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Unternehmertum auf Vorarlberger Art: Das Harder Stahlbauunternehmen Chrysanth Thaler steuert für den Neubau eines Bodensee-Fährschiffs den kompletten Deckaufbau bei
Die Vorteile der kurzen Distanz zwischen Produktionsstätte und Endfertigung in der Werft in Fußach liegen auf der Hand. Der Transportpartner befindet sich zudem direkt neben dem Stahlbaubetrieb in Hard.
Eindrucksvoll: Für den Neubau eines Fährschiffs, das künftig zwischen Konstanz und Meersburg verkehren wird, hat das Harder Stahlbauunternehmen Chrysanth Thaler den kompletten Deck-Aufbau beigesteuert. „Herausfordernd, aber äußerst interessant“, sagt Geschäftsführer Christian Thaler.
GEWERBE UND HANDWERK
36.000 Teile. Keine Schrauben. Alles geschweißt.
Vor etwa 50 Jahren hat Chrysanth Thaler, Großvater der heutigenGeschäftsführerChristian undThomas Thaler, das letzte Kiesschiffgebaut. Zu dieser Zeitwaren vor allem Kiesschiffe, aber auch Bagger, Förderantriebe und Förderbänder sehr gefragt, und zwar nicht nur am Bodensee, sondern bei Kieswerken im ganzen Land und über die Grenzen hinaus. In den vergangenen 50 Jahren hat sich das renommierte Familienunternehmen aus Hard vor allem im Bereich Stahlhallen, Gebäude- und Anlagenbau, aber auch mit klassischer Schlosserarbeit einen Namen gemacht. Auch größere Aufträge waren immer wieder dabei, etwa für ein Projekt der Brauerei Gösser.
Im Frühjahr 2019 bahnte sich dann erneut einAuftrag an, der sich nicht nur in puncto Auftragsvolumen – wir sprechen über einen siebenstelligen Betrag – äußerst interessant anhörte:Die StadtwerkeKonstanz hatten bei der Pellasietas-Werft in Hamburg den Neubau eines Fährschiffs für die Verbindung Konstanz-Meersburg in Auftrag gegeben, das eine auszumusternde Fähre ersetzen wird. Thaler sollte dazu das komplette 52 Meter lange, elf Meter hohe und schlussendlich 160 Tonnen schwere Aufbaudeck beisteuern. „Ursprünglich hätte man in der Werft in Hamburg einzelne Teilabschnitte gefertigt, von dort her transportiert und dann zusammengeschweißt. Aus wirtschaftlichen Gründen fiel
Unternehmertum auf VORARLBERGER ART
FOTOS: FREDERICK SAMS/WKV/CHRYSANTH THALER
Der komplette Aufbau auf dem Schiffsrumpf, der aus 36.000 Einzelteilen und 26 Baugruppen besteht, wurde von Chrysanth Thaler Stahlbau in Hard und Fußach realisiert.
dann aber die Entscheidung, regional zu produzieren“, sagt Geschäftsführer Christian Thaler. Im Frühjahr 2019 kam man auf ihn und seinen Bruder Thomas zu, gemeinsam führen sie das Unternehmen in dritter Generation. „Die Werft hat einen Partner aus der Region gesucht, der sich das Ganze auch zutraut. Direkt im Erstgespräch haben wir dann gesagt: ‚Ja, kein Problem. Wirmachen das!‘ Eswar unsaber auch klar, dass daskein Projekt wird, das zum Standard gehört“, erinnert sich Thomas Thaler. Die definitive Auftragsvergabe kam dann im September 2019, der Projektstartwar bereits im Oktober 2019: „Stahlbauprojekte werden oft sehr kurzfristig umgesetzt. Ein bis zwei Monate sind– zumindest für uns – völlig im Rahmen“, sagt Christian Thaler. Für den raschen Produktionsbeginn im Dezember einigte man sich darauf, dass das Layoutvon derWerft kommen und die Detail- und Fertigungsplanung von Chrysanth Thaler übernommen werden sollte. „Wir wollten mit solchen Plänen undAbläufen arbeiten, diewir auch kennen“, erzählt Projektleiter Oliver Thaler – der Sohn von Thomas Thaler. Sie erinnern sich: Wir sprechen von einem Familienunternehmen.
Von Hard nach Fußach
In Kürzewird das SchiffinFußach zuWasser gelassen. DieKonstruktion, auf der es nach erfolgter Endmontage gerade denletzten Schlifferhält, stammt übrigens ebenfalls von Thaler und wurde für die Sonnenkönigin konzipiert. Ein halbes Jahr ist seit Produktionsbeginn vergangen, knapp 160Tonnen Schiffsbaustahl – immerhin müssen EU-Schiffsbaunormen erfülltwerden– und über 10.000 Arbeitsstunden bei Tag und Nacht sind in den Deckaufbau geflossen. „In der Nacht oft deswegen, weil die riesigen Teile in der Halle bewegt und dabei keine Mitarbeiter gefährdet werden sollten. Denn parallel haben wir in Hard das Alltagsgeschäft im klassischen Stahlbauweitergeführt.Mit dem Platzwurde es hier und da ziemlich eng, weshalb wir kurzerhand sogar das Hallentor erweitern mussten. „Wenn man vor dem nun abgedeckten Schiff steht, sieht man erst, welche Massen hier bewegt wurden und was alles nötigwar, um diesenKoloss aufzustellen.Und manche mögen sich sicherlich die Frage stellen, wie das alles überhaupt überWasser bleibt. Ich kann beruhigen, es funktioniert!“, sagt Christian Thaler und führt aus: „Für uns war es eine Herausforderung, aber insgesamt ein sehr schönes und spannendes Projekt, bei dem wir vielgelernt haben und an daswir uns sicher oft erinnern werden. Und wer weiß, vielleicht braucht es ja wieder einmal eine neue Fähre. Wir sind jedenfalls bereit!“
Simon Groß
Das größte der 26 Segmente misst 13x10 Meter. Das Hallentor musste mit dem Schneidbrenner „erweitert“ werden, damit manche Einzelteile auf den Schwertransporter gehievt werden konnten.
„Das ist ein Projekt, das natürlich nicht zum Standard wird. Es war sowohl in Sachen Planung als auch Ausführung zwar eine Herausforderung, aber gleichzeitig eine sehr interessante Aufgabe – wir haben jedenfalls viel gelernt.“
Christian Thaler
Geschäftsführer Chrysanth Thaler Stahlbau
Factbox
Bauherr: Stadtwerke Konstanz Gesamtauftragnehmer: Pellasietas Werft, Hamburg Gesamtschiffslänge: 85 Meter Breite: 16 Me ter Gesamtgewicht: 800 Tonnen Maße Aufbaudeck: 52 Meter lang, elf Meter hoch und ca. 14 Meter breit. Stahlblechkonstruktion aus ca. 36.000 Einzelteilen, die von Thaler zu 26 Teilsegmenten zusammengeschweißt und in Fußach am Schiff endmontiert wurden. Für den Aufbau wurden ca. 160 Tonnen Stahl verarbeitet. Auftragsvergabe: September 2019 Montageende: Mai 2020 Probebetrieb geplant: Anfang 2021
#URLAUBDAHEIM
„Konsum-, Freizeit- & Reiseverhalten in Zeiten von Corona“
Studie. Urlaub wird trotz Corona geplant und gebucht, das Bewusstsein für „Regionales“ ist gestiegen und der „gute Zusammenhalt in der Gesellschaft“ sowie „die Entschleunigung“ wurden als positive Erfahrungen aus der Krise mitgenommen.
Sechs von zehn Befragten werden heuer den Sommerurlaub in Österreich verbringen.
& M EDIENWERKSTATT FOTO: AUER-IMM
Die beiden Institute, dasMarktforschungsinstitutDr. Auer– IMM (Lustenau) und Mediawerkstatt (Wien), habenin einer repräsentativen Studie evaluiert,wie sich das Einkaufs-, Freizeit- und Reiseverhalten,in Zeitenvon Corona, innerhalb einer bestimmten Zielgruppe verändert hat. Die Ergebnisse sprechen eine deutliche Sprache und zeigen, dass die bestehenden Unsicherheiten und Planungsschwierigkeiten zuÄnderungen derKonsum-, Freizeit- und Reisegewohnheiten führen. So haben siebenvon zehn der Befragten in Zeiten des Lockdown ihre Konsumgewohnheiten verändert und vermehrt auf regionale Produkte gesetzt.Während ältere Bevölkerungsgruppen die regionalen Angebote auch künftig intensiver nutzen wollen, ist die Produktherkunft für jüngere Zielgruppen eher sekundär. Wie die beiden Institute betonen, ist auf diesen Umstand besonderes Augenmerk zu legen, hängen doch die Wirtschaftsleistung einer Region und die SicherheitvonArbeitsplätzen unmittelbar mit der Attraktivität regionaler Produkte und Angebote zusammen.
Mehr als die Hälfte der Befragten (51 Prozent) haben ihren Sommer- bzw. Herbsturlaub für heuer schon gebucht oder planen diesen noch anzutreten. Nur rund jede(r) Vierte (26 Prozent) ist noch unsicher und weiß nicht, ob er dieses Jahr noch auf Urlaub fährt. Jede(r) Sechste (17 Prozent) plant, seinen Urlaub zuhause zu verbringen. Der Rest (6 Prozent) verzichtet auf einen Urlaub. Aber jede(r) Zweite (50 Prozent) gibt an, zudem noch einen Kurzurlaub über das Wochenende durchzuführen. Auf die Frage, wohin der beabsichtigte Sommerurlaub gehen soll, geben 60 Prozent an, in Österreich bleiben zu wollen. Jeder Sechste von diesen will dabei inVorarlberg Urlaub machen.
Zusätzlichist sehr erfreulich, dass über 60 Prozent der BefragteninVorarlbergvermehrtTagesausflügemachen wollen, um noch unbekannte Flecken undAttraktionen des Landes zu erkunden.
Während der Rotstift für Investitionen in den Bereichen „Kunst“und „Schmuck“ sehr deutlich ausfällt, sind die Personen aus der befragten Zielgruppe in anderen Bereichen nicht so sparsam.Wenn es um „Gut Essen gehen“, „Outfit“, „Ausgaben für Garten oder Balkon“, die Anschaffung von „Fahrrädern“ oder „Sportgeräten“ geht, ändert etwa nur jeder Fünfte seine ursprüngliche Planung. Bei der „Neuanschaffung von Pkws“, dem „Renovieren des Eigenheimes“, aber auch der „persönlichen Fortbildung“ verschieben oder verzichten rund 3 von 10 Befragten aufAusgaben in diesen Bereichen.
Bei der offenen Frage„Welche persönlichen Erfahrungen aus der Corona-Krise mitgenommen werden?“, kamen häufig Antworten wie „die Entschleunigung tut gut“, „dieWertigkeitvon Familie und der Zusammenhalt in derGesellschaft sind gestiegen“ sowie die Erkenntnis, dass „Gesundheit und ein funktionierendes Gesundheitssystem sehr wichtig sind“. Beanstandet wurde unter anderem, dass „das Land schlecht auf derartige Katastrophen vorbereitet ist“, „sich ein Denunziantentum erstaunlich rasch ausbreitet“ und „die unkritische Haltung von Medien gegenüber Regierungsmaßnahmen“.
#schaffenwir
Echt cool, dass uns das Land Vorarlberg durch das 15 Millionen-Hilfspaket eine echte Chance gibt, wieder durchzustarten.
Emanuel Moosbrugger Biohotel Schwanen
WKV-KAMPAGNE
#eslebe: Vorarlberg „lebt auf“
Vorarlberg „macht auf“, „sperrt auf“, „lebt auf“: Handel, Gastronomie, Hotellerie, Gewerbe und Handwerk sind endlich wieder am Start – nicht nur als Arbeitsplatz, als Treffpunkt mit Freunden oder als Einkaufs- und Genussziel:
Wolfang Fitz, Schwanenbäckerei Fitz: „#eslebe ist eine sehr gute Kampagne, die zeigt, wie froh die Leute sind, dass es wieder Normalität beim Einkaufserlebnis gibt. Die Kunden sind auch dankbar, dass die Versorgung mit Lebensmitteln während der Krise gewährleistet wurde.“
Birgit Thurnwalder, Paolini Tischkultur: „Viele Kunden konnten sich zu Hause wieder auf Qualität und auf die schönen Dinge am Tisch besinnen. Umso mehr Freude war beim Bummeln und beim Beraten dabei. Es ist schön, Teil dieser Kampagne zu sein und zu sehen, wie sich die Menschen über das Aufleben freuen.“ (Im Bild: Tochter Alessa Thurnwalder)
Claudia Giesinger und Verena Karlinger, Königstöchter Fashion: „Die WKV-Impuls-Kampagne #eslebe sorgt für eine gute Stimmung bei Mitarbeitern und Kunden. Es ist schön, dass wir einen starken Rückhalt unserer Kunden zu spüren bekommen und die Regionalität mehr denn je in den Mittelpunkt rückt. Vorarlberg hat vieles zu bieten und die Menschen in der Region halten zusammen.“ Anton Markus Hase, Hase & Kramer Möbelmanufaktur: „Bei uns ist alles gut weitergelaufen, von schlechter Stimmung fehlt jede Spur. Zusammenhalt Motivation und Ideenreichtum zahlen sich letztendlich aus. Wir klopfen auf Holz und hoffen, dass es so weitergeht.“
Günther Plaickner, Intercoiffeur Plaickner: „Nach sieben Wochen Zwangsschließung haben wir die Wiedereröffnung stark ersehnt und sind gegenüber der #eslebe-Kampagne sehr positiv eingestellt und dankbar. Wir Friseure durften auch mit Unterstützung solcher Kampagnen und unseren voll motivierten Mitarbeitern einen tollen Start erleben und freuen uns, dass wir wieder für unsere Kunden da sein können.“
Denise Amann, Restaurant mizzitant: „Die Kampagne ist gut gemacht und schön gestaltet. Aus meiner Sicht sind alle Schritte richtig, um den Menschen die Angst zu nehmen und sie mit positiven Botschaften wieder Genuss- und Lebensfreude verspüren zu lassen. Erst, wenn sich die Leute wieder sicher fühlen, gehen sie fein essen. Und davon profitieren wir.“
#zäm: Eisschlecken ist systemrelevant
Eis in Vorarlberg. Das dachten sich auch die Betreiber der zwei größten Eismanufakturen im Ländle, Andrew Nussbaumer (Dolce Vita, Hohenems) und Kati Rankovic (Kolibri, Wolfurt). Die beiden machten aus der Not eine Tugend und versüßten ihrer Kundschaft die Krisenzeit mit flugs eingerichteten Liefer- und Abholservices.
Serie - Teil
2
Kaum hatte die Frühlingssonne Anfang März die Eisdielen aus dem Winterschlaf geweckt, mussten sie schon wieder die Läden runterlassen. „Der Shutdown war ein riesiger Schock“, erzählt Andrew Nussbaumer. Die Kühlhäuser am Hauptsitz in Hohenems waren bis unter die Decke gefüllt mit Eiswannen, bereit, um in die neue Saison zu starten. „Um nicht auf diesen Vorräten sitzenzubleiben, haben wir ganz schnell einen eigenen Lieferservice organisiert.“Und als Branchensprecher der handwerklichen Eiserzeuger der Wirtschaftskammer Österreich habe er sich vehement dafür eingesetzt, dass Eissalons den Konditoreien gleichgesetzt werden und schnellstmöglich wieder öffnen dürfen. Mit Erfolg: Mitte April konnten die Eisdielen für den Gassenverkauf österreichweit wieder aufsperren. Darüber freuten sich natürlich auch Kati Rankovic und ihre Mitarbeiter, die alle gerade hochmotiviert in die neue Eissaison starten wollten, als sievom Shutdownjäh ausgebremstwurden.
„Alle meine Mitarbeiter wollten nach derWinterpause unbedingt wieder arbeiten, darum haben wir quasi aus dem Stand einen Lieferservice aufgezogen.Wirwollten allebeschäftigen,wenn auch nur in Kurzarbeit.“ Das Schöne: Sehr viele Menschen hätten sich solidarisch gezeigt. „Kunden haben sich gefreut, dass sie heimische Betriebe unterstützen konnten. Man hat gemerkt, dass es vielen wichtig ist, bewusst bei Produzenten aus dem Ländle zu kaufen.“ Das helfe auch ein bisschen über den Schmerz hinweg, dass die vier mobilen Kolibri-Eiswagen, die sonst permanent auf verschiedensten Events unterwegs sind,weiter aufihren Einsatzwartenmüssen, bis Veranstaltungen wieder erlaubt sind. Kati ist berühmt für ihre spektakulären Eiskreationen, in die sie immer wieder auch Ideen und Wünsche ihrer Kunden mit einfließen lässt.
„Durch das Verwenden von frischen, regionalen Zutaten heben wir uns von industriellen Mitbewerbern ab.“
Von ihrem Hauptsitz in Wolfurt aus versorgt die gebürtige Altacherin weitere Kolibri-Filialen in Feldkirch, Frastanz, seit Neuestem in Bregenz und mit einer Niederlassung in Widnau den Ostschweizer Raum. Außerdem gibt es eine Auswahl ihrer Kreationen im Bio-Kartonbecher in über 60 Vorarlberger Sparmärkten. Ob sie plane, mit dem Eishandel österreichweit zu expandieren? „Nein. Dann müssten wir große Abstriche in der Qualität machen. Wo immer möglich, verwenden wir Früchte, Beeren, Kräuter, Milch und auch Gemüse aus der Region. Da ist das Angebot automatisch limitiert.“ Der gleichen Meinung ist auch Andrew, der mit sieben Sorten „Ländle Eis-Genuss“ bei Sutterlüty vertreten ist. „Wir heben unsja gerade durch dasVerwendenvon hochwertigsten, frischen Zutaten von unseren industriellen Mitbewerbern ab. Es ist uns wichtig, heimische Produzenten zu unterstützen und deshalb bleiben wir bewusst im regionalen Lieferkreislauf.“
Vorarlberger Eispioniere
Mit Fug und Recht kann manAndrew, der bekanntermaßen auch die Hohenemser Palastgastronomie betreibt, alsVorarlberger Eispionier bezeichnen. 1983 legte er mit Nussi‘s Eisdiele im Hohenemser Herrenried den Grundstein für sein Eissalon-Imperium namens „Dolce Vita“. Für den Absolventen der Hotelfachschule Villa Blanka sei immer schon klar gewesen, dass er unternehmerisch tätig sein wollte. Die Passion fürs Gefrorene habe er von seiner Großmutter, die den Eispavillion in den Bregenzer Seeanlagen aufgebaut hatte. Dort habe er als Kind viele Sommertage verbracht und Mitte der 90er-Jahre auch zwei Jahre als Betreiber gearbeitet. Heute finden sich Dolce Vita-Eisdielen im Dornbirner Messepark, in Rankweil, Vaduz, Buchs, St. Gallen und Chur. Zahlreiche Hotel- und Gastronomiebetriebe zählen ebenfalls zur Stammkundschaft. Kati kam, im Gegensatz zu Andrew, über Umwege ins Eisgeschäft. Die ausgebildete Mittelschullehrerin sei auf der Suche nach Abwechslung gewesen, als ihr zufällig zuOhren gekommen sei, dass die Eisdiele Kolibri in Wolfurt Ausschau nach einem Nachfolger hielt.
Und da sie immer schon sehr experimentierfreudig und offen für Neues gewesen sei, habe sie das Kolibri 2013 kurzerhand übernommen.Anfangs noch neben der Lehrtätigkeit. „Aberwir hatten soviel positive Resonanz und es machte soviel Spaß, dass es ein logischer Schritt war, mich voll und ganz auf die Eismanufaktur zu kon
„Der Shutdown war ein riesiger Schock. Um nicht auf diesen Vorräten sitzenzubleiben, haben wir ganz schnell einen eigenen Lieferservice organisiert.“
Andrew Nussbaumer Dolce Vita Hohenems
FOTOS: MARKUS GMEINER
zentrieren.“ Mitbewerb belebe, sind sich beide einig, und sporne an, dranzubleiben und sich ständig zu verbessern. „Jeder hat seinen eigenen Stil und jeder Stil ist gefragt. Die meisten Menschen lieben Eis, ob groß oder klein.“ Verbinde doch so ziemlich jeder wunderbare Kindheitserinnerungen mit dem kugeligsüß Gefrorenen. Genießen und dem Alltag für einWeilchen entfliehen, das kann gerade in Krisenzeiten nicht schaden. So gesehen ist Eisschlecken wirklich systemrelevant.
Mehrwert
Wenn sich ein Besuch in der Eisdiele einmal nicht ausgeht oderman alle Sorten schon durch hat: Hier sind einfache Rezepte,wie Sie im Handumdrehen selbst Ihre Eiskreationen zaubern können. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt und experimentieren mit diversen Zutaten wie Gewürzen, Kräutern, Nüssen, Trockenobst usw. ist ausdrücklich erlaubt!
Sie können die Eismassen entweder mit der Eismaschine weiterverarbeiten oder in einen tiefkühlgeeigneten Behälter füllen und ca.4StundenimTiefkühlschrank gefrieren lassen. Wichtig: Um das Bilden von Eiskristallen zu vermeiden, sollten sie den Behälter ca. alle 30 Minuten herausnehmen und mit einer Gabel kräftig durchrühren. Gutes Gelingen!
Cremiges Schokoladen-Eis
Zutaten • 310 g gezuckerte Kondensmilch • 250 g Mascarpone • 5 g Kakaopulver • 3 EL Schokoladensplitter • Schokoraspel für die Deko
Zubereitung: Mascarpone, Kondensmilch und Kakao mit dem Schneebesen zu einer cremigenMasse glattrühren. Schokoladensplitter unterrühren und die Eismasse in kleine Silikon-Muffinförmchen füllen. Ca. 4 Stunden imTiefkühlschrank gefrieren lassen.Vor dem Genießen aus den Förmchen stürzen,mit Schokoraspel bestreuen. Statt der Muffinförmchen kann auch ein größerer Gefrierbehälter verwendet werden.
Veganes Heidelbeer-Kokoseis
Zutaten • 720 ml Kokosmilch • 200 g Heidelbeeren • 120 ml Ahornsirup • Saft einer halben Zitrone • 1TLVanilleextrakt
Zubereitung: Einfacher geht’s nicht: Alle Zutaten in einen Standmixer geben und cremig pürieren. Weiterverarbeitenmit einer Eismaschine oderin einenGefrierbehälter füllen.
„Eis des Jahres“ 2020
Andrew Nussbaumer und Luca Alberti, Repräsentanten der handwerklichen Eismacher in Österreich, haben am Mittwoch das österreichische „Eis des Jahres“ 2020 präsentiert: „Für die heurige Saison haben sich die österreichischen Eissalons eine spezielle Eissorte ausgewählt, die besonders hervorgehoben wird: Es ist Mohn in allen Variationen. Speisen mit Mohn, aber auch Eiskreationen aus Mohn haben in Österreich eine lange Tradition“, erläutern sie. Europäisches „Eis des Jahres“ 2020 ist übrigens Erdbeerjoghurt: Dabei wird Joghurteis mit einer Erdbeersauce verstrudelt.