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Garage oder Carport?

Carport & Garage

Ein Haus ohne Garage oder zumindest Carport ist heute mehr als selten. Hier alle Details zu den Bauarten, Materialien und Infos zu Garagentoren und Antrieben. Der große Überblick für Sie.

Früher oder später stellt sich jeder Häuslbauer die Frage: Brauche ich eine Garage oder reicht der Carport? Entscheidend sind neben dem vorhandenen Platz am Grundstück auch die persönlichen Anforderungen sowie der Preis. Alle Varianten des Autoabstellplatzes - von der gemauerten Garage über jene in Fertigteilbauweise bis hin zum Carport haben bestimmte Vor- und Nachteile, die wir hier näher beleuchten, um Ihnen die Entscheidung zu erleichtern.

Gemauerte Garage: Sicher aber teuer

Flexibel und individuell in Dimensionierung und Materialwahl ist die gemauerte Garage. Eindeutiger Vorteil: durch

die geschlossene Bauweise und das absperrbare Tor ist sie einbruchssicher, schützt das Auto vor sämtlichen Witterungen und lästigen Nagern. Aufgrund ihrer Größe kann sie außerdem als Lagerraum für Fahrräder, Gartengeräte u.v.m. verwendet werden. Größter Nachteil: sie ist die mit Abstand teuerste der hier vorgestellten Lösungen: 10.000 Euro mindestens sollten Sie für eine gemauerte Garage einrechnen. Bezüglich Größe und Form sollten bereits bei Baubeginn die gesetzlichen Rahmenbedingungen abgeklärt sein.

Fertigteilgarage: Günstig und genormt

Sie wird aus Stahl oder Beton vorgefertigt und innerhalb weniger Stunden auf ein Fundament gebaut. Aufgrund moderner Fertigungs- und Veredelungstechniken bei der Herstellung sind kaum erkennbare optische Unterschiede zur massiven Ausführung gegeben. Die Vorteile: Fertigteilgaragen sind um bis zu 50 % günstiger als deren gemauerte Pendants (Fixpreis!), sie bieten zudem bei gleicher Größe mehr Platz, da die Wände konstruktionsbedingt schmäler sind. Sie eignen sich besonders zum raschen Nachrüsten oder Erweitern, wenn beim Hausbau auf eine Garage verzichtet wurde oder die vorhandene Fertiggarage zu klein wird. Nachteil: Größe, Form, Materialien sind genormt und daher nicht individuell wähl- und anpassbar. Sie müssen also eventuell mehrere Händler abklappern und Angebote einholen, um zu Ihrer Wunschgarage zu kommen.

Carport: Riesen Auswahl, bedingt sicher

Die Preis- und Qualitätsspannen sind beim Carport am größten. Der Selbermacher-Bausatz aus dem Baumarkt ist schon für unter 1.000 Euro zu haben, sieht aber meist auch so aus. Optisch wenig ansprechend, passt das Ergebnis nicht immer zum Stil des Hauses und wirkt eher störend. Hochwertiger sind die Modelle aus dem Fachhandel (ab 6.000 Euro). Sie werden aus langlebigen Materialien wie Lärchenholz oder Alu, Stahlträgern oder speziellen Verbundstoffen gefertigt. Die Konstruktionen sind mechanisch stark belastbar. Die Vorteile: sein verhältnismäßig niedriger Preis, der schnelle Aufbau, die große Modellvielfalt, sowie die hohe Anpassbarkeit an die Gegebenheiten des Grundstücks. Die offene Bauweise (nur Dach, einseitig bis dreiseitig geschlossen) ist Vor- und Nachteil zugleich. Schutz vor Schnee und Regen ist gegeben, vereiste Scheiben kommen beim Carport aber durchaus vor. Das Auto trocknet viel schneller, was Rost vorbeugt. Der größte Nachteil ist wohl der fehlende zusätzliche Schutz vor Diebstahl und lästigen Mardern.

Welches Tor soll es sein?

Unterschieden werden Tore nach deren Material, Technik und Öffnungsart. Je nach Dimensionierung der Garage, den baulichen Gegebenheiten, nach individuellen Nutzungsanforderungen und persönlichem Geschmack können Sie zwischen folgenden vier Torarten wählen:

Kipp- oder Schwingtor: Die Torfläche besteht aus einem nach oben öffnenden, einflügeligen Stahlelement, das durch seitlich angebrachte Hebelarme, ausschwenkend oder nicht ausschwenkend geöffnet wird. Vorteile: billigste Variante, die starre Torfläche kann individuell gestaltet werden. Nachteil: Vor der Garage braucht es durch das aufschwingende Tor viel Platz.

Sektionaltor: Der Name kommt von den Sektionen, aus denen diese Tore bestehen, die durch Scharniere miteinander verbunden sind und seitlich mit Rollen über Schienen

laufen. Sektionaltore öffnen entweder nach oben oder nach einer Seite. Das Deckenlauftor läuft senkrecht nach oben, klappt die einzelnen Sektionen dann parallel zur Decke ab und wird in den Laufschienen der Decke entlang nach hinten geführt. Platzsparender als so schwebend geht es nicht. Beim Seitensektionaltor wird der Torflügel seitlich an eine Wand geführt. Die betroffene Seite der Garage muss also in entsprechendem Abstand immer frei bleiben. Sektionaltore können je nach Bedarf auch nur zum Teil geöffnet werden, etwa um das Fahrrad oder den Rasenmäher rauszuholen. Beim Deckensektionaltor bietet sich zudem die Möglichkeit, die oberen Sektionen zum Lüften extra zu öffnen. Was man auch oft sieht, sind einzelne, mit Spezialglas ausgestattete Elemente, die Tageslicht in die Garage lassen. Unser Tipp: Wenn Sie eine breitere Garage haben, empfiehlt sich eher das Seitensektionaltor, da dieses auf große Breiten einfach stabiler ist, als ein Tor mit quer angeordneten Lamellen. Die Gruppe der Sektionaltore ist übrigens die beliebteste, knapp 70 Prozent der österreichischen Garagenbesitzer entscheiden sich für ein Tor dieses Typs.

Rolltor: Wie die Sektionaltore auch bestehen Rolltore aus mehreren Profilen, die aber nicht der Wand bzw. Decke entlang geführt werden sondern - wie ein Rolladen - in einem Kasten über dem Garagensturz verschwinden. Man benötigt keine senkrechten, nur waagrechte Laufschienen, damit die einzelnen Elemente des Torflügels auf einer Welle aufgewickelt werden können. Rolltore sind also noch platzsparender als ihre Sektional-Pendants. Wichtig zu wissen: Für den Rollkasten muss entsprechender Platz in der Höhe der Garage eingeplant werden, ein Grund warum beim Modernisieren ein Rolltor nicht immer machbar ist.

Flügeltor: Es gibt sie ein- oder zweiflügelig und in vielen Materialien und Stilrichtungen. Gerade bei kleineren Garagen können durch die Drehöffnung Höhe und Breite komplett genutzt werden. Aber: Die Flügel brauchen viel Platz beim Öffnen und Schließen. Flügeltore spielen heute im privaten Einsatz eine sehr untergeordnete Rolle.

Und welches Material bevorzugen Sie?

Ein modernes Garagentor ist Teil der Fassade und passt sich in die Frontansicht Ihres Eigenheimes ein. Die Zeiten vom 08/15 Tor, das irgendwie immer und überall gleich aussieht, sind vorbei. • Holz hat den Vor- und zugleich Nachteil, dass es ein lebendes Material ist, das - im Gegensatz zu Kunststoff oder Metall - größeren Schutzes und aufwändigerer Pflege bedarf. Gegen Holzschädlinge und Blaufäule wird deshalb schon im Werk tiefenimprägniert. Der Torflügel wird auf eine selbsttragende Holzkonstruktion aufgebracht und bietet, ob lasiert, geölt, gebeizt oder mit einer RAL-

Farbe lackiert, große optische Vielfalt. Wie andere der

Witterung ausgesetzte Holzbauteile sollte es bauseitig in regelmäßigen Abständen (alle drei bis vier Jahre) mit einer

Holzschutzlasur behandelt werden, um gegen Wind, Wetter und UV-Strahlung geschützt zu bleiben. Ein weiterer

Vorzug von Massivholz ist seine hohe Wärmedämmfähigkeit. Massive Holztore sind nur bis zu bestimmten Größen bzw. Breiten realisierbar und nicht zuletzt deshalb sind

Stahlträger mit Holzauflage immer mehr im Kommen. • Stahl bzw. Stahlblech ist ein sehr stabiles und entsprechend schweres Material, das von sich aus aber nicht korrosionsfrei ist. Garagentore aus Stahl werden daher auch verzinkt und beschichtet. Das äußerst langlebige und witterungsbeständige Ergebnis ist derzeit die beliebteste Variante bei Garagentoren, da dieses Material aufgrund seiner Optik und Haptik das perfekte, ästhetische

Detail im puristischen Design moderner Architektur ist.

Zudem müssen Stahlblechtore so gut wie nicht gepflegt werden. Besonders beliebt sind, wie bereits erwähnt

Stahltore mit Holzauflage, da sie die optischen Vorteile von Holz mit der Stabilität des Stahl perfekt kombinieren.

Auf eine Stahlgrundkonstruktion wird eine Holzauflage aufgebracht, die ganz individuell gestaltet werden kann. • Das Grundgerüst des Tores ist in den meisten Fällen Stahl, der Torflügel bzw. die Sektionen aus Stahlblech. Dieses

Blech kann nun mit speziellen Materialien beschichtet werden. So bieten einige Hersteller spezielle Folien auf

Kunststoffbasis, die in Optik und Farbe dem Sortiment gängiger Fenster- und Türenherstellern angepasst sind.

Sie können hier also schlicht weiße Ausführungen genauso haben wie Holzdekore, die perfekt zu Ihren Fenstern passen. Die Oberfläche ist gegen Rost geschützt, äußerst witterungsbeständig, farbecht und pflegeleicht. Die spezielle Beschichtung hat zudem einen Nano-Effekt, der den Regen abperlen lässt. Kleinere Kratzer und Dellen lassen sich ohne Probleme ausbessern. Nachbehandelt muss nicht werden. • Garagentore aus Aluminium sind leichter als Stahl- oder

Holztore und werden daher bevorzugt als Sektional- oder

Schwingtore eingesetzt. Sie rosten nicht und müssen, da

sie in der Regel bereits herstellerseitig lackiert sind, auch nicht nachbehandelt werden. Auch in Sachen Farbe und Oberflächengestaltung bieten diese Tore eine große Auswahl. Sie können auch ein Tor mit Aluauflage wählen. Basis ist hier zwar das Stahltor, die Oberfläche bildet jedoch eine pulverbeschichtete Aluplatte, die in jedem RAL-Ton erhältlich ist. Es gibt hier eine besonders große Auswahl an optischen Gestaltungsmöglichkeiten.

Kein Garagentor ohne Steuerung

Elektrisch und per Fernsteuerung ist heute Standard. Mit einem Handsender lässt sich das Tor bequem vom Auto aus öffnen, nicht nur bei Regen und in der Dunkelheit sehr praktisch. Gleichzeitig sorgt der Antrieb für erhöhten Schutz, da er das manuelle Aufschieben des Tores hemmt. Die Beleuchtung in der Garage und im Eingangsbereich ist natürlich an die Torsteuerung gekoppelt.

Ob Funkmodell mit Handsender oder programmierbar und selbstlernend: sämtliche Steuerungen müssen heute mit einer elektronischen Hinderniserkennung und Kraftbegrenzung ausgestattet sein. Zusätzlich können bei Bedarf noch mehr Sicherheitseinrichtungen wie Kontaktleisten oder Lichtschranken installiert werden. Das Tor stoppt sofort, wenn ein Gegenstand oder eine Person im Weg stehen. Verletzungen wie eingeklemmte Finger oder schlimmeres, besonders bei spielenden, unachtsamen Kindern, können auf diese Weise vermieden werden. Auch deutlich sichtbare Warnlichter, die an die Hoftorantriebe gekoppelt werden, sind möglich. Noch ein Tipp: Wer keinen Stromanschluss oder einen besonders niedrigen Sturz in der Garage hat, konnte bislang nicht in den Genuss eines fernbedienbaren Garagentores kommen. Die Lösung: Der Motor wird direkt am Tor montiert und kein weiterer Platz unter der Garagendecke ist nötig. Die Stromversorgung des Antriebs erfolgt über ein Solarelement mit Laderegler auf dem Garagendach oder mit einem Wechselakku, der zum Aufladen einfach in Haus bzw. Wohnung mitgenommen wird.

Besonders einfach kann es übrigens für Fertiggaragen-Besitzer werden. Die Anbieter führen nicht nur verschiedenste Lösungen in Bezug auf Größe und Stil der Garagen an, sie kümmern sich zusätzlich auf Wunsch um das perfekte Garagentor sowie Steuerung und Antrieb, der den Anforderungen des künftigen Besitzers entspricht. Ein rundes Gesamtes, in dem mit Sicherheit jedes Detail zusammenpasst. Man spart sich durch eine solche All-in-one Lösung nicht nur eine Menge Recherche, Angebote einholen und Preise vergleichen. Man kann zudem auch ordentlich Kosten sparen und hat nur einen Ansprechpartner für sämtliche Probleme oder Fragen rund um die Garage.

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