete didaktische Maßnahme. Im Sinne der oben genannten Ziele zur Lehre und Forschung wollen wir mit den Studierenden und unseren Partnerunternehmen gemeinsam an den neuen Technologien arbeiten. Wir laden interessierte Unternehmen ein, Ihre konkreten Fragestellungen zum Themenkomplex Industrie 4.0 an uns heranzutragen und gemeinsam mit uns und ihren Studierenden Antworten zu finden – als NORDAKADEMIE, der Hochschule für die Wirtschaft. Prof. Dr.-Ing. Bernhard Meussen NORDAKADEMIE gAG Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen

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Interview

Für direkte Schiffsverbindungen mit Asien ist die Fahrrinnenanpassung sehr wichtig Das Interview mit Hermann Ebel, Vorstandsvorsitzender der Hansa Treuhand Holding AG sowie Geschäftsführer und Eigner von Sea Cloud Cruises, führte Angelika Bucerius.

Hermann Ebel wurde 1949 in Oldendorf bei Lüneburg geboren. Der Diplom-Betriebswirt leitet die Geschäfte der 1983 von ihm mitgegründeten Hansa Treuhand Gruppe. Vor seinem Eintritt in die Selbstständigkeit war er als Geschäftsführer der Flensburger Schiffbau AG tätig. Er ist Mitglied im Aufsichtsrat der Hamburg Port Authority. Neben zahlreichen Ehrenämtern unterstützt Hermann Ebel über eine Stiftung

Herr Ebel, was bedeutet für Sie und Hansa Treuhand, dass die Elbvertiefung verschoben wurde? Auf unsere Hansa Treuhand Gruppe hat die Verschiebung der Elbvertiefung derzeit keine direkte Auswirkung. Unsere größten Schiffe haben eine Kapazität von 6.500 Containereinheiten (TEU) und können die Elbe deshalb auch ohne Elbvertiefung befahren. Die Verschiebung der Fahrrinnenanpassung wirkt sich in erster Linie auf sehr große Containerschiffe aus, mit Kapazitäten von 10.000 TEU und mehr. In meiner Funktion als Aufsichtsratsmitglied der Hamburg Port Authority betrachte ich die Elbvertiefung aber natürlich aus Sicht des Hamburger Hafens. Und wie sehen Sie die Situation aus der Perspektive? Der Hamburger Hafen steht in einem sehr harten Wettbewerb mit anderen Nordseehäfen. Für direkte Schiffsverbindungen mit Asien ist die Fahrrinnenanpassung daher sehr wichtig. Auf diesen Routen setzen die Reedereien immer größere Schiffe ein. Immerhin entfällt mehr als vierzig Prozent des Containerumschlags in Hamburg auf

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dieses Fahrtgebiet. Wenn Hamburg sich nicht an die technischen Gegebenheiten der Megacarrier anpasst, wird die Ladung in anderen Häfen gelöscht – im Übrigen mit negativen Effekten für die Umweltbilanz, denn es ist davon auszugehen, dass ein Großteil der Ladung dann von anderen Nordseehäfen per LKW in die Metropolregion Hamburg transportiert wird. Welche wirtschaftliche Bedeutung hat die Container-Schifffahrt für Hamburg?

gemeinsam mit seiner Frau Milena bedürftige Kinder und Jugendliche. Das Ehepaar hat drei erwachsene Kinder.

Eine sehr große Bedeutung! In Hamburg haben 117 Reedereien ihren Sitz, so viele wie sonst nirgendwo in Deutschland. Die Hälfte der Schiffe aller deutschen Reeder wird von Hamburg aus organisiert. Rund 12 Prozent der Arbeitsplätze in Hamburg hängen direkt vom

Rund 12 Prozent der Arbeitsplätze in Hamburg hängen direkt vom Hafen ab – das sind mehr als 130.000 Stellen

Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2014


Die Container-Schifffahrt steckt seit Jahren in einer tiefen Krise. Was sind die Ursachen? Die Krise dauert bald sieben Jahre an und ein Ende ist leider noch nicht absehbar. Gründe waren und sind Überkapazitäten. Als im September 2008 die Lehman-Bank zusammenbrach, kam der Welthandel über Nacht zum Erliegen und die Charterraten fielen um 80 Prozent. Insoweit ist wesentlicher Auslöser der Schifffahrtskrise die Finanzkrise gewesen. Da der Markt nicht wuchs sondern schrumpfte, entstanden Überkapazitäten und dies führte zu einem erheblichen Preisverfall. Wodurch ist ein Aufschwung möglich? Von einem Aufschwung kann noch nicht die Rede sein. Zwar ist die Zahl der Verschrottungen in den vergangenen Jahren gestiegen und es werden weniger Schiffe gebaut. Dennoch decken die Charterraten noch nicht die Kosten für den Kapitaldienst, also für Zinsen und Tilgung. Doch es gibt auch positive Zeichen, denn die Containerschifffahrt wächst wieder dynamisch mit fünf bis sechs Prozent pro Jahr. Marktanalysten und Banken erwarten deshalb eine deutliche Ratenverbesserung, ab dem zweiten Quartal 2015. Wie sind Sie mit Ihrem Unternehmen durch die Krise gekommen? Auch wir sind – wie alle anderen – nicht

ungeschoren durch diese Krise gekommen. Wir hatten vor der Krise 85 Schiffe, derzeit sind es noch 60. Einige ältere Schiffe haben wir zur Verschrottung verkauft und dabei von sehr guten Stahlpreisen profitiert. Insgesamt glaube ich, dass wir im Branchenvergleich gut dastehen. Es wäre gut und würde den Abbau der Überkapazitäten erheblich beschleunigen, wenn auch unsere internationalen Kollegen Schiffe vom Markt nehmen. Umso schneller kommen wir zu besseren Charterraten. Sie haben auch eine kleine, feine Kreuzfahrt-Flotte. Welche Rolle spielt die Passagier-Kreuzfahrt in Ihrem Unternehmen? Unser Anbieter von Segel-Kreuzfahrten Sea Cloud Cruises ist ein eigenständiger Bereich in unserer Unternehmensgruppe und erwirtschaftet dank hoher Auslastung der Schiffe Sea Cloud und Sea Cloud II gute Erträge.

Qualitätsstandard der River Cloud II am Markt herauszustellen. Wie steht es um Ihre Pläne, Ihre Hochseeflotte mit der „Hussar“ oder gegebenenfalls einem anderen Schiff zu erweitern? Wir sind generell daran interessiert, unser Angebot im Bereich Segelreisen zu erweitern und halten die Augen offen. Da es für unser Marktsegment keine Schiffe „von der Stange“ gibt, ist es aber sehr schwierig, eine Werft zu finden, die unser Investitionsbudget einhalten kann. Käme auch ein Nicht-Segel-HochseeSchiff für Sie in Frage? Nein, das passt nicht zu unserer Philosophie.

HANSA TREUHAND GRUPPE Die Hansa Treuhand Gruppe vereint die gesamte Wertschöpfungskette der Schiff-

Nun haben Sie sich von Ihrem Fluss-Schiff „River Cloud II“ getrennt. Was war der Grund für diese Entscheidung? Der zunehmende Wettbewerb im Flussreisen-Bereich hat in den letzten Jahren verstärkt dazu geführt, dass die Vermarktung der River Cloud II schwieriger geworden ist. Während die beiden traditionell von Hand gesegelten Windjammer über ein Alleinstellungsmerkmal im Bereich der Hochseereisen verfügen, und dadurch sehr erfolgreich in der Nische sind, ist es bei einer ständig weiter wachsenden Flotte von Flussschiffen nahezu unmöglich, den hohen

Wenn Hamburg sich nicht an die technischen Gegebenheiten der Megacarrier anpasst, wird die Ladung in anderen Häfen gelöscht

fahrt unter einem Dach. Seitdem sie im Jahr 1983 gegründet wurde, hat der Initiator von Schiffsbeteiligungen ca. 100 Handelsschiffe, überwiegend Containerschiffe, finanziert. Die Reederei Hansa Shipping betreut die Flotte technisch und kaufmännisch, während das Charterunternehmen Hansa Chartering für die Beschäftigung der Schiffe sorgt. Zur Unternehmensgruppe gehört außerdem das Touristikunternehmen Sea Cloud Cruises, das seinen Gästen Segelreisen im 5-Sterne-Segment anbietet.

Fotos: Hansa Treuhand Holding AG

Hafen ab. Sie müssen sich vor Augen führen, dass das mehr als 130.000 Stellen sind.

40 Prozent des Containerumschlags in Hamburg entfällt auf das Fahrtgebiet Asien

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Jubiläum

Jubiläum 50 Jahre 2015 ist für die DONNER & REUSCHEL TREUHAND - Gesellschaft mbH & Co. KG ein Jahr des Rückblicks. Die Treuhand feiert 50-jähriges Jubiläum. 50 Jahre, in denen die Mandanten die Worte „Treue“ und „Handel“ schätzen gelernt haben. Die DONNER & REUSCHEL TREUHAND - Gesellschaft mbH & Co. KG wurde 1965 gegründet und ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft des Bankhauses DONNER & REUSCHEL, der Privatbank der SIGNAL IDUNA Gruppe. Geschäftsfelder der Treuhand im Einzelnen: Treuhandschaften Die DONNER & REUSCHEL TREUHAND verfügt als Treuhänderin und Mittelverwendungskontrolleurin über umfangreiche, langjährige Erfahrungen in den Branchen Schiffe, Immobilien, Flugzeuge, Logistik, Regenerative Energie und Infrastruktur. Arbeitszeitkonten Mit der Verwaltung und Insolvenzsicherung von Arbeitszeitkonten (Altersteilzeit-, Langzeit-, Zeitwert- und Kurzzeitkonten) unterstützt die DONNER & REUSCHEL TREUHAND als unabhängige Treuhänderin zahlreiche Unternehmen. Sie übernimmt die gesetzlich vorgeschriebenen Verpflichtungen im Rahmen der Wertkontenführung und Insolvenzsicherung. Eine Web-basierte EDV-Plattform garantiert eine maßgeschneiderte, effiziente und verwaltungsarme Abwicklung. Die Qualität der EDV-Plattform und der juristischen Treuhandverträge sind durch vorhandene Wirtschaftsprüfungs-Gutachten bestätigt. Contractual Trust Arrangements (CTA) Als CTA-Treuhänderin verfügt die DONNER & REUSCHEL TREUHAND über die erforderliche Genehmigung der BaFin nach § 2 Abs. 4 KWG. Sie kooperiert im Zuge der Ausfinanzierung der betrieblichen Altersvorsorge mit diversen Beratungsgesellschaften sowie mit Finanzdienstleistern. Die Umsetzung eines CTA erfolgt über ein sogenanntes „doppelseitiges Treuhandmodell“. Hierbei werden die

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bilanzierten Verpflichtungen aus Pensionszusagen und Zeitwertkonten mit den dazugehörigen Vermögenswerten saldiert und rechtlich bei den Unternehmen als sogenannte „plan assets“ ausgegliedert. Die Bilanz wird dabei zum Vorteil des Unternehmens verkürzt. Die Eigenkapitalquote verbessert sich. Ferner werden die Verpflichtungen der Unternehmen gegenüber den Arbeitnehmern wirtschaftlich rückgedeckt und gleichzeitig gegen Insolvenz gesichert. Die DONNER & REUSCHEL TREUHAND ist in der Lage, eine komplette und umfassende Abwicklung sowie die sogenannte „Rentnerverwaltung“ zu gewährleisten.

Vermögenstransaktionen über Treuhandkonten Die DONNER & REUSCHEL TREUHAND bietet Vermögenstransaktionen bspw. im M&A-Geschäft oder bei Grundstückskaufverträgen über Treuhandkonten mit erheblichen Kostenvorteilen gegenüber der Abwicklung über Notar-Anderkonten. Das berücksichtigt die Bedürfnisse einer anspruchsvollen Klientel, weil angesichts veränderter Marktbedingungen Sicherheit und Rentabilität an Bedeutung gewinnen. Testamentsvollstreckung Durch Generationenwechsel und demographische Entwicklung werden in den nächsten Jahren erhebliche Vermögenswerte vererbt. Wenn der Erblasser eine außenstehende, neutrale Instanz mit wirtschaftlicher Kompetenz als Testamentsvollstrecker wünscht, liegt es nahe, eine Treuhandgesellschaft damit zu betrauen.

Die Geschäftsfelder der DONNER & REUSCHEL TREUHAND im Überblick Neben den klassischen Treuhandaufgaben ■ Mandate zur Verwaltung geschlossener Fondsbeteiligungen ■ Mittelverwendungskontrolle bei geschlossenen Fonds fokussierte sich die DONNER & REUSCHEL TREUHAND in den letzten Jahren auf ■ Contractual Trust Arrangements (CTA) ■ Verwaltung und Insolvenzsicherung von Arbeitszeitkonten. Vor allem die Angebote ■ Vermögenstransaktionen über Treuhandkonten ■ Testamentsvollstreckung erfreuen sich besonderer Beliebtheit. Die Treuhand widmet sich dem Thema „Generationenwechsel“. Im Vordergrund stehen dabei ■ Ausgliederung von Pensionsrückstellungen ■ Vermögenstransaktionen über Treuhandkonten ■ Testamentsvollstreckung.

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Landesfachkommission

Landesfachkommission ITK

NEWS aus der ITK Informations- und Telekommunikationstechnologie Der interaktive Handel Das moderne Kaufhaus heisst heute Internet. In Deutschland, Österreich und der Schweiz wächst der Interaktive Handel. Im Jahr 2013 betrug der Umsatz der Online- und klassischen Versandhändler 60 Milliarden Euro und machte damit einen Anteil von 9,6 Prozent am gesamten Einzelhandelsvolumen in der Region aus. 2010 lag

dieser Anteil noch bei 6,6 Prozent mit einem Umsatzvolumen von knapp 40 Milliarden Euro. Damit ist der Markt innerhalb von drei Jahren um mehr als 50 Prozent gewachsen – Tendenz steigend. Über alle drei Länder macht die Warengruppe Textil & Schuhe mit 19,3 Milliarden Euro den größten Anteil am Umsatz des Interaktiven Handels aus. Während in Deutschland die zweitstärkste Warengruppe Multimedia, HiFi, Elektrogeräte nur gut ein Drittel der führenden Warengruppe ausmacht, liegt diese in Österreich und der Schweiz annährend gleich auf (Quelle: Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland). Unternehmen unter Beschuss Digitale Wirtschaftsspionage kostet die deutsche Wirtschaft im Jahr mindestens 50 Milliarden Euro. Was können Unternehmen tun, um sich besser zu schützen? In den vergangenen zehn bis 15 Jahren kam es zu einer enormen Professionalisierung bei Angriffen auf Computersysteme und -netze. Inzwischen arbeiten gut ausgebildete und hochdotierte IT-Spezialisten für Geheimdienste wie auch kriminelle Orga-

nisationen und betreiben im großen Stil e-Wirtschafts- bzw. Industriespionage. Laut dem Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) entstehen deutschen Unternehmen hierdurch jährliche Verluste in Höhe von mindestens 50 Milliarden Euro. Cyber-Forensiker sind die digitale Feuerwehr Digitale Forensiker werden immer häufiger zu Hilfe gerufen: Bei Datenklau sind sie zur Stelle – und überführen die Täter. Bis der Spion im System enttarnt war, waren schon jede Menge Daten nach außen geflossen. Ein ehemaliger IT-Mitarbeiter, so erzählt der Cyber-Forensiker Alexander Geschonneck von der Beratungsgesellschaft KPMG, hatte sich noch während er in dem Unternehmen arbeitete eine Hintertür ins System gebaut.

fasst. Im Oktober widmeten wir uns der Thematik „Big Data: Methoden, Anwendungen, Auswirkungen“, vorgetragen von Professor em. Dr. Klaus Brunnstein.

Prof. em. Dr. Klaus Brunnstein

Die Sitzung im November befasste sich mit dem Thema „Wirtschaftsspionage & Korruption. Zivilcourage. Wichtiger als Compliance-Systeme im Kampf gegen Korruption und Wirtschaftsspionage?“, vorgetragen von Andreas Persihl, Geschäftsführender Gesellschafter der CAPERIUM GmbH. Folgende Themen stehen für die nächsten Sitzungen auf der Agenda: RWE AG: Cyber-Security im Bereich Power & Utilities, eBay: Datenschutz und Customer als Wettbewerbsvorteil Verfolgungsjagd auf den Kunden. Wie das Netz unser Verhalten studiert.

„So konnte er nach Belieben auf das System zugreifen und seine ehemaligen Kollegen ausspionieren“, sagt er. Bis er von Geschonneck und seinem Team enttarnt wurde. Aus der Arbeit der Kommission ITK In der September-Sitzung hat sich die Kommission mit dem Thema „IT in der medizinischen Versorgung: Wie sicher sind die Daten der Patienten?“, vorgetragen von Dr. Jan Kretschmann, Geschäftsführender Gesellschafter der GAIN Gesellschaft für Anwendungsund Informationssysteme mbH, be-

Ludolf Baron von Löwenstern Vorsitzender der Landesfachkommission ITK

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Veranstaltung – Energiewirtschaft

Fracking: Schreckgespenst oder Erdgasförderung mit Zukunft?

Prof. Dr. Hans-Joachim Kümpel, Dr. Philip Marx, Inez Jürgens M.A. und Dr. Peter Blauwhoff (v.l.)

In kaum einem anderen Politikfeld wird das Spannungsverhältnis zwischen ökonomischen und ökologischen Interessen so deutlich, wie bei der Energiepolitik. Schnell sind Debatten aufgeheizt. Aktuellstes Beispiel ist das Thema Fracking, das in den letzten Wochen und Monaten in Politik, Wirtschaft und Medien sehr kontrovers diskutiert wurde. Im Rahmen einer Vortrags- und Diskussionsveranstaltung nahm auch der Landesverband Hamburg sich des Themas an und lud zwei hochkarätige Experten ein: Dr. Peter Blauwhoff, Vorsitzender der Geschäftsführung der Shell Deutschland Oil GmbH und Prof. Dr. Hans-Joachim Kümpel, Präsident der Bundes-

Wirtschaftsministeriums auf die Eckpunkte einer geplanten strengeren gesetzlichen Regelung zur Erkundung und Erschließung oder – wenn Sie wollen – zur Nicht-Erschließung dieser Ressourcen ein geteiltes Echo hervorgerufen“, so der Shell-Chef weiter. Blauwhoff bezog sich auf den im November vorgelegten Gesetzesentwurf der Großen Koalition, der die unkonventionelle Gasförderung aus tiefen Gesteinsschichten (Fracking) regeln soll.

anstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover. „Die Diskussion über die Energieversorgung wird gerade in Deutschland mit sehr viel Leidenschaft geführt“, sagte Blauwhoff. Dabei vermengten sich Emotionen, Wahrnehmungen, Meinun-

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gen und Fakten. Ängsten und Protesten am einen Ende des Spektrums stünden überzogene Erwartungen am anderen gegenüber. „Aktuell hat die Einigung des Kanzleramts, des Umwelt- und des

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Hintergrund: Das von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) vorgestellte Papier sieht vor, kommerzielles Fracking frühestens 2019 und nur unter strengen Auflagen zu erlauben. Das Verfah-


ren wird zudem in allen Naturschutzund Trinkwassergebieten verboten. Oberhalb von 3.000 Metern soll die Methode auch in anderen Gebieten untersagt werden. Jedoch können Unternehmen bei den zuständigen Landesbehörden Probe-bohrungen zu Forschungszwecken beantragen. Wird dies genehmigt, gilt die 3.000-Meter-Grenze nicht mehr. Unternehmen können dann Gasvorkommen in dem Gebiet fördern, wenn eine sechsköpfige Expertenkommission, die zuständige Landesbehörde und eine Kommission beim Umweltbundesamt grünes Licht geben. „Gegner sehen hierin ein FrackingErlaubnis-Gesetz. Sie treten weiterhin für ein kategorisches Verbot der Technologie ein“, so Blauwhoff. Andere hielten die beabsichtigten Auflagen für zu hoch. Sie befürchteten, dass sich Deutschland vorschnell eine Chance verbaue. Den amerikanischen Schiefergasboom als Entwicklungsszenario für Deutschland heranzuziehen, nannte der Experte eine Fiktion. „Die Erschließung unkonventioneller Lagerstätten ist zunehmend ein globales Phänomen mit Auswirkungen auf Deutschland“, schlussfolgerte Blauwhoff. Deutschland verfüge über ein beachtliches Schiefergaspotenzial und mehr als fünfzig Jahre Erfahrung mit Technologien für seine Erschließung. In welchem Umfang das Schiefergas aber rentabel gefördert werden könne, sei noch ungewiss. Dabei spielten nicht nur technische und wirtschaftliche, sondern maßgeblich auch soziale und ökologische Gesichtspunkte eine Rolle. Shell begrüße Regelwerke und Sicherheitsstandards, die den Schutz der Nachbarn und Umwelt sicherstellten. „Ich meine aber, dass die Bundesregierung mit ihren nun vorgelegten Regulierungsmaßnahmen für unkonventionelle Quellen über das Ziel hinausschießt.“ Vor unseriöser Panikmache warnte Prof. Dr. Kümpel: „Wenn an irgendeinem Standort das Thema Fracking aufkommt, ist fast reflexartig eine Bürgerinitiative da.“ Aufgrund stark überzogener Risikoszenarien und verzerrter Darstellungen sei die Ablehnung in der Bevölkerung verständlich. Die verbreitete Vorstellung, es gelangten Gifte in

den sauberen Untergrund, bezeichnete der Experte aber als falsch. Ebenso sei es wissenschaftlich nicht haltbar, Fracking als (Hoch-)Risikotechnologie zu bezeichnen. Alle staatlichen geologischen Fachbehörden hätten Mühe, Gründe zu finden, die für ein generelles Verbot von Fracking sprechen. Dies gelte auch für eine Grenztiefe von 3.000 Metern, so der Präsident der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover. „Deutschland benötigt 90 bis 100 Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr, 90 Prozent beziehen wir aus dem Ausland. Im Wesentlichen von drei Ländern: Von Russland das meiste, von Norwegen und von den Niederlanden“, erläuterte der Wissenschaftler. Allein Gas mache als Energieträger über 20 Prozent des gesamten Primärenergiebedarfs in Deutschland aus. Sowohl die deutsche Erdgasproduktion als auch die Erdgasreserven seien in den letzten 10 Jahren stark zurückgegangen. Die Eigenförderung sinke jährlich um fast 10 Prozent. Wie lange Schiefergas in Deutschland gefördert werden kann, ist laut Kümpel eine viel gestellte, aber schwierig zu beantwortende Frage. Ein mögliches Szenario sieht für den Wissenschaftler so aus: Ausgehend von einem jährlichen Erdgasbedarf von 100 Milliarden Kubikmetern und den Annahmen, dass der Bedarf im Zuge der Energiewende pro Dekade um 10 Milliarden Kubikmeter abnimmt und 720 Milliarden Kubikmeter heimisches Schiefergas förderbar sind, könnten 60 Jahre lang 12 Milliarden Kubikmeter gewonnen werden. Entsprechend diesem Szenario bezifferte der Experte die wirtschaftliche Bedeutung des heimischen Schiefergases, d.h. den Rohstoffwert bzw. den Devisenabfluss, auf 40 Milliarden Euro pro Dekade. Hinzu kämen circa 10.000 hochwertige Arbeitsplätze und Investitionsaufträge an Dritte. „Man kann mit Fug und Recht sagen, diese Perspektive, unser Gas zu nutzen, ist ein Beitrag zur langfristigen Stabilität der Energiepreise. Es ist illusorisch zu glauben, Deutschland hätte 2030 oder 2040 keinen Bedarf mehr an Erdgas.“, resümierte Kümpel. CS

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Messerückblick

Mit Fachmessen wird noch Geld verdient! Die Messen WindEnergy Hamburg, SMM und COTECA

Die viertägige SMM war erneut ein voller Erfolg. Mehr als 2.100 Aussteller zeigten den gut 50.000 Fachbesuchern auf rund 90.000 m² Ausstellungsfläche die ganze Bandbreite der maritimen Neuentwicklungen. Auch der erste Auftritt der WindEnergy kann als Erfolg verbucht werden. Der globalen Industrie bietet sie eine optimale Plattform für Dialog und Präsentation. Innovative Technologien und Dienstleistungen, dargeboten von mehr als 1.200 Ausstellern aus über 30 Ländern, bilden auf dieser Leitmesse die gesamte Wertschöpfungskette ab. So gewinnt auch die im ZweiJahresrhythmus stattfindende COTECA immer größere Bedeutung. Insgesamt präsentierten 136 Aussteller aus 30 Nationen Produkte und Innovationen. Die eintägige Messe verzeichnete 3.000 Besucher. Hier einige Aspekte aus Gesprächen mit den Experten Arthur E. Darboven (Benecke Coffee) und Kalle Grieger (Hälssen & Lyon). Kennen Sie Fachmessen zu diesen Themen in anderen Ländern, die größere Bedeutung haben? Darboven: Ja, die SCAA in den USA. Die „Specialty Coffee Association of America” hat schon im Vergleich mit der COTECA Tradition. Sie findet jährlich an wechselnden Orten statt und bietet mit dem vorhergehenden Symposium und der anschließenden Messe den gut 25.000 Besuchern viel. H&L Grieger: Ja, es gibt verschiedene internationale Messen, die je nach Erzeugerland für alle Erzeuger, Mittler und Vermarkter von großer Bedeutung sind. Kaffee ist nach Erdöl das wichtigste Welthandelsgut. Kaffee, Tee und Kakao sind die drei Säulen der COTECA. Wird sich das Konsumverhalten der Kaffee-

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Fotos: Bertram Solcher/HMC (BS)

gehören zu den Gewinnbringern der Hamburg Messe.

und Teetrinker verändern? Wenn ja, zugunsten welcher Produkte (z. B. Kapsel, Becher in Form von „Tea oder Coffee to go“?) Darboven: Die Lifestyle-Bewegung verändert die Konsumgewohnheiten in einem fließenden Übergang. Ein Beispiel dafür: Ein Single wird sich wohl kaum vor der Bürozeit einen Kaffee filtern, eher aus einem der vielen Coffeeshops einen Becher holen. H&L Grieger: Das Teegetränk assoziiert von jeher eine etwas kompliziertere Fertigung. Hilfreich wäre, eine vereinfachte Darreichungsform zu entwickeln. Hälssen & Lyon hat unter anderem das „teatogo“-Konzept (Trinkbecher mit integriertem Teebeutel) entwickelt. Dieses Produkt ist seit 8 Jahren im Markt und in verschiedenen Geschmacksvarianten erhältlich. Das ist für den Teekonsum ein guter Weg, neue Teetrinker zu gewinnen. Welche Bedeutung hat die Hansestadt Hamburg für Kaffee und Tee, und hat sich die Basis für dieses Geschäft verändert? Darboven: Hamburg und Kaffee gehö-

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ren zusammen. Wir sind sozusagen der First Point of Entry. Keine andere Stadt hat so bedeutende und namhafte Firmen und Marken wie unsere Hansestadt, die auf eine lange Tradition zurückblickt. Der Hamburger Hafen ist wichtigster Umschlagplatz für Kaffee. H&L Grieger: Hamburg ist die Schnittstelle für Tee. In der Handelskette Erzeuger, Verarbeiter, Consumer ist die Hansestadt auf dem Premium-Tee-Sektor weltweit richtungsweisend. In unserem Haus werden beispielsweise gewünschte Geschmacksrichtungen für die jeweiligen Länder komponiert, und diese speziellen Sortierungen exportieren wir in über 130 Länder, teilweise als Reimporte in die Ursprungsländer. Die Hamburger Unternehmer genießen in der internationalen Teebranche hohes Ansehen. Gibt es in der Produktionskette vom Erzeuger bis zum Konsumenten Veränderungen? Geht die Vermarktung andere Wege? Darboven: Der Fortschritt führt sowohl beim Erzeuger als auch bei den Vermarktern Regie. Erfreulicherweise hat


der „Fairtrade“ in vielen Regionen gegriffen. H&L Grieger: Die importierte sortenreine Blattware ist geblieben. Doch die Teekiste ersetzen nunmehr Jutesäcke. Aber in den Mischungen hat eine starke Veränderung in den Geschmacksrichtungen stattgefunden. Die Klassiker, schwarzer und grüner Tee, werden durch eine breite Range von Früchtetees ergänzt. Dieser Markt ist wachsend. Die Variante des Blatt-Tees im Pyramidenbeutel hat sich mittlerweile neben der klassischen „lose-BlattWare“ für alle Geschmacksrichtungen durchgesetzt. Weltweit auftretende Wetterkapriolen wirken sich negativ auf Plantagen und Ernten aus. Die Kaffee- und Tee-Plantagenbesitzer leiden unter Katastrophen, hervorgerufen durch extreme Dürreperioden oder Schädlingsbefall. Sie sind unabwendbar und wirken sich gravierend auf die Erträge aus.

Workshops auf der Messe waren eine sinnvolle Ergänzung. Auf der COTECA 2014 waren wieder namhafte Aussteller aus den maßgebenden Nationen, und für die parallel stattfindenden Workshops stellten die Kommissionen relevante Themen zusammen. Hochkarätige Dozenten referierten zu aktuellen Problemen, die zu lebhaftem Erfahrungsaustausch führten. Wie sehen Sie das aus Ihrer Sicht? Ist die COTECA eine attraktive Fachmesse für die Fachwelt? Darboven: Ja, auf jeden Fall – meine Meinung dazu: Die spürbare Zurückhaltung einiger Firmen ist unübersehbar, dennoch, diese Messe ist ausbaufähig! H&L Grieger: Die für die Seminare und Workshops zuständigen Kommissionen sollten die Thematik verstärkt unter das Motto stellen: „Was könnten wir hier bieten, was woanders nicht angeboten wird?“

Was wünschen Sie sich als Unternehmer für die COTECA 2016? Beide Berufsstände vertraten dieselbe Auffassung: In jedem Fall ist ein weiterer Ausbau der jetzigen Beziehungen sowie eine noch größere Beteiligung von Hamburger Unternehmen, die auf der COTECA Flagge zeigen, wünschenswert. So ähnlich äußerte sich auch Holger Preibisch (Deutscher Kaffeeverband): „Das dritte Jahr der COTECA war für den Verband als Aussteller das bislang erfolgreichste. Auch die hohe Qualität des Publikums aus der ganzen Kaffeewelt zeigt die wachsende internationale Bedeutung der Fachmesse. Aus diesem Grund würde sich der Verband über ein noch größeres Engagement der Branche als Aussteller freuen, um den Marktplatz und Treffpunkt COTECA zum Nutzen der gesamten Kaffeewirtschaft zu stärken.“ EJH

MESSE-VORSCHAU 2015 Hamburg Messe und Congress 14.01.2015

Universität Hamburg Hauptgebäude Edmund-Siemers-Allee 1 Hörsaal J 18:00 bis 20:00 Uhr

Vorlesungsreihe „650 Jahre Messen in Hamburg“ / Exportschlager deutsche Messen

17.01. – 19.01.2015

Messegelände Hallen B1, B2 – B4 EG, B6 und B7 Hallen A1, A3 und A4

Nordstil – Regionale Ordertage Hamburg Messe Frankfurt Exhibition GmbH

24.01. – 25.01.2015

Messegelände Halle B7

Hochzeitstage Hamburg: Informieren - Anprobieren - Kaufen Auf den schönsten Hochzeitsmessen Deutschlands

28.01.2015

Universität Hamburg Hauptgebäude Edmund-Siemers-Allee 1 Hörsaal J 18:00 bis 20:00 Uhr

Vorlesungsreihe „650 Jahre Messen in Hamburg“ / Kurs Zukunft – Wohin steuert die Hamburg Messe und Congress GmbH?

28.01. – 29.01.2015

Messegelände Halle A1

easyFairs EMPACK 2015 easyFairs Deutschland GmbH easyFairs PACKAGING INNOVATIONS 2015

04.02. – 08.02.3015

Messegelände Halle A1, A4, B1 - B6

REISEN HAMBURG – Die Messe für Urlaub, Caravaning, Outdoor und Rad Hamburg Messe und Congress GmbH

06.02. – 07.02.2015

Messegelände Halle B6

Einstieg Hamburg 2015 – Die größte Messe für Ausbildung und Studium im Norden Einstieg GmbH

06.02. – 08.02.2015

Messegelände Halle A2

5. Hanse Spirit – Die Verbrauchermesse für Whisky & Spirituosen HANSE SPIRIT

13.02. – 15.02.2015

Messegelände Halle A4, Eingang Mitte

Hanse Golf – Die Publikumsmesse im Norden

20.02. – 22.02.2015

Messegelände Halle B1 – B5, Eing. Nord u. Ost

HMT – Hamburger Motorrad Tage

26.02. – 28.02.2015

CCH

Kongress christlicher Führungskräfte Evangelische Nachrichtenagentur idea e. V.

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Wirtschaftsrat vor Ort

Foto: AIRBUS

Zu Gast bei Airbus Flugzeuge werden nicht gebaut wie Autos. Jedes Jahr ein neuer Schnickschnack, das geht beim A320 nicht. Bis eine Innovation alle Sicherheits- und Praxistests bestanden hat, geht viel Zeit ins Land und viel Geld in die Forschung.

In einem Hochlohnland sind Innovationen im Fertigungsprozess jedoch ganz entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit. Wie kapitalintensiv bei Airbus produziert wird, davon konnten sich die etwa 40 Mitglieder des Wirtschaftsrats bei ihrem Besuch in Finkenwerder am 10. Oktober ein Bild machen. Das riesige Werksgelände ließ sich nur mit dem Bus erfassen und das auch nur teilweise, in den vier Stunden, die zur Verfügung standen. Flugzeugbau in diesen Größenordnungen auf Stadtgebiet unterbringen zu können, ist schon beeindruckend; zumal, wenn man bedenkt, dass Hamburg auch noch einen Flughafen sowie den drittgrößten Frachthafen Europas mitten in der Stadt aufweist. Über-

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raschend war für die Gäste, wie aufgeräumt, still und geordnet die Produktion von Flugzeugen erfolgt. Eine Parallele zum Automobilbau sah Standortleiter Dr. Georg Mecke bei seinem einleitenden Vortrag darin, dass hier wie dort an unterschiedlichen Standorten Produktionsteile erstellt und diese dann zur Endmontage transportiert werden müssen. Die dabei anfallenden Transportkosten wären im Verhältnis zu den abgerufenen Preisen für die Flugzeuge (Beispiel A380: mehr als 400 Millionen US-Dollar) jedoch überschaubar. Auch würde die internationale Arbeitsteilung dem Unternehmen erlauben, durch hochwertige und spannende Tätigkeiten in verschiedenen Ländern hochkarätige Fachkräfte in diesen Ländern anzuziehen. In den norddeutschen Standorten Bremen, Stade und Hamburg sind rund 18.000 Mitarbeiter beschäftigt. Die Kernkompetenzen der deutschen Standorte sind überaus unterschiedlich. Von Rumpf und Kabine sowie A320und A380-Endmontagen in Hamburg über Entwicklung und Fertigung von Hochauftriebssystemen (vulgo: Landeklappen) in Bremen zu hochkomplexen Bauteilen wie Seitenleitwerken aus Kohlefaserverbundwerkstoffen in Sta-

Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2014

de. Alle gemeinsam zeichnet aus, dass sie für alle Airbus-Produkte entscheidende Teile entwickeln und fertigen. In Hamburg verlässt im Schnitt jeden Arbeitstag ein Flugzeug der A320Familie das Gelände. In den drei Hamburger Endmontagelinien werden mehr als die Hälfte aller von Airbus gefertigten Flugzeuge der A320-Familie montiert und an die Kunden aus aller Welt ausgeliefert. Auch wird das A320-Programm aus Hamburg geleitet, und die Endmontagen in Übersee (China, und ab 2015 USA) werden aus Hamburg mit Bauteilen versorgt. Die Endmontage für das Großraumflugzeug A380 erfolgt zweigeteilt – die Maschinen werden in Toulouse montiert, und erhalten dann in Hamburg ihre Kabinen sowie die Lackierung. Auch die Auslieferung an die Kunden erfolgt von beiden Standorten. Hamburg ist der drittgrößte Luftfahrtstandort der Welt. Zusammen mit Lufthansa Technik und mit allen Zulieferern und sonstigen Einrichtungen sind über 40.000 Menschen in der Metropolregion in der Luftfahrtindustrie beschäftigt. Die hohe Forschungsintensität bietet dabei ein großes Potenzial auf Hamburgs Weg zur Wissensmetropole. Brigitte Nolte


Pr-Bericht – Touristik

Doppelt ausgezeichnet:

A-ROSA weiter auf Erfolgskurs Gleich zwei Preise konnte A-ROSA Flussschiff in den vergangenen Wochen einheimsen. Der Deutsche Kreuzfahrtpreis, verliehen vom Hamburger Koehlers Guide Kreuzfahrt, ist einer der beiden. Hier begründeten die strategische Neuausrichtung der Rostocker Reederei und die Ansprache von weiteren Zielgruppen die Entscheidung der Jury: „A-ROSA sticht mit einem neuen Preismodell hervor, das besonders Familien mit Kindern deutliche Vorteile bietet und damit die Entscheidung für eine Urlaubsreise auf dem Fluss in dieser Zielgruppe erleichtert.“ erläutert Oliver P. Mueller, Herausgeber des Koehlers Guide Kreuzfahrt. Der zweite Preis ist ebenfalls eine begehrte Auszeichnung. Hier konnte die Rostocker Reederei mit der A-ROSA SILVA und der baugleichen Schwester A-ROSA FLORA die Jury der jährlich verliehenen Kreuzfahrt Guide Awards überzeugen: „Suiten mit begehbarem Balkon – hierzulande immer noch eine Seltenheit –, dazu finnische Sauna, Dampfsauna, ein echter Außenpool, eine anspruchsvolle Gastronomie…“ Argumente genug, so die Jury, die A-ROSA SILVA erneut zum Flussschiff des Jahres zu küren. Für die baulichen Beschränkungen, mit denen die Anbieter in diesem Markt zu kämpfen haben, habe A-ROSA mit der A-ROSA SILVA einen Schiffstyp in topmodernem Design und auf einem hohen Qualitätsniveau geliefert. Außerdem: „Das Engagement für Familien und Kinder, die umsonst mitreisen dürfen, weist in die Zukunft. Dem darf man nicht nur – dem muss man Erfolg wünschen.“ TV- und Radiomoderator Uwe Bahn und Dr. Johannes Bohmann, Redaktionsleitung Kreuzfahrt Guide, moderierten die begehrten „KreuzfahrtOscars“ und übergaben den Preis an die A-ROSA Flussschiff GmbH. Während der feierlichen Preisverleihung wurden die „besten Schiffe des Jahres“ ausgezeichnet. Basierend auf den Bewertungen des renommierten „Kreuzfahrt Guide“ des Hamburger Bellevue and More Verlags wurden 122 Schiffe von einer 35köpfigen Fachjury getestet und die Sieger in sieben Kategorien in geheimer Wahl ermittelt. Es scheint, dass die im vergangenen Jahr eingeführte Strategieänderung

und Neuausrichtung der A-ROSA Flussschiff GmbH aufgeht. Kunden und Reisebüros nehmen die konsequente Premiumausrichtung und das Allesinklusive-Konzept der Reederei sehr gut an, so dass sich die Rostocker als klarer Favorit unter den Anbietern in 2014 positionieren und weiterhin ihre Vorreiterrolle im Markt beweisen. Einer der Bausteine für diesen Erfolg ist das im vergangenen Jahr eingeführte Preis- und Tarifsystem. „Mit dem Tarif Select Premium alles inklusive bieten wir branchenweit ein extrem hochwertiges Produkt an, das eine Vielzahl von Leistungen umfasst.“, begründet Jörg Eichler, CEO und Geschäftsführer bei A-ROSA den Mehrwert für die Gäste. Alle Speisen und ganztags hochwertige Getränke, Vergünstigungen auf Massage-, Beautybehandlungen, Nutzung aller Bordeinrichtungen wie Sauna, Fit-

ness und Pool, Abholung vom Bahnhof des Einschiffungshafens und zurück, kostenloses WLAN sowie an vielen Terminen Kabinen ohne Zuschlag für Alleinreisende und attraktive Frühbucherermäßigungen. Familien an Bord: 2015 reisen Kinder kostenfrei! „Den Urlaub Traumurlaub werden lassen, ist erklärter Wunsch unserer Gäste und unser Ansporn“, sagt Markus Zoepke, als Chief Operating Officer verantwortlicher Manager für den operativen Betrieb bei A-ROSA. Und ergänzt: „Wir haben ein attraktives Premium-Produkt, das auch Paaren mit Kindern im schulpflichtigen Alter die perfekte Reiseform bietet. Daher reisen Kinder bis 15 Jahren ab 2015 kostenfrei.“ Für Zoepke, selbst Familienvater, ein weiterer konsequenter Schritt im Rahmen der strategischen Neuausrichtung und Ansprache von weiteren Zielgruppen.

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Gesundheit und Prävention

»Daseinsvorsorge und Freizeitkultur« Die Bäderland Hamburg betreibt 27 Bäder und eine Eishalle mit rund 4,2 Mio. Besuchern pro Jahr In Hamburg kann man täglich und fast rund um die Uhr von 6.30 bis 24.00 Uhr schwimmen. Die meisten Bäder öffnen um 9/10 Uhr und sind, je nach Standort bis 20/22 Uhr geöffnet. Ein Hallenbad ist im Durchschnitt ganzjährig 10 bis 12 Stunden am Tag für die Öffentlichkeit zu nutzen. Öffentliche Bäder zählen in Deutschland zur sogenannten Daseinsvorsorge und sind Teil der Freizeitkultur. Vor 100 Jahren wurde das Holthusenbad eröffnet. Nach nur 16 Monaten Bauzeit konnten die Hanseaten in der „Badeanstalt Eppendorf“ schwimmen. In den mit hellblauen Mettlacher Platten ausgekleideten Schwimmbecken (Männer 12 x 14 Meter, Frauen 12 x 19 Meter) ging es damals zur Sache. Rei-

Im Hamburger Fremdenblatt vom 10. Mai 1937 wurde die Eröffnung des angeschlossenen Freibades Kellinghusenstraße bekannt gegeben. Eine aus heutiger Sicht sinnvolle Maßnahme. Somit stand das Hallenbad bei entsprechenden Wetterbedingungen einer kombinierten Nutzung zur Verfügung.

nigungs-, Wannen- und Brausebäder ergänzten das „Rund-um-Paket“ der damaligen Hamburger Wasserwerke GmbH. Für sage und schreibe 1.028.000 Mark Baukosten wurde dieses schmucke „Schumacherbauwerk“ als fünftes Hamburger Badehaus, nach Hoheweide (1895), Lübeckertor (1904), Barmbek (1908) und Hammerbrook (1912), errichtet. Am 31. Juli 1914 führte der damalige Baurat und Senator a.D. Holthusen seine geladenen Gäste auf einem Rundgang durch die Badeanstalt Eppendorf, die am 1. August in Betrieb genommen wurde. Die Dauer des Bades war auf eine dreiviertel Stunde (einschl. Ausund Ankleiden) festgelegt, der Preis betrug 0,30 RM, Kinder zahlten 0,10 RM.

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Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2014

Im Laufe der Jahre wurden regelmäßig Neuerungen und Anpassungen an die Bedürfnisse der Gäste umgesetzt. Zu den ganz großen Veränderungen gehörte 1986 der Umbau zu einem Wellenbad. Nun konnten sich die Gäste in der „Kelling-Brandung“ tummeln. Mit der 1989 für 1,9 Millionen Mark eingerichteten Thermen- und Saunalandschaft, schaffte man den Anschluss an die marktwirtschaftlich frei betriebenen „Wellness-Tempel“. Und nach 100 Jahren Holthusenbad kann der Opa


heute seinem Enkel von der U-BahnStation Kellinghusenstraße runter schauend sagen: „Hier ist Opi schon geschwommen“. 2014: Die Bäderland Hamburg betreibt 27 Bäder und eine Eishalle mit rd. 4,2 Millionen Besuchern pro Jahr. Acht der 27 Bäder sind Hallenbäder mit ganzjährig nutzbaren Außenbecken. In dieser Sommersaison verbuchte man 165.000 Freibadbesucher, im Vorjahr 197.000. Der Umsatz der Bäderland betrug 2013 rund 27,7 Millionen. Vor dem Hintergrund der enormen Energie- und Wasserkosten lässt sich mit Schwimmbädern kein Geld verdienen. In Hamburg muss die Stadt jeden Besucher mit 4,35 Euro bezuschussen; damit liegt die Subvention deutlich niedriger als bei der Staatsoper und der Kunsthalle. Fazit: Bäder gestern und heute: Die Bäderversorgung in Hamburg ist heute besser als früher. Die Anzahl der Badegäste ist immer noch gut, aber rückläufig. Insbesondere die Freibäder sind nicht mehr so nachgefragt. Nur an einem Hochsommertag (2.8.2013) wurden im Kaifu-Freibad 5.000 Besucher erreicht. In allen anderen Freibädern bleiben die Zahlen weit dahinter zurück. Als Grund für diese Tatsache wird verstärkter Wettbewerb (Fitnessstudios auch mit Schwimmbecken), mehr Freizeitalternativen, veränderte Prioritäten und „weniger Zeit“ durch z.B. berufliche Belastungen, angegeben. Bäderschließungen und Planungen: Während viele Städte und Gemeinden Bäder schließen wurden in Hamburg in den vergangenen Jahren viele Bäder neu gebaut: 1995 das MidSommerland in Harburg; 2005 das Bille-Bad in Bergedorf; 2009 das Festland in Altona; 2013, die Schwimmhalle Inselpark in Wilhelmsburg. Darüber hinaus wurden im Zeitraum ab 2004 das Angebot in den Bädern Kaifu-Bad, Holthusenbad und Parkbad modernisiert und erweitert. Marktgerechte Angebotserweiterungen in anderen Bädern sind für die kommenden Jahre in Planung. Hamburg ist damit aktuell und auch für die Zukunft gut aufgestellt. EJH

Hamburger Dialog 2015

Treffpunkt der Generation „35 plus“ Sind Sie zwischen 35 und 45 Jahre alt? Sie haben Interesse an wirtschaftspolitischen Themen, die wichtig sind für Ihre Generation? Möchten Sie Ihr Netzwerk innerhalb des Wirtschaftsrates und darüber hinaus verstärken?

Dann kommen Sie zum Hamburger Dialog! Vor zwei Jahren hat der Beirat des Jungen Wirt-schaftsrates dieses inzwischen äußerst erfolgreiche Networking Event in Hamburg etabliert.

zungs-gemäß allerdings das Engagement. In der Folge fehlt vielen der Anschluss in den ordentlichen Verband in einer Lebensphase, die von wichtigen Karriereschritten, Unternehmensaufbau und Familiengründung geprägt ist. Hier setzt der Hamburger Dialog an. Denn für den Wirtschaftsrat ist es von essentieller Bedeu-tung, auf das Knowhow, die Tatkraft und Verbandserfahrung dieser jungen Verantwortungsträger langfristig vertrauen zu können. Der Hamburger Dialog bildet an dieser Stelle eine wichtige Brücke zwischen den Generationen. Wir haben für den kompetenten Nachwuchs der Generation „35 plus“ eine Plattform geschaffen,

Dr. Stephan R. Göthel Vorsitzender des Beirats

Dr. Christoph von Burgsdorff Stellv. Vorsitzender des Beirats

Burkhard D. Sommer Stellv. Vorsitzender des Beirats Der vor über 25 Jahren in Hamburg gegründete Junge Wirtschaftsrat versteht sich als Netzwerk junger Verantwortungsträger aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Knapp tausend junge Unter-nehmer und Führungskräfte messen diesem gesellschaftlichen Engagement deutschlandweit ei-nen hohen persönlichen Wert bei. Mit Erreichen der Altersgrenze von 35 Jahren endet sat-

um das im Jungen Wirtschaftsrat entstandene persönliche Netzwerk zu erhalten, weiter zu festigen und auszubauen. Wenn Sie Interesse haben am Hamburger Dialog teilzunehmen, wenden Sie sich gern an Dr. Stephan R. Göthel über die Geschäftsstelle des Landesverbandes (lv-hh@wirtschaftsrat.de). Dr. Christoph von Burgsdorff

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Kultur

Hollywood in Hamburg Brahms Kontor als edle Filmkulisse Gediegene Holzvertäfelung, lederbespannte Tische und ein erhabener Blick auf die Hamburger Neustadt – USSchauspieler Willem Dafoe als Privatbankier Tommy Brue fühlt sich sichtlich wohl, umgeben von so viel klassischem Design. Die im Film „A Most Wanted Man“ inszenierte Raumausstrahlung der Privatbank Brue Frères ist keineswegs nur Filmkulisse. Die Räume mit ihrem stilvollen Ambiente schaffen einen eleganten Rahmen für ausdrucksstarke Bilder und hochkarätige Schauspielkunst. Hier empfängt er Philip Seymour Hoffmann als Terroristenjäger Günther Bachmann und Rachel McAdams als Anwältin Annabel Richter. Der Politthriller „A Most Wanted Man“, der am 11. September in den deutschen Kinos startete, ist der letzte vollendete Film des zu Jahresbeginn verstorbenen Oscar-Preisträgers Philip Seymour Hoffman. Vorlage des Thrillers ist der gleichnamige Roman des britischen Schriftstellers John le Carré, der in Deutschland unter dem Titel „Marionetten“ erschienen ist.

Ungewöhnliche Hamburg-Bilder Der Film gilt als bislang größte internationale Filmproduktion, die komplett in Hamburg gedreht wurde. Dabei wurde das Brahms Kontor auffällig in Szene gesetzt. Den Produzenten war offenbar die Bauweise vertraut, denn das Brahms Kontor war seinerzeit das erste Hamburger Hochhaus, das nach amerikanischer Prägung im Stahl-Skelettbau konstruiert war. Drehorte, Inszenierung, Schauspieler und Handlung begeisterten auch die große Mehrheit der zahlreichen Pressevertreter, die am 3. September zur Premiere gekommen waren. Besonderer Rahmen für besondere Anlässe Erlesene Atmosphäre für vertrauliche Gespräche oder Vertragsverhandlungen – die im Film inszenierte Raumausstrahlung der Privatbank ist

Brahms Kontor: Eine Business-Location, die man nicht jeden Tag erlebt Klassik und Moderne machen das BRAHMS KONTOR zu einer einzigartigen Location und geben eine außergewöhnliche, z.T. denkmalgeschützte Atmosphäre für Business-Events, Seminare, Aufsichtsrats-Sitzungen oder Presse-Arbeit. Lederbespannte Tische, hochwertige Sitz- und Loungemöbel, eine imposante lange Konferenztafel und ein Rachals-Flügel aus dem Jahr 1904 – die Besonderheiten der denkmalgeschützten Räume im BRAHMS KONTOR sind vielfältig. Die Farben, Materialien und die Lichtstimmung sind klassisch und auch die Ausstattungs- und Tagungstechnik ist auf modernem Top-Niveau: Versenkbare Tischbeleuchtung, Sideboards mit herausfahrbaren Monitoren, im Tisch integrierte Telefonkonferenztechnik und Videokonferenz-Equipment. Insgesamt stehen 553 m2, mit maximal 10 Veranstaltungsräumen zur Verfügung, variabel nutzbar dank einem mobilen Trennwandsystem. Schulungen oder Vortragsveranstaltungen, Workshops oder Gruppenarbeiten – mit oder ohne Bestuhlung – hier ist alles möglich und alles besonders. Kontakt für die Anmietung: Isabel Franke, Martin Schütz | Telefon: +49 (0)40 / 35 71 48 27 Das Catering ist für Veranstaltungen frei wählbar. Für Konferenzen gibt es günstige Getränkepauschalen. Brahms Kontor | Johannes-Brahms-Platz 1 | 20355 Hamburg Telefon: +49 (0)40 / 63 60 74 70 Mail: konferenz@brahms-kontor.de Web: www.brahms-kontor.de

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kaum fiktiv. Die restaurierten Räume des zwischen 1929 und 1931 erbauten Hamburger Kontor Hauses wurden erst 2012 wieder geöffnet. Seitdem dienen sie als stilvoller Rahmen für hochwertige Veranstaltungen im kleinen und großen Kreis und als außergewöhnliche Kulisse für Filme. Während der Großen Flut war dort der Sitz des Krisenstabs unter Helmut Schmidt. „Wir freuen uns sehr, dass wir diese besonderen und geschichtsträchtigen Räume der Öffentlichkeit wieder zugänglich machen konnten. Ob als Location für besondere Veranstaltungen oder ausgewählte Filmprojekte wie den großartigen Politthriller“, so Thomas Schuh, der das Brahms Kontor für den Eigentümer verantwortet. ■


PR – Wellness

MeridianSpa kommt ins Quartier 21 nach Barmbek

In wenigen Wochen ist es soweit: Am 12. Januar 2015 eröffnet MeridianSpa seine fünfte Hamburger Premiumanlage auf dem Gelände des ehemaligen AK Barmbek, dem heutigen Quartier 21. Wer sich bereits im Vorverkauf eine der begehrten Mitgliedschaften sichern möchte, profitiert schon vor dem offiziellen Start von exklusiven Eröffnungskonditionen. Besonders viel Charme und eine ganz besondere Architektur: Das sind die Merkmale der fünften Hamburger Fitness- und Wellnessanlage an der Fuhlsbüttler Straße 405. Auf rund 4.200 Quadratmetern entstehen hier neben einem großzügigen Fitness-Bereich mit vier Kurs-Lofts (2 x Fitness, 1 x SPINNING®, 1 x Spirit Loft für ruhige Kursformate) ein erstklassiger Gerätepark mit 160 Kraft- und Ausdauergeräten, ein AMAYÃNA Day Spa und ein WellnessBereich mit Relax-Pool und Saunen. „Wer sich gern fit hält, ist im MeridianSpa Barmbek genau richtig“, erklärt Leo Eckstein, geschäftsführender Gesellschafter der MeridianSpaGruppe. „Sportbegeisterte können ihr persönliches Lieblingsworkout aus über 70 Kursen pro Woche wählen – von sanft bis schweißtreibend, von klassisch bis trendorientiert. Ein optimales Ausdauer training bieten modernste Cardio-Geräte mit eigenem TV-Monitor. Ebenso stehen eine Functional Training Zone, ein Zirkeltraining von eGym und ein Seilzugtraining von HumanSport® bereit.“ Das Highlight der Anlage aber ist neben dem gut ausgestatteten Fitness-Bereich der historische Wasser-

turm selbst: Im Sockel befindet sich der Relax-Pool und in den Etagen darüber gelangt man über eine Wendeltreppe zu den Saunen und in die Ruhebereiche. Zudem lassen zwei große Balkone mit Blick in den Quartierspark auch gestresste Großstädter zur Ruhe kommen. Während ihres Aufenthalts parken die Mitglieder von MeridianSpa direkt am Gebäude bis zu vier Stunden kostenlos, weitere Parkplätze stehen abends und am Wochenende in der benachbarten Tiefgarage ebenfalls gebührenfrei zur Verfügung.

Schnell sein lohnt sich! Neu-Mitglieder können schon jetzt von speziellen Eröffnungskonditionen profitieren. Das exklusive Eröffnungsangebot ist ab sofort im Vorverkaufsbüro in der Fuhlsbüttler Straße 405 erhältlich. Als besonderes Extra können die Mitglieder der ersten Stunde bereits alle Hamburger Anlagen bis zum Start am 12. Januar 2015 zu den Eröffnungskonditionen nutzen. Weitere Informationen zum Hamburger Fitness- und Wellnessanbieter und zum MeridianSpa Barmbek finden Sie auf www.meridianspa.de. Öffnungszeiten Vorverkaufsbüro (Tel. 040/65 89-14 030): Montag bis Freitag 10 – 20 Uhr Samstag 10 – 18 Uhr Sonntag und feiertags 12 – 18 Uhr

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aus dem Jungen Wirtschaftsrat

J U N G E R WI RTS C H A F TS R AT

Zu Gast im Kohlekraftwerk Moorburg Nach jahrelanger Planungs- und Bauphase wird das Kohlekraftwerk Moorburg nun bald den Betrieb aufnehmen, was insbesondere den Betreiber Vattenfall freuen dürfte. Der Junge Wirtschaftsrat konnte sich zusammen mit dem Bund Junger Unternehmer vor Ort über den Forstschritt des milliardenschweren Projektes informieren. Sicherheit geht vor. Dieser Satz wird auf der Baustelle Moorburg großgeschrieben. Und so mussten die Besucher auch zuerst die sogenannte „persönliche Sicherheitsausstattung“, bestehend aus Sicherheitsschuhen, gelber Warnweste und Helm anlegen, bevor sie die Großbaustelle betreten durften. Denn obwohl das modernste Kohlekraftwerk Europas Ende des Jahres ans Netz gehen soll, finden noch immer Bauarbeiten dort statt. Derzeit arbeiten 40 Ingenieure fieberhaft daran, die 16.000 einzelnen technischen Details fertigzustellen und die Betriebsabläufe zu synchronisieren. Das Besucherinformationszentrum ist allerdings schon vollendet und so berichtete dessen Leiterin Gudrun Bode über die Einzelheiten des Kraftwerks. Die Differenzen zwischen Vattenfall und der Umweltbehörde waren ebenso Thema, wie das geänderte Wärme-

Mitglieder des Wirtschaftsrates und des BJU

konzept der Hansestadt. Ursprünglich sollte das Kraftwerk auch Fernwärme liefern und so das Kraftwerk Wedel ersetzen. Der Bau, der dafür benötigten Leitung, scheiterte jedoch und nun bleibt die, in Moorburg produzierte, Wärme ungenutzt. Trotzdem hielt Vattenfall an Moorburg fest, um den großen Energiebedarf der Hansestadt auch in Zukunft zu bedienen. Schließlich sei man „ein verlässlicher Versorger für sowohl die privaten Haushalte, als auch großen Industrieunternehmen“, so Frau Bode. Das Kraftwerk ist in Volllast in der Lage allein 85 Prozent des Hamburger Energiebedarfs zu decken. Auf besonderes Interesse stießen die vielen Ausgleichsmaßnahmen die Vattenfall für das entnommene Elbewasser zur ökologischen Schadensver-

meidung leisten muss. So entstand in Geesthacht deshalb die größte Fischtreppe Europas, die extra in Zusammenarbeit mit dem Karlsruher Institut für Technologie entwickelt wurde. Daneben sind auch Fischbiologen damit beauftragt, die Fische in der Anlage zu wiegen, klassifizieren und dokumentieren, um die langfristigen Auswirkungen des Kraftwerks auf das Ökosystem Elbe prüfen zu können. Im Anschluss an die detaillierten Ausführen und interessierten Diskussionen konnte dann noch das Kraftwerk besichtigt werden. Von den imposanten Steinkohle-Solis, über die Förderbänder, bis hin zu den Blöcken konnten wir so einen vollständigen Einblick in das Kraftwerk bekommen. Justus Kröger

Golf Lounge: Den Golfball im Blick Wer im Beruf regelmäßig Höchstleistung bringen will, braucht ab und an einen sportlichen Ausgleich. Warum nicht eine entspannte Runde Golf. Wem die Zeit fehlt, einen der Plätze im Hamburger Umland zu besuchen, der nutzt die Gelegenheit, nur wenige Minuten von der Innenstadt entfernt, und besucht die Golf Lounge an den Elbbrücken. Bereits zum zweiten Mal war der Junge Wirtschaftsrat zu Gast auf Hamburgs innerstädtischer Driving Range. Geschäftsführer Peter Merck nahm sich die Zeit und erläuterte in einem persönlichen Gespräch die Entwicklung der

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Anlage. Moderiert von unserem Landesvorsitzenden Florian Eilken entwickelte sich aus dem kurzen Vortrag schnell eine sportliche Diskussion. Anfangs als kleines Projekt gestartet, finden heute quasi ganzjährig allerlei Veranstaltungen statt. Vom individuellen Training bis hin zur großen Firmenfeier auf dem Außengelände, Almhütte inklusive, alles ist denkbar und wird von einem immer größer werdenden Publikum angenommen. Vor einigen Jahren wurde die Golf Lounge bereits mit dem Hamburger Existenzgründerpreis ausgezeichnet. Doch auf Lorbeeren mag sich die Ge-

Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2014

schäftsführung nicht ausruhen. Das neuste Projekt ist eine gläserne Manufaktur. Hier finden Golfsportler ein Fitting-Center sowie eine Werkstadt für maßgefertige Golfschläger. Nach der kurzweiligen Diskussion war dann unser sportliches Engagement gefragt: den Golfball im Blick, wurden unter professioneller Anleitung und bei kalten Getränken und leckerem Buffet Abschläge geübt. Seit 2005 steht die erste innerstädtische Driving Range Europas Hobby- und Profigolfern im Stadtteil Rothenburgsort zur Verfügung. Ein spannendes Projekt – wir kommen gerne wieder. Carsten Ovens


Neumitglieder- und Gästeabend In diesem Jahr begrüßte der Landesverband seine neuen Mitglieder und Gäste im Anglo-German-Club. Florian Eilken und weitere Mitglieder des Landesvorstandes des Jungen Wirtschaftsrats stellten den Teilnehmern die aktuellen Themen im Jungen Wirtschaftsrat vor. Auf reges Interesse stieß die neue Kommission „Junge Themen“ vom Jungen Wirtschaftsrat. Florian Eilken konnte mehrere Mitglieder für die Mitarbeit in der neuen Kommission mit dem Thema in 2014 „Gründertum/Unternehmertum“ gewinnen. Schwerpunkt des Abends war jedoch der Austausch- und Netzwerkgedanke. Als branchenübergreifender Verband bietet der Junge Wirtschaftsrat seinen Mitgliedern die Möglichkeit zu vielfältigen Kontakten, die im beruflichen und privaten Umfeld so nicht zu schließen sind.

Marcella Altersberger, Anja Rother, Markus Schwope und Dennis Winter

Tim Albrecht, Vorsitzender des Jungen Wirtschaftsrates und Florian Eilken, ehemaliger Vorsitzender des Jungen Wirtschaftsrates

Die neuen Mitglieder haben das Angebot gleich genutzt und sind in vertiefte Gespräche untereinander gegangen. Außerdem nutzten die Gäste die Gelegenheit, ihre Vorstellungen und Wünsche mit Mitgliedern des Landesvorstandes und der Landesgeschäftsführerin zu diskutieren.

Neben dem Austausch von Visitenkarten bittet Florian Eilken die Mitglieder sich stärker einzubringen und das vielfältige Angebot des Jungen Wirtschaftsrates zu nutzen. Jan Brorhilker

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aus dem Jungen Wirtschaftsrat

J U N G E R WI RTS C H A F TS R AT

Landesfachkommission „Junges Hamburg“ veröffentlicht erstes Positionspapier Die Landesfachkommission „Junges Hamburg“, die erst dieses Jahr durch den Jungen Wirtschaftsrat gegründet wurde, konnte bereits erste Ergebnisse erarbeiten. Mit dem Stärkungsprogramm für die Hamburger Gründerwelt benennt die Kommission die drei entscheidenden Faktoren für die Förderung des Gründertums in Hamburg. Den Fraktionen der Hamburgischen Bürgerschaft wurde das Positionspapier bereits zur Verfügung

2. Mehr Infrastruktur! Aufbau eines zentralen Gründerzentrums, das als Anlaufpunkt für Gründer, Unternehmen, Investoren, Gründerinitiativen und Politik eine Keimzelle der Gründerszene dient. Der Büro-Leerstand sollte dies räumlich möglich machen. Eine Investition der Stadt im Bereich von 4 Mio. € für den Aufbau und eine jährliche Förderung in Höhe von 1 Mio. €, ist ebenso ein vertretbares Invest.

gestellt. Diese kurzen und prägnanten Aussagen finden Sie im Folgenden. Stärkungsprogramm für die Hamburger Grunderwelt Hamburg steht vor großen Herausforderungen. Der über Jahrzehnte hinweg stärkste Wirtschaftszweig der Hansestadt ist ins Stocken geraten – der Hafen hat neben der allgemeinen Wirtschaftskrise auch unter der fehlenden Entscheidung über die Elbvertiefung zu kämpfen. Nicht erst seit heute raten Experten daher zu einer verstärkten Investition in andere Wirtschaftszweige und der Bildungslandschaft. Ein Faktor stellt hierbei die Gründerszene dar. Durch die zentrale Ansiedlung von Investoren und der Entwicklung einer „Community“, hat sich Berlin mittlerweile zum deutschen Zentrum der Gründerszene entwickelt. Es gibt zahlreiche Beispiele auswärtiger Unternehmen, die aufgrund finanzieller Argumente aus ihrem Hei-

matort abwandern. Das kann unsere Regierung nicht weiter hinnehmen und muss diesen Trend stoppen – Hamburgs Gründerwelt stärken! Um Hamburg Gründerwelt zu stärken, gute Ideen zu halten und zukünftige Generationen für eine unternehmerische Tätigkeit zu begeistern, empfehlen wir folgende Maßnahmen: 1. Mehr Geld! Bereitstellung von Wagniskapital mit erleichtertem Zugang. Die Landesbank HSH Nordbank kann notwendige Mittel in Höhe von 50 Mio. € in Form eines Förderprogramms zur Verfügung stellen. Die Vermittlung sollte ähnlich wie bei der KfW über die Hausbanken erfolgen, wobei ein Prüfungsausschuss über eine endgültige Genehmigung entscheidet.

3. Mehr unternehmerisches Know-How! Integration von wirtschaftlichen Themen in Schulunterricht und Studium. Unseren nachfolgenden Generationen muss die Möglichkeit unternehmerischen Handelns und das notwendige Basiswissen hierfür vermittelt werden. Ein integrierter Wirtschaftsunterricht der z.T. in Zusammenarbeit mit Hamburger Unternehmen und Unternehmern/Start ups stattfindet, sollte die Grundlage bilden. Die bestehenden Angebote müssen überarbeitet und neue Wege geschaffen werden. Hamburg hat viele gute Ideen, es ist nun an der Politik, diese Ideen in Hamburg zu halten und die Basis für eine erfolgreiche Entwicklung dieser Ideen zu sorgen! Florian Eilken

Vorstandswahl: Tim Albrecht neuer Landesvorsitzender Der Junge Wirtschaftsrat Hamburg hat einen neuen Landesvorsitzenden. Tim Albrecht von der J.J. Darboven GmbH & Co. KG wurde von der Mitgliederversammlung am 12. Dezember 2014 zum Nachfolger von Florian Eilken gewählt, der die Nachwuchsorganisation vier Jahre lang sehr erfolgreich geführt hatte. Tim Albrecht war bereits langjährig als stellvertretender Landesvorsitzender für den Jungen Wirtschaftsrat aktiv.

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Als weitere Vorstandsbeisitzer wurden gewählt: Jan Brorhilker (Senior Manager, Ernst & Young GmbH); Catharina Gräfin von Bülow (Prüfungsleiterin, Ernst & Young GmbH) Carsten Ovens (Landesvorsitzender, Junge Union Hamburg); Anja Rother (Teamleiterin Business Development, Deutsche Lufthansa AG); Christian Scheuerl (COO, MPC Real Estate Development GmbH); Alexander Tebbe (Gründer, Auerbach Schifffahrt GmbH & Co. KG/Hamburg).

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Florian Eilken (r.) gratuliert Tim Albrecht (l.) zur Wahl


Unternehmensbewertung

Bewertung von Early-Stage Startup Beteiligungen Eine der wesentlichen Fragen, die sich Gründer und potenzielle Kapitalgeber regelmäßig stellen müssen lautet: Was ist das Startup Wert? In diesem Artikel wollen wir uns anschauen, wie man möglichst objektiv den Wert eines Startups in den EarlyStage Phasen feststellen kann. EarlyStage ist von besonderem Interesse, da hier überdurchschnittliches Wachstum und großes Potential auf große Unsicherheit und negative Cashflows trifft. Dies bedeutet auch, dass gängige Methoden zur Unternehmensbewertung nicht nur eingeschränkt verwendbar sind. Für den Standardansatz über Discounted Cash Flow Modelle, müsste man Annahmen über etwaige positive Cash-Flows in der Zukunft treffen, da diese in der Anfangsphase noch fehlen. Asset basierte Methoden, wie die Konzentration auf den Buchwert oder den Liquidationserlös sind zwar theoretisch kalkulierbar, doch verfehlen in EarlyStage Unternehmen ihren Zweck, da der Wert in der potenziellen Annahme des Geschäftsmodells durch den Markt steckt. Daher kommen für den Early-Stage Bereich neben Erfahrungswerten, die Bewertung über Multiples und die Venture Capital Methode in Frage. Erfahrungswerte zeigen, von der Idee bis zum angestrebten Produkt Markt Fit vergehen 18 Monate, in denen das Startup 150.000 Euro verbraucht. Bei diesem relativ kleinen Liquiditätsbedarf, gibt man wahrscheinlich, je nach Bewertung, zwischen 5-20 Prozent des Unternehmens ab. Mit diesen zwei Zahlen liegt die erste Bewertung zwischen 750.000 Euro (bei einer Anteilsquote von 20 Prozent) und 3 Millionen Euro (bei einer Anteilsquote von 5 Prozent). Das Multiplikator Verfahren versucht sich dem Unternehmenswert durch Vergleich von Entity Multiples wie Enterprise Value/Sales, EV/EBIT, oder Kennzahlen wie Monthly Recurring Revenues, Churn und Customer Acquisition Costs mit einer möglichst passenden Peer Group anzunähern. Wenn in der Peergroup in der nahen Vergangenheit Transaktionserlöse von 2 Millionen Euro für Unternehmen mit sehr ähnlichen Kennzahlen realisiert worden

sind, so wird der Unternehmenswert für das zu bewertende Startup nah an diesen 2 Millionen Euro liegen. Die am häufigsten Benutze Venture Capital Methode, bedient sich sowohl Erfahrungswerten und Multiples und versucht diese mit einem DCF Ansatz zu verknüpfen. Grundgedanke bei der VCMethode ist die Berücksichtigung der erwarteten Rendite eines Kapitalgebers beim Exit. Demnach errechnet sich der Unternehmens- und Anteilswert wie folgt:

wobei: VPn = Verkaufspreis nach „n“ Jahren r = Renditeerwartung des Kapitalgebers n = Jahre bis zum Exit Der geschätzte Verkaufspreis ermittelt sich wie folgt: zukünftiger EBIT-Multiple x Plan-EBIT bei Exit = Verkaufspreis bei Exit. Bei einem geschätzten Verkaufspreis von 10 Millionen Euro nach 5 Jahren und einer Renditeerwartung der Kapitalgeber von 30 Prozent, ergäbe sich ein theoretischer Wert zum Investitionszeitpunkt von 2,7 Millionen Euro. Bei einer Investitionssumme von 500.000 Euro liegt der Anteilswert bei 18,5 Prozent. Wie man durch den Vergleich der drei gängigen Methoden sehen kann, gibt es nicht „den Unternehmenswert“. Vielmehr werden verschiedene Bandbreiten gebildet, innerhalb derer man sich in Finanzierungsgesprächen auf eine Bewertung einigt. Letztlich hängt der finale Preis der für Unternehmensanteile an Startups gezahlt wird, von der aktuellen Stimmung am Markt, also das Verhältnis von Angebot und Nachfrage nach Risikokapital, die Aktualität und Größe der letzten Exits, der Bereitschaft von Investoren eine Prämie für gewisse Deals zu zahlen und am Grad der Verzweiflung der nach Geld suchenden Gründern. Jan Brorhilker

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Neues aus dem Landesverband

Höchstleistungen erzielen – aber nur in emotionaler Balance Der Wirtschaftsrat zu Gast bei der Nordakademie Auf Einladung der Nordakademie Graduate School durfte der Wirtschaftrat in den Räumlichkeiten der Akademie eine Abendveranstaltung abhalten. Die Nordakademie Graduate School hat Ihren Sitz in den Docklands direkt an der Elbe, was zu einer entspannten Anreise mit der Fähre durch den Hafen einlädt. Der Präsident der Nordakademie Graduate School Professor Georg Plate begrüßte herzlich die Anwesenden und stellte auch sogleich die Arbeit der Nordakademie vor. Die Nordakademie bietet in Zusammenarbeit mit einer Reihe von regionalen Unternehmen die Möglichkeit, einen berufsbegleitenden Masterabschluss zu erreichen. Anschließend hielt die anerkannte Spezialistin für Höchstleistungen Marion Klimmer einen Vortrag zu dem Thema „Höchstleistungen erzielen – aber nur in emotionaler Balance“. Als Coach und Trainerin begleitet Klimmer seit Jahren nicht nur Spitzensportler und Topmanager, sondern hilft auch

Studenten und Auszubildenden sich auf besondere Herausforderungen vorzubereiten. Der moderne Mensch ist vor allem eines: gestresst! Zwischen den Anforderungen im Beruf und dem Wunsch Zeit mit der Familie zu verbringen, fühlen sich viele überfordert und sind so nicht in der Lage Ihre gesteckten Ziele zu erreichen. Den Schlüssel für Höchstleistungen sieht Klimmer in der emotionalen Ausgeglichenheit, aus der heraus man Aufgaben und Projekte angehen soll. Damit Stress und Frustration erst gar nicht entstehen, muss sich jeder über sein eigenes Persönlichkeitsprofil und die persönlichen Lebensmotive bewusst werden. Schließlich hat es für das individuelle Stressempfinden, große Auswirkungen, ob jemand nach Anerkennung und sozialer Akzeptanz oder nach Macht und Dominanz strebt. Auf Basis von neusten neurologischen Erkenntnissen stellte Klimmer dann noch einfache und effektive

Marion Klimmer Coaching und Training

Methoden vor, wie man in kurzer Zeit den eigenen Stresslevel senken kann , um so wieder Höchstleitungen abzurufen. Justus Kröger

Mitgliederversammlung:

Inez Jürgens zur Landesvorsitzenden gewählt Der Landesverband Hamburg des Wirtschaftsrates der CDU e.V. hat auf seiner außerordentlichen Mitgliederversammlung am 13. November 2014 Inez Jürgens M.A. zur neuen Landesvorsitzenden gewählt. Die Hamburger Rechtsanwältin und Wirtschaftsmediatorin ist für zwei Jahre ins Amt gewählt worden. Dem aktuellen Landesvorstand gehören außerdem an: Ulf Gehrckens, Senior Vice President Corporate Energy Affairs/Aurubis AG; Dr. Philip Marx, Prokurist/M.M.Warburg & CO KGaA; Marcus Vitt, Vorstandssprecher/DONNER & REUSCHEL AG.

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Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2014

Inez Jürgens M.A. und Dr. Rainer Gerding (Bundesgeschäftsführer des Wirtschaftsrates)


Vorschau Landesverband Hamburg

WIR BEGRÜSSEN ALS NEUE MITGLIEDER IN DEN LANDESVERBÄNDEN HAMBURG UND SCHLESWIG-HOLSTEIN Maik Engert Geschäftsführender Gesellschafter HSC-Nord GmbH, Glinde Dr. Anja Victorine Hartmann Inhaberin/Partnerin Bucketrider Unternehmensberatung Julian D. Reichert Seniorconsultant Conjuncta GmbH Dr. med. Christian Taube MBA Geschäftsführer UKE Consult und Management GmbH Stefan Wiese Geschäftsführender Gesellschafter Oswald Iden GmbH & Co. KG

Thomas Hannemann Geschäftsführer TOP TECHNOLOGIES CONSULTANTS GmbH Ellerau

V E R A N S TA LT U N G S V O R S C H A U VERANSTALTUNGEN 2. Februar 2015 Abendveranstaltung mit Carsten Linnemann MdB Vorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU 23. Februar 2015 Abendveranstaltung mit Margret Suckale Mitglied des Vorstands der BASF SE 23. April 2015 Abendveranstaltung mit Burkhard Graßmann Vorsitzender der Geschäftsführung, BURDA NEWS

POLITISCHES FRÜHSTÜCK 13. Januar 2015 Wolfgang Bosbach MdB Vorsitzender des Innenausschusses

18. Februar Dr. Hermann J. Klein CEO Blue Star Holding und der E.R. Schiffahrt

WIRTSCHAFTSRAT VOR ORT 17. März 2015 Zu Gast beim NDR mit Jörn Behrens, Intendant für Markenkommunikation

Nachlese „Ein Urteil lässt sich widerlegen, aber niemals ein Vorurteil.“

1. April 2015 Zu Gast bei der EUROGATE GmbH & Co. KGaA KG – Führung mit Gunther Bonz, Generalbevollmächtigter

JOUR FIXE (nur für Mitglieder) 10. Februar 2015 Martin Köppen, Amtsleiter Wirtschaftsförderung, Außenwirtschaft und Agrarwirtschaft

Marie von Ebner-Eschenbach 21. April 2015

JUNGER WIRTSCHAFTSRAT 04. Februar 2015 Podiusmdiskussion des Jungen Wirtschaftsrates Thema: Die Wahlen zur Hamburgischen Bürgerschaft – Ideen und Konzepte für Hamburg Teilnehmer: Junge Kandidaten der CDU, FDP, Grüne, SPD und Linke Änderungen vorbehalten

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Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe September 2014


Landesverband Schleswig-Holstein

Schlechte Gesetze wie der Mindestlohn oder die Einführung von Minioberstufen haben kurze Beine

O

bwohl weder unser Bundestag, noch unser Landtag bereits die Hälfte der Legislaturperiode erreicht haben, werden sie bereits von den Auswirkungen ihrer eigenen Beschlüsse eingeholt. Schlechte Gesetze bekommen in der Informationsgesellschaft kurze Beine.

Reimer Tewes Landesvorsitzender Schleswig-Holstein

So wundert sich unsere Kanzlerin öffentlich über die Behauptung des Sachverständigenrates, daß der Mindestlohn schon vor Inkrafttreten seine negativen Auswirkungen auf die Arbeitsplätze entfalten würde. Dabei laufen Meldungen über Massenentlassungen bei Paketboten, Taxifahrern, Zeitungshäusern und anderen Niedriglohnsektoren schon seit Wochen über die Ticker. Und die SPD möchte den Sachverständigenrat nach dessen Äußerungen gleich lieber ganz abschaffen, bevor man die ökonomische Binsenweisheit akzeptieren möchte, wonach ein erhöhter Marktpreis in der Regel die umgeschlagene Menge verringert. Der Mindestlohn vernichtet Arbeitsplätze von geringer Produktivität, also der Schwächsten unserer Gesellschaft, indem er Arbeit durch Maschinen ersetzt oder Wertschöpfung ins Ausland verlagert. Auch wenn der Mindestlohn im Kalkül der Gewerkschaften deren Interessen entgegenkommen mag, so entfaltet er doch in strukturschwachen Regionen und sozialen Berufen sehr unangenehme Nebenwirkungen. Und unsere Landesregierung? Das Korruptionsregistergesetz und das Tariftreuegesetz stehen nicht im Einklang mit übergeordneten Rechtsordnungen und müssen überarbeitet werden. Die Minioberstufen an Gemeinschaftsschulen werden schon in der Startphase zum politischen und finanziellen

Klotz am Bein, der noch drei Jahre bis zur nächsten Wahl durchgeschleppt werden muß, um nicht das Gesicht zu verlieren. Derweil gerät auch noch der Landeshaushalt unserer Finanzministerin aus den Fugen, nachdem ein Rückdrehen aller Sparbeschlüsse der Vorgängerregierung zunächst aufgrund von Rekordsteuereinnahmen und vermehrten Bundeszuwendungen unsichtbar blieb. Die positive wirtschaftliche Entwicklung läßt unsere Abgeordneten offenbar vergessen, daß kein konjunktureller Höhenflug ewig dauern wird. Dabei stehen allein schon die kriegerischen Auseinandersetzungen in Europa und im Nahen Osten für wachsende weltwirtschaftliche Risiken. Und das zunehmend wirtschaftlich dominant auftretende China wird Deutschland nur etwas entgegenzusetzen haben, wenn es zusammen mit Europa und den U.S.A. auftreten kann. Friedrich Merz hat auf unserer Mitgliederversammlung deutlich gemacht, daß das geplante Freihandelsabkommen unabhängig von Detailregelungen eine nicht zu unterschätzende politische Bedeutung hat. Neben diesem Projekt werden wir uns im kommenden Jahr auch mit der Erbschaftssteuer für Familienunternehmen neu beschäftigen müssen. Nun aber stehen erst einmal die weihnachtliche Zeit und der Jahreswechsel vor der Tür, die uns Zeit für die Familie gibt und Kraft für ein neues Jahr schöpfen läßt.

Reimer Tewes

Ausgabe Dezember 2014 | Landesverband Schleswig-Holstein

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Mitgliederversammlung Landesverband Schlewig-Holstein

Deutschland und Amerika – eine Partnerschaft vor neuen Herausforderungen

Der neue Landesvorsitzende Reimer Tewes mit Ehrengast Friedrich Merz und der Landtagsabgeordneten Babara Ostmeier MdL

Nach den Formalitäten unserer Mitgliederversammlung, an deren Stelle unsere Gäste das Schloßgelände Haselau zusammen mit Udo Prinz von Schönaich-CarolathSchilden erkunden durften, sorgte das preisgekrönte Geschwisterpaar der Familie Schiffner aus Lübeck für einen ersten glanzvollen Höhepunkt.

Zuvor hatte Pastor Dr. Helmut Nagel in seiner ehrwürdigen Haselauer St. Gabriel-Kirche, deren Entstehung ins beginnende 13. Jahrhundert zurückreicht, mit einigen geschichtlichen Anekdoten und einem gemeinsamen plattdeutschen Lied die etwa hundertköpfige Versammlung hervorragend eingestimmt. Felicitas und Constantin Schiffner sorgten anschließend durch eine atemberaubende Violine und einen furiosen Flügel mit Stücken, u.a.

von Bach und Paganini, für eine großartige Atmosphäre. Einen weiteren Höhepunkt setzte Friedrich Merz als Ehrengast zum gemeinsamen Abendessen mit seiner präzisen Analyse der europäischen Entwicklungen im globalen Zusammenhang. Als Vorsitzender der AtlantikBrücke e.V. warb er für ein verändertes Bewußtsein in Deutschland. Ohne ein einig auftretendes Europa werde die Partnerschaft zu den U.S.A. an Stärke

Pastor Dr. Helmut Nagel stimmte in der St. Gabriel-Kirche ein plattdeutsches Lied an

Felicitas (16) & Constantin (15) Schiffner begeisterten durch eine atemberaubende Vorstellung mit Violine und Flügel

35 stimmberechtigte Mitglieder wählten im Haseldorfer Hof den Landesvorstand

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Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe Dezember 2014


Rund hundert Gäste kamen zum Abendessen mit Friedrich Merz nach Haseldorf

einbüßen, was angesichts der rasant wachsenden Bedeutung des asiatischen Raumes bedrohlich sei. Das transatlantische Freihandelsabkommen TTIP sei in dieser Hinsicht deutlich mehr als ein ökonomisches Projekt. Sollte Europa nicht die Kraft haben, eine einheitliche Position zu finden und dieses Abkommen am Ende scheitern, würden nicht nur Wachstumschancen für den deutschen Mittelstand, sondern vor allem politisches Vertrauen verlorengehen. Insofern seien die geschürten Ängste gegen das Abkommen gefährlich, zumal sie ein völlig falsches Bild vermittelten. So gehe es bei den Standards für Industrie und Handel keineswegs um ein Absenken, sondern vielmehr um die Chance, höhere Standards durchzusetzen. Jedenfalls solle keiner glauben, daß die U.S.A. niedrigere Standards für den Verbraucherschutz hätten als sie in Europa üblich seien. Zudem würde der Investitionsschutz und die Einschaltung von Schiedsgerichten gerade für kleinund mittelständische Unternehmen

Dr. Stefan Liebing im Gespräch mit Dr. Hanns Ostmeier

Rechtssicherheit bringen. Die Idee, man könne auf diesem Umweg den deutschen Atomausstieg kippen, sei weder richtig noch naheliegend. Vielmehr gelte, daß man gemeinsam mit Amerika weltweite Standards für die Welt durchsetzen könne, was insbesondere für die digitale Wirtschaft und die Chancen auf dem Weg zur Industrie 4.0 von enormer Bedeutung sei. Falls unsere Industrie es versäume, sich an den von den U.S.A. gesetzten IT-Standards zu orientieren, könne es schnell passie-

ren, daß man nach der Datenübertragung und der Software auch bei Zulieferung der Hardware – unserer deutschen Kernkompetenz - aus dem Markt scheiden müsse. „Wir in Deutschland sollten uns bewußt sein, daß es uns niemals zuvor so gut gegangen ist. Während unsere europäischen Nachbarländer aufgrund der enorm hohen Jugendarbeitslosigkeit inzwischen von einer verlorengegangenen Generation sprechen.“, so Merz weiter. Die Auswirkungen der

Landesmitgliederversammlung mit Wahlen des Landesvorstands am 05. November 2014 Nachdem Dr. Philipp Murmann mit seiner Berufung ins Präsidium der CDU den Vorsitz in unserem Landesverband am 8. April 2014 niedergelegt hatte, übernahm Reimer Tewes als stellvertretender Landesvorsitzender zunächst kommissarisch den Vorsitz. Auf der Landesmitgliederversammlung am 5. November 2014 wurde er nun in geheimer Wahl einmütig zum Landesvorsitzenden gewählt. Neu in den Vorstand gewählt wurde Rechtsanwalt und Notar Dr. Tilman Giesen, Kanzlei Lauprecht. Wiedergewählt wurden Norbert Basler, Aufsichtsratsvorsitzender der BASLER AG, Hans-Werner Blöcker, Gut Helmstorf, Rechtsanwalt Dr. Christian von Boetticher, Prof. Dr. Hans Heinrich Driftmann, Geschäftsführender Gesellschafter Peter Kölln KGaA, Köllnflockenwerke, Florian Friedel,

Geschäftsführer Helios Klinikum, Schleswig GmbH, Reinhardt Hassenstein, Leiter Presse/PR Sparkassenund Giroverband Schleswig-Holstein, sowie Jens Broder Knudsen, Geschäftsführender Gesellschafter Sartori & Berger GmbH & Co. KG, der zudem das Amt des Stellvertreters übernommen hat. Der Vorstand hat im Anschluß Dr. Philipp Murmann MdB, Geschäftsführender Gesellschafter Zöllner Holding GmbH, kooptiert. Nach jahrzehntelanger, aktiver Mitwirkung im Landesvorstand ausgeschieden sind Elard Raben und Prof. Dr. Karsten Witt, denen der Wirtschaftsrat für ihren außerordentlichen Einsatz und ihre persönlichen Verdienste für die soziale Marktwirtschaft in Sinne Ludwig Erhards zu allergrößtem Dank verpflichtet ist. BZ

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Mitgliederversammlung Landesverband Schlewig-Holstein

Der frisch in den Landesvorstand gewählte Dr. Tilman Giesen (li.) im Gespräch mit Dr. Thomas Ebel, Geschäftsführender Gesellschafter FTCap GmbH, und Peter Schmidt(re.), Mitglied des Vorstandes und Pressesprecher der Hamburger Autorenvereinigung

Finanzkrise seien keinesfalls überwunden, sondern im Gegensatz zu den U.S.A. stünde Europa ein zweiter, wirtschaftspolitischer Teil noch bevor. Und schließlich würden die wachsenden militärischen Konflikte an den östlichen und südlichen Rändern von Europa deutlich zunehmen, was auch die notwendige Sicherheitspartnerschaft der westlichen Welt wieder in den Mittelpunkt rücken lasse. Vor diesem Hintergrund sei eine verstärkte Aufklärung über die Chancen des Frei-

Ehepaar Annemarie und Holger Heinze mit Uwe Möllnitz, der inzwischen zum neuen Sprecher der Sektion Storman gewählt worden ist

Ehepaar Monica und Dr. Rolf Murmann mit Inken Völpel-Krohn

handelsabkommens und die Risiken eines Scheiterns dringend geboten. Reimer Tewes dankte herzlich für die wichtigen Impulse und den erfri-

Jens Sander, Sektionssprecher Pinneberg, Torsten Koch, Sektionssprecher Schleswig/ Flensburg, mit dem stellvertretenden Landesvorsitzenden Jens Broder Knudsen

Maria Strati und Johannes Hager (li.) mit Landesvorstandsmitglied Dr. Christian von Boetticher

schenden Vortrag, dessen Klarheit in der Analyse man in der deutschen Politik leider zunehmend vermissen würde. BZ


Europäische Finanzmarktpolitik

Warum brauchen wir eine Auswirkungsstudie für die bisherige Europäische Finanzmarktregulierung?

Burkhard Balz MdEP Koordinator der EVP-Fraktion im Ausschuß für Wirtschaft und Währung

Foto: cc-by-sa/3.0/de

Als Mitglied im Ausschuß für Wirtschaft und Währung im Europäischen Parlament war meine Arbeit in der letzten Legislaturperiode geprägt von der Bewältigung der Finanz- und Staatsschuldenkrise. Eine grundlegende Reform des Finanz- und Bankensektors erschien unausweichlich. Die regulatorische Agenda, die darauf folgte, zeichnete sich durch eine Gemengelage aus kurzfristiger Krisenpolitik und nachhaltiger Regulierung aus. Es wurden zahlreiche regulatorische Lücken geschlossen, bestehende Regulierungen überarbeitet oder neues Recht geschaffen, wo dies nötig war. Dabei war es sicherlich nicht immer einfach, den Überblick zu behalten. Denn auch die zeitliche Abfolge neuer Regulierungsvorhaben nahm kontinuierlich zu. Das Resultat ist eine fragmentierte Europäische Finanzmarktpolitik, die man durchaus mit einem unvollständigen Puzzle vergleichen kann. Mit Beginn der neuen Legislaturperiode des Europäischen Parlaments im Juli und dem Amtsantritt einer neuen Europäischen Kommission unter Jean-Claude Juncker im November dieses Jahres, wurde auch bei den Überlegungen zur Zukunft der Finanzmarktregulierung ein wichtiger Rahmen gesetzt. Ein intensiver Austausch mit dem neuen Finanzdienstleistungskommissar Lord Hill über Positives und Negatives der bisherigen Regulierungsvorhaben hat bereits begonnen. Entscheidend ist hier die Frage, ob wir eine umfassende Überarbeitung des „Regulierungspuzzles“, die gezielt die Kohärenz und Konsistenz der einzelnen Puzzleteile überprüft, brauchen. Meine Antwort ist eindeutig: Ja. Als Initiativgesetzgeber ist es zunächst an der Europäischen Kommission, zukünftig ein größeres Augenmerk auf eine bessere Abstimmung der Regu-

lierungsvorhaben zu legen. Doch das allein ist nicht ausreichend. Es gilt insbesondere, die kumulativen Folgen der vielen bestehenden Regulierungsvorstöße sowie die Wechselwirkungen einzelner Vorhaben aufzudecken. Das Europäische Parlament fordert von der Kommission daher seit Langem eine Studie, die die akkumulierten Effekte der bisherigen, neuen und geplanten Regulierung untersucht. Eine Auswirkungsstudie, die zum einen über alle Finanzmarktsektoren hinweg und zum anderen innerhalb der einzelnen Sektoren durchgeführt wird, wäre ein wichtiger Ausgangspunkt für unsere zukünftige Arbeit im Ausschuß für Wirtschaft und Währung. Aus diesem Grund haben wir im Wirtschafts- und Währungsausschuß beschlossen, einen Initiativbericht auf den Weg zu bringen, mit dem wir die Kommission unmittelbar zum Handeln auffordern werden. Ich bin zuversichtlich, daß sich die neue Kommission hier in die Pflicht nehmen läßt. Unsere Aufgabe im Europäischen Parlament wird es dann sein, die richtigen Schlüsse aus den Ergebnissen einer Auswirkungsstudie zu ziehen und entsprechend zu handeln. Wo müssen bestehende Vorschriften überarbeitet und angepaßt werden? Wo haben wir es vielleicht mit einer Überregulierung zu tun? Klar ist, daß wir vor einer solchen Schlußfolgerung nicht zurückschrecken dürfen. Auch wenn dies zur Folge hat, daß gegebenenfalls bestehende Regulierungen zurückgenommen werden müssen. Letztendlich muß sichergestellt sein, daß sich die einzelnen Puzzleteile der Finanzmarktregulierung zu einem kompletten Gesamtbild zusammensetzen lassen. Davon sind wir noch ein Stück weit entfernt. Denn dies kann nur mit kohärenten Puzzleteilen gelingen, die einwandfrei ineinander greifen und zueinander passen.

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Foto: HSH Nordbank

Veranstaltung der Sektion Stormarn

Perspektiven der HSH Nordbank AG nach den Stresstests Tobias Koch MdL, finanzpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Landtagsfraktion und Mitglied im Beteiligungsausschuß des Landtages, brachte am 10. November 2014 auf Schloß Tremsbüttel der Sektion Stormarn gute Nachrichten über die HSH Nordbank mit. Den EU-Streßtest, der die Schifffahrtsportfolios härteren Maßstäben unterworfen hatte als eigentlich geboten, hat die HSH Nordbank überstanden – allerdings nicht ohne

CDU-Finanzexperte Tobias Koch MdL, Mitglied im Beteiligungsausschuß des schleswig-holsteinischen Landtages, erläutert die Chancen und Risiken bei der Sanierung der HSH Nordbank

Wehrmutstropfen. Das Land mußte im Vorfeld nämlich die Bürgschaft wieder auf 10 Milliarden aufstocken, um die Kernkapitalquote der Bank über die Mindestgrenze zu hieven. Die Bürgschaft hatte man zwischenzeitlich reduziert, um der angeschlagenen Bank mehr Luft auf der Ertragsseite zu lassen, denn für die Bürgschaft muß die Bank deftige Gebühren an den Bürgschaftsgeber zahlen. Allerdings habe man sich damit, so Tobias Koch MdL, ein erneutes EU-Beihilfeverfahren aufgehalst, das am Ende mit noch härteren Auflagen verknüpft sein könnte. Immerhin sei inzwischen klar geworden, daß die Rettungsaktion, die seinerzeit unter Finanzminister Rainer Wiegard gegen die Stimmen der Grünen im Landtag durchgesetzt worden war, absolut richtig gewesen sei. Das habe die grüne Abgeordnete, inzwischen Finanzministerin, mit ihrer Unterschrift für eine erneute Aufstockung der Landesbürgschaft offenbar auch

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erkannt. Im Jahr 2009 hätte man aufgrund der Gewährträgerhaftung noch für 65 Milliarden Euro bürgen müssen. Aktuell beliefen sich diese Risiken einer Abwicklung der Bank noch auf 22 Milliarden Euro. Im Juni 2015 laufen die zehnjährigen Anleihen aus, wonach dann noch ein langlaufendes Restrisiko von 3 Milliarden Euro übrig bleiben würde. Tobias Koch gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Gebühren, die das Land in einem HSH Finanzfonds in einer Rücklage sammelt, irgendwann dafür genutzt werden kann, um auch diese letzten Risiken noch auszugleichen. Allerdings sei die Bank noch nicht gerettet. Zum einen habe die Bank angemeldet, daß sie 1,6 Milliarden Euro der Garantie zu einem späteren Zeitpunkt in Anspruch nehmen möchte, was die Risikoprämie für die Bürgschaft empfindlich erhöht habe. Und zum anderen unterliege die Bank auf der Finanzierungseite weiterhin Währungs- und

Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe Dezember 2014

Liquiditätsrisiken. Allerdings entwickele sich das Kerngeschäft der HSH Nordbank durchaus profitabel, wenn man die Belastungen aus der Abbaubank und die Bürgschaftsprovisionen an das Land einmal unberücksichtigt lasse. Insofern erscheine eine Rettung am Ende möglich. Der frisch gewählte Sektionssprecher Uwe Möllnitz dankte herzlich für die kompetente Situationsbeschreibung und fragte nach einer Einschätzung der jüngsten Beschlüsse zur Finanzierung des Bankenrettungsfonds der EU. Koch bestätigte, daß es gelungen sei, die Sparkassen und Genossenschaftsbanken nicht ganz, aber weitgehend von der Mitfinanzierung freizustellen. Allerdings seien die Förderbanken nicht ausgenommen worden, was angesichts der bestehenden Gewährträgerhaftung absurd sei. An dieser Stelle müsse es zwingend noch zu Korrekturen kommen. BZ



Sektionsvorständekonferenz in Neumünster

Der Unternehmer ist das Pferd, das den Karren zieht „Die CDU sollte die Wirtschaftspolitik in den Mittelpunkt ihrer Anstrengungen stellen“, fordert Wolfgang Steiger, Generalsekretär des Wirtschaftsrates der CDU am 18. September auf der Sektionsvorständekonferenz in Neumünster. Und eine Forderung müsse ganz oben anstehen: „Keine Steuererhöhungen.“ Wenn dieses Versprechen gebrochen wür-

Bei den 25 der etwa 80 Vorstandsmitglieder der Sektionen des Landesverbandes stand die Infrastrukur für Verkehr, Energie und die Digitalisierung im Mittelpunkt der Beratungen mit unserem Generalsekretär Wolfgang Steiger

de, dann würden Dämme brechen. Dabei seien die äußeren Bedingungen alles andere als optimal. Die FDP sei raus, ein nicht zu unterschätzender Nachteil. Mit gravierenden Folgen: Die AfD sammle alles auf, was orientierungslos sei. Für die CDU sollte die AfD kein Thema sein. Man solle sich nicht der AfD selbst, sondern deren Themen annehmen. Ein Wiedereinzug der FDP in den Bundestag als verläßlicher Koalitionspartner sei durchaus wünschenswert. Die Grünen vielleicht? Durchaus, so Dr. Christian von Boetticher aus dem Landesvorstand, doch das sollte nicht die Strategie sein – dann laufe der Wähler weg. Problemfelder gebe es genug: demografischer Wandel, ein Rentenpaket mit vielen Verlieren, wahrscheinliche Unternehmensschließungen durch Erhöhung der Erbschaftssteuern, marode Infrastruktur. „Verkehrspolitik findet

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nicht nur bundesweit, sondern auch regional statt“, so Steiger. 300 Brücken in Deutschland marode, Schleusen in Schleswig-Holstein aus Kaisers Zeiten, jeden Tag 13 Millionen Substanzverlust an Wert. Mindestens 40 Milliarden Euro würden gebraucht, um wieder auf den Stand der Technik zu kommen, das gehe nur mit Mobilisierung privaten Kapitals. Digitale Agenda 2020: Wenn es nicht gelänge, ein schnelles Internet überall zu etablieren, drohten weitere Probleme durch eine verstärkte Landflucht. Viele Gemeinden hätten dies bereits erkannt und würden auf eigene Kosten Leerrohre verlegen, um privaten Anbietern von Internetverbindungen etwas bieten zu können. Die Problematik sieht auch Dr. Martin Grundmann, Sektionssprecher des Flächenlandes Nordfriesland. Allerdings auch Probleme im Bereich der

Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe Dezember 2014

Energieinfrastruktur. Dort gebe es augenblicklich eine Situation der Konfrontation. Gemeinsame Interessen müßten mehr herausgestellt werden. Deutschland müsse weiter Industriestandort bleiben, so Steiger. Der Wirtschaftsrat sei nach der Sommerpause in der Koalition angekommen und ist dabei, den marktwirtschaftlichen Gedanken voranzubringen. Unter schwierigen Bedingungen: 70 Prozent der Bundestagsabgeordneten seien Gewerkschaftsmitglieder, nur drei Prozent (!) Unternehmer. „Doch die Unternehmer sind das Pferd, das den Karren zieht“, so Steiger. Und für die Unternehmer sei es wichtig, daß im Bereich der Wirtschaftssteuern die Marschrichtung laute: Schonung der Betriebsvermögen soweit wie möglich, erklärte Norbert Basler, Mitglied im Landesvorstand. kp


Landesfachkommission

Landesfachkommission – Energiewirtschaft Der Norden ist Vorreiter bei den erneuerbaren Energien. Die regionalen Energienetze werden stetig ausgebaut, um sie zu integrieren. Doch welche aktuellen Herausforderungen sind zu meistern, welcher überregionale Handlungsbedarf besteht in Zukunft? Die Landesfachkommission Energiewirtschaft informierte sich bei ihrem Besuch der Netzleitstelle der Schleswig-Holstein Netz AG in Rendsburg zu diesen Leitfragen und erörterte darüber hinaus mögliche Maßnahmen zur Einsparung von Energie. Thomas Jaquet, Leiter der Netzleitstelle, erläuterte die Steuerung des Stromnetzes, die im Schichtbetrieb an 356 Tagen im Jahr für das 53.000 km lange Mittel- und 110KV-Hochspannungsstromnetz zwischen Elbe und Dänemark erfolgt: „Über 5.800 MW an Einspeiseleistung aus erneuerbaren Energiequellen ist an unsere Netze angeschlossen.“ Auch wenn die Erzeugung nicht dauerhaft, sondern nur tagesabhängig Spitzenwerte liefere, bleibe der Abtransport des weit über dem regionalen Bedarf erzeugten Stroms problematisch, da die dafür erforderlichen, nationalen Nord- und Süd-LinkStromleitungen erst sukzessive und frühestens ab dem Jahr 2018 bzw. 2021 durch den Übertragungsnetzbetreiber TenneT gebaut und zur Verfügung stehen würden. „Gerade die heutige Zunahme an schwankender Erzeugung und der

gleichzeitige Wegfall von Grundlasterzeugern erschwert es zunehmend, die Balance zwischen Erzeugung und Abnahme zu halten. Schwankungen sind entgegen früher nicht nur vereinzelt im Jahr, sondern täglich durch manuelle Schaltvorgänge auszugleichen“, so Jaquet. Oliver Koch, HanseWerk AG, führte aus, daß die Schlüsselrolle, welche der Norden bei der bundesweiten Energiewende einnehme, regionale Sonderlasten für Unternehmen und Bürger in Schleswig-Holstein von jährlich 80 Millionen Euro mit ansteigender Tendenz zur Folge habe: „Eine bundesweit einheitliche Verteilung der Netzausbaukosten findet nicht statt, obwohl die Integration Erneuerbarer Energie zu 90 Prozent in strukturschwachen und demografisch sensiblen Regionen vollzogen wird.“ Trotz des gerade in den ländlichen Gebieten erfolgenden Beitrags zur Energiewende (Ausbau Netze und Erzeugung) werde selbst im nördlichsten Bundesland nicht solidarisch im Interesse aller Unternehmen und Bürger gehandelt. In der anschließenden durch den Vorsitzenden Dr. Stefan Liebing moderierten Diskussion wurde deutlich, daß eine Sicherung gleichwertiger Lebensbedingungen nur bei einem solidarischen, kostenverursachungsgerechten System möglich sei. Hierzu zähle auch ein bundesweiter Ausgleich regionaler Sonderbelastungen

Dr. Stefan Liebing Kommissionsleiter

im Zuge des Ausbaus der Energieinfrastruktur. Auf diesen Aspekt möchte die Fachkommission und solle die Landespolitik in den zum Jahreswechsel anstehenden bundespolitischen Beratungen zur Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes und der Regulierung für Verteilnetze ein besonderes Augenmerk legen. Michael Lowak, Vorstand Vertrieb GETEC Wärme & Effizienz AG aus Magdeburg, stellte Lösungen zur nachhaltigen Reduzierung des Ausstoßes von Klimagasen vor. In der Diskussion mit der Fachkommission zeigte Lowak dabei die Potentiale von Energieeffizienzlösungen auf, um Energiekosten für Immobilieneigentümer spürbar und nachhaltig zu senken. Die Kommission wird sich im weiteren besonders dem Wärmemarkt, der Energieforschung und dem Aspekt der Rekommunalisierung zuwenden. Oliver Koch

Landesfachkommission Energiewirtschaft mit Kommissionsleiter Dr. Stefan Liebing (4. v.l.) zu Gast bei Thomas Jaquet (ganz links) und Oliver Koch (2. v.l.) in der Schleswig-Holstein Netz Netzleitstelle

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Veranstaltung der Sektion Dithmarschen

Noch kein Ende der verkehrspolitischen Blockade in Sicht „Conjestion Surcharge“ oder auch eine Verzögerungszulage bedroht nicht nur die Marktposition unserer norddeutschen Spediteure, sondern die gesamte Wirtschaft und die Bürger als Konsequenz aus den verkehrspolitischen Versäumnissen der letzten Jahrzehnte. Hierzu erläuterte Harald Ertel von der Spedition Kruse bei der Sektion Dithmarschen am 11. September 2014 im Hotel Zur Linde, wie der bis zum Jahr 2023 absehbare Stau das logistische Getriebe treffen werde. Verpasse ein Transport das Ladefenster beim Empfänger, müsse er auf den nächsten freien Slot warten. Dabei operiere man heutzutage mit Sammelguttransporten und müsse Ruhezeiten beachten. Mit anderen Worten: Aufgrund einer 90-minütigen Verzögerung verliere das Speditionsunternehmen häufig einen gesamten Arbeitstag. Durch vermehrte Leerfahrten, größere Lagerplätze und erhöhte Flexibilitäten müsse man sich auf die neue Situation einstellen. Am Ende verteuere sich die Warenanlieferung insbesondere für die Betriebe und Handelsunternehmen nördlich der Elbe. Ertel forderte die Förderung von

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v.l.: Rickmer Johannes Topf, Sprecher der B 5-Initiative Infrastruktur Vestkysten/Westküste e.V., Sektionssprecher Knut Frisch, Rainer Bruns, Sprecher der Volksinitiative „A20 – sofort!“ sowie Harald Ertel, Friedrich A. Kruse jun. Internationale Spedition e.K.

Fährverkehren und eine Überprüfung des Sonntagsfahrverbots. Daß die Landesregierung gerade eine Verschärfung der Ausnahmen von diesem Verbot vorgenommen habe, zeige deutlich, wie wenig man sich über die Brisanz der Situation bewußt sei. Rickmer Topf, der vor zehn Jahren die Initiative Infrastruktur Vestkysten/ Westküste e.V. für den Ausbau der B 5 zusammen mit deutschen und dänischen Partnern auf die Beine gebracht hatte, konnte wenig Entlastendes beisteuern. Im Gegenteil: Im Jahr 2014 habe das Land Schleswig-Holstein keinen Meter Straße planfestgestellt – und der dringend notwendige Ausbau der B 5 nördlich von Husum sei inzwischen beerdigt, obgleich er im Koalitionsvertrag stehen würde. Bereits jetzt sei die Höchstgeschwindigkeit aufgrund der Straßenqualität auf 60 km/h abgesenkt worden und die Fahrbahndecke der unfallträchtigen Strecke an verschiedenen Stellen abgesackt. Die Wirtschaft habe 300.000 Euro gesammelt, um die Planung des Landes voranzutreiben, aber das Land habe nicht planfestgestellt. Verkehrsminister Meyer sei ein Ankündigungsminister, der Geld vom Bund fordere, obgleich sein Haus noch nicht einmal in der Lage sei, die für die Mittelverwendung zwingende Planung voranzubringen. Eine redun-

Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe Dezember 2014

dante Ausweichstrecke zur A 7 werde die B 5 jedenfalls in den nächsten Jahren nicht darstellen können. Rainer Bruns, Vorsitzender der Volksinitiative „A20 – sofort!“, konnte in seinem anschließenden Vortrag zeigen, daß das Versagen der Landesregierung sich schon seit Jahrzehnten durchzieht. Bereits im Jahr 1977 habe sich eine namhafte Initiative für die A 20 eingesetzt. Seitdem hätten sich mit Ausnahme der Phase der beiden Verkehrsminister Dr. Bernd Rohwer (SPD) und Dietrich Austermann (CDU) nichts im Land bewegt. Umso gravierender sei jetzt der Planungsstau. Aber anstelle der dringend notwendigen Maßnahmen versuche die aktuelle Landesregierung den Erfolg der Volkszählung durch Aussitzen abzuwehren, weil die Grünen die Blockade der A 20 im Koalitionsvertrag festgeschrieben hätten. Sektionssprecher Knut Frisch merkte abschließend an, daß die Holländer einen Tunnel innerhalb von 18 Monaten fertigstellen könnten, während man für die Elbquerung mit nicht weniger als 8 Jahren rechnen müsse. Ohne einen massiven politischen Einsatz für eine Beschleunigung der A 20-Planung werde der Standort Schleswig-Holstein mit einer gravierenden Abwertung der Perspektiven rechnen müssen. BZ


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Landesfachkommission Logistik und Infrastruktur Die Kommission hat sich am 17.11.2014 zu Gast bei der Comdirect Bank AG in Quickborn zusammen mit der Bundestagsabgeordneten Bettina Hagedorn MdB über die Chancen beraten, den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur in Norddeutschland in dieser Legislaturperiode deutlich zu forcieren. Hagedorn, Mitglied im Haushaltsauschuß und Vorsitzende des Rechnungsprüfungsausschusses im Deutschen Bundestag, vertrat die Ansicht, daß die feste Fehmarnbelt-Querung im Falle ihrer Verwirklichung erhebliche Mittel für die Anbindungen auf deutscher Seite benötigen würde, die in der Höhe deutlich unterschätzt worden seien und in einer Mittelkonkurrenz zu deutlich wichtigeren Projekten wie der A 20 stünden. Angesichts der großen Finanzierungslücke zwischen der Ahrensburger Liste und den Rahmenbedingungen des Bundesverkehrswegeplans hat die Kommission ins Auge gefaßt, sich auf der Grundlage des vorliegenden, ersten

Prof. Dr. Peer Witten Kommissionsleiter

Jens Broder Knudsen Kommissionsleiter

Aufschlags durch die norddeutschen Unternehmensverbände mit der Priorisierung auseinanderzusetzen und die Ergebnisse im Rahmen des Norddeutschen Wirtschaftstages am 3. September 2015 in Lübeck zur Diskussion zu stellen.

Präsente, die perfekt passen:

Die MeridianSpaWeihnachtsgutscheine Was soll man nur schenken? Spätestens wenn es überall nach Zimtplätzchen und Tannengrün duftet, stellt sich wie jedes Jahr diese Frage. Bevor sich Weihnachtselfen lange den Kopf darüber zerbrechen, was den Liebsten unter den Baum gelegt werden könnte, empfiehlt sich eine Geschenkidee mit Wohlfühlgarantie: ein Weihnachtspaket von MeridianSpa!

Ob die Mutter, die beste Freundin oder der Partner – Wohlbefinden, Entspannung und neue Energie kann einfach jeder gebrauchen. Genau das bieten die MeridianSpa-Weihnachtsgutscheine und verheißen ein ganz besonders kostbares Geschenk: Zeit für sich. Damit wird nicht nur den Lieben etwas Gutes getan, sondern gleichzeitig werden auch soziale Projekte von Dunkelziffer e.V. unterstützt. MeridianSpa spendet von jedem verkauften Paket 1 Euro für ein spezielles Beratungsangebot für missbrauchte Jungen. Einzig die Auswahl könnte angesichts der Vielfalt schwierig werden: Wie wäre es mit einer „Kleinen Verführung“ (51 Euro) mit einer 25-minütigen Teilkörpermassage und einer WellnessTageskarte? Wer jemanden von einem anstrengenden Alltag entlasten möchte, greift am besten zum Paket „Ganz entspannt“ (64 Euro). Eine 40-minütige Ganzkörper- oder Fußreflexzonenmassage und eine Wellness-Tageskarte lassen Hektik und Stress schnell ver-

gessen. Oder die Entscheidung fällt auf eine extra Portion Wohlbefinden: Der „Sinneszauber“ (83 Euro) beinhaltet die ayurvedische Massage „Abhyanga“ oder eine Gesichtsbehandlung für sie oder ihn sowie eine Wellness-Tageskarte. Das passende Präsent ist noch nicht dabei? Auch individuelle Geschenke sind möglich. MeridianSpa bietet zusätzlich Gutscheine über Tageskarten oder ein Angebot aus dem BodycareBereich wie z. B. die 75-minütige Hot Stone Massage (85 Euro) an. Auch Wertgutscheine über einen frei wählbaren Betrag sind erhältlich. Alle Gutscheine lassen sich bequem im E-Shop unter www.meridianspa.de bestellen und können an eine Wunschadresse geschickt werden. Zudem gibt es sie direkt an der Rezeption im MeridianSpa. Last-Minute-Tipp: Die Weihnachtspakete sind bis Silvester erhältlich oder können am heimischen PC selbst ausgedruckt werden!

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Veranstaltung der Sektion Segeberg

Strategien im radikalen Wandel der Zeitungsmärkte Global Player haben in den letzten Jahren die Marktstrukturen für Informationen umgewälzt und das Nutzerverhalten deutlich verändert. An diesen neue Gegebenheiten müssen sich die Zeitungen anpassen. Stephan Richter, Sprecher der Chefredakteure der Medienholding Nord, inzwischen marktführender, mittelständische Medienanbieter in Norddeutschland, zeigte sich aber angesichts der Umbrüche nicht bange.

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Die Zeitungsbranche habe in den letzten Jahrzehnten eine starke Veränderungskultur entwickelt. Für das Erleben der Heimat gebe es unverändert eine große Nachfrage. Entscheidend, so Richter als Gast in der Sektion Segeberg am 18. November 2014, seien bei der Vermittlung entsprechender Nachrichten das Vertrauen und die Glaubwürdigkeit. Jeder Anbieter müsse in der Umbruchsituation seine Strategie finden. Während der Axel-Springer-Konzern sich inzwischen von vielen Zeitungstiteln getrennt habe und anstelle von redaktionellen Inhalten auf andere Geschäftsmodelle im Internet gesetzt habe, würden die Madzack-Gruppe und die inzwischen auf Funke-Gruppe umgetaufte WAZ-Gruppe weiterhin auf Zeitungen setzen. Gleiches gelte für den Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag, der einer der ersten Onlineabonnementanbieter war und inzwischen neben dem Print- und dem Onlinebe-

Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe Dezember 2014

Sektionsprecher Christian Sowada (li.) dankt Stephan Richter für interessante Einblicke in die strategischen Ausrichtung des in Schleswig-Holstein marktführenden Medienanbieters

reich eine dritte Säule, nämlich die kostenlosen Wochenzeitungen, aufbaue. Dazu habe man im letzten Jahr die Flaschka-Gruppe übernommen und vor wenigen Monaten auch den Viebrantz-Verlag, so daß man durch die Wochenanzeiger inzwischen über 1,3 Millionen Haushalte erreichen würde. Die 100 Prozent Haushaltsabdeckung als Argument für die Werbebranche werde jetzt inhaltlich aufgewertet durch ein Verschmelzen der Redaktionen mit den Tageszeitungen. Letztere verlören zwar fortgesetzt Auflage, würden aber für die Informationseliten ihre Bedeutung behalten, was im Markt derzeit durch steigende Verkaufspreise bei sinkender Auflage untermauert werde. BZ


Landesfachkommission

Landesfachkommission – Gesundheitswirtschaft Die neue Bundesregierung ist laut Koalitionsvertrag aufgefordert, die Qualitätssicherung durch Routinedaten in der ambulanten und stationären Medizin zu verbessern. Die Vergütungssysteme sind bislang verrichtungsorientiert, d.h. es werden kalkulierte Honorare bzw. Sachkosten zugrundegelegt. Der nachhaltige Erfolg einer Behandlung wird weder honoriert noch im negativen Fall sanktioniert. Das Konzept „pay for performance“ setzt genau hier an. Verträge, die qualitätsorientierte Zuund Abschläge vorsehen, die an objektiv definierten Qualitätskriterien geknüpft sind und vertragspartnerschaftlich entwickelt werden, sind zukunftsweisend. Vor diesem Hintergrund hat die Kommission am 8.10.2014 Dr. Ekkehard Schuler, Leiter Zentraler Dienst Medizin von HELIOS, aus Berlin vortragen lassen, um das in der Heliosgruppe verwendete System der Qualitätsmessung und -berichterstattung auf der Grundlage von Routinedaten aller HELIOS-Kliniken zu verstehen. Die Initiative Qualitätsmedizin (IQM) möchte die Qualitäten in der Patientenversorgung sichtbar machen und durch aktives Fehlermanagement heben. Dr. Schuler stellte auch die Qualitätssicherung mit Routinedaten (QSR) der AOK. Der AOK-Bundesverband und das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) entwickelte 2002 gemeinsam mit den HELIOS-Kliniken und dem Sozial- und Gesundheitswe-

sen Sachsen-Anhalt (FEISA) ein Verfahren zur Qualitätssicherung mit Routinedaten (QSR). Dies ist ein statistisches Verfahren, das es ermöglicht, die Behandlungsqualität von Kliniken zu messen, zu bewerten und zu vergleichen. Das Besondere an QSR ist, daß die Behandlungsqualität langfristig, über den Tag der Entlassung hinaus, gemessen wird. Über die für jede HELIOS-Klinik veröffentlichten Kennzahlen können sich sowohl die Mitarbeiter bei HELIOS selbst, aber auch alle Patienten und Ärzte informieren. Bei der Herzschwäche (Herzinsuffizienz) wird beispielsweise die Sterblichkeit in der jeweiligen HELIOS-Klinik der Sterblichkeit im Bundesdurchschnitt (Zahlen des Statistischen Bundesamtes, nach Alter und Geschlecht an die in der HELIOS-Klinik behandelten Patienten angepasst) gegenübergestellt. Das Ziel ist, daß die tatsächlich aufgetretene Sterblichkeit in einer HELIOS-Klinik geringer ist als die nach dem Bundesdurchschnitt zu erwartende Sterblichkeit. Die Qualitätskennzahlen der HELIOS-Kliniken sind so gewählt, daß sie Informationen sowohl zu typischen weit verbreiteten Krankheitsbildern, wie beispielsweise Herzinfarkt oder Lungenentzündung, vermitteln, als auch zu selteneren, aber für die Beurteilung der Behandlungsqualität wichtigen Eingriffen. Hinsichtlich der Ergebnisbeurteilung stützt man sich auf Kennzahlen, die möglichst wenig durch Art oder Umfang der Dokumentation beeinflußt

Florian Friedel Kommissionsvorsitzender

werden und mit hoher Zuverlässigkeit aus den Routinedaten ableitbar sind. Die HELIOS-Kliniken vertreten die Auffassung, daß die wichtigsten Ergebniskennzahlen auch der Öffentlichkeit, also Patienten, ggf. Angehörigen, einweisenden Ärzten sowie Krankenkassen zugänglich sein müssen. Die Messung der Qualitätskennzahlen bildet die Grundlage für die kontinuierliche Verbesserung der Ergebnisse in den HELIOS-Kliniken. In sogenannten Peer-Review-Verfahren, als originär ärztliche Verfahren, werden die Behandlungsprozesse in Abteilungen mit auffälligen Ergebnissen durch Chefärzte anderer HELIOS-Kliniken des Konzerns anhand kritischer Einzelfälle analysiert. Ereignisraten der einzelnen Krankenhäuser werden nach Alter, Geschlecht und Begleiterkrankungen (Morbidität) risikoadjustiert und an Hand von standardisierten Werten(SMR) ausgewiesen. In der anschließenden Diskussion wurden vor allem über die Sinnhaftigkeit der Dominanz von Sterblichkeitsraten und das Problem der Risikoadjustierung diskutiert.

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Veranstaltung der Sektion Kiel

Konversion und mehr – Chancen für Investitionen Die BImA und ihr Immobilienangebot in Schleswig-Holstein Wenn es um militärische Liegenschaften geht, die in den allgemeinen Gebrauch übergeben werden sollen, kommt die BImA ins Spiel. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben verwaltet das Immobilienvermögen des Bundes und ist Ansprechpartner für Konversionsobjekte. Daß das nicht immer eine leichte Aufgabe ist, weiß vor allem der Hauptstellenleiter der Sparte Verkauf aus der BImA-Direktion Rostock und Konversionsbeauftragter Raymund Karg, der der Sektion Kiel des Wirtschaftsrates am 17. Mitglieder und Gäste der Sektion Kiel beim Studium der Verkaufsangebote des größten Immobilienverwalters: der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben

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September 2014 Rede und Antwort zu den schleswig-holsteinischen Liegenschaften stand. Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sind zwei Bundesländer, die durch die Umstrukturierungen durch die Truppe erheblich betroffen seien. Auch in Kiel gelte es, sich mit den Möglichkeiten durch freiwerdende oder schon frei gewordene Gebäude und Gelände zu beschäftigen: An erster Stelle stehe das ehemalige MFG5Gelände in Holtenau, das große Begehrlichkeiten geweckt habe. Werde normalerweise das einfache Bewerberverfahren eingehalten, also Vergabe nach Höchstgebot, so gelte bei Objekten wie dem in Kiel das Angebot des ersten Zugriffs für Land oder Stadt. Das Marinefliegergelände sei eine besondere Herausforderung, so Karg. Es böte eine Menge Chancen, bringe aber auch viel Altlasten mit sich. Bodenkon-

Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe Dezember 2014

BIma-Direktor Raymund Karg erläutert die Vermarktungsperspektiven für Konversionsprojekte in Schleswig-Holstein

tamination, Munition, Aufschüttungen aus Kanalaushub, da gebe es viele Unwägbarkeiten. Das werde zurzeit untersucht. Und noch in diesem Jahr solle es mit der Stadt Kiel konkretere Absprachen geben. „Die BImA steht für Belastungen des Geländes gerade“, stellte Karg klar, die Entwicklung des Geländes sehe auch er als Gemeinschaftsaufgabe zwischen Stadt und BImA. Letztlich müsse aber die Stadt Kiel entscheiden, was dort geschehen solle, und das sei eine Frage der Wirtschaftlichkeit. Die sei aber nur gegeben, wenn von der Stadt Kiel als Käufer erhebliche Fördermittel in Anspruch zu nehmen seien, so Klaus Göttsche, Geschäftsführer der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG). Eine weitere große Liegenschaft in Kiel hat die BImA mit dem ehemaligen Wehrbereichskommando am Hindenburgufer im Angebot. Laut Karg sei das Interesse der Stadt auch daran „im Prinzip“ groß, eine öffentliche Nutzung sei angedacht. Die ehemalige Bundeswehrfachschule in Wik stoße bereits auf Interesse eines privaten Schulträgers. Nicht ganz so begehrt in Kiel seien zwei Bunker im Angebot, das Gast Professor Karsten Witt gerne durch einen dritten auf seinem Privatgelände bereichert hätte. Karg lehnte jedoch dankend ab, in Hamburg laufen Bunker besser als in Kiel. kp


Landesfachkommission – Immobilienwirtschaft Die neue Kommission Immobilienwirtschaft hat sich nach längerer Vorbereitung am 25.09.2014 konstituiert. Neben einer Aufnahme der Themenvorstellungen unserer Mitglieder durch den Vorsitzenden der Landesfachkommission, Wolfgang Weinschrod, und einer Darstellung der Arbeit in der Bundesfachkommission durch ihren Vorsitzenden Dr. Marc Weinstock standen zwei Themenfelder auf der Tagesordnung: Digitalisierung und Energieeffizienz. Zur Digitalisierung stellte Theo Weirich, Werkleiter Vertrieb/Kommunikation der Stadtwerke Norderstedt GmbH, die Strategie seines Unternehmens vor, die durch ein flächendeckendes Breitbandnetz und die Installation intelligenter Stromzähler zum bundesweiten Vorreiter geworden sind. In der sich anschließenden Diskussion empfahl Helmut Knüpp, Vorstandsvorsitzender der Wankendorfer Baugesell-

schaft Schleswig-Holstein eG, eine gezielte Entwicklung der Schnittstellen zur Wohnungswirtschaft bei der Kommunikations- und Verkehrsinfrastruktur. Im Hinblick auf die Breitbandvernetzung bemängelte er fehlendes Know-how auf der Netzebene N 3, das dringend aufgebaut werden müsse. Herr Weirich begrüßt die Empfehlung, die sich an die kommunalen Partnerunternehmen richte und verweist im Hinblick auf die eigenen Möglichkeiten im Rahmen des Örtlichkeitsprinzips und der Einschränkungen durch das Gemeindewirtschaftsgesetz. Michael Sevenheck, der der Kommission als Leiter Regionalvertrieb Nord die Angebote der Techem Energy Services GmbH vorstellte, sieht im Hinblick auf die energetische Modernisierung durch contracting-Angebote Erschwernisse durch unterschiedliche Landesbauordnungen (z.B. im

Wolfgang Weinschrod Kommissionsvorsitzender

Hinblick auf die Vorschriften für Rauchmelder) sowie die Einhaltung der Datenschutzrichtlinien. Positiv habe das Mitrechtsveränderungsgesetz gewirkt, das die Umlage der Investitionen für energetische Sanierungen auf 10 bis 15 Jahre deutlich erleichtert habe. Die Kommission wird sich in ihrer nächsten Sitzung den Rahmenbedingungen der kommunalen Gebäudewirtschaft zuwenden.

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Namen und Nachrichten

N E U E S AU S D E M M I TG L I E D E R K R E I S

BARMER GEK stärkt regionale Kompetenzen in Schleswig-Holstein Kiel – Die BARMER GEK hat mehr Verantwortung nach Schleswig-Holstein verlagert. Die neue Landesvertretung der Krankenkasse in Kiel ist künftig eigenverantwortlich für das Vertragsgeschäft mit Ärzten, Zahnärzten, Krankenhäusern und weiteren Leistungsanbietern im Gesundheitswesen zuständig. Auch die Aufgabenbereiche Politik und Presse-/Öffentlichkeitsarbeit werden von dort unmittelbar wahrgenommen. Der Landesgeschäftsführer ist in Schleswig-Holstein kein Unbekannter. Thomas Wortmann (54) leitete zuvor

die Landesgeschäftsstelle Nord in Hamburg, deren Zuständigkeit sich auch auf das nördlichste Bundesland erstreckte. Der gebürtige Neumünsteraner, der heute in Bordesholm wohnhaft ist, wurde vom Vorstand mit der Leitung in Schleswig-Holstein betraut. In der neuen Legislaturperiode des Bundestages erwartet Wortmann wichtige Weiterentwicklungen in der Gesundheitspolitik: „Für eine auf den tatsächlichen Bedarf der Patientinnen und Patienten abgestimmte Versorgung benötigen die Krankenkassen mehr Gestaltungsspielräume. Hier wünschen wir uns

Thomas Worthmann wird Landesgeschäftsführer der Barmer Gesundheitskasse für Schleswig-Holstein

deutlich mehr Möglichkeiten zur Strukturierung einer hochwertigen Versorgung“, fordert der BARMER GEK Landeschef die künftige Koalition in Berlin zum Handeln auf. Alle politischen Forderungen der BARMER GEK gibt es unter: www.barmer-gek.de/543683 Persönliche Mitgliedschaft seit 2010

FibuNet laut aktueller Studie mit höchster Kundenzufriedenheit Kaltenkirchen – „Wir sind begeistert, daß wir in der Kundenzufriedenheitsstudie der Trovarit AG bereits zum dritten Mal hintereinander so hervorragend platziert sind, was belegt, daß intensive und professionelle Kundenbetreuung offensichtlich honoriert wird“, so Doris Dreyer, geschäftsführende Gesellschafterin der FibuNet GmbH. Auf einer breiten empirischen Basis beleuchtet die Kundenzufriedenheitsstudie 2014 der Trovarit AG, welche Systeme in deutschen Unternehmen im Einsatz sind, wofür sie genutzt, wie sie bewirtschaftet werden und wie zufrieden die Anwenderunternehmen im Tagesgeschäft mit den eingesetzten Softwarelösungen sind. Die Ergebnisse der Studie basieren auf einer Datenerhebung zwischen Ende März und Mitte Juli 2014, an der sich insgesamt 2.689 Unternehmen beteiligt haben. Es handelt sich damit um die größte unabhängige Anwenderstudie zum ERP-Einsatz (ERP=Enterprise Ressource Planning) in ganz Europa. Alleine für FibuNet haben 57 Unternehmen eine Bewertung abgegeben. Neben der systemseitig hohen Zufriedenheit der FibuNet-Kunden in Bezug auf Funktionalität, Performance, Integrationsfähigkeit und Preis-/Leistungsverhältnis ist die überdurchschnittliche Installationsdauer hervorzuheben. Firmenmitglied seit 2014

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Namen und Nachrichten

N E U E S AU S D E M M I TG L I E D E R K R E I S

Aus E.ON Hanse wird HanseWerk Quickborn – Ein klarer gemeinsamer Name: Aus der in Schleswig-Holstein, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Nordniedersachsen tätigen E.ON Hanse AG wurde zum 1. Oktober 2014 die HanseWerk AG. Der Vorstandsvorsitzende Matthias Boxberger: „Wir konzentrieren uns in unserem Kerngeschäft auf den Netzbetrieb sowie die dezentrale Energieerzeugung und energiewirtschaftliche Dienstleistungen.“ So habe sich das Unternehmen beispielsweise vom Vertriebsgeschäft – als0 dem Verkauf von Strom und Gas – getrennt und kürzlich mehrere tausend

Kilometer 110.000-Volt-Hochspannungsleitungen übernommen. Das Unternehmen plant zwischen 2014 und 2016 ein 500-Millionen Investitionsprogramm, um seine Energienetze in Norddeutschland weiter auf die Energiewende auszurichten und gleichzeitig den sicheren und zuverlässigen Netzbetrieb zu garantieren: Ein großer Teil dieses Geldes wird daher in Netzverstärkungen zur Aufnahme er-

neuerbarer Energien fließen. Die zur HanseWerk-Gruppe gehörende Schleswig-Holstein Netz AG wird bis zum Jahresende Leistung von 6.000 Megawatt (MW) installiert haben, denn allein in diesem Jahr kommen voraussichtlich rund 800 MW neu hinzu. Bis zum Ende dieses Jahrzehnts wird sogar 2/3 mit 9.000 bis 12.000 MW installierter Leistung im Norden gerechnet. Zum Vergleich: Die Verbrauchsspitzen liegen in einem Land wie Schleswig-Holstein bei 1.500 MW. Persönliche Mitgliedschaften seit 2002

Goldbeck erhält als erstes Unternehmen das Mehrfachzertifikat der Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) Bielefeld – Goldbeck erhielt das DGNBMehrfachzertifikat auf der EXPO REAL am 7. Oktober 2014. Jedes Bürogebäude, das auf Basis einer definierten Baubeschreibung erstellt wird, erhält ein DGNB Vorzertifikat in Silber. Kunden können damit die Nachhaltigkeit ihres Gebäudes schneller und kostengünstiger nachweisen. Äußerlich unterscheiden sich Bürogebäude der Bielefelder Firma Goldbeck stark: Das Spiel mit Form, Farbe und Material gibt Architekten viel Freiraum für eine persönliche Handschrift. Doch im Inneren kehren bewährte Strukturen und Ausstattungen bei vielen Pro-

jekten wieder. Denn das Unternehmen baut mit Systemen aus vorgefertigten Elementen, die es in eigenen Werken herstellt. Und dank der Mehrfachzer tifizierung ist sichergestellt, daß alle innerhalb des definierten Systems gebauten und geprüften Projekte die Kriterien des DGNB Vorzertifikats in Silber erfüllen. Damit ist ihre besondere Nachhaltigkeit in Bau und Betrieb nachgewiesen. Für Bauherren bedeutet das einen deutlichen Zeitgewinn und Kostenersparnis. Für Goldbeck ist die Auszeichnung keine Premiere: Schon vor zwei Jahren erhielt das Unternehmen für sein Logi-

Consens Bautechnik GmbH Kiel schließt Arbeit am Europacenter in Essen ab Kiel/Essen – Die Consens Bautechnik GmbH hat Mitte 2014 die Arbeiten am Neubau des zweiten Bürogebäudes der Hamburger EUROPA-CENTER AG in Essen abschließen können. Durch hohe Standards im Bereich der Wärmedämmung, intelligente Gebäudetechnik und die besonders auf Nachhaltigkeit ausge-

Jan-Hendrik Goldbeck (li.) erhält das Mehrfachzertifikat des DGNB durch Hermann Horster, Mitglied des DGNBPräsidiums (re.).

stikhallenbausystem das DGNB-Mehrfachzertifikat in Silber. Persönliche Mitgliedschaft seit 2014

richtete Auswahl der Bausysteme und Baumaterialien wie beispielsweise einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade (VHF) aus Aluminiumkassetten der Consens Bautechnik aus Kiel erreichte das Objekt eine Auszeichnung durch die „Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen“ (DGNB). Die Consens Bautechnik ist der größte Anbieter solcher Systeme in Hamburg und Schleswig-Holstein, wobei Großprojekte wie das EUROPA-CENTER in Essen auch außerhalb Norddeutschlands ausgeführt werden. Persönliche Mitgliedschaft seit 2003

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Namen und Nachrichten

N E U E S AU S D E M M I TG L I E D E R K R E I S

Aldra hat 5 Millionen Euro in neues Werk in Marl investiert Meldorf – Mit einem Investitionsvolumen von 4 Millionen Euro in die Produktion zuzüglich 1 Million Euro für die Sanierung von Halle und Verwaltung sowie einer weiteren Million Euro für eine Photovoltaik-Anlage baut die Aldra-Gruppe ihre Fertigungskapazitäten für 300 Fenstereinheiten und 25 Haustüren pro Schicht aus. Auf 12.000 m2 Fläche wurde eine der modernsten Fertigungsstraßen Europas installiert. Ebenso wie am Stammsitz in Meldorf läuft die Produktion papierlos. Bereits 1978 kaufte die Gesellschafterfamilie Albers das Unternehmen Greiling Fenster und Türen GmbH in Dorsten und integrierte diese in die Aldra Firmen-

gruppe. Seit 2005 konnte Aldra mit Stammsitz in Meldorf den Umsatz verdoppeln. Innovative 3-Scheibenfenstertechnik mit integriertem Einbruchschutz und vielen Ausstattungsvarianten und einer speziellen Dichtungstechnik machen das Fenster langlebiger und witterungsbeständiger. Dies sind nur einige Gründe für das Wachstum.

„Der Standort Marl ist äußerst bedeutsam für die Kundennähe.“ so Jan-Peter Albers, der das Traditionsunternehmen in 4. Generation führt. Die Kapazitäten werden für die Handwerkskunden und Bauelementehändler in West- und Süddeutschland benötigt. Persönliche Mitgliedschaft seit 1981

40 Jahre Berufsakademie: duale Studiengänge für die Nordwirtschaft

Kiel – 40 Jahre Berufsakademie der Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein – das wurde am Freitag, 12. September 2014, in der Business Lounge der Sparkassen-Arena mit einer Festveranstaltung gefeiert. Rund 150 Wirtschaftsund Unternehmensvertreter folgten der Einladung und würdigten die dualen Studiengänge der von der Wirt-

Schülerfirma Vize-Landesmeister Wedel – Seit Herbst vergangenen Jahres begleitet der Wedeler Christian Fuchs jede Woche die Schülerfirma „reTune“ als Wirtschaftspate. Die Schülerfirma sei nun Vizelandesmeister geworden, so Fuchs. „Ich bin stolz auf die Leistung „meiner“ Schüler“, so Fuchs. Und darauf, daß er zur Unternehmens- und Potentialentwicklung dieser Schülerfirma ein Instrument entwickelt habe, das er

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schaftsakademie getragenen Berufsakademie als einen wichtigen Beitrag zur Fach- und Führungskräfteentwicklung im Norden. Die Berufsakademie wurde im Juli 1974 als eine der ersten Einrichtungen ihrer Art gegründet. Das seinerzeit völlig neuartige Konzept basierte auf der Überzeugung, daß eine gleichgewichtete und gleichwertige Verbindung von Berufsausbildung und Studium einen attraktiven Berufs- und Karriereeinstieg ohne langwierige Trainee-Programme ermögliche. International anerkannte und akkreditierte duale Bachelorstudiengänge in den Fachrichtungen Be-

„Business Quadrat“ nenne. Das Business Quadrat sei ein einfaches Instrument zur sicheren Unternehmens- und Potentialentwicklung von mittelständischen Betrieben aus Handel, Handwerk und Gewerbe. Es identifiziere alle strategischen Handlungsfelder, decke die Stärken und Schwächen auf, erkenne die Chancen und Risiken und bringe die Potentiale des Unternehmens meßbar voran. „Das Business Quadrat ist außen eckig und innen rund“, erklärt Fuchs. Persönliche Mitgliedschaft seit 2013

Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe Dezember 2014

triebswirtschaftslehre, Wirtschaftsingenieurwesen und Wirtschaftsinformatik mit insgesamt knapp 600 Studierenden an den Studienstandorten Kiel, Lübeck und Flensburg kennzeichnen die heutige Berufsakademie. Dr. Detlef Reeker, Geschäftsführer der Wirtschaftsakademie SchleswigHolstein, zum Jubiläum: „Unsere rund 10.000 Absolventen haben in der beruflichen Wirklichkeit unter Beweis gestellt, daß sie dank der dualen Studiengänge das Rüstzeug haben, um in der Arbeitswelt sehr erfolgreich bestehen zu können.“ Persönliche Mitgliedschaft seit 2002


Namen und Nachrichten | Im Übrigen

N E U E S AU S D E M M I TG L I E D E R K R E I S

Louisenlund hat ein eigenes Forschungsschiff – Unterstützung durch Geomar Louisenlund – Seit dem Sommer liegt ein Traditionskutter im Hafen des Internats und Ganztagsgymnasiums Louisenlund. Der Großvater einer Schülerin, passionierter Segler, steckte 35 Jahre lang viel Liebe und Geld in den Zweimaster und segelte auf allen Meeren. Im Alter von 85 Jahren trennte er sich davon und sieht es bei der Internatsstiftung in guten Händen. Unterstützung hat Prof. Dr. Peter Herzig, Direktor vom Forschungszentrum Geomar, zugesagt. So wollen die Schule und das Institut Geomar zukünftig im Bereich der Forschung enger zusammenarbeiten. Erste Touren hat das Schiff bereits hinter sich. Gemeinsam mit Schülern des zwölften Jahrgangs stach Lehrer Christian Helm zu einem ökologischen Praktikum in See. Acht Tage war die Crew unterwegs, um Plankton zu bestimmen, Schlammpro-

ben zu entnehmen und das Ökosystem Meer kennenzulernen. Diese Form des Unterrichts ist allemal besser als im Klassenzimmer an der Tafel. Ausgerüstet wurden sie auch von der Kieler Forschungswerkstatt, einem Labor der Kieler Universität. Zum Schuljahresbeginn wurde das Schiff durch Herzogin Marie Alix zu Schleswig-Holstein getauft. Nun ziert der Name „Kurt Hahn“ den Bug des Zweimasters, in Erinnerung an den Mitbegründer der Stiftung. Das Schiff ist voll hochseetauglich und perfekt für die seemännische Ausbildung. Zehn bis zwölf Personen können auf dem 12,50

Meter langen, vier Meter breiten und 22 Tonnen schweren Schiff arbeiten und wohnen. Die Schüler lernen auf dem Schiff Verantwortung zu übernehmen. Louisenlund sei damit vermutlich die einzige Schule in Deutschland, die ihr eigenes Schulschiff hat, so die Schulleitung. In den ersten Jahren fuhr das Schiff als Fischkutter, erst später wurde es umgebaut und zu einem echten Motorsegler. Ausgestattet ist die „Kurt Hahn“ mit einem hydraulischen Bugstrahlruder, hydraulischer Lenzpumpe, 220-Volt-Generator sowie einer hydraulischen Ankerwinde. Persönliche Mitgliedschaft seit 2003

mendorf, Norbert Basler, Vorsitzender des Aufsichtsrates, BASLER AG, Ahrensburg, wurden als Mitglieder des Vorstandes wiedergewählt.

Wiedergewählt wurden Dr. Kuno Strauss, geschäftsführender Gesellschafter, Extrakta Strauss GmbH, Norderstedt, und Uwe Richter, Richter und Partner Steuerberater/Wirtschaftsprüfer, Kaltenkirchen. Nach über zwei Jahrzehnten ist Karl-Heinrich Fischer, Kieswerk Fischer GmbH & Co. KG, Tensfeld, aus dem Sektionsvorstand ausgeschieden. Wir danken ihn für seinen außerordentlichen Einsatz für eine soziale Marktwirtschaft im Sinne von Ludwig Erhards herzlich.

... IM ÜBRIGEN ■ Die Sektion Stormarn des Wirtschaftsrates der CDU e.V. hat auf ihrer Mitgliederversammlung in geheimer Wahl Uwe Möllnitz, Inhaber, Uwe Möllnitz Management Consulting, Bad Oldesloe, einmütig zu ihrem Sprecher gewählt.

■ Die Sektion Segeberg hat auf ihrer Mitgliederversammlung am 18. November 2014 Christian Sowada als Sprecher wiedergewählt.

Uwe Möllnitz

Christian Sowada

Die Mitglieder des Sektionsvorstandes, bestehend aus Renate Tangermann (Ahrensburg), Dr. Manfred Steckmeister, der bisherige Sprecher (seit 2001), Geschäftsführender Gesellschafter, Otto Cropp GmbH, Bargteheide, Werner Schwarz, Landwirt, Rethwisch-Frauenholz, Rolf Rüdiger Reichardt, Bargteheide, Martin Freiherr von Jenisch, Blu-

Neu in den Vorstand gewählt wurden: Doris Dreyer, geschäftsführende Gesellschafterin, FibuNet GmbH, Kaltenkirchen, sowie die Michael Hannemann, geschäftsführender Gesellschafter, TOP TECHNOLOGIES CONSULTING GmbH, Ellerau, und Konrad Butschek, Landwirt, Gut Gayen, Bad Bramstedt.

Dr. Bertram Zitscher Landesgeschäftsführer

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Vorschau Landesverband Schleswig-Holstein / Impressum

V E R A N S TA LT U N G S V O R S C H A U 28.Januar 2015 · Kiel 10. März 2015 · Lübeck 09. Juni 2015 · Berlin Bundesverband Wirtschaftstag Landesrechunghof Dr. Gaby Schäfer, Meinhard Geiken, Präsidentin des Landesrechnungshofes Bezirksleiter IG Metall Küste Schleswig-Holstein „Perspektive Nord – eine industriepoli- 20. Juni 2015 · Kiel Landesverband Kieler Woche „Landeshaushalt – Chancen und Risiken“ tische Strategie für Norddeutschland“ Regattabegleitfahrt 10. Februar 2015 · Kiel 06.-07. Juni 2015 · Flensburg Stadtwerke MVV, Vorstand Die fünfte Nordeuropäische Dr. Jörg Teupen, Vorstand Technik und PerEmobil-Rallye sonal, Stadtwerke Kiel GmbH 08. Juni 2015 · Berlin „Die soziale Dimension der Parlamentarischer Abend der fünf Energiewende“ norddeutschen Landesverbände

03.-04. September 2015 · Lübeck Die fünf norddeutschen Landesverbände. Der fünfte Norddeutsche Wirtschaftstag NWT Änderungen vorbehalten

IMPRESSUM Herausgeber, V.I.S.d.P.: Wirtschaftsrat der CDU e.V. Landesverband Hamburg Hauke Harders (HH) Landesgeschäftsführer Colonnaden 25/II. Stock 20354 Hamburg Tel.: 040-30 38 10 49 Fax: 040-30 38 10 59 E-Mail: LV-HH@wirtschaftsrat.de Landesverband Schleswig-Holstein Dr. Bertram Zitscher (BZ) Landesgeschäftsführer Kleiner Kuhberg 2-6, 24103 Kiel Tel.: 0431-67 20 75 Fax: 0431-67 20 76 E-Mail: LV-S-H@wirtschaftsrat.de www.wirtschaftsrat.de

Wendenstraße 23 20097 Hamburg Telefon 040 - 23 23 77 54

Redaktion: Ehrhard J. Heine (EJH) Dr. Manfred Hermann (He) Simone Niekammer (Ni) Kai Pörksen (kp) Christian Ströder (CS) Nicole Weich (We)

Bildnachweis: nicht gesondert gekennzeichnete Bilder WR-Archiv, Aufmacherfotos: © ccvision.de (S. 4/5, 8, 10, 12, 17, 33, 34, 39, 44, 46, 48, 54), Fotolia.com: © Kara (S.4/6), © fotohansel (S.17), © Calin Tatu (S.4/18), © bilderzwerg (S.18), © promesaartstudio (S.5/36), © Erhard J. Heine (Titel) Erscheinungsweise: 4 x pro Jahr Auflage: 5.000 Exemplare Satz/Layout: (Wolfgang Schlett, KGV) Herstellung und Anzeigen: copy-druck Gesellschaft für Digital- und Offsetdruck mbH Neumann-Reichardt-Straße 27-33 (Haus 21) 22041 Hamburg Telefon: +49 (0) 40 - 689 45 45 Telefax: +49 (0) 40 - 689 45 444 E-Mail: info@copy-druck.de www.copy-druck.de Der Bezugspreis ist im Mitgliederbeitrag enthalten. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht die Meinung des Herausgebers wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen.

Das nächste Heft erscheint im März 2015 mit dem Schwerpunktthema „Wahl zur Hamburgischen Bürgerschaft“

Landesverband Hamburg und Schleswig-Holstein | Ausgabe Dezember 2014




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