ELKE SILVIA KRYSTUFEK diskurs-erbe
diskurs-erbe überall auf der welt kann man die welt grösstenteils nur vestehen wenn man die vergangenheit kennt das ist eine schlechte nachricht an der guten nachricht wird noch gearbeitet
herbert j. wimmer
(20.12.2009)
Das Gedicht 'diskurs-erbe' des österreichischen
Autors Herbert J. Wimmer (*1951 in Melk) gab den Anlass zu Krystufeks gleichnamiger Ausstellung bei W&K – Wienerroither & Kohlbacher. In dieser umfangreichen Präsentation führt die Künstlerin nicht nur wesentliche Werke aus wichtigen Schaffensperioden zusammen, sondern zeigt auch Arbeiten, die erst kürzlich entstanden sind und in denen sie sich aktuellen politischen, gesellschaftlichen und juristischen Themen nähert. Die Irritation sowie die Konfrontation sind in Elke Silvia Krystufeks künstlerischer Auseinandersetzung stets präsent.
Immerfort irritiert Krystufek die Sehgewohnheiten des Publikums und stellt Gewissheiten in Frage. Die Künstlerin adressiert Tabus, Konfliktzonen aber auch Unrecht in gesellschaftlichen, geschichtspolitischen wie auch tagesaktuellen Kontexten. „Der Zeit ihre unbequemen Künstlerinnen, den Unbequemen ihre Freiheit“ heißt es in einer ihrer Arbeiten und referenziert an die berühmten acht Worte von Ludwig Hevesi „Der Zeit ihre Kunst, der Kunst ihre Freiheit“, die über dem Portal der Wiener Secession zu lesen sind. Unscheinbar und subtil handelt es sich bei Krystufeks Arbeit dennoch um ein Schlüsselwerk ihrer Ausstellung, welches einerseits das vielschichtige, multimediale Oeuvre der Künstlerin um eine neue Facette erweitert, indem es sich hier um eine Arbeit handelt, die gemeinsam mit ihrer Tochter entstand. Andererseits verweist das Werk auf den inhaltlichen Kontext ihrer Ausstellung, nämlich die Auseinandersetzung mit Geschichte, dem eigenen Erlebten sowie auf den generationenübergreifenden Dialog.
Die Ausstellung diskurs-erbe ist nicht nur Raum für Elke Silvia Krysufek selbst, sondern auch Bühne für andere unbequeme Personen, wie den russischen Oppositionspolitiker Alexej Navalny oder die iranische Journalistin Niloofar Hamedi – beides Akteure unserer Gegenwart, die gegen politische Kontexte intervenieren, an die Freiheit glauben und in dieser Überzeugung gegen deren Bedrohungen agieren. So ist Elke Silvia Krystufeks Ausstellung gleichzeitig ein politisches Statement. Das Portrait stellt in ihrem Werk seit den 1990er Jahren eine Konstante dar und agiert auch hier als wiederkehrender Träger von Bedeutung. So reihen sich die neuen Arbeiten nahtlos in die eigene Geschichte ein und führen diese mit tagesaktuellen Bezügen fort.
In dieser von der Künstlerin selbst kuratierten Schau werden aktuelle Arbeiten, in Form einer Selbsthistorisierung, mit älteren Werken kombiniert, wodurch Krystufek Gewissheiten hinterfragt und neue Bedeutungsebenen zu Tage treten lässt. Die Ausstellung ist somit auch als affektiver, archivarischer Impuls, im Sinne von Hal Foster, zu verstehen. In seinem Essay von 2004 vertritt der Kunsthistoriker die These, dass das dominierende Merkmal der Kunst zu Beginn des 21. Jahrhunderts eben jener „archivarischer Impuls“ ist, und die Hinwendung der Kunst zum Archiv als Quelle, Gegenstand und Praxis ihrer gemeinsamen Grundlagen angesehen werden kann.
Dieser Dialog zwischen Geschichte und Gegenwart zeigt sich bei Krystufek auch in der Aneignung anderer künstlerischer Ansätze und konkreter Arbeiten. Im Hauptwerk dieser Ausstellung Another Buddha aus 1995, bezieht sich die Künstlerin auf die Buddha-Figuren von Rudolf Stingel (*1956 in Meran). Sie adaptiert die Figur, gibt ihr eine Persönlichkeit und stattet sie mit ihren eigenen Insignien aus. Krystufeks Buddha begegnet dem Betrachter in Form von Marilyn Monroe. Anstatt, wie üblich, auf einem Sockel platziert, findet sich jener von Krystufek provokant auf einem Pissoir von Marcel Duchamp wieder. In seinen sechs Händen
hält er nicht mehr die Werkzeuge aus Stingels Atelier, sondern Utensilien, die Krystufek in ihren Werken verwendete, darunter Sonnenbrille und Pistole, Regenschirme und Gleitgel der Marke K-Y.
Bezüge zu tragisch gescheiterten Personen wie der Schauspielerin Marilyn Monroe, dem Video– und Konzeptkünstler Bas Jan Ader oder Edie Sedgwick, Pop-Ikone und Muse von Andy Warhol, begegnen den Besucherinnen und Besuchern an mehreren
Stellen der Ausstellung. Monroe und Sedgwick verkörpern das Gefühl der in sich verlorenen Frau, die von der Öffentlichkeit gefeiert und stilisiert wurde,
gleichzeitig Opfer der Medien war und in ihrer weiblichen Identität zum beschauten Objekt wurde. Reduziert auf das Äußere, um dem männlichen Blick zu entsprechen, scheiterten ihre Versuche, sich in der sozial angepassten Männerwelt zu emanzipieren, und führten bei beiden zu einem frühen Tod.
Krystufeks Auseinandersetzung mit Vergänglichkeit, dem Vergangenem aber auch der Gegenwart wird noch in einem Werk der Ausstellung besonders deutlich. Bei ungefälschte Transportliste von 2022 handelt es sich um ein verpacktes Werk des österreichischen Künstlers Franz Graf. Das Werk
aus der Sammlung der Künstlerin wird von ihr in Luftpolsterfolie eingehüllt, mit Klebebändern der Firma Krystufek sowie Elementen einer Zeichnung ihrer Tochter versehen. Es steht symbolisch nicht nur für ihre stetige Auseinandersetzung mit der persönlichen Vergangenheit und ihren gewohnt provokativen Umgang mit Konflikten, sondern auch für den kritischen Diskurs zwischen Generationen und dem Positiven, das daraus hervorgehen kann.
Elke Silvia Krystufek + LIL & Dipl. Ing. Ernst Krystufek GmbH & Co KG
Ungefälschte Transportliste, 2022
Verpacktes Werk von Franz Graf (Glas, Bleistift, Metall) Luftpolsterfolie und Klebeband
43,5 x 30 cm
EUR 10.000
Elke Silvia Krystufek + LIL
Der Zeit ihre Unbequemen, 2022
Buntstift und Bleistift mit Papierausschnitten auf Papier
91 x 69 cm
EUR 10.000
Blue Elke Project, 1.7.2000
Acryl auf Leinwand
70 x 50 cm
Preis auf Anfrage
Elke Silvia Krystufek + LIL
Offline, 2022
Buntstift auf Leinwand
52 x 50 cm
Preis auf Anfrage
Vergleichsabbildung:
Cindy Sherman (American, born 1954). Untitled, 1975/2004. Chromogenic photograph, Image: 3 3/4 x 7 in. (9.5 x 17.8 cm). Brooklyn Museum, Gift of Linda S. Ferber, 2005.10. © artist or artist's estate (Photo: Brooklyn Museum, 2005.10.jpg)1975, 2010-14
Bleistift und Farbstift auf Papier
70 x 50 cm
EUR 6.400
Atomium Selbstportrait, 5.-6.7.1998
Acryl auf Leinwand
170 x 130 cm
Preis auf Anfrage
Elke Krystufek Reads Otto Weininger
(featuring Charles Ray), 1995
Farbfotografie auf Aluminium
100 x 70 cm
EUR 9.500
Edith Minturn „Edie“ Sedgwick Post (1943 - 1971) war ein amerikanisches Fotomodell, Schauspielerin und für kurze Zeit ein Star der New Yorker High Society. Mitte der 1960er Jahre arbeitete sie als trendsetzendes Mannequin für die amerikanische Vogue. Sie war ungefähr ein Jahr lang Muse und Begleiterin von Andy Warhol. Er erkor sie zur „Queen“ seiner Factory, protegierte sie in einer Art symbiotischer Beziehung und verhalf ihr durch seine Experimentalfilme zu Achtungserfolgen, die sie zu einer Ikone der Pop- und Subkultur machten. Sedgwicks rasantem Aufstieg zum gefeierten „It-Girl“ der glamourösen New Yorker Partygesellschaft und deren Halbwelt folgte ein langsamer, von mutmaßlich psychischer Krankheit und Drogenmissbrauch markierter Abstieg durch die Kliniken in einen frühen Tod.
Quelle: Wikipedia.org
Edie Here You Are Again, 1995
Schwarze Kreide auf Papier
60,3 x 45,4 cm
EUR 9.000
Edie and Andy, 1994 Acryl auf Stoff
45 x 45 cm Preis auf Anfrage
EDIE! (dreiteiliger Zyklus), 1995
Buntstift, Marker, Acryl auf Papier
43,4 x 30 cm
Preis auf Anfrage
The Girl (Edie), 1995
Acryl auf Stoff
100 x 71 cm
Preis auf Anfrage
It’s time for a daydream (Warhol), 1996
C-Print auf Aluminium (1/3)
70 x 100 cm
EUR 8.000
My Heart Was Always With You (Bas Jan Ader), 2007
Buntstift auf Papier
42,3 x 30 cm
EUR 5.500
Facism inside and outside of Austria, 2000
Acryl und Dispersion auf Leinwand
179,5 x 140 cm
Preis auf Anfrage
Fairtrade, 2016
Farbstift auf Papier
70 x 60 cm
EUR 5.000
Alexei Anatoljewitsch Nawalny (*1976) ist ein russischer Jurist, Dokumentarfilmer, Dissident, Antikorruptions-Aktivist, oppositioneller Politiker und seit 2009 Blogger. Nachdem 2013 sein Status als Anwalt entzogen und 2020 ein lebensgefährlicher Giftanschlag auf ihn verübt wurde, ist er seit 2021 inhaftiert und muss eine mehrjährige Gefängnisstrafe absitzen. Quelle: Wikipedia.org
Free, 2022
Acryl auf Leinwand
50 x 40 cm
EUR 5.000
Free Navalny, 2022
Acryl auf Leinwand
Ø 80 cm
Preis auf Anfrage
Niloofar Hamedi (*1992) ist eine iranische Journalistin. Sie arbeitete zuletzt bei der iranischen Tageszeitung Shargh Daily. Durch die Berichterstattung über den Fall Mahsa Amini erreichte sie massive nationale und internationale Aufmerksamkeit im Rahmen der Proteste im Iran seit September 2022. Hamedi wurde während der Proteste im Iran seit September 2022 festgenommen, und befindet sich im Evin-Gefängnis in Teheran.
Quelle: Wikipedia.org
Freedom, 2022
Acryl auf Leinwand
30 x 30 cm
EUR 3.500
Freedom für Niloofar Hamedi, 2022
Acryl auf Leinwand
50 x 60 cm
Preis auf Anfrage
Another Buddha, 1995 Acryl auf Stoff 140 x 140 cm Preis auf AnfrageMarilyn Monroe, 27.1.1996
Acryl
140 x 130 cm
Preis
auf Leinwand auf AnfrageThis is hardcore, 1998
Acryl auf Leinwand
75 x 65 cm
Preis auf Anfrage
NACHZEITIGKEIT DER ZUKUNFT
Ein philosophischer Essay von Herbert Lachmayer
In den ausgestellten Arbeiten von Elke Silvia Krystufek gelingt die Absicht, Kunst als Medium von ‚Zeitverfügung‘ zum Thema werden zu lassen. Anstatt auf die Zukunft hin, findet in diesen Arbeiten der Künstlerin gleichsam eine ‚Zeitversetzung‘ statt, die je erlebbare Gegenwart auf das Phantasma einer gerade neu zu erlebenden Vergangenheit hin zu orientieren. Aus dieser Hinsicht mag sich ein Blick auf die ‚Nachzeitigkeit der Zukunft‘ entwickeln lassen.
In struktureller Affinität zu Marcel Prousts Romanwerk „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ ließe sich der thematische Fokus der Künstlerin in Richtung einer „Wiedergefundenen Zeit“ ausmachen (so der Titel des letzten Bandes des Romans) und als eine unter dem Topos ‚Zeitverfügung‘ abzuhandelnde Intention darstellen. Verfügbar insofern, als Krystufek sich in die Position des abgelebten Lebens versetzt und dieses mittels ästhetischer Produktion - vor ihrem Ablebengleichsam feiert, um die Erfahrung ‚nach dem Tod‘
künstlerisch-rituell reflektiert mit der bizarrfunkelnden Kälte einer Priesterin, in der medialen Dekonstruktion einer aktualisierten ‚Hochkultur' vorwegzunehmen.
Proust lebte, lustvoll schreibend wie tendenziell masochistisch leidend, zu seinem gleichermaßen stilisierten wie natürlichen Tod hin. Diesem begegnet er allerdings im Bewusstsein, eine Analyse des in sich verfallenden Adels und einem sich vergeblich daran profilierenden Bürgertums geleistet zu haben. Ein struktureller Vergleich zu der, in Leben und Arbeit stehenden Künstlerin, bietet sich insofern an, als es Krystufek um die ästhetisch reale Antizipation ihres eigenen Todes zu Lebzeiten geht, in dessen Ablauf sie sich in die jeweilige Realität des Kunstwerks hineinbegibt, selbigen gleichsam vor-vollzieht. Daran lässt sie ihr Publikum in Echtzeit teilhaben - die Künstlerin geht ‚in effigie‘ voran, ist mit dabei.
Dem griechischen Philosophen Epikur, dem Philosophen der Freude, wird der Ausspruch zugeschrieben:
„Wo das Leben ist, ist der Tod nicht und wo der Tod ist, ist das Leben nicht“. Das mag ja stimmen, doch das Sterben gehört noch zum Leben. Im Leben haben wir Angst vor dem Sterben. Trotz enormer Fortschritte der Medizin beängstigt uns schon die Vorstellung eines vielleicht endlosen Leidens. Epikur hat recht, was den Moment des Todes als einen ‚unvordenklichen‘ Augenblick betrifft; doch das Sterben davor ist es, was uns Ängste bereitet, was wir ‚glücklich‘ oder eben ‚unglücklich‘ verdrängen.
Gerade die alten Kulturen haben einen enormen Aufwand betrieben, um ein Leben nach dem Tode wenigstens für die Oberschicht dingfest zu machen, monumental zu beschwören, wenn es um den Pharao und seine Familie ging: So war es denn immer auch die Kunst, die seit je zu diesem Zweck eine unverzichtbar tragende Rolle gespielt hat und spielt.
Als historisch etablierte Pächter der rituellen Verwaltung des Sterbens sind die sogenannten ‚Weltreligionen‘ beispielgebend ein Privileg in Anspruch zu nehmen, dessen Missachtung bis zu strafrechtlicher Verfolgung reichen mag. Es mag der Kunst vorbehalten sein, sich dem Thema individualistisch anzunehmen, Leben, Sterben und Tod als künstlerischen Akt herauszustellen, um eine Bewältigungsstrategie dieses Menschheitstraumas vorzuführen. Demnach in eine persönliche Auffassung der Vorgänge als künstlerischer Akt zu akzeptieren: Seit je war der Kunst die Sache des Sterbens als ästhetisch-rituelle Herausforderung anheimgestellt, und wird es als rituelle Verantwortung auch bleiben.
Um an den gezeigten Arbeiten von Elke Silvia Krystufek einen ‚focus imaginarius‘, einen geheimen Brennpunkt, auszumachen, könnte man diesen ‚die Freude am Leben zum Tode hin‘ nennen, zumal in dieser epikureischen Formulierung eine ganz andere frohe
Bedeutung zum Tragen kommt, als die, in den Religionen vorverordneten Bestrafungs- oder Erlösungsperspektiven eines Lebens nach dem Tode.
Bei Samuel Beckett ist der Tod ein, „Sich auflösen ins Nichts“. Es geht heute bei der Erfahrung des Sterbens darum, im Zuge einer generellen Profanisierung, den letzten Moment zu erleben. Manche diffus Gläubige, die man zum Leben nach dem Tode befragt, geben vielleicht zur Antwort: „Dafür hab ich jetzt ka’ Zeit“. Bei Kant und Lessing wird der Augenblick des Todes dem freien Spiel der Einbildungskraft überlassen.
Was die elaborierte Selbsterfahrung von Elke Silvia Krystufek mit ihrem Körper angeht, mag daran erinnert werden, dass ein Aspekt als beachtenswert hervortritt, nämlich Nacktheit, wie die früher vom konservativen Publikum skandalisierte Filmarbeit Hedy Lamarrs, in deren Zentrum weibliche Lusterfahrung steht. In einem ähnlichen Spannungsfeld sind die
Werkgruppen von Elke Silvia Krystufek zu betrachten, jene Selbstportraitfolgen in verschiedenen Formaten, die als Serien der Selbstreflexion einen schonungslosen Blick auf das Ich dokumentieren.
So mag sich am Werk von Elke Krystufek der Begriff ‚Geschmacksintelligenz‘ anbieten, um den Zusammenhang von Entwurfsidee und einer je konkreten Umsetzung in einer Weise zu verstehen, die der Produktivitätsstrategie der Künstlerin nahekommen mag. Der Witz von Geschmacksintelligenz als kultur- wie kunstgeschichtlicher Begriff besteht darin, dass durch ihn das Unbewusste im Wortteil ‚Geschmack‘ angesprochen wird, während im Wortteil ‚Intelligenz‘ ein Begriff miteinbezogen ist, der für die restriktive Form des Verstandes steht. Diese Zusammensetzung ist allemal kein Gegensatz, zumal die Dimension, über die sich beide Teile verbinden oder auch widersprechen, die der Vernunft ist. Wie man sich Sequenzen des Lebens durch Kunsttätigkeit zu gestalten vermag,
indem man etwa auf das Ableben hin projiziert, um jene Zeit zum Tode hin als ein ‚in-be-tween‘ zu begreifen, um dadurch eine ‚Zwischenwelt‘ im Diesseits, dem „Jenseits vom Nichts“ (Anton Herzl) zu etablieren.
So belebt Elke Silvia Krystufek jene Zwischenwelt konsequenterweise als ein ‚Leben-im-Leben‘ und vermag es artifiziell zu etablieren. Sie bringt sich mit ihrer Kunstproduktion an der Schnittstelle zwischen Körperlichkeit und sinnesaffiner Sublimation, mit Blick auf den eigenen Lebensverlauf, ein. Die Künstlerin konstituiert ihre künstlerische Praxis unter der Voraussetzung der Endlichkeit des Lebens, frei nach Goethe: „...die Kunst ist lang und kurz ist unser Leben.“ Kunst betrachten meint auch, sich von ihr einverleiben zu lassen, ihrer inne zu werden, sich ihr anzuverwandeln, entweder mit Bedacht, respektive blitzartig. Oder die Kunst stößt ihr Publikum ab, meist nicht ohne Gefühle gezielter Abwehr ausgelöst zu haben.
Welcher Gegenwart lässt sich entkommen, und vor allem, wie? Das Kunstwerk mag ein Vehikel des Transfers, der Verwandlung sein, durch dessen Einsatz, soweit es das Publikum betrifft, Vereinnahmung geschieht; oder Abwehr, Anziehung wie Ausgrenzung stattfinden mag. So wird das Publikum im Raum, wo Kunst hängt, liegt oder stattfindet, von ihr bewegt, angesaugt oder schlicht zur Ruhe gebracht.
Im Fall von Elke Silvia Krystufek wird die Vergangenheit ihrer Kunstproduktion in die Gegenwart gestellt, in der sich die „Zeit zum Tode hin“ als künstlerisch hereingeholte Zukunft manifestiert.
Red Square Lady, 2005
Acryl auf Leinwand
70 x 50 cm
Preis auf Anfrage
Acryl
101,5 x 63,5 cm
EUR 10.000
Walt Disney Production, 1995 auf StoffMy Hands Are Black, 1995
Schwarze Kreide auf Papier
60,3 x 45,4 cm
EUR 8.900
Bourgeois, controlled, institutionalized…, 1996
Acrylfarbe und schwarze Kreide auf Papier
70 x 50 cm
EUR 9.900
Another Art Opening Less
Schwarze Kreide auf Papier
70 x 50 cm
EUR 7.500
WINDOWS USER WEGAS, 1999
Acryl auf Leinwand
180 x 140 cm
Preis auf Anfrage
Karen Kilimnik
title unknown, 1991
Pastel auf Papier
88 x 58 cm
Preis auf Anfrage
Is Pretty Baby, 2018
Bleistift auf Papier
41,5 x 29 cm
Preis auf Anfrage
Fair Play, 2022
Mischtechnik (Stoff, Metall, Klebeband)
120 x 60 x 205 cm
Preis auf Anfrage
Molino und Verbrechen, 2020
Permanent marker auf Leinwand
80 x 60 cm
EUR 12.000
If I Paint, 1989
Acryl, Sprühfarbe, Kugelschreiber und Glas auf Leinwand
100 x 100 cm
Preis auf Anfrage
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W&K – Wienerroither & Kohlbacher
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