WOH|MAG 1/2011 - Ausgabe 19

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Ein ganz besonderer Tripreport

Interview mit Florian den Hollander

Sch채tze im woh|fluglan: Gibraltar

woh|review: Holiday Airports


Editorial Liebe Piloten und Freunde der woh|group, der Sommer dieses Jahr ist leider nicht so ganz nach unserem Geschmack. Das war sicher ein Grund, warum sich viele

Menschen

noch

kurzfristig

für

eine

Flugreise

in

den

warmen

Süden

entschieden

haben.

Diesem Vorhaben haben allerdings die deutschen Fluglotsen fast einen Riegel vorgeschoben. Was dies für viele Urlauber, aber auch die Wirtschaft und vor allem für die so und so schon gebeutelten Fluggesellschaften bedeutet hätte, kann man nur erahnen, bereits die zweimalige Androhung des Streiks hat Lufthansa zufolge schon hohe Einbußen mit sich gebracht. Auch wenn ich kein Freund von Verstaatlichungen bin, ist die Frage gerechtfertigt, ob manche Aufgaben nicht doch lieber hoheitlich organisiert bleiben sollten, sozusagen zum Schutz der sozialen Marktwirtschaft, was an sich ja ein Widerspruch ist. Gleichzeitig stellt sich aber auch die Frage, ob zum jetzigen Zeitpunkt schon ein Streik als letztes Mittel der Gewerkschaft der Flugsicherung angebracht war. Auf der anderen Seite haben die Arbeitgeber auch alle Register gezogen und der Schlichtung zunächst einmal einen Rechtsstreit vorgezogen. Meiner Meinung nach ist dies ein großes Problem unserer Zeit, denn Arbeitnehmer und Arbeitgeber arbeiten immer öfter gegeneinander, anstatt die Probleme gemeinsam anzugehen. Während die Arbeitnehmer zunehmend Loyalität gegenüber dem Arbeitgeber vermissen lassen und über den Arbeitgeber schimpfen, sind die Vorstände als Vertretung des Arbeitgebers, der oft an der Börse notiert ist, bestrebt, einen möglichst hohen Jahresgewinn einzufahren. Gründe hierfür sind sicherlich der Druck durch die Finanzmärkte und das damit einhergehende Bestreben der Vorstandschaft, sich den Platz im Vorstand zu sichern. Meiner Meinung nach, die sicherlich nicht viele andere Betriebswirte teilen, ist aber, dass man weniger auf den Unternehmensgewinn achten sollte, sondern auf die Wertschöpfung eines Unternehmens. Teil der Wertschöpfung eines Unternehmens sind neben dem Gewinn, der teilweise an die Eigner ausgeschüttet wird, auch die Gehälter und Steuern. Schließlich ist es ja auch eine Leistung eines Unternehmens, Mitarbeiter zu beschäftigen und pünktlich und angemessen zu bezahlen. Was in diesem Sinne angemessen bedeutet, müssen Arbeitnehmer und Arbeitgeber gemeinsam mit den anderen Vertragskonditionen aber auch unter Berücksichtigung der erbrachten Leistung und Fähighkeiten verhandeln, hoffentlich zukünftig wieder mehr miteinander, als gegeneinander.

Zum Glück haben wir diese Probleme bei unserer woh|group nicht, letztendlich bekommen unsere Piloten ja kein Gehalt, dafür aber umso mehr Meilen und da das Wetter auch nicht so ganz mitspielt, eignet sich dieser Sommer ganz besonders, noch mehr Meilen zu sammeln und dadurch dem schlechten Wetter zumindest virtuell für ein paar Stunden zu entfliehen.

In diesem Sinne wünsche ich Euch weiterhin guten Flug und hoffentlich noch ein paar schöne Sommertage!

Euer Florian Brunner


Inhalt

News……………………………………………………………………………………………………….Seite 04 Mit der woh|group in 144 Stunden um die Welt (Tripreport)…………………………………….Seite 05 woh|interview mit Florian den Hollander……………………………………………………………Seite 12 Schätze im woh|flugplan - Gibraltar………………………………………………………………….Seite 15 Mein woh|group Checkride 2011 (Tripreport)………………………………………………………Seite 18 Sommer, Sonne, Holiday Airports (Review)………………………………………………………...Seite 23 woh|airmeal: Lammfleisch auf eigene Art mit Kartoffeln…………………………………………Seite 29 Schlusswort/Impressum………………………………………………………………………………..Seite 30

Sahara, Serengeti, Pyramiden, Kilimanjaro, Traumstrände oder Kap der guten Hoffnung? Mit der woh|group kein Problem! Wir fliegen zu 42 Zielen in ganz Afrika.


News

woh|summercamp vom 09. bis 11. September in Kassel Calden

Am Wochenende vom 09. Bis 11. September findet wieder unser jährliches Summercamp statt. Wie in den vergangenen Jahren auch, lädt uns Pino zu sich nach Kassel-Calden ein. Weitere Informationen findest Du auf der Eventseite und im woh|talk Forum. Wir freuen auf viele Teilnehmer!

Neue MTL-Modelle für IVAO im Anflug

Vor kurzem haben wir die ersten neuen MTLModelle an IVAO übergeben. Ein Großteil wurde bereits akzeptiert und für den MTL-Installer konvertiert. Mit dem nächsten MTL-Update werden die Flugzeuge dann zur Verfügung stehen. Damit können wir uns auch bei IVAO im neuen Farbkleid präsentieren. Wir geben im Forum Bescheid, sobald das Update seitens IVAO verfügbar ist. Wir wünschen schon jetzt viel Spaß!

Airbus A380 steht kurz vor Wiedereinflottung

Auch wenn es etwas länger dauert, als gehofft, bald werden unsere Airbus A380 wieder ihren Liniendienst aufnehmen. Nachdem diese auf den Virtual Skyways Standard umgerüstet wurden, werden die A380 nach Frankfurt/Main überführt und von dort in Richtung Bangkok, Chicago,Los Angeles, New York JFK, Peking und Sydney (über Bangkok) abheben. Einmal täglich bieten wir auch einen A380 Flug ab München nach New York an. Eines der acht Flugzeuge wird außerdem eine woh|group Speziallackierung tragen. Wir wünschen Euch bereits jetzt viel Spaß mit den Flügen!

Im Rahmen unseres project|together, mit dem wir neue Piloten von uns überzeugen möchten, veranstalten wir im Jahr 2011 insgesamt vier verschiedene Aktionen. Beispielsweise ermuntern wir unsere Piloten, Bekannte und Freunde anzuwerben, Youtube-Videos mit Bezug zur woh|group zu erstellen, Webseiten zu finden, auf denen wir unser Angebot vorstellen können und vieles mehr. Außerdem möchten wir zum Jahresende eine Wohltätigkeitsaktion durchführen. Im Rahmen des project|together gibt es auch jede Menge Preise zu gewinnen. Weitere Informationen findet Ihr auf unserer Eventseite und im Forum.


Mit der woh|group in 144 Stunden um die Welt Ein besonders langer Tripreport

Flughafen Frankfurt am Main, Dienstag 10:30 Zulu. Flug AR101 steht am Terminal 2 bereit.

Während die 240 Passagiere unsere Boeing B777-300ER betreten, bereiten wir uns auf den rund sechsstündigen Flug Richtung Osten nach Abu Dhabi vor. Dies ist das erste Leg unseres woh|group Umlaufes, der uns von Frankfurt/Main über Abu Dhabi, Sydney und San Francisco wieder zurück nach Frankfurt/Main führt, in gut sechs Tagen werden wir wieder in Frankfurt am Main landen.

Um 10:40 Zulu werden wir von unserer Parkposition zurückgeschoben und machen uns auf den Weg zur Startbahn 25R. Dort heben wir um 10:58 Zulu in Richtung Abu Dhabi ab. Die Route führt uns über Tschechien, die Slowakei, Ungarn, Rumänien, das Schwarze Meer, die Osttürkei, den Irak und den Persischen Golf in Richtung Vereinigte Arabische Emirate.


x

Bereits 端ber dem Schwarzen Meer:

Die Sonne geht langsam unter:

Wir befinden uns bereits im Sinkflug auf Abu Dhabi.


Um 17:45 Zulu, also gut eine Stunde nach der Ankunft, machen wir uns schon wieder auf den Weg zu Startbahn, wo wir um 17:55 Zulu in Richtung Australien abheben.

Um 16:35 Zulu landen wir in Abu Dhabi. Nachdem wir unsere B777-300ER am Gate abgestellt haben, bereiten wir uns auch schon auf das zweite Leg als Flug AR300 in Richtung Sydney vor.

Unsere Flugroute führt uns über den Golf von Oman, Indien und dann weiter über den indischen Ozean. Auf den australischen Kontinent treffen wir bei Broome, anschließend fliegen wir über Zentralaustralien bis an die Ostküste nach Sydney.


Am Donnerstag, 22:00 Zulu, finden wir uns wieder ausgeruht am Flughafen in Sydney ein, um unsere Boeing B777-200ER N787AS in Empfang zu nehmen.

Gegen 08:20 Zulu beginnen wir mit dem Landeanflug auf Sydney. Unsere Route führt uns quer über den Pazifik, südlich an Hawaii vorbei, bis nach Kalifornien.

Am Mittwoch, 09:07 Zulu setzen wir in Australien auf und parken unsere Boeing 777 am Terminal in Sydney. Wir haben die Hälfte unserer Weltumrundung geschafft und ruhen uns jetzt für die nächsten 36 Stunden im Hotel in der Nähe von Sydney aus, bevor es dann weiter über den Pazifik nach San Francisco geht.

Um 23:15 Zulu heben wir als Flug AS605 wieder in Australien ab und fliegen weiter gen Osten. Die Reise über den Pazifik dauert insgesamt 14 Stunden und 20 Minuten, damit ist dies die zweitlängste Strecke der American Sun (die längste führt von Atlanta nach Johannesburg).


Sonnenaufgang 端ber dem Pazifik:

Die Skyline von Sydney:

Wir erreichen Kalifornien:


Ausgeruht und in Vorfreude auf die Heimat, finden wir uns am Sonntag um 19:00 Zulu wieder am San Francisco International Airport ein, um das letzte Leg unserer Weltumrundung in Angriff zu nehmen. Zum krönenden Abschluss dürfen wir heute unser Flaggschiff (bis zur Wiedereinflottung unserer A380), die Boeing B747-400 der Virtual Skyways, als Flug VS041 nach Frankfurt/Main pilotieren. Da uns der woh|dispatch auf verkehrsbedingte Verspätungen über dem Atlantik vorbereitet, nehmen wir auf diesem Trip besonders viel Sprit mit, wodurch wir die Runway in San Francisco auch ziemlich (natürlich im Limit) ausreizen.

Am Freitag um 13:35 Zulu landen wir in San Francisco, unserer letzten Station auf unserer Weltumrundung. Da unser Weiterflug erst in gut zwei Tagen stattfindet, haben wir jetzt ausgiebig Zeit, San Francisco und den Norden Kaliforniens zu entdecken.


Um 10:45 Zulu beginnen wir unseren Sinkflug auf den Flughafen Frankfurt/Main.

Langsam steigen wir bis zum Mittleren Westen auf FL390. Etwa eine Stunde vor New York City geht die Sonne unter. Da es sich bewahrheitet hat, dass die North Atlantic Tracks überlastet sind, werden wir über die Azoren umgeleitet, was uns insgesamt eine Verspätung von vier Stunden beschert.

Um 11:28 Zulu, mit knapp vierstündiger Verspätung, landen wir am Montag Mittag wieder auf dem Flughafen in Frankfurt/Main. Die Crew hat nach diesem anstrengenden Umlauf erst einmal einige Tage frei. Ich hoffe, Euch hat der Tripreport gefallen und ich konnte den Einen oder Anderen dazu animieren, auch einmal eine Weltumrundung in Angriff zu nehmen. Die woh|group bietet dazu etliche Möglichkeiten. So ist eine Weltumrundung nicht nur über Australien sondern auch über Seoul Incheon und Tokio Narita möglich. Florian Brunner


woh|interview mit Florian den Hollander

Wie in den letzten Ausgaben unseres Magazins, gibt es auch in diesem Magazin wieder ein Interview mit einem Mitglied der woh|group. Dabei haben wir Florian den Hollander, der als Junior Manager im Bereich Corporate Identity & Design für unsere Grafiken zuständig ist, direkt über Webcam interviewt.

Das Gespräch könnt Ihr im Folgenden nachlesen.

WOHM: Hallo Florian!

WOHM: Komme wir mal auf Fußball zu

Florian: Hallo Rolf!

sprechen. Spielst Du da auf einer bestimmten

WOHM: Schön, dass Du Dir die Zeit für das

Position?

Interview

Im Allgemeinen bin ich überall dort, wo Einer

genommen

hast.

Möchtest

Du

unseren Lesern kurz zu Dir etwas sagen?

gebraucht wird. Häufiger bin ich Verteidiger, aber

Florian: Wir hatten ja schon darüber gesprochen,

auch mal Torwart.

dass es für das Magazin ist. Und diese Zeit hab ich immer.

WOHM:

In

unserem

Vorab-Gespräch

Im Juli wurde ich 14 Jahre alt und wohne in der

erzähltest Du, auch gerne Musik zu hören.

Nähe von Bern (Schweiz) in einem Reihenhaus.

Hast Du da eine besondere Musikrichtung?

Zur Schule geh ich in der OS Länggasse und

Florian: Ich höre gerne die Charts. Eben alles,

komme jetzt in die 8. Klasse.

was die Jugend heute so hört. Take That finde

WOHM: Hast Du neben der Schule und der

ich gut. Adele, Safari Duo, die fantastischen Vier

woh|group noch andere Freizeit-Interessen?

und Herbert Grönemeyer mag ich ebenfalls

Florian: Ganz klar Sport und hier besonders

gerne.

Fußball aber auch Tennis. Kurzzeitig habe ich

Die norddeutsche Band „Fettes Brot“, finde ich

auch gerudert, mich dann aber mehr auf Fußball

besonders gut. Die macht klasse Musik.

und Tennis orientiert.

WOHM: Kommen wir langsam auf das Thema

Tennis spiele ich relativ häufig mit einem Freund.

„Fliegen“ zu sprechen.

Mit Fußballspielen habe ich mittlerweile wieder

Florian: Klar doch. Darum soll es hier ja auch

raufgehört, weil das Team und der Trainer nicht

gehen.

stimmten.

WOHM: Wie bist Du zur Fliegerei gekommen? Florian: Ich bin als Kind relativ häufig geflogen. Da meine Großeltern außerhalb der Schweiz wohnen, sind wir häufig zu ihnen geflogen.


Mit Fünf hatte ich meinen ersten Alleinflug. Ich

Beeindruckt hat mich auch eine MD11, die ich

wurde in Absprache ins Flugzeug gesetzt und

bei dunkelrotem Sonnenuntergang in Zürich

am Zielort von meinen Großeltern abgeholt. Mein

gesehen habe und natürlich ist auch die

Berufswunsch ist Pilot. Mit dem Segelfliegen hab

Concorde ein Klassiker, der leider nicht mehr

ich schon begonnen. Im Moment ist büffel ich

fliegt,

Theorie, das praktische Fliegen folgt später. Als

Bei der woh|group fällt die Auswahl aufgrund der

ich noch jünger war, hab ich mir den Microsoft

vielen Flugzeuge schwer. Ich freue mich schon

Flugsimulator gekauft, aber nicht so häufig

jetzt riesig auf den A380, wenn ich das neue

gespielt.

Flaggschiff bald für die woh|group fliegen kann.

WOHM:

Wie

bist

Du

zur

woh|group

Die B757 finde ich bei der woh|group auch sehr

gekommen?

schön genauso wie die Fokker-Flugzeuge.

Florian: Ich war auf der Suche nach einer VA.

WOHM: Wie siehst Du die Zukunft der

Zunächst suchte ich nach einer virtuellen Airline

woh|group?

mit realem Vorbild. In der FlightXPress las ich

Florian: Wir sind jetzt schon fast 100 Mitglieder

dann allerdings einen Artikel über virtuelle

und

Airlines und dabei dann über den 10. Geburtstag

versuchen wir ja auch über das project|together

der woh|group. Das interessierte mich und ich

neue Piloten zu akquirieren. Es kann eigentlich

meldete mich umgehend an. Ich bemerkte sofort,

nur

dass ich hier das gefunden habe, was ich suchte.

Gemeinschaft.

Gründe

WOHM: Kommen wir nun zum zweiten Teil

hierfür

sind

unter

anderem

der

so

kann

bergauf

es

weitergehen.

gehen

mit

so

Momentan

einer

tollen

Internetauftritt und auch das Magazin.

des Interviews, dem berüchtigten „Sekt oder

WOHM: So was hören wir sehr gerne.

Selters“.

Dadurch kriegen wir die Rückmeldung, dass

Du

es bei uns rund läuft.

entscheide Dich für einen und begründe kurz,

Was ist denn Dein Lieblingsflugzeug in real

warum Du diesen Begriff gewählt hast.

und bei der woh|group?

Florian: Ist ja ganz einfach. Es kann los gehen!

Florian: In der Realität mag ich den A319 bei den

WOHM: Flugzeug oder Auto?

kleineren Jets, bei den Größeren finde ich den

Florian: Flugzeug, weil es zum Reisen bequemer

A380 gut. Bewundernswert finde ich, dass ein

und schneller ist. Außerdem faszinieren mich

A380 fliegen kann. Es ist faszinierend, dass so

natürlich Flugzeuge.

ein großes Flugzeug überhaupt in die Luft

WOHM: Boeing oder Airbus?

kommt. Auch wenn es physisch erklärbar ist.

Florian:

Ich finde auch die B737-500 von Boeing und bei

Airbusflugzeugen etwas mehr anfreunden.

den Kampfjets den Eurofighter und die F16

Im Airbus ist vieles, meiner Meinung nach, ein

schön.

bisschen einfacher zu bedienen. Ich war letzten

bekommst

Mhm…

immer

Ich

kann

zwei

mich

Begriffe,

mit

den

Sommer im Airbuswerk in Toulouse und habe die A380 und ein paar andere Flugzeuge gesehen und das gefiel mir sehr.


WOHM:

Urlaub

am

Strand

oder

lieber

WOHM: Bildzeitung oder Tageszeitung?

daheim?

Wir haben bei uns keine Zeitungen mehr im

Florian: Gegen schönen Sandstrand hab ich

Haus, aber wenn ich Zeitung lese, dann eher den

nichts einzuwenden. Ich bade sehr gerne.

Tagesanzeiger.

WOHM: Pilot oder Passagier?

Das woh|magazin und ich bedanken uns ganz

Florian: Mhm… Ich war häufiger Passagier, bin

herzlich bei Dir für dieses Interview. Wir

aber lieber Pilot. Im Cockpit bist Du in der

wünschen Dir weiterhin viel Spaß bei der

Königssuite und die anderen fliegen in der

woh|group und bei der Flugsimulation und

Holzklasse. Ich fühle mich mehr zu Hause im

drücken

Cockpit als in der Passagierkabine.

Berufswunsches alle Daumen.

Dir

für

die

Erfüllung

Deines

WOHM: Sommer oder Winter? Florian: Der Winter hat durchaus Vorteile, wie zum Beispiel Ski fahren und so weiter. Im Sommer kann man dafür viel mehr Sport machen, wie zum Beispiel Fußball. Insgesamt lässt sich sagen, dass ich nichts gegen den Winter habe, es aber lieber schön warm bevorzuge. WOHM: IFR-Flug oder VFR-Flug? Florian: IFR, da ich häufiger IFR fliege. Hier fliegt man

mit

Passagierflugzeugen

und

die

Kommunikation mit dem internationalen ATC ist sehr interessant. WOHM: Hektik oder gemütlich? Florian: Probiers mal mit Gemütlichkeit, mit Ruhe und Gemütlichkeit…Gemütlichkeit ziehe ich vor. Hektik stresst mich zwar nicht unbedingt, aber auch bei der Arbeit mag ich es lieber etwas gemütlich. Und im Flugsimulator führt Hektik nur zu unüberlegten Handlungen. WOHM: Fernseher oder Radio? Florian: Den Fernseher schalte ich nicht so häufig

ein,

Wissenssendungen

mit und

Ausnahme Reportagen

von über

Flugzeuge. Deshalb bevorzuge ich das Radio, alleine schon um Musik zu hören.

Das Interview führte Rolf Kadur


Schätze im woh|flugplan Gibraltar (LXGB) Diese Reihe befasst sich mit besonderen Zielen aus dem Flugplan der woh|group. Meistens handelt es sich um etwas versteckte, aber nach unserer Meinung sehr interessante Ziele für unsere Piloten. Denn mal ehrlich, wer kennt schon alle Ziele des umfangreichen Flugplanes der woh|group? Die wenigsten werden wissen was sich hinter dem Code LXGB verbirgt... Flying to the Rock – Mit einem Passagierjet auf einem “Flugzeugträger” landen – Gibraltar Airport oder North Front Airport Der History Channel nennt ihn unter den fünf gefährlichsten Flughäfen der Welt und der gefährlichste in Europa. Der North Front Airport hat schon ein paar Besonderheiten. Er ist der Einzige auf der Welt, über dessen Landebahn eine Straße führt – die bei jedem Start oder Landung gesperrt wird. Und diese Straße, die Winston Churchill Avenue, ist die Hauptverbindung zwischen Spanien und Gibraltar. Eine weitere Besonderheit ist die Tatsache, dass die Nordgrenze des Flughafengeländes auch gleichzeitig die Landesgrenze zu Spanien darstellt. Ferner ist hier alles so dicht zusammen, dass man diesen Flughafen von ganz Gibraltar aus zu Fuß erreichen kann. Der Hausherr dieses Flughafens ist nach wie vor die Royal Air Force. Allerdings sind auf Gibraltar keine Flugzeuge der RAF stationiert. Der Platz dazu ist einfach nicht vorhanden. Der Flughafen dient der RAF lediglich als „Tankstelle“. Einige dieser Besonderheiten, auf alle Fälle aber die Nähe zu Spanien, machen einen Start bzw. eine Landung in Gibraltar zu etwas Besonderen. Die woh|group fliegt diesen Airport zweimal wöchentlich mit den charterair Flügen CA8708 von London Stansted aus an. Dies ist auch in der Realität so. Gibraltar wird nur von England aus angeflogen. Iberia betrieb für einige Jahre eine Verbindung nach Madrid – Dies hatte sich aber nicht gelohnt und wurde wieder eingestellt. Derzeit gibt es während der Hochsaison bis zu sieben tägliche Verbindungen zwischen Gibraltar und England. Wenn man pro Start und Landung davon

ausgeht, dass dafür die Winston Churchill Avenue für zehn Minuten gesperrt werden muss, so kommt man schnell auf über zwei Stunden am Tag für die diese Lebensader nach Gibraltar gesperrt werden muss. Und sollte die Royal Air Force in Krisenzeiten diesen Flughafen auch stark in Anspruch nehmen, so erhöhen sich diese Sperrzeiten um ein Vielfaches. Dies dürfte derzeit der Fall sein, da meines Wissens nach die RAF von Gibraltar aus Angriffe Richtung Libyen, besser gesagt Richtung Gaddafi, fliegt.

Die Winston Churchill Avenue kreuzt die Runway des Gibraltarer Flughafens – Blick von Norden auf den „Rock“ Quelle Wikipedia

Blick vom Vorfeld Richtung Süden – Im Hintergrund „The Rock“ – Turbulenzen inklusive bei der Nähe - Quelle Wikipedia

Ein kleiner historischer Exkurs Um zu verstehen warum an einem so ungünstigen Ort ein Flughafen gebaut wurde, müssen wir kurz auf die neuere Geschichte Gibraltars eingehen.


In 1704 eroberte die Britische Krone, durch Georg von Hessen – Darmstadt, den strategisch wichtigen Felsen in der Meerenge von Gibraltar. Zuvor hatten hier schon die Mauren, Berber, Holländer und natürlich die Spanier Festungen errichtet und ausgebaut. Nach der Eroberung in 1704 blieb Gibraltar in englischen Besitz, trotz einiger Versuche seitens der Spanier diesen Felsen zurück zu erobern. All diese Versuche scheiterten, so auch der letzte zwischen 1969 und 1985, als Spanien die Grenze zu Gibraltar komplett dicht machte. In dieser Zeit war des Seeweg oder der Luftweg die einzige Möglichkeit Gibraltar zu erreichen. In dieser Zeit wurde auch der Flughafen auf den heutigen Stand ausgebaut. Eine erste Landebahn wurde allerdings schon während des zweiten Weltkrieges gebaut. Gibraltar diente zusammen mit Malta und Zypern den Briten bei der Beherrschung des Mittelmeeres, insbesondere aber zur Absicherung des Seeweges zum Suezkanals, als Festung. Diese anfängliche kleine Landebahn auf dem ehemaligen Gelände einer Pferderennbahn wurde während des zweiten Weltkrieges immer weiter verlängert. Als Baumaterial diente das Abraummaterial von Bunkerstollen, die in dieser Zeit in den Felsen von Gibraltar getrieben wurden, da man mit einem Angriff der Deutschen mit Hilfe des spanischen Francoregimes rechnete. Dieser Angriff blieb aus. Aber das Resultat war ein für damalige Verhältnisse beachtlicher Flughafen, der für die Alliierten strategisch wichtig war. Die strategische Bedeutung als Militärflughafen besitzt Gibraltar nach wie vor, ist er doch ein unsinkbarer Flugzeugträger am Rande der Straße von Gibraltar, einer der meistbefahrenen Schifffahrtsrouten der Welt. Eine ernsthafte zivile Nutzung des Flughafens konnte erst nach 2006 erfolgen. Erst ab diesem Zeitpunkt wurde in trilateralen Verhandlungen zwischen Gibraltar, England und Spanien vereinbart, dass Flüge nach und von Gibraltar auch über spanisches Hoheitsgebiet gehen dürfen. Davor mussten alle Flüge nach Gibraltar um Spanien herum gehen, was einen wirtschaftlichen Betrieb von Flugrouten nicht zuließ. Die Zusammenarbeit zwischen Gibraltar und Spanien ist mittlerweile besser geworden

und so entsteht derzeit ein neuer Terminal auf Spanischer Seite. Schon eine verrückte Sache: Die Runway und der Tower auf Gibraltar und das Terminal aus Platzgründen in Spanien. Flying to the „Rock“ Meistens herrscht in dieser Region der Welt westlicher Wind, weshalb in Gibraltar auch meist die RWY 27 in Betrieb ist. Gelandet wird in Gibraltar meines Wissens nach ausschließlich mit einem SRA Anflug, einem Surveillance Radar Approach, um ein verletzen des spanischen Luftraumes möglichst zu vermeiden. Der SRA Anflug ist eine Möglichkeit ein Flugzeug unter Instrumentalflugbedingungen sicher zur Landung zu bringen ohne Hilfe eines ILS. Das einzige was man braucht ist ein Kurskreisel, Höhenmesser und ein Vertical Speed Indicator. Vereinfacht ausgedrückt „betet“ der ATC einen hierbei sozusagen herunter: Er gibt einem Anflugkurse und Flughöhen durch die uns auf die Anfluggrundlinie bringen. Ein ständiges Readback wird zum Ende dieser Anflugart hier nicht vom Piloten verlangt aufgrund der schnelle der Anweisungen. Der letzte Ausruf des ATC bei diesem Verfahren wird folgender Spruch sein: „Missed Approach Point now – continue visually or go around“ Sollte man zu diesem Zeitpunkt die Landebahn noch nicht sehen, heißt es in unserem Falle dies dem Tower mittzueilen, Höhe gewinnen und weiter auf Anweisungen des ATC´s zu warten. Zu diesem Zeitpunkt liegt nämlich genau im Südenwesten der Rock von Gibraltar und im Westen die spanische Grenze. ATC wird uns dann mitteilen wann wir den Rock und Hafen passiert haben und uns noch rechtzeitig vor der spanischen Grenze nach Süden leiten. Ähnlich verläuft der Anflug auf die RWY 09, wobei hier der Anflug vom Mittelmeer aus Richtung Norden, auf die spanische Grenze zu, erfolgt. Hier teilt uns nun ATC mit, wann wir den Turn nach Osten, zur RWY hin ansetzen müssen. Wobei in diesem Fall die RWY schon viel früher in Sicht sein muss, da die Landung fast aus der Kurve heraus geschehen muss. Ein solcher SRA Anflug wird eher in der Militärfliegerei praktiziert. Aber, LXGB ist nun mal ein Militärflughafen!


Leider ist bei IVAO der Tower von Gibraltar selten besetzt und wir werden in den seltensten Fällen in den Genuss eines SRA Approaches kommen. Da aber meistens die Sicht in dieser Region sehr gut ist, können wir im Sichtflug landen. Doch noch etwas müssen wir in Gibraltar beachten: Turbulenzen! Bei Winden aus südlichen Richtungen wird the Rock zu einem Spoiler – mit kräftigen Turbulenzen und Scherwinde im Schlepptau. Man sollte die Wasseroberfläche im Auge behalten, da man hier Bodennahe Turbulenzen erahnen kann. Hierzu ein kleiner Film von Youtube: Hier kann man schön the Rock im Süden der RW sehen und beachtet die gekräuselten Stellen auf der Wasseroberfläche: http://www.youtube.com/watch?v=hNfSuL6QIxc& feature=related Soviel man vom Tower hören kann beträgt der Wind nur 5kn – aber dennoch zeigt die Wasseroberfläche einzelne gekräuselte Stellen – Anzeichen für bodennahe Turbulenzen. Beachtenswert ist auch die Anmerkung Erinnerung des Towers bezüglich des Fahrwerks an die Flugzeugcrew. Typisch für den SRA Anflug und für die Militärfliegerei.

Gibraltar einer der Schönsten in unserem Flugplan. Wie ist das Wetter am Zielort? Können wir entspannt auf RW27 landen oder müssen wir um the Rock herum auf RW09 eindrehen? Für den FSX habe ich leider keine brauchbare, ansehnliche Freeware gefunden. Aerosoft allerdings hat LXGB im Programm für unter 20,00€. Christian Henn war so lieb und hat mir ein paar Screenshots gemacht:

Sicht Richtung Westen – RW27 – Links „The Rock“ – Rechts der Grenzzaun. Bild von Christian Henn.

Umsetzung im Flugsimulator Einen SRA Approach wird man im FS nur fliegen können wenn der Approach / Tower in Gibraltar besetzt ist und dieser dieses Verfahren auch beherrscht. Ab und an finden bei IVAO Events statt die LXGB einbeziehen. Hierbei hat man wahrscheinlich die besten Chancen. Die Turbulenzen und Fallwinde rund um den Rock können im FS leider nicht umgesetzt werden, da der Wind durch feste Objekte im FS einfach durchweht. Selbst wenn ihr Euer Flugzeug in einem Hangar parkt werdet ihr immer noch Wind haben. Wind- und Wettermodelle darzustellen stellt schon für die Rechner meteorologischer Dienste eine große Herausforderung dar. Und im FS ist dies nur ein kleiner Teil des zu simulierenden. Von daher wird ein Wind- und Wettermodell im FS immer ein sehr einfaches sein. Schade. Nichts desto trotz ist der Flug CA8708 nach

Blick von Spanien Richtung Süden auf „The Rock“ – Schön zu sehen die Winston Churchill Avenue mit der Grenzstation um dann die Runway zu kreuzen. Das neue Terminal sollte in 2011 in Betrieb genommen werden. Über dem Terminal, auf der anderen Seite der RWY, der Friedhof von Gibraltar. Bild von Christian Henn.

Start des Fluges CA8709 nach London STN auf der RWY09 – im Hintergrund Fußballplätze und die Marina – Und ganz im Hintergrund, am anderen Ende der Bucht, das spanische Algeciras. Bild von Christian Henn.

Pino Stehle


Mein woh|group Checkride 2011 Nun war es also mal wieder soweit, mein jährlicher Checkride auf der Airbusflotte stand an. Auch für einen Captain der seit Jahren auf dem linken Platz sitzt ist dieser Tag immer etwas Besonderes. Denn man will ja, mit dem Prüfer auf dem rechten Sitz, mit seiner Leistung glänzen. Nebenbei war dies auch der 3000. Flug für meine Airline. Flug VS880 sollte uns von Zürich nach Lissabon führen. Danach ging es ganz normal zurück nach Zürich. Ich traf um 12.30Z in Kloten ein und begab mich gleich in unseren Crewroom im Briefing Center. Dort wartete auch schon meine 7 köpfige Crew. Urs hieß mein Prüfer. Ein 57-jähriger Schweizer mit vielen Jahren Berufserfahrung, der als sehr Gewissenhaft galt. Nach einer kleinen Vorstellung und der Aufgabenverteilung bzw. Erläuterung des Fluges ging es für mich und Urs in das Dispatcher Büro. Wir erledigten mit Wetterkarten und Charts unsere Planungsarbeit. Nachdem Anlassen sollte es, vorausgesetzt der Wind bleibt so, zur RWY 28 gehen. Das ist zum Glück ein sehr kurzer Taxelweg, wie ihr auf dem Chart sehen könnt.

Ich berechnete 8.5to Kerosin anhand des Wetters und der Beladung, mit einer Flugzeit von 2:20Std für 978nm. Dieses wurde dann auch in die Tanks gefüllt. Während die 129 Passagiere unseren Flieger betraten, kümmerte ich mich um das FMC, in welchem ich folgende Route programmierte: VEBIT ROTOS UZ669 ULMES UQ227 NINTU UN869 AGN UL866 PPN UN976 NEA UL14 ELVAR DCT EXONA.

Unser Flugzeug stand am Gate 05, welches wir um 13:15Z bestiegen. Während in der Kabine alles verstaut wurde was der Caterer anlieferte, absolvierte Urs den Außencheck.

Danach ging es an das „Aufwecken“ der Systeme. Noch waren wir auf Groundpower. Langsam kam Leben in unseren A319. Mittlerweile ist es 13.30Z, also noch eine halbe Stunde bis Pushback. Es blieb also noch Zeit für einen kleinen Kaffee. Mireille, unsere Chefpurserette, servierte ihn uns schwarz und stark. Um 13.50Z holte sich Urs unsere Streckenfreigabe bei Zürich Delivery ab. Ich hörte mit: „Skyways 880, grüzi, gate 05 request startup“ „ Zürich Delivery, grüzi. Skyways 880 cleared to Lisbon via Vebit2G Departure, Sqawk 2634. Urs wiederholte das Readback korrekt. Wir sollten uns dann melden für startup und push.


Fünf Minuten später wollte ich von Mireille wissen, wie weit die Kabine war. Sie sagte mir, dass alle Koffer da wären, aber wir noch auf drei Passagiere aus Deutschland warten müssen. Ich sagte, dass ich ihnen bis 14.05Z Zeit gebe. Danach würden die Koffer raus gehen und wir starten. Toll, das ging ja schon wieder super los. Aber wir brauchten keine Koffer ausladen. Um 14.03 stiegen die Passagiere ein und die Türen wurden geschlossen. Wir melden klar zum Push und Start. Die Freigabe erfolgte postwendend. Los ging es. Take-off Power set. 80kt V1 bei 135kt Rotate, v2 ertönte es von Urs. Unser A319 erhob sich sanft und ruhig in den Schweizer Nachmittagshimmel.

Dann waren wir ready for Taxi. Der Pusher verabschiedete uns. Über den IC ging es von LSZH_APP zu Swiss Control. Obwohl wir, bereits für FL330 gecleared wurden, mussten wir auf FL240 unsere Flugfläche halten da eine B737 unseren Kurs kreuzte. Unserer TCAS warnte ziemlich nervig. Ich behielt ihn im Auge. Nach einer Weile war er dann aber außerhalb der Gefahrenzone. Und wir stiegen weiter.

Langsam löste ich die Bremsen und wir rollten zur RWY28. Währenddessen begrüßte ich unsere Passagiere. Ich informierte sie über unsere Flugzeit und das Wetter in Lissabon. Während dessen erhielten wir die Lineupfreigabe.


Als wir dann bereits im französischen Luftraum waren, wurde uns ein leckeres Abendessen serviert. Gegrillter Lachs auf grünen Bandnudeln. Nach dem Essen kamen Urs und ich etwas ins Gespräch. Er erzählte mir von seiner Karriere und seinen Plänen. Ich persönlich fand diese Unterhaltung sehr instruierend. Die Zeit verging wie im Flug, wir waren bereits beim Descend und schon beim Anfluglotsen. Wir wurden freigeben für den ILS Approach RWY 03.

Butterweich setzte ich die A319 nach 2:24Std um 16:38Z auf die Mittellinie der RW03.

Sechs Minuten konnte ich also wieder reinholen, durch die vielen Directs der netten Lotsen. Bei 70kt fuhr ich die Reverser ein. Bei S1 verließ ich die Bahn. Unser Stand sollte L15 werden. Dort hin ging es über L3 L2 L1.

Ein Kollege der WOH machte dieses Bild von der Terrasse in Lissabon, von unserem Anflug und unserer Landung.

Wir sind im Final, cleared to Land.

Wir haben unseren Stand erreicht, und unsere Passagiere verließen das Flugzeug.


Wir im Cockpit machten das Debriefing. Obwohl wir später loskamen, haben wir unsere Flugzeit nur um vier Minuten überzogen. Wir verbrauchten 6,1 to Treibstoff. Urs machte es kurz und schmerzlos, denn wir mussten ja wieder zurück. Alles in Ordnung. Check bestanden. Hervorragend. Trotz allem immer wieder ein schönes Gefühl.

Nach einem Problemlosen Start stiegen wir auf unsere Reiseflughöhe. Während des Fluges geschah nichts Außergewöhnliches. Bei 100nm vor LSZH wurden wir durch den Lotsen angewiesen auf FL100 zu sinken.

Irgendwer nahm dieses Bild auf. Eine schöne Perspektive. Leider blieb nicht viel Zeit um zu jubeln. Die ersten Passagiere stiegen bereits wieder ein. Die Freigabe und die Programmierung hatte Urs bereits übernommen. Also push und dann sind wir auch schon wieder ready to taxi. Die Sonne stand schon tief am Horizont, ein fantastisches Bild. Endlich nach 2:18 waren wir dann im Endanflug auf die RW28 in Zürich.


Wir setzten auf und die Reverser gingen auf.

Nach dem Vacaten holte uns das Follow-Me-Fahrzeug ab.

Ich lud meine Kollegen noch auf ein Glas ein. Denn schließlich war der 3000. Flug was Besonderes. Spät in der Nacht verabschiedeten wir uns und ich war froh, endlich in mein Bett zu sinken.

Mein Sohn, der auch die anderen Bilder in Zürich machte, schoß dies Foto beim Taxi zum Gate 05.

Arvid Bergmann

Endlich erreichten wir unser Gate. Wir konnten alles abschalten.


Kalendarisch befinden wir uns mitten im Sommer, leider spielt nur nicht so ganz das Wetter mit. Da kommt es gelegen, dass Publisher Aerosoft vor kurzem die Holiday Airports veröffentlicht hat. Das Add-On ist als Box- und Downloadversion erwerbbar und beinhaltet die Flughäfen Antalya (LTAI), Faro (LPFR), Kos (LGKO) und Monastir (DTMB). Das Add-On ist für den FSX und in einer abgespeckten Version auch für den FS 9 gedacht. Im Folgenden stellen wir Euch das Produkt etwas genauer vor.

Inhalt, Preis und Bezug Die „Holiday Airports“ beinhalten die bereits erwähnten vier Flughäfen Antalya, Faro, Kos und Monastir. Mit dem Add-On kann man also virtuell in so gut wie jede Ecke des Mittelmeers Richtung Urlaub und Sommerwetter fliehen. Die Flughäfen wurden für den FSX komplett neu und mit den neuesten Techniken entwickelt. Für den FS9 wurde leider lediglich Antalya neu entwickelt, die Flughäfen Faro, Kos und Monastir stammen aus dem Produkt LTU 2005. Wer als den FS9 nutzt und LTU 2005 installiert hat, erhält mit diesem Addon nur den Flughafen Antalya zusätzlich. Die Flughäfen aus der LTU 2005 – Reihe entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen und können deshalb nur als nette Zugabe betrachtet werden. Für reine FS9-User empfiehlt sich daher vielleicht eher, Antalya X für aktuell 17,95 Euro als alleinstehende Scenery zu kaufen. Neben den beschriebenen Szenerien sind im Paket umfangreiche Charts und ein 24seitiges Manual enthalten.

Das Addon kostet aktuell 29,99 Euro als Boxversion und 29,95 Euro als Downloadversion und kann über Aerosoft (www.aerosoft.de) bezogen werden. Die Szenerie – Flughafen Antalya (LTAI) Zunächst wird der Flughafen Antalya vorgestellt.

Die Szenerie beinhaltet bereits den aktuellen Baustand des Flughafens. So sind die drei Runways 36L/18R, 36C/18C und 36R,18L umgesetzt sowie die beiden internationalen Terminals und das (alte) Inlandsterminal. Die Szenerie besticht im FSX als auch im FS9 durch ihre liebevolle Gestaltung und den Detailreichtum. Es wurden viele statische und


dynamische Fahrzeuge eingefügt, die für ein lebendiges Bild sorgen.

Eine charterair B737-700 ist soeben in Antalya gelandet Das internationale Terminal 1 und das alte Inlandsterminal

Ob tatsächlich Air France Busse in Antalya zu sehen sind, muss noch geklärt werden Löschflugzeugbasis und militärischer Teil im Hintergrund

Das alte Inlandsterminal, die Baukräne bewegen sich

Landseite des internationalen Terminals 2 mit den zahlreichen Bushaltestellen

Die charterair fliegt von 32 mitteleuropäischen Zielen nach Antalya

Charterair B757-300 beim Start auf RWY 36R

Abendstimmung in Antalya, das natürlich auch von AES unterstützt wird (2 Credits) Die Steilküste von Antalya im Anflug auf RWY 36C


Die Umsetzung des Flughafens Antalya ist auf jeden Fall eine Bereicherung für den Flugsimulator, sowohl im FS9 als auch im FSX, insbesondere auch für virtuelle Piloten die gerne in Richtung Urlaubsregionen starten. Die Szenerie – Flughafen Faro (LPFR) Bei den Flughäfen Faro, Kos und Monastir gehen wir nur auf die FSX-Version ein. Wie bereits erwähnt weichen die FS9-Versionen erheblich ab und stammen aus dem Produkt LTU 2005. Hier muss ausdrücklich gesagt werden, dass die FS9Versionen nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik entsprechen. Trotzdem sind sie eine nette Zugabe und dienen für gelegentliche Flüge ihrem Zweck.

Auch in Faro sind einige statische Flugzeuge zu finden, wie diese Ansammlung historischer und moderner Militärmaschinen

Landseite des internationalen Terminals, auch hier gibt es dynamischen Verkehr

Genauso wie Antalya, wurde auch Faro sehr detailliert gestaltet. Das südeuropäische Flair kommt auch hier auf. AES-Unterstützung gibt es auch hier für 2 Credits.

Die Stationen der Autovermietungen wurden ebenfalls liebevoll umgesetzt

Das internationale Terminal von Faro Eine charterair B737-800 im Anflug auf Faro

Der Tower von Faro, auch hier sind die zahlreichen statischen und dynamischen Fahrzeuge erkennbar

Auch Faro besticht im FSX durch die gewohnte Aerosoft-Qualität. Sowohl die Tag- als auch Nachttexturen sind gut gelungen und sorgen für ein stimmiges Bild des Flughafens an der Algarve. Übrigens: Faro hat einen ganz besonderen Stellenwert bei der woh|group: Am 11. September 2000 führte der erste Flug der charterair von München nach Faro. Die charterair bietet auch heute noch ab 23 mitteleuropäischen Flughäfen Flüge nach Faro an.


Die Szenerie – Flughafen Kos (LGKO) Flughafen Kos ist der Kleinste im Paket. Auch hier gelingt es den Designern, das typische griechische Flair umzusetzen, unter anderem auch durch eine Kapelle, die auf einem kleinen Hügel gelegen direkt an den Flughäfen angrenzt. Landseite des Terminals mit den Busständen

AES-Unterstützung für den FSX gibt es für Kos kostenlos (0 Credits), eine faire Geste von Oliver Pabst und Aerosoft.

Die bereits erwähnte Kapelle

Das Terminal von Kos

Nächtliche Atmosphäre

Die charterair fliegt von 10 mitteleuropäischen Flughäfen nach Kos

Kos fügt sich nahtlos an die gute Arbeit der Designer an. Hervorzuheben sind auch die Nachtbeleuchtung, die das nächtliche südeuropäische Flair unterstreicht, sowie die Straßen rund um den Flughafen und die Landklassen in der näheren Umgebung des Flughafens, die ebenfalls auf allen enthaltenen Flughäfen sehr genau umgesetzt wurden. Die Szenerie – Flughafen Monastir (DTMB)

Toweransicht

Zu guter Letzt wird noch auf den Flughafen Monastir eingegangen. Ähnlich wie bei Antalya ist auch hier das orientalische Flair erkennbar. Die Moschee sowie Festung von Monastir wurde genauso umgesetzt, wie Hotels in Flughafennähe. Somit herrscht schon beim Anflug Urlaubsstimmung.


Monastir wird ebenfalls von AES unterstützt, die Aktivierung ist für 1 Credit möglich.

Der Strand und Hotels in direkter Nachbarschaft zum Flughafen

Landseite des Terminals von Monastir

Der Wartungshangar von EADS wurde ebenfalls umgesetzt

Nächtliche Stimmung auf dem Flughafen Monastir

Auch Monastir hat seine ganz eigene Atmosphäre. Wie bei den anderen Flughäfen auch, sorgen die Hotelanlagen, der dynamische Straßen-, Flughafen und Schiffsverkehr sowie diverse Sehenswürdigkeiten für eine gute Integration des Flughafens in die Umgebung. Urlaubsgefühl kommt auch durch die sich im Wind wiegenden Palmen auf. Die Liebe zum Detail der Designer ist auf jeden Fall erkennbar und macht auch den Flughafen Monastir zu einem interessanten Urlaubsziel, dass mit der charterair ab 16 zentraleuropäischen Zielen erreichbar ist. Performance

Das Tanklager des Flughafens, sehr gut gelungen ist auch die Umzäunung

Aerosoft empfiehlt anforderungen:

folgende

Systemmindest-

für den FSX • Microsoft Flugsimulator X mit Service Pack 2 • Pentium IV 2,6 GHz, empfohlen Dual Core Prozessor mit 3 GHz • ca. 1 GB freien Speicherplatz auf der Festplatte • 3D Grafikkarte mit min. 256 MB, empfohlen sind 512 MB • 2 GB RAM Die Szenerie ist kompatibel zum Service Pack 2 / Acceleration Pack für den FSX und DirectX 9. Die Nutzung der DirectX 10 Preview wird für diese Szenerie nicht empfohlen.

Vorfeldseite des Terminals

für den FS2004 • Microsoft Flugsimulator 2004 mit Update 9.1 • Pentium IV 2,6 GHz, empfohlen Dual Core Prozessor mit 3 GHz • ca. 1GB freien Speicherplatz auf der Festplatte. • 3D Grafikkarte mit min. 256 MB, empfohlen sind 512 MB • 2 GB RAM


Die eigenen Erfahrungen sind, dass sich die Performance an denen der German Airports und anderer aktueller Szenerien orientiert. Auf dem eigenen System mit überdurchschnittlicher Leistung lief Antalya mit dem FS9 durchweg flüssig, auch bei hohem AI-Traffic und komplexen Wettereinstellungen. Die LTU 2005 – Umsetzungen von Faro, Kos und Monastir im FS9 stellen für heutige Systeme sowieso kein Problem dar. Im FSX empfehlen wir eine Grafikkarte mit mindestens 1024MB und einen Arbeitsspeicher von mindestens 4GB RAM. Sollte solch ein System vorhanden sein, so kann man mit den Holiday Airports auch im FSX sehr viel Freude haben!

Ab sofort werden wir diesen Award für alle Produkte vergeben, die wir unseren Mitgliedern und Piloten empfehlen können.

Fazit

Dem Gewinner des ersten woh|spirit Add-on Awards gratulieren wir herzlich!

Durch unsere Urlaubsairline „charterair“ ist diese Szenerie sehr interessant für uns. Wir fliegen die vier Ziele ab sehr vielen Flughäfen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und auch ab weiteren zentraleuropäischen Flughäfen an. Piloten, die gerne die Urlaubsregionen rund um das Mittelmeer erkunden, können wir dieses Addon sehr empfehlen, besonders auch für Nutzer des FSX. Für den FS9-Nutzer bleibt die Frage, ob er sich für den moderaten Preis mit Antalya als Neuentwicklung und den drei veralteten Zusatzairports aus dem Produkt LTU 2005 zufrieden gibt. Wenn nicht, können wir aber die alleinstehende Szenerie Antalya X empfehlen, die 12 Euro billiger ist, als das Gesamtpaket. Besonders gefällt bei den Holiday Airports die detaillierte Umsetzung des ganz individuellen Flairs dieser vier Airports. Dadurch erwachen wieder Erinnerungen an vergangene Urlaube, die an diesen Flughäfen begannen und endeten. Aufgrund des hervorragenden Mehrwerts dieses Add-ons für die Flugsimulation, der insbesondere durch die Abdeckung bisher vernachlässigter Regionen und der detaillierten und liebevollen Umsetzung – insbesondere auch des südeuropäischen Flairs – erreicht wird, sowie der Tatsache, dass dieses Produkt eine optimale Ergänzung für die virtuellen Piloten der woh|group darstellt, verleihen wir diesem Produkt den woh|spirit Award in der Kategorie Add-on.

„Holiday airports“ Publisher: Aerosoft

Florian Brunner


woh|airmeal Schaffleisch auf eigene Art und Kartoffeln Ich liebe es, mit dem Rennrad zu fahren. Wenn dann noch Berge auf der Strecke sind, desto besser. Mir ist es dann auch gleich, wenn ich mich bei sehr steilen Anstiegen hochquälen muss. Die rasende Abfahrt ist die Belohnung, auch wenn manchmal anstrengend wird. Neue Strecken erkunde ich ebenfalls sehr gerne. Auf einer dieser Fahrten fand ich eine Schafzüchterei. Lammfleisch wird dort auch verkauft, genauso wie Felle, Wolle usw. Das Fleisch ist sehr schmackhaft, auch wenn es einen besonderen Eigengeschmack besitzt, was bei Geflügel wie Hähnchen, Ente, etc. auch nicht viel anders ist. Deshalb habe ich nun ein Rezept mit Schafsfleisch zusammengestellt, das selbst meine Frau, die gewöhnlich sehr wählerisch ist, begeistert hat. Genug der vielen Worte und ran an Topf und Bräter.

Zutaten: ► ca. 1 Kilo Lammfleisch von der Oberkeule ► 500 Gramm Champignons ► 3 Paprikaschoten ► 2 große Zwiebeln ► einige Stengel Zwiebellauch ► 1,5 Teelöffel Himalajasalz ► 1 Blatt Lorbeerlaub ► 2 Wacholderbeeren ► frische Corianderblätter ► ca. 1 Teelöffel Pfeffer ► 1,5 Teelöffel Cocosfett ► 1 Kilo Kartoffeln ► Wasser Kochdauer ca. 1,5 Stunden

Zubereitung: Als erstes das Fleisch aus dem Kühlschrank nehmen. Wichtig ist, dass das Fleisch Raumtemperatur annimmt. So wird es im Bräter gleichmäßig durchwärmt. Ansonsten kann es passieren, dass auch das beste und zarteste Fleisch zäh werden zu lassen.

Beim Würzen braucht nur wenig Salz und Pfeffer aufgetragen werden. Nun kann der Bräter schon mal auf die Platte rauf. Ich habe einen Ceranherd und dort stelle ich die ovale Platte auf Stufe 8. Das Cocosfett rein und wenn es heiß genug ist (mit einem Stückchen Zwiebel prüfen ob es brutzelt) das Fleisch von allen Seiten anbraten. Die Platte langsam auf Stufe 6 herunter drehen. Nach und nach etwas heißes Wasser dazugeben. Der Bratprozess darf aber nicht unterbrochen werden. Das Lorbeerblatt und die Wacholderbeeren können nun mit rein. Nach 30 Minuten den Braten wenden, so dass die andere Seite auch im Sud für die nächsten 30 Minuten schmoren kann. Zwiebeln, Champignons, Paprikaschoten und Lauch können so langsam gewaschen und in Streifen bzw. Scheiben geschnitten werden. Ca. 60 Minuten nach Bratbeginn die Champignons und im weiteren Verlauf Zwiebelringe, Lauch und Paprikaschoten dazu geben. Die Platte kann am besten auf Stufe 3 bis 4 eingestellt werden. Die Corianderblätter ganz zum Schluss dazu geben. Sie geben dem Ganzen eine ganz eigene Geschmacksnote. Ich hätte es beinahe vergessen. Das Lorbeerblatt und die Wacholderbeeren vorher raus nehmen. Die Kartoffeln müssen noch geschält werden. Wer möchte, kann sich auch Pellkartoffeln machen. Die Kartoffeln vorher kurz waschen, rein in den Topf, Wasser und Salz dazu.


Dadurch wird alles zeitgleich fertig und von dem schafeigenen Geschmack ist nichts zu merken. Alles ist herrlich zart und vom Geschmack unvergleichbar. Wir wünschen viel Spaß beim Nachkochen und guten Appetit!

Auch wenn ein warmer Regenschauer nicht zu verachten ist, ist er auf dem Rennrad nicht unbedingt das Ziel aller Träume. In diesem Sinne wünsche ich Euch allen viel Spaß beim Fliegen, Gesundheit und Freude bei (eventuellen) sportlichen Aktivitäten, vielleicht ja sogar auch auf dem Rennrad. Und vielleicht macht Ihr es ja sogar so wie ich und Ihr erholt Euch nach dem anstrengenden Sport mit einer Runde Tai-Chi. Das ist mein ganz persönlicher Ausgleich. Diesen habt Ihr hoffentlich auch mit der Lektüre dieses Magazins gefunden. Kommt gut durch den Sommer und dem nahenden Herbst. Bis zum Winter ist es ja – hoffentlich – noch etwas hin. Mit den allerbesten Grüßen Rolf Kadur _______________________________________

Rolf Kadur

Schlusswort/Impressum Redaktion: Der Sommer ist im ständigen Wechsel mit dem Herbst,

Rolf Kadur (Chefredakteur und V. i. S. d. P.)

Autoren: Arvid Bergmann, Florian Brunner und Pino Stehle.

Gestaltung: Florian Brunner

Kontakt: vielleicht ist dies die richtige Bezeichnung für den diesjährigen Sommer. Ok, es gab auch einige wunderschöne und sonnige Tage, leider nur immer sehr beschränkt und dazwischen mit viel Regen und Sturm. Mir kommt dieser Ablauf nicht so gelegen. Ich möchte gerne morgens auf Radtour gehen mit der Gewissheit, Stunden später auch wieder trocken nach Hause zu kommen.

magazin@fly-woh.com www.fly-woh.com


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