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Umwelt&Natur

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2 der dachauer regiestuhl

n ALTOMÜNSTER · Wegen Corona verspätet, ist die aktuelle Kunstausstellung »Himmelslicht und Nachtalb« des Malers Bernd Schwarting seit 17.Mai im Museum Altomünster für die Öffentlichkeit zugänglich und bis 4. Oktober, jeweils an den Wochenenden, zu sehen. Der in Berlin lebende Maler hat eine eigene Werkreihe geschaffen, die er der Gemeinde im nördlichen Dachauer Landkreis gewidmet hat. Wir haben Bernd Schwarting am Vorabend der am 2.August nachgeholten Vernissage im Biergarten getroffen. KURIER: Zunächst einmal vielen Dank Herr Schwarting, dass Sie sich gleich nach der Ankunft aus Berlin Zeit für ein Gespräch nehmen. Schwarting: Ja, gern doch. Auch ich habe zu danken und freue mich über das allgemein große Interesse rund um meine Ausstellung. Meine künstlerische Arbeit soll im besten Fall ja zum Dialog führen, zur Auseinandersetzung mit den Themen, die ich auf die Leinwand bringe. KURIER: Warum stellen Sie ausgerechnet hier in Altomünster aus? Schwarting: Die Schatzmeisterin des Museums- und Heimatvereins, Frau Allers, und ich kennen uns lange. Sie hatte die Idee. Da mich altes Wissen um das Miteinander von Mensch und Natur, besonders der spirituell-geistige Aspekt fasziniert, hat mich der Einfluss des Birgittenklosters auf das Leben der Menschen hier gereizt. KURIER: Hatten Sie denn Zugang zu geschichtlichem Hintergrund, genauer zu dem Eremiten und Kirchengründer St. Alto und zur heiligen Birgitta von Schweden? Schwarting: Oh ja, Professor Wilhelm Liebhart, der Leiter des Museums Altomünster hat mich nicht nur ermuntert, hier eine eigene Ausstellung vorzubereiten, sondern hat mir auch Einblick in historische Unterlagen gewährt. Je mehr ich in der Folge erfahren habe, desto mehr Inspirationen hatte ich für das Projekt. KURIER: Mit Projekt meinen Sie wohl Ihre ausgestellte Werkreihe »Himmelslicht und Nachtalb« Schwarting: Ja, genau. Besonders beschäftigt in diesem Zusammenhang haben mich die positiven Dinge des Lebens, das Schöne, das Wünschenswerte - genauso wie das ungewollt Negative, das aber auch zu unserem Leben gehört. Untrennbar… Bernd Schwarting hat vor einem Bild seiner Werkreihe »Himmelslicht und Nachtalb« auf dem Regiestuhl Platz genommen. FOTO: Alexander Öxler che, wie ich meine, faszinierende in der Umsetzung nicht nur wenn ich dies – jedenfalls nach meiIm Gespräch... mit Denkern und Lenkern,

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» Persönlich Erlebtes fließt in meine Arbeiten ein « Der Maler Bernd Schwarting im Interview auf dem »dachauer regiestuhl«

KURIER: Dieses Zusammenspiel ist also der »rote Faden« Ihrer aktuellen, großformatigen Bilder? Schwarting: Ein großes Thema, ja, bedarf auch entsprechender Darstellung. Das Zusammenspiel und Miteinander einerseits, das Aufeinanderprallen, das miteinander Ringen andererseits habe ich thematisiert.

KURIER: Sie haben demnach inhaltliche Lösungen gesucht, sondern auch formale? Schwarting: Ja, die Größe der Bilder, hin und wieder das Ausbrechen aus dem Format, der teilweise mit den Händen erfolgte Farbauftrag, die starken Farbkontraste – das alles unterstreicht für mich den expressiven Ausdruck eines spannenden und zuweilen explosiven Aufeinandertreffens von Licht und Schatten, Albtraumhaftem und Erlösungsvorstellungen. Schwarting: Im doppelten Wortsinn sogar. Mit dem bis zu zehn Zentimeter starken Farbauftrag, nur beispielsweise, verlässt ein Bild die Leinwand, kommt dem Betrachter sozusagen entgegen. Das Dargestellte ist nicht mehr nur zweidimensional, bekommt Körper. Und der wiederum durch die Beleuchtung eine zusätzliLicht-Schatten-Wirkung.

KURIER: Herr Schwarting, Sie überraschen den Betrachter also gern mit Formaten und Dimensionen in ihren Arbeiten? Schwarting: Ja und nein. Zuerst überrasche ich mich selbst. Auch die Anwendung unterschiedlicher Malstile gehört für mich zur experimentellen Erarbeitung eines Themas. Mir geht es nicht um den Überraschungseffekt an sich. Für mich ist es von Bedeutung, das jeweils ausgewählte Thema bestmöglich wiederzugeben. Und Künstlern und Originalen

ner Vorstellung – mit formal ungewöhnlichen Elementen erreiche, gut. Meine »Aschevögel« zum Beispiel heißen nicht nur so, sondern sind mit Farbe und echter Asche gemalt.

KURIER: Die »Aschevögel« vermitteln einen anderen „Bernd Schwarting“. Einen anders fühlenden? Schwarting: Beim Umbau meines Ateliers fehlten ne Weile Fenster und mich haben zuweilen Vögel besucht. Sind umhergeflogen. Ich war begeistert von den kleinen, ja zerbrechlich wirkenden Geschöpfen. Das Ganze in einer Zeit, als ein mir lieber Mensch hat gehen müssen. Endgültig. Beides hat mich beschäftigt und inspiriert.

KURIER: Das heißt dann, Sie verarbeiten in Ihren Bildern eigene Erfahrungen und konkrete persönliche Erlebnisse? Schwarting: Bei den »Aschevögeln« definitiv, ja. Und sicherlich fließt bei allen Arbeiten immer wieder Persönliches ein. Doch ist es nicht so, dass ich mein Leben eins-zu-eins in Bilder umsetze. Es ist mehr die zunehmende Lebenserfahrung, die sich in der Herangehensweise an ein Thema und seiner Umsetzung widerspiegelt. Und wie ich mich als Künstler weiterentwickle.

KURIER: Danke schön. Und was wünschen Sie sich für die Vernissage morgen, Herr Schwarting? Schwarting (lacht): Gespannt bin ich und auch etwas aufgeregt, zugegeben, wie meine Bilder vom Publikum angenommen werden. Mit »Himmelslicht und Nachtalb« sowie der Ausstellungsvorbereitung habe ich mich ein ganzes Jahr beschäftigt. Und, Sie wissen ja: Ich lebe ausschließlich vom Verkauf meiner Arbeiten. Wie gut… das werde ich dann morgen Nachmittag erfahren.

Interview: Alexander Öxler Foto: Alexander Öxler

Redaktionshinweis

Die Ausstellung »Himmelslicht und Nachtalb« ist im Museum Altomünster bis zum 4. Oktober, im August jeden Sonntag zwischen 13 und 17 Uhr zu sehen.

Der Eintritt beträgt 2,50 Euro. Kinder haben freien Zugang. Der aufwändig gestaltete Katalog zur Ausstellung kostet 10 Euro. n

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Eine Initiative des KURIER Dachau für den lokalen Handel

69 Millionen für Unternehmen Unterstützung vom Bund durch KfW-Kredite

n LANDKREIS · Die Auswirkungen der Corona-Krise waren vor allem für kleine und mittelständische Unternehmen enorm. Durch die Maßnahmen der Bundesregierung konnten jedoch zahlreiche Betriebe durch KfW-Kredite in der Krise unterstützt und Arbeitsplätze erhalten werden, so der SPD- Bundestagsabgeordnete Michael Schrodi. In den Landkreisen Dachau und Fürstenfeldbruck wurden fast 250 Unternehmen durch die von der Bundesregierung bewilligten Kredite in einer Höhe von mehr als 69 Millionen Euro mit dringend notwendigen Geldmitteln versorgt, erfuhr Schrodi von der KfW. Diese Hilfen haben zahlreiche Betriebe in die Lage versetzt, die finanziellen Auswirkungen der CoronaPandemie zu überbrücken, indem notwendige Anschaffungen vorgenommen und Fixkosten gedeckt werden

Der SPD- Bundestagsabgeordnete Michael Schrodi. FOTO: SPD konnten. »Das zeigt, dass die von Bundesfinanzminister Olaf Scholz bereitgestellten Finanzmittel absolut richtig und auch notwendig waren, um Arbeitsplätze in den Landkreisen Dachau und Fürstenfeldbruck zu sichern«, so Michael Schrodi. Deutschlandweit wurden rund 70.000 Kreditanträge mit einem Gesamtvolumen von über 50 Milliarden Euro gestellt, von denen 96 Prozent bewilligt wurden. 98,5 Prozent dieser Kreditanträge waren wiederum nicht größer als drei Millionen Euro. »Dies zeigt, dass vor allem Soloselbstständige, kleine und mittelständische Unternehmen maßgeblich unterstützt werden konnten«, so der SPDBundestagsabgeordnete. red

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Münchner Straße 12 Tel. 08131/29 24 23 85221 Dachau Fax 08131/29 2426 www.rechtsanwaltskanzleischmid.de

Altomünster Führung Das Museum Altomünster bietet am Sonntag, 16. August um 15 Uhr eine Führung durch die Ausstellung von Bernd Schwarting »Himmelslicht und Nachtalb« an. Treffpunkt: Eingang Klostermuseum Altomünster, St.-Birgittenhof 6. Die Ausstellung ist bis zum 4. Oktober zu sehen. Das Museum ist im August sonntags von 13 bis 17 Uhr geöffnet.red

Beförderung im Landratsamt Landrat ernennt Krug zum Regierungsdirektor

n LANDKREIS · Mit einer kleinen Feierstunde überraschte Landrat Stefan Löwl den langjährigen Abteilungsleiter und Baujuristen Alexander Krug und ernannte ihn mit sofortiger Wirkung zum Regierungsdirektor.

Seit September 2008 ist Alexander Krug als Abteilungsleiter 4 und Baujurist am Landratsamt Dachau, nachdem er von 2005 bis 2008 als selbstständiger Rechtsanwalt tätig war. Seit 2014 übt er im Landratsamt außerdem die Funktion des sogenannten »Vertreters im Amt« aus, ist also nach Landrat Stefan Löwl und dem gewählten Landratsstellvertreter Helmut Zech der dritthöchste Staatsbeamte im Landkreis Dachau. Alexander Krug ist in Augsburg geboren und hat an der dortigen Universität auch Rechtswissenschaften studiert sowie im Jahr 2005 dann die 2. Juristische Staatsprüfung abgelegt. Neben seiner Tätigkeit am Landratsamt engagiert sich Krug als Dozent in der Referendarausbildung und ist Koordinator der oberbayerischen Baujuristen.

Landrat Löwl ernennt Alexander Krug zum Regierungsdirektor, mit Marianne Klaffki, Helmut Zech und Bernhard Seidenath (von re). FOTO: LA Dachau

Die Ernennung erfolgte im Kreise der anderen Abteilungsleitungen, der Personalratsvorsitzenden, dem Stimmkreisabgeordneten Bernhard Seide - nath sowie dem stellvertretenden Landrat Helmut Zech, der stellvertretenden Landrätin Marianne Klaffki und Harald Dirlenbach als Vertreter der Landkreisbürgermeister. red

RECHTSANWALT ROBERT W. GLÖGGLER

Familien-, Erb-, Vertrags- und Arbeitsrecht

Termine nach Vereinbarung Vesaliusstr. 1 · 80999 München-Allach gegenüber Allacher Bahnhof Tel. 089/89 22 35 36 · Fax 089/89 22 35 22 · www.allacher-anwaelte.de

Leben mit Holz…

Roland Wagner

• Holz- und Bauelemente • Fenster – Türen – Möbel – Montagen Rohrbachstr. 5 · 85259 Wiedenzhausen

Telefon 08134-7211 · Fax 1695

Ihre Anzeige im KURIER Tel. 08131/33306-0 info@kurier-dachau.de

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