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Kinder und Jugendzimmer

Kinder- & Jugendzimmer

Die Räume für den Nachwuchs sollten funktionell sein, den Bedürfnissen des jeweiligen Lebensabschnitts entsprechen und die Fantasie anregen. Kinder wollen sich bewegen und herumtoben. Hier nun, worauf Sie bei Planung und Einrichtung achten sollten.

Ein normales Kinderzimmer ist im Durchschnitt nur acht bis zehn Quadratmeter groß und damit viel zu klein. Wen wundert es, dass Kinder durch das ganze Haus stürmen, wenn sie in so einem beengten Raum Platz finden müssen? Statt in ein großes und geräumiges Kinderzimmer zu investieren, stecken viele Hausherren ihr Geld in ein repräsentatives Wohnzimmer, in eine hypermoderne Küche oder in eine innovative Multimediaanlage, was sie in den folgenden Jahren meistens bitter bereuen.

Vorausschauende Planung

Ein Kinderzimmer richtig zu planen heißt, mit Voraussicht auf Jahre etwas zu entwerfen, das jederzeit einen Wechsel zulässt. Denn Kinder wachsen und ihre Bedürfnisse entwickeln sich in verschiedene Richtungen weiter. Der Raum sollte so hell und groß wie möglich sein. Zimmer von 15 bis 20 m2 mit Fenstern an zwei Seiten des Raums sind ideal. Kinderzimmer müssen vielseitig und vor allem kindgerecht geplant werden. Denn schließlich spielen, arbeiten und schlafen die Kleinen. Auch sollte es ein Rückzugsort zum Entspannen sein.

Ein gutes Kinderzimmer „wächst“ mit dem Kind mit. Es ist nicht nur Babyraum mit Wickeltisch, sondern wird mit den Jahren vom Kinderparadies zum Jugendzimmer. Ein wesentlicher Punkt

ist, dass sich ein Kind in seinen eigenen vier Wänden auch wirklich wohlfühlen soll. Das bedeutet Mitspracherecht bei der Gestaltung des Raums. Denn nur so kann sich der kleine Bub oder das kleine Mädchen fantasievoll entfalten und sein Zimmer als Wohlfühlort empfinden.

Farben & Materialien

Nicht nur die Größe, auch die Ausstattung und die Gestaltung des Kinderzimmers entscheiden, ob der Sprössling sich gerne darin aufhält. Es beginnt mit dem Anstrich, der schadstofffrei sein sollte. Gerade im Wandbereich lieben Kinder bunte Farben. Weiße Wände wirken kahl und unfreundlich. Sehr beliebt bei Kindern ist die Farbe Rot. Sie eignet sich im Vollton allerdings nicht für große Flächen, daher ist es sinnvoll, kräftige Farbtöne mit pastelligen zu kombinieren.

Ein buntes Zimmer wirkt farbenfroh, und das fördert die Kreativität, es kann jedoch schnell überladen und unruhig wirken. Hier gilt oft: „Weniger ist mehr.“ Damit Farben gut zur Geltung kommen können, ist Licht von Bedeutung. Am besten ist Tageslicht geeignet, aber wenn man davon – aufgrund zu kleiner Fenster – zu wenig hat, kann man mit einer starken Deckenbeleuchtung nachhelfen. Diese sollte nicht zu grell ausfallen und sich eventuell dimmen lassen.

Die Qualität des Bodens, ob Teppich, Linoleum, Kork, Laminat oder Parkett, ist ebenfalls von Bedeutung. Auch hier sollten Materialien verwendet werden, die so schadstoffarm wie möglich sind. Der Boden sollte außerdem strapazierfähig und gut zu reinigen sein. Kinder lieben Holzböden – schon deswegen, weil Spielautos und alles, was rollt, freie Fahrt haben. Der Nachteil ist aber, dass sie nicht unbedingt schalldämmend wirken und stürzende Bausteine und hüpfende Bälle viel Lärm verursachen.

Teppichböden dämmen zwar den Schall und sind auch kuscheliger und wärmer, aber dafür flitzen Spielautos nicht mehr und die regelmäßige Reinigung, um die man nicht herumkommt, ist viel schwieriger. So gesehen eignen sich Bodenbeläge wie Linoleum oder Kork noch am besten für das Kinderzimmer – leicht zu reinigen, tritt und auch spielsicher.

Ein weiterer Punkt ist die Elektroinstallation im Raum. Hier wäre eine Netzfreischaltung von Vorteil, die über Nacht die Stromzufuhr und damit den Elektrosmog im Zimmer unterbricht.

Um dem Raum für ein Baby eine ruhige Note zu verleihen, sollte der Anstrich oder die Tapete pastellfarben gehalten sein. Ob Rosa, Himmelblau, Lindgrün oder Hellgelb kommt auf den Geschmack der Eltern an. Beruhigend auf das Kind wirkt am ehesten noch Lindgrün. Wichtiger als die Nuance sind allerdings die Bestandteile der Wandfarbe oder der Tapete. Gerade bei der empfindlichen Konstitution eines Babys sollten die Materialien absolut schadstoffarm sein. Hier darf auf keinen Fall gespart werden. Besser weniger Spielsachen als eine billige Wandfarbe oder Tapete.

Spätestens wenn das Kind in die Schule kommt, soll das Zimmer nicht nur als Spiel, sondern auch als Arbeitszimmer eingerichtet werden. Ein Schreibtisch mit einer flexibel verstellbaren Arbeitsplatte sollte am besten in der Nähe eines Fensters untergebracht werden, damit genug Tageslicht einfällt. Auch bei der Einrichtung des Arbeitsplatzes sollte der Sprössling mitbestimmen dürfen, wie und wohin welcher Gegenstand kommt. Damit fördert man nicht nur die Selbstständigkeit, sondern erweckt Freude auf die Vorbereitung für die Schule. Gerade Schulkinder sind sehr kreativ in der Gestaltung ihrer „eigenen vier Wände“.

Je älter das Kind bzw. der Jugendliche wird, desto mehr Selbstständigkeit darf vorausgesetzt werden. Jetzt sollten die Möbel aus Kindertagen endgültig der Wohnwelt eines Heranwachsenden weichen.

Der Jugendliche sollte sein Zimmer komplett nach seinen Vorstellungen mitplanen und einrichten dürfen. Das schafft Vertrauen und Selbstvertrauen. Bei den meisten Heranwachsenden wird allerdings eine leichte Lenkung nötig sein.

Sicherheit geht vor!

Typische Gefahrenquellen vermeiden: Das geeignete Gitterbett hat einen Gitterabstand von maximal 12 Zentimetern. Vorhänge mit Kordeln oder Schnüren sollten von dort nicht erreichbar sein. Der Wickeltisch muss groß, mit abgerundeten Ecken und einer Sturzsicherung ausgestattet sein. Sämtliche Steckdosen müssen mit im Handel erhältlichen Steckdosenschützern ausgestattet werden und Sessel, Regale oder Kommoden haben vor Fenstern nichts verloren!

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