Nr. 02/ 2013, Ausgabe 59
In dieser Ausgabe: ► Fortsetzung - Geht mutig voran! ► Unterstützung der Aktion: „Ein Delfin für Lea“ ► Ernährung im Sport
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Aus dem Inhalt dieser Ausgabe Editorial Fortsetzung „Geht mutig voran“ Ernährung im Sport Nach der Prüfung ist vor der Prüfung Ein Delphin für Lea Benefiz-Budoworkshop
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Zum Titelbild Kirschblüte Herausgeber WonHwaDo Deutschland Am Eichwinkel 30 04279 Leipzig Telefon: 0177 8385393 Telefax: 03222 245 491 3 E-Mail: Lutz@wohwado.de Redaktionsleitung Lutz Winter Beiträge Jörn Lühmann, Rebekka Casillo, Jana Dähnel, ralphp Digitale Druckvorbereitung Lutz Winter Druck Osiris-Druck Leipzig Die in den einzelnen Beiträgen veröffentlichten Meinungen der Autoren stimmen nicht in jedem Fall mit den Auffasssungen der Redaktion bzw. des Herausgebers überein. Werfen Sie das WonHwaDo-Journal nach dem Lesen nicht gleich weg! Empfehlen Sie das Magazin Freunden und Bekannten. Danach erst gehört es ins Altpapier.
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in Mann, enttäuscht vom Leben, begab sich zu einem Zen-Kloster und sagte zum Abt: „Ich bin unglücklich und möchte die Erleuchtung erlangen. Aber ich habe keine Begabung, etwas lange durchzuhalten. Gibt es einen kurzen Weg für Leute wie mich?“ „Es gibt einen“, sagte der Abt, „wenn Du wirklich entschlossen bist. Sage mir, was hast Du studiert, worauf hast Du Dich in Deinem Leben am meisten konzentriert?“ „Auf nichts richtig. Wir waren reich und ich brauchte nicht zu arbeiten. Ich glaube, was mich wirklich interessierte, war das Schachspiel.“ Der Abt dachte einen Moment nach und sagte zu seinem Assistenten: „Hole einen Mönch, er soll ein Schachbrett und Figuren mitbringen.“ Der Mönch kam mit dem Brett und der Abt stellte die Figuren auf. Dann liess er sein Schwert bringen und zeigte es den beiden. „Mönch“, sagte er, „Du bist mein Schüler und ich erwarte gehorsam. Du wirst mit diesem Mann eine Partie Schach spielen. Wenn Du verlierst, werde ich Dir mit diesem Schwert den Kopf abschlagen. Doch ich verspreche, dass Du im Paradies wiedergeboren wirst. Wenn Du gewinnst, werde ich diesem Mann den Kopf abschlagen, denn Schach ist das einzige, wobei er sich jemals wirklich angestrengt hat.“ Sie sahen dem Abt ins Gesicht und verstanden, dass es ihm ernst war. Sie begannen das Spiel. Der junge Mann spürte, wie ihm der Schweiss hinuntertropfte, als er um sein Leben spielte. Das Schachbrett wurde zur ganzen Welt; er war völlig darauf konzentriert. Zuerst 2
spielte er schlecht, doch dann machte der andere einen ungünstigen Zug. Er ergriff die Gelegenheit und konterte. Die Stellung seines Gegners zerbröckelte und er sah in verstohlen an. Er sah ein Gesicht aus Intelligenz und Aufrichtigkeit, geprägt von Jahren strengen Lebens und Bemühens. Er dachte an sein eigenes wertloses Leben und ihn überkam eine Welle des Mitgefühls. Absichtlich beging er einen Fehler nach dem anderen. Seine Stellung und seine Verteidigung waren geraubt. Plötzlich beugte sich der Abt vor und stiess das Brett um. „Hier gibt es keinen Gewinner und keinen Verlierer“, sagte der Abt langsam, „hier kann kein Kopf fallen. Nur zwei Dinge sind erforderlich“, und er wandte sich an den jungen Mann, „völlige Konzentration und Mitgefühl. Du hast heute beides gelernt. Du warst völlig auf das Spiel konzentriert und konntest doch Mitgefühl empfinden und warst bereit, Dein Leben zu opfern. Bleibe einige Monate hier und verfolge unsere Ausbildung in diesem Geiste, dann ist Dir die Erleuchtung gewiss.“ Er tat es und erlangte sie. In der Ethik des Zen spielen Weisheit (Erkenntnis) und Mitgefühl (Liebe) die tragende Rolle. Achtsamkeit gilt als wichtige Grundhaltung, um Weisheit und Mitgefühl kultivieren zu können. Wir alle können jederzeit damit beginnen, Achtsamkeit in unserem täglichen Leben zu praktizieren. Achtsamkeit ist der Samen, der alle anderen Tugenden in uns wachsen und blühen lässt. In diesem Sinne wünschen wir Euch viel Freude beim Lesen dieser Ausgabe.
WonHwaDo-Trainingslager Rabenberg, 14.-16.12.2012 - Fortsetzung
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…Nach diesem herrlichen Muntermacher geht's ab auf die 50m-Bahn und wir absolvieren unser freies Schwimmtraining. Es ist immer wieder ein tolles Gefühl, in solch einem High-Tech-Becken seine Bahnen zu ziehen. Die Arme haben ihre Konsistenz von kaputtem Fahrradschlauch in Leberwurst im eigenen Darm gewandelt. Christian wird wissen, was gemeint ist. Fest steht, dass es sich hierbei nicht gerade um eine Verbesserung handelt. Ich bin jedenfalls froh, nicht abgesoffen zu sein. Das Frühstück stärkt uns für die nächste Matteneinheit, welche in Verantwortung von Steffi liegt.
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Natürlich besteht immer die Gefahr eine Form zu zerreden, aber es kommt immer auf den Blickwinkel an. Und das ist das Tolle. Die Schülerinnen und Schüler stellen Fragen um das Verständnis der WonHwaDo-Formen zu erlangen und hinterfragen die Schlüsselsequenzen der Formen. Daraus ergeben sich die verschiedenen Sichtweisen, aus welchen eine Form durchaus zu betrachten ist. Wir kommen zu dem Schluss, dass es völlig Wurst ist, ob die Faust am Ende nun geballt wird oder nicht. Der Ausdruck und das tiefe Gefühl für Hadan und Sangdan sind der Punkt, worauf es bei der Übung der Formen ankommt. Allein die Fließbewegung liefert die Antwort auf die Frage des Sinnens und Zweckes der Formen und dahingehend den Transfer zu den Applikationen. Die Formen bilden als Botschaft die unabdingbare Sprache vom Gedanken zur Tat. Vom Sinn der Bewegung bis zur Umsetzung in Angriff und Verteidigung. Manchmal ist es schwer den Sinn von bestimmten Bewegungssequenzen zu interpretieren. Allein das Training der Bewegung und das repetitive Üben der Abläufe können die Antworten darauf liefern. Ehrlich gesagt bastle ich noch immer an Chong Mion Gong Bang Il Bon herum. Selbst die einfachsten Bewegungen haben es in sich und bedürfen unserer Aufmerksamkeit, bis sie uns in Fleisch und Blut übergehen.
Sie vermittelt das in Korea gelernte Atemtraining. Dabei handelt es sich um Atemformen, die in Verbindung mit großen Bewegungen von Rumpf und Extremitäten erfolgen. Sie geht systematisch vor. Die Art der Übungen vitalisiert den Körper für die notwendige Intensität, die dann im Formentraining benötigt wird. Es entspinnt sich ein interaktives Üben mit der Liebe zum Detail. Das Training der Basisformen ist wiederum ein Bereicherung, da im Speziellen großes Interesse an den Details der Ausführung besteht.
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Wir beenden ein hervorragendes Training, welches unter der Leitung von Steffi stattfand und begeben uns zum wohlverdienten Mittagessen. Wie schwer es fällt Mass zu halten, finde ich ein weiteres Mal dann raus, wenn die nächste Trainingseinheit bevorsteht. So auch, und das zum wiederholten Male, bei der Abschlussrunde. Tac-Fit steht auf dem Programm. 3
An dieser Stelle sei bemerkt, für alle Tac-Fit unkundigen, dass es sich um 4 Übungen handelt, die alle innerhalb einer Minute mit einer bestimmten Wiederholungszahl absolviert werden müssen. Nach 20 Runden (20min) ist der Spuk dann vorbei. Wir räumen ein letztes Mal die Matten beiseite, packen unsere Trainingsklamotten und verlassen den Tanzsaal. Der Gang zurück zur Unterkunft erfolgt natürlich wieder barfuß. Niemand nimmt es mehr wichtig, niemand hält es für verrückt und niemand für etwas Besonderes. Es ist einfach Bestandteil des Trainings geworden und in den Übungsprozess integriert. Wie einfach das geht. Vielleicht lassen sich ganz ähnliche Gewohnheiten im täglichen Leben etablieren, die uns ein Stück näher an die Erkenntnis um den wahren Sinn der Kampfkünste bringen.
Erlebnis "Training auf dem Rabenberg", werde ich immer wieder ein solch treffliches Ereignis organisieren. Also, bereitet Euch gut vor und geht mutig voran! Wir treffen uns auf dem Rabenberg.
Wir checken aus, verteilen uns auf die Autos und begeben uns auf die Heimfahrt. Unbedingt muss hier Erwähnung finden, dass Nicole uns ermöglichte, mit dem Auto ihres Vaters transportiert werden zu können. Was für eine Erleichterung und welch ein Luxus. Steffi fuhr mit Ihrem Auto und erreichte mit Lukas und Marcus an Bord trotz Müdigkeit und konsequentem Schlafentzug sicher die Heimat. Während wir Dana noch in Blankenhein absetzen, formt sich der Gedanke, durch Initiative von Dana das nächste Trainingslager (vielleicht der etwas anderen Art) an Danas beruflicher Wirkstätte zu organisieren. Ideen dazu gibt es schon und wir sollten diesen Gedanken auf jeden Fall zu Ende denken. Wieder zu Hause in vertrauter Umgebung kommt einem solch ein Wochenende oft vor wie ein weit Werbung Sportpark Rabenberg entfernter Traum. Doch diesmal blieben die Erinnerungen scharf und nah- nichts schien weit weg. Genau das Gegenteil traf ein. In den darauffolgenden Trainingstagen spürte ich immer wieder die kraft- Autor: Jörn Lühmann, Kampfkunstschule Karitakan vollen Impulse aus den absolvierten Einheiten zum Foto: Archiv Stephanie Butze, WonHwaDo Journal Einen und die enorme Energie der Gruppendynamik zum Anderen. Mich beflügelt der Gedanke an ein nächstes WonHwaDo-Trainingslager und ich hoffe, dass wir noch eine Schippe drauflegen können. Natürlich habe ich uns für Dezember 2013 schon angemeldet und freue mich auf rege Teilnahme und vor allem, dass sich niemand von den Zeilen zuvor abgeschreckt fühlt. Ich spreche sicher nicht nur für mich, wenn ich sage, dass ich eine ganze Menge über mich, WonHwaDo und auch über meine Trainingsfreunde kennenlernen konnte. Und auch wenn ich Gefahr laufe mich zu wiederholen, auf der Basis des
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Ernährung im Sport Power und Ausdauer während dem Wettkampf oder im Training In der Sporternährung gibt es mindestens so viele Ansichten, Meinungen und Theorien wie Sportarten selbst. Einige Tatsachen gelten jedoch bei allen Sportlern und sind die Grundsteine der optimalen Sporternährung. Allgemein gilt: Die Ernährung allein führt niemals zu einer Leistungszunahme. Leistungsverbesserung im Sport ist nur durch Training möglich! Eine individuell angepasste und ausgewogene Sporternährung hilft jedoch bei der Optimierung sportlicher Belastbarkeit. Sie stellt bei höchster körperlicher Belastung die erforderliche Energie bereit und hilft, die Wiederherstellung verbrauchter Energie und Resourcen zu beschleunigen. Die Leistungsfähigkeit der Muskulatur, der körperlichen und mentalen Ausdauer, ist abhängig von einer regelmässigen Energieversorgung. Energie aus der Nahrung bezieht der Körper aus den Nährstoffen Kohlenhydrate, Fette und Proteine. Diese Reihenfolge zeigt auch die Wichtigkeit der Nährstoffe (in der Sporternährung!) auf. Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente sind wie in der gesunden Ernährung Stützpfeiler und wichtige Faktoren, um optimale Leistungen und Resultate zu erbringen. Je nach Sportart, Temperatur und Dauer eines Wettkampfes oder Trainings, ist der Wasserverlust unterschiedlich gross. Dies gilt es unbedingt zu berücksichtigen. Durch das Schwitzen werden große Mengen an Mineralsalzen (Elektrolyte) ausgeschieden. Diese müssen optimal ersetzt werden.
Stilles Mineralwasser und stark verdünnte Fruchtsäfte sind optimale Durstlöscher. Die letzte Mahlzeit vor einem Training oder einem Wettkampf sollte aus genügend kohlenhydrathaltigen Nahrungsmitteln bestehen. - Reis - Kartoffeln - Hirse - Haferflocken - auch Wurzelgemüse ist, in nicht zu grosser Menge, zu empfehlen.
nährung im Sport lasse ich an dieser Stelle bewusst weg. Ich wünsche allen viel Erfolg!
Powerdrink - ¼ Liter Buttermilch oder Molkendrink - 100 g Frischobst (Beeren, Bananen, etc. ) - 1 Teelöffel Honig oder Ahornsirup und etwas Zitronensaft Alle Zutaten zusammen mixen. Der Powerdrink kann mit etwas Zimt oder Vanille abgeschmeckt und verfeinert werden.
Wenig, dafür wertvolles Fett. - Sonnenblumenöl - Distelöl (kaltgepresst, naturbelassen) Prost! Hochwertiges Protein aus „mageren Eiweisslieferanten“. - Pouletbrüstchen - Forellenfilets ohne Haut - Tofu - (Eier) Milch und Milchprodukte sparsam verwenden.
Trockenfrüchte, Äpfel und Nüsse (im Mass, da sie viel Fett enthalten) liefern wertvolle Energie und Mineralstoffe. Sie eignen sich auch hervorragend als Zwischenverpflegung. Grundsätzlich empfiehlt sich, eine Stunde vor Beginn eines Wettkampfes oder vor einem Training, nichts mehr zu essen und nicht zu viel zu trinken. Aus Platzgründen kann ich nur sehr beschränkt über dieses rie- Autor: Rebekka Casillo, dipl. Ernähsengrosse Gebiet „Sporternäh- rungsberaterin rung“ schreiben. Für alle, die sich genauer und umfassender informieren möchten, empfehle ich den Besuch bei einer Ernährungsberaterin, den Erfahrungsaustausch mit Trainings– und Wettkampfkollegen und mit Instruktoren oder Trainern. Es gibt auch sehr gute Literatur zu diesem Thema. Das Gebiet der Zusatzer-
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Nach der Prüfung ist vor der Prüfung Endlich ist die nächste Stufe erreicht. Zum ersten Mal darf man den neuen Gürtel umbinden. Das ist wirklich ein schönes Gefühl, nach langer Zeit der Vorbereitung und des Wartens eine neue Gürtelfarbe tragen zu dürfen.
Das Graduierungssystem soll dem Schüler helfen, seinen Weg in den Kampfkünsten zu finden. Prüfungen sind besondere Ereignisse im Leben. Sie markieren den Abschluss eines bestimmten Lernabschnitts und so gewissermassen Meilensteine auf einem langen Weg. Sie sind niemals das Ziel sondern nur Wegmarken. Jeder, der tiefer in die Kampfkünste eindringt, wird dies verstehen. Im Anfang haben viele Neueinsteiger ein großes Ziel: sie wollen um jeden Preis den schwarzen Gürtel erreichen, da sie diesen mit perfekter Beherrschung also der Meisterschaft einer Kampfkunst gleichsetzen. Sie sind meist überrascht, wie viel Training zum Erreichen einer neuen Stufe erforderlich ist und sie beginnen zu verstehen, das der schwarze Gürtel nicht das Ende sondern erst der Anfang ist. Jedes Ende ist zugleich ein neuer Anfang. Auch das können wir durch Prüfungen in den Kampfkünsten lernen. Wenn ein Abschnitt erfolgreich hinter uns gebracht wurde, beginnt der nächste Abschnitt des Weges. Mit jeder Technik die wir meistern eröffnen sich zugleich neue Möglichkeiten und Wege. Die erlangten Fertigkeiten erweitern nicht nur unser Repertoire an Techniken sondern erlauben uns auch ein besseres und tieferes Verständnis der bisherigen Techniken. Damit wird die Basis, auf die neue Techniken aufbauen können, fester und breiter. Darauf aufbauend ergeben sich neue Einsichten und Erkenntnisse, was im Ergebnis in der Tat ein Leben ohne Grenzen bedeutet.
So ist nach der Prüfung vor der Prüfung, so plätschert das Leben nicht wie in seichtes Bächlein einfach so Man könnte sich ausruhen und ein wenig zurückleh- vor sich hin, sondern es wird zu einem großen und nen. Schliesslich hat man sich ja auch lange genug mächtigen Strom, der auch andere mitreissen und angestrengt und abgemüht. Doch wir sind im Budo. durch das eigene Beispiel begeistern kann. Budo bedeutet lebenlanges Lernen. Aber wie geht es jetzt weiter?
Jeder Stilstand ist kein Fortschritt.
Text: Bild:
Wir dürfen auch nicht vergessen, dass wir älter werden. So gut wie wir heute sind, werden wir morgen nicht mehr sein, egal ob wir weiter trainieren oder nicht. Nach der Prüfung ist vor der Prüfung.
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ralphp Archiv WonHwaDo Journal
Ein Tag vor ihrem ersten Geburtstag kam dann der riesen Schock, unser Baby war doch nicht so gesund wie es uns die Ärzte weismachen wollten. Man fand einen Herzfehler (AVSD), eine Hörschwäche, einen zu schwachen Muskeltonus, Minderwuchs und einen Augenfehler (Ader-Netz- Haut Colobome). Das war mit der schlimmste Tag in meinem Leben. All diese Erkrankungen brachten uns darauf, das Lea einen Gendefekt hat, also gingen wir in die Genetik nach Chemnitz aber dort konnte oder wollte man uns nicht helfen, es gab nur leere Versprechungen. Erst beim Stöbern im Internet bin ich selbst darauf gekommen und nach einem Anruf in Leipzig wurde Lea getestet. Als sie 3 Jahre war hatten wir das Ergebnis, Lea hat das Charge Syndrom. Eine Neumutation, das heißt keiner von uns ist Träger des Gendefektes. Eine Laune der Natur. 2008 haben wir den schlimmsten Tag in unserem Leben überstanden, Leas große Herz Operation. Lea ist nun 8 Jahre alt und unser ganzer Stolz, sie geht in eine geistig behinderten Schule in Limbach und es gefällt ihr total gut. Lea kann jetzt frei laufen, wenn auch noch immer mit Gleichgewichtsproblemen, sie spricht einzelne Worte, die aber anscheinend nur wir verstehen, sie liebt es zu malen besonders die Sonne und Türvorhänge. Sie liebt Pflaster, Türvorhänge und ihr absolutes Element ist das Wasser. Zurzeit haben wir aber auch mit starken Verhaltensauffäligkeiten zu kämpfen, Lea beißt sich sehr oft in den Arm, verteilt extrem gerne jede Art von Flüssigkeiten an den Wänden und auf dem Boden. Oft scheint sie mit ihren Gedanken woanders zu sein und nur zu gern würde ich einmal in ihre Welt einsteigen um zu verstehen was sie fühlt und tut. Im Laufe der Zeit wurden leider noch mehr Handicaps festgestellt, eine Skoliose, eine Hüftdysplasie und eine Zyste in ihrem Kopf. Aber all das hält uns nicht auf weiter zu kämpfen. Ich kann nicht in Worte fassen wie groß meine Liebe zu meiner kleinen Elfe ist, Sie ist etwas ganz besonderes und lehrt uns jeden Tag wie schön das Leben ist. Lea ist mein Sinn des Lebens und meine Zukunft ist es Lea so gut wie möglich voran zu bringen, um später ein selbstständiges Leben führen zu können und ihr ein wundervolles Leben zu gestalten. Und das Lächeln was sie uns jeden Tag schenkt zeigt mir das wir bisher alles richtig gemacht haben.
Spendensammlung für - Ein Delphin für Lea Lea wurde am 09.07.2003 in Chemnitz geboren. Die Schwangerschaft mit Lea war ein Traum, zumindest bis zur 20ten Schwangerschaftswoche. In der 20ten Schwangerschaftswoche wurde ich von meiner Frauenärztin zur Feindiagnostik geschickt. Dort stellte man fest, dass mein Baby eine Lippen-Kiefer-Spalte hat, eine Arterie in der Nabelschnur fehlt und das sie keinen Magen hat. Der absolute Horror für mich. Am nächsten Tag ging es zu einem Spezialisten nach Chemnitz, dort wurde die Lippen-Kiefer-Spalte und die fehlende Arterie in der Nabelschnur bestätigt, Lea´s Magen war nun zum Glück doch zu sehen, er entdeckte auch noch einen 2mm zu kurzen Finger. All das brachte den Arzt sofort darauf, dass Lea zu 99% das Down-Syndrom hat und riet mir sofort zur Abtreibung. Ein Arzt der nicht wusste wie es ist dieses kleine Wesen im Bauch zu haben, es zu spüren wie es strampelt, sagt mir ich soll abtreiben? Ich war total geschockt. Er beschloss dann sofort eine Fruchtwasseruntersuchung zu machen. Danach mussten wir 3 Tage auf das Ergebnis warten. In dieser Zeit informierte ich mich ganz genau über das Thema DownSyndrom, obwohl mir schon vorher klar war, dass ich mein Baby niemals hergeben werde. Nach 3 Tagen des Wartens erfolgte der befreiende Anruf, unser Kind sei gesund, außer der Lippen-Kiefer-Spalte. Die restliche Zeit der Schwangerschaft verging ohne Probleme. Die Geburt von Lea war ein Traum, zumindest von der Dauer, nach nur 5 Stunden war sie auf der Welt, nur leider gab es einige Probleme mit der Klinik, nicht nur das Leas Papa auf den Gang rennen musste um die Hebamme zu holen weil die Presswehen begannen, es war auch kein Kinderarzt bei der Geburt dabei obwohl es eine Risikoschwangerschaft war und zu guter letzt hatte sich die Hebamme nicht einmal die Akte durchgelesen und wusste so auch nicht das Lea eine Lippen-Kiefer-Spalte. Sie hielt mein Kind hoch wie ein Stück Vieh und fragte mich ob ich es wusste. Danach wurde mein Kind weg gebracht und erst nach 6 Stunden durfte ich mein Kind endlich das erste Mal in den Arm nehmen. Dieses Gefühl war einfach unbeschreiblich und von diesem Moment an war klar das wir zusammen gehören. Als Lea 7 Monate alt war, wurde ihre Lippenspalte operiert. Bei der Operation gab es Probleme, weil Lea nicht aus der Narkose aufwachen wollte. Der Arzt war dann der Meinung, Lea hätte einen Schnupfen gehabt aber mein Kind war damals kerngesund. Kurz vor Leas erstem Geburtstag mussten wir noch einmal ins Krankenhaus, wegen ihrer Entwicklungsverzögerung.
Autor: Jana Dähnel, http://www.ein-delphin-für-lea.de/
Jede noch so kleine Spende hilft - ihr könnt diese gern bei Eurem Lehrer bzw. Schulleiter abgeben!!! 7
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