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Holstein 1:1

Der Fußball-Talk als Podcast!

Ein Muss für echte Fans!

Zwei Sportredakteure, zwei Meinungen. Das wöchentliche Update für alle Fußball-Begeisterten: Sie fachsimpeln, diskutieren und gewähren Einblicke hinter die Kulissen des Kieler Zweitligisten. Die Holstein-Kiel-Insider Niklas Schomburg und Andreas „Opa“ Geidel sorgen zwischen den Spielen für spannende Vor- und Nachberichte – teils auch mit Gästen. Jetzt als Podcast bei verschiedenen

Anbietern: Ein Muss für echte Fans!

Wir schreiben das Jahr 2005. Angela Merkel wird die erste Bundeskanzlerin Deutschlands, Benedikt XVI. wird zum neuen Papst gewählt – und Fin Bartels läuft zum ersten Mal für die Ligamannschaft unserer KSV auf. Fast 18 Jahre ist es her, dass der Kieler Jung sein Profi-Debüt feierte. Heute bestreitet der 36-Jährige sein letztes Heimspiel, ehe mit dem Auswärtsspiel am kommenden Sonntag bei Hannover 96 nicht nur die Saison 2022/23, sondern auch Bartels‘ großartige Karriere endet. Grund genug, vor dem heutigen Nordduell gegen den FC St. Pauli noch einmal auf seine bewegte Laufbahn zurückzublicken.

Bereits 2002 wechselte Bartels als 15-Jähriger von der SpVg Eidertal Molfsee in die Nachwuchsabteilung unseres Vereins. Nur drei Jahre später rückte er als A-Jugendlicher in den Profikader auf und wurde beim 3:3-Unentschieden gegen Fortuna Düsseldorf in der 86. Minute eingewechselt. „Ich bin kurz vor Schluss eingewechselt worden und wir haben in der Nachspielzeit noch den 3:3-Ausgleich gemacht. Das war direkt zu Beginn schon ein echtes Highlight“, erinnert sich Bartels an seinen Start nach Maß. Während beide Teams mittlerweile in der 2. Bundesliga aufeinandertreffen, wurde die Partie damals in der Regionalliga Nord ausgetragen. Fortan spielte sich der 1,76 Meter große Flügelflitzer bei den Profis fest und absolvierte in den folgenden eineinhalb Jahren insgesamt 50 Punktspiele in der damals noch drittklassigen Regionalliga Nord insgesamt, in denen er fünf Tore erzielte. Dass der Rechtsfuß Talent hat, blieb auch höherklassigen Vereinen nicht verborgen, sodass es 2007 zum FC Hansa Rostock ging, der zu diesem

Zeitpunkt just in die Bundesliga aufgestiegen war. „Mir war noch gar nicht so recht bewusst, dass es vielleicht auch für mehr reichen könnte. Aber als Frank Pagelsdorf dann anrief und mich fragte, ob ich nach Rostock wechseln möchte, wollte ich das Angebot natürlich wahrnehmen“, so Bartels in der Retrospektive. Was er zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen konnte: Der Wechsel von der einen in die andere Ostseestadt sollte der Beginn einer Karriere-Nordtour werden.

Nachdem bereits sein Profidebüt in der Regionalliga kein Spiel wie jedes andere gewesen war, setzte Bartels zwei Etagen höher noch eins drauf. Sein erstes Bundesliga-Tor erzielte er gegen Arminia Bielefeld am 1. März 2008 nicht irgendwie, sondern als Joker per Fallrückzieher zum 1:1-Endstand.

„Übrigens gegen Mathias Hain im Bielefelder Tor, mit dem ich dann später noch bei St. Pauli zusammengespielt habe“, schmunzelt Bartels. Apropos St. Pauli: Nach drei Jahren in Rostock zog es den flinken Außenbahnspieler nach Hansas Abstieg in die 3. Liga weiter ans Millerntor. In seiner Debütsaison beim Erstliga-Aufsteiger musste er direkt den nächsten Abstieg hinnehmen. Und auch wenn diese Tatsache an ihm nagte (Bartels: „Nach dem Derbysieg beim Hamburger SV waren wir Elfter und sind am Ende trotzdem abgestiegen. Der Klassenerhalt wäre auf jeden Fall drin gewesen.“), so erlebte der Offensivspieler in den kommenden drei Jahren in Liga zwei dennoch „eine traumhafte Zeit“, wie er selbst rückblickend sagt. „Bei Hells Bells einzulaufen, hat mir jedes Mal Gänsehaut beschert. Die Atmosphäre bei Heimspielen am Millerntor war schon immer sehr besonders“, berichtet der gebürtige Kieler, dessen Familie während seiner Zeit in Hamburg übrigens acht Dauerkarten besaß, sodass er sich der Unterstützung von Eltern, Oma und Freunden stets sicher sein konnte.

2014 wechselte Bartels dann zum dritten Mal in seiner Karriere zu einem Erstligisten – und wieder war es mit Werder Bremen ein Nordklub, bei dem er sechs Jahre bleiben sollte. „Wir haben zwei Mal an der Qualifikation zur Europa League gekratzt, und auch wenn es am Ende nicht geklappt hat, so war es dennoch eine tolle Zeit in Bremen“, resümiert der 36-Jährige, dessen Vertrag nach der Saison 2019/20 bei Werder nicht verlängert wurde. Folglich war der Weg frei für den Traum, den nicht nur Bartels selbst, sondern auch viele Holstein-Fans ganz fußballromantisch viele Jahre gehegt hatten: Dass der verlorene Sohn eines Tages zur KSV zurückkehrt und noch einmal für den Heimatverein aufläuft. Im

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